Untitled - Kinder- und Jugendtheater
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Untitled - Kinder- und Jugendtheater
1. 1 1. Astrid Lindgren – Vita und Werk Die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren, geborene Ericsson, wurde vor 100 Jahren, am 14. November 1907, in Näs (bei Vimmerby) geboren. Sie starb am 28. Januar 2002 in Stockholm. Sie hatte großen Erfolg mit ihren von Wärme und Humor geprägten Kinder- und Jugendbüchern. Lindgrens Bücher wurden erfolgreich verfilmt und in rund 80 Sprachen übersetzt. 1978 erhielt die aktive Menschenrechtlerin und Tierschützerin den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Überblick Lindgren fing erst spät, im Alter von 37 Jahren, an zu schreiben. Aufgewachsen in der Provinz, griff sie für ihre Stoffe zeitlebens auf ihre eigenen Kindheitserlebnisse zurück. Ihr erster – und größter – Erfolg war die Erzählung von „Pippi Langstrumpf“ (1944), die sie ursprünglich für ihre Tochter erfand und die verschiedene Fortsetzungen erlebte. Lindgrens Bücher wurden über 100 Millionen Mal verkauft, verschiedentlich dramatisiert und mit zahlreichen Preisen, darunter 1994 mit dem alternativen Nobelpreis, ausgezeichnet. Ihre Mischung aus märchenhaften und realistischen Motiven findet seit Generationen großen Anklang bei Jung und Alt und machte die bis ins hohe Alter produktive Autorin weltberühmt. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit tat sich Lindgren auch als Gesellschaftskritikerin hervor, etwa als treibende Kraft im Zuge der Abwahl der sozialdemokratischen Regierung Palme in den 1970erJahren, als Tierschützerin und „Kinderrechtlerin“. Wir Kinder aus Bullerbü – eine unbeschwerte Kindheit Astrid Lindgren wurde als Astrid Anna Emilia Ericsson auf dem Hof Näs nahe dem Städtchen Vimmerby im schwedischen Småland geboren. Ihre Eltern Samuel August und Hanna Ericsson waren die Pächter des Pfarrhofes. Lindgrens Buch „Wir Kinder aus Bullerbü“ (1947) basiert auf ihrer eigenen sorglosen Kindheit: „Wir spielten immerzu, morgens, mittags und abends, genau wie die Kinder in den Bullerbü-Büchern. Alles, was darin steht, ist wahr.“ Beispielsweise ist Lasse Lindgrens Bruder Gunnar (geb. 1906) nachempfunden, ein ebenso großer Erfinder lustiger Spiele und Wörter („Drehrumdiebolzen-Ingenieur“) wie die fiktionale Figur. Oder die ländliche Idylle des Pfarrhofes, wo die Kinder (neben Gunnar und Astrid noch die Schwestern Stina, geb. 1911, und Ingegerd, geb. 1916) wie Britta, Inga, Ole, Lisa, Lasse und Bosse aus den drei auf einem Hügel gelegenen Höfen Bullerbüs ihre glückliche Kindheit verbrachten. „Niemand nörgelte an uns herum“, schrieb die Autorin später in „Das entschwundene Land“ (1973), „und wir wurden geliebt.“ Aus dieser reich sprudelnden Quelle ihrer Kindertage schöpfte sie ihre Geschichten: etwa die Abenteuer der „Kinder aus der Krachmacherstraße“ (1958), die Streiche des Lausbuben „Michel“ aus Lönneberga (ab 1963 mehrere Bände) oder die „Ferien auf Saltkrokan“ (1964). 2 Bisweilen wurde Lindgren zwar vorgeworfen, die Welt durch eine rosa Brille zu sehen und die Kehrseiten des Lebens zu verschweigen, doch mit den Detektivepisoden um „Kalle Blomquist“ (ab 1946 mehrere Bände), „Mio, mein Mio“ (1954) oder „Die Brüder Löwenherz“ (1973), der Geschichte von Krümel und Jonathan, die sich nach dem Tod im Lande Nangijala wiedersehen, lieferte sie den Gegenbeweis: Allesamt sind dies Stoffe, bei denen Themen wie Einsamkeit, Abschied, Krankheit und Krieg im Mittelpunkt stehen. Pippi Langstrumpf am Krankenbett Nach dem Ende ihrer Schulzeit (1923) begann Lindgren, bei der Zeitung Vimmerbys, der „Vimmerby Tidning“, zu arbeiten (1924). Anschließend übersiedelte sie nach Stockholm, um dort eine Ausbildung zur Sekretärin anzutreten. Noch während ihrer Lehrzeit kam Sohn Lars zur Welt (1926–86), den sie in die Obhut von Pflegeeltern gab. Erst 1931 verheiratete sie sich mit dem Direktor des Königlichen Automobilclubs, Sture Lindgren (gest. 1952). Am 21. Mai 1934 wurde ihr zweites Kind, Tochter Karin, geboren, für die Lindgren als Geburtstagsgeschenk und später (als am Krankenbett erzählte Fortsetzungen) die „Pippi Langstrumpf“-Geschichten (1944) erfand. Zur gleichen Zeit, als sie längst wieder zu arbeiten begonnen hatte (seit 1937 als Kontoristin), wurde ihr erstes Buch verlegt (bei Raben & Sjoegren, dem größten schwedischen Kinderbuchverlag) und sofort mit einem Preis ausgezeichnet: „BrittMari erleichtert ihr Herz“. Das 1945 beim gleichen Verlag erschienene und ebenfalls ausgezeichnete erste von mehreren „Pippi“-Büchern löste dann eine wahre Sensation aus: Es ist die Geschichte eines rotzfrechen und bärenstarken Mädchens, das zwar elternlos in der Villa Kunterbunt aufwächst, dafür aber ein Pferd auf der Veranda und ein Äffchen namens Herr Nilsson hat. In der Nachkriegszeit – in Deutschland erschien „Pippi Langstrumpf“ erstmals 1949 beim Oetinger Verlag – wurde dieser Nonkonformismus einerseits mit Kopfschütteln und andererseits mit Begeisterung aufgenommen. Wirkte die unangepasste Protagonistin auf manchen der damaligen Rezensenten noch „abstoßend“, so blieb Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf, insbesondere ab den 1970er-Jahren in Person der rotbezopften Filmdarstellerin Inger Nilsson, bis heute für Generationen eine viel bewunderte Identifikationsfigur. „Pippi Langstrumpf“, „Pippi Langstrumpf geht an Bord“ (1946), „Pippi in Taka-Tuka-Land“ (1948) und „Pippi plündert den Weihnachtsbaum“ (1979) begründeten Lindgrens Ruf als größte Kinderbuchautorin der Welt und sollten ihre populärsten und meistgeliebten Bücher bleiben. Darüber hinaus wurden die Vorlagen erfolgreich fürs Kino bearbeitet, als Fernsehserien umgesetzt und zu Hörspielen vertont. Pomperipossa in Monismanien – Steuer- und andere Geschichten 1946 fing Lindgren an, bei ihrem Verlag auch als Kinderbuchlektorin zu arbeiten (bis 1970). Daneben entstanden u. a. „Sammelaugust und andere Kinder“ (1950), verschiedene „Karlsson“-Episoden (ab 1955) um den altklugen Kindmann mit dem Propeller auf dem Rücken und um seine Freundschaft zu dem kleinen Jungen Lillebror, „Rasmus und der Landstreicher“ (1956), „Madita“ (1960) und „Lotta zieht um“ (1961) – immer unter ihrem selbst gewählten Motto: „Ich schreibe, um das Kind in mir zu unterhalten.“ Und viele andere Kinder hatten daran ebenfalls ihren Spaß, wie u. a. Dutzende von Auszeichnungen (u. a. 1956 der Deutsche Jugendbuch 3 Sonderpreis und 1965 der Schwedische Staatspreis für Literatur) nahelegen. Weitere Ehrungen folgten, darunter zwei Ehrendoktortitel, 1978 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der ihr als erster und bis heute letzter Kinderbuchautorin verliehen wurde, der Internationale Buchpreis der UNESCO (1993) und der (nicht dotierte) alternative Nobelpreis (1994). Eine Autorin, die „nur“ Kinderbücher schrieb, mit dem „echten“ Literaturnobelpreis auszuzeichnen, dazu konnte sich die Königliche Akademie indessen nie durchringen. Nach Lindgrens Tod gab es immerhin vereinzelt Überlegungen, sie ausnahmsweise posthum mit dem Nobelpreis zu ehren. Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit engagierte sich Astrid Lindgren auch politisch. So ist der Sturz der sozialdemokratischen Regierung Schwedens 1976 unter Olof Palme maßgeblich auf sie zurückzuführen: Mit ihrer Sage „Pomperipossa in Monismanien“ hatte sie den schwedischen Fürsorgestaat angeprangert, der, wie in ihrem Fall, seine Bürger mit über 100 % Steuern auf die Einnahmen zur Kasse bat. Die Zurechtweisung des damaligen Finanzministers Gunnar Sträng, sie solle lieber Kindergeschichten schreiben, als sich in die Politik einzumischen, parierte sie schlagfertig: „Ich kann besser rechnen als Sträng.“ Und nachdem sie unter Protest aus der Sozialdemokratischen Partei ausgetreten war, rief sie öffentlich zur Abwahl der Regierung Palme auf. Neben ihrem Einsatz für die Bekämpfung der Gewalt gegen Kinder machte sich Lindgren auch für den Tierschutz stark, darunter mit ihrer Schrift „Meine Kuh will auch ihren Spaß haben“ (1986). Ihr, der laut Leserbefragung einer schwedischen Tageszeitung „beliebtesten Schwedin des Jahrhunderts“, ist es zu verdanken, dass Schweden eine neue Tierschutzgesetzgebung (1998) bekam, die z. B. das Kupieren von Hundeschwänzen und -ohren verbot und die landwirtschaftliche Tierhaltung besser reglementierte. Gleichzeitig öffnete ein nach der vielfachen Großmutter benanntes Stockholmer Kinderkrankenhaus seine Pforten, eines der größten in ganz Nordeuropa. Auf Wiedersehen in Nangijala? Nachdem 1981 mit „Ronja Räubertochter“ ein weiterer Bestseller Lindgrens auf den Markt gekommen war, avancierte die Autorin 1985 mit über zwei Millionen in den schwedischen Bibliotheken ausgeliehenen Titeln noch vor Selma Lagerlöf zur meistgelesenen schwedischen Autorin, woran sich auch im neuen Jahrtausend nichts ändern sollte. An ihrem 85. Geburtstag beschloss die Autorin, deren Bücher in über 80 Sprachen übersetzt und über 100 Millionen Mal verkauft worden waren, kein weiteres Buch mehr zu verfassen („Ich habe genug geschrieben“). Nur noch die Briefe ihrer zahllosen jungen und alten Fans wollte sie, zusammen mit ihrer langjährigen Sekretärin und Freundin, beantworten. In ihren letzten Lebensjahren war es um sie, die noch als 80-Jährige auf Bäume geklettert war – „weil es kein Gesetz gibt, das dies verbietet“ – still geworden. Fast vollständig erblindet und zunehmend schwerhörig trat sie in der Öffentlichkeit kaum mehr auf. Am 28. Januar 2002 starb Astrid Lindgren im Alter von 94 Jahren infolge einer Viruserkrankung in Stockholm. In aller Welt trauerten Groß und Klein um sie, Fernsehsender änderten ihr zu Ehren die Programme, Tausende von Menschen legten Blumen vor ihrem Wohnhaus in der Stockholmer Dalgatan 46 nieder und trugen sich in ausgelegte Kondolenzbücher ein. Schwedens König Carl Gustaf würdigte sie als „einzigartige Schriftstellerin“, und der russische Präsident Wladimir Putin schrieb in seinem Beileidstelegramm an die schwedische Regierung, die Kinder hätten von ihr gelernt, „Güte und Freundschaft“ zu schätzen. Am 8. März 2002 wurde sie mit einem Trauergottesdienst im Dom der schwedischen Hauptstadt, was sonst ausschließlich Mitgliedern des Königshauses vorbehalten bleibt, geehrt und anschließend in aller Stille in ihrem Heimatort Vimmerby beigesetzt. 4 In Taka-Tuka-Land – Lindgrens Welt Auch in Zeiten von Joanne K. Rowlings beliebtem „Harry Potter“ stehen Lindgrens Bücher mit an der Spitze der Kinderbuch-Bestenlisten – ohne je mit vergleichbarem Aufwand vermarktet worden zu sein. Ihre unnachahmliche Mischung aus märchenhaften und realistischen Elementen spricht Jung und Alt gleichermaßen an. Daneben ist es ihre direkte Sprache, die ihre Geschichten charakterisieren. Ein Blatt vor den Mund genommen hat Lindgren gewiss nie; so brachte sie einmal in einem ihrer raren Interviews das Thema Altern ohne Umschweife auf den Punkt: „Ein alter Mann auf unserem Hof in Näs hat uns Kindern das so erklärt: Es ist Scheiße, alt zu werden.“ Lindgren sprach sich stets für Individualität aus, inklusive aller individuellen menschlichen Schwächen. „Eigene Köpfe“ bevölkern ihre Welten, halten sich gegenseitig aber allen Schwierigkeiten zum Trotz dennoch aus und lösen letztendlich auch alle möglichen Probleme, die sie miteinander haben. Lindgrens Geschichten drehen sich um Respekt voreinander und mahnen zur Mitmenschlichkeit; sie fordert „keinen Nonkonformismus als Stil, sondern als Möglichkeit“ (J. Feddersen). Über 40 Verfilmungen (u. a. „Kalle Blomquist: Sein neuester Fall“; Schweden 1997) und Fernsehserien basieren auf Lindgrens Erbe, und zwei Museen in Schweden, in Vimmerby und in Stockholm, die jedes Jahr Zehntausende von Besuchern anlocken, widmen sich ihrem Schaffen. 5 2. Kalle Blomquist Hätte man einen Tag zu vergeben, einen Sommertag mit guter Laune, an dem der Himmel sich tiefblau über die schwedische Provinz spannt und nichts zu hören ist außer dem Schmatzen der Nacktschnecken und dem Rascheln der Birkenblätter – hätte man einen solchen Tag zu vergeben, dann wäre dies die Gelegenheit, sich hinzusetzen, die Geschichte von Kalle Blomquist, dem vierzehnjährigen Meisterdetektiv, noch einmal zu lesen und einen kleinen Kommentar schreiben. Ein besonderes Augenmerk hätte dabei auf der Kulturgeschichte zu liegen: auf der Zimtschnecke – schwedisch „kanelbulle“ (mit Betonung auf dem ersten „e“) –, die dem Alltag in Kleinköping den Glanz eines bescheidenen Luxus verleiht, auf dem handwerklich organisierten Einzelhandel, mit dem die Väter der drei Helden ihren Erwerb bestreiten – ein Lebensmittelhändler, ein Bäcker und ein Schuhmacher –, auf den „Reifen aus Gislaved“, auf denen Onkel Einar und die beiden anderen Juwelenräuber davonfahren. Gislaved ist eine kleine Stadt in Småland, in der man stolz war auf eine eigene Gummifabrik, aber sie hat längst dichtgemacht. Lauter Anmerkungen dieser Art würde man festhalten, und es entstünde dabei das Bild einer friedlichen Provinz am Rande Europas, festgehalten gerade in dem Augenblick, indem sie sich zur Welt hin öffnet. Und selbst im Jahr 2008 ist es immer noch möglich in Småland auf den Spuren von Kalle & Co zu wandeln. Sicherlich sind auch hier die noch von Hand hergestellten Zimtschnecken rarer geworden, Schweden ist schliesslich nicht aus der Welt und schon gar nicht der Süden, wo sich wie im restlichen Europa die „industrielle Revolution“ viel stärker entwickelt hat als im Norden, wo sich wirklich noch Elch und Rentier Gute Nacht sagen. Aber wie gesagt, es gibt sie noch die Häuser und Läden und vor allem gibt es noch diesen Menschenschlag, den uns Astrid Lindgren so eindrucksvoll beschreibt. Der „Meisterdetektiv“, im Original 1946 erschienen, ist der Auftakt der Trilogie von Kalle Blomquist. Sie erschien direkt nach „Pippi Langstrumpf“. Astrid Lindgren wollte wohl nach der eher für Mädchen angelegte Geschichte um Pippi Langstrumpf eine typische Jungengeschichte schreiben. Inspiriert von ihrem Brotberuf – sie arbeitete als Stenotypistin bei einem Kriminologen –, erfand sie ihren Helden mit seinem Freund Anders. Beide werben sie unschuldig um Eva-Lotte, die Bäckerstochter, während sie gleichzeitig mit einer konkurrierenden Bande Kinderkriege führen. Kalle Blomquist, ein netter, etwas altkluger Kerl, ist ein Tüftler, ein jugendlicher Schnüffler, ein Amateurdetektiv, der all seine literarischen Vorbilder übertreffen will: den Spurensucher Sherlock Holmes, Hercule Poirot, den Helden der Intelligenz, und Lord Peter Wimsley, den Protagonisten der Smartheit. Dann kommt Onkel Einar, der eigentlich gar nicht Eva-Lottes Onkel sondern der 6 Cousin ihrer Mutter ist, der Juwelendieb, zu Besuch, verfolgt von seinen Kumpanen, und der kleine Detektiv, stets ein wenig umsichtiger, stets ein wenig heller als die Erwachsenen, gerät in Gefahr, aber in eine nicht allzu große. Und natürlich gewinnt er, denn klüger als der gutmütige Polizist Björk ist er sowieso. Kinder lesen Bücher nicht kulturgeschichtlich. Sie begeistern sich für kindliche Größen. Eher als dass diese Geschichte ein Buch über Kinder für Kinder wäre, handelt es vom Willen, sich unter Erwachsenen zu behaupten. Kalle Blomquist ist – wie seine Kollegin Pippi Langstrumpf – ein Traum von kindlicher Macht, von sommerlicher Freiheit und Durchsetzungsvermögen, vor allem den Erwachsenen gegenüber, aber auch angesichts des Kleinmuts und der Ängstlichkeit, die andere Kinder an den Tag legen. Und auch hier ist Astrid Lindgrens eigenes Erleben („es ist ein Wunder, dass wir uns nicht totgespielt haben“) Grundlage für die in all ihren Büchern immer wieder auftauchende wunderbare Welt der unbeschwerten Kindheit in jeder Zeile zu spüren, einer Welt, die weniger von durch Erwachsene vorgegebene Regeln oder eines strammen von Leistungsdruck bestimmten Tagesplans bestimmt ist, sondern einer Welt die Kinder Kinder sein lässt und nicht junge Erwachsene, ja einer Welt die Grundlage dafür ist, zeitlebens ein Kind zu bleiben, im besten Sinn, so wie Astrid Lindgren, die noch 1974 anlässlich ihres 80. Geburtstags mit ihrer Freundin Elsa Olenius zusammen um die Wette auf einen Baum kletterte. Schließlich gebe es „kein Verbot für alte Weiber, auf Bäume zu klettern“. Personen Kalle Blomquist Kalle (mit richtigem Namen Karl) - im ersten Band 13 Jahre alt - lebt im fiktiven Ort Kleinköping (im Original Lillköping, das spricht sich „Lillschöping“ mit einem „sch“ das ein wenig wie ein „ch“ gesprochen wird) in Schweden. Sein Vater betreibt einen Lebensmittelladen. Kalle ist leidenschaftlicher Krimifan und schwärmt für die Romandetektive Hercule Poirot, Lord Peter Wimsey und Sherlock Holmes. In seiner Phantasie ist Kalle selbst ein weltbekannter Detektiv. Er liegt gerne im heimischen Garten unter einem Baum und erzählt einem seiner Phantasie entspringenden Bewunderer seine fiktiven Abenteuer. Obwohl Kalle von seinen Freunden immer wieder ausgelacht wird, weil er sich für einen berühmten Detektiv hält, beweist er doch großes kriminalistisches Gespür und Geschick. So löst er auch drei spektakuläre Fälle. Kalles beste Freunde sind die gleichaltrigen Anders Bengtsson und Eva-Lotta Lisander. Anders Bengtsson Anders ist der beste Freund von Kalle Blomquist und lebt in ärmlichen Verhältnissen in Kleinköping. Sein Vater hat eine Schuhmacher-Werkstatt und ist sehr streng zu ihm. Nach Anders' Aussagen bekommt er zu Hause fast täglich Prügel von seinem Vater. Deshalb hält er sich auch so selten wie nur möglich zu Hause auf. Anders ist ein lebenslustiger Junge und immer für einen Spaß oder ein Abenteuer zu haben. Wie Kalle ist auch er in Eva-Lotta Lisander verliebt und will sie eines Tages heiraten. Anders' Berufswunsch ist es, Lokomotivführer zu werden. Anders ist der Anführer der Weißen Rose, der Bande von Anders, Kalle und Eva-Lotta. Eva-Lotta Lisander 7 Eva-Lotta ist das einzige Mädchen, das im "Krieg der Rosen" beteiligt ist. Ihrem Vater gehört die Bäckerei von Kleinköping. Ihr Vater sagt oft, dass sie mehr ein Junge als ein Mädchen ist. So hat sie schon als kleines Mädchen nie mit Puppen gespielt. EvaLotta verbringt ihre Zeit am liebsten mit ihren besten Freunden Kalle und Anders. Sie hat eine Katze mit dem Namen Tusse. Onkel Einar Eva Lottas Onkel Einar hat eine schlimme Vergangenheit. Er hat mit zwei Kumpanen Juwelen gestohlen und ist alleine mit der Beute geflohen. Deshalb verfolgen ihn seine Kollegen. Wachtmeister Björk Björk ist der Wachtmeister von Kleinköping. Er ist bei Anders, Eva-Lotta und Kalle sehr beliebt, sie nennen ihn Onkel Björk. Björk macht sich oft etwas über Kalles Detektivambitionen lustig, schätzt ihn jedoch als aufgeweckten, intelligenten Jungen. Sixtus, Benka und Jonte Sixtus (im Original und in einigen Übersetzungen Sixten), Benka und Jonte bilden die Rote Rose, die mit der Weißen Rose von Anders, Kalle und Eva-Lotta in einem gespielten Krieg liegt. In Wirklichkeit sind die sechs die besten Freunde. Wiederkehrende Handlungselemente Krieg der Rosen Der "Krieg der Rosen" ist ein gespielter Krieg der beiden Banden, der Weißen und der Roten Rose (abwertend auch: die Rötlichen). Der Krieg der Rosen bildet die Rahmenhandlung um die Geschichten. Hauptziel des Krieges der Rosen ist es in den Besitz des Großmummrich zu kommen, eines etwas speziell geformten Steines. Der Stein soll mit etwas Phantasie die Form eines kleinen, sitzenden Mannes haben. Des weiteren sind Prügeleien, Beleidigungen und Gefangennahme von Gegnern die erklärten Ziele der beiden Banden. Räubersprache Die "Räubersprache" ist die Geheimsprache der Weißen Rose. Sie soll früher von Vagabunden, Landstreichern und Räubern benutzt worden sein. Eva-Lotta erlernte sie von ihrem Vater. Die Räubersprache ermöglicht es den Mitgliedern der Weißen Rose sich zu unterhalten, ohne dass die gegnerische Rote Rose ihr Gespräch versteht: Man verdoppelt einfach jeden Konsonanten und setzt ein "o" dazwischen. Aus Baumhaus wird so: Bob au mom hoh au sos, aus Straße: Sos tot ror a sos sos e etc. Nachdem ihnen im zweiten Band die Räubersprache geholfen hat, den Mörder dingfest zu machen, verraten die Weißen Rosen den Roten den Schlüssel zur Geheimsprache. Handlung der Romane Meisterdetektiv Blomquist (Mästerdetektiven Blomkvist) Die Eltern von Eva-Lotta bekommen Besuch von Frau Lisanders Cousin Einar. EvaLotta und ihre Freunde Kalle und Anders können Onkel Einar von Anfang an nicht leiden. Kalle fällt vor allem dessen äußerst nervöses und merkwürdiges Verhalten auf. Er beschattet ihn und nimmt heimlich Einars Fingerabdrücke. Kalle findet heraus, dass Einar an einem Juwelenraub beteiligt war und sich mit der Beute vor seinen Komplizen versteckt. Als dann die Komplizen Einar in Kleinköping aufspüren, überschlagen sich die Ereignisse. Kalle, Eva-Lotta und Anders geraten in große Gefahr, als sie versuchen, die Beute des Juwelenraubs vor den Ganoven in Sicherheit zu bringen. Kalle Blomquist lebt gefährlich (Mästerdetektiven Blomkvist lever farligt) 8 Ein Jahr ist vergangen, seit Kalle Blomquist zur Verhaftung von drei gefährlichen Juwelendieben beigetragen hat. Mittlerweile lachen ihn seine Freunde wieder aus, wenn er den Meisterdetektiv spielt. Doch dann geschieht ein Mord in Kleinköping und ausgerechnet Eva-Lotta findet die Leiche. Auch hat sie als Einzige den vermutlichen Mörder gesehen. Eva-Lotte erleidet durch ihren grausigen Fund einen Zusammenbruch. Als dann auch noch mit Arsen vergiftete Schokolade den Weg in Lisanders Briefkasten findet, schaltet sich Meisterdetektiv Blomquist ein. Kalle Blomquist, Eva-Lotta und Rasmus (Kalle Blomkvist och Rasmus) Nach einer nächtlichen Aktion der Weißen Rose müssen Kalle, Anders und Eva-Lotta beobachten, wie Professor Rasmussen, ein bekannter Wissenschaftler, und dessen Sohn Rasmus entführt werden. Eva-Lotta schleicht sich in das Auto der Entführer, während Kalle und Anders sie mit dem Moped des Professors verfolgen. Sie verfolgen die Spur der Entführer bis zu einer kleinen Insel. Dort werden der Professor, Rasmus und Eva-Lotta von Industriespionen gefangen gehalten. Kalle und Anders versuchen eine gefährliche Rettungsmission. 3. Die Bücher • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist - Meisterdetektiv (Oetinger) ISBN 3-7891-4127-5 - (c) der schwedischen Originalausgabe 1946 • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist lebt gefährlich (Oetinger) ISBN 3-7891-4128-3 – (c) der schwedischen Originalausgabe 1951 • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist, Eva-Lotta und Rasmus (Oetinger) ISBN 3-78914129-1 - (c) der schwedischen Originalausgabe 1953 • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist Gesamtausgabe (Oetinger) ISBN 3-7891-4130-5 9 4. Kalle als Hörspiel • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist - Meisterdetektiv, Hörspiel von Rose Marie Schwerin (Oetinger > audio), 2 CDs, ISBN 3-7891-0182-6 - NDR, 1954 (Sprecher des Kalle: Andreas von der Meden) Hierbei handelt es sich um die legendäre Hörspielfassung des NDR aus dem Jahr 1954 • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist - Meisterdetektiv, Hörspiel von Kurt Vethake (Oetinger > audio), CD, ISBN 3-7891-0184-2 (Erzähler: Peter Schiff) • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist lebt gefährlich, Hörspiel von Kurt Vethake (Oetinger > audio), CD, ISBN 3-7891-0186-9 (Erzähler: Peter Schiff) • Astrid Lindgren, Kalle Blomquist, Eva-Lotte und Rasmus Hörspiel von Rose Marie Schwerin (Oetinger > audio), 2 CDs, 1 - NDR, 1954 Alle genannten Hörspiele: (P) 2006 Mediapart Vertrieb Gmbh, Hamburg, (c) 1950, 1996 Verlag Friedrich Oetinger GmbH, Hamburg 1955 gab es nur ganz wenige Fernseher, und die Kinder damals konnten sich deshalb keine Filme ansehen, ausser sie gingen einmal mit den Eltern ins Kino. Dafür waren alle ganz wild auf die Hörspiele, die an jedem Sonntag nach dem Mittagessen im Radio gesendet wurden. Mit der Erkennungsmusik aus dem Jahr 1955, deren Text ihr hier abgedruckt seht, begannen die spannenden Hörspiele vom Meisterdetektiv Kalle Blomquist mehrere Jahre lang. Die Abenteuer konnte man natürlich in Büchern nachlesen. Irgendwann später hat man auch Filme über Kalle Blomquist gemacht, aber ich bin mir sicher, bei diesen Astrid-Lindgren-Geschichten haben damals vor allem die Hörspiele die Kinder begeistert. Das Kalle Blomquist Lied Wird etwas gestohlen an irgendeinem Ort, dann muß man sich holen unbedingt sofort: Kalle Blomquist, den Meisterdetektiv, Kalle Blomquist, den Meisterdetektiv. Alle Leute sprechen davon in jeder Stadt, es gibt kein Verbrechen, das aufgeklärt nicht hat: Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv, Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv. Alle Diebe zittern am Tage und bei Nacht, sehn sich hinter Gittern, und wer hat das vollbracht: Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv, Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv. Darum laßt die Finger von fremden Sachen weg, schon wartet der Bezwinger heimlich im Versteck: Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv, Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv. Text von Kurt Reiß Musik von Erich Bender 10 5. Kalle im Film 1947 MEISTERDETEKTIV BLOMQUIST. Regie: Rolf Husberg; Drehbuch: Rolf Husberg, nach dem Kinderbuch von Astrid Lindgren Schon 1947 wurde der erste Astrid Lindgren Film hergestellt, und damit noch vor der ersten Verfilmung von Pippi Langstrumpf 1953 KALLE BLOMQUIST LEBT GEFÄHRLICH. Regie: Rolf Husberg; Drehbuch: Rolf Husberg, Astrid Lindgren, nach der Radioserie von Astrid Lindgren 1956 KALLE UND DAS GEHEIMNISVOLLE KARUSSELL. Regie: Stig Olin; Drehbuch: Astrid Lindgren (Originaldrehbuch) Dieser Film hat mit Kalle Blomquist absolut nichts zu tun, sondern stellt die Verfilmung von „Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker“ dar. Da damals Kalle Blomquist sehr berühmt war, haben sich die deutschen Verleiher diesen Marketingtrick ausgedacht. 1957 KALLE BLOMQUIST - SEIN SCHWERSTER FALL. Regie: Olle Hellbom; Drehbuch: Astrid Lindgren, nach dem Kinderbuch von Astrid Lindgren Alle Filme gab es auf VHS, sind aber (bisher) nicht auf DVD erschienen. Auf DVD gibt es 2 Verfilmungen neueren Datums, jetzt allerdings auch schon 10 Jahre alt. (1996/1997): Kalle Blomquist lebt gefährlich & sein neuester Fall EAN: 0886970755498 Letzterer ist die filmische Umsetzung von Kalle Blomquist, Eva-Lotte und Rasmus 11 6. Astrid Lindgren im Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater In der langen Geschichte des Wuppertaler Kinder- und Jugendtheaters wurden (natürlich) immer auch wieder Lindgren Stücke gespielt, gleich das 6 Stück des Theaters kam im der Spielzeit 1972/73 heraus und hiess Rasmus und der Landstreicher. 1979 spielten wir bereits einmal Kalle Blomquist und die Kinder, die uns damals zusahen, haben möglicherweise heute selbst Kinder. Eine Anekdote am Rand: Als uns während der Endproben zu Kalle Blomquist der Fotograf der „Wuppertaler Rundschau“ besuchte, erfuhr das Ensemble, dass er in der 79er Aufführung den Polizisten Björk gespielt hat. Ein Foto davon war am 20.02. in der Rundschau zu bewundern. 1991 wurde Ronja Räubertochter gespielt, das eins der aufwendigsten Bühnenbilder in unser der Zuschauerraum mit einbezogen und wurde so zum Teil der Mattisburg. Regie Ausstattung Musik Jörg Reimers Laurentiu Tuturuga Patrick Schimanski Kalle Blomquist Anders Bengtsson Eva-Lotta Lisander Sixten Benka Jonte Mia Lisander Onkel Einar Tore Krok Ivar Redig Schutzmann Björk Robert Flanze Marcel Nölle Jil Welbers Jos Freudenthaler Helene Blasberg Janik Backhaus Silke Welbers Tobias Uhl Andreas Baxewanoglou Sascha Grenzdörfer Ulrich Auerbach Regieassistenz Regiehospitanz Technische Leitung Requisite Schneiderei Bühnenbau- und Einrichtung Annemarie Weinreich Inga Siemoleit Benjamin Krüger Karola Brüggemann Hannah Brüggemann Susanne Zeibig, Bianca Buße, P.P.L. Osewald Termine der Aufführungen entnehmen Sie bitte unserem Faltblatt oder aus der Presse 12 7. Bücher über Astrid Lindgren Astrid Lindgren hat nicht nur viele Bücher geschrieben, über sie wurden auch zahlreiche Bücher veröffentlicht. Und diese möchten wir euch nicht vorenthalten. Astrid Lindgren – Sybil Gräfin Schönfeldt Kurzbeschreibung Am 14. November 2007 wäre Astrid Lindgren hundert Jahre alt geworden – und doch haben ihre Heldinnen und Helden an Frische und Faszination nichts eingebüßt. Die Abenteuer von Pippi Langstrumpf und Kalle Blomquist, Karlsson und Ronja Räubertochter sind unsterbliche Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Diese Monographie beschreibt anschaulich die Erfolgsgeschichte einer in vieler Hinsicht außergewöhnlichen Autorin. Bei Astrid Lindgren zu Tisch – Sybil Gräfin Schönfeldt Kurzbeschreibung Gemüsesuppe und Fleischklößchen, Pfannkuchen, Zimtschnecken und Grütze – das sind die Speisen, die in den von Millionen Kindern verschlungenen Büchern der großen schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren immer wiederkehren, das, was Karlsson und Madita, Pippi, Michel und die Kinder auf Bullerbü nur zu gern essen. Es ist Astrid Lindgrens eigene Küche, einfach und nahrhaft, wie sie sie als Bauerntochter auf Näs in Smaland kennengelernt hat und in der man wenig braucht, um wunderbare Feste mit sage und schreibe siebzehn Käsekuchen feiern zu können. Aus Anlaß des 100. Geburtstags von Astrid Lindgren am 14. November hat Sybil Gräfin Schönfeldt, die Autorin literarischer Kochbücher über Goethe, Fontane und Thomas Mann und einer Lindgren-Monographie, anhand von Zitaten und aufgrund eigener Gespräche mit der Autorin die Speisen und Getränke der schwedischen Küche zusammengestellt und ihre Herkunft und Geschichte, wie immer kenntnisreich und lebendig, beschrieben. Ein eigener Teil mit farbigen Fotos enthält über 40 Kochrezepte für die ganze Familie. Ein willkommenes Geschenk für alle, die Astrid Lindgren und ihre Bücher lieben. Astrid Lindgren. Bilder ihres Lebens – Jacob Forsell Kurzbeschreibung Die Geschichte von Astrid Lindgrens Leben ist fantastisch wie ihre Erzählungen: Das Mädchen vom Lande verlässt das Paradies der Kindheit, bekommt ein uneheliches Kind, hungert in der Großstadt, heiratet, beginnt zu schreiben – und wird die berühmteste Kinderbuchautorin der Welt. Ihre Bücher werden auf der ganzen Welt gelesen, sie wird mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft und beeinflusst Gesetze und Regierungen. Der Bildband zeigt viele bislang unveröffentlichte Fotografien aus den privaten Alben Astrid Lindgrens, dokumentiert die Stationen ihres Lebens und lädt 13 dazu ein, einen einzigartigen Menschen zu entdecken – eine „wunderbare Frau, die sich gern und oft sichtlich amüsiert hat fotografieren lassen“. Es ist ein Prachtband und ein absolutes Muss für jeden Astrid Lindgren Fan. Das Astrid Lindgren Lexikon. Alles über die beliebteste Kinderbuchautorin der Welt – Manuela Bialek Kurzbeschreibung Ein etwas unscheinbares Taschenbuch behandelt in Form eines Lexikons alle wichtigen Werke, stellt wenig Bekanntes vor und liefert eine Fülle amüsanter Fakten. Dazu findet man Kurzbiographien aller wichtigen Regisseure, Komponisten und Schauspieler, die an Lindgren-Filmen gearbeitet haben. Die Bandbreite ihres Gesamtwerks wird hierzulande immer noch unterschätzt. Die meisten Leser sind fälschlicherweise der Meinung Astrid Lindgren sei nur als Buchautorin in Erscheinung getreten. Häufig wird vergessen, dass sie auch die Drehbücher zu fast allen Verfilmungen ihrer Stoffe schrieb. Darüber hinaus war sie als Hörspielautorin aktiv, arbeitete fürs Fernsehen, war Übersetzerin und schrieb für das Theater. Dieses Buch spricht alle Bereiche ihres Schaffens an. Alle Bücher und Filme werden ausführlich behandelt. Daneben kommt auch die Privatperson Astrid Lindgren nicht zu kurz: Zwar machte sie sich öffentlich für den Tierschutz und für eine Steuerreform stark, doch den Menschen Lindgren kannte nur ihr engster Freundeskreis. Weggefährten und Freunde kommen in diesem Lexikon ebenso zu Wort wie prominente Zeitzeugen. Besuch bei Astrid Lindgren – Kerstin Ljunggren Klappentext Wie ist Astrid Lindgren als Kind gewesen? War sie wie Lisa aus Bullerbü? Ein Mädchen, das gern sein Zimmer aufräumte, mit Puppen spielte und Kuchen backte? Oder war sie eher wie Madita? Ein isschen verwegen, einfallsreich und unternehmungslustig? Die Journalistin Kerstin Ljunggren, selbst mit Lindgren-Büchern aufgewachsen, hat alles, was sie über Leben und Werk ihrer berühmten Landsmännin recherchieren konnte, zusammengetragen und durch eigene Eindrücke ergänzt sowie durch Interviews die sie mit der Autorin in deren Stockholmer Wohnung geführt hat. Herausgekommen ist dabei eine sehr persönliche Biographie, die Antwort gibt auf viele Fragen, die Kinder in aller Welt bewegen, seit es Pippi, Michel, Kalle und Lotta gibt, Karlsson, Pelle, Ronja und Klein-Ida. Jenseits von Bullerbü. Die Lebensgeschichte der Astrid Lindgren – Maren Gottschalk Kurzbeschreibung Maren Gottschalk, Autorin der vielfach gerühmten Biographien über sieben Journalistinnen, Nelson Mandela und Pablo Neruda schreibt über einen Mythos – Astrid Lindgren, der Welt berühmteste Kinderbuchautorin. Eine vorsichtige Annäherung jenseits der Kindheitsgeschichten von Bullerbü, eine sorgsam recherchierte Biographie. Maren Gottschalk zeichnet den Weg der großen Autorin nach – von dem einfachen Bauernmädchen aus Bullerbü zur weltberühmten 14 Kinderbuchautorin, von den sonnigen Plätzen der Kindheit durch die zeitweilig tiefen Schatten des Erwachsenenlebens. Astrid Lindgren. Ein Lebensbild – Margareta Strömstedt Kurzbeschreibung Den Namen Pippi Langstrumpfs verdanken wir einer Lungenentzündung. Und auch Astrid Lindgren hat ihn nicht erfunden, sondern ihre Tochter, die jüngere von zweien, Karin. Als die im Winter 1941 krank im Bett lag, bat sie die Mutter, ihr von Pippi Langstrumpf zu erzählen. Die Geburt ihrer Geschichten aus dem Geist mündlichen Erzählens merkt man vielen der Texte Lindgrens an, und so manche Passage wird erst beim Vorlesen so richtig gut. Inzwischen sind über hunderttausend Artikel, Notizen und Rezensionen über die beliebteste Kinderbuchautorin weltweit geschrieben worden. Da scheint es schwierig, den Überblick zu behalten. Der schwedischen Journalistin und Kinderbuchautorin Margareta Strömstedt ist dieses Kunststück gelungen. Ihr „Lebensbild“ ist das faszinierende Porträt einer faszinierenden Frau. Vielleicht liegt es daran, dass Strömstedt in Småland geboren wurde, wo auch Lindgren eine glückliche Kindheit verlebte. Offenbar kann man dort nicht nur das Erzählen, sondern auch das Schreiben lernen. Astrid Lindgren. Zum Donnerdrummel! Ein Werkporträt – Paul Berf Kurzbeschreibung Auf fast 1.000 Seiten versammelt das Werk-Porträt Ausschnitte aus den Kinderbüchern von Astrid Lindgren sowie Briefe, Reden und Aufsätze der engagierten Autorin. Erstmals gibt es Teile der „Ur-Pippi“ auf Deutsch, die jetzt allerdings auch als Buch erschienen ist. Frühe Rezensionen zeigen wie umstritten Pippi Langstrumpf war, als das Buch erschien. Henning Mankell, Kirsten Boie, Per Olov Enquist, Otfried Preußler und viele andere schreiben über Astrid Lindgren und zeichnen ein umfassendes und vielschichtiges Bild der berühmten Erzählerin. Mit vielen Fotos, Illustrationen und Abbildungen von Originaldokumenten sowie dem kompletten Text von „Ronja Räubertochter“ Astrid Lindgren und die Macht des Märchens – Vivi Edström Kurzbeschreibung Verspielt und schön – wild und dunkel: Astrid Lindgrens Märchen Schon als Kind war Astrid Lindgren von Märchen fasziniert und später, als Autorin, hat sie immer wieder selbst Märchen geschrieben. Die ersten stammen bereits aus den 30er Jahren, lange bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Vivi Edström, Literaturwissenschaftlerin und LindgrenKennerin, erläutert und analysiert die Entwicklung der Lingren-Märchen und zeigt ihren Zauber – von den Anfängen bis dem zur Meisterschaft ausgereiften Spätwerk. Mit besonderer Berücksichtigung von „Sonnenau“, „Nils Karlsson Däumling“, „Mio, mein Mio“, „Die Brüder Löwenherz“ und „Ronja Räubertochter“. 15 Astrid Lindgren. Im Land der Märchen und Abenteuer – Vivi Edström Kurzbeschreibung “Wenn es etwas gibt, das ich mit meinen Büchern will, dann ist es, Erwachsene und Kinder einander näher zu bringen.“, hat Astrid Lindgren einmal gesagt, nüchtern und bescheiden zugleich. Wer nun ist diese Frau, die relativ spät, mit siebenunddreißig Jahren, ihr erstes Buch veröffentlichte, um dann in atemberaubend kurzer Zeit zu einem Fixstern der Kinderliteratur zu werden? Und was ist das Geheimnis an ihrem Werk, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen gefangen nimmt? Vivi Edström, schwedische Literaturwissenschaftlerin, ist dieser Frage nachgegangen, indem sie die Hauptwerke Astrid Lindgrens erstmalig im Zusammenhang betrachtet. Dabei spannt sie einem Bogen, der von „Pipi Langstrumpf“ bis „Ronja Räubertochter“ reicht. Astrid Lindgren. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten – Sybil Gräfin Schönfeldt Kurzbeschreibung Am 14. November 2007 wäre Astrid Lindgren hundert Jahre alt geworden – und doch haben ihre Heldinnen und Helden an Frische und Faszination nichts eingebüßt. Die Abenteuer von Pippi Langstrumpf und Kalle Blomquist, Karlsson und Ronja Räubertochter sind unsterbliche Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Diese Monographie beschreibt anschaulich die Erfolgsgeschichte einer in vieler Hinsicht außergewöhnlichen Autorin. Von Kletterbäumen, Sachensuchern und kitzligen Pferden. Astrid Lindgrens Kindheit – Cristina Björk Kurzbeschreibung Während die vorher genannten Bücher allesamt doch eher den erwachsenen Leser ansprechen, ist dies ein Buch für Kinder und alle Kindgebliebenen. Mit Hilfe einer Vielzahl von wunderbaren Illustrationen wird Astrid Lindgrens Kindheit geschildert. Dazu gibt es immer wieder Querverweise, wo sich Eigenerlebtes in ihren Büchern wieder findet. Es gibt eine Vielzahl von unterichtsbegleitendem Material für alle Altersklassen. Schauen Sie doch mal bei Amazon vorbei. 16 8. Astrid Lindgrens Welt Nur einen Steinwurf von Astrid Lindgrens Elternhaus entfernt, liegt der Freizeitpark "Astrid Lindgrens Värld" - zu deutsch "Astrid Lindgrens Welt". Hier findest du alle Figuren aus den Geschichten von Astrid Lindgren und du kannst nach Lust und Laune mit Pippi Langstrumpf, dem Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter und den vielen anderen Figuren aus Astrids Büchern spielen und toben. (die laufen da nämlich als echte Märchengestalten herum und führen Theaterstücke auf) Der Märchenpark ist ca. 100.000 m² groß und liegt mitten im Grünen, in Vimmerby (Schweden), dort wo... Astrid Lindgren selbst als Kind gespielt hat. Astrid Lindgren hat den Freizeitpark im übrigen auch selbst eingeweiht ... am 01. Juli 1989. Der Märchenpark ist ca. 100.000 m² groß und liegt mitten im Grünen, in Vimmerby (Schweden), dort wo... Astrid Lindgren selbst als Kind gespielt hat. Pferde, Schweine, Schafe, Hühner und ganz viele andere Tiere findest du auch in diesem Park, weil Astrid Lindgren war nämlich eine ganz große große Tierfreundin und da dürfen die Tiere natürlich nicht fehlen ... Und natürlich gibt's auch Picknickwiesen, Restaurants, Cafés, Ausstellungen und sogar ein eigenes Postamt mit besonderen Poststempeln. Aber vielleicht möchtest du ja auch lieber im Bonbonladen 18 Kilo Karamelbonbons kaufen ;-) ... Na ... und wenn du durstig bist, dann kannst du in Pippis Limonadenbaum etwas zu trinken bestellen. Ein Kino gibt es auch - dort werden am laufenden Band von morgens bis abends alle Astrid-Lindren-Filme gezeigt. 1991 wurde der Freizeitpark erweitert mit der naturgetreuen Nachbildung des Stadtkerns von Vimmerby wie er 1927 ausgesehen hat. 17 9. Astrid Lindgren im Internet Wenn man Astrid Lindgren googelt bekommt man mehr als 2 Millionen Einträge angezeigt. Das zeigt, wie berühmt sie ist und welchen Stellenwert ihr Name hat. Eine völlig subjektive Auswahl an Internetauftritten möchte ich hier vorstellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Astrid_Lindgren An Wikipedia kommt man nicht vorbei, wenn man kurz und klar fundiertes Wissen will. http://www.efraimstochter.de/ Eine Seite, die sich, wie schon der Name verrät, hauptsächlich mit Pippi Langstrumpf beschäftigt. http://www.astridlindgren.de/ Die Lindgren Seite vom Oetinger verlag, der alle Lindgren Bücher verlegt. http://www.alg.se/ Astrid Lindgren Gård, der Astrid Lindgren Hof in der Nähe von Vimmerby http://www.alv.se/ Astrid Lindgren Välg, die Astrid Lindgren Welt, ein grosser Freizeitpark in der Nähe von Vimmerby. Siehe auch das Kapitel vorher. 18