160Jahre - CVJM

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160Jahre - CVJM
netzwerk
Magazin des CVJM-Westbundes
Nr. 4/08 ΩSeptember ΩOktober­­­­
160 Jahre CVJM-Westbund
Geschichte[n] eines Missionarischen Werkes
Ω Mit der Posaune auf Wanderschaft
Ω Das Herz an die Angel hängen – Jungenarbeit im CVJM
Ω Von der Bauchwelle zum Beachvolleyball
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Mit Jesus Christus
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160 Jahre
1848-2008
CVJM-Westbund
Liebe Leserinnen und Leser…
Inhalt
... »Stark im Leben« – Das beschreibt
nicht nur die »Lebendigkeit« (und Vielfalt) unseres Werkes. Gemeint sind auch
die starken Auswirkungen von CVJM-Arbeit
auf und im Leben vieler Menschen, die sich für
ein Leben mit Jesus Christus entschieden haben – weil sie durch den CVJM mit dem Evangelium in Kontakt kamen, sei es in der Jungschar, im Posaunenchor, auf Freizeiten oder
ganz einfach durch Menschen, die ihnen den
CVJM und Jesus lieb machten.
Wir sind für Sie da!
»Stark im Leben« – ebenso ist gemeint, dass
die CVJM-Arbeit bis heute ihrem Auftrag
treu geblieben ist. Wenn wir dies vor dem
Hintergrund der Zeitgeschichte betrachten,
können wir schon darüber staunen: 1848 war
auch die Zeit der »Deutschen Revolution«, es
war das Zeitalter der Industrialisierung und
später des »Deutsch-Französischen Krieges«.
CVJM-Arbeit gab es zur Zeit Bismarcks und
des aufkommenden Kommunismus. Auf eine
Probe wurde die internationale CVJM-Gemeinschaft während der Weltkriege gestellt.
Engagierte CVJM-Arbeit gab es auch zur Zeit
des »Jatz« und der »Brillantine«, wie zur Zeit
des »Flower Power«, des »Deutschen Herbstes« und der Aufrüstungsgegner.
Thema
Seite 4
Von dem einen und anderen Bauwerk Seite 6
Mit der Posaune auf Wanderschaft
Seite10
Von der Bauchwelle zum
Beachvolleyball
Seite14
Jungen für Jesus gewinnen Seite18
Kühle Nordländer
mit heißer Jugendarbeit Seite 22
Für die jungen Menschen
im CVJM – ProTeens Seite 24
Von den »Happy Days«
zu »ImPULSion« Seite 26
Einmal Accra-Wuppertal und zurück Seite 28
Zeltromantik oder Nobelherberge? Seite 30
Angekommen: Mädchen im CVJM Seite 45
Alle reden von Bildung – wir auch Seite 48
Von Vereinen,
aber keinen Vereinsmeiern Seite 51
Mitgliedschaft ... Seite 52
Über Geld spricht man nicht ... Seite 54
Im Blickpunkt
Seite56
Dabei ist das Anliegen nie aus dem Blick geraten: Junge Menschen für ein Leben mit Jesus Christus zu gewinnen. Das gelingt, weil
jüngere – wie ältere – Menschen stark in ihrem Leben mit Christus verbunden sind. Weil
sie untereinander stark verbunden sind und
sich als Nachfolger ihres »Meisters« gegenseitig stark im Leben unterstützen. Weil Gott sie
in ihrem Tun und Lassen führt, segnet, ihnen
Kraft, Weisheit und den Mut gibt, ihr »Herz
an die Angel zu hängen«.
Jungschar
Seite62
Jungen
Seite63
Aus den Regionen
Seite64
Weltdienst
Seite66
Sport/Junge Familien
Seite68
Jugendpolitik
Seite69
Pro Teens
Seite70
Posaunen
Seite71
Dies und Das
Seite72
»160 Jahre CVJM-Westbund« ist eigentlich nicht die Geschichte eines »Vereins«. Es
ist eine Geschichte Gottes mit seinen Menschen. Es ist die Geschichte eines Gottes, der
»stark im Leben« ist. Lassen Sie sich in diese
Geschichte(n) mit hinein nehmen, die wir hier
– beispielhaft für viele Begebenheiten – zusammengestellt haben.
Übrigens­­
Seite 32
Mit einen freundlichen Gruß aus Wuppertal,
Impressum
Netzwerk 4/2008 Mitarbeiter-Magazin des CVJM-
Westbundes, 161. Jahrgang, erscheint fünfmal jährlich
Herausgeber: CVJM-Westbund, Bundeshöhe 6,
42285 Wuppertal, T­­­ (02 02) 57 42-17,
F (02 02) 57 42-42, [email protected]
Redaktion: Friedemann Schmale unter Mitarbeit von
Hildegard vom Baur, Irmtraud Fastenrath, Dorothea
Hermann, Michael Finkensiep, Ulrike Messinger,
Holger Noack, Michael van den Borre, Jürgen Vogels
Bildnachweis: am Bild/Rest: Archiv CVJM-Westbund.
Gestaltung: unikat GmbH, Wuppertal, www.unikat.net
Druck: Domröse Druck GmbH, Hagen
Redaktionsschluss: Ausgabe 1/09: 6.10.2008
Ein Blick ins »Westbund-Land«
Es ist früh am Morgen. Die Sonne lacht ins
Zimmer und die Vögel singen draußen in den
Bäumen. Ich denke, es wird ein guter Tag. Ich
öffne das Fenster und schaue hinaus. Vor mir
liegt unsere Bildungsstätte Bundeshöhe. Auf
meinen Reisen höre ich oft den Satz: »Wir
sehen uns auf der Bundeshöhe«. Ein fester Begriff für viele CVJMer. Bundeshöhe – eigentlich ein eigenartiger Name. Zuerst hieß es »Marienhöhe«, dann bekam der CVJM-Westbund
das Gelände, so wurde daraus die »Bundeshöhe«.
Der Bäcker fährt vor, die Brötchen für die
Gäste werden geliefert, die ersten Mitar­beiter
treffen ein. »Wir sind für euch da!« Das ist der
Gedanke, mit dem sich die Mitarbeitenden hier
engagieren und viele Gäste danken es auf ihre
Weise. Bundeshöhe – wer hat hier nicht alles
gebaut und Geld gesammelt für das Bauen. Immer wieder wurde das Ganze angepasst an die
Bedürfnisse der Menschen. Mit Leib, Seele und
Geist – das soll Wirklichkeit werden in diesem
Haus.
Wir bauen mit am Reich Gottes, so sagen wir
es in der Pariser Basis, aber wir bauen auch mit
Steinen und wir bauen an der Gemeinschaft der
CVJMer und die ist weltweit. Ich lehne mich
aus dem Fenster, von hier ganz oben in unserem Haus kann ich weit sehen. In Gedanken sehe ich hin zu den Vereinen im Westbund
und in diesen Vereinen die tausende von jungen
und alten Mitgliedern, die mitarbeiten. Da mag
heute ein Bläser seine Trompete zur Übungsstunde einpacken und ein anderer noch über
der Andacht für die Volleyballgruppe brüten.
Da läuft ein Mitarbeiter noch mal die Strecke
für die Schnitzeljagd ab und eine Mitarbeiterin
kauft die Utensilien für das neue coole Mixgetränk im Mädchenkreis. Auf dem Weg zur
Schule dirigiert ein Mädchen im Bus vor sich
hin – in der TENSING-Gruppe ist sie heute
dran. Wo anders schickt ein Vereinsvorsitzender die Tagesordnung für die nächste Vorstandssitzung per E-Mail herum ...
Ein weiter Blick ins Westbundland. Ein Blick,
der die Vergangenheit einschließt mit den vielen CVJMern, die vor uns gelebt und gearbeitet haben und die Grundlage für uns heute gelegt haben, auf denen wir aufbauen können.
160 Jahre, eine ganz schön lange Zeit! Eine
gute Zeit! Ich schließe das Fenster und denke:
Es wird ein guter Tag im CVJM-Westbund mit
Gottes Hilfe.
Herzlich danken möchte ich der Arbeitsgruppe, die sich mit mir aus dem Fenster gelehnt und überlegt hat, wie wir dieses Heft zum
160jährigen des Westbundes gestalten.
Vielen Dank an: Brunhilde Blunck, Karl-Hermann Hein, Friedhelm Ringelband und Max
Hamsch.
Von Hildegard vom Baur
Jubiläum
Thema
Pfingstgarten in der Sporthalle
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Wir sind für Sie da!
Das ist das Motto der CVJM Bildungsstätte
Bundeshöhe, das seit gut vier Jahren auf der
Homepage, den Hausprospekten und sonstigen Veröffentlichungen steht. Es ist ein Motto,
das auch die Arbeit in den vergangenen 50 Jahren geprägt hat. »Wir sind für Sie da!« Das zeigt
sich auf unterschiedliche Weise.
Von Gerd Halfmann
Gemeinsam feiert es sich besser
Ob es die Klassenfeier, die Konfirmation, der
besondere Geburtstag oder die Hochzeit ist,
es sind immer Feiern mit ganz persönlicher
Note.
Da wird zum Beispiel der Saal dem Familien­
namen entsprechend nur mit Hähnen dekoriert, ein Hochzeitspaar hat alle Gardinen abgenommen und eigene angebracht, zu einer
Feier wird jeder Stuhl mit einem Überhang versehen, obwohl für die Veränderungen eine extra Versicherung abgeschlossen werden muss.
Zur Einführung der Bischöfin der Evan­gelischMethodistischen Kirche in Deutschland werden der Saal und das Foyer in einen Festsaal
verwandelt: Die Sinfoniker aus Bayreuth gestalten den musikalischen Rahmen, wir reichen ein Vier-Gänge Menü. Damit jeder Gang
pünktlich und reibungslos serviert wird, helfen viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Der Moderator steht im Blickkontakt zu mir und ich zur Küchenleitung, die bei
einem sehr langen Grußwort verzweifelt ruft:
»Der soll endlich Schluss machen, die Nudeln
laufen mir weg ...«
Hören, Reden, Verstehen –
unser Seminarangebot für Firmen von A – Z
Möchten Sie auch mal Modell sein? Dann sind
Sie gerne eingeladen. Etwa viermal im Jahr
bietet das Ausbildungsinstitut »Akademie für
ganzheitliche Lebens- und Heilweisen« aus
Haan Seminare für Fußpflege an. Die Teilnehmenden können dann »am Fuß«bzw. am Modell lernen. Zu einer anderen Gelegenheit wird
das Haus von »Corporate Color« gebucht, für
ein Netzwerktreffen mit Typ-Beraterinnen,
für die wir extra einen großen Spiegel angeschafft haben. Wenn die Gewerkschaft der Polizei mit einer Veranstaltung im Haus ist, machen wir Currywurst, Tierpflegemeister werden in einem Jahreskurs ausgebildet und der
VBE–Verlag kommt regelmäßig, um die neuen
Schulbücher vorzustellen.
Da kommen wir gerne hin
... sagen nicht nur die Firmen, sondern viele
Chöre, Gemeinden und Familien, welche die
Angebote in und um unser Haus nutzen. Alle
zwei Jahre über Pfingsten trifft sich die Wuppertaler Familie Hermann in unserem Haus,
für sie gehören die Mitarbeitenden der Bildungsstätte mittlerweile mit zur Familie. Während der »Wuppertaler Chorwoche« in diesem
Jahr hörte man das Lied »Amen« in unserem
Speisesaal, gesungen von einem Pfarrchor aus
Südtirol, dem Vokal-Ensemble Potsdam und
einem »Mannenchor« aus Holland. Die Damen eines Frauenchores hatten nicht verstanden, dass die Zimmerschlüssel auch zugleich
die Haustürschlüssel sind. Sie nahmen – recht
umständlich – nach dem Konzert den Weg
durch ein ­Zimmerfenster ins Haus. »Tanzende
Müll­säcke« erlebten wir bei der Feier der
Versehrten­sportgemeinschaft. Beim Bruder­­­
schafts­abend des Pfadfinderbundes gab es auf
Wunsch der Gäste nur Brot, Butter, geräucherten Schinken und Käse zum Abendessen.
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... und dann gibt es noch die Gäste, die unter
dem Motto: »Im Zeichen von Leib, Seele und
Geist« zu uns kommen – die CVJMer. Etwa
die ganz treuen Ostergäste des CVJM Bonn,
die jedes Jahr die Auferstehung unseres Herrn
besonders feiern. Am Ostersonntag heißt es
dann auf allen Fluren immer wieder: »Der Herr
ist auferstanden!« Beispielhaft nenne ich das
große CVJM–Treffen der WAG-Vereine, das
alle zwei Jahre im Oktober stattfindet und die
Tagung des CVJM Essen-West, jährlich zum
3. Advent.
Sport, Spiel, Musik, Andachten und Bibelarbeiten prägen diese Wochenenden und machen
die große Vielfalt unserer Arbeit deutlich. Besondere »Highlights« sind für uns als Team die
großen Westbund-Veranstaltungen. Zum Beispiel wurde beim Jungschar-Mitarbeiterkongress die Sporthalle mal in einen »Pfingstgarten« verwandelt und 150 junge Menschen trugen mit dazu bei, das wir das Gefühl hatten:
»Wir sind Mittendrin!« Für Jungschar-Mitarbeitende haben wir sogar den roten Teppich
ausgerollt.
Wir sind für Sie da ...
... das können wir nur sagen und danach handeln, weil wir wissen: Jesus Christus ist für uns
da. Diese Erfahrung wollen wir durch unser
Handeln anderen Menschen weitergeben und
freuen uns, wenn sie dies in Bewegung bringt.
Jubiläum
Thema
Von dem einen und anderen Bauwerk –
CVJM-Bildungsstätte
Bundeshöhe
Von Friedrich-Wilhelm
Schürmann
1957 fand die Grundsteinlegung für den ersten
Bauabschnitt des Neubauprojektes des Westdeutschen Jungmännerbundes statt. In der Urkunde heißt es: »Dieses Haus ist das erste in
einer Reihe von Bauabschnitten zum Aufbau
eines Zentrums für junge Männer.« Der Neubau war durch die Zerstörungen des zweiten
Weltkrieges notwendig geworden. Die Mitgliederstatistik wurde Auslöser zum Bau einer
Bildungsstätte. Schauen wir, was ich meine:
Im Jahre 1933 hatte der Westdeutsche Jungmännerbund 70.000 Mitglieder, im Jahre 1939
nur noch 17.000. Nach dem Krieg 1946 stieg
die Zahl auf 31.000 und im Jahre 1956 auf stolze
90.000 Mitglieder. Um diese Zeit warten in
rund 1000 Vereinen über 10.000 Laienmitarbeiter, um von den Referenten des Westdeutschen Jungmännerbundes geschult zu werden. Für diese Aufgabe sollte der Bau der Bildungsstätte die äußeren Voraussetzungen bieten. Drei Bereiche sollte das neue Zentrum
­ab­decken können:
a. eine Bildungsstätte für Laienmitarbeiter;
b. eine Tagungsstätte für Leitungsorgane;
c. eine Begegnungsstätte für Vereine und
­Mitglieder.
In den Leitungsgremien war man sich schnell
einig die Bildungsstätte zu bauen. Ein Bauausschuss wurde eingesetzt, um den Vorstand zu
unterstützen. Ein Architekten-Wettbewerb
wurde ausgeschrieben, Pläne und Zeichnungen
erstellt und Kosten ermittelt. Das Erschrecken
war groß, mit soviel Geld hatten die Brüder
nicht gerechnet. Der Bau musste vorerst in
zwei Abschnitten errichtet werden. Insgesamt
betrug die Bausumme 1.000.000 DM. Für den
»ganz großen Wurf« reichte das Geld nicht. Das
»Atrium« und der »kleine Musiksaal« konnten
gebaut werden, der Bau der Sporthalle wurde
zurückgestellt. Jetzt galt es die Finanzierung zu
sichern. Die Landeskirchen und die staatlichen
Stellen wurden um je 330.000 DM gebeten. Der
Rest sollte von Mitgliedern und Vereinen aufgebracht werden.
Der 50er-Jahre
Neubau
Das Wort »Fundraising« war vor 50 Jahren
noch kein Begriff. Die Brüder wussten damals aber, um was es ging: Nämlich das Geld
zu bekommen, das unser Herr in den Taschen der Mitglieder und auf den Konten
der Kirchen und dem Staat »zwischengelagert« hatte. Stellvertretend für alle Opferbemühungen möchte ich eine Idee und die
Durchführung schildern. »Jeden Sonntag einen
Groschen für die Bundeshöhe.« Diese Aktion
sollte flächendeckend alle Mitglieder des Westdeutschen Jungmännerbundes erreichen. Um
dies zu garantieren, wurden Beauftragte aus jedem Verein gemeldet. Diese Männer wurden
regelmäßig informiert und bekamen eine Opferdose im Bausteinformat zum Verteilen. In
allen Publikationen wurde von der Aktion »Jeden Sonntag einen Groschen für die Bundeshöhe« berichtet.
Durch
das
wöchentliche »Groschen-Opfer« blieb der Name Westdeutscher Jungmännerbund, später CVJMWestbund, in aller Munde. Ein engagierter Beauftragter prägte dies Wort: »Wir müssen immer hämmern, damit es auch bis zum letzten
Mitglied durchdringt; hilf mit deinem regelmäßigen Groschen, dass deine Bundeshöhe fertig
werden kann.«
Im Oktober 1958 war es soweit, die neue Bildungsstätte wurde bei der Bundesvertretung
feierlich eröffnet. Jetzt konnten die Veranstaltungen des CVJM-Westbundes im eigenen Haus durchgeführt werden. 20 Jahre später: Die Bildungsstätte »platzt aus allen Nähten«. Kleine Anbauten wurden von Mitarbeitern und Freunden durchgeführt. In den Häusern 5 und 6 wohnten Umschüler des Arbeitsamtes, diese Männer wurden in der Bildungsstätte versorgt. Im Gegenzug durfte die Bildungsstätte die Freitag bis Sonntag nicht genutzten Betten belegen. Das erhöhte die Bettenkapazität, führte aber zu Engpässen in Seminar- und Speiseräumen. Auch machte eine
schlechte Bausubstanz Sorgen. Das so­­ge­­­­­nannte
Atrium (Durchgang für die noch zu erstellende
Sporthalle), musste dringend saniert werden.
Um das Cafe als weiteren Speisesaal nutzen zu
können, bedurfte es größerer Umbauarbeiten.
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Es wurden Ideen gesponnen, Zeichnungen erstellt, Kosten ermittelt und die Ergebnisse dem
Vorstand vorgelegt. Die Finanzexperten des
Vorstandes sagten zu unserer großen Verwunderung »Nicht kleckern, sondern klotzten!«
Und fassten einen Grundsatzbeschluss, die Bildungsstätte umzubauen. Jetzt war die Verwaltung gefragt. Alles wie schon mal gehabt. Jetzt
sollte die Sporthalle Priorität haben, die 1958
nicht gebaut wurde. Die Gesamtkosten des
Umbaus der Bildungsstätte mit Sporthalle beliefen sich auf rund 8 Mio DM. Im Oktober 1983
mit der Bundesvertretung wurde der Neubau
in Dienst gestellt. Die Sporthalle wurde vorher beim FdW-Treffen auf die »Tauglichkeit«
des Hallenfußboden bei Bestuhlung geprüft.
Als uns damals der Vorstand in den Bau- und
Häuserausschuss berief, bekamen wir weiche
Knie. Rund 8 Mio. DM mussten besorgt werden. Wie oft mussten wir den Sonntagsanzug
anziehen, um bei Ministerien und Landeskirchen vorstellig zu werden und unser »Sprüchlein« aufzusagen. Wie oft haben wir auf dem
Parkplatz oder im Foyer bei den Behörden gesessen und um vorbereitete Verhältnisse gebetet. Wie oft sind wir ob unseres Kleinglaubens
beschämt worden.
Unsere Vorgänger hatten eine Vision, eine Bildungsstätte mit einer Sport- und Mehrzweckhalle für den CVJM-Westbund zu errichten.
Diese Vision ist wahr geworden. Die Aufgabenstellung ist etwas erweitert worden. Wir haben heute Gäste und verschiedene Gruppen,
die nicht aus dem CVJM kommen. Diesen Besuchern können wir durch guten Service, liebevolle Aufnahme und Vorleben zeigen, was
CVJM bedeutet. Wie lange wird die neue Bildungsstätte ohne weitere Umbauten in Betrieb
sein? Bei der letzten Planung zeichnete sich ab,
dass auch bei dem umfangreichen Umbau nicht
alle Wünsche erfüllt werden konnten. Uns ist
der Satz »Der Luxus von heute ist der Standard
von morgen,« bekannt. Darum haben wir 1995
für über 650.000 DM das hintere Bettenhaus
mit D/WC Zimmer ausgestattet und ein vom
Bauamt gefordertes neues Treppenhaus angebaut. Jetzt dürfen wir uns mit neuen Brandschutzauflagen im vorderen Bettenhaus beschäftigen, vielleicht bleibt noch Geld für den
Einbau von Nasszellen übrig.
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Grundsteinlegung 1
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Die letzte große Maßnahme war die Errichtung der Gymnastikhalle, zwischen Sporthalle und der Bildungsstätte gelegen, mit Schulungsräumen und Kegelbahn. Der Antrag für
Fördermittel lag über sechs Jahre bei den Behörden. Auf unsere Nachfragen bekamen wir
stetig den gleichen Bescheid: Wir haben kein
Geld! Wir hatten uns schon damit abgefunden,
den Neubau zurück stellen zu müssen. Das angesparte Geld für die Eigenmittel legten wir in
die Rücklage. Dann kam ein Anruf der Bewilligungsbehörde. Wollen sie die Halle noch
bauen? Haben sie die ausgewiesenen Eigenmittel zur Verfügung? Vor ihnen stehen noch vier
Antragsteller auf der Liste, aber die bekommen
die Eigenleistung nicht zusammen. Wir wollen
den Zuschuss nicht verfallen lassen, bringen sie
den Antrag auf den aktuellen Stand, damit wir
ihnen das Geld bewilligen können. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. In einer Zeit
der knapper werdenden Gelder bekamen wir
die Möglichkeit, einen weiteren Bauabschnitt
fertig zu stellen. Dankbar kann der CVJMWestbund auf das Zentrum der Bundeshöhe
schauen. Möge die Bildungsstätte weiter eine
Segenstätte der CVJM-Arbeit bleiben.
Neubau, im
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10
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Jubiläum
Mit der Posaune auf
Wanderschaft
Rückblick eines alt gewordenen Bläsers auf
Von Hermann Hülle
Kriegsende 1945: Das Land war zerstört, die
Städte zerbombt. Junge Männer und Familienväter waren in Kriegsgefangenschaft. Auf
dem Lande ging es ja noch, in den Städten
wussten die meisten Leute nicht, wo und wie
sie wohnen und leben sollten. Lebensmittel,
Kleidung und Heizmaterial waren knapp und
kaum zu bekommen. Aber es regte sich was.
In einem alten Westbund-Lied heißt es: »… es
ist ein froh Getöne ringsum im Land erwacht
…«, genau so war es. Im so genannten »tausendjährigen Reich« von 1933 bis 1945 war die
CVJM- und damit auch die Posaunenarbeit
verboten. Gott schenkte einen Neuanfang.
Nach dem Krieg »befahlen« Mütter ihren Jungen, »nun aber das Blasen zu lernen«, und so
hatten wir schon im Mai 1945 unsere Hörner
in der Hand. Das waren keine lackierten Instrumente, man musste putzen. Putzmittel wie
Sidol, Kaol oder ähnliches war kaum zu bekommen.
Papierasche tat es auch. Hauptsache, man hatte
ein blankes Horn. Als die Brüder und Väter
nach zum Teil langen Jahren heimkehren durften, wurden sie von den jungen Bläsern mit
Dankesliedern willkommen geheißen.
Und 1947 gab es ein eindrucksvolles Erlebnis:
Im überwiegend zerstörten Köln, im dürftig
hergerichteten Eisstadion, grüßten – neben der
Spitze des deutschen CVJM – ein paar hundert
Bläser den Weltbundpräsidenten John Mott.
Der damalige Bundesposaunenwart Richard
Lörcher hatte seinen ersten großen Dienst.
Wie man damals nach Köln kam? Nicht mit
dem Bus, auch nicht per Auto, vielleicht noch
mit dem Motorrad oder dem Fahrrad. Wir jedoch reisten wie viele andere auf einem klapprigen LKW mit Holzvergaser und Bänken auf
der Ladefläche. Unterwegs gab’s eine Panne,
wir kamen mit drei Stunden Verspätung an.
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Jungm
1948 wurde der Westbund 100 Jahre alt.
Das wurde groß im Zoo-Stadion in Elberfeld gefeiert – bei herrlichem Sonnenwetter. Dabei hatte es bis Samstag ununterbrochen geregnet. Der
Bundeswart befahl: »Auf die Knie,
Brüder, wir beten um Sonne!« Und
Gott schenkte sie! Jetzt waren es
Posaunenchor
mit Johannes Kuhlo
(vorne i.d. Mitte mit Bart)
60 bewegte Jahre
schon über tausend Bläser. Das »froh Getöne
im Land« breitete sich aus.
1949 erstes Bundesposaunenfest in Lüdenscheid. Wilhelm Mergentaler wurde als Bundesposaunenwart eingeführt. Richard Lörcher
meinte dazu: »Ich habe einen Bruder bekommen«, und der Westbund hatte einen Schwaben mehr ... Der Bundeswart Johannes Busch
meinte bei der Vorabendfeier zu den Bläsern:
»Ich ermahne euch, meine Brüder, nehmt den
Dienst mit der Posaune ernst, seid Verkündiger der Liebe Gottes in Jesus Christus. Und
wenn du diesen Dienst nicht mehr ernst nehmen willst, wenn es dir um eigenes Ansehen
vor den Menschen geht, dann ist es besser, du
zerschmetterst dein Horn am nächsten Eichenbaum!«
Bundesposaunenfest 1951 – endlich eine große
Halle. Zwar war die Westfalenhalle noch nicht
wieder aufgebaut, aber die große Fabrikhalle
des Bochumer Vereins, leer geräumt in Folge
der verordneten Totaldemontage, bot sich an.
Und so feierten wir. Noch mehr Bläser, noch
größer die Vereinsfamilie, es war ein herrliches
Gotteslob. Unvergessen das Schlusswort des
Bundeswartes: »Nun verbinden wir uns mit
der oberen Schar und beten den König an!«
Und es verband uns ein gewaltiges GLORIA
SEI DIR GESUNGEN!
1953, Bundesposaunenfest: Endlich die Westfalenhalle. Der Innenraum war gefüllt mit tausenden von
Bläsern, die Ränge mit einem Mehrfachen von Besuchern. Als die Teilnehmerzahl in späteren Jahren zunahm, wurde die zweite Halle mit einbezogen. Um aber doch alle zu vereinen, bot man schließlich eine Schlussveranstaltung auf dem Vorplatz an. Die
geriet aber manchmal recht anstren-
gend, vor allem, wenn Reichswart Dr. Stange
mit seinem »Wort auf den Weg« kein Ende finden konnte ...
1955 folgte das große Fest in der Frankfurter Messehalle, in der Bundeswart Johannes
Busch seine unvergessene Predigt »Adam, wo
bist du?« hielt. Es war sein letztes Bundesfest,
1956 nahm Gott ihn auf in die »Obere Schar«.
Heute schmunzelt man, man glaubt es kaum,
doch damals war es ein Problem, vor allem für
maßgebende Leute im Westbund. Wollte man
etwa das Rad zurückdrehen?
Der »Posaunengeneral«
Johannes Kuhlo in Aktion
100 Jahre
Jungmännerbund
12
13
Jubiläum
Johannes Busch und Richard Lörcher nahmen 4. Mose 10 sehr ernst und wörtlich
»… es sollen aber blasen mit den Trompeten
die Söhne Aarons, die Priester; und das soll
eine ewige Ordnung sein für euch und eure
Nachkommen« – Punkt! Und so geschah es
beim schon erwähnten Posaunenfest 1953,
das mit Billigung (oder auf Geheiß) des Westbund-Vorstandes alle Bläserinnen freundlich,
aber bestimmt, gebeten wurden, ohne ihre Instrumente zu kommen, sie wurden schlichtweg
vom Mitblasen ausgeschlossen. Ärger und Unverständnis hielten sich in Grenzen, hier und
da blieben ein paar Chöre ganz zu Hause. Fast
jedoch wäre die Festleitung aus dem Konzept
geraten, als die zwei Diakonissen aus Bethel,
die zu jedem Posaunenfest kamen, mit ihren
Waldhörnern unterm Arm erschienen. Die
konnte man natürlich nicht abweisen, so etwas tut man doch nicht ... Schließlich waren es
»Schwestern« und deshalb »auch
ein bisschen Priester«.
Posaunenwart
Richard Lörcher
in seinem Element
Na ja, so war das damals. Auch
Reichsmusikwart Dr. Erich
Gruber vertrat entschieden
den Standpunkt der Väter, als
er nicht zulassen wollte, dass
bei einem Chorkonzert im Siegerland eine junge Frau mitspielte. Die heftige Diskussion
am Abendtisch im Chorlei-
Thema
terhaus beendete jedoch die Schwiegermutter
mit einem Faustschlag auf dem Tisch »De Ursel bläst mit, basta!« – Und Ursel blies mit.
Von Anfang an legte man besonderen Wert auf
die Aus- und Fortbildung. Lehrgangsarbeit
stand von Anfang an auf dem Plan. Richard
Lörcher lernte ich 1947 während einer Bläserfreizeit im sauerländischen Schalksmühle
kennen. Damals war ich ein vierzehnjähriger »Benjamin«. Wenn wir nachmittags auf
den umliegenden Dörfern bliesen, waren wir
froh, in der heißen Juni-Sonne nicht nur unser
Kehlen, sondern auch unsere Instrumente in
einem Dorfbrunnen abkühlen zu können. In
der nahen Glörtalsperre wurde abends gebadet. Und es war ein verrücktes Ereignis, wenn
Richard Lörcher, auf dem Rücken schwimmend, mit einer Hand das Horn hielt und
sein geliebtes »Ännchen von Tharau« über die
Wasserfläche blies.
Als Literatur mussten die alten KUHLO-Bücher herhalten, etwas anderes hatten wir nicht.
Drucken konnte niemand, denn es war kein
Papier zu beschaffen. Neue Sachen (z. B. auch
von Hermann Stern oder Erich Gruber) waren handgeschrieben und wurden für Freizeiten mühsam vervielfältigt.
Wer in den damaligen »Hungerjahren« in eine
Bläserfreizeit wollte, hatte es nicht einfach.
Thema
Im Herbst 1947 fuhren wir zu dritt aus unserem Dorf für eine Woche auf die Bundeshöhe. Damals stand dort nur die alte Kaffeewirtschaft, in der es keine Betten gab. Wir fanden nur einen Saal mit Tragbahren auf dem
Boden vor, dicht aneinender, zwanzig auf jeder Seite. Außer Schlafdecken hatte man die
gesamte Verpflegung für sieben Tage mitzubringen. Man konnte nicht einfach Brötchen
kaufen, geschweige denn andere Lebensmittel. Wer »vom Lande« kam, war gehalten, neben vorgezählten Brotschnitten und Aufstrich
auch Kartoffeln oder Gemüse mitzubringen,
soviel er tragen konnte. Die Städter hatten ja
nichts. Wir packten unsere Tornister auf den
Rücken, hängten Notentaschen und Horn
vorn an die Haken, und mit Kartoffeln- und
Gemüsetaschen an der Hand marschierten wir
zum Bahnhof. Zum Sitzen kamen wir nicht,
Zug und Straßenbahn waren total überfüllt,
todmüde kamen wir nach Stunden an. ... und
hatten mit Richard Lörcher und Kantor Martin Wolfram eine herrliche Woche in toller Gemeinschaft.
Die Zeit bleibt nicht stehen, das ist gut so. Die
damals wieder entdeckte Musik der »Heroisch-musikalischen Trompeter- und Paukerzunft« ist vorerst einmal abgelöst. Wer es nicht
verschlafen hat, darf dankbar dafür sein, wie
reichhaltig und vielfältig sich unsere Bläsermusik in den letzten Jahrzehnten entwickelt
hat. Ich bin überzeugt, so wird es weiter gehen. Eine Fülle neuer Musik, die das Lob Gottes im Mittelpunkt behält. Und die Posaunenchöre gehen mit, das wurde beim letzten Bundesposaunenfest einmal mehr deutlich. Wer es
mit erlebt hat, mag dies gern bestätigen. Wichtig bleibt, dass wir alle, die (ganz) alten und
auch die (ganz) jungen Bläser (natürlich auch
Bläserinnen) daran festhalten, die Botschaft
unseres Herrn Jesus mit unseren Instrumenten
zu verkündigen. Das abschließende »Gloria sei
dir gesungen« beim letzten Posaunenfest verband uns wieder einmal recht eindrücklich mit
der »Oberen Schar«.
Erstes Jungmänner-Treffen nach
dem Krieg 1947 in Köln. Hier
π der Posaunenchor.
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Jubiläum
Thema
Von der Bauchwelle
zum Beachvolleyball
120 Jahre Turnen und Sport im Westbund
Von Rolf Müller
Bundessportfest
1926
Es waren zwölf Jahre nach
der Gründung des Rheinisch-Westfälischen
Jünglingsbundes (im folgenden Westbund genannt) und 20 Jahre nach Gründung der ersten Vereine ins Land gegangen, ­bevor sich der
Westbund-Vorstand mit dem Thema »Turnen«
befasste. Die »General­versammlung« erlebte
im Oktober 1860 eine durchaus kontroverse
Diskussion. Es ging um das Verhältnis zu den
Turnvereinen. Einig war man sich, die jungen
Männer vor einer Mitgliedschaft in den Turnvereinen zu warnen. Uneins war man sich indes über das Turnen in den Jünglingsvereinen
und CVJM. Einige sahen darin »ein Werk des
Teufels«, andere erkannten, dass Turnen ein Segen für Leib und Seele sei. Die Entscheidung
wurde vertagt und nie mehr aufgegriffen. Dafür wurden in den Vereinen Tatsachen geschaffen. 1886 gab es im Westbund drei Vereine mit
Turnabteilungen: in Barmen, Elberfeld und
Bielefeld. Drei Jahre später hatten elf ­Vereine
13 Turnabteilungen.
Der CVJM-Elberfeld bekam 1888
eine eigene Turnhalle. Aber erst als die steigende Zahl der Turn­gruppen nicht mehr ignoriert werden konnte, beschloss der Vorstand
1897, im Vereinsfragebogen nach der Anzahl
der Turngruppen und Turner zu fragen. Von
den 404 Vereinen hatten da bereits 75 Turngruppen.
Die Aufnahme des Turnens ins Vereins­
programm geschah nicht immer aus innerer
Überzeugung. In erster Linie sollten durch
eigene Turngruppen die jungen Männer davor bewahrt werden, in den Turnvereinen zu
turnen. Erst 1907 erscheint im »Leuchtturm«
ein Artikel, der positiv Stellung zum Turnen
nimmt.
Anders als im Ostdeutschen Jünglingsbund
Nürnberg 1927. Dort wurde erstmals
traten die Turner im Westbund lange Zeit
der »lebendige Rasen« aufgeführt. Turnicht in der Öffentlichkeit auf und hatten
nen, Leichtathletik, Mannschaftsspiele
kaum Kontakt untereinander. Ab 1904 luden
und Freiübungen waren gleichzeitig
sich die Bielefelder Vereine gegenseitig zu Vorim Rund des Stadions zu sehen. Die
turner-Lehrgängen ein. 1906 fand in Theesen
Eichenkreuzstaffel erlebte ihre Urdas erste Turnfest der Kreisverbände in Ostaufführung. Betont wurde das Spiewestfalen statt. Bereits zu diesem Zeitpunkt
lerische, das den starren und strengen
hatte das Geräteturnen eine Erweiterung durch
Regeln und Übungsvorgaben des TurSteinstoßen, Schleuderballwerfen und Weitnens gegenüberstand, die eine Wende im
sprung erfahren. Die Vereine im KreisVerständnis der Leibesübungen für die CVJM
verband Bielefeld beschlossen im
und Jungmännervereine einleitete.
Juni 1907 einen »Turngau MindenRavensberg und Lippe« zu gründen.
Die Jahre zwischen 1927 und 1934 waren
Dem »Turngau« war kein langes Leben
Jahre des steten Wachstums. Im Westbundgebeschieden. Der Westbundvorstand und
biet gab es flächendeckend Eichenkreuzturnder Kreisverband Bielefeld verweigerten
bezirke oder -kreisverbände. Ab 1929 durften
die Anerkennung. An seine Stelle trat 1909
an den Bundeswettkämpfen nur Wettkämpfer
der »Turnverband im Westdeutschen Jungmit einem Turn- und Spielerpass teilnehmen.
männerbund«. Aber erst
Jährlich fanden Bundes1911 waren Turner im Pro- 1912 fand das erste Turnfest meisterschaften
statt.
gramm des Bundesfestes zu
Schiedsrichterlehrgänge
finden. 1912 fand das erste der Evangelischen ­ Männer- wurden durchgeführt.
regionale Turnfest der ver- und Jünglingsvereine und 1932 hatte der Westeinigten
Turnabteilungen des CVJM von Minden- bund 234 Handball-,
der Evangelischen Männer100 Schlagball- und 262
­Ravensberg und Lippe statt. Faustballmannschaften.
und Jünglingsvereine und
CVJM von Minden-Ravens- Es gilt als das erste »Bundes- Das geplante Bundesberg und Lippe statt. Es gilt sportfest«
sportfest 1934 in Hagen
als das erste »Bundessportkonnte nicht mehr stattfest«. Ab 1910 erscheint die
finden. Sport und Spie»Deutsche Turnzeitung«, das Organ für die
len war den ehemals freien Verbänden ab 1934
christlichen Turnverbände, herausgegeben
nicht mehr erlaubt.
vom Westbund. 1921 wurde in Barmen das
erste (Bundes)-Sportfest veranstaltet, das die
Als 1948 mit einer Ausnahmegenehmigung des
Bundesleitung ausgeschrieben hatte.
britischen Kommandanten der Westbund
sein 100jähriges Jubiläum feiDas Turnen wurde schon lange nicht mehr
ern konnte, traten auch die
nur auf das Geräteturnen beschränkt. »TurTurner mit Freiübungen im
nen« war der umfassende Begriff für jedwede
bescheidenen Rahmen in ErArt von Leibeserziehung. Neben dem Geräscheinung. Das erste große
teturnen mit Männerpyramiden waren es vor
Bundesturn- und Sportfest
allen Dingen Freiübungen als Massengymnasfand 1954 in Köln statt. An
tik, leichtathletische Übungen, Faustball und
der Auswahl der SportarSchlagballspiel. Anfang der zwanziger Jahre
ten hatte sich gegenükam Schwimmen hinzu. Das alles geschah in
ber 1932 nicht viel geändem Maße, wie die Turnvereine neue Sportdert. Anfang der fünfziarten für ihre Tätigkeit erschlossen, wobei
ger Jahre kam ein neues
nur solche Sportarten vom CVJM übernomSpiel auf: »Indiaca«,
men wurden, die direkten Körperkontakt mit
das ganz allmählich als
den Gegenspielern vermieden. Einen entscheiFreizeitspiel in den
denden Impuls für die Neugestaltung des TurVereinen Fuß fasste.
nens und Spielens kam vom Reichsturnfest in
Das IndiacaSpielgerät
16
17
Jubiläum
beim
g
n
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sJ
e
s
ä
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P
Es wurde so beliebt, dass
die Verantwortlichen im
Westbund dieses Spiel
ins Programm des Bundesturn- und Spielfestes aufnahmen und
Meisterschaften auszuschrieben.
Geräteturnen, Faustball und Schlagball waren auf
dem Rückzug. Im
Jahr 1964 starteten die letzten Bundesturn­
meisterschaften
in
BielefeldStieghorst.
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ße
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Thema
Bundessportfest
1977
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Intercrosse
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In Köln begeisterte Mitte der fünfziger Jahre
Basketball die Jugend in den CVJM. Bald
wurde Basketball überall im Bund, hauptsächlich in den CVJM gespielt. Zur gleichen Zeit
fand Volleyball Eingang in die Sportarbeit der
Vereine. Ab Anfang der sechziger Jahre wurden im Westbund Bundesmeisterschaften im
Hallenhandball/Kleinfeldhandball, Basketball,
Volleyball und Tischtennis durchgeführt. Fußball fand als Freizeitsport erst Ende der sechziger Jahre Einzug in den Turniersport und in
das Programm der Bundessportfeste.
Mit der steigenden Zahl der Mannschaften und
deren Leistungssteigerung wurde der Wunsch
nach mehr Spiel- und Vergleichsmöglichkeiten
laut. Mannschaften schlossen sich den Fachverbänden an. Um sie nicht ganz für den CVJMSport zu verlieren, wurden mit dem Westdeutschen Volleyballverband und dem Deutschen
Basketballverband Anfang der sechziger
Jahre und einige Zeit später mit den Leichtathletikverbänden und dem Westdeutschen
Handballbund Verträge abgeschlossen. Der
Trend, dem Spielbetrieb in den Fachverbänden Priorität gegenüber den Begegnungsmöglichkeiten im Westbund zuzugestehen, konnte
aber dadurch nicht aufgehalten werden. Neue
Formen der Begegnung für Wettkampfmannschaften waren gefragt. Die stark frequentierten Volleyball-Open-Air-Veranstaltungen
sind ein Ergebnis dieser Überlegungen und im
bescheidenen Maße das Badmintonturnier in
Gelsenkirchen.
Die Bundssportfeste waren immer eine großartige Gelegenheit allen Sporttreibenden in einer
großen Veranstaltung die CVJM-WestbundGemeinschaft erleben zu lassen und deutlich
zu machen, um was es dem Sport im Westbund
ging. »Spiel und Sport unter Gottes Wort« und
in fröhlicher Gemeinschaft. Aber auch da nahmen die Teilnehmerzahlen in den früher dominierenden Sportarten wie Leichtathletik,
Tischtennis, Basketball und Handball seit Anfang der achtziger Jahre stetig ab. Indiaca, Volleyball und Fußball dominierten.
Die CVJM-Spiele 1984 und 1997 in Kassel kann man als »Trendsetter« für eine neue
Art sportlicher Begegnung und für die Ein-
beziehung neuer Sportarten ansehen. Es gab
durchaus kontroverse Diskussionen, ob man
Trendsportarten ins Programm der Bundessportfeste und der Übungsleiterlehrgänge aufnehmen sollte und ob Turniere mit viel Spielmöglichkeiten ohne Sieger überhaupt sinnvoll
seien. Bei den letzten Bundessportfesten wurden neue Sportarten nur vereinzelt aufgenommen. Hallenhockey und Intercrosse gehörten
dazu. Andere Trendsportarten wie Beach-Volleyball und Beachhandball waren an einzelnen
Orten wegen der fehlenden Sportanlagen nur
begrenzt möglich. Dennoch, wo die Möglichkeit geboten wurde, wurde sie begeistert aufgegriffen.
Im Rückblick auf das Turnen und den Sport
im CVJM im Allgemeinen und dem Westbund
im Einzelnen muss man feststellen, dass dem
CVJM mehr oder weniger von außen die Richtung für seine Sportarbeit vorgegeben wurde.
Man konnte eigentlich nur auf das, was es
von anderer Seite gab, reagieren. Nur vereinzelt war der CVJM auch innovativ. Das war so
beim »lebendigen Rasen« 1927, bei der Starthilfe für Volleyball, bei der Förderung des Indiacaspiels Mitte der fünfziger Jahre und bei
den CVJM-Spielen.
Die Sportarbeit war über weite Strecken die
einzige Möglichkeit der Arbeit mit und für
junge Erwachsene und dieses mit einer gewissen Kontinuität. Wo sie eingebettet war in das
missionarische Gesamtkonzept der
CVJM-Arbeit, dort wo auch beim
Training und auf Turnieren die Verkündigung des Evangeliums ihren
Platz hatte, in welcher Form auch
immer, da ist die Sportarbeit zum
Segen für die Vereine geworden.
Thema
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Jubiläum
Thema
Thema
Jungen für Jesus gewinnen – Jungenschaften im Westbund
Liebe, persönliche Zuwendung
– diese Schlüssel zu den Herzen
der Jungen passt unverändert
bis heute. Jungenschaftsarbeit
ist zu allen Zeiten von Männern geprägt worden, die es
gewagt haben, sich mit Herz
und Händen den Jungen zu
verschreiben und ein Stück
ihres Lebens mit ihnen zu
teilen.
Dankbar rückwärts – Mutig vorwärts!
Unter diesem Motto feierte der Elberfelder
Jünglingsverein 1896 den 32. Jahrestag der
Gründung seiner »Jugendabteilung für konfirmierte Knaben«. Vor 1864 waren ausschließlich »Jünglinge«, also ältere Jugendliche und
junge Erwachsene, Zielgruppe der Vereinsarbeit. Die »Keimzelle für die Arbeit mit 14 bis
16-jährigen Jungen liegt in Wuppertal-Elberfeld. Diese Arbeit war vor dem 2. Weltkrieg
unter dem Markenzeichen »Jungvolk« bekannt. Nach dem Ende des 3. Reiches bekam
sie die Bezeichnung »Jungenschaft« und geht
bis heute durch mancherlei Höhen und Tiefen
weiter.
Von Wilhelm Behr
und Peter Meiners
Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der
Jungenarbeit kommt dem Elberfelder Sekretär
Wilhelm Dröner zu. Dröner war nicht nur der
erste hauptamtliche Mitarbeiter eines Jünglingsvereins, er hatte offensichtlich auch ein
großes Herz für die Jungen, die ihn liebevoll
»Onkel Dröner« nannten. Nachdem er 1894
an der Konferenz des Weltbundes in London
teilgenommen und dort wichtige Impulse für
die Jungen-Arbeit bekommen hatte, setzte
er diese Anstöße unverzüglich in die Tat um.
Noch im gleichen Jahr gab er die fortan wöchentlich erscheinende Zeitschrift »Für unsere
Jungen« mit dem Untertitel »Eine illustrierte
Zeitung zur Unterhaltung, Bildung und Erbauung und zur Förderung von evangelischen
Jugendvereinen in Deutschland« heraus. Neben seiner Tätigkeit in Elberfeld leistete
er an vielen Orten Hilfestellung bei der
Gründung von »Knaben-Abteilungen«.
Dazu warb er mehrfach vor Kreisvertretungen für diesen Arbeitszweig.
Was dieser Mann bewegt hat, können wir heute nur mit Staunen zur
Kenntnis nehmen. Dazu zwei
Beispiele: Am 28. September
1896 haben sich 1000 (!) Jungen »aus dem Wupperthal«
»Knabenabteilung«
um 1910
zu einem »Unterhaltungsabend« zusammengefunden, nachdem sie sich zuvor »in schönster Ordnung durch die Straßen der Stadt bewegt hatten«. Und die Zeitschrift »Für unsere
Jungen« kam im gleichen Jahr auf eine Auflage
von 10.000 (!) Exemplaren heraus. Wer nach
dem Geheimnis dieser »Erfolgsgeschichte«
fragt, stößt auf Grundsätze, die bis heute für
die Jungenschaftsarbeit von wesentlicher Bedeutung sind – auch wenn sich die äußeren
Bedingungen in vielen Bereichen tief greifend
verändert haben. Einige Original-Zitate aus
dem Jahrgang 1896 von »Für unsere Jungen«
machen das deutlich:
»Die Vorsteher (= Leiter) und Helfer müssen
ihre in Pflege befohlenen Knaben lieb haben
und diese Liebe ihnen auf allerlei Art beweisen.«
Beispielhaft sei an die Mitarbeiter-Generation erinnert, die im 3. Reich trotz
vielfältiger Anfeindungen
die verbotene JungvolkArbeit in der »Evangelischen Dienstschar« unter dem Dach der Kirche weitergeführt hat.
1945, nach dem Grauen des Krieges, hörte
sie den Aufruf des Bundeswartes Johannes
Busch »Packt heute noch die Arbeit an!« Unter schwierigsten Bedingungen und großen
persönlichen Opfern sammelte diese Mitarbeitergeneration wieder die weithin orientierungs- und vaterlosen Jungen und wurde ihnen »Führer und Freund«.
Dass damals und auch noch in den folgenden
Jahren, trotz des so vorbelasteten Begriffs
»Führer«, Führerschaft im besten Sinne gelebt wurde, entsprach und entspricht durchaus dem Wesen und den Bedürfnissen der Jungen, die in diesem Alter Vorbilder und Autoritäten wünschen und brauchen. »Jungenschafts-Führer« verstanden sich, dem Bergführer gleich, als solche, die den Weg mit all
seinen Gefahren und das Ziel kannten, und die
sich für die von ihnen Geführten verantwortlich wussten.
Auch wenn heute die Leitung der Gruppen
weitgehend von Mitarbeiter-Teams wahrgenommen wird, bleibt der Anspruch an jeden
einzelnen Mitarbeiter: Wer Jungen für Jesus
gewinnen will, muss
»sein Herz an die Angel hängen!«
Jungen in diesem Alter fordern den Mitarbeiter als ganze Person, sie prüfen ihn,
ob sein Glaube und sein Leben zusammen passen, und ob er die Jungen mag,
auch wenn sie sich pubertär-ungenießbar geben. Wo Männer sich ganz auf die
Jungen einlassen, ihr Leben teilen und Wegweiser zu Jesus sind, da gibt es auch heute Jungenschaften, in denen Jungen Entscheidendes
für Glauben und Leben mitbekommen.
Bilder v
om
»Lager
der 10
00«
»15 bis 20 Mitglieder kommen auf einen Bezirk, der
einem Vorsteher übergeben wird. Diese Einrichtung hat ... sich als segensreich erwiesen.«
Die feste Gruppe bildete also schon vor mehr
als 100 Jahren den hilfreichen äußeren Rahmen für die Jungenarbeit. Obwohl durch
20
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Jubiläum
Thema
Jungmännertreffen
gesellschaftliche Entwicklungen und sozial1955
pädagogische Trends infrage gestellt, erweist
sich die Arbeit in der Gruppe auch heute noch
als besonders hilfreich. In einer verbindlichen
Jungengruppe wachsen Gemeinschaft und
Freundschaft, die das Leben der Jungen bereichern und ihnen den in dieser Entwicklungsphase so notwendigen Rückhalt geben.
Die gesellschaftliche
Entwicklung weg von
der getrennten Erziehung von Jungen und
Mädchen hin zur gemeinsamen hat seit
Ende der 50er-Jahre
auch die Jugendarbeit
im CVJM beeinflusst.
Zwar wurde noch
1967 bei Aufnahme
der
Mädchenarbeit
von der Leitung des
Westbundes empfohlen, Jungen und Mädchen je eigene Gruppen anzubieten. Vor
Ort ist die Entwicklung dann allerdings
in zunehmendem Maße
anders verlaufen. Viele
Vereine sind damals
aus nachvollziehbaren
Gründen wie Mitarbeitermangel oder wegen zu kleiner Zahlen,
zum Teil aber auch aus
sehr vordergründigen
Motiven zur koedukativen Arbeit übergegangen.
Beispielhaft für die damalige »Großwetterlage«
auch bei den hauptamtlichen Mitarbeitern im
CVJM ist die Tatsache, dass es dem Westbund
etwa 1984/85 nicht möglich war, einen hauptamtlichen Mitarbeiter für die Jungenschaftsarbeit zu finden und darum mit Rainer Rudl ein
in der örtlichen Arbeit bewährter Ehrenamtlicher für diese Aufgabe berufen wurde.
Dennoch haben viele Vereine, nicht zuletzt
aufgrund der prägenden Erfahrungen vieler
ehrenamtlicher Mitarbeiter, die reine Jungenarbeit in der Jungenschaft durchgehalten und
sehen sich heute in dieser Entscheidung auch
durch neue pädagogische Einsichten und Entwicklungen bestätigt.
»Man biete diesen jungen Gliedern
( = den konfirmierten Jungen)
das, was ihrem Alter entspricht.«
Nicht anders als heute wurde den Jungen
schon 1896 ein vielseitiges, attraktives Programm geboten, das sich an den Interessen
und Bedürfnissen der Jungen orientierte. Neben »Gesang, Musik, Spielen, Unterhaltung,
Wort Gottes und Gebet« werden vor allem
im Sommerhalbjahr mancherlei Aktivitäten
im Freien empfohlen und angeboten, die wir
heute als »Erlebnispädagogik« kennen und die
besonders von den Jungenschaften mit bündischer Prägung gepflegt werden. Daneben
steht heute die Freizeit-Arbeit mit Fahrt und
Lager, die schon vor dem 2. Weltkrieg vom
Westbund aufgenommen und nach dem Krieg
zunächst als »Bundeszeltlager« und dann
im Camp Michelstadt weitergeführt wurde.
Dieses Camp mit seinen vielfältigen Möglichkeiten war insbesondere Bundeswart KlausJürgen Diehl und Rainer Rudl ein Herzensanliegen. Tausende erinnern sich auch heute
noch gern an viele tolle Erlebnisse und Erfahrungen und nicht wenige haben in diesen Freizeiten den Anfang mit Jesus gewagt.
»Christus soll Kern und Stern der Jungen
werden.«
Die Gute Nachricht von Jesus steht damals
wie heute unverändert im Zentrum der Arbeit.
Dabei geschieht die Verkündigung heute methodisch sicher vielseitiger, aber für den Verkündiger gilt immer noch »Unser Leben muss
die lebendige Bibel sein.« Auch bleibt die Mah-
nung aktuell: »Die Mitglieder müssen allein zu
Christo geführt werden, nicht zu unserer Person.« So sind auch heute in den Gruppenstunden einer richtigen Jungenschaft die Andacht
und die Bibelarbeit selbstverständlicher Teil
des Programms. Und in Zeltlagern und Freizeiten für Jungenschaftler sind die tägliche Bibelarbeit, das gemeinsame und persönliche
Gespräch über Glaubens- und Lebensfragen
und die Gebetsgemeinschaft prägende Programmelemente.
Dankbar rückwärts – Mutig vorwärts!
Es gibt also in der Jungenarbeit des CVJMWestbundes seit dem 19. Jahrhundert durchgängige und beständige Elemente, die sich unter wechselnden Bedingungen und Voraussetzungen immer neu bewährt haben, so dass
auch heute noch in vielen Jungenschaften
reges Leben herrscht und sich Jungen in ihrer
Gruppe wohlfühlen. Viele »Ehemalige« bestätigen, dass sie in der Jungenschaft Hilfe und
Wegweisung für ihr Leben erfahren haben.
Und andere, die heute als bekennende Christen in Öffentlichkeit, Kirche und Verein Verantwortung wahrnehmen, bezeugen, dass sie
in der Jungenschaft die entscheidenden Anstöße zu Nachfolge und Mitarbeit bekommen haben. All das ist Grund zu Freude und
Dank. Dieser Dank gilt nächst unserem treuen
Gott und den vielen jungen Männern, die es
zu allen Zeiten gewagt haben, auf der Grundlage ihrer eigenen Überzeugung und Erfahrung und manchmal auch entgegen den gerade
aktuellen sozialpädagogischen Theorien und
Trends »ihr Herz an die Angel zu hängen, um
Jungen für Jesus zu fischen«.
Thema
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Jubiläum
Thema
Kühle Nordländer mit heißer Jugendarbeit
TEN SING
Von Dirk Waskönig
Wie alles begann...
... wie es weiterging
Ich war seit meinem 16. Lebensjahr Mitarbeiter des AG-CVJM Wuppertal-Oberbarmen und – wie man in Wuppertal sagte: »Am
Fuße des Leuchtturms ist es dunkel!« – kannte
die Bundeshöhe als Tagungsstätte, hatte aber
sonst keine weiteren Kontakte zu Veranstaltungen und Personen. Das sollte sich ändern, nachdem ich beim ersten »Euromeet« in
Oberschützen 1985 einen begeisterten und begeisternden Haufen junger Norweger/innen
erlebt hatte: TEN SING. Von diesem Zeitpunkt an war ich gepackt und infiziert von etwas, was ich erlebt hatte, aber kaum beschreiben konnte. Und wie konnte ich diese Eindrücke zurück nach Deutschland transportieren
ohne Gremien und anderen verantwortlichen
Personen Grundlagen, Voraussetzungen und
Chancen benennen zu können?
Fast zwölf Jahre später, im Herbst 1997, war
es für mich Zeit »abzugeben« und Übergänge
zu gestalten, in die ich Sie ein Stück einladen
möchte. Viel war passiert auf dem Weg dorthin:
Wie hilfreich waren zu der Zeit die Geschichten über den Pfarrer Pappino, die der
damalige norwegische CVJM-Sekretär Johann Vilhelm Eltvik (z.Zt. YMCA EuropaSekretär) mit nach Deutschland brachte und
mir half, Türen im CVJM aufzuschließen –
im örtlichen CVJM – im CVJM Kreisverband Wuppertal und so auch im CVJMWestbund, wo räumlich und später
auch organisatorisch erste Koordinierungstreffen von TEN SING
Begeisterten durchgeführt wurden um die Einstiegsschwelle für
TEN SING zu gestalten. Aber lest
selbst:
Ω Durch »TEN SING Norway«-Projekte in
Deutschland wurde TEN SING als neue Arbeitsform im CVJM etabliert. Es gab kein
Gremium im CVJM, was TEN SING nicht
kannte (wenn auch nicht immer liebte),
keine Mitarbeiterschulung, in der nicht auch
TEN ­SINGer als Teilnehmer oder Mitarbeiter
beteiligt waren, keine Großveranstaltung ohne
TEN SINGer auf und hinter der Bühne.
Ω Nach anfänglicher personenorientierter Koordination hatte TEN SING inzwischen feste
Strukturen bekommen: Es gab einen Arbeitskreis Deutschland, einen AK im CVJM-Westbund mit regionaler Zuordnung und Verantwortlichkeit.
Ω Es gab (schon fast) tradierte Veranstaltungen: jährliche Seminare auf Bundes- und Landesebene, ein »Geistliche-Leiter-Seminar«,
eine »Materialbank«, ja sogar erste Ideen TEN
SING über Deutschland hinaus weiter nach
Europa zu tragen.
Ω Im Westbund war das »TEN SING Starterprojekt« unterwegs, um neue Gruppen zu
gründen und ein Bundessekretär für TEN
SING bündelte die Aktivitäten.
Ich durfte als Begeisterter »der ersten Stunde«
erste Deutschland-Seminare in Dassel und
Wuppertal besuchen – später selbst leiten,
TEN SING Wuppertal gründen, konnte bei
den ersten Koordinierungstreffen mitarbeiten
und schließlich die bergisch-märkische Region
im CVJM-Westbund übernehmen. Im »Jahr
2 nach TEN SING Norway« wurde ich der
zweite Leiter des AK TEN SING im Westbund und kurz später übernahm ich den Vorsitz des TEN SING Arbeitskreises im CVJMGesamtverband in Deutschland.
Wenn ich von »Abgeben« berichte, muss ich
zuerst von »Annehmen« erzählen: Von den
vielen Begegnungen – national und international, begeisterten Jugendlichen, Konzerten
vor bis zu 4000 Zuschauern, von Unterstützung auf allen Ebenen des CVJM, von TEN
SINGer werden, sein und bleiben, von persönlichen Entwicklungen im CVJM, beruflich
und privat, die alle mit TEN SING verwoben
waren.
Das TEN SING Westbund Seminar 1997
war der Ort des Abgebens und Übergebens:
Nach langjähriger Mitarbeit AK TEN SING
im Westbund durfte ich die Fackel offiziell an
Steffi Rhein weitergeben, die ich als Mitarbeiterin aus TEN SING Wuppertal kannte und
die schon länger im AK TEN SING Westbund
aktiv war – das gab mir und ihr Sicherheit.
Im Gegenzug übergab mir Steffi live das erste
TEN SING T-Shirt für meine 1-monatige
Tochter Lara Kristin womit für mich der Übergang in die nächste Generation TEN SINGer
deutlich sichtbar wurde und mich noch freier
machte, die Verantwortung loszulassen.
Fackelübe
rgabe
Thema
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Jubiläum
Thema
Für die jungen Menschen
im CVJM – ProTeens
Hildegard vom Baur im Gespräch mit Burkhard vom Schemm,
Markus Rapsch, Tanya Worth, Claus Hassing, Andreas Götz
Worin seht ihr die größten Herausforderungen
der nächsten Jahre in Bezug auf die Arbeit mit
jungen Menschen?
Wir brauchen Gemeinschaftsräume, das heißt
Bezugsräume, wo wir mit jungen Menschen
Leben einüben können. »Bespaßung« reicht
nicht mehr, nur in einer stabilen Gemeinschaft,
wo man sich untereinander trägt und voneinander weiß, fühlt man sich zu Hause. Dabei
geht es um den ganzen Menschen mit seinem
Körper, seinem Selbstwertgefühl, seinem sozialen Umgang und auch seiner geistlichen
Haltung. Wir brauchen Menschen, die Glauben im Alltag leben und es lernen, sich mitzuteilen, sich von anderen das Leben abschauen
lassen. Es gibt Generationen in unserem Land,
die das nicht gemacht haben. Jugendliche haben immer mehr Möglichkeiten. Wir müssen
lernen zu sagen: Christsein ist nicht eine sondern die Möglichkeit.
Welcher Schulungsbedarf ist für diese Herausforderung nötig?
Wir brauchen Mentoren und Coaches – also
positive Vorbilder. Dabei können auch Jugendliche selbst Mentoren sein.
Ein anderes wichtiges Thema ist »Ernährung«. Dabei geht es nicht um das »wie«, als
vielmehr darum, Verantwortung für den eigenen Körper und dessen Bedürfnisse zu übernehmen. Dazu gehören Überlegungen, was
auf Freizeiten gekocht wird. Die »Neuentdeckung des Dreiecks« bringt uns auch zu neuen
Überlegungen was unsere Schulungsarbeit angeht. Der Schwerpunkt liegt zu sehr auf der
»Denk«-Ebene – ist zu kognitiv. Wir stellen
uns den Fragen, wie wir emotionale und interaktive Zugänge schaffen können. Ein Aspekt
ist dabei, die Trennung der Sparten zu überwinden.
ProTeens – für junge Leute – warum ist das
heute notwendig?
Kinder sind leicht zu motivieren und zu begeistern. Der »Knick« entsteht in der Pubertät
– da wird es schon schwieriger Teenager »hinter dem Ofen« (oder der Spielkonsole) hervorzulocken. Es gibt viele CVJM, die sich nicht
mehr für dieses Alter stark machen. Wir wünschen uns Mitarbeitende, die zu den jungen
Menschen sagen: »Wir sind für euch da! Wir
halten euch aus!« Häufig geht es nach der Devise: »Wegen Umbau geschlossen«,
sprich: sich der Verantwortung verschließen.
Die Altersgruppe der 13 bis 17jährigen hat politische Sprengkraft. Revolutionäre Ideen, negativen Störungen von Rechten oder gewaltbereiten Gruppen finden hier oft offene Ohren und Herzen. Ziel ist, eine Arbeit zu fördern, die ihnen Freiräume gibt, das zu leben,
was als Chaos in ihnen ist, aber sie bewahrt, an
einen »fanatischen Rand« zu rutschen.
Wo seht ihr wesentliche Veränderungen der
Teenager in den letzten Jahren?
Die Freizeitgestaltung ohne Geld ist kaum
noch möglich. Dazu kommt, dass der Konsumrausch der Gesellschaft ihr Leben bestimmt. Die Technisierung und die Kommunikation mit technischen Hilfsmitteln gehören dazu, die Teens sind fit, was Handys, EMail, Chat und Internet angeht. Eine ständige
Herausforderung ist der Umgang mit Bildern,
Filmen auf Handys und die zunehmende brutale Gewalt.
Fällt euch eine Situation ein, wo ihr gedacht
habt: »Genau wie wir damals?«
Klar! Da fallen uns »tausende Situationen«
ein: »Nächte durchmachen« wollen und herrlich naiv sein! Die Themen in der »Bravo«
sind auch immer noch die gleichen wie heute:
Liebe, Sex und Zärtlichkeit. Die Musik und
die Mode.
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Jubiläum
Thema
Von den »Happy Days«
zu »ImPULSion«
Ich entdecke immer wieder, dass wir ein missionarischer Jugendverband sind und auch
sein wollen. Das heißt aber noch nicht, dass
wir evangelistisch sind. Es fehlt häufig die Zuspitzung. Der Zeitpunkt, an dem Menschen
sich festmachen können, wird oft nicht in den
Blick genommen.
Anders akzentuiert: Mission ist der Oberbegriff, weil wir die Ganzheitlichkeit im Blick
haben. Das ist auch gut so. Im missionarischen
Konzept ist die Evangelisation drin. Sie ist die
Speerspitze. Wir lassen junge Menschen dabei
häufig allein.
Im Gespräch mit Klaus-Jürgen Diehl und Claus
Hassing über die Erfahrungen mit Evangelisation und die Weiterarbeit
Klaus-Jürgen Diehl: Ich bin mit 16 Jahren in
Kontakt gekommen mit dem Thema Evangelisation durch eine Veranstaltungsreihe mit Johannes Hansen. Später habe ich als Vikar im
volksmissionarischen Amt der Evangelischen
Kirche von Westfalen verschiedene Modelle
von Evangelisation ausprobiert. Dabei habe
ich für mich Jugendevangelisation als Leidenschaft und Gabe entdeckt.
Claus Hassing: Ich merke, es gibt bei mir eine
Leidenschaft, junge Menschen für Jesus Christus zu gewinnen. Dabei ist es schade, wenn
Evangelisation nur auf eine bestimmte Form
der evangelistischen Predigt angewendet wird.
Evangelisation ist Inhalt und findet an vielen
Stellen statt.
Es wurde auch oft auf das Thema
­»Zeltevangelisation« reduziert. Dabei fanden
die »Happy Days« der 70er Jahre in Kinos
und Schulen statt. Schon damals gab es eine
große Breite an Angeboten. Heute, im Blick
auf Westfalen erlebe ich, dass der Typ der Veranstaltungsevangelisation eher rückläufig ist.
Die Erfahrung vieler Gemeinden:
Es kommen keine Außenstehenden. Die Veranstaltungsevangelisation deckt auf, welche
Kontakte in einer Gemeinde da sind.
Wenn ich in unseren Bereich schaue, dann erlebe ich, dass wir junge Menschen gewinnen.
Das große Problem: die Strukturen auf Ortsebene. Viele Vereine sind nicht in der Lage,
junge Menschen, die zum Glauben gekommen
sind, aufzunehmen und für geistliches Wachstum zu sorgen. Da ist die »Starterbox« nur
eine kleine Hilfe.
Und Glaubenskurse machen nur Sinn, wenn
im Anschluss etwas da ist. Für den »Hunger
nach mehr« braucht es Anleitung. »Wärmestuben des Glaubens« sind nötig. Ob Jugendbibelkreis, Hauskreis etc. Das war auch in
früheren Jahren ein Problem.
Im Kreisverband Siegerland gibt es die Aktion
»Just more«. Junge Menschen treffen sich regelmäßig, um im Glauben zu wachsen.
In den 70er Jahren gab es einen Aufbruch im
Dillkreis. Günter Weber hat damals zu regelmäßigen Treffen eingeladen.
Wir brauchen dafür Menschen und wir brauchen dafür Orte. In Michelstadt haben wir
solch einen Ort, wo es leichter fällt, mit Menschen ins Gespräch über den Glauben zu kommen und auch Fest-Mach-Zeiten anzubieten.
In Michelstadt habe ich oft erlebt, dass junge
Menschen durch die Arbeit vor Ort schon
vorbereitet waren. Da konnten wir anknüpfen. Wichtig: Haben wir in der CVJM-Arbeit
ein Konzept für das Thema.
Evangelisation ist im Kern Gottes Anliegen und
deshalb ist es keine Frage, ob wir das ­machen
wollen. Wir überlegen, wie wir es ­ gestalten,
aber das
»ob« ist keine
Frage. Oft verweisen wir
auf Strukturen: Jesus ist die Antwort auf unsere Strukturen. Es geht darum,
was Jesus zusagt, wenn wir uns auf ihn einlassen. Dafür benötigen wir keine Strukturreform. Wir haben kein eigenes Dreieck zu polieren.
In den 70er Jahren war die Bundeshöhe ein
geistlicher Kristallisationspunkt durch Jugendtage, Mädchentreffen, Jungenschaftstage
u.a. Da gab es z.B. zweimal im Jahr eine Kursgemeinschaft von jungen Christen nach dem
Motto: »Habt aufeinander acht« (Hebräer 10).
Da trafen sich zwischen 60 und 80 junge Menschen im Alter von 16 bis 20 Jahren.
Die Formen haben gewechselt. Wenn ich an
die Bundeshöhe denke, dann fallen mir zwei
TENSING Seminare im Herbst ein. Es gibt
nicht Tag noch Nacht – so habe ich es erlebt.
Das kleine geistliche Team in 2002 war für
mich sehr bewegend. Wir haben uns morgens
als erste getroffen und sind als letzte ins Bett.
Wir haben vor Müdigkeit
im Stehen gebetet. Es ist
wenig passiert in Richtung Entscheidung. Aber
das kleine Team hat mich
inspiriert für den Dienst.
Für mich ist entscheidend,
dass ein altes Werk sich immer wieder neu inspirieren
lässt und dabei in Form und
Methoden flexibel bleibt.
Thema
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Jubiläum
Thema
Einmal Accra-Wuppertal
und zurück.
Ein Bruderschaftssekretär aus Ghana
Ein Interview zwischen Eckard M. Geisler
und Samuel Anim, heute Generalsekretär des
Ghana YMCA
Samuel, zwei Jahre, 1994 und 1995, hast du als
Bruderschaftssekretär beim CVJM-Westbund
gearbeitet und auf der Bundeshöhe gewohnt.
Im Rückblick – was war für dich das Interessanteste und Schönste?
Es waren zwei Jahre in dem wunderschönen
Land. Ich erinnere mich von den Kollegen und
den ehrenamtlich Mitarbeitenden, mit denen
ich zusammenarbeitete, wurde ich freundlich
auf- und angenommen. Ich erlebte, dass ich
Teil dieser CVJM-Gemeinschaft war. Meine
Ansichten und Meinungen wurden respektiert
und immer wieder befanden wir uns in Diskussionen und heißen Debatten. Es gab keine
einzige Situation, in der man mir zu verstehen
gab, dass man meine Ansichten fremd fände,
wegen meiner Herkunft. Alle bemühten sich
nach Herzen, meinen Aufenthalt im Land so
angenehm wie möglich zu
machen. Dies wurde praktisch in Einladungen
in Familien, gemeinsame Ausflügen und unzählige Geschenken, die ich von meinen deutschen Freunden und Kollegen erhielt.
Gibt es eine Situation
oder Begegnung, die
du als mühevoll erlebt
hast?
Nach der Mitarbeit im YMCA Ghana arbeitetest du für einen CVJM in einem anderen
Land. Was war die aufregendste Erfahrung
für dich?
Es war eine der wenigen Situationen, in denen
ich erlebte, dass ich wegen
meiner Hautfarbe diskriminiert wurde: Ich war mit dem
Zug von Wuppertal nach Hagen zu einem CVJM-Abendprogramm unterwegs. Kurz
hinter Wuppertal stiegen vier
junge Leute ein (2 Jungs und
2 Mädchen). Sie kamen auf
mich zu und fragten, ob ich einen schwarzen Hund gesehen
habe, der hier durchgelaufen sei.
Ich verneinte und schaute, um
ihnen bei der Suche zu helfen.
Dann begannen alle vier schallend zu lachen und einer meinte:
»Ist dir nicht bewusst, dass du der
Hund bist?« Der Zug war so gut wie
leer, und in meinem Waggon waren nur
noch zwei andere Fahrgäste. So entschied ich
mich, es locker zu nehmen und lächelte sie an,
obwohl mir ganz klar war, dass sie Rassisten
waren. Unter anderen Umständen – wäre ich
nicht so allein gewesen – hätte ich lautstark gegen so eine Einstellung protestiert.
Nun, hier ist der CVJM besser ausgestattet,
als unser Ghana-YMCA. Zu Hause hatte ich
manchmal Probleme, etwa Geld für Schreibpapier zu beschaffen. In Wuppertal bekam ich,
noch bevor ich die Arbeit im Büro aufnahm,
die Schlüssel für meinen Dienstwagen überreicht. Das war mehr als aufregend!
Zwei Jahre mit Menschen ganz anderer Prägung in einer fremden Kultur zu leben und zu
arbeiten: Was war für dich die größte Herausforderung?
Die größte Hürde war
die Sprache. Bevor ich
nach Deutschland kam,
hatte ich für eine kurze
Zeit Deutsch gelernt.
Trotz meiner großen
Entschlossenheit, die
Sprache zu beherrschen, hat fast jeder Tag aufgedeckt,
dass ich mit meinem
Deutsch-Unterricht
noch einen weiten
Weg vor mir haben
würde, besonders
mit der Grammatik.
Seit 1959 besteht die Partnerschaft zwischen
dem YMCA Ghana und dem CVJM-Westbund. Wenn du dir diese fast fünfzig Jahre der
Zusammenarbeit vor Augen führst, siehst du
Veränderungen und Entwicklungen?
Sehr viele schöne Veränderungen haben sich
seit 1959 in der Partnerschaft zwischen dem
YMCA Ghana und dem CVJM-Westbund ergeben. Es ist wert, benannt zu werden, dass
anfänglich die Partnerschaft nur auf der Ebene
der Dachverbände gelebt wurde. Heute gestaltet sie sich auf verschiedenen Ebenen, wie
den
Partnerschaften
der Ortsvereine, Familienbeziehungen
und
Freundschaften. Diese
alle sind Hinweise auf
das Wachstum der Partnerschaft.
Was werden die Herausforderungen für die Partnerschaft während der nächsten Jahre sein?
Die ganz aktuelle Herausforderung, die ich für die nahe
Zukunft voraussehe, ist das
Problem, dass Ortsvereine auf
beiden Seiten, die eine Partnerschaft eingegangen sind, sich
nicht als integraler Bestandteil der großen Organisationen
CVJM-Westbund und Nationalverband der YMCAs in Ghana
sehen und es versäumen, im Rahmen der Regelungen ihrer Verbände
zu handeln. Das zweite Problem ist die
wachsende Ungleichheit zwischen den YMCAs in Ghana mit und denen ohne Partnern.
Während die einen in der Lage sind, sich in
Entwicklungsprojekten und –aktivitäten zu
engagieren und damit die Bewunderung der
Gesellschaft auf sich ziehen, haben die anderen nicht die Grundlagen, sich so zu ent­
wickeln und werden unattraktiv.
Vielen Dank, für die Antworten auf all die
Fragen.
Danke für die Gelegenheit, einige meiner Erfahrungen und Ansichten anlässlich der Jubiläen des Westbundes und der Bundeshöhe zu
teilen. Ich wünsche euch Gottes Segen im Jubiläumsjahr und für die Feiern, und ich bete
für ein langes Leben der Partnerschaft zwischen dem CVJM-Westbund und dem YMCA
Ghana.
Thema
30
31
Jubiläum
Thema
Zeltromantik oder Nobelherberge?
Von Ulrich Rink
Warum hat eigentlich das Zelten so einen hohen Stellenwert in der bündischen Jugendarbeit? Ja, es fällt auf: Ein Schwerpunkt unserer
Arbeit sind die Sommerzeltlager. Dort zelten
wir auf den schönsten Wiesen, über die wir am
liebsten barfuß laufen. »Ist das nicht ein wenig altmodisch? Solche Freizeiten kann man
doch jungen Leuten heute nicht mehr anbieten.« Diese und ähnliche Aussagen hört man
gelegentlich. Wir fahren jedenfalls nicht auf
Zeltlager, weil uns die »Nobelherbergen« zu
teuer sind oder wir uns dort nicht benehmen
könnten. Nein, es ist gerade dieses Erlebnis
mitten in der freien Natur, das Mädchen und
Jungen auch im Computerzeitalter in seinen
Bann zieht!
Wer kennt die Bedeutung unseres CVJM–
Dreiecks? Das Zeichen bedeutet: Wir wollen jungen Menschen an Leib, Seele und Geist
(drei Seiten) im CVJM (Querbalken) dienen
und helfen! Wenn wir Kinder und Jugendliche
erreichen wollen, müssen wir kinder- und jugendgemäß arbeiten. Man beobachtet, wie Eltern ihre Kinder, die kaum Laufen gelernt haben, auf Elektroautos setzen und stolz dreinschauen, wenn die Kleinsten schon Gas geben
können. Danach werden sie zu Hause vor der
»Ersatzoma«, dem Fernsehen, »geparkt«. Die
Folge ist, dass solche Kinder im Schulalter erhebliche Probleme – nicht nur mit der Motorik – haben.
Da wir im CVJM jungen Menschen an Leib,
Seele und Geist dienen wollen, kommt uns
die Waldwiese, anstatt Nobelherberge, gut
gelegen! Hier können sich »Jungscharler/innen« kindgerecht entfalten. Hier erleben
sie Abenteuer und
π
ihung
Halstuchverle
Gemeinschaft. Hier hören manche Kinder,
die nicht aus einem christlichen Umfeld kommen und in eine Jungschar gehen, zum ersten
mal von Jesus. In der kleinen Zeltfamilie (6
Jungscharler + 1 Mitarbeiter) ist man aufeinander angewiesen. Ob beim Aufräumen oder
bei den Sportwettkämpfen, ob beim Waldlauf
oder der Nachtwache. Die Zeltgemeinschaft
ist ein wichtiger Bestandteil des Lagerlebens.
Hier bringen sich die Kinder spielerisch ein
und lernen Verantwortung. Sie erleben auch
die Natur völlig anders als in einer Hausfreizeit. Abende am Lagerfeuer unterm Sternenhimmel sind unvergesslich. Wenn dann ein
Gewitter aufzieht,
das Lagerfeuer in die große Jurte verlegt wird
und ein Mitarbeiter eine spannende Geschichte
erzählt – dann wird es mäuschenstill.
Fahrtenlieder, Bekenntnislieder und die feierliche Halstuchverleihung bei Fackelschein
unterm Lagerkreuz prägen sich tief ein. Das
Halstuch und das Fahrtenhemd sind nicht nur
äußerliche Zeichen. Wer ein Halstuch bekommen will, lernt dafür die Jungschar-Zielsätze,
die Zehn Gebote, eine biblische Geschichte,
Lieder ...
Thema
32
Ω zum Herausnehmen Ω zum Aufhängen Ω zum Informieren
Jubiläum
Thema Über-
Sport
S 8411
Halstuch und Fahrtenhemd sind
Zeichen einer Gemeinschaft und
Werbeträger für Jesus! Für Jesus
wollen wir Kinder und Jugendliche
prägen, dass sie zu Persönlichkeiten
mit Profil heranwachsen und zum
Salz der Erde werden!
Lob und Anerkennung untereinander
und durch die Mitarbeiter sind wichtig.
Es gibt in unseren Zeltlagern viele Wettkämpfe: Ob Mannschafts- oder Einzelwettstreit wie Sänger und Erzählerwettstreit. Von wegen »Deutschland sucht den
Superstar«: Wir kennen das schon viel länger! Wenn die Eltern mal erleben könnten,
wie ihre Sprösslinge am Lagerfeuer vor
dem Zeltlagerpublikum Lieder solo vortragen oder eine Geschichte erzählen ...!
Staunend berichtet eine Mutter, deren Sohn
mit einer Goldmedaille im Ordnungswettkampf nach Hause kam: »Stell dir
vor, unser Sohn hat mit seinem Zelt den
­Ordnungswettkampf gewonnen und nun
räumt er doch tatsächlich sein Zimmer
auf und ich muss mit ihm aus dem Jungscharliederbuch singen!« Ich hörte beim
Auspacken nach dem Zeltlager aus dem
Nachbargarten folgenden Kommentar eines gerade heimgekehrten Jungscharlers: »Den Urlaub für nächstes
Jahr könnt ihr ohne mich planen! Ich
fahre auf jeden Fall wieder mit ins Zeltlager!« Ein Vater berichtet per E-Mail:
»Es ist erstaunlich, wie viele Lieder unser Sohn in den 14 Tagen Zeltlager gelernt hat!« Eine Mutter sucht nach dem
Lager verlorengegangene Kleidungsstücke: »Es fehlt so viel, was ich ihm mitgegeben habe und einige Kleidungsstücke in der Tasche gehören ihm gar nicht
... Aber mein Sohn ist begeistert vom
Lager gekommen!« Eine andere: »Die
Füße sind nicht mehr sauber zu bekommen, die Socken dafür alle unbenutzt!«
... ja, vieles was im CVJM auf die Kinder
abfärbt, lässt sich eben nicht mehr wegwaschen!
10. bis 12. Oktober 2008
Intercrosse-Lehrgang
Wuppertal, Bundeshöhe
»Lehrgang für Anfänger
und Fortgeschrittene«
Teilnehmende: Jugendliche und junge
Erwachsene ab 14 Jahren
Kosten:€ 64,- ab 17 Jahre
€ 54,- von 14-16 Jahre
Leitung: Markus Rapsch,
Andreas Götz
MM 8341
TEN SING
1. bis 2. November 2008
[girls only]
Wuppertal
Teilnehmende: Mädchen ab 13 Jahre
und ihre Leiterinnen aus den Mädchengruppen des CVJM-Westbundes
Kosten € 44,- ab 17 Jahre
€ 39,- von 13-16 Jahre
€ 29,- auf eigener
Luftmatratze
€ 26,- ohne
Übernachtung
Leitung:Fachausschuss für Mädchenund Frauenarbeit, Tanya Worth
Diese Maßnahme wird durch Mittel
aus dem Kinder- und Jugendplan des
Bundes gefördert.
TS 8560
4. bis 10. Oktober 2008
TEN SING-Seminar
Wuppertal, Bundeshöhe
Das TEN SING-Seminar
ist eine erprobte Mischung aus:
Ω Fun und intensiven Erlebnissen
Ω vielen Workshops, die
dich weiterbringen und
Ω echter Ferienaction,
Ω neuen Freundinnen und
Freunden und Jesus Christus
Teilnehmende: TEN SINGMitarbeiter/innen ab 15 Jahre
Kosten:€ 144,Leitung: Burkhard vom Schemm
Regional-Termine –
Berliner Gespräche –
CVJMer aus OWL im Gespräch
mit der Bundespolitik
Mitarbeiterabend,
KV Bad Oeynhausen, Team
TD 8570
15. November 2008
TeenDance Impulstag
Wuppertal
Kosten € 10,Leitung: Markus Rapsch,
Sabine Drescher und TrainerInnen
8.–10. Mai 2009
»Stärker als gedacht« –
CVJM-Familienkongress
Dassel
WB 9900
31. Oktober bis 4. November 2009
Bundesmitarbeitertagung
Borkum
Region Nördliches Westfalen/Bentheim/Münsterland
Ω 13. bis 15. Oktober 2008
Ω 23. Oktober 2008
Zum Vormerken
Ω 26. Oktober 2008
CVJM-Treffen 55+ OWL
Elverdissen
Leitung: Klaus-Peter Diehl
TEN SING Konzerte
Ω 18. Oktober 2008 –
TS Südlengern
Ω 25. Oktober 2008-
TS-Gütersloh
Ω 8. November 2008 –
TS Vlotho
(10. Premierenshow)
Ω 15. November 2008 –
TS Bad Oeynhausen
33
pinnwand
44
Bibelkolleg
Mitarbeiterschulung
Kombikurs Ruhrgebiet
BK 8091
4. bis 10. Oktober 2008
Bibelkolleg – Kolosserbrief
Kaub
Leitung: Holger Noack, Bundes­
sekretär für Mitarbeiterbildung
Thema: »Sucht, was droben ist.«
Programm:
Ω »Leben als Christ in einer vielstimmigen Welt« (Einführung in den
Kolosserbrief)
Ω »Christus, Haupt der Schöpfung
und der Gemeinde« (Kol 1, 15-20)
Ω »Die Autorität des Boten Jesu
Christi« (Kol 1,24-29)
Ω »In ihm wohnt die ganze Fülle der
Gottheit leibhaftig« (Die Christologie
des Kolosserbriefes)
Ω »Euer Leben ist verborgen mit
Christus in Gott« (Die Ethik des Kolosserbriefes
Motorradfahrer
19. Oktober 2008
Gottesdienst für Motorradfahrer
Eipringhausen
Ω Infos Jürgen Vogels
[email protected]
T (02262) 9 29 86
Vorstände
VO 8204
JK 8106
28. September bis 3. Oktober 2008
Juniorenkurs
Wuppertal, Bundeshöhe
Teilnehmende: 14-16 Jahrige, die in die
ehrenamtliche Arbeit einsteigen
Kosten:€ 119,Leitung: Andreas Graf, Tanya Worth
GK 8104
28. September bis 3. Oktober 2008
Grundkurs
Wuppertal, Bundeshöhe
Teilnehmende: ab 16 Jahre, die in die
CVJM-Arbeit einsteigen
(mit Juniorenkurs ab 15 Jahre)
Kosten:€ 119,Leitung:Andreas Graf, Tanya Worth
24. bis 26. Oktober 2008
Vorständeseminar
Kaub
Thema: »Immer diese Widerstände –
Veränderungsprozesse im Verein«
Teilnehmende: Vorstandsmitglieder
Kosten:€ 89,Leitung: Holger Noack, Gerd und
Irmtraud Fastenrath, Jürgen Vogels
Das Vorständeseminar beschäftigt sich
– zu unterschiedlichen Jahresthemen –
mit drei Grundfragen der Vorstandsarbeit: Welche Aufgaben hat der Vorstand? Wie kann ein Vorstand seine
Aufgaben effektiv erreichen? Was können Vorstandsmitglieder beitragen, damit der Vorstand seine Ziele mit dem
Verein erreicht?
AK 8111
28. September bis 3. Oktober 2008
Aufbaukurs
Wuppertal, Bundeshöhe
Teilnehmende: Mitarbeitende ab 18
Jahre, mit Erfahrung in Gruppenarbeit.
Wenn möglich, vorherigem Grundkurs
oder Praxis in der Jugendarbeit
Kosten:€ 145,Leitung: Andreas Graf,
Hildegard vom Baur
AK 8112
11. bis 18. Oktober 2008
Kurswoche Leben – Aufbaukurs
Murnau
Thema: »Kurswoche Leben«
Teilnehmende: Mitarbeitende in
der Kinder- und Jungschararbeit
ab 17 Jahre
Kosten:€ 160, € 150,- für CVJMer
Leitung:Claus Hassing, Reiner Lux
Ω Info und Anmeldungen
CVJM-LAG Hessen und Nassau e.V.
Melsunger Str. 14, 60389 Frankfurt
T (069) 47 47 97, F (069) 90 47 88 84
Freitag
»Bei uns auch …«
Erfahrungen mit Widerständen.
ankommen – sich austauschen –
Impulse bekommen
Samstag
Ω Vormittag
»Rückenwind – Gegenwind –
Seitenwind«
Bibelarbeit über Apg. 15
Warum es erst schwierig wird –
bevor es leichter geht
Zur Psychologie von Widerständen
Ω Nachmittag
Einen Weg der Veränderung gehen
Fünf Schritte, ohne die man nicht weiterkommt, Impulse und Übungen
Ω Abend
Miteinander, nicht gegeneinander
Ein Film zum Thema
Sonntag
Gemeinsame Auswertung des Films
Zum Mitnehmen: Etwas Praktisches
für die Vorstandsarbeit
45
Thema
Thema
Angekommen:
Mädchen im CVJM
Fünfunddreißig Jahre liegen seit Beginn
meines Dienstes in der Westbund-Mädchenarbeit hinter mir. Bilder der Erinnerung steigen auf...
alles dazu, den heranwachsenden jungen
Frauen die Botschaft des Evangeliums lieb zu
machen, sie einzuladen zum Glauben an Jesus
Christus und zur Mitarbeit im CVJM.
Als erstes sehe ich, wie sich junge Mädchen
mit Taschen, Rucksäcken und Schlafsäcken in
die engen Flure des damaligen Tagungshauses
Bundeshöhe drängten. Hunderte füllten die
alte Mehrzweckhalle, um gemeinsam die ersten Mädchentreffen zu feiern. Und sie kamen
aus allen Himmelsrichtungen unseres Westbundes. Damals schmückten Sonnenblumenmotive die tristen Wände der Halle. Auf diese
Idee wären »die Jungs« natürlich nie gekommen. Eine attraktive Bühnengestaltung verriet
Überraschendes und kündigten das Thema
des Tages an. Es wurde viel gesungen und gelacht, dann gab es wieder ein nachdenkliches
Schweigen und Betroffenheit nach den Worten der Verkündigung. Manches Mal verwandelte sich der weite – und unter der Menge
– eng gewordene Raum in einen Musik- und
Theatersaal, oder in eine große Tanzfläche, als
uns eine israelische Sportgruppe israelische
Folkloretänze beibrachte: »Hava Nagila« so
schwungvoll, dass uns die Puste ausging.
In den Oster- und Herbstferien war die Bundeshöhe belegt von jungen Mitarbeiterinnen
und solchen, die es werden wollten. Sie strömten herbei aus Kirchengemeinden und CVJM.
Gemeinsames Hören auf die Bibelarbeiten am
Morgen, Gruppen, Seminare in allen Räumen,
gemeinsame Feste am Abend, nicht nur zum
Selbstzweck, sondern immer gedacht zum
Weitergeben in den Mädchengruppen und
Jungscharen zuhause.
Bei aller unserer Kreativität, den Ideen, dem
Bunten und Ungewohntem, den vielen Aktivgruppen, Plakatwänden, Girlanden, Theaterutensilien, den Basteleien, Scheren, Stoffresten ... da schlugen
unsere Brüder oftmals
die Hände über dem
Kopf zusammen. Und
immer wieder »das
Klebezeug« an den
Wänden … Ich kann
es heute so gut verstehen, dass wir unsere
Hausleiter oft bis zum
Donnerwetter reizten.
Aber es diente doch
Die Nachfrage nach
Mithilfe beim Aufbau einer CVJMMädchenarbeit in den
Vereinen und Kreisverbänden des Westbundes war groß.
Gruppenleiterinnen
mussten
gefunden
werden und solche,
die Verantwortung
als Ehrenamtliche in
den Vereinen übernahmen. Frauen für
Von Christel Klein
46
47
Jubiläum
Thema
die Mädchenarbeit gesucht! Das war kein leichtes Unternehmen. Sechzehnjährige waren für die Jungschararbeit da. Aber wir brauchten erfahrene Frauen und Mütter, die Begleiterinnen für junge Mitarbeiterinnen werden konnten. Ich erinnere mich an eine Besuchswoche
im Dillkreis Anfang der 70er Jahre: Ein freundlicher
Empfang der »Schwester Klein« durch die Brüder vor
den Toren des Gemeindehauses. Was tun? Wie fangen
wir es mit der Mädchenarbeit an? Das war die Frage. Ich
frage nach Mitarbeiterinnen. Da war noch nichts. »Und
eure Frauen?« fragte ich. Und siehe da, die ersten fanden
sich bald und sie kamen sogar nach Wuppertal zur Schulungswoche.
Mutter und Tochter kamen manchmal gemeinsam, um Anleitung für
den neuen Arbeitszweig zu finden. Die Männer und Brüder daheim
hatten sie ermutigt. Denn die kannten schon unser Haus, hatten
längst gute Begegnungen und Zurüstung in Wuppertal erfahren.
Ach ja, die Mütter in unseren CVJM-Familien. Während meines Reisedienstes habe ich hohen Respekt vor ihnen bekommen: Abends
einen Bibelkreis im Haus, der Vater zum Vorstand ins CVJMHaus, dazwischen ein Konfliktgespräch mit der heranwachsenden Tochter zum Stichwort »Freund und gemeinsame Urlaubsreise«, morgens werden eigene und Nachbarskinder im Hausflur
in den Schultag segnend verabschiedet. Frauen im CVJM – Wir
hatten Kostbares zu entdecken und zu pflegen.
Stichwort: »Fragen und Ängste« – was hat die Mädchen damals beschäftigt? Es waren die »bleibenden Grundthemen« wie
Liebe, Freundschaft, Partnerschaft, Probleme mit den Eltern,
Beziehungssehnsucht, Tod, die »Warum-Frage«, die Sinnfrage,
gibt es Gott und warum lässt er das … zu. Frage nach der Gerechtigkeit aufgrund persönlicher Leiderfahrung (z.B. früher
Tod der Mutter). Fragen der Sexualität wurden behutsam angesprochen, aber eher verpackt, versteckt. Wir Referentinnen
konnten vielfach distanzierter und offener die Probleme der
Mädchen mit den Jungs ansprechen. Leiterinnen waren damals nicht so geübt, oft zu scheu, um über Sexualität in der
Mädchengruppe zu reden. Und trotzdem – ich glaube, dass damals
junge Menschen Leute finden konnten, die diese »Grundthemen«
mit ihnen durchbuchstabierten – ob das heute auch noch so ist?
Wie konnten wir den Lebensthemen junger Menschen begegnen?
Es entstand unsere – bis heute von vielen ehemaligen Mitarbeiterinnen unvergessene – handgestrickte« Arbeitshilfe »KON«.
Ein beliebtes Thema bei Schulungen war die Börse für Themen
und Andachtshilfen. Einer der Tipps waren die musikalisch geeigneten Hits wie »Like a bridge over troubled water, I will lay
me down« – Jesus, die Brücke in Gefahr und Ängsten.
Immer war es spannend, biblische Geschichten zu erzählen. Eine
unvergessene Szene: Vierzehnjährige Mädchen hörten atemlos
zu, als Sabine im Gebälk des Fachwerkhauses saß und von dort
oben die Geschichte der Frau am Jakobsbrunnen den dort unten
im Schlafraum liegenden Mädchen erzählte. Gespräche bis in die
Nacht, auch wenn der späte Discobesuch verboten worden war.
Es wurde trotzdem spannend.
Auch eine echte Begebenheit: Weil die Bibel zum Reisegepäck
der Freizeit gehörte, hatte auch Margit eine mitgebracht. Es war
die große Traubibel ihrer Großmutter. Sonst hatte sie nichts zu
Hause gefunden. Der Koffer wurde so schwer, aber sie war da
auf der Freizeit. Gebete am Tisch bei der Freizeit, Gebet am
Morgen, beim Abendlied, und dann in der Gruppen-Bibelarbeit noch mal … uff. Margit hatte es ihrer Oma geschrieben.
»Mein Gott, Kind, so viele Gebete.« Lasen wir im Kartengruß
der Oma. Geschadet hat es ihr nicht, so war es eben. Und die
Freude des gemeinsamen Erlebens hat dies nur gefördert.
Die Mädchenarbeit boomte. Große Freizeitgruppen, fast einhundert Mädchen zwischen dreizehn und siebzehn in Spiekeroog... So manche Gemeindehelferin schloss sich gerne mit ihrer Gruppe an. Wir haben viel Bewahrung erlebt und handgreiflich erlebten wir nicht nur einmal, wie mächtig der Herr
in der Höhe ist. Eine Erinnerung: In Spiekeroog waren wir auf
ein kleines Schiff gestiegen. Es war, wie sich später herausstellte,
ein Watt-Schiff mit wenig Tiefgang. Wir waren 90 Mädchen und
weitere hundert Jugendliche eines benachbarten Ferienzentrums
an Bord. Auf nach Helgoland. Die Fahrt wurde zu einer gewaltigen Kraftprobe nach außen und innen. Wie eine Nussschale
schaukelte das flache Schiff, wie eine Wand standen die Wellen
über der Reling. Verantwortung für so viele junge Menschen.
Eine Ahnung stieg auf, was der Beter des Psalms gemeint haben möchte: »Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig; der Herr aber ist noch größer in der Höhe« (Psalm
93,43). Einige Mädchen standen auf dem obersten Deck. Die
Gischt schlug über sie hinweg. Sie hielten sich im Kreis fest umschlungen. Sie sangen Freizeitlieder. Es waren starke junge Frauen,
die dem großen Herrn vertrauten und mir zur Lehre wurden. Oft
habe ich mich in mächtigen Wellen meines Lebens an diese Erfahrung erinnert.
Thema
48
49
Jubiläum
Thema
Alle reden Wir
von Bildung. auch.
Geht das nicht eine Nummer kleiner? Was
für ein Wortungetüm: »MITARBEITERBILDUNG« – dabei ließe sich das problemlos
steigern: »Mitarbeiterbildungsbeirat« etwa,
oder
»Mitarbeiterbildungskonzeptionsentwicklung«!
Von Reinhard Schäfer
So sperrig das alles klingt, die Schulung und
Prägung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind im CVJM seit jeher Hauptworte.
Warum eigentlich? Weil seit den Anfängen
der CVJM-Bewegung Christsein immer gesehen wurde als »in den Dienst Jesu gestellt werden«. Glaube an Jesus vollzieht sich so, dass
konkrete Aufgaben angepackt werden. Im
CVJM sind es solche, die jungen Leuten helfen, Jesus zu begegnen. Das beschreibt die Pariser Basis mit den Worten: »... das Reich ihres Meisters unter jungen Männern/Menschen
ausbreiten ...«.
Der CVJM versteht sich deshalb nicht zuerst
als Gemeinde, sondern als eine Art »Dienstleistungsunternehmen« für Gemeinden und
Kirche mit dem »Spezialauftrag« der »ganzheitlichen Jugendarbeit«. Ein solches Unternehmen hat – überwiegend
ehrenamtliche – Mitarbeiter. Die müssen dazu
befähigt werden, ihren Job möglichst gut zu
erledigen. Das ist »Mitarbeiterbildung«.
Mit drei – zugegeben sehr zugespitzten – Überschriften möchte ich die Entwicklung der Mitarbeiterbildung, wie ich sie seit den 80er Jahren erlebt habe, beleuchten.
1.Christen im CVJM sind auf jeden Fall
­Mitarbeiter
»Mitarbeiter sein – so vermittelt es Karl-Heinz
Jakobi, Bundessekretär für Mitarbeiterbildung
bis 1985 – hat eine dreifache inhaltliche Bedeutung:
... Mitarbeiter Gottes sein dürfen an dessen
großer Mission (1.Kor 3,9),
... mit Geschwistern gemeinsam arbeiten im
Auftrag Jesu,
... mit den jungen Menschen zusammenarbeiten, deren Gaben und Fähigkeiten fördern.
Dazu gehört entsprechend eine deutliche, feierliche Berufung als Beginn der Mitarbeiterschaft. Diese führt in eine verbindliche Mitarbeitergemeinschaft, den Mitarbeiterkreis.
Damit verpflichtet jede(r) sich zu einem Lebensstil, der oft in Form einer »Mitarbeiterordnung« oder als »Leitlinien für Mitarbeiter«
festgelegt war.
Entsprechend gibt es eine Fülle von Themen,
die bereits in den Grundkursen für Mitarbeiter auf der Tagesordnung stehen: Grundlagen
des persönlichen Glaubens, Fragen der Lebensgestaltung und Ethik, Psychologie und
Pädagogik, Informationen über den CVJM
bis zu praktisch-methodischen Hilfen für
die Arbeit mit Jugendlichen. Das spiegelte
die damals entwickelte »blaue Grundkursmappe« in zwei Bänden wider.
Vereinfacht gesagt: Es geht darum, dass junge
Menschen vorbildliche Christen werden, die
sich in die CVJM-Gemeinschaft einbringen
und kompetent sind in möglichst vielen Formen der Jugendarbeit. Heiß diskutiert wird in
dieser Zeit, welche Ansprüche an den Lebensstil der Mitarbeiter verbindlich einzufordern
sind – dürfen zum Beispiel Mitarbeiter unverheiratet zusammenleben?
2. Mitarbeiter im CVJM sind vor allem
­»Jesusnachfolger«
Als Wolfgang Vorländer 1985 Bundessekretär für Mitarbeiterbildung wurde, änderten
sich die Schwerpunkte. Im Fokus stand die
Gemeinschaft der Mitarbeitenden – nicht zuerst als Dienstgruppe mit dem Auftrag der
Jugendarbeit, sondern als Weggemeinschaft
der Nachfolger Jesu. Das gemeinsame Leben
prägt die Einzelnen – aber zusammen verstehen die Mitarbeitenden sich als »Vortrupp
des Lebens«, der Zeichen setzt für das Gottesreich, das in der Auferstehung Christi angebrochen ist. Nicht mehr die Summe der bi-
blischen Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten macht Mitarbeiterbildung aus, sondern
ein Lebensstil, der auf das Reich Gottes ausgerichtet ist. Wichtige Impulse dazu gab der Gesprächskurs für Mitarbeitende »Gemeinsam
Glauben wagen – Die Befreiung feiern, Das
Leben teilen, Den Mächten widerstehen«, das
bei der Bundesmitarbeitertagung in Borkum
1988 vorgestellt und in vielen Vereinen durchgearbeitet wurde. Die Handreichung »Mitarbeiter im CVJM – Gewinnung, Begleitung, Weggemeinschaft« versuchte, Fragen des
Weges in die Mitarbeitergemeinschaft und die
Gestaltung dieses Weges zu klären.
In dieser Zeit spielen weiterhin ethische Fragen eine wichtige Rolle. Es geht jetzt aber weniger um individuelle Lebensgestaltung als um
Relevanz in der Perspektive des Gottesreiches.
Damit kommen immer auch gesellschaftliche
Probleme in den Blick. Es ist die Zeit der Friedensbewegung, des Streites um atomare Aufrüstung, der auch unter Christen heftig tobt.
Menschen wie Caesar Molebatsi in Südafrika
oder Jim Wallis aus den USA, werden für
­CVJMer zu wichtigen Leitfiguren.
Thema
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51
Jubiläum
Damit Mitarbeiter in ihrem Engagement nicht
in Aktivismus oder Resignation verfallen, formulierte Wolfgang Vorländer den hilfreichen
»Dreiklang« von »Arbeit, Stille und Fest«, in
dem sich die Lebensführung der Jesusjünger
vollzieht. Eine Perspektive, die sich bis heute
lohnt, aufzugreifen.
Thema
lernten von Psychologen und Trendforschern, sahen Managertrainern und anderen Experten, die sich mit menschlichem
Lernen beschäftigen, über die Schulter.
Übereinstimmend bei allen ist die Erkenntnis: Bildung als prägende Veränderung von Menschen geschieht immer in
herausfordernden, vertrauensvollen Beziehungen. So entstand die »offene Konzeption« zur Mitarbeiterbildung im CVJMWestbund »beziehungsweise«. Ihr Ansatz
ist es nicht, unverzichtbare Themen oder
schlüssige Zielvorgaben zu formulieren.
Sie soll vielmehr helfen, junge Menschen,
so wie sie uns begegnen, in den Blick zu bekommen und Wege zeigen, wie sie zur Mitarbeit zugleich ermutigt und befähigt werden können. Motivation und Kompetenz
sind in 4 Feldern notwendig: sie betreffen
den Glauben (»geistlich«), die eigene Persönlichkeit (»personal«), das Miteinander mit anderen (»sozial«) und die praktischen Anforderungen in der Jugendarbeit (»fachlich«). Diese
Aufteilung darf keinesfalls zur Trennung der
Bereiche führen, sondern soll sie gerade in gegenseitiger Bezogenheit und Abhängigkeit –
eben »beziehungsweise« – wahrnehmen und
fördern.
3.CVJM-Mitarbeiter sind zuallererst Menschen
Natürlich haben das alle, die sich um Mitarbeitende im CVJM mühten, gesehen und beachtet. Der Kernsatz »Die Person des Mitarbeiters
ist wichtiger als seine Funktion« ist nicht erst
seit der Zeit, als Holger Noack 1994 die Verantwortung für Mitarbeiterbildung im Westbund übernahm, gültig. Aber er hat neu buchstabiert, dass junge
Menschen, die wir im
CVJM zur Mitarbeit
gewinnen, zunächst
»Menschen ihrer Zeit
sind«. Sie werden
von denselben Nöten, Fragen und Bedürfnissen bewegt,
wie Jugendliche,
die nicht Christen
sind. Mit Holger
Noack studierten
wir die »Shell–
Jugendstudien«,
Es wäre spannend zu untersuchen, wie weit
die skizzierten Ansätze, mit den jeweiligen
Schwerpunkten, den Geist ihrer Zeit widerspiegeln. Vielleicht hilft eine intensivere Beschäftigung mit den Entwicklungen der Mitarbeiterbildung dazu, blinde Flecke zu erkennen. So ließen sich hilfreiche Orientierungspunkte neu ausmachen. Etwa die »Reich-Gottes-Perspektive«, Fragen von Verbindlichkeit
in der Nachfolge, Selbstverständnis als Dienstgemeinschaft, ...
Dass wir es zuallererst mit jungen Menschen
zu tun haben, ist ein unaufgebbarer Ansatzpunkt. Dass es dabei um Menschen geht, sie
sich in eine Jesusbeziehung rufen lassen und
was das für Folgen hat, ist im Hören auf die
Bibel zu erfragen. Dabei wird die Berufung in
eine Gemeinschaft zum missionarischen und
diakonischen Handeln in der Welt deutlich.
Und ebenso die größere Sicht vom Reich Gottes, das in die Reiche und Zustände unserer
Welt hineinwirkt.
Thema
Von Vereinen, aber keinen
Vereinsmeiern
160 Jahre CVJM-Westbund bedeutet auch 160
Jahre kontinuierliche missionarische Jugendarbeit im Herzen Deutschlands, dem Vaterland der Vereinsmeier. So wählten die Väter
des CVJM die Vereinsform, damit stellten sie
sicher, dass CVJM-Arbeit nach Jahren noch
existent und zielorientiert geführt wird. Sie
waren damit »up to date«.
Mit dem »Verein« als Organisationsform finden die gemeinsamen Ziele der Mitglieder in
der Gesellschaft Anerkennung, Gehör und
rechtliche Stellung. Je größer und aktiver ein
Verein umso gewichtiger seine Position. So
gibt es hierzulande ein Vereins(un)wesen, dem
60 Prozent der Bundesbürger »frönen«, indem sie Mitglied in mindestens einem der ca.
477.000 Vereine sind.
In seiner Arbeit ist der Verein unabhängig,
aber auch selbst verantwortlich für das Erreichen der Ziele. »Vereinszweck« des CVJM
könnte nie besser als in der Pariser Basis beschrieben werden. So braucht jeder Verein,
auch der CVJM, Mitglieder, die sich zu den
Zielen der Vereinsarbeit bekennen und den
Verein durch Mitarbeit und
Beiträge unterstützen. Mitglieder gewinne ich durch
persönliche Ansprache – weniger durch ­ anonyme Hochglanzprospekte. Meist gehört
viel weniger dazu, neue Mitglieder zu gewinnen, als wir
befürchten.
Ich habe mit Vorstandsmitgliedern eines CVJM über das
Thema Mitgliedschaft beraten.
Wir entschlossen uns, regelmäßige Gäste Vereins gezielt anzusprechen und zur Mitgliedschaft
einzuladen. Allein diese Aktion
– ohne großen Aufwand – führte
zu einer Vielzahl neuer Mitglieder
und das bei weitem nicht so for-
dernd und aufdringlich, wie es in anderen Vereinen an der Tagesordnung ist. »Mitgliedswerbern« des CVJM begegnet man nicht in Einkaufsstraßen, eher im eigenen Wohnzimmer.
In einem anderen CVJM hielt ich während der
Jahreshauptversammlung einen Vortrag zum
Thema Mitgliedschaft. Es wurde ein interessanter Abend: bei den Abstimmungen im Rahmen der Regularien war dem Vorstand plötzlich klar, wer von den Anwesenden Mitglied
war und wer nicht. Das Defizit wurde sofort
beseitigt, indem die fehlenden Beitrittserklärungen verteilt und unterschrieben wurden.
Wir sehen, man kann auch ohne Strategie erfolgreich sein!
Von Detlef Stein
Neue Mitglieder zu gewinnen und sie zu betreuen, ist keine Sache des Zufalls. Es sind
wichtige Aufgaben, die den Fortbestand des
CVJM sicherstellen. Ich sehe aktuell keine andere Alternative zum »Verein« mit seinen Mitgliedern. Nicht zuletzt geht es darum, dem
»Vereinszweck« (Pariser Basis) Rechnung
zu tragen.
, flickr.com
id Zellaby
Foto: Dav
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Jubiläum
Thema
Mitgliedschaft, ein altes und immer wieder neues Thema
Von Wolfgang Schwitzer
So alt wie der Westbund selbst, ist das Thema
Mitgliedschaft. Ist ja auch logisch, ohne Mitglieder kann es keinen Verein geben. Übrigens ist es ja ein Grundrecht in demokratischen Ländern, dass sich Menschen, die ein
gemeinsames Ziel verfolgen, zu Vereinigungen
zusammenschließen können. Für mich war es
schon früh klar, ich hatte Freunde im CVJM
und ich wollte auch dazu gehören, später als
Mitglied auch Verantwortung übernehmen.
Nun bin ich schon über 50 Jahre Mitglied im
CVJM und finde unseren Verein immer noch
so gut, dass ich ihn gerne unterstütze.
Viele Jahre war ich Werksreferent beim
CVJM-Westbund und regelmäßig stellte ich
den CVJM vor, als eine sehr gute Möglichkeit
nachhaltiger Jugendarbeit. Das Thema Mitgliedschaft und Mitgliedsbeiträge kam da natürlich auch immer vor.
An drei Begebenheiten erinnere ich mich noch
schmunzelnd, obwohl sie schon lange zurück
liegen. Jährlich bitten wir die Vereine uns die
Adressen der Verantwortlichen und die Mitgliedszahlen mitzuteilen (der so genannte
»Vereinsfragebogen«). Bei einem Verein lag
die letzte Mitteilung schon zehn Jahre zurück,
ich, ein Mitglied sprang auf und schob den
Wagen wieder aus dem Raum. Es wurde ein
schöner Abend und der CVJM ist mir dadurch
noch immer in guter Erinnerung.
auf schriftliche Anfragen reagierte er nicht.
Dann rief ich an einem Donnerstag den zuletzt genannten Vorsitzenden an. Er meldete
sich, wunderte sich, dass ein ihm unbekannter
Mitarbeiter des Westbundes anrief und ärgerte sich sehr, als ich, nicht gerade geschickt,
fragte: »Gibt es euch eigentlich noch oder
seid ihr still verstorben?« Der Vorsitzende
war empört und als ich auch noch auf ausstehende Mitgliedsbeiträge zu sprechen kam,
sagte er »wenn Sie den Mut haben, können Sie
das alles ja mal unseren Mitgliedern selbst sagen, wir haben Sonntag Mitgliederversammlung.« »Ich habe leider Sonntag einen freien
Tag eingeplant«, sagte ich, » aber wenn meine
Frau mitkommen kann, und sie uns zum Kaffee einladen, werde ich kommen.« Und so begann ein gutes, freundschaftliches Miteinander. Am Abend war die Mitgliederversammlung, und ich war überrascht, dass der Verein schätzungsweise 200 Teilnehmer und Mitglieder hatte.
Ich sollte die Versammlung mit einer Andacht
eröffnen. Als ich begann, wurde ein Getränkewagen, vollgepackt mit Bierkästen, hereingerollt und direkt vor das Rednerpult gestellt.
Ich war einen Moment verblüfft und dann
sagte ich »wenn das hier so stehen bleibt, läuft
mir das Wasser im Munde zusammen und ich
kann nicht weiterreden.« Wie erleichtert war
Eine weitere Begebenheit, über die ich bis
heute schmunzeln kann, ereignete sich anlässlich einer Vorsitzendentagung in Ostwestfalen. Nach dem offiziellen Programm saßen wir
noch gemütlich beisammen. Ich wurde ich gefragt, ob ein Mitglied, das nur den halben Beitrag bezahlt, in der Mitgliederversammlung
stimmberechtigt ist. »Wenn der Vorstand das
so beschlossen hat und die Satzung eine Beitragsermäßigung in besonderen Fällen durch
Vorstandsbeschluss vorsieht, hat dieses Mitglied alle Rechte.« Der Vorstand hatte aber einen solchen Beschluss nicht gefasst und beabsichtigte dies auch nicht zu tun. Das betreffende Mitglied war auch anwesend und mit
meiner Erklärung gar nicht einverstanden. Ich
fragte, womit er die Beitragskürzung denn begründe und er sagte mir »die Schweinepreise
sind auch um die Hälfte zurückgegangen und
da sehe ich nicht ein, den vollen Beitrag zu
zahlen. »Wie viel bezahlen Sie denn?«, fragte
ich und er sagte »Drei DM monatlich«. Ich
dachte nur bei mir: In der Bibel wird Geiz als
eine der Sünden bezeichnet.
Da mein Büro ja gegenüber der Bildungsstätte
war, kamen manchmal Leiter von Seminaren
oder Freizeiten in mein Büro und fragten, ob
ich ihnen den CVJM vorstellen könnte. Das
habe ich natürlich immer gerne getan. Ein
Pfarrer, der eine Konfirmandenfreizeit leitete, kam ebenfalls mit einer solchen Bitte.
Ich stellte einige Dias zusammen und als ich
kommen sollte, sagte der Pfarrer zu mir: »Die
Konfis sind sehr müde und ich weiß nicht, ob
es Zweck hat etwas über den CVJM-Westbund zu erzählen.« »Das kann ja heiter werden,« dachte ich.
Die Gruppe war aber gar nicht so müde, ich
glaube der Pfarrer selbst war es, den das, was
ich erzählte, wenig interessierte. Jedenfalls war
ich eine ganze Stunde in der Gruppe.
»Vielleicht hat ja noch einer Fragen,« sagte der
Pfarrer und glaubte wohl selbst nicht daran.
Die erste Frage stellte ein Junge, und die kam
wie aus der Pistole geschossen: »Wie kann
man hier Mitglied werden?« Ich war verblüfft,
hatte eine solche Frage nicht erwartet.
Wieder einmal hatte ich die Erfahrung gemacht, lass dich nie entmutigen, denn wenn
du zur Mitgliedschaft im CVJM einlädst, ist
es ja die Einladung zu Jesus und einem Leben
mit ihm.
Thema
54
55
Jubiläum
Thema
Über Geld spricht man nicht
Stimmt nicht.
Wer aus den Fenstern der Bildungsstätte
schaut, der sieht auch auf die Geschäftsstelle,
in der direkt auf der anderen Straßenseite der
Bundeshöhe die Menschen arbeiten, die sich
u. a. um die Finanzen des Westbundes kümmern.
Von Michael van den Borre
Camp
Michelstadt
Bei »aus dem Fenster« und dem Wort Finanzen fällt mir unmittelbar der Spruch ein, der
Ihnen vielleicht auch auf der Zunge liegt: »Die
haben das Geld zum Fenster hinausgeworfen!« In der Tat ist es eine der Herausforderungen immer wieder neu im Vorstand, aber
auch in der täglichen Geschäftsführung, Entscheidungen zu treffen, wofür die zur Verfügung stehenden Gelder ausgegeben werden.
Bei einigen Einnahmen ist die Verwendung
konkret vorgeschrieben. So zum Beispiel bei Zuschüssen aus dem
Landesjugendplan für bestimmte
Seminare und Bildungsveranstaltungen oder bei öffentlichen und
kirchlichen Zuschüssen zu Baumaßnahmen. Gleiches gilt natürlich auch bei zweck­
Kaub
Gästehaus Elsenburg in
gebundenen Spenden, wie der CVJM-Westbund sie für die Weltdienstarbeit und für die
Projektstelle in der Posaunenarbeit oder für
die Stelle des Jugendevangelisten erhält.
Dass der CVJM-Westbund sich ein freies Werk
nennen kann, hängt vor allem mit den Bundesbeiträgen der Vereine und den freien Spenden der Freundinnen und Freunde des Westbundes zusammen. Diese Beträge entsprechen
in etwa den Personalkosten der aktuell beim
CVJM-Westbund beschäftigten Bundessekretärinnen und Bundessekretäre.
Gleichzeitig haben die Verantwortlichen der
vergangenen Jahrzehnte dafür gesorgt, dass in
guten Jahren das Geld nicht zum Fenster hinausgeworfen wurde. So wurden die Immobilien in Ordnung gehalten, aus deren Mieteinnahmen jährlich einige zehntausend Euro in
den Haushalt des Westbundes fließen. Es wurden Rücklagen aufgebaut, die wir in diesen
Jahren für nötige Umbau- und Renovierungsarbeiten einsetzen können. Und wir verfügen
dadurch über die Eigenmittel, die Stiftungen
und öffentliche Stellen fast immer als Voraussetzung für eine Förderung verlangen.
Die restlichen Einnahmen und Ausgaben verteilen sich auf die so genannten steuerpflichtigen Wirtschaftsbetriebe. Diese sind nicht als
solche entstanden! Das Gästehaus Elsenburg
und die Jugendbildungsstätte Bundeshöhe waren und sind Orte der Begegnung, der Gastfreundschaft, der Aus- und Weiterbildung unserer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Orte,
an denen biblische
Lehre und geschwisterliche
Seelsorge
geschehen.
»Wirtschaftlich«
werden
die Häuser, wenn wir
unsere Gastfreund-
π
schaft auch kirchlichen Gruppen
und anderen Verbänden, Firmen und
Schulen anbieten.
Unser Freizeitdienst ist entstanden, um
jungen Leuten einen erholsamen Urlaub
mit geistlicher Gemeinschaft und Zeit zum
Auftanken für den Alltag anzubieten. Doch
inzwischen sind viele unserer Freizeitteilnehmer nicht mehr ganz so jung, und Familien,
Erwachsene und Senioren fahren immer noch
gerne aus den ursprünglichen Gründen mit
dem CVJM-Westbund in den Urlaub.
Die Materialstelle hat sich in den letzten 25
Jahren vom Aufkleberversand zu einer serviceorientierten Fundgrube für alles Material
rund um Jugendarbeit, für CVJM- und Bläserartikel entwickelt.
Die Wirtschaftsbetriebe müssen also zwei
Aufgaben erfüllen: Der inhaltlichen Arbeit
des CVJM-Westbundes dienen und sich wirtschaftlich tragen. In dieser nicht immer einfachen Konstellation hat einer der Schatzmeister, Ulrich Aupperle, den Begriff vom »missionarischen Loch« geprägt. Auch in einem
Wirtschaftsbetrieb kann ein Verlust entstehen
– wenn er denn den Zielen der Pariser Basis
dient und junge Leute mit dem Evangelium
in Verbindung bringt. So werden die Jugendcamps im CVJM-Camp in Michelstadt oder
die Grundausbildung zur Mitarbeiterschaft
sehr günstig angeboten. So kann die Jungendbildungsstätte in Wuppertal nicht alle Leistungen zu einem kostendeckenden Preis abrechnen, und die Materialstelle übernimmt mit ihrer Druckerei und Poststelle auch Aufgaben,
die eher dem gemeinnützigen Bereich des
CVJM-Westbundes zuzurechnen sind.
Wenn am 1. Januar 2008 mein 15. Jahr beim
CVJM-Westbund beginnt, dann kann ich
fröhlich in die Aussagen meines Vorgängers
einstimmen und dankbar sein, dass bei allen menschlichen Widrigkeiten Gott uns im-
mer wieder die nötigen Mittel
und die richtigen
Entscheidungen für die Finanzen seines CVJM
geschenkt hat.
Den Zuschussgebern bei
den Kirchen und aus den Ländern kann ich nur Mut machen,
einem Werk, welches noch über Eigenmittel und einem großen Potential an Ehrenamtlichen verfügt, weiterhin die erbetenen Mittel zur Verfügung zu stellen. Selten können sie
mit vergleichsweise geringen Beträgen eine so
große Wirkung wie beim CVJM erzielen.
Unseren Spenderinnen und Spendern versichere ich, dass wir auch in Zukunft sorgfältig mit den anvertrauten Spenden umgehen
werden und dass es sich lohnt, in junge Menschen und missionarische Löcher zu investieren. Was sich sicher nicht lohnt ist, unter den
Fenstern der Geschäftsstelle auf einen Geldregen zu hoffen!
Dies wird so lange so bleiben, wie das Motto
des Jubiläums 150 Jahre bei uns Bestand hat:
CVJM – Das Gute daran ist Jesus darin!
Bildungsstätte Bundeshöhe
Thema
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Im Blickpunkt
Aus Vereinen und Kreisverbänden – 1. Halbjahr 2008
Bestätigung von Kreisvorsitzenden
Dr. Roland Dudler, Wiederwahl
Daniela Holzhauer-Dietrich, Neuwahl
Wolfgang Krüger, Neuwahl
Dieter Roth, Neuwahl
Andreas Unverfärth, Neuwahl
Daniel Weßling, Neuwahl
Verabschiedung Wiebke Grittmann
Neuaufnahmen
KV Saar-Trier
KV Wuppertal
KV Minden
KV Bergisch
Land
KV Lübbecke
KV Gütersloh-
Halle
CVJM Raunheim
KV Starkenburg
Auflösungen/Austritte
CVJM Ahlen
CVJM Gildehaus
CVJM Posaunenchor »Pusteblume«
KV WestfalenMitte
KV Bentheim
KV Kurhessen-
Waldeck
Stellvertretende Vorsitzende
Dietrich Affeld, Neuwahl
Christine Braatz, Neuwahl
Achim Warmuth, Wiederwahl
KV Minden
KV Lübbecke
KV Bielefeld
Öffentlichkeitsarbeit einmal anders –
Das Engagement des CVJM Hechtsheim Mainz
Nicht durch ein »starkes Event«, sondern durch eine langjährige und treue Arbeit in einem sehr CVJM-untypischen Bereich hat sich der CVJM-Hechtsheim in seinem Stadtteil einen Namen gemacht. Wir finden, dass dies ein gutes Beispiel
ist, andere CVJM zu ermutigen, mit einem stetigen Engagement in der Öffentlichkeit des Stadtteils oder Dorfes präsent
zu sein. Eine »Grüngruppe« oder eine »Müllaktion« sind nur
Beispiele. Sicher gibt es viele CVJM-unorthodoxe Ideen, um
für Menschen im Stadtteil oder im Dorf da zu sein und das
Gefühl zu vermitteln: »Bei denen vom CVJM ist das in guten Händen.«
terwegs und sammelten Müll. Als die Mainzer Stadtverwaltung
aufgrund von Sparmaßnahmen die regelmäßige Grünpflege
fast ganz einstellte, drohte die riesige Grünanlage Zagrebplatz,
(Abenteuerspielplatz) größer als ein Fußballfeld, zu verkommen. Da wurde die »Grüngruppe« des CVJM aktiv. Der Verein wollte einen Beitrag in »seinem« Stadtteil leisten: Das Gelände wurde gesäubert, ein Streetballfeld mit Korb angelegt,
das Klettergerüst instand gesetzt und Blumenbeete bepflanzt.
Pro Jahr wurden rund 500 Arbeitsstunden für die Grünpflege
investiert. Es wurde eine »offizielle« Patenschaft des CVJM für
dieses kommunale Gelände eingerichtet.
Seit Mitte der 90er Jahre engagiert sich der CVJM-Hechtsheim (Mainz) nicht nur in der Kinder- und Jugendarbeit, sondern auch in der Grünpflege. Angefangen hat es mit der Aktion »Müllmäuse«: Jungscharkinder waren in Hechtsheim un-
Dieser sehr praktische Einsatz im Stadtteil hat dem CVJM zu
einem guten Ansehen verholfen. Der damalige Vorsitzende des
CVJM Hechtsheim, Johann Jotzo, beschreibt die Intention des
CVJM so: »Als Christen haben wir den Auftrag, uns um die
Umwelt und unser persönliches Umfeld zu kümmern nach
dem Motto »Suchet der Stadt Bestes«. Auch gehört es zur Tradition des CVJM, dort helfend aktiv zu werden, wo es nötig
erscheint – und das nach dem ganzheitlichen Prinzip von Körper, Seele und Geist. Je nach Situation entwickeln wir Arbeitsschwerpunkte – neben der »traditionellen« CVJM-Arbeit eben
auch eine »Grüngruppe«, um eine Grünanlage zu pflegen, damit Menschen sich wohlfühlen.« Das Ganze hat zudem auch
einen missionarischen Charakter: Das Engagement für die
Grünanlage bietet immer wieder die Gelegenheit, um mit
Menschen über den christlichen Glauben ins Gespräch zu
kommen – hier kommt beides zusammen: Von Gott reden
und für ihn arbeiten.
Von Friedemann Schmale –
Johann Jotzo, CVJM-Hechtsheim
Liebe Wiebke,
Hallo und Auf Wiedersehen
eure Kinder rennen schon munter umher und entdecken
schrittweise diese Welt. Sie waren es, die dich veranlasst haben vor viereinhalb Jahren in Elternzeit zu gehen und dich
jetzt neu zu orientieren. In
den Telefongesprächen mit
dir habe ich gemerkt, wie nah
du immer noch dran bist und
wie stark du dich für die Arbeit des Westbundes interessierst. In diese Arbeit hast du
dich in den vier Jahren deines
Dienstes fröhlich und kraftvoll eingebracht. Wir haben
deine Vielseitigkeit schätzen
gelernt: deine sportlichen
Akzente und deine jugendevangelistischen Einsätze, dein Engagement für die Mädchen und die Akzente in der Schulungsarbeit. Deine norddeutsche Mentalität kam dir in manchen Regionen zugute
und sie kam gut an im Westbund. Immer mal wieder höre
ich den Satz: »Als die Wiebke da war …« – ein angefangener Satz, aus dem ich heraushöre, dass du vermisst wirst.
Danke für deinen Dienst und danke, dass du unseren Kreis
der Hauptamtlichen bereichert hast.
Inzwischen bin ich schon insgesamt acht Jahre beim
CVJM-Westbund. Doch »aktiv« unterwegs war ich davon nur die ersten drei. Deshalb sage ich zuerst »hallo«
und stelle uns als Familie kurz vor. Unsere beiden Töchter
sind jetzt drei und fast fünf Jahre alt. Finja, die ältere,­­­­ ist
seit letztem August im Kindergarten, Merle wird ihr im
kommenden Januar folgen. Mein Mann Peter leitet nach
wie vor die kirchliche Jugendarbeit in Vluyn und hat seit
April berufsbegleitend ein Studium an der Fachhochschule
in Bochum begonnen. Für die kommende Zeit werde ich
erst einmal zu Hause bei den Kindern sein und somit heißt
es für mich Abschied zu nehmen vom CVJM-Westbund.
Doch vielleicht wird ja – bei anderer Gelegenheit – ein
»Auf Wiedersehen« daraus. Ich hatte viel Freude als Bundessekretärin im CVJM-Westbund unterwegs zu sein. Die
Begegnungen, ob nun in den CVJM Gruppen vor Ort oder
auf Kreisverbandsebene, den verschiedenen Camps, Mitarbeiterschulungen, Tagungen und Festen – sie alle haben
mich bereichert und beschenkt.
Wir wünschen dir Freude im Kreis deiner Familie und einen Platz, an dem du dich mit deinen Gaben darüber hinaus einsetzen kannst.
Ein besonderer Dank geht auch an euch, liebe Kolleginnen
und Kollegen in der Geschäftsstelle und »im Außendienst«. Es war meine erste Stelle als hauptamtliche Mitarbeiterin und ihr habt mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Danke für euch als Team. Ich habe viel von euch
gelernt. Ich nehme einen großen Schatz mit aus den drei
Jahren im CVJM-Westbund. Und vielleicht treffen wir uns
an anderer Stelle einmal wieder. Auf Wiedersehen!
Deine Hildegard
Wiebke Grittmann
Kirchentag in Bremen
Der 32. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom
20. bis 24. Mai 2009 in Bremen statt. Er steht unter der
Losung »Mensch, wo bist
du?« (1. Mose 3 Vers 9). Als
CVJM aus ganz Deutschland können wir in Bremen unsere Arbeit mit den
unterschiedlichsten Angeboten und Konzepten darstellen. Wir können darstellen,
wie wir durch vielfältige Angebote junge Menschen auf
ihrem Lebensweg begleiten,
damit sie im Glauben an Jesus Christus Antworten auf
die Frage nach dem Lebenssinn und Lebensziel finden
und diese in christlicher Gemeinschaft leben. Um eine
große und vielfältige Präsentation der CVJM-Arbeit
zu erreichen, sind wir auf
viele CVJM-Gruppen, Vereine, oder Landesverbände
angewiesen, die sich mit ihren Programmen direkt beim
Deutschen
Evangelischen
Kirchentag um einen Stand
auf dem Markt der Möglichkeiten bewerben. Ihr könnt
euer Projekt ganz eigenständig betreiben oder euren Stand und interessierte
Mitarbeitende in den großen
CVJM-Gemeinschaftsstand
einbringen. Auf jeden Fall
sind wir daran interessiert,
dass die CVJM-Stände voneinander wissen und möglichst in der gleichen Halle
sind. Die Ausschreibung gibt
es im Internet unter
www.kirchentag.de/mdm
Bewerbt euch bitte um einen Stand im Marktbereich
2 unter »Generationen –
­Jugend«.
Ω Info und Anmeldung
Rückfragen, Kontakte und
Kopie der Bewerbung an:
CVJM-Bundessekretär
Günter Lücking,
Acht Stücken 7,
32278 Kirchlengern
Telefon (0 52 23) 7 46 66
[email protected]
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Im Blickpunkt
Vorstände-Seminar – »Widerstände-Seminar«
nehmen, anstatt gegen sie zu
­arbeiten. Der Umgang mit
den – notwendigen – Widerständen ist dabei ein Schlüssel für eine erfolgreiche, weil
konstruktive Leitung.
Wer Veränderungen will,
muss mit Widerständen
kämpfen. Widerstände in
Veränderungsprozessen sind
ein Zeichen dafür, dass etwas
auf dem Spiel steht, dass sich
Positionen verändern, sich
Macht verschiebt und Ein-
fluss wandelt. Etwas Neues
wird nicht ohne die Beharrungskräfte des Alten entstehen. Die Leitung eines Vereins bedeutet auch, Veränderungen in die Wege zu leiten, sie durchzusetzen und
dabei die Beteiligten mitzu-
Das Vorständeseminar des
CVJM Westbundes vom 24.
bis 26. Oktober 2008 auf der
Elsenburg in Kaub thematisiert »Immer diese Widerstände«. Wir haben Zeit zum
Austausch und zum Kennen lernen, wir werden Paulus und Barnabas begleiten,
um von ihnen zu lernen, wie
sie mit Widerständen umgegangen sind. Und wir werden etwas über die Psychologie der Widerstände erfahren, um zu verstehen, wie
man mit Widerständen arbeitet, anstatt gegen sie. Am
Nachmittag gehen wir einen
Weg der Veränderung, in fünf
Schritten. Dabei werden wir
in Gesprächs- und Arbeitsgruppen die Impulse direkt
für unsere Arbeit im Vorstand umsetzen können. Es
hat sich in den vergangenen
Jahren bewährt, dass mehrere Vorstandsmitglieder aus
einem Verein am Vorständeseminar teilnehmen – so können sie das Gehörte und Erfahrene gleich auf die Situation vor Ort anwenden. Aber
auch Einzelteilnehmer werden von dem Seminar profitieren.
Zu diesem motivierenden
– und sicherlich auch anregenden – Seminar laden wir
Sie und euch herzlich ein,
Ihre/eure Holger Noack,
Irmtraud und Gerd
Fastenrath
Bibelkolleg: Kolosserbrief –
Eine unmissverständliche Botschaft – 4. bis 10.10.2008
Der Brief an die Kolosser steht ein wenig im Schatten der
großen Paulusbriefe – doch bietet er einen faszinierenden Einblick in eine Zeit des Umbruchs der ersten Christen: Die Zeit
der Apostel, der grundlegenden Verkündiger des Evangeliums,
geht zu Ende. Die jungen christlichen Gemeinden müssen ihre
Identität in einer vielstimmigen und vielgestaltigen Umwelt
finden – und missionarisch vertreten. Welche Bedeutung hat
Jesus Christus – für das Leben des Einzelnen und der Gemeinden, aber vor allem auch für die Welt? Welche Macht hat Christus und wie verhält sich seine Macht gegenüber der damals verbreiteten Existenzangst der Menschen? Man fühlte sich von
unheimlichen Mächten umgeben und versuchte, durch erlebnisintensive Rituale und rigide Verhaltensvorschriften diese
Ängste zu bannen. Der Brief an die Kolosser macht unmissverständlich deutlich: Jesus Christus ist der Herr der Schöpfung und der Herr seiner Gemeinde. Aber was bedeutet das
für das Leben der Christen? Welche ethischen Grundlagen ergeben sich daraus für den Glauben? Und schließlich: Welche
Kriterien ergeben sich aus dem Evangelium von Jesus Christus,
um unterscheiden zu können zwischen dem, was dem Glauben dient, und dem, was Glauben verhindert? Was ist Lehre –
und wo beginnt die Irrlehre? Der Brief an die Kolosser ist eine
wichtige Schrift zum Verständnis des Neuen Testaments. In
ihr verbindet sich die Weite des Glaubens (Christus, der Herr
der Schöpfung) mit der persönlichen Gestaltung des Lebens
aus dem Glauben (u.a. durch sogenannte Tugendkataloge). Die
Spannung des Glaubenslebens, die daraus entsteht, dass Christen zum einen mitten in der Welt leben, aber zugleich eine andere Lebensgrundlage haben als die Gesellschaft, in der sie leben, durchzieht diesen recht kurzen, aber dennoch »gewichtigen« Brief.
Zu einer Entdeckungsreise durch diese spannende Schrift beim
Bibelkolleg in Kaub, vom 4. bis10. Oktober 2008, lade ich Sie
und euch herzlich ein.
Ihr/euer Holger Noack
Verabschiedung Walter Abert
Informations­veranstaltung
»Das Gesicht des Westbundes in Michelstadt«
»Erbschaft und Vermächtnis«
Während des April-Einsatzes der »Freunde von Michelstadt«
verabschiedeten der Geschäftsführer i. R. Friedrich-Wilhelm
»Fitti« Schürmann und Michael van den Borre am 17.4.2008
den langjährigen Campverwalter unseres CVJM-Camps in
Michelstadt. Walter Abert (76) war als städtischer Angestellter zunächst vom Michelstädter Bürgermeister damit beauftragt, auf die Ordnung im Camp zu achten. Später konnten wir
ihn für die Aufgabe als Camp-Verwalter gewinnen und wurde
beim CVJM-Westbund im
Rahmen eines »Mini-Jobs«
beschäftigt. Das er weit mehr
als einen »Mini-Job« erledigte, beschrieb Fitti Schürmann in seiner Laudatio:
»Sie waren das Gesicht des
CVJM-Westbundes in Michelstadt.«
Alle, die dieses Thema interessiert, sollten sich den 16. Oktober 2008 um 16.00 Uhr in ihrem Kalender vormerken. Immer
wieder sprachen uns ältere Geschwister aus dem CVJM an, ob
wir nicht so eine Veranstaltung anbieten könnten.
Der Dank galt auch Frau
Abert, die nicht nur die häufige Abwesenheit ihres Mannes mitgetragen hat, wenn
mal wieder die Frischwasserpumpe in Gang gebracht oder andere Kleinigkeiten repariert werden mussten. Manche oberflächliche Endreinigung durch eine Gruppe wurde von Frau
Abert erst zu Ende gebracht. Was Herr Abert und das Pfingstfest gemeinsam haben, beschrieb der Geschäftsführer Michael
van den Borre so: »Der Heilige Geist ist nicht zu sehen – wohl
aber seine Wirkung. So ist es uns in Wuppertal auch oft ergangen: Wir haben Herrn Abert nicht gesehen, wohl aber sein
gutes Wirken im Camp und bei den Gruppen«. Die vielen
Worte des Dankes markieren eine hohe Messlatte für Angelika Schmutzler (40) und ihren Mann, die als Nachfolger von
Walter Abert die Betreuung der Gruppen im Camp zum 1.
März 2008 übernommen haben. Als Mitglieder der Stadtmission haben sie ebenfalls gute Kontakte nach Michelstadt und
freuen sich auf die neue Aufgabe. Wir begrüßen sie herzlich
und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Beiden Ehepaaren
wünschen wir Gottes Segen.
Ω Info
Informationsveranstaltung »Erbschaft und Vermächtnis«
16. Oktober um 16.00 Uhr
Rudolfstraße 137, 42285 Wuppertal
Von Michael van den Borre
An diesem Tag wird ein Fachanwalt für Erbschaftsrecht
einen Vortrag in Wuppertal im Gebäude der Vereinigten evangelischen Mission (VEM) halten. Anschließend ist dann noch
Zeit für offene Fragen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation
von VEM, der Heilsarmee und dem CVJM-Westbund.
Jede/r Teilnehmende kann im Anschluss einen persönlichen
Termin mit dem Anwalt für eine kostenlose Erstberatung zu
dem Thema machen. Wer Interesse hat, sollte sich mit dem Öffentlichkeitsreferat beim CVJM-Westbund melden. Von dort
erhalten Sie dann eine persönliche Einladung und ggf. noch
mehr Informationen.
Kontakt für Rückfragen:
Thomas Krämer, Bundessekretär für Öffentlichkeitsarbeit
[email protected]
Telefon: (02 02) 57 42 24 Der Finanzierungstipp
3 Prozent von jedem verkauften Brötchen, innerhalb eines Monats für eine gemeinnützige Einrichtung. Diese Aktion startete im Westbundgebiet ein Bäcker. Den Pessimisten, die sich
sagten, »was sind schon 3 Prozent«, staunten nicht schlecht,
dass die Bäckerei in dem Zeitraum über 100.000 Brötchen verkaufte. Zudem heftete an jeder Brötchentüte ein Informationszettel über die Kooperation zwischen der Bäckerei und der Organisation. Nicht nur die Bäckerei förderte ihr Image, auch die
Einrichtung wurde bekannter. Haben Sie auch ein Geschäft in
der Nähe ihres Vereins, welches sie für so eine Aktion begeistern können. Es muss ja keine Bäckerei sein und nicht unbedingt 3 Prozent. Vielleicht kann es ja ein Prozent vom Umsatz oder vom Gewinn sein. Wenn man dies gut vorbereitet,
kann daraus eine lange fruchtbare Zusammenarbeit entstehen.
Gerne bin ich zur Unterstützung bereit.
Thomas Krämer,
Bundessekretär für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising
Sollten Sie solche oder andere gelungene Aktionen durch­
geführt haben, lassen Sie andere CVJM daran teilhaben. Schreiben Sie mir eine E-Mail: [email protected]
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Im Blickpunkt
Neues aus der Geschäftsstelle
Anpfiff für CVJM-Ausbildungsaktion
pack’s im Juni beim RuhrCamp in Gelsenkirchen
pack’s baut Brücken
»pack’s« – die Ausbildungskampagne des CVJM
Ziel ist, Jugendliche zu unterstützen, die sich schwer
tun in Schule und Ausbildung. Die Aktion begann mit
einem Torwandschießen, zu
dem über 50 CVJM-Vereine
in Deutschland einluden.
Im Westbund-Gebiet fiel
der Startschuss für »pack’s«
während des CVJM-RuhrCamps im Juni, an dem rund
150 CVJMerinnen und CVJMer teilnahmen.
weil nicht genügend Austragungsorte gefunden wurden.
Die mitmachenden Vereine
waren mit Begeisterung dabei und erlebten durchweg
eine gute Resonanz in der Bevölkerung und so wurde der
Gedanke laut, die Aktion im
deutschen CVJM jährlich am
6. Juni zugunsten von Ausbildung durchzuführen.
Die Ausbildungsplatzkampagne wird bis 2012 Brücken bauen: zwischen Schulen, Unternehmen und Ausbildungsstätten auf der einen sowie unterstützungsbedürftigen Auszubildenden
und jungen Menschen ohne
oder mit schlechtem Schulabschluss auf der anderen
Seite. So werden die Hürden,
die sich bei manchem Ausbildungsverhältnis ergeben, kreativ und mit viel ehrenamtlichem Engagement genommen. Konkret vermitteln die
pack’s-Mitarbeiter zwischen
Schulen, Unternehmen und
Torwandschießen für
Sponsorengelder
Zum Kampagnenauftakt hatten sich 120 örtliche Vereine
an über 30 Orten in Deutschland zusammengeschlossen,
um »pack’s« mit einem 24stündigen Torwandschießen
und anderen Aktionen bekannt zu machen. Insgesamt fielen dabei 6.700 Tore.
Damit blieb man weit unter dem erhofften Ergebnis,
Auszubildenden, sprechen
Probleme offen an und suchen gemeinsam nach Auswegen. Neben der Kontaktarbeit für die Ausbildungsplätze geht es ganz praktisch
darum, Jugendliche beim
Schulabschluss zu begleiten,
ihnen beim Schreiben der Bewerbungen zu helfen und ihnen so Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. »Oft
sind die Hindernisse, die
sich in der Ausbildung erge-
ben, ja nicht unüberwindbar.
Aber ihre Lösung braucht
Zeit, Engagement und Kompetenzen, die das Unternehmen unter Umständen nicht
hat. Hier setzt unsere Hilfe
an, denn jeder einzelne Jugendliche ist es wert, dass
man sich mit Einfühlungsvermögen für ihn einsetzt«,
sagt Volker Sauerbrey, Projektleiter von pack‘s.
Die Finanzen des Westbundes im Überblick
Unsere wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe
entstehen
durch die Vermietung unserer Bildungsstätte und des
Hauses Elsenburg an Firmen
und Erwachsenengruppen.
Dazu zählen die Freizeiten
mit über 26-jährigen und die
Umsätze der Materialstelle.
Information für Unternehmen – Zeit und Aufmerksamkeit für junge Leute
»Wir werden Unternehmen
etwa über ausbildungsbegleitende Hilfen, sozialpädagogische Begleitung oder
betriebliche Einstiegsqualifizierung informieren. Mit
diesen Zuschüssen lassen
sich Jugendliche für Ausbildung fit machen, wenn sie
den Erwartungen der Unternehmen noch nicht ganz entsprechen«, erklärte Volker
Sauerbrey, Projektleiter von
pack’s, den Gästen. Gleichzeitig verstehen sich die
CVJM-Mitarbeiter aber auch
als Trainer der Jugendlichen.
Volker Sauerbrey: »Ausbilder in den Betrieben können
nicht gleichzeitig Sozialarbeiter sein und auch manche
Eltern sind einfach überfordert. Hier steigt der CVJM
ein und begleitet junge Menschen zwischen Schule und
Beruf.« Die praktischen Hilfen verlangen lediglich Zeit
und Einfühlungsvermögen
– beides Ressourcen, die die
Ehrenamtlichen mitbringen.
In dieser Ausgabe des »Netzwerk« möchte ich Ihnen anhand des Jahresabschlusses
2007 die Finanzen des
CVJM-Westbundes im größeren Überblick darstellen.
Dazu habe ich mich an einer
Einteilung der Finanzverwaltung orientiert:
Der gemeinnützige oder ­
ideelle Bereich ist für uns der
wichtigste Anteil, denn dort
geschieht das, was in unserer
Satzung steht: »Das Reich unseres Meisters unter jungen
Menschen auszubreiten«.
Hinter dem Begriff Vermögensverwaltung »verstecken«
sich die Mietshäuser, die der
CVJM-Westbund aus ganz
unterschiedlichen Gründen
hat. Die Erträge aus diesen
Häusern dienen der Finanzierung unserer gemeinnützigen Arbeit.
Die Gesamtsumme der Einnahmen und Ausgaben lag
2007 ohne Abschreibungen
bei fast 5,6 Millionen Euro.
Dabei finanziert sich unsere
Arbeit neben den Spenden
und unverzichtbaren Zuschüssen von Staat und Kirche aus Einnahmen, die wir
aus den oben genannten Bereichen erwirtschaften.
Schauen wir uns die gemeinnützigen Einnahmen an,
dann können wir dankbar
sein für die (freien) Spenden

der Freunde des Westbundes



Sie können auf die jungen
Vermögensverwaltung
Menschen zugehen, sich ihre
5%
Probleme anhören, mögliche
Rücklagenentnahme
1%
Lösungsvorschläge machen Vermögensverwaltung
5%
und sie auf den dann notwendigen Wegen begleiten – zum
Häuser, Materialstelle,
Beispiel zur Agentur für ArFreizeitdienst
40%
beit, zum Ausbilder oder zu
Behörden. Häuser, Materialstelle,
Freizeitdienst
40%
Für Erwachsene, sowie für
­Senioren und Familien sind
unsere Freizeiten ein missionarisches Angebot. Zudem
sind es oft verantwortliche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ortsvereinen,
die Erholung und Zurüstung
suchen. In der Materialstelle
werden Bücher und Arbeitsmaterial für die Jugendarbeit
verkauft, in unseren Häusern erleben Menschen Gastfreundschaft.
Rücklagenentnahme
1%
Gemeinnützig
54%
Gemeinnützig
54%
mit über 230.000,- Euro sowie für die Beiträge der Vereine in Höhe von 828.000,Euro. Daneben stehen noch
972.500,- Euro Zuschüsse
von öffentlichen Stellen und
Kirchen. Weitere Einnahmen
sind zweckgebundene Spenden und besondere Positionen
wie die Ausschüttung der Stiftung CVJM-Westbund.
Die Zuschüsse nehmen zurzeit ab, während die Personalkosten nach drei Jahren
ohne tarifliche Steigerungen
mit dem neuen Tarifvertrag
wieder kontinuierlich zunehmen.
Diese Beträge können nur
durch die freien Spenden
und durch die Leistungen
der Vereine kompensiert
werden. Deshalb werden wir
Sie in Zukunft immer wieder
Gleichzeitig versuchen wir
weiter die Kosten zu senken.
Mit Hilfe eines Energieberaters konnten wir Einsparpotentiale in den Gebäuden auf
der Bundeshöhe ermittelt.
Lieferantenwechsel auf der
Elsenburg, in der Bildungsstätte und im Bereich der
Öffentlichkeitsarbeit tragen
ebenso zur Kosteneinsparung bei wie die Nutzung des
Internets zur preiswerten Informationsweitergabe.
In diesem Heft finden Sie
zum 160. Geburtstag des
Westbundes viele Beispiele
für Gottes Wirken in dieser
Zeit. Dies gilt auch für die Finanzen. Es ist mutmachend,
dass wir gemeinsam in diesem Wissen die Arbeit im
CVJM gestalten können.
Wie wäre es, wenn Sie uns
Spenden 2008
92.215 €
Spendeneingang bis 17.07.2008
225.000 €
Spendenziel 2007
96.675 €
17.07.2007
Spenden 2007
um Ihre freundliche finanzielle Unterstützung bitten
müssen. Ihre Spenden sind
wichtig, damit die Förderung
der CVJM-Arbeit in den vielen Vereinen im Bereich des
Westbundes auch zukünftig
in vollem Umfang gewährleistet werden kann.
zum Geburtstag die Aufstockung Ihres Spendendauerauftrages auf die nächste
volle Summe schenken würden? Oder gar erstmals einen
Dauerauftrag für eine Freundesspende einrichten?
Ich freue mich über Ihre
Unterstützung und bitte um
Ihre Gebete und Ihre Spenden. Vielleicht sehen wir uns
zur »Geburtstagsfeier« am
13. und 14. September auf der
Bundeshöhe. Bis dahin ein
herzliches Gott befohlen.
Ihr Michael van den Borre,
Geschäftsführer
62
63
Jungschar
Jungen
Info
Liebe Jungscharmitarbeitende,
»Öfter mal was Neues!« könnte dieser Spruch nicht ein Leitfaden für die Programmplanung im Herbst sein? Klar – es gibt
sie, die Lieblingsspiele, die am besten in jeder Jungscharstunde
miteinander erlebt werden. Die Lieder, die man schon in und
auswendig kennt. Fußballspielen, Basteln, Pizza backen – es
gehört einfach zur Jungschar dazu. Aber wie wäre es, wenn
ihr im zweiten Halbjahr mal ganz neue Programmpunkte entwickelt – etwas, was ihr noch nie gemacht habt? Überrascht
eure Jungscharkinder mit neuen Liedern und spannenden Geschichten aus der Bibel, die noch nie dran waren. Wie wäre
es mal mit einem ­Bibelleseclub, einem Adventure-Game oder
­einer Fahrrad-Werkstatt? ­Vielleicht könnt ihr eure Kinder mit
einem Theaterstück begeistern, das ihr selbst entwickelt habt,
oder wie wäre es mit einem Kinderkünsterler­abend? Sicher fallen euch noch viele andere Ideen ein, wenn ihr euch im Mitarbeiterkreis auf dieses Motto einlasst. Unsere Jungscharkinder
haben es verdient, dass wir immer wieder mit neuen Ideen
und Über­raschungen für sie da sind. Die Jungschar Fachtagung vom 21. bis 23. November 2008 wird dieses Thema aufgreifen. Wie können wir die Jungschar kreativ gestalten? Wie
sehen neue Ideen, neue Impulse in der Jungschar aus? Ich lade
euch jetzt schon herzlich dazu ein. Im Herbst wird es dazu einen ausführlichen Flyer geben.
Ω Infos
gibt es im Netzwerk 5/2008
Nun wünsche ich euch viele neue Ideen und immer ein fröhliches »Mutig voran« für eure Arbeit mit den Jungscharkindern.
Herzlich eure Christine Hassing
Jungschar-Sportfest im Sauerland
Das Jungschar Sportfest findet in diesem Jahr vom 20.21.09.2008 in Halver statt.
Die CVJM Vereine Halver
und Brügge aus dem Kreisverband Lüdenscheid haben
sich als Veranstalter bereit
erklärt, das Sportfest durchzuführen – ein herzliches
Danke schon einmal im Voraus. Auch für die kommen-
den Jahre sind wir auf der
Suche nach CVJM-Vereinen
und Kreisverbänden, die sich
als Veranstalter für das Jungschar Sportfest stark machen.
Ich freue mich über jede
Rückmeldung. Gerne dürfen
auch interessierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus
Bauchrednerkurs
Vereinen und Kreisverbänden, die das Sportfest noch
nicht kennen, zu Gast sein
– vielleicht wäre das ja mal
»was Neues« für eure Jungscharen in eurem Kreisverband.
Öfter mal was Neues: Das gilt
auch für diese Veranstaltung:
In Zusammenarbeit mit dem
Künstlerprojekt »3nasen«
findet vom 24. bis 26. Oktober 2008 in Wuppertal ein
»Bauchrednerkurs« statt. Interessierte können hier professionelle Bauchrednertechnik erlernen. Patrick Martin,
Weltrekordhalter im Bauchreden wird den Kurs leiten.
Es ist ein intensiver Kurs mit
Einzelkorrekturen.
Auch
Teilnehmer ohne Vorkenntnisse sind herzlich willkommen. Achtung: Der Veranstalter ist »3nasen«! Also –
wenn ihr schon immer mal
»mit dem Bauch reden«
wolltet, dann ist dazu jetzt
die Gelegenheit.
Ω Infos
Siehe Netzwerk 3/08
Leitung: Christine Hassing
Ω Infos
www.3nasen.com oder unter
Telefon (07 00) 36 27 36 00
Hallo Liebe JU’ler,
Film-TIPP –
die Sommerferien sind vorbei und wir hoffen, ihr hattet auf euren Freizeiten und Camps gute Erfahrungen mit den Jungenschaften. Jetzt im Herbst feiern wir 160 Jahre CVJM-Westbund. Unser »Westival« bekommt dadurch in diesem Jahr
ein besonderes Programm.Wir laden alle Vereine ein, mit uns
dieses Fest zu feiern. Am Samstagabend, den 13. September
gibt es ein tolles Programm im großen Zelt mit verschiedenen
Gästen (z.B. »iThemba«). Ihr könnt mit euren Gruppen kommen und auf unserer Wiese hinter der Bildungsstätte von Samstag auf Sonntag übernachten. Natürlich gibt es ganz ein großes
Sport-und Spielangebot auf unserem Gelände. Es haben sich
auch schon über 20 Vereine angemeldet, die etwas Besonderes
aus ihrem CVJM mitbringen. Je mehr umso bunter! Wir freuen
uns auf euch und wünschen euch eine gesegnete Herbstzeit.
Die »Amanologie I –
Die Anthologie der
christlichen Kurzfilme«
Euer Fachausschuss Jungenschaft und Markus Rapsch
Wir haben beim Christival und an andern Orten mal wieder einiges ausgebuddelt und Praxisideen für eure Gruppengestaltung gefunden:
Lese-TIPP
In diesem Jahr wollen wir Teens neugierig machen die Bibel zu
lesen und sich mit anderen darüber auszutauschen. Ein schöner Tipp, um immer wieder ermutigt zu werden, ist die Erinnerung zum Bibellesen. Eine tolle Idee hat das Bibelportal gemacht: Bibellesen per E-Mail!
Jetzt einsteigen oder: Einfach eine E-Mail mit dem Betreff
»Anmeldung« an [email protected] schicken und los
geht es. In einem Jahr gemeinsam die Bibel durchlesen!
Wenn ihr Ideen, Anregungen Tipps für das »Netzwerk« habt
– und damit für andere Mitarbeiter, dann nix wie los und an:
[email protected] – Wir sind gespannt.
Die »Amanologie I – Die
Anthologie der christlichen
Kurzfilme« beinhaltet neun
christliche Kurzfilme mit einer Gesamtlaufzeit von über
zwei Stunden. Vom knackigen »Zwei-Minüter« bis hin
zum liebevoll inszenierten
50-Minutenfilm gibt es interessantes Material auf dieser DVD. So unterschiedlich
die Filme auch sind, sie haben
alle eines gemeinsam: Sie alle
erzählen auf die eine oder andere Weise von Jesus Christus oder beschäftigen sich
mit biblischen Botschaften.
Neben den Filmen gibt es ein
umfangreiches »Bonusmaterial«: Über 30 Minuten Zusatzmaterial und ein 12-seitiges Booklet »veredeln« diese Sammlung. Prima geeignet als Eingang zu einer Bibelarbeit! Es gibt mittlerweile auch schon eine zweite
Amanologie unter:
www.amano-kunst.de
Bewegungs-TIPP
Monkeys und du fühlst dich
wie ein Affe! Eine neue Kletteridee bahnt sich einen Weg
durch die christliche Jugendarbeit. Beim Christival wurden vorgestellt, bald werden
viele in den Parks und in Hallen sich an diesen neuartigen
Klettergriffen vergreifen.
Ansprechpartner dafür ist:
Matthias Klein – er hat uns
auch die ersten »Monkeys«
zur Verfügung gestellt:
www.klein-ep.de
Matthias Klein
Jugendreferent, Natursportund Erlebnispädagoge
Hauptstr. 5f
67744 Rathskirchen
Telefon: (0 63 64) 17 55 62
E-Mail: [email protected]
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Aus den Regionen
Hessen/
Siegerland
Mitarbeiterteams wie man
sie sich wünscht
Hinter uns liegen Monate,
in denen nicht nur in der
Region Hessen/Siegerland
eine Großveranstaltung die
nächste »jagte«. Im Monat Mai trafen sich rund 700
junge Erwachsene in Wetzlar
zum »Volleyball open air«Turnier. Anschließend beteiligten sich die CVJM der Region an einem großen Themenpark auf dem 4. Jugendkirchentag der Evangelischen
Landeskirche Hessen-Nassau in Rüsselsheim und Anfang Juni fand das C3-Festival in Rodenroth statt ...
Denke ich an diese Tage zurück, dann fällt mir auf, dass
es bei allen Veranstaltungen
ein geniales, nicht verbesserbares Wetter gab. Wir konnten viele Aktionen durchführen, die davon abhängig
waren. Das warme Sommer­
wetter war eine grandiose
Gebetserhörung. Bei allen
Veranstaltungen wurden mit
vielen ganzheitlichen Programmangeboten auf CVJMArt viele Menschen missionarisch erreicht. Menschen
wurden in ihrem Glauben bestärkt, ihnen wurden Wachstumsschritte ermöglicht und
ihr Glaube konnte sich verändern. Erfreulich viele haben ein Leben mit Jesus begonnen. Wir können Gott loben und ihm ein dickes Dankeschön sagen, dass er erlebbar war und in die Herzen der Menschen gesprochen hat!
Als besonderen Segen empfand ich die Mitarbeitergemeinschaften bei den einzelnen Veranstaltungen. An
diesen Tagen habe ich er-
lebt, wie CVJMer aus unterschiedlichen Vereinen zu einer Dienst- und Glaubensgemeinschaft zusammengewachsen sind und sich »mit
Haut und Haaren« in den
Dienst einer Sache gestellt
haben: Das Reich unseres
Meisters auszubreiten! Solche Mitarbeiterteams kann
man sich wünschen, aber
letztendlich bleibt es ein Geschenk, solche Mitarbeiterteams dann erleben zu dürfen. Jeder, der dabei war,
wird diese Gemeinschaften
als große, prägende Bereicherung erlebt haben.
Ich möchte euch an dieser
Stelle und Gott ein superdickes Danke aussprechen! Es
war klasse und ich freue mich
schon auf das nächste Mal!
Mit herzlichen Grüßen,
euer Andreas Götz
Andreas Götz
Zur Wehrholzseite 1
35041 Marburg-Michelbach
T (0 64 20) 83 91 97
[email protected]
Rheinland/Saar
Liebe Mitarbeitende in Rheinland/Saar, heute möchte ich
diese Stelle nutzen, um unseren Regionalen-Jungschartag am 20. September in Katzenelnbogen in den Blick zu
nehmen. Dieser Tag hat in
unserer Region schon eine
lange Tradition, eine gute
Tradition. Spontan fallen mir
dazu drei wichtige Gedanken ein:
1. Jungscharler brauchen
einen Höhepunkt im Jahr
Es ist eine große Leistung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Woche für Woche ihren Dienst in der Jungschar
zu tun. Da ist jede Jungscharstunde etwas Besonderes. Aber es tut Jungscharlern wie Mitarbeitenden gut,
bestimmte und regelmäßige
Höhepunkte im Jahr zu haben: Die Kinder bekommen
einen Motivationsschwung,
denn viele Erfahrungen zeigen, dass sie anschließend
wieder regelmäßiger in die
Gruppen kommen und auch
die Mitarbeitenden bekommen Auftrieb und Ideen.
2. Jungscharlern muss die
größere Gemeinschaft im
CVJM gezeigt werden
Das großartige Profil des
CVJM ist, dass wir eine große
Gemeinschaft sind und dass
es im CVJM immer mehr gibt
als die Gruppe vor Ort. Das
muss den Jungscharlern gezeigt werden, das stärkt ihren Glauben und ihren Bezug zum CVJM genauso wie
bei den Mitarbeitenden selber, die sich auch in einer
großen Dienstgemeinschaft
wieder finden.
3. Jungschararbeit muss
gestärkt werden
Kinder sind die Zukunft. Das
gilt auch, wenn es weniger
werden, wenn die demographischen Folgen auch unsere
Gruppen kleiner werden lassen. Deswegen wird die Arbeit nicht weniger wertvoll.
Wie viel gesegnete Menschen
sind aus der Jungschararbeit
hervor gegangen, wie viele
von euch wurden durch die
Jungschar fürs Leben geprägt? Jungschar ist eine tolle
Arbeit und durch Jungschartage wird sie gewürdigt.
Am 20. September ist passenderweise auch Weltkindertag! Darum: Herzliche
Einladung zur Teilnahme am
Jungschartag am 20. September 2008 in Katzenelnbogen
unter dem Thema »Kreuz
und quer in Israel«!
ren Veranstaltung zu treffen.
Auf eure Besuche und Einladungen freuen sich,
Eckard M. Geisler,
Klaus-Peter Diehl und
Günter Lücking
Ω Infos
www.cvjm-jungschartag.de
An dieser Stelle grüße ich
vorerst das letzte Mal für
unser Team Rheinland/Saar.
In den nächsten Ausgaben
des »Netzwerk« wird Gerd
Halfmann die Infos aus der
Region vorstellen.
Ich freue mich auf viele weitere Gelegenheiten der Begegnung, allen voran beim
Westival am 13. – 14. September auf der Bundeshöhe
in Wuppertal.
Ihre/eure Marika Kürten
Marika Kürten
Gerhard Hauptmann-Str. 13a
55469 Simmern
T (0 67 61) 91 69 55
F (0 67 61) 9 15 99 96
m.kuerten@
cvjm-westbund.de
Nördliches
Westfalen und
Bentheim
Liebe CVJMerinnen und
CVJMer in der Region Region OWL-Bentheim-Münsterland! Hier haben wir für
euch einige Infos zusammengestellt, die für die Region
wichtig sind. Wir freuen uns,
euch bei der einen oder ande-
Günter Lücking
Acht Stücken 7
32278 Kirchlengern
T u. F (0 52 23) 7 46 66
g.luecking@
cvjm-westbund.de
ClubCamp 2009 in Ankum
Das
CVJM-ClubCampOWL 2009 wird vom 11.
bis 14. Juni 2009 auf dem Jugendzeltplatz in Ankum bei
Osnabrück starten. Es wird
einige Veränderungen geben.
Alle Teenagergruppen, OTCliquen, TEN SING, Bläser, Sportgruppen, Musikgruppen, etc. sind zur Teilnahme herzlich eingeladen.
Die nächsten Vorbereitungstreffen finden am 28.8. um
9:00 Uhr und am 17.9. um
19:00 Uhr in Halle statt. Weitere Termine für die Vorbereitungstreffen findet ihr auf
der »Pinnwand« unter »Regionaltermine«. Wir möchten vor allem auch neue und
interessierte ehrenamtliche
und hauptamtliche MitarbeiterInnen über die Möglichkeiten des neuen ClubCamps informieren. Für
Rückfragen, Informationsmaterial, Präsentation, etc.
stehe ich bei Bedarf gern zur
Verfügung.
Ω Info
Telefon: (0 52 23) 7 46 66
[email protected]
Ruhrgebiet
CVJM Lippe – Martin LutherSingen & Sammeln geht in
die 2. Runde!
Am Reformationstag, dem
31. Oktober 2008 und an den
Tagen vorher wird die Aktion stattfinden. Dabei sind
alle Mitglieder der CVJM gefragt. Jungscharler, Jugendliche, Erwachsene, Sportler, Bläser gehen in kleinen
Gruppen von zwei oder drei
Personen los, um möglichst
viele Leute zu erreichen. In
der Zeit von ca. 17.00 Uhr bis
19.00 Uhr wird an den Haustüren geklingelt. Wir schenken eine CVJM-Karte und
auch ein kleines Comic-Heft
über Martin Luther, singen
ein Lied (oder auch nicht),
erklären die Aktion und zeigen unser Sparschwein: »Wir
sammeln für die Arbeit des
CVJM in Lippe«. Bewährt
hat sich, wenn eine Gruppe
oder der Posaunenchor an
zentraler Stelle im Ort Präsenz zeigt und laut zu hören
ist. Das Geld geht wieder zu
gleichen Teilen in die Vereinskasse und an den Kreisverband. Die Ziele der Aktion: Den 31. Oktober nicht
Halloween überlassen! – Wir
bringen den Reformationstag und die wichtigen Anliegen Martin Luthers öffentlich ins Bewusstsein. Dafür
lohnt es sich auf die Straße
zu gehen und an den Türen
zu klingeln. Den Geburtstag
der evangelischen Kirche lassen wir nicht im HalloweenGrusel untergehen. Wir verbinden das Martin LutherSingen mit dem Nützlichen
und sammeln Geld für die
CVJM-Arbeit. Wir machen
die CVJM-Arbeit bekannt
und laden zu den örtlichen
Veranstaltungen ein.
Die Verbindung steht!
Ein Kennzeichen des CVJM
sind seine guten Verbindungen. Zum Beispiel mit
dem Nachbarverein, dem
Kreisverband oder dem
Westbund. Das vorliegende
Heft wirft einen ausführlichen Blick auf die 160 jährige Verbindung von Vereinen zu einem Westbund.
Die Verbindung steht! Eine
besondere Anregung zur Verbindung von Menschen innerhalb eines CVJM–Vereins
habe ich aus dem CVJM–Heven bekommen. Die Verbindung zwischen Gott, Mitarbeitenden und Betern in der
Gebetskette für den Verein.
Ziel ist es, die Mitarbeitenden
vor Ort zu ermutigen mit
Gottes Wirken zu rechnen.
Menschen, die dem CVJM–
Verein verbunden sind, werden als »Gebetspaten« angesprochen. Das sind oftmals
ehemalige Mitarbeitende, die
studiums- oder berufsbedingt umgezogen sind oder
ältere Mitglieder, die nicht
mehr aktiv mitarbeiten können. Wer sich in den Gebetsplan eingetragen hat, wird mit
aktuellen Informationen und
Gebetsanliegen versorgt und
erhält eine feste Verbindung
zum Koordinator. Sowohl
die »Gebetspatenschaft«, als
auch der Zeitraum ist überschaubar und begrenzt. Die
Erfahrung aus Heven zeigt,
dass Mitarbeitende schon allein dadurch ermutigt sind,
wenn sie sehen, welche Personen an sie denken und für
sie beten. Und Gottes Segen
zieht weite Kreise.
Diese ­Weltbundgebetswoche
könnte der Beginn einer »Gebetspatenschaft« bis zum Jahresende sein. Probiert es mal.
Gott ist nicht knauserig.
Wir bleiben in Verbindung,
Für das Team Ruhrgebiet –
Ihr/euer Andreas Graf
Andreas Graf
Hemmerder Dorfstr. 71
59427 Unna
T u. F (0 23 08) 12 00 07
[email protected]
Weltbund­­­gebets­woche
in der Region Nördliches Westfalen/Bentheim
Im November ist die Weltbundgebetswoche in der Region OWL »mobil«. Viele Ortsvereine werden sich
vom 9. bis 15. November mit eigenen Programmen
in die weltweite Gebetskette der CVJM einbringen,
und sie wird auch mit den besonderen Gebetsveranstaltungen »Vor Ort in der Welt« durch die Kreisverbände »rollen«.
Termine siehe Pinnwand!
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Info
Weltdienst
Weltbundgebetswoche 2008
Auf nach Ghana
Tropische Wärme, gastfreundliche Menschen, faszinierende Landschaften, fremde Kultur, das sind Komponenten von GHANA KOMPAKT, vom 4. bis 19.
April 2009. Menschen mit Neugier auf Afrika und
Englisch-Kenntnissen werden Ghana life und hautnah erleben, CVJM, Land, Leute, Kultur, Christen,
und sie werden vom 7. bis 8. März 2009 auf die gemeinsame Reise vorbereitet. Kosten: bei 10 Teilnehmenden bei ca. 1.899,- € (incl. Seminar, zuzüglich Visagebühren und Impfungen).
Der Weltbund der CVJM
mit seinen 130 Nationalverbänden ist erst einmal etwas
Abstraktes. Konkret wird
er aber, wenn Christen mit
Hintergrundinformationen
versehen, Gott auf die CVJM
in anderen Ländern und deren Arbeit aufmerksam machen und ihn um seinen Segen dafür bitten. Das ist kurz
gefasst der Inhalt der CVJMWeltbundgebetswoche. In
den vielen Jahrzehnten, seit
sich 1876 zum ersten mal
CVJMer weltweit für eine
Woche zum gemeinsamen
Gebet verabredeten, ist die
weltweite CVJM-Bewegung
riesig gewachsen. In diesem
Jahr lädt der CVJM-Weltbund zur Weltbundgebetswoche vom 9. bis
15. November ein.
Als Hilfe für die Gestaltung von Gebetstreffen
gibt es ab Mitte Oktober
für 5,00 €, inclusive Porto,
eine DVD mit Kurzberichten über die Arbeit der YMΩ Bestellung
CVJM-Materialstelle,
Postfach 202051, 42220 Wuppertal
[email protected]
CAs in Ghana, Sierra Leone,
Ungarn und Graz. Sie kann
über einen DVD-Player oder
Computer abgespielt werden
und ist eine kompakte illustrierte Information über die
vier internationalen Partnerschaften der CVJM-Westbundes.
Weitere Gestaltungselemente
und Informationen gehen
mit der Vereinspost an die
Ortsvereine und werden unter www.cvjm.de/gebetswoche ins Internet gestellt.
Ω Info und Anmeldung
Leitung: Eckard M. Geisler und Sabine Frische
Freizeitdienst des CVJM-Westbundes
Postfach 202051, 42220 Wuppertal
Telefax (02 02) 57 42 42
E-Mail: [email protected]
Neue Adresse!
Eckard M. Geisler, der Bundessekretär für Weltdienst
und internationale Beziehungen, ist umgezogen:
Hinter den Hörsten 63, 32339 Espelkamp
[email protected]
T (0 57 43) 93 04 88
Weltdienst-Projekt
In jeder NETZWERK-Ausgabe stellen wir einen
Weltdienst-Bereich vor, der dringend finanzielle
Hilfe braucht und der zu Kollekten, Dankopfern und
Aktionen anregen soll.
Max Hamsch beschreibt die Erfahrungen in der Partnerschaft mit dem KIE in Ungarn so: »Segen, der für
100 Jahre gereicht hätte!« Kinder und Jugendliche in
Ungarn mit dem Evangelium zu erreichen, ist das Ziel
der vielfältigen Angebote und Aktivitäten des ungarischen KIE. 2008 stellt der CVJM-Westbund für diese Arbeit in Ungarn 7.125,- € zur Verfügung.
»Projekt 4/08 (KIE Ungarn)«
»Projekt 4/08 (KIE Ungarn)«
auf das Westbund-Konto 1 010 257 014
bei der KD-Bank Duisburg, BLZ 350 601 90
»Barfüßer« in Ungarn – Segen, der für 100 Jahre gereicht hätte
Vor rund fünfzehn Jahren
hat der damalige Bundes­
sekretär Max Hamsch Kinder aus Ungarn zu Jungenund Mädchensommerlagern
der bündischen Jugendarbeit
im CVJM-Westbund eingeladen. Es entwickelte sich
ein reger Austausch mit den
Ungarn – so Max Hamsch:
»...das schöne Hin und Her
bei Freizeiten und auf privater Ebene.« In Ungarn wuchs
das Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor
Ort, eigene bündische Jungschargruppen zu starten und
damit die Frage: »Wo werden die »angebunden«?«
Der CVJM-Westbund hatte
parallel eine Partnerschaft
mit dem ungarischen KIE
(CVJM) begonnen, da lag
eine Mitgliedschaft dieser
Gruppen im KIE nahe. Wie
sollte man nun die Gruppen
nennen? »Bündische Jugendarbeit« lässt sich nicht so einfach ins Ungarische übersetzen. Aus der Gewohnheit
bei den Zeltlagern wurde der
Name geboren: Die Sommerlager erlebt man barfuß,
daher heißen diese Gruppen
in Ungarn nun »Tappancs«
(Barfüßer).
In diesen fünfzehn Jahren haben zehn eigene ungarische
Tappancs-Lager stattgefunden. Auf fünfzehn Jungenund Mädchensommerlagern
in Deutschland waren jeweils
fünf bis fünfzehn ungarische
Jungen und Mädchen und
während zehn Jahren nahmen zwischen fünf bis zehn
Mitarbeitende aus Ungarn
an den Mitarbeiterseminaren
der bündischen Jugendarbeit teil. Max Hamsch: »So
ist es ein ständiges Geben
und Nehmen. Wir sind reich
beschentke Leute. Fünfzehn
Jahre sind eine vergleichsweise kurze Zeit, aber mit
soviel Segen, der für hundert
Jahre gereicht hätte.« Pfingsten 2008 wurde dieses intensive Miteinander im KIEFreizeitheim Sóvár (Salzburg), in Balatongyörök am
Plattensee Teilnehmenden
gefeiert.
Von Eckard M. Geisler
Bühnenmäuse – 25 Jahre Unterstützung der CVJM- und Weltdienstarbeit
»Wir wollen als Christen Fröhlichkeit vermitteln.
Wir wollen mit unsern Gagen Menschen in Not helfen.
Wir wollen offen sein für andere Menschen« – diesen drei
Grundsätzen sind die »Bühnenmäuse«, die Theatergruppe des CVJM-Lüdenscheid West, von ihren Anfängen 1983 bis heute treu
geblieben.
Die Unterstützung der Weltdienstarbeit erfolgt seit 1989.
Während der Erlös aus der
Theaterarbeit bis 1988 noch
der Jugendarbeit des eigenen Vereins zugute kam,
wurde 1989 der CVJM Graz
im Rahmen der CVJM-Weltdienstarbeit mit 10.000 DM
– den Einnahmen aus der Eigenproduktion »Neues von
der Titanic« – unterstützt.
Seit 1991 ist der Erlös für
die Arbeit des YMCA in
Sierra Leone bestimmt.
Die Gelder für die Requisite, Dekoration und
Technik werden von
den »Bühnenmäusen«
selbst erwirtschaftet – durch
die Ausrichtung von Theatercafés und den Verkauf
verschiedener »Mäuse«-Artikel am Rande der Vorstellungen sowie durch Spenden.
Die Eintrittsgelder der Theatervorstellungen werden zu
100 Prozent der CVJM-Weltdienst-
Arbeit zur Verfügung gestellt
– in den letzten 25 Jahren waren das rund 223.000 Euro.
Die Unterstützung kommt
dem Skills Training Center
des YMCA Sierra Leone in
Kenema zugute, in dem ehemalige Kindersoldaten und
andere vom Krieg betroffene Jugendliche in handwerklichen Berufen (zu
Tischlern,
Maurern,
Schneiderinnen) ausgebildet werden.
Ω Info
www.buehnenmaeuse.de Von Ingrid Weiland
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Sport
Junge Familien
Jugendpolitik
»Wir sitzen alle in einem Boot«
Hallo in die weite
Westbund-NETZWERK-Welt,
Jugendliche und Politiker/
innen engagieren beide, um
unsere Gesellschaft mitzugestalten. Obwohl beide zum
Wohl von Menschen arbeiten, reden sie nicht so häufig
miteinander. Das wollen wir
als CVJM ändern und haben
beim »Hessentag« ein Treffen arrangiert, zu dem neun
Landespolitiker und Landespolitikerinnen und 30 junge
Leuten kamen.
ist schon komisch, hier bei heißen Temperaturen zu sitzen –
noch ist EM-Zeit, das Spiel Deutschland/Türkei steht an und
ich sitze an der Herbstausgabe dieses »Netzwerk«. Wie waren
eure Ferien, welche Erlebnisse hattet ihr? Wie stellen sich eure
Sportgruppen dar, entstehen womöglich neue? Welche Unterstützung in der Sportarbeit stellt ihr euch vor? Was, ihr wisst
gar nichts von unserer Sportarbeit? Dann wird’s Zeit, dass wir
uns – neben dem Übungsleiter-Lehrgang – einmal kennenlernen, und zwar beim
Sporttag am 22. und 23. November 2008 in Wuppertal auf der
schönen Bundeshöhe. In diesem Jahr werden wir unser Urgestein Udo Klemen verabschieden, und der hat eine »volle
Hütte« verdient! Das Rahmenprogramm kann von euch mitgestaltet werden!
Ω Info
Anfragen per E-Mail an sport@cvjm-westbund
oder Sportbüro T (02 02) 57 42-31 (nur vormittags)
Bleibt gesund behütet! Euer Helmut Müller &
der Fachausschuss für Sport im CVJM-Westbund
Foto: klicker, www.pixelio.de
Termine Oktober und November 2008
10. – 12.10.
Intercrosse-Lehrgang, Wuppertal
17. – 19.10.
Badminton-Lehrgang, Wuppertal
7. – 9.11.
Tischtennis-Lehrgang, Wuppertal
21. – 23.11.
Übungsleiter-Fortbildung, Wuppertal
22. – 23.11.
Sporttag, Wuppertal
29. – 30.11.
Sport mit jungen Familien
»Adventürchen«, Wuppertal
Familienzone
Ein Seminartag für Mitarbeitende und Interessierte aus der
Arbeit mit jungen Familien in CVJM und Gemeinde
Liebe engagierte Mitarbeiter in der Familien-Arbeit!
Wir laden euch herzlich ein
zum Seminartag »FamilienZone«, zu dem wir uns am
9. November in Wuppertal
auf der Bundeshöhe treffen.
»Das Thema Familie auf der
Tagesordnung des CVJM ist
immer noch eher eine Ausnahme. Die Schar der Engagierten ist klein und das Familienherz schlägt noch zurückhaltend. Aber an vielen
Stellen regt sich Interesse…«.
(G. Muntschick, CVJM Informationen 2/2008). So
auch im CVJM Westbund.
An dem Impulstag wird es einen bunten Ideenpool für Interessierte zum Aufbau von
Familienarbeit und gleichermaßen Impulse für Mitarbeitende aus bereits bestehenden Arbeitsfeldern der Familienarbeit geben. »Kinder
erwünscht!« – Was wäre ein
Impulstag für Familien ohne
Familien? Deshalb wollen
wir einen Erlebnis-Workshoptag für Erwachsene und
Kinder anbieten. Nach einem
Familiengottesdienst gibt es
die Möglichkeit an der Materialbörse nach neuen und
bewährten Ideen rund um
die Arbeit mit jungen Fami-
lien in CVJM und Gemeinde
zu stöbern. Am Nachmittag gibt es in vier Workshops
jede Menge Anregungen und
Impulse für die praktische
Arbeit. Die Workshops werden jeweils zweimal angeboten, so dass es möglich ist,
sich zu zwei verschiedenen
teilzunehmen. Die Workshops 1 – 3 sind bewusst auf
das Erlebnis als Familie ausgerichtet.
Impulstag »Familien-Zone«
Erwachsene: Person 20,- €
Familie: 2 Erwachsene
und 2 Kinder, bis 12 Jahre,
gesammt 59,- €,
Kinder: unter 3 Jahren frei
Ω Anmeldung
CVJM-Westbund, Freizeitdienst,
Bundeshöhe 6, 42285 Wuppertal,
Telefon (02 02) 57 42 84
Fax (02 02) 57 42 42
Workshops:
Ω Heidelberger Ballschule
Vorstellung einer ganzheitlichen Ausbildung von Kindern
in ihrer geistigen, emotionalen
und motorischen Entwicklung.
Sportsachen und Hallensportschuhe werden benötigt –
www.ballschule.de
Ω Familie-Kreativ
Neue Kreativ-Ideen für Freizeiten, Vereins- und Gemeindeaktionen
Ω Ideen rund um die Musik
Ω Info und Anmeldung
Das Programm, Infos zu den
Kosten und zur Anmeldung –
auf der Pinnwand!
Wir freuen uns auf euch und
Sie in Wuppertal,
Arbeitskreis junge Familien
im CVJM-Westbund
Neue Lieder, Klanggeschichten
und Liederbücherbörse für die
Arbeit mit Familien.
Ω »Wenn Mitarbeitende
Familie werden …«
Erfahrungsberichte und dann
anschließender Austausch mit
Familien, die in der Mitarbeit
­­in CVJM und Kirche stehen.
»Wir sitzen in einem Boot
und bauen an unserer Gesellschaft« – Dieses Motto wurde
durch eine Übung aus der
Erlebnispädagogik erfahrbar: Gemeinsam sollen die 24
Personen einen achtstöckigen Turm bauen. Und schon
geht es los: »Die Seile müssen straffer gezogen werden,
nein, wir müssen sie kürzer
fassen, der Turm muss weiter nach links, Vorsicht, der
Haken ist noch nicht richtig
eingerastet ...« und fast »rastet« der erste Teilnehmer aus,
weil es nicht klappt.
Auffällig ist, dass zuerst die
Politiker und Politikerinnen
das Heft in die Hand nehmen, aber mit der Zeit trauen
sich die jungen Leute, ihre
Ideen einzubringen. Es entwickelt sich eine echte Arbeitsgruppe und der Turm
wächst, bald steht er und alle
sind zufrieden, geschafft.
Als Nächstes – ein Rollenspiel: Der Manager, der Pfarrer, die Jugendliche, der Vater,
der Sportler und die Politikerin sitzen in einem Boot und
begründen, warum gerade sie
[das »sie« bitte kursiv] nicht
das sinkende Boot verlassen
dürfen. Jeder ist wichtig. In
einer zweiten Runde geht es
darum, wer das Boot verlassen muss, um selbst zu überleben – »verbale Tiefschläge«
sind erlaubt. Und da waren
Jugendliche und Politiker
gleichauf mit ihren »Tiefschlägen«: Der Sportler vermittelt ein falsches Bild von
Leistung und Gesundheit,
der Pfarrer ist überflüssig,
weil ja keiner mehr an Gott
glaubt, der Manager wirtschaftet nur in die eigene Tasche und mit der Kindererziehung ist der Vater überfordert. Bei der anschließenden Abstimmung musste der
Sportler von Bord. Nachdenklich machte in der Auswertung die Frage einer Politikerin, warum man nicht
darüber nachgedacht hätte,
wie man es schaffen könnte,
dass alle überleben?
»Ich habe gemerkt, dass wir
Jugendlichen und die Politiker oft aneinander vorbeireden, schade« bemerkte eine
16 Jährige. »Ich fand es gut
und offen wie wir miteinander reden konnten« befand
ein Jugendlicher. »Ich freue
mich, dass ich hier wieder
junge Leute getroffen habe,
die auch im letzten Jahr dabei
waren und wir haben wieder vereinbart, dass ich sie in
den Landtag nach Wiesbaden zum Besuch einlade«, ein
Statement einer Politikerin.
Informations- und
Diskussionsforum
Die Schule nimmt immer
mehr Raum im Leben junger Menschen ein. Durch die
Ausweitung der Ganztagsschulen, G 8 (Abitur in acht
Jahren), verstärkt Unterricht im Nachmittagsbereich
und der immer stärker werdende Druck den Leistungsanforderungen zu genügen,
um überhaupt Chancen auf
dem Studien- und Ausbildungsmarkt zu haben. Auf
der anderen Seite gibt es immer mehr junge Menschen,
die sich diesem System nicht
mehr gewachsen sind oder
sich verweigern. Welche
Rolle und welche Aufgabe
haben wir da als CVJM – Das
steht zur Diskussion!
Ω Info
26.9.2008, 16 bis 18 Uhr
Bildungsstätte Bundeshöhe
Bundeshöhe 7,
42285 Wuppertal
Ansprechpartner: Reiner Lux
T (0 60 31) 16 25 23
[email protected]
»Wir backen keine kleinen Brötchen«
– Wir backen Brot! Jugendliche und Politiker­Innen (backen) Hand in Hand
Welche Gemeinsamkeiten
haben JugendgruppenleiterInnen und PolitikerInnen ?
Mehr als im ersten Augenblick denkbar scheint! Deshalb suchen wir den Kontakt
beim Teig kneten, Brot backen und dem Versuch, ande-
ren dieses Brot schmackhaft
zu machen. Wir laden ein,
sich an der Aktionen beim
Westival am 13. September
2008 »Wir backen keine kleinen Brötchen« zu beteiligen
– bitte anmelden!
Ω Infos
Beim Fachausschuss Jugendpolitik des CVJM-Westbundes:
Reiner Lux, T (0 60 31) 16 25
23, [email protected]
Von Reiner Lux
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Pro Teens
Posaunen
CVJM – RuhrCamp bewegt!
um Daniel Rempe verstand
es, nach jedem turbulenten
Tag einen leisen Kontrast mit
reduziertem Musikspektakel,
konzentriertem Lichtpunkt
und den einfach erzählten
Jesus-Geschichten zu setzen. Es war bewegend, wie
die vorher tanzenden Teens
jetzt Ruhe, Gebet, Kerzen
und Jesus genießen.
Bewegt waren die ca. 140
Teens und Erwachsenen von
dem RuhrCamp in der evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen. Wenig Schlaf –
viel Aktion! Denn das Angebot ließ kaum Wünsche offen. Schon der frühe Freitag
stellte knifflige Herausforderungen: Erst mit dem Auto
durchs Ruhrgebiet drängeln
und dann ein Zeltgestänge so
zusammenstecken, dass daraus ein Zuhause fürs Wochenende wird. Geschafft!
»Die große Auswahl an
Workshops und Mitmachangeboten sind klasse«, ruft der
17jährige Sascha und ist mit
seiner Clique auf dem Weg
zum Movement-Raum mit
Singstar, Stepp-Aerobic und
SportStacking. Bilder malen, Hubschrauber bauen,
Lieder lernen, Weykick spielen, Tetherball schlagen, einmal Intercrosse ausprobieren
und sich verausgaben beim
CVJM – Hockey. Wer wollte,
konnte Kreativität und Kondition beweisen. Und das 24
Stunden lang, denn das Torwandschießen für der Ausbildungsinitaitve
»Packs«
machte keine Pause.
»Anmeldung zu den Turnieren noch am Samstag!« So
fasst es Karen zusammen. In
der Gruppe überlegen sie,
ob sie am Hockeyturnier,
Hallenfußball oder doch lieber am Kickerturnier teilnehmen sollen. Sie entscheiden
sich für Hockey und Hallenfußball. Spontan, denn die
Listen der Turnierteilnahme
liegen bis Mittag aus und um
14:00 Uhr ist Start.
Bei »weit bewegt« radelten
einige Menschen am Kanal
entlang und entdeckten Natur pur im Ruhrgebiet. Andere fuhren lieber mit ihren
Inlinern am Kemnadersee.
»Die Jesus – Geschichten haben mich bewegt!« Das Team
»Die Verpflegung war 1A!
Coole Location« Dieser Meinung schlossen sich sehr viele
Jugendliche an. Und das ist
für eine Mensaverpflegung
eine besondere Auszeichnung. Vom Frühstücksbuffet
über das Sonntagsei, Grillen
am Samstag, bis zum Imbiss
bis in die Nacht … Mensa ist
nicht gleich Mensa. Im RuhrCamp hat sie mehrere Sternchen! Und die Architektur
der Schule ist nicht zu toppen!
Gemeinsam feiern. Von Abfeiern bis Gottesdienst feiern! Mit »Allee der Kosmonauten«, TEN SING Köln,
Mitmachspiel »ALL IN«, DJ
& Disco im Pool und einem
bewegten Gottesdienst.
»Ich sehe glückliche Gesichter«, sagte der Vorsitzende, als er seine Teens vom
RuhrCamp abholte. Ob sie
im nächsten Jahr dabei sind?
»Wir kommen wieder – ist
fest eingeplant!«
Von Andreas Graf
Frische Impulse
für die ­Posaunenchorarbeit
im CVJM-Kreisverband
­Siegerland
Neue Impulse – sie sind nicht
nur wichtig in Wirtschaft
und Politik, sondern auch in
den CVJM-Posaunenchören
im Siegerland. Neue Anregungen holen, sich weiterbilden, untereinander austauschen, miteinander musizieren und vieles andere mehr
sollte den 80 Teilnehmern der
Chorleiter- und Bläserschulung des Posaunenverbands
im CVJM Kreisverband Siegerland in Bad Fredeburg
neuen Elan für die Bewältigung der vielfältigen Aufgaben der Siegerländer Posaunenchöre geben.
Diese Schulung diente der
Aus- und Weiterbildung von
Chorleitern. Hierzu konnten neben den »alten Hasen«
auch Anfänger in die Geheimnisse von 4/4 - und 3/4 Takt hineinschnuppern. Die
persönliche Weiterbildung
am Instrument und im Ensemblespiel war ein weiterer
Schwerpunkt der Schulung.
Neben diesen Themen wurden in Workshops Fragen
zur Motivation in der Chorarbeit diskutiert, die Säulen
der Posaunenchorarbeit im
CVJM betrachtet, oder aber
das Verständnis von Klängen
und Harmonien geschult.
Von Henning Loos
Termine für Posaunenchöre
Kreisposaunengottesdienst
im CVJM-Kreisverband Bünde
Bläsertag am 31. August 2008
auf der Landesgartenschau in Rietberg
ab 08.45 Uhr
Einlass
09.30 Uhr
Probe auf dem Schützenplatz
11.00 Uhr
Bläsergottesdienst ca. 12.00 Uhr
Matinee
September
5. – 7.09.
14.09. 23.09. Workshop Alte Musik in Wuppertal
mit Peter Scheerer
Konzert der Auswahlchöre beim Westival
Kreisprobe KV Jülicher Land,
Lank 19.30 Uhr
Oktober
17. – 19.10.
25.10.
28. – 29.10.
Jungbläserausbilderlehrgang in Wuppertal
Bläserdelegiertentag mit Michael Schütz
in Wuppertal
Kreisproben KV Mülheim/Oberhausen
in Dümpten
Konzerte Brass Connection
13.09.
19.30 Uhr, Ev. Kirche, Winterborn
14.09.
Gottesdienst mit Matinee
beim Westival in Wuppertal
20.09.
19.30 Uhr, Ev. Kirche, Wesseling
21.09.
17.00 Uhr, Ev. Kirche, Duisburg-Laar
11.10.
Jubiläumskonzert mit dem
PC Werdohl-Eveking
Konzerte BrassOvation
25.10.
19.30 Uhr, »Lübbecker Tafel« in der
Ev.Kirche Hüllhorst- Schnathorst
26.10.
17.00 Uhr, Ev.Kirche Porta-Westfalica/
Lerbeck 17.00 Uhr
31.10.
19.00 Uhr, Mitwirkung Kreisbläsertreffen
Bad Oeynhausen, Auferstehungskirche
8.11.
Jungbläsertag Bielefeld-Sudbrack,
Johanneskirche, 13.00 Uhr
Drigent Klaus-Peter Diehl
verlangte viel von den Gottesdienstbesuchern: »Singen
Sie laut mit bei den Liedern –
so dass ich sie gut höre!« Das
war gar nicht so einfach gegen den Klang von 140 Bläsern »anzusingen«, die den
diesjährigen
Kreisposaunengottesdienst des CVJMKreisverbandes Bünde im
Februar in der Lutherkirche
in Südlengern gestalteten.
Unter der Leitung des Bundesposaunenwartes
des
CVJM-Westbundes spielten
die Bläser aus den Chören
des Kreisverbandes klassische und zeitgenössische
Kompositionen von Tele-
mann, Fünfgeld, Mankel,
Engel, Schwager und Michael Schütz bis hin zum
80er-Jahre-Hit »YMCA«,
mit dem der Gottesdienst in
der buchstäblich bis auf den
letzten Platz besetzten Kirche ausklang.Unter den 140
Bläsern waren auch rund 40
Jungbläser, für die das erste
Spielen in der großen Gemeinschaft ein ganz besonderes Erlebnis war. Mit dem
Swing-Rondo und einer Ballade von Erik Mankel hatte
Klaus-Peter Diehl zwei Stücke ausgewählt, mit denen
sie allein ihr Können zeigen
konnten.
Von Bernd Höner
Wittgensteiner Kreis-Chorprobe
Im März trafen sich 25 Jungbläser aus dem Wittgensteiner
Land zusammen mit ihren Ausbildern zur ersten Kreischorprobe für Jungbläser in Feudingen. Die Leitung dieser musikalischen Schulung hatte der Projektsekretär für Jungbläserausbildung Andreas Form vom CVJM-Westbund. Der ausgebildete Trompeter sorgte durch sein hohes Einfühlungsvermögen für lustige, aber auch musikalisch nachhaltige Übungseinheiten. Ziel der kreisübergreifenden Arbeit mit den Jungbläsern ist eine gute Gemeinschaft. Zur Unterstützung dieses
Prozesses werden weitere Jungbläser-Kreischorproben angesetzt und eine Jungbläserfreizeit im Freizeitzentrum Wemlighausen vom 8. bis 12. Oktober angeboten. Nähere Informationen dazu gibt es bei jedem Jungbläserausbilder oder Chorleiter im Kreisgebiet und auch im Freizeitheft des CVJM-Kreisverbandes Wittgenstein.
Von Eckhard Göbel
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Dies und Das
Lasst uns nicht hängen!
Jubiläum
50 Jahre Feriendorf Herbstein – 1958 – 2008
Ein Jahr der Jubiläen: CVJM-Westbund, Bildungsstätte Bundeshöhe und auch das Feriendorf Herbstein
feiert dieses Jahr sein 50jähriges Bestehen. Freunde des
Feriendorfes sind am Wochenende vom 20. bis 21.
September 2008 nach Herbstein eingeladen, um mit
zu feiern.
Programm
Samstag, der 20. September 2008
ab 18:30 Uhr
Abendimbiss
19:30 Uhr
feldt,
Familienkonzert mit Uwe IhnenLiedermacher
Sonntag, der 21. September 2008
10:00 Uhr
Festgottesdienst mit Hildegard vom Baur,
Generalsekretärin des
CVJM-Westbundes
anschließend Festakt und Kinderprogramm
danach gemeinsames Mittagessen
Am Nachmittag erwartet die Gäste ein buntes Programm mit »lebendiger Ausstellung« und Kaffeetrinken.
15:30 Uhr
gemeinsamer Ausklang der
Jubiläumsfeier
Kampagne gegen Kinderarmut der Evangelischen Kirche von
Westfalen
„Arme Kinder“ - Das hat nichts mit „armer schwarzer Kater“
zu tun sondern ist ein Skandal innerhalb unserer Wohlstandsgesellschaft. In Deutschland leben 2,5 Mio. Kinder in Armut.
Das sind bereits ... Gebiet des CVJM-Westbundes. Dieser
Misstand ist der Grund für die Kampagne „Lasst uns nicht hängen“, welche die Evangelische Kirche von Westfalen ins Leben
gerufen hat. Seit Juni und noch bis 2009 wird diese Aktion laufen. CVJM und Gemeinden sind aufgerufen, in ihrem Umfeld
das Thema Kinderarmut anzusprechen und auf diesen Skandal hinzuweisen. „Lasst uns nicht hängen!“ ist eine „MitmachKampagne“. Alle sind eingeladen, sich aktiv mit Aktionen in
Vereinen und Gemeinden
einzubringen. Dazu gibt
es über die Internetseite
www.lasst-uns-nicht-haengen.de“ ein großes Angebot an Material: Andachten; Gottesdienste;
Entwürfe von Gruppenstunden für Kinder, Jugendliche,
Frauenhilfe;
Unterrichtseinheiten; Elternabende, usw.
Zu den politischen Zielen und Forderungen der Kampagne gehören eine warme Mahlzeit täglich für jedes Kind, kostenfreie
Plätze in Kindergärten und offenen Ganztagsschulen, kostenfreie Schulbücher, Zugang zu Computern und ins Internet, Teilnahme an Schulfahrten, Zugang zu öffentlichen Kultur- und Freizeitangeboten wie Museen, Schwimmbäder, Zoos
oder Landesgartenschau. Innerkirchlich werden Runde Tische
in Gemeinden und Kirchenkreisen anvisiert, die der besseren
Vernetzung im Blick auf das Thema dienen. Ziel ist außerdem
eine Selbstverpflichtung, auf jeder Freizeit für Kinder und Jugendliche 20 Prozent Freiplätze zur Verfügung zu stellen.
Ω Info
www.lasst-uns-nicht-haengen.de oder bei Jürgen Vogels
T (0 22 62) 9 29 86, [email protected]
Wanderfreizeit
Für schnell-entschlossene Wanderfreunde:
Vom 13.10. – 16.10.2008 eine Wanderfreizeit rund um Kaub.
Strecken des Rheinsteiges und des Rheinhöhenweges wollen
wir erwandern. Wer sich dafür interessiert, kann gerne in Kaub
nachfragen und sich auch direkt dort anmelden.
Ω Info und Anmeldung
T (0 67 74) 249, F (0 67 74) 82 67 und
[email protected]­­
Da fahren wir gerne hin!
CVJM-Ferienwohnung in Murnau neu möbliert
Jetzt ist die Ferienwohnung des CVJM-Westbundes in Murnau-Westried (Staffelsee/Oberbayern) gemütlicher geworden. Im Wohnzimmer haben wir das Schrankbett gegen eine
Schlafcouch und einen neuen Fernsehsessel ausgetauscht, auf
denen es sich gemütliche relaxen lässt. Auch das Schlafzimmer
ist teilweise neu eingerichtet. Darum laden wir ein zu zwei
Schnupperwochen vom 18.10. – 25.10. und vom
25.10 – 1.11.2008 zum Schnupperpreis von
30,- Euro pro Übernachtung.
Ω Info
Geschäftsstelle, Frau Petrovic, T(02 02) 57 42 16,
[email protected]
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76 Netzwerk Ω G 6014 Ω Postvertriebsstück Ω DP AG Ω Entgelt bezahlt Ω CVJM-Westbund Ω Postfach 20 20 51 Ω 42220 Wuppertal
ΩÜbrigens ...
... hätten Sie, hättest du Lust, auf einem Bürostuhl die Straße herunter zu fahren, natürlich möglichst schnell? Oder wäre da eher
Zuschauen angesagt? Bei so einem außer­
gewöhnlichen Rennen tauchen Fragen auf
(sicherlich bei besorgten CVJM-Müttern):
»Hält der Stuhl das aus?«; »Wie werden Hindernisse bewältigt?«; oder »Bremsen – geht
das überhaupt?«; oder: »Wie gefährlich ist das
alles – trotz Helm?«
Bürostuhlrennen, ist das eine neue Trendsportart oder eher die Lust, aus Altem etwas
Nützliches zu machen? Es ist mit Risiko verbunden wie vieles im Leben. Ich las im Sommer das Buch von Ulrich Beck mit dem Titel
»Die Weltrisikogesellschaft«. Er ordnet Risiko
ein im Sinne von »... als gegenwärtig thematisierte zukünftige Gefahren, die häufig aus den Erfolgen der Zivilisation resultieren«.
Als sich vor etwa 160 Jahren
»Jünglings-Vereine« zusammenschlossen zum heutigen
CVJM-Westbund, da taten sie
es im Wissen und Vertrauen
darauf, dass sie zusammen
mehr bewirken können für
das Reich Gottes und dass
das gegenseitige Stützen und
Ermutigen alle weiterbringt. Ob
die Mitglieder in diesen Vereinen
über mögliche Risiken nachgedacht, also überlegt haben, was da vielleicht als
Unvorhersehbares auf sie zukommen könnte
und dieses Überlegen sie ängstigte? Es gab sicher Vorbehalte bei einigen Brüdern. Es gab auch die, die mehr
Ängste hatten als andere. Trotzdem wagten sie es, weil sie Gott
auch auf dieser Wegstrecke einiges zutrauten. Vieles konnten sie damals nicht
wissen, manches nur ahnen. Was der erste
und zweite Weltkrieg für Auswirkungen auf die jungen Männer
haben und wie sich in diesen
unsicheren Zeiten die Arbeit entwickeln würde, das
lag außerhalb der Vorstellun-
gen. Und auch nach dem zweiten Weltkrieg
war vieles mit Risiken verbunden. »Mädchen
im CVJM« – das war auch ein Risiko; ebenso
hat die Positionierung in der »Friedensfrage«
manche Zerrissenheit ausgelöst. ­­­Immer wieder
führten auch die ethischen Fragen zu Polarisierungen und zu Austritten einzelner Menschen aus den Vereinen.
Trotz allem haben die Mitglieder immer wieder das Miteinander riskiert, weil sie wussten,
bei aller Unsicherheit lohnt es sich »mit Jesus
Christus mutig voran« zu gehen. Mit ihm gibt
es eine Zukunft, die anders aussieht als wir in
unseren Ängsten uns vorstellen oder in unseren kühnsten Träumen erleben. Es ist seine
Zukunft, auch im 161. Jahr.
Deshalb: Platz nehmen auf dem Bürostuhl,
Helm gut befestigen (ich wäre auch für Knieschützer) und weiter geht’s. Übrigens: Keiner muss als erster ankommen. Wichtig ist
der Blick nach rechts und links, ob alle mitkommen und zusammen macht es einfach viel
mehr Spaß – oder?
In unserem Herrn Jesus Christus verbunden,
Ihre/eure

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