11 - Passau

Transcrição

11 - Passau
TIPP
SERVICE
Kindergärten in der Stadt Passau
AWO-Kinderhaus Rittsteig
T 0851 87688
Waldkindergarten Passau
0179/5779909
Waldkindergarten „Unterm Regenbogen“
0152/05625757
Martin-Seitz-Straße 63, Rittsteig
Steiningergasse 13/im Wald in Kohlbruck
Zieglreuth
Unter http://www.passau.de/Leben in Passau/Kinder,
Jugendliche und Familie/Betreuungsangebote finden Sie
alle Kindertagesstätten in Passau mit einer genauen Beschreibung von Lage, Öffnungszeiten, dem pädagogischen Programm
und den Kosten. Die Gebühren können auf Antrag von der Stadt
Passau übernommen werden. Dazu erhalten Sie in der ausgewählten Kita den entsprechenden Antrag. Sollten Sie darüber
hinaus noch Fragen haben, können Sie sich gerne an die jeweilige Einrichtungsleitung oder das Stadtjugendamt – Fachkraft für
Kindertagesbetreuung – wenden.
Notruf bei Verletzungen
Steigt ein Büblein …
Ein guter Start in den Tag
Steigt ein Büblein auf
den Baum,
steigt so hoch, man sieht
es kaum,
steigt von Ast zu Ästchen,
guckt ins Vogelnestchen,
ei, da lacht es,
ei, da kracht es,
plumps, da liegt es unten
und macht bums.
Stress und Hektik am frühen Morgen
tun weder Ihnen noch Ihrem Kind
gut. Erleichterung bringt hier eine
gute Vorbereitung und Planung.
Vielleicht ist bei den nachfolgenden Tipps auch etwas für Ihre Familie dabei:
Eine Hand ist der Baum, die
Finger werden gespreizt, mit
dem Zeigefinger der anderen
Hand tippt man von Finger
zu Finger (Ast zu Ast), steckt
den Zeigefinger durch die
Spreizhand (ins Vogelnest gucken), dann lässt man den Finger fallen.
Telefon 112
Notfall-App bei Vergiftungen
www.bfr.bund.de/de/apps.html zum Downloaden
BUCHTIPP
Persönliche Nummern
Kinderarzt
Hausarzt
IMPRESSUM
Nicholas Oldland
Herausgeber
Mach mal Pause, Biber!
Stadt Passau, Rathausplatz 2, 94032 Passau
Redaktion
Amt für Kinder, Jugend und Familie in Zusammenarbeit mit dem Redaktionsteam „Elternbrief“ des
Projekts FamilienLeben in Passau
Titelfoto
clipdealer.de
Illustrationen
Johann Baumgartner, Passau
Layout
Es war einmal ein Biber, der
hatte immer sehr viel zu tun.
Leider richtete er dabei jede Menge Chaos an, denn er
gönnte sich nie eine Pause! Es
gab sogar einige schlimme Unfälle! Schließlich landete der
Biber im Krankenhaus, und
da begann er endlich nachzudenken …
Jacoby & Stuart, 21 x 21 cm, geb.,
durchgehend farbig, ab 3 Jahren
© Stadt Passau Januar 2015
Der nächste Elternbrief erscheint in 3 Monaten.
ISBN 978-3-941787-46-9
EUR 11,95
ƒƒ Vor dem Zu-Bett-Gehen die Anziehsachen für den morgigen Tag
gemeinsam heraussuchen
ƒƒ Frühstückstisch bereits am Abend
herrichten
ƒƒ Gleichbleibender Ablauf am Morgen
ƒƒ Selbst geduscht und angezogen
sein, bevor man das Kind weckt
ƒƒ Um Unterstützung bitten/Aufgabenteilung mit Partner
ƒƒ Zeitplanung mit Puffer
ƒƒ Gedankliche Strategie: „Es wird
ein schöner Tag! Ich habe alles gut
vorbereitet!“
11
ƒƒ Genügend Zeit für Übergänge
zwischen Terminen und Tätigkeiten lassen
ƒƒ Für sich selbst sorgen: Frühzeitig
ins Bett gehen
ƒƒ Stressvermeidung durch realistische Erwartungen: Wo erwarte
ich zu viel von mir und/oder meinem Kind
ƒƒ Frühstücksboxen schon am Abend
zuvor zurechtlegen
ƒƒ Obst und Gemüse schon am Vorabend waschen
ƒƒ Arbeitstasche schon am Abend
vorher packen und bereitstellen
Rollenspiele
er möchte nicht einmal
Prinzessin oder König sein?
Die meisten Kinder lieben es, sich zu verkleiden und
in eine andere Rolle zu schlüpfen. Stellen Sie Ihrem Kind
passende Kleidung und
Accessoires zur Verfügung, denn bestimmt
haben Sie etwas in Ihrem Kleiderschrank, das
Sie nicht mehr
tragen, aber was
man wunderbar
in den Umhang
eines Zauberers,
einer Fee oder
in eine Tierfigur verwandeln
kann.
Auch Kopfbedeckungen, Handtaschen, Tücher, Modeschmuck usw.
sollten am besten in einer „Verkleidungskiste“ landen. Beliebt bei Kindern sind auch ein Kaufladen, ein
„Werkzeugkasten“ oder eine Kinderküche, in denen sie Alltagsszenen
nachspielen können. Spielen Sie mit!
Nicht nur drinnen, sondern auch
draußen kann man wunderbar in
Rollenspiele einsteigen, ob im
Wald oder im Sandkasten. Viele Spielplätze regen die Phantasie an, der Sandkasten wird
zum Piratenschiff und mit der
Schaukel kann man in die
Wolken fliegen.
Rollenspiele fördern die
Phantasie und
das Selbstbewusstsein; Kinder lernen, sich
und den Spielpartner wahrzunehmen und sich
in die Aufgaben oder
Gefühle eines anderen
hineinzuversetzen. Spielerisch kann auch z. B. Hochdeutsch
oder Dialekt gefördert werden, wenn
Kinder z. B. mit der Rolle auch eine
andere Sprache benutzen. Egal ob
erwachsener Spielpartner oder ob
ein anderes Kind mitspielt: Es fördert
die Kommunikation und die soziale
Kompetenz Ihres Kindes!
„Erlebnis Toilettengang“
ie bereits im letzten Elternbrief
beschrieben, ist Ihr Kind derzeit in einer sehr wichtigen, aber
auch lebhaften Phase. Es entdeckt seine Welt, sich selbst und seinen eigenen Willen.
Wenn Sie nach wie vor viel mit
dem Kind spielen und Zeit verbringen, werden Sie merken,
dass es jetzt langsam, aber sicher
sehr deutlich Besitzansprüche aufzeigt und einfordert. Ob zu Hause oder in der Kindertagesstätte – da kann es schon
mal zu kleinen „Zickereien“
kommen. Es will bestimmte Dinge alleine machen und
Spielsachen unbedingt haben. Während dieser Ausein-
andersetzungen lernt es aber quasi
ganz nebenbei, sich in einer Gruppe
angemessen zu verhalten.
In diesem Alter beginnt auch schon
ein wenig der Toilettengang. Auch hier
brauchen Kinder ein Erfolgserlebnis
und einen gewissen Kick, etwas „Eigenes“ geschaffen zu haben. Für Kinder
bedeutet dies einen riesigen Sprung
auf ihrer Entdeckungstour. Dementsprechend darf der Toilettengang
ruhig spielerisch vorbereitet, durchgeführt und mit Belohnungen versehen werden. Eines gilt aber seit jeher:
Kinder sollen zu nichts gezwungen
werden, da jedes Kind seinen eigenen
Rhythmus hat, und schließlich
haben wir alle noch das Sauberwerden gelernt!
KOLUMNE
INTERVIEW
SERVICE
Umgang mit der Zeit – dalli, dalli!
Interview mit Michaela Krenner, Erzieherin und
KESS-Trainerin
Michaela Krenner
Erzieherin
KESS-Trainerin
Kindermund
»
Meine Schwester
darf keine Hühnereier
essen. Sie kriegt dann
eine Regierung in der
Armbeuge.
«
Hanna, 5 Jahre
BUCHTIPP
Wolfgang Krinninger
a so g‘seng
Abenteuer und Anmerkungen zwischen Küchenzeile
und Kinderzimmer.
Verlag Passauer Bistumsblatt
zu bestellen unter
Telefon 0851 393-1321
EUR 9,95
Alle Bücher, die im Elternbrief
vorgestellt werden, sind kostenlos in der Europabücherei zu
entleihen.
BUCHTIPP
Nichts wie weg
ie sind noch da? Schön blöd!
Dann haben Sie den ersten Urlaubshöhepunkt schon versäumt: Staudiving! Tief eintauchen in
den trägen Fluss aus Blech, Glas und
Gummi. Kochender Asphalt unter
den Rädern. Eine Klangwolke in vier
Takten mit Solo für Martinshorn und
Chorsätzen für kreischende Kinder
und keifende Beifahrer.
Wer nicht kriechen will, muss fliegen.
Für Euro 3,98 nach Antalya, all inclusive im Vier-Sterne-Hotel, vier Stockwerke unter der Erde, Meerblick garantiert. Das Animationsprogramm
fängt schon am Flughafen an: Slalomwalken zum Abfertigungsschalter, mit
Bändern und Stangen abgesichert
wie in den Hochalpen. Da das Terrain meist flach ist, hängt man sich als
Nervenkitzel zentnerschwere Koffer
und quengelnde Kleinkinder an jede
freie Stelle am Körper. Und wer seinen Pass im Auto vergisst, darf noch
mal.
Ist die Familie endgültig mit den Sesseln im Flieger verschweißt, beginnt
schon das Entspannungsprogramm:
die Sage des Ikarus, moderne Version. Der Held kommt in Gestalt einer
Stewardess daher, die mit allerhand
Gerätschaften hantiert. Man lernt
dabei, wie man im Falle eines Falles auch wirklich keine Sekunde versäumt. Gelegentlich applaudieren die
Zuschauer; aber erst wenn sie den
Ruck beim Aufsetzen auf die Landebahn spüren und sicher sind, dass die
Frau zur Show gehört.
Endlich im lang ersehnten Paradies.
Wir ahnen, dass hinter dem Meer
aus Menschen der Pool glitzert. Wissen, dass das Disco-Schild im Erdgeschoss Unterhaltung pur verheißt.
Wir spüren das Wabbern der Klimaanlage in unseren Eingeweiden und
denken: „Mensch, muss das heiß hier
sein.“ Ja! Das ist ein Sommer! Ein Urlaubstraum.
Aber: Sie wollten ja nicht, sind immer
noch da. Hängen in Ihrem Garten rum
oder im Freibad. Genießen die Ruhe, winken griesgrämigen Holländern
zu, die mit Wohnsilos auf Rädern in
Sackgassen feststecken, schauen den
Fliegern nach, die am blauen Himmel
Richtung Süden düsen. Selbst schuld.
Aber gut. Wenn das so ist, dann bleibe ich eben auch hier. Und wissen
Sie was? Jetzt machen wir uns richtig
schöne Ferien. Die werden staunen,
wenn sie heimkommen.
Wolfgang Krinninger
Ute Glaser
Die Eltern-Trickkiste
So bekommen Sie Zahnputzverweigerer, Gemüseverächter und andere Widerständler
spielend in den Griff
Stress beim Essen, Gequengel
beim Einkaufen, Chaos im Kinderzimmer: Eltern müssen im
Alltag mit ihren Kindern von 0
bis 10 täglich zahllose Hürden
nehmen. Die Eltern-Trickkiste
verrät ganz praktische Tipps und
Ideen von erfahrenen Müttern
und Vätern, die Eltern helfen, alle typischen Alltagssituationen
entspannter, gelassener und
fröhlicher zu meistern.
192 Seiten, mit ca. 8 Farbfotos
Format: 16,0 x 21,5 cm, Hardcover
ISBN: 978-3-8338-2039-7
EUR 17,99
Haben Erwachsene und Kinder ein
unterschiedliches Zeitempfinden?
Wir Erwachsene haben gelernt, unsere Zeit zu planen und einzuteilen.
Wir können ungefähr einschätzen,
wie lange wir für eine Tätigkeit brauchen. Beim Kind entwickelt sich ein
Zeitgefühl erst allmählich.
Ab ca. 18 Monaten kommt die Zeit
der zunehmenden Selbstständigkeit
und Selbsttätigkeit . Das Kind hat beobachtet, was in seiner Umgebung
vor sich geht und fängt an, Zusammenhänge zu erkennen, z. B. weiß es
jetzt, es geht gleich jemand zum Telefon, wenn dieses klingelt. Mittlerweile kennt das Kind, was „jetzt“ und
„bald“ bedeutet und hat ein Gefühl
für die Vergangenheit. Spricht man
mit ihm über ein Erlebnis am vergangenen Tag, kann es sich daran erinnern.
Was passiert bei Kindern, wenn sie
intensiv spielen?
Das Spielen ist „die Arbeit“ des Kindes. Wenn wir uns dies vor Augen
halten und bewusst machen, ist es
für uns einfach nachzuvollziehen,
wie ein Kind Zeit erlebt, wenn es
spielt. Denken wir an unsere Arbeit
oder Hobbys, wenn wir etwas Neues ausprobieren, was uns fesselt und
interessiert. Mit allen Sinnen sind wir
bei der Sache, unsere ganze Konzentration ist auf diese eine Tätigkeit fixiert. Was geschieht? Wir vergessen
die Zeit! Diese Augenblicke erzeugen
bei uns Glücksgefühle und tiefe innere Zufriedenheit. Man nennt dies
auch „Flow“, das Gefühl völligen Aufgehens in einer Tätigkeit. Genau dies
ist es, was Kinder beim intensiven
Spiel erleben.
Stellen wir uns nun vor, wie ärgerlich wir werden, wenn wir bei unserem „Spiel“ gestört werden. Kinder
sind Erforscher ihrer Umgebung, jeden Tag haben sie etwas zu entdecken oder wiederholen ihre Tätigkeit
bis zur Perfektion, wenn wir ihnen
die Zeit geben.
Brauchen Kinder in diesem Alter
schon einen geregelten Tagesablauf und feste Zeitstrukturen?
Unser Lebensrhythmus ist geprägt
von Tag, Nacht, Essen, Tätigkeit und
Schlaf. Wird ein Kind geboren, versuchen wir als Eltern den Rhythmus
des Kindes zu finden und zu beachten. Kinder mit sogenannten Regulationsstörungen brauchen hierbei
meist Unterstützung von außen. Bei
Säuglingen sind die Zeitspannen für
Aufmerksamkeit und Tätigkeit noch
sehr gering, doch es entwickelt sich
der beschriebene Rhythmus und es
entstehen Strukturen, die den Tag
einteilen. Strukturen geben Halt,
Sicherheit und schaffen Vertrauen. So lässt sich ganz pauschal sagen:
Ein geregelter Tagesablauf mit Zeitstrukturen ist für jedes Kind hilfreich,
denn es muss sich nicht ständig auf
Neues einstellen, was beim Kind und
uns Erwachsenen „Stress“ auslöst.
Wie kommen Kinder am Abend zur
Ruhe?
Vorm Bettgehen/abends reden Kinder bereitwillig über ihre Erlebnisse
und Gefühle. Während tagsüber das
Tun im Vordergrund stand und ihre Gefühle verdrängt wurden, kommt
das Verdrängte in den Abendstunden
hoch. Jetzt ist eine gute Zeit, von Kindern Antwort auf die Frage: „Wie war
dein Tag heute?“ zu bekommen. Kinder vertrauen sich dann den Eltern
an. Ein verständnisvoll zuhörender
Elternteil hilft dem Kind, den Tag versöhnlich ausklingen zu lassen.
Das Interview führte Anita Schmid.
Kindergärten in der Stadt Passau
Kinderhaus Heining
T 89067
Kinderhaus St. Franziskus
T 8517895-0
AWO-Kinderhaus Neustift
T 83832
Montessori-Kinderhaus
T 7561029
Kindergarten St. Stephan
T 2726
Evang. Kindergarten „Kunterbunt“
T 53862
Kindergarten Hals
T 46623
Kindergarten Ilzstadt
T 41245
AWO-Kinderhaus Rittsteig
T 87688
Kath. Kindergarten St. Severin
T 2010
Kath. Kinderhaus Neustift
T 87767
Kindergarten Stadtzentrum
T 30311
Raiffeisenstraße 6, Heining
Vogelweiderstraße 5, Haidenhof-Nord
Buchenstraße 15, Neustift
Söldenpeterweg 21, Haidenhof-Nord
Schustergasse 16, Altstadt
Weinleitenweg 21, Haidenhof-Süd
Pfarrer-Einberger-Weg 2, Hals
Am Goldenen Steig 1, Ilzstadt
Martin-Seitz-Straße 63, Rittsteig
Jahnstraße 12, Innstadt
Fürstenzeller Str. 2, Neustift
Nikolastraße 9, Stadtzentrum
Kath. Kindergarten St. Bartholomäus T 41820
Prinz-Eugen-Str. 10, Grubweg
Kindergarten St. Christophorus
T 87979
Kath. Kindergarten St. Elisabeth
T 59696
Kindergarten St. Josef
T 57990
Kath. Kindergarten St. Konrad
T 59385
Kindergarten St. Korona
T 6895
Kath. Kinderhaus St. Michael
T 46670
Kindergarten St. Nikola
T 95698-95
Kath. Kindergarten St. Peter
T 51717
Kindergarten St. Salvator
T 08546/1309
Asperreutherweg 5, Schalding r. d. D.
Spitalhofstraße 48, Haidenhof-Nord
Neuburger Straße 62, Haidenhof-Nord
Plantage 21, Hacklberg
Fattinger Straße 6, Patriching
Obere Schneckenbergstraße 65, Grubweg
Kl. Exerzierplatz 15, Stadtzentrum
Görlitzer Straße 1, Haidenhof-Nord
Schalterner Straße 21, Schalding l. d. D.
BAYERISCHES LANDESJUGENDAMT
Briefe
11
INHALT
Alter: 25 - 27 Monate
1
Energiebündel
3
Der richtige
Kindergarten
6
Abschied von
der Windel
8
Meins oder deins?
9
Die Haftpflichtversicherung
Das kleine Energiebündel
Ihr Kind entwickelt sich zu einem
richtigen Energiebündel. Nichts
scheint ihm zu viel zu sein.
Wie selbstverständlich läuft
es durch die Wohnung, klet­
tert auf Stühle und Bänke
oder versteckt sich unter dem
Bett. Springen und herumhopsen kann es auch schon bes­
tens. Und natürlich probiert es seine neuen Künste gleich
auf den guten Möbeln aus. Der Ball wird nicht mehr nur
10
Monsteralarm!
herumgerollt, nein: Ihr Kind kann ihn jetzt richtig wer­
12
Verkehrserziehung
fen! Bei so viel Aktivität verwundert es nicht, dass Ihr Kind
14
Urlaub mit
Kleinkind
er
A d e , l i ehb l a f !
Mittagssc
schlanker wird. Seine Proportionen verändern sich. Vom
Knuddelbaby entwickelt es sich zum Kindergartenkind.
Ihr Kind wird immer selbstständiger. Bald kann es sich zum
Beispiel schon alleine die Hände
waschen. Beim Zähneputzen müssen Sie noch ein wenig nachputzen, aber im Prinzip hat Ihr Kind
schon verstanden, auf was es ankommt. Es braucht jetzt weni­
ger Schlaf, neun bis 13 Stun-
den genügen. Bei manchen Kin­
dern fällt jetzt schon der Mit­
tagsschlaf weg. Für Sie als Eltern
kann der Tag dadurch ganz schön
anstrengend werden! Planen Sie
bei all der Aktivität auch Zeiten
ein, in denen Sie und Ihr Kind zur
Ruhe kommen, zum Beispiel nach
dem Mittagessen. Das Vorlesen
Kindergarten ja - aber welcher?
und Betrachten von Kinderbü­
chern ist hervorragend dazu geeignet, auch als gestresste Mama
oder müder Papa mal die Beine
hochlegen zu können. Und auch
Ihrem Kind wird die Ruhephase auf jeden Fall guttun. Ruhige­
re Beschäftigungen wie Zeichnen
oder Kneten, Lego bauen oder
Puzzle spielen helfen ebenfalls, für
eine Weile das Tempo etwas herauszunehmen.
Vielleicht ist Ihrem Kind jetzt
langsam ein ganzer Tag zu Hause
zu langweilig und es braucht einen Tapetenwechsel. Wenn Sie
Ihr Kind in der nächsten Zeit in
den Kindergarten geben wollen,
zum einen, damit es neue Anregungen erhält, zum anderen, damit Sie mit Ihrer Zeit besser planen können, um vielleicht wieder arbeiten zu gehen, dann ist
jetzt die richtige Zeit zu überlegen, welche Kindertagesstätte für
Ihr Kind – und auch für Sie – infrage kommt.
uhepause
S o e i n e R– u n d d e m
tut gut mit dazu.
Papa
2
Je nachdem, wo Sie wohnen, wird es eine größere oder kleinere
Auswahl an Kindergärten geben. Doch selbst wenn Sie viele ver­
schiedene Einrichtungen in Ihrem unmittelbaren Umfeld haben,
macht das die Entscheidung nicht leichter. Bei all den verschie­
denen Aspekten wie pädagogisches Konzept, Betreuerschlüssel,
Öffnungszeiten, Wohnortnähe müssen Sie vor allem eines beden­
ken, nämlich dass sich Ihr Kind dort wohlfühlt. Schließlich wird
der Kindergarten in den nächsten drei, vier Jahren sein zweites
Zuhause sein.
Auch Kinder, die von alleine nicht gerne Ruhe geben, mögen es gern, wenn man gemeinsam ein Kissennest baut, um sich
zusammen eine Kassette oder
CD anzuhören. Wichtig ist, dass
Mama oder Papa dabei bleiben!
Was braucht Ihr Kind?
Qualifiziertes und
freundliches Personal
Das Wichtigste in einem Kindergarten ist die persönliche Be­
treuung. Das Kind ist zum ersten
Mal mehrere Stunden alleine unterwegs. Es braucht zugewandte
Erzieherinnen und Erzieher. Diese
müssen den Kindern stets freund­
lich begegnen, sich jedem einzelnen mit der nötigen Aufmerksamkeit widmen und auf die individu­
ellen Bedürfnisse eingehen.
oben
L e r n e n , Te l n s i n d
h
u n d k u s cw i c h t i g !
gleich
Viel Platz
In jedem Kindergarten sollte Platz zum Rennen und Toben
sein, und zwar drinnen wie drau­
ßen. Darüber hinaus sollte es in
den Gruppenräumen auch Möglichkeiten zum Rückzug, Ausru­
hen und Kuscheln geben.
Wenn ein Kindergarten keinen Garten hat, sollte auf jeden
Fall ein Park oder Spielplatz in
der Nähe sein, der mehrmals in
der Woche aufgesucht wird.
Viel Zeit
Die Erzieherinnen und Erzieher müssen Zeit haben, sich je­
dem einzelnen Kind zuzuwenden – morgens bei der Ankunft,
im Laufe des Tages oder auch
im Krisenfall. Und sie brauchen
auch genügend Zeit für die ganze
Gruppe. So ist der „Stuhlkreis“
ein wichtiges Element, das es jedem Kind ermöglicht, sich in der
Runde mitzuteilen. Hier darf niemand zu kurz kommen, schüchterne Kinder müssen ermuntert, aufgeweckte womöglich ein bisschen
gebremst werden.
3
Viel Anregung
Ein Kindergartenkind ist extrem wissbegierig und offen für
alle Anregungen. Deshalb ist ein
altersgemäßes Programm wichtig.
So sollte es im Tagesablauf verschiedene Aktivitäten geben, die
der Entwicklung der Kinder entsprechen. Aber auch freie Spiel­
zeit ist wichtig, damit die Kinder
ihre eigenen Ideen entwickeln lernen und nicht automatisch erwarten, dass immer die Erwachsenen
für Bespaßung sorgen.
en und sich
L e r n z e i tm
n üssen
S p i e l z e i t el l a b w e c h s e l n !
sinnvo
Gesundes Essen
Egal ob selbst gekocht oder
das Essen mittags geliefert wird,
achten Sie darauf, dass gesundes
Essen auf den Tisch kommt. Das
Essen in der Gemeinschaft ist
eine wichtige Erfahrung, hier lernen sogar „schlechte“ Esser das
Zugreifen. Gibt es zur Brotzeit
Obst- und Gemüseteller? Mit lustigen Apfel- oder Karottensticks
kann so mancher Obstmuffel bekehrt werden.
Was brauchen Sie?
Flexible Öffnungszeiten
Die Kinderbetreuung muss
sich auch an den beruflichen Be­
dürfnissen der Eltern orientieren.
Sind die Öffnungszeiten so, dass
Sie gut in die Arbeit kommen?
Und haben Sie danach auch genügend Zeit, um Ihr Kind rechtzeitig abzuholen? Erkundigen Sie
sich, ob es sogenannte „Not­
dienste“ (in der Regel eine Stunde vor Öffnung und eine Stunde nach Schließung) für alle Fälle gibt. Wie sieht die Ferienrege­
lung aus? Manchmal braucht man
auch da einen Notdienst!
Elternengagement
Die Erwartungen an das Engagement der Eltern sind unterschiedlich. Sie reichen vom Besuch der regelmäßig stattfindenden Elternabende in kommunalen
Kindergärten bis hin zum Putzen
oder Essen kochen in Elterninitiativen. Überlegen Sie, wie viel
Zeit Sie in die Mitarbeit im Kin­
dergarten investieren können
4
und wollen. Besuchen Sie, soweit
möglich, wenigstens die Eltern­
abende. Je wichtiger Kommunikation und Austausch für Sie sind,
umso mehr sollten Sie sich einbringen. Denn wer sich im Kindergarten seines Kindes engagiert,
ist näher an den Erziehern und Erzieherinnen und damit an seinem
Kind dran. Gute Kommunikation
ist wichtig!
Wohnortnähe
Um sich unnötige Hetzereien
zu ersparen, ist es sinnvoll, einen
Kindergarten in Fußnähe zu finden. Auch für Ihr Kind wäre dies
von Vorteil, weil dann sicher viele
Kinder aus der Nachbarschaft den
Kindergarten besuchen. So sind
die künftigen Spielkameraden aus
dem Kindergarten auch am Wochenende leicht erreichbar. Kurze
Wege sind gut!
5
Abschied von der Windel
Frühestens mit 26 Monaten erfüllt Ihr Kind die körperlichen
Voraussetzungen, um sauber werden zu können. Dazu ge­
hört, dass die Verdauung regelmäßiger wird und es nur noch
alle paar Stunden in seine Windel nässt. Es ist wichtig, dass es
sich selbst aufs Töpfchen oder die Toilette setzen kann und auch
seine Hose sollte es schon selbst herunterziehen können. Die
Sauberkeitserziehung wird nicht von heute auf morgen gelin­
gen, sauber zu werden ist ein längerer Prozess.
Achten Sie auf Ihr Kind und
lassen Sie ihm Zeit. Wenn Sie zu
früh beginnen und Ihr Kind damit
überfordern, kann das zu Rückfäl­
len und Problemen führen. Wenn
es für Ihr Kind an der Zeit ist, wird
es von selbst Interesse an Töpfchen oder Toilette zeigen. Vielleicht will es ja mit Ihnen auf die
Toilette gehen und zuschauen.
Seine nasse Windel wird ihm zunehmend unangenehm sein. Auf
die Toilette zu gehen, ist für Ihr
Kind ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Unabhängigkeit.
Ein guter Zeitpunkt, mit
der Sauberkeitserziehung anzu­
fangen, ist der Sommer. Ihr Kind
kann dann leicht bekleidet herumlaufen. Bei Mädchen sind Kleider am praktischsten. Aber auch
Shorts mit Gummizug sind schnell
heruntergezogen und wenn dann
doch mal etwas daneben geht, ist
6
nicht so viel passiert – im Winter
hingegen müssen dann Unterhose, Strumpfhose und Jeans in die
Waschmaschine wandern. Auch
hat ein dick eingepacktes Kind
weniger Gespür dafür, ob etwas
in die Hose gegangen ist. Wenn
Ihr Kind aber nun ausgerechnet im Winter seine Windel loswerden möchte? Das ist natürlich
auch möglich, es ist halt nur ein
wenig komplizierter und Sie werden möglicherweise mehr Wäsche
haben. Ziehen Sie Ihrem Kind am
besten Hosen mit Gummizug an,
die es leicht selbst herunter- und
wieder hochziehen kann.
Ob Ihr Kind nun das berühmte „Töpfchen“ benutzt oder lieber auf die richtige Toilette geht,
ist eigentlich egal. Lassen Sie es
selbst bestimmen. Für die Toilette gibt es spezielle Einsätze aus
Kunststoff, die verhindern, dass
Ihr Kind hineinplumpsen kann.
Zunächst wird Ihr Kind daheim die Windel weglassen.
Auch wenn Sie draußen sind und
es warm ist, ist eine gute Gelegenheit, das Trockenwerden zu
üben. Genieren Sie sich nicht,
wenn es eilig ist, mit Ihrem Kind
zum Pipimachen etwas abseits zu
gehen und die Natur zu nutzen.
Wenn Sie mit Ihrem Kind
ohne Windel unterwegs sind,
empfiehlt es sich, Ersatzkleidung
dabeizuhaben. Beim Stadtbummel, auf Familienfeiern oder längeren Autofahrten ist es ratsam,
zumindest anfangs noch eine Windel zu benutzen. Sonst kommt
Ihr Kind zu sehr unter Druck, und
wenn es mal nicht klappt, schämt
es sich vielleicht.
Es ist normal, wenn am An­
fang noch öfter etwas daneben
geht. Ihr Kind lernt erst, seinen
Körper entsprechend zu spüren
und zu kontrollieren. Und dann
muss es auch noch Bescheid sagen oder rechtzeitig den Weg
auf die Toilette selbstständig zurücklegen, die Hose herunterziehen und auf Töpfchen oder Toilette Platz nehmen. Gar nicht so einfach, oder?
Vermitteln Sie Ihrem Kind
also, dass kleine Pannen nicht so
schlimm sind. Loben Sie es für Erfolge. Sprechen Sie auch mit ihm
über das, was es in seinem Körper
spürt: „Drückt es im Bauch?“ oder
„Musst du Pipi machen?“ Es lernt
dabei, seine Körperwahrnehmung
mit seinem „Geschäft“ in Verbindung zu bringen.
In der Nacht wird Ihr Kind
wahrscheinlich noch länger eine
Windel brauchen. Viele Kinder
werden sogar erst im Vorschul­
alter nachts trocken.
Te d d y
A u c h d e ri t ü b e n !
muss m
7
Meins oder deins?
Parallel zur Sauberkeitserziehung entwickeln Kinder meist ein
neues Verhältnis zum persönlichen Besitz. Das, was im Töpfchen
landet, „gehört“ Ihrem Kind. Es war nämlich ein Teil von ihm,
und das empfindet ein Kind auch so. Insofern ist es ein großarti­
ger Schritt, wenn es sich aus eigenem Antrieb davon trennt und
es die Toilette hinunterspült.
ss erst
Te i l e n m uw e r d e n !
gelernt
Seine Spielsachen wird Ihr
Kind jedoch des Öfteren gegen die „feindliche Übernahme“
durch andere Kinder verteidigen.
Es wird das begehrte Teil energisch an sich reißen! Erst langsam
muss es lernen zu teilen. Doch
mit der Zeit wird es erfahren, dass
es mehr Spaß macht, gemeinsam
zu spielen, als alleine vor einem
Berg Spielzeug zu sitzen.
Gelegentlich wird Ihr Kind
auch die Sachen anderer Kinder
haben wollen. Wenn es sich nicht
traut, den neuen Bagger seines
Freundes zu benutzen oder wenn
dieser Freund recht besitzergreifend ist, helfen Sie Ihrem Kind
zu fragen: „Darf ich damit spielen?“ Ein „Nein!“ des anderen
Kindes muss akzeptiert werden,
8
auch wenn es schwerfällt. Bieten
Sie in so einem Fall Ihrem Kind
ein anderes Spielzeug an: „Schau
mal, das Feuerwehrauto ist aber
auch toll. Magst du dir das holen?“ Wenn das andere Kind und
dessen Eltern einverstanden sind,
besteht auch die Möglichkeit, sich
ein besonders begehrtes Spiel­
zeug für zu Hause auszuleihen.
Dafür, dass Ihr Kind das Spielzeug
zuverlässig und innerhalb der vereinbarten Zeit zurückgibt, müssen
Sie als Eltern natürlich sorgen.
Das Eigentum anderer zu
respektieren, lernt Ihr Kind am
besten bei Ihnen, in der Familie.
Bestimmte Dinge wird es nicht
zum Spielen haben dürfen, weil
sie Ihnen lieb und teuer sind, Ihren Laptop zum Beispiel oder eine
zerbrechliche Teekanne. Auf der
anderen Seite sollten aber auch
Sie als Eltern die Sachen Ihres
Kindes respektieren. Sie sollten nichts von seinen Spielsachen
wegwerfen, verschenken oder verleihen, ohne dass es einverstan­
den ist.
ünschen
K i n d e r wE i g e n e s !
etwas
Oft ist zu beobachten, dass
Eltern ihren Kindern eine Tüte
Popcorn oder ein Eis kaufen und
dann, sicher nicht in böser Absicht, fortlaufend selbst davon essen. Für Kinder ist das schwer
zu verstehen. Erst wird ihnen etwas geschenkt und dann wieder
weggenommen. Bitte respektie­
ren Sie auch hier den Wunsch Ih­
res Kindes nach etwas Eigenem
und kaufen Sie lieber zwei kleine
Eis als ein großes. Oder erklären
Sie vorher, dass Sie beide sich
eine Tüte Popcorn teilen werden.
Die eigene Zahnbürste oder
das eigene Handtuch sind schon
aus Hygienegründen wichtig, aber
sie sind auch ein sichtbares Zeichen dafür, dass es hier eine eigene kleine Persönlichkeit gibt.
Der eigene Stuhl am Esstisch, die
Spielecke, das eigene Bett – Ihr
Kind braucht seinen eigenen
Platz in der Familie und einen
festen Rahmen. Wenn Sie ihm
diese Sicherheit geben, wird es
ihm leichter fallen zu teilen. Denn
es weiß, dass ihm die wichtigen
Dinge nicht genommen werden.
Wann bezahlt die Haftpflichtversicherung?
Wenn ein Kind am Tischtuch zerrt und
dabei die teure Teekanne der Gastgebe­
rin zu Bruch geht oder wenn es beim
Nachbarn eine Fensterscheibe einwirft,
wird es oft kritisch. Wer kommt für den
Schaden auf? Die Haftpflichtversiche­
rung? Leider nicht immer, denn bei vie­
len Haftpflichtversicherungen sind Kin­
der bis sieben Jahre ausgenommen.
Die Begründung: Unter Siebenjährige
sind für Schäden, die sie anderen zu­
fügen, rechtlich nicht verantwortlich.
Das gilt auch für Kinder zwischen sie­
ben und zehn Jahren, wenn sie fahrläs­
sig einen Verkehrsunfall verursachen
und dabei anderen Schaden zufügen.
Wenn allerdings ein Schaden entsteht,
weil die Aufsichtspflicht verletzt wur­
de, muss die Aufsichtsperson, oft die
Eltern, für den Schaden aufkommen.
Es sollte eine Haftpflichtversicherung
gewählt werden, die auch Kinder un­
ter sieben Jahren versichert. Dann sind
grundsätzlich alle Kinder bis 18 mitver­
sichert, auch die des Lebenspartners,
vorausgesetzt er oder sie ist in der Police
mit aufgenommen. Mitversichert sind
meist auch Stief­, Adoptiv­ und Pflege­
kinder. Alleinerziehende mit einem Sin­
gle­Tarif sollten bei ihrer Versicherung
nachfragen, ob ihr Kind mit in die Haft­
pflicht aufgenommen werden kann. Die
Bestätigung sollte in jedem Fall schrift­
lich gegeben werden. Übrigens: Schä­
den, die ein Kind im Haushalt der Eltern
anrichtet, sind nicht versichert.
9
Monsteralarm!
Ihr Kind wächst und entwickelt sich weiter. Sein Leben ist erfüllt
von Wachstum, Veränderung und ständiger Neuorientierung.
Täglich erlebt und erfährt es völlig Neues. Dabei wird jeder sei­
ner Entwicklungsschritte von Ängsten begleitet.
Sie haben es erlebt, als Ihr
Kind immer mobiler wurde: Es
hatte Trennungsangst. Seit Ihr
Kind von Ihnen wegkrabbeln oder
weglaufen kann, ist es umso mehr
darauf angewiesen, sich bei Ihnen
rückversichern zu können. Wenn
es Sie bei seinen Abenteuern mal
aus den Augen verliert, kann es
sein, dass es bitterlich weint und
voller Angst ist – so lange, bis Sie
es wieder in Ihre Arme schließen.
Körperkontakt ist ohnehin die
beste Therapie gegen die Ängste
Ihres Kindes – ganz besonders gegen Trennungsangst.
Mit dem zweiten Lebensjahr
kommt eine neue Art der Angst
hinzu, die sogenannte Magische
Angst. Sie kommt durch die Vorstellungskraft, die Ihr Kind mehr
und mehr entwickelt. Besonders
abends beim Einschlafen und
nachts kann es sein, dass Ihr Kind
hochschreckt, weil es sich vor irgendwelchen seltsamen Wesen
fürchtet, die es noch kaum benennen kann. Etwas größere Kinder
erzählen ernsthaft von Monstern
und Hexen, die ihr Zimmer bela-
10
gern. Ihr Kind kann noch nicht so
gut unterscheiden zwischen der
Realität und seiner Traumwelt.
Nehmen Sie es also ernst in sei­
nen Ängsten. Erklären Sie ihm
nicht, dass es keine Monster gibt.
Verzaubern Sie lieber ein Kuscheltier und statten Sie es mit magischen Schutzfähigkeiten aus oder
verjagen Sie die Gespenster persönlich aus dem Kinderzimmer.
Mit der sogenannten Fanta­
sieangst ist es ähnlich. Allerdings
sind hier keine Monster am Werk.
Ihr Kind fürchtet sich vielmehr vor
harmlosen Dingen wie dem Blumentopf oder dem Staubsauger.
Grund dafür ist der rasante Entwicklungsprozess. Kinder bekommen Angst vor den vielen unbekannten Eindrücken und suchen
einen „Stellvertreter“, den sie
beherrschen können.
Versetzen Sie sich auch hier
in die Gedankenwelt Ihres Kindes
und suchen Sie gemeinsam nach
Lösungen, die ihm helfen können.
Der böse Blumentopf wird an einen anderen Platz gestellt, und
den Staubsauger kann ein verzauberter Stein in Schach halten.
Diese Ängste sind alle entwicklungsbedingt, das heißt, sie
gehören zu einer bestimmten
Entwicklungsphase, dem Kleinkindalter. Sie verschwinden mit
dem Eintritt ins Vorschul- oder
Schulalter meistens von alleine.
Manche Kinder sind jedoch
grundsätzlich ängstlicher als andere. Sie brauchen einfach länger, um neue Eindrücke zu verarbeiten, sich an Veränderungen zu
gewöhnen. Mittlerweile geht man
davon aus, dass es eine gewisse Veranlagung zur Angstbereit­
schaft gibt, die angeboren ist.
Respektieren Sie die Eigen­
arten Ihres Kindes. Vorsichtige
Kinder brauchen Geduld und verständnisvolle Ermutigung. Ver­
gleichen Sie also Ihr Kind nicht
mit mutigeren und selbstsichereren Gleichaltrigen.
Ängste,
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h a r m l o s en o r m a l !
sind
Es gibt allerdings auch Ängste, die durch Erziehung entstanden sind. Haben Sie selbst Angst
vor Hunden? Ihr Kind wird es spüren, wenn Sie mit ihm zusammen
einem Hund begegnen und wird
sich wahrscheinlich nicht freudig
auf ihn stürzen, sondern – ebenso wie Sie – in respektvollem Abstand bleiben. Hat Ihr Kind sehr
große Angst vor Hunden, können Sie ihm durch das gemeinsame Spielen mit einem Plüschhund oder dem Betrachten von
Hunden in Bilderbüchern helfen,
seine Angst langsam abzubauen. Auch bei ähnlich gelagerten
Ängsten (Angst vor Wasser, Angst
vor Menschen) ist langsame Ge­
wöhnung Erfolg versprechend.
Wenn Ihr Kind alleine schläft,
wird es sich vielleicht beim Einschlafen oder nächtlichen Aufwachen im Dunkeln fürchten. Gegen
die Angst vor Dunkelheit kann
ein kleines Nachtlicht helfen. Aber
haben Sie auch Verständnis, wenn
es nachts nach Ihnen ruft oder gelegentlich noch unter Ihre Bettdecke kriecht. Auch das wird sich mit
der Zeit geben.
11
Verkehrserziehung
Schon bevor es laufen konnte, war Ihr Kind gewissermaßen
ein Verkehrsteilnehmer. Es wurde im Kinderwagen und spä­
ter im Buggy, im Auto, im Bus und auf dem Fahrradkindersitz
transportiert. Und nun geht es an Ihrer Hand auf dem
Bürgersteig, überquert mit Ihnen die Straße, wartet an der ro­
ten Fußgängerampel auf Grün. Und auch wenn es noch klein ist,
nimmt es doch alles wahr, was um es herum geschieht.
Es wird noch einige Zeit dauern, bis Ihr Kind sich alleine im
Straßenverkehr bewegen kann.
Aber bis dahin hat es schon sehr
viel gelernt – durch Ihr Vorbild.
– Verhalten Sie sich also selbst
stets korrekt. Gehen Sie nicht
bei Rot über die Ampel, laufen Sie nicht schnell noch über
die Straße. Nehmen Sie einen
weiteren, aber sicheren Weg in
Kauf.
– Sind Sie zu Fuß unterwegs,
nehmen Sie Ihr Kind möglichst
an der Hand. Wenn es brav
neben Ihnen herläuft, kann es
auch mal ein Stückchen alleine gehen, etwa in einer ruhigeren Verkehrszone oder einem
Wohngebiet.
– Beim Überqueren einer Straße sollten Sie Ihr Kind in jedem
Fall an die Hand nehmen. Hal­
ten Sie an der Bordsteinkan­
te und blicken Sie für Ihr Kind
deutlich sichtbar nach links­
rechts­links. Überqueren Sie
erst, wenn die Straße wirklich
frei ist.
– Nutzen Sie Zebrastreifen und
Ampeln, auch wenn das einen
Umweg für Sie bedeutet. Warten Sie, bis die Ampel Grün
zeigt. Überqueren Sie dann zügig die Straße.
12
– Zum Spielen und Rennen, zum
Rutschauto oder Dreirad fahren
braucht Ihr Kind verkehrsfreie
Räume, also einen Innenhof,
einen Park oder ähnliches. Sie
werden zwar jetzt noch dabei
sein und aufpassen, wenn Ihr
Kind draußen spielt, trotzdem
sollten die Grenzen dieser
„Sicherheitszonen“ klar festgelegt sein: „Bis zur Schranke / bis
zum Tor, weiter gehst du bitte
nicht. Außerhalb fahren Autos
und das ist gefährlich.“ Für Ihr
Kind muss klar sein, dass nur
da gespielt wird, wo jede Ge­
fährdung ausgeschlossen ist.
die
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– Sichern Sie Ihr Kind im Auto
wie vorgeschrieben immer mit
einem passenden Kindersitz.
Wenn Sie es auf dem Fahrradsitz transportieren, setzen Sie
ihm unbedingt einen Helm auf.
– Auch wenn Ihr Kind mit Dreirad
oder später dem Kinderrad, ob
mit oder ohne Stützräder, unterwegs ist: Der Helm ist ein­
fach wichtig. Seien Sie konsequent und machen Sie in puncto Sicherheit niemals Ausnah­
men. Wenn Sie selbst einen
Helm tragen, gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
– Schimpfen Sie nicht über andere Verkehrsteilnehmer und
schon gar nicht über Schwächere. Das beunruhigt Ihr Kind.
Sprechen Sie lieber mit Ihrem
Kind, erklären Sie ihm, warum
Sie sich so und nicht anders
verhalten, zeigen Sie ihm die
Verkehrszeichen.
– Lassen Sie sich auch mal von
Ihrem Kind führen – das macht
Spaß und Sie sehen, was es
schon alles kann und weiß und
was es noch üben muss.
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Urlaub mit Kleinkind
Haben Sie auch manchmal Lust auf Tapetenwechsel? Fühlen
Sie sich urlaubsreif? Ihr Kind fühlt sich zu Hause wohl in sei­
ner Haut, aber Sie als Eltern möchten dem Alltagstrott vielleicht
gern einmal entkommen.
Mit zweieinhalb Jahren sollten Sie Ihr Kind keinesfalls in Betreuung geben und alleine in Ur­
laub fahren. Die Trennung von Ihnen über mehrere Tage oder gar
Wochen wäre für Ihr Kind seelisch
schwer zu verkraften. Wenn Sie
also in Urlaub fahren, dann ist Fa­
milienurlaub angesagt. Vielleicht
orientieren sich Ihre Vorstellungen daran, wo und wie Sie als kinderloses Paar Urlaub gemacht haben. Manches davon wird sich mit
Kleinkind nicht machen lassen.
Trotzdem: Ein Urlaub mit Kind
kann wunderschön sein. Besonders Eltern, die im Alltag beruflich sehr eingespannt sind, werden die unbeschwerte Zeit mit ihren Kindern sehr genießen.
Damit Ihr Familienurlaub für
alle eine schöne Erfahrung wird,
sollten Sie dabei einige Dinge
beachten:
14
Vorsicht bei Fernurlauben
Vermeiden Sie allzu lange Autofahrten und lange Flugreisen!
Auch große Hitze ist für Ihr Kind
alles andere als gut. Bedenken
Sie auch, dass Ihr Kind möglicherweise einmal einen Arzt brauchen
könnte.
Vermeiden Sie Abenteuer
Wenn Sie mit einem Kleinkind reisen, sollten Sie bereits vorher eine Unterkunft gebucht haben. Als vorteilhaft erweisen sich
Ferienwohnungen, Wohnmobile
oder Caravans.
Urlaub mit Bewegungsfreiheit
Ein Badeurlaub am See oder
am Meer oder ein Urlaub auf
dem Bauernhof sind für Kleinkinder ideal. Sie können sich frei bewegen, haben jede Menge Spielmöglichkeiten und Spaß. Und das
Wichtigste: Papa und Mama haben Zeit. Und auch Sie als Eltern
werden sich gut erholen, wenn Ihr
Kind entspannt ist
Erwarten Sie also von Ihrem
Familienurlaub nicht, dass Sie besonders viel Zeit für Kultur, Sport
oder Urlaubslektüre finden werden. Sie werden eher eine Sandburg bauen oder eine Ziege streicheln als Kirchen und Museen besichtigen. Lassen Sie sich auf die­
se neue Erfahrung ein!
Urlaub mit anderen
Wenn es Ihnen für Ihren Ur­
laub an Geld fehlt: Viele soziale
Einrichtungen bieten sehr kostengünstige Familienfreizeiten an.
Schön ist hier, dass Ihr Kind gleich
Spielgefährten findet. Besonders
wenn Sie Ihr Kind allein erziehen,
kann es sinnvoll sein, zusammen
mit anderen Eltern und Kindern
zu verreisen. Sie können Ihr Kind
dann guten Gewissens auch mal
für eine kleine Weile anderen Eltern oder Betreuungspersonen
überlassen und selbst ein wenig
ausspannen.
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Keine Experimente beim Essen
Versuchen Sie, Ihr Kind möglichst wie gewohnt zu ernähren
und geben Sie ihm, besonders
bei Hitze, ausreichend zu trinken.
Urlaub im Hotel
Verständlich, wenn auch Sie
sich mal verwöhnen lassen wollen.
Allerdings sind die festen Abläufe und Essenszeiten in Hotels oftmals schwer mit den Bedürfnissen
eines Kleinkindes zu vereinbaren.
Anders ist das in speziellen Kinder- und Familienhotels.
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BAYERISCHES LANDESJUGENDAMT
Weitere Informationen:
11
Die Elternbriefe können Sie auch online lesen, herunter­
laden oder als Newsletter abonnieren: beim OnlineRatgeber „Eltern im Netz“ des Bayerischen Landes­
jugendamtes. Dort finden Sie auch weitere ausführliche
Informationen zu vielen der hier genannten Themen:
www.elternimnetz.de
Familienurlaub
Beim Zentrum Bayern Familie und Soziales erhalten Sie
eine Liste mit Familienurlaubsstätten an attraktiven Ferien­
orten in Bayern sowie auch den Antrag für den Zuschuss
zum Familienurlaub.
www.zbfs.bayern.de/familienerholung/index.html
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung be­
treibt eine Vielzahl gemeinnütziger Familienferienstätten
in ganz Deutschland.
www.urlaub-mit-der-familie.de
Im nächsten Elternbrief:
–
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Rollenspiele
Doktorspiele
Farben lernen
Hörspiele und Kindermusik
Das Geschwisterchen
Eifersucht
Mutter­Kind­Kur
Herausgegeben vom
Zentrum Bayern
Familie und Soziales –
Bayerisches
Landesjugendamt
(BLJA)
V.i.S.d.P.:
Stefanie Krüger
Marsstraße 46
80335 München
Postanschrift:
Postfach 400260
80702 München
www.blja.bayern.de
Überreicht durch
Ihr Jugendamt
Die Elternbriefe werden gefördert durch:
Gesamtgestaltung: Birgit Baude, München – Fotos: © Fotolia.com / ChantalS, BlueOrange Studio, S. Kobold, Luxian
© Bayerisches Landesjugendamt, Stand: Dezember 2013, ISBN 3-935960-23-9