Liebe: Das Transmitter Gewitter der Hormone

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Liebe: Das Transmitter Gewitter der Hormone
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Liebe: Das Transmitter Gewitter der Hormone
„Liebe ist eine schwere Geisteskrankheit“, diese Ansicht vertrat der Philosoph Platon. Aus
molekularbiologischer Sicht sind Verliebtheit, Liebe, Hass und sogar Untreue vermutlich mehr
die Störung des zerebralen, neurochemischen Gleichgewichts.
Jeder kennt das Gefühl beim ersten Rendezvous: Die Hände sind schwitzig, das Herz schaltet
in den Tachykardiemodus, die Zunge klebt am Gaumen. Interessanterweise fühlt sich die
„Vorfreude“ auf einen schmerzhaften Zahnarzttermin genauso an. Auch das auslösende
Hormon ist dasselbe: Adrenalin. In freudiger Erwartung auf das Date interpretieren wir
dieses Gefühl als Schmetterlinge im Bauch und vor dem Arzttermin als Aufregung oder gar
Panik. Bei der Verliebtheit wird das „Feuerwerk der Hormone“ als angenehm empfunden,
weil weitere Transmitter uns „den Verstand rauben“.
Wenn das Dopamin sich im Nucleus vergnügt
Das wohl wichtigste „Belohnungszentrum“ ist Teil des mesolimbischen Dopaminsystems: die
VTA-Region (ventral tegmental area) und der Nucleus accumbens. Diese Regionen haben wir
mit allen Säugetieren gemeinsam. Der nächste Solist im Konzert der Liebestransmitter hat
hier seinen Angriffspunkt: Dopamin. Wird es freigesetzt, empfindet man ein „Gefühl der
Zufriedenheit“ für belohnenswerte Aktionen wie Sozialverhalten, Nahrungsaufnahme und
Fortpflanzungsaktivitäten. Der Verliebte gerät regelrecht in einen Rausch. Auch viele Drogen
spielen mit den dopaminergen Synapsen. In den 1960er Jahren waren sogenannte
„Lovepills“ in, ephedrinähnliche Substanzen, die die dopaminergen Synapsen zum Platzen
bringen. Nicht selten wurden diese Liebespillen dem Zielpartner unbemerkt verabreicht. Der
Theorie nach musste man sich nur noch in seiner Nähe aufhalten und Blickkontakt suchen,
wenn die Wirkung einsetzt. Der Dopaminüberschuss wurde vom „Opfer“ als Verliebtheit
interpretiert. Dumm nur, wenn ausgerechnet jetzt der Kellner die Drinks serviert.
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Amor als Serotoninräuber
Der dritte Spieler ist Serotonin. Das Serotoninsystem entspringt im Mittelhirn in den RapheKernen (Nuclei raphes). Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Serotoninrezeptoren. Ein
ausgeglichener Serotoninspiegel sorgt für Ausgeglichenheit und innere Ruhe. Frisch
Verliebte leiden an einem hochakuten Serotinmangelsyndrom. Der Gehalt ist so niedrig wie
bei einigen psychiatrischen Erkrankungen. Ein Serotoninmangel passt nicht so recht ins Bild
des „belohnten Liebenden“, denn auch Serotonin agiert im Belohnungssystem. Warum ist
also der Transmitterspiegel niedrig und nicht hoch? Evolutionsbiologisch ist der Sinn nicht
hinreichend geklärt. Dieser Mangelzustand versetzt den Verliebten in den Zustand eines
Zwangsneurotikers. Verliebte können sich stundenlang einer Sache widmen. Das Rupfen von
Blütenblättern und das orakelhafte Abzählen („sie liebt mich, sie liebt mich nicht, …“ ) ist der
Gipfel der amourösen Zwangshandlung. Geht die Verliebtheit in Liebe über, normalisiert sich
der Serotoninspiegel wieder. Für extreme Verliebtheit existiert sogar ein Fremdwort:
Limerenz. Darunter versteht man das geradezu besessene konsequente Denken an die
geliebte Person. Das Neurotropin NGF könnte zu diesem Zustand beitragen; es ist bei
Verliebten für etwa ein Jahr in erhöhten Konzentrationen nachweisbar.
Und dann gibt es da ja noch das Hormon Oxytocin. Je mehr davon in der Phase des
Verliebtseins ausgeschüttet wird, desto höher sind die Chancen, dass die emotionale
Bindung an den Partner auf lange Sicht erhalten bleibt. Oxytocin scheint also auf tief
greifende Gefühle wie Liebe und Treue einen Einfluss zu haben. Ideal wäre ein
Oxytocinschnelltest, dieser würde eine prospektive Aussage ermöglichen, ob aus dem OneNight-Stand nicht doch lieber eine Dauerbeziehung werden könnte und sollte.
Monogam dank Molekül
Verabreicht man Präriewühlmäusen, dem Vorbild ehelicher Treue, einen Oxytocinblocker,
verhalten sie sich wie lasterhafte und polygame Bergwühlmäuse. Die Präriewühlmaus
(Microtus ochrogaster) gehört zu den etwa fünf Prozent der Säugetierarten, die im Regelfall
lebenslang monogam leben. Andersrum geht’s auch: Injiziert man der von Natur aus
promisken Bergwühlmaus (Microtus montanus) Oxytocin und Vasopressin, wird sie treu.
Diese Treue der kleinen Nager ist jedoch nicht angeboren, sondern auch einer Mutation zu
verdanken. Nach der ersten Paarung nimmt die Rezeptordichte für Serotonin und
Vasopressin bei den Präriewühlmäusen zu. Dem Neurowissenschaftler Mohamed Kabbaj der
Florida State University in Tallahassee gelang es, die Rezeptoren auch ohne Paarung zu
vermehren. Allein durch soziale Reize gelang es, den Partner bedingungslos treu zu machen,
auch ohne Sex.
Sind diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar? Eine Treuetablette in Sicht? Tablette
nicht, Oxytocin würde nicht aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert werden. Aber ein
Nasenspray wäre denkbar. Sprayen statt Swingen? Leider auch nicht machbar. Das
Hormonsystem des Menschen ist ungleich komplexer aufgebaut als das der Nager.
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Frau Fisher und die Liebe
Nicht nur die Chemie ist bei Verliebtheit und Liebe unterschiedlich, auch die anatomische
Anregung im Gehirn. Bei der Verliebtheit wird bei beiden Geschlechtern der Caudate
Nucleus, ein C-förmiger und reich mit Rezeptoren für das Hormon Dopamin ausgestatteter
Teil in der Mitte des Gehirns, aktiviert. Auch die VTA-Region arbeitet auf Hochtouren. Das
sind die Ergebnisse der Arbeitsgruppe um die New Yorker Anthropologin Helen Fisher. Sind
also Mann und Frau in Liebesdingen gar nicht so verschieden? Doch!
Bei verliebten Frauen sind die Areale aktiv, die für Aufmerksamkeit und die Verarbeitung von
Gefühlen und Erinnerungen notwendig sind. Bei Männern werden Areale im oberen
Schläfenlappen aktiviert, die für sexuelle Erregung, inklusive Erektion, und visuelle
Stimulation stehen.
Bei Liebe werden andere Gehirnregionen aktiv. Jetzt sind auch Bereiche im Gehirn aktiv, die
bei frisch Verliebten brachliegen – der Anteriore Cinguläre Cortex und der Insulare Cortex.
Das fanden Andreas Bartels vom Tübinger Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik
und sein Kollege Semir Zeki vom University College in London heraus. Diese beiden
Hirnregionen sind vermutlich daran beteiligt, das Hormonchaos zu regulieren. Liebe und
Verliebtheit haben nicht denselben Locus im Gehirn. Aber nicht nur diese „geografischen“,
sondern auch die damit verbundenen neurochemischen Unterschiede verdeutlichen, dass
die Gefühlszustände nicht identisch sind. Ihre jeweilige Chemie unterscheidet sich wie ein
Aufputschmittel von einem Entspannungsdrink.
Und Schluss!
Wenn Verliebtheit und Liebe Hormonchaos anrichten, was ist dann mit Liebeskummer und
Trennung? Seit Anfang der 1990er Jahre ist dieses Phänomen unter dem Begriff „BrokenHeart-Syndrom“ oder stressbedingte, dilative Kardiomyopathie bekannt. Das Herz der (meist
weiblichen) Patienten nimmt durch zu viel Adrenalin die Form eines japanischen Tontopfes
an, mit dem man Tintenfische fangen kann: Tako-Tsubo, und so heisst das dazugehörige
Syndrom. Aus Herzrasen wird Flimmern, die Kammern machen gleich mit. Sind Männer
abgebrühter, weil sie nur in zehn Prozent der Fälle ein derartiges Syndrom entwickeln?
Frauen sind dafür besonders jenseits der Menopause prädestiniert. Der Estrogenmangel
macht das weibliche Herz empfindlich gegenüber sympathoadrenergen Reizen. Der untere
Teil der linken Herzkammer gibt sich geschlagen und gibt auf. Herzgefäße ziehen sich
zusammen und es kommt zur Ischämie. Sogar Herzenzyme wie Kreatinkinase (CK),
Kreatinkinase-MB (CK-MB) und Troponin T können marginal erhöht sein. Das Protein
Sarcolipin kommt bei den Patientinnen in auffällig hohen Konzentrationen im Herzgewebe
vor. Das Membranprotein reguliert die Aktivität einer Calciumpumpe. Zusammen mit
anderen Mediator-Proteinen stört es in der Akutphase vermutlich die Freisetzung von
Calcium. Wenig Calcium = wenig Kontraktionskraft.
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Das Datinghormon
Eine hormonelle Dysregulation kann sogar das Seitensprungverhalten von Frauen
beeinflussen. Das berichtet die Psychologin Kristina Durante in der Fachzeitschrift Biology
Letters der britischen Royal Society. Sie befragte Frauen zu ihrem Sexualverhalten und
bestimmte die Hormonlevel. Je höher der Estradiol war, desto mehr Seitensprünge wurden
angegeben. Der Spiegel korrelierte auch mit Attraktivität und der Anzahl der Sexualpartner.
Frauen mit hohen Werten schätzen sich zudem selber auch als attraktiv ein.
Testosteron, die Labertasche
Männer mit erhöhten Testosteronwerten sind übrigens besonders eloquent, mit steigendem
Spiegel nimmt jedoch auch die Aggressivität zu. Man(n) könnte annehmen, dass beim
starken Geschlecht in der Phase der Verliebtheit der Testosteronspiegel ansteigt. Das
Gegenteil ist der Fall, bei Frauen ist ein Anstieg des Spiegels erkennbar. Der Sinn könnte an
dem Angleichen störender Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern sein. In der
„Werbungsphase“ verzeiht man dem Partner viel mehr als später. Nach ein bis zwei Jahren
haben sich die Level wieder normalisiert.
Quelle:
DocCheck
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