Anpacken habe ich im Hotel gelernt

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Anpacken habe ich im Hotel gelernt
P R E S S E M I T T E I L U N G vom 22. Mai 2016
Ex-Fußball-Meister Sebastian Kehl bei HIT RADIO FFH:
„Anpacken habe ich im Hotel gelernt“
Sebastian Kehl (36), bis vor einem Jahr Fußballprofi bei Borussia Dortmund,
war am heutigen Sonntag (22. Mai, 9 bis 12 Uhr) in der HIT RADIO FFHSendung „Silvia am Sonntag“ zu Gast. In der Talk-Show sprach der gebürtige
Hesse (Lahrbach, Ortsteil von Tann in der Rhön) über seine Heimatverbundenheit, seine Zeit nach dem Fußball, den Wechsel des Dortmunders Mats
Hummels zum Liga-Konkurrenten FC Bayern München, die hessischen Vereine SV Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt und vieles mehr.
Der in Fulda geborene Sebastian Kehl spielte zwischen seinem fünften und
sechzehnten Lebensjahr bei seinem Heimatverein SV Lahrbach, wechselte
dann über Hannover 96 und den SC Freiburg 2002 zu Borussia Dortmund.
Dort spielte er bis zu seinem Karriereende (30. Mai 2015), wurde drei Mal
Deutscher Meister, gewann mit dem Team zwei Mal den DFB-Pokal, war viele
Jahre lang Mannschaftskapitän. Im FFH-Gespräch sprach Sebastian Kehl
über seine Heimat: „Die Verbundenheit ist noch sehr, sehr intensiv. Ich versuche, so oft wie möglich nach Hause, nach Lahrbach zu kommen, meine Eltern
und Brüder zu sehen, die alle noch in Hessen leben. Ich fühle mich super wohl
zu Hause, auch meine Kinder.“ Über das Familienhotel „Landhaus Kehl“ sagte
er: „Mittlerweile sind wir in der vierten Generation, mein Bruder hat es jetzt
übernommen. Es läuft sehr gut.“ Lachend fügte er hinzu: „Kommt vorbei.“ Kehl
weiter: „Ich habe es gemocht, Gäste zu bedienen und an der Theke mitzuhelfen. Man lernt anzupacken. Aber der Gefallen am Fußball war größer.“ Kehl,
der mit seiner Freundin Tina Krüger und den gemeinsamen Kindern Luis (10)
und Leni (6) in Dortmund lebt, sagte: „Dortmund ist meine zweite Heimat ge1
worden. Meine Kinder sind hier geboren, ich habe dreizehneinhalb Jahre im
Verein gespielt, lebe seit 14 Jahren hier. Ich fühle mich sehr wohl hier. Die
Leute im Ruhrgebiet sind offen, ehrlich, aber auch geradeaus und das ist auch
etwas, was ich bin.“
Über seinen ehemaligen Mannschaftskameraden Mats Hummels (27), der von
der Jugend an und als Profi von 1995 bis 2008 beim FC Bayern München und
danach bei Borussia Dortmund spielte und jetzt wieder zu den Bayern wechselte, sagte Kehl im FFH-Talk: „Das ist schon ein Schlag für die FanGemeinde. Nach Lewandowski und Götze jetzt auch noch Hummels. Mats hat
seine Gründe, er ist in München aufgewachsen, hat dort Familie und der FC
Bayern ist keine so schlechte Adresse. Man kann das nachvollziehen. Wir haben uns gesehen und auch darüber gesprochen, er hat sich nicht leicht getan
mit dieser Entscheidung. Am Ende muss man das akzeptieren. Wir werden
auf alle Fälle in Kontakt bleiben, auch wenn er bald für die Bayern Tore schießen wird.“ Über die Wechselgerüchte des Ex-Dortmunders Mario Götze (Jugend und Profi 2001 bis 2013 Dortmund, seither Bayern München) sagte Kehl:
„Mario muss gut überlegen, wohin sein Weg ihn führt. Ob es Dortmund sein
wird, weiß man nicht, auch das Ausland könnte etwas sein, was ihn reizt. Ja,
auch Mario Götze wird beim BVB mittlerweile kontrovers gesehen. Der Abgang war nicht so ganz glimpflich. Das werden ihm einige nicht vergessen haben. Ein sensibles Thema. Ich bin selbst gespannt, wie sich das entwickelt.
Das Talent ist das eine, aber es gibt noch viele anderen Faktoren, die eine
Rolle spielen. Um sich in einem großen Verein wie dem FC Bayern durchzusetzen, braucht man eine Menge Selbstbewusstsein, Willenskraft, Ehrgeiz. Je
weiter man nach oben kommt, desto dünner wird die Luft. Einige schaffen es,
einige gehen dabei so ein bisschen zu Grunde oder kriegen die PS nicht mehr
auf die Straße. Es ist auch eine Art mentaler Stärke, die man an den Tag legen muss.“
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Sebastian Kehl sagte über seinen ehemaligen Trainer Jürgen Klopp: „Mit ihm
zusammen die Geschichte Borussia Dortmunds geschrieben zu haben, ist für
mich etwas ganz Besonderes gewesen.“ Auf die Frage, was für ihn sein
schönstes Tor gewesen ist, antwortete Kehl: „Ich erinnere mich gerne an das
Tor gegen Hoffenheim, dass ich im DFB Pokal geschossen habe. (Sein erstes
Tor im DFB-Pokal für Borussia Dortmund, erzielt am 7. April 2015, 3:2Siegtreffer im Viertelfinale gegen die TSG Hoffenheim in der 107. Minute,
Anm.).“ Kehl weiter: „Aber ich werde wohl nicht als Torjäger in Erinnerung
bleiben. Ich bin schon ein bisschen stolz, mit Dortmund drei Mal Meister geworden zu sein, aber ich weiß auch, der Ball rollt weiter, das Flutlicht geht aus
und ich muss mich vorbereiten auf das, was danach kommt.“
Kehl, der zurzeit bei der UEFA bis Mitte 2017 Sportmanagement studiert, zu
FFH über sein Karriereende: „Ich hatte das Glück, diese Entscheidung früh
bekanntgegeben zu haben und somit konnte ich das letzte Jahr in vollen Zügen genießen. Das hat geholfen, auch die Weltreise danach. Aber natürlich
packt mich im Stadion in Dortmund auch manchmal die Wehmut, wenn ich die
tollen Spiele sehe.“ Über seine Weltreise sagte er: „Alleine war ich so vorher
nie unterwegs. Ich wollte das unbedingt, auch mal mit mir selbst aushalten.
Das musste ich auch erst mal lernen. Ich wollte über meine Karriere reflektieren und ich glaube, dass mich die Reise ein bisschen verändert hat. Es ist ein
bisschen mehr Leichtigkeit in mein Leben eingekehrt. Ich konnte und kann die
Seele etwas baumeln lassen und selbstbestimmt durchs Leben gehen. Darüber bin ich sehr, sehr glücklich. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen. Ich habe auch ein paar Sachen aufgeschrieben, viele Momente für mich
festgehalten. Da kann ich immer mal wieder drin blättern. Es gibt einem ein
gutes Gefühl – gerade, wenn es mal wieder hektisch wird, tut das gut. Insgeheim bleibt der Ehrgeiz, also das, was mich als Spieler ausgemacht hat, natürlich in mir. Das bin ich. Aber ich versuche, die Leichtigkeit zu behalten. Die
Kinder helfen, die holen einen ja immer wieder zurück. Sie reflektieren mir je3
den Tag, was Leichtigkeit ausmacht und wie wichtig es ist, sich als Erwachsener eine gewisse Leichtigkeit zu erhalten.“ Über sein Studium sagte er: „Ich
möchte etwas dazulernen. Mal sehen, wohin es mich führen wird.“
Sein Sohn Luis (10) spielt Fußball, Sebastian Kehl steht am Spielfeldrand: „Ab
und zu juckt es mich schon in den Füßen, ich balle die Faust in der Tasche,
wenn ich ihn sehe. Ich sehe, was er für ein Potential hat und wenn er das nicht
abruft, dann ärgert mich das. Aber ich versuche, mich zurückzuhalten. Er hat
eine sehr gute Schusstechnik und hat eine wahnsinnige Lust zum Spielen. Wir
haben zu Hause so einen kleinen Fußballspielkeller, zocken auch zusammen.“
Über Fußball-Bundesligist SV Darmstadt 98 sagte Sebastian Kehl bei FFH:
„Das zweite Jahr in der Liga wird auf alle Fälle das schwierigere sein. Aber sie
werden mit dieser Rolle gut umgehen. Sie können das schaffen.“ Kehl über
Eintracht Frankfurt: „Schade, dass sie es in Bremen nicht final durchziehen
konnten. Ich glaube, sie packen es morgen im Rückspiel gegen Nürnberg. Ich
drücke ihnen die Daumen und hoffe, dass sie drin bleiben.“ Vom 10. Juni bis
10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt. ExNationalspieler (2001 bis 2006) Kehl schätzte bei FFH das deutsche Team
ein: „Die Chancen sind sehr gut. Die Mannschaft macht mir einen sehr guten
Eindruck. Sie hat große Möglichkeiten, in Paris beim Endspiel dabei zu sein.
Ich bin live vor Ort, werde fürs ZDF als Experte berichten. Ich freue mich riesig
auf die EM und hoffe, ich kann ganz lange dabei sein. Der Terminkalender füllt
sich langsam wieder.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia
Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis. Infos auch auf www.FFH.de.
Rückfragen:
Dominik Kuhn T.: 06101-988330, 0171-47 26 393, [email protected]
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