Erste Asienerfahrung einer jungen Frau Text und
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Erste Asienerfahrung einer jungen Frau Text und
Erste Asienerfahrung einer jungen Frau Text und Fotos: Stefanie De Bruyne Den Entschluss, auf eine grosse Reise zu gehen, hatte Stefanie De Bruyne schon vor längerer Zeit gefasst. Sie wollte zum ersten Mal überhaupt alleine und auf eigene Faust losziehen. Nach sorgfältigem Abwägen entscheidet sie sich für Vietnam als Reiseziel. Kurz nach ihrem 22. Geburtstag ist es soweit. Stefanie packt ihren Rucksack und fliegt für zwei Monate nach Südostasien. Alles ist neu und aufregend: die zahlreichen Begegnungen mit freundlichen Vietnamesen, das Essen, das Verkehrsgewühl in den Städten, die alte Kultur und die spektakulären Landschaften. D as Flugzeug durchbricht die graue Wolkendecke genau in dem Moment, als ich an meinem Plastikbecher mit chemisch schmeckendem Orangensaft nippe und aus dem Fenster schaue. Ein Anblick, der mich zwischen Himmel und Erde, Traum und Wirklichkeit schweben lässt. Nie werde ich diesen ersten Blick auf die Reisfelder vergessen. Nach der Landung erlebe ich den berühmtberüchtigten Kulturschock. Da ich bisher noch 24 GLOBETROTTER-MAGAZIN FRÜHLING 2011 nie in Asien unterwegs war, trifft er mich recht heftig. Obschon ich viel über Vietnam gelesen habe, konnte mich keine Lektüre auf dieses Gefühl vorbereiten. Die feuchtwarme Luft im Flughafen Hanoi umarmt mich wie eine begrüssende Mutter ihr Kind: Sie lässt mich nicht mehr los. Noch bevor ich in ein Taxi steige, ist mein Gesicht klebrig und sind meine Lippen salzig. Ein junger Vietnamese fährt mich ins Zentrum der Hauptstadt. Ich schaue müde aber fasziniert aus dem Fenster. Eine fremde Umgebung zieht an mir vorbei. Der Fahrer versucht, sich in Englisch bruchstückhaft mit mir zu unterhalten. Der Verkehr nimmt mit jedem zurückgelegten Kilometer zu, und ich beginne Szenen zu erkennen, die mir irgendwo in einem Vietnam-Reiseführer ins Auge gestochen sind. Im Verkehrsgetümmel. Unzählige Motorrä- der, sie sind das wichtigste Verkehrsmittel im Land. Die vietnamesische Unfallrate gehört zur höchsten der Welt. Verkehrsregeln scheint es keine zu geben. Wir werden von einem schwer beladenen Töff überholt. Die Fracht – ich traue meinen Augen nicht – sind vier fette asien Vielfältiges Vietnam. Leuchtende Reisfelder (links), Markt auf dem Mekong (oben), stimmungsvolle Halong-Bucht (unten). 25 Schweine, die je in einem grossen Korb stecken. Der Taxifahrer deutet auf das Gefährt und lacht herzhaft. Auf den meisten Motorrädern sitzen mehrere Leute. Manchmal nur zwei, oft aber auch ganze Familien. Viele Frauen tragen Gesichtsmasken – ich vermute, wegen der starken Smogbelastung, erfahre dann aber im Nachhinein, dass sie auch als Sonnenschutz dienen. In Vietnam ist helle Haut ein Zeichen von Wohlstand, sonnengebräunt ist nur, wer sich draussen mit schwerer Arbeit abmühen muss. Die Strassen werden immer enger und die Anzahl Motorräder scheint sich zu verdoppeln. Endlich treffen wir im Hotel ein. Am nächsten Morgen erwache ich aus einem langen, erholsamen Schlaf. Der Verkehrslärm und der fremde Duft im Zimmer haben mich aus meinen Träumen geweckt. Ich ziehe die Vorhänge zurück und schaue auf das Menschengewirr auf der Strasse. Die Realität begrüsst mich, das Abenteuer kann beginnen. In den nächsten Tagen beschäftige ich mich hauptsächlich damit, mir eine Überlebensstrategie für den Alltag in Vietnam anzueignen. Erster wichtiger Punkt: Wie überquere ich eine Strasse? Da der Verkehr hauptsächlich aus Motorrädern besteht, welche jede noch so kleine Lücke zu füllen wissen, ist das Vorhaben ein unmögliches Unterfangen. In Etappen schaffe ich es, von Strassenrand zu Strassenrand zu kommen, während die Zweiräder zentimeternah an mir vorbeibrausen. Umkehren geht nicht, da niemand damit rechnet und ich direkt in die Vorbeifahrenden in meinem Rücken prallen würde. Die Adrenalinausstösse werden im Laufe meiner Reise etwas nachlassen. Meine nervösen Kopfumdrehungen begleiten mich aber bis zum Schluss und verraten mich als Touristin. Nach einiger Zeit habe ich genug vom Herumlaufen und winke ein Motorradtaxi heran. Ein wenig mulmig ist mir schon, als mir der Fahrer einen zerbeulten Helm in die Hände drückt. Ich setze mich hinten aufs Motorrad, das mich zum Ho-Chi-Minh-Mausoleum bringen soll. Der Taxifahrer des wörtlich übersetzten «Umarmungstaxis» plaudert fröhlich drauf los, während er sich durch den Verkehr schlängelt. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass er mehrere Dinge wie reden, hupen und fahren gleichzeitig beherrscht. Schliesslich finde ich Gefallen am Tempo und am Fahrtwind, der ein wenig Abkühlung bringt. Nudelsuppen. Eine zweite Sache, mit der ich mich in Hanoi auseinandersetzen muss, ist das Feilschen. Zuerst empfinde ich es als sehr anstrengend, für jeden Apfel und jede Banane einen Kaufpreis auszuhandeln. Vor allem, da ich noch nicht mit den ortsüblichen Preisen vertraut bin. Schnell merke ich, dass eine erfahrene Marktfrau, die keine Worte braucht und mürrisch blickt, tausendmal schwerer zu erweichen ist als ein junger, sprachgewandter 26 GLOBETROTTER-MAGAZIN FRÜHLING 2011 Spielplatz im Reisfeld. In der Nähe von Sapa im Norden (oben). Schwere Last. Gehört für viele Vietnamesen zum Arbeitsalltag (rechts oben). Halong-Bucht. Die Einheimischen leben in Hausbooten (rechts unten). Vietnamese, der mich zuerst aufs Schlimmste übers Ohr hauen will, mir aber dann das Gewünschte zu einem viel tieferen Preis verkauft. Nach Einkaufsmöglichkeiten muss man nicht lange suchen. Neben den fixen Märkten gibt es viele Frauen, die ihre Ware anbieten, während sie durch die Strassen gehen. Sie tragen ihr Angebot in zwei an einer Bambusstange angehängten Körben über der Schulter. Stundenlang marschieren sie damit bei schwüler Hitze durch Hanoi, sprechen Touristen an oder hoffen auf Landsleute als Kunden. Hanoi wird einer der wenigen Orte bleiben, in denen ich einen Supermarkt entdecke. Ich schlendere durch den Laden und beäuge pistaziengrüne und rosafarbene Backwaren misstrauisch, die Ovaltine-Drinks hingegen wecken ein wenig Heimatgefühle. Ich verzichte darauf, Brot und Joghurt zu kaufen, gebe stattdessen der lokalen Küche den Vorzug. Die Nudelsuppe gehört zur Grundnahrung der Vietnamesen. Sie wird zum Frühstück, zum Mittag- und zum Abendessen gegessen. Aber da es viele Variationen und geheime Familienrezepte gibt, wird das Gericht trotzdem nie langweilig. Für die Leute ist das Essen ein Ritual, man isst in Gesellschaft. Man sieht nie je- Ein wenig mulmig ist mir schon, als mir der Fahrer des «Umarmungstaxis» einen zerbeulten Helm in die Hände drückt. manden alleine auf einer Parkbank sitzen und sein Mittagessen hastig herunterschlingen. Die Vietnamesen treffen sich in einer der unzähligen Garküchen am Strassenrand, wo man eine dampfend heisse Nudelsuppe bekommt. Diese Lokale sind immer voll – auch früh morgens – und das Geplapper wird von herzhaftem Schlürfen begleitet. Mein erster kulinarischer Schock lässt nicht lange auf sich warten. Als ich um die Mittagszeit Hunger bekomme, steuere ich den ersten Kochtopf an, den ich ausmachen kann. Mit einer Handbewegung erkläre ich der Frau, dass ich gerne etwas essen möchte. Leider hat die freundliche Vietnamesin nur gekochte Eier in ihrem Wassertopf. Trotzdem willige ich mit einem Nicken ein. Daraufhin überreicht sie mir ein ungeschlüpftes Kücken in der Reisschale. Liebevoll garniert mit ein paar Kräutern. Ich sitze wie auf heissen Kohlen, starre auf den gekochten Kückenembryo und kann mich nicht überwinden, es zu essen. Später erfahre ich, dass dies eine typische Delikatesse der Vietnamesen ist. Na ja, ich will es ihnen ja nicht wegfuttern... Fotoshooting im Park. Die schönste Begegnung, die ich aus Hanoi mitnehme, erlebe ich im Park des Alten Viertels. Nachdem ich unzählige Leute, die mir etwas verkaufen wollten, abgewimmelt habe, sitze ich ein wenig genervt auf einer Bank. Doch die Verschnaufpause währt nur kurz, als sich schon wieder jemand neben mich setzt. Diesmal ist es ein Junge, der mich aufgeregt anspricht. «Do you speak English?» Reflexartig antworte ich mit einem «No», in der Hoffnung, in Ruhe gelassen zu werden. Aber die Enttäuschung bringt die Freude im Gesicht des Jungen so rasch zum Verschwinden, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme. Mit einem «Yes» bringe ich seine Welt wieder in Ordnung. Er erklärt mir, dass er ein paar Stunden von Hanoi entfernt auf dem Land wohne und heute das erste Mal in seinem Leben in der Hauptstadt sei. Es sei auch das erste Mal, dass er eine Europäerin zu Gesicht bekomme. Ein Mann mit einer Fotokamera und demselben aufgeregten Lächeln gesellt sich zu uns. Er begleitet den Schulausflug und hat die Aufgabe, für jedes Kind ein Erinnerungsbild zu machen. «Ist es in Ordnung, wenn er ein Foto von uns beiden macht?», fragt mich der Junge. Ich bin gerührt und stimme zu. Wir stellen uns ans Ufer des kleinen Sees, und der Schüler legt seinen Arm um meine Schultern. Ich bin überrascht und tue es ihm gleich. Unser kleines Fotoshooting erregt Aufsehen, und einige Vietnamesen, die die Szene beobachten, lachen und deuten auf uns. Ohne es zu wollen, bin ich als Touristin zu einer Attraktion geworden. Im Norden Vietnams. Mein nächstes Ziel ist die Halong-Bucht, die seit 1994 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Auf einem Holzschiff erkunde ich zusammen mit ande- asien 27 ren Touristen die schroffen Kalkklippen und Felstürme. Sie ragen aus dem Wasser und bilden ein unübersichtliches Labyrinth. Für rund 1600 Menschen ist die Bucht ihr Zuhause. Sie wohnen in schwimmenden Hausschiffen, welche zahlreich zwischen den bizarr geformten Felsen liegen. Viele der Fischer und Flösser haben noch nie auf dem Festland gewohnt. Als sich Frauen mit Ruderbooten unserem Schiff nähern, komme ich mit dem Alltag der Einheimischen in Berührung. Ein schwimmender Laden bildet die Grundlage ihrer Existenz, und ich realisiere, dass das Geschäft mit dem Tourismus Teil ihres Lebens geworden ist. Wir verbringen die Nacht in der Bucht. Ruhe legt sich über das Wasser und unser Schiff. Der Mond geht auf. Er ist fast voll. Von einem der schwimmenden Dörfer dringt Hundegebell herüber. Am nächsten Morgen schaukelt unser Holzboot sanft auf dem Wasser, während wir uns mit dem Frühstück, das aus gebratenen Nudeln und einer grossen Auswahl an Früchten besteht, stärken. Dann besuchen wir eine Höhle auf einem der grösseren Felstürme. Der Boden ist feucht, und man erkennt kaum einen Pfad. Ich gebe mir Mühe, nicht auszurutschen, während unser Reiseführer Legenden, welche sich um die Höhle ranken, zum Besten gibt. Mein weiterer Weg führt mich zurück nach Hanoi und von dort aus mit dem Zug nach Sapa. Das Bergdorf liegt nahe der chinesischen Grenze und ist berühmt für seine Reisfelder und Hochebenen. Die nächtliche Zugfahrt ist viel zu spannend, um richtig schlafen zu können. Die meisten Touristen ziehen luxuriöse Schlafabteile vor, ich finde mich auf einem gewöhnlichen Sitzplatz in einer vietnamesisch plappernden Menge wieder. Wie beim Essen gilt auch hier: Das Reisen ist eine Angelegenheit, die man in Gesellschaft unternimmt. Ich gehöre zu den wenigen ohne Reisepartner. Die Leute haben Taschen voller Proviant dabei. Der Zug ist noch nicht am Rollen, als bereits die ersten Chipstüten aufgerissen werden. Bier wird herumgereicht, und die Kinder verlangen nach Süssigkeiten. Während der Fahrt werden auf Handwagen warme Maiskolben, hart gekochte Eier und Reiskuchen angeboten. Schliesslich erlöschen die Lichter, es wird still im Wagen, und jeder versucht zu schlafen. Um ein Uhr morgens kommt der Zug plötzlich zum Halten. Jetzt ist es vorbei mit der Ruhe. Ein Zwischenhalt von zehn Minuten erlaubt lokalen Verkäuferinnen, in den Zug zu klettern und frischen Reis in Pappbechern zu verkaufen. Alle sind wieder hellwach und gönnen sich einen Mitternachtssnack. Am frühen Morgen treffen wir in Lao Chai ein, von wo ich mit einem Minibus weiterreise. In dieser Region, im Norden des Landes, leben viele ethnische Minderheiten. Die verschiedenen Bergvölker lassen sich anhand der unterschiedlichen, bunten Trachten gut unterscheiden. Es ist eine spezielle Kulturmischung, die 28 GLOBETROTTER-MAGAZIN FRÜHLING 2011 Mit dem Kauderwelsch-Büchlein sind wir plötzlich Sprechende, Diskutierende. Den Fahrer und die Touristin gibt es nicht mehr. mich in Sapa erwartet: Hmong People, die ihre Waden mit dunkelblauen Samtbändern einwickeln, Dao-Frauen, welche an ihrer roten Kopfbedeckung zu erkennen sind, und Touristen, die in Trekkinghosen und -schuhen irgendwie fehl am Platz wirken. Auf einer zweitägigen Wanderung zusammen mit einer kleinen Gruppe bestaune ich die Schönheit der Bergwelt. Reisterrassen und Bambuswälder beherrschen die bergige Landschaft. Anna, ein Hmong-Mädchen, führt uns über sattgrüne Felder und entlang von plätschernden Flüssen. Sie erzählt von den Traditionen ihres Volkes und dem Einzug der chinesischen Wirtschaft, welche die Existenz der Bergbauern bedroht. In einem Dorf der Hmong schlagen wir unser Nachtlager auf. Müde und zufrieden schlafe ich rasch ein. Verständigung. Für den Rückweg in die Hauptstadt und weiter nach Ninh Binh nehme ich den Nachtbus. Neben zwei Französinnen und einem englischen Paar bin ich die einzige Europäerin im Bus. Ich lerne Happy kennen, einen jungen Vietnamesen, der Tourismus studiert hat. Er spricht gut Englisch und erzählt mir ein wenig aus seinem Leben. Als es eindunkelt, nicke ich langsam ein. Mit Marktszene. Feilschen braucht Energie, da nimmt man sich ab und zu Zeit für ein Nickerchen (oben). In Hue. Wo die alten Könige ruhen (rechts o.). Verkehrsgedränge. Motorräder und Fahrräder füllen jeden Zentimeter der Strasse (rechts unten). einem Klopfen auf die Schultern werde ich sanft geweckt. Happy bietet mir seinen Platz an, damit ich besser schlafen kann. «Ich lege mich auf den Boden», sagt er zu mir. Bevor ich mich gegen diesen Vorschlag wehren kann, ist er bereits unter den Sitzen verschwunden. Er ist nicht der Einzige. Andere Mitreisende haben sich ebenfalls zum Schlafen in den Gang gelegt. Jetzt verstehe ich, warum wir vor dem Betreten des Busses unsere Schuhe ausziehen und in einen Plastiksack stecken mussten. Als ich das zweite Mal in dieser Nacht aufwache, ist der Grund weit weniger erfreulich. Mitten im Nirgendwo haben wir einen Motorschaden. Nach mehreren Stunden kommt endlich der rettende Ersatzbus. In Ninh Binh verbringe ich mehrere Tage. Die Stadt ist hässlich, hat aber ein paar schöne Attraktionen in ihrer Umgebung zu bieten. Zusammen mit Son, dem Motorradtaxifahrer, besuche ich den ältesten Nationalpark Vietnams. Obwohl ich nicht selber fahre, ist es eine anstrengende Tour. Es kostet Kraft, mich auf dem Rücksitz festzuhalten und den Helm, der mir vom Fahrtwind dauernd nach hinten rutscht, immer wieder zurechtzurücken. Bei besonders steilen Hügeln muss ich absteigen und laufen, weil wir zu zweit zu schwer für das alte Motorrad sind. Endlich treffen wir im Park ein. Son bleibt bei seinen Freunden auf einen Kaffee und Zigaretten, während ich eine kleine Wanderung zum angeblich ältesten Baum Vietnams unternehme. Nur einmal begegne ich anderen Wanderern. Die Stille gibt mir neue Kraft. Am späten Nachmittag verlassen wir den Park. Ich klopfe Son auf die Schulter und versuche zu erklären, dass ich hungrig bin. Er spricht nur Vietnamesisch, und als ich auf ein kleines Lokal beim Parkbüro deute, schüttelt er den Kopf und fährt weiter. Dass er mich sehr wohl verstanden hat, wird klar, als wir ein wenig später bei einer anderen Garküche in einem kleinen Dorf anhalten. Son reibt Daumen und Zeigefinger aneinander, deutet zurück zum Park und schüttelt den Kopf. Während des Essens kommt mein Kauderwelsch-Sprachführer das erste Mal zu vollem Einsatz. Da in Vietnamesisch ein Wort je nach Betonung bis zu fünf verschiedene Bedeutungen haben kann, beschränke ich mich darauf, auf den jeweiligen Satz zu deuten und ihn Son zu zeigen. Son versteht das Spiel und sucht seinerseits ebenfalls Sätze in Vietnamesisch, und ich lese die deutsche Übersetzung dazu. Plötzlich sind wir Sprechende, sich Unterhaltende, Diskutierende. Den Fahrer und die Touristin gibt es nicht mehr. Beim Abschied gibt er mir einen kräftigen Händedruck und sagt etwas. Ich verstehe natürlich kein Wort, aber sein Lachen braucht keine Übersetzung. Kultureller Reichtum. In der Königsstadt Hue lerne ich die prunkvolle Seite Vietnams kennen. Im imposanten Palastgarten treffe ich asien 29 auf ein französisches Ehepaar, Anh und Marcel. Anh ist vor 28 Jahren mit ihrer Familie aus Vietnam nach Frankreich geflüchtet, wo sie Marcel kennenlernte und die Liebe ihren Anfang nahm. Seit ihre drei Kinder von Zuhause ausgeflogen sind, verbringen die beiden jedes Jahr mehrere Wochen in Anhs Heimatland. «Weisst du, warum ich noch immer so schlank bin?», fragt sie mich. «Weil du gesund isst», mutmasse ich. Noch während ich es ausspreche, fällt mein Blick auf Marcel. Entweder verdrückt er dreimal so viel wie Anh oder seine Frau hat den weitaus besseren Stoffwechsel. Die kleine Vietnamesin nickt: «Natürlich. Was glaubst du, wie ich aussähe, wenn ich anstatt Nudelsuppe jeden Morgen mein Croissant essen würde?» Marcel zwinkert mir schelmisch zu. Wir erkunden zusammen den angeblich regenreichsten Nationalpark Vietnams. Zum Glück scheint heute die Sonne. Ich geniesse die Sonnenstrahlen und die Gesellschaft von Anh und Marcel. Gemächlich wandern wir auf einem sumpfigen Pfad durch den Wald. Nach einer Weile treffen wir auf eine Lichtung, auf der ein Tempel steht. Von seinem Dach blickt ein Buddha ins weite Grün. Er ist gross und schneeweiss. «Marmorstein», bemerkt Marcel. Wieder einmal werde ich von der fremden Kultur überrascht – eine Begegnung mit Buddha hätte ich hier nicht erwartet. Das Städtchen Hoi An ist berühmt für seine Schneidereien mit ihrer Nähkunst. Geschäfte reihen sich lückenlos aneinander und locken die Kunden mit ihren bunten Kleidern im Schaufenster. Ich schlendere durch die Altstadt und lasse mich von ihr verzaubern. Da Hoi An die vergangenen Kriege ohne grössere Zerstörung überstanden hat, werden die Strassen 30 GLOBETROTTER-MAGAZIN FRÜHLING 2011 Küstenleben. Mit den malerischen Holzbooten werden Menschen und Waren transportiert (oben). Feilschen. Oder bekommen Einheimische ihre Waren zu einem fixen Preis? (rechts oben). Hanoi im Monsun. Die Bushaltestelle dient auch als Unterstand (rechts unten). noch heute von alten Handelshäusern, Pagoden und chinesischen Versammlungshallen gesäumt. Hier kann ich als Fussgängerin die bisher grösste Freiheit geniessen und muss mich nicht nur mit einem schmalen Streifen Gehsteig zufrieden geben. Das Zentrum Hoi Ans ist Fussgängerzone. Einzig vor den Cyclos muss ich mich in Acht nehmen. Die dreirädrigen Fahrradtaxis sieht man überall im Land. Neben Touristen transportieren die Fahrer auch zentnerschwere Reissäcke, Schränke und Eisenplatten. Plötzlich komme ich in einen Menschenstrudel, der mich zum Markt spült. Es riecht nach Fisch und gebratenen Nudeln. Eine Frau kommt auf mich zu, sie wedelt mit einer Pinzette vor meinem Gesicht: «Miss, ich kann ihnen die Augenbrauen zupfen.» Darauf habe ich Eine zu enge Kurve, zwei ineinander verkeilte Busse und zwei sich anschreiende Busfahrer. Meine dritte Buspanne in Vietnam. nun wirklich keine Lust, auch wenn sich der Preisvergleich mit einer Kosmetikbehandlung in Europa sicherlich lohnen würde. Ich schüttle den Kopf und laufe weiter. Hartnäckig folgt sie mir durch das Gewühl von Menschen – leichtfüssig wie eine Katze. Schliesslich zeigt sie mit einem Finger auf mein Kinn. «Sie haben da dunkle Haare. Ich werde sie auszupfen.» Ich ergreife die Flucht und verschwinde zwischen den Gemüsehändlern. Bäckereien im Überfluss. Eine zu enge Kurve, zwei ineinander verkeilte Busse und zwei sich anschreiende Busfahrer: Meine dritte Buspanne in Vietnam findet auf halber Strecke zwischen dem Küstenort Nha Trang und dem hochgelegenen Städtchen Da Lat statt. Es ist das erste Mal, dass ich einen wütenden Vietnamesen sehe – oder besser gesagt, gleich zwei. In Vietnam verliert man sein Gesicht, wenn man laut wird. Daher werden Vietnamesen normalerweise bei zunehmendem Zorn sehr ruhig. Hier sieht es anders aus. Während sich die Fahrer gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben, warten wir auf die Polizei. Es beginnt zu regnen, was die Situation mit dem sich stauenden Verkehr nicht gemütlicher macht. Nur die ganz eiligen Motorradfahrer wagen es, sich an den beiden Bussen vorbei zu zwängen. Nachdem das Unfallprotokoll erstellt worden ist, können wir weiterfahren. Der Regen wird immer stärker und die Strassenbedingungen schlechter. Kurz vor Da Lat kommen wir in einen Stau, und ich sehe, wie sich unser Busfahrer bekreuzigt. Ich hoffe, seine Nerven halten durch bis zum Ziel. Während der Kolonialzeit war Da Lat ein Kurort für die Franzosen. Die milden Tempe- asien raturen, die Tannenwälder und die vielen Seen in einer hügeligen Landschaft haben bei den französischen Kolonialisten wohl ein wenig Wehmut geweckt. Ein Hauch Europa liegt über dem Ort. Als Erstes fallen mir die ungewöhnlich vielen Bäckereien auf. Neben den üblichen Baguettes gibt es ein breites Angebot an süssen Backwaren. Es fällt mir schwer, mich zu entscheiden. Gerade als ich die Auswahl auf zwei Sorten reduziert habe, rennt eine Ratte mitten im Laden an mir vorbei. Ohne etwas zu kaufen, gehe ich ins nächste Café... Die frischen Temperaturen und der ständige Nieselregen in Da Lat steigern meine Lust auf heisse Getränke deutlich. Unterdessen habe ich Gefallen gefunden an der vietnamesischen Art, Kaffee zu trinken. Der Tassenboden wird mit Kondensmilch bedeckt, danach stellt man einen kleinen Filter mit Kaffeepulver über die Tasse und lässt heisses Wasser durchlaufen. Frisch gebrühter, süsser Kaffee – das ist Vietnam. Ho Chi Minh City. Ich erreiche den Süden Vietnams gegen Ende September. Hier liegt die drittgrösste Flussmündung der Welt, das Mekong Delta. Je näher ich dem Wasser komme, desto häufiger treffe ich auf den kleinen Plagegeist namens Moskito. Sobald ich aber in der Metropole Ho Chi Minh City ankomme, gehen sie in der Menschenmenge unter. Vielleicht wirkt der Smog wie ein gigantisches Mückenrepellent. Hier treffe ich stattdessen wieder auf die Nervensäge Motorrad. Ich verbringe nur zwei Tage in der grössten Stadt Vietnams, in welcher rund zehn Millionen Menschen leben. Aufgrund der vielen Schwarzarbeiter, die nicht angemeldet sind und in den unzähligen Gassen der Stadt untertauchen, ist es schwierig, genaue Zahlen zu nennen. In Ho Chi Minh City spürt man den Einfluss des Westens sehr deutlich. Anders als im Norden begegne ich hier geschminkten Frauen und Männern mit wohlgenährten Bäuchen. Es gibt mehrere Supermärkte und moderne Kleidergeschäfte. Dass der Süden weniger lang unter kommunistischer Herrschaft stand als der Norden, offenbart sich in diesen Details. Der Westen begegnet mir auch in Form von Luc, einem Franzosen, den ich bereits zuvor im Norden getroffen habe. Wir laufen uns zufällig über den Weg. In einer 10-Millionen-Metropole grenzt ein solcher Zufall beinahe an ein Wunder. Den Asiaten fällt es schwer, die Unterschiede zwischen europäischen Gesichtern auszumachen. Das kann ich verstehen, da es uns bei ihnen oft gleich ergeht. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass die Vietnamesen Mühe hätten, Luc wiederzuerkennen. Mit seinem langen Ziegenbärtchen und den karierten Hosen schlendert er durch den Park. Er zeigt mir seine eben erworbene Ware: einen Aschenbecher aus Metall, den er als Kuchenform verwenden will. «Ich habe keine richtige Backform finden können», erklärt er mir. Tja, fremde Kulturen erfordern fantasievolle Massnahmen, wenn es darum geht, die Heimat in den Reisealltag einfliessen zu lassen. Luc hat Frankreich verlassen und nichts anderes als Erinnerungen zurückgelassen. Seither reist er herum, arbeitet und lebt, wo es ihm gerade gefällt. Im Moment jobbt er in einem Restaurant in der Nähe von Da Lat. Ich wünsche ihm viel Glück beim Kuchenbacken. Meine Reise durch Vietnam geht dem Ende zu, während Luc sich das Reisen zum Lebensinhalt gemacht hat. Infos zu Vietnam Grösse: 331 698 km² (8-mal grösser als die Schweiz) Einwohner: Rund 88 Millionen. Über 30 % davon sind unter 14 Jahre alt, nur knappe 6 % über 65 Jahre. Völker: 88 % der Bevölkerung sind ethnische Vietnamesen. Daneben sind 53 ethnische Minderheiten anerkannt. Sprache: Offizielle Landessprache ist Vietnamesisch. Die Sprachen der Minderheitsethnien werden offiziell auch anerkannt. Religion: Über 80 % der Vietnamesen bekennen sich zu keinem Glauben. Die übrigen 20 % sind mehrheitlich Buddhisten und Katholiken. Einreise: Schweizer Bürger brauchen für die Einreise nach Vietnam ein Visum, die Aufenthaltsdauer beträgt maximal 3 Monate. Anreise: Nach Hanoi oder Ho Chi Minh City gibt es zahlreiche Flugverbindungen mit Umsteigen in Europa oder Asien. Die meisten Fluggesellschaften fliegen beide Destinationen an, was gute Möglichkeiten für einen Gabelflug bietet. Empfohlene Impfungen: Hepatitis A. Malariamedikament als Notfallreserve. Beste Reisezeit: Trockenzeit im Süden und im Norden von November bis April. Die zentrale Küste und das Bergland sind ganzjährig gut bereisbar (kein Monsun). Sapa Hanoi Haiphong Ninh Binh Halong Bucht L AO S Vinh Mekong Am Mekong. Ich verlasse das Hotel und nehme mir trotz meinem grossen und dem kleinen Rucksack sowie der Gitarre ein Motorradtaxi zur Busstation. Dieses Mal komme ich nicht umhin, mich am Fahrer festzuklammern, um nicht vom Gewicht des Gepäcks nach hinten gerissen zu werden. Das gilt nicht als sehr elegant, die Mitfahrer halten sich normalerweise gelassen am Sitz fest. Der Fahrer lacht, während ich dem «Umarmungstaxi» alle Ehre erweise und er mir von seinen eigenen Gitarrenkünsten erzählt. Die Geschäftstüchtigkeit der Vietnamesen ist erstaunlich. Noch erstaunlicher ist, dass ich mich nach so langer Zeit im Land noch immer übers Ohr hauen lasse. Als ich erfahre, dass ich für mein Busticket CHINA VIE TNAM Hue Da Nang Hoi An THAILAND K AMBO D SC H A Nha Trang Da Lat Ho Chi Minh Phu Quoc Mekong Delta 31 32 GLOBETROTTER-MAGAZIN FRÜHLING 2011 Tabak und Curry. «Woher kommen Sie?» Der ältere Herr, welcher mir diese Frage stellt, ist neben mir der einzige Gast im Restaurant. «Aus der Schweiz», antworte ich. Er nickt und schaut interessiert zu meinem Tisch herüber – einer von dreien im Raum. Es ist ein feuchtwarmer Abend, und ich verbringe ihn zum zweiten Mal in Folge im selben Restaurant. Ein Familienbetrieb, in dem die Tochter das Servieren übernimmt und die Mutter das beste Curry kocht, das ich je gegessen habe. Zugegeben, eine scharfe Angelegenheit bei dieser tropischen Hitze. Nudelsuppe. Die Leibspeise der Vietnamesen. Stefanie geniesst sie mit einem Bier (oben). Unterwegssein. Stefanie De Bruyne, die Autorin, geniesst das neue Lebensgefühl (unten). asien Der Herr schiebt seinen Teller zur Seite und tastet nach seinem Tabak. Während er die Pfeife stopft, wechselt er von Englisch auf Französisch. Wie sich herausstellt, kommt auch er aus der Schweiz. «Als ich in Rente ging, packte ich die Koffer und kehrte der Schweiz den Rücken. Ich verbrachte die letzten zehn Jahre auf einer Insel in Thailand, bevor ich vor ein paar Monaten nach Phu Quoc kam.» Sein rasantes Französisch beeindruckt mich ebenso wie seine Geschichte. Neugierig versuche ich, mehr über seine Vergangenheit zu erfahren, er hingegen ist eher an den aktuellen Geschehnissen in der Schweizer Politik interessiert. Als er mich mit erwartungsvollen Augen anschaut, wird mir bewusst, dass ich seit acht Wochen keine Zeitung mehr gelesen, geschweige denn Nachrichten im Fernsehen oder Radio verfolgt habe. Hier im kleinsten Restaurant, in dem ich je gesessen bin, verstehe ich am Ende meiner Reise, was es bedeutet, loszulassen, um in eine neue Kultur einzutauchen. Das Thema «Schweizer Politik» ist bald erschöpft. Der ältere Herr raucht seine Pfeife zu Ende, und ich widme mich wieder meinem Abendessen. Es wird sehr ruhig im Lokal. Man hört das Surren der Insekten, die um die Lichter kreisen. Aus der Küche dringen Geräusche, die Frauen sind scheinbar mit dem Abwasch beschäftigt. Das scharfe Curry bringt meine Nase zum Laufen, mein Versuch, elegant weiterzuessen, scheitert. In der Gesellschaft eines Schweizers getraue ich mich, ein Taschentuch zu zücken und die Nase zu schnäuzen. In Vietnam gilt diese Geste als unangebracht und verpönt. Man zieht den Schleim zurück oder bläst ihn geschickt auf den Boden, indem man einen Nasenflügel zuhält und kräftig ausatmet. Der Mann begleicht seine Rechnung und zieht eine Laterne unter dem Tisch hervor. «Ich brauche Licht, um den Weg zu meinem Häuschen zu finden. Ohne Strom wird einem erst bewusst, wie sehr man in Europa verwöhnt ist.» Ich stelle mir das romantisch vor, gleichzeitig steigt meine Bewunderung für seinen Abenteuergeist. Er verabschiedet sich und lässt mich allein zurück. Während ich sehe, wie er in der Dunkelheit verschwindet, schwelge ich in Gedanken in meinen Vietnam-Erinnerungen. All die schönen Begegnungen erfüllen mich mit Zufriedenheit, und es macht mich glücklich, das neue Lebensgefühl des Unterwegsseins entdeckt zu haben. Merkwürdig, dass ich zuerst mit einem Hauch Heimat in Berührung kommen musste, um die letzten zwei Monate in den schönsten Farben aufleuchten zu lassen. [email protected] © Globetrotter Club, Bern den dreifachen Preis bezahlt habe, ist meine gute Laune dahin. Die nächsten Stunden verbringe ich im Minibus mit rund zehn Vietnamesen. Trotzdem fühle ich mich alleine, da ich kein Wort von ihrer Unterhaltung verstehe. Ich beobachte die vorbeiziehende Umgebung. Die Strassen sind überschwemmt. Es regnet wie schon so oft. Noch mehr Wasser erwartet mich im Gebiet des Mekong-Deltas. Nach wenigen Stunden Schlaf stehe ich frühmorgens auf. Ein junger Vietnamese bringt mich noch im Dunkeln mit seinem Boot zum nächstgelegenen schwimmenden Markt. In der einsetzenden Dämmerung begegnen wir zahlreichen anderen Booten. Wir fahren an baufälligen Hütten vorbei, welche auf Pfählen direkt am Wasser gebaut wurden. Ich sehe zwei Mädchen im Fluss baden, während ihre Mutter frische Wäsche aufhängt. Als sie unser Boot sehen, winken sie uns zu. Ein paar Hütten weiter putzt ein Mann seine Zähne auf der Veranda. Dass der Mekong die Lebensgrundlage dieser Menschen bildet, wird mir spätestens dann klar, als wir den Markt erreichen. Die Händler bringen ihre Ware auf Booten zum schwimmenden Marktplatz. Meistens hat jedes Gefährt ein bestimmtes Angebot. Ich sehe ein Bananenboot, ein Nudelsuppenboot, ein Ananasboot. Der junge Vietnamese, der mich hierhin gefahren hat, stellt den Motor ab und nimmt das Ruder zur Hand. Gemächlich schaukeln wir durch den Markt. Man kann das Wasser vor lauter Boote fast nicht mehr sehen. Händler und Käufer lehnen über den Bootsrand, tauschen Ware gegen Geld. Ich bin total fasziniert. Ein paar Tage später warte ich auf die Fähre, die mich zur Insel Phu Quoc bringen wird. Dort will ich zum Abschluss meiner Reise die Seele baumeln lassen. Nach der Ankunft bringt mich ein kleiner Bus über holprige Strassen ins Hotel. Wegen der Regenzeit, hat es kaum Gäste, und man nimmt sich die Mühe, mein Gepäck aufs Zimmer zu tragen. Welch ein Luxus. Die Insel hat karibisches Flair. Die Naturstrassen sind aus roter Erde. Das Zentrum der Insel besteht aus einem Hafen, in welchem bunt bemalte Boote liegen, und einem kleinen Markt. Das Inselleben ist entspannt. Die Einwohner scheinen hier noch mehr Zeit zu haben. Warum denn auch Eile? Auf einer Insel kann dir nichts davonlaufen. Neben der Langsamkeit finde ich aber kaum Unterschiede zum mir bereits bekannten Vietnam. Auch hier draussen zeigen die Vietnamesen eine Leidenschaft für Karaoke. Dementsprechend werde ich jeden Abend vom Gesang, der sich aus voll aufgedrehten Boxen über die Insel ergiesst, in den Schlaf gesungen. Ein perfekter Abschluss meiner abenteuerlichen Reise. Dass der Mekong der Lebensraum dieser Menschen ist, wird mir klar, als wir den schwimmenden Markt erreichen. Weitere exklusive Reisereportagen lesen? 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