VDI tec2 - TH Köln
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VDI tec2 - TH Köln
Technik-Magazin des VDI Kölner BV und VDI Aachener BV G 4913 F ISSN 1869-2605 | 131. Jahrgang | Jahresausgabe 2016 tec2 2016 Panarbora: Spaziergang zwischen den Baumwipfeln und Nutzung der Umweltenergien Deerns Deutschland: Innovationskraft für Konzepte der Zukunft Home, Smart Home ... Versorgungstechnik im Fokus: Infrastruktur, Sicherheit, Datenschutz, Geschichte, Konzepte & Forschung ... Bereit für die Zukunft. Die neuen Heizsysteme von Buderus. A+ Energieeffizienz Internet und Apps Touchscreen-Komfort Systemoptimierung Buderus Titanium Glas ALU plus Technologie Intelligentes Design Anschlussfertig für das Buderus Control Center Connect Erleben Sie mit uns die Zukunft der Heizsystemtechnik. Solide, durchdacht, systemoptimiert – moderne Gas-Brennwerttechnik, die Maßstäbe setzt. Mit hochwertigen Materialien und Buderus Titanium Glas, integrierter InternetSchnittstelle und intuitivem Touchscreen-Display. Modular aufgebaut für die Erweiterung durch regenerative Energiequellen. Seien Sie bereit für die Zukunft. www.buderus.de/zukunft Die Klassifizierung zeigt die Energieeffizienz des Buderus Systems bestehend aus Logamax plus GB192iT150 PNR400, Systembedieneinheit Logamatic RC300 plus 4 Stück Flachkollektoren Logasol SKS 5.0. Die Klassifizierung kann je nach Komponenten oder Leistungsgrößen eventuell abweichen. Foto: Rheinenergie T echnik rund ums Gebäude beeinflusst unser Leben in zunehmendem Maße. Mithilfe von Systemen wie Smart Home lässt sich unser Zuhause fernsteuern. Die „intelligente Technik“ für die eigenen vier Wände übernimmt automatisch viele Funktionen, die früher von Hand bedient werden mussten. Welche Möglichkeiten der Automatisierung und Vernetzung es außerdem in diesem Bereich gibt, haben wir in unserem Dossier der Jahresausgabe 2016 zusammengetragen. Lassen Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich von neuesten Forschungen und Entwicklungen bei Unternehmen und Hochschulen in der Region inspirieren. Einen Blick in die Vergangenheit der Haustechnik werfen wir im Kapitel „Technikgeschichte“. Wir haben das Freilichtmuseum Kommern besucht und Beispiele aus vergangenen Jahrhunderten gefunden. Ein weiterer Blick zurück richtet sich auf die wieder einmal sehr erfolgreiche Nacht der Technik in Köln. Mitte des vergangenen Jahres blickten erneut über 5.000 Besucher hinter die Kulissen der Technik in 56 Unternehmen. Wer den Termin verpasst hat: Die sechste Nacht der Technik gibt es am 23. Juni 2017. Unsere beiden Firmenporträts zeigen weitere Facetten des Schwerpunktthemas dieser Jahresausgabe: Die formitas Gesellschaft für IuK-Technologie mbH in Aachen unterstützt Kunden zum Thema „Building-Information-Modeling“ und die Deerns Deutschland GmbH bietet Beratung und Planung für Technische Ausrüstung und Technische Infrastruktur sowie nachhaltige Energielösungen an. Selbstverständlich sind auch unsere Kleinsten, die VDInis, in dieser Jahresausgabe vertreten – wir berichten über erfolgreich durchgeführte Veranstaltungen sowie Planungen für die Zukunft. Darüber hinaus finden Sie zahlreiche Informationen, Neuigkeiten und Termine rund um Ihre Bezirksvereine Aachen und Köln, darunter auch Berichte zu den vergangenen Jahresmitgliederversammlungen. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie schon jetzt auf die anstehende Jahresmitgliederversammlung des VDI Aachener BV am 18. März hinweisen. Der VDI Kölner BV lädt Ende des Jahres 2016 zur Ehrenveranstaltung und Mitgliederversammlung ein. Intelligente Technik rund ums Zuhause: Home, Smart Home Wie Technische Gebäudeausrichtung unser Leben verändern wird Ihre Dr. Dunja Beck Chefredakteurin tec2 tec2 | 2016 3 2016 2016 24 Förderpreis Verleihung bei HDI 28 VDInis in Köln und Aachen Jahresrückblicke auf 2015 32 Nacht der Technik Unwetterwarnung getrotzt Vorstände 6 (K) und 9 (AC) Jahresberichte 10 (K) und 15 (AC) Einladung zur JMV 36 (AC) und 37 (K) Arbeitskreise 122 (K) und 123 (AC) 4 VDI baut Brücken für den Nachwuchs Experimentieren, basteln, probieren, entdecken ... Akzente in Technikvermittlung gesetzt 38 Dossier Versorgungstechnik Technik fürs Zuhause 40 Interview Dipl.-Ing. Horst Behr 44 Smart Home Strahlende Zukunft oder blinder Alarm? 48 Smart Technology IT-Sicherheit als Risikofaktor? 52 E.ON Research Center Interview mit Prof. Dirk Müller Home, Smart Home ... Technische Möglichkeiten intelligent zusammenführen Smartes Heim – Glück allein? Datenschutz und Datensicherheit Das Haus als Energiespeicher tec2 | 2016 Technik-Magazin des VDI Kölner BV und VDI Aachener BV G 4913 F ISSN 1869-2605 | 131. Jahrgang | Jahresausgabe 2016 64 72 76 90 TH Köln/TGA Interview mit Prof. Michaela Lambertz Forschen für das Haus der Zukunft Netzbetreiber & Energieversorger Interview Die Zukunft wird smart Building-Information-Modeling formitas macht’s möglich Realer Nutzen aus einer virtuellen Welt Freilichtmuseum Kommern Technikgeschichte Wenn der „Hausschatz“ die Stube heizt tec2 2016 Panarbora: Spaziergang zwischen den Baumwipfeln Das VDI-Technikmagazin tec2 ist Nachfolger der Kölner Technischen Mitteilungen des VDI Kölner BV und von twv (Mitteilungen Technisch Wissenschaftlicher Vereine Aachen) des VDI Aachener BV. 131. Jahrgang, Jahresausgabe 2016 Deerns Deutschland: Innovationskraft für Konzepte der Zukunft Home, Smart Home ... Versorgungstechnik im Fokus: Infrastruktur, Sicherheit, Datenschutz, Geschichte, Konzepte & Forschung ... Herausgeber: VDI Kölner Bezirksverein, VDI Aachener Bezirksverein Betzdorfer Str. 2, 50679 Köln (in der Technischen Hochschule Köln, Raum HN 2-36) Telefon: 0221 8275-4050, Telefax: 0221 8275-4052 Verantwortlich i. S. d. P.: Dipl.-Ing. Karl-Heinz Spix (Vorsitzender Kölner BV) Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke (Vorsitzende Aachener BV) Redaktion: Dr. Dunja Beck (Chefredakteurin) Dr. rer. nat. René Vossen, Dr.-Ing. Dieter Kurpiun, Dipl.-Ing. Wolf Pohl und Dipl.-Ing. Winfried Wurster Redaktionsanschrift: c/o Werbeagentur LAWRENZ – Die Qualitäter Großdresbach 5, 51491 Overath Telefon: 02204 768698, Telefax: 02204 768699 www.tec2.biz, [email protected] Druck & Versand: Heider Druck GmbH, 51465 Bergisch Gladbach Auflage: 18.000 Exemplare tec2 wird den Mitgliedern der Bezirksvereine Aachen und Köln postalisch zugestellt, die Kosten hierfür sind im Mitgliedsbeitrag enthalten. tec2 | 2016 5 Foto: SHUTTERSTOCK/Montage: Lawrenz Smart Home: Technik für das intelligente Zuhause Vorsitzender: Dipl.-Ing. Karl-Heinz Spix [email protected] Telefon: +49 172 6237333 Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Till Meinel [email protected] Telefon: +49 221 8275-2400 VDI Kölner Bezirksverein e.V. in der Technischen Hochschule Köln Ingenieurwissenschaftliches Zentrum (IWZ) Raum HN 2-36 Betzdorfer Straße 2, 50679 Köln Geschäftsstellenleiterin: Dipl.-Ing. (FH) M.A. Martina Schulz Geöffnet: montags, dienstags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr Telefon: +49 221 8275-4050 Telefax: +49 221 8275-4052 E-Mail: [email protected] www.vdi.de/koeln Schatzmeister: Dipl.-Ing. (FH) M. Sc. (TU) Horst Behr [email protected] Telefon: +49 2242 93367-60 Berufs- und Mitgliederfragen: Dipl.-Ing. Anita Mielke-Florian [email protected] Telefon: +49 2247 74183 IT und Projekte: Prof. Dr.-Ing. Rainer Herpers [email protected] Telefon: +49 2241 865217 Marketing: Dipl.-Ing. René Reissig [email protected] Telefon +49 176 3443 3818 Öffentlichkeitsarbeit: Dipl.-Ing. Wolf Pohl Bezirksgruppen im VDI Kölner BV: BG Bonn Kölner BV [email protected] Telefon: +49 221 8275-4050 BG Dormagen [email protected] Telefon: +49 221 8275-4050 BG Gummersbach Kölner BV [email protected] Telefon: +49 221 8275-4050 6 [email protected] Telefon: +49 221 3761562 tec2 | 2016 Foto: Lawrenz E Dipl.-Ing. Karl-Heinz Spix in Jahr mit vielen erfolgreichen Veranstaltungen des Kölner Bezirksvereins liegt hinter uns. Wir sind nicht wenig stolz darauf, dass diese Techniktermine mittlerweile fest zum Jahresprogramm vieler Kölner (und ich beziehe in diese Formulierung natürlich auch alle „Randkölner“ der Region mit ein) gehört. Wir arbeiten auch zukünftig mit großem Engagement daran, uns allen diese Highlights des Jahres weiter erhalten zu können. Allen, die daran mitwirken, möchte ich meinen herzlichen Dank für ihren Einsatz ausdrücken. Um die anfallende Belastung auf weitere Schultern verteilen zu können, werden wir in diesem Jahr unser Geschäftsstellenteam erweitern und Frau Schulz und Frau Könemann eine weitere Mitarbeiterin an die Seite stellen. Sie wird sich in erster Linie um das Management der Veranstaltungen kümmern und diese näher an Vorstand und Geschäftsstelle anbinden können. In diesem Zusammenhang freut es mich sehr, dass der „Generationswechsel“ bei der Nacht der Technik reibungslos klappt: Mit René Reissig haben wir einen Nachfolger als Projektleiter gefunden, der das Erbe von Thabea Müller, Dr. Dieter Kurpiun und Wilfried Wurster antritt. Wir wollen aber nicht nur Bestehendes pflegen, sondern uns auch an neuer Stelle engagieren: Das Deutsche Museum in Bonn sorgt seit seiner Gründung mit vielen Ausstellungen und Veranstaltungen dafür, besonders Kindern Technik nahezubringen. Deshalb wollen wir mit unserer Mitgliedschaft im Förderverein dazu beitragen, dass das Museum auch in Zeiten klammer Stadtkassen erhalten bleiben kann. Über die Form unserer Mithilfe stehen wir mit Museumsleiterin Dr. phil. Andrea Niehaus in konstruktiven Gesprächen. „Gutes beibehalten und das Engagement erweitern“ Nicht zuletzt möchte ich Ihnen allen noch einmal das Wirken der VDI-Ingenieurhilfe ans Herz legen – und das an dieser Stelle nicht einmal als Spendenaufruf! Wie Sie wissen, kümmert sich die Ingenieurhilfe um Kolleginnen und Kollegen, die unverschuldet in Not geraten sind. Egal, ob durch Krankheit oder Unfall, durch Arbeitslosigkeit oder Insolvenz – jeden kann es treffen. Bedürftigkeit macht keine Unterschiede. Um aber helfen zu können, muss der Verein von der Not erfahren. Und das geschieht trotz vielfach vorhandener Fälle – leider! – viel zu selten. Deshalb möchte ich Sie aufrufen, aktiv unseren Kölner Kollegen Holger Thien anzusprechen, wenn Sie Kenntnis von einer Notlage erlangen. Übrigens: Die VDI-Ingenieurhilfe unterstützt nicht nur mit Geld. Die wesentlichste Hilfestellung ist Beratung ... Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016! Ihr Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Karl-Heinz Spix Vorsitzender des VDI Kölner BV tec2 | 2016 7 Foto: Privat Liebe Mitglieder des VDI Aachener Bezirksvereins, Prof. Dr. Sabina Jeschke „Society 4.0 – neue Wege für die Ingenieurkultur Deutschlands“ wieder ist ein Jahr zu Ende, ein Jahr mit einigen personellen Veränderungen im Vorstand, aber auch erneut einem vielseitigen und umfangreichen Programm, das die Arbeitskreise unseres BV für Sie angeboten haben. Für die aktive Mithilfe bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltungen möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Mitstreitern in Geschäftsstelle, Vorstand, Arbeitskreisen und Beirat sowie allen Freiwilligen und Ehrenamtlichen und unseren Förderpartnern bedanken. Dabei haben wir erneut von der engen Kooperation mit der RWTH Aachen profitiert. Darüber hinaus konnten wir die im vorigen Jahr begonnenen Bestrebungen einer intensiveren Vernetzung mit Unternehmen der Region und der FH Aachen fortführen, um unser Veranstaltungsportfolio weiter auszubauen. Besonders aktiv waren wieder unsere Arbeitskreise im Bereich des VDIni-Clubs, der Studenten und Jungingenieure sowie der Frauen im Ingenieurberuf, die neue Partnerschaften mit weiteren lokalen Vereinen und Initiativen eingegangen sind. Aber zurück zu den personellen Veränderungen, die die Arbeit im Vorstand stark geprägt haben: Im Rahmen der Mitgliederversammlung, der wir mit dem Besuch des Clusters Smart Logistik am RWTH-Campus Melaten einen neuen Anzug verpasst haben, wurden alle Vorstandsposten neu gewählt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Vorstandskollegen – insbesondere meinen Kollegen Herrn Prof. Hubertus Murrenhoff –, die mich in meiner ersten Amtszeit begleitet haben und den Verein dahin gebracht haben, wo er heute steht. Meine nun beginnende zweite Amtszeit werde ich mit einem neuen Vorstandsteam angehen. Ganz besonders freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Herrn Prof. Volker Stich, mit dem bereits außerhalb des VDI eine enge Zusammenarbeit besteht. Gemeinsam haben wir begonnen, neue Schwerpunkte für die kommenden Jahre zu erarbeiten und den VDI Aachen im Kontext des Leitbildes des gesamten VDI neu aufzustellen. Vor uns liegt ein Jahr, das im Zeichen der Neuausrichtung stehen wird. Der bisherige Schwerpunkt der Nachwuchsförderung wird beibehalten und um weitere technische und ingenieurwissenschaftliche Aspekte ergänzt. Die vorschreitende Digitalisierung von Industrie und Gesellschaft und die damit verbundene Nutzung von Daten jeglicher Art wird dabei sicherlich eine Rolle spielen. Wie das Thema unserer vorliegenden Ausgabe der tec2 zeigt, werden diese Aspekte sowohl im Privatbereich als auch im Berufsleben immer relevanter. Auch an die soziale Verantwortung der Ingenieure innerhalb dieser Entwicklung möchten wir appellieren. Dabei sind wir auf die aktive Unterstützung unserer Mitglieder – Ihre Mitarbeit – angewiesen, damit die zahlreichen Aufgaben nicht auf wenigen Ehrenamtlichen im Vorstand lasten. Begleiten Sie uns bitte aktiv auf diesem Weg: Wir alle sind der VDI, die Sprecher der Ingenieure und der Technik. Ihre Prof. Dr. Sabina Jeschke Vorsitzende des VDI Aachener BV 8 tec2 | 2016 Vorsitzende: Prof. Dr. Sabina Jeschke [email protected] Telefon: +49 241 8091110 Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Volker Stich [email protected] Telefon: +49 241 47705-100 Schatzmeister: Dr.-Ing. Gero Bornefeld [email protected] Telefon: +49 241 80-94661 Schriftführer: Dr.-Ing. Christian Büscher [email protected] Telefon: +49 241 80-91138 Öffentlichkeitsarbeit: Dr. rer. nat. René Vossen VDI Aachener Bezirksverein e.V. Technologiezentrum am Europaplatz Dennewartstr. 27 52068 Aachen Geschäftsführer: Dr.-Ing. Christian Büscher Geöffnet: dienstags und donnerstags von 9 bis 17 Uhr Telefon: +49 241 31653 Telefax: +49 241 24741 E-Mail: [email protected] www.vdi.de/aachen [email protected] Telefon: +49 241 80911-70 Veranstaltungen und Termine Ihrer Bezirksvereine im Internet: www.vdi.de/technik/ veranstaltungen/ Kölner BV tec2 | 2016 Aachener BV 9 Jahresbericht 2015 des Kölner Bezirksvereins D er Vorstand wurde entsprechend der Ankündigung auf der Mitgliederversammlung 2014 um einen studentischen Beirat ergänzt und freut sich, dass die beiden aktiven Leiter der Studenten und Jungingenieure Martin Döhmen und B. Eng. Jonas Tenspolde die Vorstandssitzungen um die Sicht von Studierenden bereichern. Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Karl-Heinz Spix trat offiziell am 1. Januar 2016 seine zweite Amtszeit für drei Jahre an. Durch sein Engagement in den ersten drei Jahren als Vorsitzender wurden Partnerschaften zu Firmen und Hochschulen gefestigt und weitere Kooperationen für den Kölner Bezirksverein angebahnt. Sein Stellvertreter Prof. Dr.-Ing. Till Meinel hat zwei Arbeitsfelder im Fokus: Zum einen lädt er zweimal im Jahr zu erweiterten Vorstandssitzungen ein, bei denen ein konstruktiver Austausch zwischen den Arbeitskreisleitern und dem Vorstand im Vordergrund steht. Zum Zweiten wird der jährlich ausgeschriebene VDI Förderpreis von ihm federführend betreut. Als Leiter der Jury hat er ein großes Interesse daran, hochwertige Abschlussarbeiten aus allen 22 ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten im Raum des Kölner Bezirksvereins für eine Teilnahme an der Ausschreibung zu gewinnen. Unterstützt wird er dabei maßgeblich von Prof. Dr.-Ing. Rainer Herpers, der im Vorstand das Ressort Informationstechnologien (IT) und entsprechende Projekte betreut. Neben diesem öffentlichkeitswirksamen Projekt zur Unterstützung des Nachwuchses steht er für Fragen zu diesem Technologiefeld bereit. Diese beiden Vorstandsmitglieder, deren Amtszeit 2016 endet, stellen sich gerne zur Wiederwahl. M. Sc. Dipl.-Ing. Horst Behr bekleidet im dritten Jahr das Amt des Schatzmeisters des Kölner Bezirksvereins und hat in dieser Zeit den Vereinshaushalt zu einem ausgeglichenen Stand geführt. Dipl.-Ing. Wolf Pohl wurde 2015 in seinem Amt bestätigt und betreut weiterhin die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Darüber hinaus gehört er dem Redaktionsteam der tec2 an. Dipl.-Ing. Anita Mielke-Florian betreut das Ressort für Berufs- und Mitgliederfragen. Neu im Vorstand ist Dipl.-Ing. René Reissig. Als Vorstandsmitglied für Marketing fungiert er auch als Projektleiter für die „Nacht der Technik“, der gemeinsa- 10 men Großveranstaltung mit dem Kölner Bezirksverband der Elektrotechnik (VDE). Für das derzeit vakante Vorstandsressort Veranstaltungsmanagement wird ein Nachfolger für Herrn Dipl.-Ing. Robert Kyrion gesucht, der im Herbst aus dieser Funktion ausgeschieden ist. Im Berichtszeitraum tagte der Vorstand alle vier bis sechs Wochen in den Räumen der Geschäftsstelle, die seit April 2014 bei der Technischen Hochschule Köln (ehemals Fachhochschule Köln) in Köln-Deutz ansässig ist. Ein wesentlicher Grund für den Umzug in die TH Köln war die gesuchte Nähe zu Studierenden und Lehrenden. Diese Entscheidung hat sich inzwischen als erfolgreich dargestellt. Ab 2016 werden die Öffnungszeiten der Geschäftsstelle, die Dipl.-Ing. (FH) Martina Schulz im vierten Jahr leitet, auf montags, dienstags und mittwochs von 9.00 bis 13.00 Uhr verlegt. Mitgliederstand Die Zahl der Mitglieder im Kölner Bezirksverein ist 2015 von rund 6.700 Ingenieurinnen und Ingenieuren auf knapp 6.900 gestiegen, hinzu kommen 35 Firmenmitglieder. Zuwachs erfährt der Bezirksverein über Studierende, die an einer der acht Hochschulen im Einzugsgebiet studieren. 2016 wird der Vorstand weiter daran arbeiten, die Vorzüge einer Mitgliedschaft zu kommunizieren und als Teil des Netzwerks der größten Ingenieurvereinigung Deutschlands regional bei den Unternehmen, der Industrie und in der Gesellschaft für den VDI zu werben. tec2 | 2016 Foto: Lawrenz Der Vorstand des VDI Kölner BV bei der Jahreshauptversammlung (v. l. n. r.): Wolf Pohl, Anita Mielke-Florian, Robert-H. Kyrion, Karl-Heinz Spix, Martina Schulz, Horst Behr und Thabea Müller. Rückblick auf das Vereinsleben im Kölner BV 2015 VDI-Förderpreis Nacht der Technik 2015 fand die 5. Nacht der Technik in Köln statt, zu der 4.500 technikbegeisterte Besucher kamen. Mit dieser Veranstaltung leisten die Kölner Bezirksvereine VDE und VDI einen wesentlichen Beitrag, den Technikstandort Köln auch für die Öffentlichkeit transparenter und begreifbarer zu machen: Über 50 Firmen und wissenschaftliche Einrichtungen haben sich zu dieser Großveranstaltung zusammengeschlossen, um Technik tec2 | 2016 zu einem Erlebnis werden zu lassen. Die wesentlichen Ziele der Nacht der Technik, junge Menschen für technische Berufe zu begeistern und neue Technikgebiete durch „Technik zum Anfassen“ zu erschließen, wurden durch die Besucherstatistik bestätigt: Knapp die Hälfte der Besucher aller vergangenen Kölner Techniknächte waren junge Menschen. Dabei lagen die Zahlen von Mädchen und Jungen gleich hoch. Zum ersten Mal wurde die bisher auf die Region Köln beschränkte Veranstaltung um das Technikcluster Bergisch Gladbach erweitert. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 32. Ehrungen der langjährigen Mitglieder In einer Ehrenveranstaltung, die vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung auf Einladung der Firma RheinEnergie in deren Verwaltung stattfand, überreichte der Vorsitzende Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. KarlHeinz Spix langjährigen Mitgliedern feierlich Ehrennadeln und Ehrenurkunden. Geehrt wurden insgesamt 35 Jubilare, die der persönlichen Einladung folgten, unter ihnen mit Dipl.-Ing. Georg Klöcker VDI ein Mitglied, das dem VDI seit 65 Jahren die Treue hält! Auch 2016 wird die Ehrenveranstaltung wieder mit einem anschließenden Austausch bei Kaffee und Kuchen stattfinden. Die Ankündigung finden Sie auf Seite 37. Foto: Lawrenz Auch 2015 wurde der Förderpreis des Bezirksvereins, der hervorragende ingenieurwissenschaftliche Bachelor- und Masterarbeiten auszeichnet und als Bestandteil der Ehrungsordnung des VDI die Motivation junger Absolventinnen und Absolventen fördern will, an drei Absolventen hiesiger Hochschulen vergeben. Aus den eingereichten Arbeiten der acht Universitäten und Fachhochschulen im Einzugsgebiet des Kölner Bezirksvereins wählte die von Prof. Till Meinel geleitete Jury zwei erste und einen dritten Preis aus. Ein erster mit 1.500 Euro dotierter Preis ging an Samuel Mann von der Technischen Hochschule Köln. Einen weiteren ersten Platz mit einem Preisgeld von 1.500 Euro errang David Scherfgen von der Hochschule Bonn-RheinSieg. Den dritten mit einem Preisgeld von 500 Euro verbundenen Preis erhielt Kai Wackershauser von der Rheinischen Fachhochschule Köln. Einen Bericht finden Sie auf Seite 24. 11 Jahreshauptversammlung Arbeitskreise Im neuen Verwaltungsgebäude der RheinEnergie, bei der der Kölner Bezirksverein zu Gast war, fand die Jahreshauptversammlung des Kölner Bezirksvereins statt. Dipl.-Ing. Frank Reichling, Marktpartnerbetreuer im Bereich Marketing Produktentwicklung der RheinEnergie, begrüßte die Teilnehmer und stellte das Unternehmen vor. Zu den wichtigen Beschlüssen der Zusammenkunft zählen Satzungsänderungen, die die Satzung des Kölner Bezirksvereins mit der Vorlage der Hauptgeschäftsstelle harmonisiert und die Möglichkeit eröffnet, zukünftig per E-Mail zur jährlichen Mitgliederversammlung einzuladen. Damit besteht nun auch die Möglichkeit, den Mitgliedern das Magazin tec2 demnächst digital anzubieten, auch im Sinne der Nachhaltigkeit und Umweltschonung. Mit der Bestätigung der Satzungsänderung ändert sich zudem der Zeitpunkt des Amtseintritts des Vorsitzenden, alle anderen Vorstandsressorts bleiben von der Satzungsänderung unberührt. Die gewählten Vorstände treten ihr Amt direkt auf der Mitgliederversammlung an, der Vorsitzende des Bezirksvereins tritt sein Amt nach der Wahl und seiner Zustimmung am 1. Januar des folgenden Jahres an. Daher wurde einmalig die nachfolgend genannte außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, um in den neuen Rhythmus zu wechseln. 2016 findet die Mitgliederversammlung am Ende des Jahres statt, Gastgeber ist diesmal die Rheinische Fachhochschule Köln. Ankündigung und Tagesordnung finden Sie auf Seite 37. Aus den Reihen der Mitglieder engagieren sich ehrenamtliche Ingenieurinnen und Ingenieure als Arbeitskreisleiter und bringen ihr Fachwissen und ihre beruflichen Netzwerke in den Kölner Bezirksverein ein. Die 18 Arbeitskreise des Bezirksvereins bilden eine Vielzahl von Fachbereichen innerhalb der Ingenieurwissenschaften ab. Die Arbeitskreise führten zahlreiche Vortragsveranstaltungen, Exkursionen, Werksbesichtigungen und Netzwerkabende durch. Eine wichtige Funktion hat hierbei der Zusammenschluss mit anderen Verbänden, Institutionen oder Hochschulen, um den Mitgliedern gemeinsam aktuelle Fachthemen anbieten zu können. Der Vorstand dankt allen ehrenamtlichen Leiterinnen und Leitern der Arbeitskreise für ihren Einsatz und ihr Engagement. Über die Aktivitäten der Arbeitskreise werden die Mitglieder von der Geschäftsstelle auch weiterhin regelmäßig informiert. Informationen werden auch auf der Facebook-Seite des Kölner Bezirksvereins veröffentlicht: www.facebook.com/vdi.koeln Damengruppe Die Damengruppe rund um Elisabeth Hilberg traf sich weiterhin regelmäßig im Café Janßen. Seit vielen Jahren ist ein Treffen am 3. Dienstag des Monats Tradition. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Karl-Heinz Spix einstimmig in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Dipl.-Ing. René Reissig übernahm nach einstimmiger Wahl das Vorstandsressort für Marketing und löst Dipl.-Ing. Thabea Müller ab, der der Vorsitzende für ihren langjährigen Einsatz für den Kölner Bezirksverein dankte, im Besonderen für ihr Engagement als eine der Gründerinnen der Nacht der Technik. Der Vorstand dankte an dieser Stelle auch dem ebenfalls ausgeschiedenen Dipl.-Ing. Robert Kyrion für sein mehrjähriges Engagement, speziell bei der Anhebung des Förderpreises auf ein neues Niveau. Der Vorstand wünschte bei- Der Kölner BV zu Gast bei der RheinEnergie: Dipl.-Ing. Frank Reichling den für die Zukunft alles Gute. (rechts) begrüßte den Vorsitzenden Karl-Heinz Spix und die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung in der Kölner Zentrale. 12 tec2 | 2016 Fotos: Lawrenz Außerordentliche Mitgliederversammlung VDInis Zukunftspiloten Die Zukunftspiloten, die seit ihrer Gründung von Clubleiter Dipl.-Ing. Dirk Offermann betreut werden, richten sich an Jugendliche von 13 bis 17 Jahren. 2015 arbeitete die Gruppe mit großer Begeisterung an ihrem ersten Projekt: der Entwicklung einer Skyline mit computergesteuerter Haustechnik. Veranstaltungen Der VDE/VDI Themenabend fand am 19. Januar 2015 im Klinikum Köln zum Thema „Neuromedizinische Technologien“ statt. Bei der Gemeinschaftsveranstaltung mit der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln erhielten die etwa 80 Teilnehmer einen Überblick über den Stand der Technik dieses forschungsintensiven und zukunftsträchtigen Gebietes. Mit einem Präsentationsstand nahm der Kölner Bezirksverein am 11. Petersberger Industriedialog der rheinland-pfälzischen und nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern (IHK) teil, der am 9. Juni 2015 zum Thema „Kunden verstehen, Kunden begeistern, Kunden binden: Marktführer bleiben und die Chancen der Digitalisierung nutzen“ im Steigenberger Grandhotel Petersberg in Königswinter stattfand. Am 14. August bestritten 51 Läuferinnen und Läufer der beiden Kölner Bezirksvereine des VDE und VDI gemeinsam den HRS BusinessRun. Zur Marienburg folgten rund 70 Mitglieder der Einladung des HDI am 18. August zu einem Abend rund um das Risikomanagement. Mit einem Präsentationsstand nahm der Kölner Bezirksverein am 13. November 2015 wieder an der vom Gründernetzwerk Oberberg veranstalteten Gründermesse in Gummersbach teil. Das VDI-Jahr endete mit einem winterlichen Grillabend, zu dem zahlreiche tec2 | 2016 Foto: Privat Dipl.-Ing. Jonas Klee leitet im zweiten Jahr die VDInis und hatte im Berichtszeitraum wieder für Kinder von vier bis zwölf Jahren ein spannendes Programm an Experimenten und Ausflügen zusammengestellt. Zum Beispiel konnten die VDInis lernen, wie sich eine Waschmaschine zusammensetzt und funktioniert. Die VDIni-Treffen finden alle sechs bis acht Wochen statt. Einen Ausschnitt der Aktivitäten findet sich auf Seite 28. Neues Mitglied im KBV-Vorstand René Reissig, Jahrgang 1968, ist gelernter technischer Zeichner und hat 1998 sein Studium der Technischen Gebäudeausrüstung an der Technischen Hochschule Köln im Fachbereich Versorgungstechnik abgeschlossen. Nach mehr als 15 Jahren im ausführenden Anlagenbau hat er vor gut eineinhalb Jahren in die Planung gewechselt und praktiziert seitdem erfolgreich den Spagat zwischen Theorie und Praxis. Zeitgleich mit der neuen beruflichen Ausrichtung ist Herr Reissig dem VDI beigetreten und unterstützt aktiv u. a. „Die Nacht der Technik“ als Projektleiter. „Alle sprechen vom Nachwuchsmangel, von fehlenden Fachkräften und vor allem von viel zu wenig Ingenieurkompetenz auf dem Arbeitsmarkt. Mit meinem Engagement möchte ich langfristig dazu beitragen, dass der kommenden Generation wieder die Faszination an der Technik vermittelt wird und es somit gelingt, mehr Menschen in Richtung technische Ausbildung zu lenken.“ René Reissig leitet seit 2013 die Niederlassung der GESA Ingenieurgesellschaft für Technische Gesamtplanung mbh in Köln. Die Gesellschaft bedient das breite Spektrum zwischen speziellen Einzelaufgaben bis hin zu komplexen Gesamtlösungen in allen Bereichen rund um die Technische Gebäudeausrüstung, Energie und Pharmatechnologie. Neben seinen abwechslungsreichen sportlichen Aktivitäten verbringt Herr Reissig seine Freizeit im Kreise seiner Familie. Als Vater von zwei Töchtern im Teenageralter weiß er, wie wichtig der Dialog zwischen Generationen ist. „Ich freue mich auf die vielen spannenden Aufgaben beim VDI, auf interessante Menschen und viele anregende Gespräche.“ 13 Mitglieder in die Technische Hochschule kamen. Das nächste Neujahrsseminar am 14. Januar 2016 findet wieder in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln statt und hat das Thema „Aus der Nanowelt – Potenziale der Nanoelektronik“. Kooperationen Im Zusammenhang mit der von der Stadt Bonn im Zuge von Sparmaßnehmen geplanten Schließung des Deutschen Museums Bonn fand am 26. August 2015 ein Gespräch mit der Direktorin, Frau Dr. Andrea Niehaus, im Deutschen Museum in Bonn statt. Im Rahmen dieses Gespräches, an dem vonseiten des Vorstandes die Herren Spix und Pohl teilnahmen, erläuterte Frau Dr. Niehaus die aktuelle Situation und den geplanten Förderverein als zukünftiger Träger des Museums. Auch vor dem historischen Hintergrund, nach dem die Gründung des Deutschen Museums 1903 auf die Initiative des VDI-Vorsitzenden Oskar von Miller zurückgeht, wurde vonseiten des Bezirksvereins zugesagt, das Museum und den inzwischen gegründeten Förderverein bei den Bemühungen um das Fortbestehen des Museums zu unterstützen. Hierbei bildet die Technikförderung, die beide als eine ihrer wesentlichen Aufgaben ansehen, eine breite Kooperationsbasis. In einem ersten Schritt ist eine gemeinsame Veranstaltung im Deutschen Museum in Bonn für das Frühjahr 2016 geplant. Mit dem VDE verbindet der VDI traditionell eine Vielzahl von ingenieurszentrierten Themen, die auf Ebene der Kölner Bezirksvereine aktiv gelebt wird. In Kooperation wird jährlich der VDE/VDI Themenabend veranstaltet. Im August sorgen beide Bezirksverbände für eine sportliche Auszeit vom Arbeitsleben und nehmen zum dritten Mal am HRS Run teil. Die Planung der Nacht der Technik 2017 hat mit einem neuen Team begonnen, um zum sechsten Mal diese Großveranstaltung durchzuführen. Der Kölner Bezirksverein füllt auch dieses Jahr wieder die Kooperation mit HDI (VDI Versicherungsdienst) mit Leben. Geplant ist ein Abend in der Marienburg rund um Vertragsrecht und Honorarschutz. Erstmalig wird im Sommer ein Business-Frühstück stattfinden, zu dem die Ingenieurinnen einladen rund um Themen für berufstätige Frauen. Mit dem TÜV Rheinland führen die beiden Bezirksvereine Aachen und Köln erstmalig an beiden Standorten einen Vortragsabend durch und laden zum Thema Einbruchschutz ein. Mehr Informationen finden Sie auf Seite 88. 14 Der Kölner Bezirksverein ist auch in diesem Jahr wieder Teilnehmer des Wirtschaftsforums der Rheinischen Fachhochschule. Am 18. April treffen etwa 200 Studierende auf zehn Unternehmen und den Verein Deutscher Ingenieure. Im Juni wird das TGA-Symposium der Technischen Hochschule Köln stattfinden, das zum festen Bestandteil des Instituts für Technische Gebäudeausrüstung gehört. 2016 beteiligt sich der VDI erstmalig an dem Symposium und trägt dazu bei, das Symposium zu einem regionalen Branchentreff auszuweiten. Finanzübersicht Die Finanzübersicht basiert auf der Planung für 2016 und wird bei der Mitgliederversammlung in aktueller Version vorgestellt. Gez. Der Vorstand des VDI Kölner BV tec2 | 2016 Jahresbericht 2015 des Aachener Bezirksvereins Neuausrichtung des Vorstands Das Jahr 2015 hat zahlreiche personelle Veränderungen im geschäftsführenden Vorstand mit sich gebracht. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Prof. Hubertus Murrenhoff (stellv. Vorsitzender), Herrn Jan-Simon Schmidt (Schatzmeister), Frau Dr. Sabine Jakobs (Schriftführerin) und Herrn Dr. Peter Guntermann (Öffentlichkeitsarbeit) für ihr Engagement im VDI Aachen in den letzten Jahren. Während die drei letztgenannten Mitglieder den Vorstand aus beruflichen Gründen verlassen haben, wechselt Herr Prof. Hubertus Murrenhoff in den Beirat. Gleichzeitig freuen wir uns, vier neue Mitglieder im Vorstand begrüßen zu können. Herr Prof. Volker Stich hat das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernommen, Herr Dr. Gero Bornefeld das des Schatzmeisters, Herr Dr. Christian Büscher den Schriftführer-Posten und Herr Dr. René Vossen das Öffentlichkeitsressort und damit verbunden die Verantwortlichkeit für die tec2. Herr Dr. Büscher wirkt bereits seit zwei Jahren als Geschäftsführer in der Geschäftsstelle sowie im Vorstand mit. Diese Umstrukturierung hat der Vorstand zum Anlass genommen, eine Neuausrichtung und neue Schwerpunkte für unseren Bezirksverein zu gestalten. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses ist ein tec2 | 2016 Foto: VDI Aachener BV D as 159. Geschäftsjahr des VDI Aachener BV war geprägt von personellen Veränderungen. Frau Prof. Sabina Jeschke wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung als Vorsitzende bestätigt, alle weiteren Vorstandspositionen wurden neu besetzt. Die Herausforderungen, die ein solcher Wechsel mit sich bringt, konnten zusammen mit einem bewährten Team in Beirat und Geschäftsstelle angegangen werden. Darüber hinaus war das Jahr neben dem üblichen Vereinsleben und den zahlreichen Arbeitskreisveranstaltungen insbesondere durch die Umstrukturierung und Neuausrichtung des Vorstands sowie die weitere Fokussierung auf die Vernetzung mit regionalen Unternehmen geprägt. Begrüßung durch die Vorsitzende Frau Prof. Sabina Jeschke bei der Jahresmitgliederversammlung des Aachener BV. mehrschrittiger Workshop, der im Herbst im Rahmen der erweiterten Vorstandssitzung angegangen worden ist. Damit reagiert der Vorstand auch auf die aktuellen Bewegungen im bundesweiten VDI. Ebenfalls im Herbst 2015 wurde ein neues Leitbild für den gesamten VDI verabschiedet. Dieses Leitbild gilt es nun in den Gliederungen des VDI zu konkretisieren und auszufüllen. Der Schwerpunkt der vergangenen Amtszeit von Prof. Sabina Jeschke, die Nachwuchsarbeit, wird dabei um weitere Handlungsfelder ergänzt. Das Gesamtkonzept für den Aachener BV wird im Rahmen der Mitgliederversammlung 2016 präsentiert. Mitgliederstand Der Trend eines leichten Mitgliederzuwachses hat auch 2015 angehalten und liegt damit im bundesweiten Schnitt. Mit knapp 4.000 Mitgliedern gehört der Aachener Bezirksverein weiterhin zu den zehn größten der insgesamt 45 VDI-Bezirksvereine. Während die Zahl der ordentlichen Mitglieder – nach zwei schwächeren 15 Foto: qz-online.de Jahren 2012 und 2013 – wieder über der Marke von 2.000 liegt, konnte der Rückgang bei den studentischen Mitgliedern aus dem letzten Jahr abgefangen werden. Wesentlicher Bestandteil der Mitgliedergewinnung bei den Studierenden ist die VDI-Hochschultour, die zweimal im Jahr an den lokalen Hochschulen Station macht. Ein Blick auf die Verteilung in der Mitgliederentwicklung zeigt, dass der Anteil der Jungmitglieder zwar leicht zurückgegangen ist, die Gruppe der Studenten und Jungingenieure aber weiterhin einen Großteil der Mitglieder ausmacht. Weiterhin gilt das Augenmerk des Vorstands der Fördermitgliederwerbung, um die Zahl der Fördermitglieder von zurzeit elf weiter auszubauen. Ziel ist es, den Kontakt zu lokalen Unternehmen zu intensivieren und neue Veranstaltungsformate anbieten zu können. Professor Dr.-Ing. Volker Stich ist neuer 2. Vorsitzender des Aachener Bezirksvereins. Professor Volker Stich studierte an der RWTH Aachen mit dem Abschluss Dipl.-Ing. und promovierte anschließend zum Dr.-Ing. mit dem Themenschwerpunkt Betriebsorganisation im Bereich Logistik. Danach war Professor Stich zehn Jahre für einen internationalen Automobilzulieferer im Bereich Fahrzeugverglasung tätig und übernahm die Leitung der Werkslogistiken. Seit Januar 1997 ist er Geschäftsführer des FIR e.V. Im Jahr 2010 wurde Dr. Volker Stich durch die Fakultät Maschinenbau der RWTH Aachen der Titel „Außerplanmäßiger Professor“ verliehen. Professor Stich leitet zudem seit 2009 das Cluster Smart Logistik am RWTH Aachen Campus und koordiniert die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen, Verbänden und Unternehmen rund um Themen des betrieblichen Waren- und Informationsflusses. Als Vorstandsmitglied des Bezirksvereins Aachen wird Professor Stich sich maßgeblich für den Austausch von Industrie und Hochschulvertretern sowie für Nachwuchs ingenieure einsetzen. 16 Vereinsleben Neben den Aktivitäten der Arbeitskreise (siehe Seite 18) sind außerdem folgende Aktivitäten zu nennen: Der Vorstand tagte 2015 regelmäßig im Zwei-Monats- Rhythmus. Der erweiterte Vorstand und Beirat hat sich darüber hinaus turnusgemäß zu zwei Sitzungen im Juni und November getroffen, um die laufenden Aktivitäten zu besprechen und zu koordinieren sowie künftige Aktivitäten anzuregen. Dabei wurde der 2014 begonnene Austausch mit Unternehmen der Region fortgesetzt. Die Unternehmen GKD – Gebr. Kufferath AG in Düren und Ericsson GmbH in Herzogenrath haben ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und sich dem Vorstand vorgestellt. Die Sitzung im November stand wie bereits erwähnt im Fokus der Neuausrichtung. Ein Team des FIR an der RWTH Aachen moderierte den auf einer SWOT-Analyse basierenden Workshop, der zu Beginn des neuen Jahres fortgeführt wird. Mitgliederversammlung Unsere Mitgliederversammlung fand am 20. März 2015 im Campus Cluster Logistik der RWTH Aachen im Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) statt. Nach jahrelangem Besuch des Alten Kurhauses Aachen war dies der Startpunkt, im Rahmen der Versammlung den Mitgliedern den Hochschul- sowie Unternehmensbezug der Region Aachen als auch des VDI Aachen näherzubringen. Als neuer 2. Vorsitzender des Vereins lud Herr Prof. Volker Stich in „seine“ Räumlichkeiten ein. Diese Ausrichtung wird 2016 mit dem Besuch des tec2 | 2016 Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen und weiterer Standorte des neuen Campus Melaten in den Folgejahren fortgesetzt. Zu Beginn der Veranstaltung berichtete der Vorstand wie üblich über die Vereinsaktivitäten des Vorjahres (nachzulesen im Jahresbericht 2014 in der tec2-Jahresausgabe 2015). Frau Prof. Jeschke bedankte sich zum Ende ihres Berichts im Namen des Vorstands bei allen Arbeitskreisleitern, den aktiven Mitgliedern, dem Beirat und dem geschäftsführenden Vorstand für ihren hohen ehrenamtlichen Einsatz sowie beim Geschäftsstellen-Team für seine Arbeit als auch bei den Partnern aller Aktiven für die Unterstützung und freundliche Duldung des Engagements im VDI Aachener BV. Im Anschluss an den Bericht des Schatzmeisters Jan-Simon Schmidt sowie der Kassenprüfer Dr. Sigrid Hegels und Dr. Richard Schieferdecker wurde der Vorstand entlastet. Im weiteren Verlauf der Sitzung standen die Wahlen und Verabschiedungen auf dem Programm. Wie im Abschnitt „Neuausrichtung des Vorstands“ (siehe Seite 15) beschrieben, wurden alle Vorstandsposten neu gewählt und zum großen Teil neu besetzt. Ohne Gegenkandidaten und einstimmig gewählt, stellt sich der neue Vorstand wie folgt auf: tec2 | 2016 Foto: VDI Aachener BV Mitgliederentwicklung des VDI Aachener BV in den letzten zehn Jahren Verabschiedung von Prof. Hubertus Murrenhoff als stellv. Vorsitzender durch Frau Prof. Sabina Jeschke • 1. Vorsitzende: • 2. Vorsitzender: • Schatzmeister: • Schriftführer: Prof. Dr. rer. nat. Sabina Jeschke Prof. Dr.-Ing. Volker Stich Dr.-Ing. Gero Bornefeld Dr.-Ing. Christian Büscher Darüber hinaus wurde eine neue Satzung verabschiedet, die über unsere Homepage eingesehen werden 17 Foto: VDI Aachener BV Festvortrag von Prof. Volker Stich (neuer 2. Vorsitzender) Die Arbeitskreise kann. Die Änderungen gegenüber der alten Satzung, über die Herr Dr. Büscher informierte, ergeben sich aus den Anpassungen an die neue Mustersatzung für Bezirksvereine des VDI mit Stand Februar 2014 sowie eine Änderung in § 10.3 zur Einladung zur Mitgliederversammlung. Zum Abschluss des offiziellen Teils der Mitgliederversammlung hielt Herr Prof. Volker Stich den Festvortrag zum Thema „RWTH Aachen Campus – From Science to Business am Beispiel Campus Cluster Logistik“. Darin stellte er den neuen Campus Cluster Logistik zunächst vor und demonstrierte am Beispiel von Produktionslogistiksystemen, wie Forschungsergebnisse in die Praxis überführt werden können. Dass diese Konzepte nicht nur reine Theorie sind, wurde den Mitgliedern im Anschluss an die Sitzung in spannenden Führungen durch das Cluster-Gebäude und die Demonstrationsfabrik Aachen aufgezeigt. Zuvor wurden die langjährigen und verdienten Mitglieder geehrt. Diese Ehrung wurde nicht wie in den Vorjahren im Rahmen der eigentlichen Sitzung vorgenommen, sondern fand im Anschluss an die Sitzung auf gesonderter Bühne im Atrium des Gebäudes statt. 18 In den Arbeitskreisen sind die verschiedenen fachlichen und übergreifenden Aktivitäten des Vereins zu Hause. Die Fach-Arbeitskreise sind geprägt von der engen Verzahnung mit den Hochschulen in Aachen, RWTH wie FH. Zahlreiche Veranstaltungen sind in das breite Spektrum an Weiterbildungsveranstaltungen der entsprechenden Institute eingebunden. Die Facharbeitskreise werden vervollständigt durch weitere Arbeitskreise und Aktivitäten des Bezirksvereins, z. B. zur Nachwuchsförderung und zum internationalen Austausch in der Euregio. Eine Liste aller Arbeitskreise sowie der Kontaktdaten der Arbeitskreisleiter finden Sie auf Seite 123. Der Aachener Bezirksverein lebt von der Aktivität und dem ehrenamtlichen Engagement seiner Mitglieder in den verschiedenen Arbeitskreisen. Der geschäftsführende Vorstand dankt an dieser Stelle allen Arbeitskreisleitern und aktiven Mitgliedern in den Arbeitskreisen für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Unterstützung der VDI-Arbeit. Wir hoffen auch für das vor uns liegende Jahr auf gutes Gelingen in den Arbeitskreisen und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. tec2 | 2016 Um den vielfältigen Aktivitäten aller Arbeitskreise im Aachener Bezirksverein noch besser Rechnung tragen zu können, werden die Berichte der einzelnen Aktivitäten über das Internet bereitgestellt. Wir möchten die Mitglieder ermuntern, unsere vielfältigen Informationskanäle zu nutzen, um sich aktuell über Veranstaltungen und Hintergründe zu informieren – oder aber als Aktiver in einem Arbeitskreis hierüber auch zu berichten. Neben den üblichen Vorträgen und Kolloquien der Facharbeitskreise sind insbesondere die Exkursionen und Veranstaltungen der VDInis, der Studenten und Jungingenieure sowie der Frauen im Ingenieurberuf zu nennen, die wieder zahlreich besucht waren. Eine Übersicht über die Veranstaltungen der Arbeitskreise im Jahr 2015 liefert die unten stehende Tabelle. Nähere Informationen erteilen unsere Geschäftsstelle und die Arbeitskreisleiter. Information der Mitglieder Seit dem vergangenen Jahr erscheint unsere Mitgliederzeitschrift, das Technikmagazin tec2, als Jahresausgabe in neuem Erscheinungsbild. Nach langjährigem Engagement hat Herr Dr. Peter Guntermann die redaktionelle Verantwortung vonseiten des Aachener Bezirksvereins im Sommer 2015 aus beruflichen Gründen abgeben müssen. Für sein nimmermüdes, langjähriges Engagement sagt der Vorstand an dieser Stelle ganz herzlichen Dank! Unterstützt von unserem Geschäftsführer Herrn Dr. Büscher sowie Frau Astrid Walter vom FIR der RWTH Aachen hat Herr Dr. Vossen die Arbeit aufgenommen und die aktuelle Ausgabe mit gestaltet. Auch diesem Team dankt der Vorstand ganz herzlich und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Informationen zu sämtlichen Veranstaltungen unseres Vereins, sowohl für die Ankündigungen als auch für Nachberichte, bietet unsere Homepage www.vdi.de/aachen. Jeder Arbeitskreis hat dabei die Möglichkeit, seine Aktivitäten zeitnah selbst anzukündigen und auch in ansprechender Form zu dokumentieren. Zusätzlich sorgen kostenlose E-Mail-Verteiler, elektronische Diskussionsforen und ein regelmäßiger E-Mail-Newsletter für eine zeitnahe Information unserer Mitglieder vor Ort. Darüber hinaus steht unsere Geschäftsstelle für Anfragen jeglicher Art zur Verfügung. Sie dient aber nicht nur als Anlaufstelle für die Mitglieder, sondern bietet dem Vorstand und verschiedenen Arbeitskreisen für ihre Arbeitstreffen eine Möglichkeit des konzentrierten Arbeitens. Die Schnittstelle zu den elektronischen Medien wird auch weiterhin durch Rolf Scheiffert versorgt und gepflegt. Die Kooperation mit dem Steuerberater Thomas Wobbe wird in bewährter Weise auch im neuen Jahr fortgesetzt. Ihnen allen gebührt unser herzlicher Dank für ihre Arbeit und ihren Einsatz. Arbeitskreisveranstaltungen des VDI Aachener BV im Jahr 2015 Veranstaltungsformat V E G S DIK – Dreiländer Ingenieur Kontakt 13 185 4 4 5 Fahrzeug- und Verkehrstechnik 10 150 10 1 Frauen im Ingenieurberuf 13 100 3 6 4 Gewerblicher Rechtsschutz 13 80 1 12 Produkt und Prozessgestaltung 19 285 19 Qualitätsmanagement 6 173 6 Studenten und Jungingenieure 24 260 2 2 20 Technische Gebäudeausrüstung und Facility Management 5 130 5 Textiltechnik 1 50 1 VDIni-Club 13 220 1 12 Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen 15 510 15 V = Vortragsveranstaltungen/Seminare; E = Exkursionen/Besichtigungen; G = Gesprächskreise/Stammtische; S = Sonstige Arbeitskreis tec2 | 2016 Anzahl VA Teilnehmer 19 Foto: VDI Aachener BV 20 Im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung ehrte der Aachener Bezirksverein seine Jubilare. Die Vorsitzende Frau Prof. Jeschke bedankte sich bei den Anwesenden für 25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft im VDI. tec2 | 2016 Finanzübersicht Die Tabelle enthält eine gerundete Übersicht der Einnahmen und Ausgaben des Berichtsjahres 2015 mit Stand 10.12.2015. Detaillierter gehen wir in der Mitgliederver- sammlung auf die Einzelpositionen ein. Die genauen, aufgeschlüsselten Werte zu den einzelnen Positionen können über die Geschäftsstelle des VDI Aachener Bezirksverein erfragt oder die Unterlagen während der Öffnungszeiten einsehen werden. Gez. Der Vorstand des VDI Aachener BV Dr.-Ing. Gero Bornefeld neuer Schatzmeister in Aachen Dr.-Ing. Gero Bornefeld, neuer Schatzmeister im VDI Aachener BV ero Bornefeld hat in Münster und Aachen Physik und Umweltwissenschaften studiert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IMA/ZLW der RWTH Aachen war er zum einen in Forschungsprojekte zum Wissensmanagement in Unternehmen (z. B. John Deere) involviert, zum anderen arbeitete er in der Fakultät für Maschinenwesen der RWTH u. a. in der Fachstudienberatung für die Aachener Maschinenbaustudierenden und betreute internationale Studierende, die ein Studium in Aachen anstrebten. Als Referent für Lehre war seine wesentliche Aufgabe die Organisation der Umstellung auf das Bachelor-/Master-Studiensystem an der Maschinenbaufakultät. Die „Ingenieurausbildung“ machte er auch zum Thema seiner Dissertation bei Prof. Klaus Henning am IMA/ZLW mit dem Titel „Qualitätsorientierte Entwicklung und Einführung von universitären Bachelor-/Masterstudiengängen im Maschinenbau“ (2008). Ab 2008 tec2 | 2016 Foto: Privat G arbeitete Gero Bornefeld in der interdisziplinären Forschungsförderung an der RWTH, seit Anfang 2011 ist er in der Abteilung Forschungsförderung für die Beratung der Aachener Sonderforschungsbereiche und deren Finanzmanagement verantwortlich. Ende 2012 übernahm er zusätzlich die Gesamtleitung der Abteilung Forschungsförderung der RWTH. Der neue Schatzmeister des Bezirksvereins, Jahrgang 1973, ist verheiratet und hat zwei Kinder (8 und 10 Jahre). 21 Städtepartnerschaft Aachen–Naumburg Technische Denkmäler, innovative Technik und gute Freunde Vom 27. bis 30. August fand erneut die beliebte Technikexkursion nach Naumburg statt. Selbst beim fünften Mal gab es genügend neue Attraktionen sowohl aus technischer als auch aus touristischer Sicht, meinte Exkursionsleiter Prof. Burkhard Corves. 22 Fotos: Corves A ls erste Station der Reise wurde der Röhrigschacht inmitten der historischen Bergbaulandschaft des südöstlichen Harzvorlandes angesteuert. Dort wurden wir auch schon von den VDI-Freunden der Bezirksgruppe Burgenlandkreis begrüßt. Eine 75-minütige faszinierende Bergwerksführung mit dem Leiter des Schachtes, Herrn Erich Hartung, der selbst erst als Hauer, dann als Steiger und schließlich als Obersteiger in diesem Bergwerk gearbeitet hatte, begann mit der Seilfahrt in einer originalen Schachtförderanlage nach Untertage in 283 Meter Tiefe oder „Teufe“, wie der Bergmann sagt. Mit einer Grubenbahn ging es dann über 1000 Meter in ein Abbaufeld des 19. und 20. Jahrhunderts. Akustisch sehr beeindruckend war die Vorführung verschiedener, sehr lautstarker bergmännischer Druckluftgeräte, was allen auch angesichts der teilweise extrem niedrigen Abbauhöhen von 40 bzw. 80 Zentimetern die enormen Belastungen veranschaulichte, denen die Bergleute ausgesetzt waren. Nach einem Besuch der Fa. FTW Weißenfels GmbH, einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen mit langjähriger Erfahrung als Komponentenhersteller im Rundtisch- und Vorrichtungsbau, standen am Nachmittag des zweiten Tages wieder Geschichte und Technikgeschichte auf dem Programm mit einem Rundgang auf der Gedenkstätte Lützen und der Besichtigung von der längsten zusammenhängenden erhaltenen Gradieranlage in Deutschland und dem Nachbau einer Dampfmaschine in Bad Dürrenberg. Für den dritten Tag gab es am Vormittag ein geteiltes Programm. Während die Erwachsenen eine Ausstellung der Maler der Düsseldorfer Schule besuchten, trafen sich die Aachener und Naumburger Kinder unter dem Motto „Der Meister braucht Gesellen“ in der Kinder-Dombauhütte. Gebaut wurde ein „Hotel für fleißige Bienen“. Am Nachmittag gab es dann wieder eine Kombination aus Röhrigschacht (oben) Geschichte in Form eines Rundgangs um und in der und ein Hotel für Klosterkirche Zscheiplitz und Technik im Rahmen ei- fleißige Bienen ner Führung durch die Zeddenbacher Mühle. Wie uns der Inhaber der Mühle, Herr Volker Schäfer, in einer sehr lebendigen und engagierten Führung erklärte, ist die heutige Mühle knapp 120 Jahre alt und seit drei Generationen im Besitz der Familie, der es zu verdanken ist, dass die Mühle nicht zu einem stillen Museum wurde, sondern noch heute ein funktionierendes lebendiges tec2 | 2016 Foto: Privat Ab sofort zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Aachener Bezirksverein des VDI: Dr. René Vossen Dr. rer. nat. René Vossen neues Vorstandsmitglied Fotos: Corves technisches Denkmal darstellt, in dem keine Schaumüllerei stattfindet, sondern mit handwerklichem Geschick eine echte Mehlproduktion aufrechterhalten wird. Die Rückfahrt am Sonntag führte über Weimar, die Kulturstadt Europas, die mit ihren Schlössern, Parks, Museen und Denkmälern in einem Stadtrundgang mit sehr fundierter und engagierter Führung bei hochsommerlichen Temperaturen erkundet wurde. Dass die weitere Rückfahrt nach Aachen sich aufgrund einer technischen Panne des Busses mit entsprechenden Kommentaren und Ratschlägen der versammelten Ingenieurskompetenz etwas anders und langwieriger gestaltete als gedacht, tat der guten Stimmung keinen Abbruch und die zusätzliche Zeit wurde dazu verwendet, schon in die Planungen für den Gegenbesuch der Naumburger 2016 und auch für die Fortsetzung der Naumburgbesuche im Rückfahrt mit Jahr 2017 einzusteigen. Diese Exkursion mit ihren technischen, technikhis- Hindernissen torischen und kunsthistorischen Höhepunkten, zu denen auch das bisher nicht erwähnte Weinfest und der Naumburger Töpfermarkt gehörten, wäre ohne das Engagement, die Organisation und vor allem die Gastfreundschaft des Schatzmeisters des VDI Halleschen Bezirksvereins, Herrn Gerhard Brüsehaber, und den Leiter der VDI-Bezirksgruppe Naumburg, Herrn Dieter Gödicke, nicht denkbar oder realisierbar gewesen. Für die Unterstützung bedanken sich stellvertretend für den Aachener BV Jacqueline und Burkhard Corves. Dr. René Vossen ist seit Oktober 2015 neues Vorstandsmitglied des Aachener Bezirksvereins und nimmt sich des Ressorts Öffentlichkeitsarbeit an. Dr. Vossen studierte an der RWTH Aachen und promovierte 2012 an der Fakultät für Maschinenwesen zum Dr. rer. nat. im Bereich der anwendungsorientierten Erforschung des Intellektuellen Kapitals von wissenschaftlichen Exzellenzclustern. Danach übernahm Dr. Vossen 2013 für zehn Monate die Geschäftsführung des Zentrums für Lern- und Wissensmanagement. Seit November 2013 ist er Geschäftsführer des An-Instituts für Unternehmenskybernetik e.V. IfU der RWTH Aachen University. Neben der Unternehmenskybernetik und dem systemischen Changemanagement gehören zum einen die Optimierung von Kooperations-, Kommunikations- und Vernetzungsprozessen in großen wissensintensiven Forschungsverbünden und zum anderen Qualitätsmanagement, Performancemessung und Benchmarking zu seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten. Als Vorstandsmitglied des Bezirksvereins Aachen wird Dr. Vossen sich maßgebend für eine richtungsweisende Außendarstellung und moderne Öffentlichkeitsarbeit einsetzen. Stadtrundgang durch Weimar tec2 | 2016 23 Förderpreise 2015 Fotos: Julia Hinkel Der VDI baut Brücken Feierstunde für die VDI-Förderpreisträger: Stefan Weber, Prof. Dr. Hans Willi Langenbahn, Samuel Mann, Gertrud Scherfgen, Prof. Dr.-Ing. Till Meinel, Karl-Heinz Spix, Felix Scherfgen, Prof. Dr.-Ing. Rainer Herpers, Kai Wackershauser (v. l. n. r.). Die besten Absolventen der ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen wurden am 23. Oktober 2015 wieder mit den Förderpreisen des VDI Kölner Bezirksverein festlich geehrt. Dies feierten geladene Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aus Köln und Umgebung. Mit Blick auf die Brücken Kölns fand die Preisverleihung in den Räumen des HDI auf der „Schäl Sick“ statt. „Fordern und Fördern ist eine der Grundlagen für die Entwicklung zukünftiger Technologien und somit die Grundlage des Ingenieurwesens.“ Mit diesen Worten eröffnete der Vorsitzende Karl-Heinz Spix die diesjährige Preisverleihung, eine Veranstaltung, die ihm besonders am Herzen liegt. Mit der Auszeichnung hervor ragender Abschlussarbeiten hebt der VDI die besonderen wissenschaftlichen Leistungen innerhalb des Bezirksvereins hervor und hilft den Preisträgern, die Brücke von der Hochschule in den Beruf zu schla- 24 gen. Kooperationspartner HDI war gerne Gastgeber für den VDI und stellte einen festlichen Rahmen für die Verleihung des VDI-Förderpreises zur Verfügung, zu der zahlreiche Gäste kamen. Vorstand Carsten Diekmann nahm sich zu diesem besonderen Anlass trotz seines Geburtstages gerne die Zeit für ein Grußwort. Im wahrsten Sinne des Wortes baute Leonie von den VDInis eine Brücke aus Papier und Pappe, mit dem sie den VDIni-Wettbewerb gewann. Eine volle Wasserflasche konnte die Brücke tragen und Leonie verriet tec2 | 2016 tec2 | 2016 25 Organisatoren, Laudatoren, Familie und Freunde feierten die drei Preisträger des VDI-Förderpreises. Unter den Augen von Kölns Erster Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes wurden die Preise in Köln-Deutz bei HDI verliehen. In diesem Jahr soll die Förderpreis-Verleihung im Kölner RheinEnergie-Stadion stattfinden. Die Preisträger 2015 dem Publikum ihre konstruktiven und gestalterischen Ideen dazu. Davon war nicht nur die Erste Bürgermeisterin Kölns begeistert. Elfi Scho-Antwerpes knüpfte an die frühe Nachwuchsförderung an, die ein Wegbereiter für die berufliche Zukunft junger Menschen ist. Valentina Kerst, bekannt als Initiatorin der Internetwoche, erinnerte mit ihrem Festvortrag „Brücken bauen für die Zukunft – Wie wir mit Internettechnologien die Zukunft gestalten“ an die Ursprünge der digitalen Technologien, die eine Entwicklung in rasanter Geschwindigkeit erlebt haben. Mit ihrer Prognose für die Zukunft ist die Gesellschaft gefragt, die digitale Transformation zu gestalten, um nicht von ihr geformt zu werden. Die drei Preisträger waren Absolventen von drei Hochschulen aus dem Kölner Bezirksverein und schrieben ihre Thesis zu sehr spezifischen Themen aus ihrer ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung. Stefan Weber, regionaler Vertriebsleiter West von Buderus, überreichte einen ersten Preis und erläuterte das Engagement seines Unternehmens: „Buderus hat ein großes Interesse, technischen Nachwuchs zu fördern. Dies geschieht natürlich auch im eigenen Interesse.“ In diesem Jahr wird die Verleihung des VDI-Förderpreises im RheinEnergie-Stadion stattfinden. Am 13. Oktober 2016 werden die besten drei Abschlussarbeiten bei einem spannenden Abendprogramm geehrt. 1. Preis (1.500 Euro) Samuel Mann Technische Hochschule Köln, Fachbereich Anlagen, Energie- und Maschinensysteme Untersuchungen zur Korrelation der Geometrie des MSG-Sprühlichtbogens mit dessen akustischem Verhalten bei unterschiedlichen Prozesssituationen 1. Preis (1.500 Euro) David Scherfgen Hochschule Bonn Rhein-Sieg, Fachbereich Informatik Camera-Based 3D Pointing Approach Using Dynamic ON-Screen Markers 2. Preis (500 Euro) Kai Wackershauser Rheinische Fachhochschule Köln, Fachbereich Electrical Engineering Entwurf und Simulation eines Fuzzy-Reglers für eine hydraulische Support-Walze einer Vertikalmühle in der Zementindustrie [ Dipl.-Ing. Martina Schulz ] 26 tec2 | 2016 Fotos: Julia Hinkel Musikalisch untermalt von Jordan Baker (Gesang) und den Pianistinnen Pia Saatmann und Yang Kyung Song führte Kristine Kuckuck als Moderatorin durch die Veranstaltung. GÄNSEHAUT GARANTIERT Das RheinEnergieSTADION als Eventlocation Sie wünschen sich ein einzigartiges Event? Dann kommen Sie ganz nah ran an den Rasen, und lassen Sie sich von der grandiosen Atmosphäre mitreißen. Mit puren Emotionen, Charakter, hervorragender Qualität und modernstem Stil. Ob als Mitarbeitermotivation, extravagante Firmenfeier, Workshop in edlem Ambiente oder Konferenz auf hohem Niveau – wir bieten Ihnen Räume und Services, die aus Ihrer Veranstaltung ein unvergessliches Stadionerlebnis machen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.rheinenergiestadion.de tec2 | 2016 27 Experimentieren, entdecken, probieren, basteln ... Mädchen und Jungen ab vier Jahren können im VDIni-Club auf spielerische Weise die Welt der Technik kennenlernen. In regionalen Clubs werden die Kinder zum Experimentieren, Entdecken, Probieren, Basteln und Ansehen eingeladen. Dipl.-Ing. Jonas Klee leitet die Kölner Gruppe und organisiert spannende Nachmittage. D as VDIni-Jahr begann 2015 im Februar mit alten Druckern, kaputten Toastern, ratternden Waschmaschinen und Nähmaschinen, die nicht mehr nähten. All dies durften die Kinder auseinandernehmen und nachsehen, wie diese Geräte von innen aussehen. Dabei untersuchten sie in kleinen Gruppen die Elektrogeräte des Alltags und fanden heraus, warum ein Staubsauger saugt und ein Fön föhnt. Mit großem Eifer schraubten sie in der Technischen Hochschule Köln einen ganzen Nachmittag an den Geräten und waren erstaunt, was sie alles darin fanden. Im März war Dr. Gerhard Heywang zu Gast bei den VDInis und hielt für die Kinder den Experimentalvortrag „Ei, Ei, Ei!“. Jeder hat schon mal ein Ei gegessen – wahrscheinlich hat man sich dabei dem Genuss hingegeben, ohne daran zu denken, welche interessanten Fragen und wissenswerten Antworten sich hinter Eiern verbergen. Warum braucht man im Eierkocher für wenig Eier viel Wasser und für viele Eier wenig Wasser? Warum werden Eier abgeschreckt? Wie herum kommt das Ei aus dem Huhn? Welche Hühner legen weiße und welche braune Eier? Woran erkennt man, ob ein Ei gekocht oder roh ist? In den Osterferien stand der Besuch des Technikum Deutz auf dem Programm, des Museums der Deutz AG in Porz-Eil. Köln spielte in der Geschichte der Dieselmotoren eine wichtige Rolle und ist heute noch immer für die Herstellung großer Motoren für gewerbliche Anwendungen von großer Bedeutung. In den Treckern auf dem Feld, in Lkws oder Baumaschinen stecken solche Motoren drin und sind in der Lage, diese rieseigen Maschinen zu bewegen. Die Kinder waren überrascht, wie viele bekannte Motorenerfinder in Köln gearbeitet 28 und gelernt haben und in wie vielen Bereichen der Industrie und der Fahrzeuge die Motoren eingesetzt werden. Wer an diesem Tag dabei war, weiß nun auch, was die Wuppertaler Schwebebahn mit Köln zu tun hat … Im April besuchten die VDInis Professor Dr. Rainer Herpers, der nicht nur im Vorstand aktiv ist, sondern auch für eine einzigartige Erfindung verantwortlich ist: einen Fahrradsimulator. Damit können Kinder Fahrradfahren trainieren, ohne Schrammen und Beulen zu riskieren. Schwierige Situationen werden simuliert und die Kinder gewinnen Sicherheit und einen Blick für brenzlige Momente im Verkehrsalltag. Jedes Kind durfte auf diese Weise durch St. Augustin fahren. In den Sommerferien waren einige Kinder froh, dass sie nicht mit ihren Eltern in Urlaub gefahren sind, denn die VDInis besuchten die Feuerwehr in KölnDeutz. Wie es bei der Feuerwehr so ist, heulte mitten während des Besuchs die Sirene und alle Feuerwehrmänner mussten sich umziehen und zum Einsatz – natürlich mit Feuerwehrwagen. Aber der Besuch war damit noch nicht zu Ende, denn die Sanitäter sprangen ein und zeigten den Kindern den Rettungswagen von innen und demonstrierten, wie verletzte Menschen die Treppe hinuntergetragen werden. Im Herbst war wieder die Fingerfertigkeit der VDInis gefragt: Sie bauten eine Thermowippe, die sich das Wechselspiel von heiß und kalt zunutze macht. Durch den Einfluss der Temperaturänderung auf Metall wird die Wippe aktiviert und die Figuren bewegen sich auf und ab – nur mithilfe eines Teelichts. Zum Jahresende wurde gebaut: Mit kleinen Ziegelsteinen mauerten die VDInis eine Krippe für Weihnachten. [ Dipl.-Ing. Jonas Klee & Dipl.-Ing. Martina Schulz ] tec2 | 2016 Lehm- und Fachwerkbau VDIni-Club Köln fährt ins Freilichtmuseum Lindlar 2016 bleibt es spannend: In Planung ist eine Robo-Biene, die selber die Richtung wechselt, sobald ihre Fühler einen Gegenstand berühren, und ein Kakadu, der seinen Schnabel pneumatisch bewegen kann. Die Termine bekommen alle Kölner VDInis rechtzeitig per E-Mail. Einen Termin könnt ihr euch schon jetzt vormerken: Ihr könnt Lehm- und Fachwerke selber bauen! Eine intelligente Bauweise in einer ganz alten Technik. Fotos: Jonas Klee Fotos: Privat/Lawrenz Lehm- und Fachwerkbau im LVR Freilichtmuseum Lindlar Samstag, den 3. September 2016 14 bis 16 Uhr Anmeldung bei der Geschäftsstelle des Kölner BV (Kontakt Seite 6) Oben: Wie sieht es aus in Drucker, Toaster, Maus? VDInis entdecken technische Geräte. Mitte: „Tatütata, die Feuerwehr ist da!“ Zu Besuch bei der Feuerwehr in Köln-Deutz. Unten: Unterwegs mit dem Fahrradsimulator in St. Augustin. tec2 | 2016 29 Fotos: Mandelartz Die VDInis des Aachener Bezirksvereins haben auch 2015 wieder viel miteinander unternommen. Fünf Jahre in Aachen machen Veranstaltungen zu Klassikern 2015 war wieder ein ereignisreiches Jahr bei den VDInis in Aachen. Im Januar gab es zwei Führungen vor und hinter den Kulissen des Theaters Aachen und bei einem weiteren Termin konnten die Theaterwerkstätten erkundet werden. Die Sternennachmittage mit Dr. Gunter Heim gehören schon zu den Klassikern der Aachener VDInis. Im Zinkhütter Hof in Stolberg beschäftigten sich die jungen Forscher mit der traditionellen Zinkverarbeitung zu Wetterhähnen, Nähnadeln oder Zinkbadewannen und durften sich als Erinnerung ihre eigene Münze gießen. 30 Viel Zuspruch fand die Besichtigung der Papier fabrik in Zülpich. Die Aachener Kinderuni bot einen speziellen Termin für die VDInis an, bei dem die Kinder lernten, wie verwoben Medizin und Technik inzwischen sind. Besonders beeindruckt waren sie von den Autositzen mit Herzschlagmessung und den Brutkästen für Frühchen. Ein Highlight war der Besuch des VDIni-Mobils nach Ostern. Vier Wochen zuvor wurde den VDInis die Aufgabe gestellt, einen stabilen Papier-Karton-Turm zu bauen. Leider verringerte der ungünstig gewählte Termin, auf den die Aachener Organisatoren keinen Ein- tec2 | 2016 Am Ende dieses Jahres besteht der VDIni-Club Aachen seit fünf Jahren. Dies wollen wir zu Beginn des neuen Jahres feiern – und zwar dort, wo alles angefangen hat – im Continium Kerkrade, das gerade nach längerer Umbauphase wieder eröffnet hat. Wir freuen uns darauf! tec2 | 2016 Die Aachener VDInis bei Prof. Steffen Leonhardt vom Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik an der RWTH Aachen (oben und Mitte) sowie in der Mathe-AC Lernwerkstatt Aachen von Dr. Gunter Heim (unten). Fotos: Mandelartz fluss hatten, die Teilnehmerzahl drastisch. Während der Osterferien und an einem Wochenende, an dem traditionellerweise die Kommunion gefeiert wird, fanden sich nur fünf Kinder, um die Aufgabe zu lösen. Aber sie wurden für ihren Einsatz mehr als belohnt: Das Wetter war herrlich und das Publikum am Elisenbrunnen schenkte ihnen seine ganze Aufmerksamkeit. Die Juroren waren vom Engagement und der Kreativität der Kinder, aber auch von der Stabilität der Bauwerke sehr beeindruckt. Nun hoffen Teilnehmer und Zuschauer auf eine Wiederholung im nächsten Jahr. Zum Auftakt der Sommerferien lud Dr. Lieb ins Institut für Industrieaerodynamik der FH Aachen ein, wo die Besichtigung des Windkanals den Höhepunkt des Besuchs darstellte. Beim Geigenbauer Herrn Wassong faszinierte die Verbindung zwischen Musik, Handwerk und Technik. Die vier ehrenamtlichen Organisatoren dieser Ausflüge, Dr. Johannes Mandelartz, Dr. Julia Sabine Jakobs, Dr. Jacqueline Corves und Dr. Stefan Baumann, freuen sich über den Wissensdurst ihrer VDInis und die Freude beim Entdecken der Technik. Damit das so bleibt und immer wieder neue Veranstaltungen möglich werden, würde sich das Team über neue Mitorganisatoren freuen. 31 Fotos: Beck Nacht der Technik setzt Akzente in Technikvermittlung Technikbegeisterte trotzen der Kölner Unwetterwarnung Und dann wurde Felix doch ganz plötzlich von der Müdigkeit übermannt und kuschelte sich im Shuttlebus auf der Rückfahrt an seinen Vater. Fast vier Stunden waren die beiden in Köln und Bergisch Gladbach unterwegs gewesen und hatten die fünfte „Nacht der Technik" voll ausgekostet. Beim Start auf dem Neumarkt war der zwölfjährige Gymnasiast aus Köln-Niehl noch aufgeregt in das Veranstaltungsprogramm vertieft: Berufsfeuerwehr, KölnBonn Airport, Telekom, Post, Deutz AG – die Wunschliste war lang. 32 tec2 | 2016 D ie Nacht der Technik feierte am 12. Juni 2015 mit neuen Buslinien, einem neuen Reservierungssystem und mit dem neuen Schwerpunkt in Bergisch Gladbach ihr erstes kleines Jubiläum und begeisterte damit erneut rund 5.000 Besucher. Besucher zwischen sieben und 70 Jahren, Männer und Frauen, Familien und Gruppen von Studierenden machten sich auf, bei 56 teilnehmenden Unternehmen hinter die Kulissen ihrer technischen Anwendungen zu schauen. tec2 | 2016 Bereits ab 16 Uhr füllten sich die Shuttlezentralen, die die Kölner Bezirksvereine von VDI und VDE am Kölner Neumarkt und in Bergisch Gladbach eröffnet hatten. Über 3.000 Reservierungsplätze hatten sich die Besucher bereits im Vorverkauf sichern können – die letzten Restplätze aus dem Vorverkauf waren binnen weniger Minuten vergeben. Weitere 10.000 Führungsplätze standen für den Abend zur Verfügung. Los ging’s zum KölnBonn Airport, ins Innovationszentrum der 33 Fotos: Beck Auftaktveranstaltung im Historischen Rathaus mit den Veranstaltern, Kölns OB Jürgen Roters und Ute Berg (Wirtschaftsdezernentin Köln) RWE am Kraftwerksstandort Niederaußem oder ins Simulationszentrum der Uniklinik Köln. Auch im TechnologiePark Bergisch Gladbach waren schon vorab die Führungen zwischen 18 und 20 Uhr ausverkauft. Begeistert freuten sich Premierenteilnehmer wie Miltenyi Biotec oder Oevermann Networks über das große Interesse an ihren technischen Entwicklungen. Je länger der Abend dauerte, umso mehr bewährten sich die neuen Shuttlebusverbindungen, die die Besucher im Ziehharmonikaprinzip zwischen den Stationen beförderten. Große Publikumsmagneten wie der TÜV Rheinland, die Fachhochschulen in Deutz und Ehrenfeld oder der Hafen Köln-Niehl füllten sich schnell mit Besuchern. Aus Sicherheitsgründen im Einlass beschränkte Stationen wie die Leitstelle der Kölner Verkehrsbetriebe oder die neue Hauptverwaltung der RheinEnergie fanden durch das neue Prinzip der Abendreservierungen durchgehend und kontinuierlich ihre begeisterten Besucher. „Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken über eine möglichst perfekte Organisation der Nacht der Technik gemacht und haben das Gefühl, dass alle unsere Neuerungen gegriffen haben“, äußerte sich Organisationsleiter Urban Armborst schon am Abend mehr als zufrieden. 34 Begeistert zeigte sich auch die für das Große und Ganze verantwortliche Projektleiterin Thabea Müller vom VDI Köln schon nach der Eröffnungsveranstaltung im Kölner Rathaus. „Technik begeistert. Nicht nur uns Ingenieure, Ingenieurinnen und Menschen in technischen Berufen. Sondern auch die Menschen in der Stadt, für die wir dieses einmalige Technikevent aus der Taufe gehoben haben.“ „Wir hoffen, dass unser zahlreiches ehrenamtliches Engagement viele junge Menschen dazu bringt, ihre Zukunft in technischen Berufen zu sehen“, blickt Servicekoordinator Hubert Moritz vom VDE Köln optimistisch in die Zukunft. „Technische Berufe sind Berufe mit Zukunft. Hierfür organisieren wir gerne die Nacht der Technik.“ Die nächste Gelegenheit hierzu haben die Kölner Ortsvereine von VDI und VDE am 23. Juni 2017. Dann geht die Kölner Nacht der Technik in der ganzen Region in ihre sechste Runde. Und Felix war sich sicher, dass er wieder mit dabei sein möchte – bevor sich seine Augen von ganz alleine schlossen. tec2 | 2016 Fotos: Beck tec2 | 2016 35 EINLADUNG zur Jahresmitgliederversammlung des VDI Aachener BV Freitag, 18. März 2015, 18 Uhr (pünktlich), Einlass 17.30 Uhr WZL der RWTH Aachen, Steinbachstraße 19, 52074 Aachen Tagesordnung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Begrüßung Bericht des Vorsitzenden Bericht des Schatzmeisters Bericht der Kassenprüfer Entlastung des Vorstands Wahlen: 6.1. Kassenprüfer Verschiedenes Festvortrag: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher: „Die intelligente Wertschöpfung – neues Produktionsverständnis durch Digitalisierung und Vernetzung“ Besichtigung des WZL Ehrungen Anschließend gemeinsamer Imbiss. Diese Ankündigung gilt als offizielle persönliche Einladung an alle Mitglieder. Anträge zur Mitgliederversammlung sind bis zum 4. März 2016 an die Geschäftsstelle zu richten. Vergessen Sie bitte nicht, sich bis spätestens 4. März 2016 anzumelden; vorzugsweise über den Link auf der Startseite unserer Homepage (QR-Code) oder unter Angabe Ihrer Mitgliedsnummer und Anzahl der Begleitpersonen per Mail oder Fax. Der VDI-Mitgliederausweis für 2016 ist mitzubringen! Der Vorstand des VDI Aachener Bezirksverein e. V. Eine Anfahrtsbeschreibung finden Sie über den Anmeldelink auf der Startseite unserer Homepage (QR-Code). 36 tec2 | 2016 EINLADUNG zur Jahresmitgliederversammlung des VDI Kölner BV Die diesjährige Ehrungsveranstaltung und Mitgliederversammlung findet statt am Freitag, 4. November 2015 ab 16 Uhr Wir freuen uns, in diesem Jahr bei der Rheinischen Fachhochschule zu Gast zu sein . 16 Uhr Ehrung der langjährigen Mitglieder Musik, Kaffee und Kuchen 17 Uhr Mitgliederversammlung Tagesordnung: Vorweihnachtliches Grillfest tec2 | 2016 FotO:Lawrenz Begrüßung 1. Jahresbericht des Vorstands für 2015 2. Jahresbericht der Arbeitskreise und Bezirksgruppen für 2015 3. Jahresbericht des Schatzmeisters für 2015 4. Bericht der Kassenprüfer 5. Aussprache 6. Entlastung des Vorstands für 2015 7. Jahresbericht des Vorstands für 2016 8. Haushaltsplan für 2016 9. Jahresausblick auf 2017 10. Haushaltsplan für 2017 11. Wahlen a. Stellvertretender Vorsitzender b. IT und Projekte c. Veranstaltungsmanagement 37 Smart Home? Technik fürs Zuhause: Komfortabel. Mobil. Bequem. Nützlich. Sicher? Gefährlich? D a die moderne Gebäudetechnik immer aufwendiger wird, sei ein immer größeres Fachwissen zu ihren einzelnen Sparten nötig, ist bei Wikipedia unter dem Begriff „Versorgungs technik“ nachzulesen. Wesentliche Regeln und Hilfsmittel für das Fachgebiet liefern die ca. 180 VDI-Richtlinien, die im VDI-Fach bereich Technische Gebäudeausrüstung (TGA) erarbeitet werden. Allein vier Studiengänge an der TH Köln und der RWTH Aachen lehren Teilbereiche der Versorgungstechnik, viele Ingenieurbüros haben sich dieses Aufgabengebiet als Schwerpunkt auserwählt und Experten der Thematik sind in unserer Region beheimatet. Mit besonderen Veranstaltungen widmen sich auch die Bezirksvereine Köln und Aachen 2016 diesem Thema – Grund genug, um Geschichte und Zukunft, Forschung und Konzepte, Gefahren und Datenschutz einmal ausgiebig in den Fokus der tec2 zu stellen. 38 tec2 | 2016 Haustechnik von unterwegs mit Smartphone oder Tablet zu bedienen ist keine Zukunftsmusik mehr. Die Gefahren, die die neue Technik neben all der Bequemlichkeit bieten kann, hat zum Beispiel SPIEGEL Online in einem Test gezeigt: Datenflut und Bewegungsprofile – für jeden cleveren Hacker auszulesen – machen unser Zuhause gläsern. tec2 | 2016 39 „Technische Möglichkeiten intelligent zusammenführen“ Interview mit Dipl.-Ing. Horst Behr, Schatzmeister des VDI Kölner BV, über zukunftsfähige Energie- und Gebäudetechnik E rücksichtigung der Verbindung technischer und energetischer Fragen. Im IBDC-Verbund sind zudem Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengeschlossen. Daher können wir Leistungen bei Aufgaben der technischen Ausrüstung, der thermischen Bauphysik, des Schallschutzes, der Raumakustik, der energetischen Gebäudeoptimierung und den dazugehörenden Simulationsberechnungen durchführen. Dabei fließen natürlich auch neueste Entwicklungen und Erkenntnisse aus Forschungen ein. ffiziente Lösungen für die Energienutzung zu finden, Energiekonzepte für langfristig genutzte Gebäude und Liegenschaften zu planen und umzusetzen und nicht zuletzt wertvolle Rohstoffe nicht unnötig zu verschwenden – Dipl.-Ing. Horst Behr, Schatzmeister des VDI Kölner BV, hat sich mit seiner Firma behr projektmanagement und als Geschäftsführer der Intelligent Building Design Cooperation GmbH (IBDC), einem Dienstleistungsverbund selbstständiger Ingenieure und Ingenieurunternehmen, das Ziel gesetzt, zukunftsfähige Gebäude zu errichten, in denen sich die Menschen wohlfühlen. Herr Behr, Sie bieten im IBDC-Verbund integrale Planung für den Bau hocheffizienter Gebäude an. Wie kam es dazu, den Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit auf die ganzheitliche Betrachtungsweise von Bauprozessen zu legen? Dipl.-Ing. Horst Behr: Schon während meiner beruflichen Tätigkeit habe ich vermisst, dass das Thema Energieeffizienz frühzeitig bei der Bauplanung berücksichtigt wurde. Um ein Beispiel aus der damaligen Zeit zu nennen: Ich war als Projektleiter für ein großes Bauprojekt verantwortlich, bei dem die Wärmeversorgung für zwei große Hallen sichergestellt werden sollte. Da die Hallen aber nicht dicht waren, verbrauchte die Heizung rund 100.000 Liter Öl in der Woche. Dass in diesem Maße Energie und Rohstoffe verschwendet wurden, ging mir schon damals gewaltig gegen den Strich. Nach dem Zusatzstudium Energiemanagement gründete ich dann mein eigenes Ingenieurbüro und plane und entwickle seitdem Bauprojekte von vorneherein unter Be- 40 „Energieeffizienz frühzeitig bei der Bauplanung berücksichtigen" Können Sie ein aktuelles Beispiel Ihrer realisierten Projekte nennen? Dipl.-Ing. Horst Behr: Der im September letzten Jahres eröffnete Naturerlebnispark Panarbora in Waldbröl ist ein gutes Beispiel. Dort haben wir eine innovative Energieversorgung mit Eisspeicher, der in großem Umfang die Umweltwärme nutzt, realisiert. Das System heizt im Winter und kühlt im Sommer. Wir haben einen großen Energiespeicher aus Beton mit einem Gesamtvolumen von 300 Kubikmetern gebaut. Dieser Wassertank ist in die Erde eingegraben, in circa fünf Metern Tiefe befindet sich seine Bodenplatte. Im Tank befindet sich ein neues und innovatives Eisspeichersystem mit Thermoplatten aus Edelstahl, durch die ein bis zu minus zehn Grad kaltes Wasser-Frostschutzmittel-Gemisch fließt. Das Wasser, das sich im Tank befindet, kühlt dadurch ab und gefriert an den Platten. Wärme strömt gleichzeitig aus dem Erdreich rund um den Tank nach und wird zudem von einem Solarabsorber, der die Wärme aus der Luft und der Sonneneinstrahlung gewinnt, in den Tank eingeführt. Die während dieses Prozesses tec2 | 2016 Foto: Beck Technische Ausrüstung, thermische Bauphysik, Schallschutz und Raumakustik, energetische Optimierung und Simulationsberechnungen: Der IBDC-Verbund bündelt Spezialisten aus verschiedenen Fachbereichen. Dipl.-Ing. Horst Behr ist gelernter Gas- und Wasserinstallateur. Er studierte Versorgungstechnik mit dem Schwerpunkt Technische Gebäudeausrüstung an der FH Köln und war danach fünfzehn Jahre lang im Anlagenbau beschäftigt. Er schloss dann ein Zusatzstudium Energiemanagement an der TU Berlin ab und absolvierte von 2007 bis 2009 den Masterstudiengang ClimaDesign an der TU München. Seit 2000 ist er Geschäftsführer des Dienstleistungs verbunds selbstständiger Ingenieure und Ingenieurunternehmen Intelligent Building Design Cooperation GmbH (IBDC) und leitet außerdem sein eigenes Büro behr projektmanagement. Seit 2011 ist er Vorsitzender des EnergieKompetenzKreises Bonn Rhein-Sieg e. V. und seit 2013 im Beirat des KlimaKreises Köln. tec2 | 2016 gewonnene Wärme wird von mehreren dezentralen Wärmepumpen aufgenommen und der Heizung zugeführt. Im Sommer funktioniert das System ganz ähnlich. Dann wird Kälte für die Gebäudekühlung, beispielsweise für den Gastronomie- und Informationsbereich, genutzt. Eisspeichersysteme werden ja auch in anderen Gebäuden genutzt. Was ist das Besondere an diesem? Dipl.-Ing. Horst Behr: Vor allem die großen Thermoplatten. Diese wurden eigens für die Energieversorgung von Panarbora entwickelt. Für das Projekt haben wir eine Förderung vom NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz erhalten. 25 Prozent der Investitionskosten kamen über das Förderprogramm für rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiespa- 41 Foto: IBDC GmbH Foto: Beck ren (progres.nrw). Über das Programm werden beispielsweise innovative Energiespeicher-Systeme gefördert. Aufgrund der innovativen Technik lag die Investitionssumme für Panarbora etwas höher, als sie beim Einsatz konventioneller Heiztechnik ausgefallen wäre. Allerdings wird sich das langfristig auszahlen. Wir haben hier ein ausgeklügeltes System für den gesamten Park entwickelt und umgesetzt, das nur geringe Energiekosten verursacht. Beispielsweise entfällt im Sommer die gesamte teure Kälteerzeugung in herkömmlicher Form. Und auch im Winter werden Heizungs- und Warmwassererzeugungs-Kosten deutlich unter denen herkömmlicher Systeme liegen. Voraussetzung war natürlich, dass das gesamte System rechtzeitig und nicht parallel zum Bauprozess geplant werden konnte. Im Laufe des Betriebs muss es sehr gut eingeregelt und regelmäßig überwacht werden. Eine derartige Betreuung von Energieversorgungssystemen ist auch eine der Leistungen des IBDC-Verbunds? Dipl.-Ing. Horst Behr: Genau. Wir steuern beispielsweise die Energieversorgung der Jugendherberge Windeck-Rosbach per Fernüberwachung, nachdem wir die Heizungsanlage komplett neu konzipiert haben. Zur Neukonzeption gehörte der Einbau hocheffizienter Brennwerttechnik mit großem Pufferspeicher. Das heißt, die Anlage wurde von Öl auf Erdgas umgestellt und es wurden zwei neue Wärmeerzeuger sowie ein 42 „Mini-BHKW: Mini-Blockheizkraftwerk (Mini-BHKW) eingebaut. Dieses basiert auf dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Strom und Wärme werden gleichzeitig produziert und können direkt für das Gebäude genutzt werden. Durch die Fernüberwachung können wir nun laufend die wesentlichen Daten auswerten und die Anlage ständig optimieren. Solche Optimierungen sind auch für andere, schon bestehende Anlagen sinnvoll. Grundsätzlich müssen wir die Technik, die bereits vorhanden ist, auf einen vernünftigen Stand bringen. Die bestehende Anlagentechnik zu optimieren, ist eine der Hauptaufgaben für die Zukunft. Und wir müssen Synergieeffekte nutzen. Strom und Wärme werden gleichzeitig produziert" Was meinen Sie damit? Dipl.-Ing. Horst Behr: Wir haben vor, Energiekonzepte zu entwickeln, bei denen einer vom anderen profitieren kann. In Gewerbegebieten beispielsweise ist es möglich, Abwärme, die von einem Betrieb produziert, aber nicht selbst genutzt wird, an den Nachbarn abzugeben. Je nach Standort ergeben sich so unterschiedliche energetische Möglichkeiten. In Städten und Kommunen könnte das ebenfalls funktionieren. Bisher fehlen uns aber noch Energienutzungspläne, wie es sie in Bayern bereits gibt. Damit kann die Energieversorgung an die voraussichtliche Entwicklung des Energiebedarfs und die Ansprüche der Anbieter und Verbraucher optimal angepasst werden. Ich halte das für eine entscheidende Entwicklung, um, langfristig gesehen, die Abhängigkeit tec2 | 2016 TGA-Symposium 2016 VDI engagiert sich für fachlichen Nachwuchs D Foto: Beck as Institut für Technische Gebäudeausrüstung der TH Köln lädt traditionell im Sommer zum TGA-Symposium ein. Hochkarätige Referenten sind zu einem jährlich wechselnden Schwerpunktthema eingeladen und Absolventen werden feierlich verabschiedet. Freunde und Förderer des Instituts sind zum Austausch eingeladen, zusammen mit Fachleuten der Branche aus Industrie, Ingenieurbüros und ausführenden Unternehmen. In diesem Jahr engagiert sich der VDI erstmalig nicht nur als Mitglied des Fördervereins, sondern darüber hinaus als Netzwerker zwischen Ingenieuren und dem fachlichen Nachwuchs. TGA-Symposium 2016 Save the date: Freitag, den 10. Juni 2016 Technische Hochschule Köln Karl-Schüßler Saal von Öl und Gas zu reduzieren. Die technischen Möglichkeiten sind bereits da, sie müssen nur noch intelligent zusammengeführt werden. Wo sehen Sie die zukünftigen Trends? Dipl.-Ing. Horst Behr: Für mich ist einer der wichtigsten Trends, am jeweiligen Standort zu schauen, wie die Energieversorgung selbstständig und ohne großen Anteil von außen funktioniert. Beim Naturerlebnispark Panarbora ist uns das sehr gut gelungen. Weitere Informationen finden Sie demnächst unter www.vdi.de/koeln [ Dr. Dunja Beck ] Blick auf den Eisspeicher Dipl.-Ing. Horst Behr Frankfurter Str. 146 53773 Hennef Telefon: +49 2242 9336760 Telefax: +49 2242 9336761 [email protected] www.ibdc.de tec2 | 2016 Foto: IBDC GmbH Die Intelligent Building Design Cooperation GmbH (IBDC) bietet Führungen rund um die innovative Energieversorgung mittels Eisspeicher im Naturerlebnispark Panarbora (s. Seite 129) an. Wer Interesse hat, sich das System aus der Nähe anzusehen, kann sich direkt mit Horst Behr in Verbindung setzen. 43 Smartes Heim – Glück allein? Jedesmal, wenn in den letzten zehn Jahren über Smart Homes geschrieben wurde – und das geschah oft –, schien die soeben beginnende, strahlende Zukunft der Smart Homes direkt vor uns zu liegen. Und jedesmal war es blinder Alarm. N icht dass unsere Häuser nicht schon irgendwie intelligent wären! Schließlich halten sie die Innentemperatur per Thermostat konstant, senken diese Temperatur nachts brav ab, warnen uns per Alarmanlage vor Einbrüchen und informieren gar automatisch die Polizei. Sie schalten per Schaltuhr nachts die Lichter an, um Anwesenheit vorzutäuschen, fahren automatisch die Rollläden herauf und hinunter – oder rufen automatisch den Notdienst, falls Großmutter sich nicht bis acht Uhr per Anwesenheitstaste beim Sozialdienst ihrer Wahl gemeldet hat. Diese „Intelligenz“ und noch mehr besitzen unsere Häuser schon heute. Aber das wirklich „intelligente Haus“, das nach der Definition von Fachleuten „ … die einzelnen Komponenten (Hardware und Dienstleistungen) vernetzt und die zentrale Steuerung und Überwachung der Endgeräte übernimmt“ – das gibt es auch heute primär erst im Luxussegment – gerne auch für Gesamtkosten im sechsstelligen Bereich. Am anderen Ende des Spektrums gibt es dann – etwas überspitzt ausgedrückt – eine kleine, technikaffine, dafür aber sehr begeisterte Fan-Gemeinde, die häufig die Komponenten für die Automatisierung ihres Hauses im Internet – etwa bei CONRAD – kauft und diese dann selbst installiert. Sehen wir uns aber zunächst einmal an, wie ein solches System aussieht (siehe Abb.): Das Herz der Anlage ist die zentrale Steuerungseinheit, die an ein schnelles Internet via Router angeschlossen ist. Diese Zentraleinheit sendet Befehle – idealerweise per Funk! – an die angeschlossenen Endgeräte im Haus (z. B. „Türlicht/ außen löschen“) und erhält von diesem im Gegenzug Statusinformationen (z. B. „Türlicht/außen ist aus“) oder andere Daten (z. B. Bilder von einer angesprochenen Videokamera). 44 Sehr wichtig ist dabei, dass die Zentraleinheit in der Lage ist, die ankommenden Signale logisch zu verknüpfen („wenn – dann“) und entsprechende Anweisungen an ein oder mehrere Endgeräte zu geben. Auch Serviceanforderungen können so automatisch versandt werden, um etwa Aktivitäten des Pflege- oder Sicherheitsdienstes auszulösen. Diese logischen Verknüpfungen werden von den Anbietern häufig „Szenen“ oder „Szenarien“ genannt. Hier drei Beispiele für solche Szenarien: Wenn Helligkeit (außen) nur noch 10 Prozent, dann schließe alle Rollläden und schalte das Türlicht/ außen ein. Wenn Markise ausgefahren ist und Windstärke größer als 3 (oder Regen) festgestellt ist, dann Markise einfahren. Wenn Glasbruch-Melder anspricht, dann Sicherheitsdienst alarmieren, Außenbeleuchtung einschalten und Innenkamera mit Video-Aufnahme starten. Die Anmeldung neuer Endgeräte an die Zentraleinheit zur Erweiterung des Systems und die Programmierung der Verknüpfungen erfolgt menügeführt über die SmartHome-App auf dem Smartphone oder dem Tablet. Für Änderungen oder Erweiterungen des Systems wird somit kein Spezialist benötigt – der Hausherr macht das in der Regel selbst. Der Mehrwert eines Smart-Home-Systems liegt also klar in der Verknüpfung der zur Verfügung stehenden Daten-Inputs. Im Massenmarkt hat sich diese smarte neue Welt allerdings bisher noch nicht durchsetzen können. Aber der Wind dreht sich. Triebfeder eins: Fast zwei Drittel der Deutschen tragen inzwischen schon ein smartes Telefon mit sich herum und besitzen somit das tec2 | 2016 Werkzeug, um ein intelligentes, vernetztes Haus zu steuern und zu programmieren. Und das auch aus der Ferne – von überall, wo das Smartphone Empfang hat. Eine weitere, wesentliche Triebfeder für das Wachstum dieses Marktes – so die Beratungsfirma Deloitte – wird die Alterung der Bevölkerung sein: insbesondere die Überwachung der Wohnumgebung älterer Menschen zur Verlängerung der autonomen Lebensweise, zusammen mit dem Thema medizinischer Ferndiagnostik. Schließlich werden die Energieeinsparung, die Einbruchssicherung und letztlich der „Convenience Factor“ (automatische Lichtsteuerung, Gartenbewässerung, Haushaltsgeräte) den Markt für Smart Homes beflügeln. Es scheint sich also etwas zu verändern und es besteht eine kleine Chance, dass dieser Artikel nicht – wie so viele vor ihm – als „Ankündigungs-Marketing“ abgelegt wird. Immerhin haben nach einer kürzlichen Umfrage über 70 Prozent der Deutschen Interesse an intelligenten Häusern oder Wohnungen. Die Player Wer sind also die Player, die schon kräftig mit den Hufen scharren, um alsbald den Markt der vernetzten, intelligenten Häuser an sich zu reißen? Da wären zunächst die Systemlieferanten, die zum Teil schon seit vielen Jahren „Gebäude-Automation“ für Gewerbe-Immobilien im professionellen Maßstab betrieben haben, wie etwa Johnson Control. Solche Firmen sind jedoch weniger auf das standardisierte Volumengeschäft mit privaten Hauseigentümern ausgerichtet und werden deshalb in diesem Segment wohl keine so herausragende Rolle spielen. Schon besser aufgestellt sind da die Systemlieferanten für Heizung und Lüftung, die (wie z. B. Viessmann) bereits vor Jahren die Fernsteuerung ihrer Kessel über normale Telefonleitungen betrieben haben und inzwischen sehr ansehnliche Smart-Home-Pakete anbieten. Diese Systeme können zwar mehr als nur „Heizung und Lüftung“, sind aber doch weit entfernt von umfassenden Gesamtlösungen für ein intelligentes Haus. Auch die Haushaltsgeräte-Hersteller wie Miele, die ihre Produkte nun Schritt für Schritt auf die Vernetzung vorbereiten – Samsung will sogar 90 Prozent seiner Produktpalette bis 2017 für den digitalen Anschluss fit machen –, bieten letztlich nur Insellösungen, ein Nachteil, tec2 | 2016 Endgeräte Handy (oder Tablet) zur Steuerung und zur Programmierung des Smart Home sicheres WLAN oder Internet Server optional: Cloud als Daten-Backup sichere InternetVerbindung Router LAN SmartHome zentrale Steuerungseinheit sichere FunkVerbindung Services (z.B.): • Gesundheit • Sicherheit • Reparatur Türkontakte Fensterkontakte schaltbare Steckdosen dimmbare Steckdosen intelligente Hausgeräte Rauchmelder Feuchtigkeitsmelder Windmesser Helligkeitsmesser Regensensor Thermostate Bodenfeuchtigkeit Gartenbewässerung smarter Heizkessel Vorhangbetätigung Rollladenbetätigung Markisenbetätigung Außenkameras Innenkameras Bewegungsmelder Glasbruchmelder …… andere Sensoren andere Aktuatoren Vereinfachte Darstellung der Komponenten eines Smart Home Abb.1 Vereinfachte Darstellung der Komponenten eines Smart Home QIVICON ist eine von der Deutschen Telekom initiierte Allianz führender Industrieunternehmen in Deutschland mit dem Ziel, das Thema Smart Home voranzutreiben. Gemeinsam mit den Partnern EnBW, eQ-3, Miele und Samsung etabliert die Telekom eine marken- und herstellerübergreifende Plattform, die Themenfelder wie Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz für Menschen jeden Alters für zu Hause vereint. Darüber hinaus wird eine stetig wachsende Anzahl weiterer Partnerunternehmen mit ihren Marken die QIVICON-Plattform für ihre Smart-Home-Angebote nutzen. www.qivicon.com/de/ der bisher auch zum geringen Markterfolg vernetzter Gesamtsysteme beitrug. Den Ausschlag für den künftigen Markterfolg eines Anbieters werden drei Dinge geben: 1. ein breiter Kundenstamm, auf den das Unternehmen zurückgreifen kann, 2. ein sicheres Datennetz und 3. Vereinbarungen mit möglichst vielen Endgeräteherstellern (von Lichtschaltern bis Videokameras), die sich für die Vernetzung auf dieselbe Plattform zum Datenaustausch einigen. In dieser Liga spielen die großen Energieversorger und vor allem die Besitzer großer Datennetze, allen voran die Deutsche Telekom und – wen wundert’s! – die Firma Apple. Apple tritt an mit seinem Smart-Home-System „Home-Kit“ unter iOS 9, das erst im August 2015 auf den Markt kam und das sogar mit der hauseigenen Sprachsteuerung Siri brilliert. Wir haben uns das Angebot der Deutschen Telekom näher angesehen, das unter dem Namen SMART 45 Endgeräte eines Smart Home HOME vermarktet wird. Die Deutsche Telekom hat gute Chancen auf einen Markterfolg, denn sie hat die Kundenbasis, das Datennetz und bereits heute eine stattliche Anzahl von über 35 Partnerunternehmen, die sich auf eine gemeinsame Plattform zum Datenaustausch geeinigt haben: die QIVICON-Plattform. Unter den Partnern sind auch wesentliche Endgeräte-Hersteller wie Miele, Samsung, Kärcher, Osram und DOM-Schließsysteme. Nach Aussage des Leiters von QIVICON: „Tendenz schnell steigend“. Das hat sicher auch damit zu tun, dass QIVICON eine andere Sache richtig gemacht hat: Man bietet den Partnern für den Funk-Daten-Link zu deren Endgeräten eine offene Plattform an, an die alle Partnersysteme „andocken“ können. Dies ist lt. Beraterfirma Deloitte eine andere wesentliche Voraussetzung für den Markt erfolg. Außerdem ist das plug-and-play-ähnliche Verfahren der Telekom zur Installation neuer Endgeräte sehr benutzerfreundlich und nach Aussage von Fachleuten einfacher als die Inbetriebnahme eines neuen Smartphones! Verwunderlich ist nur, dass die Deutsche Telekom (jedenfalls seither) kein Angebot für das angeblich heißeste Wachstumssegment hat: die Gesundheitsversorgung und die Betreuung älterer Menschen. … schneller, höher, weiter? Eigentlich gibt es für den Umfang solcher Systeme kaum Grenzen – weder vom Gesamtumfang der Dateneingänge noch von der Komplexität ihrer Verknüpfung. Die Anbindung von über 100 „Devices“ (Endgeräten) scheint selbst für Consumer-Systeme, wie die hier betrachteten, noch lange kein Limit. Wie komplex solche Systeme dann aber werden können, zeigt die Firma SmartHome Designer® auf ihrer Website (siehe Box „Das intelligente Luxushaus“). Wie häufig in der Technik, liegen jedoch die wahren Grenzen einer Entwicklung nicht in der technischen 46 Machbarkeit, sondern ganz woanders. Da wäre zunächst die Datensicherheit: Unvorstellbar, wenn ein Hacker die elektronisch gesicherte Haustür öffnen, das Alarmsystem ausschalten und zudem noch dem Hausherrn den Zugriff auf sein eigenes System verwehren könnte! Sicherheit vor Hackern ist bei den im Markt befindlichen Smart-Home-Systemen aber durchaus nicht selbstverständlich: Von den sieben von der Zeitschrift CHIP getesteten Systemen fielen vier krachend durch. Sie waren leicht von außen zu manipulieren. Nur drei, QIVICON, Gigaset und RWE Smart Home, bestanden. Neben der Sicherheit vor Hackern muss natürlich auch die Ausfallsicherheit der Datennetze und der Server gewährleistet sein. Was diesen letzten Punkt betrifft, haben z. B. Telekom/QIVICON einiges aufzuarbeiten: Am 29. September 2015 legte nämlich ein Komplettausfall der Server alle angeschlossenen Smart Homes für viele Stunden lahm. Die Folge waren kalte Heizungen, verrückt spielende Alarmanlagen und Ga ragentore, die sich nicht öffnen ließen. Eine Liste geplanter Verbesserungen wurde gleich vorgelegt – aber vielleicht sollte man sich einfach an den seit Jahren bestehenden Sicherheitsstandards für Steuerungssysteme in der Industrie orientieren (zum Thema Datensicherheit siehe auch den Artikel von Dr. Dieter Kurpiun, Seite 48 ff.). Dann ist da noch das subjektive Gefühl, von seinem Smart Home irgendwie überwacht zu werden. Dies trifft besonders zu, wenn das System „selbstlernend“ ist und die Gewohnheiten der Hausbewohner zur späteren – natürlich gut gemeinten! – Verwendung abspeichert. Wenn also – wie oben beschrieben – das Segment der Wohnraumüberwachung älterer Menschen schnell wächst, muss man wohl fragen, wie weit ein Mensch „zu seinem eigenen Wohl“ überwacht werden will. Und möchten wir wirklich dem System anvertrauen, an wie vielen Tagen der Woche man das Licht im Schlafzimmer auf das Lichtszenario „Romantik“ eingestellt hatte? tec2 | 2016 Was am Ende einer Entwicklung stehen könnte, kann man häufig gut an Extremfällen abschätzen: In Amsterdam wurde kürzlich ein 40.000 Quadratmeter großes Bürohaus in Betrieb genommen („The Edge“). Dieses Gebäude ist mit 28.000 Sensoren bestückt, sodass man nicht nur ankommende Besucher sofort identifizieren kann, sondern auch feststellen kann, wo sich jeder Mitarbeiter zu jedem Zeitpunkt aufhält – und mit wem er spricht. Der Hausherr dieses Gebäudes meinte auf eine kritische Frage zu diesem Überwachungssystem und seinem möglichen Missbrauch lakonisch, dass solche Fragen nur von älteren Leuten gestellt würden. Wirklich? Zurück zur Praxis Wer erwägt, sich ein Smart-Home-System zuzulegen, sollte – neben der Datensicherheit – darauf achten, dass es per Funk mit den Endgeräten kommuniziert (keine Wände aufstemmen), dass es modular ist (Erweiterbarkeit), dass möglichst viele (über 50?) kompatible Endgeräte bereitstehen (hoher Automatisierungsgrad möglich), dass Endgeräte einfach installiert werden können (Plug-and-play), dass sich die Szenarien leicht programmieren und ändern lassen („wenn – dann“) und dass es eine gute Benutzerführung per Smartphone gibt. Sofern diese Bedingungen erfüllt sind, steht einer Selbstinstallation eines Smart-Home-Systems nichts mehr im Wege. Einige Anbieter locken mit Starterpaketen zwischen 150 und 200 Euro. „Der Markt wird boomen“ Wenn es nach der Beratungsfirma Deloitte geht, wird der Smart-Home-Umsatz in Europa von 2013 bis 2017 von 1,7 auf 4,1 Mrd. Euro wachsen, die Zahl der deutschen Smart-Home-Haushalte wird 2020 die Millionengrenze überschreiten und 2025 wird von insgesamt 19 Mrd. Euro Marktvolumen gesprochen. Damit wäre dann auch mit Sicherheit der Massenmarkt erreicht! Es gibt bereits die ersten Empfehlungen, an diesem Boom auch finanziell teilzuhaben und in „Smart-HomeAktien“ zu investieren (FAZ 31.05.2015)! Aber wollen die Menschen wirklich so viel technische „Intelligenz“ in ihren eigenen vier Wänden – wenn es sich schon in den gläsernen Büros mit 28.000 Sensoren nicht vermeiden lässt? [ Dipl.-Ing. Winfried Wurster VDI ] tec2 | 2016 Das intelligente Luxushaus 1. Rollo-/Jalousie-/Raffstoresteuerung: • Nach Zeitfunktionen Sonnenuntergang, Sonnenaufgang, Abenddämmerung und/oder Schaltuhr • Automatische Beschattung nach Sonnenstand, Sonnenintensität, Innenraumtemperatur und Ausrichtung der Fenster (Ost/Süd/West) • Die Steuerung erfolgt via Taster oder Smartphone 2. Heizungs-Einzelraumsteuerung: • Temperaturüberwachung in allen Räumen mit Sensoren • Direkte Ansteuerung der Fußbodenheizung oder Heizkörper • Steuerung der Temperaturen, Absenkung via Smartphone 3. Gegensprechanlage: • Integrierte Videokamera • Gegensprechfunktion via Smartphone • Sie erkennen via Smartphone, wer vor der Tür steht • Kommunikation direkt über die Gegensprechfunktion • Türöffnung via Smartphone 4. Zutrittssteuerung: • Haustürschloss mit elektronischem Schlüssel oder Fingerprint 5. Lichtsteuerung: • Steuerung der Lichtkreise und schaltbaren Steckdosen • Einrichtung des Szenarios „Anwesenheitssimulation“ 6. Alarm- und Sicherheitsfunktionen: • Einbau und Integration von Rauch- und/oder CO2-Meldern • Status der Rauchmelder via Smartphone erkennbar • Öffnung der Rollläden/Jalousien/Raffstores bei Gefahr, um Fluchtwege frei zu halten • Fensterüberwachung (offen/gekippt/geschlossen) • Bewegungsmelder im Haus und außen • Außensirene • Bei Einbruch- oder Rauchmelderalarm erfolgt Sprachanruf und/ oder E-Mail auf Ihr Smartphone • Videoüberwachung IP-Kameras und Aufzeichnungssystem • Übertragung von Live-Streams auf Ihr Smartphone 7. Multimedia- und Entertainmentserver: • Multimedia-Speichersystem • Digitaler PVR-Recorder zur Aufnahme von Fernsehsendungen • Videos, Live-TV, Musik und Fotos können auf Smartphones oder Smart-TVs abgespielt werden • Inkl. Unterstützung aller wichtigen Audio- und Videoformate • Übersichtliche Verwaltung aller Medieninhalte • Zugriff auf Daten von zu Hause und unterwegs 8. Zentralfunktionen: • Haus/Wohnung „aus“ mit autom. Absenkung der Heizung • Zentrale Schließung aller Rollläden/Jalousien/Raffstores • Abschaltung aller nicht benötigten elektr. Verbraucher • Temperaturüberwachung des Swimming Pool Quelle: SmartHome Designer® / Krefeld (gekürzt) 47 Fotos: Shutterstock Smart Technology: Datenschutz & Datensicherheit 48 tec2 | 2016 A lles, was wir heute mit dem Wort „smart“ verbinden, hat auch etwas mit der Nutzung moderner technischer Geräte, mit Kommunikation und Telekommunikation zu tun. Und wenn man weiterdenkt, kommen zudem die Stichworte Datensicherheit, Sicherheit persönlicher Daten, Späh- und Hackerattacken in den Sinn. Akteure sind bei Weitem nicht nur die Nachrichtendienste, sondern auch Kriminelle, die einen durchaus vergleichbaren Wissensstand haben – und dazu auch noch das nötige Kapital. Vernetzte Groß- und mittelständische Firmen sind zunehmend diesen Angriffen ausgesetzt. Angriffsqualität und Professionalität nehmen stark zu. Dürfte auch ein durch Smart-Technologie geschütztes Haus für den „Kleinkriminellen“ von Interesse sein? Durchaus möglich ... Die verfügbaren, technischen Smart-Gerätschaften und -Systeme im Smart-Home-Bereich haben entweder eine Komfort- oder eine Sicherheitsaufgabe. In diesem Beitrag wollen wir uns auf die Datensicherheit bei der Nutzung dieser Systeme in ihrer steuernden oder regelnden Funktion konzentrieren. Unrechtmäßiger Datenbesitz aus diesen Funktionen kann dazu genutzt werden, dass jemand uns beim Lesen das Licht ausschaltet oder die Waschmaschine anschaltet, wenn wir es nicht wollen, oder jemand weiß, wann wir nicht daheim sind. Dabei lassen diverse Endgeräte auch eine Anwesenheit simulieren. Ein unregelmäßiges Schalten von Lampen bei Abwesenheit im Urlaub kann als vorbeugende Maßnahme zum Schutz des persönlichen Hab und Guts gelten. Neben dieser nach innen wirkenden Smart- Home-Schutz- und Komfortfunktion kann diese aber durch die Steuereinheit auch nach außen aktiv werden und Hacker anziehen. Das Recht auf Selbstbestimmung entsprechend dem Grundgesetz wird durch die grundlegenden Datensicherheitsziele im Bundesdatenschutzgesetz BDSG festgehalten. Es regelt zusammen mit den Datenschutzgesetzen der Länder und anderen bereichsspezifischen Regelungen den Umgang mit personenbezogenen Daten, die in Informations- und Kommunikationssystemen oder manuell verarbeitet werden. Sie betreffen allerdings in erster Linie nur die Reichweite deutscher Gerichtsbarkeit. Die internationalen Probleme mit Facebook und Co. werden allenthalben diskutiert. Bei der Datensicherheit geht es nicht nur um Schutz von personenbezogenen Daten in digitaler Form, wie in Form von Steuer- und Versicherungsdaten, Familienund Krankheitsdaten, sondern beispielsweise auch um die Sicherheit analoger Daten auf Papier, z. B. eine Gehaltsabrechnung. Das Gesetz soll Schutz vor Miss- tec2 | 2016 brauch unserer Daten während der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung bieten. Zu diesen Daten gehören auch alle Funktionsdaten des Smart-Home-Bereiches. IT-Sicherheit als Risikofaktor wird immer noch nicht hoch genug bewertet. Nach dem IT-Sicherheitsgesetz gibt es folgende Schutzziele: Vertraulichkeit: Übermitteln und Speichern von Informationen nur durch befugte Personen Integrität: Korrektheit der gesendeten und empfangenen Nachrichten inhalte auf der Sende- und Empfangsseite durch Ver- und Entschlüsselung Verfügbarkeit: Computer und Internet inkl. der Software mit hoher Wahrscheinlichkeit zum gewünschten Zeitpunkt einsatzfähig Authentizität: Echtheit, Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit bei Übermittlung, Empfang und Speicherung von Informationen Datentransparenz: Fehlinterpretation der Daten durch spezielle Kodierung wird vermieden. Datenprüfbarkeit muss gegeben sein. Grundsätzlich lässt sich unterscheiden zwischen der Sicherheit, mit der ein einzelnes Smart-Gerät oder Smart-System hard- und softwaremäßig ausgerüstet ist, und einer Sicherheitsgewinnung durch unser persönliches, vorbeugendes Verhalten. Man könnte ja, bevor man das Haus verlässt, kontrollieren, ob das Bügeleisen ausgeschaltet ist, statt es sich durch den Sensor per Smartphone melden zu lassen. Ein Abhören dieser Nachricht lässt auf mögliche Abwesenheit schließen. Wir wissen, dass jedes Gerät, das eine Internetverbindung besitzt, auch Angriffsmöglichkeiten aus dem Internet ausgeliefert ist. Und immer wieder werden Sicherheitslücken bei Mobiltelefonen aufgedeckt. Dabei scheint jeder Großlieferant mal an der Reihe zu sein. IT-Sicherheit ist nicht nur ein Problem der Systemlieferanten, sondern, wie schon gesagt, auch von uns selbst. Mit dem ersten Smart-Gerät kommt auch eine intelligente Steuereinheit ins Haus. Wir sind generell selbst verantwortlich für unsere Zugangsdaten und Passwörter, wem wir sie preisgeben und wer von uns autorisierter Benutzer dieser Steuereinheit ist. Eine kontrollierte Weitergabe von Daten durch uns und das 49 „Aufwendige Sicherheitsprozeduren können die Schaltzeiten der Endgeräte stark beeinflussen" 50 System sollte gewährleistet sein. Generell sollten Daten nicht unbemerkt verändert werden können (Sabotage), Änderungen sollten stets nachvollziehbar sein. Auch die Verwendung eines verschlüsselten WLAN und die Bereitstellung einer aktuellen Datenschutz-Software sowie der Einsatz des neuesten Betriebssystem-Updates gehören dazu. Natürlich obliegt es jedem selbst, eine regelmäßige Datensicherung auf einem externen Datenträger vorzunehmen. Er sollte nicht gleich neben dem Rechner aufbewahrt werden, sonst könnte ein Feuer gleich alles zusammen zerstören. Die fortschreitende Digitalisierung beschleunigt Prozesse und Abläufe zum Teil drastisch. Bei dem Einsatz von Smart-Home-Endgeräten, besonders bei Geräten unterschiedlicher Hersteller, ist immer mit Überraschungen zu rechnen. Der Schnittstellenstandard lässt noch auf sich warten. Ein besonderes Augenmerk ist auf die mitgelieferten und aktuellen Sicherheitseinstellungen zu richten. Diese kann man selbst einrichten oder man vertraut sich einer Fachfirma an. Neue Sicherheitseinstellungen (Patches) werden von Zeit zu Zeit durch die Hersteller geliefert und sind dann als Update zu laden. Aus Sicherheitsgründen sollte diese Lieferung nicht „over the air“ erfolgen, sondern mithilfe von Hardware, zum Beispiel mit einem USB-Stick. Der Smart-Geräte-Einsatz in einem Neubau ermöglicht eine Verkabelung der Endgeräte und damit zumindest die Sicherung bis zum Steuergerät. Eine Verbindung nach draußen besteht somit nicht. Nachrüstungen in existierenden Gebäuden kommunizieren über eine Funkverbindung. Hier sollte man sich beim Einsatz unterschiedlicher Geräte- und Systemlieferanten auf unterschiedliche Funkprotokolle gefasst machen. Die jeweiligen Endgeräte eines Herstellers müssen über einen Austausch von Sicherheitszertifikaten verschlüsselt kommunizieren. Codes gibt es viele. So hat die Fa. Hörmann ihr Keeloq-Bit-Festcode-Funksystem durch die AES-128-Kryptolog-Verschlüsselung (Advanced Encryption Standard) ersetzt, welche gemeinhin als sicher gilt. Aber über die Brute-Force-Methode, auch Exhaustions-Methode, die auf dem Ausprobieren aller möglichen Fälle beruht, ist eine Lösung zu finden, dies aber mit extrem hoher Rechenkapazität und hohem Zeitaufwand. Für Smart-Home-Anwendungen sind diese Methoden in naher Zukunft also nur theoretischer Natur. Man bedenke aber, dass aufwendige Sicherheitsprozedere im Smart-Home-Bereich die jeweiligen Endgeräteschaltzeiten sehr stark beeinflussen können, auch wenn die Verarbeitungsgeschwindigkeiten extrem schnell sind. Eine entsprechende persönliche Einstellung des Sicherheitsumfangs sollte aus den angebotenen Möglichkeiten ausgewählt werden. Systemlieferanten stimmen die Endgeräte ihrer zuliefernden Gerätehersteller auf ihren Standard ab, z. B. QIVICON. Zu deren Systemverbund gehört auch die Deutsche Telekom. Damit sind IT-Sicherheitsgesetz und Telekom-Datenschutzgrundsätze im QIVICONSystempaket enthalten. Dort ist auch angegeben, welche Daten einer Kommunikation über welchen Zeitraum zwischengespeichert werden. Über diese Speicherung sollte man sich bewusst sein. Schon beim Aufruf der allgemeinen, nicht geschützten QIVICON-Website werden personenbezogene Daten zur „Systemsicherheit und Nutzerführung“ zeitlich befristet gespeichert. Was uns bei Google oder Facebook als weniger aufregend erscheint, könnte hier zum Nachdenken anregen. Bei Nutzung eines geschützten Bereiches wird man Grunddaten einvernehmlich speichern lassen, ggf. freiwillig weitere Speicherungen zugestehen. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch „anonymisierte“ Daten analysiert werden, „um der Summe der Kunden verbesserte Angebote unterbreiten zu können“. Dazu werden Cookies auf dem Computer installiert, die das Kundenverhalten verfolgen. Empfehlenswert ist es, Cookies nach einer Sitzung durch entsprechende Einstellung des Browsers automatisch zu löschen. Wie bei allen kommerziellen Aktivitäten werden wir immer um die zwangsähnliche Zustimmung zu den allgemeinen Geschäftsbedingungen gebeten, bevor es zur weiteren Bearbeitung kommt. Da macht der Smart-Home-Lieferant keine Ausnahme. Im Rahmen dieser AGBs stimmen wir oft solchen Datenspeicherungen freiwillig zu, ohne den Umfang im Einzelnen geprüft zu haben. Positiv gesehen kann aber auch die Möglichkeit angeboten werden, „… unentgeltlich Auskunft über den Umfang, die Herkunft und die Empfänger der gespeicherten Daten sowie den Zweck der Speicherung zu verlangen“ (QIVICON). Aufwendige Cyber-Attacken auf das Smart-HomeGerätesystem werden weniger auftreten, aber Knowhow über einmal gehackte Geräte lässt sich gut auf dem Markt der Kriminellen verkaufen. Neben der Nutzung von Funk zur internen Beeinflussung einzelner Geräte ist eine externe Funkverbindung für die Fernwartung des Smart-Home-Lieferanten ein Einfalltor für Hacker. Eine hardwaremäßige Verbindung nach draußen, z. B. über das Smart Meter, ist ein weiteres. Es kommt hier zu einer bidirektionalen Kommunikation mit dem Energielieferanten. Dieses Smart Meter wird notwendig, wenn man eine Solaranlage installieren möchte. Wie schnell ein genereller Einbau von Smart Metern erfolgt, wird die Zukunft zeigen. Hinsichtlich des Energiemanagements kommt es zu einem wirtschaftlichen Interessenkonflikt zwischen tec2 | 2016 Foto: Shutterstock Neben der Nutzung von Funk zur internen Beeinflussung einzelner Geräte ist eine externe Funkverbindung für Fernwartungen des Smart- Home-Lieferanten ein Einfalltor für Hacker. dem Smart-Home-Lieferanten und dem Energielieferanten mit Smart-Home-Aktivitäten. Der Erstere möchte im Sinne seines Kunden mit durchgehender Digitalisierung des Hauses inklusive Selbstlernkomponenten die Eigennutzung der Solarenergie sowie die Einspeisung ins Netz smart optimieren. Der Energielieferant möchte nicht nur die Fernablesung nutzen, sondern beispielsweise auch ein Lastmanagement ermöglichen. Dies würde für den Nutzer z. B. ein Abschalten von Hausgeräten unter der Ägide des Energielieferanten eine Einschränkung der Verfügbarkeit bedeuten. In dieses bidirektionale Netzwerk, besonders für Funktions-Updates über Funk, einzudringen, ist für Hacker mit extremem Schadenspotenzial in beide Richtungen interessant und anderweitig schon praktiziert worden. Hier besteht ein Wettlauf zwischen den Sicherheitsaktivitäten des Energielieferanten und denen der „Einbrecher“. Nicht nur der Energielieferant könnte, so er es tec2 | 2016 wollte, durch sekundengenaues Erfassen und RealtimeÜbertragung die Lebensgewohnheiten seiner Kunden nachvollziehen. Damit wären Vertraulichkeit und Inte grität verletzt. Das Problem Datensicherheit wird nicht besser werden, solange sich nicht jeder klarmacht, dass er mitverantwortlich ist für das, was am Ende als Ergebnis steht, auch wenn man eine Zentralstelle für IT-Sicherheit, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), geschaffen hat. Datenschutz wird immer komplexer. Es gilt weiterhin: Die Eigenverantwortlichkeit für das Risikomanagement und die damit verbundene Datensicherheit obliegt allen Teilnehmern. Immer, überall und gegenüber jedem! Und noch eine Bemerkung zu dem Wort „sicher“: Man sollte sich sicher überlegen, was man alles smart steuern und regeln möchte und ob dies mit den ausgewählten Geräten machbar und sinnvoll ist. Und zu welchen einmaligen oder fortlaufenden Kosten. Ob es sich lohnt oder nur einen Spieltrieb befriedigt. Nichts für ungut! Neue Technologien haben es immer schwer. { Dr.-Ing. Dieter Kurpiun } 51 Das Haus als Energiespeicher Am E.ON Energy Research Center (ERC) in Aachen sind fünf Institute aus vier Fakultäten unter einem Dach vereint. Der Schwerpunkt des E.ON ERC liegt auf der Erforschung der Potenziale der Energieeinsparung, Energieeffizienz und nachhaltigen Energieversorgung. tec2 hat mit dem Direktor des Instituts Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) und Leiter des Arbeitskreises Technische Gebäudeausrüstung & Facility-Management im Aachener BV, Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller, über aktuelle Forschungen und Trends für die Zukunft gesprochen. Herr Prof. Müller, was ist das Besondere am E.ON ERC? Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller: Das E.ON ERC ist das erste fakultätsübergreifende Center innerhalb der RWTH. Unser Ziel ist es, Energieforschung nicht nur auf Lösungen einzelner technischer Probleme zu konzentrieren, sondern interdisziplinär zu arbeiten. Folglich sind auch viele Forschungsprojekte interdisziplinär aufgestellt. Im E.ON ERC gibt es Versuchshallen, Prüfstände und Labore, die von allen Mitarbeitern genutzt werden können. Zudem besitzen wir einen eigenen Prototypenbau sowie zwei Werkstätten, in denen wir selbst die Bauteile, die wir für unsere Projekte benötigen, entwickeln und herstellen können. Was sind die Hauptforschungsgebiete an Ihrem Institut? Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller: Wir beschäftigen uns vor allem mit den klassischen Sektoren Heiz- und Klimatechnik. Dabei arbeiten wir eng mit den Kollegen aus der Geophysik und Elektrotechnik zusammen. Themenbereiche wie die dynamische Betriebsanalyse und variable Lastprofile werden in Verbindung mit der Integration erneuerbarer Energien immer relevanter. Dank der Hardware-in-the-Loop-Technik (HiL) können wir Simulationen mit realer Hardware koppeln. Das bedeutet, dass beispielsweise bei einem Versuch zur Untersuchung von Wärmeerzeugern im Labor eine Wärme- 52 pumpe unter realitätsnahen Randbedingungen getestet werden kann. Dazu simulieren wir die Verhältnisse, die sich in einem „richtigen Haus“ unter Vorgabe von Dämmstandard und Wetterdaten einstellen würden. So erzielen wir sehr realistische Jahresarbeitszahlen. Mithilfe von HiL können wir die Versuche beliebig oft bei gleichem Wetterablauf und Nutzerverhalten wiederholen. So können wir beispielsweise unterschiedliche Regelstrategien direkt miteinander vergleichen. Ein anderes Beispiel unseres umfangreichen Forschungsspektrums ist der Bereich Fahrzeugklimatisierung. Hier führen wir unter anderem Untersuchungen zur Klimatisierung von Flugzeugkabinen und Elektrofahrzeugen durch. Dabei geht es um den thermischen Komfort, aber auch um die Energieeffizienz. Wo sehen Sie die Themen der Zukunft innerhalb der Technischen Gebäudeausrüstung? Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller: Ein Thema wird sicherlich die flexiblere Speicherung von Kälte und Wärme im Gebäude. Wir sollten die letzte Stufe der Energiewandlung dann durchführen, wenn die eingesetzte Primär energie günstig ist. Wärme und Kälte können wir kostengünstig speichern und nutzen, wenn entsprechender Bedarf entsteht. So können Gebäude einen Beitrag zur Einbindung regenerativer Energien leisten und gleichzeitig die Energiekosten senken. Als Energiespeicher kann auch die Gebäudemasse eingesetzt werden, wenn tec2 | 2016 Prof. Dirk Müller in der nachgebauten Flugzeugkabine am Aachener ERC. Hier können Probandenexperimente durchgeführt werden. Das E.ON Energy Research Center Kontakt: E.ON Energy Research Center Institute Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik Mathieustraße 10 52074 Aachen Telefon: +49 241 80 49760 Telefax: +49 241 80 49769 [email protected] www.eonerc.rwth-aachen.de Foto: Beck D as E.ON Energy Research Center (ERC) in Aachen ist Sitz von fünf Instituten mit unterschiedlicher Forschungsausrichtung innerhalb der Energietechnik. Schwerpunkte am Institut für Power Generation and Storage Systems (PGS) sind Dezentrale Energieerzeugung, Leistungselektronik, DC-Grid-Technologie und Speichersysteme. Das Institut für Angewandte Geophysik und Geothermie (GGE) forscht vor allem zu den Themen Geothermie und geophysikalische und hydrodynamische Lagerstättentechnik. Themen am Institut Future Energy Consumer Needs and Behavior (FCN) sind Energiemärkte, Wirtschaft sowie Rebound-Effekte. Um Dynamik der Stromnetze, Automatisierung, agentenbasierte Steuerung und dezentrale Intelligenz geht es am Institut für Automation of Complex Power Systems (ACS). Die Schwerpunkte des Instituts Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) bilden effiziente Gebäudetechnik und das Innenraumklima. Beim ERC handelt es sich um eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der Industrie (E.ON SE) und der Wissenschaft (RWTH Aachen). Hauptziel ist es, die Potenziale der Energieeinsparung, Energieeffizienz und nachhaltigen Energieversorgung zu erforschen. Im Jahr 2016 läuft das Stiftungsmodell in dieser Form aus und die RWTH Aachen übernimmt alle fünf Institute. „Wir sind in Deutschland extrem vorsichtig, was das Thema Digitalisierung betrifft!" wir schwankende Raumtemperaturen innerhalb eines Komfortkorridors zulassen. Klar ist, dass die Technik aufgrund ihrer steigenden Komplexität immer besser in ein Gebäude integriert werden muss. Ganz wichtig dabei: Die Regelungs- und Steuerungstechnik müssen aufeinander und auf die Gebäudetechnik sowie auf das Nutzerverhalten abgestimmt werden. Der Betrieb der Anlage sollte prinzipiell über ein Monitoringsystem überwacht werden. Bestes Beispiel ist unser E. ON-ERC-Hauptgebäude. Hier wird die Gebäudeautomation hinsichtlich Energieeffizienz und thermischem Komfort für die Nutzer ständig optimiert. Derzeit ist es oft noch so, dass die vorhandenen technischen Möglichkeiten nicht ausgenutzt werden. Ein anderes Thema ist die Vernetzung. Die Gebäude einer Stadt werden untereinander stärker vernetzt, Stichwort „Smart City“. Vorstellbar sind IT-Plattformen für eine Stadt, die Teil der Infrastruktur sind und unterschiedliche Dienstleistungen anbieten. Beispielsweise die Regelung von Energiesystemen sowie Gesundheitsdienstleistungen oder Sicherheitstechnik. In anderen Ländern – beispielsweise in Malmö in Schweden läuft ein Smart-City-Projekt – ist die Entwicklung schon weiter. Ich glaube, dass solche Modelle wichtige Wettbewerbsvorteile für Städte werden. In diesem Zusammenhang steht auch die Digitalisierung. Wir sind in Deutschland extrem vorsichtig, was dieses Thema betrifft, und müssen aufpassen, dass wir nicht die eine oder andere Entwicklung verschlafen. Bei der digitalen Planung beispielsweise hinken wir hinterher. Derzeit wird noch wenig integral geplant und Planungsleistungen nach der Building-Information- Modelling-Methode (BIM) sind kaum zu finden. { Dr. Dunja Beck } tec2 | 2016 53 Kontakt Marc Baranski, M. Sc. [email protected] Dipl.-Wirt.-Ing. Johannes Fütterer [email protected] Roozbeh Sangi, M. Sc. [email protected] Dipl.-Ing. (FH) Thomas Schild [email protected] Das Energiekonzept des E.ON-ERC-Hauptgebäudes wird jedem Energiebedarf gerecht „Unser Hauptgebäude ist unsere größte Versuchseinrichtung“, sagt Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller, Direktor des Instituts Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) am E.ON Energy Research Center in Aachen. Um Energieeffizienz und thermischen Komfort für die Nutzer unter einem Dach sicherzustellen, wurde eine Anlagentechnik gewählt, die auf stark vernetzter und komplexer Erzeugung, Verteilung und Nutzung der Energieströme beruht. D as Hauptgebäude des Energieforschungs zentrums der RWTH Aachen wird auf verschiedene Weise genutzt, wodurch sich ein vielfältiger und nur sehr schwer vorhersagbarer Bedarf an Wärme, Kühlung und Belüftung ergibt. Im Gebäude befinden sich Klein- und Großraumbüros, Server-, LAN-, Konferenz- und Seminarräume sowie Labore und Werkstattbereiche. Zusätzlich zu den nutzungsbedingten Bedarfsunterschieden wirken sich äußere Wetterbedingungen wie zum Beispiel solare Einstrahlung je nach Lage im Gebäude sowie Nutzerverhalten auf die Räume aus, sodass sich individuelle Verbrauchscharakteristika für jeden Raum ergeben. Um diesen speziellen Bedarfsstrukturen gerecht zu werden, wurde ein innovatives Energiekonzept für das Gebäude realisiert, bei dem die Einhaltung des thermischen Komforts durch geeignete Übergabesysteme ermöglicht wird. 54 Als wesentliches bauliches Mittel zur Begrenzung des Energiebedarfs steht der Wärmedämmstandard eines Gebäudes im Fokus. Dieser betrifft die außen liegenden Wände, Fenster und Dachflächen und bestimmt in Gebäuden mit Kühlung und Heizung die Höhe des jeweiligen Energiebedarfs. Aus diesem Grund ist im Energiekonzept des E.ON-ERC-Hauptgebäudes eine angemessene Dämmung vorgesehen, die die Nachfrage nach Kühl- und Heizenergie reduziert. Die Übergabe der Heiz- und Kühlenergien für Büro-, Konferenz- und Seminarräume erfolgt zum Großteil über eine Betonkernaktivierung. Diese wird durch weitere Systeme ergänzt, die neben der Temperierung auch auf die Luftqualität wirken und die notwendige Frischluftversorgung ermöglichen. In den Büros sind dies Fassadenlüftungsgeräte, die über ein Vier-Leiter-System versorgt werden und aufgrund ihrer Ausstattung als eigenständige kleine Lüftungsanlagen betrachtet werden können. In innen liegenden Räumen und solchen mit erhöhtem Lüftungsbedarf sind dies zentrale Lüftungsgeräte, die die Luft zentral aufbereiten. Die individuelle Konditionierung der Räume erfolgt mittels Deckeninduktionsgeräten oder Umluftkühlgeräten. In Besprechungsräumen und CIP-Pools wird die Zuluft über ein Quelllüftungssystem eingebracht. Zur bedarfsgerechten Anpassung der Luftmengen sind alle Räume mit variablen Volumenstromreglern ausgestattet. Die zentralen Hauptlüftungsgeräte sind als sorptionsgestützte Vollklimaanlagen ausgeführt. In diesem tec2 | 2016 tec2 | 2016 nicht allein durch die beidseitig angeordneten thermischen Speicher abgefangen werden können, durch ergänzende Komponenten ausgeglichen werden. Dies ist auf der warmen Seite die Speisung aus dem Hochtemperaturkreis (in der Betriebspraxis kommt dieser Zustand jedoch praktisch nicht vor) und auf der kalten Seite die Ergänzung durch freie Kühlung aus dem Erdsondenfeld oder dem Glykol-Kühler. Letzterer dient auch als Rückkühlwerk der Wärmepumpe im Falle eines Wärmeüberangebots. Vereinzelte Verbrauchsstellen, wie zum Beispiel Prüfstände und Laborklimatisierungen, benötigen konstant niedrigere Temperaturen (bis sechs Grad Celsius). Diese werden durch einen eigenständigen kleinen Kaltwassersatz versorgt. Die Komplexität der Energietechnik im E.ON-ERCHauptgebäude erfordert eine entsprechende Koordination und Automatisierung, damit jedem Bedarfszustand mit dem optimalen Betriebszustand der Energiesysteme begegnet werden kann. Das dazu erforderliche Knowhow muss in die Gebäudeautomation überführt werden, das als Gehirn und Nervensystem des Energiesystems „Gebäude“ betrachtet werden kann. Im Rahmen der Gebäudeautomation werden Zustände erfasst, Entscheidungen getroffen und Systeme so koordiniert, dass diese ihre individuelle Aufgabe (zum Beispiel Sicherstellung des thermischen Komforts) wie auch die übergeordnete Zielsetzung (zum Beispiel bei Minimierung des exergetischen Aufwands) erfüllen können. Foto: E.ON ERC Prozess wird die Außenluft mithilfe einer LiCl-Lösung getrocknet. Im Anschluss wird die Zuluft mittels eines Kreuzstrom-Wärmeübertragers und adiabater Verduns tungskühlung gekühlt. Zur Regenerierung der verdünnten Lösung wird Wärmeenergie auf einem hohen Temperaturniveau benötigt. Diese Hochtemperatur- Wärmeenergie wird durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt. Somit wird im Sommer die Abwärme des BHKW in den Prozess eingespeist, anstatt an die Umgebung abgeführt zu werden. Neben den Funktionen Heizen, Kühlen und Wärmerückgewinnung ist somit auch die Funktion der Entfeuchtung verfügbar. Die Befeuchtung erfolgt durch Dampfbefeuchter. Die Frischluft wird bei hohen Außentemperaturen bis auf 21 Grad Celsius vorgekühlt und dezentral nachbereitet. Die Nebenlüftungsanlage versorgt die Nebenflächen mit Frischluft. Diese Anlage verfügt über einen Kreuzstrom-Wärmeübertrager als Wärmerückgewinnung sowie einen Sprühdüsenbefeuchter zur adiabaten Abluftbefeuchtung und Zuluftkühlung. Als Wärmetransportmedium wird so weit wie möglich Wasser verwendet, um den Energietransport so effizient wie möglich zu gestalten. Eigenständige Netze für jedes Temperaturniveau minimieren den Verlust thermischer Energie in der Verteilung und erlauben einen bedarfsorientierten Pumpenbetrieb. Auf der Ebene der Energiewandlung wird im Hochtemperaturbereich (bis 80 Grad Celsius) die Energie über ein gasmotorisches BHKW bereitgestellt. Für Notfälle stehen zwei Brennwertkessel bereit. Über einen Wärmeübertrager ist eine Verschiebung der Energie vom Hochtemperatur- in den Niedertemperaturbereich für einen Backup- und einen Unterstützungsbetrieb möglich. Im Niedertemperaturbereich erfolgt die Bereitstellung über eine Turbo-Kompressions-Wärmepumpe, die gleichzeitig zur Erzeugung der Kälteenergie betrieben wird. Als Energiequelle für die Wärmepumpe wird ein Erdsondenfeld, bestehend aus Bohrlöchern mit einer Tiefe von je 100 Metern, sowie die Abwärme aus dem Gebäude verwendet. Während die warme Seite der Wärmepumpe zur Versorgung des Niedertemperaturbereichs (bis 35 Grad Celsius) des Wärmenetzes genutzt wird, dient die kalte Seite der Wärmepumpe zugleich der Bereitstellung des Kaltwassers für die Klimatisierung des Gebäudes (bis 17 Grad Celsius). Die Energiebilanz zwischen warmer und kalter Seite kann für den Fall, dass Schwankungen Energiekonzept des Hauptgebäudes des E.ON Energy Research Centers 55 Um die Entwicklung nachhaltiger Energiekonzepte zur Reduzierung des Endenergiebedarfs von Shoppingcentern mithilfe der Nutzung regenerativer Energien geht es in einem Projekt, das das Institut Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) des E.ON Energy Research Centers (ERC) gemeinsam mit dem Institut für Entwerfen und Konstruieren (IEK) der Leibniz Universität Hannover durchführt. I n der Vergangenheit wurde der Energieverbrauch von Shoppingcentern gegenüber anderen Kostenstellen nicht ausreichend gewürdigt. Aufgrund der hohen Energiedichte und der wachsenden Anzahl von Centern müssen zwingend für diesen Gebäudetyp nachhaltige Energiekonzepte entwickelt und die tatsächlichen Energiebedarfsstrukturen erstellt werden. Der hohe Energiebedarf von heutigen Shoppingcentern wird vor allem durch die hohen Wärmeeinträge der Beleuchtungssysteme verursacht. Die Wärme wird durch raumlufttechnische Anlagen, also durch das Medium Luft, abgeführt. Kälteerzeugung erfolgt durch strombetriebene Kompressionskältemaschinen oder thermisch betriebene Adsorptionskältemaschinen. Ziel dieses vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), der E.ON SE und der TROX GmbH geförderten Projekts (FKZ 03ET1092B) ist die Entwicklung nachhaltiger Energiekonzepte zur Reduzierung des Endenergiebedarfs mithilfe der Nutzung regenerativer Energien. In ausgewählten Shoppingcentern startete im Sommer 2013 ein Energie- und Betriebsmonitoring mit Datensammlung des Endenergieverbrauchs. Die Auswertung dieser Daten soll für Istzustände und die Ausarbeitung nachhaltiger Anlagenkonzepte verwendet werden. Zur Kühlung der Shoppingcenter wird die Nutzung von Luft-Wasser-Anlagen verfolgt. Beispiele dafür sind Deckeninduktionsgeräte, wobei Kaltwasser aus oberflächennaher Geothermie genutzt wird. In den neuartigen Luft-Wasser-Systemen kommen relativ hohe Kalt- 56 Foto: E.ON ERC Forschungsprojekte Neue Energiesysteme für Shoppingcenter der Zukunft (EffShop) wassertemperaturen zum Einsatz, sodass ein hoher exergetischer Wirkungsgrad bei der Kälteerzeugung erreicht werden kann. Da in den Shoppingcentern die Kühllasten nicht mehr durch raumlufttechnische Anlagen abgeführt werden sollen, sondern durch Luft-Wasser-Anlagen, wird die Reduzierung der Luftvolumenströme der raumlufttechnischen Anlagen verfolgt. Dadurch muss die Auswirkung der reduzierten Luftwechselraten auf die Luftqualität in den Verkaufsstätten untersucht und die Mindestluftvolumenströme bei eingehaltener guter Luftqualität für Shoppingcenter vorgeschlagen werden. Um das Geruchsverhalten der Verkaufsware bei gesenktem Luftvolumenstrom zu erforschen, sind Luftqualitätsuntersuchungen der spezifischen Warengruppen mit Unterstützung von Probanden durchzuführen. Dies erfolgt mithilfe spezieller Emissionskammern im Labor. Über die Darbietung der Luft aus den Emissionskammern und den Einsatz eines Vergleichsmaßstabs können geschulte Probanden eine Aussage zur empfundenen Luftqualität treffen. Für unterschiedliche Luftvolumenströme können so stoffspezifische Verdünnungskennlinien ermittelt und notwendige Luftvolumenströme für eine gute Luftqualität festgelegt werden. Kontakt: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Daniela Hegemann M. Sc. [email protected] Dipl.-Ing. Paul Mathis [email protected] tec2 | 2016 Fotos: E.ON ERC Im institutseigenen Labor (oben) zur Untersuchung von Raumluftqualität und Akustik im Hauptgebäude des E.ON Energieforschungszentrums können beispielsweise aus Baumaterialien austretende Gerüche mit angelernten Probanden auf einem Vergleichsmaßstab mit sechs unterschiedlichen Aceton-Luft-Mischungen bewertet werden. Linke Seite: Mittels numerischer Strömungssimulation wird die Raumluftströmung für neuartige Klimatisierungskonzepte untersucht. In der Abbildung dargestellt sind Ergebnisse für die Temperaturverteilung und die Strömung am Austritt der Deckeninduktionsgeräte für eine generische Geometrie eines Shops. Im Labor bewertet eine trainierte Probandin die empfundene Luftqualität für unterschiedliche Luftproben aus einem Shoppingcenter mittels eines Vergleichsmaßstabs. Im Labor des E.ON Energieforschungszentrums kann die Raumluftqualität untersucht werden. Um das Labor mit sauberer und konditionierter Luft zu versorgen, ist diese Anlage mit Aktivkohlefiltern ausgerüstet. tec2 | 2016 Effiziente Energiespeicherung mithilfe neuer Wärmeträger Am Institut Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) des E.ON Energy Research Centers (ERC) wurden Dispersionen aus Paraffinen und Wasser für Anwendungen in Versorgungssystemen der Gebäudetechnik bei der Energieverteilung erforscht. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) (FKZ 0327471B) gefördert und gemeinsam mit der FhG UMSICHT bearbeitet. D er nicht synchrone Lastgang von Energienachfrage und -angebot macht Energiespeichersysteme erforderlich. Insbesondere bei den regenerativen Energien oder der gekoppelten Energieerzeugung sind Energiespeicher unabdingbar, da hier die Freiheitsgrade bei der Energieerzeugung noch stärker eingeschränkt sind. Aber auch die Energieverteilung bietet noch Potenziale zur Effizienzsteigerung. Bei Erhöhung der Transportkapazität eines Netzes kann der Aufwand zur Verteilung der Energie in diesem Netz reduziert werden. Diese Erhöhung der Transportkapazität wird durch Steigerung der Energiedichte oder Reduzierung des Leitungswiderstands realisiert. Im Temperaturbereich über 0 Grad Celsius kommen Paraffin-Wasser-Dispersionen als alternative Kälte-/Wärmeträger und als Speichermedium für Versorgungssysteme in Betracht. Paraffin-Wasser-Dispersionen bestehen aus Paraffin als dispergierte Phase und Wasser als kontinuierliche Phase. Aufgrund der schlechten Löslichkeit von Paraffin in Wasser wird das Paraffin mithilfe eines Dispergators und der Zugabe von Emulgatoren bei erhöhten Temperaturen im Wasser dispergiert. Die Dispersionen werden als Alternative zu Wasser eingesetzt, wobei sie im Vergleich zu Wasser in einem begrenzten Temperaturbereich eine deutlich höhere Energiedichte besitzen können. Die höhere Energiedichte der Dispersionen basiert auf dem Phasenwechsel des Paraffins in diesem Temperaturbereich. Im Gegensatz zu Wasser kann mit den Dispersionen nicht nur die sensible Wärme über eine Temperaturspreizung, sondern auch die latente Wärme des Phasenwechsels genutzt 57 Paraffin-Wasser-Dispersionsmodell werden mehrere Gesamtsysteme simulativ untersucht. Die Stabilität der Paraffin-Wasser-Dispersion wurde an Prüfständen nachgewiesen und im Praxiseinsatz im Counter-Entropie-Haus während des „Solar Decathlon 2012“-Wettbewerbs in Madrid bestätigt. Allerdings sind noch mehr Feldversuche erforderlich, um die Stabilität bewerten zu können. Zu energetischen Einsparungen führten die Systemsimulationen in Fällen mit hohen Wärmeverlusten oder Lastverschiebungen. Die Einsparungen waren jedoch meist sehr gering oder stark systemabhängig. Die durch den hohen Druckverlust entstehende größere Pumparbeit der ParaffinWasser-Dispersion ermöglicht aufgrund der hohen Stromkosten derzeit allerdings keinen wirtschaftlichen Betrieb. Für die Zukunft vielversprechend erscheinen dem Phasenwechsel angepasste Regelstrategien, um die energetische Effizienz der Systeme über lange Zeiträume hoch zu halten. Kontakt: Pooyan Jahangiri M. Sc. [email protected] Foto: E.ON ERC Forschungsprojekte werden. Der Phasenwechsel des Paraffins kann entsprechend der Anwendung einem gewünschten Temperaturbereich angepasst werden. Dabei ist die Wärmekapazität des Kälte-/Wärmeträgers ein Maß für die Energiedichte und bestimmt die Übertragungsleistung des Netzes. Die Wärmekapazität ist umso größer, je größer die Änderung der spezifischen Enthalpie über eine Temperaturspreizung ist. Die Stabilität unterschiedlicher Dispersionen unter thermischen und mechanischen Belastungen wurde an verschiedenen Prüfständen untersucht und die physikalischen Eigenschaften der Dispersionen wurden gemessen. Das Verhalten der Paraffin-Wasser-Dispersion in unterschiedlichen Anwendungsfällen, wie zum Beispiel Kältenetzen oder Solarthermie, wird dann in Simulationen untersucht. Zur Modellierung und Simulation des Fluids wurde die Programmiersprache Modelica genutzt. Mithilfe der gemessenen Eigenschaften der Dispersionen wird die bereits vorhandene Medienbibliothek in Modelica für nicht-newtonsche Flüssigkeiten erweitert. Funktionen wie Druckverlust, Wärmeübertragung, Enthalpie, Dichte und Entropie werden in der neuen Medienbibliothek implementiert. Mit dem neuen Paraffin-Wasser-Emulsionen können im Vergleich zu Wasser in einem begrenzten Temperaturbereich eine deutlich höhere Energiedichte besitzen. 58 tec2 | 2016 Städteplanung: Energieeffizienz steigern, CO2-Emission senken Um die Entwicklung eines integralen Planungshilfsmittels von Mischgebieten ging es in einem Projekt „EnEff:Stadt – Bottrop, Welheimer Mark“ des In stituts Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) in Kooperation mit dem Institut Automation of Complex Power Systems des E.ON Energy Research Centers (ERC). m Kontext des „InnovationCity Ruhr“-Projekts wird eine Reduktion der CO2-Emissionen um 50 Prozent von 2010 bis zum Jahr 2020 in der Modellstadt Bottrop angestrebt. Das vom BMWi geförderte Projekt „EnEff:Stadt – Bottrop, Welheimer Mark“ (FKZ 03ET1138D) trägt über energetische Optimierung des Quartiers Welheimer Mark zu diesem Ziel bei. Bei der Welheimer Mark handelt es sich um ein Mischgebiet, bestehend aus Industrie, Gewerbe und Wohngebäuden. Viele Betrachtungsweisen zur Steigerung der Energieeffizienz fokussieren sich ausschließlich auf bestimmte Gebietsformen oder Gebäudetypen. Das Projekt „EnEff:Stadt – Bottrop, Welheimer Mark“ zielt hingegen auf eine integrale Betrachtungsweise von Gebäuden, Anlagentechnik sowie thermischen und elektrischen Netzen in heterogenen Arealen ab. Dieser Ansatz ermöglicht die Identifizierung von Synergieeffekten zwischen Gewerbe, Industrie und Wohnen, beispielsweise über Abwärmenutzung zur Raumheizung oder über die Erhöhung des Eigenverbrauchs an Fotovoltaikstrom durch dezentrale, elektrische Netze. Das Projekt umfasst zwei wichtige Aspekte: Erstens, die Analyse sowie energetische Aufwertung des Mischgebiets Welheimer Mark durch den Einsatz effizienter Technologien. Zweitens, die Entwicklung eines inte gralen Planungstools für komplexe Quartiere, dessen Methodik auf andere Quartiere übertragbar ist. Kern des Planungstools ist eine Stadtquartiersdatenbank, welche mit einem geografischen Informationssystem (GIS) gekoppelt wurde. Die GIS-Anbindung ermöglicht ein vereinfachtes Datenmanagement sowie die grafische Darstellung des Quartiers. Die Stadtquartiersdaten können an ein Optimierungstool übergeben werden, welches Vorschläge für eine optimierte Energieanlagenverteilung und -dimensionierung unterbreitet, mit minimalen jährlichen Kosten oder minimalen Treibhausgasemissionen als mögliche Zielfunktionen. Über Schnittstellen können automatisiert Profile und tec2 | 2016 Foto: E.ON ERC I Der Aufbau des integralen Planungshilfsmittels für Mischgebiete, das im Projekt entwickelt wurde. Gebäudemodelle von Referenzzustand und Optimierungsszenarien generiert und an eine Simulationsumgebung übergeben werden. Die Simulationsplattform ermöglicht sowohl dynamische Simulationen in der Modellierungssprache Modelica als auch elektrische Lastflussberechnungen mit der Software NEPLAN. Simulationsergebnisse können anschließend in der Datenbank gespeichert werden. Erste Optimierungsmaßnahmen wurden bereits vor Ort umgesetzt. Hierzu zählen beispielsweise die Abwärmerückgewinnung aus Druckluftsystemen sowie die Implementierung einer freien Maschinenkühlung innerhalb eines Industriebetriebs. Innerhalb der Industrie bieten die vorgeschlagenen Konzepte ein Reduktionspotenzial von circa 1.670 Tonnen CO2 pro Jahr. Kontakt: Dipl.-Ing. Jan Schiefelbein [email protected] Amir Javadi M. Sc. [email protected] 59 Forschungsprojekte Energieverbrauch „bei uns" um die Hälfte senken Im Forschungsprojekt „EnEff:Campus – RoadMap RWTH Aachen“ untersucht ein interdisziplinäres Team, an dem unter anderem Wissenschaftler des Instituts Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) des E.ON Energy Research Centers (ERC) beteiligt sind, neue Wege, um den Primär energieverbrauch des RWTH-Gebäudebestandes in den nächsten zehn Jahren um 50 Prozent zu verringern. I m Rahmen der Energiewende plant die RWTH Aachen als öffentliche Liegenschaft eine Vorreiterrolle einzunehmen und den eigenen Primärenergieverbrauch zur Versorgung ihrer Liegenschaften zu reduzieren sowie die Energieeffizienz zu erhöhen. In diesem Kontext ist es das Ziel des BMWi-geförderten Projekts „EnEff:Campus – RoadMap RWTH Aachen“ (FKZ 03ET1260A), Wege aufzuzeigen, die zu einer Reduktion des Primärenergieverbrauchs der RWTH Aachen bis 2025 um 50 Prozent führen können und dabei die Kosten so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig sollen die erarbeiteten Methoden als Beispiel für andere Liegenschaften dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Zur Analyse und Verbesserung der Energieversorgung eines großen und heterogenen Gebäudebestands wie im Fall der RWTH Aachen sind verschiedenste Ansätze denkbar. Um aus diesen Ansätzen die sinnvollsten Kombinationen und Synergien zu ermitteln, müssen verschiedene Blickwinkel und Fachkenntnisse eingebracht werden. Daher besteht die Arbeitsgruppe für dieses Projekt aus einem interdisziplinären Team, in das der Lehrstuhl für Gebäudetechnologie (gbt) aus der Architektur, der Lehrstuhl für Energieeffizientes Bauen (E3D) aus dem Bauingenieurwesen, das Facility-Management der RWTH Aachen und der Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik (EBC) aus dem Maschinenwesen eingebunden sind. Für eine ganzheitliche Betrachtung der Gebäude und Versorgungssysteme muss neben dem Aufbau der Systeme auch das reale Verhalten im Betrieb untersucht werden. Daher wird das Projekt von einer aufwendigen Messdatenanalyse begleitet. Die bestehenden Messungen der Energieverbräuche und der Betriebspunkte der 60 Gebäudetechnik werden dabei durch mobile Einzelmessungen ergänzt. Als Ergänzung zur Analyse der Messdaten und Simulationsgrundlage werden sämtliche Daten über Gebäude und Versorgungssysteme der RWTH Aachen in einer Datenbank erfasst und analysiert. Dies umfasst zum einen die rein materiellen und technischen Gebäudedaten, aber auch die „weichen Faktoren“ wie Nutzungszeiten, technische Ausstattung, Denkmalschutz oder die Schadstoffsituation. Auf Basis der erfassten Daten und Simulationsmodelle werden die Energieströme der Gebäude sowie Versorgungsnetze so modelliert, dass das dynamische Verhalten der thermischen Energieströme in den Liegenschaften der RWTH Aachen abgebildet wird. Dazu werden speziell entwickelte Softwarelösungen eingesetzt, um die Modellerstellung weitgehend zu automatisieren. Mit diesen Modellen werden dann verschiedene Verbesserungsvarianten simuliert, um die Effekte von Sanierungsmaßnahmen vorherzusagen und Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Maßnahmen im Vorfeld zu erkennen. Abschließend soll eine dynamische dreidimensionale Visualisierung der Energieflüsse erfolgen. Als Ergebnis dieses auf zwei Jahre angelegten Projekts wird eine Roadmap erstellt, die der RWTH Aachen Wege aufzeigt, wie eine Reduktion des Primär energieverbrauchs ihrer Liegenschaften möglichst kosteneffizient und nachhaltig erreicht werden kann. Des Weiteren werden die gewonnenen Erkenntnisse so aufbereitet, dass andere Liegenschaften aus diesem Beispiel lernen und ihre eigene Energieversorgung effizienter gestalten können. Kontakt: Dipl.-Ing. Marcus Fuchs [email protected] Dipl.-Ing. Moritz Lauster [email protected] Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Teichmann [email protected] tec2 | 2016 Foto: E.ON ERC Wie behaglich ist die Flugzeugkabine? Um die thermische Behaglichkeit ging es unter anderem in einem Projekt des Instituts Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) des E.ON Energy Research Centers (ERC). Mithilfe von Probanden wurde der Komfort in Flugzeugkabinen unter unterschiedlichen thermischen RandbedingunGeometrie der betrachteten Kabine von großer Bedeugen untersucht. tung für die charakteristischen Strömungsphänomene. ie Bewertung und Vorhersage des lokalen Kom- Für die detaillierte Untersuchung von Klimakonzepten forts in Raumluftströmungen wird durch neue Be- in Flugzeugkabinen dient das Aachener Aircraft Mocklüftungskonzepte und den Einsatz von Komfortmodel- up. Der Prüfstand stellt eine sechsreihige Single-Aisle- len immer komplexer. Am Lehrstuhl für Gebäude- und Kabine mit temperierbaren Wand- und FußbodenfläRaumklimatechnik wurde im Rahmen früherer Projekte chen dar und bietet über einen modularen Aufbau die das „33-Knoten-Komfortmodell“ (33NCM) entwickelt, Möglichkeit, nicht nur eine feste Geometrie des Linings welches das thermische Empfinden und die thermische zu untersuchen, sondern in kurzer Zeit das Lining anzuBehaglichkeit einer durchschnittlichen Person vorher- passen. Durch die geometrisch beengten Verhältnisse wird sagen kann. Die Modellparametrierung beruht auf Probandenversuchen unter unterschiedlichen thermischen der thermische Komfort in der Kabine maßgeblich von Randbedingungen. Die genaue Erfassung und Reprodu- den Temperaturen der eintretenden Zuluft und dem Gezierbarkeit der Randbedingungen ist dabei häufig schwindigkeitsfeld hinter den Luftauslässen beeinschwierig. Zur Erweiterung des Anwendungsbereichs flusst. Aus dem geringen Abstand der Personen zu den des Modells wurden deshalb Probandenexperimente in umgebenden Wänden, respektive zu den Luftauslässen, einem hochmodularen Komfortkubus, dem Aachener resultiert ein hohes Zugluftrisiko in der Aufenthaltszone. Zur Untersuchung verschiedener Einstellungen des Comfort Cube (ACCu), durchgeführt. Der ACCu hat eine Grundfläche von zwei mal zwei Lüftungssystems werden Probandenversuche in dieser Metern und eine Höhe von zweieinhalb Metern. Die Kabinenumgebung durchgeführt. Die gewonnenen Ergebnisse beinhalten das thermiTemperatur kann für jede Oberfläche separat geregelt werden. Von den vier Seitenwänden in Umfangsrich- sche Empfinden, die thermische Behaglichkeit und die tung sind drei in Höhenrichtung feiner unterteilt. Insge- Präferenz der Temperaturänderung. Zudem werden samt können 16 Flächensegmente separat temperiert Temperaturen und Geschwindigkeiten in der Aufentwerden. Die Segmentierung ermöglicht die Berücksich- haltszone messtechnisch für verschiedene Konfiguratitigung von Einflüssen wie Strahlungsasymmetrien und onen ermittelt. Thermische Manikins stellen als Wärverschiedenen Temperaturgradienten. Die Belüftung mequellen dabei eine künstliche Besetzung der Kabine kann wahlweise durch eine Quell- oder Mischlüftung dar. Somit lässt sich für die Aufenthaltszone eine Verrealisiert werden. Im Komfortkubus können jeweils knüpfung der Messdaten mit den aus den Probandendrei Probanden gleichzeitig den thermischen Komfort tests gewonnenen Ergebnissen erzeugen. bewerten. Durch die sehr genaue Einstellung der Randbedingungen kann somit eine Kalibrierung des 33NCM Kontakt: Dipl.-Ing. Martin Möhlenkamp in dieser Umgebung durchgeführt werden. Um die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf reale [email protected] Innenräume zu gewährleisten, ist die Verknüpfung mit Dipl.-Ing. Kai Rewitz Untersuchungen in realitätsnaheren Innenräumen not- [email protected] wendig, denn bei der Untersuchung von Lüftungs- und Dipl.-Ing. Mark Wesseling Klimatisierungskonzepten in Kabinen ist vor allem die [email protected] Foto: E.ON ERC D In der nachgebauten Flugzeugkabine (unten) können am Aachener ERC Probandenexperimente durchgeführt werden. Der Nachbau ist mit Messtechnik für Luftströmungen ausgerüstet und kann flexibel umgerüstet werden. So ist es möglich, Komponenten für die Klimatisierung von Flugzeugen zu untersuchen und zu optimieren. Oben: Der Kabinenteststand samt Luftversorgung im Modell. tec2 | 2016 61 62 Das energetische Optimierungspotenzial einer Fahrzeugklimatiserung wird am Institut Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (EBC) des E.ON Energy Research Centers (ERC) in verschiedenen Forschungsprojekten untersucht. D ie Klimatisierung von Fahrzeugkabinen nimmt hinsichtlich des wachsenden Individualverkehrs in unserer Gesellschaft einen stetig wachsenden Stellenwert ein. Steigende Anforderungen mit Blick auf die thermische Behaglichkeit stehen zudem vor allem in Anbetracht der Nutzung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen in Konkurrenz zum eingesetzten Energieaufwand. Das energetische Optimierungspotenzial der Fahrzeughülle und der Lufteinbringung wird in diesem Zusammenhang in verschiedenen Forschungsprojekten identifiziert und bewertet. Dazu werden adäquate Messverfahren, Simulationswerkzeuge und Probandentests genutzt. Für Konzeptstudien ist die numerische Simulation ein wichtiges Werkzeug. Hierfür müssen die thermischen Randbedingungen der Fahrzeugkabine bekannt sein, sodass solide Kennwerte bezüglich des Wärmedurchgangsverhaltens erforderlich sind. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn energetische Simulationsmodelle zum Einsatz gelangen. Eine Lösung besteht in der messtechnischen Ermittlung von Wärmedurchgangskoeffizienten auf Bauteilebene. Für die messtechnische Erfassung des Wärmedurchgangs stellt sich jedoch das Problem, wie Bauteile in einem Versuchsstand eingebracht werden können und dabei der Wärmebrückeneinfluss des Randverbundes zu angrenzenden Bauteilen abgebildet beziehungsweise adiabatisch simuliert werden kann. In einer praxisorientierten Methodik wurde am Lehrstuhl ein Verfahren zur Messung im eingebauten Zustand entwickelt. Die so ermittelten Daten können in numerischen Simulationen der Durchströmung des Fahrzeuginnenraums genutzt werden. Zielstellung der Untersuchungen ist es, einen hohen Luftaustauschwirkungsgrad zu realisieren und eine akzeptable Bewertung der Insassen hinsichtlich der empfundenen thermischen Behaglichkeit zu erreichen. Zur Simulation der Innenraumströmung werden üblicherweise CFD-Tools mit geometrisch hochaufgelösten Rechengittern genutzt. Mit diesen Gittern können zum einen sehr hohe Genauigkeiten erreicht werden, jedoch geht damit auch ein hoher Rechenaufwand einher. Sollen die Rechenzeiten reduziert werden, stellen sogenannte „coarse grid“-Simulationen eine Alternative dar, sodass die dreidimensionalen Felder für Geschwindigkeit, Temperatur und auch Feuchtigkeit bis in Echtzeit ermittelt werden können. Zusätzlich zu den numerischen Simulationen werden Probandentests durchgeführt, um verschiedene Einstellungen des Klimasystems im Fahrzeug hinsichtlich der thermischen Behaglichkeit und der Energieeffizienz zu bewerten. Kontakt: Dipl.-Ing. Kai Rewitz [email protected] Dipl.-Ing. Mark Wesseling [email protected] FotoS: E.ON ERC Forschungsprojekte Probanden testen die thermische Behaglichkeit in einem Auto. Damit das Klima im Auto stimmt tec2 | 2016 Wärmepumpen unter echten Umgebungsbedingungen bewerten In Kooperation mit dem Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung der TU Dresden und dem Institut für Gebäudeenergetik der Universität Stuttgart entwickelt das Institut Energy Efficient Buildings and Indoor Climate (ERC) ein neues dynamisches Bewertungsverfahren für Wärmepumpen- und MikroKWK-Systeme. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) (FKZ 03ET1211B) gefördert. Foto: E.ON ERC J Über die Zulufteinbringung über vier verteilte Dralldurchlässe wird eine gleichmäßige Temperatur- und Feuchteverteilung in der Klimakammer erzeugt. tec2 | 2016 ahresarbeitszahlen (JAZ) von Wärmepumpensystemen werden heutzutage mit stationären Bewertungsverfahren ermittelt. Dynamische Zustandswechsel, wie die Modulation vom Volllast- in den Teillastbereich, oder An- und Ablaufvorgänge werden durch diese Verfahren gar nicht oder nur unzureichend erfasst. Die Folgen sind zum Teil große Abweichungen zwischen aus Feldtestmessungen ermittelten und berechneten JAZ. Eine instationäre Analyse der Wärmeerzeugersysteme ist demnach naheliegend. In enger Kooperation mit seinen Projektpartnern entwickelt der Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik (EBC) ein neues dynamisches Bewertungsverfahren für Wärmepumpen- und Mikro-KWK-Systeme. Als ein wichtiger Bestandteil des Projektvorhabens werden sowohl Simulationsmodelle von Gebäuden erstellt als auch Prüfstände erbaut, die eine Untersuchung von Wärmepumpen und Mikro-KWK-Anlagen mittels Hardware-in-the-Loop (HiL) erlauben. Der Prüfstand am EBC besteht aus einer Klimakammer, die es ermöglicht, gezielte Umgebungszustände herzustellen, sowie einem umfangreichen Hydraulikmodul, welches den Hydraulikkreislauf der Heizungsanlage abbildet. Die Regelstrategie der Klimakammer ermöglicht es, schnell auf dynamisches Verhalten der Luft-/ Wasser-Wärmepumpen zu reagieren. Die Umgebungsparameter Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit lassen sich nahezu frei in den Bereichen von -16 bis +30 Grad Celsius und 10 bis 98 %rF einstellen. Um verschiedene Leistungsklassen (<5 kW, 5–14 kW, 14– 30 kW) von Wärmepumpen- und Mikro-KWK-Systemen testen zu können, ist das Hydraulikmodul in acht Einzelkreise aufgeteilt. Diese können als Wärmesenke oder Wärmequelle fungieren. Letzteres ermöglicht es unter anderem, Speicherzustände einzustellen, Erträge aus Solarthermie zu emulieren oder das Testen von Wasser-/Wasserbeziehungsweise Sole-/Wasser- Wärmepumpen. Wärme- beziehungsweise Kälteleistung bezieht der HiL-Prüfstand bis zu einer Leistung von 30 kW aus dem Fernwärme- bzw. Fernkältenetz der Hochschule. Die Steuerung und Regelung der Testeinrichtung übernimmt eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) in Verbindung mit einer Middleware, die den Benutzer, die Hardwareebene, die Datenverwaltung und die Gebäudesimulation verknüpft. Aus der Gebäudesimulation ergibt sich die Heizleistung, die an den Prüfstand übermittelt wird. Die Reaktion des Wärmeerzeugersystems wird an die Simulation zurückgegeben. Als Gebäudemodelle stehen Ein- und Mehrfamilienhäuser unterschiedlicher Wärmedämmstandards zur Verfügung. Ihre Implementierung erfolgt mithilfe von Modelica/Dymola. Ziel des Projektes ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das die Bestimmung einer realitätsnahen JAZ in nur wenigen Testtagen erlaubt. Zu diesem Zweck ist es notwendig, sinnvolle meteorologische Daten, die ein Jahr repräsentieren, für kurze Zeitintervalle abzuleiten beziehungsweise zu identifizieren. Auf Basis der gewählten Wetterdaten werden in der Klimakammer diese Umgebungsbedingungen reproduziert und parallel wird der Heizwärmebedarf des Gebäudes simulativ bestimmt. In der finalen Phase des Verbundprojekts werden die Wärmeerzeuger in einem Ringtest unter den Projektpartnern ausgetauscht und auf den eigenen Prüfständen getestet. Durch diesen Ringvergleich wird die Neutralität und Reproduzierbarkeit des Bewertungsverfahrens sichergestellt. Kontakt: Philipp Mehrfeld M. Sc. [email protected] Markus Nürenberg M. Sc. [email protected] Dr.-Ing. Kristian Huchtemann [email protected] 63 Fakultät für Anlagen, Energie- und Maschinensysteme am Ingenieurwissenschaftlichen Zentrum Institut für Technische Gebäudeausrüstung Betzdorfer Straße 2 50679 Köln Telefon: +49 221 8275-2591 Telefax: +49 221 8275-2836 www.th-koeln.de Forschen für das Haus der Zukunft „Green Building Engineering“ heißt der Master studiengang, den das Institut für Technische Gebäudeausrüstung (TGA) der Technischen Hochschule (TH) Köln als eine von wenigen europäischen Hochschulen seit dem Wintersemester 2015/16 anbietet. Hier sollen Technologien entwickelt werden, mit denen besonders umweltfreundliche, energieeffiziente und gesundheitsfördernde Gebäude verwirklicht werden können. Kurz: Gebäude sollen nachhaltig gebaut und betrieben werden. tec2 sprach mit Studiengangsleiterin Prof. Dr.-Ing. Michaela Lambertz über Inhalte und Ziele von „Green Building Engineering“. 64 Frau Prof. Lambertz, was verbirgt sich hinter dem Begriff „Green Building Engineering“? Prof. Lambertz: „Green Building“ steht für nachhaltige Gebäude, die sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigen und dabei den Nutzeranforderungen, etwa an Komfort und Gesundheit, gerecht werden. ‚Engineering‘ bedeutet, dass der Fokus des Studiengangs auf den gebäudetechnischen Aufgabenstellungen und Lösungen liegt. Was sind die Inhalte des Studiengangs? Prof. Lambertz: Wir bieten mit diesem Studiengang ein wissenschaftliches Querprofil für TGA-, Bau- und Architekturingenieure. Integrale Planung wird bei Bauprojekten zunehmend wichtiger. Das heißt, Ingenieure der Technischen Gebäudeausrüstung, Architekten, Bauingenieure und Bauphysiker müssen gemeinsam die Voraussetzungen dafür schaffen, dass technische Einrichtungen nachhaltig funktionieren. Daher sind integrales Planen und Bauprojektmanagement wichtige Bestandteile unseres Studiengangs. Schwerpunkte sind weiterhin Bauen und Optimieren im Bestand, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für Bestandsgebäude und Quartiere, Energiedesign und Systemengineering (Smart Heat), Qualitätsmanagement im Bau, Technisches Gebäudebetriebsmanagement und Monitoring, Ökologisch-energetische Bewertung (Lifecycle-En- tec2 | 2016 Sie sprachen schon das Qualitätsmanagement im Bau an. Zu diesem gehört die Green-Building-Zertifizierung. Was hat es mit dem Green Building Label auf sich? Prof. Lambertz: Zur ganzheitlichen Planung, zum Bau und Betrieb von nachhaltigen Gebäuden gehört zunehmend die Auszeichnung des Gebäudes mit einem sogenannten Green Building Label – dieses ist bei Neubauten in großen Städten nicht mehr wegzudenken. Eine solche Auszeichnung – weltweit stehen unterschiedliche Zertifizierungs-Systeme zur Verfügung – hat den Anspruch, für Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit zu sorgen. Wesentliches Ziel der „Ingenieure der Technischen Gebäudeausrüstung, Green-Building-Bewertung ist es, über festgelegte Kri- Architekten, Bauingenieure und Bauphysiker müssen terien die lokalen und/oder globalen Auswirkungen auf gemeinsam die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Umwelt, auf den Menschen und auf die sozialen und ökonomischen Werte transparent darzustellen und technische Einrichtungen nachhaltig funktionieren.“ nachvollziehbar zu machen. Die unterschiedlichen Zer- Prof. Dr.-Ing. Michaela Lambertz tifizierungs-Systeme definieren Anforderungen an die Gebäude – meist gehen sie dabei über die gesetzlich vorgeschriebenen Anforderungen hinaus – und berücksichtigen die unterschiedlichen klimatischen BedingunDas Institut für gen vor Ort, die jeweilige Ressourcenknappheit und die von Land zu Land unterschiedliche Baukultur. AllerTechnische Gebäudeausrüstung dings resultiert daraus die mangelnde Vergleichbarkeit der Systeme. Am Institut für Technische Gebäudeausrüstung der Technischen Hochschule (TH) Köln sind neun ProfesWelche Aussichten haben Ihre Absolventen nach sorinnen und Professoren sowie sieben Mitarbeiterindem Studium? nen und Mitarbeiter beschäftigt. Es werden zwei StudiProf. Lambertz: Die Studierenden haben nach dem engänge angeboten: Energie- und Gebäudetechnik Masterabschluss ein Fachwissen, das mehrere Themen(Bachelorstudiengang) und Green Building Engineegebiete umfasst, und sind daher gefragte Fachleute beiring (Masterstudiengang). Die Anzahl der Erstsemester spielsweise für Ingenieurgesellschaften oder in der Inliegt bei rund 20 im Masterstudiengang und etwa 135 dustrie. Einsatzgebiete gibt es unter anderem im im Bachelorstudiengang. Das Institut ist mit Laboren Ingenieurbüro, in der Bauverwaltung, bei kommunalen zu folgenden Forschungsbereichen ausgestattet: Brandund industriellen Versorgungsbetrieben, bei Energiemeldetechnik, CFD-Simulation, Chemie und Wasserversorgern, im Energiecontracting, in Laboratorien zur untersuchung, Elektrische Gebäudeausrüstung, EinTGA Komponenten-Entwicklung, in Entsorgungs- und bruchmelde- und Videotechnik, Gebäudeautomation umweltorientierten Unternehmen, als Zertifizierer von und Regelungstechnik, Gebäudesystemtechnik, RaumGreen Building oder im Anlagenbau beziehungsweise lufttechnik, Strömungstechnik, Thermische Speicher, bei Komponenten-Herstellern im Bereich erneuerbare Heizungstechnik sowie Wärmepumpen und KältetechEnergien. nik. [ Dr. Dunja Beck ] tec2 | 2016 65 Foto: TGA gineering und Methodenentwicklung), Komfort, Sicherheit und Gesundheit im Gebäude sowie Optimierung des Technischen Gebäudemanagements durch Gebäudeautomation (Smart Building). Forschungsprojekte BHKW-Energieversorgungskonzept für den Campus Deutz der TH Köln Im Frühjahr 2015 wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit des Studienganges Energie- und Gebäudetechnik am Institut für Technische Gebäudeausrüstung (TGA) der Technischen Hochschule (TH) Köln die Realisierung und Sinnhaftigkeit einer BHKW-Integration in die Bestandsanlage des Campus Deutz geprüft. Der Campus Deutz der damaligen Fachhochschule Köln wurde im Jahr 1972 fertiggestellt und ebenfalls in jenem Jahr in Betrieb genommen. Bautechnische Veränderungen fanden seitdem lediglich am Altbau statt (Kernsanierung im laufenden Betrieb). Außerdem wurde im Jahr 2002 die neu errichtete Hochschulbibliothek fertiggestellt. Die installierte Wärmeerzeugung des Campus bedarf einer getrennten Betrachtung. So wird der Altbau des Campus über ein Fernwärmeleitungsnetz versorgt, wohingegen die Wärmeenergie für die übrigen Gebäude von zwei baugleichen Heißwasserkesseln bereitgestellt wird. Diese Wärmeerzeuger sind Teil der Erstinstallation und weisen somit bereits eine Betriebslaufzeit Grafik: TGA Jahresverlauf (oben) und Primär-RL-Temperatur 66 von über vier Jahrzehnten auf. Da sich aufgrund der langen Laufzeit und der veralteten Technik die Anlage hinsichtlich der Effizienz mit dem Stand der heutigen Technik nicht mehr auf Augenhöhe befindet, entstand die Idee, den Wirkungsgrad und die Wirtschaftlichkeit der Anlage durch eine BHKW-Einbindung zu steigern. Zur Durchführung einer fachgerechten Planung wurde zunächst eine Bestandsaufnahme durchgeführt, die folgende Ergebnisse lieferte: In circa 5.000 Stunden des Jahres liegt ein Heizbetrieb vor, die aufgenommene Stromlast beträgt über das Jahr mindestens 300 kW und eine Integration in den Primärkreis der Bestandsanlage, zwecks Rücklauftemperatur-Anhebung, ist aufgrund von thermodynamischen Hindernissen nicht möglich. Da es sich bei den Wärmeerzeugern um Heißwasserkessel handelt, befinden sich die Temperaturen im Primärkreis auf sehr hohen Niveaus. So fällt der Rücklauf im Primärkreis minimal auf einen Wert von 95 Grad Celsius ab, liegt jedoch meist im Bereich von 120 Grad Celsius. Mit dem Wissen, dass BHKW maximal in der Lage sind, eine VL-Temperatur von circa 90 Grad Celsius zu erzeugen, wird ersichtlich, dass eine Einbindung in den Primärkreis nicht realisierbar ist. Aus diesem Grund wurde ein Konzept entwickelt, welches die BHKW-Integration in dem Sekundärkreislauf vorsieht. Die Einbindung findet nun mittels eines Pufferspeichers statt, welcher durch die vom BHKW erzeugte Wärme beladen wird. Da der Sekundärkreis gemäß damaligen Standards mit Systemtemperaturen von 90 zu 70 Grad Celsius betrieben wird, ist das BHKW hier in der Lage, den RL zu erwärmen. Die Trennung der Primär- und Sekundärkreisläufe geschieht mittels Wärmeübertragern. Das entwickelte Konzept sieht vor, dass das Heizungswasser, das nach dem Rücklaufsammler abgekühlt vorliegt, zunächst in den Pufferspeicher strömt. Da dieser vom BHKW beladen wird, speichert dieser im vollen Ladezustand Wasser mit einer Temperatur von 90 Grad Celsius und ist somit selbst im Auslegungsfall beinahe in der Lage, den Rücklauf auf die nötige Temperatur von 90 Grad Celsius zu erwärmen (nur beinahe aufgrund der Übertragungsverluste). Ist die Speichertemperatur zu einem Zeitpunkt zu gering, um die berechnete Vorlauftemperatur zu erzielen, so wird die dazu nötige Wärmeenergie tec2 | 2016 tec2 | 2016 Grafik: TGA durch Übertragung vom Primär- auf den Sekundärkreis gewonnen. Zu Zeiten, in denen der Speicher die nötige Vorlauftemperatur erzielt, wird durch Schaltung eines Dreiwege-Ventils der Wärmeübertrager umströmt. Um die Wirtschaftlichkeit zu prüfen, ist es nötig, ein hinsichtlich der Leistung kompatibles BHKW zu bestimmen und dessen Jahresverlauf zu simulieren. Vorgabe bei der Auswahl und der Art des Betriebs war es, einen Betrieb zu gewährleisten, der eine hundertprozentige Eigennutzung des produzierten Stroms ermöglicht. Daher war für die Leistungsbestimmung des BHKW die Stromlast die ausschlaggebende Größe, um eine Einspeisung beziehungsweise eine Stromüberproduktion zu vermeiden. Da der Verlauf der Stromlast ab einem Wert von circa 500 kW sehr flach verläuft, fiel im Verlauf der Untersuchung der Entschluss, verschieden leistungsstarke BHKW zu untersuchen. So wurden Blockheizkraftwerke mit elektrischen Leistungen von 300, 0 und 500 kW einbezogen und mit marktüblichen Wirkungsgraden veranschlagt, um die thermische Leistung zu bestimmen und eine herstellerunabhängige Untersuchung durchführen zu können. Zur Ergebniserläuterung dienen nachfolgend die Resultate des mittleren BHKW (0 kW el.). Es ist ersichtlich, dass sowohl der modulierende als auch der Betrieb mit Wärmevernichtung (WV) eine erhebliche Steigerung der Betriebslaufzeit zur Folge haben. Korrespondierend dazu ist das BHKW in der Lage, einen zunehmenden Anteil der benötigten Energiemengen (Wärme und Strom) zu decken. Bedingt durch diese Bedarfsdeckung, erzielt durch eine effizientere und kostengünstigere Methode im Vergleich zum Bestand, ergibt sich ein finanzieller Überschuss gegenüber der Ausgangssituation. Das Maß der Kostensenkung lässt sich an den spez. Energiekosten beziffern. So ist hier eine Reduzierung der Kosten um 3,2 ct/kWh, vom Bestand zum Modulationsbetrieb mit WV, zu erzielen. Doch nicht nur die ökonomischen Aspekte der Anlage verbessern sich. Ebenso führte eine BHKW-Integration zu einer Minderung der ökologischen Belastung, verursacht durch eben jene. Nachweisbar ist dies anhand der benötigten Primärenergie und der Menge ausgestoßener umweltschädlicher Stoffe (angegeben als CO2-Äquivalent). So ist zu erwarten, dass der Primärenergiebedarf Schaltschema und diagrammatische Ergebnisdarstellung um mindestens 1,7 Mio. kWh pro Jahr sinkt und gleichzeitig die emittierten Schadstoffe um 570 Tonnen pro Jahr abnehmen. Nach Betrachtung aller Ergebnisse ist daher festzustellen, dass eine Realisierung der Idee der Anlagenerweiterung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch hinsichtlich umweltpolitischer Aspekte durchaus lohnenswert erscheint. Kontakt: Prof. Dr. Andreas Henne [email protected] Patrick Billstein B. Eng. [email protected] 67 Mit dem Thema Druckbelüftungsanlagen, die der Rauchfreiheit von Treppenräumen dienen sollen, beschäftigt sich ein Forschungsprojekt am Institut für Technische Gebäudeausrüstung (TGA) der Technischen Hochschule (TH) Köln. Speziell entwickelte raumlufttechnische Anlagen werden derzeit zur Rauchfreihaltung von Rettungswegen eingesetzt. Hierbei wird Luft mittels eines Ventilators in den Treppenraum gedrückt. Diese Anlagen sind seit einigen Jahren von wenigen Herstellern auf dem Markt. Bei hohen Gebäuden werden allerdings die Anlagen komplexer, da der Differenzdruck im Treppenraum mit der Höhe abnimmt und sich Windeinflüsse auswirken. Weiterhin unterscheidet sich der aufzubauende Differenzdruck in Abhängigkeit der Witterung, insbesondere im Sommer- und Winterfall. Zur Erforschung des Themas sollen zunächst zwei Treppenraummodelle (ein viergeschossiges Gebäude und ein Hochhaus) mit Druckbelüftungsanlagen aufgebaut werden. Zurzeit sind bereits fünf Master-Studierende des Studiengangs „Green Building Engineering“ mit der Entwurfsplanung des ersten (kleinen) Treppenraumes beschäftigt. Das Treppenraummodell muss anschließend (in Plexiglas) umgesetzt werden. Hierbei stehen die Anlagentechnik im Modellmaßstab (mit Ventilator, Rauchabzugsklappe, Abströmkanälen) sowie die Druckregelung (Differenzdrucksensoren, Klappenund Türsteuerungen) im Vordergrund. Nach der Umsetzung erfolgen Rauchversuche und Druckmessungen bei verschiedenen Randbedingungen. Die Modelle sollen mobil konzipiert werden, sodass auch Messungen im Außenbereich (bei verschiedenen Witterungsbedingungen) möglich sind. Geplant sind Versuche, die bei unterschiedlichen Ventilatorleistungen und Differenzdrücke gefahren und miteinander verglichen werden. Zur weiteren Erforschung des Themas werden die Messergebnisse anschließend mit Originalanlagen verglichen. Es bestehen gute Kontakte zu ausführenden Firmen, sodass der Zugang zu mehreren Anlagen – im Raum Köln und deutschlandweit – gegeben ist. Das Forschungsprojekt soll in der Lehre in den Modulen Brandschutz (WPF, Bachelor), spezielle Anwen- Grafik: TGA Forschungsprojekte 68 Damit Treppenhäuser rauchfrei bleiben Treppenraummodell mit der grundlegenden Anlagentechnik dungen der Regelungstechnik (WPF, Bachelor) sowie Brandschutzsysteme in der Gebäudetechnik (Master) vermittelt werden. Zur Weiterführung des Forschungs- und Lehrkonzeptes ist für die folgenden Jahre angedacht, im Anschluss an die Experimente vergleichende Strömungssimulationen (CFD) durchzuführen. Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Felix Hausmann [email protected] tec2 | 2016 Solargestütztes Wärmepumpensystem mit PCM-Wärmespeichern Aufgrund des stetig steigenden Strompreises und der sinkenden Einspeisevergütung von PV-Strom in das öffentliche Netz wird die Eigennutzung von PV-Strom aus ökonomischer Sicht für den Anlagenbetreiber immer attraktiver. Da der Trend mehr und mehr in Richtung autarker Energieversorgung geht, können Fotovoltaikanlagen neben der Stromerzeugung, auch in Kombination zur Wärmeproduktion über sogenannte fotovoltaisch-thermische Kollektoren (kurz: PVT-Kollektoren) genutzt werden. Um möglichst viel des selbst erzeugten Stromes und der Wärme sinnvoll zu nutzen, bietet sich in diesem Zusammenhang die Nutzung einer Wärmepumpe für die Raumbeheizung sowie die Trinkwasser-Erwärmung an. Am Institut für Technische Gebäudeausrüstung der TH Köln entstand im Zuge dieser Entwicklung ein Forschungsprojekt zu den Themen „Wärmeerzeugung für ein Nullenergiegebäude“ und „Thermischer Energiespeicher zur autarken Energieversorgung aus Solar energie“. Das Ziel des Vorhabens liegt darin, einen Sozialraum der TH Köln möglichst autark und regenerativ durch die Unterstützung von Solarenergie mit Wärme zu versorgen. Das Grundprinzip des Konzeptes beruht darauf, durch die PVT-Luftkollektoren elektrische Energie zu erzeugen und gleichzeitig die Umgebungsluft vorzuwärmen. Die dadurch gewonnene elektrische und thermische Energie wird einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zugeführt, um zum einen diese zu betreiben und zum anderen die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle (Außenluft) und Wärmesenke (Vorlauftemperatur der Wärmepumpe) zu verringern. Durch die Verringerung der Temperaturdifferenz zwischen Außenluft und Vorlauftemperatur der Wärmepumpe wird die Leistungsziffer (COP) der Wärmepumpe gesteigert und dadurch die Energieeffizienz verbessert. Das Problem, das sich tec2 | 2016 Foto: TGA Das Forschungsprojekt zu den Themen „Wärme erzeugung für ein Nullenergiegebäude“ und „Thermische Energiespeicher zur autarken Energieversorgung aus Solarenergie“ wird am Institut für Technische Gebäudeausrüstung (TGA) der Technischen Hochschule (TH) Köln durchgeführt. bei der Nutzung solarer Energie ergibt, ist die zeitliche Diskrepanz zwischen dem Energieangebot der Sonne und dem Energieverbrauch, sodass der Einsatz eines energieeffizienten Wärmespeichers ein unabdingbares Instrument der Lastverschiebung darstellt. Zum Einsatz kommt hierbei ein Wärmespeicher, der als Speichermedium Wasser und ein Phasenwechselmaterial (Phase-Change-Material, PCM) enthält. Der Vorteil der Nutzung dieser Speichertechnologie gegenüber reinen Wasserwärmespeichern liegt darin, dass schon bei geringeren Temperaturdifferenzen neben der fühlbaren (sensiblen) Wärme auch die verborgene (latente) Energie, die während des Schmelz- beziehungsweise Erstarrungsprozesses auftritt, ausgenutzt und gespeichert wird. Das nächste angestrebte Ziel widmet sich der Gebäudeautomation. Hierbei soll ein Energiemanagementkonzept erstellt und umgesetzt werden, wodurch die einzelnen Anlagenkomponenten miteinander intelligent vernetzt werden. Durch die Erfassung und Verknüpfung von Anlagenmessdaten und Wetterprognosen wird ein Zusammenspiel zwischen Bedarf und Ertrag hergestellt, um so, nach gegebenen Anforderungen und Bedingungen, vorausschauend die energetisch effizientesten Laufzeiten zu ermitteln. Die ForschungsWärmepumpenanlage am Institut für Technische Gebäude ausrüstung der TH Köln. Kontakt: Prof. Dr. Andreas Henne [email protected] Pascal Büttgen B. Eng. [email protected] 69 Zum Einsatz thermischer Energiespeicher in Gebäuden werden am Institut für Technische Gebäudeausrüstung (TGA) der Technischen Hochschule (TH) Köln zahlreiche Forschungsarbeiten durchgeführt. Der Fokus dieser Forschungen liegt auf der Energie, die im Phasenwechsel frei wird oder gespeichert werden kann. Erneuerbare Energien – beispielsweise aus einer Photovoltaikanlage (PV) – in das System der Gebäudeversorgung zu integrieren, ist ohne thermische Speicher nicht möglich. Üblicherweise werden Wassertanks oder -behälter als solche Speicher verwendet. Am TGA dagegen kommen anstelle von Wasser als Phasenwechselmaterial (PCM) zunehmend Phasenwechselmaterialien mit Latenttemperaturen zwischen 18 und 60 Grad Celsius zum Einsatz. Der Einsatz zu Kühlzwecken ist dabei weiter fortgeschritten als der zur Wärmespeicherung. Am TGA wurden zwei Wärmespeichertypen, einer mit Graphit/Natriumacetat-Trihydratfüllung und Rohrwärmetauscher und einer mit einem Plattenwärmetauscher und einer reinen Natriumacetat-Trihydratfüllung sowie ein 30-kWh-Kältespeicher mit einer Graphit/Salz hydratmischung entwickelt. Untersucht wurde einerseits die Speicherdynamik (Kältespeicher) und andererseits die Geometrie der Wärmeübertrager im Hinblick auf Reaktionen der Speicher auf schnelle Änderungen der Sonneneinstrahlung. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es in Zukunft wichtig ist, thermische Speicher in multivalente Systeme der Gebäudeversorgung zu integrieren. Denn vor allem die thermischen Speicher werden noch nicht zu einem effizienten Gesamtsystem zusammengebunden, obwohl viele Teile des Versorgungssystems bereits existieren. Der thermische Speicher kann sowohl über eine PV-getriebene Wärmepumpe Energie einspeichern als auch die eigene elektrische Energie direkt einspeichern. Außerdem kann er als eine Systemkomponente in einem Smart Grid dienen beziehungsweise im Regel energiemarkt verwendet werden. FotoS: TGA Forschungsprojekte Thermische Energiespeicher im Gebäude Prof. Dr. Ralph-Andreas Henne (l.) und Prof. Dr. Johannes Goeke führen Untersuchungen an zwei Kältespeichern in Bezug auf die Entladedynamik durch. Die Temperaturverläufe Vorlauf und Rücklauf sowie mittlere Speichertemperatur. Dieser Schnitt durch ein Gebäude zeigt die Verteilung der einzelnen Komponenten vom Erzeuger bis zum Speicher. Dabei werden jeweils Wärme und Strom erzeugt. Kontakt: Prof. Dr. rer. nat. Johannes Goeke [email protected] 70 tec2 | 2016 Seit einigen Jahren wird im Heizungslabor des TGA-Instituts die Systemintegration von Brennstoffzellen-KWK-Geräten untersucht und weiterentwickelt. Abgeschlossen wurde hierzu jüngst das Forschungsprojekt „Praxisnahe Betriebsanalyse eines dezentralen KWK-Brennstoffzellengeräts“, welches vom KlimaKreis Köln, der Rheinenergie AG und der TH Köln gefördert wurde. Moderne Heiztechnik unter Berücksichtigung der Brennstoffzelle ist national und international auf dem Vormarsch. Wegen der hohen Energieeffizienz wird die Brennstoffzelle einen wichtigen Beitrag bei der zukünftigen dezentralen Energieversorgung leisten und die TGA muss mit innovativem Engineering dafür sorgen, dass diese Technologie dabei optimal zum Einsatz kommt. Das im Rahmen des oben erwähnten Forschungsprojektes getestete Brennstoffzellen-KWK-Gerät der australisch-deutschen Firma Ceramic Fuel Cells (die Firma SOLID POWER GmbH hat zum 1. Juli 2015 das Geschäft der Ceramic Fuel Cells GmbH in Heinsberg übernommen) mit dem Namen BlueGEN erreicht einen elektrischen Wirkungsgrad von circa 60 Prozent (heizwertbezogen), wenn sie neu ist und 1.500 Watt elektrische Energie (Wechselstrom) abgibt. Dies entspricht gleichzeitig den Spitzenwerten für Strom und Wirkungsgrad, wobei dieser Wirkungsgrad für diese Technologie und Leistungsklasse außergewöhnlich hoch ist. Allerdings sinkt dieser Wirkungsgrad während des Betriebs aufgrund von Degradation. Wird das Brennstoffzellengerät konstant bei seinem Bestpunkt betrieben, dann sinkt der elektrische Wirkungsgrad infolge Degradation von 60 Prozent auf 56 Prozent nach 6.000 Betriebsstunden, also etwas mehr als einen halben Prozentpunkt je 1.000 Betriebsstunden. Elektrischer Teillastbetrieb führt zu einem zusätzlichen Absinken des elektrischen Wirkungsgrades, da dieser Betriebsmodus Stress beim Brennstoffzellenstapel auslöst und somit der Wirkungsgrad des Brennstoffzellengerätes noch schneller sinkt und auch die Lebenszeit des Brennstoffzellenstapels verkürzt. Aus diesem Grund sollte das Brennstoffzellen-KWK-Gerät konstant bei seinem elektrischen Spitzen-Wirkungsgrad mit 1.500 Watt elektrischer Leistungsabgabe (Wechselstrom) betrieben werden. Dies bedeutet praktisch, ein tec2 | 2016 Grafik: TGA Brennstoffzellen-Anwendung in der TGA Gebäude mit einer ganzjährigen (8.760 Betriebsstunden) elektrischen Grundlast von 1.500 Watt wäre die beste Anwendung, wobei allerdings jeweils nach rund zweieinhalb Jahren der untersuchte Brennstoffzellenstapel aufgrund von Degradation ausgetauscht werden müsste. Die nutzbare Wärmeabgabe des Brennstoffzellengerätes hängt von der Rücklauftemperatur des angeschlossenen Heizwasser-Pufferspeichers und damit auch vom nachgeschalteten Heizungssystem ab. Je niedriger diese Rücklauftemperatur ist, umso höher ist der thermische Wirkungsgrad des Brennstoffzellen gerätes. Wird das Gerät zum Beispiel beim elektrischen Spitzen-Wirkungsgrad betrieben und beträgt die Heizwasser-Rücklauftemperatur vom Pufferspeicher kommend 40 Grad Celsius, so führt dies zu einem Gesamtwirkungsgrad (elektrisch und thermisch) von rund 77 Prozent mit Bezug auf den Heizwert des Brennstoffs. Unter diesen Bedingungen und einer Heizwasser-Vorlauftemperatur von 43,5 Grad Celsius gibt das Brennstoffzellen-KWK-Gerät einen nutzbaren Wechselstrom von 36 kWh pro Tag und 13.140 kWh pro Jahr ab bei gleichzeitiger nutzbarer Wärmeabgabe von 12 kWh am Tag und 4.380 kWh im Jahr. Ein im Rahmen dieses Forschungsprojektes entwickeltes dynamisches Computermodell auf der Basis von TRNSYS parametriert mit den hier experimentell ermittelten thermischen Leistungsdaten des Brennstoffzellen-KWK-Gerätes, erweist sich als sehr hilfreich, um die Anwendung dieses Gerätes bei der Trinkwasser-Erwärmung zu optimieren. Dabei kommt heraus, dass ein 600 bis 700 Liter Heizwasser-Pufferspeicher mit innen liegendem Wärmetauscher für die Trinkwasser-Erwärmung eine energieeffiziente Lösung sein kann für das hier untersuchte Brennstoffzellen-KWK-Gerät. Schematische Darstellung des Versuchsstandes für das Mikro-KWK-Gerät „BlueGEN“. Kontakt: Prof. Dr. Klaus Sommer klaus.sommer@ th-koeln.de 71 Foto: RheinEnergie AG Bei einer hardwaremäßigen Verbindung nach draußen, z. B. über das Smart Meter, kommt es zu einer bidirektionalen Kommunikation mit dem Energielieferanten. Rheinische NETZGesellschaft und RheinEnergie AG: Die Zukunft wird smart Digitalisierung und Energiewende stellen Netzbetreiber und Energieversorger vor große Herausforderungen und verlangen ihnen ein h ohes Maß an Flexibilität und Innovationskraft ab. Mit Dr.-Ing. Ulrich Groß, Geschäftsführer der Rheinischen NETZGesellschaft mbH, und Axel Lauterborn, Leiter Unternehmensentwicklung bei der RheinEnergie AG, sprach Dr.-Ing. Dieter Kurpiun über intelligente Netze, virtuelle Kraftwerke und smarte Produkte für Kunden. 72 tec2 | 2016 gen Verteilnetze über nur wenige automatisierte Komponenten. Hierzu gab es in der Vergangenheit keine technische Notwendigkeit. Unter anderem wegen der Energiewende haben wir es mittlerweile vermehrt mit dezentralen Komponenten, wie Erzeugungsanlagen oder Speichern, zu tun. Auch sind jetzt viele neue Akteure am Energiemarkt vertreten. In Deutschland gibt es, statt ca. 1.000 Kraftwerken wie noch vor 30 Jahren, heute 1,5 Millionen Erzeuger. Über 90 Prozent dieser meist regenerativen Erzeuger sind an die Verteilnetze angeschlossen, sodass die Anforderungen für die Netzbetreiber deutlich gestiegen sind. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, müssen die Verteilnetze weitergehend automatisiert – sprich in Smart Grids umgewandelt – werden. Herr Dr. Groß, Sie sind Geschäftsführer der Rheinischen NETZGesellschaft mbH, der RNG. Zu welchem Zweck wurde diese Gesellschaft 2006 gegründet? Dr. Groß: Wie die Deutsche Bahn AG ihr Streckennetz nach den neuen Entflechtungsvorgaben zur Steigerung des Wettbewerbes ausgliedern musste, so hat die Rhein Energie ihr Strom- und Gasversorgungsnetz in eine eigene Netzgesellschaft, die RNG, ausgegliedert. Grund dafür war das 2005 eingeführte Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Die RNG stellt sicher, dass die von ihr betreuten Strom- und Gasnetze diskriminierungsfrei allen Netzkunden zur Verfügung stehen, also Anschlusskunden, Einspeisern und Lieferanten. Alle Energielieferanten können zu gleichen Konditionen unsere Netze nutzen. Welche Aufgaben übernimmt die RNG genau? Dr. Groß: Die RNG als Netzbetreiber ist für die Betriebsführung, die Erneuerung und den Ausbau der Netze sowie die Instandhaltung zuständig. Die RNG ist nicht nur Netzbetreiber für Strom- und Gasnetze der RheinEnergie, sondern auch für die Netze anderer Energieversorger, wie z. B. der Energieversorgung Leverkusen, der Energieversorgung Dormagen, der BELKAW in Bergisch Gladbach, der Gasversorgung RheinErft-Kreis oder der AggerEnergie in Gummersbach. Bei den Strom- und Gasversorgungsnetzen handelt es sich übrigens um ein sogenanntes „natürliches Monopol“, weshalb die Einhaltung der Gesetze und Regelungen durch die Netzbetreiber von der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen überwacht wird. Fällt in Ihre Zuständigkeit auch das Thema Smart Grid und wenn ja, worum handelt es sich dabei genau? Dr. Groß: Ja, das ist ein wichtiges und zukunftsträchtiges Thema für uns. Bei Smart Grids geht es um automatisierte Strom- und Gasnetze. Historisch bedingt verfü- tec2 | 2016 Können Sie ein Praxisbeispiel nennen? Dr. Groß: Wir testen in Pilotprojekten verschiedene intelligente Netzkomponenten und beteiligen uns an entsprechenden Forschungsprojekten. Ziel ist es, dass das RNG-Netz für die Anforderungen der Energiewende gewappnet und die bestehende, sehr hohe Versorgungssicherheit auch zukünftig gewährleistet ist. Ein Pilotprojekt ist das sogenannte Self-healing Grid, das wir in Köln-Chorweiler gemeinsam mit der Firma Siemens testen. Durch automatische Netzschaltungen lassen sich Störungen schnell und effektiv beheben und die Ausfallzeiten für die Kunden so deutlich verringern. Foto: Kurpiun Vor welchen Herausforderungen standen Sie am Anfang der Ausgründung? Dr. Groß: Das EnWG fordert eine rechnerische, informationelle, organisatorische und rechtliche Entflechtung vom Mutterhaus. Unter anderem mussten wir deshalb die IT-Systeme der RNG vollständig von den Systemen der RheinEnergie trennen, um die gesetzlichen Vorgaben zur Verwendung von Informationen zu erfüllen. Wie Sie sich vorstellen können, keine leichte Aufgabe, denn die Daten waren in den damals bestehenden Systemen miteinander verflochten. „Um die Anforderungen an Netzbetreiber erfüllen zu können, müssen die Verteil netze weitergehend automatisiert – sprich in Smart Grids umgewandelt – werden.“ Und wie sehen Sie die zukünftige Bewertung von Smart Grid bei der RNG? Dr. Groß: Smart Grid wird, wie bereits gesagt, ein wesentlicher Baustein der Verteilnetze für das Gelingen der Energiewende sein. Wie die Smart Grids ausgestaltet sind, wird von der jeweiligen Netzstruktur, ob ländlich oder städtisch geprägt, abhängen. Herr Dr. Groß, wie sehen Sie die Aktivitäten der RNG im Hinblick auf die Datensicherheit im Netz? Dr. Groß: Wir wissen um die besondere Bedeutung der Datensicherheit für die Energieversorgung und für unsere Kunden. Dies nehmen wir sehr ernst. Um die Datensicherheit zu gewährleisten, erarbeiten wir Sicherheitsmanagementsysteme und lassen unsere technische Infrastruktur regelmäßig von unabhängigen Experten prüfen. Herr Lauterborn, Sie sind bei der RheinEnergie verantwortlich für den Bereich Unternehmensentwicklung. Wie reagiert die RheinEnergie auf die veränderten Bedingungen am Energiemarkt? 73 Lauterborn: Wir sind mittlerweile nicht mehr nur ein klassischer Energieversorger, sondern ein mit den Verbrauchern, seien es Privat- oder Großabnehmer, bi direktional arbeitender Energiedienstleister. Technik soll dort eingesetzt werden, wo sie hilft, also allen einen Vorteil verschafft. Ich nenne Ihnen ein aktuelles Beispiel: Wir testen gerade ein „virtuelles“ Kraftwerk. Damit haben wir auf die Anforderung reagiert, dass im Zuge der Energiewende immer häufiger dezentral Strom erzeugt wird, der in das Gesamtsystem eingebunden werden muss. Auch ein virtuelles Kraftwerk erzeugt Strom – allerdings nicht an einem Standort, wie etwa in unserem Niehler Kraftwerk, sondern dezentral in kleinen Anlagen überall in der Region und der Republik verteilt. Der Zusammenschluss aller beteiligten Anlagen und deren Steuerung bildet das virtuelle Kraftwerk. Foto: Kurpiun Welche Smart-Home-Applikationen bieten Sie an und welche Plattform nutzen Sie? Lauterborn: Bei Smart Home setzen wir auf die QIVICON-Plattform der Telekom. Unsere Smart-HomeSchwerpunkte sind Heizen, Beleuchtung und Sicher- Dr.-Ing. Dieter Kurpiun (vorne) vom Kölner BV traf sich für die tec2 heit. Das ist eines unserer zentralen Ziele: markt- mit Dr.-Ing. Ulrich Groß zum Interview. etablierte Standards nutzen und durch Mehrwertangebote anreichern. Das gibt auch den Kunden größere Sicherheit. Auch auf dem Sektor agieren wir als Dienstleister. Wo setzen Sie sonst noch smarte Technik ein? Lauterborn: Im Rahmen unserer Innovationsplattform SmartCity Cologne sind wir an dem Projekt „Grow Smarter“ beteiligt. Die RheinEnergie und die Stadt Köln möchten mit diesem Projekt die Stegerwaldsiedlung im Stadtteil Mülheim als Blaupause für eine nachhaltige Stadtentwicklung etablieren. Energie, Infrastruktur und Verkehr sollen in der Siedlung intelligent miteinander vernetzt werden. Köln ist hier Teil eines Städtekonsortiums mit Stockholm und Barcelona und erhält Fördergelder aus dem Horizon-2020-Programm der Europäischen Union. Auf das Kölner Konsortium entfallen davon insgesamt rund 7,3 Millionen Euro. Damit werden Smart Meter weiter Einzug halten. Bei Verbrauchern mit einem Strombedarf von über 6.000 kWh sollen diese lt. Herrn Bundeswirtschaftsminister Gabriel verpflichtend eingebaut werden. Tragen die Kunden dafür die Kosten? Lauterborn: Die Bundesregierung wird hierfür das sogenannte Digitalisierungsgesetz erlassen, das den Messstellenbetreiber, d. h. in der Regel den Netzbetreiber verpflichtet, nach den gesetzlichen Vorgaben Smart 74 „Energie, Infrastruktur und Verkehr sollen in der Siedlung intelligent miteinander vernetzt werden.“ Meter einzubauen. Hierfür werden vom Gesetzgeber Preisobergrenzen festgelegt, die maximal für die Smart Meter erhoben werden dürfen. Wir haben in Köln schon 30.000 intelligente Stromzähler im Einsatz. Diese Zähler wurden nicht auf Kosten unserer Kunden verbaut. Vielmehr diente dieses Pilotvorhaben dazu, um Erfahrungen für den zukünftigen Roll-out von Smart Metern zu sammeln. Unter anderem wollen wir mithilfe der intelligenten Messsysteme den individuellen Energieverbrauch aufzeigen. So auch in der Stegerwaldsiedlung, wo wir ein intelligentes Energiemanagement aufbauen. Auf den Dächern der Siedlung werden Fotovoltaik-Anlagen installiert. Der erzeugte Strom wird lokal gespeichert und dann verbraucht, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Das Gesamtsystem wird durch ein virtuelles Kraftwerk gesteuert. Die Bewohner können sich zukünftig fortlaufend über ihren aktuellen Stromverbrauch informieren. Dies führt zu einer besseren Verbrauchstransparenz und einem bewussteren Konsumverhalten. tec2 | 2016 Erste Brennstoffzellenheizung für Privathaushalte in Köln geht in Betrieb „Als Unternehmen leisten wir selbst mit dem Bau unseres neuen Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerks Niehl 3 einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, indem wir den CO2-Ausstoß Kölns zusätzlich um rund 400.000 Tonnen pro Jahr senken“, so Axel Lauterborn, Leiter Unternehmensentwicklung RheinEnergie. „Die Energiewende verlangt aber auch in privaten Haushalten nach innovativen, bezahlbaren und zukunftsfähigen Lösungen zur Energieerzeugung. Deshalb fördern wir innovative Technik in diesem Sinne auch im kleineren, in der Summe aber gleich wichtigen Rahmen.“ Hohe Wirkungsgrade Die Technik auf Basis einer Brennstoffzelle erzielt im Vergleich zu bisherigen Systemen mit Kraft-Wärme-Kopplung wesentliche höhere Wirkungsgrade. So lassen sich der Primärenergieverbrauch um bis zu 25 Prozent und der CO2-Ausstoß um bis zu 50 Prozent senken. Während des Feldtests ermöglichen die insgesamt fünf Kölner Testkunden den Vaillant-Experten durch Fernüberwachung und zusätzliche Messtechnik ein stetiges Monitoring des Systems und die Auswertung der Effizienz. „Das Brennstoffzellenheizgerät ist von uns ein weiterer Beitrag zur Energiewende. Wir glauben, dass die Zukunft der klimaschonenden Kraft-Wärme-Kopplung im kleinen Leistungsbereich in der Brennstoffzelle liegt“, so Alexander Dauensteiner, Leiter Entwicklung Technologieportfolio Vaillant. „Und wir freuen uns sehr, in der RheinEnergie einen verlässlichen Partner für die gemeinsame Feldstudie gefunden zu haben.“ tec2 | 2016 Das Brennstoffzellen-Heizgerät von Vaillant wird mit Erdgas oder Bio-Erdgas betrieben. Ein Reformer wandelt das Erdgas zunächst in ein wasserstoffreiches Gas um. Dieses reagiert dann im Brennstoffzellen-Stapel mit dem Sauerstoff aus der Luft in einer „kalten Verbrennung“, bei der Strom und Wärme entstehen. Diese können, ganz ohne Leitungsverlust, im Haushalt genutzt werden. Da im Gerät kein mechanischer Prozess abläuft, arbeitet es weitgehend geräuschlos und vibrationsfrei. Die niedrige Wärmeleistung von ca. zwei Kilowatt ermöglicht lange Laufzeiten und damit eine hohe Stromproduktion. Das heißt, es wird auch dann Strom erzeugt, wenn gerade wenig geheizt wird. Das Brennstoffzellen-Heizgerät deckt die Wärme-Grundlast ab, ein passendes Zusatzheizgerät mit Gas-Brennwerttechnik die Spitzenlast. Zum kompletten Mikro-KWK-System gehört außerdem ein Pufferspeicher für die zusätzliche Warmwasserbereitung sowie ein innovativer Touchscreen-Energiemanager. SmartCity Cologne ist eine Initiative der Stadt Köln und der RheinEnergie, eine Plattform für unterschiedliche Projekte zum Klimaschutz und zur Energiewende. Mitmachen kann jeder: Privatleute, Unternehmen, Verbände und Initiativen. Gemeinsam werden intelligente Ideen und zukunftsweisende Techniken entwickelt, die Köln noch ein bisschen lebenswerter machen. Foto: Rheinenergie Im Rahmen eines Feldtests hat die RheinEnergie in Köln-Holweide gemeinsam mit Vaillant die erste Brennstoffzellenheizung für Privathaushalte in Betrieb genommen. In den kommenden drei Jahren testen die beiden Unternehmen das innovative Wärme- und Stromsystem des Remscheider Spezialisten für Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik unter realen Bedingungen. Für die Studie hatten sich im vergangenen Jahr Kölner Haushalte bewerben können. Die RheinEnergie bezuschusst jede Anlage im Rahmen der Initiative SmartCity Cologne und des Förderprogramms Energie & Klima 2020 mit 5.000 Euro. Inbetriebnahme der Brennstoffzellenheizung: Dr. Barbara Möhlendick, Axel Lauterborn, Dr. Stephan Fischer, Alexander Dauensteiner und Michael Schmitt (v. l. n. r.). 75 BIM Realer Nutzen aus einer virtuellen Welt Durch Building-Information-Modeling (BIM) können Bauplaner ihre Ideen wie in einem Computerspiel erleben – die formitas hilft ihnen dabei, diese virtuelle Welt zu begreifen. D ie formitas Gesellschaft für IuK-Technologie mbH berät und unterstützt Kunden zum Thema Building-Information-Modeling (BIM). Im Interview mit der tec2 erläutert Geschäftsführer Hagen Schmidt-Bleker die Idee von „BIM“ und die Potenziale für Bauindustrie und Bauherren. Herr Schmidt-Bleker, die formitas arbeitet schon seit Jahren als Dienstleister im Baugewerbe. Aus welchem Antrieb heraus wurde die formitas GmbH gegründet? Schmidt-Bleker: Die formitas wurde bereits 1999 als GbR gegründet mit der Idee, IT-Dienstleistungen für Architekten anzubieten. 2007 haben wir dann die GmbH gegründet und den Fokus auf CAD und Building-Information-Modeling erweitert. Diese Kombination war damals am Markt einmalig und ist auch heute noch ein Alleinstellungsmerkmal für die formitas. Wie ist Ihr Unternehmen heute aufgestellt? Schmidt-Bleker: Heute haben wir rund 30 Mitarbeiter. Das sind sowohl Festangestellte als auch studentische Mitarbeiter. Studenten spielen bei uns eine wichtige Rolle, da sie immer das neueste Know-how in Sachen IT-Systeme direkt von der Universität mitbringen. Des- 76 Astrid Walter vom FIR e. V. an der RWTH Aachen sprach mit Hagen Schmidt-Bleker, Geschäftsführer der formitas Gesellschaft für IuK-Technologie mbH halb haben wir unseren Firmensitz auch auf dem RWTH Aachen Campus – das ermöglicht uns eine große Nähe zur Hochschule und zu qualifizierten Mitarbeitern. Bei unserer Arbeit geht es allerdings nicht so sehr um die Software an sich, sondern um die richtigen Prozesse der Bauplanung. Dazu müssen der Bauherr oder das Architekturbüro wissen, wann und wie bestimmte Software sinnvoll eingesetzt wird. Denn technisch ist heute schon fast alles sinnvoll machbar – wird aber trotzdem nicht umgesetzt. Deshalb beraten wir Architekten und Bauherren, wir entwickeln mit ihnen Strategien und schulen die beteiligten Mitarbeiter. Dabei begleiten wir unsere Kunden durch den gesamten Prozess – von der Planung bis zur Umsetzung. Diese umfassende Unterstützung des Kunden zeichnet uns besonders aus, weshalb auch große Architekturbüros gerne auf unsere Dienstleistungen zurückgreifen. Sie beraten zum Thema Building-Information-Modeling – was darf ich mir darunter vorstellen? Schmidt-Bleker: Bis vor ein paar Jahren haben insbesondere Architekten noch vorrangig in Zeichnungen gedacht. Wenn sie also z. B. eine Wand geplant haben, wurde diese aus Strichen und einer Schraffur zusammengesetzt. Dieses Vorgehen wurde dann auch für tec2 | 2016 Rendering: Formitas Foto: Andreas Kuchem Foto: Andreas Kuchem CAD-Systeme übernommen. Building-InformationModeling denkt aber im System schon objektorientiert. Ich zeichne also nicht mehr, sondern konstruiere. Wenn ich also z. B. eine Türe in einem Gebäude plane, zeichne ich diese nicht, sondern wähle sie aus einem Objektkatalog aus. Dem Objekt Tür kann ich darüber hinaus diverse Eigenschaften zuordnen, wie die Materialart oder auch die Brandschutzklasse. So kann man auch die unterschiedlichen Fachmodelle auf der Baustelle in einem Modell zusammenbringen – also Architektur, Technische Gebäudeausrüstung oder Statikmodelle – und dann prüfen, ob diese überhaupt zusammenpassen. Das hätte auch bei aktuellen großen Bauprojekten schon einige Verwirrungen verhindern können. Wie wichtig ist das Thema Visualisierung für Ihr Arbeitsumfeld? Schmidt-Bleker: Das Thema Visualisierung ist enorm wichtig. Grundsätzlich ist die Idee von BIM, dass man zunächst virtuell baut und dann erst real. Man übergibt die Planungen in ein virtuelles 3D-Gebäudemodell und prüft die Passung der einzelnen Teilplanungen, bevor man mit dem Modell dann wirklich auf die Baustelle geht. Deshalb arbeiten wir viel mit Virtual-Reality-Brillen, weil sie einen viel klareren Zugang zu den abstrakten Planungen ermöglichen. Wenn man so eine Brille aufsetzt, steht man wirklich eins zu eins im geplanten Gebäude. Das ist gerade für den Bauherrn interessant, weil er sich kaum in die ganzen Planungen seines Objekts einlesen kann, als Laie auf diese Weise aber Dinge trotzdem beurteilen kann. So kann er z. B. erkennen, wenn eine Wand einen Lüftungskanal kreuzt. Aber auch für die Architekten und Ingenieure erleichtert die Visualisierung die Kommunikation über Planungen, indem sie weniger abstrakt gemacht werden. Über die reine 3D-Simulation hinaus kann ich aber noch vieles mehr visualisieren, z. B. Energieströme oder Wärmebedarf durch farbliche Kennzeichnungen oder den zeitlichen Ablauf der unterschiedlichen Gewerke auf der Baustelle – Bauteil für Bauteil. Ich kann sogar Kosten oder Fertigstellungsgrade sichtbar machen, sodass der Bauleiter jederzeit weiß, in welcher Konstruktionsphase sich das Gebäude befindet. Das klingt sehr visionär – aber auch sehr aufwendig. Welchen Nutzen haben Ihre Kunden vom Building-Information-Modeling? tec2 | 2016 77 spezifizierte Normteile als kaufbare Objekte in die Kataloge einzufügen, sondern dem Planer das Spektrum möglicher Bauteile offenzulegen. Welchen Beitrag leisten auf dieser Basis die formitas und das Thema BIM zu der Idee des „Smart Buildings“? Schmidt-Bleker: Also, der Ursprung des Begriffs „Smart Building“ ist ja eigentlich sehr technisch geprägt. Man versteht darunter ein technisch gut ausgestattetes und vernetztes Gebäude, in dem die einzelnen Funktionsteile passend zusammenspielen. Für uns bedeutet das, dass wir eine solche Struktur auch in unserem Building-Information-Modeling-Prozess mit abbilden. Gerade ein Smart Building sollte mit BIM-Hilfsmitteln geplant werden, da man so auch die Möglichkeit hat, die Betriebsabläufe im Gebäude zu simulieren. Durch die virtuelle Welt kann der Nutzer sein Gebäude 78 Foto: Andreas Kuchem Rendering: Formitas Rendering: Formitas Schmidt-Bleker: Gerade bei großen Projekten lohnen sich unsere Planungen. Dann werden 3D-Entwürfe und entsprechende Verknüpfungen zwischen den Modellen richtig sinnvoll. Derzeit betreuen wir ein großes Pharmaprojekt, bei dem es z. B. auch um die Umsetzung von Reinräumen, speziellen Lüftungsanlagen und die komplette Anlagenverrohrung geht. In solchen Fällen werden Planungen richtig komplex und man kann sie mit reinen Zeichnungen nicht mehr beherrschen. Dann übernehmen wir die Rolle des BIM-Managers, der die unterschiedlichen Teilprojekte der Fachplaner zusammenführt, eine Auswertung macht und beispielsweise Kollisionsprüfungen durchführt. Mittlerweile haben wir aber auch Anbieter von Baumaterialien als Kunden, die gerne die Spezifikation ihres Produktportfolios so BIM-fähig machen lassen wollen, dass man bei Planungen schon auf entsprechende lieferbare Objekte zurückgreifen kann. Dabei geht es – auch aus Compliance-Gründen – nicht darum, bereits fertig tec2 | 2016 Wie weit ist die Bauindustrie schon in Sachen Digitalisierung? Schmidt-Bleker: Wir sehen an dieser Stelle noch viel Potenzial. Etablierte Prozesse haben bis heute gut funktioniert, aber gerade vor dem Hintergrund, dass Projekte immer größer und Gebäude immer „smarter“ werden, gibt es noch viel Luft nach oben. Vieles wird zwar schon digital geplant, etwa mit CAD, aber es findet eben noch kaum zusammengeführtes Building-Information-Modeling statt. Vorreiter an dieser Stelle sind wohl die Briten, bei denen rund 17 Prozent der Unternehmen darauf eingestellt sind, dass BIM in Projekten eine Vorgabe werden wird. Europaweit geht da also sicher noch deutlich mehr. tec2 | 2016 Rendering: Formitas Foto: Andreas Kuchem fast wie ein Computerspiel erleben. Wenn ich in der 3D-Umgebung zum Beispiel einen Schalter drücke, kann ich die Reaktion der Anlagen wie Licht oder Heizung auch direkt virtuell überprüfen. Solche umfangreichen Simulationen bietet auf dem Markt unseres Wissens aber bisher noch niemand an – deshalb arbeiten wir gemeinsam mit Forschungseinrichtungen an dieser Vision. Dabei beschäftigen wir uns auch gemeinsam mit Instituten der RWTH Aachen in Forschungsprojekten mit den Fragen des zukünftigen BIM-Prozesses – z. B. mit Fragen nach geeignetem Datenschutz in smarten Gebäuden, in denen einzelne Bauteile Daten in die Cloud geben, und der Frage danach, wie man diese Vorgänge wird beherrschen können. Deshalb bieten Sie also auch Schulungen an – was sind die Schulungsbedürfnisse Ihrer Kunden? Schmidt-Bleker: In Workshops beantworten wir häufig erst einmal die Frage „Was ist eigentlich BIM?“. Kürzlich habe ich diese Aufgabe auch noch auf einem VDI-Wissensforum übernommen. In Schulungen unterrichten wir dann den Einsatz von BIM-Software und die zugehörigen Prozesse und Denkmuster. Dabei begleiten wir unsere Kunden auch nach dem Schulungsprozess durch die realen Projekte und übernehmen damit einen großen Teil der Verantwortung, damit die Projekte auch wirklich gelingen. 79 80 Fotos: Walter Next Generation Office tec2 | 2016 Die Smart-Home-Technologie birgt enorme Chancen bei Bürogebäuden, sowohl für Anbieter als auch für Anwender – sie wird aber bisher kaum genutzt D dem Begriff „Technische Gebäudeausstattung“, kurz „TGA“, zusammengefasst. Insbesondere große Unternehmen verwenden heute schon die Nutzungsdaten von Anlagen, um das generierte Wissen zu bündeln und einen Mehrwert für die eigene Optimierung und somit für ihre Kunden zu schaffen. Mit „Qivcon“ bietet bspw. die Telekom AG bereits eine erste Lösung an, die es Privatnutzern erlaubt, den Betrieb ihrer Heizungen über portable mobile Endgeräte zu steuern. Auch das US-amerikanische Unternehmen General Electrics bietet seinen Kunden auf Grundlage ihrer Nutzungsdaten von TGA Dienstleistungen an, um Verfügbarkeiten zu erhöhen oder Performanceanalysen durchzuführen. as Smart Home ist derzeit ein Liebling der Energiekonzerne, Elektronikanbieter und politischen Lobbybetreiber. Und das weltweit: Im Panasonic-Showroom in Osaka, Japan, können Besucher aus aller Welt ein vollständig eingerichtetes exemplarisches Haus bestaunen, in dem Sensoren und Algorithmen jeden Arbeitsschritt vereinfachen und dabei noch Energie sparen. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile diverse Pilotprojekte zur intelligenten Haus- und Energiesteuerung – und bereits heute steuern einige fortschrittsorientierte Besitzer eines Neubaus ihre Heizung über ihr Smartphone. Das „Haus von morgen“ richtet sich dabei insbesondere an die vielbeschäftigte und umweltbewusste Familie. Dabei liegen die großen Potenziale dieser Technologie noch an einer ganz anderen Stelle verborgen. Auch das Büro kann intelligent werden Aber was ist eigentlich ein smartes, also intelligentes Gebäude, ein „Smart Home“? Heutige Sensor- und Kommunikationstechnologien ermöglichen es, Gebäude in vielerlei Hinsicht auf ein neues technisches Niveau zu bringen. „Smart“ bzw. „intelligent“ bedeutet in diesem Fall, dass Anlagen wie Rollläden, Beleuchtung und Heizung durch Zeitangaben, Bewegungsmeldung oder ortsunabhängig und aktiv über ein mobiles Endgerät – also z. B. eine App – geregelt und gesteuert werden. Dazu wird über Sensoren eine große Datenmenge generiert, algorithmisch verarbeitet und durch Regelungstechnik wiederum Einfluss auf die Umgebung genommen. Diese Services werden datenbasierte Dienstleistungen für den Gebäudebetrieb genannt. Der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) fasst diese datenbasierten Dienstleistungen unter dem Begriff „Smart Building“ zusammen. Die Gesamtheit der technischen Installationen in einem Gebäude, egal ob smart oder herkömmlich, wird unter tec2 | 2016 Fotos: Walter Was ist eigentlich ein smartes Gebäude? Anders als beim Produkt der Telekom richten sich die Leistungen von General Electrics aber nicht nur an Privatkunden. Dort wurde das enorme Potenzial erkannt, auch für Bürogebäude ähnliche Lösungen anzubieten. Die Sensor- und Kommunikationstechnologien bieten heute insbesondere Potenziale für die gewerbliche Nutzung, indem die Nutzungsdaten in datenbasierten Dienstleistungen umgesetzt werden. Mithilfe moderner Sensorik und Informationstechnologie kann der Betrieb von Anlagen wie Heizung und Beleuchtung durch Wärme- oder Bewegungssensoren bedarfsorientiert gesteuert werden: Die Technologien ermöglichen es, dass Daten über Nutzungshäufigkeiten und -intensitäten der Anlagen generiert werden. Aus diesen Daten können bspw. Nutzungsprofile von Büroräumen abgeleitet und der Betrieb von Anlagen automatisiert an die Nutzungszeiten der Büroräume angepasst werden. Darüber hinaus könnten Verhaltensweisen der Nutzer des Gebäudes analysiert und zur fortschreitenden Individualisierung und Nutzeranpassung von Produkten in Nutzungsprofile überführt werden. So ist es denk- 81 bar, dass die persönlich präferierte Raumtemperatur oder Lichtintensitäten und -farbe je nach Nutzer automatisch angepasst werden. Mit dem Einsatz der Technologien ist zudem die Möglichkeit der Steigerung des Wohlbefindens und der Leistungssteigerung verbunden, z. B. indem durch Beschattungssteuerung oder Beleuchtungsautomatisierung die Arbeitsplätze optimal an die Bedürfnisse der Mitarbeiter angepasst werden können. Eine solche bedarfsgerechte Arbeitsplatzgestaltung kann zu einer besseren Arbeitsleistung der Büronutzer beitragen. Schon heute bieten Hersteller von TGA diverse Sensorund Kommunikationstechnologien sowie deren Installation für Bürogebäude an. So hat eine Studie ergeben, dass bereits 56 Prozent der befragten Mieter von Bürogebäuden Daten über den Betrieb der eigenen Anlagen erheben. Auch den Anbietern der Anlagen stehen diese Daten weitgehend zur Verfügung. Diese könnten auch Fotos: Walter Potenziale werden bisher kaum genutzt zur Auswertung von Wärme-, Bewegungs- und Lichtdaten – aber z. B. auch Schließzeiten – und damit zu spezifischen Nutzungsprofilen weiterentwickelt werden. Insbesondere Hersteller von TGA könnten Erfahrungswerte und Nutzungsdaten analysieren und für präventive Instandhaltungsmaßnahmen und Fernwartungszwecke nutzen. Die Daten werden jedoch aktuell kaum für das Angebot von datenbasierten Dienstleistungen für Bürogebäude eingesetzt. Dabei wird nach Einschätzung der TGA-Anbieter und der zugehörigen Fachverbände die Nachfrage nach datenbasierten Dienstleistungen für Büro-, aber auch Privatgebäude in den kommenden Jahren weiter steigen. Nach Einschätzung des Bundesindustrieverbands Technische Gebäudeausrüstung e.V. (BTGA) geht damit einher, dass auch der Bedarf an informationstechnologisch unterstützter TGA in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Allerdings fehlt für die Entwicklung dieser Geschäftsfelder bisher eine Übersicht über die möglichen Arten von datenbasierten Dienstleistungen und die zukünftigen Anforderungen der Nutzer an mögliche Serviceleistungen. Umsatzpotenzial der deutschen TGA-Branche im Bereich „Datenbasierte Dienstleistungen für Smart Buildings“ weltweiter Umsatz TGA-Branche 2015 2020 jährliches Wachstum 120,35 Mrd. 181,10 Mrd. + 8,5% weltweiter Umsatz herkömmliche TGA 91,31 Mrd. 95,00 Mrd. + 1,4% weltweiter Umsatz für Smart Building Internet of Things 28,53 Mrd. 85,00 Mrd. +24,4% weltweiter Umsatz datenbasierter Dienstleistungen für Smart Buildings 0,48 Mrd. 1,10 Mrd. + 18,1% Umsatz deutscher Hersteller herkömmlicher TGA 21,5 Mrd. 23,04 Mrd. + 1,4% 113,02 Mio. 264,98 Mio. + 18,1% Umsatzpotenzial datenbasierter Dienstleistungen für Smart Buildings alle Angaben in US-Dollar/Euro 82 tec2 | 2016 Fotos: Walter Welche Bedürfnisse haben also die Kunden eines Smart Office? Die erste Antwort liegt sicher in der Senkung des Energieverbrauchs und den damit verbundenen Kosten. In Bürogebäuden besteht ein deutlich höheres Potenzial als in Wohngebäuden, durch eine optimierte Steuerung von Heizungs-, Klima-, Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen den Energieverbrauch zu senken. Dies resultiert u. a. daraus, dass Anlagen, bspw. Klimaanlagen, oftmals nicht bedarfsorientiert betrieben werden, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt 2008 herausfand. Durch eine effiziente sowie bedarfsorientierte Regelung und Steuerung kann ein erheblicher Einfluss auf den Energieverbrauch genommen werden. Datenbasierte Gebäuderegulierungen haben zum Ziel, den Energieverbrauch zu reduzieren, indem bspw. der Betrieb der Anlagen an die Nutzungszeiten der Büroräume angepasst und optimiert wird. Neben dem Vorteil der Energieeffizienz besteht aber auch noch die Option, durch optimal betriebene Cluster Smart Logistik der RWTH Aachen Anlagen Arbeitsplätze bedarfsgerecht zu gestalten, was zu einer Leistungssteigerung der Mitarbeiter führen kann. Damit verbundene Dienstleistungen würden allerdings nicht nur eine Auseinandersetzung mit den Damit aber nicht nur einige Anbieter, sondern eine technologischen Aspekten des Smart Office erfordern, ganze Branche von diesem Aufschwung profitiert, ist sondern auch mit den arbeitspsychologischen oder auch insbesondere der deutsche Mittelstand der TGA-Brangesundheitlichen. che gefordert, sein Portfolio weiter auszubauen und Auch ganz neue Geschäftsmodelle und Einsatzfelsein Angebot um datenbasierte Dienstleistungen zu erder sind denkbar, wie z. B. eine intelligente Einbruchsweitern. Dazu wird es erforderlich sein, sich auch intensiv sicherung oder die Aufnahme von gesundheitlichen mit neuen Informationstechnologien vertraut zu machen. Aspekten. Diese Ideen stecken allerdings noch in den Hinzu kommen (datenschutz-)rechtliche, gesundheitliche Kinderschuhen. oder auch arbeitspsychologische Aspekte. Damit Unternehmen aus der TGA-Branche wettbewerbsfähig bleiben, ist es nötig, datenbasierte DienstDas Marktpotenzial ist groß leistungen anzubieten, um das Geschäft zukunftsfähig zu machen. Dazu müssen die Unternehmen aber grundAlleine bei den angesprochenen „naheliegenden“ sätzlich wandlungsfähig aufgestellt sein. Dies beinhalDienstleistungen ist das Marktpotenzial groß: Der welttet die Fähigkeit zur Integration, zum Aufbau und zur weite Umsatz der TGA wird von der Smart-BuilNeuausrichtung interner und externer Ressourcen, um ding-Forschungseinrichtung Memoori für 2015 auf als Unternehmen neue funktionale Kompetenzen auf120,4 Mrd. US-Dollar und für 2020 auf 181,1 Mrd. zubauen. Außerdem müssen sich Anbieter von TGA US-Dollar geschätzt (s. Tabelle linke Seite). Der Umüber ihre materiellen und immateriellen Ressourcen besatz für datenbasierte Dienstleistungen für Smart Builwusst sein, zu denen ihr Unternehmen einen exklusiven dings wird vom Marktforschungsinstitut Navigant für Zugang besitzt. 2015 mit ca. 480 Mio. US-Dollar und für 2020 bereits Neben den fachlichen Kompetenzen müssen Untermit 1,1 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Dies entspricht nehmen auch methodische Fähigkeiten zur Ideengeneeiner durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rierung und Entwicklung neuer datenbasierter Dienstca. 18 Prozent. leistungsideen entwickeln. Eine Analyse erforderlicher Deutsche TGA-Hersteller erwirtschafteten 2013 eiKompetenzen ist bisher allgemein für den industriellen nen Umsatz von 20,6 Mrd. Euro. Im Durchschnitt erDienstleistungsbereich erfolgt. Einen umfassenden Kazielte damit jedes Unternehmen einen Umsatz von talog erforderlicher Kompetenzen für Aufbau und Er22,54 Mio. Euro. tec2 | 2016 83 halt des Geschäftsfeldes Smart Building gibt es bisher aber nicht. Es bestehen kaum Erfahrungen damit, welche Arten von und Bedarfe an datenbasierten Dienstleistungen nachgefragt werden und welche Kompetenzen verfügbar sein müssen, um solche intelligenten Dienstleistungen anzubieten. Deshalb befassen sich derzeit Forschungsinstitutionen wie das FIR an der RWTH Aachen mit den Herausforderungen für die TGA-Branche. Im Projekt „SmartBuilding“, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) über das Programm „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) gefördert wird, setzen sich die Forscher mit den Fragen auseinander, die sich auch jeder Anbieter von TGA stellen sollte, wenn er sein Geschäftsmodell ausweiten will: Welche Arten von datenbasierten Dienstleistungen werden zukünftig speziell für Bürogebäude nachgefragt und welche Anforderungen wird es an diesen Dienstleistungen geben? Über welche Kompetenzen muss ich verfügen, um datenbasierte Dienstleistungen anzubieten? Welchen Weg muss ich gehen, um zum Anbieter datenbasierter Dienstleistungen zu werden? Fotos: Walter Wenn Unternehmen wandelbar werden und sich den neuen Herausforderungen stellen, werden sie ihr Geschäftsfeld auch in Zukunft erfolgreich steuern können. Herkömmliches Sicherheitssystem am FIR Diesen Fragen müssen sich TGA-Anbieter stellen, denn der erforderliche Transformationsprozess zum Aufbau des Geschäftsfeldes Smart Building ist durch unternehmensinterne und -externe Veränderungen sowie daraus resultierende Unsicherheiten gekennzeichnet. Dabei eignen sich bekannte Vorgehensweisen aus dem Projektmanagement nicht, um auf das dynamische Umfeld zu reagieren. Der Transformationsprozess erfordert neuartige Projektmanagementmethoden für die Unternehmen aus dem Bereich TGA. Wenn sie wandelbar werden und sich den neuen Herausforderungen stellen, werden sie ihr Geschäftsfeld auch in Zukunft erfolgreich steuern können. Interessierte Unternehmen können bereits heute von den Ergebnissen der Forscher profitieren. [ Denis Krechting & Astrid Walter, FIR e. V. an der RWTH Aachen ] 84 tec2 | 2016 Foto: Fraunhofer FKIE Fraunhofer: Gebäudemanagement mit dem Tablet „Botnet“ – ein Begriff aus der Computerwelt schleicht sich langsam in die Welt der Gebäudeautomation. Mit diesem Angriffsszenario ist laut Dr. Steffen Wendzel von der Bonner Abteilung „Cyber Defense“ des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE in Wachtberg zu rechnen. Der Forscher ist Experte für die Hacker methode und hat sie zusammen mit Viviane Zwanger und Prof. Dr. Michael Meier unter die Lupe genommen. Angreifer infiltrieren dabei mehrere Rechner – Bots (von engl. „robots“) – ohne die Kenntnis ihrer Eigentümer, schließen sie zu Netzen (engl. „nets“) zusammen und missbrauchen sie für Computerattacken. Die Forscher untersuchten, was es aktuell noch gar nicht gibt: Angriffe durch Botnets auf „Smart Homes“, mit dem Internet vernetzte Gebäude bzw. Gebäudefunktionen. Das Ergebnis: Die Bedrohung ist real, über das Internet gesteuerte Rollläden, Heizungen oder Schließsysteme können für derartige Attacken genutzt werden. „Unsere Experimente im Labor zeigten, dass Gebäude-IT nicht ausreichend gegenüber Angriffen aus dem Internet geschützt ist. Ihre Netzwerkkomponenten können als Botnet missbraucht werden“, so Wendzel. Der Hacker hat es dabei nicht wie bisher auf PCs abgesehen, sondern auf diejenigen Komponenten der Gebäudeautomation, die Häuser mit dem tec2 | 2016 Internet verbinden. Das sind im Gebäude verbaute, kleine Kästchen, die ähnlich wie Router für den Heimcomputer aussehen und funktionieren. „Sie sind jedoch sehr einfach aufgebaut, können nur schwer aktualisiert werden und weisen Sicherheitslücken auf. Die Kommunikationsprotokolle, die sie nutzen, sind veraltet“, so Wendzel. Damit die Heizung, die Beleuchtung oder die Lüftung von Gebäuden über das Internet gesteuert werden können, ist es notwendig, spezielle Technik zu installieren: Es handelt sich dabei um kleine Minicomputer, die Temperaturen, Licht oder Luftfeuchtigkeit messen und in Netzwerken zusammengeschlossen sind. „Sie sicherheitstechnisch auf dem neuesten Standard zu halten, ist teuer“, sagt Wendzel. Am FKIE entwickelte das Team eine Schutzsoftware, die sich einfach zwischen Internet und Gebäude-IT schalten lässt. Die Technologie filtert potenzielle Angriffe aus den Kommunikationsprotokollen heraus, noch bevor sie die eigenen vier Wände oder das Bürohaus erreichen. Ganz egal, welche Technik innerhalb der Gebäude verwendet wird: Sie muss bei dieser Herangehensweise nicht ausgetauscht werden. Die Forscher nahmen dazu den gängigen Kommunikationsstandard der Gebäudeautomation unter die Lupe und entwickelten da rauf aufbauend Regeln für den Datenverkehr. Halten eintreffende Daten diese nicht ein, wird der Kommunikationsfluss angepasst. „Die Software funktioniert wie eine Firewall mit Normalisierungskomponente“, sagt Wendzel. Ein „Analyzer“ prüft sämtliche Ereignisse auf Plausibilität, die auf den Weg zu den Systemen geschickt werden. Schlägt er Alarm, geht der Vorfall unmittelbar an den „Normalizer“. Dieser blockiert das Ereignis entweder ganz oder wandelt es passend um. „Die Grundlagenforschung ist erfolgreich abgeschlossen. Im nächsten Schritt wollen wir die Technologie zusammen mit einem Industrieunternehmen zur Produktreife bringen. In spätestens zwei Jahren sollte ein Produkt auf dem Markt sein“, sagt Wendzel. Bei ihrer Analyse der Botnet-Angriffe skizzierten die Forscher konkrete Bedrohungs szenarien für Smart Homes. „Aus meiner Sicht ist das Thema Überwachung das drängendste“, sagt der Cyber-Defense-Forscher. Indem der Angreifer sich in die IT von Gebäudefunktionen hackt, erfährt er im schlimmsten Fall, wo die Insassen sind und was sie machen. Das reicht dann bis zum Gang auf die Toilette. Einbrecher, zum Beispiel, könnten die Daten nutzen, um ihre Raubzüge vorzubereiten. Hier agiert der Hacker passiv, zapft Informationen an. Er wäre aber genauso gut in der Lage, aktiv in die Systeme einzugreifen. Zum Beispiel für einen Auftraggeber aus der Energiebranche. Der könnte von mehr verkauftem Öl oder Gas profitieren, wenn der Verbrauch mehrerer Heizungen künstlich erhöht wird. 85 Foto: Fotolia.com/robu_s Die Stadt der Zukunft existiert bereits Weltweit zeigen viele Pilotprojekte, wie Smart Cities gestaltet werden können M ehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Städten. In der Vergangenheit war der Anteil der städtischen Bevölkerung insbesondere in den Industriestaaten besonders hoch. 2010 lebten in Westeuropa 77 Prozent, in Nordamerika sogar 82,1 Prozent der Bevölkerung in Städten. Die Urbanisierung ist aber auch in Asien und Afrika einer der zentralen Trends, sodass nach Aussagen von UN-HABI TAT (United Nations Human Settlements Programme) bis 2050 der Anteil der urbanen Bevölkerung weltweit voraussichtlich auf 70 Prozent steigen wird. Städte bilden damit nicht nur den zentralen Lebensraum des 21. Jahrhunderts, sie nehmen auch eine he rausragende Stellung in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Staaten ein. Bis zu 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden in Städten erarbeitet und rund 70 Prozent der klimawirksamen Treibhausgase werden in Städten emittiert. Um den aus dieser he rausragenden Stellung resultierenden Herausforderungen gerecht zu werden, sind Städte auf eine konstante technische, soziale und organisatorische Weiterentwicklung angewiesen. Ein wesentlicher Baustein dabei ist der Trend, Städte „smart“ zu machen. In der wissenschaftlichen Literatur existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Definitionen einer Smart City. Gemeinsam ist diesen, dass mit dem Begriff Smart City insbesondere Städte bezeichnet werden, welche moderne Informations- und Kommunikationstechnologien einsetzen, um die Lebensqualität der Bürger, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und die ökologi- 86 sche Nachhaltigkeit zu steigern. Dabei sind alle Aspekte einer modernen Stadt betroffen. Forscher rund um Rudolf Giffinger von der Technischen Universität Wien nennen beispielsweise Smart Economy, Smart People, Smart Governance, Smart Mobility, Smart Environment und Smart Living als Charakteristiken einer Smart City. Smart Infrastructure Einen wesentlichen Bestandteil einer Smart City bildet ihre Infrastruktur. Beim Ausbau dieser lassen sich zwei zentrale Ansätze beobachten. Insbesondere in Asien existieren Großprojekte, die sich mit dem kompletten Neubau intelligenter Städte beschäftigen, die am Reißbrett geplant und mit einer ubiquitären intelligenten Infrastruktur ausgerüstet werden. Die bekanntesten Projekte dieser Art sind Fujisawa Sustainable Smart Town in Japan, New Songdo City in Südkorea und Masdar City in den Vereinten Arabischen Emiraten. Gemeinsam ist diesen Projekten, dass sie nicht nur auf innovative technische Konzepte für eine effizientere Gestaltung einzelner Aspekte wie der Energieversorgung oder der Mobilität bauen. Im Fokus stehen auch die Vereinbarkeit von Leben und Arbeiten sowie die Bildung. Zumeist als Public-Private-Partnership realisiert, dienen diese Projekte immer auch als Modell und Experimentierfeld für die Entwicklung intelligenter Städte auf der ganzen Welt. Dabei werden nicht nur neue Ideen ausprobiert, sondern es wird auch versucht, bestehende tec2 | 2016 tec2 | 2016 Neben der Umsetzung des Internets der Dinge stehen aber auch bei der Erweiterung urbaner Infrastrukturen die Themen Energie und Mobilität im Vordergrund. Durch den Ausbau erneuerbarer Energien wird etwa das Thema Smart Grid immer dringlicher. In dem 2008 beschlossenen Klima- und Energiepaket der EU wurde das Ziel definiert, den Anteil der Nutzung erneuerbarer Energien bis 2020 auf 20 Prozent im Vergleich zu 1990 zu steigern. Die Besonderheiten erneuerbarer Energiequellen führen zu neuen Herausforderungen bzgl. der Verfügbarkeit von Energie und damit auch des Nutzungsverhaltens. Wie diese bewältigt werden könnten, zeigt z. B. das Projekt NICE GRID in der französischen Gemeinde Carros. Hier werden Bürger und Unternehmen nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Produzenten in das Energienetz eingebunden. Über eigene Solaranlagen speisen die sogenannten Prosumer bei Bedarf Energie in das intelligente Stromnetz ein. Ausblick Der Ausbau der Infrastruktur ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor auf dem Weg zur Smart City. Im Gegensatz zu einigen wenigen, vornehmlich in Asien beheimateten Großprojekten müssen dabei die Besonderheiten der lokalen, oft über Jahrhunderte gewachsenen Infrastruktur berücksichtigt werden. Lösungen können daher nur selten wirklich eins zu eins von einem auf den anderen Standort übertragen werden. Da die Anforderungen in der Regel die Möglichkeiten einzelner Städte sowohl im Hinblick auf das technische Know-how als auch auf die finanziellen, rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen übersteigt, ist die Entwicklung intelligenter Städte auf eine Kooperation zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft angewiesen. Neben großen Konzernen wie Siemens, Bosch, SAP oder Microsoft setzen sich dabei auch immer wieder die innovativen Ideen kleinerer Akteure durch. Betrachtet man die technische Entwicklung der letzten Jahre insgesamt, so stellt man fest, dass die vermeintliche Zukunftsvision einer intelligenten Stadt an vielen Stellen bereits Realität ist. Die Vision des Internets der Dinge, die mit ihr einhergehende zunehmende Konnektivität und Ubiquität intelligenter Systeme ermöglichen schon heute eine deutliche Effizienzsteigerung urbaner Prozesse. Ungelöst hingegen sind zentrale Fragen zum Umgang mit den gesammelten Daten und geeigneten Geschäftsmodellen, die eine Umsetzung der technischen Vision nicht nur finanzierbar machen, sondern auch ein ausreichendes Maß an Kontrolle und Teilhabe durch die Bürger erlauben. [ Max Haberstroh ] Foto: Fotolia.com/Mimi Potter Konzepte zu erweitern und zu verbessern. Ein prominentes Beispiel ist etwa der Wind Tower in Masdar City. Das Gebäude wurde traditionellen arabischen Vorbildern nachempfunden und soll kühlere Luft aus 45 Meter Höhe auf Straßenniveau leiten und so auch in der Mittagshitze für eine angenehme Temperatur in der Stadt sorgen. Ein anderes Beispiel ist das pneumatische Abfallentsorgungssystem in New Songdo City, welches den Abfall direkt aus den Haushalten bzw. von speziellen Sammelpunkten durch ein unterirdisches Rohrleitungssystem zu einer zentralen Abfallverwertungsanlage transportiert. Doch auch dieses Konzept ist nicht neu. Ähnliche Systeme wurden bereits in den 1970er-Jahren auf Roosevelt Island in New York oder im Bonner Stadtteil Tannenbusch installiert. Die genannten Beispiele, in denen Städte von Grund auf neu gebaut werden, stellen weltweit aber natürlich eine Ausnahme dar. Insbesondere in den bereits dicht besiedelten Ballungsräumen in Europa und den USA müssen Möglichkeiten gefunden werden,um die bestehende, zum Teil über Jahrhunderte gewachsene Infrastruktur intelligent auszubauen. Ein Beispiel dafür ist die spanische Stadt Santander, welche in Kooperation mit Belgrad, Guildford und Lübeck von 2010 bis 2013 das Potenzial des Internets der Dinge auf Stadt ebene untersuchte. Unter Einsatz von über 20.000 Sensoren, gut 12.000 davon allein in Santander, wurden z. B. Daten über Parkflächen, die Qualität der Luft oder den Lärmpegel in der Stadt gesammelt. Zu den Zielen des Projektes gehörte nicht nur die Evaluierung aktueller Ansätze des Internets der Dinge, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Technologien. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Pilotprojekt Monaco 3.0, das im Rahmen einer 2012 zwischen dem Fürstentum Monaco und Bosch geschlossenen Kooperationsvereinbarung umgesetzt wird. Bosch setzt in dem Projekt ebenfalls auf das Internet der Dinge, um die Stadt “smart“ zu machen und Informationen zu öffentlichen Dienstleistungen, wie z. B. Busfahrplänen, Parkhausauslastungen oder Abfallentsorgung, den Bürgern sowie der Stadtverwaltung in Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Ein vergleichbares Ziel verfolgt das Projekt Helsinki Urban Flow, welches ebenfalls den Nutzern Daten in Echtzeit zur Verfügung stellen will. Dazu wird eine nahtlose Integration städtischer Services nicht nur in Mobile- und Web-Apps, sondern auch in öffentliche Displays, z. B. an Bushaltestellen oder Touristeninformationen, angestrebt. Zusätzlich wird, wie auch im Monaco-3.0-Projekt, den Benutzern die Möglichkeit gegeben, Feedback über ihre Umgebung zu geben und z.B. Schäden durch Vandalismus zu melden. 87 Foto: Fotolia Auf Nummer sicher geprüften einbruchhemmenden Türen und Fenstern achten und eine Alarmanlage installieren lassen. „Außerdem ist es wichtig, die Planung und Installation von Einbruchschutzsystemen von einem Unternehmen ausführen zu lassen, dessen Personal entsprechend qualifiziert ist“, erläutert Sascha Puppel, öffentlich bestellter edes Jahr richten Langfinger in Deutschland enor- und vereidigter Sachverständiger für das Elektrotechnimen Schaden an: 2014 wurden mehr als 92.000 ker-Handwerk, Teilgebiet Sicherheitstechnik, und RefeFälle von Einbruchdiebstahl aus Büro-, Fabrika- rent zum Thema Einbruchschutz beim TÜV Rheinland. tions-, Werkstatt- und Lagerräumen polizeilich erfasst. Beim gewaltsamen Eindringen in Wohnungen waren Vielzahl von Regelwerken Einbrecher im selben Zeitraum mehr als 152.000 Mal erfolgreich. Dabei erbeuteten die Täter allein bei den Doch genau das ist häufig ein Problem: Denn Normen, Wohnungseinbrüchen laut Bundeskriminalamt (BKA) Richtlinien und andere Regelwerke für die Sicherheits rund 422 Millionen Euro. Beliebte Diebesbeute sind technik unterliegen ständigen Änderungen. „Das gilt Schmuck und Bargeld, bei Einbruch in Gewerbeobjek- für Landesbauordnungen ebenso wie für Sonderbauverten zusätzlich Maschinen, Büroausstattung oder andere ordnungen. Neben den bekannten DIN- und VDE-Norhochwertige Ausrüstungsgegenstände. Häufig werden men sowie den VdS- Richtlinien werden außerdem imauch Geschäftsunterlagen zerstört oder beschädigt, so- mer mehr entsprechende EN-Normen veröffentlicht. dass es zu Betriebsstörungen oder gar -ausfällen kom- Für Unternehmen, die Sicherheitstechnikwelt anbieten, men kann. Die Zahlen zeigen: Jeder kann Opfer eines wird es daher immer aufwendiger, alle Regelwerke Einbruchdiebstahls werden. konform umzusetzen. Zum einen fehlt häufig der ÜberWer sich vor ungebetenen Besuchern wirkungsvoll blick über alle geltenden Normen. Zum anderen steigen schützen will, sollte unter anderem auf den Einbau von ständig die fachlichen Anforderungen an die planenden Foto: TÜV Rheinland Die Gefahr von Einbruchdiebstählen, ob in Wohnungen oder in Gewerbeobjekten, ist groß. Die Auswahl qualifizierter Gebäudesicherheitstechniker beim Einbau von Einbruchschutzsystemen bietet Schutz vor ungebetenen Gästen. J 88 Sascha Puppel, öffentlich bestellter und vereidigter Sach verständiger für das ElektrotechnikerHandwerk, Teilgebiet Sicherheitstechnik tec2 | 2016 Foto: TÜV Rheinland Michael Reichmann, Business Manager der TÜV Rheinland Akademie Mitarbeiter ebenso wie an die Montage- und Servicemitarbeiter“, so Puppel weiter. Die Folge: Die Fehlerrate beim Planen und Installieren von Sicherheitstechnik steigt. Beispiel: der falsch positionierte Bewegungsmelder. „Hier beinhalten nicht nur die ‚Allgemein anerkannten Regeln der Technik‘, sondern regelmäßig auch die Montage- und Installationsanleitungen, dass beispielsweise Infrarot-Bewegungsmelder unter anderem nicht auf Fenster und Heizungen gerichtet und auch nicht in Rauminnenecken installiert werden dürfen. Viele Errichter halten sich allerdings nicht daran, mit dem Ergebnis, dass die Melder auch im Einbruchsfall zu spät oder überhaupt nicht reagieren“, bringt TÜV-Rheinland-Referent Puppel einen der häufigsten Fehler im Zusammenhang mit dem In stallieren von Einbruchschutzsystemen auf den Punkt. Qualifikation entscheidend Staatliche Förderung für Einbruchschutz Seit November 2015 können private Eigentümer und Mieter Zuschüsse zur Sicherung gegen Wohnungs- und Hauseinbrüche bei der staatlichen Förderbank KfW in Anspruch nehmen. Im Rahmen ihres Programms „Altersgerecht Umbauen“ werden beispielsweise der Einbau oder die Nachrüstung einbruchhemmender Haus- oder Wohnungstüren und die Nachrüstung von Fenstern und einbruchhemmenden Rollläden unterstützt. Das Bundesbauministerium stellt dafür von 2015 bis 2017 jährlich 10 Mio. Euro zur Verfügung. Voraussetzung für die Förderung ist die Durchführung durch ein Fach unternehmen des Handwerks. Weitere Information unter: www.kfw.de/einbruchschutz tec2 | 2016 Auch für die Kunden und Auftraggeber wird es immer schwieriger, den Gesamtumfang der Regelwerke zu überblicken und ein entsprechend qualifiziertes Unternehmen zu beauftragen. „Eine gute Orientierung für die Auswahl bieten die sogenannten Errichterlisten der Landeskriminalämter. Sie umfassen Betriebe, die qualifiziert sind, geeignete Einbruchschutzsysteme fachgerecht einzubauen. Unternehmen müssen für die Aufnahme in diese Liste bestimmte Qualifikationsnachweise erbringen“, sagt Michael Reichmann, Business Manager für den Bereich Einbruchschutz bei der TÜV Rheinland Akademie. Mit der Sachkundebescheinigung schaffen Unternehmen hierfür in Verbindung mit ihrer Basisqualifikation, z. B. dem Eintrag in die Handwerksrolle, die personellen Voraussetzungen. „Mit den neuen TÜVQualifizierungen für Fachkräfte in der Sicherheitstechnik, einem modularen Lehrgang zum ‚Sachverständigen Einbruchschutz (TÜV)‘ und einem zum ‚Fachplaner Einbruchschutz (TÜV)‘, ist die fachliche Qualifizierung des Personals in jedem Fall gewährleistet“, so TÜV-Rheinland-Experte Reichmann weiter. Der modulare Lehrgang startet 2016 an fünf Standorten bundesweit. Zielgruppe für die fachlichen Qualifizierungen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Unternehmen der Sicherheits-, Elektro- und Energietechnik, von Versicherungen oder aus Firmen, die sich dieses Marktsegment erschließen möchten. Dazu zählen Handwerker, Planer, Berater, Techniker, Ingenieure, Versicherer sowie Errichter und Fachvertriebler für sicherheitstechnische Anlagen. Weitere Infos im Internet unter www.tuv.com/schutz. TÜV Rheinland und VDI informieren Mehr Informationen zum Thema Einbruchschutz erhalten Interessierte auf der gleichnamigen Veranstaltung, die von TÜV Rheinland und VDI gemeinsam durchgeführt wird. 17.30–18 Uhr Einbruchschutz in Deutschland – Methoden und Instrumentarium der Täter 18–18.30 Uhr Geprüfte Qualität setzt sich durch – Typische Produktmängel erkennen und bewerten 19–19.45 Uhr Stand der Technik von Einbruchschutzsystemen 19.45–20 Uhr: Abschlussdiskussion Anschließend Netzwerken bei Kölsch und Häppchen Termine: 30. Juni 2016 TÜV Rheinland Akademie Am Grauen Stein, 51105 Köln 27. September 2016 TZA Technologiezentrum am Europaplatz Aachen, Saal S2, Dennewartstr. 25–27, 52068 Aachen Informationen zur Anmeldung finden Sie unter www.vdi.de/koeln und www.vdi.de/aachen 89 Fotos: Beck Wenn der „Hausschatz" die Stube heizt ... 90 tec2 | 2016 Ein Blick auf Haustechnik aus vergangener Zeit: Das LVR-Freilichtmuseum Kommern zeigt Beispiele aus unterschiedlichen Jahrhunderten Wenn Frau Sollbach ihre Suppe über dem Feuer zum Kochen bringen wollte, dann legte sie „einen Zahn zu“: Sie hängte den Topf mithilfe des gezahnten Kesselhakens, dem sogenannten Hahlhaken, dichter über das offene Herdfeuer. „Daher stammt übrigens auch die bekannte Redensart“, sagt Volkskundler Dr. Carsten Vorwig. tec2 | 2016 91 W ir befinden uns im LVR-Freilichtmuseum Kommern, genauer in dem 1688 erbauten Haus, das einst in Hanf, einem Dorf am nordwestlichen Rand des Westerwalds, stand und über Jahrhunderte von der Familie Sollbach bewohnt wurde. Das Haus ist ein „Streckhof“, eine Hausform mit lang gestrecktem Baukörper, bei dem Haus, Stall und Scheune aneinander und unter ein Dach gebaut wurden. „Das ist ganz typisch für das Hanfbachtal“, erklärt Dr. Vorwig, der im Museum in der Abteilung Bauforschung tätig ist. „Das Tal war so eng, dass jeder nur eine schmale Parzelle zur Verfügung hatte.“ Wenn angebaut werden sollte, musste das also nach hinten geschehen. Wie auch bei diesem Haus: Scheune und Stall wurden erst 1722 ans Wohnhaus angefügt. In dem zweigeschossigen Fachwerkhaus, das im Erdgeschoss im Wesentlichen aus Herdraum und Stube besteht und im Obergeschoss vermutlich zwei weitere Schlafräume hatte, nimmt die in dieser Zeit noch ebenerdige Herdstelle direkt im Eingangsbereich einen wichtigen Platz ein. Nicht nur dass hier gekocht wurde, mithilfe der Herdstelle konnte auch die angrenzende Stube geheizt werden. An der hinteren Wand der Herdstelle war eine eiserne Takenplatte eingebaut, die die Wärme des Feuers aufnahm und diese in den benachbarten Raum abgab. „Durch diese Heiztechnik konnte die Stube rauchfrei beheizt werden“, sagt Dr. Vorwig. „Der Rauch zog über den trichterförmigen Rauchfang im Obergeschoss und einen hölzernen Rauchschlot auf dem Dach ab. Die Kamine bestanden zu dieser Zeit noch aus Holz. Erst später, im 18. Jahrhundert, gab es Vorgaben, dass Schornsteine massiv gemauert werden mussten.“ Zeitlich gesehen seien diese Feuerschutzbestimmungen je nach Region unterschiedlich gehandhabt worden. Tag des offenen Denkmals Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ steht der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr. Am 11. September 2016 öffnen zahlreiche Denkmäler ihre Tore, um sich Besuchern zu präsentieren. Im Mittelpunkt des diesjährigen Denkmaltags steht das gemeinsame Arbeiten für die Erhaltung unseres kulturellen Erbes. Eine Takenplatte nimmt die Wärme an der offenen Herdstelle auf und leitet sie in den Nachbarraum weiter. Die Takenplatte, der „Hausschatz“, wie Dr. Vorwig das Element der damaligen Heiztechnik aufgrund des teuren Materials Eisen nennt, wurde oft mit religiösen Motiven versehen. Die Platte im Haus aus Hanf zeigt das biblische Gleichnis vom armen Lazarus, stammt aus dem Jahr 1550 und wurde vermutlich in der Hütte Eisenschmitt in der Südeifel gefertigt. In der kleinen Stube war die Platte in einem Takenschrank verborgen. Das Bett befand sich in einem Wandschrank. Das weitere Mobiliar dürfte nicht besonders üppig gewesen sein. Und auch sonstige „Haustechnik“ gab es zu dieser Zeit nicht. „Toiletten und andere sanitäre Anlagen wurden erst viel später eingebaut“, so Dr. Vorwig. „Belege für Toilettenhäuschen außerhalb der Wohnhäuser gibt es erst aus dem 18. Jahrhundert.“ Zuerst habe der Misthaufen als Toilette gedient, dann seien in dessen Nähe die ersten Toilettenhäuschen errichtet worden, die dann immer mehr an die Häuser heranrückten. Dr. Vorwig: „Der erste Bewohner eines Dorfes, der eine Toilette am oder im Haus hatte, war der Pfarrer. Dann folgten die Gasthäuser und Posthaltereien. Schließlich mussten die Wirte 92 ihren Gästen einen gewissen Komfort bieten.“ Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hätten sich Bewohner von ländlichen Gebieten allerdings mit dem Häuschen neben dem Misthaufen arrangieren müssen. Bei Neubauten wurden dann zunehmend Toiletten in die Häuser eingebaut. „Was wiederum Sänitärinstallationen wie Kanäle und Wasserleitungen voraussetzt“, so Dr. Vorwig. „Fließendes Wasser im Haus hatten Bewohner großer Höfe etwa ab dem 18. Jahrhundert.“ Einfache Dorfbewohner mussten jedoch lange Zeit danach noch mit dem Wasser aus dem Dorfbrunnen vorliebnehmen. Auch das Wasser für das Vieh wurde aus dem Brunnen geholt. Oder aus dem Löschteich, aus dem die Dorfbewohner im Brandfall mangels Schläuchen das Wasser mit Ledereimern schöpften und mittels Menschenkette zum Brandort schafften. Unser Weg führt uns weiter zum 1687 erbauten Haus aus dem Ort Bilkheim, nördlich von Limburg. Hier ist eine Weiterentwicklung der Herdstelle zu sehen. Auch in diesem Haus gelangt der Besucher vom Eingang aus direkt in den Herdraum. Anders als beim Haus aus Hanf ist der Herd etwa kniehoch aufgemauert. tec2 | 2016 Fotos: Beck Der „Hausschatz“, die Takenplatte aus Eisen, im Haus aus Hanf (errichtet 1688) befindet sich hinter der ebenerdigen offenen Herdstelle an der Wand zur benachbarten Stube (Foto r. unten). Diese wurde über die Takenplatte mitgeheizt. Zu sehen ist der Takenschrank (Foto l. unten). Durch die Luftschlitze in den Türen konnte die heiße Luft in den Raum strömen. Die Weiterentwicklung der Herdstelle – die aufgemauerte Form – ist im Haus aus Bilkheim (1687 erbaut) (Foto l. Mitte) zu sehen. Der Hinterladerofen im Nachbarraum (Foto Mitte unten) besaß eine weitaus höhere Strahlkraft als eine Takenplatte. Über dem Ofen befinden sich Halterungen, um Wäsche zu trocknen. tec2 | 2016 93 Foto: Beck Nur ein Beispiel für ein Eisenteil aus der Schmiede: Dr. Carsten Vorwig (l.) zeigt Prof. Dr.-Ing. Horst Pippert, wie das Scharnier an einem Scheunentor befestigt wurde. Auffällig ist der aufwendig gearbeitete Hahlhaken. Dieser stammt aus dem Jahr 1741 und weist drei Halterungen auf, sodass gleichzeitig mehrere Speisen über dem offenen Feuer zubereitet werden konnten. An den beiden oberen Enden der Konstruktion befinden sich geschmiedete Schlangenköpfe als Verzierung. Ebenfalls anders als beim Haus aus Hanf gibt es an dieser Herdstelle keine Takenplatte. Vielmehr ist eine Öffnung in die hintere Wand eingelassen, durch die der Kastenofen in der Stube befeuert werden konnte. „Es handelt sich hierbei um einen Hinterladerofen, der aus fünf guss eisernen Platten besteht und eine wesentlich größere Strahlkraft hatte als eine Takenplatte“, erklärt Dr. Vorwig. „So war es auch bei dieser Technik möglich, die Stube rauchfrei zu heizen.“ Diese Platten sind ebenfalls mit religiösen Motiven geschmückt, hier ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn zu sehen. Der Rauch der Herdstelle zog vom offenen Feuer über den Rauchfang in eine Rauchkammer im Obergeschoss, einen Rauchabzug über das Dach gab es nicht. „Der Rauch suchte sich durch vorhandene Öffnungen einen Weg nach draußen. Deshalb wird eine solche Hausform Rauchhaus genannt.“ Im Haus aus Bilkheim sind neben der Stube eine Schlafkammer und eine Waschkammer im Erdgeschoss untergebracht. Hier gibt es verschiedene Holzgeräte für den Haushalt und einen Spülstein. Im Obergeschoss des zweistöckigen Gebäudes befanden sich vermutlich weitere Schlafstuben. Im Niederlass, also unter dem abgeschleppten Dach des Hauses, wurde eine Sümmermacher-Werkstatt eingerichtet. Diese Werkstatt, in der hölzerne Messgefäße für Getreide hergestellt wurden, war zwar nicht ursprünglich in dem Haus untergebracht, dokumentiert aber die zur damaligen Zeit übliche Kombination von Wohnhaus und Werkstatt. Eine solche Kombination zeigt eindrucksvoll das Haus aus Ruppenrod, Baujahr 1744. Hier sind Wohnen und Arbeiten im bäuerlichen Haus Wand an Wand ausgestellt. Vergleichbar ist die Heiztechnik mit dem Haus 94 aus Bilkheim: Vom Herdraum aus wird über eine Öffnung in der Wand der Hinterladerofen in der Stube rauchfrei beheizt. In der Kammer neben dem Herdraum ist ein Drechslerwerkstatt eingerichtet. Zu sehen sind zwei Drechselbänke, eine mit Tretrad und eine mit Antrieb über eine Wipprute. „Das Drechslerhandwerk war auf dem Land an den Bedürfnissen des Alltags ausgerichtet“, erklärt Dr. Vorwig. „Der Drechsler fertigte Werkzeuggriffe oder Geländerstangen genauso wie Teller oder Schalen für die Küche.“ Das Produktsortiment des Drechslers sei zwar groß gewesen, allerdings habe er eine eher unbedeutende Rolle unter den Handwerkern gespielt. „Oftmals musste sich der Drechsler durch die Landwirtschaft etwas dazuverdienen.“ Im „Rauchhaus" sucht sich der Rauch vom offenen Feuer aus über die Rauchkammer im Obergeschoss einen Weg nach draußen – einen Abzug im Dach gibt es nicht. Bedeutend dagegen war die Rolle des Schmieds im Dorf. Dr. Vorwig: „Der Schmied fertigte sämtliche Eisenteile für landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge an. Dazu kamen Haushaltsgeräte wie Kesselhaken, Scharniere für Türen und Fenster sowie Hufeisen für Pferde und Kuheisen.“ Die in Kommern ausgestellte Schmiede aus Bornich wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet, aber erst später zur Schmiede umgebaut und war bis 1936 als solche in Betrieb. In Kommern steht neben der Schmiede ein sogenannter Notstall, der dem Beschlagen von Pferden und Kühen diente. tec2 | 2016 Fotos: Beck Die Kombination von Wohnen und Arbeiten wird im Haus aus Ruppenrod (1744) gezeigt. Die Drechslerwerkstatt befand sich in einer Kammer neben der Stube (Fotos l. oben und Mitte). In diesem Haus wurde der Hinterladerofen in der Stube (Foto r. Mitte) ebenfalls von der offenen Herdstelle (Foto r. oben) aus durch eine Öffnung in der Mauer bestückt. Auf dem Holzgestell über dem Hinterladerofen konnte Wäsche getrocknet werden. tec2 | 2016 95 Dr. Carsten Vorwig im Backhaus: Holz und Backwerk kamen bei diesem Ofen aus dem Jahr 1826 in dieselbe Öffnung. Erst wurde mit Holz aufgeheizt, dann dieses zur Seite geräumt und das Backen konnte beginnen. Das Backhaus war mit der Dorfschule kombiniert: Unten wurde gebacken, oben unterrichtet. Die Backöfen sorgten dafür, dass die Schüler im Winter nicht frieren mussten. Fotos: Beck Die Inschrift über der Haustür des Hauses aus Hanf weist auf das Baujahr 1688 hin: ANNO 1688 DEN 22 IVNEY DAS HAVS STED IN GOTTES HAND GOTT BEHVT ES VOR FEWR VND BRAND. 96 Mit Mauerankern aus der Werkstatt des Schmieds wurde das Mauerwerk verankert und somit verhindert, dass die Mauer nach außen wegkippt. tec2 | 2016 AK Technikgeschichte stellt sich neu auf Geschmiedet waren übrigens zum Teil auch die „Lampen“, die abends für Licht in den Häusern sorgten. „Nur die Reichen konnten sich Kerzen leisten. Und auch Öllampen waren teuer“, erklärt Dr. Vorwig. „Meist wurden Kienspanlampen verwendet.“ Das heißt, die Kienspäne, dünne Holzspäne, die man selbst herstellen konnte, wurden in oftmals eiserne Halterungen geklemmt und brannten ganz langsam ab. Die Nutzung eines Gebäudes zu unterschiedlichen Zwecken im 18. Jahrhundert ist an dem Schul- und Backhaus aus Löhndorf, Kreis Ahrweiler, zu sehen. In dem 1763 erbauten Gebäude war im Untergeschoss das Gemeindebackhaus und im Stockwerk darüber die Dorfschule und die Wohnung des Lehrers untergebracht – beides bestand aus lediglich einem Zimmer. Kalt wurde es im Winter jedoch weder den Schülern noch dem Lehrer, denn die Backöfen unten und der aufsteigende Kamin sorgten für Wärme in der Schule. Dr. Vorwig: „Bis Ende des 18. Jahrhunderts war es durchaus üblich, dass die Kinder nicht regelmäßig zur Schule gingen. Oft nur im Winter, wenn auf dem Feld nichts zu tun war. Für die Schulen und die Einstellung der Lehrer war meist die Dorfgemeinschaft verantwortlich. Ausgebildet waren die Lehrer für ihren Beruf nicht. Es handelte sich meist um Invaliden oder Handwerker, die sich etwas dazuverdienen mussten. Das Lehrerbild änderte sich erst nach der Einführung der Schulpflicht 1825 allmählich.“ Unser Rundgang führte uns durch eine der insgesamt vier Baugruppen des LVR-Freilichtmuseums, durch die Gruppe Westerwald/Mittelrhein. Zu sehen sind das bäuerliche Leben und Wirtschaften seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert. Mit dem Projekt „Marktplatz Rheinland“ soll nun das Leben zwischen 1945 und 1990 gezeigt werden. Die Besucher erwarten Originalgebäude, darunter ein Quelle-Fertighaus aus den 1960er-Jahren, mit originaler Einrichtung. Einige der Gebäude können bereits besichtigt werden. [ Dr. Dunja Beck ] tec2 | 2016 Fotos: Beck Der Arbeitskreis Technikgeschichte und Senioren im Kölner BV möchte im Jahr 2016 wieder aktiver werden. Dazu soll für April eine Einladung erfolgen. Interessenten können sich schon jetzt am besten schriftlich in der Geschäftsstelle melden. Winfried Feig und Horst Pippert Dem Dorfschmied kam eine wichtige Rolle zu. Er fertigte sämtliche Eisenteile für landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge, aber auch Hufeisen für Pferde und Rinder, sogenannte Kuh- oder Ochseneisen (Foto l. unten). Die Eisen bestehen aus gebogenen Platten, die jeweils nur am äußeren Klauen befestigt wurden. Die Eisen sollten den starken Verschleiß an den Tierhufen vermeiden. Links neben der Schmiede (Foto r. unten) steht der sogenannte Notstall, der dem Beschlagen der Tiere diente. Rechts im Hintergrund ist das Spritzenhaus zu sehen, ganz rechts liegt der Löschteich. LVR-Freilichtmuseum Kommern Rheinisches Landesmuseum für Volkskunde Eickser Straße 53894 Mechernich-Kommern Telefon: +49 2443 9980-0 Telefax: +49 2443 9980-133 [email protected] www.kommern.lvr.de Öffnungszeiten: Täglich, 365 Tage im Jahr 19. März – 31. Oktober, 9 bis 19 Uhr 1. November – 18. März, 10 bis 17 Uhr 24. und 31. Dezember, 10 bis 14 Uhr 25., 26. Dezember und 1. Januar, 11 bis 17 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene: 7,50 Euro Kinder/Jugendliche unter 18 Jahren: Eintritt frei Schwerbehinderte, Studenten, Auszubildende: 5,50 Euro Gruppen ab zehn Personen Erwachsene: 7,00 Euro Parkgebühr: 2,50 Euro Weitere Infos unter www.kommern.lvr.de. 97 Sechseinhalb Jahre erfolgreicher Klimaschutz für die Region KlimaKreis Köln zieht positive Bilanz und stellt neue Förderprojekte vor N ach sechseinhalb Jahren intensiver Arbeit kann der KlimaKreis Köln eine stolze Bilanz vorweisen: 29 innovative und nachhaltige Ideen und Projekte zum Klimaschutz in Köln wurden durch das Gremium gefördert. Jetzt wurden die vorerst letzten Förderbescheide vergeben. Oberbürgermeister Jürgen Roters lobte beim Sommerfest die gute Arbeit des Gremiums und dessen Engagement für Köln und die Region: „Ich bin sehr froh über die Initiative, die vor sechs Jahren zur Gründung des KlimaKreises Köln geführt hat. Der Zusammenschluss aus Experten unterschiedlichster Bereiche ist in dieser Form in Deutschland einmalig. Köln geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt, dass man mit geballtem Fachwissen, viel Kompetenz und noch mehr Engagement einiges für den Klimaschutz vor der eigenen Haustüre erreichen kann.“ Der Geschäftsführer des KlimaKreises Köln, Prof. Dr. Erich Hölter, blickte auf die vielfältigen geförderten Projekte zurück und hob das Engagement der dahinterstehenden Kölnerinnen und Kölner hervor: „Mit den Projekten eng verbunden sind engagierte Menschen, die mit besonderem Sachverstand viel bewegen. Sie haben im KlimaKreis Köln ein sinnvolles Forum gefunden, um sich auszutauschen und um weitere Ideen zu entwickeln und umzusetzen.“ Klimaschutz als fester Bestandteil im Stadtleben ren gelungen, das Bewusstsein der Bevölkerung für den Klimaschutz und für die Bedeutung der Energiewende zu schärfen.“ Zugleich betonte Steinkamp die Verantwortung seines Unternehmens für den Klimaschutz: „Als kommunales Unternehmen ist es unsere Stärke und Aufgabe, Projekte für die nachhaltige Energieversorgung im Kölner Raum voranzutreiben. Daher haben wir den KlimaKreis Köln bei seiner Gründung mit Finanzmitteln in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro ausgestattet.“ Lastenrad KASIMIR 2013 förderten die KlimaBausteine das Modellprojekt „KASIMIR – das Lastenrad“ und damit das erste frei buchbare Lastenfahrrad Deutschlands. Seitdem ist KASIMIR von Stadtviertel zu Stadtviertel unterwegs. Cafés, Bürogemeinschaften, Bürgerzentren oder Läden übernehmen freiwillig und unentgeltlich den Verleih und können das Rad in dieser Zeit auch selbst nutzen. Die Nachfrage ist groß: Mittlerweile sind bereits drei Lastenräder in Köln unterwegs. Andere Städte haben das System übernommen und freie Verleihsysteme nach Kölner Vorbild etabliert. Der Verein wielebenwir hat in der ersten Projektphase eine bundesweit einzigartige Expertise entwickelt, wie gemeinschaftlich und unentgeltlich genutzte Räder in einer Stadt etabliert werden können. Diese Expertise kommt nun dem Folgeprojekt zugute: Künftig werden vier kostenfreie Lastenräder über das Webportal buchbar sein. Gleichzeitig bieten sechs Kooperationspartner ihre eigenen Räder über das Kasimir-Portal, sodass die Anzahl der Räder für Köln auf insgesamt zehn steigt. Bis Ende 2018 sollen 20 weitere Initiativen aus anderen Städten vom Konzept überzeugt werden und nach Kölner Vorbild ihren Bürgern kostenfreie Lastenräder anbieten. Der KlimaKreis Köln wurde 2008 auf Initiative der RheinEnergie gemeinsam mit der Fachhochschule Köln als Projektkreis für fünf Jahre ins Leben gerufen. Aufgabe war es vor allem, gezielt Klimaschutzvorhaben in Köln und in der Region zu fördern. Daneben wollte man auch möglichst viele Bürger erreichen und Impulse für mehr Klimaschutz geben. Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Aktivierung durch Wettbewerb RheinEnergie, unterstrich in seiner Rede diesen wichtigen Aspekt: „Nicht nur die Förderung selbst ist wichtig, Eine Einsparsumme von 500.000 Kilogramm Kohsondern auch die Signalwirkung, die davon ausgegangen ist. So ist es in den vergangenen sechseinhalb Jah- lendioxid in zehn Monaten – das ist die erfolgreiche 98 tec2 | 2016 Bilanz der Klimaschutzkampagne „Köln spart CO2“, die der KlimaKreis Köln 2013 in seine Förderung aufnahm. 1.700 einzelne Ideen für einen klimafreundlichen Alltag sammelten die Akteure auf der Internetplattform www.koeln-spart-co2.de. Für die erfolgreiche Kampagne warben zahlreiche prominente Botschafter, die mit gutem Beispiel vorangingen, darunter TV-Moderatoren wie Ralph Caspers oder Janine Kunze, Kabarettist Wilfried Schmickler oder Musiker Klaus „Major“ Heuser. Mit dem Folgeprojekt geht KölnAgenda e.V. diesen Weg noch einige Schritte weiter. Sie nutzen die bereits etablierte, interaktive Internetseite, um durch Wettbewerbe noch mehr CO2-Einsparungen anzuregen. Durch spielerische Aktionen sollen auch solche Bürger angesprochen werden, deren Klimaschutzinteresse bislang nicht hoch genug war. Ziel ist, eine große Klimaschutz-Community zu bilden, die im ständigen Austausch neue Einsparungen generiert. Schließlich ist es erklärtes Ziel des Projekts, das erfolgreich erprobte Beteiligungsmodul zunächst auf Landes- und weiter auf Bundesebene zu etablieren, um über Köln hinaus Menschen für den Klimaschutz zu gewinnen. „Kölner Spritsparmeisterschaft" Die Allegium GmbH, Spezialist für Fahrökonomie, sieht ein großes Klimaschutzpotenzial bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Sie nimmt die Fuhrparks der Firmen und Handwerksbetriebe in den Fokus. Mit der Kölner Spritsparmeisterschaft wollen die Mobilitätsexperten die Mitarbeiter von einer spritsparenden und damit klimaschonenden Fahrweise überzeugen. Das Projekt besteht aus drei Komponenten: Am Anfang steht eine intensive Beratung der Unternehmen zum Thema nachhaltige Mobilität. Das neue Wissen kann dann in Eco-Driving-Intensivtrainings in die Praxis umgesetzt und schließlich bei der Kölner Spritsparmeisterschaft erprobt werden. Die Idee, über sportlichen Ehrgeiz und Wettbewerb Aufmerksamkeit zu erzeugen und für eine nachhaltige Fahrweise zu werben, ist neu und vielversprechend. Die drei neuen Projekte werden insgesamt mit fast 500.000 Euro gefördert. tec2 | 2016 Über den KlimaKreis Köln Unter dem Motto „Global denken, konkret handeln – für die Region“ schlossen sich 2008 Vertreter von damals 18 Institutionen der öffentlichen Hand, der Industrie, der Wissenschaft und der Wirtschaft zu einem bundesweit einzigartigen Fördergremium zusammen. Unter dem Vorsitz von Professor Dr. Marc Oliver Bettzüge, Leiter des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität zu Köln, bewerten aktuell 19 Experten zweimal jährlich die besten Ideen für den Klimaschutz und helfen bei der Umsetzung. Bisher wurden 29 wegweisende Klimaschutzideen auf den Weg gebracht. Sie reichen von einem intelligenten Routenplaner, der Lieferfahrzeuge schneller ans Ziel bringt, bis hin zum Klimatheater für Grundschulkinder. Technische Innovationen finden sich also ebenso wie zahlreiche Projekte zu Bildungsinitiativen, die möglichst viele Kölner für den Klimaschutz begeistern wollen. Seit Gründung tagten die Mitglieder des Gremiums 14 Mal und entschieden dabei über 91 eingegangene Projektanträge. Unterstützt wurden sie dabei von externen Sachverständigen, die die Projektanträge neutral begutachteten. Mehr als 4,5 Millionen Euro Fördermittel sind seit der Gründung ausgelobt worden und haben zusammen mit den Eigenleistungen der Projektträger ein Investitionsvolumen von über acht Millionen Euro für Köln und die Region angestoßen. Die Zuschüsse zu den geförderten Projekten lagen dabei zwischen 50.000 Euro und 250.000 Euro. Der KlimaKreis Köln hat die von der RheinEnergie zur Verfügung gestellten Fördermittel weitgehend ausgeschöpft. Daher wird der KlimaKreis Köln seine Arbeit in der bisherigen Form bis Ende des Jahres einstellen. Zwischen der RheinEnergie und der Stadt Köln finden in Kürze Gespräche darüber statt, inwiefern sich ein stadtübergreifendes Exekutiv-Gremium für den Klimaschutz realisieren lässt. 99 „Eine klassische Win-win-Situation“ 20 Jahre TechnologiePark und Technologiezentrum Die Zahlen sprechen für sich: 1994, als Siemens Interatom nach rund 35 Jahren nuklearer Forschung und Entwicklung seine Pforten schließen musste, gab es noch knapp 800 Beschäftigte am Bockenberg, von denen viele ihren Arbeitsplatz verloren. Nach Gründung des TechnologieParks Bergisch Gladbach (TBG) und des Rheinisch-Bergischen TechnologieZentrums (RBTZ) im Jahr 1995 ging die Beschäftigungskurve dann kontinuierlich nach oben. Heute sind es im Park rund 2.400 Mitarbeiter, deutlich mehr als zu Spitzenzeiten von Siemens Interatom, als dort bis zu 1.800 Menschen beschäftigt waren. Inzwischen haben sich 140 zumeist technik- und wissens affine Firmen für den Standort entschieden – Tendenz steigend. Die Mietfläche für Firmen wuchs durch Revitalisierung und Neubau um 35.000 auf heute 75.000 Quadratmeter. Das Ausbauvolumen liegt bei rd. 55.000 Quadratmetern – reichlich Platz also für eine weitere Expansion. Leistungsbilanz des RBTZ Eindrucksvoll ist auch die Bilanz des RBTZ. Bislang haben bereits rund 700 Gründungsvorhaben von dessen Starthilfe profitiert. Über 110 Gründungsunternehmen wurden über die Jahre hinweg am Standort selbst angesiedelt. Aktuell finden sich 17 Start-ups im Gründerzentrum. Zur Starthilfe des RBTZ gehören die umfangreiche und kostenfreie Beratung für innovative und technologieorientierte Start-ups durch die Experten und Netzwerkpartner des RBTZ, ein bedarfsgerechtes, flexibles und kostengünstiges Flächenangebot sowie zen trale Infrastruktureinrichtungen und Services, die gemeinsam mit dem TechnologiePark bereitgestellt werden. 100 Foto: RBTZ Die Bilanz nach 20 Jahren ist eindeutig: TechnologiePark und Rheinisch-Bergisches Technologie Zentrum in Bergisch Gladbach haben sich als wichtiger Motor für die regionale Wirtschaft bewährt. Tragende Säule dieses Erfolgsmodells ist das „duale Konzept“, das eine klassische Win-win-Situation nicht nur für den Park und das TechnologieZentrum, sondern auch für die Stadt Bergisch Gladbach und den Rheinisch-Bergischen Kreis schafft. Dieter Porzberg, Geschäftsführer Oevermann Networks GmbH, Martin Westermann, Geschäftsführer Rheinisch-Bergisches TechnologieZentrum GmbH, Dr. Michael Peiniger, Geschäftsführer Research Instruments GmbH, und Albert Hanseder-Schiessl, Manager TechnologiePark Bergisch Gladbach (v. l. n. r.). Tragende Säule der Partnerschaft und Erfolgsgarant von TBG und RBTZ ist das „duale Konzept“. Benötigt ein Gründer aus dem TechnologieZentrum mehr Büro-, Labor- oder Produktionsfläche, zieht er in den größeren Park. Beste Beispiele hierfür sind neben vielen anderen bekannte Wachstumsunternehmen wie Oevermann Networks, vor 20 Jahren die erste Gründung im RBTZ, und Fries Research & Technology. Das RBTZ ist damit nicht nur „Durchlauferhitzer“ für Gründer, sondern zugleich auch Keimzelle für den Park. Martin Westermann, neben Stefan Dürselen und Dr. Erik Werdel einer der Geschäftsführer des RBTZ, bringt die Vorzüge dieses „dualen Konzeptes“ von öffentlich-rechtlichem TechnologieZentrum und privatwirtschaftlichem TechnologiePark auf den Punkt: „Es schafft seit jetzt 20 Jahren eine klassische Win-win-Situation für das Gründerzentrum und den Park sowie im Sinne der regionalen Wirtschaftsförderung auch für die Stadt Bergisch Gladbach und den Rheinisch-Bergischen Kreis insgesamt.“ Flächen vorzuhalten, sowohl für Gründer als auch für etablierte Bestandsmieter sowie für die Ansiedlung tec2 | 2016 Willi Hallmann neuer Firmen, gehört zum Konzept des Parks. Weitere bewährte Standortvorzüge sind darüber hinaus die hervorragende Verkehrsanbindung und die umfassenden Serviceleistungen. „Büro- und Produktionsflächen ganz nach Bedarf mit bester Verkehrsanbindung. Hier kann unser Unternehmen ‚atmen‘“, betont denn auch Dr. Michael Peiniger, Geschäftsführer der Research Instruments GmbH, dem ältesten und größten Unternehmen im Park, das gerade seine Mietverträge langfristig verlängert hat. Derzeit wird der Park zu einem umweltfreundlichen „Green Park“ entwickelt. Zentrale Bausteine des neuen Energiekonzeptes sind die intensive Nutzung der Solarenergie sowie die Errichtung eines hocheffizienten Blockheizkraftwerks. Damit wird nicht nur der Kohlendioxidausstoß drastisch verringert – auch die Mieter im Park werden von den Kosteneinsparungen durch die „Energiewende“ im TechnologiePark nachhaltig profitieren. Zudem sollen künftig auch Elektroautos im Park „getankt“ werden können. Schon vor zwei Jahren hat der Park massiv in seine Informations- und Kommunikationsinfrastruktur investiert. So wurde der Standort mit einer ultraschnellen Lichtwellenleitertechnik verkabelt und ein parkeigenes WLAN-Netz eingerichtet. „Nicht nur für uns als Internet- und E-Business-Agentur, sondern für alle Firmen im Park ein entscheidender Standortvorzug“, freut sich Dieter Porzberg, Geschäftsführer der Oevermann Networks GmbH. „Mit diesen Maßnahmen machen wir den Park fit für die Zukunft“, so Parkmanager Albert HansederSchiessl. Beste Zukunftsperspektiven also für den TechnologiePark, das Rheinisch-Bergische TechnologieZentrum und natürlich vor allem für die angesiedelten Unternehmen und Gründer. Kontakt: Rheinisch-Bergisches TechnologieZentrum Friedrich-Ebert-Straße 75 51429 Bergisch Gladbach Telefon: +49 2204 842470 [email protected] www.tz-bg.de TechnologiePark Bergisch Gladbach Friedrich-Ebert-Straße 75 51429 Bergisch Gladbach Telefon: +49 2204 8422-22 [email protected] www.tbg.de tec2 | 2016 (Meine) Erinnerungen an Jesco von Puttkamer Zusammengestellt aus der Korrespondenz und den Begegnungen der Jahre 1982 bis 2012 Neuerscheinung: (Meine) Erinnerungen an Jesco von Puttkamer Puttkamer und die FH Aachen Korrespondenzen und Begegnungen In dem Buch „(Meine) Erinnerungen an Jesco von Puttkamer“ sind die Korrespondenzen und die Begegnungen von Prof. Dr. phil. h.c. Jesco Freiherr von Puttkamer mit der Fachhochschule (FH) Aachen und dem Autor der Jahre 1982 bis 2012 auf 178 Seiten zusammengestellt. Dabei werden auch persönliche Gespräche wiedergegeben. Für die Außendarstellung der FH Aachen war Jesco von Puttkamer eine Werbeikone, von der die ganze Hochschule profitierte. Mit seinen Visionen hat er eine ganze Generation von Studierenden in seinen Bann gezogen. Als Dank wurde ihm 1985 von der FH Aachen die Honorarprofessur angetragen. Sein plötzlicher Tod im Dezember 2012 veranlasste den Autor, Prof. Dr.-Ing. Willi Hallmann, das Buch zu schreiben. Er selbst ist Ehrensenator der FH Aachen und war Prorektor sowie Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik. ISBN-Nr. 978-3-86460-271-9 101 Unterschätzte Risiken I mmer wieder hören wir: „... zu 99 Prozent verrichte ich meine Arbeit am Schreibtisch. Wenn ich mir dann mal den Finger breche, bin ich immer noch in der Lage, meinen Job auszuführen. Wozu also eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit? Ich habe eine Unfallversicherung und das sollte ausreichen!“ „Wenn ich nicht mehr arbeiten kann, zahlt der Staat für mich“ – 52 Prozent der Bürger wiegen sich in dieser trügerischen Sicherheit. Verlust der Arbeitskraft: Das unterschätzte Risiko Schützen kann man sich nur vor Gefahren, die man kennt. Nur 19 Prozent der Bürger wissen, was der Begriff „Berufsunfähigkeit“ (BU) überhaupt bedeutet. So wundert es nicht, dass die Allerwenigsten gegen den Verlust ihrer Arbeitskraft finanziell adäquat abgesichert sind. Zudem kämpfen private BU-Policen mit dem Vorurteil, kostspielig zu sein. Dabei ist guter Schutz heute so preiswert wie nie zuvor. Nach 1960 Geborene sind bei den staatlichen Leistungen nämlich besonders schlecht gestellt, weil für sie der sogenannte Berufsschutz aufgehoben wurde. Nur wenn sie außerstande sind, weniger als drei Stunden pro Tag irgendeine Tätigkeit – unabhängig vom zuletzt ausgeübten Beruf – auszuüben, erhalten sie die volle staatliche Erwerbsminderungsrente. Und auch sie beträgt nur ca. 27 Prozent des Nettoeinkommens. Große finanzielle Einschränkungen und der soziale Ab- 102 stieg sind damit vorprogrammiert. Unterschied zwischen einer Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung: Die Unfallversicherung leistet in der Regel einen einmaligen Kapitalbetrag bei einer dauernden Beeinträchtigung der körperlichen oder geistigen Leistungsfähigkeit, die von einem Unfall verursacht wurde. Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung hingegen erfolgt eine monatliche Rente. Dies erfolgt sowohl bei Berufsunfähigkeit durch Unfall als auch durch Krankheit. Dennoch haben laut einer forsa-Befragung nur 29 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 20 Prozent der Auszubildenden bisher eine private BU-Police abgeschlossen. Junge Menschen verschenken viele Vorteile Die wichtigsten Ursachen für diese gravierende Unterversorgung: 30 Prozent der befragten 18- bis 24-Jährigen gaben an, „noch nicht an das Thema Berufsunfähigkeit gedacht zu haben oder noch zu jung für einen Vertragsabschluss zu sein. Zudem vertrauen junge Menschen besonders stark auf die eigene Gesundheit. 24 Prozent der 18- bis 24-Jährigen nannten ihre gute Konstitution als Grund, warum sie bislang keine BU-Versicherung abgeschlossen hätten. Drei gute Gründe sprechen dafür, eine BU-Versicherung möglichst früh abzuschließen: Erstens ist Berufsunfähigkeit keine Frage des Alters. Auch Azubis und Studierende können ihre Arbeitskraft verlieren. Zweitens Foto: Shutterstock Warum eine Berufsunfähigkeitsabsicherung auch für Schreibtischtäter sinnvoll ist ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Versicherungsantrag ohne Einschränkungen angenommen wird, bei jungen Kunden besonders hoch. Und drittens gilt die Faustregel, dass die Monatsprämie umso niedriger ausfällt, je jünger der Kunde bei Vertragsabschluss ist. Nicht nur bei jungen Menschen, sondern ganz allgemein gilt leider: Die Schutzbedürftigsten sind am schlechtesten abgesichert. An der Arbeitskraft eines Alleinverdieners beispielsweise hängt das komplette Familieneinkommen. Gravierend fallen auch die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aus. Insgesamt 51 Prozent aller befragten Männer hatten bereits eine BU-Police abgeschlossen – bei den Frauen waren es ganze 20 Prozent weniger. Dabei tragen Frauen oftmals höhere Risiken. Wesentlich kommt es allerdings auch auf die Höhe der versicherten Rente an. 60 Prozent des aktuellen Brutto-Einkommens sollten bei Normalverdienern idealerweise abgesichert werden. Schließlich lautet für den Versicherten das Ziel, bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit den bisherigen Lebensstandard möglichst unverändert beibehalten zu können. Auch hier stellte forsa erhebliche Defizite fest: Beispielsweise waren nur 14 Prozent der Befragten, die 2.500 Euro pro Monat verdienen, mit mindestens 60 Prozent ihres Brutto-Einkommens – also 1.500 Euro – BU-versichert. Statistisch wird jeder fünfte Angestellte im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Das besagen die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund. Wenn es um den Verlust tec2 | 2016 der Arbeitskraft geht, sprechen der Staat und die privaten Versicherer verschiedene Sprachen. Bei Lebensversicherern lässt sich das Risiko der Berufsunfähigkeit abdecken. Als berufsunfähig gilt, wer seinem zuletzt ausgeübten Beruf aus gesundheitlichen Gründen langfristig nur noch in eingeschränktem Umfang nachgehen kann. Der Staat hingegen kennt nur den Begriff der Erwerbsminderung. Er trifft in vollem Umfang lediglich auf Personen zu, die aufgrund ihres Gesundheitszustands täglich nur noch weniger als drei Stunden arbeiten können. Auffangnetz mit großen Lücken Die Begriffsdefinitionen unterscheiden sich also zunächst in einem ganz entscheidenden Punkt: Im zeitlichen Umfang der verbliebenen Arbeitsfähigkeit. Der Staat stellt die Betroffenen in dieser Hinsicht erheblich schlechter als die privaten Versicherer. Bei HDI beispielsweise gilt ein Kunde schon dann als berufsunfähig, wenn er in Folge Krankheit, Körperverletzung oder Kräfteverfalls medizinisch objektiviert mindestens sechs Monate lang zu mindestens 50 Prozent außer Stande ist, seinem zuletzt ausgeübten Beruf nachzugehen. Ein weiterer Unterschied betrifft – wie bereits erwähnt – alle, die nach 1960 geboren worden sind: Der Staat kann die Zahlung der vollen Erwerbsminderungsrente verweigern, sofern ein Versicherter mindestens drei Stunden täglich irgend einer beruflichen Tätigkeit nachgehen könnte. Ein Ingenieur z. B., der seiner beruflichen Tätigkeit gesundheitsbedingt nicht mehr nachgehen kann, aber noch drei Stunden täglich als Pförtner arbeiten könnte, gilt somit im gesetzlichen Sinn nicht als voll erwerbsgemindert. Dass die neue Tätigkeit seinem früheren Einkommen und seiner sozialen Stellung in keiner Weise gerecht wird, ist dabei bedeutungslos. Diese Verweisung ist in den Verträgen privater BU-Versicherer ausgeschlossen. Auch beim Leistungsniveau gibt es zwischen staatlichen und privaten Institutionen gravierende Unterschiede. Eine Erwerbsminderungsrente allein reicht für den Lebensunterhalt in den seltensten Fällen aus. Ist der tec2 | 2016 Antragsteller voll erwerbsgemindert, erhält er bis zum Beginn der gesetzlichen Altersrente ca. 27 Prozent des Nettoeinkommens. Kann er mehr als drei, aber weniger als sechs Stunden täglich arbeiten, gilt er als teilweise erwerbsgemindert und bekommt nur eine halbe Erwerbsminderungsrente – also ca. 14 Prozent des Nettoeinkommens. Was das in Euro und Cent bedeutet, steht in der Statistik der Deutschen Rentenversicherung Bund: 2014 mussten die erwerbsgeminderten Männer mit durchschnittlich 659 Euro staatlicher Rente pro Monat auskommen (Frauen mit durchschnittlich 594 Euro). Im Gegensatz dazu zielt eine private BU-Versicherung darauf ab, den bisherigen Lebensstandard möglichst uneingeschränkt beizubehalten. Die Kunden können eine Monatsrente bis zur Höhe von 60 Prozent ihres aktuellen Brutto-Einkommens absichern. Dieser Schutz hat allerdings seinen Preis. Zwei Prämienbeispiele aus dem Tarif EGO Top unseres Kooperationspartners. Eine 30-jährige Elektroingenieurin mit einer Bürotätigkeit von mindestens 75 Prozent, die bei Berufsunfähigkeit eine Monatsrente von 1.000 Euro bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres erhalten möchte, zahlt eine Monatsprämie von knapp 36 Euro netto – also nach Abzug der Überschussbeteiligung. Ein 40-jähriger Elektroingenieur müsste für den gleichen Schutz rund 45 Euro monatlich zahlen. Die Prämie kann je nach individueller Tätigkeit abweichen. Als Berufsunfähigkeit wurde bei jüngeren Ingenieuren anerkannt: - Schlaganfall mit der Folge Hirnleistungsstörung bei Maschinenbauingenieuren in der Produktentwicklung und -planung - Augenerkrankungen (eingeschränktes Gesichtsfeld und erhebliche Einschränkung der Sehschärfe) bei Ingenieuren der Elektrotechnik im Bereich Mikrosystemtechnik. Dass Sie einen Beruf ausüben, in dem es überwiegend auf geistige Fähigkeiten ankommt, macht Sie übrigens nicht weniger anfällig für BU-Risiken. Denn die Vorstellung, dass nur körperlich Tätige ein hohes Berufsunfähigkeitsrisiko tragen, ist längst veraltet. Häufigste Ursache für den Verlust der Arbeitskraft sind nach Erhebungen der Deutschen Rentenversicherung Bund mit rund 43 Prozent Erkrankungen der Psyche. Das Team des VDI-Versicherungsdienstes freut sich über Ihren persönlichen oder virtuellen Besuch. Informationen unter www.vdi-versicherungsdienst.de Für die Zukunft ist sogar mit einer weiteren Zunahme von BU-Fällen mit psychischer Ursache zu rechnen. Einerseits geht der Trend seit langem in diese Richtung. Andererseits nehmen die Anforderungen der Arbeitswelt an die Psyche der Arbeitnehmer immer weiter zu. Leider ist dem nicht jeder gewachsen. Allerdings geht es beim Thema BU-Versicherung nicht nur um künftige, sondern auch um bereits zurückliegende Erkrankungen. Wenn ein Kunde Versicherungsschutz beantragt, muss er nämlich eventuelle Vorerkrankungen angeben – in der Regel rückwirkend für fünf Jahre. Erscheint dem Versicherer das Risiko, dass der Antragsteller demnächst berufs unfähig werden könnte, zu hoch, kann er den Antrag ablehnen. In der Praxis kommt dies allerdings eher selten vor. Wer unsicher ist, ob seine Vorerkrankung eine Ablehnung bewirken könnte, sollte sich an seinen Vermittler wenden – dieser kann eine anonyme Vorab-Anfrage an die Versicherungsgesellschaft richten und damit für Klarheit sorgen. Sie möchten mehr wissen und die außerordentlichen Vorteile als Ingenieur im VDI kennenlernen? Sprechen Sie uns an: Bernadette Schüßler, VDI-Versicherungsdienst GmbH E-Mail: [email protected] Tel. +49 211 6214496 103 Mitgliederseiten des Aachener BV Die Jubilare des Aachener BV 2016 Wir gratulieren unseren langjährigen Mitgliedern und bedanken uns für ihre Treue. 65 Jahre Prof. Dr.-Ing. Georg Menges VDI Prof. Hans Rackow VDI 60 Jahre Firma Aker Wirth GmbH FirmaANKER-Teppichboden Dipl.-Ing. Gerd Baumann VDI Ing. Walter Guschal VDI Dipl.-Ing. Bernhard Krott VDI Ing. Hans Joachim Nowak VDI Guido Peters VDI STAWAG Stadtwerke Aachen AG 50 Jahre Prof. Dr.-Ing. Walter Eversheim VDI Prof. Pierre H. Leijendeckers VDI Dr.-Ing. Gerhard Lepperhoff VDI Ing. (grad.) Karl J. Lütticke VDI Josef Vahsen VDI 40 Jahre Heinrich W. Baecker VDI Dipl.-Ing. Joachim Beyert VDI Dipl.-Ing. Wolfgang Brill VDI Rudolf Diehl VDI Ing. Gerard Drieskens VDI Prof. Dr.-Ing. Wolfgang A. Halang VDI Dipl.-Phys. Horst Hörster VDI Ing. (grad.) Johann Holz VDI Ing. (grad.) Paul Karhausen VDI Dr. rer. nat. Reinhard Kersten VDI Dr.-Ing. Werner Kluft VDI Ing. (grad.) Andreas Küppers VDI Ing. (grad.) Hermann-Josef Mirbach VDI Ing. Dieter Monheim VDI Dipl.-Ing. (FH) Leo Pontzen VDI Ing. (grad.) Engelbert Rittmeier VDI Prof. Dr.-Ing. Hans Peter Röser VDI Dr.-Ing. Jürgen Sanders VDI Hans-Jochen Schaffrath Ing. (grad.) Walter Schroiff VDI Dipl.-Ing. Josef Speis VDI Ing. (grad.) Gerhard Steffens VDI 104 Dr.-Ing. Helmut Thöne VDI Dr.-Ing. Bernhard von Wolfersdorf VDI 25 Jahre Dipl.-Ing. Erwin Anskeit VDI Dipl.-Ing. Toohin-Tosh Bhattacharyya VDI Dipl.-Ing. Stefan Bokämper VDI Dipl.-Ing. Rolf Michael Bracker VDI Christian Bredau Thomas Bühner VDI Dipl.-Ing. Domenico Carapezza VDI Dipl.-Ing. Josef Crasmoeller VDI Dipl.-Ing. Bernhard Dahm VDI Dipl.-Ing. Jerom de Vre VDI Prof. Dr.-Ing. Ulrich Dilthey VDI Dipl.-Ing. (BA) Alexander Dolipski VDI Dipl.-Ing. Guido Dormanns VDI Dipl.-Ing. Jens Erdmann VDI Dipl.-Ing. Marcus Eue VDI Burkhard Eulenstein VDI Dipl.-Ing. Reimund Feid VDI Dipl.-Ing. Hasso Gien VDI Dipl.-Ing. Horst Grunenberg VDI Dipl.-Ing. Dirk Helm VDI Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Hemfort VDI Stefan Heugel Dipl.-Ing. Hermann Heun VDI Dipl.-Ing. Björn Hinze VDI Dipl.-Ing. Manfred Houben VDI M.A. Ingrid Isenhardt VDI Dipl.-Ing. Utz-Peter Jagusch VDI Dipl.-Ing. Roman Kaiser VDI Dipl.-Ing. Thomas Keckstein VDI Andreas Knüvener VDI Prof. Dr.-Ing. Stefan Kowalewski VDI Stefan Krämer VDI Dipl.-Ing. Volker Krug VDI Dr.-Ing. Theo Kueppers VDI Ing. Alfons Moch VDI Wolfgang Mohr VDI Dipl.-Ing. Matthias Moritz VDI Dipl.-Ing. Rolf Paggen VDI Dipl.-Ing. Peter Peschen VDI Dipl.-Ing. Friederike Picht VDI Dipl.-Ing. Christoph Rackow VDI Dipl.-Phys. Karl-Heinz Richter VDI Dipl.-Ing. Werner Robens VDI Dipl.-Ing. Thomas Roth VDI Dipl.-Ing. Edmund Schankula VDI Stephan Schlenger VDI Dr.-Ing. Alexander Schnase VDI Dipl.-Ing. Udo Stahl VDI Dipl.-Ing. Frank Tiedt VDI Dipl.-Ing. Egbert Tienken VDI Dipl.-Ing. Winfried Utzelmann VDI Dipl.-Ing. Armin Voßen VDI Dipl.-Phys. Dieter Wagner VDI Dipl.-Ing. Klaus Wagner VDI Dipl.-Ing. Horst Weber VDI Dipl.-Ing. Annette Weiß VDI Dipl.-Ing. Beatrix Wieczorek VDI Dipl.-Ing. Wolfgang Wiedorn VDI tec2 | 2016 Verein Deutscher Ingenieure, Aachener Bezirksverein e. V. Technologiezentrum am Europaplatz, Dennewartstr. 27, 52068 Aachen Telefon: +49 241 31653, Telefax: +49 241 24741 E-Mail: [email protected], Internet: www.vdi.de/aachen Die Neuzugänge Herzlich willkommen im VDI Aachener BV! Thomas Adams Anshul Aggermal Rezan Allo Raphael Alt Dr.-Ing. Okyay Altay VDI Dipl.-Ing. (DH) Sarah Altendeitering Israel Alvarez Mendoza Jonas Ameling Leif Anders Simon Anders Benjamin Appelt Oliver Arndt VDI Dr.-Ing. Heinz-Peter Backes VDI Lukas Bader Malte Bahr Dr.-Ing. Tobias Bahr VDI Julia Baier Lucia Baltz Dipl.-Ing. Paul Bandi Fabian Barle Michael Bartsch Julian Bauer Benedikt Baumann Lucas Bausch Niklas Bay Lisa Becker Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Becker Torben Beernaert Marco Bellof Alexandros Bellos Jan Bender Dipl.-Ing. Helmut Berg VDI Yannick Bergheim Dr. Ary Berkel Sven Berninger Daniel Bertrams Dipl.-Ing. (FH) Thomas Bertsch VDI Yannick Beziel B.Eng. Annicka Billstein Jonathan Biren tec2 | 2016 Stefan Birgel Sebastian Birx Dr. rer. nat. Klaus Biß VDI Ilse Bisson Niklas Blech Martin Bleider Haiko Blumentritt Tobias Bolz M.Sc. Tobias Bonhoff VDI Philipp Borken Dr.-Ing. Gero Bornefeld VDI Tim Both Carsten Braun Kevin Braun Jan Bremen Tonie Brinkert Alexander Bromm Anna Brück Sven Brüggemann Jonas Buchholz Marko Buchmann Christian Budde Britta Büttgen Benedikt Buhl Lara Burghardt Irmela Burkhardt Martin Buscher M.Sc. Clemens Buschhoff VDI Dipl.-Ing. Stefan Busse-Gerstengarbe VDI Simon Cardona Yepes Mert Caymaz Serdal Cencin Ilyes Chabbi B.Sc. (Eng.) Denen Chandra Vemulapalli Chandra Dipl.-Ing. (FH) Alexander Christ VDI Sven Cremer Nhu Dao Markus Dargel Sooryanarayana Rao Darshan Basrur Dipl.-Ing. Paul Dax Sebastian Decker Boris Degtarev Dipl.-Phys. Wolfgang Deiss VDI Patrick Dern Nils Deutesfeld Dipl.-Ing. Gregor Deutsch VDI M.Sc. Varia Dharmesh Moritz Dickehage Dipl.-Ing. Andreas Dieckmann VDI M.Sc. Sylvia Diederichs VDI Matthias Dobrowolski Oskar Döpper Janine Döringer Johannes Dohmen Johanna Donauer Jonas Dorißen Fabio Dorp Frank Dorscheidt Dipl.-Ing. (FH) Christian Doruch VDI Jay Doshi Dipl.-Ing. Christof Draheim Thomas Drixelius Niklas Drope Dipl. rer. nat. Oliver Dross Sascha Dujardin Meral Dural M.Sc. Florian Eberhardt VDI Ehsan Ebrahimzabel Ibrahim Eddarkaoui M.Sc. Armin Eggert Jan-Hendrik Ehm Mark El-Haddad Pranashan Elanganathan Saim Elmas Klaus Ening B.Eng. Ralf Eurich VDI Philipp Friedrich Everding Dr.-Ing. Daniel Ewert Markus Faatz Dipl.-Ing. Udo Faber VDI Gloria Fabris Daniel Feldmann Sen Feng Ruth Fernandez Claudio Ferreira Marian Maternus Fiedler B.Eng. Christopher Filla Konstantin Finkbeiner Johannes Fleer Ina Florack Hauke Henning Fock Christian Freialdenhoven Alexandra Frey Maximilian Friedle B.Eng. Philipp Fröhlig VDI Daryl Fuchs Dipl.-Ing. Sebastian Fürst Srirangan Ganeshabalan Bastian Gauch Anne Gay Maximilian Gebhardt Lars Gehlen Fabian Geibel Sebastian Gilles Martin Gimpel Lars Gode Dipl.-Ing. (FH) Alexander Göhring VDI Andreas Görtz Daniela Götzelmann Loukas Gravias Phil Grolig Sabrina Grünelt Dipl.-Phys. Florian Günther Michel Günther Malte Jan Michael Gurgel Kassandra Haack Felix Habermeyer Tobias Hackethal Hassan Harb Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Hauschildt VDI Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hausen VDI Thomas Hay Julian Hebold 105 Die Neuzugänge Herzlich willkommen im VDI Aachener BV! Julia Heger Christian Heidorn VDI Hendrik Heinemann Eric Helfers Tobias Hellig Dr.-Ing. Jan Hemmelmann VDI Dipl.-Ing. Benjamin Hentze Thomas Henzler Jan-Patrick Hermani Annette Herrmann Tobias Heuschen Dr.-Ing. Steffen Heyer Mark Himmelseher M.Sc. Sachin Hiremath Michael Höh Max Hoffmann Anouk Hol Dipl.-Ing. Birk Hoppe VDI Katharina Hornberg Benjamin Horneff Christopher Hurtz Kaja Huschauer Dr. rer. nat. Dimo Ivanov Aleksander Jäckel Till Jäger Robin Jaekel Florian Jansen Jan Jansen Tim Jansen B.Sc. Christian Jansing Lars Jebe Katrina Jermolova Thilo Jezewski Sophia Jörg Dipl.-Ing. (FH) Andreas Jung VDI Janek Jurasch Erina Maria Kakehata Anne Kaminski Sebastian Kammer Moritz Kampmann Vishnu Kanakakumar Paul Kangowski Daniel Kappert Abdulsamed Karaduman Markus Katstein B.Eng. Dennis Kern Uwe Kessels 106 Muhammad Uzair Khurshid Viktoria Kiaulehn Robert Kiefel Alexander Kiehn Andreas Kirchmayer Devagi Kirutharamoorthy Tobias Klama Leonard Klein Melissa Kley Markus Klink Christoph Klöpping M.Sc. Anja Kludwzuweit Johannes Klütsch Christian Kneppeck Dipl.-Ing. Anne Kniel VDI Cedric Knipprath Tillmann Knoche Christin Köhler Dipl.-Ing. Georg König Dipl.-Ing. Philipp Kolb VDI Christian Kolvenbach Dipl.-Ing. Alexander Kopp VDI Leonie Korn Tim Kracht Caroline Krämer M.Sc. Christina Krampe VDI Wladimir Kratschun Dr.-Ing. Adolfo Kropf-Eilers VDI Matthias Krüger Martin Kuban Matthias Kühl Lukas Kuehn B.Sc. Fabian Küppers Dipl.-Ing. Karsten Kullack VDI Lukas Laarmann Andreas Lamprecht Dipl.-Ing. Andre Lange VDI Nils Lehde genannt Kettler Benjamin Lehmann Matthias Leisin Tim Lemacher Dipl.-Wi.-Ing. Andreas Lemke VDI Corinna Lenz Tim Letzner Moritz Leuthner Roxana Ley Lucas Leyens Dipl.-Ing. Eberhard Licht VDI M.Sc. Nikolaus Johannes Liegener VDI Hui Lin Dipl.-Ing. Ingo Lindner VDI Monika Lingemann Bernd Löffler Lukas Löhmer Dr. Edmond Omar Loepprich VDI Andreas Lohaus Thomas Lohmeier Johannes Maiterth Michael Martens Yulia Martynova Semir Maslo Maika Matela Tobias Mathmann Marc Matten Dr.-Ing. Christof Mauder VDI Hans-Erich Maul B.Eng. Jacqueline McLeod VDI Hessel Meijer Marc Meißner Franz Meixner VDI Mohamed Messri Maik Mettbach Lennart Meyer Xenia Meyer Thomas Mikah Franziska Misterek Prof. Alexander Mitsos Marc Möllmann Samira Mohamady Bariq Mohamed Felix Mohrschladt Daniel Müller Johannes Müller Jonas Müller Robert Müller Sarah Isabell Müller Philip Muhl Stephan Musholt Eugen Nagel Mihir Nakhare Nicolas Nauels Shirin Nazarpour Pascal Netten Alex Neumann B.Eng. Katrin Niederau M.Sc. Christian Niedringhaus David Nigl Ing. Hans Joachim Nowak VDI Tim Oberholz Lino Oendorf Stefan Ohlenschläger Bilal Olgun Heinrich Olhäuser Daniel Opdenbusch Felix Optehostert Felix Orth Dipl.-Ing. Andreas Ortseifen VDI Erlijani Oussama Kateryna Padalkina Ali Padidar Donald Parruca Alexander Parusel Varun Payak Ana Cristina Pérez Mendoza Viktor Peters Dr.-Ing. Sebastian Petzet VDI Prof. Dr.-Ing. Andreas Pfennig VDI Joel Piechotka M.Sc. Florian Plachi VDI Sven Plenkers Johannes Ansgar Pohl Nils Prante Bennet Preuß Ulrike Ragnit VDI Lalithai Ramachandran Dipl.-Ing. (FH) Timo Ramm VDI Christian Redepennig Robin Reis Jannik Reisberg Marius Reiter Till Rexhausen Arash Rezaey Claus Richter Lars Rickmeier Sven Rink Marius Rittstieg Mohammed Rmili Philip Römer tec2 | 2016 Verein Deutscher Ingenieure, Aachener Bezirksverein e. V. Technologiezentrum am Europaplatz, Dennewartstr. 27, 52068 Aachen Telefon: +49 241 31653, Telefax: +49 241 24741 E-Mail: [email protected], Internet: www.vdi.de/aachen Florian Roghmans Benedikt Rohlmann Sören Rohmann Martin Roll Maximilian Rose Dipl.-Ing. (FH) Patrick Roßbroich VDI Paul Rothe Freya Rudawski Maximilian Ruepp Nechoma Ruffing Drs. Jippe Ruiten Bastian Rupp Tim-Julian Rupp Florian Rust Marco Saggiomo Sebastian Saintpaul Malte Salge M.Sc. Bekir Salgin VDI M.Sc. Diana Sauerbrey Dr.-Ing. Andreas Schacht VDI Niklas Schäfer Magdalena Schäffer M.Sc. Ludmila Schellenberg Lars Schellhas Tamara Schenzle Jana Schieren Christian Schleihs Philipp Schleipen Dipl.-Ing. Ino Schliefer VDI Tobias Schlösser Georg Schlottner René Schmalzgräber Mascha Schmidt Dipl.-Ing. Simo Schmidt Dipl.-Ing. Johannes Schmidt VDI Dipl. rer. nat. Hans-Walter Schmiemann VDI Alexander Schmitz B.Eng. Andreas Schmitz Marius Schmitz Alexander Schmunk Alina Schneider Arne Schneider Steffen Schneider Patrick Scholz Patrick Scholz tec2 | 2016 Roman Schotten Peter Schrader B.Sc. Kersten Schroeder Stefan Schubert Raphael Schütz Florian Schulz Christian Schumann Kim Jeanne Schwarzmaier Dr.-Ing. Christoph Schwietering VDI Dipl.-Ing. Jawor Seidel Alex Seiter Sandra Selzer Dhruva Sewar Adnan Shahin Anton Shavin Nitesh Shenoy Mysore Shishir Theresa Siebert Roman Sieberts Dipl.-Ing. (FH) Thomas Siemons VDI M.Sc. Jaroslaw Siewiecki M.Sc. Tom Simons VDI Shubham Singla Konstantin Sippel Florian Skoupy Daniel Skubski M.Sc. Matthias Slonski Ir. Gysbert Sloof Moritz Smit Ceyda Sönmez Deniz Ozan Sönmez Esra Sönmez Sebastian Soennicken Gobind Sohal Maren Sorich Bita Sotoudeh Benedikt Späth Marcel Speckens Christian Spieker Marvin Spurek Frederik Stab Benedikt Staneczek Patrick Steckel Dipl.-Ing. Marina Stegelmeier VDI Dipl.-Ing. (FH) Ulf Stein VDI Marc Steinhoff Edima Elisa Stelkens Thomas Stenzel Felix Stöber Dipl.-Ing. (FH) Philipp Stolz VDI Lilia Stommen Christian Strang Moritz Strassner Christina Streb Lasse Strudthoff M.Sc. Manuel Strümpel Kannan Subramanian Thomas Swoboda Phuong Lien Ta Dipl.-Ing. Dieter Taimer René Taimer M. Talukder74 Jian Zoing Tan H. Terhorst Simon Terhorst Fabian Tesch Jan Thiel Miranda Thiele Jan Thielemann M.Eng. Julia Thien Janina Tiedemann Marvin Tiedge Jonas Tittel Ugur Tombul David Tomzik Magdalena Top Rodrigo Torres Arrazate Sebastian Troitzsch Fabian Tryla Dipl.-Inform. Bianca Uhe VDI Donald Umunna Gautam Valiveti Dipl.-Ing. Roger Vallentin Lea van Lent Sebastian Patrick Vierschilling Bianca Vogel Dipl.-Wirt.Ing. Alexander Vogt Valeri Voth Moritz Waldmann M.Sc. Elsa Wandke-Dresbach Robert Wassenberg Julius Webeling Regina Weidenfeld Lucas Weithoff Dipl.-Ing. Julia Werning VDI Lucas Westphal Philipp Weyer Ralf Wichmann Michael Widjaja Christina Wilms Daniel Winkelmann Alexander Winkens Mandy Wolbeck Henryk Wolisz Bingqian Wu M.Sc. Ziyi Wu Matthias Wünsche Isar Xhihami Luyi Yan Muhammad Yousuf Xu Yuan Musa Yücel Hagen Zein Marcus Zentis Yiran Zhang Alexander Ziegler Andreas Ziegler 107 Geburtstagswünsche des Aachener BV 97 Jahre 01.04. Dipl.-Ing. Helmut Ehrhardt 03.09. Prof. Albrecht Thiele 96 Jahre 11.06. Dipl.-Ing. Hans Georg Koch 95 Jahre 01.08. Bau.-Ing. Werner Sanders 91 Jahre 29.09. Ing. Heinrich Frings 90 Jahre 19.12. Dipl.-Ing. Paul Naumann 85 Jahre 13.01. Ing. Richard Horn 28.01. Dipl.-Ing. Lothar Steins 07.02. Prof. Dr.-Ing. Udo Ludwig 02.03. Dipl.-Ing. (FH) Hans Lamberti 08.05. Ing. Wilhelmus G. van de Laar 25.05. Ing. Hans Joachim Nowak 02.08. Dipl.-Ing. Hans Brandt 23.08. Dr.-Ing. Albert Strub 20.11. Prof. Dr.-Ing. Helmut Strehl 80 Jahre 16.01. Dr.-Ing. Hans Offermann 16.01. Dipl.-Ing. Hans Walter Buerkel 25.01. Dipl.-Ing. Gottlieb Wilhelm Trocha 06.02. Dr.-Ing. Ashu T. Bhattacharyya 07.02. Prof. Dr.-Ing. Reinhard Seeling 20.03. Ing. Eberhard Kersten 03.06. Dipl.-Ing. Karl Schönig 06.06. Dipl.-Ing. Wolfgang Brill 08.06. Prof. Dr.-Ing. Heinrich Rake 17.07. Dipl.-Ing. Hans Maiworm 29.07. Dipl.-Ing. Dieter Michels 08.08. Prof. Dr.-Ing. Carl Kramer 18.08. Dipl.-Ing. Klaus D. Schmidt 26.08. Ing. Johan Tweehuijsen 19.09. Dr.-Ing. Hans Klein 02.10. Dipl.-Ing. Hugo Bohn 05.11. Dipl.-Ing. Werner Swyzen 16.11. Prof. Dr.-Ing. Willi Hallmann 21.11. Prof. Pierre H. Leijendeckers 17.12. Prof. Dr.-Ing. Rolf Theenhaus 108 75 Jahre 03.01. Wirt.-Ing.(grad.) Hans-Peter Müller 05.02. Dr.-Ing. Antonius J. Klein Breteler 14.02. Dipl.-Ing. Gerd Buesing 15.02. Ing. Manfred Siemons 07.03. Ing. (grad.) Otmar Lehner 12.03. Dipl.-Ing. Reinhard Bolz 22.04. Ulrich Seif 05.05. Prof. Dr.-Ing. Ulrich Dilthey 10.06. Prof. Dr.-Ing. Peter Schellekens 26.06. Ing. Frans Verstraete 14.07. Prof. Dr.-Ing. Heinrich Lepers 27.07. Ing. Willem van Holland 05.08. Ing. Oswald Pitzen 23.08. Dr.-Ing. Bernd Schnabel 30.09. Dipl.-Ing. Dan I. J. Iverus 24.10. Ing. Kurt Buschmann 31.10. Dipl.-Ing. (FH) Franz Josef Franzen 08.11. Ing. Hans Schröder 19.11. Ing. (grad.) Niels Seidensticker 22.11. Dipl.-Ing. Konrad Grüttner 11.12. Prof. Dr.-Ing. Hans Hausmann 31.12. Dipl.-Ing. Franz Josef Latz 70 Jahre 26.03. Ir. Jo Lamkin 29.06. Dr. rer. nat. Werner P. Rehbach 22.07. Dipl.-Ing. Jakob Gehlen 30.07. Ing. C. A. Böhme 04.08. Dipl.-Ing. Karel Matela 27.09. Dr.-Ing. Horst Heinrichs 28.09. Dipl.-Ing. Hermann-Josef von Wirth 03.10. Ing. (grad.) Rudolf Heinrichs 15.10. Ing. (grad.) Erwin Adler 23.10. Ing. (grad.) Heinz-Gerd Müller 24.10. Dipl.-Ing. Hans Pitz 30.10. Dr.-Ing. Detlef Steinmann 12.12. Hans Willi Meinz 22.12. Dr.-Ing. Manfred Spilker 30.12. Prof. Dr.-Ing. Max Klöcker 65 Jahre 10.01. Wirt.-Ing.(grad.) Theo Deselaers 16.01. Chem.-Ing. Patrick Savat 24.01. Dr.-Ing. Ernst Albrecht Hille 13.02. Ing. (grad.) Manfred Schley 23.02. Dipl.-Ing. Dieter Tobies 02.03. Ing. (grad.) Xavier Schmitz-Schunken 03.03. Dipl.-Ing. Herbert Willms 04.03. Dipl.-Ing. Karl Walter Sturm 06.04. Dipl.-Ing. Wolfgang Stein 20.04. Dr. rer. techn. Gerhard Frauerwieser 23.04. Dieter Schönen 29.04. Dipl.-Ing. Wolfgang Emde 08.05. Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Bleck 14.05. Ing. (grad.) Andreas Küppers 11.06. Dr. rer. nat. Wieland G. Jung 22.06. Dr.-Ing. Karl-Werner Witte 25.06. Dipl.-Ing. Alfred von den Driesch 02.07. Dipl.-Ing. Susanne Topp 31.07. Dr. rer. nat. Gerhard Ise 07.09. Dr.-Ing. Hermann-Stephan Buchkremer 08.09. Dipl.-Ing. Klaus Jahn 02.10. Ing. H. A. de Beyer 04.10. Prof. Dr.-Ing. Wolfgang A. Halang 06.10. Dr.-Ing. Sigrid Hegels 07.10. Dipl.-Ing. Johann Lingg 12.10. Dr. rer. nat. Henk van den Berg 18.10. Dipl.-Ing. Bernhard Glaubitz 04.11. Dipl.-Ing. Harald Höth 06.11. Dipl.-Ing. Norbert Kämmer 16.11. Dipl.-Ing. Gudrun Herkenrath 13.12. Dipl.-Ing. Klaus Opitz 19.12. Dipl.-Ing. Hans Lücken 24.12. Dr.-Ing. Heinz Kappler tec2 | 2016 Unsere 2015 verstorbenen Mitglieder Der Aachener BV ehrt ihr Andenken Unsere 2015 verstorbenen Mitglieder Der Kölner BV ehrt ihr Andenken Dr.-Ing. Rainer Elsing im Alter von 66 Jahren nach 31-jähriger Mitgliedschaft Dr.-Ing. Friedrich Blasberg VDI Dipl.-Ing. Helmut Erhardt im Alter von 96 Jahren nach 56-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. (FH) Albert Laumann VDI Ing. Wilhelm Appelt VDI Ing. Edmund Westram VDI Ing. Theodor Bühne VDI Prof. Horst Esche VDI im Alter von 99 Jahren nach 36-jähriger Mitgliedschaft Ing. Edwin Kern VDI Ing. (grad.) Wolfgang Rückert VDI Ing. Eduard Fuchs VDI Prof. Dr.-Ing. Hans Paul Hougardy im Alter von 84 Jahren nach 22-jähriger Mitgliedschaft Dr.-Ing. Hans Kellerwessel im Alter von 89 Jahren nach 49-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. (FH) Horst Loeffler im Alter von 83 Jahren nach 60-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. Karl H. Tackenberg VDI Dipl.-Ing. (FH) Heinz Bermel VDI Dipl.-Ing. Alfred Brüls VDI Dipl.-Ing. Klaus Domnick VDI Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Rehse VDI Ing. (grad.) Heinrich Schmidt VDI Ing. Robert Bauer VDI Dipl.-Ing. Heinz Frings VDI Dipl.-Ing. Bodo Neumann im Alter von 60 Jahren nach 35-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. Ernst Heinrich Mossig VDI Karl Heinz Raberg im Alter von 82 Jahren nach 27-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. (FH) Dietrich Haug VDI Ing. Heinz Amberg VDI Ing. Günter Zimmer VDI Ing. (grad.) Hansgert Neukamp VDI Dipl.-Ing. Wolfgang Schulz VDI Ing. Peter Rannow im Alter von 78 Jahren nach 35-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. Klaus Reichardt im Alter von 84 Jahren nach 61-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. Bruno Schmetz im Alter von 89 Jahren nach 59-jähriger Mitgliedschaft Dr.-Ing. Helmut Wöpkemeier VDI Dipl.-Ing. Klaus Hedemann VDI Dipl.-Ing. Dieter Bellinghausen VDI Dipl.-Ing. Adli Rasched VDI Dipl.-Ing. Manfred Schrage VDI Bau.-Ing. Volkmar Hilgert VDI Ing. (grad.) Herbert Manz VDI Dipl.-Ing. Birgit Kalker VDI Peter Stronciwilk im Alter von 52 Jahren nach 10-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. Hans-Joachim Köntges VDI Ing. Johan Tweehuijsen im Alter von 79 Jahren nach 42-jähriger Mitgliedschaft Dipl.-Ing. Michael Heinz VDI Ing. Alois Pick VDI Dipl.-Ing. Walter Boysen VDI Dipl.-Ing. (FH) Hermann-Josef Brandenberg VDI Dipl.-Ing. Benjamin Pyrdok VDI Sören Ralf Wellenberg im Alter von 29 Jahren nach 6-jähriger Mitgliedschaft tec2 | 2016 109 Mitgliederseiten des Kölner BV Geburtstagswünsche des Kölner BV 65 Jahre 06.01. Karl Friedrichs 12.01. Dipl.-Ing. Reimund Dräger VDI 21.01. Dipl.-Ing. Joachim Rösner VDI 24.01. Dr.-Ing. Heinz-Dieter Schneider VDI 07.02. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Heimo Thomas VDI 11.02. Dipl.-Ing. H. J. Sandkaul VDI 12.02. Dipl.-Ing. Klaus Heybach VDI 19.02. Ing. (grad.) Rolf Rohde VDI 27.02. Dipl.-Ing. Heinz Konz VDI 02.03. Dipl.-Ing. (FH) Thabea Müller VDI 03.03. Dipl.-Ing. Heinrich Kuhlenhölter VDI 09.03. Dipl.-Ing. Klaus-Dieter Bartels VDI 11.03. Dipl.-Geol. Thomas G. Jossen VDI 13.03. Dipl.-Ing. Detlef Fricke VDI 23.03. Bernd Henter 01.04. Dr.-Ing. Ulrich Priesmeier VDI 01.04. Dipl.-Ing. Eberhard Zinburg VDI 14.04. Dipl.-Ing. Hubert Ostmeier VDI 15.04. Dipl.-Ing. Günter Mikoleizig VDI 30.04. Dipl.-Ing. Johannes-Georg Schäfer VDI 02.05. Dr. rer. nat. Ali Aktas VDI 11.05. Dipl.-Ing. (FH) Achim Niepel VDI 16.05. Dipl.-Nautiker Peter Aniol 16.05. Ing. (grad.) Klaus Degener VDI 16.05. Dipl.-Ing. Rolf Elter VDI 18.05. Dipl.-Ing. Paul Eberhard Krug VDI 02.06. Ing. (grad.) Hartmut Wexel VDI 20.06. Dipl.-Ing. Gernot Boor VDI 03.07. Dr.-Ing. Hans-Werner Hein VDI 03.07. Dipl.-Ing. Winfried Koopmann VDI 04.07. Albrecht Möllmann 05.07. Dipl.-Ing. Gil Deniel VDI 09.07. Dipl.-Ing. Claudia Lindener VDI 19.07. Dipl.-Ing. Hans-Peter Karstadt VDI 19.07. Dr.-Ing. Wolfgang Nowak VDI 25.07. Ing. (grad.) Franz Kramer VDI 02.08. Dr.-Ing. Rudolf Danda VDI 03.08. Dipl.-Ing. Gerhard Manek VDI 14.08. Dipl.-Inf. (FH) Liangchun Yu VDI 23.08. Prof. Dr.-Ing. Klaus Sommer VDI 31.08. Ing. (grad.) Albert Roosen VDI 16.09. Dipl.-Ing. Josef Schleiffer VDI 17.09. Dr.-Ing. Wolfgang Ehlert VDI 110 18.09. Heinz-Günter Zabel VDI 19.09. Dipl.-Ing. Johannes Joachim Firsbach VDI 26.09. Ing. (grad.) Jürgen Schwamb VDI 29.09. Dipl.-Ing. Hartmut Holtschmidt VDI 01.10. Ing. (grad.) Heinz Koch VDI 08.10. Dipl.-Ing. Ibrahim Jarrar VDI 09.10. Manfred Grochau 10.10. Dr. rer. nat. Hans-Ulrich Häfner VDI 11.10. Ing. (grad.) Walter Botscher VDI 11.10. Dipl.-Ing. Wolfgang Heuchert VDI 16.10. Ing. (grad.) Dietmar Weiss VDI 22.10. Dipl.-Ing. Winfried Schmitz VDI 22.10. Günter Walter 25.10. Dipl.-Ing. Sigismund Zielinski VDI 03.11. Dipl.-Ing. Reinhard Pachaly VDI 11.11. Jürgen Hoeck 21.11. Ing. (grad.) Paul Bettray VDI 21.11. Dipl.-Ing. Josef Menzen VDI 22.11. Ing. (grad.) Heinz Rudolf Osten VDI 16.12. Dipl.-Ing. Lothar Schumacher VDI 25.12. Richard Bog 70 Jahre 10.01. Dipl.-Ing. Faruk Demir VDI 18.01. Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Frieske VDI 13.02. Ing. (grad.) Peter-J. Hansen VDI 05.03. Dipl.-Ing. (FH) Erich Althoff VDI 06.03. Dipl.-Ing. Bernhard Bruene VDI 10.03. Dipl.-Ing. Gerhard Heiming VDI 11.03. Ing. (grad.) Walter Kreft VDI 12.03. Dr.-Ing. Peter Ludemann VDI 15.03. Ing. (grad.) Joachim Schwellenbach VDI 16.03. Dipl.-Wirt.Ing.(FH) Christoph von Wagenhoff VDI 18.03. Dipl.-Geol. Arthur Mößner VDI 26.03. Dr. rer. nat. Otto Ganschow VDI 27.04. Ing. (grad.) Claus Storm VDI 08.05. Dipl.-Ing. Wilfried Pies VDI 09.05. Dipl.-Ing. Christa Ulmen VDI 25.05. Dipl.-Ing. Klaus Klein VDI 06.06. Dipl.-Ing. Manfred Marschall VDI 10.06. Ing. Helmut J. Fresenberger VDI 15.06. Dipl.-Ing. Kurt-Georg Gielow VDI 17.06. Dr. Erwin Oser VDI 23.06. Dipl.-Ing. Eduard Jungmann VDI 27.06. Paul-Heinz Schell VDI 09.07. Dipl.-Ing. Heinrich Bücher VDI 18.07. Dipl.-Ing. Eugenius Kotkowski VDI 24.07. Dipl.-Ing. Gerd Bley VDI 29.07. Ing. (grad.) Wolfgang von der Lippe VDI 03.08. Albert Simons VDI 04.08. Frans Komorowski VDI 05.08. Dipl.-Ing. Manfred Wefers VDI 06.08. Dipl.-Ing. Horst Willi Dombrowe VDI 08.08. Dipl.-Ing. Artur J. Körner VDI 08.08. Dipl.-Ing. Joachim Plackmeyer VDI 26.08. Ing. (grad.) Gerhard Voigt VDI 03.09. Ing. (grad.) Artur Peters VDI 07.09. Karsten Bomberg 07.09. Dr.-Ing. Werner Hutt VDI 22.09. Rainer Nierstenhöfer 28.09. Dr.-Ing. Samad Bonakdarzadeh VDI 30.09. Dipl.-Ing. (FH) Armin H. Maier VDI 04.10. Dipl.-Ing. Friedhelm Schwick VDI 05.10. Prof. Dr.-Ing. Karlheinz Köller VDI 26.10. Ing. (grad.) Bernd Bergmann VDI 27.10. Dr. rer. nat. Wolfgang Jorisch VDI 29.10. Ing. (grad.) Rainer Brandenburg VDI 05.12. Ing. (grad.) Jürgen Artelt VDI 05.12. Dipl.-Ing. Helmut Pfister VDI 09.12. Dipl.-Ing. Hartmut A. Beck VDI 11.12. Dipl.-Ing. Jürgen Kahnert VDI 19.12. Ing. Ernst Wurzer VDI 75 Jahre 08.01. Ing. Anton Matheis VDI 28.01. Ing. (grad.) Manfred Grunenberg VDI 29.01. Ing. (grad.) Albert Kloock VDI 07.02. Dipl.-Ing. Horst Prange VDI 10.02. Ing. Klaus-Peter Leber VDI 23.02. Dipl.-Ing. Hartmut Zemke VDI 24.02. Dipl.-Ing. (FH) Peter P. von Mayerhofen VDI 25.02. Dipl.-Ing. Hans-Bernd Nolden VDI 26.02. Ing. (grad.) Uwe Maass VDI 27.02. Prof. Dr.-Ing. Werner Hoffmanns VDI 07.03. Dr.-Ing. Sigfrid Michelfelder VDI tec2 | 2016 Verein Deutscher Ingenieure VDI, Kölner Bezirksverein e. V. Betzdorfer Str. 2, 50679 Köln, Telefon: +49 221 8275-4050, Telefax: +49 221 8275-4052 Öffnungszeiten der Geschäftsstelle des Kölner BV: montags, dienstags, mittwochs von 9-13 Uhr E-Mail: [email protected], Internet: www.vdi.de/koeln 20.03. Dr. rer. nat. Siegfried Lippert VDI 21.03. Ing. (grad.) Karl Wolfgang Arndt VDI 21.03. Dipl.-Ing. Jürgen Thieme VDI 29.03. Dipl.-Ing. Helmut Schick VDI 08.04. Ing. Dieter Bittner VDI 10.04. Dipl.-Ing. Hilmar Kadella VDI 13.04. Ing. Detlef Weber VDI 20.04. Ing. (grad.) Adolf Abel VDI 20.04. Dipl.-Ing. Joachim Freyer VDI 25.04. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Hartmut Pätz VDI 02.05. Ing. (grad.) Harald Leder VDI 09.05. Dipl.-Ing. Edwin Hadré VDI 12.05. Dr. rer. nat. Dietmar Schedlitzki VDI 18.05. Dipl.-Ing. Heinz-Wilhelm Hammers VDI 25.05. Dipl.-Ing. Herbert Otto Kalinowski VDI 31.05. Dipl.-Ing. Jürgen Fetzer VDI 03.06. Dipl.-Ing. Heinz Volberg VDI 04.06. Dipl.-Ing. Helmut Spork VDI 24.06. Dipl.-Ing. Klaus Tschage VDI 20.07. Dr.-Ing. Dirk Sagemühl VDI 21.07. Dr. rer. nat. Dietrich Kühner VDI 27.07. Dipl.-Ing. Harald Skrobek VDI 08.08. Dipl.-Ing. Dietmar Rott VDI 10.08. Dipl.-Ing. Johannes Schmitter VDI 10.08. Dipl.-Ing. Heribert Stock VDI 12.08. Dipl.-Ing. Jürgen Eulitz VDI 20.08. Dipl.-Ing. Hans-Dieter Goebel VDI 01.09. Ing. (grad.) Horst Oedekoven VDI 01.10. Dipl.-Ing. Karsten Menzer VDI 05.10. Manfred Fey 16.10. Dipl.-Ing. Hans Werner Siedenberg VDI 23.10. Dipl.-Ing. (FH) Eberhard Born VDI 11.11. Ing. (grad.) Hans-Georg Siegel VDI 17.11. Dipl.-Ing. Wolfgang Richter VDI 22.11. Dipl.-Ing. Gerd Eickmeyer VDI 25.11. Dipl.-Phys. Jörg Esser VDI 10.12. Ing. (grad.) Wolf Dietrich Schulz VDI 28.12. Prof. Dr.-Ing. Bernd Fink VDI 31.12. Ing. (grad.) Peter Seidel VDI 80 Jahre 13.01. Ing. Dieter Noack VDI 17.01. Ing. Klaus Zimmermann VDI 19.01. Dipl.-Ing. Rolf Kraneis VDI tec2 | 2016 06.02. Ing. Peter Bundschuh VDI 08.02. Ing. Gerhard Pfeiffer VDI 20.02. Dipl.-Ing. Max Gawenda VDI 22.02. Ing. Dieter Ganser VDI 29.02. Ing. (grad.) Rudolf Schommer VDI 04.03. Dipl.-Ing. Karl Zielenski VDI 07.03. Dipl.-Ing. Hero Wilters VDI 08.03. Ing. Albert Felkel VDI 13.03. Ing. Wilfried Jendras VDI 15.03. Ing. Kurt Graef VDI 16.03. Ing. (grad.) Leo Urbach VDI 18.03. Ing. (grad.) Hubert Gierschmann VDI 23.03. Ing. Heinz Kolb VDI 10.04. Ing. Rudi Krause VDI 12.04. Hans Wilhelm Becker 13.04. Dipl.-Ing. Hans Joachim Schmidt VDI 18.04. Ing. Franz Nürnberg VDI 04.05. Dipl.-Ing. Herbert Wilde VDI 06.05. Ing. Günter Kammerer VDI 12.05. Dipl.-Ing. Walter Kupfer VDI 21.05. Dipl.-Ing. Hermann-Josef Niederau VDI 22.05. Ing. Fritz Graf VDI 23.05. Ing. Karl Heitjan VDI 24.05. Dr.-Ing. Christian Rüger VDI 30.05. Dr.-Ing. Guenter Klein VDI 01.06. Ing. Klaus Ulrich Kamptz VDI 02.06. Dipl.-Ing. Manfred Keppler VDI 03.06. Ing. Wolfgang Schäfer VDI 24.06. Dr.-Ing. Bernd Dahlhoff VDI 25.06. Dipl.-Ing. Hans Czub VDI 01.07. Ing. Werner Ewel VDI 01.07. Dipl.-Ing. Jörg Kirsten VDI 02.07. Ing. (grad.) Karl Heinz Dore VDI 03.07. Dr.-Ing. Alessandro Cama VDI 25.07. Ing. Peter Hansen VDI 25.07. Dipl.-Ing. Herbert Jacob VDI 31.07. Ing. Dieter Hilgers VDI 10.08. Dipl.-Ing. (FH) Felix Schroedter VDI 17.08. Ing. Horst Bayer VDI 20.08. Dr.-Ing. Hans Rinkes VDI 21.08. Ing. Karl-Friedel Buchner VDI 23.08. Dipl.-Ing. (FH) Karlheinz Mayer VDI 29.08. Wilhelm Kirch VDI 08.09. Prof. Dr.-Ing. Chun Sik Lee VDI 19.09. Ing. Wolfgang Köhler VDI 22.09. Dipl.-Ing. Manfred Hübner VDI 26.09. Dipl.-Ing. Horst Krüger VDI 28.09. Dipl.-Ing. Ibrahim Adam VDI 30.09. Dr.-Ing. Reimer Fischer VDI 07.10. Dipl.-Ing. Horst D. Walterscheid VDI 08.10. Ing. Hans-Peter von Heldreich VDI 16.10. Dipl.-Ing. Horst Schäfer VDI 19.10. Ing. (grad.) Benno Rölke VDI 22.10. Dipl.-Ing. Hans Brüninghaus VDI 05.11. Ing. (grad.) Hubert Dörner VDI 08.11. Dipl.-Ing. (FH) Raimund Reiner VDI 12.11. Dipl.-Ing. Klaus Trogus VDI 13.11. Dipl.-Ing. Helmut Schimpf VDI 18.11. Dipl.-Ing. Herbert Schartmann VDI 20.11. Architekt Rolf Dinger VDI 25.11. Ing. Theo Schmitz VDI 26.11. Ing. (grad.) Werner Leverkus VDI 02.12. Dipl.-Ing. Günther Kamps VDI 17.12. Dipl.-Ing. Clemens Nienhaus VDI 20.12. Ing. Johannes Zimmer VDI 23.12. Ing. (grad.) Rudolf Schumacher VDI 26.12. Ing. Klaus Brinkmann VDI 85 Jahre 09.01. Dipl.-Ing. Bernhard Kuxdorf VDI 19.01. Dipl.-Ing. (FH) Robert Zipper VDI 27.01. Ing. Ernst Wollenweber VDI 12.02. Dipl.-Ing. Hans Tiemann VDI 18.02. Helmut Stöckmann VDI 24.02. Hans Bernd Schwermer VDI 04.03. Ing. Günther Almoneit VDI 06.03. Dipl.-Ing. (FH) Willy Rams VDI 24.03. Dipl.-Ing. (FH) Helmut Jehnen VDI 05.04. Dipl.-Ing. Gerd Schaefer VDI 18.04. Ing. Oswald Ley VDI 18.04. Dipl.-Ing. Siegmund Ulbrich VDI 02.05. Ing. Hans Courage VDI 02.05. Dr.-Ing. Karl Oberbach VDI 05.05. Dipl.-Ing. Klaus Schubert VDI 10.05. Dipl.-Ing. Georg Chalupka VDI 15.05. Dipl.-Ing. Kurt Theilen VDI 31.05. Dipl.-Ing. Klaus Kruft VDI 18.06. Dipl.-Ing. Hans H. von Strantz VDI 111 Mitgliederseiten des Kölner BV 22.06. Ing. Friedrich Wilhelm Meier VDI 07.07. Dr.-Ing. Dieter Mönch VDI 20.07. Dr.-Ing. Helmut Frank VDI 25.07. Ing. (grad.) Herbert Lennartz VDI 14.08. Dipl.-Ing. Helmut Andres VDI 29.08. Ing. Bernhard Kanold VDI 03.09. Ing. Walter Tenckhoff VDI 05.09. Dipl.-Ing. (FH) Paul Thomas VDI 07.10. Dipl.-Ing. Winfried Feig VDI 10.10. Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Feldmann VDI 07.11. Ing. Georg Johannes Reinartz VDI 03.12. Dipl.-Ing. Konrad Schlotterbeck VDI 27.12. Dipl.-Ing. Gerhard Keunecke VDI 28.12. Dipl.-Ing. Friedrich W. Morgner VDI 90 Jahre 26.01. Ing. (grad.) Heinz Vogel VDI 05.03. Dipl.-Ing. Franz Stork VDI 18.03. Dipl.-Ing. Ulrich Rau VDI 14.08. Ing. (grad.) Hubert Schnell VDI 03.09. Dipl.-Ing. Hans Joachim Hiedemann VDI 27.11. Ing. Alfred Krueger VDI 14.12. Ing. (grad.) Hellmut Grünert VDI 21.12. Dipl.-Ing. Hans Koldin VDI 91 Jahre 21.01. Ing. Friedrich Sartory VDI 10.02. Ing. Heinz Wolter VDI 27.03. Dipl.-Ing. Dieter Hünten VDI 01.04. Dipl.-Ing. Hans Friedrich Fischer VDI 21.04. Dr.-Ing. Wilhelm Dauner VDI 05.06. Dipl.-Ing. Hubert Redemann VDI 11.06. Ing. (grad.) Gottfried Meyer VDI 29.06. Dipl.-Ing. Horst Kurowski VDI 17.07. Dipl.-Ing. Georg W. Bassewitz VDI 14.08. Dipl.-Ing. Emil Lichtner VDI 04.12. Prof. Gerhard Wollank VDI 06.07. Dipl.-Ing. Erich A. Ude VDI 30.07. Ing. Robert Herzog VDI 23.10. Ing. Hans Labey VDI 14.11. Ing. Georg Sass VDI 93 Jahre 31.03. Dr.-Ing. Alfred Hennecke VDI 04.05. Dipl.-Ing. Manfred Hoyer VDI 11.07. Dr.-Ing. Heinz Hennecken VDI 94 Jahre 06.06. Ing. Gustav Siepmann VDI 12.06. Dipl.-Ing. Franz Josef Zimmermann VDI 26.06. Ing. Wilhelm Bay VDI 23.07. Ing. Friedrich Albert Danne VDI 10.09. Dipl.-Ing. Hanns Sohn VDI 06.12. Dipl.-Ing. Georg Klöcker VDI 95 Jahre 24.04. Ing. Rudi Hallmann VDI 27.10. Prof. Otto Bauer VDI 27.10. Ing. Werner Seifert VDI 16.11. Dipl.-Ing. Peter Schmitz VDI 10.12. Ing. Günter Maibaum VDI 96 Jahre 16.09. Dipl.-Ing. Martin Gippers VDI 14.10. Dipl.-Ing. Karl Heinz Bielenberg VDI 97 Jahre 30.07. Herbert Christ VDI 25.11. Ing. Reinhold Mueller VDI 98 Jahre 06.05. Dipl.-Ing. Alfred Seuser VDI 06.06. Ing. Fritz Krämer VDI 92 Jahre 07.04. Dr.-Ing. Ernst Müller VDI 27.05. Dipl.-Ing. Hans Hermann Gross VDI 02.06. Dr. rer. nat. Ernst Schmidt VDI 07.06. Dipl.-Ing. Peter Widdenhöfer VDI 112 tec2 | 2016 Verein Deutscher Ingenieure VDI, Kölner Bezirksverein e. V. Betzdorfer Str. 2, 50679 Köln, Telefon: +49 221 8275-4050, Telefax: +49 221 8275-4052 Öffnungszeiten der Geschäftsstelle des Kölner BV: montags, dienstags, mittwochs von 9-13 Uhr E-Mail: [email protected], Internet: www.vdi.de/koeln Die Jubilare des Kölner BV 2016 Wir gratulieren unseren langjährigen Mitgliedern und bedanken uns für ihre Treue. 25 Jahre Dipl.-Ing. Hidayet Aktuerk VDI Dipl.-Ing. (FH) Franz Andel VDI Dipl.-Ing. Werner Arenz VDI Prof. Dr.-Ing. Klaus Becker VDI Dipl.-Ing. Bernhard Beerlage VDI Dipl.-Ing. Martin Bergemann VDI Dipl.-Ing. Olaf Beyer VDI Dipl.-Ing. Helmut Blank VDI Dipl.-Ing. Roland Blumenthal VDI Dipl.-Ing. (FH) Andreas Bock VDI Dr.-Ing. Samad Bonakdarzadeh VDI Dipl.-Ing. (FH) Martin Bonerath VDI Dipl.-Ing. Jörg Bongard VDI Dipl.-Ing. Christoph Breda VDI Dipl.-Ing. Gerd Brüßler VDI Dipl.-Ing. (FH) Harald Brutscher VDI Dipl.-Ing. (FH) Jens Carstens VDI Dipl.-Ing. Markus Cieslak VDI Dr.-Ing. Lutz Damerow VDI Dr. Reinold Hagen Stiftung Dipl.-Ing. Gerd Ehrlichmann VDI Julia Ewert VDI Dipl.-Ing. Uwe-Klaus Fussy VDI Dr. rer. nat. Otto Ganschow VDI Dipl.-Ing. Torsten Gersmeier VDI Dipl.-Ing. Christian Gierend VDI Dipl.-Ing. Helmut Gläser VDI Dipl.-Ing. (FH) Christof Göbel VDI Dipl.-Ing. Thomas Gräfe VDI Dipl.-Ing. Helmut Gries VDI Dipl.-Phys. Werner Große Bley VDI Dipl.-Ing. Günter Grundmann VDI Dipl.-Ing. Reinhard Guhde VDI Dr.-Ing. Markus Hadley VDI Dipl.-Ing. Jörg Härtel VDI Dipl.-Ing. Martin Harr VDI Dipl.-Ing. Josef Hasberg VDI Dipl.-Ing. (FH) Markus Heilig VDI Dipl.-Ing. Udo Hein VDI Dipl.-Ing. (FH) Achim Helmenstein VDI Dipl.-Ing. (FH) Berthold Hempelmann VDI Dr.-Ing. Dirk Hennigs VDI Dipl.-Ing. (FH) Thorsten Hillesheim VDI tec2 | 2016 Dr.-Ing. Matthias Hilpert VDI Dipl.-Ing. (FH) Mirko Hörmann VDI Dipl.-Ing. (FH) Daniel Hoffmann VDI Dipl.-Ing. Ulrich Hoffmann VDI Dipl.-Ing. Stefan Hülswitt VDI Dipl.-Ing. Uwe Humrich VDI Ing. Evelyn Illgen VDI Dipl.-Ing. Franz-Wilhelm Iven VDI Dipl.-Ing. Detlef Janick VDI Dipl.-Ing. (FH) Roland Janik VDI Dipl.-Ing. Patrick Jansen VDI Dipl.-Ing. Dieter Jung VDI Dipl.-Ing. Frank-Michael Kaussen VDI Dipl.-Ing. Andres Keve VDI Dipl.-Ing. Henri Koch VDI Dipl.-Ing. Thomas Köhler VDI Michael Kornatzki VDI Dr.-Ing. Wolfgang Korte VDI Dipl.-Ing. Paul Krämer VDI Dipl.-Ing. (FH) Guido Krings VDI Dipl.-Ing. Thomas Krumtünger VDI Dipl.-Ing. Olaf Kucher VDI Dipl.-Ing. (FH) Alfons Kummer VDI Ingo Lahl VDI Dipl.-Ing. Friedrich Lamsfuß VDI Dipl.-Wirt.Ing. Karl-Heinz Linde VDI Dipl.-Ing. (FH) Birgit Lorsbach VDI Dipl.-Ing. (FH) Dieter Luff VDI Dipl.-Ing. Franziska Mack VDI Dr.-Ing. Said Mahiout VDI Dr.-Ing. Markus Markowitz VDI Dipl.-Ing. Michael Mathes VDI Christoph Meese VDI Prof. Dr.-Ing. Till Meinel VDI Dipl.-Ing. Christian Meisel VDI Dipl.-Ing. (FH) Harald Mewes VDI Dipl.-Ing. Michael Meyer VDI Dipl.-Ing. Georg Michels VDI Dr.-Ing. Robert Michels VDI Burkhard Minner VDI Dipl.-Ing. Martin Mittendorf VDI Dipl.-Ing. (FH) Dirk Mühlhoff VDI Dipl.-Ing. Alexander Müller VDI Dipl.-Ing. Heinz Müller VDI Ing. Reinhold Mueller VDI Dipl.-Wirtsch.-Ing. Achim Neander VDI Dipl.-Ing. Thomas Niemann VDI Dipl.-Ing. Michael Nüßer VDI Dipl.-Ing. Dietmar Oberste VDI Dipl.-Ing. (BA) Michael Odenwald VDI Dipl.-Ing. (FH) Heinz-Georg Oebels VDI Dipl.-Ing. Thomas Pawlitke VDI Dipl.-Ing. (FH) Markus Pferrer VDI Dipl.-Ing. Siegfried Plasa VDI Dipl.-Ing. Mario Pohlscheid VDI Dr.-Ing. Hans-Joachim Popp VDI Dr.-Ing. Peter Redlich VDI Prof. Dr.-Ing. Jörg Reintsema VDI Dipl.-Ing. (FH) Rüdiger Remmel VDI Dipl.-Ing. Karl Rode VDI Frank Rodewald VDI Dipl.-Ing. Ulrich Rottländer VDI Dipl.-Ing. Bernd Rudolph VDI Ing. Marie-Luise Schaller VDI Dipl.-Ing. Helmut Schalles VDI Dr. rer. nat. Eduard Schenuit VDI Stephan Scheuer VDI Dipl.-Ing. (FH) Andrè Schmidmeier VDI Dipl.-Ing. (FH) Martin Schmidt VDI Dipl.-Ing. Eike Schmilinsky VDI Nikolaus Schmitt Dipl.-Ing. (FH) Rainer Schmitt VDI Dipl.-Ing. Jürgen Schneidau VDI Dipl.-Ing. (FH) Jörg Schuffenhauer VDI Dipl.-Ing. Frank Schultheis VDI Dipl.-Ing. Olaf Schulze VDI Dipl.-Ing. Manfred Schumacher VDI Dipl.-Wirtsch.-Ing. Siegfried Schumacher VDI Dipl.-Ing. (FH) Stefan Schwipper VDI Dipl.-Ing. Andreas Siekierka VDI Dipl.-Ing. Robert Spahl VDI Dipl.-Ing. Kurt Speelmanns VDI Dipl.-Ing. Christoph Stephan VDI Dr. Harald Stoffels VDI Dipl.-Ing. Holger Suska VDI Sven Teuber Dipl.-Ing. (FH) Andreas Thanheiser VDI Dipl.-Ing. Frank Tillmann VDI 113 Mitgliederseiten des Kölner BV Dipl.-Ing. Carl Peter Trappenberg VDI Dipl.-Ing. Rolf Trippler VDI Dipl.-Ing. Thomas Ufer VDI Dipl.-Ing. Gregor Uhe VDI Dr.-Ing. Guido Unverzagt VDI Dipl.-Ing. Theodor van der Meulen VDI Dipl.-Ing. (FH) Ulrich Vogel VDI Prof. Dr.-Ing. Alexander H. Volger VDI Joachim Vollberg Dipl.-Wirt.Ing.(FH) Christoph von Wagenhoff VDI Dipl.-Ing. Michael Voß VDI Dipl.-Ing. (FH) Sabine Wahl-Braun VDI Dipl.-Ing. (FH) Dirk Walt VDI Dipl.-Ing. Gerhard Wilhelm Walter VDI Dipl.-Ing. (FH) Peter Weinert VDI Dietmar Weiss Dipl.-Ing. (FH) Helmut Wirtz VDI Dipl.-Ing. Klaus Zander VDI 40 Jahre Dipl.-Ing. Horst Ahlers VDI Ing. Günther Almoneit VDI Dipl.-Ing. Wolfgang Axer VDI Dipl.-Ing. Martin Becker VDI Dipl.-Ing. Walter Eugen Becker VDI Dr.-Ing. Wolfhart Bucher VDI Dipl.-Ing. Arwed Exner VDI Dipl.-Ing. Friedhelm Gindra VDI Dr. rer. pol. Heinz Goldbecker VDI Ing. Karl Dieter Haupt VDI Ing. Manfred Hawerkamp VDI Dipl.-Ing. Edgar Hentsch VDI Ing. (grad.) Manfred Herkenrath VDI Dipl.-Ing. Wolfgang Heuchert VDI Dipl.-Ing. Hans Hofmann VDI Dipl.-Ing. Gerold Hohnholt VDI Dr.-Ing. Horst F. Huck VDI Dipl.-Ing. Wilhelm Inden VDI Dipl.-Ing. Rainer Jerabek VDI Dipl.-Ing. Herbert Kaufmann VDI Martin Kerpa VDI Prof. Dr.-Ing. Frithjof Klasen VDI Dr. Walter Klauser VDI Dipl.-Ing. Hans-Dieter Kokus VDI 114 Ing. (grad.) Werner Kühnel VDI Ing. (grad.) Horst Lange VDI Dr.-Ing. Andreas Laschet VDI Ing. (grad.) Wolfgang Lehnen VDI Dipl.-Ing. Reinhard Lütz VDI Dipl.-Ing. Horst May VDI Ing. (grad.) Manfred Möker VDI Ing. (grad.) R. Joachim Neumann VDI Ing. (grad.) Werner Neunert VDI Dipl.-Ing. Clemens Nienhaus VDI Ing. Dieter Noack VDI Ing. Franz Nürnberg VDI Dipl.-Ing. Kurt Oelsner VDI Dipl.-Ing. Ralf Pahnke VDI Dr.-Ing. Ulrich Priesmeier VDI Dipl.-Ing. Peter Rimroth VDI Dieter Rudlof VDI Dipl.-Ing. Horst Rütgers VDI Ing. (grad.) Joachim Scheffer VDI Ulrich Schiffgen VDI Dipl.-Ing. Josef Schleiffer VDI Ing. (grad.) Norbert Scholz VDI Ing. (grad.) Wilhelm Schott VDI Ing. (grad.) Gerhard Schulz VDI Ing. Manfred Schumacher VDI Ing. (grad.) Jürgen Schwamb VDI Dipl.-Ing. Ulrich Sirringhaus VDI Dipl.-Ing. Christoph Stanczyk VDI Dipl.-Ing. (FH) Werner Steprath VDI Dipl.-Ing. Robert Stöcker VDI Ing. (grad.) Armin Struve VDI Dipl.-Ing. Holger Thien VDI Dipl.-Ing. Dieter Torke VDI Dipl.-Ing. Jürgen Vollmer VDI Dr.-Ing. Heinrich Waldeyer VDI Dipl.-Ing. Georg Wawra VDI Ing. Rolf Weirich VDI Ing. (grad.) Reinhard Weiß VDI Ing. (grad.) Hans Werner VDI Dipl.-Ing. Wilfried Weyer VDI Dipl.-Ing. Dieter Wilmers VDI Ing. Manfred Wolter VDI Dipl.-Ing. Hartmut Zemke VDI 50 Jahre Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Amblank VDI Ing. (grad.) Karl Wolfgang Arndt VDI Dipl.-Ing. (FH) Helmut Deselaers VDI Ing. (grad.) Hubert Dörner VDI Dr.-Ing. Helmut Frank VDI Ing. (grad.) Wolfgang Grimm VDI Dipl.-Ing. Heinz-Wilhelm Hammers VDI Hayes Lemmerz Werke GmbH Ing. Reinhold Jelonnek VDI Dipl.-Ing. Desimir Jovanovic VDI Dipl.-Ing. Hans Wilhelm Kadereit VDI Dipl.-Ing. Manfred Keppler VDI Ing. Heinz Kolb VDI Dipl.-Ing. Ihne Krauss VDI Dipl.-Ing. Hans Dieter Lesch VDI Ing. (grad.) Uwe Maass VDI Dipl.-Ing. Karsten Menzer VDI Ing. (grad.) Albrecht Nachtigall VDI Ing. Friedhelm Rau VDI Ing. Helmut Ritz VDI Dr.-Ing. Dirk Sagemühl VDI Dipl.-Ing. Rudolf Scholtholt VDI Dipl.-Ing. Günter Schröder VDI Dipl.-Ing. Jürgen Schulze VDI Dipl.-Ing. Hardyal Singh Srine VDI Ing. (grad.) Friedrich Stier VDI Dipl.-Ing. Heribert Stock VDI Ing. Falk Ungerland VDI Dipl.-Ing. Hero Wilters VDI Prof. Gerhard Wollank VDI Dr. Bernd Ziegler VDI Ing. Johannes Zimmer VDI 60 Jahre Dipl.-Ing. Walter Balkheimer VDI Ing. Horst Berger VDI Dipl.-Ing. Winfried Feig VDI Ing. Kurt Fischer VDI Ing. Fritz Gajewski VDI Dipl.-Ing. Rudolf Haas VDI Dipl.-Ing. Willi Heidkamp VDI Ing. Willi Helten VDI Dr.-Ing. Heinz Hennecken VDI Dr.-Ing. Georg Hubert VDI tec2 | 2016 Fotos: Lawrenz Dipl.-Ing. Rolf Hunold VDI Ing. Friedrich Wilhelm Meier VDI Ing. (grad.) Herbert Meier VDI Ing. Wolfgang Merten VDI Dipl.-Ing. Johannes Odenthal VDI Dipl.-Ing. Gerhard Roth VDI Ing. Josef Schulte VDI Dr.-Ing. Günter Stier VDI Ing. Martin Stollenwerk VDI Ing. Walter Tenckhoff VDI Dipl.-Ing. Hans Tiemann VDI Ing. Wilhelm Weber VDI Ing. Everhard Weingarten VDI 65 Jahre Dipl.-Ing. Georg W. Bassewitz VDI Dipl.-Ing. Rolf Gebhardt VDI Dr.-Ing. Alfred Hennecke VDI Dipl.-Ing. Horst Kurowski VDI 75 Jahre Ing. Fritz Krämer VDI Die Jubilare des Jahres 2015 wurden im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung geehrt – unter ihnen auch Dipl.-Ing. Georg Klöcker (kleines Bild unten mit dem KBV-Vorsitzenden Karl-Heinz Spix), der dem VDI seit 65 Jahren die Treue hält. tec2 | 2016 115 Die Neuzugänge Herzlich willkommen im VDI Kölner BV! Mariana A. C. de Souza Mustafa Anil Acun Adeday Aderanti Dipl.-Ing. Klaus Aengenvoort Dipl.-Ing. (FH) Jan Alfen Justina Alichniewicz Badre Amhale Ferhad Amir Julian Anders Lucas Andrijaitis Sebastian Arndgen Safa Baazaoui Johannes Bader B.Eng. Karsten Baldsiefen VDI Thimo Barthel M.Sc. Tino Bartholomäus VDI Roland Baschek Stephan Bauerfeld Vincent Becker Salim Ben-Nasser Marc-Steffen Benke Anja Bergemann Tobias Berger B.Sc. Jens Bernd-Striebeck Dipl.-Ing. (TH) Peter Bert VDI Maximilian Yassine Beyen Dipl.-Ing. Manfred Beyer Oliver Blättler Sanga Faustin Bofenda Bombula Sebastian Born Nouaman Boulkaddid Amine Bourimech Philipp Brand Marcel Brandt Dr.-Ing. Helge Brauer VDI Giuseppe Brenca Timo Bruchholz Wolf Peter Bucher Lisanne Buchner Dipl.-Ing. Kai Karsten Oliver Büder Andreas Bueren Sven Büschken Sascha Büttgen Heiko Burgard Daniel Busch B.Eng. Moritz Busch Tobias Busch Tobias Busse 116 Paola Bustillos Dipl.-Elektro-Ing. Eladio-Miguel alvo Ayuso Livio Carrieri VDI Dipl.-Phys. Michael Carus Juan Manuel Catica del Rio Andreas Chaabi Kaan Cicek Dipl.-Wirtsch.-Ing. Carlo Cottin Marco Couzman Maximilian Cowicki Dipl.-Ing. Hans-Peter Cremer Jan Crombach Patrick Daas Lilian Degen Sascha Dehne Behadil Delic Martin Dick Dipl.-Ing. (FH) Bernd Dietrich Stefan Dirks Viktor Dück Dipl.-Ing. Daniel Josef Dunkelberg VDI Martin Einwag Neamin Elias Andreas Ellmerer Betriebswirt (BA) Manuel Emmerich Zetseat Endeshaw Thomas Engel Christina Epple Norbert Erlinghagen VDI Bettina Euskirchen Torsten Moritz Fahlbusch Chaymae Faiz Benjamin Falk Axel Falkenstein Dr.-Ing. Gregor Fernholz VDI Daniel Filip Norman Fischer B.Sc. Sabina Foht VDI B.Eng. Sebastian Foss Andreas Frauen Martin Frings Christian Gärtner Pablo Galleguillos Marcus Garbe Tobias Gartzke Philipp Gau Lilly Genth Niklas Gersdorf Thomas Geschwind Danyal Ghalandarian Christian Gierden Dipl.-Ing. Sebastian Gisart VDI Dipl.-Ing. (FH) Christopher Glaz VDI M.Sc. Michael Groncki VDI Ayse Güler Osman Güney Dimitri Gusew Lena Hahn Dipl.-Ing. Arnold Haite Mohja Hamila Dana Monique Hartmann Dennis Hartrumpf Cemil Hasan Tim Hass Mike Heider-Fabian Dipl. Ing. Arch Volker Helling VDI Sven Hempelmann Christian Hennings Inga Hennings Daniel Henrich Sebastian Hentges Lorinda Marie Herberg Igarza M.Sc. Alain Hermann VDI Sascha Heupel Lukas Hilger Volker Hochfeld Anna-Lena Höfling Dipl.-Ing. Gerfried Hörbelt B.Eng. Dominik Hohnbaum Dipl.-Ing. (FH) Markus Holbach VDI Timm Honrath Fabian Horsmann Sven Horwat Sebastian Huang Lucas Huptas Vincent Jäger Dipl.-Bauing. (FH) Markus Janus VDI Dipl.-Wirt.Ing.(FH) Ting Jin Joachim John Savina Juavrodontidou Dr. rer. nat. Ralf Kämmerer Seda Kanber Jens Kapulla Charikeleia Karavasili Elisa Kart Thomas Kayser Marcel Keil Christian Kendzia Dipl.-Ing. Anna Kern Dipl.-Ing. Aymen Khammari Thomas Kiefer B.Sc. Mesut Kirmiziplik Matthias Klein Raphael Klein VDI Dipl.-Inf. Christian Kletsch Wiland Kling B.Eng. Simon Klinkenberg Fabian Klütsch Lars Knecht Nina Kniesburges Dipl.-Ing. Peter Knipp Dipl.-Ing. Mathias Knop VDI Dipl. Masch.-Ing. Ramona Kobus Dipl.-Math. Detlev Kobus VDI Robert Koch B.Sc. Lucas Kolb Julian Kolbe Dr. rer. nat. Annette Kolk Matthias Kotulla Ansgar Krampe Jan-Simon Krause Manfred Kreische Jan Kroner Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kubin VDI Michael Kuling Andreas Kunsmann Lukas Kurowicki Slora Lang B.Eng. Lutz Langel Fabian Langer Karin Lattasch M.Sc. Fabian Lauffer VDI Dipl.-Ing. Marcus Lawrenz VDI Julian Leihener Pâris Leners Nicolas Lettow-Christiaans Nico Lewin Sebastian Lichte Janine Liedtke tec2 | 2016 Verein Deutscher Ingenieure VDI, Kölner Bezirksverein e. V. Betzdorfer Str. 2, 50679 Köln, Telefon: +49 221 8275-4050, Telefax: +49 221 8275-4052 Öffnungszeiten der Geschäftsstelle des Kölner BV: montags, dienstags, mittwochs von 9-13 Uhr E-Mail: [email protected], Internet: www.vdi.de/koeln Jan Niklas Ließem Helga Lindemann Dirk von Lippe Kay Löschke Paul Lopin Oliver Lorenz Marco Lotzkat M.Sc. Andres Lucht Maurice Ludewigs Julian Lück Philipp Lülsdorf Mohamed Hamza Maaroufi Ammar Madwar Mohamed Mahgoub Abdalla Dipl.-Ing. Marcus Mahlberg VDI Nicolai Maisch Dennis Marchewka Eugen Markstädter Dipl. rer. nat. Carolin Markus Dipl.-Ing. Jörg Markus Ber.Ing. Jörg Materna Patricia Mathäus M.Sc. Carina Mauelshagen Arthur Maul Yassin Mechergui M.Sc. Christoph Menden VDI Dipl.-Architekt Manfred Menzel Jonathan Merz Jörn Messingfeld Teresa Nora Metzen Jannis Meyer Claire Meyerratken Dennis Michel Jan Michels Dipl.-Ing. Emanuela Minniti Meet Modi Dipl.-Ing. (FH) André Möller VDI Dipl.-Ing. Christian Mohr VDI Mbate Mtumbuka benjamin Müller Pascal Mülln Aaron Neuß Christoph Nicklas Jan Niggemeier Yasin Özkan Jascha Ohlmann Jennifer Ostermann Martin Ott Alexander Pape tec2 | 2016 Julian Park M.Eng. Anke Patt Rafaerl Leonardo Paz Cordova Birk Peuker Jürgen Peukert Moritz Piechowiak Frank Pinner Daniel Pinto Bau.-Ing. (grad.) Sajad Pir Ahmadian Dipl.-Ing. (FH) Karsten Pletscher B.Eng. René Pouillon B.Eng. Claas Prediger Elisabeth Prehn Gregor Przibille Lukas Ptock Christopher Pütz Torge Puhlmann Dipl.-Ing. Reimund Quast VDI Md. Rabbani Marius Rademann Gereon Radomski Thomas Rahimi Jessica Rappenhöner B.Eng. Daniel Rau VDI Anita Razavi Dipl. Masch.-Ing. Günter Reder Jochen Reinkemeier M.Sc. Jens Reiter Sergio Ricchiuti Jonas Ridders Max Riedel M.Sc. Sebastian Risto M.Sc. David Rochholz Martin Röhrig Mark Rogalla Dipl.-Ing. (FH) Arndt Rohsiepe M.Sc. Sohrab Roostai VDI Birgit Rosin Katharina Roß Dipl.-Geogr. Christof Roswora VDI Mouadh Rtimi Alina Rudi Vermessungs-Ing. Lucy Rüdiger VDI Hani-Omar Saeb Firas Sakis Tobias Sander Muammer Saygili Julius Schade Andreas Schäfer Natalie Schäfer Dipl.-Ing. Thomas Schäfer VDI Jan Schaffner Dipl.-Ing. (FH) Tanja Schebokat Jan-Philipp Schmacke Philipp Schmidt Anna Schmitt Andreas Schmitz Marcel Schnitzler Dipl.-Ing. Kilian Schölling VDI Markus Schrems Maresa Schröder Kevin Schütz Dipl.-Wirt.Ing. Christian Schuffert Kilian Schwalb B.Eng. Carolin Schwefer VDI Deik Schweneker Ing. (grad.) Horst Schwentke VDI B.Eng. Michael Schwerdtfeger Paul Seeger Carsten Seeliger M.Sc. Stephan Sehmsdorf Florian Seifer Modsiray Sheriff Andreas Simon Benedikt Simon Dipl.-Ing. (FH) Johannes Stang VDI Manuel Stehling B.Eng. Christian Steiger Daniel Steinert Andreas Stenkamp B.Sc. Jens Stoffers VDI Matthias Stoof Alexander Straub Alexander Strehl Haris Susic Dipl.-Ing. (BA) Dshamila Swirschuk VDI Patrick Sydow Fabian Szydelko Leonie Tellmann Sebastian Theißen Leon Thürnau Arne Tiddens Dipl.-Ing. (FH) Berthold Tiefenbach VDI Dipl.-Ing. (FH) Menelaos Tomasides Eren Ucar Tobias Ullrich Daniel Vazquez Paula Velmans Iuliia Viediernikova Dr. rer. nat. Elisabeth Vogler VDI Dipl.-Ing. Anatole von Lilienfeld-Toal VDI Tim von Malotki Andreas Wagner Dominik Wagner David Weber M.Sc. Simon Weber B.Eng. Fritz Wegen Frank Wehe Helene Weimer Pascal Wein Dipl.-Ing. Hannes Weinhold VDI Adrian Welte Armin Welter Chrisstian Wernecke Benjamin Werner Daniel Werner Valerie Werner Dr. Hiltrud Westram Patrick Widmann Klemens Wildt Dipl.-Ing. (FH) Hardy Wilhelmi VDI B.Eng. Stefan Wind Lars Winkler Nicolas Wolf Sebastian Wolf Kira Wonschik Julian Wormstall Dipl.-Ing. (FH) Remigius Wramba Dipl.-Ing. Xiaowei Wu VDI Aysegül Yöremen Mahmoud Youssef 117 Innovationskraft für Konzepte der Zukunft Die Deerns Deutschland GmbH bietet Beratung und Planung für Technische Ausrüstung und Technische Infrastruktur sowie nachhaltige Energielösungen an. Existierende Systeme intelligent und pfiffig kombinieren M it ihrer Gründung im Jahr 2013 ist die Deerns Deutschland GmbH vergleichsweise jung, schlägt man die Historie der international tätigen Deerns-Firmengruppe auf. Deren Wurzeln reichen nämlich ins Jahr 1928 zurück, als Paul Wessel Deerns und Dirk Houtman Jr. in Den Haag in den Niederlanden „Houtman & Deerns“ als Büro für technische Beratung eröffneten. Das Unternehmen wuchs im Laufe der Zeit rasant und ist heute auf Gebäudetechnik, Energiedesign sowie Bauphysik spezialisiert und mit rund 660 Mitarbeitern in elf Ländern an 22 Standorten aktiv. Die Deerns Deutschland GmbH entstand aus drei ehemals eigenständigen Ingenieurbüros, die jedoch schon zur Deerns-Gruppe gehörten. Insgesamt sind rund 170 Mitarbeiter an den drei Standorten Köln, Berlin und Stuttgart in Deutschland für Deerns tätig. „Wir entwickeln für unsere Kunden technische Systeme für Immobilien aller Art, immer mit dem Blick auf Nachhaltigkeit, Komfort, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit“, fasst Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Lars Mostert die umfangreichen Leistungen des Unternehmens zusammen. Gemeinsam mit seinen drei Kollegen in der Geschäftsführung, Dipl.-Kfm. Christoph Amarotico, Dipl.-Ing. Christian Lohoff und Dipl.-Ing. Lars Schu- 118 macher, leitet er Deerns Deutschland. „Uns zeichnet aus“, so der Geschäftsführer weiter, „dass wir einerseits auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen können und andererseits die Innovationskraft besitzen, um Konzepte für die Zukunft zu entwickeln.“ In seiner Firmenentwicklung setzte das Unternehmen schon vor Jahren darauf, neben der klassischen Gebäudetechnik auch komplementäre Gewerke wie beispielsweise Bauphysik, Simulation oder Gebäudezertifizierung ins Portfolio aufzunehmen, um so den Kunden ein Gesamtpaket anbieten zu können. „Durch unsere internationale Einbettung haben wir zudem immer einen umfassenden Überblick über Trends und aktuelle Themen der Branche, europa- und weltweit“, ergänzt Lars Schumacher. „So sind wir in der Lage, diese internationalen Erfahrungen an unsere Kunden in Deutschland weiterzugeben.“ Für den Austausch dieser Informationen nutzt die Deerns-Gruppe unter anderem ein internes Kommunikations-Tool, in dem Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themenbereichen existieren. Nicht nur Erfahrungen und Know-how werden innerhalb der Deerns-Gruppe ausgetauscht: „Auch unseren Mitarbeitern bieten wir an, ihren Standort zu wechseln“, so Lars Schumacher. Für interne Weiterbildungen tec2 | 2016 tec2 | 2016 119 Foto: OVG REAL ESTATES Foto: OVG REAL ESTATES Das Bürogebäude „The Edge“ in Amsterdam trägt den Titel „nachhaltigstes Gebäude der Welt“ und wurde mit der höchsten, jemals vergebenen Wertung des Building Research Establishment (BRE) – Internationale Gesellschaft für nachhaltiges Bauen – ausgezeichnet. Die Deerns-Spezialisten waren an diesem Wegweiser für die Zukunft ebenfalls in die Planung der technischen Anlagen integriert. beispielsweise. Die Weiterentwicklung der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter fördert die Deerns Deutschland GmbH nicht nur durch Schulungen oder Fortbildungen, auch bei internen Innovationswettbewerben können sie sich einbringen. Und nicht selten bringt es dabei eine Idee bis zur Marktreife. Lars Mostert: „So können unsere Mitarbeiter direkt Einfluss nehmen, das trägt enorm zur Motivation bei. Im Übrigen sind wir immer auf der Suche nach motivierten, qualifizierten Kollegen, die sich ein kreatives berufliches Umfeld wünschen und dazu beitragen möchten, passende Lösungen für unsere Kunden zu finden.“ Die Kunden von Deerns Deutschland kommen aus unterschiedlichen Branchen. Sowohl öffentliche Auftraggeber als auch Privatkunden aus verschiedenen Sektoren gehören dazu. Hauptsächlich in der Büro- und Verwaltungsimmobilienbranche waren die Spezialisten in den letzten Jahren unterwegs. „Wir haben 2014 eine Menge in unsere Diversifizierung in vielfältige Marktsegmente und regionales Wachstum investiert. Beispielsweise orientieren wir uns zunehmend in Richtung Industrie- und Verkehrsbauten“, erklärt Lars Mostert. „Wir wollen unsere Dienstleistungen zukünftig in vielen verschiedenen Märkten anbieten und den Technologietransfer für unsere Kunden nutzen.“ 120 Vor allem auf die Märkte Reinraumtechnik, Rechenzentren und Flughäfen richtet Deerns derzeit den Fokus. „Die Anforderungen an die Technische Ausrüstung von Flughäfen verändern sich“, so Lars Schumacher. „Aufgrund unserer Erfahrung können wir diesen Anforderungen gerecht werden und bieten nachhaltige Energieversorgungs-, Komfort- und Sicherheitskonzepte an.“ Ein Beispiel: Bei der Umgestaltung des Flugsteigs B des Frankfurter Flughafens zur Abfertigung des Airbus A380 war Deerns mit der Planung der Technischen Ausrüstung betraut. Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und Sicherheitsbedürfnis spielen beim Bau von Rechenzentren eine ausschlaggebende Rolle. „Der Stromverbrauch eines Rechenzentrums lässt sich oftmals mit dem einer Kleinstadt vergleichen. Da ist der Einsatz technischer Systeme, die den Stromverbrauch massiv, also bis zu 25 oder 30 Prozent reduzieren, gefragt“, sagt Lars Schumacher und nennt auch gleich ein Beispiel: „Ein von uns betreutes Rechenzentrum in Ostdeutschland setzt jetzt die Standardmarke für niedrigen Energieverbrauch in diesem Bereich.“ Die Themen Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit standen auch beim Bau des sogenannten Kristallgebäudes der LVM-Versicherung in Münster im Zentrum der Planungen, innerhalb derer Deerns Deutschland für tec2 | 2016 die integrale Planung der technischen Anlagen in Kombination mit der Bauphysik verantwortlich war. Das 2014 eingeweihte Büro- und Verwaltungsgebäude gehört zu einem der ersten Plusprimärenergie-Gebäude in Deutschland. Das bedeutet, dass die jährliche Energiebilanz des Gebäudes positiv ist. Lars Schumacher: „In diesem Gebäude findet sich erstmals die Kombination aus verschiedenen regenerativen Systemen.“ Beispielsweise eine Geothermie-Anlage zum Kühlen und Heizen, eine Fotovoltaik-Anlage, Regenwassernutzung, eine Doppelfassade mit innerer Dreifachverglasung und eine biogasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplung. „Da wir auch mit dem Monitoring beauftragt sind, sind wir in der Lage, die Systeme laufend zu optimieren.“ „Wir bieten unseren Kunden nachhaltige Energie versorgungs-, Komfort- und Sicherheits konzepte." Fotos: HG Esch, Hennef, Deerns Deutschland Für die Zukunft sieht sich Deerns Deutschland gut aufgestellt. „Innerhalb der Gebäudetechnik werden durch nationale und internationale Verschärfungen der Gesetzgebung zunehmend Anforderungen an effiziente und nachhaltige Techniken gestellt. Der Trend, sowohl den Anteil der fossilen Energieträger als auch den Energieverbrauch zu reduzieren und die Energiestandards zu erfüllen, beeinflusst auch die Kommunikation guter Ingenieurleistung. Das heißt, wir als Unternehmen und Branche können uns besser darstellen“, sagt Lars Mostert. „Es geht nicht mehr nur um technische Erfindungen und Systeminnovationen. Heute gilt es vielmehr, das Existierende intelligent und pfiffig neu zu kombinieren.“ Bestes Beispiel: das LVM-Kristallgebäude. „Hier wurde durch die Kombination von marktgängigen Systemen der Standard Plusprimärenergie-Gebäude erreicht.“ Der LVM-Kristall in Münster gehört zu einem der ersten Plusprimärenergie-Gebäude in Deutschland. Deerns Deutschland zeichnete für die integrale Planung eines Großteils der technischen Anlagen in Kombination mit der Bauphysik verantwortlich. Bereits in der Planungsphase wurde das Gebäude von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen für seine besonders ökologische Bauweise mit einem Gold-Zertifikat ausgezeichnet. tec2 | 2016 Kontakt: Deerns Deutschland GmbH Graeffstraße 5 50823 Köln Telefon: +49 221 5741-0 Telefax: +49 221 5741-206 [email protected] www.deerns.de Geschäftsführer von Deerns Deutschland: Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Lars Mostert, Dipl.-Ing. Lars Schumacher, Dipl.-Kfm. Christoph Amarotico und Dipl.-Ing. Christian Lohoff (v. l. n. r.) 121 Arbeitskreise im Kölner BV Bautechnik Dipl.-Ing. Wolfgang Becker [email protected] Telefon: +49 221 96362915 Produktionstechnik Dr.-Ing. Martin Schönheit [email protected] Telefon: +49 221 7106-0 www.vdi.de/ ueber-uns/vdi-vor-ort/ Energietechnik Projektmanagement bezirksvereine/ koelner-bezirksverein-ev/ aktuelles-veranstaltungen/ Prof. Dr.-Ing. Malte Böhme [email protected] Telefon: +49 221 203020 Fahrzeug- & Verkehrstechnik Dipl.-Ing. (FH) Guido Jacobs [email protected] Telefon: +49 221 8275-4050 Frauen im Ingenieurberuf Dipl.-Ing. Annemarie Tangermann [email protected] Telefon: +49 214 5005020 Informationstechnik Dipl.-Ing. Gerhard Debus [email protected] Telefon: +49 221 57437710 Kunststofftechnik Dr.-Ing. Olaf Bruch [email protected] Telefon: +49 228 9769-315 Landtechnik Dipl.-Ing. Michael Flanhardt [email protected] Telefon: +49 2196 8820100 Mechatronik VDI/IHK Prof. Dr.-Ing. Hermann Henrichfreise [email protected] Telefon: +49 221 8275-2956 Damengruppe KBV Frau Elisabeth Hilberg [email protected] Telefon: +49 2202 41261 122 Medientechnik & Fotoingenieure Prof. Dr. Gregor Fischer [email protected] Telefon: +49 221 8275-2535 Dipl.-Ing. Angela Sonntag [email protected] Telefon: +49 2175 72321 Qualitätsmanagement Achim Kern [email protected] Telefon: +49 2241 3974715 Studenten & Jungingenieure Martin Döhmen [email protected] Telefon: +49 221 8275-4050 Technikgeschichte & Senioren Prof. Dr.-Ing. Horst Pippert [email protected] Telefon: +49 2255 8588 Technische Gebäudeausrüstung Prof. Dr.-Ing. Detlef Orth [email protected] Telefon: +49 221 8275-2627 Technischer Vertrieb Dipl.-Ing. Christian Harting [email protected] Telefon: +49 241 95451850 Umwelt-, Verfahrens- & Biotechnik Dipl.-Ing. Rüdiger John [email protected] Telefon: +49 2243 8492 Value-/Innovationsmanagement Dipl.-Phys. Gabriele Happe [email protected] Telefon: +49 163 3992628 tec2 | 2016 Arbeitskreise im Aachener BV fahrzeug- & Verkehrstechnik QualitätsmanAgement Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein [email protected] Telefon: +49 241 8025603 Dipl.-Ing. Stephan Schmacker [email protected] Telefon: +49 241 579 1355 www.vdi.de/ueber-uns/vdi- Frauen im Ingenieurberuf vor-ort/bezirksvereine/ Studenten & Jungingenieure aachener-bezirksverein/ Dipl.-Ing. Heike Schreiber [email protected] Telefon: +49 172 1487818 Gewerblicher Rechtsschutz David Hedderich [email protected] technische Gebäudeausrüstung & Facility-Management Patentanwalt Dr.-Ing. Klaus Castell [email protected] Telefon: +49 2421 63025 Internationale Zusammenarbeit Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller [email protected] Telefon: +49 241 8049760 Textiltechnik Dr.-Ing. Bernd Ohlmeier [email protected] Telefon: +31 46 476 0706 Jugend & Technik Dipl.-Ing. Dipl.-Kfm. Günther Wiesner [email protected] Telefon: +49 241 532973 veranstaltungen/ Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Thomas Gries [email protected] Telefon: +49 241 8095621 Verfahrenstechnik & Chemieingenieurwesen Prof. Alexander Mitsos Ph. D. [email protected] Telefon: +49 241 8092326 Produkt- & Prozessgestaltung Prof. Dr.-Ing. Burkhard Corves [email protected] Telefon: +49 241 8095553 Werkstofftechnik VDI-Ingenieurhilfe Obmann Kölner BV: Dipl.-Ing. Holger Thien VDI [email protected] Telefon: +49 2202 864 Obmann Aachener BV: Ing. Karl-Heinz Birke [email protected] [email protected] Telefon: +49 28 58785 Prof. Dr.-Ing. Kirsten Bobzin [email protected] Telefon: +49 241 8095329 VDIni-Club Aachen:Dr. Johannes Mandelartz [email protected] Telefon: +49 241 6009-51085 Dr.-Ing. Julia Sabine Jakobs Telefon: +49 28 709671 Köln: Dipl.-Ing. Jonas Klee [email protected] Telefon: +49 221 8275-4050 Hennef: Herbert Müller [email protected] Telefon: +49 2242 870314 Zukunftspiloten Köln: tec2 | 2016 Dipl.-Ing. Dirk Offermann [email protected] Telefon: +49 221 20302-768 123 Ein Spaziergang zwischen den Baumwipfeln Foto: Panarbora/Völkner Naturerlebnispark Panarbora in Waldbröl 124 tec2 | 2016 Der Baumwipfelpfad im Naturerlebnispark Panarbora führt seine Besucher in schwindelnde Höhen und lädt zu einem barrierefreien Spaziergang zwischen den Baumwipfeln ein. tec2 | 2016 125 126 Foto: Panarbora/Völkner Über 700 Meter lang ist der Weg rund um den Aussichtsturm vom Boden bis zur 34 Meter über dem Boden gelegenen Aussichtsplattform. tec2 | 2016 Der im September 2015 eröffnete Naturerlebnispark Panarbora in Waldbröl bietet Attraktionen, Naturerlebnisse und Übernachtungsmöglichkeiten auf über 80.000 Quadratmetern. 1.635 Meter ist er lang und bis zu 23 Meter hoch: Der Baumwipfelpfad im Naturerlebnispark Panarbora führt seine Besucher in schwindelnde Höhen. Und wer noch höher hinaus möchte, sollte den Aufstieg zur Besucherplattform des 40 Meter hohen Aussichtsturms in Angriff nehmen. Diese liegt 34 Meter über dem Boden. Panarbora wurde im September 2015 eröffnet und wird vom Deutschen Jugendherbergswerk Landesverband Rheinland e.V. (DJH) betrieben. Der Name ist zusammengesetzt aus „Pan“, dem griechischen Gott des Waldes, und „arbor“, auf Lateinisch Baum. „Pan“ steht außerdem als Vorsilbe für allumfassend. Der Park setzt auf ein ganzheitliches erlebnispädagogisches Konzept: Familien, Schulklassen und Naturfreunde sollen hier eine europaweit einmalige Komposition aus Natur, Kultur und Umweltbildung erleben. Neben der Hauptattraktion, dem barrierefreien und aus Holz gebauten Baumwipfelpfad mit dem Aussichtsturm, sind zahlreiche andere Attraktionen im Park zu finden, die alle Sinne der Besucher ansprechen. Neben einem Heckenirrgarten gibt es beispielsweise einen Sinnesparcours sowie ein Höhlenlabyrinth. Und die jüngsten Gäste können sich auf einem Abenteuer- und Wasserspielplatz austoben. Derzeit sind noch einige der Angebote in Arbeit, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2016 geplant. Auf dem Baumwipfelpfad selbst kann nicht nur die besondere Aussicht auf die umliegende Natur bestaunt werden. Eine interaktive Waldausstellung informiert zudem in sechs Lern- und Erlebnis-Stationen rund um die Tier- und Pflanzenwelt, beispielsweise mit Filmen und Fotos auf großen Screens oder Tafeln, aber auch mit Drehscheiben, Waldbrettspielen und Puzzles. So werden an der Station „Vom Urwald zum Wirtschaftswald“ die verschiedenen Waldtypen vorgestellt, an der tec2 | 2016 Station „Der Baum ist tot – es lebe der Baum“ erfahren die Besucher, was alles unter der Rinde von Totholzstämmen los ist. „Der Wald schläft nie!“ heißt es an einer weiteren Station. Hier wird gezeigt, wann welche Tiere aktiv sind. An der Station „Vom Wald leben“ geht es um das Holz als außergewöhnlichen Rohstoff. „Vorsicht – Stockausschlag!“ beschäftigt sich mit der Niederwaldwirtschaft, die im 19. Jahrhundert die bergische Landschaft prägte und „Wandel der Landschaft“ zeigt, wie sich das Bergische Land über die Jahrhunderte verändert hat. „Wer den digitalen Zugang bevorzugt, checkt per App ein und hört in luftiger Höhe spannende Geschichten rund um das Waldleben“, so Parkleiter Steffen Müller. Darüber hinaus stehen drei Seminarräume für Schulklassen oder Firmen bereit, auf Wunsch mit umweltpädagogischem Programm. Außerdem bieten Waldhüter Führungen an. Neben den zahlreichen Naturerlebnissen bietet Panarbora Familien, Schulklassen und Naturfreunden zukünftig in der 35. Jugendherberge des DJH Rheinland 170 Betten. Und auch diese sind etwas ganz Besonderes: In globalen Dörfern sind jeweils 36 Betten in afrikanischen Hütten, asiatischen Jurten und südamerikanischen Stelzenhäusern untergebracht. In fünf Baumhäusern stehen zwei, vier oder sechs Betten in bis zu sieben Metern Höhe zur Verfügung und im Familienund Seminargästehaus jeweils 32 Betten in Doppelzimmern und in Familien-Vierbett-Zimmern, davon sind zwei für Rollstuhlfahrer geeignet. Die Jurten sind schon bezugsfertig, in den Baumhäusern sowie in dem südamerikanischen und afrikanischen Dorf können voraussichtlich ab April die ersten Gäste übernachten. Und das Seminargästehaus steht Übernachtungsgästen bereits jetzt zur Verfügung. Parkleiter Steffen Müller rechnet jährlich mit rund 80.000 Tages- und 20.000 Übernachtungsgästen. [ Dr. Dunja Beck ] 127 FotoS: Panarbora/Völkner Nicht nur der Aussichtsturm, auch die insgesamt sieben Plattformen auf dem Rundkurs des Baumwipfelpfads bieten eine atemberaubende Aussicht über das Bergische Land. Der längste Baumwipfelpfad in NRW Mit seinen 1.635 Metern Lauflänge inklusive Aussichtsturm ist der Panarbora-Baumwipfelpfad der längste in NRW. Der Weg führt die Besucher über den aufgeständerten Pfad mit sieben Plattformen auf einem Rundkurs durch verschiedene Höhenprofile und durchstreift mehrere Vegetationsbereiche des Waldes, bevor er in den rund 40 Meter hohen Aussichtsturm mündet. Sowohl Pfad als auch Turm sind aus Holz gebaut. I nsgesamt besteht das Holzbauwerk aus drei größeren Bauabschnitten. Definiert durch die unterschiedlichen Bauweisen wird es in das Zugangsbauwerk, den Rundweg und den Aussichtsturm unterteilt. Beim Zugangsbauwerk handelt es sich um drei Brückenelemente in Trogbauweise. An diese Trogbrücken, die eine Länge von jeweils circa 20 Metern aufweisen, ist unterseitig jeweils noch eine Gehbahn in Holz-Stahlbauweise angehängt. So werden Besucher auf der unteren Ebene zum Rundweg hingeführt, und auf der oberen Ebene herausgeführt. Der Höhenunterschied wird dann im eigentlichen Rundweg kontinuierlich überwunden. Auch wenn dieser Rundweg selbst weniger als drei Prozent ansteigt, so entsteht durch das teils stark abfallende Gelände eine dramatisch gefühlte Höhenentwicklung von rund vier auf 23 Meter Höhe. Die Rundwegkonstruktion besteht aus einfachen Deckbrückensegmenten mit maximal 18 Metern Länge. Aufgeständert sind diese auf Brettschichtholz-Dreibei- 128 nen, die mit Stahldiagonalstäben ausgesteift sind. Den Turm trägt eine Stützenschar von 24 gestaffelt angeordneten und senkrecht emporragenden Brettschichtholzbalken. Hierin windet sich eine Gehbahn über mehr als 700 Meter bis auf die riesige Aussichtsplattform, die einen Durchmesser von zwölf Metern aufweist. Dem Thema Langlebigkeit wurde bei diesem Bauwerk gleich zu Beginn ein hoher Stellenwert beigemessen, da die Planer den konstruktiven Holzschutz in Form von Abdeckungen, Verkleidungen und entsprechend zu verwendenden Verbindungsmitteln so gut wie möglich berücksichtigten. Um diesen Anforderungen auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gerecht zu werden, wurden alternative Materialien eingesetzt. So sind alle Stützen des Turms oberseitig mit einer Blechhaube versehen und vierseitig verkleidet worden. Letzteres geschah mit Fichten-Dreischichtplatten, die zwar eine niedrige Resistenzklasse aufweisen, aber eben auch nur als „Opferschicht“ zu betrachten sind. Die Optik dieser Platten ähnelt im Übrigen dem Brettschichtholz sehr, sodass vielen Besuchern diese Verkleidung kaum auffallen wird. Der Rundweg und das Zugangsbauwerk wurden ebenfalls konstruktiv ummantelt – jedoch wegen der horizontalen Bauteillage mit Vollholzbrettern. Die Dreibeinstützen wurden schließlich wegen der Neigung nur an den Außenflanken mit den Dreischichtplatten belegt, sodass auch diese Bauteile bei regulärer Bewitterung gut geschützt sind. Auf 1.635 Metern geht es in bis zu 34 Meter Höhe über die bergische Landschaft. tec2 | 2016 Visualisierung: Schaffitzel Holzindustrie Kooperationsprojekt An der Planung, Produktion und Realisation des Baumwipfelpfads und des Aussichtsturms waren mehrere Unternehmen beteiligt: Architekt war Tom Ahrens von ahrens & eggemann in Wiehl, die Vorstatik übernahm das Ingenieurbüro Miebach in Lohmar, die Statik das Büro Harrer Ingenieure in Karlsruhe, mit Planung, Fertigung und Aufbau war die Schaffitzel Holzindustrie GmbH + Co. KG in Schwäbisch Hall betraut. Insgesamt wurden 550 Kubikmeter Brettschichtholz, 210 Kubikmeter Fichtenholz für den Belag und die Unterkonstruktion, 110 Kubikmeter Lärchenvollholz für die Geländer sowie 4.100 Quadratmeter Fichte-Dreischichtplatten für Schalung, 2.325 laufende Meter für die Geländerfüllung verbaut. 210.000 Befestigungsmittel und 200 Tonnen verzinkter Stahl waren außerdem für die Errichtung des aufwendigen Bauwerks nötig. Ein technisches Highlight, das für Panarbora-Besucher zwar nicht in allen Details sichtbar ist, aber für angenehme Temperaturen in den Gebäuden sowie warmes Wasser sorgt, ist das Energieversorgungssystem. Dessen Herzstück ist ein Eisspeicher, der in besonderem Maße die Umweltwärme nutzt. Das innovative System wurde von der Intelligent Building Design Cooperation GmbH (IBDC) aus Hennef geplant und umgesetzt (s. Interview mit dem IBDC-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Horst Behr auf Seite 40). tec2 | 2016 Foto: IBDC GmbH Foto: IBDC GmbH Technisches Highlight: Eisspeicher-Heizung Das Informationsportal ist die erste Anlaufstelle für Besucher. 129 Kontakt: Jugendherberge Waldbröl „Panarbora“ Nutscheidstr. 1 51545 Waldbröl Telefon: 02291 90865-0 www.panarbora.de [email protected] D er Turm besteht aus zwei Ringen mit zwölf Stützen, die durch ein Aussteifungssystem von Druckrohren und Zugstäben verbunden sind. Die Aussichtsplattform ist zur Reduzierung der Schwingungsanfälligkeit aus einem biegesteif verbundenen Stahlträgerrost hergestellt. Die Zugangsbauwerke sind auf Stahlportalrahmen aufgelegt, die in die Fundamente einbetoniert wurden. Der Pfad selbst besteht aus einem Einfeldträgersystem, das auf Dreibockstützen aufgelegt wurde, die gleichermaßen die Aussteifung des Pfades ergeben. Die Dreibockstützen haben vier verschiedene Querschnitte. Diese sind analog zum Turm mit einem Aussteifungssystem aus Druckrohren und Zugstäben verbunden. Auch hier wurde das System über Stahlteile mit dem Fundament verbunden. Die Steigungen wurden in den Brückensystemen verteilt. Für die Berechnung des Aussichtsturms wurde zunächst ein räumliches Modell der gesamten Struktur mit dem Finite-Elemente-Programm erstellt. Die Modellierung der Einzelbauteile erfolgte als Stabelemente – teilweise als Fachwerkstäbe (nur Normalkräfte, Ausfall bei Druckbeanspruchung für die Diagonalen). Die Exzentrizität der Anschlüsse der Abfangträger zur Stabachse der Stützen wurde über ein Koppelelement (fest–fest für die Kragträger sowie gelenkig–fest für die Träger zwischen den Stützen) berücksichtigt. Die Lagerung der Hauptstützen im inneren und äußeren Ring mit den Abmessungen 24/72 Zentimeter erfolgte am Fußpunkt über ein Knotenlager an jedem Stützenfuß. Die Konstruktion besteht aus BSHolz der Sortierklasse Gl32c – mit Ausnahme der Rundstahl-Diagonalverbände, Abfangträger, Aussteifungsringe und der Anschlüsse. 130 Übernachtung: Im Familien- und Seminargästehaus: ab 50 Euro im EZ, ab 85 Euro im DZ, ab 100 Euro im FZ In Hütte/Jurte: ab 100 Euro (2 Personen), ab 1 Euro (bis 8 Personen) Im Baumhaus: ab 100 Euro (2 Personen), ab 120 Euro (bis 4 Personen), ab 1 Euro (bis 6 Personen) Die Montage D a sowohl der Rundweg als auch der Turm mit Zugangsbauwerk aus gut elementierbaren Bauteilen bestehen, wurden hier nahezu alle Bauteile einzeln im Werk der Schaffitzel Holzindustrie GmbH + Co. KG vorgefertigt und mit Belag und Geländer versehen. Auch die Montage der seitlichen Verkleidungen mit den Vollholzbrettern erfolgte bereits im Werk in Sulzdorf, sodass sich kurz vor Montagebeginn 26 Brückenelemente und 167 Turmaufstiegselemente auf dem Werksgelände von Schaffitzel stapelten. Die anspruchsvolle und umfangreiche Montage wurde zwei unabhängig arbeitenden Mannschaften zugeteilt. Die Turmmannschaft nahm sich der Stellung der Einzelstützen an und hat den vorgefertigten Turm innerhalb von wenigen Wochen vor Ort errichtet. Hierfür wurden die unteren Stützen im Boden vormontiert und mit Auflagern und Verbänden versehen, woraufhin die vorgefertigten Gehbelagelemente eingefügt werden konnten. Die Brückenmannschaft hatte mit sehr beengten Platzverhältnissen zwischen den Bäumen zu kämpfen. Nach Stellung der einzelnen Dreibeinstützen wurden Stück für Stück die Brückensegmente platziert. Hierfür wurden insgesamt zwei Kranstandplätze festgelegt, an denen zeitversetzt ein 350-Tonnen-Kran für die Hub unterstützung sorgte. Die nahezu fertig angelieferten Segmente konnten so direkt über eine Distanz von bis zu 70 Metern eingehoben werden. Öffnungszeiten: Winterzeit (bis 26.03.) 10–16 Uhr Sommerzeit (bis 26.10.2016) 9.30–18 Uhr montags geschlossen FotoS: Schaffitzel Holzindustrie Die Statik Eintrittspreise Tagestickets: Erwachsene: 9,90 Euro Kinder (4–17 Jahre): 6, Euro Kinder unter vier Jahren sind frei Familienkarte 24,90 Euro (2 Erwachsene und bis zu drei Kinder) Schulklassen: 5,90 Euro pro Kind (2 Freikarten pro Klasse) Schüler ab 18 Jahren, Studenten, Rentner: 8,90 Euro Für die Rundstahldiagonalen war die Anwendung eines Zugstabsystems vorgesehen. Die Tragfähigkeit dieser Zugstabsysteme ist gemäß Zulassung geringer als die zulässige Tragfähigkeit für den Vollquerschnitt unter Ansatz der Stahlgüte S460 (Tragfähigkeit des Spannschlosses wird maßgebend). Somit wird ein Ersatzquerschnitt unter Berücksichtigung der Tragfähigkeit aus der Zulassung berechnet und im Modell angesetzt. Weitere Infos unter www.panarbora.de. tec2 | 2016 120 Jahre VDI-Ingenieurhilfe G eradezu lautlos und unbemerkt ist ein Jubiläum an uns vorübergegangen, das uns eigentlich mit Stolz erfüllen sollte, aber kaum wahrgenommen wurde. Das ist auch ein Indiz dafür, dass die VDI-Ingenieurhilfe e. V. leider ein nicht verdientes Schattendasein in der VDI-Gruppe fristet. Im Jahr 1894 wurde in der 35. Hauptversammlung des VDI in Berlin die „Hilfskasse für deutsche Ingenieure“ mit dem Ziel gegründet, in Not geratenen Ingenieuren sowie deren Hinterbliebenen Unterstützung anzubieten. Daraus hat sich der aus Spenden finanzierte gemeinnützige Verein „VDI-Ingenieurhilfe e. V.“ entwickelt, der allen in Not geratenen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern sowie deren Hinterbliebenen sowohl beratend als auch durch die Vergabe finanzieller Mittel Hilfe anbietet – unabhängig von jeder Vereinsmitgliedschaft. Durch eine zuletzt verabschiedete Satzungsänderung ist der Kreis der zu Unterstützenden auch auf Studierende der Ingenieurwissenschaften ausgeweitet worden, die infolge körperlicher Einschränkung auf die Hilfe anderer angewiesen sind und einer überbrückenden Hilfe bedürfen, um das Studium fortsetzen zu können. Auch in unserer Wohlstandsgesellschaft, in der wir leben, kann ein gut ausgebildeter Ingenieur in eine Notsituation geraten, aus der er ohne fremde Hilfe nicht herausfindet. Ereignisse wie langwierige Erkrankung, unverschuldeter Arbeitsplatzverlust, Unfall mit anschließender Berufsunfähigkeit, Insolvenz oder Tod mit Versorgungsnotstand der Hinterbliebenen sind Fälle, derer sich die VDI-Ingenieurhilfe annimmt. Die Hilfsbedürftigen auszumachen ist häufig nicht leicht; sei es, dass sie sich aus Scham über den Notstand nicht offenbaren oder die Möglichkeiten, die die VDI-Ingenieurhilfe bietet, nicht kennen. In den 45 Bezirksvereinen stehen deutschlandweit ehrenamtlich tätige Vertrauensleute als Kontaktpersonen bereit, um vertrauliche Gespräche zu führen, auf Wunsch den Gang zu Behörden oder ähnlichen Institutionen zu begleiten und Informationen für eine Antragstellung zu erfassen und an die Geschäftsstelle in Düsseldorf zur weiteren Bearbeitung weiterzuleiten. In Absprache mit der Vertrauensperson wird dort ein Antrag auf Unterstützung erstellt, der einem ausgewählten Kuratorium vorgelegt wird, das über die Vergabe der zur Verfügung stehenden Spendengelder entscheidet. Dabei ist die vertrauliche Behandlung von persönlichen Daten und übermittelten Unterlagen selbstverständlich. Die Möglichkeit der Kontaktaufnahme bietet sich im Internet über das Portal des VDI e.V.: Hier finden Sie uns unter „Netzwerk“ oder wenn Sie als Suchwort „Ingenieurhilfe“ eingeben. Durch Eingabe Ihrer persönlichen Postleitzahl erhalten Sie die Kontaktadressen der Vertrauensleute in Ihrer Nähe. Kontakt ist auch direkt mit der Geschäftsstelle der VDI-Ingenieurhilfe in Düsseldorf möglich: Unter der Postanschrift: VDI-Platz 1, 468 Düsseldorf, per E-Mail unter: [email protected] oder telefonisch unter: +49 211 6214-282, Frau Flade. Ich darf Sie als VDI-Mitglied herzlich bitten: Wenn Sie von einer Notlage erfahren oder selbst betroffen sind, den Berufskollegen den Gang zur VDI-Ingenieurhilfe zu ebnen bzw. Kontakt zu uns aufzunehmen. Dipl.-Ing. Hubertus Kopatschek Vorsitzender der VDI-Ingenieurhilfe e. V. DI: ure im V ie n e g In n für Exklusiv esundheitsfrage Nur 2 G WENN IHRE ARBEITSKRAFT AUSFÄLLT, SICHERT UNSER SCHUTZ BEI BERUFSUNFÄHIGKEIT IHR EINKOMMEN. Die Fakten sind: Laut der Deutschen Rentenversicherung wird jeder vierte Arbeiter und jeder fünfte Angestellte vor dem Rentenalter erwerbsunfähig. Die durchschnittliche monatliche Rente bei Berufsunfähigkeit / Erwerbsminderung betrug 2014 in Deutschland bei Männern lediglich 737 Euro und bei Frauen 702 Euro. Die Highlights unseres Angebots: ■ Verzicht auf jegliche Verweisung auf andere Berufe bei Eintritt einer Berufsunfähigkeit ■ Keine Meldefristen bei Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit oder Verbesserung des Gesundheitszustands Sichern Sie jetzt Ihr Einkommen ab: VDI-Versicherungsdienst GmbH · Tel.: +49 (0)211 6214 - 496 E-Mail: [email protected] · www.vdi-versicherungsdienst.de