Aquakultur Exkursion 2005
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Aquakultur Exkursion 2005
Aquakultur Exkursion 2005 Mittwoch, 15.06.2005 Besichtigung des Institut für Fischerei, Starnberg Nach unserer Ankunft am späten Nachmittag in Starnberg am Institut für Fischerei (IFI) der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), bekamen wir durch den Leiter Herrn Dr. Helmut Wedekind und von Herrn Reiter, Leiter des Arbeitsbereiches Forellenteichwirtschaft, eine Einführung in Organisation und Aufgabenbereiche des Instituts. 40 Beschäftigte am Institut Hauptsitz in Starnberg mit Forellenteichwirtschaft Außenstelle für Karpfenwirtschaft in Höchstadt Außenstelle für Erbrütung in Nonnenhorn - • Fischzucht und –haltung am IFI - Forellenteichwirtschaft Karpfenteichwirtschaft (-> Außenstelle Höchstadt) Seen- und Flussfischerei (natürliche Gewässerbewirtschaftung) • Weitere Aufgabenfelder - Gewässer-, Natur-, Umweltschutz Erhebungen zur neuen EU-Wasser-Rahmenrichtlinie: z.B. Befischungsteams -> Feststellen der Artenanzahl FFH-Richtlinie -> Konzepte zur Arterhaltung, Umweltschutz etc. erarbeiten Beratung der Politik bei gesetzgebenden Verfahren (= Hoheitsaufgabe) Gutachterfunktion, Stellungnahmen (= Hoheitsaufgabe) Aus- und Weiterbildung (= Hoheitsaufgabe) Kurzvorstellung der Projekte 2004 am IFI durch Herrn Dr. Wedekind Forelle - Vergleich von Rein- und Hybridzucht von Saiblingen (Bach-, Seesaiblinge, Namaycush) Vergleich von Leistungs- und Qualitätseigenschaften Grund für Forschung: Problem der VHS bei der Forelle - Verwertung heimischer Süßwasserfische zur Herstellung von Forellenfuttermitteln Grund: Rückstände in „Fertigfuttermitteln“ wie z.B. Dioxin Ziel: nicht vermarktbare Weißfische (z.B. Brassen) sinnvoll verwerten Problem: Logistik des Transports - Produktion von „Bioforellen“ nach Vorgaben (Wirtschaftlichkeit, Fleischqualität) von Ökoverbänden Ziel: Versuch, wirtschaftlich „Bio-/Ökoforellen“ erzeugen Annahme: Bio/Öko = bessere Haltung (Tierschutz und Umweltschutz) Ergebnisse: kein Unterschied in Produktqualität zu „normaler“ Forelle; Umweltwirkung ungünstiger, da Futter nicht so optimiert ist (Phosphor-Eintrag in Ökosystem); Besatzdichte: zu geringer Besatz -> Revierverhalten höherer Besatz -> z.T. artgerechter (Schwarmverhalten) -> eher Marktplazierung ist die entscheidende Thematik - Rosmarinextrakt als Antioxidantie in Futter für Regenbogenforellen - Untersuchungen zum Einsatz Seltener Erden (REE) (Lanthanoide) für Wachstum und Fleischleistung bei der Regenbogenforelle Vermutung: Erhöhung von Fitness, bessere Fleischqualität - Untersuchung verschiedener Verfahren zur Reinigung von Ablaufwasser von Forellenteichanlagen Grund: Anhang 29 zum Wasserhaushaltsgesetz -> Initiativen Abwasserrichtlinie: begrenzter Eintrag - Einsatz von Schlupfmatten bei der Brutaufzucht von Bachforellenlarven in der Lachzucht angeblich vorteilhaft: 20-30% größer, höhere Überlebensraten Ergebnis: ungeeignet für Aufzucht von Forellen Problem bei Forellen: RTFS: Syndrom der Brut- und Setzlingsverluste (90%) Karpfen (Außenstelle Höchstadt) - Auslösung der Ovulation bei Karpfen, Schleie und Grasfisch durch Anwendung synthetischer Präparate Problem: Hypophysierung ist umstritten (nach EU: verbotene Hormonbehandlung bei Nahrungsproduktion); Pharmazeutische Industrie entwickelt kein synthetisches Produkt, da Abnahme nicht groß genug wäre, obwohl Karpfenproduktion wirtschaftlich interessant - Entwicklung eines Grabenpfluges zum Trockenlegen von Karpfenteichen - Genetische Einflüsse (Geschlechter, Rassen) auf die Fleischqualität von Karpfen - Einfluss der Verfütterung von Lupine, Mais, Weizen auf die Qualität von Speisekarpfen Problem: Verfettung, Fleischverfärbung Ergebnis: Lupine gut geeignet, Mais schlecht geeignet -> gelbe Fettfarbe - Beobachtungen zur Entwicklung des Fettansatzes während der Wachstumsperiode bei der Erzeugung von Speisekarpfen - Bestimmung der Herkunft von Karpfen anhand der Stabilisotopen-Technik Grund: Rückverfolgbarkeit, Unterstützung von Regionalvermarktung - Aufzucht von Schlammpeitzgern (z.B. Ellritzen) Vorstellung des Forellenvermehrungsprogramms durch Herrn Reiter (Routine bei Regenbogenforelle, Bachforelle und Saibling zur Speisefischproduktion) o Auswahl der Laichfische: Rogner: positive Massenauslese (im 4. Jahr, bis zum 8./9. Jahr für Vermehrung genutzt); Rogner/Milchner getrennt gehalten o Künstliche Besamung: trocken, halbtrocken, (nass: wird nicht angewendet, nur in Seefischerei bei Renken: Eier und Sperma in Wasser, vor allem im Winter, um Anfrieren zu vermeiden) z.T. Nutzung einer Befruchtungslösung gute Vermischung notwendig, Sperma wenig und nicht lange beweglich Befruchtung: Wasserzugabe -> danach „waschen“ Befruchtungsraten: z.T. bei Äsche nur 50%, sonst 80-90% tote (weiße) Eier auslesen -> Pilzausbreitung verhindern o Eierbrütung: Zugerglas; Unterstromkasten (-> Frischwasser, O2-Versorgung) o Stadien: ab Augenpunkt -> Verschickung möglich schlüpfen -> Dottersacklarven, Schwimmblase an Oberfläche füllen -> schwimmfähig = fütterungsfähig o Futter: Eiweiß reduzieren auf 40% Fett steigern auf 20 % o Fütterung: Brütlinge: Futter breitflächig verteilen, damit alle etwas bekommen (Rundbecken), langsames Sinkverhalten des Futters wichtig, kontinuierliche Fütterung (Menge von Tag zu Tag gleich bleibend, Schwankungen vermeiden); Menge abhängig von Temperaturen anfangs z.T. aggressivere Tiere -> das gibt sich Setzlinge (Betonbecken) Speisefische (Erdteiche) Laichfische (Erdteiche): extensivere Fütterung Vorstellung der Projekte Forellenteichwirtschaft durch Herrn Reiter: Wasserbereitung -> Konditionierung von Wasser - Rieselentgaser: Gebläse zur Ausgasung von freier Kohlensäure, Einsatz von Reinsauerstoff zur N-Ausstrippung Zucht - Kreuzungseignung von See- x Bachsaibling (Elsässer Saibling) Bachsaibling x Bachforelle (Tigerforelle) Untersucht werden: Verluste, Ausschlachtung / Ausbeute, Qualität: Festigkeit, Fleischfarbe, Filet Ergebnis: Rogner besser als Milchner -> geschlechtsabhängige Qualität - Triploidisierung von Fischen (kein Schwerpunkt innerhalb IFI) -> Größenunterschiede Gonaden -> Unterschiede in Fleischqualität, Größe des Schlachtkörpers Produktion von Bioforellen - Test von unterschiedlichen Futtermitteln: Bio vs. Konventionell Unterschied: Fischmehl nicht industrieller Herkunft, sondern aus Speisefischherstellung; Inhaltstoffe: hohe Rohasche, P-, Ca-Anteile -> Probleme im Vorfluter - Wirtschaftlichkeit der Aufzucht unter Ökovorgaben Ergebnisse: Wasserrentabilität und Ak/h-Wert müssen mit +50% bzw. +19% bewertet werden. Marktleistung €/kg +9% („Biozuschlag“; nach DB II) Voraussetzung: Biomarkt vorhanden, sowie Zugang dazu Erprobung neuer Futterrezepturen - Seltene Erden (Lanthanoide) zur Fitness- und -> Schlachtkörperverbesserung - Rosmarinextrakt als Antioxidantie - Algenhaltiges Futter -> Anreicherung von Jod in Süßwasserfischen zur Behebung von Jodmangelsituation beim Menschen Vorteil: kostengünstig zu produzierendes Futter, da nur geringe Mengen notwendig, günstig aus Bretagne Nachteil: Logistik Skandinavien/ Frankreich Aber interessant für kleinere Betriebe, erfordert Marketing für speziellen Absatz. - Carotinhaltiges Futter 8 Wochen vor der Schlachtung -> Fleischfarbe rötlicher (lachsähnlich) ca. 20 ct/ kg Futter aber: in Laichzeit schneller „Farbabbau” Schlachtkörper- und Fleischqualitätsvergleiche - Innereien, Restkörper, Filet,... - pH-Wert-Verlauf nach Schlachtung 7,3 -> 6,8 (pH5) -> 6,4 (pH24) bei zu starkem Stress -> geringere Haltbarkeit -> Fleischsäuerung - Fleischfarbe: weiß /rot - Fleischfestigkeit - Sensorik: Geruch, Geschmack, Farbe, Form, Festigkeit Reinigung von Ablaufwasser aus Forellenteichen - Pflanzenkläranlage; Polymerdosieranlage: Filtern von gelösten Stoffen Angefertigt von: Janine Stratmann, Sopal, Marina Komrakova, Andreas Magerhans