- Perspektiven eV
Transcrição
- Perspektiven eV
Jahresbericht 2014 Inhaltsübersicht l erurse tte Ob gesstä a T r e i in d malere Seiden Vorwort 2 Struktur des Perspektiven e. V. 3 Der Verein Perspektiven 4 Die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (PSKB) 6 Präventionsprojekt Verrückt? Na und! 10 Aus den Tagesstätten Tagesstätte Oberursel Tagesstätte Königstein Tagesstätte Steinbach 12 13 20 25 Organigramm Perspektiven e. V. – Personen 30 Betreutes Wohnen (BW) für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und Körper- oder Sinnesbehinderung im Hochtaunuskreis für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im Hochtaunuskreis für Menschen mit einer psychischen Erkrankung in Frankfurt am Main 32 33 37 41 Perspektiven für Kinder 44 Integrationsfachdienst 47 Integrationsunternehmen tegut… Lädchen für Alles 52 Qualitätsmanagement mit Fortbildungsübersicht 54 Erfahrungsbericht aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr 57 Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit 58 Ein Dank an alle Unterstützer 60 Orte und Kontakte Konzept: Rückseite Perspektiven e.V. Psychosozialer Verein zur Förderung von Wohn-, Arbeits- und Freizeit-Initiativen e.V. Gestaltung: Stefan Musch, Kronberg Fotos: Perspektiven e.V. und Klienten (Ohne Seitenangabe), Wikipedia Matthias Kabel, Begonia (Seiten 16-17) Druck: MBE Mailboxes Etc. 0076 Haibach Business Services e.K., Oberursel Jahresbericht 2014 01 Vorwort Mitgliederversammlung Perspektiven gGmbH Perspektiven e. V. schaut wiederum auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Geschäftsführung: Ulrike Schüller-Ostermann 1. Vorsitzender Artur Diethelm 2. Vorsitzender Georg Vogt Beisitzer: Matthias Flora, Jutta Seib-Vogt, Dr. F. Härtling Alexander Freiherr von Bethmann Bürgermeister Hans-Georg Brum Kurt-Jochem Graulich Bürgermeister Leonhard Helm Stadtrat Stefan Majer Bürgermeister Klaus E. Temmen Datenschutzbeauftragte Geschäftsführung QM-Beauftragte Ilse Römer (extern) Ulrike Schüller-Ostermann Bettina Pfäfflin Vorstand Die neue Tagesstätte in Steinbach und das lang geplante Integrationsunternehmen tegut… Lädchen für Alles in Kronberg-Schönberg schaffen zusätzliche Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit körperlich oder seelisch bedingten Einschränkungen. Damit konnten wir eines unserer wichtigsten Ziele erreichen. Beirat Ein anderer Schwerpunkt ist unser Einsatz für Prävention und gegen Stigmatisierung. Die Kooperation mit der Leipziger Initiative Irrsinnig Menschlich e.V. und die Initiie- Oberursel Königstein Bad Homburg Frankfurt am Main Steinbach rung und Koordinierung des Aufklärungsprojektes Verrückt? Na und! im Hochtaunus Verwaltung kreis ermöglichen uns, Jugendliche gezielt mit dem Thema seelische Gesundheit an- Tagesstätte für Menschen mit psy chischer Erkrankung und Abhängigkeitserkrankung Tagesstätte für Menschen mit psychischer Erkrankung und Abhängigkeitserkrankung Integrations fachdienst Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Erkrankung Tagesstätte für Menschen mit psychischer Erkrankung und Abhängigkeitserkrankung zusprechen, damit Krisen vorzubeugen und auf mögliche Hilfsangebote hinzuweisen. Wir freuen uns, dass das Modellprojekt Perspektiven für Kinder weiter gefördert wird und wir somit Familien, die aufgrund der seelischen Erkrankung eines Elternteils, besondere Hilfen benötigen, weiterhin beraten und unterstützen. Ohne das besondere Engagement und die hohe Identifikation unserer Mitarbeiter mit den Zielen des Vereins sind weder die zuvor genannten neuen Projekte noch die alltägliche Arbeit an unseren verschiedenen Standorten, die im vorliegenden Jahresbericht beschrieben werden, umzusetzen. Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischer Erkrankung und Körperbehinderung Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Betreutes Wohnen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankung Perspektiven für Kinder Verrückt? Na und! Präventionsprojekt Dafür danken wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern* sehr. Ein großer Dank geht auch an alle Leistungsträger und Kooperationspartner für die vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit sowie an alle Menschen und Institutionen, die unsere Arbeit ideell und materiell fördern. Oberursel und Frankfurt im April 2015 Artur Diethelm Ulrike Schüller-Ostermann 1. Vorsitzender Geschäftsführerin l erurse b tätte O Tagess 02 *Zugunsten leichterer Lesbarkeit verwenden wir in allen folgenden Texten ausschließlich die männliche Form. Jahresbericht 2014 03 Der Verein Perspektiven Der Verein Perspektiven wurde 1987 von Mitarbeitern des Waldkrankenhauses Köppern und der Klinik Bamberger Hof in Frankfurt am Main gegründet. Als freier gemeinnütziger Träger ist er fester Bestandteil der psychosozialen Versorgung im Hochtaunuskreis und in Frankfurt am Main. Wir erbringen unsere Leistungen an insgesamt acht Standorten. Die Angebote richten sich an psychisch erkrankte, abhängigkeitserkrankte und körper- bzw. sinnesbehinderte Menschen oder deren Angehörige und sind im Einzelnen: Betreutes Einzelwohnen für Menschen mit psychischer Erkrankung (Oberursel, Frankfurt am Main) Betreutes Einzelwohnen und Betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit Abhängigkeitserkrankung (Bad Homburg, Friedrichsdorf) Betreutes Einzelwohnen für Menschen mit körperlicher oder Sinnesbehinderung (Oberursel) Tagesstätten für Menschen mit psychischer Erkrankung und / oder Abhängigkeitserkrankung (Oberursel, Königstein, Steinbach) Psychosoziale Kontaktund Beratungsstelle (Oberursel, Königstein) Fachberatung Perspektiven für Kinder (Bad Homburg) Integrationsfachdienst (Bad Homburg) Die Zahl der Menschen, die von Mitarbeitern des Vereins in unterschiedlichen Konstellationen betreut, beraten und begleitet wurden, steigt kontinuierlich an. Im Jahr 2014 waren es insgesamt 890 Personen (2013: 864, 2012: 785). Die angebotenen Hilfen werden in erster Linie durch den Landeswohlfahrtsverband Hessen, den örtlichen Sozialhilfeträger, Jugendhilfeträger, Rehaträger und zu einem kleinen Teil durch die Hilfeempfänger selbst finanziert. Das Umsatzvolumen betrug in 2014 ca. 2,7 Mill. Euro. Mitgliedsbeiträge, Spenden, Bußgelder oder erwirtschaftete Überschüsse kommen direkt der Klientenarbeit oder der Entwicklung neuer Projekte zugute. Der Verein hat derzeit 37 Mitglieder. Dem Vorstand gehören an: Artur Diethelm (1. Vorsitzender) Georg Vogt (2. Vorsitzender) Matthias Flora (Beisitzer) Dr. Fabian Härtling (Beisitzer) Jutta Seib-Vogt (Beisitzerin) Die Perspektiven gemeinnützige GmbH, eine Tochtergesellschaft des Vereins, hat laut Satzung die Aufgabe, Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Diesem Auftrag wird sie seit 2014 mit der Eröffnung des Integrationsunternehmens tegut… Lädchen für Alles in KronbergSchönberg gerecht. (Bild unten) Dem Verein steht beratend ein Beirat zur Seite; ihm gehören an: Seit Juli 2013 ist der Gesamt-Verein nach DIN ISO 9001 zertifiziert; ebenso erhielt der Integrationsfachdienst im Dezember 2013 die Zertifizierung nach der Arbeits- und Zulassungsverordnung (AZAV). 04 Perspektiven e.V. ist zudem Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP), der Bundesarbeitsge meinschaft Unterstützte Beschäftigung (BAG UB), der Bundesinitiative Daheim statt Heim und kooperiert mit der Bundes arbeitsgemeinschaft Kinder psychisch kranker Eltern und im Rahmen des Projektes Verrückt? Na und! mit dem Leipziger Verein Irrsinnig Menschlich e.V. Im Mai 2015 hat der Verein 54 fest angestellte Mitarbeiter auf 42 Planstellen, zwei geringfügig Beschäftigte, eine Mitarbeiterin im Freiwilligen Sozialen Jahr und eine studentische Honorarkraft. Alexander Freiherr von Bethmann, Königstein Hans-Georg Brum, Bürgermeister der Stadt Oberursel Kurt-Jochem Graulich, Vorsitzender der Kurt Graulich Stiftung Helfen in Not Leonard Helm, Bürgermeister der Stadt Königstein Ts. Stefan Majer, Stadtrat, Frankfurt am Main Klaus E. Temmen, Bürgermeister der Stadt Kronberg Dachverband ist der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband. Oberurseler Woche 26.06.2014 Jahresbericht 2014 05 Die Psychosozialen Kontaktund Beratungsstellen (PSKB) Unsere beiden Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen (im folgenden PSKB) in Oberursel und Königstein verzeichnen auch in diesem Jahr eine große Nachfrage nach Information, Beratung und Unterstützung. Während noch vor einigen Jahren die Zuweisung hauptsächlich über Kliniken und ambulante Einrichtungen erfolgte, werden heute immer mehr Menschen durch das Internet auf unser Beratungsangebot aufmerksam. Diese Entwicklung finden wir erfreulich, da wir Menschen so noch direkter erreichen können. In vielen Fällen können wir über die Kenntnis der vielfältigen Angebote in unserem Kreis an geeignete Stellen verweisen oder vermitteln. Auch an Einrichtungen in Nachbarkreisen und im Stadtgebiet Frankfurt am Main, wie etwa das Zentrum für Essstörungen, die Mobbing beratungsstelle, das Internationale Familienzentrum, die Selbsthilfe-Kontakt stelle u.v.m. verweisen wir die nachfragenden Personen gerne. die seelische Gesundheit ihrer Familienmitglieder oder Freunde machen. Aber auch ganz spezielle Fragen führen Menschen zu uns. Dabei handelt es sich häufig um Fragen aus dem sozialhilferechtlichen Bereich sowie Fragen, die sich bei Arbeitslosigkeit, anstehender Rente, bei einer Trennung oder nach einem Todesfall ergeben. Im Rahmen der PSKB können wir bis zu zwölf kostenlose Beratungen pro Jahr und Hilfesuchendem anbieten. Insofern ist dieses Angebot auch für Menschen geeignet, die das Betreute Wohnen nicht mehr benötigen, die aber noch auf ein Backup an psychosozialer Unterstützung zurückgreifen möchten. Über diese individuellen Angebote hinaus verweisen wir gerne auf unsere Gruppenangebote. Für Angehörige bieten wir eine monatliche Gesprächsgruppe an, die den gegenseitigen Austausch und die Weitergabe wichtiger Informationen zum Ziel hat. Im vergangenen Einen weiteren Teil der Anfragen leiten Jahr hat sich hier eine wir bei entsprechender Notwendigkeit in stabile Gruppe gebildet, die ambulanten bzw. teilstationären Angean der vor allem Eltern bote Betreutes Wohnen, Tagesstätte, Integ und Partner psychisch rationsfachdienst oder Perspektiven für erkrankter Menschen Kinder weiter. teilnehmen. Diese Gruppe zeichnet sich Schließlich können wir vielen Hilfe suchenden direkt über unsere Beratungs- durch einen sehr respektvollen und stellen Unterstützung anbieten. Hier begegnen uns Menschen in einer einfühlsamen Umgang untereinanvorübergehenden schwierigen Lebens der aus, wodurch situation genauso wie Menschen, die schon lange an einer psychischen Erkran- sich die Teilnehmer den Nutzen kung leiden. Rat suchen häufig auch Anvon der Gruppe gehörige, die sich ernsthafte Sorgen um 06 Verzweiflung, Ohnmacht, Selbstvorwürfe, Versagensängste, Angst, Liebe, Hoffnung, … es gibt so viele Gefühle, die Angehörige psychisch Kranker umtreiben. Und so ist es auch mit der Erkenntnis, dass man den Sorgen im „normalen“ Umfeld nur bedingt und nur temporär Raum geben kann. Und dann geht man das erste Mal zu der Angehörigengruppe. Erst mal ohne Vorstellung, was da passiert, vielleicht auch erst mal eher kritisch, weil man den Seelenstriptease nicht mag. Umso erstaunter ist man nach dem ersten Treffen über diese Runde Angehöriger: Respekt, Anteilnahme, Mitgefühl, Wissen um das, was man da durch macht, liebevolles Miteinander, …. Ich möchte heute diese Gruppe nicht mehr missen. Sie baut mich auf, emotional, aber auch mit Überlegungen und Tipps, die ausgetauscht werden. Man trifft nicht nur auf Menschen mit ähnlichen Problemen, sondern vor allem auch auf Menschen, die an ihren Problemen gereift sind, die trotz aller Sorgen stets auch dem anderen zuhören, die offensichtlich gelernt haben, Sorgen zu tragen. Und so wird die Last ein klein wenig geringer. Manches Mal, nur für einen Moment, manches Mal aber auch, weil man Situationen durch das Teilen von Erfah rungen besser einzuschätzen vermag. Oder weil die begleitenden Fachleute durch ihre Gremien Kenntnis der jeweiligen Situation haben und entsprechend reagieren, raten können. Und so wird die Arbeit des Vereins für Perspektiven e.V. zu einer runden Sache: Auch Angehörige sind einge schlossen in diesen Kreis der Hilfe zur Selbsthilfe zum Wohle des psychisch Kranken. Frau H., Königstein Gerne möchte ich allen Angehörigen Mut machen eine Angehörigengruppe regelmäßig zu besuchen. Als Angehörige eines psychisch erkrankten Menschen gelangt man rasch in einen unguten und ungesunden Strudel, ein für beide Parteien nicht förderliches System. Hätte man z. B. einen Angehörigen mit Krebs, würde man vom eigenen direkten Umfeld vielfältige und tatkräftige Unterstützung erhalten. Bei psychischen Erkrankungen verhält es sich jedoch ganz anders, ist sie ja trotz der kontinuierlich steigenden Zahl der Krankheitsfälle immer noch eher ein Tabuthema. Schnell findet man sich in einem Kreislauf von „ausglei chen, abpuffern, Schadensbegrenzung, schön reden ...“ wieder, bis hin zu zunehmender Isolation und wachsender Einsamkeit, da man immer weniger Kraft für die sozialen Kontakte zur Verfügung hat und manchmal auch die „Motivation“ fehlt. In der Angehörigengruppe erlebt man dann plötzlich: Huch, ich bin hier ja gar nicht alleine, da sind ja ganz viele ebenso Betroffene. Mir persönlich sind die Angehörigengruppentreffen sehr wichtig, ein für mich „mich-tragendes Element“. Seit eineinhalb Jahren besuche ich die Gruppe und ziehe sehr viel Kraft, Mut, Hoffnung und Dankbarkeit aus jedem Treffen. Wenngleich alle Schicksale berühren und man oft vor Hilflosigkeit der Ohnmacht nahe ist, lernte ich durch die Gruppe schnell mich abzugrenzen, das ungesunde System zu verlassen, professioneller mit dem „Erkrankten“ umzugehen. Durch diese eigene Veränderung und eine andere innere Haltung wurde es auch dem Erkrankten möglich, aktiv an dem eigenen Gesundungsprozess zu arbeiten. Mit sehr viel Dankbarkeit gegenüber der professionellen Begleitung der Perspektiven-Mitarbeiterinnen und allen Gruppen teilnehmern/- innen kann ich wirklich jede/n Angehörige/n nur ermutigen, eine Angehörigengruppe zu besuchen. Es hilft enorm… das eigene System zu hinter fragen und Hilfe anzunehmen, damit die Sorge nicht erdrückt. Frau R., Oberursel Ich nehme an der Angehörigengruppe seit etwa anderthalb Jahren teil. Ich habe eine Tochter, die an einer Borderline-Störung leidet. Der Austausch mit anderen Angehörigen hat mir sehr geholfen. Ich weiß, dass ich mit meinen Problemen nicht alleine bin und habe Menschen, mit denen ich offen über die Probleme reden kann. Heute kann ich die Situation sehr viel gelassener angehen. Anstatt verletzt zu sein und nur noch mit meiner Tochter zu schimpfen, kann ich heute mit ihr reden. Ich habe auch viele Anregungen bekommen, wie ich mit meiner Tochter besser umgehen kann. Die Situation ist deutlich entspannter. Sehr hilfreich ist auch, dass die Gruppe von erfahrenen Moderatorinnen geleitet wird. Frau H., Oberursel Taunus Zeitung 17.10.2014 Jahresbericht 2014 07 ... Die Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen (PSKB) selbst geschaffen haben. Diese Gruppe zu begleiten, macht uns pädagogischen Anleitern große Freude. Auch unsere Gesprächsgruppe für von einer psychischen Erkrankung Betroffene konnte im November nach einer mehrmonatigen Pause wieder fest in unser Programm aufgenommen werden. Teils aus früheren, teils aus neuen Mitgliedern bestehend, hat sich auch in dieser Gruppe schnell ein fester Kern an Teilnehmern gebildet. Auch hier achten die Gruppenmitglieder sehr darauf, achtsam miteinander umzugehen und jedem Einzelnen genügend Raum für seine Anliegen einzuräumen. Eine Teilnehmerin schreibt hierzu: Die Gesprächsgruppe ersetzt für mich als Klientin mit Borderline-Erkrankung die Therapie beim Psychiater. Der Er fahrungsaustausch und die Themenbearbeitung aktueller Probleme, gerade zwischen Teilnehmern mit völlig anderen psychischen Beeinträchtigungen, helfen mir bei der Bewälti gung eigener Schwierigkeiten. Frau S. aus Oberursel Beide Gruppen sind nach vorheriger Anfrage grundsätzlich für neue Teilnehmer offen. Seit einigen Jahren besteht nun unser kleiner Perspektiven-Chor. Trotz zeitweise bestehender Nachwuchssorgen überrascht uns immer wieder das Ergebnis. Singen hat eine heilende Wirkung für Körper und Seele, es baut beispielsweise Stresshormone ab, fördert die Entspannung und ermöglicht ein gemeinsames Schwingen auf physiologischer Ebene. Diese Effekte sind den Sängern an ihrer Freude bei jedem Auftritt deutlich anzusehen, wie der Erfahrungsbericht auf Seite 15 belegt. Statistik der Psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen Über Verstärkung würden wir uns sehr freuen! Die Erwartungen an das stimmliche Können sind dabei deutlich zweitrangig gegenüber der Freude, am gemeinsamen Singen aktiv und kreativ sein. Anzahl Ratsuchender Wir freuen uns außerdem sehr, dass wir gemeinsam mit den Projekten Betreu tes Wohnen und Tagesstätte in diesem Jahr erstmals ein Disco-Event anbieten konnten. Auch hier war der Beweggrund das Wissen um die spaß- und gesundheitsfördernde Wirkung des Tanzens, ganz abgesehen von der sozialen Komponente. Mit Hilfe engagierter Tagesstättenbesucher konnten wir unseren Keller in einen liebevoll gestalteten Partykeller umfunktionieren. Von einer Kollegin wurden zu symbolischen Preisen alkoholfreie Cocktails gemixt. Zur Musikauswahl konnte jeder beitragen, der daran Interesse hatte, so dass am Ende von Songs der 60er bis zu aktuellen Hits, von Discomusik über Rap, Funk, Techno bis zu orientalischer Musik – mit übrigens tollen Tanzdarbietungen – alles dabei war. Über die hohe Besucherzahl an unseren beiden Discoabenden in diesem Jahr waren wir selbst überrascht. Es war schön zu sehen, wie diese Abende Menschen dazu brachten, sich zum Teil nach vielen, vielen Jahren wieder zu schöner Musik zu bewegen und sich zunehmend wohler damit zu fühlen. Nach diesem großen Anfangserfolg und auf vielfachen Wunsch wird die Disco ganz sicher auch im neuen Jahr im Programm bleiben. Dies nicht zuletzt, weil auch das Personal die positiven Auswirkungen am eigenen Körper verspürte ;-) KönigsteinOberursel gesamt KönigsteinOberursel gesamt 2013 2014 2014 Männlich 50 111 161 48 129 177 Weiblich 76 82 158 79 73 152 Gesamt 126 193 319 127 202 329 Anteil Angehöriger in % 34 26 25 21 Häufigkeit der Beratungen 2013 Königstein Oberursel Königstein Oberursel 2013 2013 2014 2014 Kontinuierliche Anbindung 9 14 11 16 5 – 10 Beratungsstunden 10 28 10 42 Unter 5 Beratungsstunden 107 151 106 144 Beratungen insgesamt Königstein Oberursel Königstein Oberursel 2013 2013 2014 2014 Einzelberatungen 209 218 201 261 Paar- / Familiengespräche 5 13 8 21 Telefonkontakte 198 180 150 202 Schriftliche Kontakte 0 21 48 22 Teilnehmer der Gruppenangebote 0 145 0 83 Einzugsgebiet-Anzahl Königstein Oberursel Königstein Oberursel 2013 2013 2014 2014 Königstein 31 15 30 15 Kronberg 12 12 13 22 Oberursel 21 78 27 66 Hintertaunus 8 14 12 28 Steinbach 3 6 2 13 Bad Homburg 3 28 8 18 Friedrichsdorf 0 2 0 3 Glashütten 4 0 6 2 Frankfurt am Main 8 7 1 1 Sonstige 8 5 7 3 Keine Angabe 28 26 21 31 Susanne Möller 08 Jahresbericht 2014 09 Das Präventionsprojekt Verrückt? Na und! Mitte 2014 hat unser Verein die Kooperationspartnerschaft von Verrückt? Na und! im Hochtaunuskreis übernommen. Seit Herbst 2014 ist auch die Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle an der Koordination dieses Projektes beteiligt. Hinter dem bewusst provozierenden Namen Verrückt? Na und! verbirgt sich ein vor 10 Jahren in Leipzig gegründetes Anti stigmatisierungs- und Aufklärungsprojekt von Irrsinnig Menschlich e.V. (www.irrsinnig-menschlich.de). Dieser Verein engagiert sich bundesweit gegen die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen. Verrückt? Na und! – Seelisch fit in der Schule und Ausbildung hat sich speziell die Prävention vor seelischen Erkrankungen von Schülern und Auszubildenden auf die Fahnen geschrieben. Seit dieser Zeit wird dieses Projekt bundesweit und auch in den deutschsprachigen Nachbarländern umgesetzt. Bei der Durchführung des Projektes geht es um die Möglichkeiten jedes Jugendlichen, seine seelische Gesundheit für sich zu erhalten und zu stärken. Über einen offenen und verständnisvollen Austausch mit dem jugendgerecht aufbereiteten Thema sollen die Schüler dazu angeregt und befähigt werden, achtsam mit Ihrer Seele umzugehen. Die Jugendlichen setzen sich dabei offen mit dem Thema auseinander, erfahren wie wichtig es ist, mit seelischen Problemen nicht alleine zu bleiben und sich nötigenfalls im eigenen Umfeld, bei Lehrern oder professionellen Anlaufstellen Unterstützung zu holen. Taunus Zeitung 20.10.2014 Das Projekt beinhaltet konkret die Durchführung von eintägigen Workshops für Schüler ab der 8. Klasse. Hierbei begegnen die Schüler einem Team aus sogenannten „Experten“ (Personen, die eigene Erfahrungen mit psychischen Gesundheitsproblemen und Gesundung haben) und „ Moderatoren“, Mitarbeitern aus psychosozialen oder medizinischen Arbeitsbereichen wie Sozialpädagogen, Psychiater, Psychologen, Therapeuten u. a. Gemeinsam gestalten die Schüler, Lehrer, Experten in eigener Sache und Fachkräfte diesen Tag. Am Beginn der Realisierung des Projektes im Hochtaunuskreis stand die Einarbeitung in die Thematik und die Entwicklung und Zusammenstellung der Informationsmaterialien für den Hochtaunuskreis, wozu insbesondere der Projekt-Flyer und der auf den Landkreis zugeschnittene Krisenauswegweiser gehören. Mitte Oktober 2014 fand in der Ober urseler Stadthalle eine gut besuchte Auftaktveranstaltung statt. Katrin Hechler (Sozialdezernentin Hochtaunuskreis) sprach stellvertretend für Landrat Ulrich Krebs, der die Schirmherrschaft im Hochtaunuskreis übernommen hat, ein Grußwort. Zu der Veranstaltung erschienen Zeitungsberichte in der FAZ und der Taunuszeitung. Taunus Zeitung 13.11.2014 Mitte des Jahres konnte eine Regio nalgruppe gegründet werden. Diese besteht aus einem 20-köpfigen Team aus Experten und Moderatoren, das intensiv geschult und vorbereitet wurde und demnächst mit der Durchführung erster Workshops in den Schulen des Hochtaunuskreises beginnt. Verantwortlich für die Koordination des Projektes sind die Pädagoginnen Beatrice Meyer und Susanne Möller. Finanzierung des wirkungsvollen Konzeptes gewährleistet werden kann. Bei Interesse an diesem Projekt erreichen Sie uns unter Perspektiven e. V. Ansprechpartner: Beatrice Meyer und Susanne Möller Alberusstraße 5, 61440 Oberursel, Telefon 06171-50399-0, E-Mail: [email protected] Susanne Möller Neben der Realisierung der Projekt tage an den Schulen, ist auch die Finan zierung eine wichtige Aufgabe der Projektkoordinatorinnen. Bereits Ende Juni 2014 nahmen die Koordinatorinnen an einem Fundraising-Workshop in Erfurt teil; seitdem wurden viele Firmen im Hochtaunuskreis kontaktiert und Förderanträge gestellt. Zunächst konnte die Carls Stiftung als Sponsor gewonnen werden, wofür wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. Weitere Unterstützer wurden gesucht, damit die langfristige Regionalgruppe Hochtaunuskreis 10 Jahresbericht 2014 11 Aus den Tagesstätten Die Tagesstätten des Vereins Perspekti ven sind Einrichtungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und / oder Abhängigkeitserkrankungen. Die Tagesstätten bieten Arbeit und Beschäftigung in diesen Bereichen: Kreatives und künstlerisches Gestalten mit unterschiedlichen Materialien Ziel der Tagesstätten ist die Wiederein Hauswirtschaft gliederung in das Gesellschafts- und All Gruppenangebote und Kurse tagsleben durch ein vielfältiges Angebot. Zuverdienst Die Tagesstätten strukturieren den Tages Sport und Bewegung, Wandern, ablauf und fördern – gerade nach schwe- Schwimmen ren Phasen der Erkrankung oder längeren Ausflüge, Feste, Spiele Klinikaufenthalten – die Stabilisierung, Unsere drei Tagesstätten waren im Jahund den Genesungsprozess. resdurchschnitt zu 88 Prozent ausgelastet Sie ermöglichen soziale Kontakte, (zu 94 Prozent in Königstein, zu 118 Probeugen Rückzugstendenzen vor, steigern zent in Oberursel und zu 52 Prozent in Konzentrationsvermögen und BelastbarSteinbach). keit und tragen dazu bei, Krisen oder Rückfälle zu vermeiden oder diese besser zu bewältigen. Tagesstätte Oberursel Unsere Monatsausflüge zählen immer zu den „Highlights“. Einmal im Monat findet unser Ausflug gemeinsam mit Klienten des BEW statt. Er bringt Abwechslung in den Tagesstättenalltag und stärkt das Gemeinschafts- und Gruppengefühl. Das Ziel wird demokratisch innerhalb unserer Wochenbesprechung entschieden. Die Ausflüge werden oftmals mit den Klienten vorbereitet. Dieses Jahr haben durchschnittlich 16 Klienten teilge- nommen. Wir waren im Museum, Bow ling- und Minigolfspielen, im Kino, bei Radio FFH, auf dem Maintower, in der Falknerei auf dem Feldberg, sind gewandert und haben zusammen mit der Tagesstätte Königstein gegrillt. Außerdem fand am ersten Weihnachtsfeiertag für die Klienten der Tagesstätte und des Betreuten Wohnens ein Raclette-Essen statt. Dieses fand sehr großen Anklang, da die meisten unserer Klienten alleine leben und wenige Außenkontakte haben. Die diesjährige Ferienfreizeit des PSZ Oberursel ging nach Dresden und war ein „voller Erfolg“ (siehe Erfahrungsbericht Seite 16). Im Mai waren 12 Klienten mit einem Betreuer für eine Politische Bildungsreise mehrere Tage in Berlin. Auf dem Programm standen die Besichtigung des Bundestages, verschiedene Museen und mehrere Stadtrundfahrten. Im Rahmen meiner Therapie und als Vorbereitung für ein Studium oder eine Ausbildung bot sich mir die Möglichkeit, bei der Tagesstätte Perspektiven einen Psychologie-Kurs anzubieten. Ich habe den Kurs „Wissen um die Welt / Grundlagen der Psycho logie“ genannt. Dort konnte ich Wissen, das ich mir in meinem Kommunikations-Design Studium angeeignet hatte, in einer wöchentlichen Gruppe von Mitklienten und einer Betreuerin weitergeben. In den circa zwanzig Kursstunden nahmen wir fünf Hauptthemen durch, die jeweils in drei oder vier Themengebiete geglie dert waren. Diese Hauptthemen waren: Emotionen, Wahrnehmung, Persönlichkeit, Individuum und Gesellschaft; und zum Schluss gab es noch Informationen zu sozialen Kompetenzen. Dabei hat mich das rege Interesse und der kontinuierliche Austausch von eigenen Erfahrungen, die die Gruppe sehr engagiert und lebendig machten, positiv überrascht. Obwohl wir nicht primär über die persönlichen Krankheitsbilder und Erlebnisse der Gruppenmitglieder gesprochen haben, sondern eher einen forschenden, differenzierten Blick eingenommen hatten, begannen die Teilnehmer recht schnell, eigenes Erlebtes und eigene Sichtweisen einfließen zu lassen. Ich glaube, dass mit den Inhalten jeder etwas anfangen konnte, da es sehr existenzielle und jeden Menschen betreffende Dinge waren. Auch relativ komplexe Texte wurden verstanden und diskutiert. Es kam auch nicht vor, dass den Teilnehmern ein Thema zu nahe ging, was eine meiner Befürchtungen war. Ich hatte den Eindruck, dass die Teilnehmer Spaß daran hatten, einmal den therapeutischen Blick einzuneh men und ihr Wissen dorthin gehend zu erweitern. Ich hoffe, dass sie für ihr persönliches Leben etwas mitnehmen konnten. Für mich selbst war die Psychologie-Gruppe eine gute Gelegenheit, das Leiten einer Diskussion zu trainieren sowie die Präsentation und die Ausarbeitung eines Themas zu üben. Es ist in der Umsetzung tatsächlich so geworden, wie ich es mir gewünscht hatte, hat sehr viel Spaß gemacht und mich persönlich auf jeden Fall weiter gebracht. Fabian Temme 12 Jahresbericht 2014 13 ... Tagesstätte Oberursel ... Tagesstätte Oberursel – Erfahrungsbericht Gesangsgruppe Der Perspektiven-Chor hat sich mittlerweile zu einem wichtigen und kontinuierlichen Angebot etabliert. Er findet immer donnerstags von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr unter Leitung von Herrn Chalmovsky statt. Es ist offensichtlich, dass das gemeinsame Singen und Musizieren das Gruppengefühl stärkt, alle Teilnehmer lockert, das Selbstwertgefühl stärkt und nicht zuletzt uns allen viel Spaß macht (siehe Erfahrungsbericht rechts). Aus den schon länger bestehenden Gruppenangeboten (z.B. Literaturgruppe, Gesprächskreis, Schwimmen) entstehen und entwickeln sich je nach Interessenlage immer neue Angebote. Dieses Jahr hat die Psychologiegruppe die Ernährungsgruppe ersetzt. Sie wurde von einem unserer Klienten konzipiert, vorbereitet und moderiert. Es wurden interessante Themen wie die „Persönlichkeitsentwicklung, verschiedene Intelligenzformen“ usw. vorgestellt und besprochen. Inspiriert durch die theoretischen Grundlagen sind eine lebendige Diskussion und ein reger Erfahrungsaustausch entstanden. Die Ergotherapie findet täglich statt. Passend zu den Jahreszeiten oder dem entsprechenden Bedarf entstehen Werkstücke, kreative Bastelarbeiten, Gemälde usw. Zur Ergo gehören außerdem auch Bewegung, Spaziergänge, Gerätetraining und Übungen zur Körperwahrnehmung. Auch der Garten wird gemeinsam mit viel Engagement, Ideenreichtum und Liebe gestaltet. Die Gartenarbeit wirkt ausgleichend und beruhigend auf die Tagesstättenbesucher. Der schön gestaltete Garten ist wie “Balsam für die Seele“. Im Herbst fand die erste Disco bei uns statt; wegen des großen Erfolges folgte kurz vor Weihnachten eine weitere. Einige Besucher nehmen das Angebot eines Zuverdienstes wahr. Gegen gerin Das Café Wien ist nach wie vor sehr ges Entgelt nehmen sie Reinigungsdienste beliebt. Es ist ein niedrigschwelliger offeund Gartenarbeiten, die auch über den ner Treff für aktuelle und ehemalige KlienVerein Interaktiv in Oberursel angefordert tInnen, Interessenten und für Menschen, werden, wahr. die bisher keinen Bezug zu unseren Angeboten hatten. Der frischgebackene Ku Seit der Eröffnung des tegut… Lädchen chen und das gesellige Beisammensein für Alles im November in Kronberglockten im Durschnitt 15 Personen in unSchönberg besteht für unsere TS-Besuser Café. Einige Besucher fanden dacher die regelmäßige Möglichkeit eines durch auch Zugang zu weiteren AngeboZuverdienstes. Sie können dort ihre aktuten des Vereins Perspektiven. elle Belastungsfähigkeit in einem Arbeits- 14 Seit September 2011 besuche ich die Tagesstätte von Perspektiven e.V. in Oberursel/TS. Ich wurde gleich zu Beginn auf das Bestehen einer Gesangsgruppe aufmerksam gemacht und bekam deren Proben für den Auftritt bei der bevorstehenden Weihnachtsfeier (die Proben fanden damals noch im blauen Raum der Tagesstätte statt) auch akustisch mit. Doch es sollte noch über ein halbes Jahr vergehen, bis ich mich überreden ließ, der Perspektiven Gesangsgruppe beizutreten und mit ihr auch auf einigen Veranstaltungen aufzutreten. Das hat mich eine ganz schöne Überwindung gekostet, da ich mich seit meinem Stimmbruch für einen eher minderbegabten Sänger hielt und deswegen auch nur unter der heimischen Dusche gesungen habe, wo ich mich ungesehen und ungehört wähnte. Doch ich habe meine Entscheidung keine Sekunde bereut, mich sogar im Gegenteil darüber geärgert, dass ich nicht schon viel früher dieser wunderbaren, sehr erfüllenden Beschäftigung nachgegangen bin. Es ist mir wichtig mitzuteilen, wie mir das Singen gefällt, wie es mich weitergebracht und aufgebaut hat, auch aus diesem Grunde schreibe ich diesen Erfahrungsbericht. Alleine schon unsere wöchentliche Gesangsprobe donnerstags nachmittags im Keller der Tagesstätte ist für mich etwas ganz besonderes. Das liegt, neben dem Singen an sich, auch an dem Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppe (gerade wenn wir uns an einem Kanon versuchen) und der aufmunternden, witzigen und unterstützenden Leitung von Herrn Chalmovsky. Auch jeder unserer Auftritte und die vorherigen Proben sind mir in sehr angenehmer Erinnerung geblieben. Natürlich sind wir, mir inklusive, eine Gruppe von Amateuren, und es kann bei den Proben auch schon einmal durchaus zu schrägen Tönen und Gesängen kommen. Aber irgendwie ist das doch egal, denn der Spaß steht bei uns im Vordergrund, und bei jedem zurückliegenden Auftritt haben wir immer erstaunlich gut zusammen gesungen. Auch nach Jahren wieder vor einem Publikum aufzutreten, war eine Heraus forderung für mich, natürlich hatte ich bei Beginn eines Auftritts immer ein flaues Gefühl im Magen. Ganz schlimm war es bei unserem Auftritt zur Eröffnung der Perspektiven Vernissage im Foyer des Oberurseler Rathauses (Spätsommer 2013), wo ich mich während des Singens für einen Moment hinter einem weiblichen Gruppenmitglied regelrecht versteckte, sehr zur Erheiterung einiger Zuschauer. Doch mittlerweile hat sich das komplett gelegt, und ich empfinde es sogar als sehr angenehm, vor einem Publikum auf der Bühne zu stehen. Mitzubekommen, wie man als Gruppe gemeinschaftlich gesang lich wächst, wie ein Auftritt zur Eröffnung der Tagesstätte Steinbach/TS trotz teilweise widriger Umstände (wegen Erkrankungen nur fünf Mitglieder der Gesangsgruppe anwesend, winzig kleine Bühne), sehr gut gelingt, und man von allen Seiten Lob erhält, ist schon etwas ganz Besonderes. Es gab in der Gruppe auch eine gewisse Fluktuation, aber man darf nicht vergessen, dass einige Mitglieder der Gruppe aufgrund psychischer Probleme nicht immer in der Lage waren, eine Probe oder einen Auftritt mitzumachen. Ferner gab es auch Mitglieder, die aufgrund ihrer Gesundung oder neuer Lebensumstände die Tagesstätte verlie ßen und deren neue Lebensplanung und Neuorientierung ihnen eine weitere Teilnahme nicht mehr möglich machte. Doch gelang es immer relativ schnell und problemlos, neue Mitglieder in die Gruppe einzubinden, die anschließend sogar einen erstaunlich wichtigen Beitrag zum Gelingen eines Auftrittes leisteten. Neben dem guten Gruppengefühl ist dies auch ein Verdienst von Herrn Chalmovsky, dem ich an dieser Stelle für die sehr gute Leitung der Gruppe, die tolle Gitarrenbegleitung und der einfühlsamen, moralischen und musikalischen Unterstützung während unserer Auftritte danken möchte. Ein weiterer wichtiger und unverzichtbarer Faktor für das Gelingen von Proben und Auftritten ist unsere „Geheimwaffe“ Theo an den Trommeln und dem Keyboard. Er bringt uns rhythmisch sicher und gleichmäßig durch die Stücke und gibt uns zum Beginn des Singens mit dem Keyboard den richtigen Ton vor. Er verfügt über ein musikalisches Gehör und bringt seine musikal ischen Talente gruppendienlich mit ein. Auch ihm gebührt, wie natürlich auch allen anderen Mitgliedern der Gesangsgruppe, mein Dank. Abschließen möchte ich diesen Artikel mit der Empfehlung an alle Menschen mit psychischen Problemen, einfach selbst zu singen oder am besten gleich einer aus Amateuren bestehenden Gesangsgruppe beizutreten. Ich bin selbst ein gutes Beispiel dafür, wie man auch als Amateur und nur mit einer eher mittelmäßigen Stimme ausgestattet, vom Singen profitieren kann. Häufig bin ich eher durchschnittlich oder schlecht gelaunt zur Gesangsprobe erschienen und habe sie dann, nach dem gemeinschaftlichen Singen, zu meiner eigenen Überraschung gut gelaunt und mit neuem Lebensmut wieder verlassen. Jahresbericht 2014 15 ... Tagesstätte Oberursel kontext testen und eventuell auch noch steigern. Einige unserer Klienten nehmen gerne und regelmäßig dieses Angebot wahr und begreifen es als Chance und Herausforderung für eine mögliche spätere berufliche Wiedereingliederung. 2014 kam es zu einem Tagesstättentreffen mit dem Diakonischen Werk. In einem offenen Austausch wurden Erfahrungen, Fragen und Anliegen diskutiert. Künftig werden sich beide Tagesstätten gegenseitig in den offenen Treffs besu- ... Tagesstätte Oberursel chen, um den Besuchern die Möglichkeit zum Kennenlernen anderer Tagesstätten zu geben und auch um neue Bekanntschaften zu knüpfen. Im vergangenen Berichtsjahr lernten zwei Ergotherapie-Praktikanten der Fachakademie Fresenius, eine türkische Studentin innerhalb des Erasmus Austauschprogrammes und eine FSJ‘lerin unsere Arbeit kennen und verstärkten unser Team. Annette Bau Der Urlaub in Dresden War das eine schöne und inspirierende Zeit in Dresden! Sehr viele tolle und neue Eindrücke konnten wir mit nehmen. Diese Reise hat uns beide durch den Rest des Jahres 2014 getragen. Wir wollen an dieser Stelle ganz bewusst einen chronologischen Reisebericht vermeiden und uns auf das konzentrieren, was diese Reise für uns bedeutete und wie Sie unserer Seele gut getan hat. Nachdem uns schon vor Antritt der Reise sehr schlechtes Wetter prognostiziert wurde, setzte uns erstaunlicherweise angenehmes Spätsom merwetter mit entsprechenden Temperaturen, einen richtig guten und passenden Rahmen. Die Unterbringung war wirklich außergewöhnlich, ein riesiges, hochhausähnliches Gebäude, vor der Wende wohl ein Schulungszentrum der „Partei“. Das erfuhren wir von der jungen Dame an der Rezeption, die uns auf unsere anschließende Frage, um welche Partei es sich da handelte, nur einen ungläubigen und verständnislosen Blick zuwarf. Diese „Jugendherberge“ hatte schon das Niveau eines Hotels. Wir wohnten dort in Zweibettzimmern, die geräumig, gepflegt und freundlich wirkten. Die Lage der Jugendherberge, einfach optimal und zentral zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt gelegen, war ein weiterer positiver Faktor. Viele unserer Ziele konnten wir so ohne große Anstrengung zu Fuß erreichen. Die Verpflegung war reichhaltig und von sehr guter Qualität, und das gemeinsame Einnehmen der Mahlzeiten fand in einer sehr kommunikativen und freundschaftlichen Atmosphäre statt. Es hatte sich eine wunderbare Gemein schaft entwickelt, von der jeder profitieren konnte. Am Ende eines jeden ereignisreichen Tages trafen wir uns in einem kleinen, im Keller der Jugendherberge gelegenen Bistrot mit dem Namen „Das Boot“. Zur unserer freudigen Überraschung nahm fast jeder Teilnehmer diese abendlichen Treffen wahr. Im liebevoll eingerichteten Bistrot ließen wir bei antialkoholischen Getränken das am Tag Erlebte noch einmal Revue passieren, tauschten Erlebnisse und Eindrücke untereinander aus und klönten einfach ganz unbefangen miteinander. Ein an der Decke hängender Kugelfisch, dessen Glasaugen in den Raum starrten, sorgte bei uns jeden Abend für Aufmerksamkeit und Neugierde. Handelte es sich um ein ausgestopftes Exemplar? Aus welchem Material mochte er wohl bestehen? Aber jetzt kommen wir zu den Sehenswürdigkeiten, von denen Dresden auf jeden Fall eine Menge zu bieten hat. Diese einmal selbst sehen zu können sowie die charakteristische Atmosphäre dieser Stadt wahrzunehmen, war schon etwas ganz besonderes für uns. Einen sehr tiefen Eindruck hat natürlich die wiederaufgebaute Frauenkirche hinterlassen, allein durch die außergewöhnliche Architektur im Inneren der Kirche, wo wir an einem Gottesdienst teilnehmen durften. Andere Highlights waren der „Zwinger“ (eine sich um einen Park gruppierende, sehenswerte Gebäudeformation, die zu den bedeutenden Bauwerken des Barock gezählt wird), die „Semperoper“ (wirkte im Original wesentlich 16 kleiner und weniger in Licht getaucht als in der recht bekannten Bierwerbung), die Elbeuferpromenade (wie geschaf fen für inspirierende Abendspaziergänge) und das „Blaue Wunder“ (eine alte, bläulich schimmernde, architekto nisch bemerkenswerte Brücke über die Elbe). Wir sogen diese neuen Eindrücke und die Aura, die diese Bauwerke und Sehenswürdigkeiten besaßen, regelrecht in uns auf. Es gab auch Kurioses wie einen auf einem größeren Platz gelegenen Gulli (Straßenablauf für Regenwasser), aus dem, wenn man sich ihm näherte, ungewöhnliche avantgardistisch anmutende Musik erklang und wieder ver stummte. Seltsam berührt standen wir um ihn herum und suchten nach schlüssigen Erklärungen, mussten aber auch irgendwie darüber schmunzeln. Bemerkenswert war auch „Dresden-Neustadt“, wo die alte Bausubstanz ganz im Kontrast zur Dresdener Innen stadt den zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden hat. Hier hat sich ein bemerkenswertes, alternativ ange hauchtes Viertel etabliert, mit vielen kleinen Läden und wunderbaren Cafés und Kneipen, teilweise in verwunsche nen, verwinkelten Hinterhöfen gelegen. Wir flanierten unbeschwert durch dieses Viertel und gönnten uns in einem Lädchen Kaffee und Kuchen. Von dort aus konnten wir das pulsierende Leben an einer Straßenkreuzung beobach ten. Wir sahen sich miteinander unterhaltende Menschen, unbefangen spielende Kinder, umsichtig fahrende Fahrrad fahrer und einige wenige langsam vorbeifahrende PKWs. Alles machte hier einen ungezwungenen, kommunikativen und lockeren Eindruck. Eine Stadtrundfahrt mit dem Bus haben wir selbstverständlich auch unternommen. Hier offenbarte sich eine weitere Facette von Dresden: riesige, gepflegte endlos groß wirkende Parkanlagen und Wiesen. Grün, soweit das Auge reicht. Auch das tat unserer Seele gut und hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Den vorletzten Tag nutzten wir für eine Fahrt mit einem Ausflugsschiff in das untere Elbtal. Wieder einmal bei Kaffee und Kuchen saßen wir ganz ausgeruht auf dem oberen Deck und beobachteten die vorbeiziehende, sich ständig verändernde Landschaft. Kleine Ortschaften wie auf Modelleisenbahnanlagen schmiegen sich hier zwischen dem Flussufer und den bewaldeten Steilhängen. Schlossähnliche Herrenhäuser und Villen, die auf Bergkuppen thronten, zogen vorbei, und eine freundliche Stimme aus dem Lautsprecher informierte uns darüber, wer zu welcher Zeit diese Gebäude errichtete, wer sie einst besaß und wer heute darin lebt. Einen der wichtigsten Faktoren für das Gelingen und den sehr positiven Verlauf unserer Fahrt haben wir uns für den Schluss aufgehoben: die aufmerksame, aufmunternde, einfühlsame und liebevolle Begleitung durch die mitfah renden Betreuer Frau Poggemann, Herrn Loeb und Herrn Becker. Ein ganz großes Dankeschön auch an Perspektiven e.V. und alle Sponsoren, ohne deren Unterstützung dieser Ausflug nicht möglich gewesen wäre. Jürgen Schiel und Alexander Hausmann Jahresbericht 2014 17 Statistik der Tagesstätte Oberursel Platzzahl 2012 2013 2014 22 22 22 Besucher 2012 2013 2014 Männlich 20 20 19 Weiblich 12 12 16 Gesamt 32 32 35 2012 2013 2014 Neuaufnahmen 6 5 10 Abmeldungen 6 7 9 Entlassungen 2012 2013 2014 WFB 0 1 1 Stationäre Unterbringung 1 1 0 Teilstationäre Ergotherapie 0 1 0 Keine weitere Tagesstruktur 5 3 6 Sonstiges 0 1 2 Vermittlungen über 2012 2013 2014 Niedergelassene Ärzte 0 0 0 Tagesklinik 1 0 0 PSKB 0 0 1 Gesetzliche Betreuer 0 0 0 Selbstmelder 0 2 5 Klinik 1 0 0 Betreutes Wohnen 3 3 3 Therapeuten 1 0 1 Fluktuation 18 Alter der Besucher 2012 2013 2014 18 – 29 Jahre 4 4 0 30 – 39 Jahre 5 5 8 40 - 49 Jahre 8 8 10 50 - 59 Jahre 10 11 11 Älter als 60 Jahre 5 4 5 2012 2013 2014 Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis 17 16 14 Depression 4 4 10 Bipolare Störung 1 1 2 Persönlichkeitsstörung 6 4 1 Posttraum. Belastungsstörung 0 2 0 Suchterkrankung 2 3 5 Körperbehinderte 1 1 1 Andere 1 1 2 Wohnorte 2012 2013 2014 Königstein 1 1 1 Kronberg 0 0 0 Oberursel 20 21 21 Steinbach 5 5 6 Bad Homburg 3 4 5 Friedrichsdorf 1 0 1 MTK, Frankfurt 2 1 0 Neu-Anspach 0 0 1 Vorrangige Diagnose Jahresbericht 2014 19 Tagesstätte Königstein Zu unseren wöchentlich wiederkehren- Collagen und Schreibblöcke zur Auswahl. Jeder Teilnehmer kann anschließend der den Angeboten gehört der GesprächsGruppe sein Gestaltetes präsentieren und kreis. erläutern. Zum Abschluss spricht jeder Alle 14 Tage findet montags eine Teilnehmer über sein momentanes BefinGesprächsrunde statt. Zuerst gibt es die den. In der Regel fühlen sich alle am Eingangsrunde, bei der jeder Teilnehmer Schluss entspannt. berichtet, wie es ihm zurzeit geht. Es folgt dann die Themenauswahl für das Grup In der Gesprächsgruppe haben alle die pengespräch. Das meistgewünschte Möglichkeit, aus sich herauszugehen und Thema wird diskutiert. Es werden vor damit mit sich selbst klarzukommen. allem psychosoziale Themen und Krank- Es sind die persönlichen Themen, die die heitsbilder der Gruppenteilnehmer als Gesprächsgruppe wertvoll machen. auch allgemeine soziale und politische Oft werden Lösungen für den Alltag geFragen behandelt. Für ca. 20 bis 25 Minu- funden. Das Verständnis untereinander ten besteht anschließend die Möglichkeit, wächst bei der Behandlung persönlicher die persönlichen Eindrücke mit kreativen Probleme. Materialien auszudrücken. Es stehen verschiedene Malutensilien, Zeitschriften für Teilnehmer berichten: „Mir gefällt, dass alle Themen von der Gruppe intern behandelt und nicht nach außen getragen werden. Vor allem Krankheitsbilder, persönliche Erlebnisse und soziale Fragen berühren mich. Ich erhalte durch die verschiedenen Ansichten in der Gruppe neue Sichtweisen. Dadurch erweitert sich mein Horizont. Ich erfahre oft Neuigkeiten und Tipps für mein persönliches Leben, was ich künftig anwenden kann.“ „Ich bin froh, dass ich an der Gesprächsgruppe teilnehmen kann, weil ich dort mit Menschen zusammen komme, die teil weise ein ähnliches Krankheitsbild wie ich aufweisen. In den Gesprächen kann ich die Erfahrungen mit meiner Krankheit zum Ausdruck bringen. Die von den Teilnehmern zur Diskussion gestellten Themen werden nach Abstimmung meistens zu einer regen Beteiligung genutzt. Ich fühle mich nach den Gesprächsrunden immer sehr locker.“ „Ich finde die Eingangsrunde gut, weil dort über die eigenen Befindlichkeiten gesprochen wird und was wir am Wochenende gemacht haben. Ich finde es gut, dass persönliche Themen behandelt werden, die mir manchmal sehr nahe gehen. Das Malen fällt mir nicht so leicht, weil mir öfter nicht so viel einfällt. Meistens male ich dann einen Wasserfall, der mich beruhigt. Ich stelle mir vor, wie das Wasser plätschert.“ 20 ... Tagesstätte Königstein Das Theaterprojekt startete im letzten Jahr mit einem neuen Ensemble. Sowohl Besucher aus unserer Tagesstätte in Königstein, als auch Besucher aus den Tagesstätten Oberursel und Steinbach waren eingeladen, an dem Projekt teilzunehmen. Wir trafen uns im 14-tägigen Rhythmus in den Tagesstätten Königstein und Oberursel. Die Erfahrung, sich in einem „Bühnenraum“ zu erleben, stand dieses Jahr im Vordergrund. So konnten sich die Teilnehmer mit Theaterspielen und eigenen Improvisationen zunächst an die Situation gewöhnen, etwas von sich zu zeigen und dabei andere Gruppenteilnehmer zuschauen zu lassen. Es entstand ein enges Miteinander, bei dem es möglich werden konnte, Hemmungen abzubauen und die eigene Präsenz auf der Bühne zu üben und zu stabilisieren. Die Teilnehmer gewannen an Erfahrungen und erarbeiteten sich zunehmend auch Theatertechniken. Das ist die Basis für die Gestaltung eines eigens inszenierten Theaterstückes, woran wir im nächsten Jahr arbeiten wollen. Teilnehmern der Theatergruppe fällt es nicht immer leicht, die Aufgaben dieses Projektes verbindlich anzunehmen. Dafür gebührt ihnen hoher Respekt. Denn einerseits erleben sie bei jedem Treffen Freude, Spaß und Gemeinschaft, andererseits sind sie aber auch Teil einer Gruppe, die ein gemeinsames Ziel verfolgt. Das erfordert von jedem Einzelnen Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und ein Verantwortungsgefühl einen anderen Teilnehmer nicht „hängen“ zu lassen. Spaziergänge finden bei schönem Wetter in und um Königstein statt. Bei den kurzen Wegen in die umliegende Natur lassen wir gerne die Stadt hinter uns, um die Sonne zu genießen, den Vögeln zu lauschen und frische Luft zu schnappen. Im Falkensteiner Wald führte uns ein Weg zu einem Aussichtspunkt mit herrlichem Blick auf die Königsteiner Burg. Eine andere Abzweigung führte uns dort zum Dettweiler Tempel, der uns einen tollen Blick über Kronberg und auf die Frankfurter Skyline bescherte. Mit vielen Eindrücken kehrten wir von unserer kleinen Auszeit zur Tagesstätte zurück. Bei den Gesellschaftsspielen waren die Quiz- und Wissensspiele besonders beliebt. Zwei Teams treten gegeneinander an, und die Spieler können dabei einander mit unterschiedlichem Wissen ergänzen. Wir erfahren immer wieder Neues und erweitern unser Allgemeinwissen mit nützlichem und unnützem Wissen, das ist häufig sehr lustig. In der Literaturgruppe lasen wir gemeinsam einen Roman, der uns ins Kenia des 20. Jahrhunderts führte. Es geht um eine Familienchronik und die geschicht liche Entwicklung Kenias, die uns wöchentlich in eine ferne Zeit versetzte. Außerdem erfuhren wir viel über die Sitten und Gebräuche der Ureinwohner, die im Gegensatz zu den Lebensgewohnheiten der „Weißen“ stehen. Jahresbericht 2014 21 ... Tagesstätte Königstein In unserer Kreativwerkstatt in Königstein wurden u.a. verschiedene Handarbeitstätigkeiten, wie Stricken und Nähen angeboten. Mit einer speziellen Strickhilfe, den Loop-Ringen, konnten sich auch Strick unerfahrene schnell einarbeiten. Dank Fingerfertigkeit und Geduld wurden viele verschiedene Schals gestrickt. Als Variante entstanden mit Filzwolle „Glaswärmer“ für unseren Alltagsgebrauch. Auch bestand großes Interesse an der künstlerischen Gestaltung von Gruß- und Glückwunschkarten, die zum Verkauf in unserem tegut… Lädchen für Alles in Kronberg-Schönberg angeboten werden. ... Tagesstätte Königstein An jedem Montagnachmittag findet in Königstein unser offener Treff, das Burgcafé, statt. Bei Kaffee, selbstge backenem Kuchen und wechselndem Programm freuen wir uns immer über externe Gäste. Bei schönem Wetter waren wir auch spazieren und spielten in Kronberg Minigolf. Besonders beliebt waren die monatlichen Ausflüge und Aktivitäten, wie z.B. Kinobesuch, Bowling, Tanzabend, Feldbergbesuch, Oster-Brunch, Minigolf, Grillfest, Bad Nauheim (Kurpark und Sprudelhof), Museumsbesuch in Frankfurt am Main (Städel), Weihnachtsmarkt in Mainz. Durch die gemeinsamen Eindrücke ergeben sich immer wieder neue Gesprächsthemen, die alle miteinander verbinden. Auch im letzten Jahr hatten wir zu einem Angehörigen-Café eingeladen. Bei Kaffee und Kuchen ergaben sich viele Gespräche und neue Kontakte. Außerdem wurde die Gelegenheit genutzt, die Räumlichkeiten der Tagesstätte zu besichtigen und einen Eindruck über die Angebote zu gewinnen. Ein ganz besonderes Angebot war unsere kleine Ferienfreizeit in Greifenstein im Westerwald. Ein Teilnehmer berichtet: Mit guter Motivation konnten wir, sechs Klienten und zwei Begleitpersonen der Tagesstätte in Königstein, am Fronleichnams tag unsere Ferienfreizeit beginnen. Wir wurden morgens von unseren Wohnungen mit einem Bus abgeholt. Unsere Fahrt führte uns über die Landstraße nach Herborn. Nach einem Stadtrundgang konnten wir zum Mittagessen in ein italienisches Restaurant gehen. Danach fuhren wir in den nahegelegenen Vogelpark. Eine Vielfalt von bunten und exotischen Vögeln wie auch das Ziegengehege waren zu bewundern. Anschließend sind wir zu unserem Quartier „Haus der Stille“ der evangelischen Kirche in Greifenstein gefahren. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen. Jeder Gast hatte ein Einzelzimmer. Das Gästehaus lädt dreimal täglich zu einem Stundengebet in der Hauskapelle ein. Anschließend gingen wir gemeinsam zum Abendessen und ließen dann den ersten Tag unserer Freizeit gemütlich ausklingen. Am zweiten Tag trafen wir uns zu einem morgendlichen Waldspaziergang. Gegen 8 Uhr nahmen wir am Morgengebet teil, danach gab es ein leckeres Frühstück. Gestärkt fuhren wir zur Krombachtalsperre. Bei einem ausgiebigen Rundgang um den See konnten wir die Schönheit der Natur voll und ganz genießen. Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pause war nun die alte Befestigungsanlage der Stadt Dillenburg unser Ziel. Die Besichti gung der Kasematten, einer unterirdischen Ganganlage, war sehr eindrucksvoll und abenteuerlich. Unser Abendessen fand in alter ritterlicher Umgebung auf der Burg Greifenstein statt. Von hier hatten wir auch einen wunderbaren Blick über den Westerwald und konnten so den zweiten Tag unserer Reise ausklingen lassen. Am dritten und letzten Tag fuhren wir nach Morgenspaziergang und Frühstück zum Tierpark nach Herborn. Ein großes Wild gehege lud uns zu Rundgang und Tierbeobachtungen ein. Nach unserem Mittagessen hieß es nun Tasche packen und Abreise. Auf unserem Heimweg machten wir Halt in Wetzlar. Bei einem großen Eisbecher tauschten wir noch einmal alle Erlebnisse aus. Es bleibt eine positive Gemeinschaftserfahrung mit vielen schönen Erinnerungen. Ein besonderer Dank gilt dem Verein Perspektiven und den Mitarbeitern, die uns diese Fahrt ermöglichten. Im Jahr 2014 begleiteten drei Praktikanten unsere Arbeit und lernten die Abläufe in der TS kennen. Die Praktika fanden im Rahmen zweier schulischer Sozialpraktika und eines Uni-Praktikums statt. Kirsten Embach-Riehl 22 Jahresbericht 2014 23 Ein Jahr Tagesstätte Steinbach Statistik der Tagesstätte Königstein Platzzahl 2012 2013 2014 16 16 16 Besucher 2012 2013 2014 Männlich 11 10 10 Weiblich 16 13 11 Gesamt 27 23 21 2012 2013 2014 Neuaufnahmen 12 7 3 Abmeldungen 12 5 5 Fluktuation Entlassungen 2012 2013 2014 Rückblick – im Augenblick – Ausblick 18 – 29 Jahre 1 1 0 30 – 39 Jahre 6 1 2 40 - 49 Jahre 3 5 5 50 - 59 Jahre 8 5 5 Älter als 60 Jahre 9 12 9 Der Anmietung der Räume in der Daimlerstraße 6, im Gewerbegebiet in Steinbach gingen viele Gespräche hinsichtlich des Standortes und der Eignung der Räume voraus. Bei den ersten Besichtigungen fanden Geschäftsführung und Kollegen eine helle und kahle Lagerhalle vor. Räumliche Vorstellungskraft und Phantasie waren gefragt: Wie könnte aus der großen Halle eine Tagesstätte entstehen? Ist das wenig ansprechende Gewerbegebiet ein geeigneter Standort? Alter der Besucher Vorrangige Diagnose 2014 Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis 10 Depression 9 Persönlichkeitsstörung 2 2014 Ausbildung / Berufstätigkeit Wohnorte 2012 2013 2014 Stationäre Unterbringung Königstein 6 6 4 Keine weitere Tagesstruktur 4 Kronberg 7 4 3 Sonstiges 1 Oberursel 4 3 4 Steinbach 1 1 1 Schmitten 3 5 5 Bad Homburg 1 2 0 Friedrichsdorf 0 0 MTK, Frankfurt 1 0 0 Glashütten 3 1 3 Weilrod 1 1 1 Vermittlungen über 2012 2013 2014 Niedergelassene Ärzte 0 0 0 Tagesklinik 1 0 0 PSKB 0 0 1 Gesetzliche Betreuer 0 0 0 Selbstmelder 0 2 0 Klinik 1 0 1 Betreutes Wohnen 3 3 1 Therapeuten 1 0 0 Kurpark Bad Nauheim Ulrike Schüller-Ostermann traf hier eine mutige Entscheidung und wie sich heraus stellte: eine gute Entscheidung! Wir Mitarbeiter und die Klienten der Tagesstätte wissen die hellen und großzügigen Räume sehr zu schätzen. Unsere Räume bieten einen guten Rahmen für die tägliche Zusammenarbeit, anregende Begegnungen, wohltuende Gespräche, kreative Aktivitäten, entspannende Auszeiten… ter, Neujahr – und dann ging es endlich richtig los. Mitte Januar 2014 kamen die ersten Klienten der Tagesstätte. Tische, Stühle und Geschirr waren da. Mangels Küche wurde improvisiert. Es war ein wenig wie beim Campen: Gespült wurde in der Schüssel, auf zwei Platten wurde gekocht. Weitere Möbel und anderes Inventar wurden von Mitarbeiter und Klienten gemeinsam eingekauft und eingeräumt. Weit entfernt von einem geregelten Tagesablauf schweißten diese Herausforderungen alle Anwesenden zusammen. „Die“ Räume wurden ganz langsam zu „unseren“ Räumen. In den folgenden Monaten gab es viele Anfragen, Besichtigungen der Tagesstätte, Ab Herbst 2013 waren die zukünftigen Mitarbeiter ausgewählt. Ein erstes Treffen fand im September statt. Ab Mitte Dezember wurden die ersten Möbel gekauft, geliefert und montiert. Weihnachten, Silves- Eröffnung der Tagesstätte Steinbach 24 Jahresbericht 2014 25 ... Tagesstätte Steinbach Wie ich mich Ende Januar 2014 in der Tagesstätte (Steinbach) vorstellte, war mir klar, dass ich zum Teil noch halbleere Räume vorfinden werde. Ich wurde zuerst im Vorfeld aufgeklärt, dass die Tagesstätte erst im Januar 2014 eröffnet werde und noch einiges zu tun war. Zuerst die Gestaltung der ganzen Räumlichkeiten und dann natürlich die Planungen für die folgenden Monate. Ich war schon etwas beruhigt, dass ich keinen Rohbau vorfand. Zum größten Teil waren die Räume auch schon einge richtet. Mein erster Eindruck war, dass es noch einiges zu tun gab und keine Langeweile aufkommen würde. Ich dachte mir, dass es einmal was anderes ist, von “Beginn“ an dabei zu sein und vielleicht ein paar Ideen einbringen zu können. Es ist doch was anderes bei einer “Geburt“ dabei zu sein, als wenn man alles schon vorfindet. Das Positive war auch, dass wir nach Ideen gefragt wurden wie zum Beispiel die Gestaltung der Räume. Für mich war auch die Einteilung der verschiedenen Dienste inner halb der Tagesstätte ganz neu. Das gab es in meiner vorherigen zweijährigen Ergotherapie nicht. Natürlich war die Einteilung der Dienste nicht so einfach, weil ja noch nicht ausreichend Leute zur Verfügung standen. Hinzu kam, dass einige elektrische Anschlüsse noch nicht fertig waren. So mussten wir z.B. anfangs das Geschirr mit der Hand in Plastikwannen spülen, bis wir in den Genuss der schon vorhandenen Spülmaschine kamen. Die Bereitschaft war aber groß, so dass wir auch dies in den ersten Wochen meisterten. Wir gingen dann auch gemeinsam einkaufen, um noch einiges an Mobiliar anzuschaffen sowie ein paar Kleinigkeiten für die Küche und Bastelarbeiten. Dazu machten wir uns noch Gedanken, wie wir die Wände gestalten können. Im März starteten wir unser erstes Projekt. Wir begannen eine Wand in der Tagesstätte mit geometrischen Figuren zu bemalen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Andere Wände werden noch folgen. Parallel liefen auch die Vorbereitungen für die offizielle Eröffnungsfeier. Die Organisation und der Ablauf der Eröffnungsfeier sind gut gelaufen. Danach stand auch schon Ostern vor der Tür. Wir planten einen Osterbrunch, und dank der gemeinschaftlichen Zusammen arbeit war auch der Brunch ein voller Erfolg. Es folgte wieder ein gemeinschaftliches Projekt, welches der Verschönerung der Tagesstätte diente. Zwischendurch unternahmen wir auch verschiedene Ausflüge wie zum Beispiel in den „Frankfurter Zoo“ und in den „Palmengarten“. Die Zeit raste, und das erste Jahr neigte sich dem Ende zu, Weihnachten rückte näher. Und auch hier waren wir gemeinsam tätig, was die Weihnachtsvorbereitung betraf. Wir schmückten unseren Weihnachtsbaum mit zum Teil selbst gebasteltem Weihnachtsschmuck. Auch die Fenster wurden nicht verschont. Hinzu kam noch ein ausgiebiges Weihnachtsessen. So wurde das erste Jahr “Tagesstätte Steinbach“ vollbracht. Im Großen und Ganzen war es ein erfolgreiches Jahr 2014. Durch den gemeinschaftlichen Zusammenhalt auch bei kleineren auftretenden Problemen können wir von uns behaupten, dass wir Großes geleistet haben. Mit diesem Gedanken gehe ich positiv dem zweiten Jahr “Tagesstätte Steinbach“ entgegen. Euer A. Spieler 26 ... Tagesstätte Steinbach Probewochen zum Kennenlernen. Weitere Klienten kamen dazu, andere meldeten sich aus den unterschiedlichsten Gründen wieder ab. Es entstand ein geregelter, aber nie langweiliger Alltag in unserer Tagesstätte. Am 11. April 2014 fand unsere Eröffnungsfeier statt. Im Rahmen von ca. 90 Gästen wurde mit vielen Grußworten, Fachvorträgen, musikalischen Beiträgen und bei gutem Essen unsere Tagesstätte eingeweiht. Die Presse war auch dabei, um später die interessierte Öffentlichkeit teilhaben zu lassen. Rückblickend allen helfenden Händen an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für die Unterstützung. Nur so konnte die Feier so gut gelingen! Geplant war, individuell angepasste Arbeitsmöglichkeiten im Rahmen eines Zuverdienstprojektes in Steinbach zu schaffen. Idee war, im Eingangsbereich des Bürohochhauses, in dem sich unsere Tagesstätte befindet, eine Cafeteria zu betreiben. Die Planungsphase von Mai bis November 2014 wurde mit Fördermitteln der Aktion Mensch und Eigenmitteln von Perspektiven finanziert. Unter Einbeziehung der Ergebnisse einer gastronomischen Fachberatung und Beratungen durch eine Firma, die sich auf Integrationund Zuverdienstprojekte spezialisiert hat, kamen wir zu dem Ergebnis, dass sich das Projekt am vorgesehenen Standort in den zur Verfügung stehenden Räumlich- keiten leider nicht realisieren lassen würde, und nahmen etwas enttäuscht Abstand davon. Aber wir lassen uns nicht entmutigen. Im Augenblick planen wir, einen mobilen Mittagstisch auf Vorbestellung in unserem Bürohaus anzubieten. In den Bereichen Zubereitung und Auslieferung sollen Zuverdienstmöglichkeiten für die Klienten unserer Tagesstätte geschaffen werden. Hinsichtlich der Realisierung dieser Idee sind wir optimistisch und freuen uns auf neue Herausforderungen! Heute kennen sich Mitarbeiter und Klienten gut. Eine gute Gruppe, die sich u.a. durch einen respektvollen Umgang miteinander auszeichnet, ist entstanden. Viel haben wir schon miteinander erlebt! Neue Klienten werden offen und freundlich begrüßt und aufgenommen. Ganz unverbindlich kann man die Tagesstätte donnerstagnachmittags beim Besuch unseres kürzlich eröffneten Café Panorama kennenlernen. In unserer Tagesstätte haben wir noch Platz für weitere Interessenten. Wir freuen uns auf Verstärkung, neue Anregungen und weiterhin einen lebendigen Alltag miteinander! Wir, das sind die Mitarbeiter der Tagesstätte Steinbach: Sabine Beyer, Daniel Klein und Bunthanoun Mages. Jahresbericht 2014 27 Statistik der Tagesstätte Steinbach Platzzahl 2012 2013 2014 16 16 16 Besucher 2014 Männlich 10 Weiblich 10 Gesamt 20 Fluktuation 2014 Neuaufnahmen 20 Abmeldungen 9 Entlassungen 2014 Alter der Besucher 2014 18 – 29 Jahre 3 30 – 39 Jahre 5 40 – 49 Jahre 4 50 – 59 Jahre 5 Älter als 60 3 Vorrangige Diagnose 2014 Psychose aus d. schizophr. Formenkreis 10 Depression 4 Bipolare Störung 0 Persönlichkeitsstörung 3 WFB 0 Posttraumatische Belastungsstörung 0 Stationäre Unterbringung 2 Suchterkrankung 2 Teilstationäre Ergotherapie 0 Körperbehinderte 0 Keine weitere Tagesstruktur 5 Andere 1 Sonstiges 2 Wohnorte 2014 Vermittlungen über 2014 Königstein 0 Niedergelassene Ärzte 0 Kronberg 2 Tagesklinik 0 Oberursel 10 PSKB 3 Steinbach 5 Gesetzliche Betreuer 0 Bad Homburg 0 Selbstmelder 5 Friedrichsdorf 2 Klinik 1 MTK, Ffm 1 Betreutes Wohnen 11 Therapeuten 0 Taunus Zeitung 14.03.2014 Taunus Zeitung 14.04.2014 Gestalten mit Farben mal ganz anders Am 12. November 2014 hat in der Tagesstätte Steinbach eine neue Gruppe angefangen, die von Frau Beyer geleitet wird und „Gestalten mit Farben mal ganz anders“ lautet. Als uns Frau Beyer schon vor einiger Zeit berichtete, dass es ein neues Gruppen angebot geben soll, waren wir sehr neugierig, was für Angebot es sein wird. Die Gruppe findet jeden Mittwoch statt, außer an den Ausflugstagen. In der Gruppe arbeiten wir mit verschiedenen Blattformaten, die wir uns frei aussuchen dürfen – große, klei ne, feine und grobe Blätter. Dazu gibt es dann auch verschiedene Malwerkzeuge wie z.B. Farbrollen, Schwämme, Pinsel, Spach tel usw. Zusammen dürfen wir uns dann aussuchen, mit welchem Werkzeug und Material gearbeitet wird. Dazu gibt es noch eine schöne und große Vielfalt an Farben. In der Gruppe benutzen wir Gouache-Farben, die Acrylfarben relativ ähnlich sind. Bevor wir dann mit dem Malen anfangen, gibt es ein kleines Blitzlicht, in dem wir sagen, wie es uns geht und wie wir uns fühlen. Danach gibt Frau Beyer uns eine Aufgabe, die wir mit verschiedenen Techniken – wie z.B. mit geschlossenen Augen malen, im Stehen, im Sitzen oder auch nur mit der linken Hand – ausführen sollen. Es ist unterschiedlich. Einmal mussten wir das ganze Blatt einkleistern – mit Tapetenkleister – und dann das Blatt mit einer Farbe anmalen und dann mit der gleichen Farbe unseren Namen auf das Blatt aufbringen oder Farbe wegnehmen. Danach konnten wir auch mehr Farben auf das Blatt bringen, um so an unserem Bild weiter zu arbeiten. Ich persönlich freue mich schon jede Woche, wenn es Mittwoch ist. Mir macht es viel Spaß, weil man nie vorher weiß, was es für Aufgaben geben wird und was später für ein Bild entsteht. Jeder schaut aus einer anderen Sicht und sieht damit etwas Anderes im Bild. Patricia Karadas 28 Oberurseler Woche 24.04.2014 Jahresbericht 2014 29 Betreutes Wohnen Betreutes Wohnen ist ein ambulantes Hilfsangebot für Menschen, die aufgrund einer seelischen oder körperlichen Erkrankung vorübergehend oder auf Dauer Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags benötigen. Die Hilfe richtet sich an Menschen mit einer psychischen Erkrankung, einer Suchterkrankung oder einer Körper- bzw. Sinnesbehinderung, die in der eigenen Wohnung alleine oder mit Familienangehörigen leben. Unser Zuständigkeitsbereich umfasst die Stadt Frankfurt am Main und den Hochtaunuskreis. Die Ziele und Hilfen im Betreuten Wohnen sind vielfältig und können sehr unterschiedlich sein. Wir erarbeiten mit den Klienten die Ziele, stimmen Art und Ausmaß der Hilfen darauf ab, beantragen aufgrund des so erstellten Hilfeplanes die Kosten beim zuständigen Kostenträger bzw. stellen den Hilfeplan entweder im Beisein des Klienten / gesetzlichen Betreuers oder ohne ihn in der regionalen Hilfeplankonferenz vor. Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und Körper- oder Sinnesbehinderung im Hochtaunuskreis Relevante Themen dabei sind: Materielle Grundversorgung Entlastende Gespräche und Hilfen zur Alltagsbewältigung, wie z. B. Haushaltsführung oder Umgang mit Geld Unterstützung im Umgang mit Behörden Hilfen zur Strukturierung des Tagesablaufes und zur Freizeitgestaltung Unterstützung beim Aufbau und Erhalt sozialer Kontakte Hilfen in Krisensituationen und Besuche in der Klinik Begleitung zu Ärzten und Therapeuten Rückfallprophylaxe Einbeziehung und Koordinierung weiterer Hilfen (z. B. Pflegedienste, Haushaltshilfen) Gespräche mit Familienangehörigen Freizeit- und Gruppenangebote Je nach Hilfebedarf finden ein oder mehrere Kontakte pro Woche statt. Möglich sind Hausbesuche, Termine in unseren Räumen oder Begleitung außer Haus. Die Betreuten Wohngemeinschaften in Friedrichsdorf-Köppern (Jutta-HappelHaus) und Bad Homburg (Dietigheimer Straße) bieten Platz für zehn alkoholabhängige Bewohnerinnen und Bewohner, die für den Erhalt der abstinenten Lebensweise einen besonderen Schutz benötigen. Die Kosten für das Betreute Wohnen übernimmt in der Regel der Landeswohlfahrtsverband Hessen, sofern festgelegte Einkommens- und Vermögensgrenzen nicht überschritten werden (Eingliederungshilfe nach § 53/54 SGB XII). 32 Auch im Jahre 2014 ist die Anzahl der Menschen gestiegen, die von uns im Rahmen des Betreuten Wohnens unterstützt werden. Voraussichtlich werden diese Zahlen – in Anbetracht der Ende des Jahres weiterhin starken Nachfrage – auch in 2015 weiter steigen. Außerdem benötigen Klienten viel Unterstützung, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu behaupten. Da die meisten in der Regel nur wenige Stunden arbeiten können, bleiben nur wenig adäquate Möglichkeiten, eine angemessene Beschäftigung aufnehmen zu können. Schwerpunkte in der Arbeit des Betreuten Wohnens bilden u.a. der Wohnungsmangel und die entsprechenden Wohnungssuchen, der Geldmangel in Familien, welcher den Erwerb von Alltags- und Gebrauchsgegenständen, die Freizeitmöglichkeiten und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nachhaltig erschwert. Für Klienten aus dem Betreuten Wohnen gibt es eine Vielzahl an Gruppenangeboten. Jährlich wird eine Ferienfreizeit angeboten, welche 2014 z. B. nach Dresden führte. Auch an einer Reise nach Berlin haben einige Klienten des Betreuten Wohnens teilgenommen. Außerdem probt der Perspektivenchor einmal wöchentlich in den Räumen der Tagesstätte Oberursel. Dreimal wöchentlich bieten auch unsere offenen Cafétreffs in den Tagesstätten in Oberursel, Königstein und Steinbach Kontaktmöglichkeiten. Zweiwöchentlich bieten wir eine Gesprächsgruppe für Menschen aus dem Betreuten Wohnen oder den PSKBs an. Einmal monatlich kann man an den von der Tagesstätte organisierten Monatsausflügen teilnehmen. Weitere Schwierigkeiten bereiteten auch in 2014 Unterbrechungen der Stromversorgung bei Klienten aufgrund von ausstehenden Zahlungen, insbesondere wenn Kinder mit im Haushalt leben. Nach wie vor sind Kommunikationsprobleme mit dem Hochtaunuskreis zu verzeichnen, sehr oft z. B. sind Sachbearbeiter/innen über Wochen nicht zu erreichen. Seit kurzem wird in Oberursel auch eine Disco mit einem breiten Spektrum an Musikauswahl und kleinen Snacks angeboten, die alle zwei Monate stattfindet. Zum gemütlichen Beisammensein bei der jährlichen Weihnachtsfeier waren natürlich auch die Klienten des Betreuten Wohnens eingeladen. Jahresbericht 2014 33 ... Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung und Körper- oder Sinnesbehinderung im Hochtaunuskreis Die Suche nach Wohnräumen für unsere Klientel ist im Betreuten Wohnen ein brennendes Thema. Der Wohnungsmarkt im Hochtaunuskreis ist sehr angespannt. Dies trifft insbesondere auf das Segment der Ein- bis Zweizimmerwohnungen zu. Leider sind kleine Wohnungen, die die vom Landratsamt festgelegten Mietobergrenzen nicht überschreiten, sehr dünn gesät. Zudem lehnen viele private Vermieter Menschen, die von Sozialhilfeleistungen leben, als Mieter grundsätzlich ab. Deshalb waren wir auch in 2014 auf der Suche nach Wohnungen, die wir gegebenenfalls anmieten und an unsere Klientel weitervermieten können. Leider konnten wir kein für unsere Anforderungen passendes Objekt finden. Umso mehr freuen wir uns, dass sich eine Idee für eine Wohngemeinschaft in Königstein entwickelte. Hier kam ein sozial sehr engagierter Wohnungseigentümer aus Königstein mit dem Angebot auf uns zu, sein Privathaus für eine Wohngemeinschaft für psychisch erkrankte Menschen, die von unserem Verein betreut werden, anzubieten. Es fanden mehrere Gespräche mit dem Ziel statt, die Idee zu konkretisieren und konzipieren. Im Mai 2015 konnten wir die Wohngemeinschaft eröffnen. Da sich einige wohnungssuchende junge Erwachsene unter unseren Nutzern des Betreuten Wohnens befinden, für die eine Wohngemeinschaft der ideale Übergang vom Leben bei den Eltern zum selbständigen Wohnen darstellt, haben wir uns entschieden, diese Wohngemeinschaft speziell für junge Menschen anzubieten. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die Offenheit und Großzügigkeit des Vermieters, die uns immer wieder überrascht haben, bedanken. Wir sind der Ansicht, dass wir uns als soziale Organisation für eine Erweiterung des verfügbaren bezahlbaren Wohnraums engagieren müssen. Ein Vorhaben, welches auch weiterhin ganz oben auf der Agenda steht. Jorge Chalmovsky, Svea Horn Statistik Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung im Hochtaunuskreis Anerkannte LVW Platzzahl 2013 2014 52 57 72 2013 2014 Anzahl Nutzer, finanziert über 2012 Betreuungsdauer 2012 2013 2014 Unter 1 Jahr 20 29 29 1 – 2 Jahre 26 32 35 3 – 5 Jahre 16 14 20 Länger als 5 Jahre 21 23 31 2012 2013 2014 LWV 70 82 101 Jugendamt 2 2 2 Örtliche Sozialhilfeträger 0 1 0 Einkommensart Selbstzahler 11 13 12 ALG II 20 27 36 Gesamt 83 98 115 SGB XII 15 17 18 ALG I 0 0 0 2012 2013 2014 Rente 28 42 45 Betreuungsziele erreicht 5 3 6 Erwerbseinkommen 7 7 6 Wechsel zu anderem Träger 2 1 1 Vermögen 2 Zuzahlung 1 0 0 Sonstiges Abbruch 3 4 2 Umzug 1 0 2 Tod 0 0 1 2013 Beendigung der Betreuung Fachleistungsstunden pro Jahr 2012 5 5 8 2012 2013 2014 Tagesstätte 12 15 17 WfB 3 4 3 2014 Teilst. Ergotherapie 0 0 0 Tagesstruktur Unter 98 12 18 15 Ausbildung / Schule 0 1 0 99 31 39 48 Beschäftigungsmaßnahme 1-€-Job 1 0 0 120 21 22 29 Qualifizierungsmaßnahmen 0 2 2 147 12 9 11 Umschulung 0 0 0 198 6 9 9 Berufstätigkeit / Teilzeit 10 10 5 288 und mehr 1 1 3 Betreuung durch Familie 6 10 22 2012 2013 2014 Sonstige 1 3 6 18 – 29 Jahre 6 12 16 Keine 50 53 60 30 – 39 Jahre 17 19 26 Wohnform 2012 2013 2014 40 – 49 Jahre 20 23 29 Allein 53 61 66 50 – 59 Jahre 24 24 25 In Familie/Partnerschaft 19 32 44 60 Jahre und älter 16 19 19 BWG 0 0 1 WG 2 5 3 Fluktuation 2012 2013 2014 Pflegeheim 1 0 1 Abmeldungen 12 8 12 Neuaufnahmen 20 26 29 Wohnorte 2012 2013 2014 Friedrichsdorf 1 1 3 2012 2013 2014 Königstein 7 10 9 7 2 20 Kronberg 11 16 18 Tagesstätte 6 Oberursel 31 36 43 PSKB / Suchtberatung 5 7 41 Steinbach 13 11 10 Facharzt 0 2 7 Bad Homburg 13 16 18 Gesetzliche Betreuer 1 3 13 Hintertaunus 5 4 5 SPDI 4 2 8 MTK / Wetteraukreis 2 4 2 Internet 2 Frankfurt 0 0 3 Sonstige 18 Sonstige 0 0 4 Alter der Klienten Vermittlung über Klinik / Fachklinik / Ambulanz 34 2012 3 10 Statistik Betreutes Wohnen für Menschen mit einer Körper- oder Sinnesbehinderung im Hochtaunuskreis Anerkannte LVW Platzzahl 2012 2013 2014 6 6 6 2013 2014 6 9 9 2012 2013 2014 Anzahl Nutzer, finanziert über 2012 LWV Beendigung der Betreuung Abbruch Fachleistungsstunden pro Jahr 2012 2 2013 2014 Betreuungsdauer Betreutes Wohnen für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im Hochtaunuskreis 2012 2013 2014 Unter 1 Jahr 1 4 0 1 – 2 Jahre 1 2 3 3 – 5 Jahre 3 2 4 Länger als 5 Jahre 1 1 2 Einkommensart 2012 2013 2014 Grundsicherung 3 3 4 Rente 2 2 4 Erwerbseinkommen 1 1 1 2012 2013 2014 Tagesstätte 1 1 1 Berufstätigkeit 1 1 1 Keine 4 7 7 2012 2013 2014 Allein 53 61 6 in Familie/Partnerschaft 19 32 3 BWG 0 0 0 WG 2 5 0 Pflegeheim 1 0 0 Wohnorte 2012 2013 2014 Königstein 1 2 2 Kronberg 1 0 0 Oberursel 1 0 0 Steinbach 1 1 1 Unter 98 12 18 15 99 31 39 48 120 21 22 29 147 12 9 11 198 6 9 9 288 und mehr 1 1 3 2012 2013 2014 18 – 29 Jahre 1 2 0 30 – 39 Jahre 0 0 1 40 – 49 Jahre 3 3 4 50 – 59 Jahre 2 4 3 60 Jahre und älter 0 0 1 Fluktuation 2012 2013 2014 Abmeldungen 1 1 2 Neuaufnahmen 1 3 0 2012 2013 2014 7 2 20 Hintertaunus 2 4 4 Tagesstätte 6 Bad Homburg 0 2 2 PSKB / Suchtberatung 5 7 41 Facharzt 0 2 7 Gesetzl. Betreuer 1 3 13 SPDI 4 2 8 Internet 2 Sonstige 18 Alter der Klienten Vermittlung über Klinik/Fachklinik/Ambulanz 36 3 10 Tagesstruktur Wohnform Das Team des Betreuten Wohnens Sucht hat im Berichtszeitraum einige Höhen und Tiefen erlebt. Im Jahr 2014 mussten wir leider den Tod von zwei unserer Klienten verkraften. Die Klienten wurden über einen langen Zeitraum in ihrer schweren Krankheit begleitet. Neben dem zeitlichen Aufwand für die gewünschte Begleitung zu Ärzten, Behandlungen in Kliniken kamen viele Einzelgespräche hinzu. Trotz zeitweiser Hoffnung auf Besserung verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zusehends. In unseren Teamsitzungen und der Supervision kamen diese schwierigen Arbeitsinhalte zur Sprache. male Zeitrahmen ist für das Betreute Wohnen günstig, ab wann steigt die Gefahr der Hospitalisierung? Wie sieht ein für den Klienten günstiger Ablösungsprozess aus, welche Hilfeangebote stehen alternativ zur Verfügung? Viele unserer Klienten wohnen im Hintertaunus. Die Anbindung an den ÖPNV ist teilweise unbefriedigend. Unser Ansatz, Klienten so viel wie möglich selbst erledigen zu lassen, zu Beratungsgesprächen in unsere Büros kommen und selbständig Behörden und Ärzte aufzusuchen, ist schwierig. Zum einen sind es die Fahrtkosten, die teilweise zehn Prozent des Regelsatzes überschreiten und nicht erstattungsfähig sind, zum anderen ver Das „Älterwerden“ unserer Klienten ursachen schlechte Verkehrs- und Anbeschäftigte uns zunehmend. Wir bespraschlussverbindungen lange Wartezeiten. chen speziell mit unseren älteren Klienten Dies führt dazu, dass wir im Rahmen undie Vorteile einer Patientenverfügung und serer aufsuchenden Arbeit mehr Fahrzeiboten bei der Umsetzung unsere Unterten „produzieren“ als wir dies unter dem stützung an. Weiterhin stellten wir einen Aspekt der Verselbständigung unserer Leitgedanken des Vereins Perspektiven, Klienten letztlich wünschen. das Prinzip der Enthospitalisierung, in Viele unserer Klienten beziehen Leisden Fokus unserer Überlegungen. Viele tungen nach dem SGB II, sind dem Grununserer Klienten werden schon länger als de nach arbeitsfähig. Häufig ist jedoch fünf Jahre durch das Betreute Wohnen wegen der Suchterkrankung und deren unterstützt. Es ist offensichtlich, dass vieFolgeerscheinungen an eine Vermittlung le dieser Menschen auch weiterhin auf in den zweiten oder gar ersten ArbeitsBegleitung und Hilfe bei der Bewältigung markt nicht zu denken. Diese Menschen ihrer Angelegenheiten angewiesen sind. benötigen aber für die Stabilisierung ihrer Auch müssen wir uns mit dem Gedanken Abstinenz eine Tagesstruktur. Aus unserer beschäftigen, dass einige unserer Klienfachlichen Sicht wäre eine Tagesstätte ten von heute auf morgen zumindest in eine geeignete Maßnahme. Aber hier hat ihren basalen Fähigkeiten stark eingeder Gesetzgeber einen Riegel vorge schränkt werden könnten. Hier begannen schoben, da Bezieher von SGBII keinen wir eine Diskussion, die letztlich noch Anspruch auf Eingliederungsleistungen nicht abgeschlossen ist: welcher maxi haben. Jahresbericht 2014 37 ... Betreutes Wohnen für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im Hochtaunuskreis ... Betreutes Wohnen für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im Hochtaunuskreis Unser neues Büro in der Nehringstraße 2, Bad Homburg Wir konnten im Berichtszeitraum nicht durchgängig unsere Plätze in den Betreuten Wohngemeinschaften belegen. Dies lag nicht an einer mangelnden Nachfrage sondern häufig an zu geringer Bereitschaft zur Abstinenz. Wie in den vergangenen Jahren war die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern, den Mitarbeitern der Vitos Hochtaunus gGmbH, der Salusklinik Friedrichdorf und der Fachklinik Vielbach, erfolgreich. Die Zusammenarbeit mit rechtlichen Betreuern verlief größtenteils – aber nicht in allen Fällen – positiv. Gemeinsame Treffen mit den Klienten, Absprachen bezüglich der Aufgabenverteilung zwischen rechtlichen Betreuern und Mitarbeitern des Betreuten Wohnens waren zwar vereinbart, wurden aber nicht immer seitens der rechtlichen Betreuung eingehalten. 38 Auch die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt war nicht immer zufriedenstellend. Mehrfach kam es zu verspäteten Bearbeitungen von Anträgen bzw. Auszahlungen von Leistungen, obwohl alle geforderten Unterlagen eingereicht waren. Ombudsmann Waldemar Schütze, leistete immer hilfreiche Unterstützung. Wie im vergangenen Jahr konnten auch in 2014 einige unserer Klienten an einem von der R&V Versicherung angebotenen Reitevent teilnehmen. Dieser Tag wurde im Nachhinein von allen Teilnehmern als sehr gelungen bezeichnet. Der Umgang mit Pferden und das gemeinsame Essen machten den Tag unvergesslich. Außerdem gab es mit einer Gruppe von fünf Klienten einen Ausflug in den Holiday Park bei schönen sommerlichen Temperaturen mit viel guter Laune und lächelnden Gesichtern. Beim Sommerfest von vitos Waldkrankenhaus Köppern boten wir leckere Crepes an, und es ergaben sich viele gute Gespräche. Zwischen den Jahren wurde wieder ein besinnlicher Nachweihnachtsbrunch angeboten. Im letzten Jahresbericht beschrieben wir den Umzug in die neuen Büroräume in der Schleußnerstraße in Bad Homburg. Die Räumlichkeiten wurden nicht zuletzt wegen der zentralen und verkehrsgünstigen Lage vermehrt aufgesucht. Trotzdem waren wir bereits ab der Mitte des Jahres aufgrund von Platzmangel auf der Suche nach neuen, größeren und moderneren Büroräumen, die wir letztlich in der Nehringstraße gefunden haben. Dort befinden sich unsere Räume seit dem 1. April 2015. Wolfgang Busold Meine Erfahrung mit Perspektiven e.V. Nach einer relativ langen Suchtgeschichte und einer darauf folgenden Therapie entschloss ich mich dazu, in die Betreute Wohngemeinschaft von Perspektiven e.V. einzuziehen. Von Anfang an wurde ich dort sehr gut betreut, und wann immer ich Hilfe brauchte, vor allem bei Behördengängen, war ein Mitarbeiter für mich da. Da nach einem längeren Therapieaufenthalt vor allem eine regelmäßige Tagesstruktur wichtig ist, fühlte ich mich bei Perspektiven erst recht wohl, weil dieser Verein zusammen mit den Klienten behutsam schaut, was das Richtige für den jeweiligen Klienten ist. Auch die immer wieder stattfindenden Veranstal tungen von Perspektiven, wie zum Beispiel ein Reitausflug, an dem ich letztes Jahr teilgenommen habe, sind wirklich hilfreich für eine anhaltende dauerhafte Abstinenz. Jeder tierliebende Mensch weiß, wie heilsam Tiere sein können, und gerade Pferde sind für mich persönlich ganz wunder volle Tiere. Wir fuhren mit einem Großraumtaxi auf einen Reiterhof mit Therapiepferden, die natürlich auch einen speziellen Instinkt für Menschen besitzen. Es gab leckeres Essen, und wir verbrachten viel Zeit mit den Pferden. Das war wirklich ein tolles Erlebnis. Auch Reisen werden ab und zu von Perspektiven organisiert. An Weihnachten fand eine tolle Weihnachtsfeier statt, und generell macht Perspektiven e.V. einfach ganz viel für und rund um die Klienten. Also ich kann jedem Süchtigen, der vor hat, abstinent zu leben, und für den Betreutes Wohnen eine Option ist, zu Perspektiven e.V. zu gehen! Jahresbericht 2014 39 Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung in Frankfurt am Main Statistik Betreutes Wohnen für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im Hochtaunuskreis Anerkannte LVW Platzzahl 2012 2013 2014 35 35 35 2013 2014 Anzahl Nutzer, finanziert über 2012 LWV 39 37 40 Selbstzahler 0 1 1 Andere 2 1 1 Gesamt 41 39 42 2012 2013 2014 Betreuungsziele erreicht 0 1 Wechsel in Wohnheim 1 0 Umzug 0 0 Abbruch 5 Tod 0 Beendigung der Betreuung Fachleistungsstunden pro Jahr 2012 Einkommensart 2012 2013 2014 ALG II 21 15 16 Grundsicherung 7 12 15 ALG I 3 1 0 Rente 7 14 13 Erwerbseinkommen 6 10 9 Sonstiges 2 1 2 Mehrfachnennungen möglich Tagesstruktur 2012 2013 2014 Tagesstätte 4 6 12 Teilst. Ergotherapie 5 8 5 2 Beschäftigungsmaßnahme 1-€-Job 4 0 2 6 4 Qualifizierungsmaßnahme 2 0 1 1 3 Berufstätigkeit 6 7 6 2013 2014 Betreuung der Familie 0 0 0 Sonstige 7 8 9 Keine 13 10 9 Unter 89 3 5 6 99 15 10 4 120 12 5 6 147 8 12 9 Wohnform 198 5 12 21 2012 2013 2014 18 – 29 Jahre 1 2 2 30 – 39 Jahre 4 3 5 40 – 49 Jahre 14 10 12 50 – 59 Jahre 11 11 12 60 Jahre und älter 11 13 11 Fluktuation 2012 2013 Abmeldungen 6 Neuaufnahmen Alter der Klienten Mehrfachnennungen möglich 2012 2013 2014 Allein 30 25 25 In Familie / Partnerschaft 2 3 4 BWG 10 13 14 Mehrfachnennungen möglich Wohnorte 2014 Friedrichsdorf 16 Oberursel 3 Steinbach 3 2014 Bad Homburg 14 8 9 Hintertaunus 6 8 6 10 2012 2013 2014 Unter 1 Jahr 4 6 12 1 – 2 Jahre 14 8 5 2 – 3 Jahre 8 5 3 3 – 5 Jahre 7 10 11 Länger als 5 Jahre 8 10 11 Betreuungsdauer Das Frankfurter Projekt Betreutes Einzelwohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung ist seit über 20 Jahren ein fester Bestandteil des gemeindepsychiatrischen Versorgungsnetzes in Frankfurt am Main. Als einer von inzwischen zehn Anbietern von Betreutem Einzelwohnen im Frankfurter Stadtgebiet betreute das Frankfurter Team im Jahresverlauf 2014 insgesamt 85 Klienten mit einer psychischen Erkrankung / seelischen Behinderung. Es gab über 60 Anfragen zum Betreuten Einzelwohnen, in über 40 Informationsgesprächen – auf Wunsch auch direkt bei den anfragenden Personen vor Ort – wurden Betroffene, Angehörige und Multiplikatoren über das Leistungsspektrum, die Zugangsvoraussetzungen und in Frage kommende komplementäre Hilfen aufgeklärt. Da das Betreute Einzelwohnen von Perspektiven in Frankfurt am Main sektorübergreifend tätig ist und im ganzen Frankfurter Stadtgebiet Klienten betreut, ist eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit mit den vier Kliniken der Pflichtversorgung (Klinik für Psychiatrie und Psy chotherapie am Markus-Krankenhaus, Klinik Hohe Mark, Zentrum der Psychiat rie der Johann-Wolfgang-Goethe-Universi tät und der Klinik für Psychiatrie und Psy chotherapie der Städtischen Kliniken Frankfurt am Main Höchst) und der Vitos Klinik Bamberger Hof, dem Gesundheitsamt, den acht Sozialrathäusern und vier Jobcentern ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. Der Anteil der Klienten, der sich über Sozialleistungen (ALG II, Grundsicherung bzw. Rente und ergänzender Grundsicherung) finanziert, hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Es kommt immer häufiger zu prekären finanziellen Situationen und – wenn sämtliche Ersparnisse aus besseren Zeiten aufgebraucht sind – zu Bedarfen, die von den Hilfe sätzen nicht abgedeckt sind (z. B. Brille, Tierarzt). Da die meisten Klienten aufgrund der Schwere ihrer Erkrankung Mehrfachnennungen möglich Weihnachtsfeier mit Mitarbeitern der Deutsche Bank AG, Frankfurt am Main 40 Jahresbericht 2014 41 ... Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung in Frankfurt am Main nicht in der Lage sind, sich etwas im Rahmen der Zuverdienstgrenzen hinzu zuverdienen, bleibt oft nur der Rückgriff auf knappe Spendenmittel. Deshalb freut sich das Frankfurter Team besonders, das zweite Jahr in Folge die Hilfe der Deutsche Bank AG für die Ausrichtung der Weihnachtsfeier gewinnen zu können. Die Unterstützung beschränkte sich hierbei nicht nur auf finanzielle Mittel. Darüber hinaus engagierten sich die Mitarbeiter der Abteilung Global Transaction Banking / Client & Operatio nal Risk bei der Gestaltung und Durchführung der Weihnachtsfeier. Ein weiteres Highlight war die Fahrt nach Berlin, an der 10 Klienten auf Einladung der hessischen Bundestagsabgeordneten der Linken Sabine Leidig teilgenommen hatten. Die Teilnehmer bekamen einen Einblick in die Arbeit des deutschen Bundestages und besuchten zahlreiche Orte kultureller, politischer und historischer Bedeutung in und um Berlin. 2014 gab es viele andere Angebote für Groß- und Kleingruppen. Darunter fallen „Klassiker“ wie das Osterfrühstück, die Grillfeier, der Besuch der hr4 Schlagerstar parade und der Frühstückstreff an jedem letzten Donnerstag im Monat. Auch Angebote wie ein Kleider-Café mit Kleiderbasar, Schmuckbasteln und Plätzchenbacken wurden ebenfalls gerne angenommen. Die Ausstellung mit dem Titel SOS – Ich krieg die Krise – Visuelle Darstellungen aus dem Spannungsfeld der Krise, die im Rahmen der Frankfurter Psychiatrie woche stattfand und sich aus Bildern, Texten und Objekten von Klienten zusammensetzte, zog auch zahlreiche Besucher an. Anerkannte LVW Platzzahl 2012 2013 2014 55 55 65 2013 2014 Anzahl Nutzer, finanziert über 2012 2012 2013 2014 Unter 1 Jahr 9 15 10 1 – 2 Jahre 16 14 13 3 – 5 Jahre 21 19 24 Länger als 5 Jahre 28 32 35 2012 2013 2014 63 71 75 Jugendamt 4 3 2 Örtl. Sozialhilfeträger 0 0 0 Einkommensart Selbstzahler 7 6 5 ALG II 14 14 21 2012 2013 2014 Grundsicherung 35 37 36 Betreuungsziele erreicht 0 0 0 ALG I 0 1 1 Wechsel zu anderem Träger 0 0 1 Rente 37 44 36 Zuzahlung 3 3 1 Erwerbseinkommen 6 6 4 Abbruch 1 7 2 Sonstiges 13 14 8 Umzug 1 3 0 Tod 0 0 2 2013 2014 Beendigung der Betreuung Unter 89 11 7 6 99 8 9 8 120 17 12 11 147 27 29 28 198 8 18 22 200 und mehr 3 2 1 Alter der Klienten Im Rahmen der Kooperation mit dem Imkerverein Frankfurt e.V. konnten wir unseren Klienten erneut ein Zuverdienstprojekt anbieten. Nach einer Schulung zu dem Basiswissen über Imkerei, Bienen und Honig übernahmen jeweils Teams aus Klienten und psychosozialen Fachkräften oder Imkern Verkaufsschichten im traditionsreichen Verkaufsstand auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt. Betreuungsdauer LWV Fachleistungsstunden pro Jahr 2012 Andrea Kempf 42 Statistik Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung in Frankfurt am Main Mehrfachnennungen möglich Tagesstruktur 2012 2013 2014 Tagesstätte 6 6 6 WfB 6 5 5 Teilst. Ergotherapie 0 1 2 Ausbildung/Schule 3 3 2 Beschäftigungsmaßnahme 1-€-Job 0 3 0 Qualifizierungsmaßnahme 0 0 1 Berufstätigkeit 2 3 2 Betreuung der Familie 3 4 5 Sonstige 6 8 9 Keine 48 47 58 2012 2013 2014 2012 2013 2014 18 – 29 Jahre 13 13 15 30 – 39 Jahre 16 18 16 40 – 49 Jahre 17 18 17 Wohnform 50 – 59 Jahre 17 21 22 Allein 60 63 63 60 Jahre und älter 7 10 12 In Familie / Partnerschaft 14 18 19 Fluktuation 2012 2013 2014 BWG 0 0 0 Abmeldungen 5 13 6 Diagnose 2012 2013 2014 Neuaufnahmen 12 13 10 Psychose a. schizophr. Formenkreis 24 24 23 2012 2013 2014 Depression 30 36 39 Psychiatrische Klinik / Fachklinik 4 5 5 Bipolare Störung 5 5 6 Nachsorgeeinrichtung 0 2 0 Persönlichkeitsstörung 23 28 37 Wohnheim 1 0 0 Angsterkrankung 13 14 16 Gesetzlicher Betreuer 1 0 0 Posttraum. Belastungsstörung 10 9 8 Sozialrathaus 1 0 1 Zwangserkrankung 2 2 6 SpDi 1 2 0 Sonstige 4 4 4 Vermittlung über Mehrfachnennungen möglich Jahresbericht 2014 43 Perspektiven für Kinder Unser Projekt Perspektiven für Kinder, welches sich an Kinder psychisch kranker Eltern und deren Familie richtet, ist der Modellphase entwachsen. Im Januar 2013 haben wir unsere Arbeit aufgenommen und sind jetzt schon im dritten Jahr. Inzwischen konnten wir durch die Vorstellungen unseres Projektes unsere Netzwerk- und Kooperationsarbeit erweitern. So wurde die Carls Stiftung für die Finanzierung eines zweitägigen Selbstbehauptungskurses für Mädchen gewonnen, der in den Herbstferien in unseren neuen Räumlichkeiten in Steinbach stattfand. Des Weiteren werden wir vom Lions Club Weißer Turm Bad Homburg unterstützt, der soziale Projekte mit Kindern fördert. Mit seiner Hilfe können wir Beförderungskosten zur Teilnahme an unseren Angeboten im Rahmen des Projektes finanzieren. Wir stellten unser Angebot bei Kiwi in Usingen vor, ein Angebot der Jugendhilfe Usinger Land zur Unterstützung von Familien im Alltag mit Kindern bis zum sechsten Lebensjahr. Ebenso kooperieren wir inzwischen mit den Frühen Hilfen Hoch taunuskreis, einem Angebot für Familien mit Kindern bis zum 3. Lebensjahr. Im November nahmen wir im Rahmen unserer Netzwerkarbeit am Markt der Möglich keiten mit einem Informationsstand teil. Unsere Projektvorstellung und zukünftige Teilnahme an einem interdisziplinären Arbeitskreis im Hochtaunuskreis (bestehend aus Jugendamt HTK, Jugendhilfe Usinger Land, Kiwi, Polizei HTK, Erzie hungsberatungsstelle HTK, Diakonie Bad Homburg u.a.) fördert einen einrichtungsübergreifenden konstruktiven Austausch sowie die Erweiterung unseres Hilfsangebotes für Familien und Kinder. Vorgestellt 44 haben wir uns auch in der Arbeitsgemein schaft der psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen Hessen Süd in Königstein sowie beim Jugend-, Sozial- und Sportaus schuss Bad Homburg. Folgende Fachveranstaltungen wurden besucht: Häusliche Gewalt (Hochtaunuskreis; Intervention gegen häusliche Gewalt (HIP) Fachtagung Kinder psychisch kranker Eltern (Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung e.V.) Auch hier haben wir unser Projekt vorgestellt Fachtag der Bundesarbeitsgemein schaft Kinder psychisch kranker Eltern Im Rahmen unserer Projektearbeit sind wir von der Erziehungsberatungs stelle Bad Homburg angefragt worden, ob wir einem elfjährigen Jungen den Umgang mit seinem psychisch erkrankten Vater ermöglichen können, da weitere Termine durch die Erziehungsberatungsstelle nicht mehr möglich waren. In einem anderen Fall haben wir eine psychisch kranke Mutter in einer Krise begleitet, die ihr Umgangsrecht zunächst nur aus finanziellen und kurz darauf aus existentiellen Gründen nicht ausüben konnte. Daher wurde ihr Umgangsrecht für eine gewisse Zeit ausgesetzt und erst nach Verbesserung ihrer Situation nur mittels begleiteten Umgangs erlaubt. In diesen besonderen Fällen haben wir Eltern und Kindern einen niedrigschwelligen begleiteten Umgang ermöglicht. Unsere Angebote werden weiterhin gerne angenommen und Veranstaltungen aus dem Vorjahr schon im Vorhinein von Eltern sowie von Kindern angefragt. Unsere Gruppenangebote werden überwie- ... Perspektiven für Kinder Körper gegen Übergriffe zur Wehr zu setzen. Dabei wurde auch viel gelacht, und die Mädchen kamen miteinander in einen guten Kontakt und Austausch. Beim gemeinsamen Mittagessen wurde unser Angebot für eine zukünftige Mädchengruppe sehr gut angenommen. Im Dezember wurden auf unserer Nikolausfeier Laternen gebastelt und aus essbarer Knete Plätzchen für den Weihgend von Eltern mit jüngeren Kindern an- nachtsbaum gebacken. Außerdem bekamen wir Besuch vom Nikolaus persöngenommen. Ältere Kinder und Jugendliche sind dagegen oft mehr im Einzelkon- lich, der liebe Worte und Geschenktüten für unsere Kinder dabei hatte. Im Lauf takt zu erreichen. des Jahres gab es auch diverse Einzelan Auch 2014 richteten wir wieder vergebote für Jugendliche oder einzelne schiedene Veranstaltungen aus, wie z. B. Familien. unsere Muttertagsfeier im Mai, bei der wir gemeinsam mit Eltern und Kindern Die Angebote der Kunsttherapeutin Lasagne gekocht und mit den Kindern Brigitte Torke wurden ebenfalls sehr gut Muttertagsgeschenke gebastelt haben. angenommen. Seit Anfang 2015 werden Unsere Eltern konnten sich untereinander die Kosten leider nicht mehr von der gut austauschen, und die Kinder hatten Georgieff-Stiftung bezahlt. Die Koopera beim gemeinsamen Spielen viel Spaß. tion besteht aber weiterhin in Form von Im September genossen wir mit Eltern, Gruppenangeboten durch Frau Torke als Kindern und der Kunsttherapeutin Kunsttherapeutin und Perspektiven für Brigitte Torke, mit der wir kooperieren, Kinder für Mütter und Kinder. an einem schönen Spätsommertag ein gemeinsames Picknick in einem Park in Ausblick Königstein. Im Frühjahr 2015 ist der Beginn unse Wir bekommen von den überwiegend rer Mädchengruppe geplant. Wir möchten alleinerziehenden Müttern, die wir beglei- auch gerne speziell für Jungen Angebote ten, immer wieder Rückmeldung, dass entwickeln, da sie uns mit wachsender ihnen der gemeinsame Austausch bei Zahl in unserem Projekt begegnen. Weiunseren Veranstaltungen sehr gut tut. tergehen wird die Zusammenarbeit mit unserer Kunsttherapeutin in Form von Im Oktober hatten wir einen zweitägiGruppenangeboten für Eltern mit Kindern gen Selbstbehauptungskurs für Mädchen oder nur für die Kinder. Kooperationstrefangeboten, der von Unvergesslich Weib fen mit dem Kinderschutzbund sowie mit lich aus Gießen zu unserer großen Zufrieder Oberurseler Institutsambulanz stehen denheit durchgeführt wurde. Neun Mädnoch aus. chen lernten theoretisch und in praktischen Übungen, sich mit Stimme und Jahresbericht 2014 45 ... Perspektiven für Kinder Die Vitos Klinik Rheinhöhe, zu der auch die Institutsambulanz Oberursel gehört, hat uns eingeladen, an einem multizentrischen Projekt (CHIMPS – Children of mentaly ill parents) teilzunehmen. Hierbei handelt es sich um eine Studie über ein spezielles Beratungskonzept für Kinder psychisch erkrankter Eltern. Es ist eine Kooperation geplant, bei der wir die Studie mit unserem Angebot unterstützen. Wir freuen uns, dass unser Projekt der Modellphase inzwischen entwachsen ist und wir unsere Angebote weiterhin anbieten und erweitern können. Renate Bock / Claudia Schätzel Integrationsfachdienst (IFD) Statistik Perspektiven für Kinder Vermittelt durch 2013 2014 Tagesklinik Bad Homburg 1 1 Erziehungsberatungsstelle Königstein 2 1 Betreutes Wohnen 8 0 Selbst / durch Pressebericht 2 0 Jugendamt Bad Homburg 1 0 Erziehungsberatungstelle Bad Homburg 1 0 Klinik Amelung 1 0 Jugendamt Hochtaunus 2 0 Beratungsstelle / Tagesstätte / Betreutes Wohnen Perspektiven 1 6 Diakonie Bad Homburg 0 1 Hochtaunuskreis 0 2 Internet 0 3 Sonstige 0 3 2013 2014 0 – 3 Jahre 5 7 4 – 7 Jahre 10 11 8 – 11 Jahre 8 11 12 – 15 Jahre 12 12 16 – 19 Jahre 6 7 20 – 24 Jahre 0 1 2013 2014 Bad Homburg 11 9 Königstein 3 3 Grävenwiesbach 1 2 Friedrichsdorf 2 2 Kronberg 2 2 Usingen 0 3 Oberursel 5 5 Glashütten 1 1 Schmitten 1 1 Steinbach 1 2 Gesamt 27 30 Alter der Kinder/Jugendlichen Wohnorte Alle Aktivitäten des Integrationsfach dienstes Rhein-Main (IFD) dienen der Gewinnung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung, Schwerbehinderung oder Vermittlungshemmnissen im Hochtaunuskreis und stehen somit in enger Verbindung zur UN-Behindertenrechtskonvention. Im ersten Schritt wurde daher der Arbeitskreis der Schwerbehindertenvertre ter der Betriebe im Hochtaunuskreis ins Leben gerufen. Im Dezember 2014 fand die Auftaktveranstaltung im Schloss Bad Homburg statt. Im Bereich Begleitung werden Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung oder Gleichstellung in ihren bestehenden Arbeitsverhältnissen beraten. Das Integrationsamt vom Landeswohlfahrtsverband Hessen sowie die Rehabilitationsträger übernehmen die Kosten für die anfängliche Qualifizierte Beratung (QB) zur Erfassung der aktuellen Situation und des Beratungsbedarfs sowie für die weiterführende Begleitung. Auch in Zukunft können sich die Schwerbehindertenvertreter auf interessante Fachvorträge und einen anregenden Austausch in einem angenehmen Ambiente im Rahmen dieser dreimal pro Jahr stattfindenden Treffen freuen. Es waren insgesamt rund 20 Teilnehmer anwesend plus Vertreter des Integra Der Bereich Vermittlung unterstützt tionsamtes Wiesbaden. Bei dem ersten Arbeitssuchende, vor allem Schwerbehin- Treffen hielt Nicole Lepper vom Zentrum derte, und Gleichgestellte bei der Suche für Jugend- und Suchtberatung für den nach einem geeigneten Ausbildungs- oder Hochtaunuskreis einen Vortrag über das Arbeitsplatz. Die Kostenübernahme dafür Thema Sucht – ein Thema für alle. Unter erfolgt durch den Rehabilitationsträger, stützungsmöglichkeiten für betriebliche den Vermittlungsgutschein oder den Helfer. Die Teilnehmer bestätigten den Arbeitssuchenden selbst. Den Vermittvom IFD beabsichtigten Mehrwert in lungsgutschein erhält jeder Arbeitslose Form von neuem fachlichem Input und per Gesetz frühestens nach sechs Austausch. Dadurch werden sie in ihrer Wochen Arbeitslosigkeit von der Agentur Rolle als Vertreter der Schwerbehinderten für Arbeit. im Betrieb gestärkt. Auch Unternehmen, Schwerbehindertenvertreter und Institutionen des medizinischen Bereichs gehören zu den Schnittstellen des IFD. Im Rahmen der Initiative Inklusion des Landeswohlfahrtverbandes Hessen wurde der IFD mit der Netzwerkarbeit zur Beschäftigung schwerbehinderter Menschen im Hochtaunuskreis beauftragt. 46 Jahresbericht 2014 47 ... Integrationsfachdienst IFD-Vermittlung Oft geht es in den Beratungsgesprächen auch darum, die Klienten parallel Im Bereich Vermittlung des IFD wurzur Stellensuche zu einer psychologiden in 2014 insgesamt 113 Personen unterschen Beratung, gesundheitlicher Prävenstützt. Insgesamt 26 Bewerber konnten in tion (z. B. für Ernährung und Bewegung) ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsoder auch zu einem Englischkurs zu moverhältnis vermittelt werden (in 2013: 20). tivieren. Der IFD baut dann – falls von Dies entspricht einer Vermittlungsquote den Klienten gewünscht – auch den Konvon rund 23% (in 2013: 22%). takt zu den entsprechenden Stellen auf, 14 Vermittlungen erfolgten in 2014 in z.B. zur Epilepsie-Beratung des Diakoni Vollzeit und 11 unbefristet. 3 Personen schen Werkes für den Hochtaunuskreis wurden an den eigenen Integrationsbebzw. zur Selbsthilfegruppe für Menschen trieb tegut… Lädchen für Alles in Kronmit Epilepsien in Frankfurt. berg-Schönberg vermittelt. 1 Person hat eine Arbeitsstelle in einem anderen BunIFD-Begleitung desland aufgenommen. Im Begleitenden Bereich des Integra Die Aufschlüsselung der Vermittlungen tionsfachdienstes wurden insgesamt 86 nach Berufsfeldern ergibt folgendes Bild: Klienten betreut. Vorrangiger Auftraggeber für die 8 x kaufmännische Tätigkeit/IT Berufsbegleitung war auch im Jahr 2014 4 x Hausmeister/Gärtner das Hessische Integrationsamt. Darüber 4 x Einzelhandel hinaus erfolgten eine Beauftragung über 8 x Helfertätigkeiten die Rentenversicherung und eine Einzel2 x Sonstige fallbeauftragung durch die Hauptfürsorge Der Erfolg der Vermittlung durch den stelle sowie zwei Begleitungsfälle durch IFD hängt vom Alter, der Qualifikation, den Hochtaunuskreis. dem Wohnort, der Art der Behinderung Der Begleitende Bereich unterscheidet bzw. des Vermittlungshemmnisses, den zwischen zwei Betreuungsformen seitens freien Stellen und nicht zuletzt auch von der Arbeitnehmerleistungen, die Qualifider Mitwirkung der Klienten ab. zierte Beratung und die Begleitung. Bei den unterstützten Menschen nahm Die Betreuung von 86 Klienten in der die Anzahl an seelischen Behinderungen Qualifizierten Beratung bezieht sich auf mit einem Anteil von 39 Prozent in 2014 einen maximalen Betreuungsumfang von zu (30 Prozent in 2013). fünf Fachleistungsstunden pro Klient. Im Rahmen der Initiative Inklusion des In der Qualifizierten Beratung wurden Landeswohlfahrtsverbandes für über mit 6 Klienten kurzfristige, aktuelle Lösun50-Jährige konnte eine Person an einen gen für ein Problem erarbeitet, oder diese leidensgerechten Arbeitsplatz vermittelt Klienten mussten an andere Kostenträger werden. Dank des zusätzlichen Kostenträ- verwiesen werden. Mit 80 Klienten wurde gers war eine intensive Betreuung über eine Auftragsklärung mit Überleitung aus die Bewerbungsphase hinaus auch wähder Qualifizierten Beratung in eine Begleirend der 6-monatigen Probezeit möglich. tung veranlasst. 48 ... Integrationsfachdienst 80 Klienten wurden langfristig begleitet. Der Betreuungszeitraum richtete sich nach dem Anlass und dem Ziel der individuellen Berufsbegleitung. Zusätzlich fanden 17 Beratungsgespräche in der Kontaktphase statt, aus denen sich keine qualifizierten Beratungen oder längerfristige Betreuungen ergaben. Schwerpunkte der Arbeitnehmerberatung waren: Klärung von Fragen zu Krankheit bzw. Behinderung und beruflicher Rehabilitation Bewältigung behinderungsbedingter Probleme am Arbeitsplatz Hilfe bei der Umsetzung und Organisation der Wiedereingliederung nach längerer Erkrankung Präventive Beratung bei drohender Kündigung Unterstützung im Umgang mit Behörden / Anträgen und Institutionen Beratung zu Teilhabeleistungen und Arbeitsplatzgestaltung Teilnahme an BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) Der IFD verfasste im Auftrag des Integrationsamtes drei Fachdienstliche Stellungnahmen und begleitete drei Klienten im Rahmen eines Job Coaching. Es fanden 34 Betriebsberatungen statt, in denen Fragen und Aufklärungsbedarf zum Thema Behinderung, Teilhabeleistungen und Beschäftigung von schwerbehinderten Menschen vom IFD in Betrieben vor Ort geleistet wurde. Ergebnis der Begleitungen Der IFD hat auch in diesem Jahr durch die Berufsbegleitung zur Erhaltung des Arbeitsplatzes und Stabilisierung der be- trieblichen Situation von schwerbehinderten Menschen am Arbeitsplatz beigetragen. Klienten wurden zum Thema Übergang von der Erwerbstätigkeit in Rente (z. B. Altersrente für Schwerbehinderte) beraten und bei der Organisation von Leistungen (Klärung von Leistungsansprüchen, Beantragungen etc.) vom IFD unterstützt. Bei 60 von insgesamt 80 betreuten Klienten bestand das Arbeitsverhältnis weiter fort. 11 Arbeitsverhältnisse wurden durch eine einvernehmliche Einigung (Auflösungsvertrag) beendet. 5 Arbeitsverhältnisse endeten durch Auslaufen der Befristung und 2 Arbeitsverhältnisse endeten durch Zustimmung zur Kündigung durch das INA. Im Jahr 2014 sind zwei Klienten durch Tod aus der Begleitung ausgeschieden. Der IFD leistete auch 2014 wichtige Aufklärungsarbeit durch die erfolgten Betriebsberatungen. Die Sensibilisierung der Betriebe/Personalverantwortlichen und Mitarbeiter erreicht der IFD durch Vorträge sowie in Gruppen- und Einzelgesprächen zu verschiedenen Fachthemen. Eine Auswahl der Themen der betrieblichen Beratungen ist: Schwerbehinderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb, Auswirkungen bestimmter gesundheitlicher Einschränkungen, Möglichkeiten und Vorgehensweisen zum Erhalt von Teilhabeleistungen. Der IFD stellte sich zudem in Schwerbehindertenvertretungsversammlungen vor, referierte zu aktuellen Themen und Fragen und war in der Beratung von Schwerbehindertenvertretern, Betriebsräten und Personalverantwortlichen aktiv. Kerstin Karl, Monika Mathes Jahresbericht 2014 49 Statistik Statistik Integrationsfachdienst – Vermittlung Integrationsfachdienst – Begleitung Kostenträger 2012 2013 2014 Leitstelle Rehabilitation HTK 82 76 90 Bundesagentur für Arbeit 13 12 2012 2013 2014 Integrationsamt 7 7 9 16 Träger der Arbeitsvermittlung 4 5 7 ? 6 Träger soz. Entschädigung 1 1 1 Rentenversicherung 1 2 0 Eigeninitiative und privates Umfeld 18 30 24 Selbstzahler 0 2 1 Betrieb 14 16 15 Gesamt 96 92 113 Andere Beratungsinstitutionen 7 5 8 Medizinische Einrichtungen 20 32 22 2012 2013 2014 Altersgruppe weiblich männlich 2014 Einleitende Stelle Bis 25 Jahre 12 6 6 Altersgruppe 26 – 40 Jahre 36 27 9 Bis 30 Jahre 0 4 4 41 – 50 Jahre 33 22 11 30 – 40 Jahre 4 4 7 51 – 60 Jahre 30 20 10 40 – 50 Jahre 21 30 29 Über 60 Jahre 2 1 1 50 – 60 Jahre 35 54 41 113 76 37 Bis 65 Jahre 11 4 5 2012 2013 2014 Gesamt 71 96 86 Ohne Berufsausbildung 38 33 35 Berufsabschluss 2012 2013 2014 Mit Berufsausbildung 57 53 73 Ohne Berufsausbildung 3 5 21 Akademischer Abschluss 1 6 5 Mit Berufsausbildung 60 84 61 Gesamt 96 92 113 Akademischer Abschluss 8 7 4 2012 2013 2014 Gesamt 71 96 86 Seelische Erkrankungen 37 28 44 Erkrankungen 2012 2013 2014 Hirnorganische Erkrankungen 1 5 4 Seelische Erkrankungen 27 39 34 Sehbehinderungen 1 3 3 Hirnorganische Erkrankungen 11 11 7 Hörbehinderung 2 1 4 Sehbehinderungen 1 2 2 Lernbehinderung bzw. geistige Behinderung Lernbehinderungen 2 2 5 10 12 14 Organische Erkrankungen 14 19 27 Körperbehinderung (Organische Erkrankungen) 20 19 19 Körperbehinderung 16 23 11 Körperbehinderung (Stütz und Bewegung) 25 24 25 Gesamt 96 92 113 Gesamt Berufsabschluss Erkrankungen 50 Jahresbericht 2014 51 Das Integrationsunternehmen tegut… Lädchen für Alles Seit November 2014 betreibt die Pers pektiven gGmbH, eine Tochtergesellschaft des Vereins Perspektiven e.V., in Schönberg, einem Ortsteil der Stadt Kronberg im Taunus einen kleinen Nahversorgungsmarkt als Integrationsunternehmen. Das tegut… Lädchen für Alles sichert auf 200 qm die Versorgung des Stadtteils mit allen Produkten des täglichen Bedarfs und bietet auf Grundlage des §134 SGB IX Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus bietet es Möglichkeiten der Praxiserprobung und des Zuverdienstes für Menschen, die nicht einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen können. Taunus Zeitung 22.10.2014 Möglich wurde das Projekt durch die Förderung des Landeswohlfahrts verbandes Hessen, einer Anschub finanzierung durch Aktion Mensch, die Unterstützung der Stadt Kronberg und privater Sponsoren. Für den Lieferservice konnten wir ehrenamtliche Helfer gewinnen, die einmal pro Woche private Kunden und Kindertagesstätten beliefern. Die ersten Monate zeigen, dass insbesondere ältere Menschen, die im Stadtteil wohnen, das Angebot nutzen. Um langfristig bestehen zu können, ist das Projekt auf weitere Unterstützung angewiesen. Zu diesem Anlass hat sich kürzlich der Verein Perspektiven in Schön berg gegründet. Sein Ziel ist die finanzielle Unterstützung des Projektes um Menschen mit Behinderungen eine dauerhafte berufliche Perspektive zu bieten und somit zugleich die Nahversorgung der Menschen im Stadtteil zu sichern. Taunus Zeitung 07.11.2014 Taunus Zeitung 08.07.2014 52 Jahresbericht 2014 53 Qualitätsmanagement …und was sind eigentlich Audits? Seit Juli 2013 ist das Qualitätsmanagement von Perspektiven e.V. nach der DIN ISO 9001:2008 zertifiziert. Das externe Überwachungsaudit in 2014 wurde ebenfalls erfolgreich absolviert. Auch im Arbeitsalltag der Mitarbeiter ist es nun alltäglich geworden, die benötigten Formulare nicht mehr anhand von Kopier vorlagen o.ä. zu vervielfältigen, sondern sich ganz komfortabel das entsprechende Formular direkt aus dem QM auszu drucken. Hierdurch ist beispielsweise auch sichergestellt, dass keine veralteten Formulare genutzt werden. Zwischenzeitlich erhielt auch der Integrationsfachdienst von Perspektiven e.V. eine Zulassung nach den AZAV-Richtlinien und hat ebenfalls das erste Überwachungsaudit erfolgreich hinter sich gebracht. Mit dem Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt wurde ein neues Kapitel zur Zulassung von Trägern und Maßnahmen in das Dritte Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) eingefügt. Die Regelungen verfolgen das Ziel, die Qualität arbeitsmarktlicher Dienstleistungen und damit die Leistungsfähigkeit und Effizienz des arbeitsmarktpolitischen Fördersystems nachhaltig zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, können nur solche Träger zur Einbringung von Arbeitsmarktdienstleistungen zugelassen werden, die unter anderem ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit nachweisen, qualifiziertes Personal einsetzen und ein System zur Sicherung der Qualität anwenden. So wie unser Integrationsfachdienst. 54 In jedem Projekt von Perspektiven e.V. finden nun regelmässig sogenannte „Audits“ statt. Der Begriff geht zurück auf das lateinische Verb audire = hören, zuhören. Bei einem Audit werden von einem unabhängigen, objektiven Auditorenteam die aktuellen Arbeitsabläufe und -entwicklungen systematisch untersucht. Der Einsatz von externen Auditoren eröffnet hierbei auch für uns neue „Perspektiven“ auf unsere Arbeit und die internen Abläufe. Bei einem Audit werden ausschließlich die qualitätsbezogenen Tätigkeiten überprüft. Es werden hierbei keinerlei Klientendaten o. ä. begutachtet oder besprochen. Der Datenschutz ist stets gewährleistet. Bei einem Audit geht es einerseits darum, zu überprüfen inwiefern den Vorgaben der DIN weiterhin entsprochen wird – also die zertifizierte Qualität weiterhin gewährleistet ist. Zum anderen geht es darum, eventuelle Probleme oder Verbesserungsbedarfe aufzuspüren, um sie zu beseitigen. Dazu zählt auch die Überprüfung, ob bereits eingeleitete Veränderungen oder Maßnahmen die erwünschten Wirkungen erbracht haben. Das heißt, mit jedem Audit werden Ansatzpunkte für die kontinuierliche Verbesserung unserer Tätigkeit herausgefunden. In der Nachbereitung der Audits werden diese dann mittels passender Veränderungen von Arbeitsabläufen oder Begebenheiten oder durch spezielle Maßnahmen umgesetzt. Ähnlich dem sich wiederholenden Hilfeplangespräch in der Arbeit mit den Klienten wiederholt sich so über die Audits in den einzelnen Projekten auch für den Gesamtverein der Kreislauf aus Planung ➔ Umsetzung ➔ Überprüfung und ➔ Verbesserung. Evaluation 2014 Im Herbst 2014 führte Perspektiven e.V. erstmals eine vereinsweite Evaluation durch und befragte hierzu Klienten, Kooperationspartner und Mitarbeiter. Ziel der Evaluation war, Erkenntnisse über die Qualität unserer Angebote sowie die Angebotsdurchführung zu erhalten und hinsichtlich der Mitarbeiter zu erfahren, wie zufrieden sie mit ihrem Arbeitgeber und dem eingeführten QM-System sind. Grundsätzlich war jedem die Teilnahme an der Befragung freigestellt, und die Daten wurden anonym erhoben. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich für die rege Teilnahme, die hohe Rücksendequote (durchschnittlich 38 Prozent!) und vor allem auch für die ausgiebige und teils detaillierte Beantwortung unserer Fragen bedanken! Hier nun beispielhaft einige Ergebnisse aus den Fragebogen für die Klienten: Die für uns wichtigste Rückmeldung ist, dass bei über 87 Prozent der Klienten die Schwerpunkte in der Arbeit richtig gesetzt wurden, 88 Prozent mit der Freundlichkeit und 83 Prozent mit der Erreichbarkeit der Bezugsperson sehr zufrieden sind. 88 Prozent würden uns weiterempfehlen und 56 Prozent haben uns bereits weiterempfohlen. Verbesserungs- bzw. Änderungswünsche gab es hinsichtlich der Freizeitangebote und dem Essensangebot in den Tagesstätten. Die Nachfrage nach Notdiensten für Wochenende und Feiertag zeigen deutlich, dass der Hilfebedarf unserer Klienten eben gerade nicht planbar auf einen bestimmten Termin pro Woche gelegt werden kann. Dass wiederum 82 Prozent mit unserer Reaktionszeit bei Krisen zufrieden sind, freut uns daher umso mehr Es erreichten uns auch zahlreiche sehr individuelle Rückmeldungen, für die wir uns bedanken, sie aber hier aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen. Auch die Befragung unserer Kooperationspartner ergab, dass die Zusammenarbeit weitgehend als positiv bewertet wird. 66 Prozent unserer Kooperationspartner würden uns weiterempfehlen. Die Befragung der Mitarbeiter ergab eine hohe Arbeitsmotivation und Identifikation mit dem Verein. 22 Prozent der Mitarbeiter sind sehr zufrieden, 74 Prozent sind zufrieden mit den Fortund Weiterbildungsmöglichkeiten. 92 Prozent der Mitarbeiter würden wieder bei Perspektiven anfangen wollen. 52 Prozent der Mitarbeiter merken an, dass die Arbeit inhaltlich gerade zu schaffen ist. Hier zeigt sich auch bei Perspektiven, wie allgemein im sozialen Bereich, das steigende bzw. verdichtete Arbeitspensum. Jahresbericht 2014 55 ... Qualitätsmanagement Wir werden uns bemühen, die Anregungen (positiv wie negativ) und Wünsche in unserer weiteren Arbeit zu berücksichtigen. Gerne würden wir dem Wunsch eines Befragten entsprechen und „expandieren! Deutschlandweit wird so etwas wie Perspektiven e.V. benötigt“ – solange das noch nicht möglich ist, versprechen wir, auch weiterhin unsere bisherige Vorgehensweise beizubehalten und „schnelle Antworten, pragmatische Lösungen und eine gute Fachlichkeit“ sowie „offene, vertrauensvolle Zusammen arbeit“ und „immer einen Ansprechpart ner“ anzubieten. (Originalzitate aus den Rückmeldebögen) Fortbildungen Auch die Fort- und Weiterbildungen unserer Mitarbeiter sind ein Qualitätskriterium. In 2014 wurden Fortbildungen / Tagungen mit diesen Titeln besucht: Auch weiterhin freuen wir uns natürlich über Ihre Rückmeldungen – persönlich, schriftlich, per Mail oder über unsere Homepage. Warten Sie nicht bis zur nächsten Evaluation. Leiten in Sandwich-Position Kompaktkurs Ergotherapie für Psychiatrie und Psychosomatik Beratung psychisch kranker Menschen Update Schizophrenie Enneagramm Intensivtraining Fachdienstliche Stellungnahme / IFD Raus aus der Erschöpfungsfalle Systembrett Grundlagen 1 + 2 Grundlagenseminar SGB II Anrechnung von Einkommen im SGB II Psychose als Lösung Basiskurs Gemeindepsychiatrie Sich das Leben nehmen – Fachtagung Das Messie-Syndrom und Vermüllungssyndrom Fundraising-Workshop Teilhabe an Arbeit u. Beschäftigung für psychisch kranke Menschen Unternehmen inklusiv – Fachtagung Grundlagenseminar für Sicherheitsbeauftragte im Betrieb Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder psychisch kranker Eltern Optimierung interdisziplinärer Zusammenarbeit in Fällen häuslicher Gewalt Erste-Hilfe-Kurs Darüber hinaus boten wir unseren Mitarbeitern ein Deeskalationstraining, durchgeführt vom Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement und eine Fortbildung zum Thema BorderlinePersönlichkeitsstörungen mit Professor Rainer Peukert an. Bettina Pfäfflin Erfahrungsbericht Freiwilliges Soziales Jahr Mein Freiwilliges Soziales Jahr bei Perspektiven Im September 2014 startete ich mein Freiwilliges Soziales Jahr bei Perspektiven e.V. in Oberursel. Dorthin vermittelt wurde ich über Volunta. Mein Aufgabenbereich war geteilt in die Tagesstätte und ins Betreute Wohnen. In der Tages stätte wurde ich sowohl von den Kolleginnen und Kollegen als auch von den Klienten sehr offen empfangen. Die Klienten kamen von sich aus auf mich zu und fragten mich nach mei nen Hobbys, nach meinen sonstigen Interessen, was mich zu ihnen geführt hatte usw. Ich wurde sofort aufgenommen und verstand mich mit jedem gut. Gleichzeitig wurde ich in die Arbeit des Betreuten Wohnens eingeführt. Am Anfang war immer einer der Kolleginnen und Kollegen bei Treffen mit Klienten oder Tafelfahrten dabei, was es mir erleichterte, mich zu öffnen, und was mir die Aufregung vor etwas komplett Neuen nahm. Nach dem ersten Kennenlernen mit den Klienten übernahm ich die Treffen selbst und bekam nach und nach immer mehr dazu. Zu meinen Aufgaben im Betreuten Wohnen zählten unter anderem die Tafelfahrten, Einkaufen gehen, Begleitung zu Arztbesuchen, Atelierbesuchen oder Cafébesuchen mit den Klienten. Mit jedem von ihnen verstand ich mich prima und hatte auch oft meinen Spaß mit ihnen. Ich freute mich, wenn sie mir aus ihrer Vergangenheit erzählten und wenn sie gut drauf waren, wenn ich kam. War dies nicht der Fall versuchte ich sie aufzumuntern und mit meiner guten Laune anzustecken. Auch von den Kolleginnen und Kollegen des Betreuten Wohnens wurde ich super aufgenommen und bekam sehr viel von ihnen beigebracht, wofür ich sehr dankbar bin. In der Tagesstätte spielte ich viel mit den Klienten oder wir gingen in die kreative Richtung und malten z.B. auf Leinwände o. ä. Manchmal unterhielt ich mich auch nur mit ihnen und versuchte ein guter Gesprächspartner für sie zu sein. Fiel die Hauswirtschafterin wegen Krankheit oder Urlaub aus, habe ich mit den Klienten zusammen versucht ein leckeres Mittagessen zu zaubern, was meistens (mit etwas Verspätung), dank der Mithilfe von ihnen gut gelungen ist. Auch hier versuchte ich zu animieren und meine gute Laune zu verbreiten, was meistens auch funktionierte. Ich besuchte anfangs mit ihnen gemeinsam den Chor. Anfang des neuen Jahres wurde dann noch Yoga angeboten, was wir wöchentlich besuchten, oder wir gingen manchmal nur in den Keller und trommelten ein bisschen. Auch hier erzählten die Klienten viel von ihrer Vergangenheit und von ihren Krankheiten, was einem sehr nahe gehen kann. Es tat mir sehr leid, was viele von Ihnen erlebt hatten. Zusätzlich zum Betreuten Wohnen und der Tagesstätte war ich zweimal in der Woche noch in der Verwaltung tätig, wofür ich auch sehr dankbar bin, weil ich dort viele neue wichtige Kenntnisse mit Unterlagen und dem Computer gesammelt habe, die ich auf jeden Fall noch einmal gebrauchen kann. Ich bin froh, dass ich mich für dieses Freiwillige Soziale Jahr entschieden habe. Meine anfängliche Aufregung und Schüchternheit wurden mir schnell genommen. Durch den Kontakt und den Umgang mit Menschen bin ich sehr gereift und habe auch einiges mehr an Selbstbewusstsein gewonnen. Ich habe tolle Menschen (sowohl Kolleginnen und Kollegen als auch Klienten) kennengelernt, von denen ich sehr, sehr viel gelernt habe. Ich bin dankbar dafür, dass sich meine Kolleginnen und Kollegen so viel Zeit und Geduld (was bestimmt nicht immer einfach war) mit mir genommen und mir so viele neue Sachen beigebracht haben. Ich kann jedem raten ein FSJ zu machen, weil der soziale Bereich perfekt ist, um neue Erfahrungen zu sammeln und erwachsener zu werden. Svea Horn Qualitätsmanagementbeauftragte Erste-Hilfe-Kurs 56 Jahresbericht 2014 57 Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit Sowohl in der Einzelfallhilfe als auch übergreifend im Interesse einer fachlichen und bedarfsbezogenen Weiterentwicklung der Behindertenhilfe bzw. sozialpsychiatrischer Angebote arbeiten wir vernetzt und in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl regionaler und überregionaler Institutionen und Einrichtungen. Unsere bedeutendsten Kooperationspartner sind: 58 der Landeswohlfahrtsverband Hessen (Fachbereiche für Eingliederungshilfe, Integrationsamt) die Vitos-Klinik Hochtaunus in Köppern die Vitos Institutsambulanz und Tagesklinik in Bad Homburg die Vitos-Klinik Bamberger Hof in Frankfurt am Main die Sozialpsychiatrischen Dienste in Frankfurt am Main und Hochtaunuskreis die Jugend- und Sozialämter in Frankfurt am Main und Hochtaunuskreis die Leistungsträger von SGBII und SGB XII die Leitstelle Rehabilitation im Hochtaunuskreis das Haus Altkönig in Oberursel das Diakonisches Werk im Hochtaunuskreis der Verein für psychosoziale Hilfen im Hochtaunuskreis der Verein Jugendberatung und Jugendhilfe in Bad Homburg und Usingen die Salusklinik Friedrichsdorf die Fachklinik Vielbach weitere regionale und überregionale psychiatrische Kliniken, Fach- und Reha-Kliniken die Bundesagentur für Arbeit Rentenversicherungsträger, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften niedergelassene (Fach-) Ärzte, Therapeuten die Sozialdienste der Krankenhäuser, die psychosozialen Beratungsstellen, die Schuldnerberatungsstellen Behinderten- und Frauenbeauftragte ambulante, stationäre und teilstationäre Einrichtungen der Eingliederungshilfe Reha-Werkstätten die Berufsförderungs- und Bildungswerke gesetzliche Betreuer, Betreuungsstellen Selbsthilfe-Organisationen In folgenden regionalen und überregionalen Gremien arbeiten wir aktiv mit: Im Hochtaunuskreis: AG Psychiatriebeirat AG Psychiatrieplanung AG Hilfeplanung Hilfeplankonferenz für Menschen mit seelischer Behinderung / Abhängigkeitserkrankung Hilfeplankonferenz für Menschen mit körperlichen- oder Sinnesbehinderungen Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft des Hochtaunuskreises (Mitarbeit im Sprecherkreis) Treffen Sozialer Einrichtungen in Königstein und Steinbach Kreisgruppe des Paritätischen Liga der freien Wohlfahrtspflege im Hochtaunuskreis In Frankfurt am Main: AK Gemeindepsychiatrie in Frankfurt am Main Psychosoziale Arbeitsgemeinschaften Hilfeplankonferenz für Menschen mit seelischer Behinderung Fachgruppe Psychiatrie Vorbereitungsgruppe Psychiatrie woche Interkulturelles Forum Überregional: Landesarbeitsgemeinschaft der Tagesstätten Landesarbeitsgemeinschaft der Integrationsfachdienste Regional- und Landestreffen der IFDs Fachgruppe Sucht, Fachgruppe Sozial-Psychiatrie und Arbeitsgruppe IFD im Paritätischen Landesverband Hessen AK Betreutes Wohnen Südhessen PSKB-Südhessenforum Die regionalen Selbsthilfegruppen der Freiwilligen Suchtkrankenhilfe (FSH) tagen wöchentlich in unseren Einrichtungen in Königstein und Oberursel. Unsere Verwaltung in Oberursel nimmt Anträge für den Kulturpass der Initiative Kultur für Alle und der Kulturloge im Hochtaunuskreis entgegen und leitet die ausgestellten Pässe an die Antragssteller weiter. In 2014 wurden insgesamt 131 Anträge entgegengenommen bzw. Kulturpässe ausgegeben. Die aktive Teilnahme an der Psychia triewoche in Frankfurt, dem Sommerfest in der Vitos Klinik Waldkrankenhaus Köppern bzw. Bamberger Hof sind feste Bestandteile des Jahresprogrammes. Insbesondere Perspektiven für Kinder und die neuen Projekte Verrückt? Na und! und das tegut… Lädchen für Alles stellten sich in diversen Gremien und Einrichtungen vor. Vertreterinnen von Interaktiv aus Oberursel besuchten unser Café Wien, um sich über die Arbeit des Vereins zu informieren. In Steinbach informierte sich die SPDFraktion vor Ort über die Tagesstätte. Jahresbericht 2014 59 Ein Dank an alle Unterstützer Aufgrund ihrer niedrigen Einkommen oder des Bezugs von Sozialleistungen sind viele unserer Klienten von materieller Armut betroffen, sodass außergewöhnliche Anschaffungen (z. B. Brillen, Zahnersatz, Haushaltsgeräte, Reparaturen etc.) oder krankheitsbedingte Zuzahlungen oftmals vom Regeleinkommen schlecht oder nur unzureichend zu finanzieren sind. Problematisch sind auch immer wieder Nachforderungen bei Stromkostenabrechnungen. Aus diesem Grund sind wir außerordentlich dankbar, dass Stiftungen und Vereine uns zweckgebundene Zuwendungen zukommen lassen, die wir direkt an die Klienten weitergeben können. Allein die Schnelle Hilfe in Not in Bad Homburg half 2014 in 31 Fällen schnell und unbürokratisch. Die Kurt Graulich Stiftung „Helfen in Not“ überweist zudem einen monatlichen Betrag, den wir direkt an Klienten mit niedrigen Einkommen weiterleiten, die einen gesonderten Bedarf haben. Wir danken weiterhin dem Verein Bürger helfen Bür gern in Königstein oder dem Kinderhilfeverein Königstein. Wir freuen uns, dass die Initiatoren der Weihnachts päckchen-Initiative Petra und Jürgen Becker uns wieder angesprochen hatten. So konnte vielen Kindern unserer Klienten zu Weihnachten ein Wunsch erfüllt werden. Auch unsere Fahrt nach Dresden war nur mit Hilfe von Sponsoren realisierbar. Hier danken wir insbesondere der Kurt-Graulich-Stiftung, der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, den Stadtwerken Oberursel. Den für unsere Klienten und Mitarbeiter unvergesslichen Reitausflug ermöglichten Petra Henke vom Island-Pferdehof in Glashütten und die R+V Allgemeine Versicherung AG. Vielen Dank! Ein besonderer Dank gilt auch dem Amtsgericht König stein für die Zuweisung von Bußgeldern. Unser herzlicher Dank gilt zusätzlich folgenden Personen, Organisationen und Firmen: Stadt Kronberg Landeswohlfahrtsverband Hessen Aktion Mensch Schnelle Hilfe in Not, Bad Homburg Ludwig-Pfannmüller-Stiftung Carls Stiftung, Königstein Lions Club Weißer Turm, Bad Homburg 60 Katholische Kirchengemeinde, Oberursel Evangelische Kirchengemeinde, Schneidhain Evangelische Kirchengemeinde, Neuenhain Katholische Kirchengemeinde St. Ursula, Steinbach Deutsche Bank, Frankfurt am Main Taunus Sparkasse, Bad Homburg Firma Fresenius, Bad Homburg Familie Fahrni, Neu Anspach Vermietergemeinschaft Schuckardt / Feuerstack Firma B+O, Oberursel Darüber hinaus haben zahlreiche Personen, die hier nicht namentlich genannt werden, für die Arbeit des Vereins und den Aufbau des Integrationsunternehmens tegut… Lädchen für Alles in Kronberg-Schönberg gespendet. Unsere Aktivitäten werden in hohem Maße durch Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, bereichert und gestützt. Wir bedanken uns insbesondere bei Herrn Rechtsanwalt Dr. Eggert Winter, der uns Auskunft in Miet- und Sozialrechtsfragen erteilt Herrn Waldemar Schütze, dem Ombudsmann des Hochtaunuskreises, der viele unserer Klienten bei der Durchsetzung ihrer Rechte beim Sozialhilfeträger unterstützt Herrn Uwe Kleinebrahm, der im Auftrag des Senior Experten Service (SES) die Geschäftsführung von Perspek tiven beim Aufbau des Integrationsunternehmens tegut… Lädchen für Alles in Kronberg-Schönberg unterstützte dem Grafiker Herrn Stefan Musch, der kostenlos Werbeflyer für das tegut… Lädchen für Alles erstellte Frau Inez Lube, Frau Stefanie Keller und Herrn Karlheinz Jäger, die ehrenamtlich den Lieferservice, den das tegut… Lädchen für Alles anbietet, leisten Den Initiatoren des Fördervereins Perspektiven für Schönberg, der zur Unterstützung des Integrationsunternehmens tegut… Lädchen für Alles gegründet wurde Frau Gudrun Meyer, die bei einzelnen älteren Klienten unentgeltlich Fußpflegeleistungen übernimmt Herrn Richard Eickhoff für seine Hilfe im Betreuten Wohnen Nicht unerwähnt bleiben sollen auch der Beirat des Vereins, dem wir für hilfreiche Ideen, Anregungen und Vermittlung von Kontakten danken, und der Vorstand des Vereins, der mit seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit die Basis der Vereinsarbeit darstellt. Wir freuen uns über Ihre Spenden auf das Konto der Taunus Sparkasse BIC: HELADEF1TSK IBAN: DE 96512500000030103718 Orte und Kontakte Perspektiven e.V. Psychosozialer Verein zur Förderung von Wohn-, Arbeits- u. Freizeit-Initiativen e.V. Perspektiven für Kinder Integrationsfachdienst Rhein-Main Alberusstraße 5 61440 Oberursel Nehringstraße 2 61348 Bad Homburg Louisenstraße 67 61348 Bad Homburg Tel. 06171 - 50399 0 Fax 06171 - 50399 28 eMail [email protected] URL www.perspektivenev.de Tel. 06171-955 4866 Fax 06171-955 4879 eMail [email protected] URL www.perspektivenev.de Tel. 06171-95548-80 Fax 06171-95548 89 eMail [email protected] URL www.perspektivenev.de Tagesstätte Oberursel für Menschen mit einer psychischen Erkrankung Tagesstätte Königstein für Menschen mit einer psychischen Erkrankung Tagesstätte Steinbach für Menschen mit einer psychischen Erkrankung Alberusstraße 5 61440 Oberursel Kirchstraße 9 61462 Königstein Daimlerstraße 6 61449 Steinbach Tel. 06171-50399 24 Fax 06171-50399 28 eMail tagesstaette-oberursel@ perspektivenev.de URL www.perspektivenev.de Tel. 06174-9249 24 Fax 06174-9249 28 eMail tagesstaette-koenigstein@ perspektivenev.de URL www.perspektivenev.de Tel. 06171-95548 90 Fax 06171-95548 99 eMail tagesstaette-steinbach@ perspektivenev.de URL www.perspektivenev.de Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung bzw. Körper- oder Sinnesbehinderung im Hochtaunuskreis Betreutes Wohnen für Menschen mit einer psychischen Erkrankung in Frankfurt am Main Betreutes Wohnen für abhängigkeitserkrankte Menschen im Hochtaunuskreis Oeder Weg 52-54 60318 Frankfurt am Main Nehringstraße 2 61348 Bad Homburg Tel. 069-430 44 11 Fax 069-430 44 27 eMail [email protected] URL www.perspektivenev.de Tel. 06171-955 4860 Fax 06171-955 4879 eMail [email protected] URL www.perspektivenev.de Alberusstraße 5 61440 Oberursel Tel. 06171-50399 0 Fax 06171-50399 28 eMail [email protected] URL www.perspektivenev.de Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Alberusstraße 5 61440 Oberursel Kirchstraße 9 61462 Königstein Tel. 06171-50399 0 Fax 06171-50399 28 eMail [email protected] URL www.perspektivenev.de Tel. 06174-9249 36 Fax 06174-9249 28 eMail pskb-koenigstein@ perspektivenev.de URL www.perspektivenev.de