Nachbar Belgien - La Belgique en Allemagne
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Nachbar Belgien - La Belgique en Allemagne
“ Nachbar Belgien Eine Publikation der Belgischen Botschaft in Berlin Juli/ Aug.2003 I / N°3 Inhaltsverzeichnis: Wort des Botschafters Wort des Botschafters Politik: S. 2 - Das neue Genozidgesetz - Interview: ISAFIII Mission Wirtschaft: Interbrew S. 3 Aus dem Konsulat S. 4 Kultur: S. 4 - 5 - Die belgische Küste ist voller Kunst - Coetzee und Hugo Claus - Übersetzerpreis für Müller-Haas - Dirk Bikkembergs und Inter Mailand Der Königliche Hof meldet: S. 5-6 - Ein Sohn für Prinzessin Mathilde - Thronjubiläum von König Albert II. - Offener Brief von Königin Fabiola - Zehn neue Adlige - Palais für Besucher offen Wussten Sie schon? S. 6 - Kim Clijsters hat es geschafft - Aus für Belgische Schulen in Deutschland - Tauchfahrt in die Vergangenheit - Bergung der Tricolor - Herzschlagdetektor in Seebrügge - Polizeiwagen-Attrappen gegen Raser Belgier in Deutschland S. 7 Achtung S. 8 Anhang: S. 9 - 11 - Die neue Regierung - Das Regierungsabkommen Ich habe gerade einen Stein in den belgischen diplomatischen Froschteich geworfen. Nein, es handelt sich bei mir nicht um eine gravierende Folge der Hitzewelle, sondern um einen, nach einem Jahr in Berlin, sorgfältig überlegten Vorschlag: wir müssen aufs dringendste einen „deutschen Reflex“ in unsere belgische Europapolitik einbauen, so habe ich es der neuen Regierung von Guy Verhofstadt ausdrücklich empfohlen. Wenn es in Paris regnet, tröpfelt es auf diplomatischer Ebene bei uns in Brüssel, und wenn Den Haag außenpolitisch was ausrichtet, kommt bei uns ein „Benelux Reflex“ ins Spiel. Darüber machen wir uns keine Gedanken, das geht von selbst und es ist gewiss im Interesse des öffentlichen Wohls der Belgier. So weit so gut, aber wäre es nicht vernünftig, endlich unsere Beziehungen mit unserem wichtigsten Partner und Nachbarn, mit dem Ankerland und Hauptfinanzier der erweiterten Union, mit unserem besten Kunden in der Welt, der in der NATO, in der EU – so haben der Irak und der Konvent bewiesen – uns am nächsten steht, ebenso systematisch und strukturell auszubauen? Jetzt sieht es so aus, dass aufgrund der künftigen EU-Verfassung Deutschland in wenigen Jahren mit 82 Millionen Stimmen im EU-Rat am Tisch sitzen wird… und Frankreich mit 20 Millionen weniger! Aber die Franzosen wissen seit 40 Jahren Elysée-Vertrag genau, wie sie ihre Interessen in der EU am besten voranbringen und deswegen hat Paris im Januar die stets stärker auf politische und gesellschaftliche - siehe z.B. die intensiven Studentenaustausch-Programme - Symbiose gerichtete Zusammenarbeit mit Berlin noch ausgeweitet, vertieft und systematisiert. Und die Belgier? Wir gucken bewundernd zu und hoffen, dass die beiden sich liebkosenden Nachbarn uns nicht vergessen! b.w. “Nachbar Belgien” wird herausgegeben von der Belgischen Botschaft und erscheint alle zwei Monate. Anschrift: Jägerstrasse 52-53 10117 Berlin Tel.: 030/ 20 64 20 Fax: 030/ 20 64 2 200 E-Mail: [email protected] Website: www.diplobel.org/Deutschland Beiträge, die von der Botschaftsredaktion verfasst wurden, können bei Angabe der Quelle( NB, Belgische Botschaft Berlin/ www.diplobel.org/deutschland) übernommen werden. 1 Es ist eine nicht ungefährliche Realität, dass unsere politischen Beziehungen zu Deutschland weder qualitativ noch quantitativ die engen wirtschaftlichen Verflechtungen reflektieren, die einerseits deutsche Giganten wie BASF, Bayer, VW, Degussa, Aldi mit Belgien und andererseits belgische Giganten wie Interbrew, Solvay, Agfa-Gevaert, KBC und viele andere große und kleine Betriebe (im Hinterland unserer Häfen) mit Deutschland zustande gebracht haben. Gefährlich, weil ohne eine strategisch wohl durchdachte und selbstbewusst durchgesetzte Allianzpolitik, die auf dieser wirtschaftlichen Verflechtung und vielen anderen objektiv definierten gemeinsamen Interessen basiert – an erster Stelle steht eine föderale Architektur und eine hoch entwickelte sozial korrigierte Marktwirtschaft - werden wir Belgier es in dieser erweiterten EU nicht schaffen. In vielen Bereichen, so wird es sich herausstellen, muss eine Allianz mit Deutschland für die belgische Diplomatie zur Hauptsache erklärt werden. Historische, psychologische und sprachliche Hürden bestehen, aber sind überwindbar. Also, es klafft eine große Lücke in unserer Diplomatie und meine Mitarbeiter und ich werden in den kommenden Monaten und Jahren alles dafür tun, um unsere Politiker und Behörden davon zu überzeugen und allmählich bei ihnen auch einen natürlichen „deutschen Reflex“ zu erzeugen. Bringen Sie mit uns den Stein ins Rollen! Lode Willems Politik Im Anhang: -die neue Regierung -das Regierungsabkommen Das belgische Genozidgesetz verliert seinen universellen Charakter Ende Juli wurde der Gesetzentwurf zur Abschaffung des viel diskutierten Genozidgesetzes – wir berichteten bereits in unserer zweiten Ausgabe darüber - gutgeheißen. In dem neuen Gesetz, in dem nicht mehr die Rede ist von Völkermord sondern von Vergehen gegen das internationale humanitäre Recht, ist vorgesehen, dass sich belgische Gerichte in Zukunft nur noch mit Verstößen gegen die Menschenrechte befassen, wenn das Opfer ein Belgier ist oder seit mindestens fünf Jahren in Belgien wohnhaft ist. Ursprünglich sollten Gerichte in Belgien für Opfer von Völkermorden aus der ganzen Welt zuständig sein. Nach Klagen u.a. gegen Busch Senior und USSpitzenpolitiker sah die belgische Regierung sich gezwungen, das Gesetz auf Druck der Amerikaner abzuändern. Die belgische Teilnahme an der ISAF III Mission in Afghanistan Nachbar Belgien führte ein Interview mit dem dienstältesten belgischen Offizier. NB: Seit wann und mit wie viel Mann beteiligt sich Belgien an der von Deutschland geführten ISAF III Mission in Afghanistan? Seit Anfang Februar 2003 unterstützt Belgien die Mission mit einer Einheit von 170 Mann. NB: Was sind die Aufgaben der belgischen Soldaten in Afghanistan? Der Auftrag der belgischen Einheit in Afghanistan ist in vier große Bereiche unterteilt: -Eine Schutztruppe sichert in enger Zusammenarbeit mit französischen Soldaten und afghanischen Sicherheitskräften unter dem deutschen Oberkommando den Internationalen Flughafen in Kabul und dessen Infrastruktur - Außerdem nehmen belgische Soldaten einen Interventi- onsauftrag wahr, im Falle eines Flugzeugunglücks unterstützen sie die Rettungsaktionen -ca. 20 belgische Soldaten sind involviert in die Arbeiten des militärischen Flughafens in Hinsicht auf Wetterbeobachtungen, Cross-Servicing der Flugzeuge etc. - Ein chirurgisches Team unterstützt die medizinische Versorgungseinrichtung des Internationalen Flughafens in Kabul. Um eine optimale Verbindung zwischen dem ISAF - Hauptquartier und der belgischen ISAF - Einheit zu gewährleisten, wurden fünf Führungsoffiziere in den Arbeitsstab ISAF III delegiert. Außerdem arbeitet ein belgischer Verbindungsoffizier beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam, wo er täglich kleinere und größere Probleme der belgischen ISAF - Einheit löst. NB: Für welchen Zeitraum sind die belgischen Soldaten nach Afghanistan abkommandiert? Die Mitarbeiter des Stabes werden für die gesamte Periode von sechs Monaten in Afghanistan verbleiben. Die belgische Compagnie auf dem Flughafen in Kabul wird nach einer Periode von vier Monaten abgelöst, was eigentlich schon einen zu langen Zeitraum darstellt, wenn man das mit der Situation der belgischen Truppen auf dem Balkan vergleicht. Dort werden die Mannschaften zwar auch erst nach vier Monaten abgelöst, aber sie verbleiben nicht wie ihre Kollegen in Afghanistan an einer Stelle, sondern unternehmen Patrouillenfahrten und machen Erkundungen im Gelände. Wenn eine Mannschaft ständig nur auf einem Stützpunkt verbleibt, weiß man aus Erfahrung, dass sich spätestens nach zwei Monaten eine Monotonie in der Arbeit einstellt und dadurch die Möglichkeit besteht, dass die Aufmerksamkeit und die Motivation der Soldaten nachlassen kann. NB: Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit den Führungsnationen? Im Allgemeinen verläuft die Zusammenarbeit sehr gut. Ein großer Vorteil der belgischen Soldaten sind ihre sehr guten Sprachkenntnisse, die es ihnen ermöglichen, ohne Schwierigkeiten mit ihren niederländischen und französischen Kollegen zu kommunizieren, aber auch Deutsch und Englisch beherrschen die meisten unserer Soldaten, einige von ihnen sprechen auch Spanisch. Die Sprachkenntnisse und die bei 2 zahlreichen internationalen Einsätzen gesammelten Erfahrungen machen eine schnelle Integration möglich. Ein hohes Maß an Flexibilität und der Sinn zur Anpassung erleichtern den belgischen Soldaten stets die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Nationen und führen letztendlich zu besten Ergebnissen. NB: Was wurde bereits erreicht durch die Arbeit der ISAF Truppen? Es ist bereits eine Veränderung und Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung zu bemerken, denn durch die Arbeit der ISAF-Truppen konnten Straßen gebaut, Gehwege verbessert werden und Bäume wurden wieder angepflanzt. Viele kleine Geschäfte haben bereits wieder geöffnet und entlang der großen Achse zwischen Kabul und Jalalabad wird der Handel wieder aufgenommen. Auch die Wiedereröffnung einiger Schulen und die Wiederaufnahme des Schulbetriebs, auch für Mädchen, ist ein Verdienst der ISAF. NB: Wie schätzen Sie die Sicherheitslage in Afghanistan ein? Im Allgemeinen ist die Bevölkerung sehr dankbar für unsere Hilfe und Unterstützung. So wurden unsere Soldaten, nachdem sie einen 300 Tonnen schweren Felsen beseitigt hatten, der nach einem Erdrutsch ein Wohnviertel bedrohte, aus Dankbarkeit zum Tee beim dortigen Bürgermeister eingeladen. Natürlich dringen jeden Tag auch andere Nachrichten aus Afghanistan an die Öffentlichkeit. Wie z. B. der Terroran- schlag auf deutsche Bundeswehrsoldaten im Juni dieses Jahres, bei dem vier von ihnen ums Leben kamen. Diesen Vorfall haben die belgischen ISAF-Soldaten mit großer Trauer und Bestürzung aufgenommen. Dieses Ereignis hat uns eindringlich die Gefahren vor Augen geführt, die mit diesem Einsatz verbunden sind. Auch das Flugzeugunglück, wo die gesamte Besatzung ums Leben kam, die vor allem aus spanischen Soldaten bestand, die gerade auf dem Heimweg waren von ihrem Einsatz in Afghanistan, hat uns sehr betroffen gemacht. NB: Sehen Sie in der ständigen Bedrohung durch terroristisch motivierte Anschläge einen Grund die ISAF - Mission in Kabul zu beenden? Nein. Wir Soldaten haben das Gefühl, dass wir etwas für dieses Land und für seine Bevölkerung tun und dass wir Hilfe und Vertrauen bringen können in dieses zum größten Teil zerstörte Land. Angesichts des baldigen Endes unserer Mission hoffen wir, dass unser Einsatz und unsere Bemühungen nicht umsonst waren und dass der Wiederaufbau fortgesetzt werden kann. Gleichzeitig möchte ich unseren Familien danken, mit deren Verständnis und auf deren Kosten es uns nur möglich ist, unsere Mission hier zu erfüllen und die Grundlage für eine friedvolle Zukunft in Afghanistan zu schaffen. Wirtschaft Interbrew sieht gute Absatzmöglichkeiten auf dem deutschen Biermarkt Wer Bier in Deutschland verkaufen will, hat es nicht leicht. Es ist ein schwieriger Markt mit einer großen Anzahl Mitwirkender, Überkapazitäten im normalen Pilssegment, ungesunden Preisen und einem Bierverbrauch, der durchschnittlich um 1,2 Prozent pro Jahr abnimmt. Damit nicht genug. Seit dem 1. Januar kämpft der Industriezweig auch mit den Folgen der Pfandes auf die Einwegverpackung. Der Verkauf von Dosenbier ist während der ersten Monate des Jahres durch die Umweltsteuer um 60 bis zu 70 % eingebrochen. Der starke Rückgang des Bierkonsums konnte nicht durch einen verstärkten Verkauf von Bier in Mehrwegpackungen kompensiert werden. „Wer früher Dosenbier an der Tankstelle kaufte, macht das jetzt nicht mehr. Aber auch der Verkauf in Super- und Grossmärkten hat darunter gelitten“, sagt der Brite David Shaw, der bei Beck’s, der Tochterfirma von Interbrew, Leiter der Marktuntersuchung ist. Shaw rechnet jährlich mit einer weiteren Senkung des Marktanteils um fünf Prozent. Nachdem der Vertrieb sich neu organisiert habe, würde der Effekt schwächer werden. Über den Druck des Pfandes auf Interbrew Deutschland (Beck’s, Gilde, Diebels) wollte Shaw keine Stellung nehmen. Dosenbier hat einen Anteil von 30 Prozent am Konsum, der wiederum drei Viertel des deutschen Biermarktes ausmacht. Bier in Dosen war bis zur Erhebung von Steuern auf Einwegverpackungen das einzige Segment des Biermarktes, das zunahm. der Welt - nach den Vereinigten Staaten und China. Jeder Deutsche trinkt jährlich 121, 5 l. Bier. Auch das reicht für einen dritten Platz nach den Tschechen und den Iren. Aber mit 1300 Brauereien ist der Markt fast nirgendwo so aufgeteilt wie in Deutschland. Die belgische Firma Interbrew aus Brüssel ist eine der ältesten Bierbrauereien der Welt mit Niederlassungen in 21 Ländern. Sie nimmt nach der Übernahme von Beck’s, Gilde (Hasseröder) und Diebels den dritten Platz in Deutschland mit einem Marktanteil von ungefähr 8 Prozent ein. In Belgien beherrscht Interbrew zum Beispiel mehr als 55 Prozent des Marktes, der zehn Mal kleiner ist als der deutsche. Importbier hat in Deutschland durch das Festhalten am jahrhundertealten Reinheitsgebot kaum Chancen. Es schreibt vor, dass Bier ausschliesslich mit natürlichen Zusätzen gebraut werden darf. Die Marke Beck’s hat in Deutschland einen nationalen Marktanteil von 2,5 Prozent, aber im Heimathafen Bremen beträgt er 12 Prozent. Hasseröder ist wiederum stark vertreten im ehemaligen Ostdeutschland. Hier liegt SachsenAnhalt mit 18 Prozent an der Spitze. Das Amberbier Diebels hat in Nordrhein-Westfalen seinen Heimatmarkt mit einem Anteil von 6,5 Prozent. Auch zwischen den Biersorten gibt es grosse regionale Unterschiede. So ist Weißbier zum Beispiel in Bayern, dem Bundesland des Bieres, überaus beliebt. Anderswo ist das Mischen von Bier mit Limonade (der Biermix) populär. „Wenn Sie meine persönliche Meinung wissen wollen, dann glaube ich, dass Interbrew in Süddeutschland einen Weißbierspezialisten kaufen wird. Mit einem Konsum von 100,5 Millionen Hektoliter im Jahre 2001 ist Deutschland noch immer der drittgrösste Biermarkt 3 Interbrew hält sich bei dem durchschnittlichen Biersegment, das durch schlechte Preise und Überkapazitäten gekennzeichnet ist, zurück. Beck’s und Hasseröder sind beide als “Premium Pils” positioniert. Diesem Segment geht es relativ gut. Großhandel Interbrew hat Beck’s nicht nur für den deutschen Markt gekauft, sondern auch für den internationalen Markt, insbesondere für den amerikanischen. Ein andauernder Konflikt mit dem mexikanischen Partner kostete Beck’s in den Vereinigten Staaten Marktanteile. Seit März bearbeitet Beck’s mit viel Dynamik für sich allein den amerikanischen Markt, um das verloren gegangene Terrain zurückzugewinnen. “Der Großhandel, den Du schaffst oder der Dich schafft, reagiert begeistert auf diese Verjüngungskampagne”, sagte Andreas Hilder, Direktor des globalen Marketing, allerdings ohne Zahlen zu nennen. Auf dem viel kleineren belgischen Markt macht sich Beck’s plötzlich auch bemerkbar. Das Bier verlangt eindeutig seinen Platz im Premiumsegment (nur zwei Prozent des Marktes), was ein Kräftemessen mit den dänischen Bieren Carlsberg und Tuborg bedeutet. Diese beherrschen dieses Segment seit ungefähr 40 Jahren. Interbrew möchte Beck’s in etwa 2.000 belgischen Kneipen anbieten. Aus dem Konsulat: Anzahl der Belgier pro Bundesland Stand 24.06.2003 Baden-Württemberg: 1880 Bayern: 2441 Berlin: 746 Brandenburg: 91 Bremen: 137 Hamburg: 471 Hessen: 2191 Mecklenburg-Vorpommern: 27 Nordrhein- Westfalen: 11 524 Niedersachsen: 1167 Rheinland-Pfalz: 1624 Saarland: 125 Sachsen: 94 Sachsen-Anhalt: 63 Schleswig-Holstein: 341 Thüringen: 47 All Nations Festival Der Tag der offenen Tür – wir berichteten in unserer vorigen Ausgabe darüber - war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg. 1500 Besucher waren gekommen und hatten u.a. die Chance, einen echten Botschafter bei der Arbeit zu sehen. Wer das Arbeitszimmer vom Botschafter betrat, sah ihn tatsächlich an seinem Schreibtisch arbeiten. Den Zuschauern wurden Stoffbeutel mit Infomaterial überreicht, die die Botschaft in Zusammenarbeit mit den Vertretern der Gemeinschaften vorbereitet hatte. Frau Ilse Pauwels, Inhaberin des Pralinengeschäfts “Pralineke” im Berliner Nikolaiviertel bereitete den Besuchern mit ihren DaskalidèsSpezialitäten eine süße Verschnaufpause. Kultur Die belgische Küste ist voller Kunst Wer in diesem Sommer an der belgischen Küste verweilt, begegnet mit Sicherheit einer der Attraktionen des ungewöhnlichen Kunstprojektes "2003 beaufort", das künftig alle drei Jahre den internationalen Kulturtourismus auch an die belgische Küste locken will. Bis zum 28. September können auf fast 70 Kilometern zwischen der niederländischen und französischen Grenze monumentale Skulpturen, Plastiken und Billboards (künstlerische Groß-Photos) von 30 renommierten Künstlern am Strand und auf den Strassen und Plätzen der Küstenorte bewundert werden. Zu den Künstlern gehören unter anderem Jan Fabre, Panamarenko, Antony Gormley, David Mach und der Foto-Star Thomas Ruff. Zeitgleich lädt das Museum für Moderne Kunst in Ostende zu der Ausstellung "Maritime Konfrontation" ein, in der dem Motiv "Meer" in der Kunst der vergangenen 200 Jahre nachgespürt wird. Bedeutendes von u.a. William Turner, Gustave Courbet, Gerhard Richter, Anselm Kiefer und James Ensor ist dort zu sehen. www.2003beaufort.be Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen haben Vandalen Werke des Genter Künstlers Dirk Braeckman auf der Strandpromenade von Ostende beschädigt. Von elf Bildern, die Teil des Projektes "2003beaufort" sind, wurden vier komplett zerstört. Auch Eisskulpturen beim Sandskulpturenfestival in Seebrügge, das dieses Jahr das Thema "Brügge im Mittelalter" hat, fielen Vandalen zum Opfer. www.zandsculptuur.com Coetzee bringt Hugo Claus nach Amerika Der südafrikanische Schriftsteller John Maxwell Coetzee ist Vermittler für die niederländischsprachige Poesie der Gegenwart. Der berühmte Romancier hat Gedichte von sechs Dichtern, zu denen auch Hugo Claus gehört, ins Englische übersetzt und eine Anthologie bei der angesehenen Princeton University Press unter dem Titel "Landscape with Rowers: Poetry from the Netherlands" herausgebracht. Coetzee, der 1940 in Kapstadt geboren wurde und Englische Literatur an der Universität von Kapstadt lehrt, erhielt bereits 4 zweimal den Booker-Preis. Er spricht fließend Niederländisch, Deutsch und Französisch. Das Werk Coetzees wird durch die Themen Kunst, Liebe und Süd-Afrika bestimmt. Der mit 21.000 Pfund (33.638 Euro) dotierte Booker-Preis wird seit 1968 an Schriftsteller aus Großbritannien, Irland oder dem Commonwealth verliehen. Die begehrte Auszeichnung ermöglicht den Gewinnern meist den direkten Einzug in die Bestsellerlisten. Landscape with Rowers: Poetry from the Netherlands http://pup.princeton.edu/titles/7586.html Mehr über Coetzee unter www.nybooks.com/authors/523 Übersetzerpreis für Marlene Müller-Haas Am 10. Januar 2003 wurde Marlene Müller-Haas in Berlin mit dem Else-Otten-Preis 2002 für ihre Übersetzungen aus dem Niederländischen geehrt. Zur Verleihung des Preises hatten die Königliche Niederländische Botschaft und die Repräsentanz der Flämischen Regierung in die Volksbühne eingeladen. Der Preis wird alle zwei Jahre vom Nederlands Literair Productie- en Vertalingenfonds (NLPV) und von dem Vlaams Fonds voor de Letteren in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin verliehen. Der Leiter der Kulturabteilung der Niederländischen Botschaft George Lawson und der Repräsentant der Flämischen Regierung Edi Clijsters führten durch den Abend; der niederländische Botschafter Nikolaos van Dam und sein belgischer Kollege Lode Willems überreichten den Preis. Im „Nieuwsbrief Letteren“ der vom NLPV und dem VFL herausgegeben wird, wurde Preisträgerin Marlene Müller-Haas in einem Interview vorgestellt. Am Ende wurde sie gefragt, welches Buch sie denn gerne einmal übersetzen würde. „In der Belletristik sind es zu viele, um sie alle zu nennen, aber wenn ich einen nichtfiktionalen Titel wählen dürfte, würde ich Het Belgisch labyrint von Geert van Istendael wählen, ein Buch, das auch in Deutschland in jede Buchhandlung gehört.” Warum „Het Belgisch labyrint“? “In Deutschland ist Belgien ein blinder Fleck. Man weiß, dass Brüssel in diesem Land liegt und dass sie merkwürdige Probleme mit zwei Sprachen haben oder sogar dreien? Ist Flämisch nun eine eigene Sprache oder doch so eine Art Niederländisch? Oder gibt es sogar eine Belgische Sprache? Meine Übersetzung von „De gele rivier is bevrozen“ von Leo Pleysier findet man im Internet unter „Aus dem Niederländischen“, aber auch „Aus dem Flämischen“. Und dann gibt es einen König, aber was ist er eigentlich? Flame, Wallone? Oder durch und durch Belgier? Meistens hört man über Belgien nur negative Dinge wie Steuerhinterziehung, Dutroux oder Vlaams Blok. Diese Geschichten hört man nicht nur von Menschen, die keine Zeitung lesen oder kein Buch in die Hand nehmen. Daher ist dieses Buch sehr erwünscht. Geert van Istendael ist es gelungen, Belgien zu erklären; die Geschichte, die Sprache, das Labyrinthische. Es gibt in Deutschland genügend Bücher über andere europäische Länder, aber es muss garantiert mehr Wissen über ein Land kommen, das schon so lange und so mühsam versucht, eins zu werden. Und wer danach mehr wissen will, der muss „Arm Brussel“ lesen, das Buch, das er drei Jahre später schrieb.” Bikkembergs entwirft Fußballausstattung für Inter Mailand “Wir sind nur ein kleines Team und ich mache alles selbst. Also: What you see, is what you get. Es kommt direkt aus meinem Herzen auf den Bügel. Und genau das gibt die persönliche Note.” D. Bikkembergs Der belgische Designer Dirk Bikkembergs, der nächstes Jahr die Spieler von Inter Mailand einkleidet, ließ seine Sommerkollektion 2004 von belgischen Fußballspielern in Mailand vorführen. Gilles De Bilde und Olivier Deschacht ziehen zwar grünen Rasen dem Laufsteg vor, fanden diese Herausforderung jedoch ganz lustig. Fußball hat den belgischen Designer, der 1959 in Köln als Sohn eines belgischen Militärs geboren wurde, schon immer bei seinen Entwürfen inspiriert und spielte immer eine Rolle in seinen Défilees. Dirk Bikkembergs gehört zusammen mit u.a. Dries Van Noten und Ann Demeulemeester zu den "Antwerp Six", jenen sechs Absolventen der Antwerpener Akademie der Schönen Künste, die Mitte der Achtziger mit auffällig-unauffälligen Kleidern die etablierte Mode-Szene auf den Kopf stellten. Sie machten mit ihrem Anti-Look international Karriere und verwandelten Antwerpen zur neuen Modestadt. Inzwischen ist schon die zweite und dritte Designergeneration nachgewachsen. www.modenatie.com (dort: belgian designers) Der Königliche Hof meldet: Ein Sohn für Prinzessin Mathilde Thronjubiläum von König Albert II. Prinzessin Mathilde hat am 20. August einen Sohn zur Welt gebracht. Er wird die Vornamen Gabriel, Baudouin, Karl, Marie tragen. Mutter und Kind seien wohlauf, teilte der Hof in Brüssel mit. Das Kind wog 4 Kilo bei seiner Geburt und ist 52 cm gross. Bei der Thronfolge steht der kleine Prinz an dritter Stelle nach seinem Vater Philippe und seiner Schwester Elisabeth. www.monarchie.be Die Nationaltagsfeiern zum 21. Juli standen in diesem Jahr im Zeichen des zehnjährigen Thronjubiläums von König Albert II. Unter dem Motto "Is dit Belgisch? C’est du belge" wurde in Brüssel ein riesiges Volksfest organisiert. Zahlreiche kostenlose Veranstaltungen wurden am Sonntag, dem 20. Juli und am Montag, dem 21. Juli geboten. Die Veranstalter waren die Föderalregierung, die Gemeinschaften und die Regionen. Die Brüsseler Innenstadt war an den beiden Tagen autofrei und eine einzige Showbühne mit Konzerten und Theater, Ausstellungen, Märkten und Paraden. Alle Mitglieder der Königsfamilie mischten sich unter das Publikum. 5 Der Höhepunkt waren ein Konzert am Abend des 21. Juli, zu dem 20 Größen der belgischen Musikszene wie Annie Cordy, Johan Verminnen und Toots Thielemans eingeladen waren. Als die Künstler gemeinsam ein "Happy Birthday" zum Thronjubiläum anstimmten, traten der König und die Königin unter großem Beifall auf die Bühne. Albert II. bedankte sich herzlichst bei den Organisatoren, allen voran bei der Föderalregierung, und beim Publikum."Vive la Belgique! Is dit Belgisch? C’est du belge!" rief er in das Menschenmeer und ließ sich von Paola herzlich umarmen und einen Kuss auf die Wange drücken. Das Publikum war begeistert und bedachte diesen Augenblick mit tobendem Applaus. Ein grandioses Feuerwerk im Stadtpark vor dem Königlichen Schloss bildete den Abschluss des Nationalfeiertags. Marke zu 0,49 Euro zeigt ein Photo der beiden Könige im Profil, auf den beiden anderen zu 0,59 und 0,84 Euro stehen beide vor dem Königlichen Palast. Neue Adlige Anlässlich des Nationalfeiertags erhebt der König traditionsgemäß verdienstvolle Bürger und Bürgerinnen in den Adelsstand. Das Belgische Staatsblatt vom 18. Juli veröffentlichte die Liste mit den Namen der neuen Adligen. www.just.fgov.be (auf “Belgisch Staatsblad” klicken, danach unten 2003-07-18 eingeben, es ist Dokument 20030151147) Die Belgier sollten die Einheit in der Verschiedenheit leben Ordensverleihung anlässlich des Thronjubiläums In seiner Ansprache anlässlich des Nationalfeiertags, die von Fernsehen und Rundfunk übertragen wurde, erinnerte König Albert II. mehrfach an die bleibenden Werte, für die Baudouin in seinem Amt als König immer wieder eingetreten war. In diesem Sinne griff er auf die Mahnung von König Baudouin zurück, die Belgier sollen die Einheit in der Verschiedenheit leben. Sein Bruder habe nicht nur die Grundwerte für das Zusammenleben in der Gesellschaft verteidigt, er habe sie selbst im Alltag gelebt. Er habe zudem den multikulturellen Charakter Belgiens als einen wichtigen Trumpf, als einen Reichtum geachtet. Diese Einheit in der Verschiedenheit werde von der übergroßen Mehrheit der Belgier respektiert. Die vollständige Rede finden Sie auf der Website des Königshauses www.monarchie.be Zum zehnjährigen Thronjubiläum von König Albert II. erhielten Kim Clijsters und Justine Henin-Hardenne das Großkreuz des Kronenordens. Der Sänger Helmut Lotti sowie der Chefredakteur der Stiftung "Ons Erfdeel", Jozef Deleu, erhielten die Auszeichnung "Großoffizier des Leopoldordens". Die Auszeichnung "Großoffizier des Kronenordens" erhielten die beiden belgischen Polarforscher Dixie Dansercoer und Alain Hubert. Zehnter Todestag von König Baudouin Am Donnerstag, dem 31. Juli jährte sich zum zehnten Mal der Todestag von König Baudouin. Fast alle Mitglieder des belgischen Königshauses nahmen an einem Gottesdienst in der Brüsseler Kathedrale St. Michael und Gudula teil. Unter den Gästen befanden sich Premierminister Guy Verhofstadt und dessen Vorgänger Jean-Luc Dehaene und Wilfried Martens. Aus Anlass des Todestages hatte Königin Fabiola zum ersten Mal einen offenen Brief an ihren Mann geschrieben, in dem sie ihn außergewöhnlich ehrt. Das Schreiben trägt den Titel "König Baudouin, der König meines Herzens". Der volle Wortlaut ist im Internet nachzulesen unter: www.monarchie.be (Königin Fabiola "Ansprachen") Aus Anlass des zehnten Todestages von König Baudouin und des zehnjährigen Thronjubiläums von König Albert II. sind bei der Post drei neue Briefmarken erschienen. Die Besichtigung des Königlichen Palastes Sie möchten sich einmal wie ein König fühlen? Auch in diesem Jahr öffnet der Königliche Palast in Brüssel bis zum 7. September seine Tore für das große Publikum. Öffnungszeiten: täglich außer Montag von 10.30 bis 16.30 Uhr – www.brusselsdiscovery.com Die Vertretung der Französischen Gemeinschaft Belgiens und der Wallonischen Region veröffentlicht halbjährlich einen Newsletter mit dem Titel "W+B Berlin", der auch in elektronischer Form auf der Website der Vertretung zu finden ist. Hier können Sie neben Informationen und interessanten Links zu allen Kompetenzfeldern der Vertretung im Kulturkalender auch alles über die kulturelle Präsenz von Künstlern aus der Wallonie und Brüssel in Deutschland erfahren. www.wallonie-bruxelles.de Die dritte Ausgabe von "W+B Berlin" ist Anfang Juli erschienen und kann unter folgender Adresse schriftlich bestellt werden: Vertretung der Französischen Gemeinschaft Belgiens und der Wallonischen Region Belgische Botschaft – Jägerstrasse 52-53 – 10117 Berlin Wussten Sie schon? Kim Clijsters hat es geschafft Mitte August löste Kim Clijsters die Amerikanerin Serina Williams als Nummer Eins der Weltrangliste im Damentennis ab. Die zwanzigjährige Belgierin ist die zwölfte Spielerin seit Einführung der Computer-Rangliste 1975, der es gelang, die Spitzenposition zu erobern. Sie ist die erste Belgierin und auch die einzige von den zwölf Damen, die dies ohne einen Grand-Slam-Sieg geschafft hat. “Ich bin ein bisschen durcheinander” rief sie den begeisterten Zuschauern zu. “Ich kenne dieses Gefühl nicht und kann es nicht beschreiben.” Spekulationen zufolge könnte ihre Kollegin Justine HeninHardenne bald den zweiten Platz in der Weltrangliste belegen. Eigens für Kim Clijsters und Justine Henin-Hardenne hat der berühmte belgische Handtaschenhersteller Delvaux eine Tennishandtasche auf den Markt gebracht. Die Tasche ist aus fluoreszierendem gelbem Filz – der Bezug zum Tennisballl ist nicht zu übersehen - mit einem Griff und einer Schnalle aus weichem, weißem Ziegenleder. Das Modell erhielt den Namen Cabriolet Grand Sport, wurde in einer limitierten Auflage von 30 Stück hergestellt und kostet 1.095 Euro. www.delvaux.be 6 Belgische Schulen in Deutschland schließen ihre Pforten Wegen des Abzugs der belgischen Armee aus Deutschland wurden im vergangenen Juli die letzten belgischen Schulen geschlossen. Das Athenäum im deutschen Rösrath schickte seine letzten 120 Schüler auf ein Nimmerwiedersehen in die Ferien. In den siebziger Jahren zählte diese Lehranstalt 1600 Schüler. Kinder von in Deutschland stationierten belgischen Militärs und Botschaftsangehörigen gingen hier zur Schule, viele ins Internat. Weil die Nachfrage so gross war, zog der flämische Teil der Schule nach Bensberg, in ein Schloss, le petit Versailles genannt. Als die Schülerzahl 1999 schon kräftig zurückging, kehrten sie nach Rösrath zurück. Viele Schüler, deren Familien in Troisdorf-Spich, Köln und Umgebung wohnen bleiben, weichen jetzt aus auf Schulen im belgischen Grenzgebiet. Den Schülern, deren Familien zurück nach Belgien ziehen, fällt der Abschied von Deutschland schwer. “Sie kehren zurück in ein Land, mit dem sogar ihre Eltern keine Verbindung mehr haben” berichtet Herman Dehond, Rektor der Grundschule in Bensberg-Westhofen der belgischen Zeitung “De Standaard”. Karel Vandenhole taucht in die Vergangenheit Im kommenden Monat startet das ZDF die Dokumentarreihe “Tauchfahrt in die Vergangenheit” und sendet am 9. September um 20.15 Uhr den Dokumentarfilm “The real Sir Henri Morgan”. In diesem Film, bei dem der Belgier Karel Vandenhole Forschungs- und Produktionsleiter ist, wird über das Leben des Piraten Morgan berichtet. Vandenhole, der eine Leidenschaft für die Unterwasserwelt hat und seine Tauchschule gegen eine Stelle als Produktionsleiter von Maritim-Dokumentarfilme beim Spiegel-TV Hamburg eintauschte, beobachtet eine erhöhte Aufmerksamkeit für Unterwasser-Archäologie seitens der Wissenschaftler und der Behörden. Dokumentarserien, die über die wertvollen Schätze auf dem Meeresboden berichten, tragen zu einer neuen Wertschätzung des maritimen Erbgutes bei. “Fund raising und wissenschaftliche Forschung durch renommierte archäologische Institute sind sehr wichtig”, so Karel Vandenhole. Die Exklusivität setzt dem Werk des Filmemachers die Krone auf, erst recht wenn es sich um Themen handelt, wie das neulich entdeckte Schiffswrack von Christoph Kolumbus oder um die politischen Beweggründe des berühmten Piraten Sir Henry Morgan, der 1670 Panama, die damals wohlhabendste Stadt der Neuen Welt, einnahm und später Gouverneur von Jamaika wurde. Übrigens: im Juli wurde bekannt, dass im Frühjahr das gut erhaltene Wrack eines mehr als 400 Jahre alten KauffahrerSchiffes rund 17 Kilometer vor der belgischen Küste entdeckt wurde. Es steht bis zum Mitteldeck im Sand. Seine Entdeckung hat die Probleme der maritimen Archäologie ins Blickfeld gerückt. Vor allem Plünderungen machen den Archäologen zu schaffen, weil Gesetze und ein wissenschaftlicher Rahmen für die Untersuchungen fehlen. Die flämische Regierung will dem Problem Abhilfe schaffen und beauftragte das Institut für Archäologisches Erbgut, ein Regelwerk für den wirksamen Schutz von maritimen Fundstätten vorzubereiten. Bergung des Autofrachters „Tricolor“ Die Bergung des vor rund acht Monaten im Ärmelkanal gesunkenen norwegischen Autotransporters „Tricolor“ hat begonnen. Das Schiff war im vergangenen Dezember bei dichtem Nebel etwa 40 Kilometer vor Dünkirchen mit einem Containerschiff zusammengestoßen und mit 2862 fabrikneuen Luxuswagen an Bord gesunken. Das Wrack liegt an einer vielbefahrenen Schifffahrtsroute und ist daher eine ständige Gefahr für den Schiffsverkehr. Bei Abpumparbeiten im Januar war Öl ins Meer gelangt, das 50 Kilometer der belgischen Küste verschmutzte. Weil das Wrack zu schwer ist, um als Ganzes nach oben befördert zu werden, wird es zur Zeit von einem niederländischen Fachunternehmen unter Wasser in neun Teile zerlegt und mit einem Brückenschiff zu einem Kai vor Seebrügge geschleppt. Die ersten beiden Wrackteile sind bereits eingetroffen. Viele Schaulustige hatten sich dort versammelt, um sie aus nächster Nähe zu betrachten. Die Bergungsarbeiten werden voraussichtlich bis Oktober dauern. Die Experten wenden dieselbe Technik an wie bei der Bergung des russischen Atom-U-Boots “Kursk” in der Barentssee. Herzschlagdetektor spürt blinde Passagiere auf Mit dem Einsatz von Herzschlagmessern will die Hafenbehörde von Ostende verhindern, dass in Zukunft noch blinde Passagiere in Sattelschleppern und Containern den Kanal überqueren. In der Vergangenheit hatten sich mehrere Flüchtlingsdramen mit Toten und Schwerverletzten ereignet, nachdem illegale Einwanderer, versteckt in Containern, die Überfahrt mit der Fähre von Seebrügge nach Großbritannien und Irland nicht überlebt hatten. Sie starben an Kälte sowie Luft- und Wassermangel. Die Kosten der Apparate in Höhe von einer Million Euro werden vollständig von der britischen Regierung getragen. Großbritannien hat im vergangenen Jahr ein Abkommen mit Belgien und Frankreich geschlossen, um illegalen Flüchtlingen den Zugang zur Insel zu erschweren und in dem sie sich bereit erklären, die Kosten für Detektoren selbst zu tragen. Der Hafen von Ostende erhält zwei Geräte, Seebrügge sechs und der französische Hafen Calais ein Gerät. Seit Mitte der neunziger Jahre steigt die Zahl der illegalen Flüchtlinge von Jahr zu Jahr. Großbritannien ist besonders beliebt als Einwanderungsland, weil es als Kolonialmacht viele Verbindungen zu anderen Teilen der Welt mit Englisch als Muttersprache hat und ein Arbeitsplatz dort noch recht leicht zu finden ist. Polizeiwagen-Attrappen gegen Raser Die Blitzer, die Autofahrer ermahnen sollen, nicht zu rasen, erhalten Verstärkung. Die belgische Polizei will zehn Attrappen in Form eines Polizeiwagens zum Einsatz bringen. Die Autofahrer werden auf den ersten Blick in der Ferne ein Polizeiauto sehen und erst im letzten Moment feststellen, dass es sich nur um eine Aluminiumplatte handelt. Belgier in Deutschland Unter der Rubrik „Belgier in Deutschland“ möchten wir Belgierinnen oder Belgier vorstellen, die in Deutschland Fuss gefasst haben. In dieser Ausgabe stellen wir Carl Grouwet vor, den Verwaltungsdirektor der Akademie der Künste in Berlin. Nachdem Carl Grouwet Betriebswirtschaft in Brüssel studiert hatte und einige Jahre als persönlicher Referent von Gerard Mortier an der Flämischen Oper und an der Brüsseler Oper (Opéra de la Monnaie) tätig war, folgte er Mortier 1992 nach 7 Salzburg, wo dieser Intendant der Salzburger Festspiele wurde und Grouwet zum Pressesprecher ernannte. Die Jahre in Österreich waren für ihn beruflich prägende und lehrreiche Jahre. Die Salzburger empfand Carl Grouwet in der Zeit als sehr verschlossen, bei den späteren Besuchen erlebte er sie jedoch als äußerst herzlich. Nach Österreich führte ihn sein Weg nach Deutschland, Frankfurt am Main, wo er mit dem Intendanten und Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt, Sylvain Cambreling, zusammenarbeitete. 1997 ging Grouwet nach Berlin, wo er ein Jahr an der Volksbühne arbeitete. Danach führte es ihn zu den Schlössern und Gärten bei Dessau und dem sogenannten Gartenreich Dessau-Wörlitz. Abgesehen von Verwaltungsarbeiten in der Kulturstiftung – das DessauWörlitzer Gartenreich gehört seit November 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe - konnte er auch über Baumaßnahmen mitentscheiden und durch seine Position als stellvertretender Direktor viele Projekte gemeinsam mit seinen Kollegen aus den Bereichen Garten, Museumsführung und Restaurierung vorantreiben. Die Hochwasserkatastrophe in Sachsen im Sommer vorigen Jahres, die auch das DessauWörlitzer Gartenreich in Mitleidenschaft zog, verfolgte Grouwet, der Dessau zu der Zeit bereits den Rücken zugekehrt hatte, mit großem Bangen. Zum Glück blieb die Anlage, außer dem Schloss Luisium, von größeren Schäden verschont. Dessau ist Grouwet in guter Erinnerung geblieben. Seine Kollegen von damals sind seine Freunde geworden und es freut ihn, dass zu Dessauer Zeiten sowohl “Ossis” als auch “Wessis” auf den Belgier Grouwet zurückgriffen, um als Vermittler bei der Bewältigung von heiklen Themen zu fungieren. Heute fährt er noch regelmäßig nach Dessau - die Landschaft mit dem schönen, weiten Horizont, hat ihn immer an Flandern erinnert. Da Grouwet immer ein Standbein in Berlin hatte – die Wochenenden verbrachte er meist in Berlin, wo sein Lebensgefährte lebt und arbeitet - war eine Rückkehr nach Berlin im Januar 2002, um Verwaltungsdirektor in der Akademie der Künste zu werden, nicht mit großen Umstellungsschwierigkeiten verbunden. In Berlin lässt es sich gut leben, findet er. Carl Grouwet braucht Großstädte. In Berlin gibt es etwas für jeden Geschmack. Auch im buchstäblichen Sinne – hier findet man sogar die Spezialitäten aus der Heimat, die man in der Fremde vermisst. Am Neuhaus-Pralinenstand im KadeWe oder beim belgischen Bierstand ist er öfters anzutreffen. Die Vorräte, die er sich aus Belgien mitbringt, wenn er seine Mutter in Mechelen, seiner Geburtsstadt, besucht, reichen nicht ewig. „Berlin ist einfach klasse“, so Grouwet. „Hier ist alles möglich“. In Berlin traf er sogar einen ehemaligen Weggefährten aus Brüsseler Opernzeiten wieder, der jetzt Gesandter in der Belgischen Botschaft in Berlin ist. Achtung! An Personen, die im Besitz eines belgischen Diploms für „Kinesitherapeut“ – „Kinésithérapeute“ sind. Durch eine in Belgien vorgenommene Gesetzesänderung muss zur Anerkennung des bestehenden Diploms ein Antrag beim belgischen Gesundheitsministerium vor dem 1. Oktober 2003 eingereicht werden. Alles weitere unter: www.health.fgov.be Unter: Gezondheidsberoepen – Kinésithérapie Professions de santé - Kinesithérapeute Sollten Sie Leute kennen, die an dem NB interessiert sind, geben Sie diesen bitte unsere E-Mail-Adresse [email protected] Nach Anfrage wird der NB direkt an sie verschickt. Wenn Sie den NB nicht mehr erhalten wollen, teilen Sie uns dies bitte per E-Mail mit Koordinierung der Redaktion: Patricia Gykiere Technische Gestaltung: Etienne Govaerts 8 Anhang Regierung Verhofstadt II Nachstehend finden Sie die Namen der Minister und Staatssekretäre mit ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen. Minister Guy Verhofstadt (VLD, 50 Jahre): Premierminister Laurette Onkelinx (PS, 45): Vizepremierministerin und Ministerin für Justiz Louis Michel (MR, 56): Vizepremierminister und Minister für Außenbeziehungen und Staatsreformen Johan Vande Lanotte (SP.A, 48): Vizepremierminister und Minister für Haushalt, autonome Staatsunternehmen und Staatsreformen Patrick Dewael (VLD, 48): Vizepremierminister und Minister für Inneres und Beziehungen zur Kammer Frank Vandenbroucke (SP.A, 48): Minister für Beschäftigung und Pensionen André Flahaut (PS, 46): Minister für Verteidigung und Beziehungen zum Senat Marc Verwilghen (VLD, 51): Minister für Entwicklungshilfe Didier Reynders (MR, 45): Minister für Finanzen und Aufsichtsminister der Gebäuderegie und des föderalen Beteiligungsfonds (SFP). Auch ist er zuständig für die Nationallotterie (zusammen mit Vande Lanotte) und den Garantiefonds der Schulbauten Rudy Demotte (PS, 40): Minister für Soziales und Volksgesundheit Fientje Moerman (VLD, 45): Ministerin für Wirtschaft, Energie, Außenhandel und Wissenschaft . Bert Anciaux (Spirit, 44): Minister für Mobilität und Sozialwirtschaft Marie Arena (PS, 36): Ministerin für den öffentlichen Dienst, soziale Integration und Großstädte Sabine Laruelle (MR, 38): Ministerin für Mittelstand (einschließl. Selbstständigenpensionen) und Landwirtschaft Freya Van den Bossche (SP.A, 28): Ministerin für Umwelt, Verbraucherschutz und nachhaltige Entwicklung Staatssekretäre Peter Vanvelthoven (SP.A, 41): Staatssekretär für die Informatisierung des Staates; der Ministerin für Umwelt, Verbraucherschutz und nachhaltige Entwicklung beigeordnet Jacques Simonet (MR, 40): Staatssekretär für Europa; dem Außenminister beigeordnet Hervé Jamar (MR, 38): Staatssekretär für die Modernisierung der Finanzen und für den Kampf gegen den Steuerbetrug; dem Finanzminister beigeordnet Anissa Temsamani (SP.A, 37): Staatssekretärin für Arbeitsorganisation und Wohlbefinden am Arbeitsplatz; dem Minister für Beschäftigung und Pensionen beigeordnet Isabelle Simonis (PS, 36): Staatssekretärin für Familie und Personen mit Behinderung; dem Sozial- und Gesundheitsminister beigeordnet Vincent Van Quickenborne (VLD, 30): Staatssekretär für die Vereinfachung der Verwaltung; dem Premierminister beigeordnet Mit freundlicher Genehmigung von “Grenz-Echo” – www.grenzecho.be 9 Regierungsabkommen Das Regierungsabkommen ist 69 Seiten dick. Nachstehend einige der Schwerpunkte des Programms für die kommenden vier Jahre. Beschäftigung: Schaffung von 200000 neuen Arbeitsplätzen in den kommenden vier Jahren. Zu diesem Zweck findet im September eine Beschäftigungskonferenz mit Politikern, Arbeitgebern und Gewerkschaften statt. Durch die Einführung eines »Kreditbonus« (finanzieller Vorteil zum Netto-Stundenlohn) werden die Niedriglöhne erhöht. Mit Hilfe des Systems der Dienstleistungsschecks sollen 25000 Arbeitsplätze im Nahbereich (Haushaltshilfe usw.) geschaffen werden. Zudem werden Maßnahmen ergriffen, um Arbeitnehmer über 55 im Berufsleben zu halten. Verwaltung - Der Kopernikusplan (Modernisierung der föderalen Verwaltungsdienststellen) wird zu Grabe getragen. - Die Gehälter und Anwerbungsmodalitäten der Topmanager werden neu überarbeitet. - Die Ministerkabinette bleiben bestehen. - Der Papieraufwand wird weiter gesenkt. - Allgemeine Einführung des elektronischen Personalausweises bis 2007. - Abschaffung des Führungszeugnisses. Sozialsicherheit - Verlängerung des Vaterschaftsurlaubs. - Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs in bestimmten Fällen (beispielsweise frühzeitige Hospitalisierung). - Erhöhung des Haushalts für das Gesundheitswesen um 4,5 Prozent, finanziert u. a. durch eine Erhöhung der Akzisen und Steuern auf Tabak. - Einführung eines Sparkontos »Berufslaufbahn«, so dass die Arbeiter und Beamten ihre Laufbahnunterbrechungen während der gesamten Karriere verwalten können. - Neuregelung des Systems des Eigenbeitrags bei Arztbesuchen, je nachdem ob ein Hausarzt oder ein Facharzt aufgesucht wurde. - Die Preise generischer Medikamente werden weiter gesenkt. - Bestimmte soziale Beihilfen (Invalidität, Arbeitsunfälle, Berufskrankheit usw.) werden an die Lebenshaltungskosten gebunden. - Die niedrigsten Sozialbeihilfen werden erhöht. Gemeinschaftspolitik Die gemeinschaftspolitischen Probleme werden vorerst auf Eis gelegt. In einem Forum, in dem Gemeinschaften, Regionen und Föderalstaat vertreten sind, sollen zu einem späteren Zeitpunkt Themen wie Regionalisierung der Straßenverkehrsordnung, der Waffenexportlizenzen und der Entwicklungshilfe erörtert werden. Konsum - Bei Versicherungen werden missbräuchliche Aufsplittungen verboten. - Der Kampf gegen die Überschuldung wird verschärft, indem u. a. aggressiven Verkaufstechniken entgegengewirkt wird. Wahlen - Das Wählbarkeitsalter für Kammer und Senat wird auf 18 Jahre gesenkt. - Volksbefragungen werden auf regionaler und kommunaler Ebene gefördert. - Die elektronische Wahl wird erleichtert und transparenter. - Der Wahlaufforderung wird ein Duplikat des Stimmzettels beigefügt. Unternehmen - Die Lohnnebenkosten werden jährlich um 800 Millionen Euro gesenkt, um die Beschäftigungslage bei wenig qualifizierten, jungen, älteren und Teilzeitarbeitskräften zu fördern. - Die Körperschaftssteuer könnte weiter reduziert werden. Umwelt und nachhaltige Entwicklung - Durch steuerliche Anreize (Kraftstoffe, Heizen usw.) sollen die CO2-Ausstöße gesenkt und die Kyoto-Normen erreicht werden. - Am Atomausstieg bis 2040 wird festgehalten. - Die Verkehrssteuer soll je nach Kilometerleistung berechnet werden. - Die Kfz-Zulassungssteuer wird abgeschafft, während gleichzeitig die Akzisen auf Kraftstoffe erhöht werden. Ethik - Das Euthanasiegesetz wird überarbeitet und das Krankenhauspersonal besser ausgebildet. - Weitere Themen, die vom Parlament aufgegriffen werden können: Adoptionsrecht für homosexuelle Paare, Statut der Transsexuellen und Prostituierten, biomedizinische Forschung, Jugendsuizid, Statut der Leihmütter und der Samenspender. Francorchamps Damit die Formel-1 im kommenden Jahr nach Francorchamps zurückkehrt, wird das Gesetz über das Tabakwerbeverbot so schnell wie möglich geändert. 10 Einwanderung - Das Parlament soll sich mit der Frage des kommunalen Wahlrechts für nicht-europäische Ausländer befassen. - Prioritär sind Integration und Emanzipation. - Rassismus und Diskriminierung werden besser bekämpft. Steuern - Die in der vergangenen Legislaturperiode beschlossene Steuerreform wird fortgesetzt (Senkung der Einkommenssteuer). - Erhöhung der Akzisen und Steuern auf Tabak. - Eine befristete Amnestie bei der Rückleitung von schwarz im Ausland deponierten Guthaben. - Verschärfter Kampf gegen Steuerbetrug. Selbständige - Das Statut der Selbständigen wird näher an das der Arbeiter und Angestellten gerückt. Ihre Renten werden erhöht. - Die Selbständigen werden verpflichtet, eine Versicherung »Kleine Risiken«, die zum Teil vom Staat finanziert wird, abzuschließen. - Arbeitsunfähigkeit und Invalidität werden besser entschädigt. - Der Steuerkredit wird erhöht. - Die Jagd auf Scheinselbständige wird verstärkt. Justiz - Die juristische Hilfe wird ausgedehnt. - Das Gerichtswesen, die juristischen Verfahren und die verwendete Terminologie sollen den Bürgern verständlicher gemacht werden. - Um die Kontinuität und Qualität der Justizdienste das ganze Jahr über zu gewährleisten, werden die Gerichtsferien neu organisiert. - Das Lejeune-Gesetz über die vorzeitige Haftentlassung wird revidiert. Die Haftstrafe kann nicht mehr unter 2/3 (für Wiederholungstäter) und 3/4 (Wiederholungstäter von Bluttaten) der ausgesprochenen Strafe gekürzt werden. - Die elektronische Überwachung wird als eigenständige Strafe eingeführt. Sicherheit - Der Bestand der lokalen Polizei wird innerhalb von vier Jahren um 2500 Personen erhöht. - Verstärkter Kampf gegen Verbrecherbanden, Terrorismus und Menschenhandel. - Administrative Aufgaben der Polizeibeamten werden bestmöglich an Zivilisten übertragen. - Änderung des Waffengesetzes, um den Privatbesitz von Waffen zu senken. - Ein Sicherheitskorps übernimmt den Transfer von Häftlingen. Verkehrssicherheit - Bis zum Jahre 2006 soll die Zahl der Verkehrsopfer um 33 Prozent, bis 2010 um 50 Prozent gesenkt werden. - Die Verkehrskontrollen werden weiter verschärft. - Zu Stoßzeiten sind Lkw-Fahrer auf Autobahnen verpflichtet, die rechte Fahrspur zu benutzen. SNCB - Die Zahl der Zugreisenden muss um 25 Prozent steigen. Zu diesem Zweck sollen für bestimmte Kategorien die Fahrpreise gesenkt werden. - Die Schuld der Eisenbahngesellschaft in Höhe von 7,4 Milliarden Euro wird bis Ende 2004 vom Staat übernommen. - Sicherheit und Pünktlichkeit müssen weiter verbessert werden. Nachtflüge Die Lärmbelästigung durch Nachtflüge am Flughafen Brüssel wird erneut durch Experten geprüft. Armee Der Modernisierungsprozess der Armee wird beschleunigt, der Personalstand von derzeit 43000 Soldaten auf 35000 gesenkt. International - Auf diplomatischer Ebene und bei der Entwicklungshilfe gilt Afrika und dem Mittleren Osten das Hauptaugenmerk. - Die Zahl der Staaten, denen eine Entwicklungshilfe gewährt wird, wird von 25 auf 18 gesenkt. - Änderung des Genozidgesetzes, damit Missbräuche vermieden werden. Haushalt Für 2003: ein Defizit von 0,4 Prozent; für 2004 und 2005: Haushalt im Gleichgewicht; ab 2006: ein leichter Überschuss; Ende der Legislaturperiode (2007): ein Plus von 0,3 Prozent. Bis Ende 2007 soll die Staatsschuld auf 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts reduziert werden. Arbeitslose - Die Stempelkontrolle wird abgeschafft. - Die Regelung, wonach ein Langzeitarbeitsloser von der Arbeitslosenunterstützung ausgeschlossen wird, wird ausgesetzt. Nach zwei Jahren wird geprüft, ob die Ausschlussregel definitiv abgeschafft oder wieder eingeführt wird. (gz) Mit freundlicher Genehmigung von “Grenz-Echo” – www.grenzecho.be 11