University of Warsaw (Poland)

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University of Warsaw (Poland)
JULIUS-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT WÜRZBURG
University of Warsaw
Faculty of Management
Studierenden-Endbericht 2012/13
Andreas Winter
15.02.2013
Aufenthaltsdauer:
von 15.09.2012 bis 16.02.2013
Inhalt
1.
Stadt und Leute ........................................................................................................................... 1
2.
Soziale Integration ....................................................................................................................... 1
3.
Unterkunft ................................................................................................................................... 1
4.
Kosten .......................................................................................................................................... 2
5.
Wissenswertes............................................................................................................................. 2
6.
Beschreibung der Universität ...................................................................................................... 4
7.
Anmeldeformalitäten .................................................................................................................. 4
8.
Intensivsprachkurs....................................................................................................................... 4
9.
Resümee ...................................................................................................................................... 4
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15. Februar 2013
1.
Stadt und Leute
Warschau wurde während des 2.Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. Der Königspalast und die
Altstadt wurden anhand alter Baupläne und Gemälden rekonstruiert. Fast jedes “alte“ Gebäude in
Warschau wurde dementsprechend nach dem Krieg erneut errichtet, im selben Stil wie zuvor.
Aufgrund dieser Umstände erstrahlt diese Stadt mit dem Flair ihrer jahrhundertealten Geschichte
und verkörpert zugleich das moderne Zentrum des Landes.
Die Stadt verfügt derzeit über eine Metro-Linie, die Süden und Norden miteinander verbindet. Eine
zweite Linie, die von Osten nach Westen verläuft, befindet sich derzeit im Bau. Die Möglichkeiten im
öffentlichen Nahverkehr sind zahlreich. Es gibt neben der U-Bahn sehr viele verschiedene Bus- und
Straßenbahnlinien. Einen Überblick über alle verfügbaren Verkehrswege bietet die Webseite
jakdojade.pl, welche auch als kostenlose Smartphone App erhältlich ist und neben der Übersicht
über alle U-, Straßenbahn- und Busverbindungen auch die Funktion “navigieren“ beinhaltet, was es
nahezu unmöglich macht sich zu verirren. Mit Studentennachweis kostet ein 3-Monatsticket 110
Złoty, was etwa 27€ entspricht und somit sehr günstig ist.
Die Polen im Allgemeinen begegnen Ausländern sehr offen und hilfsbereit, besonders die jüngere
Generation. Oftmals wird versucht einem zu helfen, auch wenn man selbst kein polnisch und der
Gegenpart kein Englisch spricht. Allerdings ist es zu empfehlen einige polnische Standardphrasen zu
lernen, da man hierdurch große Sympathien und bessere Hilfestellungen zu erwarten hat. Es hat fast
den Eindruck als seien die Polen dankbar, wenn sie erkennen können, dass man sich zumindest
bemüht einige Wörter polnisch zu sprechen.
2.
Soziale Integration
Die Leute vom ESN (Erasmus Student Network) sind sehr um die Zusammenführung der Erasmus
Studenten bemüht. Zu diesem Zweck werden zahlreiche Veranstaltungen und Ausflüge angeboten,
welche die Chance bieten, schnell und unkompliziert Kontakt zu vielen Personen aufnehmen zu
können. So ist es ratsam sich gleich zu Beginn auf Facebook der jeweiligen Gruppen anzuschließen,
da dies das bevorzugte Medium für Informationsmitteilungen von ESN an die Studenten ist.
Der Anteil an Erasmusstudenten aus Spanien ist sehr hoch, wobei die Englischkenntnisse der Spanier
oftmals zu wünschen übrig lassen. Gerade zu Beginn des Aufenthaltes ist es eher schwierig
Bekanntschaften mit polnischen Studenten zu machen. Möglichkeiten bestehen teilweise in den
Vorlesungen, da die für Erasmusstudenten angebotenen Veranstaltungen Teil des hiesigen
Masterstudiums „Management“ sind. Die überwältigende Mehrheit der Studenten sind jedoch
Erasmusstudenten. Der Kontakt zu polnischen Studenten ist zu empfehlen, da diese sich sehr offen
präsentieren und oftmals andere Studenten in ihre Wohnung zu einem geselligen Abend einladen,
wodurch erneut sehr leicht neue Bekanntschaften geknüpft werden können. Daneben ist es auch
möglich polnische Studenten in zahlreichen Bars kennenzulernen. Um peinliches Schweigen beim
Kennenlernen zu vermeiden, ist es wichtig zu wissen, dass Smalltalk in Polen unüblich ist. Ein
einfaches „Hallo, wie geht’s“ reicht nicht aus, um ein Gespräch zu starten.
3.
Unterkunft
Gleichzeitig mit der Anmeldung an der Universität beantragte ich auch einen Platz im
Studentenwohnheim. Aufgrund der hohen Nachfrage steht jedoch nicht jedem Studenten ein
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Zimmer in einem der Studentenwohnheime zur Verfügung. Ich selbst hatte bei der Vergabe der
Wohnheimplätze keine Berücksichtigung gefunden, was ich zunächst als schade, im Verlauf der
ersten Woche in Warschau jedoch als Glück empfand. In den Studentenwohnheimen ist es üblich,
dass sich mindestens 2 Personen ein Zimmer teilen. Die Besuchsmöglichkeiten sind begrenzt, denn
am Eingang muss jeder Besucher einen Ausweis hinterlegen und das Gebäude bis 22 Uhr verlassen
haben.
Da ich keine Unterkunft in einem Studentenwohnheim zu erwarten hatte, begab ich mich selbst auf
Zimmersuche. Hierzu war abermals Facebook von großem Nutzen, da hier eine Vielzahl an
Zimmerangeboten für Erasmusstudenten zu finden sind. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden,
wie weit die Fakultät, an welcher man studieren wird, von der Wohnung entfernt ist und wie die
Verkehrsanbindungen in der Nähe sind. Von Vorteil ist die Nähe zu U- und Straßenbahn, da dies die
schnellsten Fortbewegungsmöglichkeiten sind. Auch die Nähe zu Supermärkten sollte beachtet
werden. Je weiter man vom Stadtkern entfernt wohnt (zumindest in südlicher Richtung), desto
besser werden die Gebäude, allerdings desto höher die Mieten. Sollte man eine Wohnung auf der
anderen Seite der Weichsel, im Stadtteil Praga, mieten, so sollte man zu den Hauptverkehrszeiten
mit langen Wartezeiten rechnen. Auf die andere Seite des Flusses besteht die schlechtere
Verkehrsanbindung, zumindest bis zur Fertigstellung der U-Bahnlinie.
4.
Kosten
Ausgaben im Rahmen des Auslandsaufenthaltes (in € / Monat)
Unterbringung:
(Frisch renovierte Wohnung im Warschauer Süden)
Verpflegung:
Fahrkosten am Studienort:
(für alle öffentl. Verkehrsmittel)
Sonstiges: Ausgehen, Veranstaltungen, …
Monatliche Gesamtausgaben (inkl. Quartier):
5.
290 €
200 €
9€
130 €
640 €
Wissenswertes
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•
Krankenversicherung:
Eine zusätzliche Krankenversicherung ist in Polen nicht notwendig, da sich auf der Rückseite
der e-card die europäische Krankenversicherungskarte befindet und somit auch der
Versicherungsschutz in Polen gewährleistet wird. Es ist vor dem Auslandsaufenthalt nur auf
das Ablaufdatum Acht zu geben und bei einem Notfall sollte diese Karte auch griffbereit sein.
Mobilfunk:
Eine Prepaid Simkarte z.B. im Mobilfunknetz PLAY ist für 5 Złoty erhältlich, beinhaltet
gleichzeitig einen Aufladebetrag von 5 Złoty und ist sofort nutzbar. Der Betrag, der
aufgeladen wird, entspricht auch gleichzeitig Gültigkeitsdauer der Simkarte. Es gibt spezielle
Angebote für Smartphone Nutzung. Demnach beinhaltet ein Aufladebetrag von
beispielsweise 100 Złoty, rund 25€, eine Gültigkeit von 100 Tagen und gleichzeitig ist mit
diesem Betrag auch die kostenfreie mobile Lan Nutzung im Umfang von 1 GB enthalten.
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Museen:
So ziemlich jedes Museum bietet an einem Tag in der Woche kostenlosen Eintritt an. Es lohnt
sich also zuvor im Internet danach zu suchen. Die Stadt bietet viele kulturelle, vor allem aber
historische Sehenswürdigkeiten an. Es ist zu empfehlen, falls angeboten, in den Museen
Führungen zu machen aufgrund der historischen Hintergrundinformationen. Sofern keine
Führungen angeboten werden sollte man zumindest einen Audio Guide buchen, welcher
immer in Englisch, oftmals auch in Deutsch verfügbar ist.
Altstadtführung:
Jeden Tag um 11 Uhr ist am Denkmal vor dem Königspalast, nahe der Altstadt, Treffpunkt zu
einer Free Walking Tour. Die Führung dauert zwischen 2 und 3 Stunden, ist sehr interessant
und kostenlos. Allerdings finanziert sich der Verein, der sie anbietet, durch Trinkgelder. Heißt
also, dass wenn man die Führung als gut und informativ empfand, kann man am Ende etwas
Geld in einen Beutel geben. Während der Führung erfährt man viel über die Geschichte der
Stadt und bekommt interessante Punkte in der Warschauer Altstadt zu sehen.
Palace of Culture and Science:
Im Palace of Culture and Science sind Ausstellungen mit wechselndem Inhalt zu bewundern.
Am Interessantesten ist jedoch ein Besuch der Aussichtsplattform im 30. Stockwerk, welche
einen ausgezeichneten rundum Blick über die Stadt gewährt, vorausgesetzt das Wetter ist
entsprechend gut. Auch ein Besuch nach Einbruch der Dunkelheit ist zu empfehlen.
Sky Lounge:
Im Marriott Hotel nahe dem Hauptbahnhof Centralny verfügt über eine Lounge in einem der
obersten Stockwerke des Hotelturms. An jedem Tag zwischen 18 und 20 Uhr ist dort Happy
Hour, zu welcher man die Aussicht über Warschau genießen kann. Außerhalb der Happy
Hour sind die Getränke allerdings recht teuer.
Stadionführung:
Es ist möglich das Stadion der Fußball Europameisterschaft zu besichtigen und an einer
Stadionführung teilzunehmen, welche allerdings nur auf Polnisch angeboten wird.
Invisible Exhibition:
Diese Ausstellung ist in besonderem Maße lohnenswert. Sie befindet sich ebenfalls in der
Nähe des Hauptbahnhofs. Die Führung ist in völliger Dunkelheit, man weiß nicht was einen
erwartet und wird von blinden Personen durchgeführt. Alle Ausstellungsstücke werden
ausschließlich durch den Tastsinn oder die Akustik wahrgenommen. Allerdings stehen
englischsprachige Führer nur auf vorherige Anfrage zur Verfügung. Es empfiehlt sich daher
die Ausstellung als Gruppe zu besichtigen.
Mentorenprogramm:
In Verbindung mit der Bewerbung an der Universität Warschau sollte auch eine Bewerbung
auf einen Mentor erfolgen. Ich hatte bereits einige Monate vor meiner Abreise Kontakt mit
meiner Mentorin, welche mir in allen Belangen und Fragen helfend zur Seite stand. Ich
wurde am Flughafen abgeholt, zu meiner Wohnung gebracht, in den ersten Tagen in der
Stadt herum geführt und alles Wichtige für die erste Zeit in Warschau gezeigt und erklärt,
was mir unheimlich geholfen hat.
Points of interest außerhalb Warschaus:
Wer sich für Geschichte und Kultur interessiert, der sollte unbedingt nach Krakau fahren und
die wunderschöne Altstadt genießen. Auch die Festung Wawel, die alte Residenz der
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polnischen Könige, ist bei einem Besuch Krakaus unbedingt zu besichtigen. Wenn man in
Krakau ist bietet es sich selbstverständlich auch an einen Shuttle Bus zu besteigen und die ca.
eineinhalb Stunden Fahrt auf sich zu nehmen, um Auschwitz zu besuchen. Dort sollte auf
jeden Fall, egal bei welcher Wetterlage, eine Führung durch Auschwitz und AuschwitzBirkenau, auch Auschwitz II genannt, gebucht werden.
Daneben lohnt sich ein Besuch in Danzig und damit verbunden ein Ausflug nach Sopot an der
Küste.
Falls wieder der ESN-Trip nach Lidzbark angeboten wird und man selbst gerne eine KanuTour machen würde, wird man dort definitiv auf seine Kosten kommen.
6.
Beschreibung der Universität
Die Faculty of Management befindet sich im Süden Warschaus in der Nähe der U-Bahn Station
Służew, welche 6 Stationen vom Centrum entfernt ist. Das Gebäude der Management Fakultät ist
einem neu errichteten Gebäudekomplex untergebracht und daher sind auch die Hörsäle und
Unterrichtsräume auf dem neusten Stand. So stehen den Professoren moderne
Multimediaausstattungen zur Verfügung wie zum Beispiel Projektoren oder Tafeln, die einen
eingebauten Scanner haben, um die aufgezeichneten Inhalte auf USB-Stick abzuspeichern. Hierbei ist
ersichtlich, dass in den Bildungsbereich in Polen viel Geld investiert wird. Das Gebäude verfügt über
einen Kiosk, eine kleine Kaffeetheke, eine kleine Cafeteria und eine Kantine. Daneben beinhaltet sie
eine Bibliothek, wobei die Hauptbibliothek allerdings in der Nähe des Main Campus gelegen ist.
7.
Anmeldeformalitäten
Die Anmeldung zu Kursen erfolgt zum Teil über das USOS web, eine Onlineplattform ähnlich dem
SB@Home, oder über direkte Anmeldung im Büro für Incomings an der Management Fakultät bei
Frau Agata Król. Hierzu erhielten wir eine Liste an Kursen der Management Fakultät, bei der wir die
dementsprechend gewünschten Lehrveranstaltungen auswählten und uns Online für die Kurse
registrierten, was je nach Kurs recht zügig geschehen sollte, denn die verfügbaren Plätze sind
limitiert.
8.
Intensivsprachkurs
Die Universität Warschau bietet für Erasmusstudenten kostenlos einen Intensivsprachkurs in Polnisch
vor Beginn des Semesters an, welcher 10 Tage dauert und an dessen Ende eine Prüfung abgelegt
werden muss. Der Besuch dieses Sprachkurses hat den Vorteil, dass zum einen die grundlegenden
grammatikalischen Regeln sowie die wichtigsten Vokabeln vermittelt werden, zum anderen, dass hier
die ersten Kontakte geknüpft werden können.
9.
Resümee
Kulturell und historisch hat dieses Land und vor allem die Stadt Warschau sehr viel zu bieten. Zu
Beginn war alles neu und aufregend, ein Gefühl, welches bis zum Ende angehalten hat. Die
Universität Warschau verfügt über ein großes Angebot an Lehrveranstaltungen, ist modern
ausgestattet und bietet den Studenten Unterstützung in allen Belangen. Auch die Professoren haben
stets ein offenes Ohr, zeigen sich hilfsbereit und antworten prompt auf Email Anfragen.
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Die Polen die ich kennen lernen durfte sind überaus freundlich, hilfsbereit, offen für jedermann,
verfügen über gute Englischkenntnisse und sind immer bereit alles mit einem zu teilen. Ich habe mich
auf Anhieb wohl und willkommen gefühlt.
Abschließend lässt sich sagen, dass ich hier meine schönste Zeit verbracht, viele neue Freunde aus
allen Winkeln der Erde gefunden und mich in jeder Hinsicht zu Hause gefühlt habe. Sofern sich die
Chance bieten würde so würde ich in diese wunderbare Stadt zurückzukehren.
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