Chatprotokoll zu "Und alle haben geschwiegen"

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Chatprotokoll zu "Und alle haben geschwiegen"
Chatprotokoll zu "Und alle haben
geschwiegen"
Sachbuch- und Spiegelautor Peter Wensierski, Drehbuchautorin Andrea Stoll, ZDF-Redakteurin Esther
Hechenberger und die Autorinnen der Dokumentation, Gesine Müller und Anja Kindler standen im
Anschluss an die Sendung zum Chat zur Verfügung. Im Folgenden können Sie das Protokoll
nachlesen:
[zdf]moderator: Guten Abend und herzlich willkommen im Chat zum Fernsehfilm "Und alle haben
geschwiegen"!
Gast319 (Gast): Hallo
Gast514 (Gast): Ist hier jemand im Chat?
Gast69 (Gast): super film!
Gast520 (Gast): Ich finde den film nicht gut dargestellt
Gast66 (Gast): Guten Abend!
[zdf]moderator: Der Chat mit unserem Team von Fachleuten beginnt gegen 21.45 Uhr.
wirbraucheneinerevolution: ja, aber meine Nachrichten werden grundsätzlich nicht veröffentlicht...
[zdf]moderator: Sie können gerne schon Fragen stellen. Wir sammeln die eingehenden Fragen und
leiten sie nacheinander an unsere Gäste weiter. Bitte schreiben Sie dazu, an wen sich Ihre Frage
richtet.
Gast69 (Gast): Ich finde die ältere Louisa unauthentisch....
Gast427 (Gast): Es ist unfaßbar, und ich überlege, nun doch auszutreten..
Gast520 (Gast): Wer sind denn diese fachleute?
[zdf]aring: Sachbuch- und Spiegelautor Peter Wensierski, Drehbuchautorin Andrea Stoll, ZDFRedakteurin Esther Hechenberger und die Autorinnen der Dokumentation, Gesine Müller und Anja
Kindler, beantworten Ihre Fragen ab 21.45 Uhr hier im Chat.
Gast431 (Gast): wer sind ihre gäste? wie heissen sie?
[zdf]moderator: Unsere Gäste heute Abend sind Sachbuch- und Spiegelautor Peter Wensierski,
Drehbuchautorin Andrea Stoll, ZDF-Redakteurin Esther Hechenberger und die Autorinnen der
Dokumentation, Gesine Müller und Anja Kindler.
Gast346 (Gast): Hi
ptw48: Der Film berührt mich persönlich sehr, erinnert mich an meine Jugend. Oder an die Bücher von
Franz Innerhofer (schöne Tage, Schatseiten) und an die Bücher von Alice Schwarzer
Matze1010: mich macht der Film sehr nachdenklich, wenn ich mir vor Augen führe, wie viel schlechtes
die kirchen in die welt gebracht haben
Unknow: wieso werden unsere Fragen nicht veröffentlicht?
wirbraucheneinerevolution: die Kirche getan hat...sie macht es doch noch heute!!
Gast524 (Gast): Mich macht dieser Film sehr wütend, denn ich ähnlicher Form den Religionsunterricht
erlebt. Die Kirchen stehen bis heute nicht egal in welcher Angelegenheit zur ihrer Verantwortung. Und
wenn ich heute daran denke, was alles im Namen des Herrn noch heute passiert macht mich dies sehr
wütend.
[zdf]moderator: Dieser Chat ist moderiert. Wir sammeln die eingehenden Fragen und leiten sie
nacheinander weiter.
Gast148 (Gast): Beruht der Film auf eine tatsächliche Begebenheit?
Andrea Stoll: Nein, die Handlung ist fiktional. Aber die Recherchen haben viele Schicksale einfließen
lassen, einzelne Motive aus Dokumenationen und Lebensberichten aufgenommen.
wirbraucheneinerevolution: du darfst hier nicht regimekritisch schreiben, und wenn du es doch tust, wird
es nicht veröffentlicht.
Matze1010: Ganz einfach diese Organisationen verlassen, denn eine Daseinsberechtigung haben sie
nicht
Gast625 (Gast): beeindruckender und krass dargestellter film, doch wie realitätsnah is der film zu
früher?
Andrea Stoll: Wir haben uns um eine große historische Genauigkeit bemüht, es ging uns um
Wahrhaftigkeit und eine größtmögliche Authentizität der dargestellten Schicksale.
Gewaltgegenkinder2013: Es ist eine Sauerei,was die Kirche sich da herausgenommen hat. Mit
Nächstenliebe hat das ja wohl gar nichts zu tun. Abartig!,,
joergy: Es ist doch offenbar etwas nach draussen gedrungen, wieso hat niemand eingegriffen?
Doku-Autorinnen: Man hat an das Prinzip "Zucht und Ordnung" gegelaubt, hatte großen Respekt vor
der Obrigkeit und hat den Heimkindern in den meisten Fällen nicht geglaubt
Gast535 (Gast): Hallo, ein ganz toller bewegender Film!
Esther Hechenberger: Danke für dieses Lob, wir geben es sehr gerne an sämtliche Beteiligte weiter, die
alle für dieses Projekt sehr großen Einsatz gezeigt haben.
Matze1010: alles im Namen des Herrn!
Georg Muenz: Warum delegiert unser Staat nach wie vor eine seiner ureigene Aufgaben, nämlich die
Ausbildung unserer Kinder , immer mehr an diese Kirche??? Das ist ein Skandal!
Gast111 (Gast): hallo, dieser film berührt mich sehr, und er lässt meine schlimme kindheit wieder
aufleben!! auch ich bin in einem heim aufgewachsen mit all diesen schlägen usw.
Doku-Autorinnen: Danke für Ihre Nachricht! Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Gast257 (Gast): der Film zeigt leider nur den Bruchteil der Wahrheit
Andrea Stoll: das sehen wir auch so. Aber um auf diese Thematik aufmerksam zu machen, kann man
nicht alle Grausamkeiten zeigen. Wir wollten mit diesem uns am Herzen liegenden Thema primetime
fähig bleiben, also zur besten SEndezeit um 20:15 die Menschen erreichen. das wäre sonst nicht
möglich gewesen.
Gast164 (Gast): Der Film war ok
Gast256 (Gast): Leider fühlt sich die Kirche bis heute nicht schuldig
Gast180 (Gast): Hallo
Unknow: Ja klar die größten Verbrecher verstecken sich hitern den Namen des Herren
Fozzy_Bear: Weil nichts ist, was nicht sein darf
Gast678 (Gast): dieser Film war sehr gut und vor allem erschütternd
Gast477 (Gast): Aber nicht nur in katholischen Heimen war es so
maddin_81: ein wirklich sehr bewegender film, der zum nachdenken anregt....und für mich persönlich
wieder ein mosaikstein über das bild, dass ich von der kath. kirche habe
Elli08: Gab es dieses Heim wirklich 'Falkenstein'? War der Dräger die Diakonie?
Andrea Stoll: Nein, das Heim ist eine Fiktion. Aber es ist tatsächlichen diakonischen Heimen mit
größtmöglicher Genauigkeit nachgebildet.
Elli08: Wenn der Film fiktional ist? Warum groß die Diakonie nennen?
Andrea Stoll: Weil gerade auch in diakonischen Heimen solche Dinge vorgefallen sind, das ist in dem
Sachbuchbestseller von Peter Wensierski "schläge im Namen des Herrn" nachzulesen.
Gast678 (Gast): reicht schon wenn man vor augen geführt bekommt, wie es in heimen vor sich geht
furchtbar
hannes1612: Selbst wenn nur die Hälfte von dem was im Film dargestellt wurde stimmt, so ist das mehr
als eine Schande für die Kirche und durch nichts zurechtfertigen!
Gast140 (Gast): der film zeigt, dass Freiheit in all seinen Facetten das höchste Gut ist. Die Kirche
unterstützt die Freiheit nicht. Hat sie NIE. Mit ihren Dogmen versucht sie immer noch stille Macht
auszuüben. Die katholische Kirche ist ein veraltetes Konzept und man sollte niemanden mehr in diesen
Verein schicken, ohne das er/sie vorher gefragt wird oder es mit vollem Bewusstsein tut.
Elli08: Aber warum nur groß den Namen der Diakonie nennen?
Andrea Stoll: Weil der Name der Diakonie vorher nicht mit solchen Vorfällen in Verbindung war - aber
gerade auch in diakonischen Heimen solche Dinge vorgefallen sind. Leider.
LilithEnelya: Wie kann man als Mensch ein Kind so behandeln? Nur der Gedanke zerreist mir schon
mein Herz
[zdf]moderator: Zur Info: Dieser Chat ist moderiert. Wir sammeln Ihre Fragen und leiten sie
nacheinander an unsere Gäste weiter.
Gast270 (Gast): der film zeigz nicht mal annähernd was wirklich passiert ist.
Esther Hechenberger: Ja, das ist uns bewusst. Aber wir hielten es für wichtig, dieses Thema einem
großen Publikum zugänglich zu machen. Wie schlimm es wirklich war, erzählt auch die Doku im
Anschluss.
Unknow: Was waren die konziquenzen für die Kirche??? Steuern und mehr Geld??
Doku-Autorinnen: Beide großen Kirchen haben vor 2 Jahren in einen Hilfsfond eingezahlt. Mit diesem
Geld sollen die ehemaligen Heimkinder für die geleistete Arbeit und das Leid entschädigt werden.
ElkeM.: Gibt es eigentlich Aussagen oder Begründungen, weshalb man mit einer solch unmenschlichen
Brutalität vorgegangen ist?
Doku-Autorinnen: Man glaubte an Zucht und Ordnung, Überreste der Erziehungsmethoden aus der
Nazizeit. Die Kirchen und staatliche Verbände können sich die Brutalität aus heutiger Sicht nicht mehr
erklären.
Gast168 (Gast): Sehr guter Film! Absolut sehenswert, wenn auch stellenweise schwer durchzuhalten!
Esther Hechenberger: Danke. Die Reallität für die Opfer war soviel schlimmer als wir es in dieser
fiktionalen Verarbeitung zeigen konnten. Peter Wensierski gibt ihnen in seinem Sachbuch eine Stimme
Staffelberger rainer: ich bin heute noch mit 63 Jahren stolz darauf, dass wir uns , wie Buchenwald,
selbst befreit haben.
Gast1103 (Gast): Es gab diese Zustände auch vor im Film angegebenen Zeit. Mein Vater ist vor dem 2.
Weltkrieg in einem katholischen Weisenhauim Eichsfekd s aufgewachsen und mit 17 Jahren von dort
ausgerissen.
Andrea Stoll: Wir wissen das. Aber das auch nach dem Krieg, in der Demokratie solche Dinge passiert
sind, hat uns sehr erschüttert.
mimo22: Der Film war harmlos.Ich habe schlimmere Sachen erlebt
Unknow: ja mit unseresn Steuergeldern oder wie
Gast625 (Gast): keine persönliche entschuldigun...
muellermamub: was kann man tun, wenn es heute solche Zustände gibt, die Heimleitung alles dzfür tut,
dass die Kinder nahezu keinerlei Außenkontakte haben?
Doku-Autorinnen: Es ist wichtig, das Gespräch zu suchen und immer wieder auf die Mißstände
aufmerksam zu machen!
LilithEnelya: Er sprach von einer Einrichtung Freistatt im Moor... wir haben hier in der Gegend so eine
Einrichtung mit dem Namen... Ob er das wohl meinte...
Peter Wensierski: Diakonie Freistatt ist in der Nähe von Bielefeld, eine evangelische Einrichtung der
Bodelschwinghschen Anstalten, dort musste im Mor Torf gestochen werden, die Kirche hat das als
Brenntoff verkauft
Gast554 (Gast): das ist schön aber geld heilt keine herzen
Staffelberger rainer: entschädigt, mit max 10 Millle für den Diebstahl unserer Jugend?
Matze1010: Mit keinem Geld der Welt, kann so ein Martyrium wieder gut gemacht werden.
vegapollux: Wäre das Verhalten der Nonne nach damaligen Maßstäben strafbar gewesen? Oder war
es erlaubt? Oder eine Grauzone?
Andrea Stoll: Es war üblich, ein Teil des Systems der Heimerziehung, dass darauf abzielte den Willen
des Einzelnen zu brechen, das Individuum für die Gesellschaft gefügig zu machen.
Gewaltgegenkinder2013: Ich glaube das nicht,,,
Gast229 (Gast): Ein großes Lob für diesen Film, endlich wird die Realität der Heimerziehung in den
60er Jahren einmal auf Leinwand gebannt. Ich hoffe dieser Film hat Konsequenzen für die Kirchen.
Andrea Stoll: Das hoffen wir auch!
JensN: Die Kirchen sind wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu belangen.
Peter Wensierski: Die Taten der Erzieher sind alle verjährt - jursitisch
Gast1100 (Gast): Ich selbst habe ähnliches 1974 in einer Pfegefamilie in Schleswig Holstein erlebt. Die
eigenen Kinder wurden gehegt und gepflegt und wir Pflegekinder mußten in ihrer Baumschule Arbeiten.
auch da gab es niemanden der uns geholfen hat
Matze1010: Kirche und Nationalsozialismus haben mal eng zusammengearbeitet.
Gast427 (Gast): Ich bin zutiefst schockiert
tholzborn: Leider kann kein Geld der Welt dieses Unrecht jemals aufwiegen. Da haben die Kirchen
große Schuld auf sich geladen.
Gast2134 (Gast): warum stoppt der Chat denn ständig und man muss aktualisieren? :-(
Gast572 (Gast): Das Ganze "Zucht und Ordnung"-Gelaber sieht für mich wie eine Diktatur aus! Doch
wie konnte sich die katholische Kirche so eine Diktatur kurz nach der NS-Zeit überhaupt leisten?
Doku-Autorinnen: Hier kommen menschliche Schwäche und fehlende Qualifikation zusammen.
Gast1130 (Gast): ein sehr bewegender film
Meike123: Ich habe bisher nur am Rande von den Missbrachsfällen in den kirchlichen Heimen
mitbekommen. Den Film fand ich sehr eindrücklich.
[zdf]moderator: @Gast2134: Unter "Einstellungen" können Sie die Scrollgeschwindigkeit des Chats
wählen.
Gast275 (Gast): der Film ist hervorragend gemacht und es ist sehr mutig, dass dieses Thema so
kritisch behandelt wurde. Auch ausgezeichnete Schauspielerinnen und Schauspieler. Der Film hat mich
sehr aufgewühlt und wütend gemacht auf die Täterinnen und Täter. :-(
Peter Wensierski: Ich stimme Ihnen zu, der Film zeigt den vielleicht schwärzesten Fleck in der
Geschichte der Bundesrepublik.
Angela Jung: ein sehr berührender Film, der mich sehr wütend macht, wenn ich daran denke, dass die
Kirche im Januar die Kriminologische zum Missbrauch gestoppt hat. Diese Ignoranz und Arroganz ist
infam.
Andrea Stoll: Das Thema ist nicht vom Tisch. Bei einer Vorführung im Bundestag sprachen
Abgeordnete von der Hoffnung, dass durch diesen Film wieder Bewegung in die Sache kommt.
Gast257 (Gast): Liebe Frau Stoll, nur die schonungslose Wahrheit lässt aufrütteln - leider...
Andrea Stoll: Wir haben uns genau darum bemüht - auch wenn wir wissen, dass wir nur die Spitze des
Eisbergs zeigen können.
Gast618 (Gast): Guten Abend, womit wurden diese Kinder entschädigt und was ist mit der Kirche
passiert
Peter Wensierski: Betroffene können sich bei sogenannten regionalen Anlaufstellen des Runden
Tisches Heimerziehung melden und Ansprüche stellen.
Gast572 (Gast): toller film, hat mir super gefallen!
Andrea Stoll: Das freut uns alle sehr!
Gast188 (Gast): Ich bin erschüttert, dass man so mit Heranwachsenden und Kindern umgehen konnte.
Klar, es war nicht nur in kirchlichen Einrichtungen so und nicht nur im Westen. Ich muss regelrecht
schlucken, um es zu verdauen. Hochachtung vor allen, die sich geöffnet und darüber geredet haben.
Doku-Autorinnen: Wir danken unseren Protagonisten für ihren Mut und ihre offenen Worte! Die Reise in
die Vergangenheit fiel den meisten sehr schwer.
Gast133 (Gast): wie auch immer dieser film dramaturgisch umgesetzt ist... (nicht wirklich gut. d.h. zuviel
typisch deutsche theater-drama-atmosphäre, wodurch das thema in "kunst" abhebt) … das thema an
sich ist erschütternd. ---- wer hat diesen film produziert? bitte nächstes mal jemand anderen mit sowas
beauftragen :)
Andrea Stoll: Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut;);)
Gast2131 (Gast): Nach der Beschäftigung mit der Kirche wurde mein Hass immer größer !
ptw48: Mit Geld kann man NICHTS gutmachen, es ist eine ehrliche Entschuldigung der Täter und aller
Mitwissenden nötig.
Gast270 (Gast): 5 jahre prügel, demetütigung, das wae dem jugendamt egal..
Peter Wensierski: Die Jugendämter haben weg geschaut, wer sich noch gar nicht zu Wort gemeldet
hat, das sind die Vormundschaftsrichter, die die Kinder meist ohne Anhörung ins Heim geschickt haben
Gast398 (Gast): Hallo, wer hat die Mittel für den Hilfsfond zur Verfügung gestellt? Kirche oder Staat?
Doku-Autorinnen: Beide großen Kirchen, Bund und Länder, insgesamt 120 Millionen für ehemalige
Heimkinder in Westdeutschland.
vegapollux: Sicherlich gab es die Verhältnisse in allen Konfessionen. Auf Twitter aber z. B. liest man
zum Film ausschließlich katholisch-kritische Kommentare. Im Film wurde ein Diakonen-Heim
(protestantisch) gewählt. Sicherlich haben Sie sich lange überlegt, ob man eine katholische oder
protestantische Einrichtung zeigt. Wie fiel die Entscheidung?
Esther Hechenberger: Ja diese Verhältnisse gab es in beiden Konfessionen gleichermaßen. Wir haben
uns für ein protestantisches Heim entschieden, um nicht auf die dauernden Debatten rund um die
katholische Kirche "aufzuspringen" - das hätte für uns zuviel Aufmerksamkeit von den Zuständen
ansich, die wir erzählen, abgezogen. Und schließlich hatte auch der sehr schwierig zu findende Drehort
Einfluss auf diese Entscheidung.
Gast6129 (Gast): Was ist mit Luisa passiert als sie aus der Intensivstation rausgekommen ist bis zu
dem Zeitpunkt wo sie nach Amerika gegangen ist
Andrea Stoll: Sie wurde einem Vormund unterstellt, der sie in seiner Familie leben ließ - in der fiktiven
Geschichte, die ich mir als Drehbuchautorin zu dieser Figur ausgedacht habe.
Gast610 (Gast): Passiert so was heutzutage auch noch?
Peter Wensierski: Überall da, wo niemand hinsieht, niemand kontrolliert - Jugendämter schicken Kinder
etwa zu Bauern nach Rumänien
Gast678 (Gast): Ich hab das Gefühl das es heute noch solche Heime gibt bzw solche
Behandlungsweisen aber immer brav verschwiegen wird
Doku-Autorinnen: Unsere Erfahrung ist eine andere, wir können aber natürlich nicht für alle
Einrichtungen sprechen.
Moni61: Warum werden meine Beiträge nicht gezeigt?
Gast431 (Gast): Hallo Herr Wensierski , ich arbeite immer noch an meinem Thema Gewaltschule
Etterzhausen / Domspatzen!
Peter Wensierski: Dort wird Öffentlichkeit auch helfen, bleiben Sie unbedingt darn!
Gast363 (Gast): ja esw stimmt ganz genau was im film erzählt wurde
Doku-Autorinnen: Der Film basiert auf dem Sachbuch "Schläge im Namen des Herren" von Peter
Wensierski
[zdf]moderator: @Moni61: Wir leiten Ihre Fragen nacheinander an die Gäste weiter.
Kopfwerk: Der Chat ist zu klein und so schnell kann man nicht lesen ..
mimo22: Was kann an so einem Film super gefallen.
Gast6119 (Gast): Sehr guter Film, schwer zu ertragen! Meine Konsequenz: Morgen trete ich aus der
Kirche aus!
Andrea Stoll: Diese Konsequenz haben viele gezogen. Aber wie in jeder Gemeinschaft und in jeder
Institution gibt es solche und solche- also auch Menschen, die ihre Verantwortung Ernst nahmen.
[zdf]moderator: @Kopfwerk: Sie können unter "Einstellungen" die Scrollgeschwindigkeit des Chats
einstellen.
Moni61: Endlich...
Gast5107 (Gast): jahrelang wurde ich gefoltert..habe geschrieben... wieder mal nicht zeigen ???
Gast267 (Gast): völlig richtig, dieses Thema endlich anzupacken....da gibt's noch mehr Schmutz in
unserer Gesellschaft
Gast2139 (Gast): Ihr habt sehr viele Gefühle getreu wiedergegeben, mir sind die Tränen wieder
gekommen
Gast3102 (Gast): Konnten die Kinder Kinder keine Briefe schreiben? Warum haben die Eltern nichts
unternommen?
Doku-Autorinnen: Die Briefe wurden gelesen und zensiert. Briefe der Eltern kamen bei den Kindern
oftmals nicht an. Es wurden auch gefälschte Briefe im Namen der Kinder an die Eltern geschrieben.
Der Kontakt zu den Kindern wurde den Eltern auch teilweise untersagt.
Staffelberger rainer: Frau Stoll, es wird sich wieder im Sande verlaufen
Andrea Stoll: Das glaube ich nicht! Zu viele Menschen wollen eine Klärung und eine öffentliche
Auseinandersetzung!
Gast5147 (Gast): Leider haben die Kirche eine zu große Lobby. Das solche Institutionen immer noch
als Träger/Entscheider von Schulen/Kindergärten/Kliniken aktiv sein dürfen ist der eigentliche Skandal
Gast2159 (Gast): Geht sehr unter die Haut.
Gast554 (Gast): es gibt dinge die kann man mit geld nicht gut machen
Gast610 (Gast): Haben sie, die macher des Films persönlich mit Betroffenen gesprochen? Wie war das
für sie?
Doku-Autorinnen: Wir, die Autorinnen der Dokumentation, haben persönlich mit den Betroffenen
gesprochen. Es war sehr bewegend.
maddin_81: was hat das zdf bewegt, diesen film zu zeigen?
Esther Hechenberger: Alle am Film kreativ Beteilgten hat erschüttert, wie wenig bekannt diese
gesamten Geschehnisse bis heute sind. Viele der Opfer haben bis heute geschwiegen. Manchen von
ihnen haben erst durch diesen Film ihr Schweigen gebrochen. Allein dafür hat es sich gelohnt. Das
Thema ist es wert erzählt zu werden.
Gast1156 (Gast): ist exakt dieser Film authentisch oder fiktiv?
Andrea Stoll: Der Film ist fiktiv - aber er stützt sich auf genaue Recherchen und hat Motive und
Versatzstücke realer Geschehnisse aufgenommen und in der Geschichte unserer Hauptfiguren
verdichtet.
Gast678 (Gast): Ich bin so schockiert ich kann nicht mal mehr weinen so tief geht meine Erschütterung
Gast2172 (Gast): @ Gast6119: eine gute Konsequenz - aber es ist eben nicht nur die Kirche. Nur die
tragen das Kreuz der Nächstenliebe hoch vor sich her ...
Gast2139 (Gast): Dieser Film war nur ein Ausschnitt von einem Teil der Jugend
Gast585 (Gast): welche Gedenkstätte ist das heim heute? heisst es immer noch "Fuldatal"?
Andrea Stoll: Das ist heute die Gedenkstätte Breitenau in der Nähe von Kassel und kann besichtigt
werden.
Gast136 (Gast): ich bin so froh das es endlich alles mal öffentlich gemacht wird.....
Gast396 (Gast): hoffentlich kommen weitere Beiträge dieser Art, um die Menschen aus dem Umfeld
wachzurütteln und die das die schuldigen endlich öffentlich Rede und Antwort stehen müssen
Gast1156 (Gast): dankeschön - und auf wiedersehen.
Gast136 (Gast): warum kann ich nicht lesen was ich geschrieben habe?
Kopfwerk: Gast 136 .. das sehe ich auch so
Unknow: wieviel haben die als Entschädigung bekommen?
Doku-Autorinnen: Hier wird unterteilt in Rentenansprüche für die geleistete Arbeit und Entschädigung
für das Leid.
Ab dem 14. Lebensjahr erhalten die Heimkinder 300,-Euro/Monat für die geleistete Arbeit in der Küche,
Gärtnerei etc, ansonsten können sie Sachleistungen beantragen wie zum Besipiel Möbel etc.
Kritiker sagen, dies sei erneut eine Bevormundung.
[zdf]moderator: Weil wir die meisten Fragen direkt an die Experten weiter geben, die versuchen
nacheinander die einzelnen Fragen zu beantworten und dann in den Chat zu stellen!
wirbraucheneinerevolution: schaut die Doku und ihr erlebt dass es die Wahrheit ist!
Gast136 (Gast): danke
Gast291 (Gast): ich bin so oft dort weggelaufen und nachdem es dann nach ca.1 1/2 jahren nicht mehr
ging hat meine mutter mich wieder nach hause geholt.
Gast148 (Gast): Hatten die Täter vielleicht Nationalsozialistische Wurzeln, der Verdacht drängt sich ja
geradezu auf, ist das schon mal (vielleicht statistisch) untersucht worden?
Doku-Autorinnen: Es gab einige "Erzieher", die keine pädagogische Ausbildung, dafür aber eine
militärische Ausbildung zur Nazi-Zeit hinter sich hatten.
Gast256 (Gast): Falls es eine Hölle gibt, werden sich dort viele Pfarrer und Nonnen wiederfinden. Ich
bin schon lange aus der Kirche ausgetreten und versuche dies auch meinem Kind zu vermitteln. Alle
Weltreligionen versuchen mit Gewalt ihre Ansichten zu verbreiten. Bei keiner der drei Weltreligionen ist
die Frau gleichberechtigt.
Gast267 (Gast): ....es ist nicht NUR die Kirche....es sind Alle, die es mit ansahen!!!!!
Gast4124 (Gast): Glückwunsch zu diesem grandiosen Film! Mehr hätte man dem Zuschauer leider
auch um nicht zumuten wollen oder können.
Esther Hechenberger: ja so ist es leider. Mehr konnten wir nicht zeigen. Wir hoffen aber, dass viele
Zuschauer wachgerüttelt wurden - gerade die, denen diese ZUstände bisher nicht bekannt waren.
ptw48: Danke für diesen Film, es hilft mir wieder, einen Teil meiner Jugend zu bewältigen. Ich muss
mich meiner Vergangenheit stellen.
Gast2139 (Gast): noch mal ein Kompliment an die Schauspieler
Gast2194 (Gast): ich wurde im kindergarten in eine dunkelkammer gesperrt
Gast291 (Gast): ich habe sher viel aggression während dieser zeit aufgebaut und hatte aber auch
gleichzeitig angst immer mich zu wehren.ich war immer der prügelknabe von allen und jedermann.
Gast3196 (Gast): hallo die menschen wollen nichts mehr hören
Gewaltgegenkinder2013: Und werden sie entschädigt?..
Doku-Autorinnen: Sie werden entschädigt. Ehemalige Heimkinder kritisieren aber die Bevormundung
bei der Antragstellung. Sie erhalten Sachleistungen erst nach Beibringung von Kostenvoranschlägen.
Gast3191 (Gast): Ich war ja vor ein paar Jahren schockiert, als ich "Die unbarmherzigen Schwestern"
über die Magdalenenheime in Irland gesehen habe, in denen Mädchen und Frauen manchmal
lebenslang eingesperrt waren. Da dachte ich noch, in Deutschland wäre sowas nicht möglich gewesen,
da war die Kirche nicht so mächtig. von wegen
Gast1160 (Gast): Mir stehen immer noch die Tränen im Gesicht und meine Kehle ist zugeschnürt - es
sind genaau die Bilder die ich erlebt habe....
Gast111 (Gast): dieses leid was man erfahren hat, kann man nicht mit geld entschädigen!
Doku-Autorinnen: Das empfinden die meisten ehemaligen Heimkinder so.
Gast2108 (Gast): Was kommt noch alles ans Tageslicht ? Ist es noch möglich an die Kirche zu
glauben ? Was ist Nächstenliebe ? Dieser Film hat mich sehr bewegt und regt nicht nur zum
nachdenken an,aber auch der runde Tisch wird im Sand verlaufen und nichts bringen,die Kirche hat
noch nie Fehler eingestanden und wird es nie tun,geschweige sich zu entschuldigen oder Hilfe zu
leisten!!!
Gast585 (Gast): man solte die Sprüche an dieser Wand mit Patina einreiben, damit sie besser sichbar
werden!!
[zdf]moderator: Sachbuch- und Spiegelautor Peter Wensierski, Drehbuchautorin Andrea Stoll, ZDFRedakteurin Esther Hechenberger und die Autorinnen der Dokumentation, Gesine Müller und Anja
Kindler, beantworten Ihre Fragen hier im Chat.
Kopfwerk: gute Nacht .. Grüße an alle die sich so viel Arbeit gemacht haben .. und noch mal danke an
Peter Wensierksi ..
Gast130 (Gast): Wie stehen sie dazu, dass die Diakonie noch heute im Jahr 2013 die Menschen
ausnutzt und für sich arbeiten lässt? Und dafür werden sie auch noch fürstlich bezahlt. Die Diakonie
bekommt für jeden 1-Euro-Jobber monatlich 1500,-- Euro und nutzt die Arbeit der Leute für einen Euro
die Stunde aus. Das ist moderne Sklaverei!!
Peter Wensierski: Die Diakonie ist deswegen schwer in die Kritik geraten. Das muss sich ändern, es
trägt zur Unglaubwürdigkeit der Kirchen bei. Wer seine Leute selbst schlecht behandelt, hat Vertrauen
verspielt.
Gast5184 (Gast): warum sehe ich meinen Beitrag nicht?
[zdf]moderator: Gast5184 wahrscheinlich haben wir ihn an einen der Experten weitergeleitet
Gast585 (Gast): habe ich das richtig verstanden handelte es sich um einen Petitionsausschuß
(teilweise öffentlich?) oder auf Antrag jedenfalls eine Zeit lang zugäänglich gewesen, haben das alle
gewusst?
Doku-Autorinnen: Es gab einen Runden Tisch, der erst auf Initiative der Betroffenen ins Leben gerufen
wurde. 2006 fand eine Anhörung der Betroffenen statt. Die brachte den Stein ins Rollen.
Gast396 (Gast): einen von den Nazis perfekt "geschulten" Lehrer hatten wir auch, ausser draufhauen
konnte der nichts
Staffelberger rainer: die meisten Erzieher im Staffelberg waren ehemalige Bergleute,
Schaustellergehilfen etc.
Gast2139 (Gast): Der Deutsche Rentenbund erkennt keine Zwangsarbeit unter 14 Jahren an, es wäre
Illegal. Wie kann das dann bezeichnet werden um Gerechtigkeit zu erlangen??
Peter Wensierski: Die Arbeit in den Heimen war ein großes Unrecht. Die Firmen, für die gearbeitet
wurde, haben sich bisher der Verantwortung entzogen.
Gast136 (Gast): ich wurde im Heim nicht gesdchlagen aber immer wuieder gedemütigt bis aufs
Blut....damit habe ich heute noch zu tun....ichbin so froh das meine Kinder ein selbstwertgefühl
haben....wenigstens das habe ich geschafft
Gast136 (Gast): ich danke Herrn Wensierski für seine Recherchen...
Eule2013: Ich kenne aus dieser Zeit einige Kinderheime im Unrechtsstaat DDR. Also das gab es das
gab es da nicht. Ich bin erschüttert.
2013uwe066: Ich ich suche Kontakt zu ehemaligen die von 1974-1976 im Jugendwerk Wittenberg,
Außenstelle Antoniusmühle auch waren
Gast585 (Gast): für manche sind dise Art Rentenansprüche wohll die Rettung, für die die quasi nach
ihrer Heimarbeit nicht mehr zu normalen Arbeitsverhältnisen fähig später als psyvhisch Krank und
arbeitsunfähig diagnostiziert als
Gast3196 (Gast): ich habe die erfahrung gemacht das eigendlich die umwelt kein interesse darn hat,
wirklich das ganze elend zu erfahren, das währe zu viel
joergy: Die Doku gerade ist enttäuschend bisher...
Meike123: Warum haben die Kinder Nummern bekommen?
Doku-Autorinnen: Das war nicht in allen Heimen so. Vielfach trug die Wäsche der Kinder eine Nummer,
die sie dann auch kennen mussten.
Gast678 (Gast): ich bin knallwach und vollkommen fertig dieser Film hat mal wieder gezeigt wie
grausam Menschen sein können und dann noch gegen Kinder
Gast5199 (Gast): Wie konnte die Kirche das zulassen? So etwas hätte Gott nicht gewollt!!!
Peter Wensierski: Diese Frage haben vor allem die katholischen Orden nicht beantwortet, die viele
Heime als Träger betrieben haben.
Gast267 (Gast): ....und das in den 6oer Jahren???????? das ist ja nicht zu glauben!!????
Esther Hechenberger: ja, das wir auch für uns eine große Motivation den Film zu machen. Denn dieser
zeitliche Bezug ist beim ersten Lesen der Opferberichte nicht zu glauben. Mit den 60er verbindet man
eben den Aufbruch und die Revolution. Auch im Schulunterricht hatte niemand von uns je mit diesem
Thema Berührung gehabt.
Gast188 (Gast): Nächstenliebe ist nicht nur Sache der Kirche, sondern Bestandteil der Gesellschaft.
Leider vergessen die meisten, dass sich Nächstenliebe nicht nur auf den engen Kreis Familie und
Freunde bezieht.
Gast136 (Gast): tja Gast 5199 ich glaube Gott hat so einiges nicht gewollt was hier unten passiert
Steeni0202: Warum hat das niemand gestoppt. Das kann doch nicht unbemerkt geblieben sein. Mein
Gott das waren Kinder!
Doku-Autorinnen: Das ist aus heutiger Sicht nicht mehr nachzuvollziehen. Die Menschen haben
weggeschaut und haben den Betroffenen nicht geglaubt.
Kopfwerk: es ist ein Hohn wenn die Kardinaäle und Bischöfe heute behaupten sie hätten nichts
gewusst. Na klar haben sie es gewusst. Kardinal Jäger hat im Jahre 1972 über die Presse gesagt .. in
Hirtenbriefen auch, wer es wage zu behaupten die Geistlichen hätten Kinder missbraucht wird aus der
Kirche verstoßen un dmit Strafanzeigen überhäuft .. Danach hat sich niemand mehr getraut - nach der
"U.Meinhof Bambule" ein Wort gegen die Kirche zu erheben .. So viel zur Ehrlichkeit der
Verantwortlichen ..
Gast5207 (Gast): @@013uwe066: schau mal in wkw oder anderen social network Plattformen nach da wurde ich zumindest fündig
Gast6129 (Gast): Ich find es sehr gut dass sich die Betroffenen nach so vielen Jahren endlich geöffnet
haben.
Doku-Autorinnen: Wir danken unseren Protagonisten sehr.
wirbraucheneinerevolution: nun versucht die Kirche das ganze auch noch auf die Nazis zu schieben,
ich lach mich schlapp...
imkachen: das trifft leider auf diverse sogenannte soziale träger zu
Gast136 (Gast): die Diakonie hat sich doch keinen deut gebessert
Gast3211 (Gast): geht nicht
Gast2139 (Gast): Das hat der Film sehr anschaulich gemacht
Gast133 (Gast): sorry. mir ist beim text etwas abhanden gekommen. also nochmal: @ Gast396: man
sich kann im deutschen fernsehen jeden tag die heftige realität ansehen. (wenn man dafür auf soaps
und andere seichte verdummung verzichtet !) wichtig ist: dass man sich nicht nur 1 tag darüber aufregt,
sondern das gesehene in sein alltagsbewusstsein integriert. das ist die beste möglichkeit ähnliches in
zukunft zu verhindern. (zumindest zu be-hindern)
Gast1188 (Gast): Die Kirche versucht immer noch zu vertuschen, so wie sie es seit hunderten von
Jahren macht
Lothar Thielen: Schade dass der Film nicht deutlich genug macht, dass es sich hier um ein reines
Erziehungsheim handelt, in dem stark verwahrloste junge Menschen nach mehrfachen versuchen der
integration erst nach richterlichen Beschluss eingewiesen wurden. Man spricht von Heimkindern nicht
von Zöglingen. Das entschuldigt natürlich nicht die Form der Züchtigungen die unmenschlicch dort
stattgefunden haben. Ich bin von 1953-1972 in einem nicht Erziehungsheim gewesen. Dort musste ich
mehr die gesellschaftliche Willkür von Gewalt erfahren. Weniger die der Erzieher obwohl diese auch
noch hart genug war.
Andrea Stoll: Genau das war es eben nicht! Es mussten Kinder und Jugendliche nicht stark verwahrlost
sein- geringfügige Anlässe genügten, wie die Erkrankung einer alleinerziehenden Mutter oder die
Anzeige eines mißgünstigen Nachbarn, um Kinder vom Jugendamt in ein Heim einweisen zu lassen.
Natürlich gab es auch kriminelle oder verwahrloste Jugendliche. Aber auch das rechtfertigt keinen
Sadismus und keine Grausamkeit, sondern benötigt Hilfe!
Gast447 (Gast): Geld ist keine Entschädigung und das Leid wird man den Opfern NIE niemals nehmen
können. So hart es klingt, aber ich glaube hier gibt es nur eine tröstende Lösung und zwar Prävention.
Doku-Autorinnen: Prävention ist das Wichtigste.
Gast363 (Gast): ich habe ähnliches erlebt im erziehungsheim in bretten bei karlsruhe
Esther Hechenberger: Danke für Ihre Meldung. Bei den ersten Vorführungen des Films haben wir
immer wieder Betroffene kennengelernt, die die erzählten Ereignisse so oder ähnlich (meist schlimmer)
erlebt haben.
Gast431 (Gast): Ich hatte damals in Etterzhausen auch eine nummer / die Nummer 11 / sonst wurde
man nur immer mit dem Familiennamen angeschnauzt.
Schwererziehrte: Ihr habt wirklich am Film fast alles gezeigt. Wir haben das auch einen Internat
mitgemacht. Große Jungs vergriffen sich an die Jüngern in der Gruppe. Das Temprament der
Betreuerin ging als mit ihnen durch. Die Kinderarbeiten erbrachten in der Landwirtschaft 0,20 DM und
die Metalkörbe auf dem Kartoffelakker waren sehr schwer. Taschengeld das dass Jugendamt bezahlt
hat, wurde durch Strafe uns weggenommen. Kleidergeld wurde unterschlagen. Erbrochenes musste
wieder eingenommen werden.
Andrea Stoll: Davon haben wir gehört. Wir haben uns sehr bemüht das authentisch zu zeigen.
Gast517 (Gast): Test
Gast585 (Gast): gibt es diese "runden Tische" also noch? ich hätte nur gern Auskünfte für meine Mutter
Doku-Autorinnen: Sie finden Ansprechpartner auf der Seite Fonds-Heimerziehung, dort gibt es
Angebote für Betroffene
Gast363 (Gast): heim fuldatal... bretten war genau so
Gast2139 (Gast): Ich kann heute noch nicht offen über meine Heimzeit reden, das Stigma hindert mich
daran mich selbst in eine außenseiter Position zu stellen
Gast3217 (Gast): Gast 5199, schau mal ins AT, dann siehst du dass sich die Kirche ganz nah an deinen
"Gott" hält...
Gast5221 (Gast): Waren die KZ 1945 nicht geschlossen worden oder sind diese von den Kirchen
forgeführt worden, da fragt man sich wirklich, warum bin ich noch in der Kirche?
Gast1188 (Gast): Haben die Verantwortlichen der Kirche diesen Film gesehen?
Esther Hechenberger: Ja es gibt führende Vertreter beider konfessionen, die den Film bereits gesehen
haben, ebenso mItglieder des Runden Tisches des Bundestages.
Gast4218 (Gast): Als ich die Doku gesehen habe wurde ich sogleich an meine Heimkarriere erinnert.
Mein Fazit zu all dem: die BRD und die Kirchen haben so große Schuld auf sich geladen sodass die
120 Mi. aus dem Fond ein erneutes Unrecht sind denn mit diesem wenigen Geld ist eine Kindheit nicht
zu bezahlen.
Gast3220 (Gast): Es ist für mich unverständlich, dass diese hinter ihrer Religion verstecktenMenschen,
nicht bestraft werden und dann wird noch von Ehre oder Menschenrechte gesprochen.
Gast497 (Gast): ich bin schon lange aus der kirche ausgetreten. bis heute bereue ich es nicht. ich habe
meinen eigenen glauben. bin dadurch stark und selbstbewust.keinen muss ich geld in den rachen
schmeißen für dinge die ich nicht kontrollieren kann. gott wollte nur das beste für die menschen. keine
hinterziehung, keine macht einzelner, boshaftigkeit usw. t
joergy: Warum wird das Thema erst 2013 hervorgeholt worden? Vor 20 Jahren wäre das auch schon
ein Skandal gewesen?
Peter Wensierski: Weil zu viele aus den im Film dargestellten, verständlichen Gründen diese schlimme
Zeit verdrängt und geschwiegen haben.
Viele haben ja nicht einmal ihren Kindern oder Partnern anvertraut, dass sie ein Heimkind waren.
Gast267 (Gast): was nützt Ihr "Wachrütteln" , wenn morgen wieder "geschlafen" wird!!??!!! Es wird
immer so weitergehen! Ich selbst erlebte es bei meinem Sohn, der von seinem Trainer sexuell
misshandelt wurde... keiner glaubt es.... was nicht sein darf, das ist auch nicht.!!!!! es ist heute noch
genau so wie damals!!!
Gast396 (Gast): leider hat die Kirche auch heute noch zuviel Macht und die sollte man ihr schleunigst
komplett entziehen und jeden zur Verantwortung ziehen, ohne Rücksicht auf Titel und Person
Gast1188 (Gast): Das Schlimmste ist, dass sich die Kirche nicht bessert. Immer wieder kommt
irgendetwas raus, aber keiner fühlt sich vernatwortlich und sie schweigen.
Gast2134 (Gast): Es war im Film ja von 10 Stunden Arbeit am Tag die Rede...bestand denn keine
Schulpflicht für die Kinder?
Doku-Autorinnen: Die Jugendllichen haben zum Teil vor und nach der Schule gearbeitet. Wenn sie älter
als 15 Jahre waren, durften sie häufig nicht mehr zur Schule gehen.
Meike123: @Gast5221 Die Fragen gehen mir auch durch den Kopf...
Gast2225 (Gast): der film war wirklich sehr eindringlich, aber dasd ganze m.E. kein isoliertes Problem
der Kirche
Andrea Stoll: Das ist richtig, Gewalt und Sadismus können in geschlossenen Institutionen immer
passieren , leider auch in Familien, wenn Gewalt und Drohgebärden verbreitet werden. Aber das
erschreckende und tief betrübliche dieser Kirchenerziehung ist , dass die Schläge und Demütigungen
im Verweis auf Jesus Christus verübt wurden - der immer Gewaltfreiheit gepredigt hat.
mimo22: Habe vor ca einem Jahr Kontakt mit dem LVR aufgenommen und um Hilfe gebeten. bis heute
keine Reaktion
Peter Wensierski: Versuchen Sie es wieder, wenden Sie sich mit anderen zusammen an deren
Pressestelle. Nicht lockerlassen.
Gast6230 (Gast): Oh Gott! Im Namen welchen Gottes wurde sowas getan? Tief erschüttert kann ich
heute keinem "Pinguin" (Pfarrer und Schwestern im Ornat) begegnen, obwoh ich weiß, daß im Namen
Gottes auch viel Gutes getan wurde.
mikiwi123: es wird immer weh tun...
Gast1160 (Gast): ich war Nr 21 in Straubing - Am Platzl....wir waren nur Nummern - die keine
Empfindungen haben durften. Nur funktionieren war erlaubt - alles andere verboten
gladiole1951: ...und wenn man glaubt das war nur so in den Heimen...der irrt!! Mir ist es so auf einer
katholischen Volksschule so ergangen.
Gast2235 (Gast): Es wird immer weh tun...
Gast4153 (Gast): dieser film ist ist es mal wert rundfunkgebühren zu zahlen
Esther Hechenberger: Danke für Ihre Meldung. Wir werden es an alle Kreativen des Projektes
weitergeben. Sie können sich aber auch sicher sein, dass wir auch im Moment Stoffe entwickeln, die
ähnlich gewichtige Themen erzählen werden. Seien Sie gespannt!
Gast4170 (Gast): wurden denn auch die aktiv Beteiligten mal befragt, wie sie ihr Vergehen sehen?
Doku-Autorinnen: Viele Erzieher aus der damligen Zeit sind verstorben, anderen berufen sich auf die
damals üblichen Erziehungsmethoden.
2013uwe066: Schwererziehrte habe auch in Landwirtschaft gearbeitet im Jugendwrkhof für 0,30
Pfennig
Lonz: finde ich gut, gast497!
Gast3220 (Gast): keiner, auch die politiker machen was gegen diese grausamkeiten
Gast2139 (Gast): Wie war die Reaktion auf den Film von Verantwortlichen
Andrea Stoll: Politiker und auch Kirchenvertreter nehmen das sehr ernst - wir erreichen mit diesem Film
Millionen Zuschauer - das muss dann auch ernst genommen werden!
Gast1188 (Gast): Nächstenliebe,Ehre und Menschenrechte; kennt die Kirche so etwas überhaupt? Es
wird sich hinch halten sich die wenigtsen dran. Ich nenne so was falsch und scheinheiligter Geboten
und Todsünden versteckt, und do
Meike123: Wissen Sie etwas über den Hintergrund der Erzieherinnen und Erzieher? Haben die
ähnliche Erfahrungen gemacht in ihrer Kindheit und deswegen geglaubt, dass ihre Methoden "normal"
sind?
Peter Wensierski: Es waren kaum ausgebildete Erzieher, viele waren nur angelernt, Nonnen haben oft
ihren persönlichen Frust über die eigene Abschiebung (etwa durch ihre Familien) in einen Orden
weitergegeben - das haben mir ein paar ehemalige Nonnen geschrieben. Und Sie haben Recht: oft
wird selbst erlebte Gewalt weitergegeben.
Gast4218 (Gast): Auf Grund meiner Negavien Erfahrungen als Heimkind in einer kirchlichen
Einrichtung kann ich NICHT MEHR an die Kirche glauben. Es fand in den 60er Jahren eine regelrechte
Übermissionierung statt.
Narfologo: Welche Opfer werden/ wurden "entschädigt". Von welchem Zeitraum ist die Rede? 64-69?
Vielen Dank für diesen Film und das breit öffentlich Machen dieser furchtbaren Taten.
Doku-Autorinnen: Es werden ehemalige Heimkinder von 1949 bis 1975 entschädigt.
Gast4153 (Gast): erschreckend, wie viele betroffene sich auch hier im chat einfinden
Gast3211 (Gast): danke
Gast6249 (Gast): bin kein Heimkind sondern war nen Pflegekind aber die Erfahrungen waren genau die
gleichen
Fozzy_Bear: Ist der Chat wieder beendet?
[zdf]moderator: Nein er läuft noch - wie kommen sie darauf?
Gast1252 (Gast): Jugendämter veranstalten auch heute noch dunkle Machenschaften in Form von
Kindesentzug
Kopfwerk: Sie hätten nichts gewusst ist eine Mär -- alle haben es gewusst und alle haben
geschwiegen ...Das hat Tradition in der Kirche
ElkeM.: Wird heute nicht auch weggeschaut, wenn's unbequem wird?
Peter Wensierski: Das stimmt. Hinschauen, Hinhören, Handeln - das ist auch die Botschaft des Films.
joergy: Gibt es Erzieherinnen, Erzieher, die Rückgrat zeigen und Ihre Sicht der Dinge zugaben und sich
vielleicht entschuldigten?
Doku-Autorinnen: Doch es gibt auch solche Erzieher, die sich dazu bekennen, dass sie geschlagen
haben, sich aber dafür heute entschuldigen.
Gast1252 (Gast): ich habe hier nur 1 cm Sichtfläche woran liegt das?
Gast4218 (Gast): Ich glaube das die Schuld welche der Staat und die Kirchen sich damals aufgeladen
haben niemals wirklich getilgt werden kann. Auch nicht durch eine natürliche Lösung !!!
2013uwe066: Schwerziehrte, ich selbe Zwangsarbeit in der Landwirtschaft für 0,30 Ostpfennig im
Jugendwerkhof arbeiten müßen
mimo22: Wo war der liebe Gott als wir verprügelt wurden.
Staffelberger rainer: sprecht doch bitte nicht immer von Entschädigunen
Sunflower 2013: Aber es gab auch andere Heime,ich war 1958-61 im Heim
[zdf]moderator: @Gast1252: Welchen Browser nutzen Sie denn?
BenHur2013: Ich bin sehr betroffen. War das Grundgesetz in den Heimen nicht gültig?
imkachen: bitte um kontaktadressen oder ähnliches für betroffeneDoku-Autorinnen: Fonds-Heimerziehung, hier gibt es Angebote für Betroffene.
ajola: Die Erzieherinnen haben an uns IHren persönlichen FRust entladen
ElkeM.: Danke dafür
imkachen: arbeite im ambulant betreuten wohnen psyisch erkrankter und traumatisierter- hätte
interesse an vertiefenden infos zum thema, gibt es da eine anlaufstelleß
Esther Hechenberger: Auf unseren Infos zum Film auf der zdf.de finden Sie einen Link für Betroffene.
Gast4262 (Gast): Machen Sie sich nichts vor. Hätte die Kirche nicht Teile ihrer Macht verloren, wären
die Zustände immer noch so, oder noch schlimmer. Dennoch hat die Kirche immer noch zuviel Macht
und Einfluss
vegapollux: Gibt es prominente Persönlichkeiten mit einer Heimvergangenheit?
Peter Wensierski: Mario Adorf, Gottfried John, Der Sänger Quasdorf, Romy Schneider war im
heimähnlichen Internat und viele mehr
Kopfwerk: Jugendämter tragen das meiste Leid am Kinde .. Kinderdiebstahl und Mutterdiebe sind
staatlich geschützt ... mehr als der Kanzler .. Jugendämter sind Kinderdiebe .. wer eiN kind von der
Mutter bzw. die Mutter vom kinde trennt ist nicht ganz richtig im Kopf .. ein solche skind wird fürs leben
traumatisiert ..
Gast3220 (Gast): an gast 4218, dies ist doch wohl keine entschuldigung, oder?
Gast18 (Gast): Filme solchen Themen sieht man im Privatfunk (RTL, SAT1, PRO7) nicht. Danke ans
ZDF.
Esther Hechenberger: Danke. Das ZDF sieht sich in der Pflicht solche Themen einem großen Publikum
zugänglich zu machen.
Gast1188 (Gast): Warum wurden die Heime nicht kontrolliert?
Doku-Autorinnen: Weil man der Leitung vertraute. Bei Kontrollen durch Jugendamtsmitarbeiter wurde
der Schein gewahrt.
[zdf]moderator: @Gast1252: Am besten verlassen Sie den Chat noch einmal und betreten ihn erneut,
indem Sie den Link "An diesem Chat teilnehmen" in einem neuen Fenster öffnen.
muellermamub: Nicht nur in kirchlichen Einrichtungen gab und gibt es derartige Zustände!
Gast4218 (Gast): Ich kenne noch lebende Erzieher die immer noch behaupten das sie gut zu uns
waren obwohl die Leiter der heutigen Einrichtung es anders weis. Unbelehrbare kann man auch heute
nicht mit Einsicht erreichen.
Gast3215 (Gast): Ich finde die Doku auch sehr anrührend und mit den Protagonisten wurde seitens der
Autorinnen auch sehr behutsam und einfühlsam umgegangen
Doku-Autorinnen: Vielen Dank.
Gast514 (Gast): Hinschauen, Hinhören, Handeln - Einfach mal den ortlichen Geistlichen fragen, ob das
die Kirche so gemacht hat und was er davon hält. Unser Pfarrer vor Ort hat auch eine konservative
Einstellung zu diversen Themen (bspw. Ganztagesbetreuung). Daher die Frage: Ist so etwas noch
zeitgemäß?
Gast678 (Gast): das war ein sehr interessanter beitrag gut gemacht
Doku-Autorinnen: Danke.
Fozzy_Bear: Ich konnte ihn ne ganze Zeit nicht sehen
gladiole1951: Dabei nannte sich das Ganze"Erholung".Mit dem Kopf gegen die stabilen Holzbalken
geschlagen weil man sich geweigert hatte trockenes Brot zu essen welches im Schuhputzbeutel
versteckt worden war. Postkarten für die Eltern wurden alle zensiert.
Gast4238 (Gast): Ich bin fast 62 und sitze hier immer noch weinend vor dem Fernseher. Während ich
ein glückliche und freie Jugend hatte - Abi 69 - geschah all dies Unfassbare irgendwo in selben Land.
Ich weiß,nicht, ob ich aus Wut oder Trauer weine.
Gast6198 (Gast): in wie fern war das problem mit dem missbrauch denn in den 50er/60er-Jahren
bekannt?
Peter Wensierski: Es war im wesentlichen nicht bekannt, obwohl es massenhaft stattfand, also in den
Medien nicht bekannt, typisch war es , wenn junge Mädchen, die vergewaltigt worden waren, ins Heim
kamen, der Täter straflos blieb
Lonz: hat der staat/steuerzahler mit in den fond eingezahlt?
Doku-Autorinnen: Ja, Bund und Länder haben mit eingezahlt, 20% der Heime waren in staatlicher
Hand.
Stewn: Ich habe gerade meine Kindheit wieder erlebt...ein toller Film...
Gast1188 (Gast): Ich finde es erschreckend, das Kinder von Menschen, denen sie doch eigentlich
vertrauen solten, so schlecht behandelt wurden und noch werden. Pastoren, Pfarrer und Nonnen
sollten vertrauenswürdig sein, und anderen nicht wehtun oder misshandeln
Gast6249 (Gast): nicht die kirche ist schuld daran sondern diejenigen die angeben im namen der kirche
zu handeln
Kopfwerk: Richtig Gast 4262
Gast1277 (Gast): Meine Güte, Nummern statt Zahlen :-( Das erinnert an ganz dunkle Zeiten der
deutschen Geschichte.
Gast1188 (Gast): Mit Zwang natürlich
Stewn: Ich war in 3 Kinderheimen und in jedem wurde geschwiegen ..
Gast3209 (Gast): Fr. Stoll, das MUSS ernst genommen werden? Bei allem Respekt, aber das können
Sie nicht erzwingen. Es gibt nun mal eben Unmenschen und man kann noch so viel einreden und
aufzeigen und wachrütteln, sie werden es ja doch nie verstehen.
Andrea Stoll: Und trotzdem muss man es versuchen! Nach diesem Film wissen Millionen Zuschauer
von diesen Missständen. keiner kann das Thema mehr totschweigen.
Gast1277 (Gast): Entschuldigung, Nummern statt Namen meinte ich
Gast4261 (Gast): IWarum wird meine Frage nicht gezeigt
[zdf]moderator: Gast4261 wir geben die Fragen an unsere Fachleute weiter - diese haben mittlerweile
so viele Fragen, dass sie diese gar nicht alle beantworten können
Gast136 (Gast): ich war in einem heim und mein e größpte Angst ist es....irgendwann mal in eine
Senioreneinrichtung zu kommen und alles wiederholt sich
Peter Wensierski: Das ist wahr, in die Senioreneinrichtungen lohnt es sich genauer hinzuschauen.
Gewiß gibt es heute bessere Kontrollen, doch was Kontrollen wert sind, zeigen die jüngsten
Lebensmittelskandale
wirbraucheneinerevolution: der Film ist realistisch und sehr gut!
Peter Wensierski: Das stimmt, aber die Realität war oft noch härte.
Gast5255 (Gast): Ns Kriegsverbrecher wurden so weit möglich bestraft, Kinderschänder innerhalb der
Kirchen wurden und werden auch heute nicht bestraft. Die Kirche hat einfach Freiheiten die sie auch
voll ausnutzt
Gast6247 (Gast): warum ich der kirche fernbleibe, ist mir heute erst richtig bewußt geworden
Matze1010: Gab es auch Heimkinder, die sich körperlich gewehrt haben? Ich meine eine Art Revolte
oder ähnliches?
Doku-Autorinnen: Viele Heimkinder haben sich gewehrt und für ihre Gegenwehr noch größere Strafen
erhalten. Später kam es zu Revolten. Zum Beispiel im Heim Staffelberg, dort demonstrierten Studenten
und unterstützten die Insassen.
Gast428 (Gast): guten abend, ich habe keine frage, sondern möchte nur einen kleinen beitrag leisten.
ich war 1964 für 6 wochen in einem evangelischen kinderheim in bad salzuflen. dort sah es absolut
genauso aus wie in diesem film. ich durfte die gesamten 6 wochen nicht mit meinem kleinen bruder, der
damals noch nicht 4 war, sprechen. wenn man etwas falsch machte, wurde man geschlafen. nachts
durfte ich nicht meinen teddy im arm halten, was sehr schlimm war, denn ich hatte ja nimeanden. wenn
man etwas falsches sagte, wurde einem der mund mit seife ausgewaschen. ich durfte bei
gemeinsamen aktivitäten nicht mitmachen und vor allem nichts sagen, weil ich nicht zu nahm (wir
wurden jden tag gewogen). als unsere mutter anruief, wurden wir während des telefonsats beaufsichtigt
und konnten nicht frei sprechen. es war eine schlimme zeit, während der ich mich jede nacht in den
schlaf geweint habe. und ich kann alle, die dort lange zeit sein mussten, nur zutiefst bedauern.
Esther Hechenberger: Danke für Ihre Meldung. Peter Wensierskis Recherchen haben ähnliches
ergeben, wie von Ihnen geschildert.
Gast514 (Gast): Einfach aus diesen Organisationen austreten bzw. geschäftlichen Beziehungen mit
solchen Unternehmen einstellen. Dann sind diese auch gezwungen, sich zu ändern. Jedes
Organisation/Unternehmen weiß,welche Taten sie begangen hat und soll sich darüber Gedanken
machen, wie sie dieses Unrecht wieder gut machen kann.
Gast5207 (Gast): gibt es die Möglichkeit Unterlagen dieser Heime einzusehen? Oder sind alle alten
Akten verschwunden - es ist ja auch schon eine Zeit her
Doku-Autorinnen: Es gibt Archive bei den Verbänden und kirchlichen Institutionen, dennoch sind viele
Akten verschwunden oder geschönt.
Gast1188 (Gast): Gast6249; die Kirche nimmt doch jeden auf und sie handelten ja auch im Nemen der
Kirche. Die Geschihte beweist das schon
Astrid1970: Ich bin sehr erschüttert von dem Film und der Doku. Ich bin liberal katholisch
aufgewachsen aber im Moment bin ich nicht sicher, ob es richtig war, unsere Tochter bei einer
katholischen Grundschule anzumelden. Bin gerade sehr wütend auf die Kirche obwohl ich weiß, es gibt
da auch großartige Leute.
mimo22: Gast136 das kann ich nur besätigen
Gast6275 (Gast): Erzieher entschuldigen sich.....und damit soll alles gut sein! Wie kann man mit so
etwas leben - ich bin fassungslos!
Gast5284 (Gast): Ich bin 51 Jahre alt und war von 1/2 Lebensjahr bis zum 3.Lebensjahr im Anna
Kloster in Düsseldorf.Ich bin erst jetzt in der Lage über die Dinge die dort passiert sind und an die ich
traumatische Erinnerungenhabe aufzuarbeiten und sie hochkommen zu lassen.Ich erinnere mi9ch an
absolute grausamkeiten im Namen Jesu.Das Heim wurde von Nonnen geleuitet und oft hies es wir sind
eine Ausbrut Satana.
Gast1288 (Gast): Ich möchte mich beim ZDF für den Spielfilm und dem Autor von "Schläge im Namen
des Herrn" bedanken! Meine Mutter war in den 60er Jahren im Heim und möchte mit mir darüber nicht
sprechen. Das Buch habe ich vor 3 Jahren gelesen und es hat mir geholfen manches besser zu
verstehen. Dieser Film war lange überfällig
Gast431 (Gast): hi cool , den herrn wensierski kenne ich ach,, gruss vom gosch,, ich war damals auch
in dem Gewaltheim Etterzhausen der regensburger domspatzen!!!"
Peter Wensierski: Oh je, die Domspatzen, dazu habe ich im Spiegel viel geschrieben, doch das Bistum
Regensburg ist eine wirkliche Aufarbeitung schuldig geblieben, da gibt es einen sehr, sehr wunden
Punkt und er wird einfach nicht angepackt. Viele Menschen leiden unter den Domspatzen-Erlebnissen
noch immer und die Kirche ist ihnen gegenüber in der Pflicht!
KurtWald: DANKE, DANKE, DANKE allen, die diesen Film und die Dokumentation möglich gemacht
haben - sie haben Hunderttausenden eine Stimme gegeben!
Esther Hechenberger: Danke für Ihre Meldung. Je länger wirŽan diesem Film gearbeitet haben, desto
größer schien uns der Auftrag ihn tatsächlich zu erzählen.
Gast585 (Gast): wieviele haben sich wohl das Leben genommen, gab es auch eine Untersuchung
dazu, hat mal jemand überlegt das zu untersuchen?
Doku-Autorinnen: Es gibt bisher keine offiziellen Zahlen. Wir haben uns das auch gefragt. Die
Dunkelziffer ist vermutlich groß.
Gast4218 (Gast): Viele der Erziehungs und Kinderheime waren einfach gesagt eine Zerstöhrung der
Volkszukunft gewesen und zwischendurch haben die verantwortlichen Regierungen wegen dem
Fachkräftemangel geheult. Was für eine verlogene Gesellschaft ist das eigentlich ?
Gast4218 (Gast): Im Film wurde von 16 jährigen gesprochen doch viele von uns waren erst 10 oder 11
Jahre alt gewesen als wir diesen widrigen Einrichtungen zugeführt wurden.
Andrea Stoll: Das ist in verschiedenen Altersstufen passiert und unser Film zeigt ja auch Kleinere und
Größere, die in diesem Heim zusammenleben. Im Drehbuch habe ich mich für das Alter der Pubertät
entschieden, weil da soviel passiert, aber Gefühle auch schon artikuliert werden können.
rosem16: Will man nach dem Film nicht aus der Kirche austreten???
Stewn: meine aller schlimmste Erfahrung, die anderen waren auch nicht ohne, war die gynäkologische
Zwangsuntersuchung.....daran leide ich noch heute
Doku-Autorinnen: Von dieser Eingangsuntersuchung haben uns viele Protagonistinnen erzählt.
Gast4282 (Gast): aber ganz schnell
Gast3142 (Gast): @rosem16: würde das jetzt etwas verbessern?
Lonz: danke zdf, dass hier gebühren mal nicht für privatsender-moderatoren verschwendet werden,
sondern sinnvoll eingesetzt werden
Gast148 (Gast): Na, ob die Kirche heute noch mit solchen Sachen durchkommen würde???
Peter Wensierski: SIe ist am Ende nicht damit "durchgekommen" - und das hat zu einem großen
Vertrauensverlust geführt. Die Kirchen versuchen oft wie andere Institutionen auch zunächst immer ihre
eigene Institution zu schützen und die Vorwürfe herunterzuspielen.
imkachen: gibt es statistiken wieviel psychisch beeinträchtige menschen es aufgrund dieser
traumatischen erfahrung gibt?
Doku-Autorinnen: Wir kennen die Zahl nicht.
Gast2139 (Gast): Verbrechen gegen Menschlichkeit verjähren nicht Herr Wensierski
Peter Wensierski: Moralisch sowieso nicht
muellermamub: Wenn so viele Fragen und Beiträge im Chat auflaufen, dann kann man mal sehen,
dass dieses Thema immer noch hochaktuell ist und leider immer noch versucht wird, aktuelle
Mißstände tot zu schweigen"!
Gast6293 (Gast): Ich bin bereits vor 25 Jahren aus der Kirche ausgetreten
Gast5294 (Gast): Auch in der DDR war es so, in den sogenannten Jugendwerkhöfen .
Gast1266 (Gast): So etwas gab es auch in Bremen, es ist nur leider keine Info darüber zu finden.
Gast2300 (Gast): rosem16, wie? Sie sind noch in der Kirche?
Kopfwerk: Trotzallem .. Danke an Peter Wensierski .. ihne ihn wäre dieser Dreck niemals an die
Oberfläche gequollen .. danke danke danke ..
Peter Wensierski: Danken SIe nicht mir, sondern den Heimkindern, die den Mut hatten, als Erste das
Schweigen zu durchbrechen.
Schwererziehrte: Der Film weckte still geschlummertes wieder auf
Brigitte2013: Ich war erst 5 jahre alt, und es war die so entsetztlich, das ich heute mit 50 immer noch
nicht schlafen kann, die zeit bestimmt mein ganzes leben,menschen die das nicht selbst erlebt haben,
wissen nicht wie das leben danach verläuft.
Doku-Autorinnen: Wir haben nach unseren Dreharbeiten nur eine grobe Ahnung davon, wie es Ihnen
gehen muss. Alles Gute!
rosem16: Das war ja ein sehr sehr anrührender Film, es ging mir soo sehr ans Herz!!! War das wirklich
soooo schlimm???? Aber es ist doch heute nicht mehr so,ich bin auch bei der Diakonie beschäftigt,als
Altenplegerin,und ich mach meinen Beruf von ganzem Herzen!!
Esther Hechenberger: Leider war es noch sehr viel schlimmer als wir hier gezeigt haben.
Gast431 (Gast): Genau, der Schein gewahrt! Das gleiche war mit Etterzhausen/ Domspatzen. Der
Schein wurde gewahrt und alle haben trotzdem geschwiegen. Sogar die damaligen Hausärzte wussten
Bescheid und niemand hat etwas gegen die Kirche Regensburg gesagt.
Peter Wensierski: Regensburg - da muss wirklich noch was geschehen. Die Kirche nimmt viel zu viel
Rücksicht auf ihr Image, aber nicht auf die Betroffenen Menschen. Auch ein Altpapstbruder ist ein
normaler Mensch, ich denke damit hängt es aber auch zusammen, der Unwille, wirklich aufzuklären,
das ausgerechnet der Bruder von Josef Ratzinger jahrelanger Leiter der Domspatzen war.
Gast3209 (Gast): Was ist eigentlich mit den Kindern und Jugendlichen passiert die dort verstorben sind
an den Qualen? Gab es das nicht?
Doku-Autorinnen: Es haben einige Kinder Suizid begangen. Die genauen Zahlen kennen wir nicht.
Gast1316 (Gast): Ich bin auch immer noch erschüttert, wirklich unfassbar :-(
Freiheit2013: Wie teilt sich das Ganze prozentual zwischen der evangelischen und der katholischen
Kirche auf?
Peter Wensierski: Von den 3000 Heimen im Jahre 1960 waren 50 % katholisch , etwas weniger als
30% evangelisch, der Rest staatlich , wie das im Film gezeigte Mädchenheim Fuldatal bei Kassel.
wirbraucheneinerevolution: das Thema wurde schon vor einigen Jahren behandelt und das hat auch
nichts geändert. Heute wieder aufgegriffen und auch jetzt wird sich nichts ändern
Doku-Autorinnen: Wir hoffen das Gegenteil.
Gast1188 (Gast): Welches Image; die Kirche hat kein Image, sie einfach nur grausam und scheinheilig
Gast585 (Gast): könnte man den chat hier zum nachlesen ein paar Tage "stehen lassen" ? Ich bin
anchheinend zu langsam im lesen und habe meine Antworten nicht gefunden und auch geht es mir
teilweise zu schnell das von anderen zu lesen, weil die beantwortung teils sehr verzögert kommt
Gast4268 (Gast): Viele im Film gezeigte Ereignisse erinnern an Methoden der NS-Erziehung, bspw. in
Jugendkonzentrationslagern. Weiß man, ob in den Heimen Personen angestellt waren, welche bereits
unter dem NS-Regime in der Heimerziehung, bzw. in solchen Lagern tätig waren? Wurden
Erziehungsmethoden einfach übernommen?
Doku-Autorinnen: Ja, in einigen Heimen war dies eindeutiig der Fall.
Gast431 (Gast): und wo stellt man da einen anterag ?
Peter Wensierski: Bei den Anlaufstellen in den Ländern. Schauen Sie bitte zum Beispiel hier:
http://www.abeh-berlin.de/
Gast2139 (Gast): An Gast 3209 , es gibt sicher auch eine Dunkelziffer von Fällen des Todes
ehem.Heimkinder die nicht suizid waren
Gast273 (Gast): Ich war in drei Heimen, zwei davon so waren grausam. Es war von 1960 bis 1973.
Peter Wensierski: Welche Heime waren das? Mögen Sie es sagen:
[zdf]moderator: Bisher wurde in der Redaktion noch nicht besprochen, ob das Chatprotokoll auf der
Seite angeboten wird. Schauen Sie doch morgen noch einmal auf der Fernsehfilm.zdf.de nach.
Matze1010: Wie viele der Verantworlichen wurden eigentlich angemessen bestraft für ihre Taten?
Peter Wensierski: Soweit ich weiß - niemand.
Gast6247 (Gast): ich danke dem ZDF sehr
Kopfwerk: Sie haben es alle gfewusst .. alle .. und trotzdem jaben alle geschwiegen .. Wann endlich
wird dieses Drama ehrlich und gerecht entschädigt .. Den Fonds kann sich der Klerus stecken ... wir
wollen angemssene Leidanerkennung und Wiedergutmnachenung .. seit wann diktieren Täter und
Nachfolgeorganisationen was die Ehemaligen zu bekommen haben und was nicht .. dieses Fondsdiktat
wollen wir nicht.
Gast5207 (Gast): @Esther: und wie waren die reaktionen der Vertreter der Konfessionen?
Esther Hechenberger: Die, die auf unsere Einladung gekommen sind (...) haben ihn als richtig und
wichtig angesehen. Der Film wird auch in den konfessionellen Foren diskutiert.
Gast396 (Gast): was ist der kath. Kirche eigentlich eine verlorene Kindheit wert? nicht einmal ein
Wort !!!
Doku-Autorinnen: Es gab nur eine sehr späte Entschuldigung. Die katholische Kirche entschuldigte sich
2010.
Gast3215 (Gast): Das letzte Magdalenenheim in Irland, in denen die katholische Kirche Frauen
einsperrte und ausbeutete, hat erst 1995 geschlossen. Es ist schon krass, was im Namen Jesu
Menschen alles angetan wird.
Gast1250 (Gast): Die Frage ist wann die Menschheit wach wird. Das Thema war und ist ein heißes
Eisen, überall auf der Welt wird im Namen auch der Kirche vergewaltigt, misshandelt, geprügelt,
gemordet. Die Unschuldigsten dieser Gesellschaft die unsere Zukunft gestalten werden wie Dreck
behandelt auch und gerade in unserer ach so zivilisierten Gesellschaft. Was tun? Ich bin jeden Tag
wütend, sprachlos, traurig und machtlos gegen die vermeintlich "Obrigen"
Gast111 (Gast): und genau da hier sehr viele betroffene sind, wäre ein forum gar nicht so schlecht, in
dem man sich austauschen kann!
Gast431 (Gast): ja , was macht heute die politik zum thema heimkinder, autarbeitung von gewalt und
der brachialen Gewalt der Kirchen damals?
Peter Wensierski: Es gab den Runden Tisch Heimerziehung lesen Sie hier bitte den Abschlussbericht:
http://www.fonds-heimerziehung.de/fonds/runder-tisch-heimerziehung.html Dort finden sich auch
Informationen zur "Entschädigung"
Gast2158 (Gast): Meine Mutter war selber ein Heimkind, möchte aber von der ganzen Vergangenheit
nichts wissen... ich kann mit ihr auch nicht drüber sprechen. Das Buch "Schläge im Namen des Herrn"
habe ich vor 3 Jahren gelesen und es hat mir sehr geholfen zu verstehen. Danke deshalb auch für
diesen Film!
Gast1316 (Gast): Waren die staatlichen genauso schlimm wie die kirchlichen Heime?
Doku-Autorinnen: Ja, der Kalmenhof und das Mädchenheim Fuldatal in unserer Dokumentation waren
zwei staatliche Heime.
Gast291 (Gast): es ist gut das jetzt mal alles ins rollen kommt...und dieses heuchlerische getue der
kirche aufgedeckt wird.
Peter Wensierski: Öffentlichkeit ist immer gut, wenn Dinge verschwiegen werden(sollen)
muellermamub: was heißt, dass einzelne Fragen weiter gegeben werden? Ist das eine Zensur?
[zdf]moderator: Wir Zensieren nicht sondern wir moderieren. Wir leiten die Fragen je nach Inhalt den
unterschiedlichen Fachleuten zu.
Lonz: rosem16: austreten klar, aber dann soziale einrichtungen unterstützen!
muellermamub: Den ehemaligen Kindern, die solche Heime "besuchen" durften, glaubt niemend. Ohne
Eigenkapital keine Lobby oder?
Peter Wensierski: Stimmt so nicht. Es gab die Anhörungen im Bundestag - wie im Film gezeigt. Man hat
den Heimkindern geglaubt. Viele haben inzwischen im Fernsehen oder Radio berichtet, eigene Bücher
geschrieben. Es hat sich was geändert seit 2003.
Gast5294 (Gast): Was passierte mit den "Kindern" wenn sie 21 also volljährig waren? Wurden sie
einfach so entlassen?
Doku-Autorinnen: Die Jugendlichen waren vielfach auf das "Leben draußen" nicht vorbereitet, hatten
keine Wohnung und keinen Job und strandeten häufig.
Gast1291 (Gast): Ich war 1967Praktikant in St. Ansgar Harperschos in dem halben Jahr Praktikum
hatte ich an 2 Tagen frei an meinem Geburtstag und am 2. Weihnachtstag meiu
Gast363 (Gast): ich bin aus der kirche ausgetreten
Sterntaler68: Kirche und Jugendämter müssen umstrukturiert werden
Gast5312 (Gast): Wozu Menschen einfach fähig sind... UNFASSBAR!
Gast1188 (Gast): Ich finde, niemand braucht die Kirche. Glauben tue ich mit dem Herzem und nicht im
Steinhaus, wo mir alles vorgegebetet wird undm ir gesagt wird, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich
lasse mir jedenfalls nicht vorschreiben, an was ich zu glauben habe, besonders von Personen, die nicht
100% danach leben, was sie tausenden von Menschen vorpredigen. Das ist scheinheilig
ajola: Ich bin auch sehr aufgewühlt und sehe alles wieder vor meinen Augen obwohl es bei mir nun
auch schon 48 Jahre her ist. Das kann man nie vergessen
rosem16: Bestimmt waren die staatlichen Heime auch so schlimm
Peter Wensierski: Die haben sich alle nicht viel genommen, aber in den kirchlichen Heimen haben die
Kinder den Widerspruch zwischen Rden und Handeln besonders krass erlebt.
antichrist: Ich glaube, dass eine Wiedergutmachung gar nicht möglich ist. Mir scheint es aber als sehr
wichtig, die Macht der Kirche zu begrenzen und ohne irgendwelche vorbehalte Straftaten die innerhalb
der Kirche (insbesondere der Kath. Kirche) ohne Rücksichtnahme auf Stellung oder Amt zu verfolgen.
Ob heute noch zustände in den Heimen, wie im Film geschildert geschehen, vermag ich nicht zu
beurteilen. Es bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht der Fall ist. Dafür erlaubt sich die Kirche, auch hier
ist es wieder die katholische Kirche, Dinge, wie z.B. unterlassene Hilfeleistung (zuletzt in Köln
geschehen, im Fall einer vergewaltigten Frau, der man in einem Katholischen Krankenhaus die Pille
danach versagt hat). Und dass versuchte die Kirche auch noch zu entschuldigen. Die Katholische
Kirche ist eine Institution, welche vornehmlich durch alte Männer geführt wird, welche alleine schon
dadurch überfordert sind, dass sie am weltlichen Geschehen nicht wirklich teilnehmen. Ich bin schon
vor einigen Jahren aus der Kirche ausgetreten und Filme wie dieser, sowie die Außendarstellung der
Kirche bestätigen meinen Schritt immer wieder. 2000 Jahre Fauler Zauber und Hokuspokus sind
genug.
ajola: Bei diesem Film gab es viele Situationen, die mich sehr aufgewühlt haben, auch ich musster
Frohndienste in der Heißmangel leisten oder wenn man weggelaufen ist, kam man in die Straffamilie M,
die erste Woche hatte man Einzelhaft, dann musste man für die 18 Außenheime (Kinder und
Altenhei,me) Küchenfrondienste ableisten. Wir trugen alle blau weiss gestreifte Anstaltskleidung . Um
das Heim war eine hohe Mauer die Fenster waren alle vergittert. Ich habe vor ein paar Jahren mal an
die Pressestelle Himmelsthür eine Mail geschrieben und darum gebeten mir meine Akte
auszuhändigen. Ich habe nie eine Antwort bekommen.
Andrea Stoll: Wir haben uns sehr bemüht, authentisch zu sein. Leider gehört es zur Realität, das viele
Anfragen auf Klärung von den Heimen abgeblockt wurden. Aber Filme wie diese machen das Unrecht
öffentlich.
Gast585 (Gast): wären sie evtl noch ermittelbar, gab es bewohner/Insassen-listen? (wegen ermittlung
von Todesfällen in Heimen oder Suizid-fällen aufgrund des Heimaufenthalts? Zumindest wärend der
Zeit im Heim?
Peter Wensierski: Nein, das ist sehr schwer.Da fehlen zu viele Akten.
Astrid1970: Danke für diesen Film und die Reportage. Ich wünsche allen, die damals gequält und
missbraucht wurden, dass sie irgendwie einen Weg finden, um in irgendeiner Form noch ein so weit
wie möglich glückliches Leben zu führen. Mit Hilfe von Therapie, Familie oder Freunden an der Seite.
Gast4325 (Gast): und demnächst wird wieder der nächste Katholenpapst hochgejubelt und dieses
Thema verschwindet im Nebel der geheuchelten Barmherzigkeit
Gast 2013: Zur Zeit wird ja auch wieder aktiv die Aufklärung sexuellen Missbrauchs durch die Kirche in
ihren eigenen Reihen betriebn, es hat sich nichts geändert, zynisch.
Gast5207 (Gast): @Sterntaler68: ob es hilft? Die Personen sind die gleichen - und wenn sie im
Dunkeln schalten und walten können wie sie wollen???
Labora: Ich war in drei Heimen, alle von Nonnen geleitet.Nachdem meine Mutter verstarb kam ich zu
Englischen Fräuleins, dort fühlte ich mich sehr wohl, wir wurden niemals geschlagen, gedemütigt und
schon überhaupt nicht missbraucht. Doch mit 17 Jahren fing mein Albtraum an.
Gast1291 (Gast): . Die Heimkinder liefen im Winter mit kurzen Lederhosen und Strumphosen herum.
Der Heimleiter erklärte " wir müssen den Jungen das Rückgrat brechen un Sie dann neu aufbauen zu
können" 10 Jahre später erlebte ich ähnliches in der Drogeneinrichtung Schloss Wolfsmünster.
Peter Wensierski: Typisch: den Willen des Kindes brechen - das war eine Erziehungsvorstellung der
Nazizeit, die bis heute nachwirkt.
Gast4218 (Gast): Mit 21 Jahren, also mit der Volljährigkeit wurde man kalt sich selbst überlassen. Eine
sogenannte Nachbetreuung gab es bis anfang der 80er Jahre nicht.
NoBue1955: ich glaube in solchen filmen wird vieles nicht gesagt/gezigt weil es die Zuschauer
emotional überfordern würde
Andrea Stoll: Das ist richtig, alles was es gab, kann man nicht zeigen. Sonst wären wir nicht mehr
sendefähig, nicht um 20:15 Uhr. Aber wir waren deutlich genug, ein jeder kann sich vorstellen, wie
manche Situationen weitergehen können.
Gast6303 (Gast): Only a statement Es ist erschreckend, welchen Einfluß die Kirche noch im
öffentlichen Leben spielt und wo sie noch überall die Finger drin hat. Z.B. die aktuelle Diskussion
Abtreibung nach einer Vergewaltigung. Wieviel % Krankenhäuser sind in den Klauen der Kirche? 25%
in Deutschland? Und wie ist es um die Diskussion pädophiler Priester? Wenn man sich das System
Kirche in Gänze betrachtet ist das Thema Mißbrauch in Erziehungsheimen während der 60iger Jahre
"nur" ein Stück dieses Systemes. Mein Mitgefühl für diejenigen, die in diesen Einrichtungen waren. Ich
hatte mal jemanden gesprochen, welcher sich als Erzieher in einer "christlich-katholischen" Einrichtung
bewarb. Kurz vor Vertrags- Unterzeichnung wurde die Bedingung aufgestellt, daß dies nur möglich ist
nach Wiedereintritt in die Kirche. Etwa vor 5 Jahren. Wenn es eine Einrichtung im Sinne von Big Boy
Jesus geben würde, wäre ich dabei. Aber nicht bei diesen Möchtegernjesusen. Und last but not least zu
vergessen Freunde der Kirche....SEX!!
HeidiDett: Krass erlebt haben wir vor allme den Widerspruch zwischen Hunger und dem wenigen
Essen, zwischen Rebellion und den Tabletten, zwischen unserer Müdigkeit und der harten Arbeit
muellermamub: hoffentlich treten morgen 100tausende aus den Kirchen aus!
muellermamub: Viele Kinder wurden auch in sog. "Erholungsheime verschickt". Dort herrschten
vergleichbare Zustände, das habe ich selbst in den 60er Jahren erlebt.
mydidier: Herr Wensierski waren bei Ihren Recherschen auch das Heim für Schererziehbare Utft/Eifel
dabei?
Peter Wensierski: Nein, von den 3000 Heimen kenne ich nicht alle. Ihres leider auch nicht.
Moni61: Ja und ob es schlimmer war!! Aber das verkraftet niemand - als Film nicht verkaufbar, was wir
wirklich durchgemacht ahebn!
Gast3209 (Gast): Es ist sooooo verdammt traurig! Ich hatte Krebs und konnte vieles nichst selbst
entscheiden. Aber hier geht es um Menschen, die Menschen misshandeln. Unfassbar!
Gast4302 (Gast): Ich hätte noch eine Frage zum Film... was wäre passiert, wenn die Hauptdarstellerin
dem Bischof gesagt hätte, dass sie von den Schwestern verprügelt worden war? Ich befürchte, er hätte
es einfach als Lüge abgetan. :-(
Andrea Stoll: Das haben wir auch befürchtet. Vor allem aber zeigt ihr Schweigen, dass sie den Glauben
daran verloren hat, dass ihre Stimme in diesem Kreis gehört wird.
[zdf]moderator: Wir beenden den Chat um 22.45 Uhr! Wir bedanken uns für Ihr Interesse und für Ihre
zahlreichen Fragen und Kommentare.
Gast396 (Gast): will die kath: Kirche denn nie umdenken und die verantwortlichen wirklich zur
Verantwortung ziehen ???
Peter Wensierski: Fragen Sie das bitte direkt Ihren Bischof im Bistum. Ich glaube, ein direkter Kontakt
ist immer gut
Kopfwerk: Ich kann heute noch nicht in einem Krankehaus bleiben geschweige im Altenheim ... wenns
passiert bekomme ich Panik und Flecken ... Da muss individuelle Hiolfe her .. schnellstens .. zb.
Übernahmekosten für einzelzimmer ... durch die kath. kirche ..
Gast4153 (Gast): Gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, wie es möglich ist, dass die Täter so
verrohen. Die sind ja schließlich nicht so geboren.
joergy: Gibt es ein Stellungnahme der Kirche oder des diakonischen Werks zum Film?
Andrea Stoll: Es gibt gute Kritiken in evangelischen Medien, u.a. in der Evangelischen
Sonntagszeitung.
Stewn: nicht nur Fragen , Info für Betroffene sind wichtig,den es gibt bestimmt viele die sich nicht
trauen oder ein fach nur schweigen und schlucken .Das ist falsch Akten besorgen,Fotos,Betroffene im
Netz suchen ...sich mitteilen und das tut so gut ,für die kranke Seele...
Doku-Autorinnen: Der Austausch ist auf jeden Fall wichtig
rosem16: Ja,komischer Weise bin ich noch in der Kirche- aber auch hier gibt es, wie man sieht
-SCHWARZE SCHAFE-so wie überallauf der Welt, UND JEDER SCHWEIGT!!!!!
muellermamub: Und danke für diesen Film, der aufzeigt, was in unserem Land möglich war und leider
immer ncoh ist.
Andrea Stoll: Wir danken Ihnen für das Zuschauen!
Gast5284 (Gast): Ich kann einfach nicht vestehen ,als Betroffene,wieviel Einrichtungen Kinder so
behandelt haben es sind ja nicht einzelfälle sondern es war gang und gebe.Noch heute qält mich die
unfassbafkeit das keiner geholfen hat das man Grenzewnlos allein in Isolationszellen liegengelassen
wurde schon als Kleinkind.Und wirklich alle haben zugesehen und geschwiegen über
Jahrzehnte,grausam,besonders in den Zeitlebenslangen Auswirkungen der Betroffenen.
Gast2192 (Gast): Ich denke, dass dieser Film nur einen winzigen Teil der Spitze des Eisberges
beleuchtet. Im Film wurden die Verbrechen innerhalb der Kirche gezeigt. Aber der ganze Apparat im
Hintergrund (Ämter, Vormundschaftsrichter und weitere beteiligte Staatsorgane) sind nicht minder
schuldig. Es wäre wichtig, auch deren Rolle ans Licht zu bringen und zu thematisieren. Nach heutigen
Standards würden solche Sachen vor den Gerichtshof in Den Haag landen.... zu Recht. Liebes ZDF.
Das ist Aufklärungsfernsehen, wie es sich für einen öffentlichen Sender gehört. Weiter so!!!
Esther Hechenberger: Danke für die Motivation, der wir uns verpflichtet fühlen.
Gast158 (Gast): danke Ihnen!
Gast5207 (Gast): hmm - ich glaube der Chat könnte noch eine Weile offen sein
Georg Muenz: Das Thema zeigt erneut: Kirche hat mir den Gedanken und Ideen Jesus Christus' nichts
aber auch gar nichts gemeinsam. Sie benutzt diesen Visionär lediglich und vergeht sich dabei an der
Menschheit.
ajola: Ich kann bis heute keine geschlossenen Räume ertragen
Gast1160 (Gast): Die zwei Hauptdrachen die uns misshandelt haben sind nach Angaben der
Mallersdorfer Schwestern schon tot - können nicht merh zur Rechenschaft gezogen werden - wer
dann....
Gast3177 (Gast): Es wäre schön gewesen wenn eine Triggerwarnung am Anfang eingeblendet gewsen
wäre da bei mir auch einiges unschönes aus meiner Kindheit bei meinen Adoptiveltern hochkam die
mich identisch behandelt haben. Danke an die mutigen Menschen die das Schweigen gebrochen
haben.
Andrea Stoll: Das verstehen wir! Wir haben uns bemüht!
Gast5284 (Gast): Mein Name ist Barbara und ich suche Händeringend nach Menschen die sich noch
an die Zeit im Anna Kloster in Düsseldorf in den 60 er Jahren erinnern können.Ich suche nach
Menschen die mir sagen können ob meine Erfagrungen auch andere gemacht haben.Ich kann mich an
Dinge erinnern die hier im Film nochgranicht erwähnt werden.Isolation und Deprivatiesierung und so
das habe ich auch alles erlebt.Es war grausam und es jetzt langsam aufzuarbeiten in
Therapieprozessen ist immer noch so heftig,das es nur stückchenweise geht und mich selbst as
Erwachsenen sehr erschüttert.
Doku-Autorinnen: Vielleicht melden sich über diesen Weg andere Betroffene. Wir drücken Ihnen die
Daumen.
Gast585 (Gast): wäre schon hier morgen noch nachlesen zu können
ptw48: Danke
Gast1316 (Gast): Eine der positiven Wirkungen dieses Films ist sicherlich auch, dass die Täter/innen,
die heute noch leben, sehen, dass die große Mehrheit der Menschen auf Seiten der Opfer ist und
empört ist über diese Verbrechen.
Sterntaler68: ich wurde von meinen eigenen Eltern über 15 Jahre mit dem Rohrstock geschlagen
Peter Wensierski: Das tut mir sehr leid, solche Fälle kenne ich viele. Auch das war zu jener Zeit schon
ein Unrecht. Allerdings wurde die Erlaubnis zur elterlichen Züchtigung erst sehr spät entzogen.
mimo22: Der Film hat für mein Verständnis nur an der Oberfläche gekratzt. Aber gut das ihn gibt.
Andrea Stoll: Sie andere Stellungnahmen, wir konnten nicht alles zeigen, nicht um 20:15 Uhr.
Gast3196 (Gast): hallo doku_autorinnen, über dei entschädigung der Heimkinder sollten sie sich doch
noch einmal iformiren es ist nicht so wie es in der öffentlichkeit dargestellt wird, es gibt sehr sehr sehr
starke hürden, bevor man entschädigung (sachleistungen ) bekommen KANN
Doku-Autorinnen: Das haben wir hier bereits zu Protokoll gegeben. Wir wissen, dass sich viele
ehemalige Heimkinder zudem durch die aufwendige Antragstellung bevormundet fühlen.
Gast4336 (Gast): Ich war selbst mal mit 10 Jahren für 2 Monate in einem Kinderheim, als meine Mutter
länger ins Krankenhaus musste und niemand auf mich aufpassen konnte. Die andern Mädels und ich
wurden sehr freundlich und liebevoll behandelt und hatten trotzdem natürlich Heimweh und fühlten uns
in der Situation nicht wohl. Wir waren aber dankbar für jede Umarmung und jedes nette Wort. Wenn ich
mir vorstelle, in so einer verletzlichen Zeit, in der sich ein Kind sowieso schon alleine fühlt, noch
Betreuer zu haben, die so sadistisch und gemein sind, ist es wirklich herzzerreißend.
Staffelberger rainer: ich war erst vor 3 Monaten noch mal im stillgelegten Steffelberg, ich wollte endlich
abschliessen, aber es geht nicht
Georg Muenz: Warum gibt unser Staat nach wie vor seine Ausbildungsverantwortung diesen Kirchen?
Peter Wensierski: Ohne wirkliche Selbstkritik der Kirchen (Im Film: "Das müssen Sie verstehen") seh
ich da auch schwarz.
taunus-ppp: War mir eigentlich klar, dass jede kritische Anmerkung von Ihrem "Moderatorenteam"
ausgeblendet wird, Traurig, dass auch das ZDF den üblichen Versuchen des Tendenzjournalismus
nicht widerstehen kann.
Gast 2013: Danke, weiter so.
Gast2331 (Gast): Warum wird der Chat jetzt schon geschlossen bei so einem wichtigen Thema?
Gast5284 (Gast): Ich möchte allen Mitwirkenden Danke,das Sie den Mut hatten dieses Tabu endlich zu
brechen und es deutlich zu zeigen welches Unrecht geschehen ist.
Gast5329 (Gast): ich bin ein heimkind aus bayern. war drei tage alt als ich als bastard ins heim kam.
ich habe den film nicht angeschaut, weil er zu harmlos war und ist.
Andrea Stoll: Das ist ihr gutes Recht. Aber es ist ein Anfang, um das Thema einer großen Öffentlichkeit
bekannt zu machen, nicht nur als Faktenbericht, sondern emotional erfahrbar. Aber wir verstehen Ihre
Haltung.
Mariano: Gibt es auch Untersuchungen darüber, was Kindern, die zur "Erholung" in solchen Heimen
weilten (für 4 Wochen) angetan worden ist?
Peter Wensierski: Da habe ich viel Post bekommen, im Prinzip wurde dort stets ähnliches wie in den
Heimen erlebt, nur begrentzter, eben auf vier Wochen.
[zdf]moderator: taunus-ppp was hatten Sie denn für eine Frage, die wir Ihnen nicht beantwortet haben?
taunus-ppp: Guten Abend, zunächst meine Anerkennung zu diesem beeindruckenden Film. Ich habe
mich aber etwas geärgert, dass mit keinem Wort in der Dokumentation darauf hingewiesen wurde, dass
der Kalemnhof in Idstein keine kirchliche Einrichtung war, sondern eine Einrichtung des
Landeswohlfahrtverbandes, Dieses Thema war eben nicht auf kirchliche Einrichtungen beschränkt, was
es natürlich nicht entschuligen soll.
Doku-Autorinnen: Ein guter Hinweis. Der Kalmenhof, aber auch das Mädchenheim Fuldatal, waren
staatliche Heime. Vielleicht hätten wir dies noch einmal betonen müssen.
Barfüsser: Ich habe im April einen Termin in der Stuttgarter Stelle, leider gibt es keine Akten mehr über
mich bei der Behörde und ich kann es natürlich nicht mehr beweisen dass ich im Heim war - schlechte
Aussichten ?
Peter Wensierski: Eigentlich sollte unbürokratisch geholfen werden. Wenn es keine Akten gibt, so habe
ich die Erfahrung, dann gibt es wenigstens Listen ind en Jugendämtern, darüber, wer im Heim war.
fragen Sie mal danach. Ausserdem waren oft doch Akten da, wenn erst gesagt wurde, da ist nichts.
[zdf]moderator: Bitte haben Sie Verständnis, dass in der Kürze der Zeit nicht alle Fragen beantwortet
werden konnten.
Gast5284 (Gast): Gibt es eignetlich die Möglichkeit mit Hernrn Wensierski Komntakt wegen Der
Recherchen aufzunehmen ,ob es da auch Akten über das Annakloster gibt?
Peter Wensierski: Das Annakloster kenne ich nicht.
1Jonathan: Dieser Film war dramaturgisch gut gemacht, aber leider voll am Thema vorbei.
Oberflächlich und stark zensiert, so wie ich es gestern bereits vielen Menschen vorher gesagt habe.
Der sexuelle Missbrauch wurde nicht einmal in dem Film erwähnt.e.
Andrea Stoll: Der sexuelle Missbrauch war nicht das Thema dieses Films, es war nie daruf angelegt, da
hätte man einen ganz anderen Film machen müssen. Uns ging es um den missbräuclhlichen und
demütigenden Umgang mit Jugendlichen, der Teil des Erziehungsystems in Heimen war.
[zdf]moderator: Leider konnten unsere Fachleute nicht alle Fragen beantworten, da innerhalb dieser
Stunde über 850 Beiträge und Fragen kamen. Wir hoffen, dass trotzdem die meisten Fragen eine
Antwort bekommen haben.
ptw48: Nochmals ein Danke, diese Doku und der Chat haben mir wieder ein Stück geholfen, meine
Jugend aufzuarbeiten
mimo22: Listen werden nach 30Jahren gelöscht Spreche aus Erfahrung
[zdf]moderator: Ob das Chatprotokoll auf der Fernsehfilm.zdf.de zur weiteren Einsicht angeboten wird,
steht zur Zeit noch nicht fest.
Staffelberger rainer: dann muss halt verlängert werden
Gast5207 (Gast): @peter: gibt es Zahlen? 800.000 ware im Heim - aber wieviele berichten davon?
Peter Wensierski: Das waren 800 000 in etwa 30 Jahren, die sind heute theoretisch teils über 70, teils
um die 50- 60 Jahre alt, aber viele schon verstorben
Gast5207 (Gast): wird der Chat immer so stark genutzt? Oder ist die Nutzun geher "normal"
Gast1188 (Gast): Ünbürokratisch? Kenne die Verantwortlichen eigentlich die Bedeutung dieses
Wortes? In diesem Land geht nichts unbürokratisch, schon gar n icht, wenn es um eine Entschädigung
geht, was sowieso eine Lachnummer, denn kein Geld der Welt kann das Leid dieser Menschen lindern
[zdf]moderator: Liebe Chatter, wir beenden nun den Chat und bedanken uns für Ihr Interesse!
HeidiDett: Es gibt keine Entschädigung - dass sich nur keiner Hoffnung mache
Peter Wensierski: Naja, sie können schon etwas bekommen - hörte gerade heute von einem Heimkind,
die letzte Woche 10 000 aus dem Fond erhielt.
Gast4268 (Gast): Es kam ja im schleswig-holsteinischen Glückstadt zu einem Aufstand in einem Heim,
sind noch mehr derartige Ereignisse bekannt?
Peter Wensierski: Nicht viele, aber vor allem in Hessen 1969 während der Heimkampagne. Auch in
Köln.
Gast1160 (Gast): Gibt es für uns - die diese Hölle überlebt haben - Entschädigung nach
Opferentschädigungsgesetz ????
Peter Wensierski: In wenigen Einzelfällen. Probieren Sie es. Aber Sie brauchen Kraft dafür.
muellermamub: Hat die Kirche aus der Vergangenheit gelernt?
Peter Wensierski: Nicht wirklich.
Gast5207 (Gast): zum Schluss - vielen Dank an das ZDF Team - vielen Dank
Gast1156 (Gast): ist das in heutigen heimen auch noch möglich? so einen körperlich und seelischen
missbrauch?
Andrea Stoll: Wer weiss das schon zu sage? Leider gibt es in allen geschlossenen Institutionen die
Gefahr des missbräuchlichen Umgangs, deshalb ist Transparenz und eine unabhängige Kontrolle so
wichtig.
Gast111 (Gast): lieben dank an das ZDF Team
Gast1188 (Gast): Da sind Kinder jahrelang missbraucht worden, brauchten all ihre Karft, um zu
überleben und jetzt sollen sie noch mal eine Menge Kraft aufbringen für ein paar Kröten. Dieses Land
geht langsam aber sicher vor die Hunde
Gast4218 (Gast): Das gilt auch für die Kirchen und ehemals Staatlichen Einrichtungen: Wer den Wind
sät wird auch den Sturm ernten. Also zieht euch warm an.
Gast4261 (Gast): Gibt es Leute, bei denen Therapien doch etwas gebracht haben? Bei Luisa im Film
haben sie nichts gebracht
Peter Wensierski: Doch gibt es. Aber es ist schwer, einen richtigen Therapeuten zu finden, viele
kannten bis vor kurzem die Problematik gar nicht. Insofern trägt der Film oder mein Buch auch dazu
etwas bei.
Gästin2012: Ist der chat schon beendet?
Wüstenmaus1961: Auf eine Besonderheit der katholischen Kirche sollte hingewiesen werden. Um die
Missstände zu vertuschen war auch Ende der 70er Anfang der 80er seitens der katholischen Kirche
Butterbrot und Peitsche angesagt. Im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen hatte ich mit dem
Bistum Mainz mein persönliches Erlebnis. Die Bestechung für das Schweigen akzeptieren oder die
juristische Keule. Und heute? Schriftlich wurde mir vom Bistum Mainz mitgeteilt, dass zu den damaligen
Vorkommnissen keine Unterlagen mehr vorhanden wären. Möge daran glauben wer möchte, mir fehlt
er.
Peter Wensierski: Sie sollten das Bistum in die Pflicht nehmen, gerade in Mainz gab es mehrere Fälle.
Der dortige Generalvikar sagte mir neulich, er habe viel dazugelernt. Prüfen Sie das doch mal bei ihm
nach!Nur mut!
[zdf]moderator: Der Chat ist mittlerweile beendet. Peter Wensierski beantorwtet aber noch einige offene
Fragen.
Gast585 (Gast): oh, eigentlich vor 10 Minuten offiziell beendet, aber Herr Wsnieski ist noch da - vielen
Dank dafür
joergy: Was hat die "Erzieherinnen" getrieben sich so unmenschlich zu verhalten? Glaubten Sie wirklich
im Recht gewesen zu sein?
Peter Wensierski: Ich hab mich mehr für die Betroffenen interessiert. Sicher, die Täter waren oft selbst
"arme Schweine", aber eben doch Täter.
Gast275 (Gast): Ich bin wirklich schockiert. Ich fand Berichte und den Film über die Magdalenenheime,
die "Magdalene Laundries" in Irland und Kanada furchtbar, in denen die katholische Kirche auch
erwachsene unschuldige Frauen manchmal lebenslang einsperrte und ihre Arbeitskraft ausbeutete.
Dass das in deutschen Heimen auch mit Kindern so gemacht wurde, auch z.B. die harte Arbeit, ist
wirklich unfassbar. Und dann diese furchtbare Brutalität. Ich frage mich wirklich, welche seelischen
Abgründe bei diesen Nonnen und frommen Brüdern und im System Kirche so was möglich machen.
Peter Wensierski: Dazu habe ich natürlich mehr noch in meinem Buch geschrieben. Ich hatte es auch
anfangs nicht für möglich gehalten, dass es Einrichtungen wie die "Diakonie Freistatt" bis 1972
gegeben hat.
Kopfwerk: Lieber Peter Wensierski ... es ist noch so viel im Dunkeln ... ich bitte Sie den Fall des Norbert
M .. seinerzeit im Salvator Kolleg Paderborn - aufzubrechen. Der Fall ist Aktenkndig. Alles in den Akten
geschrieben .. auch der Missbrauch. Unter dem Vorwand Norbert soll wegen einer Adoption im Bistum
Paderborn vorsprechen wurde er dem Weihbischof vorgeführt ... Bitte An [email protected] wenden ..
ps. Ich hatte mit Ihnen schon private Gespräche ... es grüßt Peter R.
Peter Wensierski: Darüber solltenwir uns nochmal unterhalten.
Gast1160 (Gast): Ich möchte auch gerne Akteneinsicht haben - kann der Kreis für Heimkinder hier
behilflich sein ???
Peter Wensierski: Sie haben laut Runden Tisch ein Recht auf Akteneinsicht. Schauen Sie bitte hier
nach: http://www.fonds-heimerziehung.de/fonds/runder-tisch-heimerziehung.html
Staffelberger rainer: wir vom Staffelberg waren die ersten, die das Schweigen durchbrachen Herr
Wensierski
Peter Wensierski: Das stimmt, Staffelberg 1969 Aber leider ist in den 80er und 90er Jahren alles wieder
vergessen worden.
[zdf]moderator: Der Chat ist beendet! Vielen Dank.

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