Propaganda statt Berichterstattung im Sendlinger Anzeiger

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Propaganda statt Berichterstattung im Sendlinger Anzeiger
Propaganda statt Berichterstattung im Sendlinger Anzeiger
Die Bürgerversammlung des 19.Stadtbezirkes, Thalkirchen - Obersendlung - Forstenried Fürstenried - Solln, vom 3.4.2008 war Thema von zwei Beiträgen im Sendlinger Anzeiger
vom 16.4.2008. Im Gegensatz zur Berichterstattung in mehreren großen Münchner
Tageszeitungen, hat die Redaktion des Sendlinger Anzeiger leider anstatt eines
wahrheitsgetreuen Berichtes über das Hauptthema, den geplanten Durchstich der Stäblistraße,
in großen Teilen eine Propagandaerklärung des Vereins der Freunde des Ortskernes
Forstenried (FdOkF) abgedruckt.
Abstimmungsergebnis als "verzerrtes Bild" abgetan
Der geplante Durchstich der Stäblistraße war das Thema einer Vielzahl von Redebeiträgen
und wurde von der übergroßen Mehrheit der Bürger im überfüllten Bürgersaal an der
Züricher Straße vehement abgelehnt. Mit einer überwältigenden Stimmenmehrheit (von ca.
90 % der Bürger) wurde ein Antrag der Bürgerversammlung beschlossen, der eine sofortige
Beendigung der Planung zum Durchstich der Stäblistraße und die Suche nach Alternativen
zur Verkehrsberuhigung von ganz Forstenried forderte. Von diesem mit überwältigender
Mehrheit beschlossenen Antrag, die Durchstichsplanungen einzustellen, ist aber in den
beiden Artikeln im Sendlinger Anzeiger nur sehr indirekt und zwischen den Zeilen die Rede.
Stattdessen wird von einem "verzerrten Bild" der Abstimmung gesprochen, in der nur die
Gegner des Vorhabens "aktiv aufgetreten" seien. Tatsächlich aber hatte keine Seite eine
gezielte Mobilisation zur Bürgerversammlung vorgenommen, und das Abstimmungsergebnis
entsprach dem Meinungsbild der Bürgerschaft, die sich sehr interessiert und in äußerst großer
Zahl in der Versammlung eingefunden hatte.
Von den Befürwortern des Durchstichs, die sich nur mit einem Redebeitrag zu Wort gemeldet
hatten, wurde ein Antrag zur Weiterführung der Planung vorgelegt, der mit überwältigender
Mehrheit von den Bürger abgelehnt wurde. Entgegen diesen tatsächlichen
Abstimmungsverhältnissen in der Bürgerversammlung, wird in dem Artikel im Sendlinger
Anzeiger unter Lokales breit über eine Erklärung der FdOkF berichtet, die jedoch gar nicht
Thema der Bürgerversammlung war und auch dort nicht zur Abstimmung kam.
Tatsächliches Meinungsbild in der Bürgerversammlung verschwiegen
Neben anderen wahrheitsfremden Behauptungen werden die FdOkF mit einer angeblichen
"absurden" Forderung ihrer Gegner zitiert, den Derzbachhof abreißen zu wollen, um den
Gehweg zur Schule zu verbreitern. Dies ist aber weder eine Forderung noch ein Antrag der
Bürgerinitiative Forstenried gewesen.
Daß der Durchstich der Stäblistraße gerade von den Eltern in Forstenried vehement abgelehnt
wird, da die geplante Trasse direkt an die Forstenrieder Grundschule angrenzen würde, wurde
in der Bürgerversammlung von mehreren Rednern, so auch von der Initiative "Mütter für
Forstenried" betont. Statt einer Berichterstattung über diese in der Bürgerversammlung unter
größtem Interesse vorgetragene Sorge der Bürger wird aber in dem Artikel eine
Stellungnahme der FdOkF zur Schulwegsicherheit zitiert, die in der Versammlung überhaupt
nicht thematisiert worden war.
Daß die Bürger in mehreren Redebeiträgen und unter großem Interesse ihre großen Bedenken
vortrugen, der Durchstich als überörtliche Zubringerstraße zur Autobahn werde eine
erhebliche Verkehrsbelastung in ganz Forstenried zur Folge haben, wird im Sendlinger
Anzeiger ebenfalls nicht in wahrheitsgemäßer Form berichtet.
Die wahrheitsfremde Berichterstattung im Sendlinger Anzeiger über die Bürgerversammlung
endet in einer Stellungnahme der FdOkF, die Gegner des Durchstichs hätten vor 20 Jahren
die Lärmschutzwände, die Forstenried in Zukunft teilen sollen, selbst durchgesetzt.
Tatsächlich hat die Bürgerinitiative Forstenried selbstverständlich immer den Durchstich der
Stäblistraße und die Errichtung von Lärmschutzwänden mitten im Wohngebiet von
Forstenried abgelehnt und stattdessen alternative Planungen zur Verkehrsberuhigung
vorgeschlagen. Diese Ablehnung des Durchstichs einschließlich der geplanten bis zu 6 m
hohen Lärmschutzwände wurde nun auch in der Bürgerversammlung vom 3.4.08 als
eindeutiges Abstimmungergebnis der Bürger bestätigt.
Leider hat der Sendlinger Anzeiger in der Berichterstattung über die Bürgerversammlung
vom 3.4.08 beim Thema Durchstich der Stäblistraße seinen Pflichten einer wahrheitsgemäßen
Berichterstattung in keiner Weise entsprochen. Beim Lesen der Artikel könnte man meinen,
daß der Reporter nicht durchgehend oder gar nicht selbst anwesend war. Den Bürgern des
19.Stadtbezirkes ist dieses Thema, welches für die Zukunft von Forstenried von
entscheidender Bedeutung sein wird, zu wichtig, um für Propagandazwecke mißbraucht zu
werden. Daher sollte der Sendlinger Anzeiger unbedingt eine Richtigstellung im Sinne einer
wahrheitsgetreuen Berichterstattung über die Bürgerversammlung vornehmen.
Für die Bürgerinitiative Forstenried
Dr. Christopher Reithmann, Elisabeth Liebhart, Herta Meinl, Dr. Frank Schäfer, Armin
Seemüller