Erfolg dank starker Marke Henniez und Strellson zeigen, wie`s geht
Transcrição
Erfolg dank starker Marke Henniez und Strellson zeigen, wie`s geht
Das Magazin für Klein- und Mittelunternehmen 2/2007 UBS service Erfolg dank starker Marke Henniez und Strellson zeigen, wie’s geht Sind Frauen die besseren Unternehmer? Zwei Managerinnen, eine Professorin und ein Unternehmer diskutieren Hilfe für verlorene Haustiere Eingepflanzte Chips unterstützen die Suche Persönlich Aufgefallen 3 Kaffeehaus und Möbelhändler in einem? Ein findiger Unternehmer macht es vor. Schwerpunkt 4 Eine starke Marke als Rezept für den geschäflichen Erfolg: Henniez und Strellson berichten von ihren Erfahrungen. Im Gespräch 8 Sind Frauen bessere Unternehmer? Zwei Managerinnen, eine Hochschulprofessorin und ein Unternehmer diskutieren. Beratung & Service 12 Der Brillenhersteller Oakley konnte mit einer innovativen UBS-Lösung die Gebühren im Zahlungsverkehr senken. Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Verantwortungsstufen sind zentral zur Sicherung der nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit. Für alle Unternehmen ist dabei entscheidend, die besten Leute zu rekrutieren und zu fördern: Hohe Sozialkompetenz, Engagement und Begeisterung sind heute genauso wichtig wie fachliche Fähigkeiten. In kleineren Unternehmen ist neben der Qualität der einzelnen Personen insbesondere auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit wichtig. Die richtige Mischung der Anzahl Frauen und Männer, Denkmuster und Werdegänge wirken sich positiv auf Kreativität und Leistung aus. Gleiche Chancen für Frauen und Männer müssen in der heutigen Arbeitswelt eine Selbstverständlichkeit sein. Unternehmerinnen und Unternehmer sind jedoch gefordert, die Vielfalt unter ihren Arbeitskräften aktiv zu gestalten und auf allen Verantwortungsstufen Hindernisse wegzuräumen. Ich bin überzeugt, dass wir zukünftig mehr Frauen an der Spitze von Schweizer Unternehmen sehen werden. 13 Al Gore zu Gast beim Forum der Schweizer Aussenwirtschaft. 14 Technische Neuerungen machen UBS e-banking noch benutzerfreundlicher. 15 UBS-Chefökonom Dr. Klaus W. Wellershoff über die Konjunkturaussichten. Innovation & Wachstum 16 Die Datamars SA sorgt mit Radio- Hans-Ulrich Meister Mitglied des UBS Group Managing Board Leiter Privat- und Firmenkunden funk-Empfängern dafür, dass der Hund zum Herrchen zurückfindet. KMU Land Schweiz 18 Am Swiss Economic Forum in Thun traf sich die Schweizer KMU-Prominenz. 19 Verlosung: Gewinnen Sie zwei VIP-Packages für «Weltklasse Zürich». Impressum: Herausgeber: UBS AG, Markus Suter und Kathrin Wolff-Schmandt, Marketing Corporate & Institutions, Postfach, 8098 Zürich, Tel. 044 234 64 67, E-Mail: [email protected] Herausgeberrat: Marcel Gross, Claire Llanderrozas, Corinne Stäuble Verlag/Realisation: alert AG, Zürich Gestaltung / Art Direction: lookinglately, Zürich / New York Redaktion: Andreas Bantel (Leitung), Dave Hertig, Oliver Klaffke, Markus Schär Fotos: Datamars SA, Tobias R. Dürring, Pablo Faccinetto, Robert Huber, Katharina Lütscher, SEF, Strellson AG, UBS, Erwin Züger Titelbild: Jucker Farmart AG, Seegräben Bildredaktion: Marlies Lanker Übersetzung: Punto e Virgola, Zürich, Textissimo AG, Zürich PrePress: Ringier PreMedia, Zofingen Druck: Birkhäuser+GBC AG, Reinach SAP: 80440D-0702. Anfragen betreffend Copyright von Bildern und Texten sind an alert AG, Theaterstrasse 16, 8001 Zürich, zu richten. Aufgefallen Der Möbel zweites Leben In Rolf Pfenningers My Place verbinden sich die Leidenschaft für Gastronomie mit jener für Möbeldesign. Die Gäste sind begeistert. «Ich bin der Rolf, hier duzen sich alle», stellt er sich vor. Alle, meist auch die Gäste. Rolfs Nachname lautet Pfenninger, und das My Place, das er mit zwei Partnern gründete, ist zugleich Bar, Café, Restaurant und Möbelgeschäft. Ein kleines Bijou im wuchtigen Gebäudekomplex des Zürcher Schauspielhauses. Es ist Nachmittag; die Hektik der hungrigen Gäste, die bald wieder im Büro erwartet werden, weicht entspannter Gemütlichkeit. Studentinnen diskutieren über komplexe Physik, Bühnenarbeiter machen mal Pause, und ein modisch gekleideter Gast mit goldener Uhr sitzt sinnierend auf dem Dörig-Sofa. 2002 eröffneten Amira Matzinger und Dieter Bircher eine Bar. Bald kam Rolf Pfenninger ins Spiel. Dieser war nach zwei Jahrzehnten im Möbelgeschäft von der Idee des eigenen Ladens beseelt. Die drei Partner beschlossen den Umzug des Lokals und eine einschneidende Konzeptänderung. Im Dezember 2003 startete My Place. In diesem Lokal kommt es vor, dass Gästen ihr orangefarbener Charles Eames Side Shell Stuhl während des Geniessens eines Espressos abhanden kommt, weil ein anderer Gast diesen soeben kaufte und gleich mitnimmt. Bald naht Hilfe aus dem Lager, ein Schalenstuhl von Arne Jacobsen aus den 60er-Jahren beispielsweise, aus Teak gefertigt. So wechselt die Einrichtung ständig, doch der rote Faden bleibt: gebrauchte Designklassiker aus den 40er- bis 80er-Jahren. An jedem Stück baumelt ein Preisschild. «Niemand traute uns zu, mit diesem Konzept Erfolg zu haben», erinnert sich Rolf Pfenninger. Und das erste Jahr wurde tatsächlich zum finanziellen Flop. Die Inhaber waren davon ausgegangen, dass die Leute kommen würden, um sich Möbel anzuschauen und nebenbei ein Sandwich zu essen. «Doch dann wurden wir überrannt, und die Gäste wollten richtig essen. Nach drei Wochen stellten wir einen Koch ein», erzählt Pfenninger. Seit 2006, dem dritten Betriebsjahr, rentiert das Unternehmen, das heute Angestellte im Rahmen von total sechs Vollpensen beschäftigt. Zwei Drittel der Umsätze stammen aus der Gastronomie, die immerhin ihre Kosten deckt. Das Erwirtschaften des Gewinns ist dann Aufgabe der Möbelsparte. «Secondhand ist gefragt. Auch Menschen, die sich das Neue leisten können, lieben Patina und VintageCharakter. Manche Kunden möchten etwas über die Vorbesitzer erfahren», sagt Rolf Pfenninger. Die Nachfrage bereitet ihm denn auch keinerlei Sorgen. «Dünn wird die Luft erst, wenn Espresso mit Vintage-Charakter: Kaffeehausbesitzer Rolf Pfenninger in seinem My Place Design & Coffee Shop. ich nicht genug Möbel zu einem günstigen Preis finde. So wie jetzt, wo die Lager fast leer sind.» Um das zu ändern, ist Pfenninger ständig auf Achse. Seine grosse Stunde schlägt dann, wenn das Büro eines hohen Managers aufgelöst wird, ein Flughafen eine Lounge räumt oder ältere Menschen beim Umzug ins Heim im Familienkreis keine würdigen Abnehmer für ihre besten Stücke finden. Bereits träumt der Vielgereiste von der Expansion: «London und Barcelona sind weitere Städte, zu denen My Place passt.» 3 < Schwerpunkt > Wer strahlt, gewinnt Henniez und Strellson zeigen mit ihrer Markenführung stets aufs Neue, wie ein starker Brand Begehrlichkeit wecken kann. Oder auf die Geschichte mit dem Lastwagenchauffeur. Als 2003 neue Fahrzeuge angeschafft wurden, um neuen gesetzlichen Normen zu entsprechen, brach dem Chauffeur die beschlossene Ausmusterung seines altgedienten LKW das Herz. Der sei sein ganzes Leben, versicherte er. Nicolas Rouge liess ihm seinen Lastwagen und setzte ihn damit neu auf der kurzen Route zwischen den beiden Produktionsstätten innerhalb des Dorfes ein. Diese menschliche Kultur, die trotz der streng wirtschaftlich ausgerichteten Strategie vorherrscht, war sogar der Gewerkschaft Unia einen Bericht wert. Überschrift: «Ein kleines kapitalistisches Wunder». Mitten in eine idyllische Landschaft eingebettet, scheint das Dörfchen Henniez vor sich hinzudösen. Doch in seinen Böden ereignet sich in aller Ruhe ein faszinierendes Spektakel. Sieben Jahre lang sickert das Wasser ab, bis es sich naturgefiltert in der grossen Quelle sammelt. In jener Quelle, die das Fundament des Familienunternehmens Henniez darstellt. Die Firma ist die einzige helvetische Produzentin von Mineralwasser, die ihr kostbares Nass im ganzen Land verkauft und sich ihre Unabhängigkeit bewahren konnte. Mehr noch: Mit einem Anteil von 17 Prozent sind die Waadtländer im Mineralwasser- Positionierung segment Schweizer Marktführer. über emotionale Anlässe Doch einfühlsame Geschichten von Beim Interview hat CEO Nicolas traurigen Lastwagenfahrern allein verRouge die Gläser seiner Gäste über kaufen kein Wasser. Mehr als 60 Marden Rand seiner Lesebrille hinweg ken wollen hierzulande den jährlichen stets im Blick. Kaum ist das grüne Mineralwasserbedarf von gut 800 MilHenniez ausgetrunken, folgt Zitronen- lionen Litern decken. Für den Erfolg Minze, ein aromatisiertes Mineral- von Henniez im übersättigten Markt wasser. Entgegen allen Klischees zur stehen gemäss Nicolas Rouge denn Beschaulichkeit ländlicher Regionen auch handfestere Gründe: «Die Quaarbeiten hier Spezialisten modernen lität des Wassers, die Optik von FlaMarkendenkens. Statt also ausschliess- sche und Etikette, die Kommunikalich auf Tradition, Natürlichkeit und tion rund um das Produkt sowie Qualität zu bauen, besitzt Henniez ein Innovationen.» eigenständiges Image, spricht von Stil, Design und Emotionen und propa- «Strahlen liegt in ihrer Natur», lautet giert das Trinken von Henniez als Life- der Slogan des TV-Spots, der seit 2005 style-Entscheidung. Dazu später mehr. mit rockiger Musik, schnellen SchnitDennoch sind Nicolas Rouge auch ten, trendigen Sujets und sympathiWerte wichtig, die andere für ange- schen Menschen Kunden gewinnt. staubt halten mögen. Das Unterneh- Den roten Faden bilden Sterne. Von men müsse Angestellten ein Daheim Sternen – auch Köpfe von Menschen bieten, sagt er zum Beispiel. Grosse werden als solche eingesetzt – gehen Worte. Doch bei Henniez sind sie kein auf stets neue Art Strahlen aus. Neben Leergut. Das Unternehmen verweist dem Stern prägen zwei weitere Symauf eine durchschnittliche Betriebszu- bole die Kommunikation der Marke gehörigkeit von 18 Jahren. Henniez: die stilisierten rot-weissen 4 Strahlen und die an die Figur der Helvetia erinnernde Wasserträgerin, die Hüterin der Quellen. Mit diesen Symbolen bewegt sich Henniez als Sponsor auf Festivals, Open-Air-Kinos, Gourmetanlässen oder in der Kunstszene. Botschaft: die Aufforderung zu strahlen. Eine Löwenmähne sorgt für Kopfschütteln Szenenwechsel. In Strellsons Hauptquartier im thurgauischen Kreuzlingen hat auch CEO Reiner Pichler allen Grund zum Strahlen. Die vor 13 Jahren gestartete Mission, den internationalen Markt für Männermode aufzumischen, verlief viel erfolgreicher als erwartet. Im Besprechungszimmer wird – Henniez serviert. Ein Zufall? Nein: «Henniez steht symbolhaft für die Schweiz», sagt Pichler, dessen Unternehmen das Schweizer Kreuz vor allem über seine sportliche Bekleidungslinie Strellson Swiss Cross in die Welt hinausträgt. Der gebürtige Bayer mit Jahrgang 1962 arbeitete von 1984 bis 1992 bei Hugo Boss, zuletzt als Verkaufsleiter. Dann zeichnete er zwei Jahre lang bei einer Turiner Textilgruppe für den NordeuropaVertrieb der Marken Giorgio Armani, Valentino, Ungaro und Montana verantwortlich. Als die Besitzerfamilie Ende der Achtziger die Stimmenmehrheit von Hugo Boss verkaufte und sich bald ganz zurückzog, behielt sie Botschaften aus solidem Boden: Nicolas Rouge, CEO der Sources Minérales Henniez SA, vor Werbeplakaten aus den 50er-Jahren. Design von Welt: Eines der Motive aus der aktuellen Strellson-Image-Kampagne entstand in Mumbai (oben). Mittleres Bild: Marco Tomasi, Head of Design (links), bespricht mit CEO Reiner Pichler ein Musterteil der nächsten Strellson-Kollektion. Unten: Reiner Pichler im Logistikcenter der Gruppe. die Firma Strellson, die einst unter dem Namen Friedrich Straehl & Co Mäntel hergestellt hatte und inzwischen Ware ohne Markenzeichen produzierte. Die Gebrüder Holy – Neffen des Mannes, der tatsächlich Hugo Boss hiess – holten Reiner Pichler wieder ins Boot. Der stellte sich eine Equipe zusammen, konstruierte eine damals verrückt anmutende Strategie, entwickelte die aus dem Rahmen fallende Werbekampagne und legte los. Weitere Informationen Der Bilanzratgeber «Markenaufbau und Markenpflege» behandelt unter anderem Themen wie Markenaufbau, strategische Markenführung und Markenschutz. So können Sie bestellen: • Mit beiliegendem Antworttalon • Per Fax an: 061 288 25 34 • Per E-Mail an: [email protected] 6 «Adidas hatte bereits damals einen Bekanntheitsgrad von knapp 100 Prozent und gab trotzdem weiterhin jährlich Hunderte von Millionen Dollar für Werbung aus», erinnert sich Pichler an das Markenumfeld der ersten Jahre. «Es wirkte anmassend, ohne Bekanntheit und mit wenig Geld anzutreten.» Doch die Führungscrew in Kreuzlingen sah gesellschaftliche Umwälzungen kommen und behielt Recht. Die Kommunikationstechnologie veränderte das Leben, zu reisen wurde einfach und günstig, die Arbeitswelt verlangt nach geistig wie geographisch flexiblen Menschen. Die Marke just in Zeiten des Aufbruchs zu lancieren, erwies sich als Glücksfall. Während etablierte Marken bestehende Erwartungen erfüllen mussten, konnte sich Strellson ungehemmt von den neusten Entwicklungen beeinflussen lassen. Pichler steckte entsprechend hohe Ziele: Jede Saison musste neben Qualitätsstoffen und starkem Design auch eine Innovation her. So kamen der waschbare Baumwollanzug, der knitterfreie Travel Suit oder im Sportbereich die wasserdichte, in sich selbst verpackbare Jacke von nur 430 Gramm Gewicht. Die Kampagne sorgte für Kopfschütteln und Aufsehen. Auf dem ersten Bild steckte ein Mann mit ausdrucksstarkem Gesicht und verfilzt wirkender Löwenmähne im eleganten Anzug. Seit dieser ersten Kampagne (1995) posieren ausnahmslos Männer, die nie als Models gearbeitet haben. Sie vertreten die Zielgruppe: globale Typen, multikulturell wirkende Männer der alterslosen neuen Generation. Kerle, die sich in der rasch ändernden Welt zu behaupten wissen. Männer, die Wert auf moderne Kleidung legen und sich vom Stil der vorherigen Generation abgrenzen. Heute regt der Strellson-Mann in den aktuellen Kampagnen zudem mit kleinen alltagsphilosophischen Betrachtungen zum Nachdenken an. Erfolgsstrategie Hype «Mode muss den Kunden profilieren, nicht die Marke», sagt Reiner Pichler. Nach diesem Grundsatz lebt er mit Erfolg: Das Unternehmen wächst in einem stark schrumpfenden Gesamtmarkt mit hohem Tempo. Unternehmenskennzahlen bleiben zwar Firmengeheimnis, Strellson ist inzwischen aber in rund 40 Ländern tätig. Die Schweiz generiert noch 12 Prozent des Umsatzes. Das Marketing des im mittleren Segment bestens verwurzelten Brands funktionierte auch über Hypes. So waren 2003 die 3000 Jacken mit dem Innenfutter aus Schweizer Armeedecken im Nu weg. Das Wecken von Begehrlichkeiten ist auch für die Entwicklung der Marke Henniez von höchster Bedeutung. Hier gestaltet sich die Markenkommunikation insofern besonders schwierig, als grundsätzlich ohne Einschränkung jeder zur Zielgruppe gehört. Diesem Anspruch der breiten Strahlkraft entsprechen Sponsorings von Kino- und Musikfestivals. Der distinguierte Geniesser wird über Gourmetanlässe, Modeveranstaltungen, Jazzkonzerte oder eine Kunstplattform angesprochen. Regelmässig sorgt zudem die Optik für Aufmerksamkeit: neue Etiketten, von Künstlern gestaltete Sonderausgaben, modernes Flaschendesign. Henniez-CEO Nicolas Rouge SA und Direktionsassistentin Nicole Bugnon unterhalten sich über die Henniez-Etiquette. Unteres Bild: Mitarbeiter bei der Abfüllung von 1,5-l-PET-Flaschen. Check-Liste tegrierte, als beim eigenen Label alles auf guten Wegen war, die im nächsthöheren Segment angesiedelte Marke Windsor (Bielefeld), kaufte 30 Prozent an JOOP! und übernahm für Tommy Hilfiger Tailored die Europalizenz. Tommy Hilfiger Tailored liefert heute im übergeordneten Holdingdach (HOLY FASHION GROUP) rund 30 Prozent des Umsatzes. Im Konzern arbeiten heute 812 Angestellte, rund 500 kümmern sich ausschliesslich oder mehrheitlich um Strellson. «Um Strellson weiter zu stärken, las- Differenzierung des Markenportfolios sen wir uns auch in der Kommunika- Henniez wie Strellson kennen sich mit dem Führen mehrerer Marken aus, wenn Differenzierungen gefragt sind: So führt Henniez beispielsweise auch die Marke Cristalp. Die Positionierung dieses Walliser Wassers funktioniert in erster Linie über Plastikflaschen mit praktischem Verschluss, die insbesondere Sportler begeistern. Zusammen bringen es die unter Henniez’ Dach versammelten Marken – man besitzt auch knapp die Hälfte von Eckes-Granini (Suisse) SA – auf einen Umsatz von über 150 Millionen Franken. Die Firma Strellson ihrerseits in- tion stets Neues einfallen», sagt Reiner Pichler. So freut er sich auf die überdimensionierte Strellson-Zeitung, die im Herbst diesen Jahres erscheint und selektiv vertrieben wird. Derart knallige Effekte braucht es bei Henniez nicht. Der Wasser trinkende Kunde erwartet keinen Kopfstand, schliesslich ist die Marke in der Schweiz seit Generationen verankert. Dennoch: Auch Nicolas Rouge und seine 330 Angestellten müssen regelmässig mit Innovationen aufwarten, um die starke Marktposition zu wahren. So feierte beispielsweise 2005 die Firma ihr Hundert-Jahre-Jubiläum und lancierte aus diesem Anlass «Henniez esprit fruits», die dezent aromatisierten Mineralwasser in drei Geschmacksrichtungen. Der Favorit des Patrons: Passionsfrucht-Kiwi. Rezepte der Chefs von Strellson und Henniez für den erfolgreichen Markenaufbau: 1. Definieren Sie Ihre Zielgruppe und treffen Sie deren Bedürfnisse mit Produkten und Kommunikation exakt. 2. Kommunizieren Sie, für welches Lebensgefühl Ihre Marke steht. 3. Diskutieren und treffen Sie wichtige Markenentscheide intern und überlassen Sie dies nicht externen Agenturen. 4. Die passenden Leute am richtigen Ort: Das bringt Kontinuität. Erfolgsrelevant ist auch die Wahl externer Mithelfer (Kreative, usw.). Fragen Sie sich, wer Ihre Marke wirklich versteht. 5. Verzetteln Sie sich nicht auf mehrere Marken, bevor nicht das Hauptlabel stark ist. 6. Pflegen Sie Ihre Marke, überdenken Sie deren Inhalte stets von neuem. Labels müssen unterhalten, dynamisiert und durch Innovationen gestützt werden. 7 < Im Gespräch > Frauen-Power für KMU Vier Expertinnen und Experten diskutieren die Möglichkeiten, wie Frauen noch mehr unternehmerische Verantwortung übernehmen können. Also sind die Frauen doch die besseren Manager als Männer? Streuli: Nicht unbedingt. Ich denke, die Vielfalt ist wichtig, Vielfalt der Frau Probst, sind Frauen die besse- Geschlechter, nach Alter, sozialer Herkunft und dem Erfahrungshinren Manager als die Männer? Marianne Probst: Für mich war es seit tergrund. Corinne Fischer, CEO Bataillard AG, Rothenburg Stichworte Die Unternehmerin empfiehlt: 1. Zentral sind eine gute Ausbildung und eine permanente Neugier, sich weiterzubilden. 2. Vertrauen Sie in Ihre Fähigkeiten und seien Sie stolz auf das Erreichte – gerade als Frau. 3. Kämpfen Sie für die Erreichung Ihrer Ziele – zeigen Sie Passion! 8 dem Beginn meiner beruflichen Tätigkeit klar, dass ich als Frau das Gleiche erreichen kann wie ein Mann. Ich hatte auch nie den Eindruck, ein Mann werde bevorzugt, weil er ein Mann ist. Es spielt keine Rolle, ob man Mann oder Frau ist – beide können eine gute Arbeit machen. Entscheidend sind vielmehr die Persönlichkeit, die Ausbildung oder die Fähigkeiten. Für welche Aufgaben eignen sich Frauen besser? Streuli: Frauen sind wegen ihrer Fä- higkeiten oft in Personalbelangen oder im Rechtsdienst tätig, wie dies beispielsweise Frau Probst macht. Entscheidend sind die unterschiedlichen Rollen: Frauen sind doppelt sozialisiert – sie sind sowohl auf den Beruf wie auch auf die Familie ausgerichtet. Diese beiden Dinge zu vereinEmpfinden Sie die Diskussion um die baren, ist in den heutigen Strukturen Rolle der Frauen im Geschäftsleben in den Unternehmen tatsächlich nicht immer einfach. manchmal als überflüssig? Probst: Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Für mich persönlich stellt Wie meinen Sie das? sich diese Frage so nicht. Frauen ha- Streuli: Bei Frauen sagt man eher: Du ben aber sicher eine Aufgabe, sich zu hast die Verantwortung für das Kind! organisieren, um damit im gesell- Frauen lernen dies quasi bereits von schaftlichen Leben eine Gleichberech- klein auf. Wenn eine Frau nun in eitigung zu erhalten. nem Unternehmen Karriere machen will, heisst das zwar nicht, dass sie auf Frau Streuli, Sie haben diese Frage Kinder verzichten muss. Doch sie auch wissenschaftlich untersucht. muss sich wesentlich genauer als ein Kommen Sie zu gleichen Schlüssen? Mann überlegen, wie sie alles organiElisa Streuli: Tatsache ist doch, dass siert, was ausserhalb des Arbeitsplatder Frauenanteil umso kleiner wird, je zes anfällt: Wie organisiere ich die höher sie die Karriereleiter hinaufstei- Kinderbetreuung? Wie organisiere ich gen. Dabei gibt es Studien, die zum Schluss kommen, dass Frauen für Leitungspositionen wichtige Fähigkeiten mitbringen. Sie können zum Beispiel besser Fehler zugeben, sind eher teamorientiert und auch risikobereiter. Marianne Probst, Leiterin Rechtsdienst JURA Elektroapparate AG, Niederbuchsiten Stichworte Die Managerin und Mutter rät: Die Gesprächsteilnehmer im Uhrzeigersinn: Prof. Elisa Streuli, Dozentin Fachhochschule Nordwestschweiz, Corinne Fischer, CEO Bataillard, AG Rothenburg, Gesprächsleiter Andreas Bantel, Marianne Probst, Leiterin Rechtsdienst, und Emanuel Probst, General Manager JURA Elektroapparate AG, Niederbuchsiten. meine Freizeit? Ein Mann dagegen «weiss» von klein auf: Ich werde einmal einen Beruf haben und hoffentlich auch eine Frau, die mir die Kinderbetreuung abnimmt. Herr Probst, die eigene Frau ins Kader des Unternehmens zu holen, ist grundsätzlich ein delikater Entscheid. Nach welchen Kriterien haben Sie in Ihrem Fall entschieden? Emanuel Probst (überlegt): Das hat Haben es Frauen also grundsätzlich sich so ergeben. Meine Frau war in einer Lebensphase, in der sie wieder schwerer im Management? Corinne Fischer: Ich teile diese Auf- ins Geschäftsleben einsteigen konnte. Gleichzeitig wurden in unserem Unternehmen die juristischen Fragen immer bedeutsamer: Die Marke wurde wichtiger und die Patente ebenfalls. Da war ich natürlich sehr froh, dass meine Frau mit ihrem juristischen Background sagte, dies sei für sie interessant. Sie hat diese Aufgabe dank ihAls CEO müssen Sie manchmal auch rer Initiative ein Stück weit selbst zu harte Entscheidungen durchsetzen. dem gemacht, was sie heute beinhaltet. fassung nicht. Ich denke nicht, dass ich es als Frau schwieriger hatte, meine Position als CEO zu erlangen. Im Gegenteil: Ich lebe in einer Männerwelt und kann als Frau in gewissen Situationen anders «spielen» und sie damit auch nutzen. 1. Identifizieren Sie sich voll und ganz mit Ihrer Arbeit. Wählen Sie eine Tätigkeit, in der Sie sich selbst sein können. Sich etwas vorzukünsteln, funktioniert auf Dauer schlecht. 2. Ich selbst kann im Berufsleben nur dann erfolgreich sein, wenn mein privates Umfeld stimmt – das betrifft die Beziehungen in der Familie wie auch mit den Freunden. 3. In unserem Unternehmen setze ich mich für Kinderbetreuungen ein. Das ermöglicht uns, zusätzliche Kreise von Frauen für unser Unternehmen zu gewinnen. Kinderbetreuung hat stets ihren Preis und kann deshalb nie kostenlos sein. Fällt dies einer Frau schwerer als eiSie ist also ein Stück weit in ihre Aufnem Mann? Fischer: Harte Entscheide umzuset- gabe hineingewachsen. zen, fällt allen schwer, sei dies nun ein Emanuel Probst: Ja. Wir erleben es Mann oder eine Frau. Ich selbst musste mehrere harte Entscheidungen treffen und habe jeweils auch Emotionen gezeigt – vielleicht mehr, als dies ein Mann tun würde. Dies wurde mir aber nicht negativ angerechnet: Man sah offensichtlich, dass dies auch für mich schwierige Momente waren. immer wieder, dass aus einer 30- oder 40%-Anstellung eine volle Stelle wird, wenn ein Mitarbeiter mit entsprechendem Engagement an die Arbeit geht. Meine Frau hat sich ihre Position also nach den genau gleichen Kriterien wie alle anderen erarbeiten müssen. Dank ihr haben wir heute 9 < Im Gespräch > eine strukturierte Betreuung aller Fragen rund um Marken und Patente – das war im Zuge unseres Wachstums notwendig und auch sinnvoll. Frau Probst, ist Ihr Mann ein guter Chef? Emanuel Probst: Was für eine Frage! Muss man sich als Frau des Chefs (lacht) Marianne Probst: Wir haben auch vom eigenen Mann abgrenzen? den Vorteil, dass wir ein schlagkräfti- Marianne Probst: Wie gesagt: Wir Emanuel Probst, General Manager JURA Elektroapparate AG, Niederbuchsiten Stichworte Der Unternehmer empfiehlt: 1. Absolute Voraussetzung, um erfolgreich sein zu können, ist Begeisterung für das, was man tut. Meine Empfehlung: Machen Sie nicht in erster Linie Karriere, sondern das, was Ihnen Spass macht. 2. Widerstehen Sie der Versuchung, alles selbst können zu wollen und keine Aufgaben zu delegieren. Fokussieren Sie sich auf die Dinge, die Sie für matchentscheidend erachten. 3. Zeigen Sie Ausdauer. Am Ende haben nicht die Gescheitesten Erfolg, sondern diejenigen mit dem längsten Atem. Dies gilt für eine Tätigkeit in einem Konzern wie auch in der Politik. Diejenigen, die zuoberst ankommen, sind meistens diejenigen mit der grössten Ausdauer. ges Duo sind. In den Grundzügen der Führung und in der unternehmerischen Strategie sind wir uns vollkommen einig, ohne dies ständig diskutieren zu müssen. Wir funktionieren ohne viel Papier und formelle Absprachen. Als Familienunternehmer sind wir es gewohnt, zuerst einmal selbst Hand anzulegen. Sie waren zuletzt auch Projektverantwortliche für die Erlebniswelt «JURA World of Coffee», eine Investition im zweistelligen Millionenbereich. Marianne Probst: Es stand in meinem Entwicklungsprofil, dass ich als Leiterin des Rechtsdienstes für dieses Projekt zuständig sein sollte. Gerade in einem kleineren Unternehmen sind die Verantwortlichkeiten nicht hierarchisch organisiert. Wir haben diese Erlebniswelt auch zu Hause eingehend diskutiert: Welchen finanziellen und personellen Rahmen sollen wir anlegen? Wir wollten aber zuwarten, bis unser Unternehmen sich dies leisten konnte, selbst wenn das Engagement keinen Erfolg zeitigen sollte. Ich bin also Schritt um Schritt in diese Aufgabe hineingewachsen. Frau Streuli, Sie haben die LebensWar es für Sie stets klar, dass Sie wieder ins Erwerbsleben zurückkehren, sobald Ihre Kinder selbstständig genug sind? Marianne Probst: Ja. Ich habe längere Zeit auch für andere Unternehmen gearbeitet – dies ist wichtig, gerade im Fall eines Familienunternehmens. Damit fühlte ich mich auch erfahren genug, um etwas Grösseres in der eigenen Firma anzupacken. 10 haben absolut parallele Vorstellungen, was die Führungsziele angeht. Aber unsere Mitarbeiter wissen, dass sie mit persönlichen Dingen zu mir oder meinem Mann kommen können, ohne dass es an den Partner weitergeht. Für das Vertrauen ist dies ganz wichtig. Ich halte es auch nicht für sinnvoll, zu Hause alle geschäftlichen Dinge noch einmal aufzuwärmen. Das wäre auch für eine Beziehung nicht gut. Wir brauchen ein Privatleben, in dem unsere Firma auch einmal keinen Platz hat. Corinne Fischer: Frau Probst bringt zwei wichtige Gründe mit für ihre Aufgabe als Managerin im eigenen Unternehmen: Zum einen ermöglicht ihr ihre Kompetenz, ihre Aufgabe professionell zu erledigen. Sie wurde ja nicht einfach in ein Büro gesetzt, damit «diese Frau auch noch irgendwie beschäftigt werden kann». Zum Zweiten wird es von den Mitarbeitern geschätzt, wenn ein Unternehmer in seiner Firma investiert ist und sie selber führt. Das stärkt die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen. wege von Topmanagerinnen soeben in einem Buch unter die Lupe genommen. Was ist empfehlenswert für eine junge Frau, welche eine unternehmerische Laufbahn zum Ziel hat? Elisa Streuli: Frau Probst hat etwas Wichtiges bereits gesagt: Erstens, sie hat zu Hause ein Selbstverständnis für unternehmerische Fragen mitbekommen, das ihr quasi in die Wiege gelegt wurde. Zweitens ist es sehr wichtig, dass die Eltern sich für eine gute Ausbildung ihrer Kinder einsetzen – gerade auch für ihre Töchter. Die Floskel «Du brauchst das ja später gar nicht» hat ausgedient. Drittens – und das ist ebenfalls entscheidend – braucht es eine grosse Leidenschaft für das unternehmerische Schaffen. Damit verbunden ist auch die Sinnfrage. Nur wer sein Engagement, das auf der obersten Ebene naturgemäss weit überdurchschnittlich ist, als sinnvoll erachtet, wird auf Dauer den notwendigen Antrieb haben. Prof. Dr. Elisa Streuli, Dozentin Fachhochschule Nordwestschweiz und Buchautorin, Basel Stichworte Die Expertin fordert: 1. Auch für Frauen gilt: Finden Sie genau heraus, wo Ihre Energie liegt, in welchen Tätigkeiten Sie Sinn erkennen, damit die Unternehmensziele Ihren eigenen Zielen entsprechen. 2. Von der Wirtschaft wünsche ich mir vermehrte Innovation in den Beschäftigungsmodellen, beispielsweise im Top-Sharing, also in der Stellenteilung auf Führungsebene. 3. Die Politik sollte sich vermehrt für bezahlbare Tagesstrukturen einsetzen. 4. Mein Wunsch ist zudem, dass Kinder als Aufgabe eines Paares betrachtet werden, von dem nicht schon von vornherein entschieden ist, wer welche Aufgaben zu übernehmen hat. Wie unterscheiden sich Topmanagerinnen von den Topmanagern? Streuli: Die Frauen, welche ich befra- gen konnte, waren zwar zielstrebig, doch alle hatten auch ein gewisses Augenmass. Sie gingen nicht einfach mit dem Kopf durch die Wand, sondern waren bereit abzuschätzen: Wo soll ich kämpfen? Wo brauche ich etwas Geduld? Oder muss ich vielleicht einfach ein anderes Umfeld suchen? Vor 30 Jahren hiess es manchmal noch: Sie sind eine Frau, deshalb können Sie diesen Job nicht machen. Heute besteht ein grosser Bedarf an gut ausgebildeten Frauen. Leider gibt es aber erst in wenigen Firmen Arbeitsmodelle für Führungskräfte mit Familienaufgaben. Herr Probst, welche Art von Frauenförderung betreiben Sie in Ihrem Unternehmen? Emanuel Probst: Wenn Sie mich fra- gen, ob wir eine Frauenquote haben oder bestimmte Positionen nur mit Frauen besetzen wollen, dann ist meine Antwort: Nein. Und dennoch sind bei uns 50 Prozent aller Mitarbeitenden Frauen. Das ist aber zufällig und keineswegs gesteuert. Wir haben vor allem dort viele Frauen, wo es um Aussenbeziehungen geht. Darunter fallen zum Beispiel das Produktmarketing oder die Betreuung der Distributoren. Marianne Probst: Die Betreuung unserer Distributoren in Asien liegt in der Hand einer Japanerin. Für die Distributoren in Amerika und Südafrika ist eine Schweizerin verantwortlich. Kann man gleichzeitig eine gute Mutter und eine gute Managerin sein? Marianne Probst: Das ist nach meiner Meinung unvereinbar. Es ist schlicht unmöglich, diese beiden so unterschiedlichen Aufgaben je zur vollsten Zufriedenheit auszuführen, denn es fehlt allein schon an der Zeit. Wer am Tag 10 Stunden im Geschäft ist, kann abends nicht einfach noch schnell die gute Mutter für ihre Kinder sein. Deshalb arbeite ich selbst auch nur zu 50 Prozent im Unternehmen. Das geht aber nur deshalb, weil wir im Unternehmen über eine grosse Flexibilität verfügen: Manchmal arbeite ich dann eben nachts oder am Wochenende. Wir haben uns für Kinder entschieden, und ich will die Verantwortung dafür ganz wahrnehmen können. Weitere Informationen Elisa Streuli hat soeben ihr Buch «Mit Biss und Bravour – Lebenswege von Topmanagerinnen» im Orell-FüssliVerlag veröffentlicht. Porträtiert werden unter anderem erfolgreiche Managerinnen wie Heliane Canepa (Nobel Biocare), Jennifer Allerton (Roche) oder Ann Bailey von Novartis. (ISBN 3-280-05195-9) ➤ www.books.ch 11 < Beratung & Service > Einfach Kosten gespart Dank einer Lösung von UBS spart Oakley, eine Herstellerin von Sportlerprodukten, Kosten in Höhe eines Monatsgehaltes für einen Finanzsachbearbeiter. abglitten. Er erfand deshalb einen Gummi, der an feuchten Händen haftet. Und mit der Garagen-Firma Oakley, nach seinem Hund benannt, entwickelte er seit 1975 Sportler-Brillen, die nicht mehr runterfallen und erst noch gut aussehen. «Alles kann und wird besser gemacht werden», weiss Jim Jannard, «die Frage ist nur: wann und von wem?» Hier tickt alles richtig: OakleyFinanzchef Achim Hirz und Kundendienstbetreuerin Susanne Bleich mit einem Werbeposter der neuen Uhrenkollektion. 12 In den Regalen stapeln sich Brillen, Sandalen, Surfershorts. «Die Räume werden immer kleiner», lacht der Vermieter, der hereinschaut: Die Gesellschaft, die sich hier einrichtet, will mit ihren Lifestyle-Produkten im Schweizer Markt schnell wachsen. In ihrer «Kampfbasis» in Glattbrugg, neben Adecco und Hotelplan, breitet sie sich deshalb aus. «Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen», lobt der Vermieter. «Ja», lächelt der Finanzchef aus München, «und die Buchhaltung stimmt.» Eingeschworene Gemeinschaft Achim Hirz erlebte bessere Leistungen, als er im letzten Sommer die kaufmännische Führung der neu gegründeten Schweizer Gesellschaft übernahm. Der Mann aus München schwärmt vom Team von UBS Schaffhausen um Gian-Rico Willy, das ihn betreut: «Eine solche Freundlichkeit erlebe ich in Deutschland selten.» Bei der eingeschworenen Gemeinschaft in Schaffhausen fühle er sich gut aufgehoben: «Bei meinen deutschen Bankverbindungen erfahre ich, dass schon Das verdankt er auch der Hausbank die Vertretung meines Beraters oftUBS. Finanzchef Achim Hirz erlebte mals mit meinem Namen nicht viel beim Start in der Schweiz, dass einer anfangen kann.» der Grundsätze des Firmengründers stimmt. Jim Jannard, gemäss Eigen- Keine Frage denn auch, dass die Schaffdeklaration «a mad scientist», ärgerte hauser die Anforderungen der neuen sich als Vertreter für Motocross-Arti- Gesellschaft «sensationell» lösten. Was kel darüber, dass die Hände der Fahrer aus Glattbrugg verkauft wird, müssen von den nassen, schmutzigen Griffen die Zuständigen in München einerseits Al Gore am Forum der Schweizer Aussenwirtschaft in ihrem SAP-gestützten Rechnungswesen erfassen und anderseits in den Zahlungsverkehr mit der Software der Bank in Deutschland einbinden können: «Das Handling war so unkompliziert, wie man es selten sieht», sagt Achim Hirz. Darüber hinaus zeigte ihm UBS auch, wie sich besser machen lässt, was ihn schon lange ärgerte. tieren, die die Kundenberater rund um die UBS e-Services unterstützen. In Zusammenarbeit mit dem UBS e-Banking Consultant Michael Lützelschwab fand man so eine massgeschneiderte Lösung für Oakley. Einen Monatslohn eingespart So hilft die Bank Der Finanzchef muss nur noch nach Schaffhausen melden, welchen Betrag er in Dollar nach Kalifornien bezahlen will. Danach kümmert sich die Bank um den bestmöglichen Weg, die Zahlung möglichst kostengünstig zu überweisen. Die starke Vernetzung von UBS mit ihren weltweiten Standorten kann hierbei optimal genutzt werden. Die Überweisung von Deutschland in die USA kostet Oakley so nur noch 25 Franken inklusive aller Fremdkosten. «Ein perfektes Arrangement», freut sich Achim Hirz, nicht nur einfacher, sondern auch viel günstiger. Das Monatsgehalt eines Finanzsachbearbeiters bringe ihm diese Lösung, rechnet der Finanzchef vor: «So einfach kann man sonst nicht Geld sparen.» Schliesslich lässt sich gemäss Jim Jannard alles besser machen – fragt sich nur, wann und von wem. Für einen einfachen, kostengünstigen Zahlungsverkehr bietet UBS vielfältige Dienstleistungen an: Weitere Informationen Der Finanzchef muss monatlich dem Hauptsitz in Orange County, Kalifornien, seine Zahlungen überweisen. Dafür verlangte die bisherige Bank jeweils 1,5 Promille an Spesen – bei einem Umsatz von 20 Millionen Euro, den die Münchner Vertriebsgesellschaft in Deutschland, Österreich und Polen erzielt, also einen stolzen Betrag. «Dabei ist es doch keine andere Tätigkeit, ob einer eine Million oder fünf Dollar überweist», spöttelt Achim Hirz. Vor diese Herausforderung gestellt, konnte der Kundenberater von der Erfahrung der Spezialisten aus dem UBS e-Banking Consulting profi- • Individuelle, bedürfnisgerechte Lösungen für jedes Unternehmen dank professioneller Beratung und Betreuung. • Integration der bestehenden ITInfrastruktur aufgrund führender Technologie und hochwertiger IT-Plattformen. • Vereinfachtes Cash-Management zum schnellen und bequemen Erledigen von Zahlungen. • Vielfältige Reporting-Dienstleistungen mit benutzerfreundlicher ausführlicher Dokumentation. Für Fragen zum Thema Zahlungsverkehr wenden Sie sich bitte an Ihren Kundenberater oder besuchen Sie unsere Homepage unter ➤ www.ubs.com/zahlungsverkehr Am Osec-Forum der Schweizer Aussenwirtschaft vom 28. März in Zürich mahnte der frühere Vizepräsident der USA die anwesenden Führungskräfte, Massnahmen gegen die globale Klimaerwärmung zu ergreifen. «Unsere Generation muss eine mutige Entscheidung treffen: nämlich ihre ethische Verantwortung wahrzunehmen und den Kampf zum Wohle derer, die nach uns kommen, aufzunehmen», sagte der frühere US-Vizepräsident. «Heute versperrt unsere Philosophie des kurzfristigen Denkens eine zukunftsgerichtete Sicht der Dinge.» Der Schwerpunkt des Anlasses lag auf dem sich verändernden Marktumfeld. Bundesrätin Doris Leuthard sprach über die drei zentralen Elemente der Aussenhandelspolitik: Marktzutritt im Rahmen der WTO-Vereinbarungen und der bilateralen Verträge mit der EU, Wettbewerbsförderung im heimischen Markt und Unterstützung der Entwicklungsländer, damit auch diese von der Globalisierung profitieren. Sie betonte insbesondere die Notwendigkeit für die Schweiz, einen besseren Zugang zu den internationalen Industriegütermärkten zu erhalten. John Naisbitt, Futurologe und Autor des Bestsellers «Megatrends», präsentierte einige provozierende Thesen zur Globalisierung. Am zweiten Forumstag stand Indien im Mittelpunkt. Als prominenter Gastreferent verwies der indische Wirtschaftsminister Kamal Nath denn auch auf die Geschäftschancen, welche dieser aufstrebende Markt zu bieten vermag. Das jährlich stattfindende Forum der Schweizer Aussenwirtschaft, dessen Hauptsponsorin UBS ist, geniesst den Ruf als bedeutende Veranstaltung, an der Know-how und Meinungen ausgetauscht sowie Beziehungen aufgebaut und gepflegt werden können. < Beratung & Service > UBS aktuell UBS e-banking noch einfacher informationen. Ein Blick, und er weiss, welche Rechnungen beglichen wurden und wie sich sein Portfolio entwickelt hat. Per Mausklick bekommt er auch einen Überblick über seine aktuellen Kreditkartendaten. Nachdem das UBS e-banking bereits vor einigen Jahren erfolgreich im Markt eingeführt wurde, ist jetzt die Gliederung überarbeitet und verbessert worden. Durch eine noch bessere Benutzerführung können sich die Kunden noch schneller einen Überblick über ihre Konten, Depots, eingegangene Zahlungen, ausgeführte Börsenaufträge oder erledigte Zahlungen verschaffen. Benutzerführung weiter vereinfacht: Der UBSSchalter zu Hause erhält weitere Verbesserungen. «Ich erledige noch ein paar Rechnungen», sagt Werner Petermann zu seiner Frau nach dem Abendessen und loggt sich in das e-banking von UBS ein. Der selbständig erwerbende Architekt wickelt die Zahlungen seines Büros und die des Privathaushaltes bequem per Internet ab. Das UBS e-banking-System verbindet guten Service und hohe Bequemlichkeit für den Kunden mit der grösstmöglichen Sicherheit. Egal, ob sich Petermann in seinem Büro oder von zu Hause aus bei UBS e-banking einloggt, er hat immer Zugriff auf sämtliche Depot- und Konto- 14 Vor allem das Ausfüllen der Zahlungsaufträge geht jetzt noch leichter und effizienter von der Hand. Erfasste Rechnungen können als Zahlungsvorlagen abgespeichert und natürlich später wieder verändert werden. Wer immer wieder die gleichen Zahlungen vornehmen muss, wird diesen neuen Service besonders schätzen. Die Details des Empfängers, wie zum Beispiel Anschrift oder Kontonummer, müssen nicht jedes Mal neu erfasst werden. Besonders praktisch ist die kostenlose Software UBS Pay. Sie macht es möglich, Zahlungen offline zu verwalten. So spart der Kunde Zeit und ist bei der Erledigung seiner Bankgeschäfte nicht sofort auf eine Internet-Verbindung angewiesen. Die Daten werden später via Web übertragen. Was Werner Petermann besonders schätzt: UBS e-banking ermöglicht den schnellen Kontakt zu seinem Berater. Über UBS Mailbox erreichen ihn seine Nachrichten rasch, direkt und selbstverständlich vertraulich. Innerhalb kurzer Zeit erhält er auf diesem Weg stets eine Antwort. Bei Fragen stehen Ihnen unsere UBSBeraterinnen und -Berater rund um die Uhr zur Verfügung. Kontakt unter 0848 848 062 und vom Ausland aus unter +41 848 848 062. Zusätzliche Informationen finden Sie auch auf ➤ www.ubs.com/e-banking Check-Liste UBS e-banking ist die ideale, bequeme und sichere Möglichkeit, Bankgeschäfte über das Internet abzuwickeln. 1. Zahlungsaufträge für Empfänger im In- und Ausland können kostengünstig aufgegeben werden. 2. Börsengeschäfte können rasch abgewickelt und Kursinformationen der Schweizer Börse SWX sowie der Börse virt-x VTX in Realtime abgefragt werden. 3. UBS e-banking sorgt mit der Benutzeridentifikation über eine Access Card, die in Kombination mit einem Datenleser einen wechselnden Zugangscode generiert, für grösstmögliche Sicherheit. 4. Wiederkehrende Zahlungen sind einfach abzuwickeln, und der Zahlungsverkehr kann offline erfasst und später per Internet übermittelt werden. Circulus virtuosus Die Schweizer Wirtschaft ist derzeit in Höchstform: Alle Ampeln stehen auf Grün. Weshalb diese besten aller Zeiten nicht für Reformen nutzen? Dr. Klaus W. Wellershoff Chefökonom und Leiter Wealth Management Research, UBS Wealth Management & Business Banking Wenn man auf die Schweizer Wirtschaft schaut, dann gibt es von diesem Teufelskreis derzeit keine Spur. Ganz im Gegenteil. Die Konjunktur läuft auf allen Zylindern. War der Aufschwung anfangs noch stark von den Finanzdienstleistern getrieben, tragen heute praktisch alle Sektoren zum überdurchschnittlichen Wachstum bei. Die Unternehmen investieren und schaffen Arbeitsplätze, auch in der Schweiz. Die Konsumenten haben sich die Stimmung nicht vermiesen lassen und beginnen wieder in normalerem Umfang Geld auszugeben. Die Exporteure profitieren von einem historisch schwachen Franken. Trotz Abwertung ist von Inflation auf Konsumentenpreisebene nichts zu sehen. Die Zinsen bleiben relativ niedrig, was Unternehmen und Immobilienbesitzern zugute kommt. Kurzum, man ist geneigt, von einem «circulus virtuosus» zu sprechen. Und endlich reagieren sogar die Schwarzseher in meinem Berufsstand. Da wird von höherer Produktivität geredet. Schätzungen zum Trendwachstum, das doch vor einiger Zeit noch bei Null hätte liegen sollen, gehen jetzt auf zwei Prozent. Die Zukunft ist rosig. Selbst die Nationalbank hat ihren Argwohn aufgegeben. Abwarten und Teetrinken scheint die beste politische Maxime. Wenn man einmal auf die schiefe Bahn geraten ist, dann scheint es manchmal, als folge ein Missgeschick dem anderen. In der Umgangssprache nennt man so etwas «Teufelskreis». Wer gebildet erscheinen will, nennt das einen «circulus vitiosus». Manche meinen, so etwas gebe es auch in der Wirtschaft. Es fehle an Wirtschaftsreformen, unkt man, und ein Nullwachstum stehe uns bevor. Doch ganz so, wie es sich diese Auguren vorstellen, funktioniert die Wirtschaft Vergessen wird dabei, dass Aufschwung und Wachstum zwar sehr zum Glück nicht. wohl durch Reformen zustande gekommen sind. Allerdings wohl eher bei den Unternehmen als in der Politik. Vergessen wird dabei, dass jahrzehntelang ein starker Franken die Grundlage einer starken Wirtschaft war. Und vergessen scheinen auch alle Konjunkturrisiken. Zu schön, um wahr zu sein? Stimmt, aber lassen Sie uns noch Konsumentenstimmung auf hohem Niveau Privater Konsum (reale Veränderung, in %, linke Skala) Konsumentenstimmung (rechte Skala) Quelle: SECO, UBS WMR Die Konsumentenstimmung ist so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr. Dies spricht für ein solides Konsumwachstum. Preisteuerung im stabilen Bereich Konsumentenpreisteuerung gegenüber Vorjahr, in % Jahresdurchschnitt Quelle: BFS, UBS WMR Der schwache Franken hat sich bisher noch nicht auf die Konsumentenpreise ausgewirkt. ein wenig weiter träumen. Letztlich kommt die Schweiz um Reformen nicht herum, und Reformen könnte sich das Land aus der derzeitigen Position der Stärke auch leisten. Aber machen wir uns keine Hoffnungen. Denn bald sind ja Wahlen. < Innovation & Wachstum > Klein, rund und brillant Ob der entlaufene Hund zum Herrchen zurückfindet, entscheidet oft die Technologie von Datamars. Die Firma liefert weltweit führende Systeme zur Identifikation. So findet der Liebling zurück nach Hause: Implantation eines Transponders (Bild links unten). Links oben: Im Produktionsprozess. Grosses Bild rechts: Ein Industrie-Transponder («LaundryChip») in der Endkontrolle. Sie sehen aus wie die bunten Smarties, einfach farblos und auch nicht besonders smart. Wie Hosenknöpfe fallen sie aus der Maschine in Gläser, die sich auch für Konfitüre eignen würden. Klaus Ackerstaff greift in ein Glas und zeigt einen dieser Knöpfe, die in der Branche Tags heissen. Zwar steckt ein winziger Chip darin, doch dieser verleiht dem Knopf nur mit Energie von aussen ein bisschen Intelligenz. «Ohne Lesegerät», weiss der Chef, «ist der Tag völlig wertlos.» Klaus Ackerstaff ist Doktor der Naturwissenschaften, ausgebildet in experimenteller Elementarteilchenphysik. Er hat am Forschungsinstitut CERN in Genf – für ihn «eine kulturelle Angelegenheit wie klassische Musik» – Software entwickelt und sich «um die Kommunikation von komplexen wissenschaftlichen Sach- 16 verhalten gekümmert». Was macht er in diesem kleinen Produktionsbetrieb in Bedano bei Lugano, wo die Maschinen Marke Eigenbau Massenprodukte ausstossen und die Arbeiterinnen mit Pinzetten winzige Stäbchen in Plastikröhrchen reinstecken? «Wir bieten nicht einfach Produkte an, sondern Lösungen», sagt Klaus Ackerstaff. «Und solche Lösungen zu entwickeln, ist auch für einen Teilchenphysiker interessant.» Sobald die Produktionsprozesse für ein neues Produkt einwandfrei laufen, verlagert Datamars die Produktion nach Thailand, wo sie seit letztem Jahr eine Fabrik aufbaut. Das bedeutet aber keinen Arbeitsplatzverlust für das Tessin, denn das Unternehmen treibt am Stammsitz die Innovation immer weiter, indem es mit seinen simplen Tags intelligente Systeme ausdenkt. Wenn etwa Joe Smith in einer beliebigen Filiale des globalen Giganten McDonald’s jeden Morgen ein sauberes Hemd mit seinem Namenszug erhält, dann steckt dahinter die Technologie ihre Lösungen immer leistungsfähiger der Tessiner Firma. machen, wie Klaus Ackerstaff feststellt: «Funktionieren reicht nicht; das System muss schnell funktionieJederzeit wissen, wo was ist Schon 1988 erkannte der gebürtige ren.» Und sie kann anderseits neue Iraner Parvis Hassan-Zade, der im Märkte suchen: mit wertvollen GüNachbardorf für die Mikrotechnolo- tern, bei denen sich ihre aufwändigen giefirma Audemars arbeitete, welches Lösungen lohnen. Potenzial in der Hochfrequenz-Kennzeichnung (RFID, Radio-Frequenz- Erfolgreich kennzeichnet Datamars Identifikation) steckt: Ein Lesegerät denn auch schon die liebsten Freunde überträgt Energie auf eine elektroni- der Menschen, die Hunde. Mit einer sche Etikette, einen so genannten Spritze pflanzen die Tierärzte den WelSmart Tag, und entlockt ihr so die ge- pen ein winziges Stäbchen ein, in dem speicherte Information. Damals führte ein kaum sichtbarer Chip eingedie Migros aber gerade den Strichcode schweisst ist, dank dem sich das Tier ein, eine Konkurrenztechnologie, ge- identifizieren lässt. Das ganze System, genüber der sich die Tags behaupten von der Spritze bis zur Datenbank, mussten. Heute kosten die Smart Tags stammt aus Bedano. Seit letztem Jahr nur noch einige Rappen; deshalb sa- schreibt das Gesetz in der Schweiz diegen Zukunftsforscher voraus, bald ses «Chippen» vor. Der Umsatz von lasse sich jedes Produkt, ob Joghurt Datamars, mit heute 180 Beschäftigoder T-Shirt, dank Billigchips von der ten, schnellte denn auch von 22 auf Fabrik bis zum Konsumenten verfol- 27 Millionen Franken hoch. gen. Klaus Ackerstaff glaubt nicht daran: «Bei Joghurtbechern lohnt sich Von der Vision zum Produkt das noch nicht – und der Strichcode ist Mit eigenen Niederlassungen und Verals Alternative gar nicht so schlecht.» triebspartnern wie Bayer will die kleine Tessiner Firma jetzt die USA Die Lösung mit RFID rechnet sich aber, erobern und während mehrerer Jahre wenn es auf höchste Zuverlässigkeit um 30 Prozent wachsen. Das fordern ankommt. Datamars, die Hassan- die neuen Investoren, die 2005 die Zade 1988 als Spin-off der Unterneh- damaligen Investoren, Zurmont und men Audemars und DataLogic grün- Innovent, ablösten und das neue dete, stieg deshalb ins Geschäft mit Management um CEO Klaus AckerGrosswäschereien ein. Sie müssen da- staff einsetzten. Der junge Chef glaubt für sorgen, dass die Kunden, sei es nun es mit «revolutionären Lösungen» zu der Chirurg im Spital oder die Recep- schaffen. So muss der Tierarzt in tionistin im Hotel, ihre persönliche Zukunft nicht mehr mit dem HandKleidung wieder bekommen. Dafür lesegerät den Chip im Hund suchen: eignet sich einzig das System von Data- Wenn das Tier durch ein Tor von mars. Einerseits trotzen die Tags dem Datamars geht, liefert das System Druck und der Hitze in der Wäscherei, seine ganze Krankengeschichte. Mit und bei 150 Durchläufen, die eine Uni- solchen Anlagen liessen sich auch die form hält, fallen auch die Kosten pro Millionen von Rindern und Schafen Durchlauf in den Bereich von einem erfassen, die auf den Weiden von ArRappen. Anderseits lässt sich dank den gentinien oder Australien aufwachsen. Lesegeräten samt selbst entwickelter Software die gesamte Logistikkette Bei anderem, was Klaus Ackerstaff überwachen, neu auch auf dem Intra- im Entwicklungsbüro zeigt, verrät er net. «Der Kunde», betont Klaus Acker- nicht, wozu es dient. Er deutet nur an, staff, «weiss jederzeit, wo sich welches dass sich mit den Tags von Datamars Kleidungsstück befindet.» beispielsweise auch Messungen durchführen liessen. «Zwischen Vision und Mit dem Gesetz ein Geschäft gemacht Produkt sind wir auf halbem Weg, Im Grosswäscherei-Geschäft setzte nicht mehr als drei Jahre vom Markt sich Datamars als Innovatorin durch. entfernt», sagt der Chef. Wie aber kann sich die Pionierfirma weiterentwickeln? Sie kann einerseits Mikrochips in Hosenknopfgrösse: Datamars-CEO Klaus Ackerstaff mit zwei Mitarbeitern bei der Etikettierung eines Transponders. Check-Liste Wie Datamars die Innovation managt: 1. Das neue Management setzt sich zusammen aus Top-Kaderleuten mit technischer Ausbildung und Erfahrung in unterschiedlichen Branchen. Anstelle des Firmengründers, der seine Firma als Pionier aufbaute und die Rolle des Verwaltungsratspräsidenten übernimmt, sorgt es als Team für die Innovation. 2. Das Unternehmen arbeitet in verschiedenen Gremien mit und setzt sich dafür ein, dass seine Lösungen zu einem internationalen Standard werden. 3. Aufgrund der engen Beziehungen zu den Kunden kennt das Unternehmen deren Bedürfnisse. Es liefert ihnen massgeschneiderte Problemlösungen mit Hard- und Software, die es weitgehend selber entwickelt und herstellt. 17 < KMU Land Schweiz > Shake-up für KMU Von der Bequemlichkeit der Erfolgreichen war am Swiss Economic Forum in Thun die Rede. Und davon, dass die Schweiz in Sachen Genügsamkeit akut gefährdet sei. Von links nach rechts: UBS-Networkingzone; Adolf Ogi, Stefan Linder (SEF), Kofi Annan, Peter Stähli (SEF); Heliane Canepa (Nobel Biocare); Adrian Günter (Iglu-Dorf GmbH, Gewinner der Kategorie Dienstleistung), Adrian Bult (Swisscom Mobile und Jury-Mitglied), Jakob Blattner (Tec-Sem AG, Sieger der Kategorie Hightech/Biotech), Jurypräsidentin Carolina Müller-Möhl und Hans-Ulrich Meister (UBS AG und Jury-Mitglied). Getreu dem Motto «Shake-up the Status quo» haben die Gründer des Swiss Economic Forum (SEF), Stefan Linder und Peter Stähli, ihre Gäste durch die Themensetzung und die Wahl der Referenten aufgerüttelt. «Wer anderen auf den Zahn fühlt, wird gebissen», machte beispielsweise Heliane Canepa veränderungswilligen Unternehmern Brigitta Koch, Geschäftsführerin Subway Restaurants GmbH 1200 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Sport nahmen am 3./4. Mai 2007 in Thun am SEF teil. Nur eine Stunde nach Anmeldestart war die KMU-Plattform überbucht. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden die Tickets erstmals verlost. Die Plenumsreferate sind online zugänglich: 18 ➤ www.swisseconomic.ch «An der Spitze einer Firma ist man oft einsam. Ich geniesse es deshalb, mich hier auszutauschen. Mögliche Verbesserungen sehe ich in einer Plattform, dank der man sich in der Masse einfacher findet, und in einem reibungsloseren Einsatz der Technik. Doch die Kompetenz der Redner und die Umsetzung des Mottos haben mich erneut überrascht. Dank der thematischen Breite ist das SEF unternehmerisch wie menschlich lehrreich. Ich komme sehr gerne wieder nach Thun.» Mut, sich von Gegenwind nicht beirren zu lassen. Ohne ständiges Hinterfragen und regelmässige Akte schöpferischer Zerstörung sei Erfolg nicht möglich, sagte die Chefin der Medizinaltechnologiefirma Nobel Biocare. Statt gutschweizerischen Konsenses zähle die Bereitschaft zum Wettstreit und der Wille, sich mit den Grössten Hans-Peter Steiner, Inhaber SteinerStehlin AG (Heizung/Sanitär) «Ich erwartete eine elitäre Gesellschaft, zu der ich als Kleinunternehmer nicht passe. Jetzt bin ich überrascht, wie einfach ich ins Gespräch kam. Obwohl die meisten Redner aus Grossfirmen stammen, profitierte ich für meine Situation und konnte mein betriebswirtschaftliches Wissen in angenehmer Umgebung ergänzen. Ich fühle mich ermutigt und nehme spannende Gedanken zur eigenen Motivation und zu jener der Angestellten mit. Gerne werde ich wieder dabei sein.» und Besten der Welt zu messen. «Sie müssen auf Teufel komm raus beweisen wollen, was in Ihnen steckt», rief Canepa den Gästen zu. Der in Deutschland erfolgreiche Schweizer Werber Rémy von Matt doppelte nach. In der Schweiz sei man stolz auf Kompromisse. «In Deutschland hingegen werden diese als Niederlagen betrachtet.» Im Zeitalter gesättigter Märkte bleibe nur die Strategie der Eroberung. Wer international auffallen wolle, brauche Mut zum UBS’ Networkingzone und BreakoutSession stand die «UEFA EURO 2008». «Das wird ein kolossaler Event, wie ihn die Schweiz noch nie erlebt hat», schürte Benedikt Weibel, Delegierter des Bundesrates für das Fussballereignis, die Vorfreude. Martin Vogel, Leiter Firmenkunden Schweiz bei UBS, sprach von seiner Vision einer begeisterten, emotionalen Schweiz, die sich Verlosung «Weltklasse Zürich» mit UBS ins neue Stadion Letzigrund Aussergewöhnlichen, müsse Tabus als charmante Gastgeberin zeigt. Mit brechen und mit sportlicher Aggressi- dem Engagement als National Supporter wolle die Bank ihren Teil zum vität zu Werke gehen. Gelingen des Volksfestes beitragen. Zum volkswirtschaftlichen Nutzen Grossinvestor und Friedensstifter UBS unterstützte auch die neunte Auf- des Sportereignisses wurden Zahlen lage des Berner Oberländer Grossan- genannt, wenn auch ungesicherte. Die lasses als Sponsor. Hans-Ulrich Meis- Diskussion zeigte aber, dass die Verter, Leiter Privat- und Firmenkunden antwortlichen in erster Linie auf einen der Bank, zeigte sich von den Referaten lange anhaltenden Imagegewinn für des Investors Samih Sawiris und des die Schweiz hoffen. ehemaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan besonders beeindruckt. Automatisiert zur Marktführerschaft Der Ägypter Sawiris, der Andermatt Zu den Traditionen des SEF gehört als Tourismusdestination auf Glanz die Verleihung der Swiss Economic polieren will, zog die Zuhörer mit Awards. Jury-Präsidentin Carolina Charme und Tatendrang in den Bann. Müller-Möhl bezeichnete diese ausFriedensnobelpreisträger Annan appel- drücklich als Preis für herausragende lierte eindringlich an den Willen zur Jungunternehmer – es handle sich daKooperation. In der globalisierten Welt bei nicht um einen klassischen Innovaseien alle voneinander abhängig. Die tionspreis. In der Kategorie DienstleisProbleme unserer Zeit seien für nie- tung ging die Auszeichnung an die manden im Alleingang zu bewältigen. Firma Iglu-Dorf. Im Bereich Produktion und Gewerbe gewannen die beiden «Ich fand auch die Breakout-Sessions Gründerinnen der Lolox AG (Candy äusserst spannend, da sich die Teilneh- Store). In der Kategorie Hightech & mer dort aktiv einbringen und mitdis- Biotech überreichte Hans-Ulrich Meiskutieren können», meint Hans-Ulrich ter den Preis von UBS an Tec-Sem. Meister zurückblickend. Die angespro- Das Unternehmen ist technologisch die chenen Veranstaltungen finden am Nummer eins für Automationssysteme Rande des Hauptprogramms im klei- der Halbleiterindustrie. Jetzt will die nen Rahmen statt. Im Zentrum von Firma auch Marktführerin werden. «Weltklasse Zürich» gehört auch 2007 zur Golden League und somit zu den internationalen Top Events der Leichtathletik. Im neuen Stadion Letzigrund treffen sich am 7. September 2007 Spitzensportler aus aller Welt. Retournieren Sie den beiliegenden Antworttalon, und mit etwas Glück gewinnen Sie zwei VIPPackages für das diesjährige «Weltklasse Packende Szenen bei «Weltklasse Zürich» Zürich». Die Gewinner werden vor dem Meeting im UBS-VIP-Zelt kulinarisch verwöhnt und erleben anschliessend sportliche Höchstleistungen hautnah von den besten Sitzplätzen. Einsendeschluss ist der 13. Juli 2007 (massgebend ist der Poststempel). Jeder Teilnehmer darf nur einen Antworttalon einsenden. Unter allen Einsendungen entscheidet das Los. Eine Barauszahlung des Gewinns kann nicht verlangt werden. Nicht teilnahmeberechtigt sind die Mitarbeitenden von UBS AG und deren Tochtergesellschaften sowie deren Angehörige. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. PUBLICIS Sie & Patrick Sulser, Autoliebhaber und KMU-Berater. Als KMU-Berater nutzt Patrick Sulser seine grosse Erfahrung und sein fachliches Wissen, um seine Kunden umfassend zu unterstützen. Und als Autoliebhaber schätzt er es, in unmittelbarer Nähe eine Garage mit versierten Fachleuten zu haben. Den gleichen Vorteil bietet er auch seinen Kunden, indem er sie als kompetenter Partner in ihrer Region unterstützt und mit ihrem Umfeld und den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut ist. Willkommen bei UBS: Bei uns können Sie sich auf Menschen wie Patrick Sulser verlassen, die Sie und die Bedürfnisse Ihrer Firma verstehen. www.ubs.com/kmu