Nova - peachtree audio

Transcrição

Nova - peachtree audio
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Sonderdruck
Der Nova installiert sich in Windows als USBAudiogerät. Die Musik kann direkt aus der
Applikation heraus an ihn geschickt werden,
die meist schlechten On-Board-Soundkarten
sind passé
Nr. 1/2009
Konsequent: In das Schubfach kann man einen Sonos
Zone Player schieben. Dann ist nun wirklich alles in
einem Gerät. Inwieweit das Verstecken schädlich für
den Empfang ist, sollte man ausprobieren, bei uns
hat‘s problemlos geklappt
... und Action!
Sie sehen, das ist alles andere als ein
als nett und hübsch abstempelbares
Verstärkerchen; wir befinden uns hier
in ernst zu nehmen Regionen, die einfach eine sympatische Hülle verpasst
bekamen. Und das nicht nur auf dem
Datenblatt, denn dieses Designerstück
spielt auch noch. Und zwar richtig gut.
Ich will ja auch garnicht behaupten,
ich wäre mit höchsten Erwartungen
in den Hörraum gelaufen, irgendwie
hatte ich in einem Teil meines Gehirns diesen „Technisch gut, aber gucken wir mal, ob da was rauskommt“Gedanken. Da kommt was raus und
zwar richtig. Ich hatte meinen Laptop dabei, auf dem hatte ich vor eineiger Zeit die „HDTracks Ultimate
Download Experience“ gespeichert.
Das ist übrigens eines der kostenlosen
Alben, die HDTracks.com ab und an
mal zum Download anbietet. Ich habe
einfach nur meinen Laptop per USB
angeschlossen. Während der zugegebenermaßen recht kurzen Verkabelung
fiel mir auf, welche Ruhe in unserem
Hörraum herrschte. Da kam nichts aus
den Lautsprechern, kein Brummen,
kein Fiepen und ein Rauschteppich,
der erst wahrnehmbar war, als ich an
meinem Ohr schon die Kälte des AluLautsprecherkorbes spürte. Ungläubig,
ob denn überhaupt alles richtig verstrippt war, drückte ich einfach mal auf
Play und siehe da: Es spielte. Und zwar
so, dass ich mich recht überrascht auf
die Couch fallen ließ, um mir das ganz
genau anzuhören. Das begann mit,
ich erwähnte bereits den HDTracks.
com-Download mit Klassik in Form
von „The Snow Maiden: Dance of the
Tumblers“ , geschrieben vom mir sogar
bekannten Nikolai Rimsky-Korsakov.
Und sofort hatte ich den Eindruck, das
Richtige getan zu haben, denn obwohl
ich die Aufnahme nicht kannte, war ich
sicher, dass diese Direktheit, Auflösung
und der als völlig unangestrengt von
der Art und Weise Verbindung abhing.
Das bestätigte sich, als ich die gebrannte
CD ins Laufwerk des nicht ganz zufällig im Hörraum stehenden Shanling
CD-S100MKII legte und umschaltete.
Tatsächlich konnte in meinen Augen
ein schnöder Laptop mehr Drive und
Ruhe am Peachtree Nova verkörpern.
Liebe Leute, damit muss man sich
Holz ist nichts für jeden, eine Version
in Hochglanzschwarz kann auch
geordert werden
5
einsnull
erstmal abfinden. Übrigens: Auch mir
gefiel der weiche Digitalfilter etwas
besser. Er verstärkte in meinen Augen
den schlüssigen Charakter des Nova.
Die Unterschiede sind nicht riesig,
aber definitv hörbar vorhanden.
Entspannte Momente
Ich mache gar keinen Hehl daraus, dass
ich ein bekennder Farnk-Zappa-Fan
bin. Späte Stunde, kein Mensch mehr
im Verlag – das ist eine gute Zeit für
ein ganz entspanntes Zurücklehnen
in die Couch, Musik des von mir erwähnten Meisters und geschlossene
Augen. „Sheik Yerbouti“ hat ein paar
Jährchen auf dem Buckel, gehört habe
ich es sicher schon tausendmal, was
das, was der Nova daraus macht, umso
beachtenswerter dastehen lässt. Denn
obwohl ich alle glänzenden Akzente
und Fehler des Albums kenne, muss ich
sagen: Was ich an diesem Abend hörte,
war einfach nur „schön“. Mochte es ein
erhöhter Grundton sein, egal. So fand
ich das passend. Als ich die Augen öffnete, fiel mir auf, dass immer noch der
Laptop spielte und da ein Stapel CDs
lag, der auch noch seine Chance bekommen sollte. Resultat: Die Tendenz
des „Aufwärmens“ blieb auch bei Musik
von CD erhalten. Übrigens klingt wie
zu erwarten die digitale Verbindung
6
eines CD-Players merklich besser als
die analoge. Ich habe beide Eingänge
verbunden und konnte mit der Fernbedienung ganz bequem umschalten und
gegenhören – keine Frage, die HFStrippe hat gewonnen! Ich empfand
mehr Ausdruck in den Stimmen, mehr
Auflösung, vernahm mehr Feinstinformationen. Das Beste an meiner langen
spätabendlichen Sitzung war aber Folgendes: Der Peachtree Nova hat mal
wieder etwas in mir geweckt. Während
des Hörens und Experimentierens
habe ich mir mit geschlossenen Augen vorgestellt, wie er wohl in meinem
Wohnambiente zu Hause aussehen
würde. Was ich so alles anschließen
und wie ich die Musik genießen würde
und, ganz wichtig, wie ich mal wieder
ein HiFi-Gerät nach Hause schleppen
würde, ohne dass meine bessere Häfte
mit den Augen rollt. Unter anderem
das in Kombinationen mit den ausgezeichneten klanglichen Eigenschaften
ist es, was mir den Peachtree Nova so
sympathisch macht.
Christian Rechenbach
Peachtree Nova
Preis:
1.300 Euro
Vertrieb:
Robert Ross
Audiophile Produkte GmbH
Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf, Deutschland
Telefon
+49 8466 905030
Telefax
+49 8466 905040
E-Mail
[email protected]
Internet
www.robertross.de
Digitale Eingänge:
1 x USB
2 x optisch
2 x koaxial
Analoge Eingänge:
3 x Cinch
Leistung:
70 Watt/4 Ohm
55 Watt/8 Ohm
Störabstand:
87 dB
Übersprechdämfung:
78 dB
Dämpfungsfaktor:
> 120
Peripherie:
– Notebook: Toshiba SM30X
einsnull
– CD-Player: Shanling CD-S100MKII
<checksum>
Der Peachtree Nova hat‘s mir angetan.
Nicht nur klanglich liegt er oberhalb
dessen, was man von einem Vollverstärker dieser Größe erwartet. Auch
die Möglichkeiten, die er bietet, machen
ihn zu einem dem Auge schmeichelnden
Tausendsassa.
</checksum>
– Harddiskplayer: Naim HDX
– Lautsprecher: KEF XQ20
Spendor ST
Klang+Ton Specialist
1
Alles
schön
Sie wundern sich, warum in einem Magazin, in dem
es um digitale Musikwiedergabe geht, ein Gerät
abgebildet ist, das mit einer Röhre protzt? Nun,
lesen Sie weiter, der Peachtree Nova Vollverstärker
könnte abgesehen vom glimmenden Glaskolben
nicht digitaler sein.
einsnull
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Es kann ja nicht sein, dass es das schon
war. Ist es auch nicht, einen Class-AKopfhörerverstärker bringt der Nova
auch noch mit. Den habe ich in Ruhe
bei mir zu Hause ausprobiert, bevor
es an den eigentlichen Klangtest im
Verlag ging, und war begeistert. Er hat
klanglich weitaus mehr aus dem Material geholt, als ich das von meinen privaten Gerätschaften gewohnt war.
T
ja, gut dass ich vorbereitet
war. Auf den Produktbildern im Netz
sah dieser Vollverstärker in meinen
ketzerischen Augen aus wie ein vergrößertes Tivoli-Radio. Das ist ja aus
der Sicht eines Designers durchaus ein
Lob, jedoch schiele ich ja immer in die
ernst zu nehemende HiFi-Ecke und
konnte deshalb den Gedanken nicht
so ganz beiseite räumen. Trotzdem:
Hübscher könnte er nicht sein. Ein
optisches Kleinod ist er ja nun wirklich. Unser Testmuster kam in Kirsche
Echtholzfurnier, was bei der Flut der
mit optischer Sterilität gesegneten
HiFi-Gerätschaften eine willkommene
Abwechslung ist. Wem das Holz nicht
in den Sinn oder ins häusliche Ambiente passt, dem kann geholfen werden, denn den Peachtree Nova gibt es
auch mit hochglanzschwarzer Schale. Neben besagter Röhre finden sich
zum einen ein ordentlicher Drehregler
für die Lautstärke sowie eine ganze
Reihe Eingangswahltaster, von denen
5 digitale Geräte als Quelle auswählen.
Jawohl, ganze zwei optische, nochmals
zwei koaxiale Eingänge und als Besonderheit ein USB-Eingang.
Der USB-Eingang versteht sich wie
folgt: Direkt mit einem Rechner ver2
bunden, wird der Peachtree Nova als
USB-Audiogerät erkannt. Folglich
kann mit Windows Media Player, Winamp, iTunes oder was auch immer
Sie gern als Abspielprogramm nutzen, Musik an ihn geschickt werden.
Das geht tatsächlich so einfach, wie
es sich anhört. Anstöpseln, warten bis
Windows die USB-Audio-Geräte eingerichtet hat und schon kann man loslegen. Und zwar ganz getrost auch mit
niert, bevor der DAC überhaupt davon
mitbekommt. Um die D/A-Wandlung
kümmert sich ein ESS 9006 Sabre. In
diesem Fall handelt es sich um einen
8-Kanal-Wandler, obwohl nur zwei für
Stereo gebraucht werden. Das ist trotzdem nicht falsch gedacht, denn im Stereo-Modus geht sogar der Rauschabstand um das Vierfaache nach oben.
Das Ding ist richtig Klasse, und auch
wenn das natürlich nicht der Hauptgrund für die Anschaffung des nova ist:
Man kann ihn auch richtig gut als reinen Wandler einsetzen. Egal was er für
einen Bitstrom abbekommt, er mach
ein 24-Bit-/96-kHz-Upsampling. Das
tut jeder Art von Musik gut, egal ob
CD oder Musikdatei aus dem Rechner.
Damit man es auch jedem recht machen kann, lassen sich die Filtertypen
umschalten. Der messtechnisch bessere
Filter hat einen steileren Anstieg, die
audiophile Fraktion bevorzugt allerdings einen etwas weicheren.
Die zwischenzeitlich vergessene Anschlussflut ist aber an dieser Stelle
noch lange nicht vorbei. „Normale“
Cincheingänge hat er schließlich auch
noch. Ganz ohne Besonderheiten
will sich aber auch die anaolge Sektion nicht geschlagen geben, denn man
kann unseren Freund hier auch wunderbar in eine Heimkinokette einbinden. Einer der Aux-Eingänge hat
nämlich einen Bypass-Schalter, der
48-kHz-Dateien, die der Nova besonders gern und zu meiner Freude ohne
Probleme entgegennimmt. Die USBVerbindung ist galvanisch getrennt,
was sehr wichtig ist, da ja doch immer
ein wenig Spannungsmüll vom Schaltnetzteil des Computers und Prozessorrauschen fröhlich die Masseleitung der
USB-Verbindung entlangwandert und
Jitterprobleme verursacht. Auf diese
Art wird dieser Unrat effektiv elimi-
Jeder Menge Eingangswahltaster sitzen auf der
Frontblende. Die meisten davon sind digital,
was den Anspruch des Nova unterstreicht
einsnull
3
Die Röhre sitzt in der Vorverstärkung. Man kann
sie aber auch per Bypass-Taste umgehen. Der
Class-A-Kopfhörerausgang ist klanglich weit
mehr als nur Dreingabe
die Vorstufe umgeht. Mit den Pre-outs
eines A/V-Receivers verbunden, werden die Endstufen von dort aus geregelt. Nicht schlecht, wenn man nicht
extra Lautsprecher nur für den Nova
kaufen will und eine bereits bestehende
Heimkinoanlage hat. Außerdem, und
das werde ich noch ausführlich bestätigen, werden die internen Amps der
meisten AV-Receiver klanglich hinter
dem Nova hinterherhinken. Die anderen Cincheingänge kann man für
Non-fading-Buchsen, beispielsweise
von Fernsehgeräten, nutzen.
Beachtliche 70 Watt an vier Ohm (rot) konnten
wir dem Nova entlocken, die Verzerrungen sind
über den gesamten nutzbaren Bereich erfreulich
nierdig. Der Störbabstand beträgt 87 dB, das
ist völlig in Ordnung. Dämpfungsfaktoren liegen
im Mittel um 120, das reicht vollkommen für
größere Lautsprecher.
Klappe, die erste ...
Den Großteil der Rückseite nimmt
eine Klappe ein, die für weitaus mehr
gedacht ist, als Fläche für das RoHSKennzeichen bereitzuhalten. Dahinter
sitzt der Einschub eines Zone-Players
des Sonos Systems. Er verschwindet
im Gerät, nur die Anschlüsse bleiben sichtbar. Klasse, einfach ein ganz
kurzes Signalkabel vom Zone-Player
in den Nova, fertig ist die kleine, feine
und komplett digitale Kette.
Die Vorstellung, den Nova auf einem
passenden Rack stehen zu haben, der
mit ein paar richtig guten Lautsprechern verbunden ist und mit der Fernbedienung jederzeit das komplette Archiv abrufen zu können, obwohl man
nichts weiter sieht als diese Schönheit
in Form des nNova, ist verführerisch,
das muss mal gesagt werden. Und das
sage ich, obwohl ich oft große Lautsprecher und viel, viel Elektronik gut-
Gehörtes:
– Frank Zappa
Sheik Yerbouti
–HDTracks Ultimate
Download Experience
Die Furnieroberfläche ist wunderschön
verarbeitet. Nebenbei fasst sich sie sich auch
wunderbar an. Streichelt man gern
– Metallica
Death Magnetic
– Katie Melua
Piece by Piece
geheißen habe. Große Lautsprecher
können es durchaus auch sein, er liefert ganz schnuckelige 70 Watt. Den
kompletten Straßenzug bekommt man
damit zwar nicht beschallt, aber für
eine gehörige Portion Spaß durch erhöhten Pegel ist er auf jeden Fall gut.
Die Verstärkersektion gepaart mit meiner eingangs gestellten Aussage, der
Nova könne abgesehen von der Röhre
nicht digitaler sein, bringt mich übrigens an einen Punkt, an dem ich sowohl mit Vorurteilen aufräumen als
auch belehren kann. Zur unberechtig-
terweise großen Enttäuschung einiger
Befragter verstärkt unser nova nicht in
Class-D- sondern in bewährter ClassA/B-Technik. Das ist, ungeachtet des
in die Irre führnenden „D“ im Namen
nicht analoger als die Verwendung von
Schaltverstärkern. Und so sollte man,
um Missverständnisse zu vermeiden,
diese Schaltungsart auch nennen, denn
einen „Digitalverstärker“, auch wenn er
vom Namen her gut in die Thematik
des Heftes passen würde, gibt es nicht.
Punkt.
Die kleine Fernbedienung will optisch zwar
nicht so recht zum Rest passen, erfüllt
aber ihren Zweck. Mehr als Quellenwahl,
Lautstärke und Röhrenbypass muss man ja
von der Couch aus nicht machen können
Vier digitale Eingänge, drei analoge, einer davon optional auch an der
Vorstufe vorbei. Da lässt sich viel mit machen. Die Ausgänge konnen
für Subwoofer oder weitere Endstufen verwendet werden, die galvanisch
getrennte USB-Buchse bezieht Musik direkt aus dem PC heraus
Messtechnisch tut sich mit eingeschalteter
Röhre nicht viel. Der Klirr legt im Nutzbereich
unterhalb von 20 Watt leicht zu, das war‘s aber
schon.
einsnull
– Johnny Cash
American Recordings IV
4
einsnull
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Es kann ja nicht sein, dass es das schon
war. Ist es auch nicht, einen Class-AKopfhörerverstärker bringt der Nova
auch noch mit. Den habe ich in Ruhe
bei mir zu Hause ausprobiert, bevor
es an den eigentlichen Klangtest im
Verlag ging, und war begeistert. Er hat
klanglich weitaus mehr aus dem Material geholt, als ich das von meinen privaten Gerätschaften gewohnt war.
T
ja, gut dass ich vorbereitet
war. Auf den Produktbildern im Netz
sah dieser Vollverstärker in meinen
ketzerischen Augen aus wie ein vergrößertes Tivoli-Radio. Das ist ja aus
der Sicht eines Designers durchaus ein
Lob, jedoch schiele ich ja immer in die
ernst zu nehemende HiFi-Ecke und
konnte deshalb den Gedanken nicht
so ganz beiseite räumen. Trotzdem:
Hübscher könnte er nicht sein. Ein
optisches Kleinod ist er ja nun wirklich. Unser Testmuster kam in Kirsche
Echtholzfurnier, was bei der Flut der
mit optischer Sterilität gesegneten
HiFi-Gerätschaften eine willkommene
Abwechslung ist. Wem das Holz nicht
in den Sinn oder ins häusliche Ambiente passt, dem kann geholfen werden, denn den Peachtree Nova gibt es
auch mit hochglanzschwarzer Schale. Neben besagter Röhre finden sich
zum einen ein ordentlicher Drehregler
für die Lautstärke sowie eine ganze
Reihe Eingangswahltaster, von denen
5 digitale Geräte als Quelle auswählen.
Jawohl, ganze zwei optische, nochmals
zwei koaxiale Eingänge und als Besonderheit ein USB-Eingang.
Der USB-Eingang versteht sich wie
folgt: Direkt mit einem Rechner ver2
bunden, wird der Peachtree Nova als
USB-Audiogerät erkannt. Folglich
kann mit Windows Media Player, Winamp, iTunes oder was auch immer
Sie gern als Abspielprogramm nutzen, Musik an ihn geschickt werden.
Das geht tatsächlich so einfach, wie
es sich anhört. Anstöpseln, warten bis
Windows die USB-Audio-Geräte eingerichtet hat und schon kann man loslegen. Und zwar ganz getrost auch mit
niert, bevor der DAC überhaupt davon
mitbekommt. Um die D/A-Wandlung
kümmert sich ein ESS 9006 Sabre. In
diesem Fall handelt es sich um einen
8-Kanal-Wandler, obwohl nur zwei für
Stereo gebraucht werden. Das ist trotzdem nicht falsch gedacht, denn im Stereo-Modus geht sogar der Rauschabstand um das Vierfaache nach oben.
Das Ding ist richtig Klasse, und auch
wenn das natürlich nicht der Hauptgrund für die Anschaffung des nova ist:
Man kann ihn auch richtig gut als reinen Wandler einsetzen. Egal was er für
einen Bitstrom abbekommt, er mach
ein 24-Bit-/96-kHz-Upsampling. Das
tut jeder Art von Musik gut, egal ob
CD oder Musikdatei aus dem Rechner.
Damit man es auch jedem recht machen kann, lassen sich die Filtertypen
umschalten. Der messtechnisch bessere
Filter hat einen steileren Anstieg, die
audiophile Fraktion bevorzugt allerdings einen etwas weicheren.
Die zwischenzeitlich vergessene Anschlussflut ist aber an dieser Stelle
noch lange nicht vorbei. „Normale“
Cincheingänge hat er schließlich auch
noch. Ganz ohne Besonderheiten
will sich aber auch die anaolge Sektion nicht geschlagen geben, denn man
kann unseren Freund hier auch wunderbar in eine Heimkinokette einbinden. Einer der Aux-Eingänge hat
nämlich einen Bypass-Schalter, der
48-kHz-Dateien, die der Nova besonders gern und zu meiner Freude ohne
Probleme entgegennimmt. Die USBVerbindung ist galvanisch getrennt,
was sehr wichtig ist, da ja doch immer
ein wenig Spannungsmüll vom Schaltnetzteil des Computers und Prozessorrauschen fröhlich die Masseleitung der
USB-Verbindung entlangwandert und
Jitterprobleme verursacht. Auf diese
Art wird dieser Unrat effektiv elimi-
Jeder Menge Eingangswahltaster sitzen auf der
Frontblende. Die meisten davon sind digital,
was den Anspruch des Nova unterstreicht
einsnull
3
Die Röhre sitzt in der Vorverstärkung. Man kann
sie aber auch per Bypass-Taste umgehen. Der
Class-A-Kopfhörerausgang ist klanglich weit
mehr als nur Dreingabe
die Vorstufe umgeht. Mit den Pre-outs
eines A/V-Receivers verbunden, werden die Endstufen von dort aus geregelt. Nicht schlecht, wenn man nicht
extra Lautsprecher nur für den Nova
kaufen will und eine bereits bestehende
Heimkinoanlage hat. Außerdem, und
das werde ich noch ausführlich bestätigen, werden die internen Amps der
meisten AV-Receiver klanglich hinter
dem Nova hinterherhinken. Die anderen Cincheingänge kann man für
Non-fading-Buchsen, beispielsweise
von Fernsehgeräten, nutzen.
Beachtliche 70 Watt an vier Ohm (rot) konnten
wir dem Nova entlocken, die Verzerrungen sind
über den gesamten nutzbaren Bereich erfreulich
nierdig. Der Störbabstand beträgt 87 dB, das
ist völlig in Ordnung. Dämpfungsfaktoren liegen
im Mittel um 120, das reicht vollkommen für
größere Lautsprecher.
Klappe, die erste ...
Den Großteil der Rückseite nimmt
eine Klappe ein, die für weitaus mehr
gedacht ist, als Fläche für das RoHSKennzeichen bereitzuhalten. Dahinter
sitzt der Einschub eines Zone-Players
des Sonos Systems. Er verschwindet
im Gerät, nur die Anschlüsse bleiben sichtbar. Klasse, einfach ein ganz
kurzes Signalkabel vom Zone-Player
in den Nova, fertig ist die kleine, feine
und komplett digitale Kette.
Die Vorstellung, den Nova auf einem
passenden Rack stehen zu haben, der
mit ein paar richtig guten Lautsprechern verbunden ist und mit der Fernbedienung jederzeit das komplette Archiv abrufen zu können, obwohl man
nichts weiter sieht als diese Schönheit
in Form des nNova, ist verführerisch,
das muss mal gesagt werden. Und das
sage ich, obwohl ich oft große Lautsprecher und viel, viel Elektronik gut-
Gehörtes:
– Frank Zappa
Sheik Yerbouti
–HDTracks Ultimate
Download Experience
Die Furnieroberfläche ist wunderschön
verarbeitet. Nebenbei fasst sich sie sich auch
wunderbar an. Streichelt man gern
– Metallica
Death Magnetic
– Katie Melua
Piece by Piece
geheißen habe. Große Lautsprecher
können es durchaus auch sein, er liefert ganz schnuckelige 70 Watt. Den
kompletten Straßenzug bekommt man
damit zwar nicht beschallt, aber für
eine gehörige Portion Spaß durch erhöhten Pegel ist er auf jeden Fall gut.
Die Verstärkersektion gepaart mit meiner eingangs gestellten Aussage, der
Nova könne abgesehen von der Röhre
nicht digitaler sein, bringt mich übrigens an einen Punkt, an dem ich sowohl mit Vorurteilen aufräumen als
auch belehren kann. Zur unberechtig-
terweise großen Enttäuschung einiger
Befragter verstärkt unser nova nicht in
Class-D- sondern in bewährter ClassA/B-Technik. Das ist, ungeachtet des
in die Irre führnenden „D“ im Namen
nicht analoger als die Verwendung von
Schaltverstärkern. Und so sollte man,
um Missverständnisse zu vermeiden,
diese Schaltungsart auch nennen, denn
einen „Digitalverstärker“, auch wenn er
vom Namen her gut in die Thematik
des Heftes passen würde, gibt es nicht.
Punkt.
Die kleine Fernbedienung will optisch zwar
nicht so recht zum Rest passen, erfüllt
aber ihren Zweck. Mehr als Quellenwahl,
Lautstärke und Röhrenbypass muss man ja
von der Couch aus nicht machen können
Vier digitale Eingänge, drei analoge, einer davon optional auch an der
Vorstufe vorbei. Da lässt sich viel mit machen. Die Ausgänge konnen
für Subwoofer oder weitere Endstufen verwendet werden, die galvanisch
getrennte USB-Buchse bezieht Musik direkt aus dem PC heraus
Messtechnisch tut sich mit eingeschalteter
Röhre nicht viel. Der Klirr legt im Nutzbereich
unterhalb von 20 Watt leicht zu, das war‘s aber
schon.
einsnull
– Johnny Cash
American Recordings IV
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Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Es kann ja nicht sein, dass es das schon
war. Ist es auch nicht, einen Class-AKopfhörerverstärker bringt der Nova
auch noch mit. Den habe ich in Ruhe
bei mir zu Hause ausprobiert, bevor
es an den eigentlichen Klangtest im
Verlag ging, und war begeistert. Er hat
klanglich weitaus mehr aus dem Material geholt, als ich das von meinen privaten Gerätschaften gewohnt war.
T
ja, gut dass ich vorbereitet
war. Auf den Produktbildern im Netz
sah dieser Vollverstärker in meinen
ketzerischen Augen aus wie ein vergrößertes Tivoli-Radio. Das ist ja aus
der Sicht eines Designers durchaus ein
Lob, jedoch schiele ich ja immer in die
ernst zu nehemende HiFi-Ecke und
konnte deshalb den Gedanken nicht
so ganz beiseite räumen. Trotzdem:
Hübscher könnte er nicht sein. Ein
optisches Kleinod ist er ja nun wirklich. Unser Testmuster kam in Kirsche
Echtholzfurnier, was bei der Flut der
mit optischer Sterilität gesegneten
HiFi-Gerätschaften eine willkommene
Abwechslung ist. Wem das Holz nicht
in den Sinn oder ins häusliche Ambiente passt, dem kann geholfen werden, denn den Peachtree Nova gibt es
auch mit hochglanzschwarzer Schale. Neben besagter Röhre finden sich
zum einen ein ordentlicher Drehregler
für die Lautstärke sowie eine ganze
Reihe Eingangswahltaster, von denen
5 digitale Geräte als Quelle auswählen.
Jawohl, ganze zwei optische, nochmals
zwei koaxiale Eingänge und als Besonderheit ein USB-Eingang.
Der USB-Eingang versteht sich wie
folgt: Direkt mit einem Rechner ver2
bunden, wird der Peachtree Nova als
USB-Audiogerät erkannt. Folglich
kann mit Windows Media Player, Winamp, iTunes oder was auch immer
Sie gern als Abspielprogramm nutzen, Musik an ihn geschickt werden.
Das geht tatsächlich so einfach, wie
es sich anhört. Anstöpseln, warten bis
Windows die USB-Audio-Geräte eingerichtet hat und schon kann man loslegen. Und zwar ganz getrost auch mit
niert, bevor der DAC überhaupt davon
mitbekommt. Um die D/A-Wandlung
kümmert sich ein ESS 9006 Sabre. In
diesem Fall handelt es sich um einen
8-Kanal-Wandler, obwohl nur zwei für
Stereo gebraucht werden. Das ist trotzdem nicht falsch gedacht, denn im Stereo-Modus geht sogar der Rauschabstand um das Vierfaache nach oben.
Das Ding ist richtig Klasse, und auch
wenn das natürlich nicht der Hauptgrund für die Anschaffung des nova ist:
Man kann ihn auch richtig gut als reinen Wandler einsetzen. Egal was er für
einen Bitstrom abbekommt, er mach
ein 24-Bit-/96-kHz-Upsampling. Das
tut jeder Art von Musik gut, egal ob
CD oder Musikdatei aus dem Rechner.
Damit man es auch jedem recht machen kann, lassen sich die Filtertypen
umschalten. Der messtechnisch bessere
Filter hat einen steileren Anstieg, die
audiophile Fraktion bevorzugt allerdings einen etwas weicheren.
Die zwischenzeitlich vergessene Anschlussflut ist aber an dieser Stelle
noch lange nicht vorbei. „Normale“
Cincheingänge hat er schließlich auch
noch. Ganz ohne Besonderheiten
will sich aber auch die anaolge Sektion nicht geschlagen geben, denn man
kann unseren Freund hier auch wunderbar in eine Heimkinokette einbinden. Einer der Aux-Eingänge hat
nämlich einen Bypass-Schalter, der
48-kHz-Dateien, die der Nova besonders gern und zu meiner Freude ohne
Probleme entgegennimmt. Die USBVerbindung ist galvanisch getrennt,
was sehr wichtig ist, da ja doch immer
ein wenig Spannungsmüll vom Schaltnetzteil des Computers und Prozessorrauschen fröhlich die Masseleitung der
USB-Verbindung entlangwandert und
Jitterprobleme verursacht. Auf diese
Art wird dieser Unrat effektiv elimi-
Jeder Menge Eingangswahltaster sitzen auf der
Frontblende. Die meisten davon sind digital,
was den Anspruch des Nova unterstreicht
einsnull
3
Die Röhre sitzt in der Vorverstärkung. Man kann
sie aber auch per Bypass-Taste umgehen. Der
Class-A-Kopfhörerausgang ist klanglich weit
mehr als nur Dreingabe
die Vorstufe umgeht. Mit den Pre-outs
eines A/V-Receivers verbunden, werden die Endstufen von dort aus geregelt. Nicht schlecht, wenn man nicht
extra Lautsprecher nur für den Nova
kaufen will und eine bereits bestehende
Heimkinoanlage hat. Außerdem, und
das werde ich noch ausführlich bestätigen, werden die internen Amps der
meisten AV-Receiver klanglich hinter
dem Nova hinterherhinken. Die anderen Cincheingänge kann man für
Non-fading-Buchsen, beispielsweise
von Fernsehgeräten, nutzen.
Beachtliche 70 Watt an vier Ohm (rot) konnten
wir dem Nova entlocken, die Verzerrungen sind
über den gesamten nutzbaren Bereich erfreulich
nierdig. Der Störbabstand beträgt 87 dB, das
ist völlig in Ordnung. Dämpfungsfaktoren liegen
im Mittel um 120, das reicht vollkommen für
größere Lautsprecher.
Klappe, die erste ...
Den Großteil der Rückseite nimmt
eine Klappe ein, die für weitaus mehr
gedacht ist, als Fläche für das RoHSKennzeichen bereitzuhalten. Dahinter
sitzt der Einschub eines Zone-Players
des Sonos Systems. Er verschwindet
im Gerät, nur die Anschlüsse bleiben sichtbar. Klasse, einfach ein ganz
kurzes Signalkabel vom Zone-Player
in den Nova, fertig ist die kleine, feine
und komplett digitale Kette.
Die Vorstellung, den Nova auf einem
passenden Rack stehen zu haben, der
mit ein paar richtig guten Lautsprechern verbunden ist und mit der Fernbedienung jederzeit das komplette Archiv abrufen zu können, obwohl man
nichts weiter sieht als diese Schönheit
in Form des nNova, ist verführerisch,
das muss mal gesagt werden. Und das
sage ich, obwohl ich oft große Lautsprecher und viel, viel Elektronik gut-
Gehörtes:
– Frank Zappa
Sheik Yerbouti
–HDTracks Ultimate
Download Experience
Die Furnieroberfläche ist wunderschön
verarbeitet. Nebenbei fasst sich sie sich auch
wunderbar an. Streichelt man gern
– Metallica
Death Magnetic
– Katie Melua
Piece by Piece
geheißen habe. Große Lautsprecher
können es durchaus auch sein, er liefert ganz schnuckelige 70 Watt. Den
kompletten Straßenzug bekommt man
damit zwar nicht beschallt, aber für
eine gehörige Portion Spaß durch erhöhten Pegel ist er auf jeden Fall gut.
Die Verstärkersektion gepaart mit meiner eingangs gestellten Aussage, der
Nova könne abgesehen von der Röhre
nicht digitaler sein, bringt mich übrigens an einen Punkt, an dem ich sowohl mit Vorurteilen aufräumen als
auch belehren kann. Zur unberechtig-
terweise großen Enttäuschung einiger
Befragter verstärkt unser nova nicht in
Class-D- sondern in bewährter ClassA/B-Technik. Das ist, ungeachtet des
in die Irre führnenden „D“ im Namen
nicht analoger als die Verwendung von
Schaltverstärkern. Und so sollte man,
um Missverständnisse zu vermeiden,
diese Schaltungsart auch nennen, denn
einen „Digitalverstärker“, auch wenn er
vom Namen her gut in die Thematik
des Heftes passen würde, gibt es nicht.
Punkt.
Die kleine Fernbedienung will optisch zwar
nicht so recht zum Rest passen, erfüllt
aber ihren Zweck. Mehr als Quellenwahl,
Lautstärke und Röhrenbypass muss man ja
von der Couch aus nicht machen können
Vier digitale Eingänge, drei analoge, einer davon optional auch an der
Vorstufe vorbei. Da lässt sich viel mit machen. Die Ausgänge konnen
für Subwoofer oder weitere Endstufen verwendet werden, die galvanisch
getrennte USB-Buchse bezieht Musik direkt aus dem PC heraus
Messtechnisch tut sich mit eingeschalteter
Röhre nicht viel. Der Klirr legt im Nutzbereich
unterhalb von 20 Watt leicht zu, das war‘s aber
schon.
einsnull
– Johnny Cash
American Recordings IV
4
einsnull
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Sonderdruck
Der Nova installiert sich in Windows als USBAudiogerät. Die Musik kann direkt aus der
Applikation heraus an ihn geschickt werden,
die meist schlechten On-Board-Soundkarten
sind passé
Nr. 1/2009
Konsequent: In das Schubfach kann man einen Sonos
Zone Player schieben. Dann ist nun wirklich alles in
einem Gerät. Inwieweit das Verstecken schädlich für
den Empfang ist, sollte man ausprobieren, bei uns
hat‘s problemlos geklappt
... und Action!
Sie sehen, das ist alles andere als ein
als nett und hübsch abstempelbares
Verstärkerchen; wir befinden uns hier
in ernst zu nehmen Regionen, die einfach eine sympatische Hülle verpasst
bekamen. Und das nicht nur auf dem
Datenblatt, denn dieses Designerstück
spielt auch noch. Und zwar richtig gut.
Ich will ja auch garnicht behaupten,
ich wäre mit höchsten Erwartungen
in den Hörraum gelaufen, irgendwie
hatte ich in einem Teil meines Gehirns diesen „Technisch gut, aber gucken wir mal, ob da was rauskommt“Gedanken. Da kommt was raus und
zwar richtig. Ich hatte meinen Laptop dabei, auf dem hatte ich vor eineiger Zeit die „HDTracks Ultimate
Download Experience“ gespeichert.
Das ist übrigens eines der kostenlosen
Alben, die HDTracks.com ab und an
mal zum Download anbietet. Ich habe
einfach nur meinen Laptop per USB
angeschlossen. Während der zugegebenermaßen recht kurzen Verkabelung
fiel mir auf, welche Ruhe in unserem
Hörraum herrschte. Da kam nichts aus
den Lautsprechern, kein Brummen,
kein Fiepen und ein Rauschteppich,
der erst wahrnehmbar war, als ich an
meinem Ohr schon die Kälte des AluLautsprecherkorbes spürte. Ungläubig,
ob denn überhaupt alles richtig verstrippt war, drückte ich einfach mal auf
Play und siehe da: Es spielte. Und zwar
so, dass ich mich recht überrascht auf
die Couch fallen ließ, um mir das ganz
genau anzuhören. Das begann mit,
ich erwähnte bereits den HDTracks.
com-Download mit Klassik in Form
von „The Snow Maiden: Dance of the
Tumblers“ , geschrieben vom mir sogar
bekannten Nikolai Rimsky-Korsakov.
Und sofort hatte ich den Eindruck, das
Richtige getan zu haben, denn obwohl
ich die Aufnahme nicht kannte, war ich
sicher, dass diese Direktheit, Auflösung
und der als völlig unangestrengt von
der Art und Weise Verbindung abhing.
Das bestätigte sich, als ich die gebrannte
CD ins Laufwerk des nicht ganz zufällig im Hörraum stehenden Shanling
CD-S100MKII legte und umschaltete.
Tatsächlich konnte in meinen Augen
ein schnöder Laptop mehr Drive und
Ruhe am Peachtree Nova verkörpern.
Liebe Leute, damit muss man sich
Holz ist nichts für jeden, eine Version
in Hochglanzschwarz kann auch
geordert werden
5
einsnull
erstmal abfinden. Übrigens: Auch mir
gefiel der weiche Digitalfilter etwas
besser. Er verstärkte in meinen Augen
den schlüssigen Charakter des Nova.
Die Unterschiede sind nicht riesig,
aber definitv hörbar vorhanden.
Entspannte Momente
Ich mache gar keinen Hehl daraus, dass
ich ein bekennder Farnk-Zappa-Fan
bin. Späte Stunde, kein Mensch mehr
im Verlag – das ist eine gute Zeit für
ein ganz entspanntes Zurücklehnen
in die Couch, Musik des von mir erwähnten Meisters und geschlossene
Augen. „Sheik Yerbouti“ hat ein paar
Jährchen auf dem Buckel, gehört habe
ich es sicher schon tausendmal, was
das, was der Nova daraus macht, umso
beachtenswerter dastehen lässt. Denn
obwohl ich alle glänzenden Akzente
und Fehler des Albums kenne, muss ich
sagen: Was ich an diesem Abend hörte,
war einfach nur „schön“. Mochte es ein
erhöhter Grundton sein, egal. So fand
ich das passend. Als ich die Augen öffnete, fiel mir auf, dass immer noch der
Laptop spielte und da ein Stapel CDs
lag, der auch noch seine Chance bekommen sollte. Resultat: Die Tendenz
des „Aufwärmens“ blieb auch bei Musik
von CD erhalten. Übrigens klingt wie
zu erwarten die digitale Verbindung
6
eines CD-Players merklich besser als
die analoge. Ich habe beide Eingänge
verbunden und konnte mit der Fernbedienung ganz bequem umschalten und
gegenhören – keine Frage, die HFStrippe hat gewonnen! Ich empfand
mehr Ausdruck in den Stimmen, mehr
Auflösung, vernahm mehr Feinstinformationen. Das Beste an meiner langen
spätabendlichen Sitzung war aber Folgendes: Der Peachtree Nova hat mal
wieder etwas in mir geweckt. Während
des Hörens und Experimentierens
habe ich mir mit geschlossenen Augen vorgestellt, wie er wohl in meinem
Wohnambiente zu Hause aussehen
würde. Was ich so alles anschließen
und wie ich die Musik genießen würde
und, ganz wichtig, wie ich mal wieder
ein HiFi-Gerät nach Hause schleppen
würde, ohne dass meine bessere Häfte
mit den Augen rollt. Unter anderem
das in Kombinationen mit den ausgezeichneten klanglichen Eigenschaften
ist es, was mir den Peachtree Nova so
sympathisch macht.
Christian Rechenbach
Peachtree Nova
Preis:
1.300 Euro
Vertrieb:
Robert Ross
Audiophile Produkte GmbH
Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf, Deutschland
Telefon
+49 8466 905030
Telefax
+49 8466 905040
E-Mail
[email protected]
Internet
www.robertross.de
Digitale Eingänge:
1 x USB
2 x optisch
2 x koaxial
Analoge Eingänge:
3 x Cinch
Leistung:
70 Watt/4 Ohm
55 Watt/8 Ohm
Störabstand:
87 dB
Übersprechdämfung:
78 dB
Dämpfungsfaktor:
> 120
Peripherie:
– Notebook: Toshiba SM30X
einsnull
– CD-Player: Shanling CD-S100MKII
<checksum>
Der Peachtree Nova hat‘s mir angetan.
Nicht nur klanglich liegt er oberhalb
dessen, was man von einem Vollverstärker dieser Größe erwartet. Auch
die Möglichkeiten, die er bietet, machen
ihn zu einem dem Auge schmeichelnden
Tausendsassa.
</checksum>
– Harddiskplayer: Naim HDX
– Lautsprecher: KEF XQ20
Spendor ST
Klang+Ton Specialist
1
Alles
schön
Sie wundern sich, warum in einem Magazin, in dem
es um digitale Musikwiedergabe geht, ein Gerät
abgebildet ist, das mit einer Röhre protzt? Nun,
lesen Sie weiter, der Peachtree Nova Vollverstärker
könnte abgesehen vom glimmenden Glaskolben
nicht digitaler sein.
einsnull
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Test: Vollverstärker Peachtree Nova
Sonderdruck
Der Nova installiert sich in Windows als USBAudiogerät. Die Musik kann direkt aus der
Applikation heraus an ihn geschickt werden,
die meist schlechten On-Board-Soundkarten
sind passé
Nr. 1/2009
Konsequent: In das Schubfach kann man einen Sonos
Zone Player schieben. Dann ist nun wirklich alles in
einem Gerät. Inwieweit das Verstecken schädlich für
den Empfang ist, sollte man ausprobieren, bei uns
hat‘s problemlos geklappt
... und Action!
Sie sehen, das ist alles andere als ein
als nett und hübsch abstempelbares
Verstärkerchen; wir befinden uns hier
in ernst zu nehmen Regionen, die einfach eine sympatische Hülle verpasst
bekamen. Und das nicht nur auf dem
Datenblatt, denn dieses Designerstück
spielt auch noch. Und zwar richtig gut.
Ich will ja auch garnicht behaupten,
ich wäre mit höchsten Erwartungen
in den Hörraum gelaufen, irgendwie
hatte ich in einem Teil meines Gehirns diesen „Technisch gut, aber gucken wir mal, ob da was rauskommt“Gedanken. Da kommt was raus und
zwar richtig. Ich hatte meinen Laptop dabei, auf dem hatte ich vor eineiger Zeit die „HDTracks Ultimate
Download Experience“ gespeichert.
Das ist übrigens eines der kostenlosen
Alben, die HDTracks.com ab und an
mal zum Download anbietet. Ich habe
einfach nur meinen Laptop per USB
angeschlossen. Während der zugegebenermaßen recht kurzen Verkabelung
fiel mir auf, welche Ruhe in unserem
Hörraum herrschte. Da kam nichts aus
den Lautsprechern, kein Brummen,
kein Fiepen und ein Rauschteppich,
der erst wahrnehmbar war, als ich an
meinem Ohr schon die Kälte des AluLautsprecherkorbes spürte. Ungläubig,
ob denn überhaupt alles richtig verstrippt war, drückte ich einfach mal auf
Play und siehe da: Es spielte. Und zwar
so, dass ich mich recht überrascht auf
die Couch fallen ließ, um mir das ganz
genau anzuhören. Das begann mit,
ich erwähnte bereits den HDTracks.
com-Download mit Klassik in Form
von „The Snow Maiden: Dance of the
Tumblers“ , geschrieben vom mir sogar
bekannten Nikolai Rimsky-Korsakov.
Und sofort hatte ich den Eindruck, das
Richtige getan zu haben, denn obwohl
ich die Aufnahme nicht kannte, war ich
sicher, dass diese Direktheit, Auflösung
und der als völlig unangestrengt von
der Art und Weise Verbindung abhing.
Das bestätigte sich, als ich die gebrannte
CD ins Laufwerk des nicht ganz zufällig im Hörraum stehenden Shanling
CD-S100MKII legte und umschaltete.
Tatsächlich konnte in meinen Augen
ein schnöder Laptop mehr Drive und
Ruhe am Peachtree Nova verkörpern.
Liebe Leute, damit muss man sich
Holz ist nichts für jeden, eine Version
in Hochglanzschwarz kann auch
geordert werden
5
einsnull
erstmal abfinden. Übrigens: Auch mir
gefiel der weiche Digitalfilter etwas
besser. Er verstärkte in meinen Augen
den schlüssigen Charakter des Nova.
Die Unterschiede sind nicht riesig,
aber definitv hörbar vorhanden.
Entspannte Momente
Ich mache gar keinen Hehl daraus, dass
ich ein bekennder Farnk-Zappa-Fan
bin. Späte Stunde, kein Mensch mehr
im Verlag – das ist eine gute Zeit für
ein ganz entspanntes Zurücklehnen
in die Couch, Musik des von mir erwähnten Meisters und geschlossene
Augen. „Sheik Yerbouti“ hat ein paar
Jährchen auf dem Buckel, gehört habe
ich es sicher schon tausendmal, was
das, was der Nova daraus macht, umso
beachtenswerter dastehen lässt. Denn
obwohl ich alle glänzenden Akzente
und Fehler des Albums kenne, muss ich
sagen: Was ich an diesem Abend hörte,
war einfach nur „schön“. Mochte es ein
erhöhter Grundton sein, egal. So fand
ich das passend. Als ich die Augen öffnete, fiel mir auf, dass immer noch der
Laptop spielte und da ein Stapel CDs
lag, der auch noch seine Chance bekommen sollte. Resultat: Die Tendenz
des „Aufwärmens“ blieb auch bei Musik
von CD erhalten. Übrigens klingt wie
zu erwarten die digitale Verbindung
6
eines CD-Players merklich besser als
die analoge. Ich habe beide Eingänge
verbunden und konnte mit der Fernbedienung ganz bequem umschalten und
gegenhören – keine Frage, die HFStrippe hat gewonnen! Ich empfand
mehr Ausdruck in den Stimmen, mehr
Auflösung, vernahm mehr Feinstinformationen. Das Beste an meiner langen
spätabendlichen Sitzung war aber Folgendes: Der Peachtree Nova hat mal
wieder etwas in mir geweckt. Während
des Hörens und Experimentierens
habe ich mir mit geschlossenen Augen vorgestellt, wie er wohl in meinem
Wohnambiente zu Hause aussehen
würde. Was ich so alles anschließen
und wie ich die Musik genießen würde
und, ganz wichtig, wie ich mal wieder
ein HiFi-Gerät nach Hause schleppen
würde, ohne dass meine bessere Häfte
mit den Augen rollt. Unter anderem
das in Kombinationen mit den ausgezeichneten klanglichen Eigenschaften
ist es, was mir den Peachtree Nova so
sympathisch macht.
Christian Rechenbach
Peachtree Nova
Preis:
1.300 Euro
Vertrieb:
Robert Ross
Audiophile Produkte GmbH
Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf, Deutschland
Telefon
+49 8466 905030
Telefax
+49 8466 905040
E-Mail
[email protected]
Internet
www.robertross.de
Digitale Eingänge:
1 x USB
2 x optisch
2 x koaxial
Analoge Eingänge:
3 x Cinch
Leistung:
70 Watt/4 Ohm
55 Watt/8 Ohm
Störabstand:
87 dB
Übersprechdämfung:
78 dB
Dämpfungsfaktor:
> 120
Peripherie:
– Notebook: Toshiba SM30X
einsnull
– CD-Player: Shanling CD-S100MKII
<checksum>
Der Peachtree Nova hat‘s mir angetan.
Nicht nur klanglich liegt er oberhalb
dessen, was man von einem Vollverstärker dieser Größe erwartet. Auch
die Möglichkeiten, die er bietet, machen
ihn zu einem dem Auge schmeichelnden
Tausendsassa.
</checksum>
– Harddiskplayer: Naim HDX
– Lautsprecher: KEF XQ20
Spendor ST
Klang+Ton Specialist
1
Alles
schön
Sie wundern sich, warum in einem Magazin, in dem
es um digitale Musikwiedergabe geht, ein Gerät
abgebildet ist, das mit einer Röhre protzt? Nun,
lesen Sie weiter, der Peachtree Nova Vollverstärker
könnte abgesehen vom glimmenden Glaskolben
nicht digitaler sein.
einsnull