No.5 Dezember 2013

Transcrição

No.5 Dezember 2013
allegra
Zeitung der Musikschule Geretsried e.V.
Ausgabe 5 - Dezember 2013
MUSIK und SPORT
Lehrer-Porträt
Schüler im Interview
Neue Lehrer stellen sich vor
Rund um die Musikschule
Jubiläen 2014
Bücher und CD’s
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Liebes Team der Musikschule,
liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Freunde der Musik,
in unserer Gesellschaft ist immer wieder zu hören, dass in der freien Zeit für das Erlernen eines
Musikinstrumentes oder das Ausüben einer sportlichen Tätigkeit „keine Zeit“ vorhanden ist. Gerade bei
Schülerinnen und Schülern, die immer mehr durch Nachmittagsunterricht verpflichtet werden, ist dies ein
großer Verlust für die Persönlichkeitsbildung. Immer wieder betonen Wissenschaftler, dass das Erlernen
eines Instrumentes, das Singen in einem Chor oder Sport sowohl das physische als auch das psychische
Wohlbefinden des Einzelnen fördern. Ohne hier belehrend wirken zu wollen, sollten Eltern die
Fähigkeiten ihrer Kinder, egal in welchen Bereichen auch immer, erkennen und so gut wie möglich
fördern. Gerade das Angebot in unserer Stadt ist enorm: Angefangen von Chören mit alpenländischem
Liedgut über Volksmusik spannt sich der Bogen bis zu Gospel, Jazz und Madrigalgesängen. Ebenso
reichhaltig ist das vielfältige Angebot der Musikschule, die schon Kleinkindern rhythmisches Gespür
beibringt und allen Altersgruppen eine reiche Palette an erlernbaren Musikinstrumenten bietet. Es soll für
Kinder und Jugendliche nicht die „Qual der Wahl“ stattfinden – die Wahl entweder ein Musikinstrument
zu erlernen oder in einen Sportverein einzutreten. Sicherlich ist beides ratsam und bei der entsprechenden
Organisation auch machbar. Wichtig sind das Erlernen von Koordination, Motorik sowie das Erfahren der
eigenen Stärken und der individuellen Leistungsfähigkeit. Nicht selten finden deshalb viele
Sportveranstaltungen mit Musik statt. Das Erleben von selbst gespielter Musik oder selbst ausgeübtem
Sport in der Gemeinschaft stärkt das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz.
Deshalb plädiere ich für beides, denn die musikalischen und sportlichen Angebote in unserer Stadt sind
sehr reichhaltig und breit gefächert. Ich wünsche somit allen Interessierten, dass sie langfristig die
richtige Entscheidung treffen.
Allen Lehrerinnen und Lehrern sowie der Leitung der Musikschule danke ich für ihren hohen Einsatz und
ihr Engagement hinsichtlich der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung!
Ihre
Cornelia Irmer
1. Bürgermeisterin Stadt Geretsried
Redaktionsteam:
Vera Kraus
Sabine Beyer
Hannes Kirchhofer
Wolfgang Schiwietz
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musik mehr
MUSIKSCHULE GERETSRIED e.V.
Adalbert-Stifter-Str. 18
82538 Geretsried
Tel. 08171/90 96 15
Fax 08171/90 96 17
www.musikschule-geretsried.de
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Händels Fußball-Hymne
Die Erkennungsmusik der Champions League elektrisiert Spieler wie Fans.
Komponiert hat sie offiziell ein Brite. Dabei bedient er sich aus einer
Krönungshymne von Georg Friedrich Händel: „Zadok the Priest“.
Lange bevor Gereth Bale der teuerste Fußballspieler
aller Zeiten wurde, hatte er ein Ziel. Der Waliser, der
gerade für 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur
zu Real Madrid gewechselt ist, wollte in der Champions
League spielen, der Königsklasse im europäischen
Fußball. Nicht nur weil sich dort die besten Teams des
Kontinents messen. Es habe da noch einen anderen
Grund gegeben, sagte der 24Jährige in einem Interview:
„Die Musik der Champions-League-Hymne ist
gigantisch. Wenn ein Team zum ersten Mal in der
Königsklasse spielt, ist das eins von den Dingen, auf die
sich die Spieler freuen: diese Musik im Stadion zu
hören.“
Der Sound der Hymne – das ist nicht Hip-Hop, R’n’B,
House oder was sich die Fußballstars sonst unter ihren
Kopfhörern reintun. Was die Spieler so „gigantisch“
finden, das ist barocker Pomp wie in einem Oratorium,
eine überwältigende Klangfülle mit Pauken und
Trompeten, mit großer Streicherbesetzung und einem
gewaltigen Chor, der die Zeile schmettert: „The
chaaaampions!“ Diese Musik erklingt am Anfang und
am Ende jeder Fernsehübertragung und beim Einlauf der
Mannschaften im Stadion.
Als Schöpfer der Hymne gilt offiziell der britische
Komponist Tony Britten, der vor allem Soundtracks für
Kinofilme und TV-Serien schreibt. Aber die
wesentlichen musikalischen Elemente und Effekte hat
Britten eins zu eins aus einem Stück von Georg
Friedrich Händel übernommen: „Zadok the Priest“, eine
der Krönungshymnen, die der Barockkomponist 1727
zur Inthronisation Georgs II. in London schuf –
feierliche, prächtige Chormusik für das große
Staatszeremoniell. „Zadok the Priest“ wurde Händels
bekannteste Hymne. Im Text heißt es: „Der Priester
Zadok und der Prophet Nathan salbten Salomo zum
König.“ Diesen Bibelvers aus dem 1.Buch der Könige
hatte Händel ausgewählt, weil die Hymne zur Salbung
Georgs II. gespielt wurde, dem liturgischen Höhepunkt
der Krönungszeremonie.
Schon von den Proben berichtete die Presse begeistert.
Die Quellen nennen bis zu 50 Sänger und 160
Instrumentalisten. Das bedeutete damals eine ganz neue
Größenordnung und trug maßgeblich zur überwältigenden Wirkung von Händels Musik bei. Die
Kunde von Händels Ruhm verbreitete sich in ganz
Europa.
Für den gebürtigen Hallenser, der erst zu Beginn des
Jahres 1727 die englische Staatsbürgerschaft erhalten
hatte, markierte der Erfolg eine Wende in seinem Leben:
Er wurde vom Lieferanten heiterer Unterhaltungsstücke
für die Aristokratie zu einem englischen Komponisten
von nationalem Rang. Damals lebte Händel schon 15
Jahre in London.
Wer das Original dieser Krönungshymne schätzt, mag
sich gruseln angesichts der Mischung, die Tony Britten
daraus zusammengerührt und mit eigenen Zutaten
überzuckert hat. Und doch ist die Popularität der
Champions-League-Hymne ein Beweis dafür, welche
Emotionen Händels Werke über Jahrhunderte und
Kulturen hinweg auszulösen vermögen – verblüffenderweise auch in Milieus, für die ein gepudertes
Barockgenie des 18. Jahrhunderts keine relevante Größe
ist.
1. Musikschul-Cup
Samstag, 27. Juli 2013
17.00 Uhr
Streicher : Bläser
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Musik und Sport waren mein Leben
Annemarie Dobosan – ein Urgestein an der Musikschule Geretsried
Unsere „älteste“
Geretsriederin.
Musiklehrerin
ist
eine
typische
1929 – vor 84 Jahren kam sie als drittes Kind ihrer
Familie zur Welt. Ihr Vater Josef Roth führte ein Depot
für zahnärztlichen Bedarf. Ihre Mutter Helene Roth war
als Zahntechnikerin tätig und gleichzeitig ausgebildete
Sängerin; so kommt Annemarie von Anfang an mit der
Musik in Berührung.
Sie lernte bei ihrer Musiklehrerin, welche im gleichen
Hause wohnte, Klavier und Blockflöte. Zuhause wurde
im riesigen Wohnzimmer immer Hausmusik gemacht.
Langsam reifte der Wunsch, nach dem Abitur 1951
Musik zu studieren; mit der Ausbildung zur Erzieherin
lernte sie auch Geige, Flöte und Klavier.
Die persönlichen Umstände waren schwierig, da ihr
Vater stalinistischer politischer Verfolgung ausgesetzt
war. Daher musste sie anfangs als technische Angestellte
arbeiten, konnte aber gleichzeitig doch auch als
Blockflötenlehrerin tätig sein.
1952 heiratete sie den
studierten Musiker und
Dirigenten Erich Bergel,
welcher
später
als
Musikwissenschaftler und
Chefdirigent
weltweit
wirkte.
1956 stand eine zweite
Hochzeit ins Haus mit
dem Maschinenbauingenieur und Staatspreisträger
Valerius Peter Dobosan.
Seit ihrem achten Lebensjahr
fuhr Annemarie in den Karpaten Ski und nahm später jedes
Jahr an einem zweimonatigen
Trainingslager und an vielen
nationalen Wettkämpfen teil,
wo sie sich unter den Besten
des Landes plazierte.
Auch in den Leichtathletik-Disziplinen Kugelstoßen,
Diskus- und Speerwerfen wurde sie in Trainings- und
Wettkampflager berufen und erreichte bei nationalen
Bewerben immer vordere Plätze.
„Mir hat beides, Musik und Sport, sehr viel Freude
gemacht – vor allem auch im Sport das damit verbundene Gemeinschaftserlebnis.
Wichtig waren auch die Erfolge im Wettbewerb und
die Anerkennung bei den Menschen.
Musik und Sport waren nie ein Widerspruch bei mir.
Ich habe beides sehr geliebt.“
Annemarie musste ihre leistungssportlichen Aktivitäten
leider nach einem schweren Skiunfall aufgeben und
konnte auch nicht mehr Leichtathletik betreiben.
Dafür konzentrierte sie sich ganz auf die Musik und auf
ihre Familie; ihre Töchter wurden 1957 und 1963 geboren, welche natürlich auch Klavier und Blockflöte
lernten. (Mittlerweile unterrichtet sie ihre Enkelkinder.)
Als Annemarie Dobosan nach Geretsried kam, engagierte
sie sich sofort im katholischen Kirchenchor.
Seit 1985 unterrichtet sie an unserer Musikschule als
Klavier- und früher auch als Blockflötenlehrerin.
Annemarie Dobosan war in Rumänien (Siebenbürgen)
bis 1981 als Musiklehrerin für Blockflöte und Klavierbegleitung tätig. Dann siedelte sie nach Deutschland
über – nach Geretsried, wie so mancher in unserer Stadt.
Aufgrund der politischen Verhältnisse waren alle
Freunde und Familienmitglieder schon nicht mehr in
Kronstadt. Ihre Schwester mit Familie lebte bereits in
Geretsried, sie war bis zu ihrer Rente Sportlehrerin an
der Karl-Lederer-Schule.
In der Kindheit bis zum jungen Erwachsenenalter gab es
noch einen zweiten erstaunlichen Schwerpunkt im
Leben von Annemarie Dobosan:
Sie war auch sportlich sehr vielseitig und aktiv – bis hin
zum Leistungskader auf nationaler Ebene. Annemarie
Dobosan war leidenschaftliche Skifahrerin und
Leichtathletin.
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Zur heutigen Situation sagt sie uns:
„Heute haben alle zu wenig Zeit. Als Lehrer muss
man aber Verständnis haben, man darf nicht hart
sein und sollte die Schüler nicht zu sehr zwingen.
Die Schüler sollen zufrieden sein mit meinem
Unterricht.“
Ihr Fazit lautet:
„Ich könnte nicht leben ohne Musik. Ich habe sie
unbedingt gebraucht, sie war das Wichtigste in
meinem Leben. Ich habe dabei sehr viel Schönes
erlebt.
Aber auch der Sport war mir wichtig. Und mit
meinem Mann bin ich solange es irgend ging, ins
Gebirge zum Wandern gegangen.
Und wir sind sehr viel Ski gefahren, in meiner
zweiten Heimat, am Brauneck und im Zillertal.
Meinen Kontakt zur ersten Heimat pflege ich immer
noch,
alle
zwei
Jahre
nehme
ich
am
Kronstädtertreffen in Pfaffenhofen teil.“
Das Interview führte Hannes Kirchhofer
Sportliche Musiker – Musikalische Sportler
Schüler im Interview
allegra : Hast Du denn überhaupt Zeit Klavier zu
spielen?
Luis : Das klappt schon. Ich übe meistens gleich nach
der Klavierstunde und sonst eher am Abend.
allegra : Was bedeutet für Dich das Klavierspiel?
Luis Lemke
ist 12 Jahre alt und besucht die 7. Gymnasialklasse. Er
hat seit 3 Jahren Klavierunterricht an der Musikschule
Geretsried und spielt ca. 2 Jahre Eishockey.
allegra : Hallo Luis. Du spielst seit mehreren Jahren
Klavier. Warum hast Du Dich für dieses Instrument
entschieden?
Luis : Mein Vorbild war und ist meine ältere Schwester,
die wunderbar Klavier spielt, und unsere Nachbarin in
Berlin war Klavierlehrerin.
allegra : Und wie sieht es mit Deinen sportlichen
Aktivitäten aus?
Luis : Ich spiele seit ungefähr zwei Jahren leidenschaftlich Eishockey.
allegra : Oh, da wird sicherlich viel trainiert?
Luis : Und ob! Ich habe viermal in der Woche Training
und jedes Wochenende ein bis zwei Spiele, natürlich
auch auswärts.
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Luis : Das Klavierspiel macht mir Freude, dient aber
auch zur Frustbewältigung. Wenn ich mal eine schlechte
Note heimgebracht habe, setze ich mich ans Klavier und
reagiere mich ab. Beim Eishockey ist es ähnlich.
allegra : Welche Klaviermusik spielst Du am liebsten?
Luis : Filmmusik, Pop-Balladen und Jazz. Aber am
wohlsten fühle ich mich, wenn ich einfach Qur
improvisiere und komponiere.
allegra : Alle Achtung, das klingt ja sehr gut. Wie
würdest Du die Musik und den Sport einordnen?
Luis : Na ja – Eishockey, denke ich, liegt wohl leicht an
erster Stelle. Ich mag vor allem das körperliche Training
und das Mannschaftsspiel. Eine gute Ergänzung zum
Einzelunterricht am Klavier.
allegra : Danke für das Interview.
Luis : Alles klar !
Das Interview führte Wolfgang Schiwietz
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Wie kamst Du zur Musik und zum Sport?
Wer oder was hat Dich dazu motiviert?
zusammen mit Marc Kaufmann und Veronika Koch, ein
Jahr später 1.Preis Solo Violine mit Weiterleitung;
beim Fußball Aufstieg in die Kreisklasse.
Magst Du gerne Wettbewerbe und warum?
Helene Schoßig
10 Jahre
Gymnasium, 5. Klasse
3 Jahre Blockflöte
seit 3 Jahr Querflöte
seit 4 Jahren Voltigieren
seit 1 Jahr Mädchen-Turnen
Helene : Schon in Dresden im Kindergarten habe ich
gerne beim Schwimmen und in der Akrobatikgruppe
mitgemacht. Zum Voltigieren kam ich als meine Mutter
bei der Suche im Internet eine Schnupperstunde in
Gelting fand. Über meinen Bruder kam ich zum Turnen
nach Wolfratshausen. Querflöte hat mir beim Aktionstag
der Musikschule am besten gefallen.
Sabrina : Meine Mutter spielte früher viel Badminton
und ist jetzt auch Trainerin. Ich war da schon immer von
klein auf bei den Punktspielen dabei. Hackbrett hat mir
beim Aktionstag bei einem Vorspiel am besten gefallen.
Außerdem war ich vorher schon in der Musikalischen
Früherziehung bei Christa Vogel.
Sören : Ich habe schon immer auf der Straße Fußball
gespielt. Meine großen Brüder haben Klavier gespielt;
das sollte ich auch machen, habe mich aber beim
Aktionstag für die Geige entschieden.
Helene : Man kann andere sehen als Vorbild und
bekommt Ideen zur Kür. Und es zeigt sich, wie viel man
geübt hat und ob ein Zusatztraining nötig ist.
Sabrina : Es ist einfach toll, macht unheimlich Spaß,
vor allem auch der Zusammenhalt mit den Freunden.
Sören : Sie sind ein gutes Ziel und steigern meine
Motivation mehr zu üben.
Sören Decker
16 Jahre
Gymnasium, 10. Klasse
10 Jahre Violine
Orchester Wolfratshausen
Streichertage,
Streicherwochenenden
seit ½ Jahr Klavier
11 Jahre Fußball/2x Woche,
Liga B, Jugend U17
Wie schaffst Du das, beide Hobbys mit Deiner Zeit zu
vereinbaren oder „leidet“ das eine unter dem
anderen?
Welche Erfolge, Wettbewerbe, Urkunden hattest Du?
Helene : Blockflöte Junior 1 und in Querflöte Junior 1
und 2; Teamturniere bei Vereinsmeisterschaft und
verschiedene Schleifen.
Helene : Es geht sehr gut, selten brauche ich meine
Mutter, die mich ans Üben erinnert, ich kann mich selbst
gut organisieren.
Sabrina : Wenn keine Schulaufgaben oder Turniere
gleichzeitig anfallen, dann klappt alles; ansonsten leidet
leider das Klavierüben in dieser Woche.
Sabrina Aschenbrenner
15 Jahre
Gymnasium, 10. Klasse
7 Jahre Hackbrett
Volksmusik-Ensemble
seit 1 ½ Jahre Klavier
8 Jahre Badminton, 4-5x/Woche
Turniere jedes 2. Wochenende
Sabrina : FLP-Theorieprüfung D1 habe ich bestanden,
Bayer. Schüler-Mannschaftsmeister, im Einzelwettkampf SO-deutsche Rangliste 7.Platz, Turniere in der
Schulmannschaft, der Erwachsenen- und Jugendmannschaft des TUS Geretsried.
Sören : Freiwillige Leistungsprüfung D1 und D2,
JugendMusiziert 2.Preis auf Regionalebene in der
Kategorie Kammermusik mit dem Trio der Musikschule
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Sören : Bei mir leidet eher der Sport. Nur am Wochenende treibe ich mehr Sport, auch um die Mannschaft
nicht im Stich zu lassen.
Das tägliche Üben am Instrument und das Sporttraining sind notwendig, um weiterzukommen.
Kannst Du Tipps geben für andere, wie man auch bei
geringer Zeitressource Spaß und Erfolg haben kann?
Helene : Das ist einfach eine Sache der Einteilung.
Wenn ich trainiere oder üben will, dann sage ich meinen
Freundinnen, dass ich keine Zeit habe, mich mit ihnen
zu treffen.
Sabrina : Man muss seine Zeit gut nutzen und sich
selbst super organisieren. Mir fällt das sehr leicht.
Sören : Für mich ist es kein Problem. Ich brauche den
Sport zum Austoben und das bringt viel Spaß.
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Hast Du vor, eines Deiner Hobbies später einmal zum
Beruf zu machen?
Sören : Ja – dadurch, dass ich viele neue Leute kennen
lerne.
Helene : Weiß ich noch nicht.
Siehst Du einen Unterschied zwischen
Beschäftigung mit Sport und Musik?
der
Sabrina : Nein, es sollen meine Hobbies bleiben.
Sören : Eventuell etwas mit Musik, aber eher in der
pädagogischen Richtung, vielleicht Lehramt. Ich unterrichte ja auch jetzt schon manchmal bei den Streicherwochenenden kleine Gruppen.
Was begeistert Dich am meisten?
Welches sind Deine Ziele?
Helene : Beim Voltigieren, dass wir jetzt ein besseres
Pferd haben, mit dem wir in der S-Klasse starten
können. Beim Geräteturnen gefällt mir, dass wir hier
etwas Neues ausprobieren können, der Schulsport ist mir
zu wenig. Bei Querflöte gefällt mir, dass ich die einzige
in der Klasse bin, die dieses Instrument spielt; dass die
Querflöte ein Ausnahme-, ein besonderes Instrument ist.
Und dann gefällt mir auch das Zusammenspielen mit
anderen.
Sabrina : Der Spaß an der Bewegung. Mit dem Klavier
spiele ich gerne Stücke oft rauf und runter, die ich sehr
gut kann. Das macht mir Freude.
Sören : Beim Sport das Austoben mit den Freunden in
der Mannschaft, der Kampf, aber auch das „fair play“
untereinander. Mit der Geige die Wettbewerbe und das
Spielen in guten Jugendorchestern.
Erlebst Du das Musizieren als etwas, das Du
genießen kannst?
Helene : Wenn ich z.B. eine Stelle nach dem Üben
besser spielen kann, dann spüre ich einen Erfolg. Ich
entspanne mich auch beim Zuhören von anderen
Mitspielern.
Sabrina : Ja, total.
Sören : Nicht immer. Am intensivsten beim Orchesterspielen.
Würdest Du sagen, dass Du mit Deinen Hobbys mehr
Sinn im Leben erfährst?
Helene : Ja, weil ich z.B. sehe, wie man Rücksicht
nehmen muss auf das Pferd, wenn es ihm nicht so gut
geht; und so merke ich, wie das sich auch auf mich
überträgt.
Sabrina : Auf alle Fälle. Wenn ich zu viel Zeit hätte,
dann würde ich meine Zeit nur vertun mit Schlafen oder
so und das würde mich überhaupt nicht befriedigen. Ich
finde es für mich sehr sinnvoll, am Nachmittag auch
eine Zeitstruktur zu haben, um so auch besser lernen zu
können.
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Helene : Eigentlich nicht. Beim Turnen stützen wir uns
gegenseitig. Beim Kanon müssen wir zusammenspielen
und aufeinander hören. Beim Pferd ist es wie mit einem
Baby: es überträgt seine Gefühle, so wie auch die
Gefühle beim Musikmachen da sind.
Sabrina : Beim Klavierspielen werde ich ruhig, es
entspannt mich eher. Beim Sport fühle ich mich eher
aktiv.
Sören : Auch ich werde bei Musik eher ruhig. Der Sport
ist Action pur, da bin ich nachher richtig fertig und
ausgepowert.
Wo erlebst Du das Gemeinschaftsgefühl mehr?
Helene : Es gibt für mich keinen Unterschied.
Sabrina : Eigentlich mehr im Sport, in der Mannschaft.
Obwohl beim Ensemblespielen, in Konzerten, bei
Auftritten, z.B. im Weihnachtskonzert mit der Volksmusikgruppe das Gemeinschaftliche auch sehr schön ist.
Sören : Beim Sport immer in der Mannschaft, beim
Geigen im Orchester.
Wo kommen das Emotionale, die Gefühle mehr
raus?
Helene : Ich bekomme beim Voltigieren mehr Gefühl
für die linke Hand, genau wie beim Querflötenspielen,
sonst verwendet man ja mehr die rechte Hand, beim
Schreiben oder so. Ich fühle bei der Tonbildung intensiv
die Lippen, die Zunge, den Bauch und die Körperhaltung, beim Voltigieren sind es andere Muskeln, die
vor allem vor den Turnieren gut trainiert werden
müssen.
Sabrina : Wenn ich musiziere, kann ich mehr meine
Gefühle ausdrücken. Beim Sport sind das eher der Spaß
und die Freude z.B. beim Gewinnen.
Sören : Ich freue mich sehr über einen Sieg im Fußball.
Beim Musizieren kommt das Gefühl während ich Stücke
spiele, z.B. das intensive Spüren des Rhythmus beim
Tango.
Außerdem reizt mich die Improvisation, deshalb nehme
ich am neuen Improvisationskurs von Peter Wegele teil.
Ich danke Euch für das Interview.
Das Interview führte Sabine Beyer
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Neue Lehrer stellen sich vor
Leona Kellerbauer – Stimmbildung, Gesang
Hallo,
liebe Kinder, Jugendliche, Erwachsene,
einfach IHR alle, die die Welt des Singens ganz
besonders interessiert.
Da dieser Bereich in meiner Heimat durchaus üblich ist,
erhielt ich in der Musikschule Unterhaching die Chance,
meine Erfahrung einzubringen. Nach einigen Jahren war
die Gesangsabteilung, die ich auch leiten durfte, so
angewachsen, dass meine Kollegen und ich ein
„Mammut-Projekt“ wagen konnten:
THE WIZ, ein Musical mit Bühnenbild, Kostümen,
Maske, Orchester, Band. Über 100 begeisterte Sänger
professionell geschminkt auf der Bühne und noch mehr
Helfer hinter der Bühne. Das ganze Schuljahr hindurch
wurde an allen Ecken gefeilt, geplant, geprobt,
organisiert, Sponsoren gesucht. Und am Schluss hatten
wir ausverkaufte Vorstellungen mit einem unvorstellbar
positiven Echo.
Es war und ist schön zu erleben, wie viele kleine Sänger
ernsthaftes Interesse an diesem Angebot zeigen.
Natürlich finden auch Jugendliche und Erwachsene den
Weg in meine Gesangsklasse.
Letztes Jahr sind wir (meine Familie und ich) nach
Wolfratshausen gezogen und die Musikschule Geretsried
wünschte sich eine Verstärkung im Bereich
Stimmbildung und Gesang. So erfreue ich mich nun seit
September an wunderschönen Geretsrieder Stimmen.
Ich bin in der Tschechischen Republik geboren und habe
dort mein Studium mit einem Diplom im Fach Gesang
abgeschlossen.
Nachdem mich mein Privatleben zu Euch nach
Ich bin in derverschlagen
Tschechischen
Republik
geboren
und habe
Deutschland
hatte,
zog es mich
nochmal
auf
dort
mein
Studium
mit
einem
Diplom
im
Fach
Gesang
die Schulbank. So studierte ich erst am Richard-Straussabgeschlossen. in München (Aufbaustudium Fach
Konservatorium
Gesang)
und
dann
an
der
LMU-München
Nachdem mich Neben
mein meiner
Privatleben
zu Euch
nach
Musikpädagogik.
künstlerischen
Tätigkeit
Deutschland
verschlagen
hatte,
zog
es
mich
nochmal
auf
unterrichte ich seit 2001.
die Schulbank. So studierte ich erst am Richard-StraussKonservatorium
München mit
(Aufbaustudium
Fach
Als
ich damals inhierzulande
dem Unterrichten
Gesang) habe,
und
dann
begonnen
fiel miran baldder auf,LMU-München
dass „SoloMusikpädagogik.
Neben
meiner
künstlerischen
Stimmbildung bzw. Solo-Gesangsunterricht fürTätigkeit
Kinder“
unterrichte
ich seit
2001. wird.
in
Bayern kaum
angeboten
Singen sollte immer sehr einfach, entspannend und
selbstverständlich wirken, so dass der Zuhörer schon fast
das Gefühl hat, mitsingen zu können.
Zum Singenlernen gehört das Erarbeiten einer sicheren
Gesangstechnik, das Aufbauen des geeigneten
Repertoires, das Erlernen der Musik von den Noten bis
zur Interpretation und dazu die Präsentation auf der
Bühne. Das alles verlangt einem einiges an Disziplin ab,
und je mehr man sich davon aneignet, umso mehr
beflügelt es einen zur Freude und Spaß an dem
wunderbaren Erlebnis des eigenen Singens.
Und ich kann Euch dabei helfen und dafür sorgen, dass
Jeder, ob Klein oder Groß, stets mit einem glücklichen
Gefühl aus der Gesangsstunde kommt.
In diesem Sinne freue ich mich auf Jeden, der es
anpacken möchte!
Als ich damals hierzulande mit dem Unterrichten
begonnen habe, fiel mir bald auf, dass „SoloStimmbildung bzw. Solo-Gesangsunterricht für Kinder“
in Bayern kaum angeboten wird.
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Anette Hornsteiner – Harfe
Ich freue mich, ab diesem Schuljahr an der Musikschule
Geretsried als Nachfolgerin von Ulrike Wenicker-Kuhn
zu unterrichten.
Ich begann mit 10 Jahren Harfe zu spielen. Nach
mehreren Jugend-Musiziert-Preisen war irgendwann
klar, dass ich Harfe studieren würde – zunächst an der
Münchner Musikhochschule bis zum Meisterklassendiplom, danach noch in Freiburg in der Solistenklasse
von Prof. Ursula Holliger.
Schon sehr lange unterrichte ich an der Musikschule
Grünwald, seit vier Jahren auch an der Musikschule Bad
Tölz, wo ich auch mittlerweile lebe.
Momentan ist die Harfenklasse in Geretsried noch klein;
aber ich bin sicher, dass bald noch Kinder, Jugendliche
und Erwachsene dazukommen werden. Die Harfe bietet so viele Möglichkeiten in allen musikalischen Stilrichtungen und kammermusikalischen Besetzungen.
Daneben ist sie ein Instrument, das solistisch schon mit
wenigen Tönen einfach schön klingt – was will man
mehr?
Und denken Sie nur an so prominente Harfenspieler wie
Orpheus, König David, Troubadix, Harpo Marx oder
den Engel Aloysius…
Mein Leben außerhalb der Musikschule konzentriert
sich auf meine eigenen Konzerte als Solistin und Kammermusikerin in verschiedenen Ensembles (v.a. in
Duo-Besetzungen mit Countertenor, Blockflöte oder
Querflöte). Ansonsten kann ich mich aber auch gut
beschäftigen mit Büchern, Museen, Spaziergängen an
der Isar und verschiedenen Handarbeiten…
Vielleicht sehen und hören wir uns im Adventskonzert
oder beim Lehrerkonzert im Mai?
Liebe Eltern,
möchte Ihr Kind ein Instrument lernen und Sie wissen
nicht, welches geeignet wäre? Mit einem kleinen
Fragekatalog kann ich Ihnen vielleicht einen Tipp geben:
¾ Geht Ihr Kind in die zweite oder dritte Klasse?
¾ Hat es kräftige Finger?
¾ Hat es Spaß an „Handarbeit“ der feineren Art?
¾ Besitzt es das Durchhaltevermögen zu
regelmäßigem Üben?
¾ Hat es vielleicht schon Erfahrungen in der
Musikalischen Früherziehung gemacht?
¾ Würde Ihr Kind gerne auch mit anderen Kindern
Kammermusik machen?
Wie wäre es dann mit der HARFE?
Ihre einzigartige Geschichte, die mit den Sumerern und
alten Ägyptern beginnt, ihr wunderbarer Klang, die
reiche Literatur aus allen Stilrichtungen und Epochen
sowie ihre flexible Einsetzbarkeit als Solo-,
Kammermusik- und Orchesterinstrument machen die
Harfe auch heute noch zu einem faszinierenden
Instrument.
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Nachteile? Kann ich entschärfen: Leih- oder
Gebrauchtinstrumente erleichtern den finanziellen
Einstieg zu einer irischen Hakenharfe oder der
Einfachpedalharfe. Für den Unterricht und die Auftritte
verwenden wir natürlich die musikschuleigene Harfe
(die Eltern müssen also nicht ständig Harfen durch die
Gegend schleppen).
Vorteile? Überwiegen! Schon die ersten Gehversuche
klingen nach Musik. Man kann mit jedem anderen
Instrument zusammen Musik machen. Es findet sich für
jeden Geschmack die richtige Literatur von kleinen
Anfängerstücken bis hin zu virtuosen Werken. Seit
vielen Jahren ist die Harfe ein etabliertes Instrument bei
JugendMusiziert und es ist keineswegs ein Instrument
nur für Mädchen! Die „Helden“ der Harfe wie z.B.
König David, Orpheus, Troubadix, der Engel Aloysius
oder Harpo Marx wussten schon, welches Instrument
ihnen Ruhm und Ehre bringen würde.
Wenn Sie weitere Fragen haben oder Ihr Kind die Harfe
mal in Augenschein nehmen möchte, melden Sie sich
bitte im Büro der Musikschule – wir helfen Ihnen gerne
weiter!
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Musikschule und Sportverein
Das pädagogische Stichwort
Sabine Beyer
Musikalische und sportliche Einrichtungen sind offen
für alle Menschen
o Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Menschen
aller Nationen und sozialer Schichten.
o Beide Institutionen bieten eine Vielfalt der
Möglichkeiten des Lernens, Erfahrens, vor allem
aber auch des Mitgestaltens. Sie unterstützen das
Gefühl, Teil einer Gemeinschaft Gleichgesinnter
zu sein.
o Sie ermöglichen, sich selbst zu zeigen im Team,
beim Soloauftritt mit dem Instrument oder am
Reck.
o Sie zeigen ganz deutlich die eigene
Entwicklung.
o Sie fördern die Werte Verlässlichkeit,
Kontinuität, Verbindlichkeit auch als Transfereffekte für andere Bereiche des Lebens.
Prinzipiell werden Spitzenleistungen wie JugendMusiziert-Preisträger und Medaillengewinner getragen
von einer breiten Basisarbeit.
Jedem wird klar sein, dass man richtiges Laufen,
Springen und Ballbeherrschen individuell üben muss,
damit man auf Dauer an seinem eigenen Können Spaß
hat. Der Spaßfaktor muss aber erarbeitet werden mit
Interesse, Neugier und Begeisterung.
Der Weg dahin heißt beim Sport trainieren und üben,
alleine und in der Gemeinschaft, mit Trainern, Älteren
und Gleichaltrigen, möglichst mehrmals in der Woche.
Die Ähnlichkeit zur musikalischen Aktivität ist nicht
von der Hand zu weisen. Auch hier ist tägliches Spielen
und Üben am Instrument Voraussetzung für künstlerischen Erfolg und daraus resultierender Freude, dem
sogenannten Flow, der uns auf Wolke 7 trägt.
Und wer hat Lust, immer nur alleine zu trainieren oder
schwierige Passagen zu üben? Eine große Motivation
bilden hier die Mannschaften im Sport und die
Ensembles an den Musikschulen.
Wir schreiben ja hier für eine Musikschulzeitung und
deshalb ist mir der Hinweis wichtig, dass Musikschule
eine Bildungseinrichtung ist und wir als solche die
Förderung der Musik als Teil unserer Kulturleistung, als
einen wesentlichen und unverzichtbaren Bestandteil
kultureller Bildung ins Bewusstsein bringen wollen.
so hautnah vergangene Epochen erleben, es sei denn
man liest empfindsame Dichtkunst von Klopstock? So
wachsen ganz nebenbei Fähigkeiten der Wahrnehmung
und des Einordnens.
Kinder sollen sich bewegen – körperlich und geistig.
Dafür brauchen sie Zeit und Muse, um die Sinnhaftigkeit
zu erkennen. Es wird niemals gelingen, die Schönheit
und Begeisterung für Musik mit minimaler Anstrengung
und in getakteten 30 Minuten in der Woche zu erfahren.
Ebenso wenig kann einer Sportart in wenigen Minuten
in der Woche mit Freude nachgegangen werden. Kinder
und Jugendliche müssen Musik, müssen eine lebendige
musikalische Betätigung und Sport auch als Freiraum
erleben und genießen lernen.
Aber das Aller-Allerwichtigste sind Sie, liebe Eltern,
liebe Omas, Opas, Tanten … Je mehr Sie die Aktivitäten
Ihrer Kinder unterstützen – und da meine ich nicht nur
den finanziellen Aufwand, sondern vor allem die
Anerkennung, das Mitleben und Begleiten, desto
erfolgreicher und sinnerfüllter wird das Lernen sein. Sie
sind der wichtigste Motivator.
Geben wir gemeinsam – Eltern, Trainer, Lehrer – das
Lernen aus Begeisterung unseren Kindern weiter. So
können wir uns an ihren erfolgreichen Vorspielen und
Turnieren erfreuen und den Spaß am Können mit
unseren Schülern teilen.
Selbst für Wolfgang Amadeus Mozart war wichtig:
Er findet bei einem adligen Förderer widrige Umstände
vor, einen unbeheizten Raum, ein verstimmtes Klavier.
Zuerst beachtet man ihn nicht, doch dann erscheint der
Hausherr. Mozart schreibt am 1. Mai 1778 an seinen
Vater: „… der aber setzte sich zu mir, und ich – ich
vergaß darüber alle Kälte, Kopfwehe, und spiellte
ungeachtet den Elenden Clavier so, wie ich spielle wenn
ich gut in Laune bin, geben sie mir das beste Clavier von
Europa, und aber leüt zu zuhörer die nichts verstehen,
oder die nichts verstehen wollen, und die mit mir nicht
empfinden was ich spielle, so werde ich alle Freüde
verlieren.“
Unser Alleinstellungsmerkmal resultiert auch daraus,
dass man sich mit dem Musizieren in verschiedene
Epochen der Zeitgeschichte hineinversetzen kann,
eintauchen in die große Bandbreite von musikalischen
Genres und Stilistiken. So ist die Musik in ihrer ganzen
Vielfalt spürbar. Und mit welchem Medium kann man
10
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Wer singt oder spielt mit?
Unsere Ensembles im Überblick
Vera Kraus
Kinderchor 6-12 Jahre
Leitung Wolfgang Schiwietz
Donnerstag, 15.20-16.20 Uhr
Vocalensemble Gaudeamus
Leitung Wolfgang Schiwietz
Dienstag, 18.15-19.45 Uhr
Bläserspielkreis
Leitung Gerd Fink
Donnerstag, 16.00-16.45 Uhr
Stringplayers
Leitung Gisela Bouton
Mittwoch, 17.00-17.45 Uhr
Akkordeon-Ensemble
Leitung Anja Awiszus
Donnerstag, 16.30-17.15 Uhr
Young Brass
Leitung Gerd Fink
Mittwoch, 15.00-16.00 Uhr
Streicherkreis
Leitung Regine Noßke
Dienstag, 16.15-17.00 Uhr
Akkordeon-Ensemble Erwachsene
Leitung Anja Awiszus
Donnerstag, 19.15-20.00 Uhr
Stadtkapelle Geretsried
Leitung Björn Kellerstrass
Dienstag, 19.00-20.30 Uhr
Streichquartett
Leitung Gisela Bouton
Montag, 18.00-18.45 Uhr
Tutti Frutti
Leitung Vera Kraus
Mittwoch, 19.00-20.00 Uhr
Percussion-Ensemble
Leitung Björn Kellerstrass
Montag, 19.00-19.45 Uhr
Cello-Ensemble
Leitung Claudia Weiss
Mittwoch, 18.00-18.45 Uhr
Flötenschlümpfe
Leitung Hannelore Heidrich
Montag, 14.30-15.30 Uhr
Jazz-Band
Leitung Peter Wegele
Mittwoch, 20.20-21.20 Uhr
Zupforchester ab 2. Jahr
Leitung Susanne Krippner
Montag, 13.45-14.45 Uhr
Mini-Schlümpfe
Leitung Hannelore Heidrich
Mittwoch, 15.30-16.15 Uhr
Rock-Band
Leitung Tobias Weber
Dienstag, 17.15-18.00 Uhr
Gitarrenorchester für Jugendliche
Leitung Martin Ruppenstein
Montag, 17.00-18.00 Uhr
Volksmusikgruppe für Jugendliche
Leitung Silke Kugler
Mittwoch, 14.30-15.15 Uhr
Ensemble Alte Musik
Leitung Elisabeth Schäfermeyer
Donnerstag, 10.00-11.00 Uhr
Zupf-Ensemble für Erwachsene
Leitung Emerson Salazar
Montag, 19.00-20.00 Uhr
Volksmusikgruppe für Erwachsene
Leitung Sissy Mayrhofer
Montag, 16.45-17.15 Uhr
Interessiert? Dann kommt zum Schnuppern vorbei.
Bitte vorher telefonisch in der Musikschule unter 08171 909615 Bescheid geben.
NEU ab Oktober 2013 :
Improvisationskurs – Leitung Peter Wegele
Dienstag, 18.50-19.35 Uhr
Das Kursangebot richtet sich an alle Schüler, die bereits Erfahrung am Instrument
mitbringen.
Die Stilistik ist völlig offen. Es kann Jazz dabei sein, muss aber nicht.
Wichtig ist die musikalische Interaktion, das aufeinander reagieren, das spielerische
Ausprobieren musikalischer Parameter, persönliche Ausdrucksmöglichkeiten
erfahren, die Klangmöglichkeiten des eigenen Instruments ausloten.
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Rund um die Musikschule
Vera Kraus
Gedenkkonzert für Ingrid Obser
Erinnerungen an einen einzigartigen Menschen
5. Mai 2013
… Es war ein überraschender, aber umso freudigerer Höhepunkt
am Sonntag: Beim Gedenkkonzert für Ingrid Obser kündigte
Musikschulleiterin Vera Kraus an, dass der Konzertsaal künftig
ihrer beliebten Vorgängerin gewidmet sein wird…
Geretsrieder Schulen singen und musizieren
Mittwoch, 19. Juni 2013
Mehr als 100 junge Sänger und Musikanten hatten sich in Gruppen in der großen Turnhalle formiert und warteten
aufgeregt auf ihren Auftritt – Mitwirkende: Karl-Lederer-Grundschule (Musik-AG und TanzTiger) – IsardammGrundschule (Musik-AG) – Mittelschule Karl-Lederer-Haus (Cheerleader) – Mittelschule Stifter-Haus (Musikklasse und
Schulband) – Realschule (Chorklasse) – Gymnasium (GymGerries Unterstufenchor und Jugendsinfonieorchester) –
Musikschule (Kinderchor mit Projektchören und Jazz-Band)
Sunlight
Cheerleader der Mittelschule
Ich bin ein Fan von Euch!
Cornelia Irmer
1. Bürgermeister der Stadt Geretsried
Mutakirorikatum
Karl-Lederer-Grundschule
Der kleine Tag
Kinderchor der Musikschule mit den
Projektchöre der beiden Grundschulen
Ryhthm of the night
TanzTiger, Karl-Lederer-Grundschule
Hi ev’rybody u.a.
Chorklasse 5c, Realschule Geretsried
Capriol-Suite u.a.
Jugendsinfoniorchester Gymnasium
Kriminal-Tango
GymGerries, Unterstufenchor
Solar – Watermelon Man
Jazzband Musikschule Geretsried
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Samstag, 27. Juli 2013
17.00 Uhr – 1. Musikschul-Fußball-Cup – Streicher : Bläser
Der Ball braucht noch Luft
Gleich
geht‘s los
angefeuert von der
Rockband der Musikschule
18.00 Uhr – Bläserserenade – im grünen Klassenzimmer
Bläserspielkreis
Young Brass
19.00 Uhr – 550 Saiten und noch mehr Klänge – auf der Vogelhaus-Bühne
Das Publikum genoss 4 Stunden Musik
Gitarrenorchester
21.00 Uhr – Lehrer-Band zum Tanzen
Stringplayers
… und Steckerlfisch, Brotzeit und Getränke
Unsere Damen vom Büfett
... Hannes Kirchhofer liest Gerhard Polt
Matthias Kraus, der Fischmeister
Workshop
„Mehrhändiges Klavier“
Nach dem großen Erfolg und auf
vielfältigen Wunsch gab es
auch dieses Jahr einen
Klavier-Workshop, den die Schüler
begeistert wahrnehmen
Leitung :
Wolfgang Schiwietz
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Andrew Lloyd Webber
Die Geschichte des erfolgreichsten Musical-Komponisten unserer Zeit
zum Zuhören und Mitsingen mit Wolfgang Schiwietz
Der Vortrag in Auszügen zum Nachlesen:
Jeder, der sich mit Thema Musical befasst, wird sich
früher oder später die Frage stellen, warum und wie es
dazu kam, dass sich der scheinbar blasse und
unauffällige Andrew Lloyd Webber zu einer
internationalen Musikgröße entwickelt hat. Sein
kometenhafter Aufstieg lässt sich nur durch sein
außergewöhnliches Talent erklären. Webber ist ein
musikalisches Genie. Er gehört nicht zu den Leuten, die
das Komponieren erlernen mussten; er hatte diese Gabe
schon im Blut, ebenso wie das Gefühl für einfache, aber
eingängige und unvergessliche Melodien. So ziemlich
alles, was er anfasste wurde zu Gold. Seit mehr als
25 Jahren dominiert er weltweit das Musical-Theater.
Dies hat er ganz wesentlich auch seiner Vielseitigkeit zu
verdanken. Bezüglich der Musikstile, der zugrundeliegenden Handlung, der eingesetzten Bühnentechnik
und der Wahl der Themen überraschte er immer wieder
seine Fans:
So wechselte er seinen Musikstil immer wieder von
harter Rockmusik (Jesus Christ Superstar) über
gefühlvolle, romantische und opernhafte Musik (The
Phantom of the opera) zu klassischer, getragener Musik
(Requiem) bis zu erschütternder, zu Tränen rührender
Musik (Sunset Boulevard).
Er schrieb Musicals ohne jeglichen Handlungsstrang
(Cats) sowie Musicals mit einfacher, leicht zu
durchschauender Handlung (Jesus Christ Superstar) und
Musicals mit komplizierter, verstrickter Handlung
(Aspects of love).
Auch schuf er Werke, die mit einfachen Mitteln
aufgezogen werden konnten (Joseph and the amazing
technicolor dreamcoat), aber auch spektakuläre,
bühnentechnisch sehr aufwendige Shows (Starlight
Express).
Außerdem legte Webber sich bei der Wahl der Themen
für seine Musicals nicht auf einen Bereich fest. Er
schrieb beispielsweise über religiöse Gestalten (Joseph
and the amazing technicolor dreamcoat und Jesus Christ
Superstar) über Politik (Evita), über Phantasiegeschichten (Cats und Starlight Express) und natürlich
auch über die Liebe (Aspects of love und The Phantom
of the opera).
Im Alter von 40 Jahren war Andrew Lloyd Webber
bereits ein Phänomen. Er war der erste Komponist, der
gleichzeitig drei Musicals am West End und drei am
Broadway laufen hatte. Diesen Rekord stellte er gleich
dreimal auf – 1982, 1988 und 1994. Im Jahr 1991 liefen
sogar sechs seiner Musicals gleichzeitig am Westend.
Dies ist ebenfalls ein noch nie dagewesener Rekord. Im
Jahr 1996 wurde Cats das am längsten laufende Musical
in der Geschichte des West Ends und des Broadway.
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Die Kritiker wurden immer aggressiver, je größer
Webbers Erfolg wurde. Rice hatte dazu einmal gesagt:
„Es ist der Neid. Ehrlich, im ganzen Musical-Geschäft
gibt es in punkto Komponisten nur Andrew und sonst
niemanden. Es gibt keine Konkurrenz. Die Leute, die ihn
abqualifizieren, sagen, dass jeder das könne. Doch sie
können es nicht.“
Webber erhielt 1988 die Ehrenmitgliedschaft des „Royal
College of Music“ in England. Er wurde vom
Olympischen Komitee gebeten, ein Lied für die
Eröffnungs- und Schluß-Zeremonie der Olympischen
Spiele 1992 in Barcelona zu schreiben. 1993 erhielt er
die größte Auszeichnung, die man im Showgeschäft in
Amerika bekommen kann: Einen Stern auf dem
„Hollywood Walk of Fame“. Er wurde 1995 in die
„American Songwriters Hall of Fame“ aufgenommen
und ihm wurde der „Praemium imperiale Award for
music“ verliehen. Außerdem ist Webber der erste
Mensch, dem der „American Society of Composers,
Authors and Publishers’ Triple Play Award“ verliehen
wurde.
Der nächste Schritt war, dass Webber ein eigenes
Theater für seine Shows kaufte. Deshalb erstand die
Really Use Company 1983 am West End das Palace
Theatre für 1,3 Mio $, in dem Jesus Christ Superstar und
Song&Dance gespielt wurden. 1991 und 1993 kaufte
Webber über seine Firma noch zwei weitere Theater am
West End, in denen Cats und Sunset Boulevard gespielt
wurden.
Obwohl für Webber die Musik immer noch am
wichtigsten war, hat er sich in den letzten Jahren auch
viel mit Produktion und Management befasst. Für sein
Ziel, die Originalproduktionen seiner Musicals auf der
ganzen Welt zu zeigen, kaufte und baute er weltweit
Musical-Häuser. So z.B. in Niedernhausen bei
Wiesbaden, wo er für 25 Mio $ ein Haus speziell für
Sunset Boulevard entwerfen und bauen ließ.
Auch zum Englischen Königshaus pflegt Webber gute
Beziehungen. 1988 wurde Edward Windsor, der jüngste
Sohn der englischen Königin, als Produktionsassistent
bei der Really Useful Group angestellt. 1986 schrieb er
zum 60.Geburtstag der Königin einen kurzen
Liederzyklus. Anfang 1992 komponierte Webber auf
Wunsch des Buckingham Palace zum 40jährigen
Thronjubiläum der Königin ein Musikstück. Er wurde
im darauffolgenden Juni aufgrund seiner Verdienste um
die Künste von der Königin zum Sir geadelt.
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Urlaubsgrüße aus Nordfriesland
Ein „Musikzwerg“ lebt auf der Hallig
Die dreijährige Mara von Nordstrandischmoor
fährt einmal die Woche per Lore zum Unterricht auf
das Festland
Auf geht es zu den „Musikzwergen“. Für Susanne
Seifert und ihre Tochter Mara heißt das: Einmal in der
Woche zwei Stunden Fahrt, teilweise mitten durch das
Wattenmeer für eine Dreiviertelstunde Unterricht in der
Kreis-Musikschule, die im Schloss Husum untergebracht
ist. Familie Seifert lebt auf Hallig Nordstrandischmoor,
wo kein Auto als Fortbewegungs-mittel in der Garage
wartet. Ihr motorisierter Untersatz steht auf dem
Festland, im Beltringharder Kroog. Um den Parkplatz zu
erreichen, muss der Diesel-Motor der Lore in Gang
gesetzt werden, damit das kleine Eiland verlassen
werden kann. Dann geht es auf Schienen über den
Damm – quasi quer durch die Gezeiten.
„Wir sind bisher immer gut durchgekommen“,
schmunzelt Susanne Seifert. Sie nimmt die aufwendige
Tour gern in Kauf. Denn für ihre dreijährige Tochter
wird noch mehr geboten als Töne, Tanz und Tasten. In
der Musikschule ist Mara mit Kindern ihres Alters
zusammen. Zuhause auf der Hallig ist sie die jüngste
Bewohnerin, gleichaltrige Spielkameraden gibt es dort
nicht. Ihre Mutter ist mit Musik groß geworden. Für sie
Grund genug, um Mara bereits in jungen Jahren eine
musikalische Förderung erfahren zu lassen.
Quelle: Inselbote 06.08.13
Foto: Ferdinand Kraus
Während meines diesjährigen Sommerurlaubs hatte ich
das Vergnügen, die Kreis-Musikschule Nordfriesland
kennenzulernen.
Die Kreis-Musikschule besitzt neben Husum noch
weitere Zweigstellen auf den Inseln Sylt und Föhr und
ist eine der größten Musikschulen in SchleswigHolstein.
Eine kleine Kostprobe aus dem Angebot: Band,
Bandwerkstatt und Big Band, Kinderorchester,
Sinfonieorchester,
Bogenflitzer,
Saitenspringer,
Collegium musicum und Vokalensembles, Husumer
Jugend-Orchester und Youngster Band, Musiktheaterklasse für Kinder und Jugendliche.
Die Kreis-Musikschule Nordfriesland gibt es seit 1981.
Sie hat drei Geschäftsstellen und etwa 20 Unterrichts15
orte, 48 Lehrkräfte, ca. 2000 Schüler, über 500
Leihinstrumente und ca. 700 Unterrichtsstunden/Woche.
Sie kooperiert mit anderen Bildungseinrichtungen:
Kindergärten und Kindertagesstätten, Chorschule und
Instrumentalunterricht in Grundschulen, Instrumentalunterricht für Feuerwehrmusikzüge, gemeinsames
Jugendorchester mit dem Theodor-Storm-Gymnasium in
Husum. Zusätzlich neue Angebote: Musiktherapie,
Dispokinesis – eine für Musiker entwickelte Schulungsund Therapieform, Musikgeragogik – musikalische
Angebote für ältere Menschen, Gitarrenkurse für
Erwachsene und Jugendliche mit der VHS Husum und
Fortbildungsangebote für Erzieher mit der VHS Husum.
Wolfgang Schiwietz
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Das Jahr 2014
300. Geburtstag – Christoph Willibald Gluck (1714-1787)
Aus heutiger Sicht ist Glucks Bedeutung für die Oper nur
mit der Claudio Monteverdis, Wolfgang Amadeus Mozarts
und Richard Wagners zu vergleichen.
Gluck war der Sohn eines Försters und wuchs in Böhmen
auf. Über die musikalischen Ambitionen ihres Kindes
zeigten sich die Eltern nicht gerade glücklich. So musste
sich Christoph Willibald ab 1731 für seine Studien der
Logik und der Mathematik an der Karlsuniversität in Prag
als Tanzmusiker durchschlagen, bis ihn Fürst Lobkowitz,
von seiner Beherrschung des Cellos begeistert, 1734 nach
Wien vermittelte.
Glucks erste Oper „Artaxerxses“, 1741 uraufgeführt, war
ein Erfolg und veranlasste den rasch bekannt gewordenen
Komponisten, weitere Opern zu schreiben.
1746 traf Gluck in London mit Georg Friedrich Händel
zusammen. In der Folge unternahm er mit einer
Operntruppe Tourneen durch ganz Europa, wobei er
dirigierte und komponierte. 1752 ließ sich Gluck in Wien
nieder, für die folgenden 20 Jahre Zentrum seines
Schaffens. 1774 ging Gluck nach Paris, nachdem er zuvor
zusammen mit dem Dichter Ranieri de’Calzabigi seine
große Reform der Oper begonnen und in Wien damit
Widerspruch erweckt hatte. In Paris wurden seine
Reformen begeistert aufgenommen.
Mit 65 Jahren kehrte Gluck schließlich nach Wien zurück,
nachdem seine letzte Oper „Echo et Narcisse“ wenig
Zustimmung gefunden hatte.
Die Tochter seiner verstorbenen Schwester hatte er
adoptiert und zur Sängerin ausbilden lassen. Als sie in
jungen Jahren starb, schrieb Goethe auf Vermittlung
Wielands für sie als Nachruf seinen „Triumpf der
Empfindsamkeit“.
Das große Verdienst von Calzabigi und Gluck beruht
darauf, die Kunstform der Oper von starren Zwängen der
alten Form befreit, die nur für selbstgefällige
Stimmvirtuosen geschriebenen Auswüchse des Ziergesangs
eliminiert und große durchkomponierte Formen eingeführt
zu haben, die heute vielfach moderner erscheinen, als
manches später Geschriebene. So lobte E.T.A. Hoffmann:
„So wie die meisten unserer neuesten Opern nur Konzerte
sind, die auf der Bühne im Kostüm gegeben werden, so ist
die Glucksche Oper das wahre musikalische Drama, in
welchem die Handlung unaufhaltsam von Moment zu
Moment fortschreitet. Alles was diesem Fortschreiten
hinderlich ist, wird auf das sorgfältigste vermieden.“
Von Glucks über 100 Bühnenwerken sind nur 49 erhalten.
CD-Tipp: „Iphigenie auf Tauris“ – Orchester der Operin
Lyon, John Eliot Gardiner (Philips 2 CD’s)
300. Geburtstag – Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Carl Philipp Emanuel Bach, nach seinen beiden
Hauptwirkungsstätten auch der „Berliner“ oder der
„Hamburger Bach“ genannt, war der zweite Sohn Johann
Sebastian Bachs. Nach der Übersiedlung der Familie nach
Leipzig, wo der Vater das Amt des Musikdirektors und
Thomaskantors antrat, wurde er Schüler der
Thomasschule und erhielt seine musikalische Ausbildung
durch den Vater.
1731 wurde er an der juristischen Fakultät der Leipziger
Universität immatrikuliert, und etwa zur selben Zeit
entstand eine seiner frühesten erhaltenen Kompositionen,
das „Menuet pour le Clavessin“.
1734 wechselte er zur Fortsetzung seiner Studien nach
Frankfurt/Oder und leitete dort „eine musikalische
Akademie als auch alle damals vorfallenden öffentlichen
Musiken bey Feyerlichkeiten“. 1738 wurde er Cembalist in
der Kapelle des preußischen Kronprinzen und späteren
Königs Friedrich II. Nach dessen Regierungsantritt
übernahm Carl Philipp Emanuel Bach 1741 die Stelle als
Kammercembalist und begleitete die Konzerte in den
Schlössern von Berlin und Potsdam.
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Der Thomaskantor ist der künstlerische Leiter des
Thomanerchores zu Leipzig. Er wird durch den Stadtrat von
Leipzig ernannt. Dem Thomaskantor obliegen heute die
Durchführung der allwöchentlichen Motetten und die
musikalische Gestaltung der Gottesdienste in der Leipziger
Thomaskirche. Früher gingen seine Aufgaben an der
Thomasschule noch weit über den musikalischen Bereich
hinaus, so musste Bach beispielsweise Latein unterrichten.
Nach dem Tode Johann Sebastian Bachs bewarb er sich
erfolglos um die Nachfolge seines Vater als Thomaskantor.
und Lieder“ sowie zwei Jahre später die „Sechs Sonaten für
Clavier“, Prinzessin Anna Amalia von Preußen gewidmet,
die ihn 1767 zu ihrem Kapellmeister ernannte.
1768 wurde er Nachfolger Georg Philipp Telemanns als
Musikdirektor der fünf Hamburger Hauptkirchen sowie als
Kantor an der Lateinschule, dem Johanneum. In jene Zeit
fielen auch seine ersten Auftritte als Dirigent und Pianist
im Rahmen öffentlicher Konzerte der Hansestadt. 1773
entstanden
die
sechs
„Streichersinfonien“
als
Auftragswerke Baron Gottfried van Swietens. Ziel seines
Komponierens war es, „die Zornigen zu besänftigen, die
Betrübten aufzurichten, die kränkenden Sorgen und die
tötende Traurigkeit zu verjagen“.
Besondere Bedeutung erlangten seine 19 Sinfonien, 50
Konzerte für Tasteninstrumente, neun Orchesterkonzerte
sowie die mehr als 200 Solowerke für Pianoforte oder
Cembalo.
1753 veröffentlichte er sein Lehrbuch „Versuch über die
wahre Art Clavier zu spielen“.
Nachdem bereits 1742 die „Preußischen Sonaten“ und die
„Württembergischen Sonaten“ in den Druck gegangen
waren, erschien 1758 die zu seinen Lebzeiten populäre
Liedsammlung „Herrn Professor Gellerts geistliche Oden
CD-Tipp: Hamburger Sinfonien Nr. 3,4 und 5 – Freiburger
Barockorchester, Matthias Hengelbrock
deutsche harmonia mundi
150. Geburtstag – Richard Strauss (1864-1949)
Richard Strauss, geboren in München, gestorben in
Garmisch-Partenkirchen, war der Sohn des Waldhornvirtuosen Joseph Strauss.
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er bei Bruno
Walter (Violine) und Carl Niest (Klavier). 1876 komponierte
Strauss seinen „Festmarsch“ op.1, der aber erst 1881
veröffentlicht wurde.
Der jugendliche Strauss
Bis zur Uraufführung seiner ersten Oper „Guntram“ 1894 in
Weimar entstanden zahlreiche erfolgreiche Sinfonische
Dichtungen wie „Aus Italien“, „Don Juan“, „Macbeth“ und
„Tod und Verklärung“.
1894 heiratete er die Sängerin Pauline de Ahna.
Nach Gastspielen in Moskau, Barcelona, Amsterdam,
London und Paris wurde Richard Strauss für 10 Jahre als
Hofkapellmeister nach Berlin berufen. 1905 feierte seine
Oper „Salome“ in Dresden eine triumphale Uraufführung.
1909 konnte er – wiederum in Dresden – mit „Elektra“ den
Erfolg der „Salome“ übertreffen und 1914, im Jahre seines
50. Geburtstags, galt Strauss als der berühmteste deutsche
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Komponist seiner Zeit. 1917 gehörte er neben Max Reinhardt
und seinem bevorzugten Librettisten Hugo von
Hoffmannsthal zu den Gründungsmitgliedern der Salzburger
Festspiele und übernahm 1919-24 die Leitung der Wiener
Staatsoper.
1933-35 war Strauss Präsident der Reichsmusikkammer,
1936 komponierte er die „Olympische Hymne“ für die
Olympiade in Berlin, danach folgte eine internationale
Gastspieltätigkeit, u.a. in London und Tokio. Noch im
Zweiten Weltkrieg erfolgte die Generalprobe zur
Uraufführung seiner letzten Oper „Die Liebe der Danae“
1944 in Salzburg. (Die Uraufführung selbst fand wegen der
Schließung aller Theater erst 1952 statt.) 1948 komponierte
Strauss als letzte Werke die „Vier letzten Lieder“ nach
Texten von Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse.
Richard Strauss, der wegen seines politischen Engagements
während der Zeit des Nationalsozialismus 1933-45 in
Deutschland nach wie vor umstritten ist, dürfte dennoch einer
der erfolgreichsten und populärsten Komponisten des
20.Jahrhunderts sein. Mit seinen zehn sinfonischen
Dichtungen, seinen Opern (von „Salome“ über den
„Rosenkavalier“ bis „Die Frau ohne Schatten“) sowie seinem
umfangreichen spätromantischen Liedschaffen ist er fest im
Bühnen- und Konzertrepertoire der Gegenwart verankert.
Obwohl das Hauptaugenmerk von Strauss insgesamt eher auf
den vokalen Bereich gerichtet war, gibt es neben den
sinfonischen Dichtungen auch zahlreiche mehr oder weniger
erfolgreiche
Konzertstücke
für
Soloinstrumente,
kammermusikalische Werke sowie einige populäre
Orchestersuiten nach eigenen Opern.
CD-Tipp: Till Eulenspiegels lustige Streiche –
Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan
Deutsche Grammophon
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Bücher und CD’s
Wir sammeln für Sie – auswählen dürfen Sie selbst …
Singen - Hören - Musizieren
Die monsterstarke
Musikschule
Ravensburger Verlag
ab 4 Jahre
Riffs und anderes auf der Gitarre
Wer kennt die meisten Instrumente? Wer schlägt sich gut am
Xylofon? Und wer singt am schönsten?
In der „Schule der Monster“ kommen kleine Musiker groß
raus und lernen von der Gehörschulung bis zur Instrumentenkunde die Welt der Musik kennen.
Ohren auf!
Das Orchester stellt sich vor
Sylvia Schreiber
Horncastle-Verlag
Hat der Cellist da hinten seinen Fuß auf dem Boden gerieben?
Dann war das ein „geheimer Applaus“, mit dem er einen
Orchester-Kollegen lobte.
Ein Jahr lang durfte eine Horde Kinder das Münchner
Rundfunkorchester begleiten, Proben belauschen, hinter die
Kulissen schauen und den Musikern Löcher in den Bauch
fragen.
Herausgekommen ist ein Buch mit tollen Fotos, interessanten
Geschichten und zwei CD’s, die nicht nur Erstaunliches
verraten, sondern dazu verleiten, den Titel wörtlich zu
nehmen: „Ohren auf!“
Bühne frei!
Kooperationsprojekt mit BR,
Stiftung Zuhören und dem
Jungen Schauspiel am
Residenztheater.
Ausgezeichnet mit dem Luchs
Kinder- und Jugendbuchpreis.
Das Theaterbuch Bühne Frei! kann wie ein echtes Theater von
zwei Seiten betreten werden: Über den Vordereingang betritt
man den öffentlichen Bereich. Hier werden die sichtbaren
Berufe wie Programm-Verkäufer, Garderobiere, Beleuchter
oder auch Theaterärztin in Text und Bild vorgestellt. Betritt
man das Buch aber durch den Hintereingang, so trifft man auf
Maskenbildner, Theaterplastiker, Rüstmeister, Regisseur und
natürlich viele Schauspieler. Und weil am Theater Geräusche
unverzichtbar sind, liegen dem Buch an beiden Eingängen
CDs mit Hörbeiträgen von Kindern bei, die durch alle
Abteilungen des Theaters führen. Die wunderschönen,
stimmungsvollen Fotos von Thomas Dashuber bilden das
visuelle Pendant zu den Hörbeiträgen der Kinder und Texten
im Buch.
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Mythos Gitarre
Hannes Fricke
Reclam-Verlag
Die Gitarre macht den Rockstar! Macht sie auch den
Jazzvirtuosen? Jedenfalls den Flamenco-Macho, die FolkAutorität... Also muss man: eine Gitarre haben oder gleich
mehrere, drei Akkorde lernen oder noch mehr, eine Band
gründen – und ab geht die Post.
Wie aus diesem Mythos großartige Musik entstanden ist und
weiter entsteht, erzählt Hannes Fricke gitarristischkenntnisreich, mit viel musikalischem Feingefühl und der
nötigen Prise Selbstironie zugleich: Von den legendären
Gitarrenmodellen wie der Telecaster (Keith Richards!), der
Strat (Hendrix!), der Gibson Les Paul (Gary Moore!), der
Gretsch (Brian Setzer!), von Slowhands und Flitzefingern, von
Helden und auch Märtyrern des Virtuosentums, von Jimi bis
Paco.
Was wir fühlen, wenn wir hören
Der Musikversteher
Hartmut Fladt
Aufbau-Verlag
Was hören wir – und wenn ja, warum? Warum lieben wir die
eine und hassen die andere Musik? Wer erschuf den
mächtigsten musikalischen Orgasmus der Geschichte? Wie
können wir uns vor Ohrwürmern schützen?
Hartmut Fladt entschlüsselt die Magie unserer Lieblingslieder,
ohne sie kaputt zu analysieren, und erzählt Geschichten über
ihre Schöpfer. Ob Vivaldi, Michael Jackson oder die No
Angels: Wenn Hartmut Fladt die Ohren spitzt, lüften sich die
Klangschleier, und wir finden endlich bewiesen, dass E nicht
besser ist als U und die Beatles künstlerisch so wertvoll sind
wie Mozart. Denn Musik ist eine uralte Sprache, die wir alle
verstehen können. Hartmut Fladt reicht uns das
Handwerkszeug dazu – unterhaltsam, lässig, witzig.
Von Helge Schneider bis Beethoven, von Bach bis Tokio
Hotel – Hartmut Fladt lehrt uns die Sprache der Musik zu
verstehen.
Was Richard David Precht für die Philosophie tut, leistet
Hartmut Fladt für die Musik.
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Veranstaltungshinweis
Alle Konzerte und Klassenvorspiele finden Sie in unserem Monatsprogramm und auf unserer Internetseite
www.musikschule-geretsried.de.
Gerne schicken wir Ihnen auch Einladungen per Post und Email, wenn Sie uns einen entsprechenden Hinweis geben.
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allegra
Linda
Carina
Valerie
Kajsa
Antonia
Eine kleine Auswahl vieler schöner Bilder aus der Malaktion
„Meine Musikschule“
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