Protokoll übergreifendes Sozialraumtreffen Erlöser

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Protokoll übergreifendes Sozialraumtreffen Erlöser
Protokoll übergreifendes Sozialraumtreffen
Erlöser-Mittelschule am 29.02.2016
Thema: Angebote zur Unterstützung und Integration der in unseren Stadtteilen ankommenden
Geflüchteten
Anwesend: siehe Teilnehmerliste
Protokoll: Nicole Strätz/Ariane Schönborn
TOP1: Begrüßung
TOP2: Vortrag Frau Sennefelder, Stadt Bamberg
TOP3: Diskussion Vorhandene Strukturen und Bedarfe
TOP4: Verabschiedung
TOP 1: Die Begrüßung erfolgt zunächst durch Herrn Kügler. Er informiert allgemein über die ErlöserMittelschule, dabei kommt er u.a. auch auf die Übergangsklasse bestehend aus 21 Flüchtlingskindern
aus zehn verschiedenen Nationen, sowie Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) durchgeführt durch
Christine Bieber. Daraufhin folgt eine Begrüßung durch Frau Ott, die das Stadtteilmanagement
vertritt. Sie leitet in das gemeinsame übergreifende Sozialraumtreffen der Stadtteile Süd und Ost mit
dem Thema „Flüchtlinge im Stadtteil“ ein.
Die Aufträge des Treffens lauten wie folgt:
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Wie sind die Strukturen in den Stadtteilen?
Betrifft uns das Thema?
Was ist vorhanden?
Wo sind Lücken?
Das gewünschte Ergebnis am Ende sollte eine Sammlung von vorhandenen Strukturen und von
Bedarfen, dargestellt auf Moderationskärtchen, enthalten. Sowie eine Vernetzung untereinander,
um Lücken aufzufinden und diese evtl. schließen zu können.
TOP 2:
Susanne Sennefelder (Stadt Bamberg) Siehe Präsentation auf www.soziale-stadt-bamberg.de
TOP 3:
Ann-Kathrin Ott (STM) Frau Ott beginnt die Diskussion. Sie erzählt, dass in der Beratung und den
Angeboten des Stadtteilmanagement bisher nur wenige bis keine Flüchtlinge aufgekommen sind. Als
Grund dafür sieht sie einen zu geringen Grad der Bekanntheit und ruft dazu auf, dass auch gerne
Werbung unter den Flüchtlingen gemacht werden darf.
Robert Bartsch (Goolkids/Freund statt fremd): Herr Bartsch berichtet vom kürzlich stattgefundenen
„Miteinander Cup“, welcher eine Kooperation mit der Lebenshilfe und Ja:Ba war. Es war ein
gelungenes Fest, das zum Ziel hatte Sozialbenachteiligten und Flüchtlingen Sport nahe zu bringen.
Vereine sollen individuelle Angebote machen und dies evtl. in Kooperation mit Sportstudenten der
Universität anbieten.
Julia Mari (JMD skf): Frau Mari erklärt die vorhandene Beratungsstruktur, die vor allem bei
Jugendlichen Flüchtlingen/Migranten greift, die sich gerade im Übergang aus der Schule in den Beruf
befinden. Der JMD ist für alle Jugendlichen offen und leistet unteranderem Projektarbeit an Schulen.
Desweiteren bieten sie Nachhilfe durch Honorarkräfte, dabei wird vor allem versucht vorhandene
Lücken zu schließen. Teilweise sind darunter auch Jugendliche aus der Ankunfts- und
Rücksendeeinrichtung (bisher drei Personen), diese werden an andere Initiativen weitergeleitet.
Außerdem bietet der JMD Notfallhilfe, Elternberatung (zur Einschulung der Kinder) und leistet Hilfe
zur Selbsthilfe. Die Zielgruppe sind Jugendliche bis 27 Jahre, die einen Migrationshintergrund haben.
Die Zentrale des JMD ist in der Schwarzenbergstraße ansässig, als Ansprechpartnerin für anerkannt
Flüchtlinge ist Frau Weingärtner da.
Michael Schmitt (CAJ/Faks Jakobsberg): Michael Schmitt erzählt von den Freizeitangeboten, die er
direkt in den Flüchtlingsunterkünften bietet. Bisher konnte dies räumlich bedingt nur in der
Breitenau (Jugendliche von 15-25 J.) und in der Ludwigstraße (Jugendliche von 10-15 J.) stattfinden.
Zu Beginn waren die Eltern der Jugendlichen mit dabei, sobald die ersten Hemmungen jedoch
abgebaut wurden, kamen die Kids auch ohne ihre Eltern. Michael Schmitt fragt konkret nach
Räumlichkeiten in Bamberg Ost in Nähe der Neuerbstraße. Dabei kam die Idee für Räumlichkeiten in
der Erlöserschule auf, um dies zu klären, müsse er Anita Schmitt vom Schulverwaltungsamt fragen,
erklärt Herr Kügler. Frau Ott kommt bei dieser Gelegenheit auch auf die vorhandenen
Räumlichkeiten der Stadtteilmanagements sowohl in Bamberg Ost als auch in Bamberg Süd zu
sprechen, und bietet diese als Möglichkeit an.
Norbert Ritli (Ja:Ba/Streetwork/BasKIDball): Norbert Ritli schildert das Projekt BasKIDball, welches
für alle Altersgruppen vom Grundschulalter bis hin zu 23 jährigen. Das offene Angebot findet u.a.
auch in der Erlöserschule statt (Mo u. Di 15:30 – 17 Uhr). Während den festen Uhrzeiten sind
pädagogische Fachkräfte und eine sportliche Begleitung (broseBaskets) vor Ort. Bei dem Projekt soll
Respekt untereinander vermittelt werden, dies wird durch die gemischten Altersgruppen sehr
gestützt. Weitere Infos sind unter folgenden Links zu finden:
ja:ba | offene Jugendarbeit Bamberg
BasKIDball - Bamberg - News - neueste
Auf Herr Küglers Frage, ob auch Flüchtlinge an BasKIDball teilnehmen, antwortet Herr Ritli, dass
bisher ein Asylsuchender da gewesen, jedoch nicht geblieben sei. Als Grund wird dafür vermutet,
dass der Weg ungünstig ist und man die Flüchtlinge abholen müsste. Desweiteren hat der Schulleiter
beobachtet, dass jugendliche den Sportplatz auch außerhalb der Angebotszeiten nutze, indem sie
über den Zaun klettern. Daraus schlussfolgert er, dass das Interesse an sportlichen Angeboten groß
ist. Herr Ritli teilt mit, dass es im Sommer verstärkt Außenangebote gibt.
Isolde Reinold (Familientreff Löwenzahn): Frau Reinold schildert die vorhandenen Angebote des
Familientreffs. Dazu gehören Frauen-Frühstück und eine Hausaufgabenbetreuung. In den
Familientreff kommt regelmäßig eine syrische Flüchtlingsfamilie. Ansonsten entstehen Kontakte eher
zufällig durch Mundpropaganda, deshalb gab es bisher noch nicht viel Resonanz von Flüchtlingen.
Der offene Treff im Familientreff ist offen für Flüchtlinge, die Hausaufgabenbetreuung ist allerdings
voll, jedoch gibt es eine Warteliste für Interessenten.
Christel Bastian (bfz/gfi): Frau Bastian berichtet, dass ab der siebten Klasse eine Berufsberatung
durch das bfz möglich ist. Ab 2016 ist es für Jugendliche, die schon mindestens 15 Monate in
Deutschland sind und eine Aufenthaltserlaubnis haben, möglich durch das Jobcenter eine
Ausbildungsbegleitende Hilfe in Anspruch zu nehmen. Falls der Antrag darauf durch da Jobcenter
abgelehnt wird, kann es auch durch das bfz eine Begleitung geben. Gfi bietet das Projekt JustiQ
(Jugend stärken im Quartier) an. Dies ist offen für alle Jugendlichen im Alter von 16 bis 26 Jahren.
Dabei begleitet das gfi die Jugendlichen und steht auch beratend zur Seite. Des Weiteren wird eine
Fahrradwerkstatt angeboten, bei der Flüchtlinge die Möglichkeit haben, Fahrräder, die von Freund
statt Fremd gespendet wurden, zu reparieren. Die Reparatur soll unter Anleitung und als mobiles
Angebot stattfinden. Bei den Angeboten sind noch Kapazitäten frei und es wird dazu aufgefordert
sich bei Bedarf zu melden. Außerdem gibt es noch das Projekt IdA (Integration durch Ausbildung).
Der Ansprechpartner dafür ist Frau Alter von der Arbeitsagentur.
Dorothea Münch (Erlöserkirche): Frau Münch ist ehrenamtlich mit Freund statt Fremd vernetzt und
hat einen Asylarbeitskreis gebildet. Sie bietet mit Hilfe der Erlöserkirche eine geistliche Heimat für die
Menschen. Dabei werden unter anderem Gottesdienstabläufe in verschiedenen Sprachen
angeboten. Sie sucht nach Sachen, die sie anbieten kann. Frau Ott fragt bei Frau Münch nach, ob sie
noch Ehrenamtliche übrig habe, diese verweist an Freund statt Fremd. Frau Ott betont dabei noch
einmal, dass Vernetzung wichtig ist und bringt die Idee von Blockflötenunterrricht für Flüchtlinge ein,
dafür kann das Stadtteilmanagement sowohl Geld als auch die benötigten Räume zur Verfügung
stellen.
Assunta Fontana-Stark (KoKi): Frau Fontana-Stark vermittelt regelmäßig an Stellen wie Freund statt
Fremd, Pro Familia und den Kinderschutzbund. Untere ihre Aufgaben fällt die Betreuung von
Schwangeren in den Flüchtlingsunterkünften. Dabei arbeitet sie unbürokratisch, so müssen z.B. keine
Anträge gestellt werde. Außerdem arbeitet sie in den Familien direkt und hilft dort auch bei Anträgen
für Erstausstattungen und Elterngeld.
Jennifer Lorenz (AWO Familienstützpunkt): Bisher haben noch keine Flüchtlinge ihren Weg zu Frau
Lorenz gefunden. Als Grund dafür sieht sie andere AWO Stellen mit stärkerem Flüchtlingsbezug.
Häufig bekommt sie Anfragen von Eltern, deren Kinder bereits gut eingebunden sind, nach
Deutschkursen. Für Frau Lorenz stellt sich dabei die Frage, wohin sie diese verweisen soll, wenn die
AWO-Kurse voll sind. Des Weiteren wünscht sie sich eine stärkere Vernetzung, um zu wissen, wer
was macht und zu wem sie ihr Klientel weiter vermitteln kann.
Irma Schmidtke (Ja:Ba): Frau Schmidtke stellt zunächst kurz ihren Jugendtreff in Bamberg-Ost vor,
welchen sie auch gerne für verschiedenes zur Verfügung stellt. Sie hat sich bereits in der
Flüchtlingsunterkunft in der Geisfelder Straße vorgestellt und dort nachgefragt, wo der Bedarf
besteht. Dabei kamen der Wunsch nach einer Liste mit allen Angeboten und deren Verortung, sowie
ein Sportangebot für junge Männer am Vormittag zum Ausdruck. Für ein Vormittagsangebot könnte
z.B. das JuZ genutzt werden. Frau Schmidtke interessiert vor allem wie eine sinnvolle Vernetzung
stattfinden kann. Auf diese Anfrage bietet Frau Sennefelder an, man könne ihr gerne alle Angebote
zukommen lassen, welche sie dann online stellen würde. Herr Bartsch schlägt vor die gesammelten
Angebote nicht nach Anbieter bzw. Träger sondern nach Art des Angebots zu sortieren. Frau Famulla
erwähnt, dass sie bei der Carithek Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten berät und
vermittelt. Es können konkrete Anfragen an sie gestellt werden, daraufhin ist es ihr möglich
Ehrenamtliche zu vermitteln. Inzwischen kommen auch schon anerkannte Flüchtlinge, die sich
engagieren möchten, zur ihr.
Abschließende Wortmeldungen: Michael Schmitt erklärt, dass er auch das Kontaktfestival mit
organisiert. Er erklärt, dass eine Beteiligung der Institutionen aus dem Stadtteil, am Festival gerne
gesehen wäre. Dieses findet dieses Jahr vom 26.-29.5. in der LaGarde-Kaserne statt. Wenn Interesse
besteht kann man sich unter [email protected] melden.
Robert Bartsch berichtet, dass voraussichtlich Anfang Juni im Heinrichsaal der Tag der Begegnung
organisiert vom Bürgerverein Bamberg Ost stattfinden wird.
TOP4:
Abschließend fragt Frau Ott in die Runde, ob in Zukunft zwei getrennte oder ein gemeinsames
Sozialraumtreffen gewünscht sind. Dabei stellt sich heraus, dass die getrennten Sozialraumtreffen
aufgrund des besseren lokalen Bezuges gewünscht ist und jährlich stattfinden sollten, und ein
gemeinsames Treffen je nach Thema und Bedarf.
Zum Schluss wird von Frau Ott noch bekannt gegeben, dass das Protokoll an alle anwesenden
gemailt, sowie auch in der Lenkungsgruppe vorgestellt wird. Es wird noch ein Dank an Herrn Kügler
für die gastfreundliche Aufnahme in seinem Hause ausgesprochen.
Das Stadtteilmanagement ist offen für Vorschläge, in welchen Räumlichkeiten das nächste
Sozialraumtreffen stattfinden kann.