Infoflyer Nr. 4 (November 2015)
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Infoflyer Nr. 4 (November 2015)
„School is cool“ ... Im Nahen Osten ist Schule was Besonderes Zahl der unterstützten Flüchtlingskinder in Nazarenerschulen auf über 600 erhöht Jeden Tag kommt Jahid (Name geändert) mit einem breiten Lächeln in die Schule. Zuhause kann ihm niemand bei den Auf gaben helfen, aber er bemüht sich von ganzem Herzen, mit den Klassenkameraden mitzuhalten und seinen Lehrern Freude zu machen. Seine Begeisterung am Lernen sprudelt förmlich über und sein Lachen ist so anste ckend, dass es alle Sprachbarri eren überwindet. Nur wenn man ihn fragt, was denn sein Vater von Beruf sei, wird er für einen Moment ganz still. „Wir haben ihn verloren“, sagt er. „Wir haben ihn in Syrien verloren.“ Layla traf Sura (Name geändert) auf der Straße vor der Nazaren erschule in Amman. Sura kommt aus Syrien und ist zehn Jahre alt. Durch den Krieg hat sie viele Jahre Schule verpasst und war noch auf dem Niveau der ersten Klasse, konnte weder lesen noch schreiben. Aber Layla war sich sicher, dass Sura fleißig und in telligent ist, und meldete sie für die dritte Klasse an. Das ganze Jahr über arbeitete Sura sehr hart und versuchte aufzuholen; die Lehrer und ihre neuen Freun de halfen ihr dabei. Bis zum Ende des Schuljahres hatte sie sich enorm verbessert. „Wenn ich groß bin, möchte ich Schuldi rektorin werden, genau wie Miss Layla“, sagt Sura. Kürzlich besuchte Caroline, Lei terin des „KAZ“ Bildungspro November 2015 gramms, eine syrische Familie in Beirut. Die Mutter hat als Putz hilfe im KAZ Programm eine An stellung gefunden. Mit ihren zwei kleinen Kindern leben sie und ihr Mann in einem einzigen Raum unterm Treppenhaus; für ein paar abgenutzte Möbel mussten sie viel Geld bezahlen. Die kleine Tochter ist taub; mit Cochlea implantaten könnte sie hören – aber die sind viel zu teuer und die Familie kann sich das nicht leisten. Trotzdem verschenkt das Mädchen sofort ein strahlendes Lächeln an die Besucher. November 2015 Die Zahl der Flüchtlingskinder, die in diesem Schuljahr die vier Nazarenerschulen und zusätz lichen Bildungsprogramme im Nahen Osten besuchen, ist stark angestiegen. 570 syrische und 41 irakische Kinder erhalten in Damaskus, Beirut, Amman und Zarqa kostenlosen Schulunter richt und oft auch Nachhilfeun terricht. Besonders in Damaskus ist die Not groß: Als eine ande re Schule in der Nachbarschaft kürzlich geschlossen wurde, wechselten diese Kinder in die Nazarenerschule. Es ist gefähr lich, in Damaskus zu leben oder in die Schule zu gehen, aber die meisten Menschen haben sich an die Situation gewöhnt und das Leben geht weiter „wie normal“; allerdings kann sich praktisch keine Familie die Schulgebühren leisten. In einem Spezialpro gramm erhalten Kinder, die aus anderen Teilen Syriens geflohen sind, Unterricht sowie eine klei ne Mahlzeit – für viele der Kinder das einzige Essen am Tag. Wie schon in den vergangenen Jahren steht aber auch beson ders die psychische und seelische Unterstützung im Vordergrund. In verschiedenen Programmen wird Traumaseelsorge angebo ten; die Schulen in Jordanien haben vollzeitliche Schulpsycho logen angestellt. In mehreren Städten machen Mitarbeiter vor Ort regelmäßig viele hunder te Hausbesuche, um Familien zu ermutigen, ihnen zuzuhören und liebevoll zu zeigen, dass sie wertgeschätzt und nicht verges sen sind. Auch Programme für Eltern der Schulkinder werden gerne angenommen, denn vor allem die Mütter genießen die Gemeinschaft und herzliche At mosphäre: ein Zufluchtsort, der sie für ein paar Stunden ihre Sorgen vergessen und wirklichen Frieden spüren lässt. Vielen herzlichen Dank, dass Sie mit ihren großzügigen Spenden dazu beitragen, dass den Fami lien und besonders den Kindern im Nahen Osten eine Zukunft er möglicht wird! Der Bedarf ist weiterhin riesig – falls Sie sich finanziell beteiligen möchten, überweisen Sie bitte mit Vermerk „Syrien/Irak Flücht linge Nothilfe“ an Helping Hands e.V. (Kontoinfo siehe unten). Auch im KAZ-Programm in Beirut bekommen die Kinder dreimal pro Woche eine warme Mahlzeit. Der Bedarf nach ausreichender Ernährung ist noch akuter ge worden, seit die Vereinten Na tionen im Herbst die Nahrungs mittelhilfe für Flüchtlingsfamilien reduziert haben. Deshalb ist ein wichtiger Aspekt der Nothilfe un seres örtlichen Partners weiter hin, Nahrungsmittel an bedürf tige Familien weiterzugeben. Die meisten leben in unvorstellbaren Wohnverhältnissen und die El tern können, wenn sie über haupt eine Art Anstellung finden, mit ihrem Einkommen maximal die Miete begleichen. Neben Le bensmitteln verteilt der örtliche Partner daher auch Kleidung, Decken, Matratzen, Heizgerä te, Babynahrung und Spielzeug, vermittelt Unterkünfte und bietet medizinische Hilfe an. Helping Hands e.V. · Frankfurter Str. 16–18 · 63571 Gelnhausen · Tel. 06051 832892 · [email protected] KSK Gelnhausen · IBAN DE56 5075 0094 0000 022394 · BIC HELADEF1GEL www.helpinghandsev.org