Epochenjahr 1917: Der Kriegseintritt der USA

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Epochenjahr 1917: Der Kriegseintritt der USA
EEB3; S6his4dea; Schwengelbeck Datum: Infotext: 5 10 15 20 Epochenjahr 1917: Der Kriegseintritt der USA Die USA hatten sich zwar bei Kriegsbeginn als neutral erklärt, aber sie unterstützten die Entente durch eine umfangreiche Wirtschaftshilfe und lieferten Kriegsmaterial. US-­‐
Präsident Woodrow Wilson bemühte sich um eine Einhaltung der völkerrechtlichen Bestimmungen für den Seekrieg. Allerdings blieben seine formalen Proteste gegen die englische Seeblockade gegen die Mittelmächte völlig folgenlos. Bereits 1915 hatten sich die deutsch-­‐amerikanischen Beziehungen nachhaltig verschlechtert, als ein deutsches U-­‐Boot den englischen Passagierdampfer "Lusitania” versenkte und sich unter den knapp 1.200 Opfern auch 139 amerikanische Staatsbürger befanden. Mit dem Beginn des "verschärften deutschen U-­‐Boot-­‐Kriegs” wurden seit Ende Februar 1916 bewaffnete Handelsschiffe neutraler Staaten wie feindliche Kriegsschiffe behandelt und ohne Vorwarnung angegriffen. In einer Note an die USA sagte das Deutsche Reich am 6. Mai 1916 zwar die Rückkehr zu den völkerrechtlichen Regeln des Seekriegs zu, Voraussetzung sei aber die Beendigung der Seeblockade. Da Großbritannien keinen Grund dazu sah, erklärte Deutschland am 1. Februar 1917 unter Hinweis auf die völkerrechtswidrige Seeblockade den "uneingeschränkten U-­‐Boot-­‐Krieg". Nun griffen die deutschen U-­‐Boote selbst unbewaffnete Handelsschiffe aus neutralen Staaten ohne Vorwarnung an. Zwei Tage später brachen die USA sofort die diplomatischen Beziehungen ab. Anfang April erklärte der Kongress entsprechend der Forderung Wilsons, dass sich die USA aufgrund des U-­‐ Boot-­‐Kriegs als im Kriegszustand mit Deutschland betrachteten. Am 6. April folgte die förmliche Kriegserklärung. Zu diesem Zeitpunkt verfügten die USA nur über eine vergleichsweise kleine Berufsarmee. Innerhalb kürzester Zeit musste durch Rekrutierung ein schlagkräftiges Massenheer aufgestellt werden. Q1 Offene Warnung der Deutschen Botschaft, die am 22.April 1915 in 50 Zeitungen der USA veröffentlich wurde EEB3; S6his4dea; Schwengelbeck Datum: Q2: Sonderausgabe der New York Times vom 08.05.1915 Q3 „The world must be made safe for democracy“ Am 2. April 1917 tritt US-­‐Präsident Woodrow Wilson vor beide im Kongress versammelten Häuser (Abgeordnetenhaus und Senat) und sagt: 5 10 15 Die Welt muss sicher gemacht werden für die Demokratie. [...] Wir haben keine egoistischen Ziele, denen wir dienen. Wir verlangen nach keiner Eroberung, keiner Herrschaft. Wir suchen keinen Schadensersatz für uns selbst, keine materielle Entschädigung für die Opfer, die wir bereitwillig bringen werden. Wir sind lediglich einer der Vorkämpfer für die Rechte der Menschheit [...]. Es ist eine fürchterliche Sache, dieses große friedfertige Volk in den Krieg zu führen, in den schrecklichsten und verheerendsten aller Kriege, in dem die Zivilisation selbst auf dem Spiele zu stehen scheint. Aber das Recht ist wertvoller als der Friede, und wir werden für die Dinge kämpfen, die wir stets unserem Herzen getragen haben – für die Demokratie, für das Recht jener, die der Autokratie unterworfen sind, auf ein Mit-­‐ spracherecht bei ihrer Regierung, für die Rechte und Freiheiten kleiner Nationen, für eine allgemeine Herrschaft des Rechts durch ein Konzert der freien Völker, das allen Nationen Frieden und Sicherheit bringen und die Welt selbst endlich frei machen wird. Solch einer Aufgabe können wir unser Leben und unser Vermögen weihen, alles, was wir sind, und alles, was wir haben, mit dem Stolz derer, die wissen, dass der Tag gekommen ist, da Amerika die Auszeichnung erfährt, sein Blut und seine Macht für die Prinzipien darzubringen, denen es seine Geburt und sein Glück und den Frieden verdankt, den es wertschätzte. Gott helfe ihm, es kann nicht anders. EEB3; S6his4dea; Schwengelbeck Datum: Q4 5 Q5 Der Senator George W. Norris aus Nebraska am 02.04.1917 Nach meiner Meinung hätten wir von Anfang an absolute Neutralität wahren sollen. Wenn wir das getan hätten, stünden wir jetzt nicht am Rande eines Krieges. Der Krieg bringt Reichtum für Spekulanten der Wall Street.... Sie wollen durch den Krieg Geld verdienen. Wir gehen in den Krieg auf Befehl des Goldes... Die Folgen könnten sein, dass Millionen unser Brüder ihr Blut vergießen müssen, dass Millionen Frauen weinen müssen... und alles nur, weil wir das Recht amerikanischer Bürger wahren wollen, Waffen an kriegführende Staaten zu liefern. Deutsche Karikatur im Sommer 1917 „Der US-­‐Moloch spuckt“ (Moloch ist im Alten Testament eine heidnische Gottheit, der Kinder und Frauen im Feuer geopfert werden) EEB3; S6his4dea; Schwengelbeck Datum: Q6 5
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Auszüge aus der Rede Georg W. Bushs zum Kriegseintritt der USA gegen den Irak vom März 2003 Liebe Landsleute, zu dieser Stunde befinden sich amerikanische und verbündete
Streitkräfte in der Anfangsphase der militärischen Operationen zur Entwaffnung des
Iraks, um seine Bevölkerung zu befreien und die Welt vor einer ernsten Gefahr zu
schützen. Auf meinen Befehl hin haben die Streitkräfte der Koalition begonnen,
ausgewählte Ziele von militärischem Wert anzugreifen, um Saddam Husseins
Fähigkeit zu unterminieren, Krieg zu führen....
Allen Männern und Frauen der US-Streitkräfte im Nahen Osten sage ich, der Frieden
einer besorgten Welt und die Hoffnungen eines unterdrückten Volkes hängen jetzt
von Ihnen ab. Dieses Vertrauen ist wohl begründet. Die Feinde, die Ihnen
gegenüberstehen, werden Ihre Fähigkeit und Tapferkeit kennen lernen. Die
Menschen, die Sie befreien werden, werden Zeugen des ehrenhaften und
ehrenwerten Geistes des US-Militärs werden.
Wir kommen in den Irak mit Respekt für seine Bevölkerung, für seine große
Zivilisation und für die Religionen, die sie ausübt. Wir haben keine Ambitionen im Irak,
außer die Bedrohung zu beseitigen und die Kontrolle der Bevölkerung über ihr
eigenes Land wieder herzustellen.
Meine Mitbürger, die Gefahren für unser Land und die Welt werden überwunden. Wir
werden diese gefährlichen Zeiten hinter uns lassen und mit der Arbeit des Friedens
fortfahren. Wir werden den Frieden verteidigen. Wir werden Anderen den Frieden und
die Demokratie bringen. Und wir werden siegen. Möge Gott unser Land schützen und
alle, die es verteidigen.
Aufgaben: 1. Welche Rechtfertigungen findet das deutsche Militär für den uneingeschränkten U-­‐Boot-­‐ Krieg? Beurteile, wie nachvollziehbar diese Argumente sind (Infotext, Q1) 2. Fasse Q3 inhaltlich zusammen. Erkläre die Argumente, die Wilson für den Kriegseintritt der USA nennt. 3. Vergleiche Q3 und Q4 miteinander. Beurteile begründet, welche Argumentation dir plausibler erscheint. 4. Am 21. April 1917 stimmt eine große Mehrheit des Kongresses für den Kriegseintritt der USA. Überlege, welche Gründe dafür ausschlaggebend gewesen sein dürften. 5. Beschreibe Q5 und erkläre die Aussageabsicht der Karikatur (beziehe die Erklärung ein). 6. Vergleiche die Q6 mit Wilsons Rede (Q3). Inwiefern kann man eine Kontinuität in der amerikanischen Außenpolitik erkennen? 7. Hausaufgabe: Wilson gelingt es 1917 den Kongress vom Kriegseintritt zu überzeugen, die Bevölkerung der USA ist es noch nicht. Erstelle ein Propagandaplakat, das für den Eintritt der USA in den Krieg wirbt oder Freiwillige für die Armee begeistern soll. (Du kannst den PC nutzen Photoshop..., aber auch per Hand malen!)