Artikel in der MZ - Gnadenhof Fidelis Amicus eV

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Artikel in der MZ - Gnadenhof Fidelis Amicus eV
LOKALES
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG
QBG
FREITAG, 5. FEBRUAR 2010
In Alte Schäferei zieht neues Leben ein
VORHABEN
Gleichnamiger Verein gründet in Ermsleben den Gnadenhof Fidelis Amicus.
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BABYS DES TAGES
Harzsparkasse
77-mal im
Landkreis Harz
www.harzsparkasse.de
VON PETRA KORN
ERMSLEBEN/MZ - Wer Siggi und Dagina auf der Koppel und Möhren
knabbern sieht, mag gar nicht darüber nachdenken, dass den beiden
schon einmal ein ganz anderes
Schicksal zugedacht worden war.
Die beiden Stuten sind die ersten
Bewohner des Gnadenhofs Fidelis
Amicus, den der gleichnamige Verein ins Leben gerufen hat und nun
auf dem Gelände der Alten Schäferei in Ermsleben (Stadt Falkenstein/Harz) entstehen lässt. Bei einem Neujahrsempfang stellte der
Verein jetzt sein Vorhaben zahlreichen Interessenten genauer vor.
„Wir möchten, dass die Region
weiß, was hier passiert“, sagt Fanny Wehrstedt, Vorstandsvorsitzende des Vereins.
LINNEA ASSMANN kam am 3.
Februar um 4.15 Uhr zur Welt,
wog 3 490 Gramm und war 52
Zentimeter groß. Das Mädchen
ist nach Vanessa Aßmann das
zweite Kind von Nancy Aßmann
und Sven Weinholdt aus Gernrode.
„Es wird ein richtiger
Gnaden- und
Pferdehof.“
Fanny Wehrstedt
Vereinsvorsitzende
Siggi und Dagina sind auch der
Auslöser für dieses Projekt gewesen, das Fanny Wehrstedt, Anja
Voigtländer, Marianne Hofmann,
Sandra Voigtländer, Steffen Sieber
sowie Elke und Uwe Wehrstedt gemeinsam starteten. „Wir kannten
die beiden Pferde, wir sind sie früher geritten. Als wir dann hörten,
dass der Züchter sie nicht mehr
brauchte und die Tiere, weil sie wegen gesundheitlicher Probleme
nicht zu verkaufen waren, zum
Schlachter sollten, haben wir gedacht: Nein, das darf nicht sein“,
berichtet Fanny Wehrstedt, wie sie
Knall auf Fall zu den beiden Pferden kamen. Die beiden geliebten
Tiere wurden gekauft, und für die
sieben Akteure stand fest, dass es
dabei nicht bleiben sollte, „weil wir
der Meinung sind, dass wir gegenüber Tieren, die uns treue Dienste
leisteten, eine Verantwortung besitzen und sie in schwachen Zeiten
unsere Pflege und Zuwendung sowie nach getaner Arbeit einen
schönen Lebensabend verdient haben“, erklärt die Vereinsvorsitzende.
PL Ä NE
Viele Vorhaben
im Kirchspiel
Falkenstein
FALKENSTEIN/HARZ/MZ/PEK - Auch in
diesem Jahr planen die insgesamt
sieben Kirchengemeinden im
Kirchspiel Falkenstein/Harz, Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten in den Kirchen auf den
Weg zu bringen. So sind beispielsweise für Arbeiten am Dach der St.Johannis-Kirche in Pansfelde bereits Fördermittelanträge gestellt
worden, informierte Architekt
Gerd Srocke auf dem Neujahrsempfang des Kirchspiels. Hier wird traditionell Rückschau auf das vergangene Jahr gehalten (die MZ berichtete); verbunden ist dieser aber
auch mit einem Ausblick auf Projekte im neuen Jahr.
Zu diesen Vorhaben gehören
neben den Arbeiten am Dach der
Pansfelder Kirche auch Arbeiten
an der Elektroinstallation des Gotteshauses. In Endorf steht der
Schutz des restaurierten Altars der
Kirche im Mittelpunkt; dabei geht
es um den UV-Schutz an den Fenstern. Im Ermsleben richtet sich der
Fokus weiterhin auf den Unterbau
des Kirchturmes der St.-Sixtus-Kirche.
Pläne gibt es auch für Arbeiten
in Wieserode, Neuplatendorf - hier
soll die Altar-Restaurierung angeschoben werden - sowie Meisdorf,
wo Arbeiten an der Pfarrscheune
im Mittelpunkt stehen. Bereits auf
den Weg gebracht ist die Restaurierung der hölzernen Taufe der St.Andreas-Kirche in Sinsleben; hier
sollen zudem Arbeiten an den Außentüren erfolgen.
TARJA-MICHELLE SIELMANN
Siggi und Dagina sind die ersten beiden Pferde, die im Pferde- und Gnadenhof aufgenommen worden sind.
Bei der Suche nach einem geeigneten Unterbringungsort half der
Förderkreis Konradsburg sofort
weiter. Und so fanden die 15-jährige Siggi, die nach der Geburt ihres
jüngsten Fohlens sehr abgemagert
war, auf einem Auge blind und
nach einem Koppelunfall durch
eine Schulterverletzung beeinträchtigt ist, sich aber inzwischen
gut erholt hat, und die siebenjährige Dagina, die lahmte, aber jetzt
wieder fit ist, in der Alten Schäferei
ein neues Zuhause.
Die sieben Akteure gründeten
den Verein Gnadenhof Fidelis Amicus und begannen mit der Umgestaltung des Areals. So sind beispielsweise bereits eine Koppel
und ein Weideunterstand errichtet
worden. Entstehen sollen noch unter Nutzung der vorhandenen
Gebäude - ein Offenstall, Pferdebo-
Interessierte Zuhörer gab es beim Rundgang durch Stall und Anlagen.
xen und ein Paddock - ein eingezäunter Auslauf, welcher nicht als
Weide bepflanzt ist.
„Es wird ein richtiger Gnaden-
und Pferdehof. Es ist kein Hospiz
für Tiere“, unterstreicht Fanny
Wehrstedt. „Aufgenommen werden Pferde und Esel, welche aus
FOTOS: CHRIS WOHLFELD
verschiedensten Gründen dringend Unterschlupf brauchen.“ Die
meisten Tiere, glaubt die Vereinsvorsitzende, werden wohl - wie Siggi und Dagina - aufgepäppelt werden müssen. „Letztlich übernehmen wir die Verantwortung, die jeder haben sollte, der sich ein Tier
holt und es nutzt.“ Und vielleicht
kann dann auch das eine oder andere Tier in ein neues, liebevolles
Zuhause vermittelt werden.
Finanziert wird das Gnadenhofprojekt durch die Mitgliedsbeiträge der Vereinsmitglieder sowie materielle und Geld-Spenden. „Wir
bieten dann auch Patenschaften
für die Tiere an“, erläutert Fanny
Wehrstedt. Eine solche Patenschaft
gibt es für Dagina schon.
Informationen auch im Internet unter
www.gnadenhof-falkenstein.de
Grundschule verwandelt sich in ein
Spieleparadies und Schlaraffenland
ist nach Benjamin das zweite
Kind von Silvia und Michael Sielmann aus Halberstadt. Das
Mädchen wurde am 29. Januar
um 16.36 Uhr im Klinikum geboren, wog 3 670 Gramm und war
53 Zentimeter groß.
MIRELLA GRONAU erblickte
am 30. Januar um 14.50 Uhr das
Licht der Welt, wog 3 810
Gramm und war 53 Zentimeter
groß. Das Mädchen ist nach Mirko das zweite Kind von Manuela
Gronau und Gerd Künnecke aus
Hausneindorf.
Kinder sammeln für die Erdbebenopfer auf Haiti. Der Flohmarkt wird zum
Kassenschlager. Gäste schlemmen am reich gedeckten Kuchenstand.
VON HOLGER HADINGA
HEDERSLEBEN/MZ - Eingestürzte
Häuser, die Straßen mit Toten übersät. Wer überlebt hat, ist traumatisiert. Diese schrecklichen Bilder
gingen nach dem Erdbeben auf
Haiti um den Globus. Weltweit laufen nun Spendenaktionen, um die
große Not unter der Bevölkerung
zu lindern. Auch die Grundschule
in Hedersleben beteiligte sich.
„Den Kindern werden
auch Werte
vermittelt.“
Jürgen Werner
Grundschul-Rektor
Etwa eine Woche dauerten die Vorbereitungen. „Die Kinder haben in
den Medien die Ereignisse verfolgt
und fragten sich, wie man helfen
könnte. Da sie noch kein Geld verdienen, haben sie selbständig überlegt, was man in der Schule machen kann“, erklärte Grundschullehrerin Ines Pahl, die eine vierte
Klasse in Hedersleben betreut. Die
Ideen wurden dann in die Tat umgesetzt. Die Klassenstufe eins organisierte einen Kuchenbasar. Hierzu haben die Eltern oder Großeltern zum Beispiel Buttercremetorte, Schokoladen-, Buttermilchund Papageienkuchen sowie Muf-
Rappelvoll war bei der Haiti-Spendenaktion das Klassenzimmer, in dem die
FOTO: HOLGER HADINGA
Kinder auf dem Flohmarkt viel entdecken konnten.
fins gebacken.
Die Klassenstufe zwei kümmerte sich um landestypisches haitianisches Essen, sammelte außerdem am vorigen Wochenende bereits 81 Euro an Spenden. Um so
genannte Kreativstationen, bei der
die Kinder gegen eine kleine Gebühr ihr Geschick ausprobieren
konnten, haben sich die Schüler
der dritten Klassen verdient gemacht. Dabei konnten die Teilneh-
mer unter anderem auf Holz Gesichter malen. Dieses Material hatte Rektor Jürgen Werner aus seinem Fachwerkhaus übrig. „Die
Schule ist auch ein Erlebnisort. Es
geht nicht nur um die Spendenaktion, sondern den Kindern werden
auch Werte vermittelt“, betonte der
Kunstpädagoge.
Sportliche Spiele und einen
Flohmarkt organisierten die Jungen sowie Mädchen der Klassen-
stufe vier. Auf dem abwechslungsreichen Programm standen unter
anderem das Torwandschießen,
Kegeln, Büchsen- oder Ringewerfen. Am schnellsten war jedoch der
Raum gefüllt, in welchem der Flohmarkt stattfand. Um die Tische
herrschte ein enormes Gedränge.
Zu kaufen gab es beispielsweise
Spielsachen, Textilien, Schmuck
oder Plüschtiere.
Außerdem verkauften Jaqueline
Grünewald und Johanna Conrad
Lose. „Wir haben im Fernsehen
Kinder ohne Eltern gesehen und
überlegt, wie wir helfen können“,
so die Viertklässlerinnen. Um das
Anliegen noch deutlicher zu machen, wurde eine Wandzeitung mit
Zeitungsausschnitten über die Naturkatastrophe in Haiti erarbeitet.
Mit Flyern informierten die
Grundschüler die Hederslebener
über ihre Spendenaktion - und das
mit vollem Erfolg. Eltern, Großeltern, Verwandte und Bekannte
strömten in die Bildungseinrichtung, die somit einem Tag der offenen Tür glich. „Ihr könnt heute
Schule mal anders erleben und dabei etwas Gutes tun“, sagte Jürgen
Werner bei der Eröffnung zur
Spendenaktion. Das Geld für Schulen und Krankenhäuser werde auf
ein Spendenkonto überwiesen.
Laut Rektor betragen die gesamten
Einnahmen der Stationen rund
1 000 Euro.
Kommentar Seite 8
JUSTIN-LUKAS FRANKE ist
das erste Kind von Kristina Franke und Denny Lehmann aus Thale. Der Junge kam am 30. Januar
um 9.05 Uhr im Quedlinburger
Klinikum zur Welt, wog 3 370
Gramm und war 53 Zentimeter
groß.
JAN LUIS KRÖNINGER wurde
am 1. Februar um 17.55 Uhr im
Quedlinburger Klinikum geboren, wog 3 050 Gramm und war
50 Zentimeter groß. Der Junge
ist nach Laura Sophie das zweite Kind von Anja Kröninger und
René Bassiner aus Wernigerode.
FOTOS: CHRIS WOHLFELD