Vorwort Das Jahr 2013 war für die Landwirtschaftskammer des

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Vorwort Das Jahr 2013 war für die Landwirtschaftskammer des
Vorwort
Das Jahr 2013 war für die Landwirtschaftskammer des Saarlandes ein bedeutendes Jahr.
Zur Jahresmitte gingen zwei personelle Säulen der Kammer in den Ruhestand, der Direktor
Martin Schmeer und der Abteilungsleiter Klaus Christian. Direktor Martin Schmeer wurde
durch den neuen Direktor Robert Zimmer ersetzt. Die Aufgabe des Abteilungsleiters Klaus
Christian übernahm Rolf Faßbender.
Im zweiten Halbjahr 2013 erfolgte damit ein personeller Einschnitt, der auch organisatorische
Änderung nach sich zog, die bis zum Jahresende noch nicht vollständig abgeschlossen waren.
Aus agrarpolitischer Sicht war das Jahr 2013 das letzte Jahr der EU-Förderperiode, der letzten GAP-Reform.
Aus produktionstechnischer Sicht fiel die lang anhaltende Kälte zu Jahresbeginn auf. Der
Vegetationsbeginn verschob sich um fast vier Wochen. Dies hatte besonders negative Folgen für den Frühlingsverkauf und das gesamte Geschäftsjahr im Erwerbsgartenbau. Aber
auch die Futterbaubetriebe, die große Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe im Saarland, litten unter dem verspäteten Vegetationsbeginn und dessen Folgen.
Die Erzeugerpreise des Jahres 2013 waren im Vergleich der Jahre nicht schlecht. Dies galt
vor allem für den wiedererstarkten Milchauszahlungspreis.
Wie in jedem Jahr beschränkte sich die Arbeit der Landwirtschaftskammer nicht nur auf die
Aufgabenerledigung für die Landwirtschaftskammer selbst. Auch die Betreuung der angeschlossenen Fachverbände war wieder ein wesentlicher Teil der Kammerarbeit.
Die Weiterbildungsangebote der Landwirtschaftskammer wurden 2013 sehr gut angenommen. Dies lag nicht zuletzt auch an der Förderung durch das Umweltministerium. Gleiches
galt für die Investitionen in der Landwirtschaft und den Bereich der Investitionsförderung.
Allen die mitgeholfen haben, diese Arbeit für die grüne Seite des Saarlandes zu leisten sei
herzlichst gedankt, insbesondere




dem Ehrenamt
dem Minister für Umwelt
allen verbundenen Behörden und Institutionen sowie
allen, die mitgeholfen haben, diesen Bericht zu erstellen.
Lebach, im April 2014
Richard Schreiner
Präsident
INHALT
1. Verwaltung
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
Organe und Verwaltung
Vollversammlung, Vorstand und Präsident
Finanzen
Organisation und Personal
Kammer und Öffentlichkeit
2. Ausbildung
2.
2.1
2.1.1
2.1.2
2.1.3
2.2
2.2.1
2.2.2
2.3
2.4
2.4.1
Ausbildung und Fortbildung
Ausbildungsberatung und Berufsausbildung
Landwirtschaft
Gartenbau
Sonstige Ausbildungsberufe
Fachschule
Fachbereich Landwirtschaft
Fachbereich Gartenbau
Meisterausbildung
Erwachsenenbildung
Saarländische Gartenakademie
3. Landbewirtschaftung
3.1
3.1.1
3.1.2
3.1.3
3.2
3.2.1
3.2.2
3.2.3
3.2.4
3.3
3.3.1
3.3.2
3.3.3
3.3.4
3.3.5
Ackerbau und Grünland
Allgemeines
Saatgutwesen
Boden, Wasser, Düngung
Gartenbau
Allgemeines
Förderung
Beratung und Weiterbildung
Qualitätskontrolle Obst und Gemüse
Weinbau
Allgemeines
Weinbaukartei
Qualitätsweinprüfung
Weinprämierung
Weinkontrolle
3.4
3.5
3.5.1
3.5.2
3.5.3
3.5.4
3.5.5
3.5.6
3.5.7
Ökologischer Landbau
Pflanzenschutz
Allgemeines
Labor
Pflanzenschutzgeräte-Prüfung
Pflanzenschutzmittelverkehrskontrolle
Pflanzenschutz-Sachkunde
Ausnahmegenehmigungen
Pflanzengesundheit
4. Tierische Erzeugung
4.
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
4.7
4.8
4.9
Tierische Erzeugung
Rinder
Schafe und Ziegen
Andere Nutztiere
Futter und Fütterung
Legehennenbetriebsregister
Vermarktungsnormen und Handelsklassen
Milchquoten
Herkunfts- und Informationssystem Tiere (Hi-Tier)
Sonstiges
5. Betriebswirtschaft und Markt
5.
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
5.7
5.8
Betriebswirtschaft
Beratung und Buchführung
Investitionsförderung
Markt und Vermarktung
Milchverbrauchsbeihilfen
Landtechnik, Bauwesen
Energie
Planung („Träger öffentlicher Belange“)
Sachverständigenwesen
Anhang:
Organe und ständige Ausschüsse der Landwirtschaftskammer
Telefonverzeichnis
1. Verwaltung
1.
Organe und Verwaltung
1.1
Vollversammlung, Vorstand und Präsident
Die Vollversammlung trat 2013 wie in den meisten Jahren zweimal und zwar zur 112. und
113. Sitzung zusammen. Sitzungsort war schon traditionell der Rathaussaal in Lebach.
In der 112. Sitzung am 24. Juni 2013 entrichtete der neue Staatssekretär Roland Krämer im
Umweltministerium zum ersten Mal das Grußwort an die Vollversammlung. Nach den folgenden Regularien stand die Entgegennahme der Jahresrechnung sowie des Jahresberichts
2012 auf der Tagesordnung.
Wie bereits im Vorwort erwähnt wurden LD Klaus Christian und Direktor Martin Schmeer
zum 30. Juni 2013 in den Ruhestand versetzt und LOR Robert Zimmer zum 1. Juli 2013 zum
Direktor der Landwirtschaftskammer ernannt.
Die Versetzungen und die Ernennung wurden im Anschluss an die Vollversammlung mit einem kleinen Umtrunk gewürdigt. Dazu waren auch besonders verdiente Gäste zugeladen.
Die 112. Sitzung war die letzte Sitzung unter Direktor Martin Schmeer.
Die 113. Sitzung am 28. November 2013 war die erste Sitzung unter dem neuen Direktor
Robert Zimmer und die letzte Sitzung in der auslaufenden Wahlperiode der Landwirtschaftskammer.
Nach dem Grußwort von Staatssekretär Krämer und dem Bürgermeister der Stadt Lebach,
Klauspeter Brill, verabschiedete die Vollversammlung die Haushaltssatzung und den Stellenplan 2014. Beides wurde vorgetragen vom langjährigen Vorsitzenden des Finanzausschusses Dieter Hauter, der dieses Amt aus Altersgründen zum letzten Mal ausführte.
Nach dem Beschluss zur Änderung des Gebührenverzeichnisses der Landwirtschaftskammer ehrte die Kammer in Person von Präsident Schreiner die ausscheidenden gewählten
Mitglieder der Vollversammlung dieser Wahlperiode mit einem Weinpräsent. Präsident
Schreiner dankte den Geehrten ganz besonders für ihr ehrenamtliches Engagement in der
Landwirtschaftskammer.
Nach der Ehrung hielt Dipl. Wirtschaftsingenieur Josef Neibel von der bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft einen Vortrag zum Thema Eigenenergieverbrauch in der Landwirtschaft am Beispiel der Milchviehhaltung.
Der Präsident repräsentierte die Landwirtschaftskammer nach innen und außen in bewährter
Manier. Sein besonderes Anliegen galt 2013 der Neuausrichtung der GAP ab 2014 und dem
Thema Naturschutz und Landwirtschaft.
1.2
Finanzen
Das Jahresergebnis 2012 wurde der Vollversammlung am 24. Juni 2013 zum Beschluss
vorgelegt. Danach betrug das Jahresergebnis aus 3.246.877 € Einnahmen abzüglich
3.053.866 € Ausgaben 193.011 €. Daraus wurden 79.239 € an Landesmitteln zurückerstattet. Die Rücklagen aus Kammermitteln waren ausreichend dotiert. Kassenkredite wurden
nicht benötigt.
In der Vollversammlung am 28. November wurde der Haushalts- und Stellenplan 2014 beschlossen. Der Haushaltsplan 2014 sieht Einnahmen und Ausgaben i. H. v. 3.349.240 € vor.
Damit ist der Haushalt ausgeglichen. Kassenkredite sind nicht nötig. Nach der beschlossenen Haushaltssatzung für 2014 bleibt auch im 26. Jahr seit 1988 der Kammerbeitrag unverändert bei 150 % des Grundsteuermessbetrags und einem Mindestbeitrag von 6,20 €.
1.3
Organisation und Personal
Am 29.05.2013 ist eine Mitarbeiterin der Abteilung C4/Wein-, Qualitäts-, EU-Öko-Kontrolle
zum Ende ihrer Elternzeit ausgeschieden. Die Vertretungskraft wurde daraufhin unbefristet
eingestellt.
Zum 30.06.2013 wurden der Kammerdirektor und sein Stellvertreter, der gleichzeitig Abteilungsleiter der Abteilung E/Betriebswirtschaft und Bildung war, in den Ruhestand versetzt.
Die Stelle des Direktors wurde mit dem Abteilungsleiter der Abt. D/Tierhaltung ab 01.07.2013
wiederbesetzt. Die Stelle des Abteilungsleiters E wurde zunächst kommissarisch durch den
bisherigen Stellvertreter wiederbesetzt. Der Leiter der Abteilung C/Landbewirtschaftung wurde ab 01.07.2013 zum stellvertretenden Direktor ernannt.
Foto: Präsident Schreiner überreicht Direktor Schmeer
zur Verabschiedung den Ehrenteller der Kammer.
Tab.: Personalentwicklung 2012/2013
Stand
Beschäftigte
davon
Beschäftigte
davon
31.12.2012
Teilzeit
31.12.2013
Teilzeit
Frauen
2
Männer
Beamte
4
2
Angestellte
31
5
30
5
15
15
35
5
32
5
15
17
Arbeiterinnen
Auszubildende
Gesamt
Tab.: Gliederung der Beschäftigten zum 31.12.2013
Beamte
%
davon
Angestellte
%
Frauen
höherer Dienst
6,67
1
gehobener Dienst
18
60,00
8
mittlerer und einfacher Dienst
10
33,33
6
Auszubildende
0
100,00
15
2
100
100
0,00
Frauen
2
Gesamt
2
davon
0,00
30
Mit Beginn seiner Tätigkeit hat der neue Direktor am 1. Juli eine allgemeine Dienstbesprechung einberufen, um das Personal der Kammer über die zukünftige Ausrichtung der Kammer zu informieren. Dabei stellte er folgende Punkte als erste Ziele heraus:





Landwirtschaftskammer als Dienstleister für den grünen Sektor
Neuorganisation der Abteilungen (s. Organigramm)
Umbesetzung in der Abteilung E (kommissarische Leitung)
Neuentwicklung der Homepage
Stellenbeschreibungen
Parallel dazu wurde auf Wunsch des Finanzausschusses und des Vorstands der Landwirtschaftskammer die Haushaltssystematik mit dem Ziel „bessere Transparenz und Klarheit“ für
das Ehrenamt überarbeitet.
1.4
Kammer und Öffentlichkeit
Wie in allen Jahren war auch 2013 die Landwirtschaftskammer bemüht, in der allgemeinen
Öffentlichkeit Präsens zu zeigen. Dies galt vor allem für die Presse. Wie in den Jahren zuvor
war dieses Bemühen nicht so erfolgreich wie gewünscht. Aus diesem Grund wurde das
Kammer-Info weiter ausgebaut auf mindestens einen Erscheinungstermin pro Monat. Zumindest bei dem Fachpublikum kam das Kammer-Info sehr gut an, wie Rückmeldungen bestätigten. Um auch das Nicht-Fachpublikum in Zukunft besser zu erreichen, wurde das
Kammer-Info zum Jahresende auch zur unregelmäßigen Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer erweitert.
Tab.: Organigramm zum 31.12.2013
O rga nis a t io ns pla n
V o llv e rs a m m lung
de r La ndwirt s c ha f t s k a m m e r
3 2 M it glie de r
8 A us s c hüs s e
f ür da s S a a rla nd
S t a nd: J uli 2 0 13
V o rs t a nd
P e rs o na lra t s v o rs it ze nde r
6 M itglieder
A nto n Schmitt
( 0 6 8 8 1/ 9 2 8 - 0
P rä s ide nt R ic ha rd S c hre ine r
F ra ue nbe a uf t ra gt e
StV.: P eter Scherer
Katrin Hermes
P re s s e s pre c he r
D ire k t o r R o be rt Z im m e r
D a t e ns c hut zbe a uf t ra gt e
Frank B ielefeld
StV.: Dr. Klaus-P eter B rück
B ärbel B unsmann
A bt e ilung A : V e rwa lt ung
A bt e ilung C : La ndbe wirt s c ha f t ung
A bt e ilung D : T ie rha lt ung
D illinge r S t r. 6 7 , 6 6 8 2 2 Le ba c h
A bt e ilung E : B e t rie bs wirt s c ha f t und B ildung
B üro : Ulrike Scheid
B üro : Edith B o npain
B üro : Ulrike Scheid
A L: KD R o be rt Z im m e r
A L: D r. Kla us - P e t e r B rüc k
A L: KD Ro bert Zimmer
A L: n.n.
StV.: Dr. Klaus-P eter B rück
StV.: Karen Falch
StV.: A nto n Schmitt
StV.: Ro lf Faßbender
B üro : A ngelika Jo st
A 1 F ina nze n
C 1 A c k e rba u, G rünla nd
D 1 T ie rha lt ung
E 1 Wirt s c ha f t s be ra t ung
Sabine M artin
Dr. Klaus-P eter B rück
KD Ro bert Zimmer
Ro lf Faßbender
Ho rst Wälder
Franz-Jo sef Schmidt
A nto n Schmitt
E 2 F ö rde rung
A 2 P e rs o na l
Klaus Eckert
D 2 Übe rwa c hung/ Q uo t e
Frank B ielefeld
B o ris Scherer
C 2 G a rt e nba u und S o nde rk ult ure n
Reinho ld B auer
M arianne B o nner
A 3 Z e nt ra le
Elmar Thewes
D 3 H i- t ie r
Ro lf Faßbender
A ngelika Jo st
Günter Hinrichs
Ellen Schwarz
E 3 E ink o m m e ns a lt e rna t iv e n
Edith B o npain
M aren B rennig
Ho rst Wälder
B arbara M üller-Schäfer
M anfred M ö rsdo rf
Karen Falch
Sabine Schmitt
Sabine Schmitt
C 3 P f la nze ns c hut zdie ns t
F ut t e rm it t e l- P rüf ring
M artin Schunck
Ulrike Scheid
Dr. Klaus-P eter B rück
A nto n Schmitt
E 5 E rwa c hs e ne nbildung
A 4 ze nt ra le D ie ns t e
Franz-Jo sef Schmidt
La nde s v e rba nd de r S c ha f - und Z ie ge nha lt e r
Frank B ielefeld
M anfred M ö rsdo rf
Günter Hinrichs
A nto n Schmitt
E 6 B e ruf s bildung
A 5 R a um o rdnung, S a c hv e rs t ä ndige , M a rk t
Karen Falch
E 4 E ne rgie
B rigitte P o ntius
Dr. Kurt Ho fmann
M aren B rennig
Helga M ünzmay
M artin Schunck
C 4 We in- , Q ua lit ä t s - , E U- Ö k o - Ko nt ro lle
Nico las Klaue (P assgenaue Vermittlung-E S F )
Simo ne Schlicker
A 6 F a c hs c hule
Katrin Hermes
B ärbel B unsmann (GB )
C 5 Q ua lit ä t s we inprüf s t e lle , - prä m ie rung
Frank B ielefeld (LW)
Elmar Thewes
C 6 G e wä s s e rs c hut z
M artin B eier
S a a t ba uv e re in
Dr. Klaus-P eter B rück
G a rt e na k a de m ie
B üro - und Telefo nverzeichnis, E-M ailadressen, s. A nlage
Karen Falch
2. Ausbildung
2.
Ausbildung und Fortbildung
In der Berufsausbildung wurden, von 14 Ausbildungsberufen im Agrarbereich, folgende
Ausbildungsverhältnisse betreut:
 Landwirt/in
 Gärtner/in
 Pferdewirt/in
 Forstwirt/in
 Tierwirt/in
 Fachkraft für Agrarservice
 Revierjäger/in
 Winzer/in
 Werker/in im Gartenbau
 Helfer/in in der Landwirtschaft
Für alle nachfolgend aufgeführten Ausbildungsberufe liegt die Zuständigkeit bei der Landwirtschaftskammer, jedoch war 2013 kein anerkannter Ausbildungsbetrieb anerkannt:
 Fischwirt/in
 Brenner/in
 Pflanzentechnologe/-in
 Hauswirtschafter/in (ländlicher Bereich)
 Milchwirtschaftliche Laborantin/ Milchwirtschaftlicher Laborant
 Milchtechnologin/ Milchtechnologe
Ausschuss Bildung und Landfrauen
In der Sitzung vom 20.10.2013 beschloss der Ausschuss einstimmig, den Kooperationsrahmenvertrag mit der FH Bingen für den ausbildungsintegrierten Studiengang Agrarwirtschaft zu unterzeichnen. Die Landwirtschaftskammer als Kooperationspartner übernimmt dabei bestimmte Aufgaben, wie Mitwirkung im Koordinierungsausschuss und die Betreuung der Studierenden während der Ausbildungszeiten. Außerdem befürwortete der Ausschuss, ab dem Ausbildungsjahr
2014/15 im Rahmen der Werkerausbildung im Garten- und Landschaftsbau jeweils einen zusätzlichen überbetrieblichen Lehrgang pro Ausbildungsjahr einzuführen. Ein entsprechender Antrag
wurde in den Berufsbildungsausschuss zur Beschlussfassung eingebracht.
Berufsbildungsausschuss
Der Berufsbildungsausschuss traf sich am 30. November 2013 zur konstituierenden Sitzung
und wählte Herrn Dietmar Esser zum Vorsitzenden, sowie Herrn Matthias Dörr zum Stellvertreter. Die vom Ausschuss für Bildung und Landfrauen erarbeitete Vorlage zur Einführung
überbetrieblicher Lehrgänge in der Werkerausbildung Garten- und Landschaftsbau wurde
vom Berufsbildungsausschuss beschlossen.
Weitere Themen waren

Ergebnisse der Abschlussprüfungen

Ausbildungsberatung und Ausbildungsnachweis

Landesinitiativen in der beruflichen Ausbildung

Situation an der Berufsschule
2.1
Ausbildungsberatung und Berufsausbildung
Im Rahmen des Projekts „Passgenaue Vermittlung“ informiert die Landwirtschaftskammer an
allgemeinbildenden Schulen und auf Ausbildungsmessen über die Anforderungen und beruflichen Perspektiven in den Agrarberufen.
Über die Facebook-Seite der Landwirtschaftskammer kommunizieren immer mehr Jugendliche, die sich für die „Grünen Berufe“ interessieren. Die Projektstelle ist zwar befristet, soll
jedoch über das Jahr 2013 weitergeführt werden.
Bereits 2012 begann die Weiterbildungsreihe für die Prüfungsausschüsse der Landwirtschaftskammer. Dieses Jahr wurden die aktiven Prüfer und Prüferinnen der verschiedenen
Fachrichtungen im Ausbildungsberuf Gärtner/in zum Thema „Handlungsorientierte praktische
Prüfungen planen und durchführen“ von Frau Ostermeyer geschult. Die theoretischen
Grundlagen konnten anschließend in einer simulierten Prüfungssituation zum Thema Pflanzenschutz praktisch umgesetzt werden. Die Erfahrungen aus dieser Weiterbildung werden in
Zukunft in die Gestaltung der praktischen Prüfungsaufgaben einfließen.
Foto: praktische Übung
zur Prüfungssituation
Pflanzenschutz
Bei den Ausbildertagungen Gartenbau sowie Landwirtschaft referierte Frau Dorothee Michaelsen, Dipl.-Psychologin beim INFO-Institut Saarbrücken, über Strategien, wie Betriebe geeignete Auszubildende finden können. Die Tagung bot den Ausbildern und Ausbilderinnen
zudem Gelegenheit zur Diskussion über die derzeitige Ausbildungssituation sowie den Berufsschulunterricht. Aufgrund der mangelnden schulischen Vorbildung von Auszubildenden
wurde von Seiten der Ausbilder angeregt, den Unterricht wie bereits bei den Landwirten auch
in den Gärtnerklassen auf durchschnittlich 10,7 Wochenstunden zu erhöhen. Zu Beginn des
laufenden Schuljahres konnte dies im Gartenbau umgesetzt werden.
In den unter Punkt 2 aufgeführten Ausbildungsberufen wurden insgesamt über 3 Ausbildungsjahre hinweg 351 Ausbildungsverhältnisse sowie 136 Werker im Gartenbau und 3 Helfer in der Land- und Pferdewirtschaft von der Landwirtschaftskammer betreut.
Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge (reguläre und verkürzte Ausbildungsverhältnisse) lag im Jahr 2013 bei 130.
Ausbildungsberuf
Ausbildungsjahr
Gärtner/in GaLaBau
Gärtner/in Gemüsebau
Gärtner/in Staude
Gärtner/in Zierpflanzenbau
Gärtner/in Baumschule
Gärtner/in Friedhof
Forstwirt/in
Landwirt/in
Pferdewirt/in
Fachkraft Agrarservice
Tierwirt/in (Imker)
Revierjäger/in
Auszubildende am 30.09.2013 im
1.
2.
3.
52
61
66
1
2
1
1
0
1
13
7
7
4
9
4
0
1
0
12
0
2
9
9
15
8
12
12
0
0
1
0
1
0
0
0
1
100
102
110
Wiederholer
29
1
2
1
5
1
39 = 351
Anzahl der Teilnehmer/innen an Abschlussprüfungen:











Gärtner/in GaLaBau
108
Gärtner/in Gemüsebau
1
Gärtner/in Staude
1
Gärtner/in Zierpflanzenbau 12
Gärtner/in Baumschule
7
Gärtner/in Friedhof
2
Landwirt/in
33
Pferdewirt/in
14
Forstwirt/in
14
Fachkraft Agrarservice
0
Tierwirt/in (Imker)
1
Die Landwirtschaftskammer vergab am 06. September 2013 in einem feierlichen Rahmen an
108 Absolventen die Berufsabschlusszeugnisse sowie an 8 Gärtner/innen die Meisterbriefe.
Präsident Schreiner überreichte die Zeugnisse an die erfolgreichen Absolventen der Ausbildungsberufe Landwirt/in, Gärtner/in und Pferdewirt/in, sowie an die die Gärtnermeister/innen.
An die Jahrgangsbesten wurden Buch- oder Geldpreise verliehen.
Außerdem erhielten 12 Landwirtschaftsmeister den goldenen Meisterbrief.
Foto: Präsident Schreiner und Direktor Zimmer mit den „Goldenen Meistern“ Landwirtschaft
2.1.1
Landwirtschaft
Im Berichtsjahr wurden 9 neue Ausbildungsverträge mit dreijähriger Ausbildungszeit eingetragen, damit begannen 7 Landwirte weniger als im Vorjahr eine Ausbildung. Durch verstärkte Werbung und die Darstellung des Landwirts als interessanten Beruf mit Zukunft wollen die
Ausbildungsbetriebe Jugendliche begeistern.
2.1.2
Gartenbau
Es wurden 71 Neuverträge mit dreijähriger Ausbildungszeit und 23 mit verkürzter Ausbildungszeit von zwei Jahren eingetragen. Waren im letzten Jahr die Zahlen im Produktionsgartenbau zurückgegangen, so war dieses Jahr vor allem der Garten- und Landschaftsbau
vom Rückgang betroffen. Insgesamt haben im Gartenbau 12 Auszubildende weniger als im
Vorjahr die Ausbildung begonnen. Zudem kam es noch zu 19 Ausbildungsabbrüchen, vorwiegend in der Probezeit.
2.1.3
Sonstige Ausbildungsberufe
Im Ausbildungsberuf Pferdewirt/in wurden 8 neue Ausbildungsverträge mit dreijähriger und 6
Verträge mit zweijähriger Ausbildungszeit eingetragen. Die Ausbildungssituation scheint sich
dieses Jahr stabilisiert zu haben. Die neue Verordnung für die Ausbildung Pferdewirt/in wurde in den letzten Jahren von den Betrieben in die Praxis umgesetzt. In den neu geschaffenen Fachrichtungen Haltung- und Service, Spezialreitweisen sowie Zucht haben die ersten
saarländischen Auszubildenden ihre Abschlussprüfungen erfolgreich abgelegt.
Die Ausbildung Forstwirt/in nahmen in diesem Jahr 11 Auszubildende auf, größter Ausbildungsbetrieb ist wie schon die Jahre vorher der SaarForst Landesbetrieb. Die Beschulung
erfolgt im Dienstleistungszentrum in Eppelborn.
In den Ausbildungsberufen Fachkraft Agrarservice, Pflanzentechnologe/-in, Revierjäger/in
und Winzer/in wurden keine neuen Verträge eingetragen.
Darüber hinaus begannen 40 „Werker im Gartenbau“ und 1 „Helfer in der Pferdewirtschaft“
mit der Ausbildung. Auch in der Ausbildung behinderter Menschen ist ein deutlicher Rückgang von 32 % zu verzeichnen.
2.2
Fachschule
2.2.1
Fachbereich Landwirtschaft
Das zweite Semester im Fachbereich Landwirtschaft der Fachschule für Agrarwirtschaft begann am 5. November 2012. Mit der Zeugnisübergabe am 22. März 2013 haben zwei Schülerinnen und achtzehn Schüler ihre Ausbildung zur staatlich geprüften Wirtschafterin/zum
staatlich geprüfter Wirtschafter erfolgreich abgeschlossen.
Im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier in Schwarzenholz haben Kammerpräsident Richard
Schreiner und der Kammerdirektor Martin Schmeer die Abschlusszeugnisse an die neuen
Wirtschafter überreicht. Katja Prinz aus dem saarländischen Ministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz vergab anschließend Ehrenpreise an die Prüfungsbesten. Ausgezeichnet
wurden Verena Saar als Jahrgangsbeste, Matthias Bißbort und Tobias Reischmann. Im
Rahmen der Abschlussfeier berichteten die Schüler über ihrer Klassenfahrt nach Norddeutschland. Sie hatten vom 30. Januar bis zum 2. Februar 2013 eine landwirtschaftliche
Fachexkursion in den Norden Deutschalands unternommen. Auf dem Programm der Reise
standen zwei große Milchviehbetriebe, ein Besuch bei Masterrind in Verden und eine Besichtigung des Lehr- und Versuchszentrums Futterkamp der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein.
Foto: Fachschulklasse 2013 mit Lehrerkollegium und Referendaren sowie
Katja Prinz aus dem saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2. von links), Kammerpräsident Richard Schreiner (4.
von links) und dem damaligen Kammerdirektor Martin Schmeer (6. von links)
Foto: Die Jahrgangsbesten: Matthias Bißbort, Verena Saar
(Jahrgangsbeste) und Tobias Reischmann
2.2.2
Gartenbau
Im Juni 2013 konnten alle 11 Anwärter der Fachschul- und Meisterklasse Gartenbau, die sich
auf die Fachrichtungen Garten-/Landschaftsbau, Zierpflanzenbau und Baumschule verteilten,
erfolgreich ihre Prüfungen ablegen.
Der Unterricht an der Fachschule wurde im Berichtsjahr erneut durch einen Workshop im
Bereich Planung und Gestaltung ausgeweitet. Dieser wurde erneut von dem Landschaftsarchitekten Marco Schrang aus Harrogate (GB) geleitet.
Der Workshop umfasste einen Zeitraum von 7 Tagen und stellte sich als absolut wichtige und
positive Ergänzung heraus. Die Fachschüler erhielten nicht zuletzt einen Einblick in die Kultur- und Gestaltungsprinzipien englischer Gärten.
Am 03. September 2013 begann der neue Jahrgang mit der Fachschule und der gleichzeitigen Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Juni 2013 mit 11 Teilnehmern.
2.3
Meisterausbildung
Der Vorbereitungskurs für Landwirtschaftsmeister im Saarland ist am 4. November 2013 mit
18 Absolventen aus der Fachschulklasse und zwei Quereinsteigern gestartet. Bereits ein
Jahr vor Beginn des Kurses haben die Meisterkandidatinnen und Kandidaten mit der Anfertigung einer Projektarbeit zu einem Thema aus der Pflanzenproduktion oder aus dem Bereich
Tierhaltung begonnen. Zusätzlich müssen alle Teilnehmer des Kurses eine Meisterarbeit
anfertigen. Die Meisterarbeit beinhaltet die betriebswirtschaftliche Analyse eines landwirtschaftlichen Betriebs und die Planung einer Investition für dieses Unternehmen. Im Dezember 2013 haben die Kandidatinnen und Kandidaten einen einwöchigen Tierhaltungslehrgang
auf Haus Riswick in Kleve besucht. Die Meisterausbildung endet mit den Abschlussprüfungen im Juni 2014.
Foto: Meisterkandidaten mit Kammerdirektor und Fachlehrer für Tierproduktion
Robert Zimmer auf Haus Riswick, Kleve
2.4
Erwachsenenbildung
Die Landwirtschaftskammer Saarland hat 2013 eine Vielzahl an Weiterbildungsveranstaltungen organisiert mit denen Interessenten aus Landwirtschaft und Gartenbau angesprochen
werden konnten. Die Weiterbildungsprogramme werden mit Rücksicht auf die Arbeitsbelastung im landwirtschaftlichen Betrieb immer für ein Winterhalbjahr erstellt. Die Weiterbildungsprogramme 2012/13 und 2013/14 der Landwirtschaftskammer umfassten Tagungen,
Lehrgänge, Seminare und Exkursionen zu aktuellen landwirtschaftlichen Themen. Die Themenliste reichte von Vortragsveranstaltungen mit landwirtschaftlichen Inhalten bis hin zu
Tagungen mit überregionaler Reichweite wie der jährlich stattfindenden betriebswirtschaftlichen Tagung. Referenten waren Kammermitarbeiter, Wissenschaftler, Vertreter von Behörden und Institutionen sowie externe Fachleute aus der landwirtschaftsnahen Industrie.
Zwei Beispiele für Weiterbildungsveranstaltungen:
Seminare für Betriebe mit Einkommenskombination
Mein Hofprospekt und Internetauftritt: Umsatzbringer oder Kundenkiller
Ansprechende Fotos, gelungene Hofprospekte und interessante Internetauftritte können dazu beitragen, auf den Betrieb und dessen Produkte oder Dienstleitungen aufmerksam zu
machen. Damit kann man seinen Kundenstamm pflegen bzw. neue Kunden gewinnen.
Veraltete Fotos, holprige Texte sowie überholte Informationen in Prospekten und im Internetauftritt sorgen eher für das Gegenteil. Oft ist den Betrieben überhaupt nicht bewusst, wie
viel Potential sie somit verschenken.
Um Betrieben auf diese Problematik hinzuweisen, aber auch um zu zeigen wie man es besser macht, war das Ziel dieses Seminars, das am Anfang des Jahres stattfand.
In kleinen Gruppen wurden teilweise die eigenen Internetauftritte und Hofprospekte der Teilnehmer bezüglich Gestaltung, Farbwirkung, Aufteilung, Texte und Bilder analysiert und bewertet. Die Teilnehmer, die einen Internetauftritt erst planen, erhielten wertvolle Tipps, worauf sie bei der Entwicklung und Gestaltung achten sollten.
Neue Medien neue Kunden - Müssen Direktvermarkter und Ferienhofbetreiber ihre
Werbung umstellen?
Endes des Jahres fand eine weitere Weiterbildungsveranstaltung für Betriebe mit Einkommenskombinationen statt. Denn auch Kunden von Direktvermarktern und Feriengäste
von Bauernhöfen informieren sich heute anders. Bereits über 45% der Verbraucher informieren sich über lokale Einkaufsstätten im Internet. Gut 54 Millionen Deutsche sind online und
knapp die Hälfte der deutschen Internetnutzer jeden Monat auf Facebook.
Die Teilnehmer erfuhren, wie und mit welchen Plattformen das Internet zur Kundenwerbung,
Kundenkommunikation oder Kundenbindung genutzt werden kann. Es wurden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Online- Werbung vorgestellt und auf deren Vor-bzw. Nachteile hingewiesen. Auch der damit verbundene Zeit-und Kostenaufwand blieb nicht unberücksichtigt.
Ein Schwerpunkt der Weiterbildungsaktivitäten war 2013 die Weiterbildungsinitiative Saarland, auch diesmal wieder mit finanzieller Unterstützung aus dem saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe hat die
Landwirtschaftskammer gemeinsam mit anderen Bildungsträgern und mit Unterstützung
durch das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Veranstaltungen zu aktuellen
Themen angeboten, die das ganze Spektrum landwirtschaftlicher und gärtnerischer Tätigkeiten abdecken. Themen waren unter anderem Gartenbauseminare, die Weiterbildung von
Ausbildern und Prüfern, Lehrfahrten, Seminare zur Betriebs- und Unternehmensführung,
Diskussionsrunden zu aktuellen agrarpolitischen Themen sowie produktionstechnische Weiterbildungsveranstaltungen für Landwirte und Gärtner. Mit den Weiterbildungsveranstaltungen konnten wieder mehr als 1.000 Teilnehmer erreicht werden.
Foto: Seminar „Mein Hofprospekt und Internetauftritt“
2.4.1
Saarländische Gartenakademie
Die Saarländische Gartenakademie, die es bereits
seit 1986 gibt, hat im Jahr 2013 folgende Seminare
angeboten:












Rasensportplatzpflege
Rosenschnitt
Gehölzschnitt
Problemzonen im Garten
Winterschnitt bei Obstgehölzen
Eine kulinarische Frühjahrskur
Wildnis in der Stadt
Sommerschnitt - Sommerriss
Vom Alpenveilchen bis Pfaffenhütchen
 Giftpflanzen in Haus und Garten
Tomatenraritäten
Ein Garten ohne Sorgen
Schattengarten
Im Jahr 2013 wurde das Seminar ‚Rasensportplatzpflege‘ speziell für Gärtner und
Pflegekräfte in Kommunen angeboten und stieß auf große Resonanz. Das Seminar
‚Rosenschnitt‘ wurde wegen großer Beteiligung zwei Mal durchgeführt.
Foto: Das Seminar ‚Rosenschnitt‘ fand im Deutschfranzösischen Garten statt.
Nach dem theoretischen Teil
konnten die TeilnehmerInnen
gleich das neu Gelernte in der
Praxis anwenden.
Außer den Seminaren bietet die Gartenakademie folgendes Serviceangebot (nicht nur) für
Hobbygärtner an:
 Beratung per Gartentelefon (Pflanzenschutz, Düngung, Kompost, Sorten ...)
 Diagnose von kranken Pflanzen
 Vorträge und Gartenbegehungen in Vereinen
Neben dem Saarland gibt es noch Gartenakademien in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Gartenakademien Deutschlands sind unter www.gartenakademien.de auch mit einer eigenen
Homepage im Internet zu finden.
3. Landbewirtschaftung
3.1
Ackerbau und Grünland
3.1.1
Allgemeines
Witterung
Der Januar 2013 war zu trocken, und die Temperatur nur wenig über dem Monatsmittel. Der
Februar war deutlich zu kalt, sowie zu trocken und sehr trüb. Es schneite wiederholt und
gebietsweise bildete sich eine Schneedecke.
Der März war ebenfalls zu trocken und erheblich zu kalt. Die andauernde Kälte war das
beherrschende Thema des Monats. Die Temperaturen sowie der Niederschlag lagen im April
im Normalbereich. Die Entwicklung in der Natur verlief explosionsartig - der Zeitverzug nach
dem winterlichen März war einfach zu groß. Gegen Monatsende brachten asiatische
Tiefausläufer den Frühling ins Land.
Der Mai war kühl, trüb und deutlich zu nass. Die erste Maiwoche war noch freundlich und
warm. Ab dem 07. Mai stellte sich bis zum Monatsende überwiegend trübes regnerisches
und kaltes Wetter ein. Die Pflanzenentwicklung verlief zögerlich.
Der Juni war gekennzeichnet durch extrem gegensätzliche Witterrungsperioden, in der Monatsbilanz war er jedoch fast normal. Der Juli war ein Monat der Gegensätze. Nachdem das
erste Monatsdrittel noch moderat zu warm ausgefallen war, brachte die zweite Julihälfte fast
schon tropische Bedingungen mit Höchstwerten deutlich über 30°C und lokal unwetterartigen
Regengüssen.
Der August präsentierte sich als typischer Sommermonat mit Hitzeperioden, die regelmäßig
von kräftigen Schauern und kühlen Phasen unterbrochen wurden.
Der September zeigte sich zum Beginn und Ende spätsommerlich schön, dazwischen war es
kühl und nass. Im Oktober war es zu nass und zu warm. Es gab viele Regentage mit
teilweise recht ergiebigen Niederschlägen. Die Bedingungen für die Aussaat der
Winterungen und die Ernte vom Mais wurden immer ungünstiger.
Der November war vielfach zu trüb, zu nass und geringfügig zu kalt. Die Böden waren sehr
nass, so dass sowohl die ausstehende Aussat als auch das Ausbringen von Gülle erheblich
behindert wurden.
Der Dezember war relativ sonnig, zu warm und zu trocken. Besonders in der zweiten
Monatshälfte war es erheblich zu warm und die mildesten Temperaturen gab es an
Heiligabend.
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Quelle: Deutscher Wetterdienst
Bodennutzung
Bei der Bodennutzung im Jahr 2013 hatte der Getreideanbau gegenüber dem Vorjahr wieder
leicht um 313 ha zugenommen. Mit 9.241 ha war der Winterweizen die bedeutendste Kulturart. Der Roggen war mit 3.623 ha zweitwichtigste Getreideart, gefolgt von Wintergerste, Triticale, Hafer und Sommergerste. Der Körnermaisanbau blieb trotz seiner betriebswirtschaftlichen Vorzüglichkeit auf niedrigem Niveau (254 ha). Dies galt ebenfalls für
den Kartoffelanbau, der nur noch in Betrieben mit Selbstvermarktung stattfand.
Auch Futtererbsen und Ackerbohnen fristeten nur noch ein Schattendasein. Zur Förderung
des Eiweißpflanzenanbaus hatte die Bundesregierung ein Programm zur Eiweißpflanzenstrategie gestartet, an dem sich auch das Saarland mit zwei Betrieben beteiligte. Ein
konventionell und ein ökologisch wirtschaftender Betrieb werden von der Landwirtschaftskammer bezüglich ihres Sojabohnenanbaus betreut. Bereits zu Beginn des Berichtsjahres
fand eine sehr gut besuchte Vortragsveranstaltung zum Thema ‚Chancen und Risiken des
Sojaanbaus im Saarland‘ statt.
Foto: Broschüre zum Thema Sojaanbau
Foto: Vortragsveranstaltung zum Thema Sojaanbau
ENTWICKLUNG DER ANBAUFLÄCHEN
im Saarland
(nach Angaben des Statistischen Landesamtes)
Fruchtart
Erträge in dt/ha
 2008/2013
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Getreide (einschl. K.m.)
25319
23670
22442
21915
22286
22599
23038
Brotgetreide
14176
13555
13175
12908
13421
13176
13401
Winterweizen
9375
9228
9440
9664
9301
9241
9374
Sommerweizen
175
194
133
309
289
218
219
Hartweizen (Durum)
111
62
105
16
90
94
80
Roggen
4375
4071
3496
3245
3741
3623
3758
Futtergetreide
10890
9813
9056
8730
8590
9141
9370
Wintergerste
3668
3391
3171
2803
2936
3035
3167
Sommergerste
2435
1755
1276
1635
1537
1253
1648
Hafer
2401
2115
1886
1771
1708
2017
1983
Sommermenggetreide
334
233
273
227
219
373
276
Triticale
2051
2319
2451
2293
2190
2463
2294
Getreide (ohne K.m)
25067
23491
22231
21638
22011
22345
22797
252
180
195
277
240
254
233
Futtererbsen
135
187
248
186
87
95
156
Ackerbohnen
30
22
37
32
17
18
26
Kartoffeln
121
154
142
146
125
113
133
Ölfrüchte
4129
4398
4299
4163
4154
4163
4217
Winterraps
4064
4393
4275
4094
4091
4063
4163
65
5
24
69
57
100
53
Silomais
2751
3450
3571
3689
3987
3914
3560
Rauhfutter
36802
39394
41868
42551
41463
40165
40373
1514
2051
1339
1086
966
1005
1326
Körnermais (einschl.
CCM)
S.Raps, W.- u. S.Rübsen
Leguminosen zur
Ganzpflanzenernte
Grasanbau auf dem
Ackerland
Dauerwiesen
1174
1503
1923
2545
2386
2726
2042
17641
17957
18772
20473
21009
20097
19324
Weiden
16473
16324
19833
18445
18171
18520
17961
Mehr oder weniger konstant ist seit einigen Jahren die Rapsfläche, die sich knapp über 4000
ha bewegt. Auch die Silomaisfläche liegt bei knapp 4000 ha und somit bei ca. 10% der
Ackerfläche.
Der Grünlandanteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist im Saarland mit 51,5 %
besonders hoch, wie sich aus dem Bundesvergleich ergibt.
Quelle: Stat. Bundesamt, Bodennutzung versch. Jahrgänge – Berechnung az ©
agrarzeitung
Erträge, Qualitäten, Markt
Trotz schwieriger Wetterbedingungen wurde im Saarland ebenso wie im gesamten Bundesgebiet noch eine zufriedenstellende und bessere Getreideernte als 2012 eingefahren. Auf
Basis der sehr guten Aussaatbedingungen im September und Oktober 2012 und der damit
verbundenen optimalen Aussaatzeiten entwickelten sich gleichmäßige Bestände. Der lange
und kalte Winter sowie der nasse Mai führten zwar zu einer Ernteverzögerung, nicht aber zu
einer Ertragsdepression. Bei Winterweizen wurden im Landesdurchschnitt über sieben t/ha
geerntet, wobei der A-Weizen-Anteil nach der besonderen Ernteermittlung nur einen Anteil
von 35,7% (2012: 64%) hatte.
Die größte Bedeutung hatten weiterhin die Sorten JB Asano und Meister. Der Anteil an EUSorten wurde stark ausgeweitet und beläuft sich auf 42,9% (Sorten: Premio, Selekt). Im
Durchschnitt aller Sorten wurden ein Eiweißgehalt von 12,5% und ein Sedimentationswert
von 42 ml erreicht, womit der Bundesdurchschnitt leicht unterschritten wurde.
Auch beim Roggen wurde ein leichter Ertragsanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.
Nahezu zwei Drittel der angebauten Sorten waren Hybridsorten, wobei es bei den Backqualitäten keine Probleme gab. Verschiedentlich gab es jedoch Vermarktungsprobleme mit Roggenpartien, deren Körner durch Witterungsstress dunkel verfärbt waren, wie es in der nachfolgenden Abbildung ersichtlich ist.
Foto: Durch Witterungsstress verfärbte Roggenkörner
Sehr gute Erträge lieferten auch die Futtergetreidearten Wintergerste und Triticale, wohingegen Sommergerste, Hafer und auch Sommerweizen ertraglich deutlich unter die Vorjahresergebnisse zurückfielen.
Beim Winterraps haben gute Aussaatbedingungen im August/September 2012 die Grundlage für einen guten Ertrag mit 32,6 dt/ha gelegt. Auch die Ölgehalte fielen mit 42 bis 44%
überwiegend hoch aus. Da der Insektizideinsatz im Raps des Öfteren von Imkern in der Öffentlichkeit kritisiert wird, veranstaltete die Landwirtschaftskammer zusammen mit dem Umweltministerium am 21. November in Körprich eine Vortragsveranstaltung zum Thema ‚Bauern und Imker – wir brauchen uns‘. Die Veranstaltung war vor allem vonseiten der Imker sehr
gut besucht und trug zum gegenseitigen Verständnis bei (s. Abb. unten).
Die Kartoffelernte fiel im Jahr 2013 sehr niedrig aus. Es zeigte sich wieder einmal, dass die
fehlende Beregnungsmöglichkeit in Trockenzeiten ein Hauptproblem des saarländischen
Kartoffelanbaus darstellt. Insbesondere die mangelnde Knollengröße hatte einen niedrigen
Ertrag von 314 dt/ha zur Folge.
Das Kartoffeltestessen fand traditionell wieder im Rahmen der Wiesbacher Kartoffeltage bei
der dortigen Raiffeisenkasse statt.
Foto: Kartoffeltestessen in Wiesbach
Für die Grünland- und Feldfutterwirtschaft war das Jahr 2013 ein schwieriges Jahr. Die Ernte
des ersten Schnittes war durch den hohen und nassen Mai geprägt. Der Schwerpunkt der
Silagebereitung lag in der ersten kühlen Juniwoche. Aufgrund des sehr hohen Niederschlags
und des späten Erntetermins war die Erntemenge überdurchschnittlich hoch. Wegen der
fehlenden Sonne und des teilweise späten Schnitts fehlte es jedoch an Energie und Protein.
Auch die Silomaisernte fiel wegen des verspäteten Aussaattermins und der Juli Trockenheit
um bis 20% schlechter aus als im Vorjahr.
ENTWICKLUNG DER ERTRÄGE
im Saarland
(nach Angaben des Statistischen Landesamtes)
Fruchtart
Erträge in dt/ha
2009 2010
Getreide (einschl. K.m.)
59,2
61,9
61,8
50,9
58,4
62,4
59,1
Brotgetreide
65,5
67,0
66,9
53,9
62,2
66,9
63,7
Weizen
69,4
70,2
70,0
55,8
64,2
70,1
66,6
Winterweizen
69,9
70,6
70,4
56,3
64,5
70,7
67,1
Sommerweizen
48,2
52,6
51,8
40,4
58,3
53,9
50,9
Hartweizen (Durum)
59,0
62,0
59,5
47,5
51,6
53,1
55,5
Roggen
57,4
59,9
58,1
48,2
57,1
58,4
56,5
Futtergetreide
50,2
54,2
54,0
45,2
51,5
55,3
51,7
Gerste
50,8
54,7
55,2
47,4
50,2
55,6
52,3
Wintergerste
57,2
59,6
59,7
53,1
50,6
59,3
56,6
Sommergerste
41,1
45,4
44,0
37,7
49,4
46,8
44,1
Hafer
41,5
43,9
41,9
36,3
46,6
45,0
42,5
Sommermenggetreide
43,2
44,8
43,1
35,5
45,8
46,2
43,1
Triticale
59,9
63,3
62,2
48,6
58,5
64,5
59,5
Getreide (ohne K.m)
58,9
61,7
61,6
50,4
58,0
62,1
58,8
Körnermais (einschl. CCM)
88,1
87,6
87,4
93,4
93,6
84,4
89,1
Futtererbsen
27,7
29,5
31,5
28,4
29,4
34,6
30,2
Ackerbohnen
26,9
30,6
27,1
23,6
32,0
32,0
28,7
Kartoffeln
342,7
382,5
340,0
390.9
354,4 314,4
354,2
Ölfrüchte
34,2
39,0
37,0
24,5
30,3
32,3
32,9
Winterraps
34,4
39,0
37,1
24,6
30,4
32,6
33,0
S.Raps, W.- u. S.Rübsen
18,8
24,3
23,4
17,2
23,5
21,7
21,5
Silomais
458,2
498,3 427,9
458,9
476,9 403,0
453,9
Rauhfutter
73,9
80,5
59,4
56,1
56,1
5402
63,4
87,3
68,4
67,6
65,6
60,2
71,0
73,3
82,8
67,0
63,2
61,1
56,9
67,4
66,8
78,6
57,3
54,3
54,9
52,7
60,8
68,6
81,5
60,1
56,5
56,3
55,1
63,0
Leguminosen zur
Ganzpflanzenernte
Grasanbau auf dem
Ackerland
Dauerwiesen
Weiden
2011
2012 2013
 2008/2013
2008
3.1.2
Saatgutwesen
Die Saatgutvermehrungsfläche im Saarland betrug im Jahr 2013 nur noch 36,33 ha. Vermehrt wurden Hafer und verschiedene Leguminosen. Wegen der geringen Bedeutung der
Saatenanerkennung findet seit dem Jahr 2010 eine Zusammenarbeit mit der Anerkennungsstelle Bad Kreuznach statt. Die Vermehrungsvorhaben werden dort bearbeitet und abgewickelt. Die Feldbesichtigung wird von der Landwirtschaftskammer durchgeführt.
Im Rahmen der Saatgutverkehrskontrolle wurden im Berichtsjahr 14 Proben entnommen
und bei der LUFA, Speyer untersucht. Bei den Proben handelte es sich um sieben Getreide-,
zwei Raps- und fünf Maisproben. Es gab eine Beanstandung wegen Reinheit des Saatgutes.
Da es sich bei der Beanstandung um eine Partie aus einem anderen Bundesland handelte,
wurde das Verfahren an die zuständige Stelle weitergeleitet. Im Rahmen des Saatgutmonitorings auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) wurden fünf Partien Maissaatgut beprobt und analysiert. Die Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf das Vorhandensein
von transgenen Sequenzen im Erbgut.
Saatbauverein
Traditionell wird die fachliche Betreuung des Saatbauvereins vom Leiter der Anerkennungsstelle wahrgenommen. Die Mitgliederzahl lag bei knapp 90 Landwirten und 19 agrargewerblichen Firmen.
Der Saatbauverein versteht sich als loser Zusammenschluss von ackerbaulich interessierten
Landwirten im Saarland, die ein überdurchschnittliches Informationsangebot auf diesem Sektor wünschen. Grundsätzlich werden jedoch alle Veranstaltungen des Vereins öffentlich bekannt gegeben, und die wichtigsten Vereinsinformationen werden in den landwirtschaftlichen
Fachzeitschriften veröffentlicht.
In mehreren Ackerbau- bzw. Grünlandstammtischen sowie in Rundschreiben wurden Informationen zu Sortenwahl, Düngung, Pflanzenschutz, Landtechnik und Grünlandproblemen
vermittelt.
Die Mitgliederversammlung des Vereins fand am 28. Februar 2013 statt und wurde verbunden mit einer Informationsfahrt zum DLG-Testzentrum für Technik und Betriebsmittel in
Groß-Umstadt, zu dem Gemüsebaubetrieb Großhans bei Hochenheim und zur BASF in Limburgerhof.
Erstmals seit Jahren führte der Verein wieder eine Lehrfahrt nach Holland durch. Es wurden
die Saatzuchtfirma Limagrain, mehrere landwirtschaftliche Betriebe, die Landgewinnung auf
dem Flevoland-Polder sowie der Braunkohleabbau und die Umsiedlung eines landwirtschaftlichen Betriebes in der Köln-Aachener Bucht besichtigt.
3.1.3
Boden, Wasser, Düngung
Boden
Die Landwirtschaftskammer ist landwirtschaftliche Beratungsstelle nach dem Bodenschutzgesetz und landwirtschaftliche Fachbehörde nach der Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Probleme treten des Öfteren durch Bodenerosion nach Starkregenfällen auf. Da die
Grundstückseigentümer und Bewirtschafter zur Vorsorge gegen das Entstehen schädlicher
Bodenveränderungen verpflichtet sind, häufen sich die Beratungs- und Schlichtungsfälle in
der Praxis. In den Gemeinden Schmelz und Tholey wurden Arbeitsgruppen gegründet, in
denen Bürgermeister, Bauamtsleiter und betroffene Landwirte gemeinsam Maßnahmen zum
Erosionsschutz erarbeiten. Auch dort ist die Landwirtschaftskammer beratend tätig.
Zur Demonstration von erosionshemmendem Maisanbau veranstaltete die Landwirtschaftskammer am 30. April in Schmelz einen Feldtag zum Thema Maisanbau mit Strip-Till Verfahren. Gezeigt wurden Strip-Till Maschinen mit der Möglichkeit, mineralische oder organische
Dünger in den Saatstreifen einzuarbeiten. Zusätzlich wurden mulchsaattaugliche Maissämaschinen präsentiert. Leider war der Boden wegen des anhaltenden Regens so aufgeweicht,
dass die Maschinen nicht eingesetzt, sondern nur im Stillstand erklärt und besichtigt werden
konnten. Bei der vorangehenden Vortragsveranstaltung stellten der Gewässerschutzberater,
ein Professor der Uni Hohenheim, sowie ein Landwirt aus dem Elsass das Strip-Till Verfahren vor.
Foto: Maschinenvorführung: Strip-Till
Wasser
Die EU Wasserrahmenrichtlinie (WRLL) fordert bis zum Jahr 2015 einen guten chemischen
und ökologischen Zustand aller Gewässer. Vor diesem Hintergrund wurde bei der Landwirtschaftskammer die Stelle des Gewässerschutzberaters eingerichtet, der seit dem 15.04.2010
tätig ist. Die Grundlage dafür bildet ein Kooperationsvertrag zwischen dem Ministerium für
Umwelt und Verkehr, dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz und der Landwirtschaftskammer.
Das Aufgabengebiet umfasst die kostenfreie Beratung von Landwirten hinsichtlich der Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie in den Gebieten, die auf Grund der Landwirtschaft noch nicht den geforderten guten Zustand der Gewässer erreichen (In der Abbildung
blau hervorgehoben) und die Mitwirkung bei der Ursachenaufklärung in diesen Gebieten.
Abb.:
Gewässereinzugsgebiete im Saarland
Blau hervorgehoben sind die Gebiete
der „WRRL - ELER-Kulisse“
Die Beratung beinhaltet die ordnungsgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und die
Reduzierung von Überdüngung bis hin zum ökonomischen Optimum. Die wasserrechtlichen
Anforderungen an die gute fachliche Praxis werden den Landwirten ebenso vermittelt wie
darüber hinaus gehende ökologische Ziele des Gewässerschutzes. Die Beratung soll eine
Sensibilisierung der Landwirte bewirken.
Im Jahr 2013 wurde das Ziel erreicht, auf den größeren Betrieben Einzelberatungen zum
Gewässerschutz durchzuführen. Es wurden alle Landwirte aufgesucht, bei denen die Erstberatung noch ausstand. Somit haben jetzt alle Betriebe, die innerhalb der WRRL- Kulisse liegen und mehr als 50 ha bewirtschaften mindestens eine Gewässerschutzberatung erhalten.
Weiterhin wurden im gesamten Saarland Problembetriebe aufgesucht, die beim Landesamt
für Umwelt- und Arbeitsschutz auffällig geworden sind. In vielen Fällen konnte hier Abhilfe
geschaffen und die Einleitung eines Ordnungswidrigkeits- oder gar Strafverfahrens verhindert werden.
Neben der Beratungstätigkeit nahm der Gewässerschutzberater an der Arbeitsgruppe „Diffuse Einträge“ (DE - AG) teil und ist Mitglied im Beirat der Gemeinnützigen Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung (GfG mbH).
Der Gewässerschutzberater nahm auch 2013 an den jährlich stattfindenden Fachgesprächen zur WRRL des Verbandes der Landwirtschaftskammern teil. Dabei geht es um den
Erfahrungsaustausch der Gewässerschutzberater aus allen Bundesländern.
Themen waren Orientierungswerte für Fließgewässer in den Bundesländern, Bewertung der
Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der WRRL in der Landwirtschaft und die unterschiedlichen Modelle zur Berechnung von Stoff-Einträgen in Gewässer.
Der Geschäftsführer der Wasserwerke Bous-Schwalbach kam auf den Gewässerschutzberater zu und berichtete, dass die Nitratwerte im Rohwasser seiner Brunnen seit Jahren im
Steigen begriffen wären. Um diesem Trend entgegenzuwirken schlug der Gewässerschutzberater eine Kooperation zwischen Wasserwerk und den Landwirten im Wassereinzugsbereich vor mit dem Ziel, eine grundwasserschonende Landbewirtschaftung umzusetzen. In einem ersten Schritt wurden vom Wasserwerk Bodenproben gezogen und anhand
der Werte mit einem betroffenen Landwirt eine genaue Düngebedarfsrechnung durchgeführt.
Der Landwirt erklärte sich bereit, schlagbezogene Aufzeichnungen über Dünger- und Erntemengen zu liefern. Mit diesen Daten erstellt der Gewässerschutzberater eine Nährstoffbilanz,
deren Ergebnisse dann durch erneute Bodenuntersuchungen überprüft werden. Dieses Verfahren soll schrittweise auf alle Landwirte im Wassereinzugsgebiet ausgedehnt werden.
Um die Akzeptanz von gewässerschonenden Maßnahmen im Ackerbau zu erhöhen, führte
der Gewässerschutzberater auf von ihm ausgewählten Leitbetrieben Demonstrationsversuche zur gewässerschonenden Landbewirtschaftung durch. Im Jahr 2013 waren dies ein
Düngeversuch im Raps und ein Vergleich unterschiedlicher Anbauverfahren im Mais. Die
Maschinenvorführung der Landwirtschaftskammer über das Strip Till Verfahren war so geplant, dass nach der Bestellung der Demonstrationsfläche mit den unterschiedlichen Vorführmaschinen über die gesamte Vegetationszeit hinweg ein Vergleich der Bestandsentwicklung nach Aussaat mit den Strip Till Varianten und der betriebsüblichen Mulchsaat möglich
gewesen wäre. Leider konnten die Vorführmaschinen wegen des anhaltenden Regens nicht
eingesetzt und somit der Versuch auch nicht angelegt werden.
Düngung
Die Düngung der landwirtschaftlichen Kulturen muss ökonomischen und ökologischen
Grundsätzen gerecht werden. Dabei ist nicht automatisch der Maximalertrag das Ziel, sondern optimaler Ertrag und Qualität, die sich u.a. aus der Gegenüberstellung der Kosten der
Düngung und des zu erzielenden Erlöses ergeben. Die Ermittlung des Düngebedarfs muss
so erfolgen, dass ein Gleichgewicht zwischen dem voraussichtlichen Nährstoffbedarf der
Pflanzen und der Nährstoffversorgung gewährleistet ist, so dass keine Nährstoffüberschüsse entstehen, die der Gefahr der Auswaschung bzw. des Abtrags unterliegen.
Um den Landwirten entsprechende Stickstoffdüngeempfehlungen anbieten zu können, wurde das Nitratkataster für das Saarland weitergeführt. Die Ergebnisse der 72 repräsentativen
Probenahmestellen dienen als Grundlage für die Düngeempfehlungen, die für die folgenden
drei Regionen ausgegeben werden:
Region 1
Region 2
Region 3
St. Wendeler Land
Moselgau, Saargau, Bliesgau
Prims-Theel-Gebiet
Hunsrückvorland mit mittleren Böden
schwere Böden
leichte bis mittlere Böden
Im Frühjahr 2013 wurden die im Nitratkataster ausgewiesenen Flächen im Zeitraum vom 28.
Januar bis zum 1. Februar beprobt und von der LUFA in Speyer analysiert. Dabei ergab sich
für das gesamte Saarland in 0 – 60 cm Tiefe ein durchschnittlicher Nmin- Gehalt von 32 kg/ha
bei einer Spanne von 13 kg/ha bis 143 kg/ha. Die Gehalte in den Bodenhorizonten sind in
diesem Jahr sehr gleichmäßig verteilt. In 0 – 30 cm Tiefe finden sich durchschnittlich 16 kg
Nmin/ha. Der Durchschnitt in 30 – 60 cm Tiefe beträgt ebenfalls 16 kg Nmin/ha.
Tab.: Nitratgehalte (kg/ha) in Ackerböden im Saarland in 0–60 cm Tiefe
Zeitraum 1996 – 2013
Frühjahr
Jahr
von … bis
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
(8
(5
(8
(11
(7
(12
(5
(12
(13
(14
(12
(14
(20
(15
(1
(5
(13
-
102)
76)
82)
131)
61)
137)
80)
206)
155)
144)
104)
80)
199)
94)
84)
152)
143)

32
37
39
45
26
34
26
54
49
50
31
37
53
39
32
23
32
Da viele Landwirte Hilfestellung bei der Durchführung von Nährstoffvergleichen benötigen,
wurde diese in vielen Fällen gewährt.
Im Jahr 2013 wurde von 115 Betrieben eine Nährstoffbilanz erstellt. Es handelte sich um 44
Haupterwerbs- und 71 Nebenerwerbsbetriebe mit einer bewirtschafteten Fläche von 7155
ha. Es wurden drei Ackerbaubetriebe und 112 viehhaltende Betriebe bilanziert. Die Nährstoffvergleiche ergaben bei den Nebenerwerbsbetrieben ein Defizit von -9 kg N/ha. Bei den
Haupterwerbsbetrieben gab es einen Überschuss von 13 kg N/ha. Im Durchschnitt aller Betriebe wurde ein Defizit von -2,7 kg N/ha erzielt.
Im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle wurden insgesamt sechs Proben im Berichtsjahr 2013 gezogen und von der LUFA, Speyer auf die entsprechenden Nährstoffe untersucht. Es handelte sich um fünf Klärschlamm-, und eine Mineraldüngerprobe.
Klärschlammausbringung
Im Berichtsjahr 2013 wurden im Saarland auf landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen 99.000 cbm Nassschlamm aus saarländischen Kläranlagen aufgebracht.
Diese Menge wurde auf 2.413 ha verteilt.
Das bedeutet, dass im Durchschnitt 41,0 cbm Klärschlamm pro ha ausgebracht wurden. Hinzu kamen
noch 2.996 t an Feuchtschlamm, verteilt auf 194 ha
Ackerfläche.
Es wurden 1.557 Voranzeigen bearbeitet. Aus anderen
Bundesländern wurden zusätzlich 899 t Feuchtschlamm auf saarländischen Flächen verteilt. Insgesamt düngten 64 Landwirte im Jahr 2013 ihre Flächen
ganz oder zum Teil mit Klärschlamm.
Foto: Nassschlammausbringung
auf Ackerflächen
3.2
Gartenbau
3.2.1
Allgemeines
Durch einen außergewöhnlich lang anhaltenden Winter, der in ein zu kaltes und nasses
Frühjahr überging, erlitten alle Sektoren des Gartenbaus sehr große Ertragseinbußen. Trotz
der Produktion in witterungsgeschützten Gewächshäusern erlitt der Zierpflanzenbau, der im
Saarland zu 80 Prozent aus Beet- und Balkonpflanzen produzierenden Unternehmen besteht, enorme Umsatzeinbußen bei gleichzeitig außergewöhnlich hoher Kostenquote, die
sich aus der starken und lang anhaltenden Heizperiode herleitete. Die Frühlingsblumenproduktion musste zum überwiegenden Teil entsorgt werden, da sie sich infolge des Ausbleibens von geeigneten Pflanzungsbedingungen nicht verkaufen ließ. Die Sommerblumenverkaufsperiode zeigte sich zwar sehr verzögert, verlief aber insgesamt besser. Im Vergleich zu
den Vorjahren war jedoch auch dieser Absatzschwerpunkt (ein durchschnittliches saarländisches Unterglaszierpflanzenbauunternehmen generiert in den Monaten März bis Juni zwischen 70 und 80 % seines Jahresumsatzes) stark unterdurchschnittlich. Die Herbstverkaufszeit stellte sich wieder normal dar. Insgesamt war das Jahr also verlustträchtig. Finanziell
angespannte Unternehmen waren extrem gefährdet. Zwei überwiegend indirekt absetzende
Zierpflanzenbauunternehmen mussten im Laufe des Berichtsjahres Insolvenz anmelden und
ihre Produktion einstellen. Zusammen mit den aus Altersgründen schließenden Zierpflanzenbauunternehmen ist in diesem Zusammenhang ein starker Rückgang der regionalen Zierpflanzenproduktionsfläche unter Gl,,as zu konstatieren. Der Vermarktungsgesellschaft
SaarGärtner mbH fehlen dadurch zunehmend Unterglaszierpflanzen aus regionalem Anbau,
die von den Wiederverkäufern vermehrt gesucht werden. Eine Initiative des Landesverbands
Gartenbau im Saarland e.V. führte mit Unterstützung des saarländischen Ministeriums für
Umwelt und Verbraucherschutz zu drei Expertenrunden unter Leitung von Dr. Marianne Altmann von der Beratungsfirma CoConcept, Luxembourg. Neben einem Vertreter der Landwirtschaftskammer wurden Vertreter der Vermarktung, Produktion, Ausbildung/Berufsschule
und Verband eingeladen, um ein saarländisches Zukunftskonzept für den Zierpflanzenbau
unter Glas im Saarland über alle Erzeugungs- und Vermarktungsstufen hinweg zu erarbeiten.
Den Baumschulen, die überwiegend mit regionalen Garten- und Landschaftsbauunternehmen zusammen arbeiten, bescherte die Witterung im Frühjahr ebenfalls Umsatzeinbußen.
Durch den Trend zu Gehölzen in Containern, die auch im Sommer gepflanzt werden können,
verlagerte sich der Absatz zwar mehr in die Jahresmitte, die Umsatzeinbußen des Frühjahrs
wurden allerdings bei Weitem nicht ausgeglichen.
Die verkürzte Vegetationsperiode infolge eines deutlich verspäteten Austriebs führte im saarländischen flächenmäßig auf sehr niedrigem Niveau operierenden Obstbau besonders bei
Kernobst zu suboptimaler Befruchtung infolge eines verzögert einsetzenden Bienenflugs und
dadurch induziertem starken Junifruchtfall. Im Steinobst kam es bei empfindlichen, frühblühenden Arten wie Aprikose und Pfirsich zu Frostschäden und geringen Ernten. Beerenobst
einschließlich Erdbeeren litt stark unter den nassen und kalten Bedingungen. Es kam zu
stark verzögerten und geringen Ernten.
Frühgemüseanbau war praktisch nur sehr eingeschränkt möglich. Verzögertes Auspflanzen
von Salaten führte durch die anhaltend kalte und nasse Witterung zu nochmals verzögerten
Ernten mit Mindererträgen. Die Spargelernte war desolat. Man sprach von einem Drittel niedrigeren Ertrag. Durch höhere Preise wurde dieser jedoch teilweise ausgeglichen.
Alle Sparten des Gartenbaus mussten wegen der kalten und nassen Witterung im Frühjahr
des Berichtsjahres zum Teil erhebliche Umsatzeinbußen in Kauf nehmen. Neben den Preisen für Energie und den auf Rohölbasis gründenden Produktionsmitteln spielte in Gartenbauunternehmen der Lohnaufwand eine große Rolle. Bezogen auf die Wertschöpfung in den
Unternehmen stiegen diese infolge den allgemein geringeren Umsätzen auf ein neues Hoch.
Die Investitionstätigkeit im Gartenbau verharrte weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Geplante Maßnahmen wurden verschoben oder zeitlich gestreckt. Nur eine Einzelhandelsgärtnerei
investierte. Neue Produktionsflächen wurden nicht erstellt. Der modernen Vermarktungseinrichtung SaarGärtner GmbH stehen überalterte unmoderne Produktionsstätten im ganzen
Saarland gegenüber. Es fehlte auf der Produktionsseite an innovativen Köpfen, die sich etwas zutrauen und sich unternehmerisch engagieren. Angesichts des technischen Fortschritts
in der Unterglas-Produktion von Zierpflanzen und der niedrigen Zinsen blieben die Rahmenbedingungen weiterhin sehr günstig. Da Unternehmensnachfolger auch und vor Allem von
außerhalb der etablierten Gartenbau-Unternehmerfamilien kommen müssen, wären flankierende Maßnahmen von Seiten der Wirtschaftsförderung in Bezug auf Bürgschaftsübernahmen dringend erforderlich. Ein junger Existenzgründer kann den enormen Finanzbedarf zur
Erstellung eines Unterglasgartenbauunternehmens alleine nicht bewältigen.
Gutachten und Stellungnahmen (siehe auch 5.6)
Zu den §§ 48 ff. des Saarländischen Nachbarschaftsgesetzes (SNG) wurde auf Anfrage
fachliche Auskünfte gegeben.
Im Rahmen der Gewährung von Prämien für die Rodung von Apfelbäumen wurde im Berichtsjahr kein Betrieb kontrolliert, da alle Maßnahmen nur einmal innerhalb eines FünfJahres-Zeitraum überprüft worden sind. Gemäß der VO (EWG) Nr. 1200/90 des Rates vom
07.05.1990 wurde an das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Fehlanzeige übermittelt.
Im Rahmen einer Betriebsübergabe wurde die Bewertung einer Gärtnerei vorbereitet. In weiteren drei Unternehmen wurden Beratungsgespräche im Rahmen einer Unternehmensübergabe geführt.
In einem Fall wurde ein Unternehmensleiter bei der Unternehmensaufgabe beraten.
Ausschusssitzungen
Der Ausschuss Garten-, Gemüse-, Obst- und Weinbau tagte einmal am 7. März des Berichtsjahres. Er beschäftigte sich unter anderem mit dem Versenden des kostenlosen Kammerinfos auch an Gärtner. Als Email-Newsletter mit einem Umfang von einer DIN-A4-Seite enthält es überwiegend Termine von Veranstaltungen und erscheint jährlich etwa 50 Mal. Die Verteileradressen des Landesverbands Gartenbau im Saarland e.V. wurden dazu der
Landwirtschaftskammer überlassen. Diese sollten sukzessive mit Adressen von nicht im Verband organisierten
Gartenbauunternehmen ergänzt werden.
Die Firmen mussten der Verwendung ihrer EmailAdressen zu diesem Zweck ausdrücklich zustimmen.
Foto: Prüfung zur Weinprämierung
Die Richtlinien zur Saarländischen Weinprämierung wurden nach der 30. Weinprämierung im
Jahre 2012 neu überarbeitet und mit allen Beteiligten besprochen. Ein Entwurf der neuen
Richtlinien, die sich im Wesentlichen unter Punkt 9 konzentrierten, wurde dem Ausschuss
zur Abstimmung vorgelegt. Einmal wird ganz auf die Verleihung von Bronzenen Kammerpreismünzen verzichtet und zum anderen sollte die Prüfungskommission von sechs auf vier
Prüfer reduziert werden, wobei alle Prüfer einen Nachweis zu ihrer sensorischen Qualifikation erbringen müssen. Der Ausschuss nahm die Änderungen einstimmig an.
Der Ausschuss wurde über das im Jahr 2011 initiierte Projekt
„Terroir Moselle“, bei dem Moselwinzer aus Frankreich, Luxemburg und Deutschland das Moseltal als gemeinsame Weinbauregion von drei EU-Mitgliedsstaaten definieren und weltweit bekannt machen möchten, informiert. Profiteure sollen die Winzer
selbst, aber auch Gastronomie und Tourismus sein. Das Projekt
war zunächst auf drei Jahre angelegt und läuft am Ende des
Berichtsjahres aus. Unterstützer und Kapitalgeber waren vier
Landwirtschaftskammern, Lokale Aktionsgruppen im Rahmen
des europäischen LEADER-Programms in den drei Mitgliedsstaaten, die Winzerverbände, das Dienstleistungszentrum (DLR)
Mosel, die Europäische Akademie für Wein und Kultur e.V., die
Moselweinwerbung e.V., die Landesämter für Geologie und
Bergbau Rheinland-Pfalz bzw. für Umwelt und Arbeitsschutz
Saarland, u.a.. Nachdem man in drei Arbeitsgruppen Informationen über die Region gesammelt und aufbereitet hatte, wurde Werbematerial erarbeitet, das bei Messeauftritten zur Präsentation verwendet wird. Hauptaktivitäten waren Auftritte bei einschlägigen Messen. Die in
Rheinland-Pfalz bekannte Aktion „Der beste Schoppen“, die einen Bogen zwischen Winzern
und Gastronomie schlägt, wurde auf die drei Mitgliedsstaaten ausgedehnt. Verschiedene
Workshops zu Fragen der Vermarktung brachten Winzer des Moseltals untereinander in
Kontakt. Im Berichtsjahr unternahm man Anstrengungen, das Projekt in ein sinnvolles Nachfolgekonstrukt zu überführen und gründete im Jahresverlauf eine Europäisch Wirtschaftliche
Interessenvereinigung (EWIV), die die Aktivitäten weiterentwickeln wird.
Der Ausschuss wurde auch über die Investitionsförderung informiert. Die einzelbetriebliche
Investitionsförderung wurde in der abgelaufenen Periode von 2007 bis 2013 nur unterdurchschnittlich von Zierpflanzenbauunternehmen in Anspruch genommen, da infolge der Verteuerung von Energie und Arbeit Kapitalmittel fehlten. Trotz der Überalterung vieler Gewächshausanlagen fehlte das Geld zur Modernisierung und Anpassung an die Gegebenheiten des
technischen Fortschrittes.
3.2.2
Förderung (siehe auch 5.2)
Im Garten- und Weinbau wurden zwei Vorhaben (im Vorjahr: 1) im Volumen von € 245.140
(brutto) (im Vj. € 319.900) beantragt und rechtsverbindlich bewilligt.
Vollständig oder teilweise abgerechnet wurden drei Verfahren im Volumen von € 158.892,72
(netto) (Vj: 2 Fälle, € 856.836,87)
Im Rahmen von Existenzgründungen im Dienstleistungsgartenbau gab es im Berichtsjahr
eine (im Vorjahr eine) Beratung.
3.2.3
Beratung und Weiterbildung
Allgemein wurden Beratungsbesuche nur noch auf Anfrage seitens des Unternehmens
durchgeführt.
Grafik: Saisonbeurteilung von Beet- und Balkonpflanzen
Auch in diesem Jahr wurde eine Marktanalyse für Beet- und Balkonpflanzen durchgeführt.
An der Befragung nahmen 21 direkt absetzende Zierpflanzenbaubetriebe teil. In der Erhebung wurden Aussagen zur Sortiments- und Preispolitik im Rahmen des aktiven Marketings
gewonnen. Besonderer Wert wurde auf die Nachfragebeurteilung des Betriebsleiters bei den
einzelnen Pflanzenarten gelegt, weil daraus nützliche Rückschlüsse für die kommende Sortimentsplanung gezogen werden konnten. Weiterhin wurden Fragen zum Dienstleistungsangebot und zu Werbestrategien gestellt. Diese Angaben verdeutlichen Zusammenhänge zwischen Serviceleistungen und Preisniveau.
Durch Auswertung der Daten lassen sich differenzierte Durchschnittspreisentwicklungen
feststellen, die dem Betriebsleiter bei der Preisgestaltung für die kommende Saison von Nutzen sind.
Die Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaftskammer und dem Landesverband Gartenbau wurde durch Besuche von Vorstandssitzungen und Versammlungen gestärkt.
In Obst- und Gartenbau- sowie Landfrauenvereinen wurden auf Anfrage Vorträge zu verschiedenen Gartenbauthemen gehalten.
An der Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachklasse Gartenbau, wurde Unterricht in den Fächern Bodenkunde und Pflanzenernährung gehalten.
Am 13. November 2013 fand die jährlich stattfindende Informationsveranstaltung für den
Saarländischen Gartenbaubau statt. Da die Tagungsstätte des Bildungszentrums Finkenrech geschlossen war, musste auf den Tagungsraum des
Schmelzer Brauhauses ausgewichen werden. Mit
über 70 Anwesenden war die Veranstaltung wieder
sehr gut besucht.
Foto: Infoveranstaltung Saarländischer Gartenbau
in Schmelz
Die Themen waren:






3.2.4
Aktuelles zum Pflanzenschutz – Zulassungen, Änderungen u.a.
Hemmstoffe – Was gibt es Neues?
Passgenaue Vermittlung
Aktuelles vom Landesverband Gartenbau
Neue Sachkundeverordnung – Die große Unbekannte
B&B-Saison 2013 – Fazit und Trends für 2014
Qualitätskontrolle Obst und Gemüse
In der Europäischen Union unterliegen die in Erzeugung und Handel zehn wichtigsten Obstund Gemüsearten speziellen Vermarktungsnormen:










Äpfel
Birnen
Erdbeeren
Gemüsepaprika
Kiwis
Pfirsiche/ Nektarinen
Salate
Tafeltrauben
Tomaten
Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen und Clementinen einschl. ihrer Kreuzungen)
Die übrigen im Obst- und Gemüsehandel angebotenen Arten müssen die allgemeine Vermarktungsnorm einhalten. Sie gelten auf allen Handelsstufen. Da diese allgemeine Vermarktungsnorm keine Klassifizierung vorsieht, können die an der Vermarktung beteiligten als Alternative zur Einhaltung der allgemeinen Vermarktungsnorm die produktspezifischen
UN/ECE- Normen anwenden.
Die Überwachung liegt im Groß- und Einzelhandel sowie bei der Ausfuhr deutscher Erzeugnisse im Saarland bei der Qualitätskontrolle der Landwirtschaftskammer für das Saarland.
Die Kontrollen werden nach Risikoanalyse des Leitfadens der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) durchgeführt. Die Risikoanalyse berücksichtigt die Art des Erzeugnisses und die zurückliegenden Kontrollergebnisse. Um dieser Anforderung gerecht zu
werden, wird im Saarland mit dem Programm „DVQK“ (DV Qualitätskontrolle Obst und Gemüse) gearbeitet.
Es wurden mehrere mündliche Verwarnungen sowie eine Verwarnung mit Verwarngebühr
ausgesprochen. Ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wurde erfolgreich abgeschlossen. Zusätzlich wurden zwei Beratungen zum Obst und Gemüsesektor aufgezeichnet.
Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt wieder die Kontrolle der Schulobstkisten durchgeführt.
Im Oktober erfolgte die erfolgreiche Teilnahme am Seminar zu den Vermarktungsnormen
Obst und Gemüse für Kontrolleure auf der Groß- und Einzelhandelsstufe (Teil II) in Wiesbaden.
Tab.: Kontrolltätigkeit in 2013
Anzahl der
Betriebe
Anzahl der
Anzahl der Mindesteigenvorhandenen beanstande- schaften nicht
Artikel
ten Artikel
erfüllt
Einzelhandel
23
1054
19
10
Verbrauchermarkt /
SB Warenhaus
2
212
3
3
Großmarkt / Großhandel
27
1471
17
15
Discount-Markt
9
410
12
Erzeuger/ Wochenmarkt
13
372
74
47
Klasse
Herkunft
Anzahl der
Beanstandun
gen
ohne
FALSCH
ohne
FALSCH
2
1
9
2
25
31
1
1
248
7
4
29
4
0
4
13
3519
55
35
3
1
18
2
346
2048
38
20
2
1
17
2
98
(ohne Großmarkt)
3.3
Weinbau
3.3.1
Allgemeines
Der 2013er stellte sich trotz des sehr langen Winters und kühlen Frühjahrs im Berichtsjahr
noch als qualitativ guter Jahrgang dar, wenn auch die Mengen höher hätten sein dürfen.
Verzögerter Austrieb und späte Blüte (um den 20. Juni) verkürzten die Vegetationsperiode,
so dass leicht höhere Säurewerte in den gelesenen Trauben die Regel waren. Regen und
kühle Temperaturen zur Blütezeit führten zum Verrieseln, was einerseits zu der Bildung von
lockeren Trauben führte, die schnell Abtrocknen und weniger gefährdet für Pilzbefall waren,
andererseits war schon zu dem Zeitpunkt eine geringere Erntemenge absehbar. Die Traubenentwicklung im Sommer verlief sehr zufriedenstellend: Das heiße Wetter im Juli und August sorgte für eine erhebliche Verringerung des Vegetationsrückstands.
Die Kombination von Feuchtigkeit und warmem Oktober sorgte für eine schnelle Ausbreitung
der Edelfäule Botrytis. Dadurch wurde die Erntemenge wesentlich reduziert, vor allem beim
Riesling. Die Lese begann an der saarländischen Obermosel am 24. September traditionsgemäß mit Müller-Thurgau und schloss mit Riesling Ende Oktober ab. Durch eine selektive
Lese und das Sortieren der Trauben konnten die Betriebe fast das gesamte Qualitätsspektrum erzeugen. Der durchschnittliche Ertrag lag bei rund 85 hl/ha.
Dem schwierigen Jahrgang trotzten die Erzeuger dennoch gute Weine ab. Das Gros der
Ernte lag im Mostgewichtsbereich zwischen 75° und 85° Oechsle. Die fruchtbetonten, mineralischen Moste ließen aromatische, schlanke Weine mit moderatem Alkoholgehalt und
„klassischer Eleganz“ erwarten. Das Gros der Trauben wurde zu Qualitätswein, Kabinett und
Spätlese verarbeitet, also zu Weinen für den täglichen Konsum, wie sie der Verbraucher
wünscht. Die Erntemenge lag letztendlich bei rund 9.900 hl und damit etwa 1.000 hl unter
der langjährigen Durchschnittsernte.
An der saarländischen Obermosel werden gut 118 ha Rebfläche bewirtschaftet; ertragsfähig
sind 116 ha. In der Statistik werden jedoch nur knapp 89 ha angegeben, da die übrige Fläche Winzer aus Rheinland-Pfalz und Luxemburg kultivieren.
Die Vermarktung von Fasswein auf dem freien Markt hielt sich im Berichtsjahr (Weinjahrgang
2012) gegenüber den Vorjahren weiter stabil. Trotz einer Normalerntemenge im Herbst 2012
hielten sich die Preise im ganzen Jahr deutlich über 1,00 €/l (Sorte Elbling QbA). Ab November, also nach der Lese 2013, kam es trotz der niedrigen Erntemenge zu einem Preisrückgang von 1,35 auf 1,20 €/l.
Im ersten Quartal wurden zahlreiche zum Teil amtlich vorgeschriebene Meldungen und Statistiken erarbeitet und an die zuständigen Institutionen (Ministerium für Umwelt, Amt für Zentrale Dienste, Verband der Rebveredler, Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung,
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz) verschickt.
Im August wurde die gesetzlich vorgeschriebene Weinbestandsmeldung nach Umfrage bei
den Winzern an das Amt für Zentrale Dienste übermittelt.
Mit Rheinland-Pfalz wurden Ertragsmeldungen der Weinwirtschaftsjahre 2011/12 und
2012/13 bezüglich der Betriebe, die sowohl Rebflächen in Rheinland-Pfalz als auch im Saarland bewirtschaften und in Rheinland-Pfalz entsprechend der Hektarhöchstertragsmenge
Übermengen geerntet haben, mit Untermengen im Saarland abgeglichen. In einem Fall
musste eine Destillationsverfügung ausgesprochen werden.
Nach einer dreijährigen Pilotphase wurde das Projekt „Terroir Moselle“, bei dem sich deutsche, luxemburger und französische Winzer zusammenschlossen, um den Moselwein als
Marke weltweit bekannt zu machen. Das Projekt ging in eine Europäische wirtschaftliche
Interessenvereinigung (EWIV) über und wird unbefristet weitergeführt. Die Landwirtschaftskammer unterstützt das Projekt ideell, ist aber nicht Mitglied in der EWIV.
3.3.2
Weinbaukartei
Die Weinbaukartei wurde laut den Meldungen der Winzer über Rodungen und Wiederanpflanzungen fortgeführt. Im Mai des Berichtsjahres wurde jedem Winzer ein Auszug der in
der Weinbaukartei erfassten Flächen geschickt. Der dann hergestellte Stand galt als Grundlage für die Hektarertragsberechnung.
Zu Kontrollzwecken wurden die Flächenangaben in der Weinbaukartei stichprobenartig mit
Hilfe des Kartierungs- und Vermessungsprogramms ZORA oder vor Ort per GPS nachgemessen und überprüft.
600 m² eines nicht genutzten Wiederbepflanzungsrechts wurden für fünf Jahre in die Pflanzungsrechtsreserve überführt. Diese dient zur Vergabe von Pflanzrechten auf Antrag an
Winzer.
Aufgrund umfangreicher Neuanpflanzungspläne wurden im Berichtsjahr 74.538 m² Pflanzrechte aus Rheinland-Pfalz von saarländischen Winzern käuflich erworben.
Davon wurden 5.324 m² direkt genutzt, 4.109 m² wurden wieder an Winzer in RheinlandPfalz verkauft. Saarländische Winzer verfügen für 2014 über zugekaufte Pflanzrechte in Höhe von 65.105 m².
3.3.3
Qualitätsweinprüfung
Zur Qualitätsweinprüfung wurden im Berichtsjahr 164 (Vj:162) Weine und 5 (Vj: 5) Schaumweine zu sechs Terminen (Vj: 6) angestellt. Insgesamt entsprach das einem Volumen von
369.511 Litern (2012: 416.596 Liter, 2011: 490.411 Liter, 2010: 485.340 Liter). 351.338 Liter
(Vj: 408.716 Liter) stammten aus dem hauptsächlich angestellten Jahrgang 2012. Als Qualitätsweine wurden 113 Chargen (Vj: 107) oder 283.975 Liter (Vj: 315.596 Liter) angestellt.
Insgesamt wurde nur ein Wein (Vj: 0) abgelehnt.
3.3.4 Weinprämierung
Am 25. und 26. Juni 2013 wurden 109 (Vj. 95) Weine und
drei (Vj. 2) Schaumweine von der Weinprämierungskommission auf ihre Auszeichnungswürdigkeit überprüft.
14 (Vj: 12) Winzer, die eine Ertragsrebfläche von 70 ha (Vj:
70 ha) repräsentierten, nahmen an der 31. Saarländischen
Weinprämierung teil.
85 Weine stammten aus dem Jahrgang 2012.
Foto: Zur Prämierung angestellte Weine
Die aus vier Prüfern aus den Reihen der Verbraucher, des Weinhandels, der Gastronomie
und der Weinsachverständigen neu zusammengesetzte Prüfungskommission vergab
12 Goldmedaillen (Vorjahr: 25) und 63 Silbermedaillen (Vorjahr: 58).
Bronzene Kammerpreismünzen wurden nach den neuen Richtlinien zur Qualitätsweinprüfung nicht mehr vergeben.
In einer Feierstunde im Schloss Saarbrücken am 27. November überreichte der Präsident
der Landwirtschaftskammer Richard Schreiner den Winzern die Urkunden und Medaillen.
Der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Roland Krämer verlieh
dem Weingut Schmitt-Weber, Perl, den Staatsehrenpreis. Der Ehrenpreis des Landkreises
Merzig wurde an das Weingut Petgen-Dahm, Perl-Sehndorf, vergeben.
Der Ehrenpreis der Gemeinde Perl erhielt das Weingut Karl Petgen, Perl-Nennig. Der Regionalverbandsbeigeordnete Manfred Hayo verlieh als Hausherr der Veranstaltung dem Weingut Ollinger-Gelz, Perl-Sehndorf, den Ehrenpreis des Regionalverbandes. Das Weingut Karl
Petgen, Perl-Nennig, erhielt den Ehrenpreis für den besten trockenen Wein, der von der
Deutschen Bank Luxembourg für den 2011er Nenniger Schlossberg Chardonnay QbA trocken gestiftet wurde. Mit einer Weinprobe aus neun prämierten Weinen wurde den geladenen Gästen ein Querschnitt des Jahrgangs 2012 vorgestellt.
3.3.5
Weinkontrolle
Aufgabe der amtlichen Weinüberwachung ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher vor
gesundheitlichen Gefahren sowie vor Irreführung und Täuschung zu schützen. Die Häufigkeit und Tiefe der Kontrollen ist abhängig vom Ergebnis einer saarlandweit standardisierten
Risikobewertung. Hierbei werden die Betriebsstruktur, das Hygiene- und Betriebsmanagement sowie das produktbezogene Risiko berücksichtigt. Die Risikoanalyse dient dem
gezielten, risikoorientierten Einsatz der Kontrolle und der Schaffung eines einheitlichen Vollzugs, sowie der zentralen Auswertbarkeit. Zudem ergeben sich immer wieder Verdachtsmomente, z.B. Verbraucherbeschwerden, denen durch gezielte Betriebskontrollen und
-untersuchungen nachgegangen wird.
Im Rahmen der Weinkontrolle wurden im Groß- Fach- und Einzelhandel sowie bei den Erzeugerbetrieben 205 Proben von Erzeugnissen des Weinrechts entnommen. Dazu gehörten
Weine, Perlweine, Schaumweine, weinhaltige und weinhaltige, aromatisierte Getränke,
Cocktails und Moste, aufgeschlüsselt in 54 Planproben, eine Verdachtsprobe und 150 Mostproben.
Das Landesamt für Verbraucherschutz war mit der Untersuchung der Proben betraut. Hierbei
kam es zu insgesamt 10 Verstößen gegen das aktuelle Weinrecht. Einer der Vorgänge wurde an die saarländische Staatsanwaltschaft abgegeben und sechs Beanstandungen wurden
an andere Bundesländer abgegeben. Zwei Anträge auf Ausnahmegenehmigung wurden
positiv beschieden. Ebenfalls konnten zwei Verbraucherbeschwerden beantwortet werden.
Die Weihnachtsmarktkontrollen verliefen ohne Beanstandung.
Es wurden 10 Proben „Glühwein“ aus dem offenen Ausschank entnommen.
In verschiedenen Berichten im Radio und TV wurde zusätzlich das Tätigkeitsfeld der Weinkontrolle dargestellt. Im Mai erfolgte die Teilnahme an der internationalen Tagung der Weinkontrolle in Bonn.
3.4
Ökologischer Landbau
Die Landwirtschaftskammer für das Saarland ist für die Durchführung der Verordnungen
(EG) Nr. 834/2007 und Nr. 889/2008 und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel zuständig, welche die Verordnung (EWG) Nr.
2092/91 abgelöst haben.
Die Kontrolle der im Saarland ansässigen Betriebe wird primär routinemäßig durch die Kontrollstellen ausgeführt, wovon zurzeit keine im Saarland Ihren Sitz hat.
Allerdings sind 13 Kontrollstellen mit Sitz in anderen Bundesländern im Saarland tätig.
In der Funktion als Kontrollbehörde wurden sieben Kontrollen der Kontrollstellen begleitet.
Zusätzlich wurden zwölf Verbraucheranfragen, vier Anfragen von Kontrollstellen, drei Anträge zur Erteilung einer Ausnahmegenehmigung sowie zwei Presse- und Verbands-anfragen
bearbeitet.
Aufgrund der Meldung gemäß Artikel 36 der VO (EG) Nr. 834/2007 in Verbindung mit Art. 93
der VO (EG) Nr. 889/2008 sowie dem Artikel 44 der VO (EG) Nr. 882/2004 wurde festgestellt, dass Ende 2013 288 Betriebe dem Kontrollverfahren unterlagen. Im Vergleich zu
2012 ist das insgesamt ein Betrieb weniger.
Die ökologisch bewirtschaftete Fläche betrug Ende 2013 ca. 9.598 ha (2012 ca. 8.313 ha),
das sind rund ca. 1.285 ha mehr als im Jahr 2012.
In folgenden Bereichen arbeiten die ökologisch bewirtschafteten Betriebe im Saarland:
Art der Betriebe
A-Betriebe (Erzeuger)
B-Betriebe (Verarbeiter)
C-Betriebe (Importeure)
D-Betriebe (Vergabe Tätigkeit an Dritte)
E-Betriebe (Futtermittel)
H-Betriebe (Handel)
AB-Betriebe
ABD-Betriebe
AD-Betriebe
BC-Betriebe
BE-Betriebe
BH-Betriebe
BCDE-Betriebe
BD-Betriebe
BDE-Betriebe
CD-Betriebe
HD-Betriebe
Ende 2012
129
77
2
2
0
31
6
14
19
2
0
0
0
10
1
1
2
Ende 2013
124
73
1
1
0
31
6
14
24
2
1
1
1
11
1
1
1
Abb.:
Dieses Jahr wurde erstmalig ein saarländischer Ökotag mit
dem Motto
„Bio? Aber sicher!“ inklusive Schaukontrollen auf dem Martinshof durchgeführt, bei dem die Landwirtschaftskammer
mitwirkte.
3.5
Pflanzenschutz
3.5.1
Allgemeines
Am 06. Februar 2012 wurde das neue Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) erlassen. Neben vielen kleineren Änderungen wurde insbesondere der Sachkundenachweis neu geregelt. Im Gegensatz zum alten Gesetz gilt der Nachweis jetzt nicht
unbefristet. Es muss alle drei Jahre ein Nachweis über den Besuch einer Weiterbildungsveranstaltung erbracht werden. Außerdem muss die Ausstellung eines Nachweises beantragt
werden und dieser z.B. beim Kauf eines Pflanzenschutzmittels vorgezeigt werden.
Pflanzenschutzinformationsangebote für den Acker- und Pflanzenbau
Dem Landwirt im Saarland stehen verschiedene Möglichkeiten zur Nutzung der Informationsangebote im Ackerbau und Grünlandwesen zur Verfügung. Alle Landwirtschaftskammern
und die Ämter der einzelnen Bundesländer bieten auf ihrer Homepage kostenlos entsprechende Informationen zur Sortenwahl, zur Düngung und zum Pflanzenschutz an.
Kostenpflichtig hingegen ist die Nutzung des Internetportals ISIP (www.isip.de), in welchem
den Landwirten aktuelle Befallsdaten zu Krankheiten und Schädlingen mit den jeweiligen
Empfehlungskommentaren zur Verfügung gestellt werden. Außerdem werden verschiedene
Prognosemodelle und Entscheidungshilfen für Getreide, Raps, Kartoffeln und Leguminosen
angeboten.
Die ISIP-Registrierung muss aktiv seitens des Abonnenten erfolgen, das heißt Benutzername und Passwort sind bei der ISIP-Geschäftsstelle anzufordern.
Voraussetzung für den dauerhaften Zugang zu ISIP ist die Bestellung des PflanzenschutzWarndienstes Der Warndienst wird von den landwirtschaftlichen Dienstleistungszentren
Rheinland/Pfalz bearbeitet und herausgegeben.
Das Wetterfax für die Landwirtschaft wurde im Berichtsjahr, bedingt durch einen deutlichen
Preisanstieg beim Deutschen Wetterdienst für die Lieferung der Wetterdaten, letztmalig herausgegeben. Und gleichzeitig zurückgehender Abonnentenzahlen wurde die Lieferung mit
Ende des Jahres 2013 eingestellt.
Acker- und Pflanzenbau
Im Berichtsjahr waren in den Kulturen verstärkt aufgetreten:
Kultur
Schäden/Krankheiten
Winterweizen
Ährenfusariosen, Mehltau, Septoria tritici
Winterroggen
Rhynchosporium-Blattflecken, Braunrost, Mutterkorn
Triticale
Septoria tritici, Mehltau, Mutterkorn
Wintergerste
Netzflecken, Ramularia, nichtparasitäre Blattflecken
Sommergerste
Rhynchosporium, Mehltau
Sommerhafer
Mehltau, Getreidehähnchen
Winterraps
Phoma, Alternaria, Kohlschotenmücke, -rüssler
Mais
Drahtwurm, Maiszünsler
Erbsen
Erbsenblattlaus, Fusarium
Kartoffeln
Kraut- und Knollenfäule, Stängelfäule, Kartoffelkäfer
Foto: Drahtwurmschaden in Mais
Foto: Kohlherniebefall in Raps
Haus- und Kleingarten, öffentliches Grün
Der Winter 2013/2014 zog sich sehr lange hin und war zudem auch noch sehr regenreich.
Das Frühjahr fiel fast aus. Erst ab Mai normalisierte sich das Wetter.
Im Sommer gab es dann sehr heiße Temperaturen, so dass es an vielen Pflanzen zu Sonnenbrandschäden kam.
Foto: Sonnenbrand an Stachelbeeren
lässt die Früchte ungenießbar werden.
Foto: Die Narren- oder Taschenkrankheit
tritt gerne nach einem feuchten Frühjahr
auf. Diese Pilzerkrankung (Taphrina pruni)
deformiert die Früchte.
Daneben traten im Jahr 2013 verstärkt auf:
Kultur
Schadursache
Apfel
Birne
Kirsche
Schorf, Monilia, Blattläuse
Birnengitterrost, Monilia
Monilia, Sprühfleckenkrankheit
Pflaume, Mirabelle
Monilia, Narren-Taschenkrankheit
Pfirsich
Kräuselkrankheit
Rebe
Johannisbeere
Echter Mehltau, Falscher Mehltau, Botrytis Rebenpockenmilbe
Johannisbeerblasenlaus
Walnuss
Ulme
Marsonnina
Holl. Ulmenkrankheit, Ulmenblasenlaus
Foto: Beim Holl. Ulmensterben
verstopft der Pilz die Leitungsbahnen, die Pflanzen können kein
Wasser mehr aufnehmen und
vertrocknen.
Platane
Rhododendron
Traubenkirsche
Buchs
Wachholder
Tanne
Kiefer
Blattbräune
Netzwanze
Traubenkirschengespinstmotte
Cylindrocladium, Volutella, Spinnmilben,
Buchsbaumblattfloh
Birnengitterrost
Borkenkäfer
Nadelschütte, Kiefernkulturgespinnstblattwespe
Gemüsebau:
Im Berichtsjahr waren verstärkt aufgetreten:
Kultur
Schäden/Krankheiten
Grünkohl
Kohlmottenschildlaus
Treib-Löwenzahn
Trauermücken, bakterielle Welke
Gurke
Pythium, Fusarium, Falscher Mehltau
Spinat
Wanzen, Rübenfliegen
Zwiebel
Lauchminierfliege
Tomate
Weiße Fliege, Mg-Mangel, Kälteschaden
Stangenbohnen
Fusarium, Spinnmilben, Thripse
Rosmarin
Schildläuse
Paprika
Erwinia-Weichfäule
Spargel
Botrytis, Penicillium, Fusarium
Feldsalat
Botrytis
Wirsing
Kohlmottenschildlaus
Salate
Falscher Mehltau
Zucchini
Fusarium
Für die Weiterbildung zur Beratung war die Teilnahme an verschiedenen Tagungen, Symposien und Fachausstellungen von besonderer Bedeutung. Die gesammelten Erfahrungen
konnten auf mehreren Veranstaltungen und Besprechungen (Ausschusssitzungen, Veranstaltungen des Landesverbandes Gartenbau u.a.) weitergegeben werden.
Weinbau
Alle bekannten verwilderten Rebflächen (Drieschen) sind mittlerweile gerodet und neu bepflanzt bzw. liegen brach.
Wegen der Gefahr des Auftretens von Reblaus und Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) wurden auch die außerhalb des saarländischen Weinanbau Gebietes liegenden Weinberge auf
Befall und auf den allgemeinen Pflegezustand hin kontrolliert. Es handelt sich derzeit um 12
Flächen bei St. Ingbert, Kirkel, Mandelbachtal, Reinheim, Beckingen, Ensdorf (Schlackenhalde), Merzig, Kleinblittersdorf und Bliesransbach. Alle diese kontrollierten Flächen waren in
bearbeitetem Zustand; ein Befall mit den genannten Schaderregern wurde nicht festgestellt.
Drei neue Flächen in Siersburg, Reinheim und Einöd wurden 2013 neu ins Kontrollprogramm
aufgenommen.
Zierpflanzenbau:
Im Berichtsjahr waren verstärkt aufgetreten:
Kultur
Schäden/Krankheiten
Sempervivum
Spinnmilben, Botrytis
Bellis
Pflanzenschutzmittel-Unverträglichkeit
Calibrachoa
Bakteriose
Hedera
Streusalzschaden, Xanthomonas
Neu-Guinea Impatiens
Weichhautmilben
Hippeastrum
Roter Brenner
Ficus
Nährstoffmangel
Citrus
Blattläuse, Schildläuse
Dianthus
Botrytis
Sedum
Colletotrichum, Botrytis
Lavendel
Phytophthora cactorum
Viola
K-Mangel bei gleichzeitigem N-Überschuss
Oleander
Schildläuse, Ascochyta-Welke
Gentiana
Septoria
Myosotis
Virus
In „Kurz und Bündig“ - dem Mitteilungsorgan des Landesverbands
Gartenbau im Saarland - werden monatlich Pflanzenschutzhinweise veröffentlicht. Über diesen Weg können viele saarländische Zierpflanzenbaubetriebe erreicht werden. Wie im Vorjahr
wurde in den Veröffentlichungen großen Wert auf die Zulassungs- und Genehmigungssituation bei den Pflanzenschutzmitteln gelegt.
Veranstaltungen zum Thema ‚Pflanzenschutz im Gartenbau‘
Auch 2013 wirkte der Pflanzenschutzdienst sowohl an der Fachschule für Gärtnermeister als
auch bei überbetrieblichen Lehrgängen für Gärtner mit. Im Vordergrund standen die Besprechung der einzelnen Schaderreger, das Pflanzenschutzgesetz und der Integrierte Pflanzenschutz.
Bei insgesamt 55 Vorträgen bzw. Gartenbegehungen, vor verschiedenen Zuhörerkreisen,
wie z.B. Landfrauen oder Gartenbauvereinen wurden Krankheiten und Schädlinge vorgestellt
und der Integrierte Pflanzenschutz besprochen.
Auf mehreren Ausstellungen wie z.B. den ‚Gartenträumen’ auf dem Linslerhof in Überherrn
oder dem ‚Gartenflohmarkt im Deutsch-Französischen Garten‘ in Saarbrücken war der
Pflanzenschutzdienst mit einem stark besuchten Informationsstand (‚Der Pflanzendoktor’)
vertreten. Das Schwerpunktthema waren auch hier alternative und umweltschonende Bekämpfungsmaßnahmen.
Zum ersten Mal war der Stand des ‚Pflanzendoktors‘ beim Klosterfest in Tholey im neu angelegten Klostergarten.
Foto: Der ‚Pflanzendoktor‘ im Klostergarten der Abtei in Tholey
In 2013 wurde der sechste Baumwartlehrgang des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Saarlouis unter Mitwirkung der Landwirtschaftskammer durchgeführt. Im Dezember begann ein siebter Kurs, der im Frühsommer 2014 zum Abschluss kommt. Folgende
Themen wurden abgehandelt:
 Gesetzliche Grundlagen (Pflanzenschutzgesetz, Bienenschutzverordnung)
 Krankheiten an Obstgehölzen
 Schädlinge im Obstbau
 Verhüten und Bekämpfen von Schaderregern im Obstbau
 Vorbeugen und Heilen, nicht nur mit Pflanzenschutzmitteln
Der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz begann ebenfalls mit dem
sechsten Kurs zur Ausbildung zum ‚GartenFachwart’ auch hier war der Pflanzenschutzdienst
der Landwirtschaftskammer aktiv beteiligt.
Für verschiedene Zeitungsartikeln sowie Radio- und Fernsehsendungen waren Mitarbeiter
des Pflanzenschutzdienstes gefragt.
3.5.2
Labor
Aufgliederung der Proben nach Bereichen
Blumen und Zierpflanzen
Ziergehölze
Obst-und Weinbau
Gemüse
Ackerbau
Haus- und Vorratsschutz
Summe
absolut
relativ (%)
36
61
32
11
11
4
154
23
40
21
7
5
3
100
absolut
relativ (%)
26
7
1
92
1
3
37
167
16
4
1
55
1
2
22
100
absolut
52
102
154
relativ (%)
34
66
100
Aufgliederung nach Schadursachen
Insekten
Milben
sonst. Schädlinge
Pilze
Bakterien
Viren
Nichtparasitäre Schadursache
Summe
Herkunft der Proben
Erwerbsanbau
Haus-und Kleingarten
Summe
3.5.3
Pflanzenschutzgeräte-Prüfung
Im Jahr 2013 wurden 172 Geräte geprüft. 91 Geräte waren ohne Mängel. Alle anderen Geräte konnten nach Beseitigung geringer Mängel die Prüfung mit Erfolg verlassen. Probleme
gab es in vielen Fällen mit der Tropfstoppeinrichtung und der Querverteilung bei den Düsen.
Geringe Mängel wurden bei Spritzgestänge und Schlauchverbindungen festgestellt. Die
Pumpenleistung war bei allen Geräten ausreichend und teilweise überdimensioniert.
Durch die neue Pflanzenschutz-Geräteverordnung vom 05. Juli 2013 wurde das Kontrollintervall der Gerätekontrolle von zwei auf drei Jahre erweitert.
Pflanzenschutzgeräte für Raumkulturen wurden nicht überprüft.
3.5.4
Pflanzenschutzmittelverkehrskontrolle
Bei unangemeldeten Routinekontrollen wurden im Rahmen der Pflanzenschutzmittelverkehrskontrolle zehn Betriebe kontrolliert.
Dabei handelte es sich ausnahmslos um Einzelhandelsbetriebe, welche Pflanzenschutzmittel an den Endverbraucher abgeben. Nach § 24 des Pflanzenschutzgesetztes müssen sich solche Betriebe bei der Landwirtschaftskammer registrieren lassen. Bei der Überwachung dieser Anzeigepflicht wurde ein Verstoß festgestellt.
Drei Personen, die Pflanzenschutzmittel zum Verkauf anboten, waren nicht sachkundig.
Die Kontrollen der Abgabe zugelassener Pflanzenschutzmittel und gelisteter Pflanzenstärkungsmittel ergaben fünf Beanstandungen, wobei elf Pflanzenschutzmittel vorgefunden
wurden, welche nicht zugelassen waren.
Es wurden 30 Pflanzenschutzmittel auf die Kennzeichnungsvorschriften und auf verbotene
Angaben hin kontrolliert. Hierbei konnten keine Verstöße festgestellt werden.
Die vorgefundenen Mängel wurden beseitigt, so dass von einem Bußgeld abgesehen wurde.
3.5.5
Pflanzenschutz-Sachkunde
Das Pflanzenschutzgesetz schreibt vor, dass jeder, der Pflanzenschutzmittel anwendet, über
die erforderliche Zuverlässigkeit und die dafür erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten
verfügen muss. Hierdurch sollen vermeidbare schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit
von Mensch oder Tier und auf den Naturhaushalt vermieden werden.
Auch Verkäufer von Pflanzenschutzmitteln müssen sachkundig sein, da diese verpflichtet
sind, die Erwerber über die Anwendung des Pflanzenschutzmittels, insbesondere über Verbote und Beschränkungen zu unterrichten.
Im Berichtsjahr wurde ein Pflanzenschutz-Sachkundekurs angeboten und durchgeführt. Insgesamt nahmen 15 Anwender und 2 Verkäufer an dem Kurs teil.
Alle Teilnehmer haben die Prüfung erfolgreich abgeschlossen.
Nähere Einzelheiten bezüglich des Erwerbs der Sachkunde und der obligatorischen Fortbildungsveranstaltungen sind in der neuen Sachkundeverordnung, die am 27. Juni 2013 in
Kraft trat geregelt. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass ca. 2.000 Personen im
Saarland sachkundig im Pflanzenschutz sind und einen Ausweis (s. Abb. unten) beantragen
werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass im Durchschnitt jährlich über 500 Personen in einer
Fortbildungsveranstaltung geschult werden müssen.
3.5.6
Ausnahmegenehmigungen
Genehmigungen nach § 12 (2) PflSchG
Im Jahr 2013 wurden sieben Anträge auf Ausnahmegenehmigung bzw. Verlängerung der
Ausnahmegenehmigung nach § 12 (2) Pflanzenschutzgesetz gestellt. In allen Fällen wurde
der Einsatz von Herbiziden auf Nichtkulturland, hauptsächlich Gleisanlagen und Flächen von
Energieversorgungsunternehmen genehmigt
Einzelfallgenehmigungen nach § 22 (2) PflSchG
Diese Einzelfallgenehmigungen waren im alten Pflanzenschutzgesetz noch nach § 18b geregelt. Im neuen Pflanzenschutzgesetz von 2012 findet sich die Regelung mit allen bisherigen Vorgaben im § 22 wieder. Nach Absatz 2 bis 6 kann im Einzelfall die Anwendung eines
zugelassenen Pflanzenschutzmittels in anderen als den mit der Zulassung festgesetzten
Anwendungsgebieten genehmigt werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Für
die Erteilung dieser Einzelfallgenehmigungen sind die Behörden der Bundesländer zuständig.
In 2013 wurden von der Landwirtschaftskammer neun neue einzelbetriebliche Genehmigungen nach § 22 PflSchG erteilt:




4x Fungizide in Zierpflanzen
3x Herbizide in Gemüse
1x Herbizid in Weihnachtsbaumkultur
1x Herbizid in Durchwachsene Silphie (nachwachsender Rohstoff)
Die Genehmigungen für Durchwachsene Silphie wurden nur für das Anpflanzjahr ausgesprochen und endeten somit schon zum 31.12.2013. Alle anderen Genehmigungen wurden
maximal auf drei Jahre befristet
Alle noch bestehenden Genehmigungen wurden laufend auf den aktuellen Zulassungsstand
kontrolliert und bei Bedarf entsprechend geändert.
Seit 2007 müssen alle Bundesländer für jedes Quartal ihre Einzelfall-Genehmigungen und
Änderungen an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
melden. Die Meldungen sind in einer gemeinsamen Datenbank unter FIS-VL (Fachinformationssystem für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) für den Dienstgebrauch einzusehen. Eine verkürzte Version ist auch auf der Internet-Seite des BVL öffentlich einsehbar.
3.5.7
Pflanzengesundheit
Vom 14.-16.05.2013 fand in Berlin die jährliche Arbeitstagung der Fachreferenten für Pflanzengesundheit statt. Aus allen Bundesländern, aus Österreich und der Schweiz nahmen
TeilnehmerInnen an der Besprechung teil.
Die 16 Betriebe, die im Saarland unter die Pflanzenpasspflicht fallen, wurden entsprechend
der Pflanzenbeschauverordnung kontrolliert. Gleichzeitig fand in diesen Betrieben eine Kontrolle auf Phytophthora ramorum und Phytophthora kernoviae (Welkekrankheiten u.a. an
Rhododendron und Viburnum) statt. Es wurde kein Befall festgestellt.
Außerdem wurden bzgl. des IPPC-Standards die Betriebe kontrolliert, die Verpackungsmaterial aus Holz (Kisten, Paletten, Kabeltrommeln) herstellen. Es handelt sich hierbei um 10
reine Verpackungsbetriebe und fünf Verpackungsbetriebe, die ihr Holz in einer eigenen Hitzekammer entsprechend behandeln können. Die technische Prüfung der Hitzekammern
wurde von einer anerkannten Firma übernommen.
Der Pflanzenschutzdienst beteiligte sich wiederum an einem Monitoring bzgl. des Westlichen
Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera). Es wurden an vier Standorten (Lebach,
Blieskastel-Mimbach, Überherrn und am Flughafen in Ensheim) jeweils zwei Fallen aufgestellt und entsprechend mindestens alle zwei Wochen kontrolliert. Ein Befall konnte nicht
festgestellt werden.
Für folgende Quarantäneschaderreger wurde ebenfalls ein Monitoring durchgeführt:
 Pepino mosaic virus (Tomaten)
 Potato spindle tuber viroid (u.a. Kartoffeln, Tomaten, Brugmansia, Petunien)
 Bakterienringfäule (Kartoffel)
 Schleimkrankheit (Kartoffel)
 Malaiischer Palmenrüssler (verschiedene Palmenarten)
 Zitrusbockkäfer (verschiedene Laubgehölze)
 Kartoffelzystennematoden (Kartoffeln)
Für einige Schaderreger (Kiefernholznematode, Pechkrebs und Esskastanien-gallwespe)
übernahm der Saarforst im Rahmen ihrer Überwachung das Monitoring.
Bei all diesen Schaderregern konnte in 2013 kein Befall nachgewiesen werden.
Seit dem 01.01.2009 werden Im- und Exportportanträge mit dem Programm ‚PGZ-online’
bearbeitet. Mit diesem bundesweit einheitlichen Programm können die Firmen ihre Anträge
bei der entsprechenden Dienststelle beantragen. Die Inspektoren überprüfen die Angaben,
untersuchen (beim Export) die Waren und stellen dann mithilfe des Programms das Pflanzengesundheitszeugnis, bzw. den Importantrag aus.
Importstatistik:
Im Jahr 2013 wurden im Saarland 464 Importe (im Jahr 2012 waren es 453) aus Drittländern
pflanzenschutzrechtlich abgefertigt. Es handelte sich immer um hölzernes Verpackungsmaterial (Paletten und Kisten) aus
 Brasilien (1),
 Ägypten (20),
 China (233),
 Hongkong (2),
 Indonesien (27),
 Indien (34),
 Kanada (1)
 Mexiko (21),
 Serbien (1),
 Südafrika (3)
 Taiwan (24),
 Thailand (55),
 Ukraine (38)
 USA (3)
 Vietnam (1).
Diese Kisten bzw. Paletten wurden an den Außengrenzen (z.B. Hamburg oder Bremerhaven) nicht beschaut und mussten somit am Bestimmungsort abgefertigt werden. Mit diesem hölzernen Verpackungsmaterial können Quarantäneschadorganismen wie z.B. der Asiatische Laubholzkäfer eingeschleppt werden.
Seit April 2013 gibt es eine verstärkte Kontrolle von Sendungen aus China. Es handelt sich
vor allem um Sendungen mit Granit, Marmor oder anderen Steinen. Diese Paletten und Verschläge werden am Bestimmungsort kontrolliert, denn die Erfahrung in anderen Bundesländern hat gezeigt, dass gerade mit diesem meist minderwertigerem Holz gefährliche Quarantäneerreger eingeschleppt werden.
Grundsätzlich müssen alle Kisten und Paletten entweder hitzebehandelt oder mit Methylbromid begast sein. Dies wird auf dem Verpackungsmaterial mit dem sog. IPPC-Stempel
bestätigt.
Exportstatistik
Bestimmungsland
Ware
Afghanistan
Australien
Belarus
(Weißrussland)
China
Sonstiges
Sonstiges
Verpackungen
Sonstiges
Zierpfl. z. Weiterkultur
Verpackungen
Sonstiges
Sonstiges
Holz
Sonstiges
Verpackungen
4
5
54
2
4
1
14
1
8
7
1
Zierpfl. z. Weiterkultur
Saatgut
Zierpfl. z.Weiterkultur
Schnittblumen
Zierpfl. z. Weiterkultur
Sonstiges
Sonstiges
Sonstiges
Sonstiges
27
1
1
1
1
3
3
9
9
8.809,00
17.700,00
3.254,40
193.800,00
Russische
Föderation
Schweiz
Sonstiges
11
18.105,00
Zierpfl. z. Weiterkultur
2
32
Singapur
Spanien
(Kan. Inseln)
Südafrika
Zierpfl. z. Weiterkultur
Sonstiges
1
1
34
Zierpfl. z. Weiterkultur
Getreide
Sonstiges
Zierpfl. z. Weiterkultur
Sonstiges
Holz
1
1
1
1
18
11
Georgien
Indonesien
Indien
Japan
Kanada
Kenia
Kongo
Kroatien
Mauritius
Mongolei
Nigeria
Thailand
Tunesien
Vietnam
Vereinigte
Arab. Emirate
Anzahl der
Sendungen
Sonstiges
gesamt
kg
Menge
m³
Stück
1.720,00
12.435,00
242.679,00
8.380,00
102
120,00
70.008,00
74
20.000
1.370,00
135.270,00
3
901
0,350
16
415
18
1.513,00
68
5.000,00
36,00
64
4.784,00
915,80
3
27.000,00
207
750.613,75
2285,80 21.727,00
4.
Tierische Erzeugung
Das Jahr 2013 war für die saarländischen Tierhalter in der Gesamtbetrachtung kein schlechtes Jahr. Die Erzeugerpreisentwicklung war im Vergleich mit den Vorjahren uneinheitlich. Die
Rindfleischpreise gaben zum Beispiel deutlich nach, wohingegen der gestiegene Milchauszahlungspreis der Molkerei Hochwald als Leitpreis der saarländischen Nutztierhaltung für
eine deutlich bessere Stimmung als im Vorjahr sorgte.
Erfreulich war auch, dass in 2013 im Saarland keine Tierseuchen auftraten. Fälle von Rindertuberkulose im Allgäu führten zu entsprechenden Untersuchungen auch im Saarland. Das
Monitoring blieb aber ohne positive Befunde.
Der Ausschuss für tierische Erzeugung
Der Ausschuss trat 2013 nicht zusammen. Grund dafür war in erster Linie der Personalwechsel an der Spitze der Kammer und der Abteilung für tierische Erzeugung. Aber auch die
Themen waren 2013 eher knapp.
Gruppenberatungen in der Tierhaltung
Einen Überblick über die durchgeführten Gruppenberatungen der Landwirtschaftskammer im
Bereich Tierhaltung gibt die nachfolgende Übersicht.
Gruppenberatungen/Veranstaltungen der Abt. D der LWK
Fachbereich
Thema
Rinder
Roboterstammtisch

LD Zimmer, LWK
Rinder
Bullenvorstellung

Müller, RUW
Rinder
Erfolgsfaktor Fruchtbarkeit bei der
Milchkuh

Amelie Brandel, Tierärztin, Zweibrücken
Arbeitsbelastung, Arbeitsorganisation und Zeitplanung in Milchviehbetrieben

Prof. Dr. hab. Sc. agr.
Matthias Schick, Forschungsanstalt Agroscope ReckemholzTämikon ART, CH-8356
Ettenhausen
3 Infoabende (aktuelle Fragen zur
Haltung und Zucht)


GF Schmitt, LWK
Manfred Brill, LVSZ

Schäferei Kulling, Blankenheim, Landschaftspflege mit Bentheimer
Landschafen
Suffolkzuchtbetrieb Welter, Bad Münstereifel
Hof Steinrausch, Bioland Ziegenzuchtbetrieb
Rinder
Schafe und Ziegen
Schafe und Ziegen
LVSZ-Lehrfahrt in die Eifel
Referent


Einzelberatungen in der Tierhaltung
Beratungsschwerpunkt war wie in den Vorjahren die Fütterungsberatung im Bereich Rinder
mit dem Schwerpunkt Milchviehfütterung. Da hier nur ein Berater für den gesamten Bereich
der Nutztierfütterung zur Verfügung stand, der zu dem auch noch andere Aufgaben außerhalb der Fütterung zu erfüllen hatte, konnte nicht jede Beratungsnachfrage schnell und umfassend bedient werden.
Auffallend war, wie in den letzten Jahren, dass die Beratungsnachfrage meist nur dann von
den Betriebsleitern aktiv geäußert wurde, wenn der Berater durch ein anderes Dienstgeschäft wie z. B. eine Futterprobenziehung oder eine Körung vor Ort war.
Beratungen ohne Nachfrage der Betroffenen allerdings auf Veranlassung Dritter, z.B. durch
die Veterinärbehörden (Tierschutz) oder Banken (Finanzierungen), nahmen dagegen zu.
Dies galt auch für die telefonische Beratung (Auskunftserteilung). Informationsschwerpunkte
waren dabei Fragen zur Tierkennzeichnung und zum Veterinärwesen.
Gegenüber den Vorjahren hat die Beratungsnachfrage der Schaf- und Ziegenzüchter zugenommen. Der Grund waren Probleme bei der Kennzeichnung der Schafe und Ziegen.
Fortbildung der Berater in der Tierhaltung
Die produktionstechnischen Berater der LWK nahmen, soweit es die übrigen Dienstgeschäfte zuließen, an überregionalen Beraterfortbildungen teil. Einen Überblick gibt die folgende
Tabelle.
Fortbildungsmaßnahmen für Berater
Fachbereich
Milchrinder
Milchrinder
Fütterung
Thema
Fütterung und Haltung
Kälber- und Jungviehaufzucht
Pressschnitzel
AG Futtermittelprüfringe
Rheinland-Pfalz-Saar
AK Fütterungsberater Rheinland-Pfalz-Saar-Hessen (2X)
Fütterung
Fütterung
Teilnehmer
Zimmer
Schmitt
Schmitt
Schmitt
Schmitt
Tätigkeit für Fachverbände der saarländischen Tierhaltung
Die Tätigkeit für Fachverbände beschränkte sich auf die fachliche Betreuung und Geschäftsführung von saarländischen Organisationen, die entweder hoheitliche Aufgaben für die
Landwirtschaftskammer erfüllten (Landeskontrollverband und Landesverband der Schaf- und
Ziegenhalter) oder wesentliche andere Aufgaben für die Tierhaltung im Saarland (Futtermittelprüfung).
Fachverbände und Mitglieder zum 31.12.
Jahr
Landeskontrollverband *)
Schaf- und Ziegenhalter
Futtermittel-Prüfring
2013
161
165
78
2012
166
168
76
*) Der Landeskontrollverband Saar e.V. fusionierte am 1. Juli 2013 rückwirkend zum 1. Januar 2013 mit dem
Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz zum neuen Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz-Saar (LKV RPS).
Damit verlor die Kammer die Geschäftsführung und fachliche Betreuung des Landeskontrollverbandes nach
43 Jahren.
Für die Verbände wurden neben Vorstandssitzungen auch weitere Veranstaltungen von der
Fachabteilung im Rahmen der Geschäftsführung bzw. der Zuchtleitung organisiert. Einen
Überblick gibt die folgende Tabelle.
Fachveranstaltungen der angeschlossenen Verbände unter Leitung der Abt. D
Verband
Veranstaltung
Informations-
Landeskontrollverband
Versammlung für
Mitglieder
Referent, Thema
GF Dr. Fasen (LKV Rheinland-Pfalz)
GF Zimmer (LKV Saar)
GF Dr. Fasen (LKV Rheinland-Pfalz)
Landeskontrollverband
Fusionsversammlung
GF Zimmer (LKV Saar)
1. Amelie Brandel: Erfolgsfaktor
Fruchtbarkeit bei der Milchkuh
Futtermittel-Prüfring Saar
Schaf- und Ziegenzuchtverband
Mitgliederversammlung
Mitgliederversammlung
Schaf- und Ziegenzuchtverband
Lehrgang für Schafund Ziegenhalter
Schaf- und Ziegenzuchtverband
3 Infoabende
2. Prof. Dr. hab. Sc. agr. Matthias
Schick : Arbeitsbelastung, Arbeitsorganisation und Zeitplanung in Milchviehbetrieben
Franziska Nicke, LWK: Pflege und
Düngung des Grünlandes für eine bedarfsgerechte Schaf- und Ziegenfütterung
1. Dr. Wagner, Tierarzt
2. Schulz, Tierwirt
3. Schönau, Ministerium für
Umwelt
4. Weidmann, Klauenpfleger
5. Dr. Philipczyk, Martinshof
6. GF Schmitt, LWK
1. Brill, Verbandsvorsitzender
2. GF Schmitt, LWK, Tierseuchenkassenbeiträge
( Aktuelle Verbandsfragen und
Fragen zur Schaf- und Ziegenhaltung und -zucht )
Preise auf ausgewählten Märkten
Die Fachabteilung notierte zu Monatsbeginn die jeweiligen Preise für Erzeuger auf ausgewählten Märkten im Bereich der tierischen Erzeugung.
Einen Überblick gibt die folgende Tabelle.
Tab.: Jahresdurchschnittspreise 2012
Bemerkung
Erzeugnis
o. MwSt.
2013 in €
Ø
monatliche
Preise*
2012 in €
Ø
monatliche
Preise*
Differenz
in €
Milch
Hochwald
Grundpreis in
Cent/ kg
36,12
29,42
+ 0,67
Jungbullen
Kühe
Färsen
E-P €/kg SG
E-P €/kg SG
E-P €/kg SG
3,80
3,00
3,66
3,89
3,10
3,54
- 0,09
- 0,10
+ 0,12
Absetzer ml.
Fresser ml.
Absetzer wl.
€/kg LG
€/kg LG
€/kg LG
3,14
2,85
2,33
3,32
2,95
2,23
- 0,18
- 0,10
+ 0,10
Zuchtfärsen
(Auktionen RUW)
Zuchtkälber
(Auktionen RUW)
HF-Kälber, 14 Tage alt, männlich
€/Stück
1.741
1.683
+ 58
€/Stück
421,25
n.n.
n.n.
€/Stück
87,67
118,42
- 30,75
S-P €/kg SG
25 kgGrundpreis
1,71
1,70
+ 0,01
54,96
54,64
+ 0,32
23,92
+ 0,08
Schweine
Ferkel
Eier
MAT (> 35 %
MaPu)
MLF (18/3er)
SES (44 % RP)
RES
Futterweizen
Futtergerste
Cent/Stück
L-Bodeneier an
24,00
Endverbraucher
Futtermittelpreise:
€/t
2.277,50
2.181,00
+ 96,50
€/t
€/t
€/t
€/t
€/t
273,96
459,33
316,42
193,32
173,13
259,69
431,73
290,13
201,00
193,86
+ 14,27
+ 27,60
+ 26,29
- 7,68
- 20,73
Die Preise für landwirtschaftliche Produkte im Bereich der Tierhaltung bewegten sich 2013
uneinheitlich. Die Rindfleischpreise tendierten nach unten. Der Milchpreis ist deutlich gestiegen. Letzterer sorgte aber für das allgemein bessere Stimmungsbild unter den Tierhaltern im
Jahr 2013 trotz erneut gestiegener Futtermittelpreise.
Veröffentlichungen der Abt. D
Aufgrund der geringen Personalkapazität und fehlender eigener Versuchsergebnisse beschränkten sich die Veröffentlichungen der Abt. D auf die in der Übersicht aufgeführten
Fachberichte.
Übersicht: Veröffentlichungen der Abt. D in 2013
Thema/Titel
Witterungsbedingt schlechtes Futter
Quotenbörsenergebnis April
Silage untersuchen lassen
Quotenbörsenergebnis Juli
Quotenbörsenergebnis November
veröffentlicht in …
RBZ-Nr. 5, S. 13
RBZ-Nr. 16, S. 11
RBZ-Nr. 25, S. 10
RBZ-Nr. 30, S. 14
RBZ-Nr. 46, S. 16
Neben den Berichten in der Fachpresse wurden darüber hinaus weitere Veröffentlichungen
für die angeschlossenen Fachverbände herausgegeben als Jahresbericht, als Fachinformation oder als Vorträge bei den jeweiligen Mitgliederversammlungen bzw. bei den Veranstaltungen der Verbände.
Tiertransportlehrgänge
Das Interesse an Nachschulungen zu Tiertransporten hat bedingt durch eine rückwirkende
Rechtsänderung stark nachgelassen. So fand 2013 kein Kurs statt.
Auszeichnungen in der Tierzucht
Übersicht: Kammermedaillen 2013 für besondere Leistungen in der Tierzucht und
Tierhaltung
Bereich
Medaille
Gold
Rinder
Silber
Bronze
Züchter/Halter
Schifferer und Stephan GbR, Blieskastel-Altheim
Streit Klaus, Merzig-Schwemlingen
Georg Ostermann, Nonnweiler-Schwarzenbach
Richard Schreiner, Blieskastel-Breitfurt
Helmut Reiter, Perl-Tettingen
Becker Karl-Heinz, Blieskastel-Böckweiler
Schmitt Werner, Wadern-Bardenbach
Die Ehrungen im Bereich Rinderzucht fanden anläßlich der Mitgliederversammlung der
Bezirkszüchtervereinigung Rheinhessen-Pfalz-Saar in Kaiserslautern statt.
Tiergesundheit und Tierseuchenkasse
Der Leiter der Abt. D der Landwirtschaftskammer ist kraft Gesetz geborenes Mitglied in der
Vertreterversammlung der Tierseuchenkasse des Saarlandes.
2013 fand nur eine Sitzung der Vertreterversammlung statt. Beratungsschwerpunkte waren
routinegemäß die Jahresrechnung 2012 und die Beitragssatzung sowie der Haushaltsplan
2014. Nicht unter die Routine fiel die Änderung der Beihilfesatzung zur BHV1-Sanierung.
Tierseuchenfälle wurden 2013, wie bereits eingangs erwähnt, mangels Fällen/Anträgen nicht
entschädigt.
Tierschutz
2013 gab es im Saarland keine schwerwiegenden Tierschutzfälle im Bereich Landwirtschaft.
Als Gutachter wurde die LWK im Berichtsjahr nur einmal vom Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) bei der Wertermittlung eines Pferdes in einem Tierschutzfall um Amtshilfe gebeten.
Lebensmittelskandale
Es ist bedauerlich, dass eine solche Rubrik im Jahresbericht der Landwirtschaftskammer
auftaucht. Aber leider zwingt die Realität dazu. Denn auch in 2013 war die Tierhaltung wieder von sogenannten Skandalen betroffen (Pferdefleisch, Aflatoxin B1 in Futter, falsch deklarierte BIO-Eier). Saarländische Tierhalter waren aber wieder nicht direkt betroffen. Indirekt
trifft ein „Skandal“ aber immer leider Alle.
4.1
Rinder
Milchleistungsprüfung (MLP)
Tab.: Kurzübersicht zur Milchviehhaltung und MLP im Saarland
Kontrolljahr 1.10.- 30.9.
1. Viehzählungsergebnis *)
Zahl der Milchviehhalter im Mai
Zahl der Milchkühe im Mai
(Quelle: Statistisches Landesamt)
2. MLP-Jahresabschluss
Zahl der MLP-Abschlussbetriebe
Zahl der MLP-Abschlusskühe
Zahl der MLP-Kühe je MLP-Betrieb
% der MLP-Betriebe an allen Haltern
% der MLP-Kühe an allen Kühen
Zahl der Herdbuchkühe
Durchschnittskuhzahl (A+B)
Durchschnittsleistung je MLP-Kuh *)
2012
2013
zum
Vorjahr
240
14.430
231
14.675
-9
+ 245
169
11.581
68,5
70,4
80,3
4.850
11.578
7.931
166
12.185
73,4
67,3
83,0
5.073
12.072
7.655
-3
+ 604
+ 4,9
+ 3,1
+ 2,7
+ 223
+ 494
- 276
*) mit 4,12 % Fett und 3,33 % Eiweiß (2012: 4,14 % Fett und 3,36 % Eiweiß)
Der Leistungseinbruch 2013 war sicher Folge der schlechten Grundfutterversorgung. Eine
Tatsache, die in ganz Deutschland festzustellen war.
Die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaftskammer im Bereich Rinder war bis zum
30.06.2013 die Durchführung der Milchleistungsprüfung bei Milchkühen. Dazu bediente sich
die Kammer des Landeskontrollverbandes Saar e.V.
Ab dem 01.07.2013 ging diese Aufgabe an den neuen Landeskontrollverband RheinlandPfalz-Saar e.V. über mit Sitz in Bad Kreuznach, der durch die Fusion der beiden LKV Rheinland-Pfalz und Saarland neu entstanden ist.
Damit verlor die Landwirtschaftskammer nach 43 Jahren eine wesentliche Aufgabe im Bereich Rinderzucht, die zum Teil durch die zukünftige Überwachung der MLP und Milchgüteprüfung im Saarland ausgeglichen wird.
Fleischrinderzucht
Die Landwirtschaftskammer führt die Feldprüfungen (Bullenkörungen) und Kuhbewertungen
für das Fleischrinderherdbuch-Bonn (FHB) im Saarland durch. Dabei werden die Betriebe
auch züchterisch und produktionstechnisch von der Landwirtschaftskammer beraten. 2013
wurden vier Bullen (2012: 3) und 14 Kühe (2012: 26) gekört/bewertet. Hauptrassen waren
Glanvieh und Fleckvieh. Auch 2013 blieben zu viele Kühe ohne Bewertung. Ursache war das
mangelnde Interesse der Züchter an der züchterischen Bewertung ihrer Tiere.
BVD und BHV1 Bekämpfung im Saarland
Die Landwirtschaftskammer war hier als Beratungsorganisation gefordert. Die BVD Sanierung lief 2013 im dritten Pflichtjahr. Die BHV1-Sanierung stockte weiter bei rund 80 % freier
Herden, wohingegen die BVD-Sanierung vorankam. Es wurden nur einzelne Virämiker gefunden, so dass von daher die BVD-Pflichtbekämpfung bereits in Frage gestellt wurde.
4.2
Schafe und Ziegen
Die Zahl der Schafe und Schafhalter (837) sinkt bereits seit einigen Jahren. Letzte Viehzählungsdaten liegen uns aus dem Jahr 2012 vor. Danach standen nach dem Statistischen Amt
des Saarlandes nur noch 7.335 Schafe im Land, was einem Rückgang von 18,9% gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Bei der Tierseuchenkasse waren dagegen 12.190 Schafe
gemeldet, -16,4% gegenüber 2011. Nur 11 Betriebe haben einen Bestand von über 100 Mutterschafen, davon etwa 6 Betriebe, die ihr Haupteinkommen aus der Schäferei erzielen.
Die Zahl der Ziegen ging von rund 3.000 Tieren auf 2.775 Ziegen
Gemeldet wurden 487 Ziegenhaltungen, davon wurden 3 hauptberuflich geführt.
Rassen, Herdbuchtiere und Zuchtbetriebe 2013 bei Schafen
Schafrassen
(alphabethisch geordnet)
Bentheimer Landschaf
Dorper
Graue Gehörnte Heidschnucke
Ile de France
Jakobschaf
Kr. Steinschaf
Merino-Landschaf
Milchschaf
Ouessant-Schaf
Rhönschaf
Shropshire
Skudden
Suffolk
Waldschaf
Weiße hornlose Heidschnucke
Zusammen:
Herdbuchtiere
Betriebe
0
65
94
0
21
7
83
5
35
34
7
19
60
17
27
474
0
3
2
0
1
1
1
1
2
1
1
2
2
1
1
19
zurück.
Rassen, Herdbuchtiere und Zuchtbetriebe 2013 bei Ziegen
Ziegenrassen
(alphabethisch geordnet)
Anglo-Nubier
Bunte Deutsche Edelziege
Burenziege
Thüringer Waldziege
Weiße Deutsche Edelziege
Walliser Schwarzhalsziege
Gesamt:
Herdbuchtiere
Zuchtbetriebe
2
47
37
2
45
14
147
1
2
5
1
2
1
12
Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzung
Leitungsprüfungen müssen bei allen Zuchtschafen und Zuchtziegen durchgeführt werden,
wenn die Tiere in die Herdbuchhauptabteilung A eingetragen werden sollen. Für Schaf- und
Ziegenrassen mit einer ausreichend großen Datenbasis an Leistungsprüfungsergebnissen
wird eine Zuchtwertschätzung nach anerkannten mathematisch-statistischen Verfahren
durchgeführt.
Je nach Zuchtrichtung wurden 2013 Fleischleistungs-, Milchleistungs- und Zuchtleistungsprüfungen durchgeführt. Hinzu kamen die Noten für die Wollqualität und eine Exterieur-Note.
Die Prüfungen wurden meist als Feldprüfungen im Zuchtbetrieb bzw. bei Veranstaltungen
des Zuchtverbandes durchgeführt. 22 Feldprüfungen auf Fleischleistung der Rasse Suffolk
wurden vom DLR Westpfalz vorgenommen. Neben den Tageszunahmen wurden hier auch
per Ultraschall die Muskel- und Fettdicke als Leistungsparameter gemessen. Eine Nachkommenprüfung eines Merinolandschafbockes fand als Nachkommenprüfung auf der
Prüfstation des DLR Neumühle statt.
Leistungsprüfungen 2013 bei Schafen und Ziegen
(Feldprüfungen)
Schafen
Zuchtwertteil
Fleischleistung
(Tägl. Zunahme)
Fleischleistung
(als Bemuskelungsnote)
Zuchtleistung
Woll- und Fellqualität
Exterieur
Milchleistung
(insgesamt/davon Vollabschlüsse)
Ziegen
121
19
78
1
148
45
79
165
0
19
0
133/48
Milchleistungsprüfung Ziegen (MLP Ziegen)
Im Berichtsjahr fusionierten die Landeskontrollverbände des Saarlandes und Rheinland-Pfalz
zum Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz-Saar e.V., was auch personelle Konsequenzen
zur Folge hatte. U. a. verzögerte sich die Auswertung der Ziegen- MLP, so dass die Daten
bis zur Erstellung dieses Jahresberichtes noch nicht vollständig vorlagen.
Anerkennung als Zuchtverband
Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer konnte der Landesverband der Schaf- und
Ziegenhalter im Saarland e.V. (LVSZ) rechtzeitig zum Ende des Berichtsjahres die Anerkennung als Zuchtverband nach dem geänderten Tierzuchtgesetz beim Umweltministerium beantragen.
Sonstiges
Zusammen mit dem LVSZ wurden für Schaf- und Ziegenhalter einige Veranstaltungen organisiert, bei denen insbesondere die Rassevielfalt dieser Tierarten dargeboten wurde. Die
verschiedenen Schaf- und Ziegenrassen zogen wieder viele interessierte Besucher bei den
unterschiedlichen Veranstaltungen an. Interessant wurde es für das Publikum, wenn im
Rahmen solcher Veranstaltungen Tierprämiierungen, Herdbuchaufnahmen oder Körungen
erfolgten. Durch die Kommentare bekam das Publikum mit, welche Kriterien bei solchen Bewertungen zugrunde gelegt wurden. Neben diesen züchterischen Maßnahmen waren die
Schafschurvorführungen immer gut besuchte Aktionen bei den Bauernmärkten, den Tierschauen oder den Bauern- und Erntedankfesten. Auch das Weiterverarbeiten der Wolle oder
Pflegemaßnahmen an den Tieren werden bei diesen Veranstaltungen gezeigt.
Fotos: Wollverarbeitung und Schafschur
Zwei Veranstaltungen sollen besonders erwähnt werden:
der Lehrgang für Schaf- und Ziegenhalter ist mittlerweile ein fester Bestandteil im
Jahresprogramm der Fachabteilung und des Schaf- und Ziegenzuchtverbandes.
Auch im Berichtsjahr nahmen wieder viele Interessierte auch aus Rheinland-Pfalz
und Hessen an dieser Fortbildungsveranstaltung teil.
Foto: Teilnehmer der Lehrfahrt
die Lehrfahrt der Schaf- und Ziegenhalter: 2013 ging es in die Eifel (NRW/RLP). Hier
zeigte die Schäferei Kulling, Blankenheim, wie man mit einer Schafrasse der „Roten Liste“, dem Bentheimer Landschaf, Landschaftspflege betreiben kann. Interessant war auch
der Zuchtbetrieb Welter, Bad Münstereifel, dessen Suffolkzuchtschafe auf Bundesebene
bekannt sind. Besonders für die mitgefahrenen Ziegenzüchter war der Biolandbetrieb Hof
Steinrausch in Wascheid bei Prüm interessant. Der Betriebsleiter stellte seine Milch- und
Käseproduktion sowie die Vermarktungswege vor.
4.3
Andere Nutztiere
Pferde
Die saarländische Pferdezucht wurde wie in den Vorjahren durch den Pferdezuchtverband
(PRPS) und den Pferdezuchtverein (PZV) gefördert und unterstützt. Die Landwirtschaftskammer hat hier keine nennenswerte Aufgabe zu erledigen. Im Zusammenhang mit einem
Tierschutzfall wurde die Fachabteilung vom Landesamt für Verbraucherschutz um Amtshilfe
bei der Wertschätzung eines Pferdes gebeten.
Schweine
Die Schweineerzeugung im Saarland erlebte auch 2013 keinen Aufschwung. Die Schweineproduktion im Saarland ist nur noch einzelbetrieblich von Bedeutung.
Farmwild
Farmwildhalter sind in zwei Verbänden organisiert und werden hier gut betreut, so dass bei
der Landwirtschaftskammer in 2013 keine Beratungsnachfrage war.
Geflügel, Kanninchen
Im Bereich Geflügel- und Kaninchenhaltung gab es 2013 keine nennenswerte Aktivität der
Landwirtschaftskammer.
Die Tätigkeit der Kammer im Bereich Geflügel ist in der amtlichen Überwachung begründet
(s. Punkt 4.6).
4.4
Futter und Fütterung
Im Fachbereich Futter und Fütterung bedient sich die Landwirtschaftskammer u. a. der Futteruntersuchungsdaten, die der Futtermittel-Prüfring Saar liefert. Über den Ring werden sowohl alle Grobfuttermittel wie beispielsweise Gras- und Maissilagen oder Heu, als auch die
Handelsfuttermittel beprobt und bei der LUFA Speyer untersucht.
Im Berichtsjahr wurden die in der Tabelle aufgeführten Grobfutterproben untersucht:
Futtermittel
bzw.
Betriebe
Probenzahl
Inhaltsstoffanalysen,
Energieschätzung
und Verdaulichkeit
Mineralstoffe
Proben
Untersuchungen
Proben
(Vorjahr)
(Vorjahr)
(Vorjahr)
Untersuchungen
(Vorjahr)
27 (41)
135 (205)
Grob-/Grundfutter
Betriebe
72 (97)
Grassilage 1
73 (94)
Grassilage 2
30 (32)
510
(544)
14 (14)
70 (70)
Grassilage 3, 4 u. 5
8 (12)
136
(204)
4
(4)
20 (20)
Maissilage
32 (56)
608 (1.008)
6
(4)
30 (20)
Sonst. Grundfutter *
6 ( 6)
(96)
2
(0)
(3.450)
53 (63)
Zusammen: 2012
149 (200)
1.241 (1.598)
96
2.591
0
(0)
255 (395)
*) Unter sonstige Grundfutter fallen: Heu, Heupellets, GPS und Gemengsilage.
Die Tierhalter bekamen pro Probe mindestens 17, bei der Maissilageuntersuchung 19 Parameter (Inhaltsstoffe, Energiewert, Verdaulichkeit etc.) mitgeteilt. Hinzu kamen evtl. Mineralstoffanalysen auf Wunsch der Tierhalter. Diese Untersuchungsergebnisse bilden die Grundlage einer praxisgerechten Futterberatung.
Als Folge eines kalten und verregneten Mais verzögerte sich die Silageernte in 2013 deutlich
gegenüber den Vorjahren.
Das nasskalte Frühjahr hatte negative Auswirkungen auf die Inhaltsstoffe und die Energiewerte. Dies führte dazu, dass die Silagen 2013 schlecht „gefüttert“ haben. Die nachfolgenden Tabellen und Graphiken zeigen die Ergebnisse im Vergleich zu den Vorjahren:
Grafik: Unterschiedliche Verteilung der Schnittzeitpunkte der Grassilage
des 1. Schnittes in den Jahren 2010 bis 2013
Tabelle: Inhaltsstoffe und Energiewerte der Grassilagen des 1. Schnittes der
letzten 5 Jahre
Untersuchungsergebnis der Grassilage 1. Schnitt 2012
im Vergleich zu den Vorjahren
Jahr
Trockenmasse
(g/kgFM)
Energie
(MJNEL/kg
TM)
Rohfaser
(g/kgTM)
Rohprotein
(g/kgTM)
nXP
RNB
g/kgTM)
(g/kgTM)
Gasbildung
(ml/200
mg)
2013
424
5,69
252
127
125
0
46,2
2012
426
5,68
263
141
126
2
44,2
2011
453
6,40
213
152
140
2
50,3
2010
405
5,97
237
145
132
2
46,3
2009
391
5,81
247
143
129
2
44,8
Grafik: Darstellung der Inhaltsstoffe und der Energiewerte
Etwa ein Drittel der Grobfuttermittel wurden auch auf ihre Mineralstoffgehalte hin untersucht.
Dies bedeutet, dass immer noch eine sehr große Zahl von Tierhaltern ihre Tiere wohlmöglich
nicht dem Mineralstoffbedarf angepasst ernähren.
Um die Stabilität der Grassilagen besser einschätzen zu können, wurden mit dem Messgerät
der Landwirtschaftskammer auch die pH-Werte ermittelt.
Die Untersuchungsbefunde wurden den Betrieben umgehend mitgeteilt. Zusätzlich erhielten
sie zur besseren Einschätzung ihrer Ergebnisse ein Infoschreiben, das die saarländischen
Vergleichswerte beinhaltete sowie die Soll- bzw. Zielwerte, die eine gute Silage erreichen
sollte. Eine Rationsberechnung informierte über die zu erwartende Milchleistung, die mit dem
vorhandenen Grobfutter erzielt werden kann.
Für die interessierten Tierhalter wurden die Ergebnisse im Rahmen der Mitgliederversammlung des Futtermittel-Prüfringes ausführlich dargelegt und besprochen, auch im Vergleich mit
den Auswertungen der rheinland-pfälzischen Prüfringe.
Untersuchungsergebnis der Grassilage 2. Schnitt 2013
im Vergleich zu den Vorjahren
Jahr
Anzahl der
Proben (n)
2. Schnitt
Trockenmasse
(g/kgFM)
Energie
Roh(MJNEL/k
faser
gTM)
(g/kgTM)
Rohprotein
(g/kgTM)
nXP
g/kgTM)
RNB
(g/kgTM)
2013
30
421
5,93
225
143
131
2
2012
32
430
5,77
238
149
130
3
2011
41
465
5,90
226
148
128
3
2010
44
449
5,98
237
150
134
3
Wie aus der Tabelle zu entnehmen ist, waren die Werte des 2. Schnittes der Grassilage
2013 deutlich besser und damit näher an den Zielwerten als der 1. Schnitt.
Etwas besser aber sicherlich nicht als „gut“ zu beurteilen sind die Maissilageergebnisse des
Jahres 2013, wie die nachstehende Tabelle verdeutlicht.
Jahr
2013
2012
2011
2010
2009
Untersuchungsergebnisse der Maissilage 2013
im Vergleich zu den Vorjahren
Anzahl
TM
Energie
Stärke
Rohder Proben (g/kgFM) (MJ NEL/ (g/kgTM) protein
kgTM)
(g/kgTM)
32
329
6,64
329
75
56
352
6,51
314
74
61
343
6,66
326
79
59
332
7,21
334
80
62
342
7,08
334
75
nXP
g/kg
TM)
132
130
133
139
138
RNB
(g/kgTM)
-9
-9
-8
-9
-10
Zur bedarfsgerechten Fütterung mussten wieder Handelsfuttermittel zugekauft werden.
Dadurch verteuerte sich die Milchproduktion über den Kostenfaktor Futter.
Neben den Grob- oder Grundfuttermitteln wurden nachstehend aufgeführte Handelsfuttermittel beprobt:
Sonstige Futtermittel 2013
- Kraft- und Spezialfutteruntersuchungen, Mischfuttermittel
(in Klammern Zahlen des Vorjahres)
Anzahl
Futter
Beanstandet
Proben
Milchleistungsfutter
3 (2)
0 (0)
Rindermineralfutter
1 (3)
1 (2)
Getreidemischungen
2 (3)
0
Eiweißfuttermittel
1 (4)
0 (0)
(Rapsschrot, -expeller, Sojaschrot)
Maisschrot
1 (0)
0 (0)
Getreide-Erbsen-Gemisch
11(1)
0
Glycerin
1 (0)
0 (0)
Alle
20 (24)
1 (2)
Das Mineralfutter musste wegen Unterschreitungen des Ca-Gehaltes beanstandet werden.
Die Beanstandung wurde zwischen dem Kunden und Firma geregelt.
Da unsere hochleistenden Tiere sehr sensibel auf verunreinigte Futtermittel reagieren, wird
hin und wieder eine mikrobiologische Untersuchung (Hefen, Schimmelpilze und Bakterien) in
Auftrag gegeben. Insbesondere dann, wenn die Ursache für bestimmte Probleme im Stall
nicht eindeutig geklärt werden können.
Diese Untersuchungen sind relativ teuer, zeigen aber auch ein hohes Verantwortungsbewusstsein der saarländischen Landwirte/Nutztierhaltern gegenüber dem Verbraucher und
den Tieren.
Sonstiges
In Ergänzung des Vortrages von Frau Nicke anlässlich der Mitgliederversammlung des saarländischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes wurde eine Grünlandbegehung und ein Gräserbestimmungskurs organisiert.
Fotos: Teilnehmer bei der Gräserbestimmung und Grünlandbonitierung
4.5
Legehennenbetriebsregister
Im Berichtsjahr wurden 5 neue Ställe registriert und für diese Erzeugercods vergeben. 22
Betriebe wurden hinsichtlich der Zahl der Legehennenplätze überprüft. In 4 Ställen wurde die
Änderung der Haltungsart beschieden.
4.6
Vermarktungsnormen und Handelsklassen
Vermarktungsnormen Eier
Ein Discounter wurde wegen Verstoß gegen die Vermarktungsnormen verwarnt und 12
Packstellen wurden überprüft.
Zu den Aufgaben der Landwirtschaftskammer in diesem Bereich gehört die regelmäßige,
risikoorientierte Überwachung der Unternehmen, statistische Auswertungen für das Land
und die BLE sowie die Beratung über die Zulassungsvorschriften für Packstellen und Erzeugerbetriebe.
Handelsklassen für Fleisch
Im Saarland gab es auch 2013 keinen klassifizierungspflichtigen Betrieb.
4.7
Milchquoten
Die Landwirtschaftskammer ist zuständige Übertragungsstelle für Milchquoten außerhalb der
Milchquotenbörse und Regionalstelle für Angebote an die Milchquotenbörse West über die
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.
Saarländische Angebote und Nachfragen an die Milchquotenbörse West
Jahr
Mittlerer Börsenpreis in Cent
Angebote Zahl
Angebotsmenge in kg
Erfolgreiche Angebote
Übertragene Menge in kg
Erfolgreiche Nachfrager
Zugeteilte Menge in kg
Saldo in kg (Zufluss/Abfluss)
Quotenabfluss seit 2000 in kg
2013
3,66
16
1.769.370
11
1.150.935
12
996.722
- 154.213
- 1.378.181
2012
10,33
16
1.686.459
11
1.359.324
26
2.273.000
913.676
- 1.223.968
Wie aus der Tabelle oben ersichtlich ist, nahm die Angebotsmenge auch 2013 zu. Leider ist
aber die zugeteilte Menge für das Saarland deutlich zurückgegangen, so dass der Quotenabfluss seit Einführung der Börse wieder angestiegen ist und zwar um rund 155.000 kg
Milchquote auf rund 1,3 Mio. kg Quote.
Übertragungen außerhalb der Börse im Saarland
Anzahl
Alle
Rückübertragungen
Einzug Landesreserve
Gesamtbetrieb
Pächter
Gründung
Gesellschaft
Auflösung
Gesellschaft
Verwandte
Menge/Fall
Menge in kg
2013
2012
2.838.042
4.427.574
117.147
629.739
2013
25
2
2012
23
8
0
0
0
0
2
17
0
5
854.719
642.268
0
156.416
2
2
1.010.814
1.408.136
0
0
0
0
2
8
213.094
113.522
2.233.283
192.503
Bei den Übertragungen außerhalb der Börse ist die gestiegene Zahl der Pachtübernahmen
auffällig. Dies lag wohl am kommenden Ende der Quote 2015 und der damit folgenden Verunsicherung der Milcherzeuger bei gleichzeitiger Tendenz zur Überlieferung.
4.8
Hi-Tier (Herkunfts- und Informationssystem Tiere)
Die Landwirtschaftskammer ist die im Saarland beauftragte Regionalstelle für die Meldungen
zur Rinder-, Schaf- und Ziegen- sowie Schweinedatenbank des Hi-Tier. Allein die Stichtagsmeldungen erfolgen seit dem 01.01.2013 über die Tierseuchenkasse an das Hi-Tier.
Rinderdatenbank
Übersicht: Vorgänge Rinderdatenbank
ohne Stornomeldungen und Systemdaten mit Direktmeldungen Halter
Jahr
2012
2013
Rinderbestände/Meldungen zum 01.01.
813
784
Geburten
19.397
19.726
Zugänge
11.703
11.353
Abgänge
25.102
25.215
Tod/Verendungen
2.762
2.934
Exporte/Versendungen
31
21
EU-Einfuhren
249
324
Schlachtungen
2.705
2.104
Ohrmarken-Nachprägungen
4.624
4.806
Tierpass-Nachbestellungen
93
270
Ersterfassungen
65.695
65.695
Gesamtvorgänge
132.361
132.448
Saldo Bewegungen
66.444
66.824
Die Zahl der Meldevorgänge in der Rinderdatenbank ist seit Jahren relativ stabil.
Schaf- und Ziegendatenbank
Übersicht: Schaf- und Ziegendatenbank 2012
Stichtagsmeldung
Schafe
Zugangsmeldung
Schafe
Stichtagsmeldung
Ziegen
Zugangsmeldung
Ziegen
ja
Anzahl
Meldebetriebe
2013
19
Anzahl
Meldebetriebe
2012
35
nein
ja
nein
ja
nein
ja
nein
1029
361
ja
ja
ja
ja
51
43
Meldende
1099
439
Betriebe
Die Zahl der Betriebe mit Stichtagsmeldung aber ohne Zugangsmeldung in 2013 erstaunt
und ist wahrscheinlich Folge der Umstellung der Meldung auf die Tierseuchenkasse.
Schweinedatenbank
Übersicht: Schweinedatenbank 2012
Stichtagsmeldung
Schweine
nein
Zugangsmeldung
Schweine
ja
Anzahl
Meldebetriebe 2013
33
Anzahl
Meldebetriebe 2012
35
ja
nein
177
361
ja
ja
81
43
Meldende Betriebe
291
261
Die gestiegene Zahl der meldenden Betriebe zur Schweinedatenbank ist erstaunlich und
hängt wahrscheinlich auch mit der Umstellung auf die Meldung zur Tierseuchenkasse zusammen.
4.9
Sonstiges
Meisterausbildung
2013 fand wieder ein Meisterkurs statt. Da der Fachlehrer für Tierproduktion im Sommer zum
Kammerdirektor ernannt worden war, musste aus personellen Gründen (noch keine Ersatzlehrer eingestellt) die Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Fach Tierische Erzeugung an
das Landwirtschaftszentrum der LWK Nordrhein-Westfalen „Haus Riswick“ übertragen werden. Der Fachlehrer/Kammerdirektor und ein weiterer Lehrer begleiteten die Meisteranwärter
eine Woche im Dezember 2013 nach Riswick.
Kontrollen zum Betriebszertifikat „vom SAARLANDwirt“
2013 fanden keine Kontrollen statt.
5. Betriebswirtschaft und Markt
5.
Betriebswirtschaft
Der Abteilung E ist die Geschäftsführung folgender Ausschüsse der Landwirtschaftskammer
zugewiesen:




Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung
Nebenberufliche Landwirtschaft
Bildung und Landfrauenangelegenheiten
(Bericht hierzu unter Punkt 2 -Aus- und Fortbildung-)
Der Ausschuss für Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung hatte im Berichtsjahr den
von der Landwirtschaftskammer jährlich herausgegebenen Schätzungsrahmen für Aufwuchsschäden beschlossen. Zuvor hatten Mitglieder des Ausschusses sowie je ein Vertreter
des Bauernverbandes Saar und der Vereinigung der Jäger des Saarlandes einen entsprechenden Entwurf erarbeitet.
5.1
Beratung und Buchführung
Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 12/13 sank der Gewinn aller identischen saarländischen
Haupterwerbsbetriebe nur geringfügig um 0,6 % auf 54.401 €. Allerdings entwickelten sich
die Gewinne im Acker- und Futterbau gegenläufig.
Aufgrund einer deutlich besseren Ernte und gestiegenen Produktpreisen konnten die Ackerbaubetriebe ihr Ergebnis um fast 50 % steigern. Mit 148 ha erwirtschafteten die 12 Ackerbaubetriebe in 12/13 einen Gewinn von 90.222 €. Besonders interessant ist die Verwertung
der eigenen Produktionsfaktoren in diesen Betrieben. Bei einer Nettorentabilität von 151 %
erreichten die Ackerbaubetriebe einen Unternehmergewinn von 30.004 €.
Sinkende Milchleistungen aufgrund der deutlich schlechteren Grassilagequalitäten und teures Kraftfutter ließen die Unternehmensergebnisse der Futterbaubetriebe um 16 % und der
Milchviehbetriebe um 13 % zurückgehen. Die Gewinne lagen um 15 % bzw. 9 % unter dem
5 Jahres Durchschnitt.
Die Gewinne der Verbundbetriebe stiegen in diesem Jahr aufgrund des höheren Einflusses
des Ackerbaus um 12 % auf 52.872 €.
Grafik:
Gewinne 12/13 im Vergleich zum Vorjahr und dem 5 Jahres Ø
Gewinne identischer Haupterwerbsbetriebe nach Hauptgruppe
Anzahl der Betriebe
99
12
60
50
10
27
100.000 €
Unternehmensergebnis in €
90.000 €
-0,6%
+47%
-16%
-13%
-54%
+12%
80.000 €
70.000 €
60.000 €
50.000 €
07/08-11/12
40.000 €
2011/12
30.000 €
2012/13
20.000 €
10.000 €
-
€
Alle Betriebe
Ackerbau
Futterbau
Milchvieh
sonst.
Futterbau
Verbund
07/08-11/12
55.641 €
56.433 €
60.796 €
32.400 €
49.716 €
2011/12
54.754 €
61.360 €
56.883 €
63.556 €
23.519 €
47.085 €
2012/13
54.401 €
90.222 €
47.926 €
55.344 €
10.834 €
52.872 €
Im Durchschnitt aller Betriebe wurde eine Nettorentabilität von 85,6 % erreicht. Eine angemessene Entlohnung ihrer eingesetzten eigenen Produktionsfaktoren wurde damit deutlich
verfehlt und die meisten Unternehmerfamilien mussten Lohnverzicht üben. Dem durchschnittlichen Futterbaubetrieb fehlte sogar 14.788 € zu einer angemessenen Faktorentlohnung. Auch die bereinigte Eigenkapitalbildung sank auf durchschnittlich 7.647 € und verfehlte
damit den geforderten Wert von 10.000 €. Der für Investitionen zur Verfügung stehende Betrag (Cash Flow III) sank um 4,3 % auf 29.550 €. Die Nettoinvestitionen stiegen dagegen von
12.840 € auf 36.624 €. Die Betriebe führten dennoch Wachstumsinvestitionen insbesondere
in der Milchviehhaltung durch.
Während das erfolgreiche Viertel hervorragende und der Durchschnitt noch akzeptable Ergebnisse erzielt hatten, brach der Gewinn in dem Viertel der weniger erfolgreichen Betriebe
um 75 % ein. Für Haupterwerbsbetriebe war ein Gewinn von 8.078 € auf 118 ha mit durchschnittlich 36 Kühen absolut unzureichend. Der Cash Flow III war bei dem weniger Erfolgreichen Viertel im Berichtsjahr negativ.
Für das neue Wirtschaftsjahr 13/14 erwartete die Landwirtschaftskammer wieder eine Annäherung der Ergebnisse zwischen den Betriebsgruppen. Getreide- und Rapspreise sanken
zur Ernte 2013 deutlich ab und konnten das sehr hohe Niveau aus dem Vorjahr nicht erreichen. Aufgrund der Witterung konnten die Milchviehbetriebe den ersten Grassilageschnitt
erst im Juni durchführen und die Energiegehalte lagen noch niedriger als im Vorjahr.
Erneut zeigten die volatilen Märkte die Bedeutung von Risiko- und Finanzplanung. Die
Landwirtschaftskammer hat daher die Liquiditätsplanung in ihr Beratungsangebot aufgenommen, in der mit Hilfe der Buchführung der Vorjahre der Landwirt seine monatliche Liquidität planen kann. Liquiditätspläne forderten allerdings hauptsächlich Banken bei größeren
Investitionsvorhaben an.
Die Investitionsbereitschaft war trotz der volatilen Märkte ungebrochen hoch. Motiviert durch
die günstigen Zinsen, die Investitionsförderung, die Milchpreisentwicklung, die auslaufende
Milchquotenregelung und den anstehenden Generationswechsel im Betrieb investierten vor
allem Milchviehhalter. Dies führte zu starker Nachfrage nach Bauberatung und Beratung zu
Investitionsentscheidungen und Investitionsförderungen. Die Unternehmer interessierten sich
verstärkt für:
 den Neubau von Kuhställen, wobei der alte Boxenlaufstall zum Jungviehstall
umgenutzt wird;
 arbeitswirtschaftliche Erleichterungen durch den Einsatz von automatischen
Melksystemen;
 Um- und Neubau von Legehennenställen;
 Mehrzweckhallen und
 Photovoltaikanlagen und Biogasanlagen zur Diversifizierung der landwirtschaftlichen
Einkommen.
Da die Investitionsvolumen bei Biogasanlagen und Kuhställen regelmäßig über 1.000.000 €
und damit über den verfügbaren Sicherheiten lagen, mussten die Banken die Projekte selbst
in die Besicherung einbeziehen und sogar teilweise Personalkredite vergeben. Um den
landwirtschaftlichen Unternehmer bei der Finanzierung seines Projektes zu unterstützen,
erstellte die Landwirtschaftskammer auf Wunsch der Banken Businesspläne.
Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen klang nach dem Auslaufen der Investitionsförderung für PV Anlagen zum 1.1.2010 und aufgrund der reduzierten Einspeisevergütung ab. Die
Landwirtschaftskammer war aber weiter in der Beratung zur Wirtschaftlichkeit gefragt. Interessant waren Photovoltaikanlagen vor allem, wenn erzeugter Strom selbst verbraucht wurde. Daneben förderte die Beratung diesen Bereich durch die Erhebung der monatlichen
Stromerträge von ca. 62 landwirtschaftlichen Photovoltaikanlagen in 39 Betrieben und den
Informationsaustausch durch monatliche Rundschreiben an die PV Anlagenbetreiber (siehe
5.6). Aufgrund dieser realen Daten konnten investitionswillige Landwirte gut über die Wirtschaftlichkeit entscheiden.
Die in den letzten Jahren eingeführte Buchführungsauswertung von saarländischen Betrieben bot einen hervorragenden horizontalen und vertikalen Vergleich über die ökonomische
Leistungsfähigkeit des eigenen Unternehmens. Insbesondere vor Investitionen, war die
Buchführungsauswertung sehr hilfreich für die weitere Betriebsplanung. Mit dem „AGRICON“
- Auswertungsprogramm der Landwirtschaftskammer Hannover erhielt der Landwirt auf 5
Seiten ein Spiegelbild seines Unternehmens, das er mit den Vorjahren aber auch anderen
saarländischen (anonymen) Betrieben vergleichen konnte.
Seit 2006 erfolgte die Betriebsplanung mit dem auf Excel basierenden JUP – Programm
(Jahresabschlussanalyse – Unternehmenscontrolling – Planung) aus Baden – Württemberg.
Die Buchführung konnte nach Einlesen der CSV Dateien mit horizontalen und vertikalen
Vergleichen ausgewertet werden. In dem Planungsmodul wurden bis zu vier Alternativen für
einen Betrieb berechnet und miteinander verglichen. Für die AFP–Förderung wurde eine
Alternative im IST und ZIEL–Jahr kalkuliert.
Die Beratung der Landwirtschaftskammer unterstützte die Landwirte in der Entwicklung von
Lösungsansätzen über Wachstum, Konsolidierung oder aber Ausstiegsplanungen sowie den
Verhandlungen mit den beteiligten Banken.
5.2
Investitionsförderung
Mit der Agrarinvestitionsförderung (121) und der Förderung von Investitionen zur Diversifizierung (311) unterstützten die EU, der Bund und das Land die Investitionstätigkeit der Landwirte. Die Investitionen führten zu verbesserten Lebens-, Arbeits- und Produktionsbedingungen.
Insbesondere Investitionen im Bereich der nachhaltigen, tiergerechten und multifunktionalen
Landwirtschaft dienten auch den Interessen der Verbraucher. Landwirte konnten 10 bis 35
prozentige Zuschüsse auf das Nettoinvestitionsvolumen beantragen.
Seit Mitte 2012 konnten zunächst keine neuen Anträge berücksichtigt werden, da die Haushaltsmittel bereits durch vorliegende Anträge reserviert waren. Da ein Teil der geplanten
Vorhaben nicht realisiert wurde, konnte dieser Antragsstau durch die Erteilung einer generellen Vorabgenehmigung für Investitionen nach dem AFP und FID Mitte 2013 aufgelöst werden. Viele Betriebsleiter hatten sich jedoch bereits damit abgefunden, dass sie frühestens in
2014 oder 2015 in der neuen Förderperiode einen Zuschuss erhalten können, und somit
insbesondere größere Baumaßnahmen und Investitionen verschoben.
Foto: Offenfrontstall für 85 Milchkühe
Die Investitionsbereitschaft der Landwirte war in 2013 erneut sehr hoch. Das geförderte Nettoinvestitionsvolumen in AFP und FID zusammen lag bei ca. 5,6 Mio. €. 32 Betriebe erhielten
Zuschüsse in Höhe von 1,41 Mio. €. Im Bereich der Milchviehhaltung war ein großes Interesse für neue Kuh- und Jungviehställe aber auch arbeitszeitsparende automatische Melksysteme festzustellen. Im Bereich der Grundfuttervorlage boten sich weitere Möglichkeiten der
Arbeitserleichterung an. Neben der Milchviehhaltung wurde im Bereich der Legehennen investiert. Weitere Schwerpunkte waren die Investitionen in Hallen, Fahrsiloanlagen und Melktechnik.
Foto: Mobile Hühnerställe für die Freilandhaltung sind gefragt.
Neben der deutlich gestiegenen Investitionsbereitschaft war im Bereich der Planungen für
die Milchkuhhaltungen eine deutliche Erhöhung der durchschnittlichen Bestandsgrößen zu
verzeichnen, was auch zu größeren Gesamtinvestitionsvolumen führte. Die deutlich größeren Stallungen erforderten erheblichen zeitlichen Aufwand bei Planung, Finanzierung, Baugenehmigungs- und Förderverfahren, so dass der Betreuungszeitraum durch die Landwirtschaftskammer sich deutlich ausdehnte. Ebenso war eine wesentlich höhere Sensibilität für
Fragen des Kuhkomforts und tiergerechter Haltungsverfahren vorhanden. Durch die Absenkung des Höchstförderbetrages reduzierte sich die Förderquote in diesen Betrieben erheblich. Schon bei einem Investitionsvolumen von 1 Mio. € sank der Fördersatz von 35 % auf
24,9 %.
Agrarinvestitionsförderung (AFP)
2007-11
2012
2013
Zahl der geförderten Betriebe
105
18
20
Bewilligte Zuschüsse, €
6.836.229
2.087.475
1.117.188
Investitionsvolumen, €
24.077.734
6,9 Mio.
3,87 Mio.
Mittelabrufe, €
5.312.244
2.176.249
1.536.276
Ställe Milchvieh
17
7
2
Ställe andere
28
1
3
Hallen, Lager
40
4
13
Gewächshäuser
6
1
Güllebehälter
7
Fahrsilo
7
4
2
Innentechnik
11
3
1
Verarbeitung eigener Produkte
2
1
Winzergebäude oder Einrich6
tungen
2007-13
143
10,04 Mio.
34,8 Mio
9.024.769
26
32
57
7
7
13
15
3
6
Die Förderung von Investitionen im Bereich der Diversifizierung (FID) nahmen 2013 wieder
12 Betriebe in Anspruch.
Das durchschnittliche geförderte Investitionsvolumen erreichte in der Förderperiode 20072013 etwa 243.000 € im AFP und 142.000 € im FID.
Investitionen zur Diversifizierung (FID)
2007-11
2012
2013
Zahl der geförderten Betriebe
132
2
12
Bewilligte Zuschüsse, €
2,1 Mio.
40.000
292.750
Investitionsvolumen, €
18,8 Mio.
160.000
1.771.000
Mittelabrufe, €
1,95 Mio.
172.111
146.577
Ställe andere
12
1
Hallen, Lager
7
1
6
PV-Anlagen
108
Biogasanlagen
3
1
Direktvermarktung
4
2
Ferienwohnungen
2
1
Sonstiges
2
2
5.3
Markt und Vermarktung
5.3.1
Zertifikat „vom SAARLANDwirt“
2007-13
146
2,4 Mio.
20,7 Mio.
2,27 Mio.
13
14
108
4
6
3
4
Nach Kündigung eines Betriebes im Jahr 2013 nahmen
zum Jahresende nur noch 19 Betriebe am Betriebszertifikat (BZ) teil. Das BZ wurde auch 2013 nicht aktiv
beworben.
5.3.2
Saarländisches Qualitätszeichen
Qualitätszeichen Saarland QZSL
"Gesicherte Qualität mit Herkunftsangabe"
Der Lizenzvertrag zwischen dem Ministerium und der Landwirtschaftskammer für die vorgenannte Produktgruppe bestand auch 2013. Es wurden aber keine Zeichennutzungsverträge
abgeschlossen, so dass das Zeichen 2013 im Saarland nicht genutzt wurde.
5.3.3
Bauernmärkte und Bauernläden
Bauernmärkte
a)
Bauernmärkte, die zur ständigen Einrichtung wurden:
 Saarbrücken
(Samstag)*
 Saarlouis (Samstag)*
 Neunkirchen
(Freitag)
 Homburg (Donnerstag)
 Merzig
(Donnerstag)
*vom Einkaufsleben her die besten Standorte
b)
neben den Bauernmärkten, die zur ständigen Einrichtung wurden, werden weitere
Bauernmärkte saisonal bzw. an Aktionstagen und im Rahmen anderer Großveranstaltungen durchgeführt.
Bauernläden bzw. Hofläden,
a)
die Betrieben mit dem Betriebszertifikat „vomSaarlandwirt“ angeschlossen waren
 Leibrock, Neunkirchen-Eschweilerhof
b)
die der Fördergemeinschaft „Einkaufen auf dem Bauernhof“ angehörten
 Adam, Siersburg-Rehlingen-Gerlfangen
 Johannes, Mettlach-Wehingen
 Kany, Kleinblittersdorf-Bliesransbach
 Kessler, Kleinblittersdorf-Bliesransbach
 Leibrock, Neunkirchen-Eschweilerhof
c)
die Betrieben angeschlossen waren, die nach den Demeter-Richtlinien wirtschaften
 Latz, Saarwellingen
 Neukahlenbergerhof, Blieskastel
 Haus Sonne, Walsheim
 Schmidt, Mandelbachtal–Ommershein
 Verein für Sozialpsychiatrie, Demeter-Gärtnerei, Wallerfangen
d)
die Betrieben angeschlossen waren, die nach den Bioland-Richtlinien wirtschaften
 Allwicher, Wintringer Hof, Kleinblittersdorf
 Brengel, Brenschelbach
 Comtesse, Wadgassen
 Kany, Kleinblittersdorf-Bliesransbach
 Kempf, St. Wendel- Osterbrücken
 Leinenbach, Schwalbach-Hülzwelier
 Meiers, Losheim am See-Rimlingen
 Paul, Nalbach-Piesbach
 Wack, Mandelbachtal-Ommersheim
 Wenzel, Blieskastel-Ballweiler
e)
deren Betreiber keinem Interessenverband angehörten
 Beck, St. Ingbert-Rohrbach
 Bernauer & Ernst, Heusweiler
 Benz, St.Wendel
 Bies/ Hector, Kleinblittersdorf-Bliesransbach
 Boßert, St.Wendel
 Jager, Rissenthal











5.3.4
Joseph, Tholey- Hasborn
Krämer, Schmelz
Maurer, Saarbrücken- Güdingen
Pick, Homburg – Einöd
Schlosser, Marpingen-Urexweiler
Schmitt, Merzig-Menningen
Schneider, St. Wendel-Dörrenbach
Stephan, Oberthal
Welsch, Saarlouis-Lisdorf
Weingart, Blieskastel-Biesingen
Zenner, Siersburg-Rehlingen-Gerlfangen
Fördergemeinschaft Einkaufen auf dem Bauernhof
Im Jahr 2013 waren noch 8 Betriebe Mitglieder
in der Fördergemeinschaft
Regionale Produkte
Regionale Produkte lagen im Trend. Immer mehr Verbraucher bevorzugten regionale Produkte. Für die Direktvermarkter galt es deshalb diesen Wettbewerbsvorteil, sozusagen aus
erster Hand, zu nutzen. Aber auch der Einzelhandel (bzw. -handelsketten) und die Gastronomie versucht/en diesen Marktvorteil zu nutzen. Mit dem Angebot an regionalen Produkten
sollten bisherige Kunden gebunden und neue Kunden gewonnen werden.
Die Landwirtschaftskammer unterstützte die Direktvermarkter mit z.B. Weiterbildungsveranstaltungen und war als Partner in mehreren Projekten und Initiativen die die Vermarktung
einheimischer Produkte förderten eingebunden.
5.3.5
Produktinformationen, Öffentlichkeitsarbeit,
Schulung für Kursleiterinnen
Nach wie vor war das Interesse an Produktinformationen mit praxisbezogenen Demonstrationen für den Verbraucher sehr groß. Um der großen Nachfrage in den eigenen Reihen gerecht zu werden, bildete der Landfrauenverband als Bildungseinrichtung interessierte Mitglieder zu Multiplikatoren aus, die dann als Kursleiterinnen vielfach im Einsatz waren.
Die Landwirtschaftskammer war an der Weiterbildung beteiligt und führte im Berichtsjahr
wieder eine Schulung durch. Die Verwendung von regionalen Produkten stand bei diesen
Schulungen immer im Vordergrund. Thema der Veranstaltung im Jahr 2013 war der Senfanbau und Senfspezialitäten aus der Region sowie deren Verwendungsmöglichkeiten in der
Küche.
Foto: Kursleiterinnenschulung
Grünkohlessen in der Halle der Lisdorfer Frischgemüse
Im Berichtsjahr fand das 12. Lisdorfer Grünkohlessen statt. Auch im elften Jahr stieß dieser
nunmehr zur Institution gewordene „Lisdorfer Grünkohltag“ auf sehr großen Anklang.
Foto: Grünkohlkörbe für die Gewinner
des Grünkohl-Quiz
Produktinformationen
Für die Beschicker des Bauernmarktes wurden Produktinformationen zu regionalen Gemüsen erarbeitet, die diese an ihre Kunden weitergeben konnten.
5.3.6
Urlaub auf dem Bauernhof
Im Saarland boten etwa 20 landwirtschaftliche Betriebe Urlaub auf Bauern- und Reiterhöfen
an. Unter den Reiterhöfen gab es Betriebe, die sich auf Reiterferien für Kinder und Jugendliche spezialisiert haben.
Landwirtschaftliche Betriebe mit Ferienangeboten boten überwiegend Ferienwohnungen an,
einige wenige Betriebe boten Ferienzimmer an.
Die Zahl der angebotenen Ferienwohnungen je Betrieb variierte zwischen 1 und 6 Ferienwohnungen. Die Betriebe waren überwiegend klassifiziert, die meisten lagen im 3-4 Sterne Bereich.
Auch bei der Verpflegung unterschieden sich die Angebote. Es gab Betriebe auf denen sich
die Feriengäste komplett versorgen mussten, andere boten Frühstück, Brötchenservice oder
Produkte aus der betriebseigenen Direktvermarktung an. Die Freizeitangebote reichten von
Sauna über Schwimmbad bis hin zu geführten Kräuterwanderungen.
Die Betriebe boten ihre Ferienangebote in verschiedenen Anbieterverzeichnissen und Internetplattformen an. Die meisten Betriebe verfügten über eine eigene Homepage.
Verein Urlaub auf dem Bauernhof e.V.
Logo: Verein Urlaub auf dem Bauernhof e.V.
Logo: Verein NatUrlaub e.V.
Dem 1995 gegründeten Verein „Urlaub auf dem Bauernhof e. V“ gehörten 2013 acht Betriebe an. Dieser Verein kooperierte mit dem Verband „Urlaub auf Bauern- und Winzerhöfen“ in
Rheinland-Pfalz, wobei die saarländischen Anbieter als Mitglieder integriert waren. Nur durch
diese Kooperation war es dem saarländischen Verein überhaupt möglich an Messen, Ausstellungen und Aktionen teilzunehmen, da der Verein aufgrund seiner geringen Mitgliederzahl dies personell nicht alleine leisten könnte.
Von den acht Betrieben des Vereins inserierten sechs Betriebe im Anbieterkatalog des Vereins NATURlaub auf Winzer- u. Bauernhöfen Rheinland-Pfalz-Saarland e. V.
Foto:
Anbieterkatalog: Natur- und Erlebnisurlaub Winzer- und Bauernhöfe
Über den Verein „NatUrlaub“ präsentierten sich die Betriebe auch auf dem Internetportal
„Landsichten“.
Logo: Landsichten
Fotoaktion des Vereins Urlaub auf dem Bauernhof
Ob auf der eigenen Homepage, im Hofprospekt oder der gemeinsamen Anbieterplattform
Landsichten – aussagekräftige Fotos waren unverzichtbar. Aus diesem Grund hatte der Verein im Frühjahr/ Sommer eine gemeinsame Fotoaktion durchgeführt. Ziel war es, nicht nur
Bilder von den beteiligten Betrieben zu erhalten, sondern auch Fotos, die Lust auf Urlaub im
Saarland machen sollten. Finanzielle Unterstützung erhielt der Verein durch Fördermittel des
Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Organisatorisch wurde der Verein durch die
Landwirtschaftskammer unterstützt.
5.3.7
Berichterstattung über das Marktgeschehen
Die Landwirtschaftskammer für das
Saarland erfasste in Zusammenarbeit mit der AgrarmarktInformationsgesellschaft mbH (AMI)
in Bonn wöchentlich Preise für Getreide und Eier, zweimal im Monat
Preise für Dünger sowie einmal im
Monat Futtermittelpreise.
Die nachstehenden Abbildungen stellen die Preisentwicklung für verschiedene Getreidefrüchte und Betriebsmittel 2013 dar. Zusätzlich zur Marktdatenlieferung an die AMI veröffentlichte die Landwirtschaftskammer für das Saarland die erhobenen Daten in ihrem Mitteilungsblatt, der Rheinischen Bauernzeitung. Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.
5.4
Milchverbrauchsbeihilfen und Überwachungsstelle
Schulmilchbeihilfe
Die Landwirtschaftskammer war 2013 zuständige Landesstelle für die Schulmilchbeihilfe.
Im Jahr 2013 wurde keine Einrichtung mit verbilligter Schulmilch beliefert. Damit ruht die
Maßnahme im Saarland nun im elften Jahr.
Überwachungsstelle für Milch, Butter und Käse
Die Landwirtschaftskammer für das Saarland war auch 2013 Überwachungsstelle im Sinne
der Butter- und Käseverordnung.
5.5
Landtechnik, Bauwesen
Das zuvor schon erwähnte positive Investitionsklima – insbesondere im Bereich der Milchviehhaltung – hatte auch einen erhöhten Bedarf an Bauanfragen zur Folge. Der Beitrag unserer Bauberatung lag dabei in der Diskussion der Vorzüglichkeit wichtiger Detaillösungen
sowie Hilfestellungen zur Klärung des optimalen Standorts. Kuhkomfort und Gestaltung der
Laufwege waren ebenso wie das „Für und Wider“ der unterschiedlichen Melksysteme (AMS oder Melkstand mit
Melkhaus) sowie deren Auswirkung auf die Baukosten waren häufige Beratungsanfragen. Der nächste Schritt der
Automatisierung in der Milchviehhaltung war die Grundfuttervorlage als zweitgrößter Zeitfresser. Einhergehend mit
den steigenden Tierbeständen und damit der größeren
Planungseinheiten sowie der Baukosten wurden auch
vermehrt professionelle Planungsbüros mit der Umsetzung
der Maßnahmen betraut. Im „Gegenzug“ kam auf die Bauberatung stärker die „Plausibilitätsprüfung“ bereits bei der
Antragstellung zu, was z. Zt. mit Hilfe von Richtpreisen aus
Rheinland-Pfalz und Hessen zufriedenstellend bewältigt
wurde.
5.6
Energie
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Land wurde weiterhin maßgeblich durch die politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die Diskussionen um den weiteren Verlauf der
Energiewende sowie die angekündigte Änderung des Erneuerbaren Energiengesetzes
(EEG) sorgten somit für erhebliche Unsicherheiten. Entsprechend gering war der Zubau an
neuen Anlagen zur Gewinnung von Strom aus Erneuerbaren Energien.
5.6.1 Biogas
Im Jahr 2013 kam es im Saarland zu keinem weiteren Ausbau der Biogasproduktion.
Somit gab es weiterhin 14 Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 6,5 MW el. Die
produzierte Strommenge war ausreichend für über 14.500 Privathaushalte.
Der Beratungsbedarf in der Landwirtschaft war im Bereich der Biomasse- und Biogaserzeugung unterschiedlich. Bei bestehenden Anlagen stand vor allem das Thema Effizienzsteigerung und Repowering im Vordergrund. Die Erstberatungen drehten sich dagegen überwiegend um Investitionen in Kleinbiogasanlagen (75 kW el) auf Güllebasis.
Hierzu wurde im Januar in Zusammenarbeit mit dem IZES eine Tagesexkursion ins benachbarte Rheinland-Pfalz durchgeführt.
Der 2008 in Zusammenarbeit mit dem DLR Westpfalz
gegründete
Arbeitskreis
Biogas
Pfalz/Saarland erfreute sich auch im Jahr 2013
großer Beliebtheit. An insgesamt sieben Veranstaltungen konnten sich die Teilnehmer informieren und Erfahrungen austauschen. Verschiedene
Referenten berichteten u.a. über die Betriebssicherheit bei Biogasanlagen, Gärresttrocknung und
alternative Energiepflanzen. Wie in jedem Jahr
fand im Dezember auch wieder die Fachtagung
Biogas mit verschiedenen Themen rund um die
Foto: Im Rahmen einer Besichtigung der Biogasproduktion statt.
Biogasanlage Stalter in Zweibrücken konnten sich die Teilnehmer über Möglichkeiten
der Gärrestaufbereitung informieren
5.6.2 Photovoltaik
Die nach Vorgaben des EEG deutlich geringeren Einspeisevergütungen für Photovoltaikstrom führten auch in diesem Bereich zu einem geringeren Ausbau. Angesichts der deutlich
gesunkenen Modulpreisen war jedoch das Interesse an Anlagen zur Eigenstromproduktion
deutlich gestiegen. Vor allem für Betriebe mit konstant hohem Stromverbrauch war die Eigenproduktion eine Möglichkeit die Energiekosten deutlich zu senken.
Das Jahr 2013 war für die Photovoltaikanlagenbetreiber aufgrund des Witterungsverlaufes
eines der schlechtesten seit mehreren Jahren. Der im Rahmen der Photovoltaikumfrage (62
Anlagen) ermittelte Durchschnittstromertrag lag mit 892 kWh/kWp deutlich unter dem langjährigen Mittel von 931 kWh/kWp.
Jahresverlauf der Stromerträge aus Photovoltaik
5.6.3
Wind
Im Bereich Windenergie beschränkte sich der Beratungsbedarf auf die Ausgestaltung von
Pachtverträgen für Windkraftstandorte. Auf Interesse stieß auch die Eigenstromproduktion
mit Kleinwindenergieanlagen. Aufgrund der schlechten Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen
konnten jedoch keine Projekte umgesetzt werden.
5.6.4
Schnellwachsende Hölzer
Seit dem 01. Oktober 2012 wurde die Neuanlage von Kurzumtriebsflächen (KUF) im Saarland finanziell von der Landesregierung durch das Förderprogramm „Klima plus Saar“ in Höhe von 1.000,- € pro Hektar bezuschusst. Zielgruppe waren Landwirte, forstwirtschaftliche
Betriebe, Kommunen und Kirchen, welche auf landwirtschaftliche Flächen von 0,5 bis 7,5 ha
schnellwachsende Baumarten anbauen wollten.
Trotz dieser von Ministerium und IZES stark umworbenen Förderung wurden nur wenige
Flächen mit schnellwachsenden Hölzern angelegt.
5.7
Planung (Träger öffentlicher Belange) und Umwelt
5.7.1
Aufgaben der Landwirtschaftskammer
Gemäß § 1 Abs. 1 des Gesetzes über die Landwirtschaftskammer ist die Landwirtschaftskammer für das Saarland die gesetzliche Berufsvertretung der saarländischen Landwirtschaft. In § 2 Abs. 1 g sieht das Gesetz die Mitwirkung der Landwirtschaftskammer bei der
Orts- und Regionalplanung sowie bei der Landschaftsplanung und der Landentwicklung vor.
Mit Erlass vom 20. August 1981 hatte der Minister für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen
die Landwirtschaftskammer für das Saarland zum Träger öffentlicher Belange der Landwirtschaft erklärt. § 20 Abs. 3 des Saarländischen Naturschutzgesetzes erweitert diese Zuständigkeit um das Rechtsgebiet des Naturschutzes. Unsere Tätigkeit im Rahmen der Flurbereinigung basiert auf § 38 des Flurbereinigungsgesetzes.
5.7.2
Landwirtschaftliche Bodenordnung
Als ehemaliges Realteilungsgebiet musste das Saarland weiterhin Defizite in seiner Agrarstruktur beheben. Dazu trug auch die landwirtschaftliche Bodenordnung bei. Die Landwirtschaftskammer wurde vom Landesamt für Vermessung, Geoinformation, und Landentwicklung als Flurbereinigungsbehörde über den Stand von Flurbereinigungsverfahren informiert,
bei bestimmten Verfahrensschritten und Plänen zur Stellungnahme aufgefordert sowie zu
Veranstaltungen wie Aufklärungsversammlungen und Vorstandswahlen von Teilnehmergemeinschaften eingeladen. In diesem Jahr mussten Einwände gegen das ökologische Ausgleichskonzept in einem Teilplan des Wege- und Gewässerplans des Flurbereinigungsverfahrens Steinberg-Deckenhardt vorgebracht werden.
5.7.3
Landesplanung
Als bedeutender Flächennutzer spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle in der Landesplanung. Entsprechend wurde die Landwirtschaftskammer bei der Erstellung von Landesentwicklungsplänen, Raumordnungsplänen sowie bei Zielabweichungsverfahren gehört. In
diesem Jahr kam es zu Beteiligungen in zwei Zielabweichungsverfahren, in denen über die
Ausgrenzung von Flächen aus landwirtschaftlichen Vorranggebieten entschieden wurde.
Der für die Erweiterung einer Biogasanlage im Raum Lebach erforderlichen Abweichung von
den festgelegten Zielen der Raumordnung wurde zugestimmt, da damit positive Auswirkungen auf die Landwirtschaft verbunden sind. Hingegen wurde in einem Zielabweichungsverfahren zum Bau einer Fotovoltaik-Freiflächenanlage nochmals unsere gemäß Beschluss der
Vollversammlung ablehnende Haltung erläutert. Eine beantragte Zielabweichung zur Ausgrenzung einer Fläche aus einem Vorranggebiet für Freiraumschutz konnte aus landwirtschaftlicher Sicht mitgetragen werden. Keine Einwände ergaben sich auch bei einem für den
Bau eines großen Fachmarktes erforderlichen Raumordnungsverfahren.
5.7.4
Bauleitplanung
Landwirtschaftliche Interessen können in vielfältiger Weise durch die Erschließung neuer
Bauflächen berührt werden. Mit Hilfe der sogenannten Bauleitplanung sollen die Gemeinden
die bauliche und sonstige Nutzung von Grundstücken vorbereiten und leiten. Dabei haben
sie private und öffentliche Interessen untereinander und gegeneinander gerecht abzuwägen.
Der Landwirtschaftskammer müssen daher in den dafür vorgesehenen Verfahrensschritten
Entwürfe von Flächennutzungsplanungen, Bebauungsplänen und § 34-Satzungen zur Stellungnahme zugesandt werden. Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Anzahl
solcher Beteiligungen, aufgeteilt nach Landkreisen und Art der Bauleitplanung. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass im Berichtsjahr wiederum viele Bebauungspläne der Innenentwicklung vorgelegt wurden, was letztendlich zur Schonung von Außenbereichsflächen und
damit landwirtschaftlicher Flächen führte.
Anzahl der Beteiligungen bei Bauleitplanungen 2013
FlächennutzungsBebauungspläne
Satzungen gemäß
§ 34 BauGB
planänderungen
und
Fortschreibungen
Saarlouis
29
4
17
St. Wendel
22
1
18
Merzig-Wadern
20
3
12
Saarpfalz-Kreis
7
_
7
Neunkirchen
19
_
12
27
1
9
124
9
75
Regionalverband
Saarbrücken
Summe
Gründe zur Äußerung von Bedenken in der Bauleitplanung lagen vor durch:



Entzug landwirtschaftlicher Flächen für Bebauungszwecke, wodurch sich besonders
nachteilige Auswirkungen auf die Flächengrundlage landwirtschaftlicher Betriebe ergaben.
Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen für ökologische Kompensationsmaßnahmen mit den damit verbundenen Bewirtschaftungserschwernissen und
Flächenentzug.
Heranrücken von Bebauung an einen Hofstandort
Als Folge der angestrebten Energiewende musste sich die Landwirtschaftskammer im Jahr
2013 besonders häufig zu Bauleitplanungen äußern, mit denen Baurecht für FreiflächenPhotovoltaikanlagen und Windenergieanlagen geschaffen werden sollte. Im Unterschied zu
Windkraftanlagen, die landwirtschaftliche Flächen nur punktuell beanspruchen und damit im
Großen und Ganzen eine weitere Bewirtschaftung der Flächen erlauben, gehen landwirtschaftliche Flächen, auf denen Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichtet werden, für die
landwirtschaftliche Nutzung weiträumig verloren.
5.7.5
Landwirtschaftliche Bauvorhaben
Die fachliche Stellungnahme zu Bauvorhaben erfolgte meist nach den Kriterien der Privilegierungsfähigkeit im Außenbereich nach § 35 BauGB. Dabei sind Genehmigungsverfahren
erfolgversprechender, wenn Bauvorhaben einem landwirtschaftlichen Betrieb dienen.
Bei den 50 im Berichtsjahr angefertigten Stellungnahmen kam es auch zu negativen Beurteilungen. Ablehnungsgründe oder Privilegierungsschwächen können sich ergeben durch das
Vorliegen einer hobbymäßig betriebenen Landwirtschaft, einer fehlenden dienenden Funktion für den landwirtschaftlichen Betrieb, nicht landwirtschaftliche Tätigkeiten oder Zweifel an
der Langfristigkeit der Vorhaben. Oft erweist sich der Nachweis einer gesicherten Flächengrundlage als Problem.
Neben der Abgabe von schriftlichen Stellungnahmen war die Landwirtschaftskammer immer
wieder Ansprechpartner bei Anfragen von Interessierten zur Thematik „Landwirtschaftliches
Bauen im Außenbereich“.
5.7.6
Straßenplanungen und sonstige Verkehrstrassen
Die Landwirtschaftskammer nahm im Jahr 2013 zu zwei Planfeststellungs- und drei Informationsverfahren Stellung. Bis auf eine Ausnahme erwiesen sich alle Verfahren im Grundsatz
als unproblematisch für die Landwirtschaft. Aufgrund des immer knapper werdenden Angebotes wurde jedoch gefordert, keine landwirtschaftlich genutzten Flächen für ökologische
Ausgleichsmaßnahmen zu verplanen. Erhebliche Einwände mussten jedoch gegen die geplante Verlegung der B 269 bei Lebach vorgebracht werden, da der neue Trassenverlauf zu
einer weiteren Zerschneidung eines landwirtschaftlichen Gebietes und zu erheblichen Beeinträchtigungen für einen daran angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb führen wird.
5.7.7
Verfahren nach dem Wasserrecht
Zu drei Anträgen von Wasserversorgungsunternehmen zum zu Tage Fördern von Grundwasser ergaben sich keine Bedenken, da es sich um Folgeanträge handelte und bisher keine Konflikte mit der Landwirtschaft auftraten. Im Zusammenhang mit der geplanten Festsetzung eines Wasserschutzgebietes im Landkreis St. Wendel nahm die Landwirtschaftskammer an einem Termin der Obersten Wasserbehörde mit Vertretern eines Wasserversorgungsunternehmens und den betroffenen Landwirten teil. Hierbei wiesen wir nochmals auf
die absehbaren Beeinträchtigungen für einen landwirtschaftlichen Betrieb hin, der mit seiner
Hofstelle in der geplanten Wasserschutzzone II liegt.
5.7.8
Verfahren nach dem Naturschutzrecht
Nach der massiven Kritik von Grundstückseigentümern und Bewirtschaftern an den Verordnungsentwürfen zur rechtlichen Sicherstellung der Natura 2000-Gebiete als Naturschutzund Landschaftsschutzgebiete in den letzten Jahren hatte das Ministerium für Umwelt und
Verbraucherschutz im Jahr 2013 wiederum neu überarbeitete Entwürfe für 19 Natura 2000Gebiete zur Stellungnahme vorgelegt. Wie in den Jahren zuvor enthielten die Entwürfe äußerst nachteilige Bewirtschaftungsauflagen, weshalb die Landwirtschaftskammer erhebliche
Bedenken äußern musste. Als Alternative schlug die Landwirtschaftskammer in ihren Stellungnahmen vor, den Schutz der Kulturlandschaft, wie er in den Natura 2000-Gebieten zu
gewährleisten ist, durch Vertragsnaturschutz mit Bewirtschaftern und Grundstückseigentümern zu bewerkstelligen.
Neben ihrer rechtlichen Sicherstellung ist für die Natura 2000-Gebiete die Erstellung einer
Managementplanung vorgesehen. Diese hat nach Aussagen des Naturschutzes nicht den
Charakter einer verbindlichen Planung, sondern ist als Angebotsplanung zur Entwicklung der
Gebiete zu verstehen. Die Landwirtschaftskammer nahm auch im Jahr 2013 an mehreren
Sitzungen einer Projektarbeitsgruppe, die sich mit der Erstellung der Pläne befasste, im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz teil. Sofern produktiv landwirtschaftlich genutzte Flächen durch die Planung betroffen waren, hatten wir auf die Interessen der landwirtschaftlichen Betriebe ausdrücklich hingewiesen.
Zwei weitere Vorgänge im Zusammenhang mit Landschaftsschutzgebieten stellten sich für
die Landwirtschaft als unproblematisch heraus, da es sich lediglich um Ausgliederungen von
Teilflächen handelte.
Auf dem Gebiet der Ökokontoregelung wurde der Landwirtschaftskammer ein Maßnahmenvorschlag zur Anhörung vorgelegt, der erfreulicherweise keine Betroffenheit der Landwirtschaft nach sich zog, da es sich um Forstflächen handelte, die im Eigentum des Vorhabenträgers standen.
Bei der Erstellung eines Rahmenkonzeptes für das Biosphärenreservat Bliesgau wirkte die
Landwirtschaftskammer als Mitglied der Lenkungsgruppe mit. In den in diesem Jahr mehrmals stattgefundenen Sitzungen hatten wir auf die Erfordernisse und Situation der Landwirtschaft hingewiesen.
5.7.9
Grundstückverkehrsgesetz
Die Verfahren nach dem Grundstückverkehrsgesetz liefen bei den Genehmigungsbehörden
in Zusammenarbeit mit den Grundstücksbeauftragten der Landwirtschaftskammer in der Regel ohne größere Probleme ab. Bewährt hatte sich die Praxis, die zur Genehmigung anstehenden Grundstücksgeschäfte im Bauernblatt ohne Angabe persönlicher Daten zu veröffentlichen. Damit erhielten alle kaufinteressierten Landwirte die Möglichkeit, ihr Interesse an einem Grundstück zu melden. Bei der gerichtlichen Entscheidung über Widersprüche wurde
die Landwirtschaftskammer als gesetzliche Berufsvertretung von den zuständigen Amtsgerichten gehört. Zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch wurde im Oktober dieses Jahres
eine Tagung mit den Grundstücksbeauftragten und Vertretern der Genehmigungsbehörden
durchgeführt.
5.7.10
Stellungnahmen zu Erstaufforstungen
Zur Entscheidung über Erstaufforstungsanträge nahm die Landwirtschaftskammer an gemeinsamen Bereisungen mit der Obersten Forstbehörde teil, um die Flächen zu besichtigen
und nähere Einzelheiten von den Grundstückseigentümern zu den Gründen der beabsichtigten Aufforstung zu erfahren. Sofern die betroffenen Flächen von geringem landwirtschaftlichem Interesse waren und eine Arrondierung von Wald erfolgte, konnte den Aufforstungsanträgen zugestimmt werden. Ablehnungsgründe waren meist Zerschlagung von landwirtschaftlichen Flächeneinheiten, hohe regionale Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen
oder gar Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Vorrangflächen.
5.7.11
Gesetzgebungsverfahren und Fortschreibungen von Fachplänen
In dem Anhörungsverfahren zu dem Entwurf zum Siebten Gesetz zur Änderung des Saarländischen Wassergesetzes war die Landwirtschaftskammer durch Abgabe einer Stellungnahme an das betreffende Ministerium und der Möglichkeit zur Teilnahme an einer Anhörung
im Landtag eingebunden. Gegen die beabsichtigte Änderung des Gesetzes wurden keine
Bedenken geäußert, zumal es sich um die zwingende Umsetzung von Vorgaben und redaktionelle Änderungen handelte.
5.7.12
Vorschlagsrecht zur Berufung von Personen in Ehrenämter
Die Landwirtschaftskammer hat das Recht, Personen zur Berufung in bestimmte Ehrenämter
vorzuschlagen. In diesem Jahr wurden Vorschläge zu folgenden Anlässen abgegeben:
-
Neubestellung der Mitglieder des Kreisjagdbeirates St. Wendel. Hierbei erfolgte die
Benennung des Vertreters der Landwirtschaftskammer sowie im Einvernehmen mit
dem Saarländischen Städte- und Gemeindetag des Vertreters der Jagdgenossenschaften.
5.7.13
Sonstige Vorgänge
Verfahren, die nur unregelmäßig zur Bearbeitung anstehen, sind unter dem Punkt „Sonstige
Vorgänge“ zusammengefasst. In diesem Jahr waren dies:
-
sechs Beteiligungen in Genehmigungsverfahren zur Errichtung von Windkraftanlagen, in denen in drei Fällen Bedenken wegen des für die Landwirtschaft nachteiligen
Ausgleichskonzeptes vorgebracht werden mussten. Erfahrungsgemäß gehen für die
Erstellung eines Windrades ca. 2 ha landwirtschaftliche Produktivfläche für ökologische Ausgleichszwecke verloren.
-
Beteiligung im Genehmigungsverfahren für den Ersatzneubau von zwei Hochspannungsleitungen. In dem Erörterungstermin wurde die nicht vorgesehene Abstimmung
mit betroffenen Flächenbewirtschaftern, ungenügende Beseitigung alter Fundamente
sowie zu geringe Höhen der Leiterseile zum Unterfahren mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten bemängelt.
-
Planfeststellungsverfahren zur Elektrifizierung des Bahnstreckenabschnittes Neubrücke-Türkismühle, wobei keine landwirtschaftlichen Belange betroffen waren.
-
zwei Lärmaktionsplanungen von Städten, in denen keine nachteiligen Auswirkungen
auf die Landwirtschaft festgestellt werden konnten.
5.8
Sachverständigenwesen
Landwirtschaftliche Gutachten werden von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen angefertigt. Die Landwirtschaftskammer hatte auf Anfrage von Gerichten, Behörden,
Personen usw. geeignete Sachverständige benannt.
Im Jahr 2013 standen 25 öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige zur Verfügung,
die sich auf die einzelnen Fachrichtungen wie folgt aufteilten:

Landwirtschaft

Gartenbau
6 Sachverständige

Forstwirtschaft
6 Sachverständige

Fischerei
3 Sachverständige
10 Sachverständige
Die vollständige Liste der von der Landwirtschaftskammer für das Saarland öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen kann im Internet unter dem Link http://www.lwksaarland.de > Fachbereiche > Sachverständige / Schätzungsrahmen abgerufen werden.
Dort besteht auch Zugriff auf den aktuellen Schätzungsrahmen zur Ermittlung von Aufwuchsschäden, der im Ausschuss für Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung jedes
Jahr aktualisiert wird.
Besetzung der Kammerorgane ab 26. Februar 2009
Folgende 33 Personen gehören der Vollversammlung an
(in Klammern ist der jeweilige Stellvertreter genannt)
Regionalverband Saarbrücken
Karsten Schmeer, Bischmisheim, Hofgut Breitenberg, 66132 Saarbrücken
(Walter Kany, Bliesransbach, Götzenmühle, 66271 Kleinblittersdorf)
Konrad Altmeyer, Obersalbach, Zum Weiherwald 7, 66265 Heusweiler
(Christian Neu, Obersalbach, Kurhofer Str. 31, 66265 Heusweiler)
Wolfgang Keßler, Bliesransbach, Gut Hartunshof 1, 66271 Kleinblittersdorf
(Volker Müller, Fechingen, Bliesransbacher Str. 11 B, 66130 Saarbrücken)
Landkreis Merzig-Wadern
Peter Hoffmann, Büschdorf, Im Brühl 12, 66706 Perl
(Toni Franziskus, Wochern, Nikolausstr. 7, 66706 Perl)
Hermann Garbade, Eft, Kirchenstraße 11, 66706 Perl
(Peter Klein, Kesslingen, Orscholzer Str. 9, 66706 Perl)
Josef Bidon, Oberleuken, Mühlenstr. 79, 66706 Perl
(Josef Fontaine, Münchweiler, Kastanienhof, 66687 Wadern)
Karl Heinz Schmitt, Nohn, Am Saarberg 10, 66693 Mettlach
(Josef Jacoby, Tünsdorf, Franz Altmeyer-Str. 27, 66693 Mettlach)
Landkreis Neunkirchen
Dieter Hauter, Baltersbacherhof, 66564 Ottweiler
(Stephan Rau, Uchtelfangen, Bärenbacherhof, 66557 Illingen)
Matthias Dörr, Wiesbach, Wackenbergerhof, 66571 Eppelborn
(Otto Krämer, Philippshof, Im Solch 16, 66589 Merchweiler)
Helmut Jung, Zur Steinrausche 2, 66571 Eppelborn
(Dr. Eberhard Woerner, Tulpenweg 19, 66564 Ottweiler)
Landkreis Saarlouis
Ökonomierat Klaus Fontaine, Reisbach, Labacherhof, 66793 Saarwellingen
(Erhard Ecker, Niedaltdorf, Neunkircher Str. 80, 66780 Rehlingen)
Theresia Croon, Hüttersdorf, Römerstr. 35, 66839 Schmelz
(Markus Thewes, Niedersaubach, Antoniusstr.15, 66822 Lebach)
Hermann-Josef Schaller, Alleestr. 101, 66802 Überherrn
(Johannes Schedler, Gresaubach, Dionshof, 66822 Lebach)
Peter Hennen, Steinbach, Ebereschenhof 2, 66822 Lebach
(Ewald Hoffmann, Steinbach, Bachstr. 17, 66822 Lebach)
Wahlkreis St. Wendel
Peter Scherer, Niederlinxweiler, Ernstbach 4, 66606 St. Wendel
(Ulrike Benz, Harschbergerhof, 66606 St. Wendel)
Klaus Laub, Urweiler, Urweilerhof, 66606 St. Wendel
(Andreas Maier, Selbach, Zum Reiterbruch 2, 66625 Nohfelden)
Georg Lehmann, Trautzbergerhof, 66629 Freisen
(Georg Ostermann, Schwarzenbach, Steinkaul 7, 66620 Nonnweiler)
Hermann-Josef Schneider, Reitscheid, Martinstr. 57, 66629 Freisen
(Frank Mörsdorf, Mommbergstr. 81, 66649 Oberthal)
Saarpfalz-Kreis
Richard Schreiner, Breitfurt, Kirchheimerhof, 66440 Blieskastel
(Christof Schleppi, Ortsweilerhof, 66450 Bexbach)
Michael Schönau, Ormesheim, Felsenhof, 66399 Mandelbachtal
(Hans Dieter Welker, Wolfersheim, Hof Waldeck, 66440 Blieskastel)
Franz-Josef Eberl, Ritthof II, 66386 St. Ingbert
(Ralf Schunck, Raiffeisenstraße 18, 66440 Blieskastel)
Alois Rabung, Altheim, Hornbacherstr. 17, 66440 Blieskastel
(Dieter Hubert, Bliesdalheim, Bliestalstr. 67, 66453 Gersheim)
Erwerbsgartenbau
Claus Birkenmeier, Dudweiler, Alter Stadtweg 134a, 66125 Saarbrücken
(Ralf Glässl, Schulstr. 13a, 66793 Saarwellingen)
Günther Schuster, Besseringen, Bezirksstr. 115, 66663 Merzig
(Hans-Georg Jungmann, Maschinenstr. 18, 66798 Wallerfangen)
Franz Josef Scheffler, Köllerbach, Sommerbergstr. 70, 66346 Püttlingen
(Ralf Groß, Kutzhof, Jakobusstr. 33, 66265 Heusweiler)
Obst- und Gartenbauvereine
Monika Lambert-Debong, Erbringen, Auf die Stecken 18, 66701 Beckingen
(Edelbert Keller, Ballweiler, Im Bruch 1, 66440 Blieskastel)
Private Forstwirtschaft
Antonia Renner, Gonnesweiler, Jagdhaus Bocksborn, 66625 Nohfelden
(Wolfgang Pester, Britten, Von Boch –Str. 3, 66679 Losheim)
Arbeitnehmer in der Landwirtschaft
Jakob Freitag, Körprich, Mozartstr. 29, 66809 Nalbach
(Thomas Welsch, Erfweilerstr. 21, 66453 Gersheim)
Landwirte im Nebenberuf
Dr. Hans Werner Wagner, Herchenbach, Saarlouiser Str. 54, 66346 Püttlingen
(Karl-Josef Jochem, Saarbrücker Str. 156, 66557 Illingen)
Landfrauen
Christel Altmeyer, Obersalbach, Zum Weiherwald 7, 66265 Heusweiler
(Hedwig Garbade, Eft, Kirchenstr. 11, 66706 Perl)
Landjugend
Markus Brill, Im Macherbach 79, 66571 Eppelborn
(Christian Altmeyer, Obersalbach, Zum Weiherwald 7, 66265 Heusweiler)
German Nicolay, Lehmkaul 9, 66822 Lebach
(Martin Zenner, Zur Bergheck 16, 66780 Rehlingen)
Verdiente Persönlichkeit
Gerhard Steitz, Websweiler, Feilbacherhof, 6
6424 Homburg
(Peter Knapp, Selbach, Birkenfelder Str. 14a, 66625 Nohfelden)
Den Vorstand der Kammer bilden
Präsident
Vizepräsident
Vorstandsmitglied
Richard Schreiner
Peter Scherer
Claus Birkenmeier
Klaus Fontaine
Monika Lambert-Debong
Dr. Hans Werner Wagner
Gemäß Geschäftsordnung bestehen die folgenden ständigen Ausschüsse:
Ausschuss für Finanzen und Verwaltung
Vorsitzender
Hauter
Stellvertreter
Schönau
Mitglieder
C. Altmeyer, Dörr, Garbade, Keßler, Laub, Schmitt, Schmeer
Geschäftsführung
Abteilung A
Ausschuss für pflanzliche Erzeugung
Vorsitzender
Keßler
Stellvertreter
Hauter
Mitglieder
Bidon, Brill, Croon, Garbade, Hoffmann, Renner, Schaller
zugewählt: Heinrich Reinhart
Geschäftsführung
Abteilung C
Ausschuss für Garten-, Gemüse-, Obst- und Weinbau
Vorsitzender
Schuster
Stellvertreter
Schmitt
Mitglieder
K. Altmeyer, Freitag, Garbade, Hoffmann, Laub, Schmeer, Schneider
zugewählt: Helmut Herber, Hubert Langhirt
Geschäftsführung
Abteilung C
Ausschuss für Forstwirtschaft und Umwelt
Vorsitzender
Schönau
Stellvertreter
Renner
Mitglieder
Laub, Lehmann, Nicolay, Schaller, Schneider
Geschäftsführung
Abteilung C
Ausschuss für tierische Erzeugung
Vorsitzender
Hoffmann
Stellvertreter
Eberl
Mitglieder
K. Altmeyer, Bidon, Laub, Lehmann, Nicolay, Schaller, Schönau
Geschäftsführung
Abteilung D
Ausschuss für Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung
Vorsitzender
Hauter
Stellvertreter
Eberl
Mitglieder
K. Altmeyer, Croon, Dörr, Freitag, Renner, Schönau, Steitz
zugewählt: Hans Lauer
Geschäftsführung
Abteilung E
Ausschuss für nebenberufliche Landwirtschaft
Vorsitzender
Freitag
Stellvertreter
Rabung
Mitglieder
Hennen, Jung, Lehmann, Schmeer, Steitz
Geschäftsführung
Abteilung E
Ausschuss für Bildungs- und Landfrauenangelegenheiten
Vorsitzender
Dörr
Stellvertreter
C. Altmeyer
Mitglieder
Brill, Freitag, Laub, Nicolay, Scheffler, Schmitt, Steitz
Geschäftsführung
Abteilung E