Flyer Dichterbaum Gülten Akin
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Flyer Dichterbaum Gülten Akin
Veranstaltung im Rahmen der DUISBURGER UMWELTTAGE 2016 “Urban Gardening“ Kontakt: Sabine Malon EG DU Entwicklungsgesellschaft Duisburg mbH Tel.: 0203 / 99429 30 E-Mail: [email protected] Programm Einladung Anmoderation Sabine Hoster - Kartal, Stadt Duisburg Baumpflanzaktion Begrüßung durch den Schirmherrn Erkan Kocalar, Bürgermeister Stadt Duisbug zu Ehren von Gülten Akın Grußwort Uwe Heider Bezirksbürgermeister Hamborn Dr. Ribhi Yousef Amt für Umwelt und Grün Tel.: 0203 / 283-3357 E-Mail: [email protected] Literarische Einführung Yilmaz Holtz-Erşahin, Stadtbibliothek Baumpflanzung Veranstalter: EG DU Entwicklungsgesellschaft Duisburg mbH in Kooperation mit dem Amt für Umwelt und Grün, der Vivawest Wohnen GmbH, der Stadtbibliothek, der Volkshochschule und der Stabsstelle für Wahlen, Europaangelegenheiten und Informationslogistik sowie auch Mabilda und der Familie Kartal-Hoster Gemeinsames Enthüllen des Gülten Akın Baum-Schildes Uwe Goemann (Vivawest Stiftung) Heiner Maschke (EG DU) Lockeres Beisammensein Catering Mabilda e.V. Duisburger Stadt Bibliothek ...eine Liebe fürs Leben Donnerstag, 09. Juni 2016 16.00 Uhr Schillerstr. 60 47166 Duisburg-Hamborn (Dichterviertel) Gülten Akın der Frankfurter Buchmesse 2008 war, hat sie die Dankesrede verfasst, konnte aber selber nicht mehr teilnehmen. Schon ihre erste Veröffentlichung erhielt 1955 einen Literaturpreis, dem viele weitere folgten, so 1961 und 1971 der Turkish Language Association Award for Poetry, 1992 der Sedat Simavi Literature Award, 2008 den Erdal Öz Literaturpreis und zuletzt noch 2014 der Metin Altiok Poetry Award des Verlagshauses Kirmizi Kedi, um nur einige zu erwähnen. 23.1.1933 – 4.11.2015 Die schon zu Lebzeiten in einer Umfrage unter türkischen Schriftstellern und Verlegern als bedeutendste türkische Dichterin der Gegenwart bezeichnete Dichterin hinterlässt ein umfangreiches Werk von mehr als einem Dutzend Sammlungen von Gedichten. Nach ihrem Jurastudium an der Universität Ankara arbeitete sie zunächst als Rechtsanwältin. Bedingt durch die Arbeit ihres Mannes als Regierungsbeamter zog das Ehepaar über zwanzig Jahre innerhalb der Türkei sehr oft um. Sie lernte die ländlichen Gegenden und ihre schwierigen Lebensbedingungen, aber auch die großartige Natur und die volkstümlichen Formen von Dichtung und Literatur kennen. All dies hat ihrer Dichtung eine ganz eigene Färbung und Tiefe gegeben. Auch durch ihre Arbeit als Lehrerin in dieser Zeit und die Erziehung ihrer fünf Kinder hat sie ihre Dichtung immer mitten im Leben angesiedelt, Literatur und Leben durchdringen sich, Sie war Gründungsmitglied und Vorsitzende einer von ihr gegründeten Menschenrechtsorganisation und arbeitete als sozial und politisch engagierte Rechtsanwältin. Ihr einer Sohn saß acht Jahre nach dem Militärputsch 1980 im Gefängnis. Später arbeitete sie fast ausschließlich als Dichterin, Literaturkritikerin und Essayistin und zeitweise für das Türkische Spracheninstitut. Als die Türkei Ehrengast auf Ihre wesentlichen Gedichtbände sind Rüzgâr Saati (Stunde des Windes / 1956), Kestim Kara Saçlarımı (Ich schnitt mein schwarzes Haar / 1960), Sığda (In den Untiefen/ 1964), Kırmızı Karanfil (Rote Nelke / 1971), Maraş’ın ve Ökkeş’in Destanı (Epos von Maraş und Ökkeş / 1972), Ağıtlar ve Türküler (Elegien und Volkslieder / 1976), I lahiler (Hymnen / 1983), Sevda Kalıcıdır (Liebe überdauert / 1991), Sonra Đşte Yaşlandım (Als ich alt wurde / 1995), Sessiz Arka Bahçeler (Stille Hinterhöfe / 1998) und Uzak Bir Kıyıda (An einem fernen Ufen / 2004). Ihr zuletzt veröffentlicher Gedichtband 2014 ist Beni Sorarsan (Wenn Du mich fragen würdest). Ca. 40 ihrer Gedichte wurden vertont und von so prominenten türkischen Sängern wie Sezen Aksu und Edip Akbayram interpretiert. Ihre Gedichte wurden in vielen Sprachen übersetzt, aber bisher jeweils nur in einzelnen Auswahlbänden. Auch im deutschen gibt es nur einen zweisprachigen Band, Das Lied vom Frausein, 2008, Übersetzung Yüksel Pazarkaya. Sie wurde in den Gedichtband Kultgedichte im Rahmen der Türkischen Bibliothek des Unionsverlages aufgenommen. In ihrer dichterischen Entwicklung fühlte sie sich zunächst der großen Bewegung moderner Poesie der fünfziger und sechziger Jahre verbunden, hat dann aber immer mehr ihre eigene unverwechselbare Sprache klarer und starker Bilder gefunden und sich auch den traditionellen Formen türkischer Volkslieder, Balladen und Gedichte zugewandt. Ihre Dichtung begreift sie auch als Wahrnehmung ihrer sozialen Verantwortung. Sie beschäftigt sich immer wieder aus weiblicher Sicht mit den Themen, welche die traditionelle, patriarchalische Gesellschaft bestimmen. Ihre Lyrik kreist um Fragen der Gleichberechtigung, der Gerechtigkeit, der Liebe und wendet sich den Unterprivilegierten zu. Sie selber hat ihr lyrisches Selbstverständnis in ihrer Dankesrede bei der Frankfurter Buchmesse 2008 beschrieben, auszugsweise dazu einige Zitate: „Die Dichtung leistet sowohl einen Beitrag zur Ästhetik als auch zur Veränderung der Welt und des Lebens. Die Alltagssprache reicht meist nicht, um das Leben und die menschlichen Beziehungen wirklich zu erfassen, deshalb habe ich von dem „Gefängnis der Worte“ gesprochen. Es ist Aufgabe der Schriftsteller und vor allem der Dichter, die Worte so zu verbinden und zusammenzufügen, dass ihre verborgene Bedeutung hervorgeholt und gerettet wird. So haben wir die Hoffnung, mit der Sprache und dem Zauber der Worte in ihrer poetischen Veränderung auch ganz konkret das Leben zu ändern. Zwischen den armen und reichen Gesellschaften, den Armen und Reichen in den Gesellschaften wächst das Leid, wir zerstören die Natur und das Klima. Lassen Sie uns deshalb (als Schriftsteller und Dichter) gemeinsam arbeiten, um an die Würde des Menschen zu erinnern und unseren Kindern die Zukunft zu erhalten.“ Im Rahmen der DUISBURGER UMWELTTAGE 2016 wird zum achten Mal im Dichterviertel in Hamborn ein Baum zu Ehren eines türkischen Dichters oder Autors gepflanzt. Einerseits, um für die Umwelt einen nachhaltigen Beitrag zu leisten, andererseits, um deutlich zu machen, wie in allen Kulturen Natur und Kultur miteinander verwoben sind. Gleichzeitig werden damit das Umweltbewusstsein und die Identifikation der Quartiersbewohner mit dem Dichterviertel gestärkt. Nach Nazım Hikmet, Yunus Emre, Ahmed Arif, Halide Edip Adıvar, Fakir Baykurt, Aziz Nesin und Yaşar Kemal wird in diesem Jahr der Dichterin Gülten Akın ein Baum gewidmet.