Vorwort Das Jahr 2013 war für die Landwirtschaftskammer des
Transcrição
Vorwort Das Jahr 2013 war für die Landwirtschaftskammer des
Vorwort Das Jahr 2013 war für die Landwirtschaftskammer des Saarlandes ein bedeutendes Jahr. Zur Jahresmitte gingen zwei personelle Säulen der Kammer in den Ruhestand, der Direktor Martin Schmeer und der Abteilungsleiter Klaus Christian. Direktor Martin Schmeer wurde durch den neuen Direktor Robert Zimmer ersetzt. Die Aufgabe des Abteilungsleiters Klaus Christian übernahm Rolf Faßbender. Im zweiten Halbjahr 2013 erfolgte damit ein personeller Einschnitt, der auch organisatorische Änderung nach sich zog, die bis zum Jahresende noch nicht vollständig abgeschlossen waren. Aus agrarpolitischer Sicht war das Jahr 2013 das letzte Jahr der EU-Förderperiode, der letzten GAP-Reform. Aus produktionstechnischer Sicht fiel die lang anhaltende Kälte zu Jahresbeginn auf. Der Vegetationsbeginn verschob sich um fast vier Wochen. Dies hatte besonders negative Folgen für den Frühlingsverkauf und das gesamte Geschäftsjahr im Erwerbsgartenbau. Aber auch die Futterbaubetriebe, die große Mehrheit der landwirtschaftlichen Betriebe im Saarland, litten unter dem verspäteten Vegetationsbeginn und dessen Folgen. Die Erzeugerpreise des Jahres 2013 waren im Vergleich der Jahre nicht schlecht. Dies galt vor allem für den wiedererstarkten Milchauszahlungspreis. Wie in jedem Jahr beschränkte sich die Arbeit der Landwirtschaftskammer nicht nur auf die Aufgabenerledigung für die Landwirtschaftskammer selbst. Auch die Betreuung der angeschlossenen Fachverbände war wieder ein wesentlicher Teil der Kammerarbeit. Die Weiterbildungsangebote der Landwirtschaftskammer wurden 2013 sehr gut angenommen. Dies lag nicht zuletzt auch an der Förderung durch das Umweltministerium. Gleiches galt für die Investitionen in der Landwirtschaft und den Bereich der Investitionsförderung. Allen die mitgeholfen haben, diese Arbeit für die grüne Seite des Saarlandes zu leisten sei herzlichst gedankt, insbesondere dem Ehrenamt dem Minister für Umwelt allen verbundenen Behörden und Institutionen sowie allen, die mitgeholfen haben, diesen Bericht zu erstellen. Lebach, im April 2014 Richard Schreiner Präsident INHALT 1. Verwaltung 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 Organe und Verwaltung Vollversammlung, Vorstand und Präsident Finanzen Organisation und Personal Kammer und Öffentlichkeit 2. Ausbildung 2. 2.1 2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.2 2.2.1 2.2.2 2.3 2.4 2.4.1 Ausbildung und Fortbildung Ausbildungsberatung und Berufsausbildung Landwirtschaft Gartenbau Sonstige Ausbildungsberufe Fachschule Fachbereich Landwirtschaft Fachbereich Gartenbau Meisterausbildung Erwachsenenbildung Saarländische Gartenakademie 3. Landbewirtschaftung 3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 Ackerbau und Grünland Allgemeines Saatgutwesen Boden, Wasser, Düngung Gartenbau Allgemeines Förderung Beratung und Weiterbildung Qualitätskontrolle Obst und Gemüse Weinbau Allgemeines Weinbaukartei Qualitätsweinprüfung Weinprämierung Weinkontrolle 3.4 3.5 3.5.1 3.5.2 3.5.3 3.5.4 3.5.5 3.5.6 3.5.7 Ökologischer Landbau Pflanzenschutz Allgemeines Labor Pflanzenschutzgeräte-Prüfung Pflanzenschutzmittelverkehrskontrolle Pflanzenschutz-Sachkunde Ausnahmegenehmigungen Pflanzengesundheit 4. Tierische Erzeugung 4. 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.8 4.9 Tierische Erzeugung Rinder Schafe und Ziegen Andere Nutztiere Futter und Fütterung Legehennenbetriebsregister Vermarktungsnormen und Handelsklassen Milchquoten Herkunfts- und Informationssystem Tiere (Hi-Tier) Sonstiges 5. Betriebswirtschaft und Markt 5. 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 Betriebswirtschaft Beratung und Buchführung Investitionsförderung Markt und Vermarktung Milchverbrauchsbeihilfen Landtechnik, Bauwesen Energie Planung („Träger öffentlicher Belange“) Sachverständigenwesen Anhang: Organe und ständige Ausschüsse der Landwirtschaftskammer Telefonverzeichnis 1. Verwaltung 1. Organe und Verwaltung 1.1 Vollversammlung, Vorstand und Präsident Die Vollversammlung trat 2013 wie in den meisten Jahren zweimal und zwar zur 112. und 113. Sitzung zusammen. Sitzungsort war schon traditionell der Rathaussaal in Lebach. In der 112. Sitzung am 24. Juni 2013 entrichtete der neue Staatssekretär Roland Krämer im Umweltministerium zum ersten Mal das Grußwort an die Vollversammlung. Nach den folgenden Regularien stand die Entgegennahme der Jahresrechnung sowie des Jahresberichts 2012 auf der Tagesordnung. Wie bereits im Vorwort erwähnt wurden LD Klaus Christian und Direktor Martin Schmeer zum 30. Juni 2013 in den Ruhestand versetzt und LOR Robert Zimmer zum 1. Juli 2013 zum Direktor der Landwirtschaftskammer ernannt. Die Versetzungen und die Ernennung wurden im Anschluss an die Vollversammlung mit einem kleinen Umtrunk gewürdigt. Dazu waren auch besonders verdiente Gäste zugeladen. Die 112. Sitzung war die letzte Sitzung unter Direktor Martin Schmeer. Die 113. Sitzung am 28. November 2013 war die erste Sitzung unter dem neuen Direktor Robert Zimmer und die letzte Sitzung in der auslaufenden Wahlperiode der Landwirtschaftskammer. Nach dem Grußwort von Staatssekretär Krämer und dem Bürgermeister der Stadt Lebach, Klauspeter Brill, verabschiedete die Vollversammlung die Haushaltssatzung und den Stellenplan 2014. Beides wurde vorgetragen vom langjährigen Vorsitzenden des Finanzausschusses Dieter Hauter, der dieses Amt aus Altersgründen zum letzten Mal ausführte. Nach dem Beschluss zur Änderung des Gebührenverzeichnisses der Landwirtschaftskammer ehrte die Kammer in Person von Präsident Schreiner die ausscheidenden gewählten Mitglieder der Vollversammlung dieser Wahlperiode mit einem Weinpräsent. Präsident Schreiner dankte den Geehrten ganz besonders für ihr ehrenamtliches Engagement in der Landwirtschaftskammer. Nach der Ehrung hielt Dipl. Wirtschaftsingenieur Josef Neibel von der bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft einen Vortrag zum Thema Eigenenergieverbrauch in der Landwirtschaft am Beispiel der Milchviehhaltung. Der Präsident repräsentierte die Landwirtschaftskammer nach innen und außen in bewährter Manier. Sein besonderes Anliegen galt 2013 der Neuausrichtung der GAP ab 2014 und dem Thema Naturschutz und Landwirtschaft. 1.2 Finanzen Das Jahresergebnis 2012 wurde der Vollversammlung am 24. Juni 2013 zum Beschluss vorgelegt. Danach betrug das Jahresergebnis aus 3.246.877 € Einnahmen abzüglich 3.053.866 € Ausgaben 193.011 €. Daraus wurden 79.239 € an Landesmitteln zurückerstattet. Die Rücklagen aus Kammermitteln waren ausreichend dotiert. Kassenkredite wurden nicht benötigt. In der Vollversammlung am 28. November wurde der Haushalts- und Stellenplan 2014 beschlossen. Der Haushaltsplan 2014 sieht Einnahmen und Ausgaben i. H. v. 3.349.240 € vor. Damit ist der Haushalt ausgeglichen. Kassenkredite sind nicht nötig. Nach der beschlossenen Haushaltssatzung für 2014 bleibt auch im 26. Jahr seit 1988 der Kammerbeitrag unverändert bei 150 % des Grundsteuermessbetrags und einem Mindestbeitrag von 6,20 €. 1.3 Organisation und Personal Am 29.05.2013 ist eine Mitarbeiterin der Abteilung C4/Wein-, Qualitäts-, EU-Öko-Kontrolle zum Ende ihrer Elternzeit ausgeschieden. Die Vertretungskraft wurde daraufhin unbefristet eingestellt. Zum 30.06.2013 wurden der Kammerdirektor und sein Stellvertreter, der gleichzeitig Abteilungsleiter der Abteilung E/Betriebswirtschaft und Bildung war, in den Ruhestand versetzt. Die Stelle des Direktors wurde mit dem Abteilungsleiter der Abt. D/Tierhaltung ab 01.07.2013 wiederbesetzt. Die Stelle des Abteilungsleiters E wurde zunächst kommissarisch durch den bisherigen Stellvertreter wiederbesetzt. Der Leiter der Abteilung C/Landbewirtschaftung wurde ab 01.07.2013 zum stellvertretenden Direktor ernannt. Foto: Präsident Schreiner überreicht Direktor Schmeer zur Verabschiedung den Ehrenteller der Kammer. Tab.: Personalentwicklung 2012/2013 Stand Beschäftigte davon Beschäftigte davon 31.12.2012 Teilzeit 31.12.2013 Teilzeit Frauen 2 Männer Beamte 4 2 Angestellte 31 5 30 5 15 15 35 5 32 5 15 17 Arbeiterinnen Auszubildende Gesamt Tab.: Gliederung der Beschäftigten zum 31.12.2013 Beamte % davon Angestellte % Frauen höherer Dienst 6,67 1 gehobener Dienst 18 60,00 8 mittlerer und einfacher Dienst 10 33,33 6 Auszubildende 0 100,00 15 2 100 100 0,00 Frauen 2 Gesamt 2 davon 0,00 30 Mit Beginn seiner Tätigkeit hat der neue Direktor am 1. Juli eine allgemeine Dienstbesprechung einberufen, um das Personal der Kammer über die zukünftige Ausrichtung der Kammer zu informieren. Dabei stellte er folgende Punkte als erste Ziele heraus: Landwirtschaftskammer als Dienstleister für den grünen Sektor Neuorganisation der Abteilungen (s. Organigramm) Umbesetzung in der Abteilung E (kommissarische Leitung) Neuentwicklung der Homepage Stellenbeschreibungen Parallel dazu wurde auf Wunsch des Finanzausschusses und des Vorstands der Landwirtschaftskammer die Haushaltssystematik mit dem Ziel „bessere Transparenz und Klarheit“ für das Ehrenamt überarbeitet. 1.4 Kammer und Öffentlichkeit Wie in allen Jahren war auch 2013 die Landwirtschaftskammer bemüht, in der allgemeinen Öffentlichkeit Präsens zu zeigen. Dies galt vor allem für die Presse. Wie in den Jahren zuvor war dieses Bemühen nicht so erfolgreich wie gewünscht. Aus diesem Grund wurde das Kammer-Info weiter ausgebaut auf mindestens einen Erscheinungstermin pro Monat. Zumindest bei dem Fachpublikum kam das Kammer-Info sehr gut an, wie Rückmeldungen bestätigten. Um auch das Nicht-Fachpublikum in Zukunft besser zu erreichen, wurde das Kammer-Info zum Jahresende auch zur unregelmäßigen Pressemitteilung der Landwirtschaftskammer erweitert. Tab.: Organigramm zum 31.12.2013 O rga nis a t io ns pla n V o llv e rs a m m lung de r La ndwirt s c ha f t s k a m m e r 3 2 M it glie de r 8 A us s c hüs s e f ür da s S a a rla nd S t a nd: J uli 2 0 13 V o rs t a nd P e rs o na lra t s v o rs it ze nde r 6 M itglieder A nto n Schmitt ( 0 6 8 8 1/ 9 2 8 - 0 P rä s ide nt R ic ha rd S c hre ine r F ra ue nbe a uf t ra gt e StV.: P eter Scherer Katrin Hermes P re s s e s pre c he r D ire k t o r R o be rt Z im m e r D a t e ns c hut zbe a uf t ra gt e Frank B ielefeld StV.: Dr. Klaus-P eter B rück B ärbel B unsmann A bt e ilung A : V e rwa lt ung A bt e ilung C : La ndbe wirt s c ha f t ung A bt e ilung D : T ie rha lt ung D illinge r S t r. 6 7 , 6 6 8 2 2 Le ba c h A bt e ilung E : B e t rie bs wirt s c ha f t und B ildung B üro : Ulrike Scheid B üro : Edith B o npain B üro : Ulrike Scheid A L: KD R o be rt Z im m e r A L: D r. Kla us - P e t e r B rüc k A L: KD Ro bert Zimmer A L: n.n. StV.: Dr. Klaus-P eter B rück StV.: Karen Falch StV.: A nto n Schmitt StV.: Ro lf Faßbender B üro : A ngelika Jo st A 1 F ina nze n C 1 A c k e rba u, G rünla nd D 1 T ie rha lt ung E 1 Wirt s c ha f t s be ra t ung Sabine M artin Dr. Klaus-P eter B rück KD Ro bert Zimmer Ro lf Faßbender Ho rst Wälder Franz-Jo sef Schmidt A nto n Schmitt E 2 F ö rde rung A 2 P e rs o na l Klaus Eckert D 2 Übe rwa c hung/ Q uo t e Frank B ielefeld B o ris Scherer C 2 G a rt e nba u und S o nde rk ult ure n Reinho ld B auer M arianne B o nner A 3 Z e nt ra le Elmar Thewes D 3 H i- t ie r Ro lf Faßbender A ngelika Jo st Günter Hinrichs Ellen Schwarz E 3 E ink o m m e ns a lt e rna t iv e n Edith B o npain M aren B rennig Ho rst Wälder B arbara M üller-Schäfer M anfred M ö rsdo rf Karen Falch Sabine Schmitt Sabine Schmitt C 3 P f la nze ns c hut zdie ns t F ut t e rm it t e l- P rüf ring M artin Schunck Ulrike Scheid Dr. Klaus-P eter B rück A nto n Schmitt E 5 E rwa c hs e ne nbildung A 4 ze nt ra le D ie ns t e Franz-Jo sef Schmidt La nde s v e rba nd de r S c ha f - und Z ie ge nha lt e r Frank B ielefeld M anfred M ö rsdo rf Günter Hinrichs A nto n Schmitt E 6 B e ruf s bildung A 5 R a um o rdnung, S a c hv e rs t ä ndige , M a rk t Karen Falch E 4 E ne rgie B rigitte P o ntius Dr. Kurt Ho fmann M aren B rennig Helga M ünzmay M artin Schunck C 4 We in- , Q ua lit ä t s - , E U- Ö k o - Ko nt ro lle Nico las Klaue (P assgenaue Vermittlung-E S F ) Simo ne Schlicker A 6 F a c hs c hule Katrin Hermes B ärbel B unsmann (GB ) C 5 Q ua lit ä t s we inprüf s t e lle , - prä m ie rung Frank B ielefeld (LW) Elmar Thewes C 6 G e wä s s e rs c hut z M artin B eier S a a t ba uv e re in Dr. Klaus-P eter B rück G a rt e na k a de m ie B üro - und Telefo nverzeichnis, E-M ailadressen, s. A nlage Karen Falch 2. Ausbildung 2. Ausbildung und Fortbildung In der Berufsausbildung wurden, von 14 Ausbildungsberufen im Agrarbereich, folgende Ausbildungsverhältnisse betreut: Landwirt/in Gärtner/in Pferdewirt/in Forstwirt/in Tierwirt/in Fachkraft für Agrarservice Revierjäger/in Winzer/in Werker/in im Gartenbau Helfer/in in der Landwirtschaft Für alle nachfolgend aufgeführten Ausbildungsberufe liegt die Zuständigkeit bei der Landwirtschaftskammer, jedoch war 2013 kein anerkannter Ausbildungsbetrieb anerkannt: Fischwirt/in Brenner/in Pflanzentechnologe/-in Hauswirtschafter/in (ländlicher Bereich) Milchwirtschaftliche Laborantin/ Milchwirtschaftlicher Laborant Milchtechnologin/ Milchtechnologe Ausschuss Bildung und Landfrauen In der Sitzung vom 20.10.2013 beschloss der Ausschuss einstimmig, den Kooperationsrahmenvertrag mit der FH Bingen für den ausbildungsintegrierten Studiengang Agrarwirtschaft zu unterzeichnen. Die Landwirtschaftskammer als Kooperationspartner übernimmt dabei bestimmte Aufgaben, wie Mitwirkung im Koordinierungsausschuss und die Betreuung der Studierenden während der Ausbildungszeiten. Außerdem befürwortete der Ausschuss, ab dem Ausbildungsjahr 2014/15 im Rahmen der Werkerausbildung im Garten- und Landschaftsbau jeweils einen zusätzlichen überbetrieblichen Lehrgang pro Ausbildungsjahr einzuführen. Ein entsprechender Antrag wurde in den Berufsbildungsausschuss zur Beschlussfassung eingebracht. Berufsbildungsausschuss Der Berufsbildungsausschuss traf sich am 30. November 2013 zur konstituierenden Sitzung und wählte Herrn Dietmar Esser zum Vorsitzenden, sowie Herrn Matthias Dörr zum Stellvertreter. Die vom Ausschuss für Bildung und Landfrauen erarbeitete Vorlage zur Einführung überbetrieblicher Lehrgänge in der Werkerausbildung Garten- und Landschaftsbau wurde vom Berufsbildungsausschuss beschlossen. Weitere Themen waren Ergebnisse der Abschlussprüfungen Ausbildungsberatung und Ausbildungsnachweis Landesinitiativen in der beruflichen Ausbildung Situation an der Berufsschule 2.1 Ausbildungsberatung und Berufsausbildung Im Rahmen des Projekts „Passgenaue Vermittlung“ informiert die Landwirtschaftskammer an allgemeinbildenden Schulen und auf Ausbildungsmessen über die Anforderungen und beruflichen Perspektiven in den Agrarberufen. Über die Facebook-Seite der Landwirtschaftskammer kommunizieren immer mehr Jugendliche, die sich für die „Grünen Berufe“ interessieren. Die Projektstelle ist zwar befristet, soll jedoch über das Jahr 2013 weitergeführt werden. Bereits 2012 begann die Weiterbildungsreihe für die Prüfungsausschüsse der Landwirtschaftskammer. Dieses Jahr wurden die aktiven Prüfer und Prüferinnen der verschiedenen Fachrichtungen im Ausbildungsberuf Gärtner/in zum Thema „Handlungsorientierte praktische Prüfungen planen und durchführen“ von Frau Ostermeyer geschult. Die theoretischen Grundlagen konnten anschließend in einer simulierten Prüfungssituation zum Thema Pflanzenschutz praktisch umgesetzt werden. Die Erfahrungen aus dieser Weiterbildung werden in Zukunft in die Gestaltung der praktischen Prüfungsaufgaben einfließen. Foto: praktische Übung zur Prüfungssituation Pflanzenschutz Bei den Ausbildertagungen Gartenbau sowie Landwirtschaft referierte Frau Dorothee Michaelsen, Dipl.-Psychologin beim INFO-Institut Saarbrücken, über Strategien, wie Betriebe geeignete Auszubildende finden können. Die Tagung bot den Ausbildern und Ausbilderinnen zudem Gelegenheit zur Diskussion über die derzeitige Ausbildungssituation sowie den Berufsschulunterricht. Aufgrund der mangelnden schulischen Vorbildung von Auszubildenden wurde von Seiten der Ausbilder angeregt, den Unterricht wie bereits bei den Landwirten auch in den Gärtnerklassen auf durchschnittlich 10,7 Wochenstunden zu erhöhen. Zu Beginn des laufenden Schuljahres konnte dies im Gartenbau umgesetzt werden. In den unter Punkt 2 aufgeführten Ausbildungsberufen wurden insgesamt über 3 Ausbildungsjahre hinweg 351 Ausbildungsverhältnisse sowie 136 Werker im Gartenbau und 3 Helfer in der Land- und Pferdewirtschaft von der Landwirtschaftskammer betreut. Die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge (reguläre und verkürzte Ausbildungsverhältnisse) lag im Jahr 2013 bei 130. Ausbildungsberuf Ausbildungsjahr Gärtner/in GaLaBau Gärtner/in Gemüsebau Gärtner/in Staude Gärtner/in Zierpflanzenbau Gärtner/in Baumschule Gärtner/in Friedhof Forstwirt/in Landwirt/in Pferdewirt/in Fachkraft Agrarservice Tierwirt/in (Imker) Revierjäger/in Auszubildende am 30.09.2013 im 1. 2. 3. 52 61 66 1 2 1 1 0 1 13 7 7 4 9 4 0 1 0 12 0 2 9 9 15 8 12 12 0 0 1 0 1 0 0 0 1 100 102 110 Wiederholer 29 1 2 1 5 1 39 = 351 Anzahl der Teilnehmer/innen an Abschlussprüfungen: Gärtner/in GaLaBau 108 Gärtner/in Gemüsebau 1 Gärtner/in Staude 1 Gärtner/in Zierpflanzenbau 12 Gärtner/in Baumschule 7 Gärtner/in Friedhof 2 Landwirt/in 33 Pferdewirt/in 14 Forstwirt/in 14 Fachkraft Agrarservice 0 Tierwirt/in (Imker) 1 Die Landwirtschaftskammer vergab am 06. September 2013 in einem feierlichen Rahmen an 108 Absolventen die Berufsabschlusszeugnisse sowie an 8 Gärtner/innen die Meisterbriefe. Präsident Schreiner überreichte die Zeugnisse an die erfolgreichen Absolventen der Ausbildungsberufe Landwirt/in, Gärtner/in und Pferdewirt/in, sowie an die die Gärtnermeister/innen. An die Jahrgangsbesten wurden Buch- oder Geldpreise verliehen. Außerdem erhielten 12 Landwirtschaftsmeister den goldenen Meisterbrief. Foto: Präsident Schreiner und Direktor Zimmer mit den „Goldenen Meistern“ Landwirtschaft 2.1.1 Landwirtschaft Im Berichtsjahr wurden 9 neue Ausbildungsverträge mit dreijähriger Ausbildungszeit eingetragen, damit begannen 7 Landwirte weniger als im Vorjahr eine Ausbildung. Durch verstärkte Werbung und die Darstellung des Landwirts als interessanten Beruf mit Zukunft wollen die Ausbildungsbetriebe Jugendliche begeistern. 2.1.2 Gartenbau Es wurden 71 Neuverträge mit dreijähriger Ausbildungszeit und 23 mit verkürzter Ausbildungszeit von zwei Jahren eingetragen. Waren im letzten Jahr die Zahlen im Produktionsgartenbau zurückgegangen, so war dieses Jahr vor allem der Garten- und Landschaftsbau vom Rückgang betroffen. Insgesamt haben im Gartenbau 12 Auszubildende weniger als im Vorjahr die Ausbildung begonnen. Zudem kam es noch zu 19 Ausbildungsabbrüchen, vorwiegend in der Probezeit. 2.1.3 Sonstige Ausbildungsberufe Im Ausbildungsberuf Pferdewirt/in wurden 8 neue Ausbildungsverträge mit dreijähriger und 6 Verträge mit zweijähriger Ausbildungszeit eingetragen. Die Ausbildungssituation scheint sich dieses Jahr stabilisiert zu haben. Die neue Verordnung für die Ausbildung Pferdewirt/in wurde in den letzten Jahren von den Betrieben in die Praxis umgesetzt. In den neu geschaffenen Fachrichtungen Haltung- und Service, Spezialreitweisen sowie Zucht haben die ersten saarländischen Auszubildenden ihre Abschlussprüfungen erfolgreich abgelegt. Die Ausbildung Forstwirt/in nahmen in diesem Jahr 11 Auszubildende auf, größter Ausbildungsbetrieb ist wie schon die Jahre vorher der SaarForst Landesbetrieb. Die Beschulung erfolgt im Dienstleistungszentrum in Eppelborn. In den Ausbildungsberufen Fachkraft Agrarservice, Pflanzentechnologe/-in, Revierjäger/in und Winzer/in wurden keine neuen Verträge eingetragen. Darüber hinaus begannen 40 „Werker im Gartenbau“ und 1 „Helfer in der Pferdewirtschaft“ mit der Ausbildung. Auch in der Ausbildung behinderter Menschen ist ein deutlicher Rückgang von 32 % zu verzeichnen. 2.2 Fachschule 2.2.1 Fachbereich Landwirtschaft Das zweite Semester im Fachbereich Landwirtschaft der Fachschule für Agrarwirtschaft begann am 5. November 2012. Mit der Zeugnisübergabe am 22. März 2013 haben zwei Schülerinnen und achtzehn Schüler ihre Ausbildung zur staatlich geprüften Wirtschafterin/zum staatlich geprüfter Wirtschafter erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen einer kleinen Abschlussfeier in Schwarzenholz haben Kammerpräsident Richard Schreiner und der Kammerdirektor Martin Schmeer die Abschlusszeugnisse an die neuen Wirtschafter überreicht. Katja Prinz aus dem saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz vergab anschließend Ehrenpreise an die Prüfungsbesten. Ausgezeichnet wurden Verena Saar als Jahrgangsbeste, Matthias Bißbort und Tobias Reischmann. Im Rahmen der Abschlussfeier berichteten die Schüler über ihrer Klassenfahrt nach Norddeutschland. Sie hatten vom 30. Januar bis zum 2. Februar 2013 eine landwirtschaftliche Fachexkursion in den Norden Deutschalands unternommen. Auf dem Programm der Reise standen zwei große Milchviehbetriebe, ein Besuch bei Masterrind in Verden und eine Besichtigung des Lehr- und Versuchszentrums Futterkamp der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein. Foto: Fachschulklasse 2013 mit Lehrerkollegium und Referendaren sowie Katja Prinz aus dem saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (2. von links), Kammerpräsident Richard Schreiner (4. von links) und dem damaligen Kammerdirektor Martin Schmeer (6. von links) Foto: Die Jahrgangsbesten: Matthias Bißbort, Verena Saar (Jahrgangsbeste) und Tobias Reischmann 2.2.2 Gartenbau Im Juni 2013 konnten alle 11 Anwärter der Fachschul- und Meisterklasse Gartenbau, die sich auf die Fachrichtungen Garten-/Landschaftsbau, Zierpflanzenbau und Baumschule verteilten, erfolgreich ihre Prüfungen ablegen. Der Unterricht an der Fachschule wurde im Berichtsjahr erneut durch einen Workshop im Bereich Planung und Gestaltung ausgeweitet. Dieser wurde erneut von dem Landschaftsarchitekten Marco Schrang aus Harrogate (GB) geleitet. Der Workshop umfasste einen Zeitraum von 7 Tagen und stellte sich als absolut wichtige und positive Ergänzung heraus. Die Fachschüler erhielten nicht zuletzt einen Einblick in die Kultur- und Gestaltungsprinzipien englischer Gärten. Am 03. September 2013 begann der neue Jahrgang mit der Fachschule und der gleichzeitigen Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Juni 2013 mit 11 Teilnehmern. 2.3 Meisterausbildung Der Vorbereitungskurs für Landwirtschaftsmeister im Saarland ist am 4. November 2013 mit 18 Absolventen aus der Fachschulklasse und zwei Quereinsteigern gestartet. Bereits ein Jahr vor Beginn des Kurses haben die Meisterkandidatinnen und Kandidaten mit der Anfertigung einer Projektarbeit zu einem Thema aus der Pflanzenproduktion oder aus dem Bereich Tierhaltung begonnen. Zusätzlich müssen alle Teilnehmer des Kurses eine Meisterarbeit anfertigen. Die Meisterarbeit beinhaltet die betriebswirtschaftliche Analyse eines landwirtschaftlichen Betriebs und die Planung einer Investition für dieses Unternehmen. Im Dezember 2013 haben die Kandidatinnen und Kandidaten einen einwöchigen Tierhaltungslehrgang auf Haus Riswick in Kleve besucht. Die Meisterausbildung endet mit den Abschlussprüfungen im Juni 2014. Foto: Meisterkandidaten mit Kammerdirektor und Fachlehrer für Tierproduktion Robert Zimmer auf Haus Riswick, Kleve 2.4 Erwachsenenbildung Die Landwirtschaftskammer Saarland hat 2013 eine Vielzahl an Weiterbildungsveranstaltungen organisiert mit denen Interessenten aus Landwirtschaft und Gartenbau angesprochen werden konnten. Die Weiterbildungsprogramme werden mit Rücksicht auf die Arbeitsbelastung im landwirtschaftlichen Betrieb immer für ein Winterhalbjahr erstellt. Die Weiterbildungsprogramme 2012/13 und 2013/14 der Landwirtschaftskammer umfassten Tagungen, Lehrgänge, Seminare und Exkursionen zu aktuellen landwirtschaftlichen Themen. Die Themenliste reichte von Vortragsveranstaltungen mit landwirtschaftlichen Inhalten bis hin zu Tagungen mit überregionaler Reichweite wie der jährlich stattfindenden betriebswirtschaftlichen Tagung. Referenten waren Kammermitarbeiter, Wissenschaftler, Vertreter von Behörden und Institutionen sowie externe Fachleute aus der landwirtschaftsnahen Industrie. Zwei Beispiele für Weiterbildungsveranstaltungen: Seminare für Betriebe mit Einkommenskombination Mein Hofprospekt und Internetauftritt: Umsatzbringer oder Kundenkiller Ansprechende Fotos, gelungene Hofprospekte und interessante Internetauftritte können dazu beitragen, auf den Betrieb und dessen Produkte oder Dienstleitungen aufmerksam zu machen. Damit kann man seinen Kundenstamm pflegen bzw. neue Kunden gewinnen. Veraltete Fotos, holprige Texte sowie überholte Informationen in Prospekten und im Internetauftritt sorgen eher für das Gegenteil. Oft ist den Betrieben überhaupt nicht bewusst, wie viel Potential sie somit verschenken. Um Betrieben auf diese Problematik hinzuweisen, aber auch um zu zeigen wie man es besser macht, war das Ziel dieses Seminars, das am Anfang des Jahres stattfand. In kleinen Gruppen wurden teilweise die eigenen Internetauftritte und Hofprospekte der Teilnehmer bezüglich Gestaltung, Farbwirkung, Aufteilung, Texte und Bilder analysiert und bewertet. Die Teilnehmer, die einen Internetauftritt erst planen, erhielten wertvolle Tipps, worauf sie bei der Entwicklung und Gestaltung achten sollten. Neue Medien neue Kunden - Müssen Direktvermarkter und Ferienhofbetreiber ihre Werbung umstellen? Endes des Jahres fand eine weitere Weiterbildungsveranstaltung für Betriebe mit Einkommenskombinationen statt. Denn auch Kunden von Direktvermarktern und Feriengäste von Bauernhöfen informieren sich heute anders. Bereits über 45% der Verbraucher informieren sich über lokale Einkaufsstätten im Internet. Gut 54 Millionen Deutsche sind online und knapp die Hälfte der deutschen Internetnutzer jeden Monat auf Facebook. Die Teilnehmer erfuhren, wie und mit welchen Plattformen das Internet zur Kundenwerbung, Kundenkommunikation oder Kundenbindung genutzt werden kann. Es wurden die unterschiedlichen Möglichkeiten der Online- Werbung vorgestellt und auf deren Vor-bzw. Nachteile hingewiesen. Auch der damit verbundene Zeit-und Kostenaufwand blieb nicht unberücksichtigt. Ein Schwerpunkt der Weiterbildungsaktivitäten war 2013 die Weiterbildungsinitiative Saarland, auch diesmal wieder mit finanzieller Unterstützung aus dem saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe hat die Landwirtschaftskammer gemeinsam mit anderen Bildungsträgern und mit Unterstützung durch das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Veranstaltungen zu aktuellen Themen angeboten, die das ganze Spektrum landwirtschaftlicher und gärtnerischer Tätigkeiten abdecken. Themen waren unter anderem Gartenbauseminare, die Weiterbildung von Ausbildern und Prüfern, Lehrfahrten, Seminare zur Betriebs- und Unternehmensführung, Diskussionsrunden zu aktuellen agrarpolitischen Themen sowie produktionstechnische Weiterbildungsveranstaltungen für Landwirte und Gärtner. Mit den Weiterbildungsveranstaltungen konnten wieder mehr als 1.000 Teilnehmer erreicht werden. Foto: Seminar „Mein Hofprospekt und Internetauftritt“ 2.4.1 Saarländische Gartenakademie Die Saarländische Gartenakademie, die es bereits seit 1986 gibt, hat im Jahr 2013 folgende Seminare angeboten: Rasensportplatzpflege Rosenschnitt Gehölzschnitt Problemzonen im Garten Winterschnitt bei Obstgehölzen Eine kulinarische Frühjahrskur Wildnis in der Stadt Sommerschnitt - Sommerriss Vom Alpenveilchen bis Pfaffenhütchen Giftpflanzen in Haus und Garten Tomatenraritäten Ein Garten ohne Sorgen Schattengarten Im Jahr 2013 wurde das Seminar ‚Rasensportplatzpflege‘ speziell für Gärtner und Pflegekräfte in Kommunen angeboten und stieß auf große Resonanz. Das Seminar ‚Rosenschnitt‘ wurde wegen großer Beteiligung zwei Mal durchgeführt. Foto: Das Seminar ‚Rosenschnitt‘ fand im Deutschfranzösischen Garten statt. Nach dem theoretischen Teil konnten die TeilnehmerInnen gleich das neu Gelernte in der Praxis anwenden. Außer den Seminaren bietet die Gartenakademie folgendes Serviceangebot (nicht nur) für Hobbygärtner an: Beratung per Gartentelefon (Pflanzenschutz, Düngung, Kompost, Sorten ...) Diagnose von kranken Pflanzen Vorträge und Gartenbegehungen in Vereinen Neben dem Saarland gibt es noch Gartenakademien in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Gartenakademien Deutschlands sind unter www.gartenakademien.de auch mit einer eigenen Homepage im Internet zu finden. 3. Landbewirtschaftung 3.1 Ackerbau und Grünland 3.1.1 Allgemeines Witterung Der Januar 2013 war zu trocken, und die Temperatur nur wenig über dem Monatsmittel. Der Februar war deutlich zu kalt, sowie zu trocken und sehr trüb. Es schneite wiederholt und gebietsweise bildete sich eine Schneedecke. Der März war ebenfalls zu trocken und erheblich zu kalt. Die andauernde Kälte war das beherrschende Thema des Monats. Die Temperaturen sowie der Niederschlag lagen im April im Normalbereich. Die Entwicklung in der Natur verlief explosionsartig - der Zeitverzug nach dem winterlichen März war einfach zu groß. Gegen Monatsende brachten asiatische Tiefausläufer den Frühling ins Land. Der Mai war kühl, trüb und deutlich zu nass. Die erste Maiwoche war noch freundlich und warm. Ab dem 07. Mai stellte sich bis zum Monatsende überwiegend trübes regnerisches und kaltes Wetter ein. Die Pflanzenentwicklung verlief zögerlich. Der Juni war gekennzeichnet durch extrem gegensätzliche Witterrungsperioden, in der Monatsbilanz war er jedoch fast normal. Der Juli war ein Monat der Gegensätze. Nachdem das erste Monatsdrittel noch moderat zu warm ausgefallen war, brachte die zweite Julihälfte fast schon tropische Bedingungen mit Höchstwerten deutlich über 30°C und lokal unwetterartigen Regengüssen. Der August präsentierte sich als typischer Sommermonat mit Hitzeperioden, die regelmäßig von kräftigen Schauern und kühlen Phasen unterbrochen wurden. Der September zeigte sich zum Beginn und Ende spätsommerlich schön, dazwischen war es kühl und nass. Im Oktober war es zu nass und zu warm. Es gab viele Regentage mit teilweise recht ergiebigen Niederschlägen. Die Bedingungen für die Aussaat der Winterungen und die Ernte vom Mais wurden immer ungünstiger. Der November war vielfach zu trüb, zu nass und geringfügig zu kalt. Die Böden waren sehr nass, so dass sowohl die ausstehende Aussat als auch das Ausbringen von Gülle erheblich behindert wurden. Der Dezember war relativ sonnig, zu warm und zu trocken. Besonders in der zweiten Monatshälfte war es erheblich zu warm und die mildesten Temperaturen gab es an Heiligabend. Quelle: Deutscher Wetterdienst Quelle: Deutscher Wetterdienst Bodennutzung Bei der Bodennutzung im Jahr 2013 hatte der Getreideanbau gegenüber dem Vorjahr wieder leicht um 313 ha zugenommen. Mit 9.241 ha war der Winterweizen die bedeutendste Kulturart. Der Roggen war mit 3.623 ha zweitwichtigste Getreideart, gefolgt von Wintergerste, Triticale, Hafer und Sommergerste. Der Körnermaisanbau blieb trotz seiner betriebswirtschaftlichen Vorzüglichkeit auf niedrigem Niveau (254 ha). Dies galt ebenfalls für den Kartoffelanbau, der nur noch in Betrieben mit Selbstvermarktung stattfand. Auch Futtererbsen und Ackerbohnen fristeten nur noch ein Schattendasein. Zur Förderung des Eiweißpflanzenanbaus hatte die Bundesregierung ein Programm zur Eiweißpflanzenstrategie gestartet, an dem sich auch das Saarland mit zwei Betrieben beteiligte. Ein konventionell und ein ökologisch wirtschaftender Betrieb werden von der Landwirtschaftskammer bezüglich ihres Sojabohnenanbaus betreut. Bereits zu Beginn des Berichtsjahres fand eine sehr gut besuchte Vortragsveranstaltung zum Thema ‚Chancen und Risiken des Sojaanbaus im Saarland‘ statt. Foto: Broschüre zum Thema Sojaanbau Foto: Vortragsveranstaltung zum Thema Sojaanbau ENTWICKLUNG DER ANBAUFLÄCHEN im Saarland (nach Angaben des Statistischen Landesamtes) Fruchtart Erträge in dt/ha 2008/2013 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Getreide (einschl. K.m.) 25319 23670 22442 21915 22286 22599 23038 Brotgetreide 14176 13555 13175 12908 13421 13176 13401 Winterweizen 9375 9228 9440 9664 9301 9241 9374 Sommerweizen 175 194 133 309 289 218 219 Hartweizen (Durum) 111 62 105 16 90 94 80 Roggen 4375 4071 3496 3245 3741 3623 3758 Futtergetreide 10890 9813 9056 8730 8590 9141 9370 Wintergerste 3668 3391 3171 2803 2936 3035 3167 Sommergerste 2435 1755 1276 1635 1537 1253 1648 Hafer 2401 2115 1886 1771 1708 2017 1983 Sommermenggetreide 334 233 273 227 219 373 276 Triticale 2051 2319 2451 2293 2190 2463 2294 Getreide (ohne K.m) 25067 23491 22231 21638 22011 22345 22797 252 180 195 277 240 254 233 Futtererbsen 135 187 248 186 87 95 156 Ackerbohnen 30 22 37 32 17 18 26 Kartoffeln 121 154 142 146 125 113 133 Ölfrüchte 4129 4398 4299 4163 4154 4163 4217 Winterraps 4064 4393 4275 4094 4091 4063 4163 65 5 24 69 57 100 53 Silomais 2751 3450 3571 3689 3987 3914 3560 Rauhfutter 36802 39394 41868 42551 41463 40165 40373 1514 2051 1339 1086 966 1005 1326 Körnermais (einschl. CCM) S.Raps, W.- u. S.Rübsen Leguminosen zur Ganzpflanzenernte Grasanbau auf dem Ackerland Dauerwiesen 1174 1503 1923 2545 2386 2726 2042 17641 17957 18772 20473 21009 20097 19324 Weiden 16473 16324 19833 18445 18171 18520 17961 Mehr oder weniger konstant ist seit einigen Jahren die Rapsfläche, die sich knapp über 4000 ha bewegt. Auch die Silomaisfläche liegt bei knapp 4000 ha und somit bei ca. 10% der Ackerfläche. Der Grünlandanteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche ist im Saarland mit 51,5 % besonders hoch, wie sich aus dem Bundesvergleich ergibt. Quelle: Stat. Bundesamt, Bodennutzung versch. Jahrgänge – Berechnung az © agrarzeitung Erträge, Qualitäten, Markt Trotz schwieriger Wetterbedingungen wurde im Saarland ebenso wie im gesamten Bundesgebiet noch eine zufriedenstellende und bessere Getreideernte als 2012 eingefahren. Auf Basis der sehr guten Aussaatbedingungen im September und Oktober 2012 und der damit verbundenen optimalen Aussaatzeiten entwickelten sich gleichmäßige Bestände. Der lange und kalte Winter sowie der nasse Mai führten zwar zu einer Ernteverzögerung, nicht aber zu einer Ertragsdepression. Bei Winterweizen wurden im Landesdurchschnitt über sieben t/ha geerntet, wobei der A-Weizen-Anteil nach der besonderen Ernteermittlung nur einen Anteil von 35,7% (2012: 64%) hatte. Die größte Bedeutung hatten weiterhin die Sorten JB Asano und Meister. Der Anteil an EUSorten wurde stark ausgeweitet und beläuft sich auf 42,9% (Sorten: Premio, Selekt). Im Durchschnitt aller Sorten wurden ein Eiweißgehalt von 12,5% und ein Sedimentationswert von 42 ml erreicht, womit der Bundesdurchschnitt leicht unterschritten wurde. Auch beim Roggen wurde ein leichter Ertragsanstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Nahezu zwei Drittel der angebauten Sorten waren Hybridsorten, wobei es bei den Backqualitäten keine Probleme gab. Verschiedentlich gab es jedoch Vermarktungsprobleme mit Roggenpartien, deren Körner durch Witterungsstress dunkel verfärbt waren, wie es in der nachfolgenden Abbildung ersichtlich ist. Foto: Durch Witterungsstress verfärbte Roggenkörner Sehr gute Erträge lieferten auch die Futtergetreidearten Wintergerste und Triticale, wohingegen Sommergerste, Hafer und auch Sommerweizen ertraglich deutlich unter die Vorjahresergebnisse zurückfielen. Beim Winterraps haben gute Aussaatbedingungen im August/September 2012 die Grundlage für einen guten Ertrag mit 32,6 dt/ha gelegt. Auch die Ölgehalte fielen mit 42 bis 44% überwiegend hoch aus. Da der Insektizideinsatz im Raps des Öfteren von Imkern in der Öffentlichkeit kritisiert wird, veranstaltete die Landwirtschaftskammer zusammen mit dem Umweltministerium am 21. November in Körprich eine Vortragsveranstaltung zum Thema ‚Bauern und Imker – wir brauchen uns‘. Die Veranstaltung war vor allem vonseiten der Imker sehr gut besucht und trug zum gegenseitigen Verständnis bei (s. Abb. unten). Die Kartoffelernte fiel im Jahr 2013 sehr niedrig aus. Es zeigte sich wieder einmal, dass die fehlende Beregnungsmöglichkeit in Trockenzeiten ein Hauptproblem des saarländischen Kartoffelanbaus darstellt. Insbesondere die mangelnde Knollengröße hatte einen niedrigen Ertrag von 314 dt/ha zur Folge. Das Kartoffeltestessen fand traditionell wieder im Rahmen der Wiesbacher Kartoffeltage bei der dortigen Raiffeisenkasse statt. Foto: Kartoffeltestessen in Wiesbach Für die Grünland- und Feldfutterwirtschaft war das Jahr 2013 ein schwieriges Jahr. Die Ernte des ersten Schnittes war durch den hohen und nassen Mai geprägt. Der Schwerpunkt der Silagebereitung lag in der ersten kühlen Juniwoche. Aufgrund des sehr hohen Niederschlags und des späten Erntetermins war die Erntemenge überdurchschnittlich hoch. Wegen der fehlenden Sonne und des teilweise späten Schnitts fehlte es jedoch an Energie und Protein. Auch die Silomaisernte fiel wegen des verspäteten Aussaattermins und der Juli Trockenheit um bis 20% schlechter aus als im Vorjahr. ENTWICKLUNG DER ERTRÄGE im Saarland (nach Angaben des Statistischen Landesamtes) Fruchtart Erträge in dt/ha 2009 2010 Getreide (einschl. K.m.) 59,2 61,9 61,8 50,9 58,4 62,4 59,1 Brotgetreide 65,5 67,0 66,9 53,9 62,2 66,9 63,7 Weizen 69,4 70,2 70,0 55,8 64,2 70,1 66,6 Winterweizen 69,9 70,6 70,4 56,3 64,5 70,7 67,1 Sommerweizen 48,2 52,6 51,8 40,4 58,3 53,9 50,9 Hartweizen (Durum) 59,0 62,0 59,5 47,5 51,6 53,1 55,5 Roggen 57,4 59,9 58,1 48,2 57,1 58,4 56,5 Futtergetreide 50,2 54,2 54,0 45,2 51,5 55,3 51,7 Gerste 50,8 54,7 55,2 47,4 50,2 55,6 52,3 Wintergerste 57,2 59,6 59,7 53,1 50,6 59,3 56,6 Sommergerste 41,1 45,4 44,0 37,7 49,4 46,8 44,1 Hafer 41,5 43,9 41,9 36,3 46,6 45,0 42,5 Sommermenggetreide 43,2 44,8 43,1 35,5 45,8 46,2 43,1 Triticale 59,9 63,3 62,2 48,6 58,5 64,5 59,5 Getreide (ohne K.m) 58,9 61,7 61,6 50,4 58,0 62,1 58,8 Körnermais (einschl. CCM) 88,1 87,6 87,4 93,4 93,6 84,4 89,1 Futtererbsen 27,7 29,5 31,5 28,4 29,4 34,6 30,2 Ackerbohnen 26,9 30,6 27,1 23,6 32,0 32,0 28,7 Kartoffeln 342,7 382,5 340,0 390.9 354,4 314,4 354,2 Ölfrüchte 34,2 39,0 37,0 24,5 30,3 32,3 32,9 Winterraps 34,4 39,0 37,1 24,6 30,4 32,6 33,0 S.Raps, W.- u. S.Rübsen 18,8 24,3 23,4 17,2 23,5 21,7 21,5 Silomais 458,2 498,3 427,9 458,9 476,9 403,0 453,9 Rauhfutter 73,9 80,5 59,4 56,1 56,1 5402 63,4 87,3 68,4 67,6 65,6 60,2 71,0 73,3 82,8 67,0 63,2 61,1 56,9 67,4 66,8 78,6 57,3 54,3 54,9 52,7 60,8 68,6 81,5 60,1 56,5 56,3 55,1 63,0 Leguminosen zur Ganzpflanzenernte Grasanbau auf dem Ackerland Dauerwiesen Weiden 2011 2012 2013 2008/2013 2008 3.1.2 Saatgutwesen Die Saatgutvermehrungsfläche im Saarland betrug im Jahr 2013 nur noch 36,33 ha. Vermehrt wurden Hafer und verschiedene Leguminosen. Wegen der geringen Bedeutung der Saatenanerkennung findet seit dem Jahr 2010 eine Zusammenarbeit mit der Anerkennungsstelle Bad Kreuznach statt. Die Vermehrungsvorhaben werden dort bearbeitet und abgewickelt. Die Feldbesichtigung wird von der Landwirtschaftskammer durchgeführt. Im Rahmen der Saatgutverkehrskontrolle wurden im Berichtsjahr 14 Proben entnommen und bei der LUFA, Speyer untersucht. Bei den Proben handelte es sich um sieben Getreide-, zwei Raps- und fünf Maisproben. Es gab eine Beanstandung wegen Reinheit des Saatgutes. Da es sich bei der Beanstandung um eine Partie aus einem anderen Bundesland handelte, wurde das Verfahren an die zuständige Stelle weitergeleitet. Im Rahmen des Saatgutmonitorings auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) wurden fünf Partien Maissaatgut beprobt und analysiert. Die Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf das Vorhandensein von transgenen Sequenzen im Erbgut. Saatbauverein Traditionell wird die fachliche Betreuung des Saatbauvereins vom Leiter der Anerkennungsstelle wahrgenommen. Die Mitgliederzahl lag bei knapp 90 Landwirten und 19 agrargewerblichen Firmen. Der Saatbauverein versteht sich als loser Zusammenschluss von ackerbaulich interessierten Landwirten im Saarland, die ein überdurchschnittliches Informationsangebot auf diesem Sektor wünschen. Grundsätzlich werden jedoch alle Veranstaltungen des Vereins öffentlich bekannt gegeben, und die wichtigsten Vereinsinformationen werden in den landwirtschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. In mehreren Ackerbau- bzw. Grünlandstammtischen sowie in Rundschreiben wurden Informationen zu Sortenwahl, Düngung, Pflanzenschutz, Landtechnik und Grünlandproblemen vermittelt. Die Mitgliederversammlung des Vereins fand am 28. Februar 2013 statt und wurde verbunden mit einer Informationsfahrt zum DLG-Testzentrum für Technik und Betriebsmittel in Groß-Umstadt, zu dem Gemüsebaubetrieb Großhans bei Hochenheim und zur BASF in Limburgerhof. Erstmals seit Jahren führte der Verein wieder eine Lehrfahrt nach Holland durch. Es wurden die Saatzuchtfirma Limagrain, mehrere landwirtschaftliche Betriebe, die Landgewinnung auf dem Flevoland-Polder sowie der Braunkohleabbau und die Umsiedlung eines landwirtschaftlichen Betriebes in der Köln-Aachener Bucht besichtigt. 3.1.3 Boden, Wasser, Düngung Boden Die Landwirtschaftskammer ist landwirtschaftliche Beratungsstelle nach dem Bodenschutzgesetz und landwirtschaftliche Fachbehörde nach der Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Probleme treten des Öfteren durch Bodenerosion nach Starkregenfällen auf. Da die Grundstückseigentümer und Bewirtschafter zur Vorsorge gegen das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen verpflichtet sind, häufen sich die Beratungs- und Schlichtungsfälle in der Praxis. In den Gemeinden Schmelz und Tholey wurden Arbeitsgruppen gegründet, in denen Bürgermeister, Bauamtsleiter und betroffene Landwirte gemeinsam Maßnahmen zum Erosionsschutz erarbeiten. Auch dort ist die Landwirtschaftskammer beratend tätig. Zur Demonstration von erosionshemmendem Maisanbau veranstaltete die Landwirtschaftskammer am 30. April in Schmelz einen Feldtag zum Thema Maisanbau mit Strip-Till Verfahren. Gezeigt wurden Strip-Till Maschinen mit der Möglichkeit, mineralische oder organische Dünger in den Saatstreifen einzuarbeiten. Zusätzlich wurden mulchsaattaugliche Maissämaschinen präsentiert. Leider war der Boden wegen des anhaltenden Regens so aufgeweicht, dass die Maschinen nicht eingesetzt, sondern nur im Stillstand erklärt und besichtigt werden konnten. Bei der vorangehenden Vortragsveranstaltung stellten der Gewässerschutzberater, ein Professor der Uni Hohenheim, sowie ein Landwirt aus dem Elsass das Strip-Till Verfahren vor. Foto: Maschinenvorführung: Strip-Till Wasser Die EU Wasserrahmenrichtlinie (WRLL) fordert bis zum Jahr 2015 einen guten chemischen und ökologischen Zustand aller Gewässer. Vor diesem Hintergrund wurde bei der Landwirtschaftskammer die Stelle des Gewässerschutzberaters eingerichtet, der seit dem 15.04.2010 tätig ist. Die Grundlage dafür bildet ein Kooperationsvertrag zwischen dem Ministerium für Umwelt und Verkehr, dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz und der Landwirtschaftskammer. Das Aufgabengebiet umfasst die kostenfreie Beratung von Landwirten hinsichtlich der Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie in den Gebieten, die auf Grund der Landwirtschaft noch nicht den geforderten guten Zustand der Gewässer erreichen (In der Abbildung blau hervorgehoben) und die Mitwirkung bei der Ursachenaufklärung in diesen Gebieten. Abb.: Gewässereinzugsgebiete im Saarland Blau hervorgehoben sind die Gebiete der „WRRL - ELER-Kulisse“ Die Beratung beinhaltet die ordnungsgemäße Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und die Reduzierung von Überdüngung bis hin zum ökonomischen Optimum. Die wasserrechtlichen Anforderungen an die gute fachliche Praxis werden den Landwirten ebenso vermittelt wie darüber hinaus gehende ökologische Ziele des Gewässerschutzes. Die Beratung soll eine Sensibilisierung der Landwirte bewirken. Im Jahr 2013 wurde das Ziel erreicht, auf den größeren Betrieben Einzelberatungen zum Gewässerschutz durchzuführen. Es wurden alle Landwirte aufgesucht, bei denen die Erstberatung noch ausstand. Somit haben jetzt alle Betriebe, die innerhalb der WRRL- Kulisse liegen und mehr als 50 ha bewirtschaften mindestens eine Gewässerschutzberatung erhalten. Weiterhin wurden im gesamten Saarland Problembetriebe aufgesucht, die beim Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz auffällig geworden sind. In vielen Fällen konnte hier Abhilfe geschaffen und die Einleitung eines Ordnungswidrigkeits- oder gar Strafverfahrens verhindert werden. Neben der Beratungstätigkeit nahm der Gewässerschutzberater an der Arbeitsgruppe „Diffuse Einträge“ (DE - AG) teil und ist Mitglied im Beirat der Gemeinnützigen Fortbildungsgesellschaft für Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung (GfG mbH). Der Gewässerschutzberater nahm auch 2013 an den jährlich stattfindenden Fachgesprächen zur WRRL des Verbandes der Landwirtschaftskammern teil. Dabei geht es um den Erfahrungsaustausch der Gewässerschutzberater aus allen Bundesländern. Themen waren Orientierungswerte für Fließgewässer in den Bundesländern, Bewertung der Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der WRRL in der Landwirtschaft und die unterschiedlichen Modelle zur Berechnung von Stoff-Einträgen in Gewässer. Der Geschäftsführer der Wasserwerke Bous-Schwalbach kam auf den Gewässerschutzberater zu und berichtete, dass die Nitratwerte im Rohwasser seiner Brunnen seit Jahren im Steigen begriffen wären. Um diesem Trend entgegenzuwirken schlug der Gewässerschutzberater eine Kooperation zwischen Wasserwerk und den Landwirten im Wassereinzugsbereich vor mit dem Ziel, eine grundwasserschonende Landbewirtschaftung umzusetzen. In einem ersten Schritt wurden vom Wasserwerk Bodenproben gezogen und anhand der Werte mit einem betroffenen Landwirt eine genaue Düngebedarfsrechnung durchgeführt. Der Landwirt erklärte sich bereit, schlagbezogene Aufzeichnungen über Dünger- und Erntemengen zu liefern. Mit diesen Daten erstellt der Gewässerschutzberater eine Nährstoffbilanz, deren Ergebnisse dann durch erneute Bodenuntersuchungen überprüft werden. Dieses Verfahren soll schrittweise auf alle Landwirte im Wassereinzugsgebiet ausgedehnt werden. Um die Akzeptanz von gewässerschonenden Maßnahmen im Ackerbau zu erhöhen, führte der Gewässerschutzberater auf von ihm ausgewählten Leitbetrieben Demonstrationsversuche zur gewässerschonenden Landbewirtschaftung durch. Im Jahr 2013 waren dies ein Düngeversuch im Raps und ein Vergleich unterschiedlicher Anbauverfahren im Mais. Die Maschinenvorführung der Landwirtschaftskammer über das Strip Till Verfahren war so geplant, dass nach der Bestellung der Demonstrationsfläche mit den unterschiedlichen Vorführmaschinen über die gesamte Vegetationszeit hinweg ein Vergleich der Bestandsentwicklung nach Aussaat mit den Strip Till Varianten und der betriebsüblichen Mulchsaat möglich gewesen wäre. Leider konnten die Vorführmaschinen wegen des anhaltenden Regens nicht eingesetzt und somit der Versuch auch nicht angelegt werden. Düngung Die Düngung der landwirtschaftlichen Kulturen muss ökonomischen und ökologischen Grundsätzen gerecht werden. Dabei ist nicht automatisch der Maximalertrag das Ziel, sondern optimaler Ertrag und Qualität, die sich u.a. aus der Gegenüberstellung der Kosten der Düngung und des zu erzielenden Erlöses ergeben. Die Ermittlung des Düngebedarfs muss so erfolgen, dass ein Gleichgewicht zwischen dem voraussichtlichen Nährstoffbedarf der Pflanzen und der Nährstoffversorgung gewährleistet ist, so dass keine Nährstoffüberschüsse entstehen, die der Gefahr der Auswaschung bzw. des Abtrags unterliegen. Um den Landwirten entsprechende Stickstoffdüngeempfehlungen anbieten zu können, wurde das Nitratkataster für das Saarland weitergeführt. Die Ergebnisse der 72 repräsentativen Probenahmestellen dienen als Grundlage für die Düngeempfehlungen, die für die folgenden drei Regionen ausgegeben werden: Region 1 Region 2 Region 3 St. Wendeler Land Moselgau, Saargau, Bliesgau Prims-Theel-Gebiet Hunsrückvorland mit mittleren Böden schwere Böden leichte bis mittlere Böden Im Frühjahr 2013 wurden die im Nitratkataster ausgewiesenen Flächen im Zeitraum vom 28. Januar bis zum 1. Februar beprobt und von der LUFA in Speyer analysiert. Dabei ergab sich für das gesamte Saarland in 0 – 60 cm Tiefe ein durchschnittlicher Nmin- Gehalt von 32 kg/ha bei einer Spanne von 13 kg/ha bis 143 kg/ha. Die Gehalte in den Bodenhorizonten sind in diesem Jahr sehr gleichmäßig verteilt. In 0 – 30 cm Tiefe finden sich durchschnittlich 16 kg Nmin/ha. Der Durchschnitt in 30 – 60 cm Tiefe beträgt ebenfalls 16 kg Nmin/ha. Tab.: Nitratgehalte (kg/ha) in Ackerböden im Saarland in 0–60 cm Tiefe Zeitraum 1996 – 2013 Frühjahr Jahr von … bis 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 (8 (5 (8 (11 (7 (12 (5 (12 (13 (14 (12 (14 (20 (15 (1 (5 (13 - 102) 76) 82) 131) 61) 137) 80) 206) 155) 144) 104) 80) 199) 94) 84) 152) 143) 32 37 39 45 26 34 26 54 49 50 31 37 53 39 32 23 32 Da viele Landwirte Hilfestellung bei der Durchführung von Nährstoffvergleichen benötigen, wurde diese in vielen Fällen gewährt. Im Jahr 2013 wurde von 115 Betrieben eine Nährstoffbilanz erstellt. Es handelte sich um 44 Haupterwerbs- und 71 Nebenerwerbsbetriebe mit einer bewirtschafteten Fläche von 7155 ha. Es wurden drei Ackerbaubetriebe und 112 viehhaltende Betriebe bilanziert. Die Nährstoffvergleiche ergaben bei den Nebenerwerbsbetrieben ein Defizit von -9 kg N/ha. Bei den Haupterwerbsbetrieben gab es einen Überschuss von 13 kg N/ha. Im Durchschnitt aller Betriebe wurde ein Defizit von -2,7 kg N/ha erzielt. Im Rahmen der Düngemittelverkehrskontrolle wurden insgesamt sechs Proben im Berichtsjahr 2013 gezogen und von der LUFA, Speyer auf die entsprechenden Nährstoffe untersucht. Es handelte sich um fünf Klärschlamm-, und eine Mineraldüngerprobe. Klärschlammausbringung Im Berichtsjahr 2013 wurden im Saarland auf landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen 99.000 cbm Nassschlamm aus saarländischen Kläranlagen aufgebracht. Diese Menge wurde auf 2.413 ha verteilt. Das bedeutet, dass im Durchschnitt 41,0 cbm Klärschlamm pro ha ausgebracht wurden. Hinzu kamen noch 2.996 t an Feuchtschlamm, verteilt auf 194 ha Ackerfläche. Es wurden 1.557 Voranzeigen bearbeitet. Aus anderen Bundesländern wurden zusätzlich 899 t Feuchtschlamm auf saarländischen Flächen verteilt. Insgesamt düngten 64 Landwirte im Jahr 2013 ihre Flächen ganz oder zum Teil mit Klärschlamm. Foto: Nassschlammausbringung auf Ackerflächen 3.2 Gartenbau 3.2.1 Allgemeines Durch einen außergewöhnlich lang anhaltenden Winter, der in ein zu kaltes und nasses Frühjahr überging, erlitten alle Sektoren des Gartenbaus sehr große Ertragseinbußen. Trotz der Produktion in witterungsgeschützten Gewächshäusern erlitt der Zierpflanzenbau, der im Saarland zu 80 Prozent aus Beet- und Balkonpflanzen produzierenden Unternehmen besteht, enorme Umsatzeinbußen bei gleichzeitig außergewöhnlich hoher Kostenquote, die sich aus der starken und lang anhaltenden Heizperiode herleitete. Die Frühlingsblumenproduktion musste zum überwiegenden Teil entsorgt werden, da sie sich infolge des Ausbleibens von geeigneten Pflanzungsbedingungen nicht verkaufen ließ. Die Sommerblumenverkaufsperiode zeigte sich zwar sehr verzögert, verlief aber insgesamt besser. Im Vergleich zu den Vorjahren war jedoch auch dieser Absatzschwerpunkt (ein durchschnittliches saarländisches Unterglaszierpflanzenbauunternehmen generiert in den Monaten März bis Juni zwischen 70 und 80 % seines Jahresumsatzes) stark unterdurchschnittlich. Die Herbstverkaufszeit stellte sich wieder normal dar. Insgesamt war das Jahr also verlustträchtig. Finanziell angespannte Unternehmen waren extrem gefährdet. Zwei überwiegend indirekt absetzende Zierpflanzenbauunternehmen mussten im Laufe des Berichtsjahres Insolvenz anmelden und ihre Produktion einstellen. Zusammen mit den aus Altersgründen schließenden Zierpflanzenbauunternehmen ist in diesem Zusammenhang ein starker Rückgang der regionalen Zierpflanzenproduktionsfläche unter Gl,,as zu konstatieren. Der Vermarktungsgesellschaft SaarGärtner mbH fehlen dadurch zunehmend Unterglaszierpflanzen aus regionalem Anbau, die von den Wiederverkäufern vermehrt gesucht werden. Eine Initiative des Landesverbands Gartenbau im Saarland e.V. führte mit Unterstützung des saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz zu drei Expertenrunden unter Leitung von Dr. Marianne Altmann von der Beratungsfirma CoConcept, Luxembourg. Neben einem Vertreter der Landwirtschaftskammer wurden Vertreter der Vermarktung, Produktion, Ausbildung/Berufsschule und Verband eingeladen, um ein saarländisches Zukunftskonzept für den Zierpflanzenbau unter Glas im Saarland über alle Erzeugungs- und Vermarktungsstufen hinweg zu erarbeiten. Den Baumschulen, die überwiegend mit regionalen Garten- und Landschaftsbauunternehmen zusammen arbeiten, bescherte die Witterung im Frühjahr ebenfalls Umsatzeinbußen. Durch den Trend zu Gehölzen in Containern, die auch im Sommer gepflanzt werden können, verlagerte sich der Absatz zwar mehr in die Jahresmitte, die Umsatzeinbußen des Frühjahrs wurden allerdings bei Weitem nicht ausgeglichen. Die verkürzte Vegetationsperiode infolge eines deutlich verspäteten Austriebs führte im saarländischen flächenmäßig auf sehr niedrigem Niveau operierenden Obstbau besonders bei Kernobst zu suboptimaler Befruchtung infolge eines verzögert einsetzenden Bienenflugs und dadurch induziertem starken Junifruchtfall. Im Steinobst kam es bei empfindlichen, frühblühenden Arten wie Aprikose und Pfirsich zu Frostschäden und geringen Ernten. Beerenobst einschließlich Erdbeeren litt stark unter den nassen und kalten Bedingungen. Es kam zu stark verzögerten und geringen Ernten. Frühgemüseanbau war praktisch nur sehr eingeschränkt möglich. Verzögertes Auspflanzen von Salaten führte durch die anhaltend kalte und nasse Witterung zu nochmals verzögerten Ernten mit Mindererträgen. Die Spargelernte war desolat. Man sprach von einem Drittel niedrigeren Ertrag. Durch höhere Preise wurde dieser jedoch teilweise ausgeglichen. Alle Sparten des Gartenbaus mussten wegen der kalten und nassen Witterung im Frühjahr des Berichtsjahres zum Teil erhebliche Umsatzeinbußen in Kauf nehmen. Neben den Preisen für Energie und den auf Rohölbasis gründenden Produktionsmitteln spielte in Gartenbauunternehmen der Lohnaufwand eine große Rolle. Bezogen auf die Wertschöpfung in den Unternehmen stiegen diese infolge den allgemein geringeren Umsätzen auf ein neues Hoch. Die Investitionstätigkeit im Gartenbau verharrte weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Geplante Maßnahmen wurden verschoben oder zeitlich gestreckt. Nur eine Einzelhandelsgärtnerei investierte. Neue Produktionsflächen wurden nicht erstellt. Der modernen Vermarktungseinrichtung SaarGärtner GmbH stehen überalterte unmoderne Produktionsstätten im ganzen Saarland gegenüber. Es fehlte auf der Produktionsseite an innovativen Köpfen, die sich etwas zutrauen und sich unternehmerisch engagieren. Angesichts des technischen Fortschritts in der Unterglas-Produktion von Zierpflanzen und der niedrigen Zinsen blieben die Rahmenbedingungen weiterhin sehr günstig. Da Unternehmensnachfolger auch und vor Allem von außerhalb der etablierten Gartenbau-Unternehmerfamilien kommen müssen, wären flankierende Maßnahmen von Seiten der Wirtschaftsförderung in Bezug auf Bürgschaftsübernahmen dringend erforderlich. Ein junger Existenzgründer kann den enormen Finanzbedarf zur Erstellung eines Unterglasgartenbauunternehmens alleine nicht bewältigen. Gutachten und Stellungnahmen (siehe auch 5.6) Zu den §§ 48 ff. des Saarländischen Nachbarschaftsgesetzes (SNG) wurde auf Anfrage fachliche Auskünfte gegeben. Im Rahmen der Gewährung von Prämien für die Rodung von Apfelbäumen wurde im Berichtsjahr kein Betrieb kontrolliert, da alle Maßnahmen nur einmal innerhalb eines FünfJahres-Zeitraum überprüft worden sind. Gemäß der VO (EWG) Nr. 1200/90 des Rates vom 07.05.1990 wurde an das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz sowie an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Fehlanzeige übermittelt. Im Rahmen einer Betriebsübergabe wurde die Bewertung einer Gärtnerei vorbereitet. In weiteren drei Unternehmen wurden Beratungsgespräche im Rahmen einer Unternehmensübergabe geführt. In einem Fall wurde ein Unternehmensleiter bei der Unternehmensaufgabe beraten. Ausschusssitzungen Der Ausschuss Garten-, Gemüse-, Obst- und Weinbau tagte einmal am 7. März des Berichtsjahres. Er beschäftigte sich unter anderem mit dem Versenden des kostenlosen Kammerinfos auch an Gärtner. Als Email-Newsletter mit einem Umfang von einer DIN-A4-Seite enthält es überwiegend Termine von Veranstaltungen und erscheint jährlich etwa 50 Mal. Die Verteileradressen des Landesverbands Gartenbau im Saarland e.V. wurden dazu der Landwirtschaftskammer überlassen. Diese sollten sukzessive mit Adressen von nicht im Verband organisierten Gartenbauunternehmen ergänzt werden. Die Firmen mussten der Verwendung ihrer EmailAdressen zu diesem Zweck ausdrücklich zustimmen. Foto: Prüfung zur Weinprämierung Die Richtlinien zur Saarländischen Weinprämierung wurden nach der 30. Weinprämierung im Jahre 2012 neu überarbeitet und mit allen Beteiligten besprochen. Ein Entwurf der neuen Richtlinien, die sich im Wesentlichen unter Punkt 9 konzentrierten, wurde dem Ausschuss zur Abstimmung vorgelegt. Einmal wird ganz auf die Verleihung von Bronzenen Kammerpreismünzen verzichtet und zum anderen sollte die Prüfungskommission von sechs auf vier Prüfer reduziert werden, wobei alle Prüfer einen Nachweis zu ihrer sensorischen Qualifikation erbringen müssen. Der Ausschuss nahm die Änderungen einstimmig an. Der Ausschuss wurde über das im Jahr 2011 initiierte Projekt „Terroir Moselle“, bei dem Moselwinzer aus Frankreich, Luxemburg und Deutschland das Moseltal als gemeinsame Weinbauregion von drei EU-Mitgliedsstaaten definieren und weltweit bekannt machen möchten, informiert. Profiteure sollen die Winzer selbst, aber auch Gastronomie und Tourismus sein. Das Projekt war zunächst auf drei Jahre angelegt und läuft am Ende des Berichtsjahres aus. Unterstützer und Kapitalgeber waren vier Landwirtschaftskammern, Lokale Aktionsgruppen im Rahmen des europäischen LEADER-Programms in den drei Mitgliedsstaaten, die Winzerverbände, das Dienstleistungszentrum (DLR) Mosel, die Europäische Akademie für Wein und Kultur e.V., die Moselweinwerbung e.V., die Landesämter für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz bzw. für Umwelt und Arbeitsschutz Saarland, u.a.. Nachdem man in drei Arbeitsgruppen Informationen über die Region gesammelt und aufbereitet hatte, wurde Werbematerial erarbeitet, das bei Messeauftritten zur Präsentation verwendet wird. Hauptaktivitäten waren Auftritte bei einschlägigen Messen. Die in Rheinland-Pfalz bekannte Aktion „Der beste Schoppen“, die einen Bogen zwischen Winzern und Gastronomie schlägt, wurde auf die drei Mitgliedsstaaten ausgedehnt. Verschiedene Workshops zu Fragen der Vermarktung brachten Winzer des Moseltals untereinander in Kontakt. Im Berichtsjahr unternahm man Anstrengungen, das Projekt in ein sinnvolles Nachfolgekonstrukt zu überführen und gründete im Jahresverlauf eine Europäisch Wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV), die die Aktivitäten weiterentwickeln wird. Der Ausschuss wurde auch über die Investitionsförderung informiert. Die einzelbetriebliche Investitionsförderung wurde in der abgelaufenen Periode von 2007 bis 2013 nur unterdurchschnittlich von Zierpflanzenbauunternehmen in Anspruch genommen, da infolge der Verteuerung von Energie und Arbeit Kapitalmittel fehlten. Trotz der Überalterung vieler Gewächshausanlagen fehlte das Geld zur Modernisierung und Anpassung an die Gegebenheiten des technischen Fortschrittes. 3.2.2 Förderung (siehe auch 5.2) Im Garten- und Weinbau wurden zwei Vorhaben (im Vorjahr: 1) im Volumen von € 245.140 (brutto) (im Vj. € 319.900) beantragt und rechtsverbindlich bewilligt. Vollständig oder teilweise abgerechnet wurden drei Verfahren im Volumen von € 158.892,72 (netto) (Vj: 2 Fälle, € 856.836,87) Im Rahmen von Existenzgründungen im Dienstleistungsgartenbau gab es im Berichtsjahr eine (im Vorjahr eine) Beratung. 3.2.3 Beratung und Weiterbildung Allgemein wurden Beratungsbesuche nur noch auf Anfrage seitens des Unternehmens durchgeführt. Grafik: Saisonbeurteilung von Beet- und Balkonpflanzen Auch in diesem Jahr wurde eine Marktanalyse für Beet- und Balkonpflanzen durchgeführt. An der Befragung nahmen 21 direkt absetzende Zierpflanzenbaubetriebe teil. In der Erhebung wurden Aussagen zur Sortiments- und Preispolitik im Rahmen des aktiven Marketings gewonnen. Besonderer Wert wurde auf die Nachfragebeurteilung des Betriebsleiters bei den einzelnen Pflanzenarten gelegt, weil daraus nützliche Rückschlüsse für die kommende Sortimentsplanung gezogen werden konnten. Weiterhin wurden Fragen zum Dienstleistungsangebot und zu Werbestrategien gestellt. Diese Angaben verdeutlichen Zusammenhänge zwischen Serviceleistungen und Preisniveau. Durch Auswertung der Daten lassen sich differenzierte Durchschnittspreisentwicklungen feststellen, die dem Betriebsleiter bei der Preisgestaltung für die kommende Saison von Nutzen sind. Die Zusammenarbeit zwischen der Landwirtschaftskammer und dem Landesverband Gartenbau wurde durch Besuche von Vorstandssitzungen und Versammlungen gestärkt. In Obst- und Gartenbau- sowie Landfrauenvereinen wurden auf Anfrage Vorträge zu verschiedenen Gartenbauthemen gehalten. An der Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachklasse Gartenbau, wurde Unterricht in den Fächern Bodenkunde und Pflanzenernährung gehalten. Am 13. November 2013 fand die jährlich stattfindende Informationsveranstaltung für den Saarländischen Gartenbaubau statt. Da die Tagungsstätte des Bildungszentrums Finkenrech geschlossen war, musste auf den Tagungsraum des Schmelzer Brauhauses ausgewichen werden. Mit über 70 Anwesenden war die Veranstaltung wieder sehr gut besucht. Foto: Infoveranstaltung Saarländischer Gartenbau in Schmelz Die Themen waren: 3.2.4 Aktuelles zum Pflanzenschutz – Zulassungen, Änderungen u.a. Hemmstoffe – Was gibt es Neues? Passgenaue Vermittlung Aktuelles vom Landesverband Gartenbau Neue Sachkundeverordnung – Die große Unbekannte B&B-Saison 2013 – Fazit und Trends für 2014 Qualitätskontrolle Obst und Gemüse In der Europäischen Union unterliegen die in Erzeugung und Handel zehn wichtigsten Obstund Gemüsearten speziellen Vermarktungsnormen: Äpfel Birnen Erdbeeren Gemüsepaprika Kiwis Pfirsiche/ Nektarinen Salate Tafeltrauben Tomaten Zitrusfrüchte (Zitronen, Orangen und Clementinen einschl. ihrer Kreuzungen) Die übrigen im Obst- und Gemüsehandel angebotenen Arten müssen die allgemeine Vermarktungsnorm einhalten. Sie gelten auf allen Handelsstufen. Da diese allgemeine Vermarktungsnorm keine Klassifizierung vorsieht, können die an der Vermarktung beteiligten als Alternative zur Einhaltung der allgemeinen Vermarktungsnorm die produktspezifischen UN/ECE- Normen anwenden. Die Überwachung liegt im Groß- und Einzelhandel sowie bei der Ausfuhr deutscher Erzeugnisse im Saarland bei der Qualitätskontrolle der Landwirtschaftskammer für das Saarland. Die Kontrollen werden nach Risikoanalyse des Leitfadens der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) durchgeführt. Die Risikoanalyse berücksichtigt die Art des Erzeugnisses und die zurückliegenden Kontrollergebnisse. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, wird im Saarland mit dem Programm „DVQK“ (DV Qualitätskontrolle Obst und Gemüse) gearbeitet. Es wurden mehrere mündliche Verwarnungen sowie eine Verwarnung mit Verwarngebühr ausgesprochen. Ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wurde erfolgreich abgeschlossen. Zusätzlich wurden zwei Beratungen zum Obst und Gemüsesektor aufgezeichnet. Es wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt wieder die Kontrolle der Schulobstkisten durchgeführt. Im Oktober erfolgte die erfolgreiche Teilnahme am Seminar zu den Vermarktungsnormen Obst und Gemüse für Kontrolleure auf der Groß- und Einzelhandelsstufe (Teil II) in Wiesbaden. Tab.: Kontrolltätigkeit in 2013 Anzahl der Betriebe Anzahl der Anzahl der Mindesteigenvorhandenen beanstande- schaften nicht Artikel ten Artikel erfüllt Einzelhandel 23 1054 19 10 Verbrauchermarkt / SB Warenhaus 2 212 3 3 Großmarkt / Großhandel 27 1471 17 15 Discount-Markt 9 410 12 Erzeuger/ Wochenmarkt 13 372 74 47 Klasse Herkunft Anzahl der Beanstandun gen ohne FALSCH ohne FALSCH 2 1 9 2 25 31 1 1 248 7 4 29 4 0 4 13 3519 55 35 3 1 18 2 346 2048 38 20 2 1 17 2 98 (ohne Großmarkt) 3.3 Weinbau 3.3.1 Allgemeines Der 2013er stellte sich trotz des sehr langen Winters und kühlen Frühjahrs im Berichtsjahr noch als qualitativ guter Jahrgang dar, wenn auch die Mengen höher hätten sein dürfen. Verzögerter Austrieb und späte Blüte (um den 20. Juni) verkürzten die Vegetationsperiode, so dass leicht höhere Säurewerte in den gelesenen Trauben die Regel waren. Regen und kühle Temperaturen zur Blütezeit führten zum Verrieseln, was einerseits zu der Bildung von lockeren Trauben führte, die schnell Abtrocknen und weniger gefährdet für Pilzbefall waren, andererseits war schon zu dem Zeitpunkt eine geringere Erntemenge absehbar. Die Traubenentwicklung im Sommer verlief sehr zufriedenstellend: Das heiße Wetter im Juli und August sorgte für eine erhebliche Verringerung des Vegetationsrückstands. Die Kombination von Feuchtigkeit und warmem Oktober sorgte für eine schnelle Ausbreitung der Edelfäule Botrytis. Dadurch wurde die Erntemenge wesentlich reduziert, vor allem beim Riesling. Die Lese begann an der saarländischen Obermosel am 24. September traditionsgemäß mit Müller-Thurgau und schloss mit Riesling Ende Oktober ab. Durch eine selektive Lese und das Sortieren der Trauben konnten die Betriebe fast das gesamte Qualitätsspektrum erzeugen. Der durchschnittliche Ertrag lag bei rund 85 hl/ha. Dem schwierigen Jahrgang trotzten die Erzeuger dennoch gute Weine ab. Das Gros der Ernte lag im Mostgewichtsbereich zwischen 75° und 85° Oechsle. Die fruchtbetonten, mineralischen Moste ließen aromatische, schlanke Weine mit moderatem Alkoholgehalt und „klassischer Eleganz“ erwarten. Das Gros der Trauben wurde zu Qualitätswein, Kabinett und Spätlese verarbeitet, also zu Weinen für den täglichen Konsum, wie sie der Verbraucher wünscht. Die Erntemenge lag letztendlich bei rund 9.900 hl und damit etwa 1.000 hl unter der langjährigen Durchschnittsernte. An der saarländischen Obermosel werden gut 118 ha Rebfläche bewirtschaftet; ertragsfähig sind 116 ha. In der Statistik werden jedoch nur knapp 89 ha angegeben, da die übrige Fläche Winzer aus Rheinland-Pfalz und Luxemburg kultivieren. Die Vermarktung von Fasswein auf dem freien Markt hielt sich im Berichtsjahr (Weinjahrgang 2012) gegenüber den Vorjahren weiter stabil. Trotz einer Normalerntemenge im Herbst 2012 hielten sich die Preise im ganzen Jahr deutlich über 1,00 €/l (Sorte Elbling QbA). Ab November, also nach der Lese 2013, kam es trotz der niedrigen Erntemenge zu einem Preisrückgang von 1,35 auf 1,20 €/l. Im ersten Quartal wurden zahlreiche zum Teil amtlich vorgeschriebene Meldungen und Statistiken erarbeitet und an die zuständigen Institutionen (Ministerium für Umwelt, Amt für Zentrale Dienste, Verband der Rebveredler, Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung, Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz) verschickt. Im August wurde die gesetzlich vorgeschriebene Weinbestandsmeldung nach Umfrage bei den Winzern an das Amt für Zentrale Dienste übermittelt. Mit Rheinland-Pfalz wurden Ertragsmeldungen der Weinwirtschaftsjahre 2011/12 und 2012/13 bezüglich der Betriebe, die sowohl Rebflächen in Rheinland-Pfalz als auch im Saarland bewirtschaften und in Rheinland-Pfalz entsprechend der Hektarhöchstertragsmenge Übermengen geerntet haben, mit Untermengen im Saarland abgeglichen. In einem Fall musste eine Destillationsverfügung ausgesprochen werden. Nach einer dreijährigen Pilotphase wurde das Projekt „Terroir Moselle“, bei dem sich deutsche, luxemburger und französische Winzer zusammenschlossen, um den Moselwein als Marke weltweit bekannt zu machen. Das Projekt ging in eine Europäische wirtschaftliche Interessenvereinigung (EWIV) über und wird unbefristet weitergeführt. Die Landwirtschaftskammer unterstützt das Projekt ideell, ist aber nicht Mitglied in der EWIV. 3.3.2 Weinbaukartei Die Weinbaukartei wurde laut den Meldungen der Winzer über Rodungen und Wiederanpflanzungen fortgeführt. Im Mai des Berichtsjahres wurde jedem Winzer ein Auszug der in der Weinbaukartei erfassten Flächen geschickt. Der dann hergestellte Stand galt als Grundlage für die Hektarertragsberechnung. Zu Kontrollzwecken wurden die Flächenangaben in der Weinbaukartei stichprobenartig mit Hilfe des Kartierungs- und Vermessungsprogramms ZORA oder vor Ort per GPS nachgemessen und überprüft. 600 m² eines nicht genutzten Wiederbepflanzungsrechts wurden für fünf Jahre in die Pflanzungsrechtsreserve überführt. Diese dient zur Vergabe von Pflanzrechten auf Antrag an Winzer. Aufgrund umfangreicher Neuanpflanzungspläne wurden im Berichtsjahr 74.538 m² Pflanzrechte aus Rheinland-Pfalz von saarländischen Winzern käuflich erworben. Davon wurden 5.324 m² direkt genutzt, 4.109 m² wurden wieder an Winzer in RheinlandPfalz verkauft. Saarländische Winzer verfügen für 2014 über zugekaufte Pflanzrechte in Höhe von 65.105 m². 3.3.3 Qualitätsweinprüfung Zur Qualitätsweinprüfung wurden im Berichtsjahr 164 (Vj:162) Weine und 5 (Vj: 5) Schaumweine zu sechs Terminen (Vj: 6) angestellt. Insgesamt entsprach das einem Volumen von 369.511 Litern (2012: 416.596 Liter, 2011: 490.411 Liter, 2010: 485.340 Liter). 351.338 Liter (Vj: 408.716 Liter) stammten aus dem hauptsächlich angestellten Jahrgang 2012. Als Qualitätsweine wurden 113 Chargen (Vj: 107) oder 283.975 Liter (Vj: 315.596 Liter) angestellt. Insgesamt wurde nur ein Wein (Vj: 0) abgelehnt. 3.3.4 Weinprämierung Am 25. und 26. Juni 2013 wurden 109 (Vj. 95) Weine und drei (Vj. 2) Schaumweine von der Weinprämierungskommission auf ihre Auszeichnungswürdigkeit überprüft. 14 (Vj: 12) Winzer, die eine Ertragsrebfläche von 70 ha (Vj: 70 ha) repräsentierten, nahmen an der 31. Saarländischen Weinprämierung teil. 85 Weine stammten aus dem Jahrgang 2012. Foto: Zur Prämierung angestellte Weine Die aus vier Prüfern aus den Reihen der Verbraucher, des Weinhandels, der Gastronomie und der Weinsachverständigen neu zusammengesetzte Prüfungskommission vergab 12 Goldmedaillen (Vorjahr: 25) und 63 Silbermedaillen (Vorjahr: 58). Bronzene Kammerpreismünzen wurden nach den neuen Richtlinien zur Qualitätsweinprüfung nicht mehr vergeben. In einer Feierstunde im Schloss Saarbrücken am 27. November überreichte der Präsident der Landwirtschaftskammer Richard Schreiner den Winzern die Urkunden und Medaillen. Der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Roland Krämer verlieh dem Weingut Schmitt-Weber, Perl, den Staatsehrenpreis. Der Ehrenpreis des Landkreises Merzig wurde an das Weingut Petgen-Dahm, Perl-Sehndorf, vergeben. Der Ehrenpreis der Gemeinde Perl erhielt das Weingut Karl Petgen, Perl-Nennig. Der Regionalverbandsbeigeordnete Manfred Hayo verlieh als Hausherr der Veranstaltung dem Weingut Ollinger-Gelz, Perl-Sehndorf, den Ehrenpreis des Regionalverbandes. Das Weingut Karl Petgen, Perl-Nennig, erhielt den Ehrenpreis für den besten trockenen Wein, der von der Deutschen Bank Luxembourg für den 2011er Nenniger Schlossberg Chardonnay QbA trocken gestiftet wurde. Mit einer Weinprobe aus neun prämierten Weinen wurde den geladenen Gästen ein Querschnitt des Jahrgangs 2012 vorgestellt. 3.3.5 Weinkontrolle Aufgabe der amtlichen Weinüberwachung ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher vor gesundheitlichen Gefahren sowie vor Irreführung und Täuschung zu schützen. Die Häufigkeit und Tiefe der Kontrollen ist abhängig vom Ergebnis einer saarlandweit standardisierten Risikobewertung. Hierbei werden die Betriebsstruktur, das Hygiene- und Betriebsmanagement sowie das produktbezogene Risiko berücksichtigt. Die Risikoanalyse dient dem gezielten, risikoorientierten Einsatz der Kontrolle und der Schaffung eines einheitlichen Vollzugs, sowie der zentralen Auswertbarkeit. Zudem ergeben sich immer wieder Verdachtsmomente, z.B. Verbraucherbeschwerden, denen durch gezielte Betriebskontrollen und -untersuchungen nachgegangen wird. Im Rahmen der Weinkontrolle wurden im Groß- Fach- und Einzelhandel sowie bei den Erzeugerbetrieben 205 Proben von Erzeugnissen des Weinrechts entnommen. Dazu gehörten Weine, Perlweine, Schaumweine, weinhaltige und weinhaltige, aromatisierte Getränke, Cocktails und Moste, aufgeschlüsselt in 54 Planproben, eine Verdachtsprobe und 150 Mostproben. Das Landesamt für Verbraucherschutz war mit der Untersuchung der Proben betraut. Hierbei kam es zu insgesamt 10 Verstößen gegen das aktuelle Weinrecht. Einer der Vorgänge wurde an die saarländische Staatsanwaltschaft abgegeben und sechs Beanstandungen wurden an andere Bundesländer abgegeben. Zwei Anträge auf Ausnahmegenehmigung wurden positiv beschieden. Ebenfalls konnten zwei Verbraucherbeschwerden beantwortet werden. Die Weihnachtsmarktkontrollen verliefen ohne Beanstandung. Es wurden 10 Proben „Glühwein“ aus dem offenen Ausschank entnommen. In verschiedenen Berichten im Radio und TV wurde zusätzlich das Tätigkeitsfeld der Weinkontrolle dargestellt. Im Mai erfolgte die Teilnahme an der internationalen Tagung der Weinkontrolle in Bonn. 3.4 Ökologischer Landbau Die Landwirtschaftskammer für das Saarland ist für die Durchführung der Verordnungen (EG) Nr. 834/2007 und Nr. 889/2008 und die entsprechende Kennzeichnung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Lebensmittel zuständig, welche die Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 abgelöst haben. Die Kontrolle der im Saarland ansässigen Betriebe wird primär routinemäßig durch die Kontrollstellen ausgeführt, wovon zurzeit keine im Saarland Ihren Sitz hat. Allerdings sind 13 Kontrollstellen mit Sitz in anderen Bundesländern im Saarland tätig. In der Funktion als Kontrollbehörde wurden sieben Kontrollen der Kontrollstellen begleitet. Zusätzlich wurden zwölf Verbraucheranfragen, vier Anfragen von Kontrollstellen, drei Anträge zur Erteilung einer Ausnahmegenehmigung sowie zwei Presse- und Verbands-anfragen bearbeitet. Aufgrund der Meldung gemäß Artikel 36 der VO (EG) Nr. 834/2007 in Verbindung mit Art. 93 der VO (EG) Nr. 889/2008 sowie dem Artikel 44 der VO (EG) Nr. 882/2004 wurde festgestellt, dass Ende 2013 288 Betriebe dem Kontrollverfahren unterlagen. Im Vergleich zu 2012 ist das insgesamt ein Betrieb weniger. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche betrug Ende 2013 ca. 9.598 ha (2012 ca. 8.313 ha), das sind rund ca. 1.285 ha mehr als im Jahr 2012. In folgenden Bereichen arbeiten die ökologisch bewirtschafteten Betriebe im Saarland: Art der Betriebe A-Betriebe (Erzeuger) B-Betriebe (Verarbeiter) C-Betriebe (Importeure) D-Betriebe (Vergabe Tätigkeit an Dritte) E-Betriebe (Futtermittel) H-Betriebe (Handel) AB-Betriebe ABD-Betriebe AD-Betriebe BC-Betriebe BE-Betriebe BH-Betriebe BCDE-Betriebe BD-Betriebe BDE-Betriebe CD-Betriebe HD-Betriebe Ende 2012 129 77 2 2 0 31 6 14 19 2 0 0 0 10 1 1 2 Ende 2013 124 73 1 1 0 31 6 14 24 2 1 1 1 11 1 1 1 Abb.: Dieses Jahr wurde erstmalig ein saarländischer Ökotag mit dem Motto „Bio? Aber sicher!“ inklusive Schaukontrollen auf dem Martinshof durchgeführt, bei dem die Landwirtschaftskammer mitwirkte. 3.5 Pflanzenschutz 3.5.1 Allgemeines Am 06. Februar 2012 wurde das neue Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen (Pflanzenschutzgesetz) erlassen. Neben vielen kleineren Änderungen wurde insbesondere der Sachkundenachweis neu geregelt. Im Gegensatz zum alten Gesetz gilt der Nachweis jetzt nicht unbefristet. Es muss alle drei Jahre ein Nachweis über den Besuch einer Weiterbildungsveranstaltung erbracht werden. Außerdem muss die Ausstellung eines Nachweises beantragt werden und dieser z.B. beim Kauf eines Pflanzenschutzmittels vorgezeigt werden. Pflanzenschutzinformationsangebote für den Acker- und Pflanzenbau Dem Landwirt im Saarland stehen verschiedene Möglichkeiten zur Nutzung der Informationsangebote im Ackerbau und Grünlandwesen zur Verfügung. Alle Landwirtschaftskammern und die Ämter der einzelnen Bundesländer bieten auf ihrer Homepage kostenlos entsprechende Informationen zur Sortenwahl, zur Düngung und zum Pflanzenschutz an. Kostenpflichtig hingegen ist die Nutzung des Internetportals ISIP (www.isip.de), in welchem den Landwirten aktuelle Befallsdaten zu Krankheiten und Schädlingen mit den jeweiligen Empfehlungskommentaren zur Verfügung gestellt werden. Außerdem werden verschiedene Prognosemodelle und Entscheidungshilfen für Getreide, Raps, Kartoffeln und Leguminosen angeboten. Die ISIP-Registrierung muss aktiv seitens des Abonnenten erfolgen, das heißt Benutzername und Passwort sind bei der ISIP-Geschäftsstelle anzufordern. Voraussetzung für den dauerhaften Zugang zu ISIP ist die Bestellung des PflanzenschutzWarndienstes Der Warndienst wird von den landwirtschaftlichen Dienstleistungszentren Rheinland/Pfalz bearbeitet und herausgegeben. Das Wetterfax für die Landwirtschaft wurde im Berichtsjahr, bedingt durch einen deutlichen Preisanstieg beim Deutschen Wetterdienst für die Lieferung der Wetterdaten, letztmalig herausgegeben. Und gleichzeitig zurückgehender Abonnentenzahlen wurde die Lieferung mit Ende des Jahres 2013 eingestellt. Acker- und Pflanzenbau Im Berichtsjahr waren in den Kulturen verstärkt aufgetreten: Kultur Schäden/Krankheiten Winterweizen Ährenfusariosen, Mehltau, Septoria tritici Winterroggen Rhynchosporium-Blattflecken, Braunrost, Mutterkorn Triticale Septoria tritici, Mehltau, Mutterkorn Wintergerste Netzflecken, Ramularia, nichtparasitäre Blattflecken Sommergerste Rhynchosporium, Mehltau Sommerhafer Mehltau, Getreidehähnchen Winterraps Phoma, Alternaria, Kohlschotenmücke, -rüssler Mais Drahtwurm, Maiszünsler Erbsen Erbsenblattlaus, Fusarium Kartoffeln Kraut- und Knollenfäule, Stängelfäule, Kartoffelkäfer Foto: Drahtwurmschaden in Mais Foto: Kohlherniebefall in Raps Haus- und Kleingarten, öffentliches Grün Der Winter 2013/2014 zog sich sehr lange hin und war zudem auch noch sehr regenreich. Das Frühjahr fiel fast aus. Erst ab Mai normalisierte sich das Wetter. Im Sommer gab es dann sehr heiße Temperaturen, so dass es an vielen Pflanzen zu Sonnenbrandschäden kam. Foto: Sonnenbrand an Stachelbeeren lässt die Früchte ungenießbar werden. Foto: Die Narren- oder Taschenkrankheit tritt gerne nach einem feuchten Frühjahr auf. Diese Pilzerkrankung (Taphrina pruni) deformiert die Früchte. Daneben traten im Jahr 2013 verstärkt auf: Kultur Schadursache Apfel Birne Kirsche Schorf, Monilia, Blattläuse Birnengitterrost, Monilia Monilia, Sprühfleckenkrankheit Pflaume, Mirabelle Monilia, Narren-Taschenkrankheit Pfirsich Kräuselkrankheit Rebe Johannisbeere Echter Mehltau, Falscher Mehltau, Botrytis Rebenpockenmilbe Johannisbeerblasenlaus Walnuss Ulme Marsonnina Holl. Ulmenkrankheit, Ulmenblasenlaus Foto: Beim Holl. Ulmensterben verstopft der Pilz die Leitungsbahnen, die Pflanzen können kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknen. Platane Rhododendron Traubenkirsche Buchs Wachholder Tanne Kiefer Blattbräune Netzwanze Traubenkirschengespinstmotte Cylindrocladium, Volutella, Spinnmilben, Buchsbaumblattfloh Birnengitterrost Borkenkäfer Nadelschütte, Kiefernkulturgespinnstblattwespe Gemüsebau: Im Berichtsjahr waren verstärkt aufgetreten: Kultur Schäden/Krankheiten Grünkohl Kohlmottenschildlaus Treib-Löwenzahn Trauermücken, bakterielle Welke Gurke Pythium, Fusarium, Falscher Mehltau Spinat Wanzen, Rübenfliegen Zwiebel Lauchminierfliege Tomate Weiße Fliege, Mg-Mangel, Kälteschaden Stangenbohnen Fusarium, Spinnmilben, Thripse Rosmarin Schildläuse Paprika Erwinia-Weichfäule Spargel Botrytis, Penicillium, Fusarium Feldsalat Botrytis Wirsing Kohlmottenschildlaus Salate Falscher Mehltau Zucchini Fusarium Für die Weiterbildung zur Beratung war die Teilnahme an verschiedenen Tagungen, Symposien und Fachausstellungen von besonderer Bedeutung. Die gesammelten Erfahrungen konnten auf mehreren Veranstaltungen und Besprechungen (Ausschusssitzungen, Veranstaltungen des Landesverbandes Gartenbau u.a.) weitergegeben werden. Weinbau Alle bekannten verwilderten Rebflächen (Drieschen) sind mittlerweile gerodet und neu bepflanzt bzw. liegen brach. Wegen der Gefahr des Auftretens von Reblaus und Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) wurden auch die außerhalb des saarländischen Weinanbau Gebietes liegenden Weinberge auf Befall und auf den allgemeinen Pflegezustand hin kontrolliert. Es handelt sich derzeit um 12 Flächen bei St. Ingbert, Kirkel, Mandelbachtal, Reinheim, Beckingen, Ensdorf (Schlackenhalde), Merzig, Kleinblittersdorf und Bliesransbach. Alle diese kontrollierten Flächen waren in bearbeitetem Zustand; ein Befall mit den genannten Schaderregern wurde nicht festgestellt. Drei neue Flächen in Siersburg, Reinheim und Einöd wurden 2013 neu ins Kontrollprogramm aufgenommen. Zierpflanzenbau: Im Berichtsjahr waren verstärkt aufgetreten: Kultur Schäden/Krankheiten Sempervivum Spinnmilben, Botrytis Bellis Pflanzenschutzmittel-Unverträglichkeit Calibrachoa Bakteriose Hedera Streusalzschaden, Xanthomonas Neu-Guinea Impatiens Weichhautmilben Hippeastrum Roter Brenner Ficus Nährstoffmangel Citrus Blattläuse, Schildläuse Dianthus Botrytis Sedum Colletotrichum, Botrytis Lavendel Phytophthora cactorum Viola K-Mangel bei gleichzeitigem N-Überschuss Oleander Schildläuse, Ascochyta-Welke Gentiana Septoria Myosotis Virus In „Kurz und Bündig“ - dem Mitteilungsorgan des Landesverbands Gartenbau im Saarland - werden monatlich Pflanzenschutzhinweise veröffentlicht. Über diesen Weg können viele saarländische Zierpflanzenbaubetriebe erreicht werden. Wie im Vorjahr wurde in den Veröffentlichungen großen Wert auf die Zulassungs- und Genehmigungssituation bei den Pflanzenschutzmitteln gelegt. Veranstaltungen zum Thema ‚Pflanzenschutz im Gartenbau‘ Auch 2013 wirkte der Pflanzenschutzdienst sowohl an der Fachschule für Gärtnermeister als auch bei überbetrieblichen Lehrgängen für Gärtner mit. Im Vordergrund standen die Besprechung der einzelnen Schaderreger, das Pflanzenschutzgesetz und der Integrierte Pflanzenschutz. Bei insgesamt 55 Vorträgen bzw. Gartenbegehungen, vor verschiedenen Zuhörerkreisen, wie z.B. Landfrauen oder Gartenbauvereinen wurden Krankheiten und Schädlinge vorgestellt und der Integrierte Pflanzenschutz besprochen. Auf mehreren Ausstellungen wie z.B. den ‚Gartenträumen’ auf dem Linslerhof in Überherrn oder dem ‚Gartenflohmarkt im Deutsch-Französischen Garten‘ in Saarbrücken war der Pflanzenschutzdienst mit einem stark besuchten Informationsstand (‚Der Pflanzendoktor’) vertreten. Das Schwerpunktthema waren auch hier alternative und umweltschonende Bekämpfungsmaßnahmen. Zum ersten Mal war der Stand des ‚Pflanzendoktors‘ beim Klosterfest in Tholey im neu angelegten Klostergarten. Foto: Der ‚Pflanzendoktor‘ im Klostergarten der Abtei in Tholey In 2013 wurde der sechste Baumwartlehrgang des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Saarlouis unter Mitwirkung der Landwirtschaftskammer durchgeführt. Im Dezember begann ein siebter Kurs, der im Frühsommer 2014 zum Abschluss kommt. Folgende Themen wurden abgehandelt: Gesetzliche Grundlagen (Pflanzenschutzgesetz, Bienenschutzverordnung) Krankheiten an Obstgehölzen Schädlinge im Obstbau Verhüten und Bekämpfen von Schaderregern im Obstbau Vorbeugen und Heilen, nicht nur mit Pflanzenschutzmitteln Der Verband der Gartenbauvereine Saarland/Rheinland-Pfalz begann ebenfalls mit dem sechsten Kurs zur Ausbildung zum ‚GartenFachwart’ auch hier war der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer aktiv beteiligt. Für verschiedene Zeitungsartikeln sowie Radio- und Fernsehsendungen waren Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes gefragt. 3.5.2 Labor Aufgliederung der Proben nach Bereichen Blumen und Zierpflanzen Ziergehölze Obst-und Weinbau Gemüse Ackerbau Haus- und Vorratsschutz Summe absolut relativ (%) 36 61 32 11 11 4 154 23 40 21 7 5 3 100 absolut relativ (%) 26 7 1 92 1 3 37 167 16 4 1 55 1 2 22 100 absolut 52 102 154 relativ (%) 34 66 100 Aufgliederung nach Schadursachen Insekten Milben sonst. Schädlinge Pilze Bakterien Viren Nichtparasitäre Schadursache Summe Herkunft der Proben Erwerbsanbau Haus-und Kleingarten Summe 3.5.3 Pflanzenschutzgeräte-Prüfung Im Jahr 2013 wurden 172 Geräte geprüft. 91 Geräte waren ohne Mängel. Alle anderen Geräte konnten nach Beseitigung geringer Mängel die Prüfung mit Erfolg verlassen. Probleme gab es in vielen Fällen mit der Tropfstoppeinrichtung und der Querverteilung bei den Düsen. Geringe Mängel wurden bei Spritzgestänge und Schlauchverbindungen festgestellt. Die Pumpenleistung war bei allen Geräten ausreichend und teilweise überdimensioniert. Durch die neue Pflanzenschutz-Geräteverordnung vom 05. Juli 2013 wurde das Kontrollintervall der Gerätekontrolle von zwei auf drei Jahre erweitert. Pflanzenschutzgeräte für Raumkulturen wurden nicht überprüft. 3.5.4 Pflanzenschutzmittelverkehrskontrolle Bei unangemeldeten Routinekontrollen wurden im Rahmen der Pflanzenschutzmittelverkehrskontrolle zehn Betriebe kontrolliert. Dabei handelte es sich ausnahmslos um Einzelhandelsbetriebe, welche Pflanzenschutzmittel an den Endverbraucher abgeben. Nach § 24 des Pflanzenschutzgesetztes müssen sich solche Betriebe bei der Landwirtschaftskammer registrieren lassen. Bei der Überwachung dieser Anzeigepflicht wurde ein Verstoß festgestellt. Drei Personen, die Pflanzenschutzmittel zum Verkauf anboten, waren nicht sachkundig. Die Kontrollen der Abgabe zugelassener Pflanzenschutzmittel und gelisteter Pflanzenstärkungsmittel ergaben fünf Beanstandungen, wobei elf Pflanzenschutzmittel vorgefunden wurden, welche nicht zugelassen waren. Es wurden 30 Pflanzenschutzmittel auf die Kennzeichnungsvorschriften und auf verbotene Angaben hin kontrolliert. Hierbei konnten keine Verstöße festgestellt werden. Die vorgefundenen Mängel wurden beseitigt, so dass von einem Bußgeld abgesehen wurde. 3.5.5 Pflanzenschutz-Sachkunde Das Pflanzenschutzgesetz schreibt vor, dass jeder, der Pflanzenschutzmittel anwendet, über die erforderliche Zuverlässigkeit und die dafür erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen muss. Hierdurch sollen vermeidbare schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch oder Tier und auf den Naturhaushalt vermieden werden. Auch Verkäufer von Pflanzenschutzmitteln müssen sachkundig sein, da diese verpflichtet sind, die Erwerber über die Anwendung des Pflanzenschutzmittels, insbesondere über Verbote und Beschränkungen zu unterrichten. Im Berichtsjahr wurde ein Pflanzenschutz-Sachkundekurs angeboten und durchgeführt. Insgesamt nahmen 15 Anwender und 2 Verkäufer an dem Kurs teil. Alle Teilnehmer haben die Prüfung erfolgreich abgeschlossen. Nähere Einzelheiten bezüglich des Erwerbs der Sachkunde und der obligatorischen Fortbildungsveranstaltungen sind in der neuen Sachkundeverordnung, die am 27. Juni 2013 in Kraft trat geregelt. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass ca. 2.000 Personen im Saarland sachkundig im Pflanzenschutz sind und einen Ausweis (s. Abb. unten) beantragen werden. Das bedeutet gleichzeitig, dass im Durchschnitt jährlich über 500 Personen in einer Fortbildungsveranstaltung geschult werden müssen. 3.5.6 Ausnahmegenehmigungen Genehmigungen nach § 12 (2) PflSchG Im Jahr 2013 wurden sieben Anträge auf Ausnahmegenehmigung bzw. Verlängerung der Ausnahmegenehmigung nach § 12 (2) Pflanzenschutzgesetz gestellt. In allen Fällen wurde der Einsatz von Herbiziden auf Nichtkulturland, hauptsächlich Gleisanlagen und Flächen von Energieversorgungsunternehmen genehmigt Einzelfallgenehmigungen nach § 22 (2) PflSchG Diese Einzelfallgenehmigungen waren im alten Pflanzenschutzgesetz noch nach § 18b geregelt. Im neuen Pflanzenschutzgesetz von 2012 findet sich die Regelung mit allen bisherigen Vorgaben im § 22 wieder. Nach Absatz 2 bis 6 kann im Einzelfall die Anwendung eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels in anderen als den mit der Zulassung festgesetzten Anwendungsgebieten genehmigt werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Für die Erteilung dieser Einzelfallgenehmigungen sind die Behörden der Bundesländer zuständig. In 2013 wurden von der Landwirtschaftskammer neun neue einzelbetriebliche Genehmigungen nach § 22 PflSchG erteilt: 4x Fungizide in Zierpflanzen 3x Herbizide in Gemüse 1x Herbizid in Weihnachtsbaumkultur 1x Herbizid in Durchwachsene Silphie (nachwachsender Rohstoff) Die Genehmigungen für Durchwachsene Silphie wurden nur für das Anpflanzjahr ausgesprochen und endeten somit schon zum 31.12.2013. Alle anderen Genehmigungen wurden maximal auf drei Jahre befristet Alle noch bestehenden Genehmigungen wurden laufend auf den aktuellen Zulassungsstand kontrolliert und bei Bedarf entsprechend geändert. Seit 2007 müssen alle Bundesländer für jedes Quartal ihre Einzelfall-Genehmigungen und Änderungen an das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) melden. Die Meldungen sind in einer gemeinsamen Datenbank unter FIS-VL (Fachinformationssystem für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) für den Dienstgebrauch einzusehen. Eine verkürzte Version ist auch auf der Internet-Seite des BVL öffentlich einsehbar. 3.5.7 Pflanzengesundheit Vom 14.-16.05.2013 fand in Berlin die jährliche Arbeitstagung der Fachreferenten für Pflanzengesundheit statt. Aus allen Bundesländern, aus Österreich und der Schweiz nahmen TeilnehmerInnen an der Besprechung teil. Die 16 Betriebe, die im Saarland unter die Pflanzenpasspflicht fallen, wurden entsprechend der Pflanzenbeschauverordnung kontrolliert. Gleichzeitig fand in diesen Betrieben eine Kontrolle auf Phytophthora ramorum und Phytophthora kernoviae (Welkekrankheiten u.a. an Rhododendron und Viburnum) statt. Es wurde kein Befall festgestellt. Außerdem wurden bzgl. des IPPC-Standards die Betriebe kontrolliert, die Verpackungsmaterial aus Holz (Kisten, Paletten, Kabeltrommeln) herstellen. Es handelt sich hierbei um 10 reine Verpackungsbetriebe und fünf Verpackungsbetriebe, die ihr Holz in einer eigenen Hitzekammer entsprechend behandeln können. Die technische Prüfung der Hitzekammern wurde von einer anerkannten Firma übernommen. Der Pflanzenschutzdienst beteiligte sich wiederum an einem Monitoring bzgl. des Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabrotica virgifera virgifera). Es wurden an vier Standorten (Lebach, Blieskastel-Mimbach, Überherrn und am Flughafen in Ensheim) jeweils zwei Fallen aufgestellt und entsprechend mindestens alle zwei Wochen kontrolliert. Ein Befall konnte nicht festgestellt werden. Für folgende Quarantäneschaderreger wurde ebenfalls ein Monitoring durchgeführt: Pepino mosaic virus (Tomaten) Potato spindle tuber viroid (u.a. Kartoffeln, Tomaten, Brugmansia, Petunien) Bakterienringfäule (Kartoffel) Schleimkrankheit (Kartoffel) Malaiischer Palmenrüssler (verschiedene Palmenarten) Zitrusbockkäfer (verschiedene Laubgehölze) Kartoffelzystennematoden (Kartoffeln) Für einige Schaderreger (Kiefernholznematode, Pechkrebs und Esskastanien-gallwespe) übernahm der Saarforst im Rahmen ihrer Überwachung das Monitoring. Bei all diesen Schaderregern konnte in 2013 kein Befall nachgewiesen werden. Seit dem 01.01.2009 werden Im- und Exportportanträge mit dem Programm ‚PGZ-online’ bearbeitet. Mit diesem bundesweit einheitlichen Programm können die Firmen ihre Anträge bei der entsprechenden Dienststelle beantragen. Die Inspektoren überprüfen die Angaben, untersuchen (beim Export) die Waren und stellen dann mithilfe des Programms das Pflanzengesundheitszeugnis, bzw. den Importantrag aus. Importstatistik: Im Jahr 2013 wurden im Saarland 464 Importe (im Jahr 2012 waren es 453) aus Drittländern pflanzenschutzrechtlich abgefertigt. Es handelte sich immer um hölzernes Verpackungsmaterial (Paletten und Kisten) aus Brasilien (1), Ägypten (20), China (233), Hongkong (2), Indonesien (27), Indien (34), Kanada (1) Mexiko (21), Serbien (1), Südafrika (3) Taiwan (24), Thailand (55), Ukraine (38) USA (3) Vietnam (1). Diese Kisten bzw. Paletten wurden an den Außengrenzen (z.B. Hamburg oder Bremerhaven) nicht beschaut und mussten somit am Bestimmungsort abgefertigt werden. Mit diesem hölzernen Verpackungsmaterial können Quarantäneschadorganismen wie z.B. der Asiatische Laubholzkäfer eingeschleppt werden. Seit April 2013 gibt es eine verstärkte Kontrolle von Sendungen aus China. Es handelt sich vor allem um Sendungen mit Granit, Marmor oder anderen Steinen. Diese Paletten und Verschläge werden am Bestimmungsort kontrolliert, denn die Erfahrung in anderen Bundesländern hat gezeigt, dass gerade mit diesem meist minderwertigerem Holz gefährliche Quarantäneerreger eingeschleppt werden. Grundsätzlich müssen alle Kisten und Paletten entweder hitzebehandelt oder mit Methylbromid begast sein. Dies wird auf dem Verpackungsmaterial mit dem sog. IPPC-Stempel bestätigt. Exportstatistik Bestimmungsland Ware Afghanistan Australien Belarus (Weißrussland) China Sonstiges Sonstiges Verpackungen Sonstiges Zierpfl. z. Weiterkultur Verpackungen Sonstiges Sonstiges Holz Sonstiges Verpackungen 4 5 54 2 4 1 14 1 8 7 1 Zierpfl. z. Weiterkultur Saatgut Zierpfl. z.Weiterkultur Schnittblumen Zierpfl. z. Weiterkultur Sonstiges Sonstiges Sonstiges Sonstiges 27 1 1 1 1 3 3 9 9 8.809,00 17.700,00 3.254,40 193.800,00 Russische Föderation Schweiz Sonstiges 11 18.105,00 Zierpfl. z. Weiterkultur 2 32 Singapur Spanien (Kan. Inseln) Südafrika Zierpfl. z. Weiterkultur Sonstiges 1 1 34 Zierpfl. z. Weiterkultur Getreide Sonstiges Zierpfl. z. Weiterkultur Sonstiges Holz 1 1 1 1 18 11 Georgien Indonesien Indien Japan Kanada Kenia Kongo Kroatien Mauritius Mongolei Nigeria Thailand Tunesien Vietnam Vereinigte Arab. Emirate Anzahl der Sendungen Sonstiges gesamt kg Menge m³ Stück 1.720,00 12.435,00 242.679,00 8.380,00 102 120,00 70.008,00 74 20.000 1.370,00 135.270,00 3 901 0,350 16 415 18 1.513,00 68 5.000,00 36,00 64 4.784,00 915,80 3 27.000,00 207 750.613,75 2285,80 21.727,00 4. Tierische Erzeugung Das Jahr 2013 war für die saarländischen Tierhalter in der Gesamtbetrachtung kein schlechtes Jahr. Die Erzeugerpreisentwicklung war im Vergleich mit den Vorjahren uneinheitlich. Die Rindfleischpreise gaben zum Beispiel deutlich nach, wohingegen der gestiegene Milchauszahlungspreis der Molkerei Hochwald als Leitpreis der saarländischen Nutztierhaltung für eine deutlich bessere Stimmung als im Vorjahr sorgte. Erfreulich war auch, dass in 2013 im Saarland keine Tierseuchen auftraten. Fälle von Rindertuberkulose im Allgäu führten zu entsprechenden Untersuchungen auch im Saarland. Das Monitoring blieb aber ohne positive Befunde. Der Ausschuss für tierische Erzeugung Der Ausschuss trat 2013 nicht zusammen. Grund dafür war in erster Linie der Personalwechsel an der Spitze der Kammer und der Abteilung für tierische Erzeugung. Aber auch die Themen waren 2013 eher knapp. Gruppenberatungen in der Tierhaltung Einen Überblick über die durchgeführten Gruppenberatungen der Landwirtschaftskammer im Bereich Tierhaltung gibt die nachfolgende Übersicht. Gruppenberatungen/Veranstaltungen der Abt. D der LWK Fachbereich Thema Rinder Roboterstammtisch LD Zimmer, LWK Rinder Bullenvorstellung Müller, RUW Rinder Erfolgsfaktor Fruchtbarkeit bei der Milchkuh Amelie Brandel, Tierärztin, Zweibrücken Arbeitsbelastung, Arbeitsorganisation und Zeitplanung in Milchviehbetrieben Prof. Dr. hab. Sc. agr. Matthias Schick, Forschungsanstalt Agroscope ReckemholzTämikon ART, CH-8356 Ettenhausen 3 Infoabende (aktuelle Fragen zur Haltung und Zucht) GF Schmitt, LWK Manfred Brill, LVSZ Schäferei Kulling, Blankenheim, Landschaftspflege mit Bentheimer Landschafen Suffolkzuchtbetrieb Welter, Bad Münstereifel Hof Steinrausch, Bioland Ziegenzuchtbetrieb Rinder Schafe und Ziegen Schafe und Ziegen LVSZ-Lehrfahrt in die Eifel Referent Einzelberatungen in der Tierhaltung Beratungsschwerpunkt war wie in den Vorjahren die Fütterungsberatung im Bereich Rinder mit dem Schwerpunkt Milchviehfütterung. Da hier nur ein Berater für den gesamten Bereich der Nutztierfütterung zur Verfügung stand, der zu dem auch noch andere Aufgaben außerhalb der Fütterung zu erfüllen hatte, konnte nicht jede Beratungsnachfrage schnell und umfassend bedient werden. Auffallend war, wie in den letzten Jahren, dass die Beratungsnachfrage meist nur dann von den Betriebsleitern aktiv geäußert wurde, wenn der Berater durch ein anderes Dienstgeschäft wie z. B. eine Futterprobenziehung oder eine Körung vor Ort war. Beratungen ohne Nachfrage der Betroffenen allerdings auf Veranlassung Dritter, z.B. durch die Veterinärbehörden (Tierschutz) oder Banken (Finanzierungen), nahmen dagegen zu. Dies galt auch für die telefonische Beratung (Auskunftserteilung). Informationsschwerpunkte waren dabei Fragen zur Tierkennzeichnung und zum Veterinärwesen. Gegenüber den Vorjahren hat die Beratungsnachfrage der Schaf- und Ziegenzüchter zugenommen. Der Grund waren Probleme bei der Kennzeichnung der Schafe und Ziegen. Fortbildung der Berater in der Tierhaltung Die produktionstechnischen Berater der LWK nahmen, soweit es die übrigen Dienstgeschäfte zuließen, an überregionalen Beraterfortbildungen teil. Einen Überblick gibt die folgende Tabelle. Fortbildungsmaßnahmen für Berater Fachbereich Milchrinder Milchrinder Fütterung Thema Fütterung und Haltung Kälber- und Jungviehaufzucht Pressschnitzel AG Futtermittelprüfringe Rheinland-Pfalz-Saar AK Fütterungsberater Rheinland-Pfalz-Saar-Hessen (2X) Fütterung Fütterung Teilnehmer Zimmer Schmitt Schmitt Schmitt Schmitt Tätigkeit für Fachverbände der saarländischen Tierhaltung Die Tätigkeit für Fachverbände beschränkte sich auf die fachliche Betreuung und Geschäftsführung von saarländischen Organisationen, die entweder hoheitliche Aufgaben für die Landwirtschaftskammer erfüllten (Landeskontrollverband und Landesverband der Schaf- und Ziegenhalter) oder wesentliche andere Aufgaben für die Tierhaltung im Saarland (Futtermittelprüfung). Fachverbände und Mitglieder zum 31.12. Jahr Landeskontrollverband *) Schaf- und Ziegenhalter Futtermittel-Prüfring 2013 161 165 78 2012 166 168 76 *) Der Landeskontrollverband Saar e.V. fusionierte am 1. Juli 2013 rückwirkend zum 1. Januar 2013 mit dem Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz zum neuen Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz-Saar (LKV RPS). Damit verlor die Kammer die Geschäftsführung und fachliche Betreuung des Landeskontrollverbandes nach 43 Jahren. Für die Verbände wurden neben Vorstandssitzungen auch weitere Veranstaltungen von der Fachabteilung im Rahmen der Geschäftsführung bzw. der Zuchtleitung organisiert. Einen Überblick gibt die folgende Tabelle. Fachveranstaltungen der angeschlossenen Verbände unter Leitung der Abt. D Verband Veranstaltung Informations- Landeskontrollverband Versammlung für Mitglieder Referent, Thema GF Dr. Fasen (LKV Rheinland-Pfalz) GF Zimmer (LKV Saar) GF Dr. Fasen (LKV Rheinland-Pfalz) Landeskontrollverband Fusionsversammlung GF Zimmer (LKV Saar) 1. Amelie Brandel: Erfolgsfaktor Fruchtbarkeit bei der Milchkuh Futtermittel-Prüfring Saar Schaf- und Ziegenzuchtverband Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung Schaf- und Ziegenzuchtverband Lehrgang für Schafund Ziegenhalter Schaf- und Ziegenzuchtverband 3 Infoabende 2. Prof. Dr. hab. Sc. agr. Matthias Schick : Arbeitsbelastung, Arbeitsorganisation und Zeitplanung in Milchviehbetrieben Franziska Nicke, LWK: Pflege und Düngung des Grünlandes für eine bedarfsgerechte Schaf- und Ziegenfütterung 1. Dr. Wagner, Tierarzt 2. Schulz, Tierwirt 3. Schönau, Ministerium für Umwelt 4. Weidmann, Klauenpfleger 5. Dr. Philipczyk, Martinshof 6. GF Schmitt, LWK 1. Brill, Verbandsvorsitzender 2. GF Schmitt, LWK, Tierseuchenkassenbeiträge ( Aktuelle Verbandsfragen und Fragen zur Schaf- und Ziegenhaltung und -zucht ) Preise auf ausgewählten Märkten Die Fachabteilung notierte zu Monatsbeginn die jeweiligen Preise für Erzeuger auf ausgewählten Märkten im Bereich der tierischen Erzeugung. Einen Überblick gibt die folgende Tabelle. Tab.: Jahresdurchschnittspreise 2012 Bemerkung Erzeugnis o. MwSt. 2013 in € Ø monatliche Preise* 2012 in € Ø monatliche Preise* Differenz in € Milch Hochwald Grundpreis in Cent/ kg 36,12 29,42 + 0,67 Jungbullen Kühe Färsen E-P €/kg SG E-P €/kg SG E-P €/kg SG 3,80 3,00 3,66 3,89 3,10 3,54 - 0,09 - 0,10 + 0,12 Absetzer ml. Fresser ml. Absetzer wl. €/kg LG €/kg LG €/kg LG 3,14 2,85 2,33 3,32 2,95 2,23 - 0,18 - 0,10 + 0,10 Zuchtfärsen (Auktionen RUW) Zuchtkälber (Auktionen RUW) HF-Kälber, 14 Tage alt, männlich €/Stück 1.741 1.683 + 58 €/Stück 421,25 n.n. n.n. €/Stück 87,67 118,42 - 30,75 S-P €/kg SG 25 kgGrundpreis 1,71 1,70 + 0,01 54,96 54,64 + 0,32 23,92 + 0,08 Schweine Ferkel Eier MAT (> 35 % MaPu) MLF (18/3er) SES (44 % RP) RES Futterweizen Futtergerste Cent/Stück L-Bodeneier an 24,00 Endverbraucher Futtermittelpreise: €/t 2.277,50 2.181,00 + 96,50 €/t €/t €/t €/t €/t 273,96 459,33 316,42 193,32 173,13 259,69 431,73 290,13 201,00 193,86 + 14,27 + 27,60 + 26,29 - 7,68 - 20,73 Die Preise für landwirtschaftliche Produkte im Bereich der Tierhaltung bewegten sich 2013 uneinheitlich. Die Rindfleischpreise tendierten nach unten. Der Milchpreis ist deutlich gestiegen. Letzterer sorgte aber für das allgemein bessere Stimmungsbild unter den Tierhaltern im Jahr 2013 trotz erneut gestiegener Futtermittelpreise. Veröffentlichungen der Abt. D Aufgrund der geringen Personalkapazität und fehlender eigener Versuchsergebnisse beschränkten sich die Veröffentlichungen der Abt. D auf die in der Übersicht aufgeführten Fachberichte. Übersicht: Veröffentlichungen der Abt. D in 2013 Thema/Titel Witterungsbedingt schlechtes Futter Quotenbörsenergebnis April Silage untersuchen lassen Quotenbörsenergebnis Juli Quotenbörsenergebnis November veröffentlicht in … RBZ-Nr. 5, S. 13 RBZ-Nr. 16, S. 11 RBZ-Nr. 25, S. 10 RBZ-Nr. 30, S. 14 RBZ-Nr. 46, S. 16 Neben den Berichten in der Fachpresse wurden darüber hinaus weitere Veröffentlichungen für die angeschlossenen Fachverbände herausgegeben als Jahresbericht, als Fachinformation oder als Vorträge bei den jeweiligen Mitgliederversammlungen bzw. bei den Veranstaltungen der Verbände. Tiertransportlehrgänge Das Interesse an Nachschulungen zu Tiertransporten hat bedingt durch eine rückwirkende Rechtsänderung stark nachgelassen. So fand 2013 kein Kurs statt. Auszeichnungen in der Tierzucht Übersicht: Kammermedaillen 2013 für besondere Leistungen in der Tierzucht und Tierhaltung Bereich Medaille Gold Rinder Silber Bronze Züchter/Halter Schifferer und Stephan GbR, Blieskastel-Altheim Streit Klaus, Merzig-Schwemlingen Georg Ostermann, Nonnweiler-Schwarzenbach Richard Schreiner, Blieskastel-Breitfurt Helmut Reiter, Perl-Tettingen Becker Karl-Heinz, Blieskastel-Böckweiler Schmitt Werner, Wadern-Bardenbach Die Ehrungen im Bereich Rinderzucht fanden anläßlich der Mitgliederversammlung der Bezirkszüchtervereinigung Rheinhessen-Pfalz-Saar in Kaiserslautern statt. Tiergesundheit und Tierseuchenkasse Der Leiter der Abt. D der Landwirtschaftskammer ist kraft Gesetz geborenes Mitglied in der Vertreterversammlung der Tierseuchenkasse des Saarlandes. 2013 fand nur eine Sitzung der Vertreterversammlung statt. Beratungsschwerpunkte waren routinegemäß die Jahresrechnung 2012 und die Beitragssatzung sowie der Haushaltsplan 2014. Nicht unter die Routine fiel die Änderung der Beihilfesatzung zur BHV1-Sanierung. Tierseuchenfälle wurden 2013, wie bereits eingangs erwähnt, mangels Fällen/Anträgen nicht entschädigt. Tierschutz 2013 gab es im Saarland keine schwerwiegenden Tierschutzfälle im Bereich Landwirtschaft. Als Gutachter wurde die LWK im Berichtsjahr nur einmal vom Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) bei der Wertermittlung eines Pferdes in einem Tierschutzfall um Amtshilfe gebeten. Lebensmittelskandale Es ist bedauerlich, dass eine solche Rubrik im Jahresbericht der Landwirtschaftskammer auftaucht. Aber leider zwingt die Realität dazu. Denn auch in 2013 war die Tierhaltung wieder von sogenannten Skandalen betroffen (Pferdefleisch, Aflatoxin B1 in Futter, falsch deklarierte BIO-Eier). Saarländische Tierhalter waren aber wieder nicht direkt betroffen. Indirekt trifft ein „Skandal“ aber immer leider Alle. 4.1 Rinder Milchleistungsprüfung (MLP) Tab.: Kurzübersicht zur Milchviehhaltung und MLP im Saarland Kontrolljahr 1.10.- 30.9. 1. Viehzählungsergebnis *) Zahl der Milchviehhalter im Mai Zahl der Milchkühe im Mai (Quelle: Statistisches Landesamt) 2. MLP-Jahresabschluss Zahl der MLP-Abschlussbetriebe Zahl der MLP-Abschlusskühe Zahl der MLP-Kühe je MLP-Betrieb % der MLP-Betriebe an allen Haltern % der MLP-Kühe an allen Kühen Zahl der Herdbuchkühe Durchschnittskuhzahl (A+B) Durchschnittsleistung je MLP-Kuh *) 2012 2013 zum Vorjahr 240 14.430 231 14.675 -9 + 245 169 11.581 68,5 70,4 80,3 4.850 11.578 7.931 166 12.185 73,4 67,3 83,0 5.073 12.072 7.655 -3 + 604 + 4,9 + 3,1 + 2,7 + 223 + 494 - 276 *) mit 4,12 % Fett und 3,33 % Eiweiß (2012: 4,14 % Fett und 3,36 % Eiweiß) Der Leistungseinbruch 2013 war sicher Folge der schlechten Grundfutterversorgung. Eine Tatsache, die in ganz Deutschland festzustellen war. Die wichtigste Aufgabe der Landwirtschaftskammer im Bereich Rinder war bis zum 30.06.2013 die Durchführung der Milchleistungsprüfung bei Milchkühen. Dazu bediente sich die Kammer des Landeskontrollverbandes Saar e.V. Ab dem 01.07.2013 ging diese Aufgabe an den neuen Landeskontrollverband RheinlandPfalz-Saar e.V. über mit Sitz in Bad Kreuznach, der durch die Fusion der beiden LKV Rheinland-Pfalz und Saarland neu entstanden ist. Damit verlor die Landwirtschaftskammer nach 43 Jahren eine wesentliche Aufgabe im Bereich Rinderzucht, die zum Teil durch die zukünftige Überwachung der MLP und Milchgüteprüfung im Saarland ausgeglichen wird. Fleischrinderzucht Die Landwirtschaftskammer führt die Feldprüfungen (Bullenkörungen) und Kuhbewertungen für das Fleischrinderherdbuch-Bonn (FHB) im Saarland durch. Dabei werden die Betriebe auch züchterisch und produktionstechnisch von der Landwirtschaftskammer beraten. 2013 wurden vier Bullen (2012: 3) und 14 Kühe (2012: 26) gekört/bewertet. Hauptrassen waren Glanvieh und Fleckvieh. Auch 2013 blieben zu viele Kühe ohne Bewertung. Ursache war das mangelnde Interesse der Züchter an der züchterischen Bewertung ihrer Tiere. BVD und BHV1 Bekämpfung im Saarland Die Landwirtschaftskammer war hier als Beratungsorganisation gefordert. Die BVD Sanierung lief 2013 im dritten Pflichtjahr. Die BHV1-Sanierung stockte weiter bei rund 80 % freier Herden, wohingegen die BVD-Sanierung vorankam. Es wurden nur einzelne Virämiker gefunden, so dass von daher die BVD-Pflichtbekämpfung bereits in Frage gestellt wurde. 4.2 Schafe und Ziegen Die Zahl der Schafe und Schafhalter (837) sinkt bereits seit einigen Jahren. Letzte Viehzählungsdaten liegen uns aus dem Jahr 2012 vor. Danach standen nach dem Statistischen Amt des Saarlandes nur noch 7.335 Schafe im Land, was einem Rückgang von 18,9% gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Bei der Tierseuchenkasse waren dagegen 12.190 Schafe gemeldet, -16,4% gegenüber 2011. Nur 11 Betriebe haben einen Bestand von über 100 Mutterschafen, davon etwa 6 Betriebe, die ihr Haupteinkommen aus der Schäferei erzielen. Die Zahl der Ziegen ging von rund 3.000 Tieren auf 2.775 Ziegen Gemeldet wurden 487 Ziegenhaltungen, davon wurden 3 hauptberuflich geführt. Rassen, Herdbuchtiere und Zuchtbetriebe 2013 bei Schafen Schafrassen (alphabethisch geordnet) Bentheimer Landschaf Dorper Graue Gehörnte Heidschnucke Ile de France Jakobschaf Kr. Steinschaf Merino-Landschaf Milchschaf Ouessant-Schaf Rhönschaf Shropshire Skudden Suffolk Waldschaf Weiße hornlose Heidschnucke Zusammen: Herdbuchtiere Betriebe 0 65 94 0 21 7 83 5 35 34 7 19 60 17 27 474 0 3 2 0 1 1 1 1 2 1 1 2 2 1 1 19 zurück. Rassen, Herdbuchtiere und Zuchtbetriebe 2013 bei Ziegen Ziegenrassen (alphabethisch geordnet) Anglo-Nubier Bunte Deutsche Edelziege Burenziege Thüringer Waldziege Weiße Deutsche Edelziege Walliser Schwarzhalsziege Gesamt: Herdbuchtiere Zuchtbetriebe 2 47 37 2 45 14 147 1 2 5 1 2 1 12 Leistungsprüfungen und Zuchtwertschätzung Leitungsprüfungen müssen bei allen Zuchtschafen und Zuchtziegen durchgeführt werden, wenn die Tiere in die Herdbuchhauptabteilung A eingetragen werden sollen. Für Schaf- und Ziegenrassen mit einer ausreichend großen Datenbasis an Leistungsprüfungsergebnissen wird eine Zuchtwertschätzung nach anerkannten mathematisch-statistischen Verfahren durchgeführt. Je nach Zuchtrichtung wurden 2013 Fleischleistungs-, Milchleistungs- und Zuchtleistungsprüfungen durchgeführt. Hinzu kamen die Noten für die Wollqualität und eine Exterieur-Note. Die Prüfungen wurden meist als Feldprüfungen im Zuchtbetrieb bzw. bei Veranstaltungen des Zuchtverbandes durchgeführt. 22 Feldprüfungen auf Fleischleistung der Rasse Suffolk wurden vom DLR Westpfalz vorgenommen. Neben den Tageszunahmen wurden hier auch per Ultraschall die Muskel- und Fettdicke als Leistungsparameter gemessen. Eine Nachkommenprüfung eines Merinolandschafbockes fand als Nachkommenprüfung auf der Prüfstation des DLR Neumühle statt. Leistungsprüfungen 2013 bei Schafen und Ziegen (Feldprüfungen) Schafen Zuchtwertteil Fleischleistung (Tägl. Zunahme) Fleischleistung (als Bemuskelungsnote) Zuchtleistung Woll- und Fellqualität Exterieur Milchleistung (insgesamt/davon Vollabschlüsse) Ziegen 121 19 78 1 148 45 79 165 0 19 0 133/48 Milchleistungsprüfung Ziegen (MLP Ziegen) Im Berichtsjahr fusionierten die Landeskontrollverbände des Saarlandes und Rheinland-Pfalz zum Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz-Saar e.V., was auch personelle Konsequenzen zur Folge hatte. U. a. verzögerte sich die Auswertung der Ziegen- MLP, so dass die Daten bis zur Erstellung dieses Jahresberichtes noch nicht vollständig vorlagen. Anerkennung als Zuchtverband Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer konnte der Landesverband der Schaf- und Ziegenhalter im Saarland e.V. (LVSZ) rechtzeitig zum Ende des Berichtsjahres die Anerkennung als Zuchtverband nach dem geänderten Tierzuchtgesetz beim Umweltministerium beantragen. Sonstiges Zusammen mit dem LVSZ wurden für Schaf- und Ziegenhalter einige Veranstaltungen organisiert, bei denen insbesondere die Rassevielfalt dieser Tierarten dargeboten wurde. Die verschiedenen Schaf- und Ziegenrassen zogen wieder viele interessierte Besucher bei den unterschiedlichen Veranstaltungen an. Interessant wurde es für das Publikum, wenn im Rahmen solcher Veranstaltungen Tierprämiierungen, Herdbuchaufnahmen oder Körungen erfolgten. Durch die Kommentare bekam das Publikum mit, welche Kriterien bei solchen Bewertungen zugrunde gelegt wurden. Neben diesen züchterischen Maßnahmen waren die Schafschurvorführungen immer gut besuchte Aktionen bei den Bauernmärkten, den Tierschauen oder den Bauern- und Erntedankfesten. Auch das Weiterverarbeiten der Wolle oder Pflegemaßnahmen an den Tieren werden bei diesen Veranstaltungen gezeigt. Fotos: Wollverarbeitung und Schafschur Zwei Veranstaltungen sollen besonders erwähnt werden: der Lehrgang für Schaf- und Ziegenhalter ist mittlerweile ein fester Bestandteil im Jahresprogramm der Fachabteilung und des Schaf- und Ziegenzuchtverbandes. Auch im Berichtsjahr nahmen wieder viele Interessierte auch aus Rheinland-Pfalz und Hessen an dieser Fortbildungsveranstaltung teil. Foto: Teilnehmer der Lehrfahrt die Lehrfahrt der Schaf- und Ziegenhalter: 2013 ging es in die Eifel (NRW/RLP). Hier zeigte die Schäferei Kulling, Blankenheim, wie man mit einer Schafrasse der „Roten Liste“, dem Bentheimer Landschaf, Landschaftspflege betreiben kann. Interessant war auch der Zuchtbetrieb Welter, Bad Münstereifel, dessen Suffolkzuchtschafe auf Bundesebene bekannt sind. Besonders für die mitgefahrenen Ziegenzüchter war der Biolandbetrieb Hof Steinrausch in Wascheid bei Prüm interessant. Der Betriebsleiter stellte seine Milch- und Käseproduktion sowie die Vermarktungswege vor. 4.3 Andere Nutztiere Pferde Die saarländische Pferdezucht wurde wie in den Vorjahren durch den Pferdezuchtverband (PRPS) und den Pferdezuchtverein (PZV) gefördert und unterstützt. Die Landwirtschaftskammer hat hier keine nennenswerte Aufgabe zu erledigen. Im Zusammenhang mit einem Tierschutzfall wurde die Fachabteilung vom Landesamt für Verbraucherschutz um Amtshilfe bei der Wertschätzung eines Pferdes gebeten. Schweine Die Schweineerzeugung im Saarland erlebte auch 2013 keinen Aufschwung. Die Schweineproduktion im Saarland ist nur noch einzelbetrieblich von Bedeutung. Farmwild Farmwildhalter sind in zwei Verbänden organisiert und werden hier gut betreut, so dass bei der Landwirtschaftskammer in 2013 keine Beratungsnachfrage war. Geflügel, Kanninchen Im Bereich Geflügel- und Kaninchenhaltung gab es 2013 keine nennenswerte Aktivität der Landwirtschaftskammer. Die Tätigkeit der Kammer im Bereich Geflügel ist in der amtlichen Überwachung begründet (s. Punkt 4.6). 4.4 Futter und Fütterung Im Fachbereich Futter und Fütterung bedient sich die Landwirtschaftskammer u. a. der Futteruntersuchungsdaten, die der Futtermittel-Prüfring Saar liefert. Über den Ring werden sowohl alle Grobfuttermittel wie beispielsweise Gras- und Maissilagen oder Heu, als auch die Handelsfuttermittel beprobt und bei der LUFA Speyer untersucht. Im Berichtsjahr wurden die in der Tabelle aufgeführten Grobfutterproben untersucht: Futtermittel bzw. Betriebe Probenzahl Inhaltsstoffanalysen, Energieschätzung und Verdaulichkeit Mineralstoffe Proben Untersuchungen Proben (Vorjahr) (Vorjahr) (Vorjahr) Untersuchungen (Vorjahr) 27 (41) 135 (205) Grob-/Grundfutter Betriebe 72 (97) Grassilage 1 73 (94) Grassilage 2 30 (32) 510 (544) 14 (14) 70 (70) Grassilage 3, 4 u. 5 8 (12) 136 (204) 4 (4) 20 (20) Maissilage 32 (56) 608 (1.008) 6 (4) 30 (20) Sonst. Grundfutter * 6 ( 6) (96) 2 (0) (3.450) 53 (63) Zusammen: 2012 149 (200) 1.241 (1.598) 96 2.591 0 (0) 255 (395) *) Unter sonstige Grundfutter fallen: Heu, Heupellets, GPS und Gemengsilage. Die Tierhalter bekamen pro Probe mindestens 17, bei der Maissilageuntersuchung 19 Parameter (Inhaltsstoffe, Energiewert, Verdaulichkeit etc.) mitgeteilt. Hinzu kamen evtl. Mineralstoffanalysen auf Wunsch der Tierhalter. Diese Untersuchungsergebnisse bilden die Grundlage einer praxisgerechten Futterberatung. Als Folge eines kalten und verregneten Mais verzögerte sich die Silageernte in 2013 deutlich gegenüber den Vorjahren. Das nasskalte Frühjahr hatte negative Auswirkungen auf die Inhaltsstoffe und die Energiewerte. Dies führte dazu, dass die Silagen 2013 schlecht „gefüttert“ haben. Die nachfolgenden Tabellen und Graphiken zeigen die Ergebnisse im Vergleich zu den Vorjahren: Grafik: Unterschiedliche Verteilung der Schnittzeitpunkte der Grassilage des 1. Schnittes in den Jahren 2010 bis 2013 Tabelle: Inhaltsstoffe und Energiewerte der Grassilagen des 1. Schnittes der letzten 5 Jahre Untersuchungsergebnis der Grassilage 1. Schnitt 2012 im Vergleich zu den Vorjahren Jahr Trockenmasse (g/kgFM) Energie (MJNEL/kg TM) Rohfaser (g/kgTM) Rohprotein (g/kgTM) nXP RNB g/kgTM) (g/kgTM) Gasbildung (ml/200 mg) 2013 424 5,69 252 127 125 0 46,2 2012 426 5,68 263 141 126 2 44,2 2011 453 6,40 213 152 140 2 50,3 2010 405 5,97 237 145 132 2 46,3 2009 391 5,81 247 143 129 2 44,8 Grafik: Darstellung der Inhaltsstoffe und der Energiewerte Etwa ein Drittel der Grobfuttermittel wurden auch auf ihre Mineralstoffgehalte hin untersucht. Dies bedeutet, dass immer noch eine sehr große Zahl von Tierhaltern ihre Tiere wohlmöglich nicht dem Mineralstoffbedarf angepasst ernähren. Um die Stabilität der Grassilagen besser einschätzen zu können, wurden mit dem Messgerät der Landwirtschaftskammer auch die pH-Werte ermittelt. Die Untersuchungsbefunde wurden den Betrieben umgehend mitgeteilt. Zusätzlich erhielten sie zur besseren Einschätzung ihrer Ergebnisse ein Infoschreiben, das die saarländischen Vergleichswerte beinhaltete sowie die Soll- bzw. Zielwerte, die eine gute Silage erreichen sollte. Eine Rationsberechnung informierte über die zu erwartende Milchleistung, die mit dem vorhandenen Grobfutter erzielt werden kann. Für die interessierten Tierhalter wurden die Ergebnisse im Rahmen der Mitgliederversammlung des Futtermittel-Prüfringes ausführlich dargelegt und besprochen, auch im Vergleich mit den Auswertungen der rheinland-pfälzischen Prüfringe. Untersuchungsergebnis der Grassilage 2. Schnitt 2013 im Vergleich zu den Vorjahren Jahr Anzahl der Proben (n) 2. Schnitt Trockenmasse (g/kgFM) Energie Roh(MJNEL/k faser gTM) (g/kgTM) Rohprotein (g/kgTM) nXP g/kgTM) RNB (g/kgTM) 2013 30 421 5,93 225 143 131 2 2012 32 430 5,77 238 149 130 3 2011 41 465 5,90 226 148 128 3 2010 44 449 5,98 237 150 134 3 Wie aus der Tabelle zu entnehmen ist, waren die Werte des 2. Schnittes der Grassilage 2013 deutlich besser und damit näher an den Zielwerten als der 1. Schnitt. Etwas besser aber sicherlich nicht als „gut“ zu beurteilen sind die Maissilageergebnisse des Jahres 2013, wie die nachstehende Tabelle verdeutlicht. Jahr 2013 2012 2011 2010 2009 Untersuchungsergebnisse der Maissilage 2013 im Vergleich zu den Vorjahren Anzahl TM Energie Stärke Rohder Proben (g/kgFM) (MJ NEL/ (g/kgTM) protein kgTM) (g/kgTM) 32 329 6,64 329 75 56 352 6,51 314 74 61 343 6,66 326 79 59 332 7,21 334 80 62 342 7,08 334 75 nXP g/kg TM) 132 130 133 139 138 RNB (g/kgTM) -9 -9 -8 -9 -10 Zur bedarfsgerechten Fütterung mussten wieder Handelsfuttermittel zugekauft werden. Dadurch verteuerte sich die Milchproduktion über den Kostenfaktor Futter. Neben den Grob- oder Grundfuttermitteln wurden nachstehend aufgeführte Handelsfuttermittel beprobt: Sonstige Futtermittel 2013 - Kraft- und Spezialfutteruntersuchungen, Mischfuttermittel (in Klammern Zahlen des Vorjahres) Anzahl Futter Beanstandet Proben Milchleistungsfutter 3 (2) 0 (0) Rindermineralfutter 1 (3) 1 (2) Getreidemischungen 2 (3) 0 Eiweißfuttermittel 1 (4) 0 (0) (Rapsschrot, -expeller, Sojaschrot) Maisschrot 1 (0) 0 (0) Getreide-Erbsen-Gemisch 11(1) 0 Glycerin 1 (0) 0 (0) Alle 20 (24) 1 (2) Das Mineralfutter musste wegen Unterschreitungen des Ca-Gehaltes beanstandet werden. Die Beanstandung wurde zwischen dem Kunden und Firma geregelt. Da unsere hochleistenden Tiere sehr sensibel auf verunreinigte Futtermittel reagieren, wird hin und wieder eine mikrobiologische Untersuchung (Hefen, Schimmelpilze und Bakterien) in Auftrag gegeben. Insbesondere dann, wenn die Ursache für bestimmte Probleme im Stall nicht eindeutig geklärt werden können. Diese Untersuchungen sind relativ teuer, zeigen aber auch ein hohes Verantwortungsbewusstsein der saarländischen Landwirte/Nutztierhaltern gegenüber dem Verbraucher und den Tieren. Sonstiges In Ergänzung des Vortrages von Frau Nicke anlässlich der Mitgliederversammlung des saarländischen Schaf- und Ziegenzuchtverbandes wurde eine Grünlandbegehung und ein Gräserbestimmungskurs organisiert. Fotos: Teilnehmer bei der Gräserbestimmung und Grünlandbonitierung 4.5 Legehennenbetriebsregister Im Berichtsjahr wurden 5 neue Ställe registriert und für diese Erzeugercods vergeben. 22 Betriebe wurden hinsichtlich der Zahl der Legehennenplätze überprüft. In 4 Ställen wurde die Änderung der Haltungsart beschieden. 4.6 Vermarktungsnormen und Handelsklassen Vermarktungsnormen Eier Ein Discounter wurde wegen Verstoß gegen die Vermarktungsnormen verwarnt und 12 Packstellen wurden überprüft. Zu den Aufgaben der Landwirtschaftskammer in diesem Bereich gehört die regelmäßige, risikoorientierte Überwachung der Unternehmen, statistische Auswertungen für das Land und die BLE sowie die Beratung über die Zulassungsvorschriften für Packstellen und Erzeugerbetriebe. Handelsklassen für Fleisch Im Saarland gab es auch 2013 keinen klassifizierungspflichtigen Betrieb. 4.7 Milchquoten Die Landwirtschaftskammer ist zuständige Übertragungsstelle für Milchquoten außerhalb der Milchquotenbörse und Regionalstelle für Angebote an die Milchquotenbörse West über die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Saarländische Angebote und Nachfragen an die Milchquotenbörse West Jahr Mittlerer Börsenpreis in Cent Angebote Zahl Angebotsmenge in kg Erfolgreiche Angebote Übertragene Menge in kg Erfolgreiche Nachfrager Zugeteilte Menge in kg Saldo in kg (Zufluss/Abfluss) Quotenabfluss seit 2000 in kg 2013 3,66 16 1.769.370 11 1.150.935 12 996.722 - 154.213 - 1.378.181 2012 10,33 16 1.686.459 11 1.359.324 26 2.273.000 913.676 - 1.223.968 Wie aus der Tabelle oben ersichtlich ist, nahm die Angebotsmenge auch 2013 zu. Leider ist aber die zugeteilte Menge für das Saarland deutlich zurückgegangen, so dass der Quotenabfluss seit Einführung der Börse wieder angestiegen ist und zwar um rund 155.000 kg Milchquote auf rund 1,3 Mio. kg Quote. Übertragungen außerhalb der Börse im Saarland Anzahl Alle Rückübertragungen Einzug Landesreserve Gesamtbetrieb Pächter Gründung Gesellschaft Auflösung Gesellschaft Verwandte Menge/Fall Menge in kg 2013 2012 2.838.042 4.427.574 117.147 629.739 2013 25 2 2012 23 8 0 0 0 0 2 17 0 5 854.719 642.268 0 156.416 2 2 1.010.814 1.408.136 0 0 0 0 2 8 213.094 113.522 2.233.283 192.503 Bei den Übertragungen außerhalb der Börse ist die gestiegene Zahl der Pachtübernahmen auffällig. Dies lag wohl am kommenden Ende der Quote 2015 und der damit folgenden Verunsicherung der Milcherzeuger bei gleichzeitiger Tendenz zur Überlieferung. 4.8 Hi-Tier (Herkunfts- und Informationssystem Tiere) Die Landwirtschaftskammer ist die im Saarland beauftragte Regionalstelle für die Meldungen zur Rinder-, Schaf- und Ziegen- sowie Schweinedatenbank des Hi-Tier. Allein die Stichtagsmeldungen erfolgen seit dem 01.01.2013 über die Tierseuchenkasse an das Hi-Tier. Rinderdatenbank Übersicht: Vorgänge Rinderdatenbank ohne Stornomeldungen und Systemdaten mit Direktmeldungen Halter Jahr 2012 2013 Rinderbestände/Meldungen zum 01.01. 813 784 Geburten 19.397 19.726 Zugänge 11.703 11.353 Abgänge 25.102 25.215 Tod/Verendungen 2.762 2.934 Exporte/Versendungen 31 21 EU-Einfuhren 249 324 Schlachtungen 2.705 2.104 Ohrmarken-Nachprägungen 4.624 4.806 Tierpass-Nachbestellungen 93 270 Ersterfassungen 65.695 65.695 Gesamtvorgänge 132.361 132.448 Saldo Bewegungen 66.444 66.824 Die Zahl der Meldevorgänge in der Rinderdatenbank ist seit Jahren relativ stabil. Schaf- und Ziegendatenbank Übersicht: Schaf- und Ziegendatenbank 2012 Stichtagsmeldung Schafe Zugangsmeldung Schafe Stichtagsmeldung Ziegen Zugangsmeldung Ziegen ja Anzahl Meldebetriebe 2013 19 Anzahl Meldebetriebe 2012 35 nein ja nein ja nein ja nein 1029 361 ja ja ja ja 51 43 Meldende 1099 439 Betriebe Die Zahl der Betriebe mit Stichtagsmeldung aber ohne Zugangsmeldung in 2013 erstaunt und ist wahrscheinlich Folge der Umstellung der Meldung auf die Tierseuchenkasse. Schweinedatenbank Übersicht: Schweinedatenbank 2012 Stichtagsmeldung Schweine nein Zugangsmeldung Schweine ja Anzahl Meldebetriebe 2013 33 Anzahl Meldebetriebe 2012 35 ja nein 177 361 ja ja 81 43 Meldende Betriebe 291 261 Die gestiegene Zahl der meldenden Betriebe zur Schweinedatenbank ist erstaunlich und hängt wahrscheinlich auch mit der Umstellung auf die Meldung zur Tierseuchenkasse zusammen. 4.9 Sonstiges Meisterausbildung 2013 fand wieder ein Meisterkurs statt. Da der Fachlehrer für Tierproduktion im Sommer zum Kammerdirektor ernannt worden war, musste aus personellen Gründen (noch keine Ersatzlehrer eingestellt) die Vorbereitung auf die Meisterprüfung im Fach Tierische Erzeugung an das Landwirtschaftszentrum der LWK Nordrhein-Westfalen „Haus Riswick“ übertragen werden. Der Fachlehrer/Kammerdirektor und ein weiterer Lehrer begleiteten die Meisteranwärter eine Woche im Dezember 2013 nach Riswick. Kontrollen zum Betriebszertifikat „vom SAARLANDwirt“ 2013 fanden keine Kontrollen statt. 5. Betriebswirtschaft und Markt 5. Betriebswirtschaft Der Abteilung E ist die Geschäftsführung folgender Ausschüsse der Landwirtschaftskammer zugewiesen: Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung Nebenberufliche Landwirtschaft Bildung und Landfrauenangelegenheiten (Bericht hierzu unter Punkt 2 -Aus- und Fortbildung-) Der Ausschuss für Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung hatte im Berichtsjahr den von der Landwirtschaftskammer jährlich herausgegebenen Schätzungsrahmen für Aufwuchsschäden beschlossen. Zuvor hatten Mitglieder des Ausschusses sowie je ein Vertreter des Bauernverbandes Saar und der Vereinigung der Jäger des Saarlandes einen entsprechenden Entwurf erarbeitet. 5.1 Beratung und Buchführung Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 12/13 sank der Gewinn aller identischen saarländischen Haupterwerbsbetriebe nur geringfügig um 0,6 % auf 54.401 €. Allerdings entwickelten sich die Gewinne im Acker- und Futterbau gegenläufig. Aufgrund einer deutlich besseren Ernte und gestiegenen Produktpreisen konnten die Ackerbaubetriebe ihr Ergebnis um fast 50 % steigern. Mit 148 ha erwirtschafteten die 12 Ackerbaubetriebe in 12/13 einen Gewinn von 90.222 €. Besonders interessant ist die Verwertung der eigenen Produktionsfaktoren in diesen Betrieben. Bei einer Nettorentabilität von 151 % erreichten die Ackerbaubetriebe einen Unternehmergewinn von 30.004 €. Sinkende Milchleistungen aufgrund der deutlich schlechteren Grassilagequalitäten und teures Kraftfutter ließen die Unternehmensergebnisse der Futterbaubetriebe um 16 % und der Milchviehbetriebe um 13 % zurückgehen. Die Gewinne lagen um 15 % bzw. 9 % unter dem 5 Jahres Durchschnitt. Die Gewinne der Verbundbetriebe stiegen in diesem Jahr aufgrund des höheren Einflusses des Ackerbaus um 12 % auf 52.872 €. Grafik: Gewinne 12/13 im Vergleich zum Vorjahr und dem 5 Jahres Ø Gewinne identischer Haupterwerbsbetriebe nach Hauptgruppe Anzahl der Betriebe 99 12 60 50 10 27 100.000 € Unternehmensergebnis in € 90.000 € -0,6% +47% -16% -13% -54% +12% 80.000 € 70.000 € 60.000 € 50.000 € 07/08-11/12 40.000 € 2011/12 30.000 € 2012/13 20.000 € 10.000 € - € Alle Betriebe Ackerbau Futterbau Milchvieh sonst. Futterbau Verbund 07/08-11/12 55.641 € 56.433 € 60.796 € 32.400 € 49.716 € 2011/12 54.754 € 61.360 € 56.883 € 63.556 € 23.519 € 47.085 € 2012/13 54.401 € 90.222 € 47.926 € 55.344 € 10.834 € 52.872 € Im Durchschnitt aller Betriebe wurde eine Nettorentabilität von 85,6 % erreicht. Eine angemessene Entlohnung ihrer eingesetzten eigenen Produktionsfaktoren wurde damit deutlich verfehlt und die meisten Unternehmerfamilien mussten Lohnverzicht üben. Dem durchschnittlichen Futterbaubetrieb fehlte sogar 14.788 € zu einer angemessenen Faktorentlohnung. Auch die bereinigte Eigenkapitalbildung sank auf durchschnittlich 7.647 € und verfehlte damit den geforderten Wert von 10.000 €. Der für Investitionen zur Verfügung stehende Betrag (Cash Flow III) sank um 4,3 % auf 29.550 €. Die Nettoinvestitionen stiegen dagegen von 12.840 € auf 36.624 €. Die Betriebe führten dennoch Wachstumsinvestitionen insbesondere in der Milchviehhaltung durch. Während das erfolgreiche Viertel hervorragende und der Durchschnitt noch akzeptable Ergebnisse erzielt hatten, brach der Gewinn in dem Viertel der weniger erfolgreichen Betriebe um 75 % ein. Für Haupterwerbsbetriebe war ein Gewinn von 8.078 € auf 118 ha mit durchschnittlich 36 Kühen absolut unzureichend. Der Cash Flow III war bei dem weniger Erfolgreichen Viertel im Berichtsjahr negativ. Für das neue Wirtschaftsjahr 13/14 erwartete die Landwirtschaftskammer wieder eine Annäherung der Ergebnisse zwischen den Betriebsgruppen. Getreide- und Rapspreise sanken zur Ernte 2013 deutlich ab und konnten das sehr hohe Niveau aus dem Vorjahr nicht erreichen. Aufgrund der Witterung konnten die Milchviehbetriebe den ersten Grassilageschnitt erst im Juni durchführen und die Energiegehalte lagen noch niedriger als im Vorjahr. Erneut zeigten die volatilen Märkte die Bedeutung von Risiko- und Finanzplanung. Die Landwirtschaftskammer hat daher die Liquiditätsplanung in ihr Beratungsangebot aufgenommen, in der mit Hilfe der Buchführung der Vorjahre der Landwirt seine monatliche Liquidität planen kann. Liquiditätspläne forderten allerdings hauptsächlich Banken bei größeren Investitionsvorhaben an. Die Investitionsbereitschaft war trotz der volatilen Märkte ungebrochen hoch. Motiviert durch die günstigen Zinsen, die Investitionsförderung, die Milchpreisentwicklung, die auslaufende Milchquotenregelung und den anstehenden Generationswechsel im Betrieb investierten vor allem Milchviehhalter. Dies führte zu starker Nachfrage nach Bauberatung und Beratung zu Investitionsentscheidungen und Investitionsförderungen. Die Unternehmer interessierten sich verstärkt für: den Neubau von Kuhställen, wobei der alte Boxenlaufstall zum Jungviehstall umgenutzt wird; arbeitswirtschaftliche Erleichterungen durch den Einsatz von automatischen Melksystemen; Um- und Neubau von Legehennenställen; Mehrzweckhallen und Photovoltaikanlagen und Biogasanlagen zur Diversifizierung der landwirtschaftlichen Einkommen. Da die Investitionsvolumen bei Biogasanlagen und Kuhställen regelmäßig über 1.000.000 € und damit über den verfügbaren Sicherheiten lagen, mussten die Banken die Projekte selbst in die Besicherung einbeziehen und sogar teilweise Personalkredite vergeben. Um den landwirtschaftlichen Unternehmer bei der Finanzierung seines Projektes zu unterstützen, erstellte die Landwirtschaftskammer auf Wunsch der Banken Businesspläne. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen klang nach dem Auslaufen der Investitionsförderung für PV Anlagen zum 1.1.2010 und aufgrund der reduzierten Einspeisevergütung ab. Die Landwirtschaftskammer war aber weiter in der Beratung zur Wirtschaftlichkeit gefragt. Interessant waren Photovoltaikanlagen vor allem, wenn erzeugter Strom selbst verbraucht wurde. Daneben förderte die Beratung diesen Bereich durch die Erhebung der monatlichen Stromerträge von ca. 62 landwirtschaftlichen Photovoltaikanlagen in 39 Betrieben und den Informationsaustausch durch monatliche Rundschreiben an die PV Anlagenbetreiber (siehe 5.6). Aufgrund dieser realen Daten konnten investitionswillige Landwirte gut über die Wirtschaftlichkeit entscheiden. Die in den letzten Jahren eingeführte Buchführungsauswertung von saarländischen Betrieben bot einen hervorragenden horizontalen und vertikalen Vergleich über die ökonomische Leistungsfähigkeit des eigenen Unternehmens. Insbesondere vor Investitionen, war die Buchführungsauswertung sehr hilfreich für die weitere Betriebsplanung. Mit dem „AGRICON“ - Auswertungsprogramm der Landwirtschaftskammer Hannover erhielt der Landwirt auf 5 Seiten ein Spiegelbild seines Unternehmens, das er mit den Vorjahren aber auch anderen saarländischen (anonymen) Betrieben vergleichen konnte. Seit 2006 erfolgte die Betriebsplanung mit dem auf Excel basierenden JUP – Programm (Jahresabschlussanalyse – Unternehmenscontrolling – Planung) aus Baden – Württemberg. Die Buchführung konnte nach Einlesen der CSV Dateien mit horizontalen und vertikalen Vergleichen ausgewertet werden. In dem Planungsmodul wurden bis zu vier Alternativen für einen Betrieb berechnet und miteinander verglichen. Für die AFP–Förderung wurde eine Alternative im IST und ZIEL–Jahr kalkuliert. Die Beratung der Landwirtschaftskammer unterstützte die Landwirte in der Entwicklung von Lösungsansätzen über Wachstum, Konsolidierung oder aber Ausstiegsplanungen sowie den Verhandlungen mit den beteiligten Banken. 5.2 Investitionsförderung Mit der Agrarinvestitionsförderung (121) und der Förderung von Investitionen zur Diversifizierung (311) unterstützten die EU, der Bund und das Land die Investitionstätigkeit der Landwirte. Die Investitionen führten zu verbesserten Lebens-, Arbeits- und Produktionsbedingungen. Insbesondere Investitionen im Bereich der nachhaltigen, tiergerechten und multifunktionalen Landwirtschaft dienten auch den Interessen der Verbraucher. Landwirte konnten 10 bis 35 prozentige Zuschüsse auf das Nettoinvestitionsvolumen beantragen. Seit Mitte 2012 konnten zunächst keine neuen Anträge berücksichtigt werden, da die Haushaltsmittel bereits durch vorliegende Anträge reserviert waren. Da ein Teil der geplanten Vorhaben nicht realisiert wurde, konnte dieser Antragsstau durch die Erteilung einer generellen Vorabgenehmigung für Investitionen nach dem AFP und FID Mitte 2013 aufgelöst werden. Viele Betriebsleiter hatten sich jedoch bereits damit abgefunden, dass sie frühestens in 2014 oder 2015 in der neuen Förderperiode einen Zuschuss erhalten können, und somit insbesondere größere Baumaßnahmen und Investitionen verschoben. Foto: Offenfrontstall für 85 Milchkühe Die Investitionsbereitschaft der Landwirte war in 2013 erneut sehr hoch. Das geförderte Nettoinvestitionsvolumen in AFP und FID zusammen lag bei ca. 5,6 Mio. €. 32 Betriebe erhielten Zuschüsse in Höhe von 1,41 Mio. €. Im Bereich der Milchviehhaltung war ein großes Interesse für neue Kuh- und Jungviehställe aber auch arbeitszeitsparende automatische Melksysteme festzustellen. Im Bereich der Grundfuttervorlage boten sich weitere Möglichkeiten der Arbeitserleichterung an. Neben der Milchviehhaltung wurde im Bereich der Legehennen investiert. Weitere Schwerpunkte waren die Investitionen in Hallen, Fahrsiloanlagen und Melktechnik. Foto: Mobile Hühnerställe für die Freilandhaltung sind gefragt. Neben der deutlich gestiegenen Investitionsbereitschaft war im Bereich der Planungen für die Milchkuhhaltungen eine deutliche Erhöhung der durchschnittlichen Bestandsgrößen zu verzeichnen, was auch zu größeren Gesamtinvestitionsvolumen führte. Die deutlich größeren Stallungen erforderten erheblichen zeitlichen Aufwand bei Planung, Finanzierung, Baugenehmigungs- und Förderverfahren, so dass der Betreuungszeitraum durch die Landwirtschaftskammer sich deutlich ausdehnte. Ebenso war eine wesentlich höhere Sensibilität für Fragen des Kuhkomforts und tiergerechter Haltungsverfahren vorhanden. Durch die Absenkung des Höchstförderbetrages reduzierte sich die Förderquote in diesen Betrieben erheblich. Schon bei einem Investitionsvolumen von 1 Mio. € sank der Fördersatz von 35 % auf 24,9 %. Agrarinvestitionsförderung (AFP) 2007-11 2012 2013 Zahl der geförderten Betriebe 105 18 20 Bewilligte Zuschüsse, € 6.836.229 2.087.475 1.117.188 Investitionsvolumen, € 24.077.734 6,9 Mio. 3,87 Mio. Mittelabrufe, € 5.312.244 2.176.249 1.536.276 Ställe Milchvieh 17 7 2 Ställe andere 28 1 3 Hallen, Lager 40 4 13 Gewächshäuser 6 1 Güllebehälter 7 Fahrsilo 7 4 2 Innentechnik 11 3 1 Verarbeitung eigener Produkte 2 1 Winzergebäude oder Einrich6 tungen 2007-13 143 10,04 Mio. 34,8 Mio 9.024.769 26 32 57 7 7 13 15 3 6 Die Förderung von Investitionen im Bereich der Diversifizierung (FID) nahmen 2013 wieder 12 Betriebe in Anspruch. Das durchschnittliche geförderte Investitionsvolumen erreichte in der Förderperiode 20072013 etwa 243.000 € im AFP und 142.000 € im FID. Investitionen zur Diversifizierung (FID) 2007-11 2012 2013 Zahl der geförderten Betriebe 132 2 12 Bewilligte Zuschüsse, € 2,1 Mio. 40.000 292.750 Investitionsvolumen, € 18,8 Mio. 160.000 1.771.000 Mittelabrufe, € 1,95 Mio. 172.111 146.577 Ställe andere 12 1 Hallen, Lager 7 1 6 PV-Anlagen 108 Biogasanlagen 3 1 Direktvermarktung 4 2 Ferienwohnungen 2 1 Sonstiges 2 2 5.3 Markt und Vermarktung 5.3.1 Zertifikat „vom SAARLANDwirt“ 2007-13 146 2,4 Mio. 20,7 Mio. 2,27 Mio. 13 14 108 4 6 3 4 Nach Kündigung eines Betriebes im Jahr 2013 nahmen zum Jahresende nur noch 19 Betriebe am Betriebszertifikat (BZ) teil. Das BZ wurde auch 2013 nicht aktiv beworben. 5.3.2 Saarländisches Qualitätszeichen Qualitätszeichen Saarland QZSL "Gesicherte Qualität mit Herkunftsangabe" Der Lizenzvertrag zwischen dem Ministerium und der Landwirtschaftskammer für die vorgenannte Produktgruppe bestand auch 2013. Es wurden aber keine Zeichennutzungsverträge abgeschlossen, so dass das Zeichen 2013 im Saarland nicht genutzt wurde. 5.3.3 Bauernmärkte und Bauernläden Bauernmärkte a) Bauernmärkte, die zur ständigen Einrichtung wurden: Saarbrücken (Samstag)* Saarlouis (Samstag)* Neunkirchen (Freitag) Homburg (Donnerstag) Merzig (Donnerstag) *vom Einkaufsleben her die besten Standorte b) neben den Bauernmärkten, die zur ständigen Einrichtung wurden, werden weitere Bauernmärkte saisonal bzw. an Aktionstagen und im Rahmen anderer Großveranstaltungen durchgeführt. Bauernläden bzw. Hofläden, a) die Betrieben mit dem Betriebszertifikat „vomSaarlandwirt“ angeschlossen waren Leibrock, Neunkirchen-Eschweilerhof b) die der Fördergemeinschaft „Einkaufen auf dem Bauernhof“ angehörten Adam, Siersburg-Rehlingen-Gerlfangen Johannes, Mettlach-Wehingen Kany, Kleinblittersdorf-Bliesransbach Kessler, Kleinblittersdorf-Bliesransbach Leibrock, Neunkirchen-Eschweilerhof c) die Betrieben angeschlossen waren, die nach den Demeter-Richtlinien wirtschaften Latz, Saarwellingen Neukahlenbergerhof, Blieskastel Haus Sonne, Walsheim Schmidt, Mandelbachtal–Ommershein Verein für Sozialpsychiatrie, Demeter-Gärtnerei, Wallerfangen d) die Betrieben angeschlossen waren, die nach den Bioland-Richtlinien wirtschaften Allwicher, Wintringer Hof, Kleinblittersdorf Brengel, Brenschelbach Comtesse, Wadgassen Kany, Kleinblittersdorf-Bliesransbach Kempf, St. Wendel- Osterbrücken Leinenbach, Schwalbach-Hülzwelier Meiers, Losheim am See-Rimlingen Paul, Nalbach-Piesbach Wack, Mandelbachtal-Ommersheim Wenzel, Blieskastel-Ballweiler e) deren Betreiber keinem Interessenverband angehörten Beck, St. Ingbert-Rohrbach Bernauer & Ernst, Heusweiler Benz, St.Wendel Bies/ Hector, Kleinblittersdorf-Bliesransbach Boßert, St.Wendel Jager, Rissenthal 5.3.4 Joseph, Tholey- Hasborn Krämer, Schmelz Maurer, Saarbrücken- Güdingen Pick, Homburg – Einöd Schlosser, Marpingen-Urexweiler Schmitt, Merzig-Menningen Schneider, St. Wendel-Dörrenbach Stephan, Oberthal Welsch, Saarlouis-Lisdorf Weingart, Blieskastel-Biesingen Zenner, Siersburg-Rehlingen-Gerlfangen Fördergemeinschaft Einkaufen auf dem Bauernhof Im Jahr 2013 waren noch 8 Betriebe Mitglieder in der Fördergemeinschaft Regionale Produkte Regionale Produkte lagen im Trend. Immer mehr Verbraucher bevorzugten regionale Produkte. Für die Direktvermarkter galt es deshalb diesen Wettbewerbsvorteil, sozusagen aus erster Hand, zu nutzen. Aber auch der Einzelhandel (bzw. -handelsketten) und die Gastronomie versucht/en diesen Marktvorteil zu nutzen. Mit dem Angebot an regionalen Produkten sollten bisherige Kunden gebunden und neue Kunden gewonnen werden. Die Landwirtschaftskammer unterstützte die Direktvermarkter mit z.B. Weiterbildungsveranstaltungen und war als Partner in mehreren Projekten und Initiativen die die Vermarktung einheimischer Produkte förderten eingebunden. 5.3.5 Produktinformationen, Öffentlichkeitsarbeit, Schulung für Kursleiterinnen Nach wie vor war das Interesse an Produktinformationen mit praxisbezogenen Demonstrationen für den Verbraucher sehr groß. Um der großen Nachfrage in den eigenen Reihen gerecht zu werden, bildete der Landfrauenverband als Bildungseinrichtung interessierte Mitglieder zu Multiplikatoren aus, die dann als Kursleiterinnen vielfach im Einsatz waren. Die Landwirtschaftskammer war an der Weiterbildung beteiligt und führte im Berichtsjahr wieder eine Schulung durch. Die Verwendung von regionalen Produkten stand bei diesen Schulungen immer im Vordergrund. Thema der Veranstaltung im Jahr 2013 war der Senfanbau und Senfspezialitäten aus der Region sowie deren Verwendungsmöglichkeiten in der Küche. Foto: Kursleiterinnenschulung Grünkohlessen in der Halle der Lisdorfer Frischgemüse Im Berichtsjahr fand das 12. Lisdorfer Grünkohlessen statt. Auch im elften Jahr stieß dieser nunmehr zur Institution gewordene „Lisdorfer Grünkohltag“ auf sehr großen Anklang. Foto: Grünkohlkörbe für die Gewinner des Grünkohl-Quiz Produktinformationen Für die Beschicker des Bauernmarktes wurden Produktinformationen zu regionalen Gemüsen erarbeitet, die diese an ihre Kunden weitergeben konnten. 5.3.6 Urlaub auf dem Bauernhof Im Saarland boten etwa 20 landwirtschaftliche Betriebe Urlaub auf Bauern- und Reiterhöfen an. Unter den Reiterhöfen gab es Betriebe, die sich auf Reiterferien für Kinder und Jugendliche spezialisiert haben. Landwirtschaftliche Betriebe mit Ferienangeboten boten überwiegend Ferienwohnungen an, einige wenige Betriebe boten Ferienzimmer an. Die Zahl der angebotenen Ferienwohnungen je Betrieb variierte zwischen 1 und 6 Ferienwohnungen. Die Betriebe waren überwiegend klassifiziert, die meisten lagen im 3-4 Sterne Bereich. Auch bei der Verpflegung unterschieden sich die Angebote. Es gab Betriebe auf denen sich die Feriengäste komplett versorgen mussten, andere boten Frühstück, Brötchenservice oder Produkte aus der betriebseigenen Direktvermarktung an. Die Freizeitangebote reichten von Sauna über Schwimmbad bis hin zu geführten Kräuterwanderungen. Die Betriebe boten ihre Ferienangebote in verschiedenen Anbieterverzeichnissen und Internetplattformen an. Die meisten Betriebe verfügten über eine eigene Homepage. Verein Urlaub auf dem Bauernhof e.V. Logo: Verein Urlaub auf dem Bauernhof e.V. Logo: Verein NatUrlaub e.V. Dem 1995 gegründeten Verein „Urlaub auf dem Bauernhof e. V“ gehörten 2013 acht Betriebe an. Dieser Verein kooperierte mit dem Verband „Urlaub auf Bauern- und Winzerhöfen“ in Rheinland-Pfalz, wobei die saarländischen Anbieter als Mitglieder integriert waren. Nur durch diese Kooperation war es dem saarländischen Verein überhaupt möglich an Messen, Ausstellungen und Aktionen teilzunehmen, da der Verein aufgrund seiner geringen Mitgliederzahl dies personell nicht alleine leisten könnte. Von den acht Betrieben des Vereins inserierten sechs Betriebe im Anbieterkatalog des Vereins NATURlaub auf Winzer- u. Bauernhöfen Rheinland-Pfalz-Saarland e. V. Foto: Anbieterkatalog: Natur- und Erlebnisurlaub Winzer- und Bauernhöfe Über den Verein „NatUrlaub“ präsentierten sich die Betriebe auch auf dem Internetportal „Landsichten“. Logo: Landsichten Fotoaktion des Vereins Urlaub auf dem Bauernhof Ob auf der eigenen Homepage, im Hofprospekt oder der gemeinsamen Anbieterplattform Landsichten – aussagekräftige Fotos waren unverzichtbar. Aus diesem Grund hatte der Verein im Frühjahr/ Sommer eine gemeinsame Fotoaktion durchgeführt. Ziel war es, nicht nur Bilder von den beteiligten Betrieben zu erhalten, sondern auch Fotos, die Lust auf Urlaub im Saarland machen sollten. Finanzielle Unterstützung erhielt der Verein durch Fördermittel des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. Organisatorisch wurde der Verein durch die Landwirtschaftskammer unterstützt. 5.3.7 Berichterstattung über das Marktgeschehen Die Landwirtschaftskammer für das Saarland erfasste in Zusammenarbeit mit der AgrarmarktInformationsgesellschaft mbH (AMI) in Bonn wöchentlich Preise für Getreide und Eier, zweimal im Monat Preise für Dünger sowie einmal im Monat Futtermittelpreise. Die nachstehenden Abbildungen stellen die Preisentwicklung für verschiedene Getreidefrüchte und Betriebsmittel 2013 dar. Zusätzlich zur Marktdatenlieferung an die AMI veröffentlichte die Landwirtschaftskammer für das Saarland die erhobenen Daten in ihrem Mitteilungsblatt, der Rheinischen Bauernzeitung. Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. 5.4 Milchverbrauchsbeihilfen und Überwachungsstelle Schulmilchbeihilfe Die Landwirtschaftskammer war 2013 zuständige Landesstelle für die Schulmilchbeihilfe. Im Jahr 2013 wurde keine Einrichtung mit verbilligter Schulmilch beliefert. Damit ruht die Maßnahme im Saarland nun im elften Jahr. Überwachungsstelle für Milch, Butter und Käse Die Landwirtschaftskammer für das Saarland war auch 2013 Überwachungsstelle im Sinne der Butter- und Käseverordnung. 5.5 Landtechnik, Bauwesen Das zuvor schon erwähnte positive Investitionsklima – insbesondere im Bereich der Milchviehhaltung – hatte auch einen erhöhten Bedarf an Bauanfragen zur Folge. Der Beitrag unserer Bauberatung lag dabei in der Diskussion der Vorzüglichkeit wichtiger Detaillösungen sowie Hilfestellungen zur Klärung des optimalen Standorts. Kuhkomfort und Gestaltung der Laufwege waren ebenso wie das „Für und Wider“ der unterschiedlichen Melksysteme (AMS oder Melkstand mit Melkhaus) sowie deren Auswirkung auf die Baukosten waren häufige Beratungsanfragen. Der nächste Schritt der Automatisierung in der Milchviehhaltung war die Grundfuttervorlage als zweitgrößter Zeitfresser. Einhergehend mit den steigenden Tierbeständen und damit der größeren Planungseinheiten sowie der Baukosten wurden auch vermehrt professionelle Planungsbüros mit der Umsetzung der Maßnahmen betraut. Im „Gegenzug“ kam auf die Bauberatung stärker die „Plausibilitätsprüfung“ bereits bei der Antragstellung zu, was z. Zt. mit Hilfe von Richtpreisen aus Rheinland-Pfalz und Hessen zufriedenstellend bewältigt wurde. 5.6 Energie Der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Land wurde weiterhin maßgeblich durch die politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die Diskussionen um den weiteren Verlauf der Energiewende sowie die angekündigte Änderung des Erneuerbaren Energiengesetzes (EEG) sorgten somit für erhebliche Unsicherheiten. Entsprechend gering war der Zubau an neuen Anlagen zur Gewinnung von Strom aus Erneuerbaren Energien. 5.6.1 Biogas Im Jahr 2013 kam es im Saarland zu keinem weiteren Ausbau der Biogasproduktion. Somit gab es weiterhin 14 Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 6,5 MW el. Die produzierte Strommenge war ausreichend für über 14.500 Privathaushalte. Der Beratungsbedarf in der Landwirtschaft war im Bereich der Biomasse- und Biogaserzeugung unterschiedlich. Bei bestehenden Anlagen stand vor allem das Thema Effizienzsteigerung und Repowering im Vordergrund. Die Erstberatungen drehten sich dagegen überwiegend um Investitionen in Kleinbiogasanlagen (75 kW el) auf Güllebasis. Hierzu wurde im Januar in Zusammenarbeit mit dem IZES eine Tagesexkursion ins benachbarte Rheinland-Pfalz durchgeführt. Der 2008 in Zusammenarbeit mit dem DLR Westpfalz gegründete Arbeitskreis Biogas Pfalz/Saarland erfreute sich auch im Jahr 2013 großer Beliebtheit. An insgesamt sieben Veranstaltungen konnten sich die Teilnehmer informieren und Erfahrungen austauschen. Verschiedene Referenten berichteten u.a. über die Betriebssicherheit bei Biogasanlagen, Gärresttrocknung und alternative Energiepflanzen. Wie in jedem Jahr fand im Dezember auch wieder die Fachtagung Biogas mit verschiedenen Themen rund um die Foto: Im Rahmen einer Besichtigung der Biogasproduktion statt. Biogasanlage Stalter in Zweibrücken konnten sich die Teilnehmer über Möglichkeiten der Gärrestaufbereitung informieren 5.6.2 Photovoltaik Die nach Vorgaben des EEG deutlich geringeren Einspeisevergütungen für Photovoltaikstrom führten auch in diesem Bereich zu einem geringeren Ausbau. Angesichts der deutlich gesunkenen Modulpreisen war jedoch das Interesse an Anlagen zur Eigenstromproduktion deutlich gestiegen. Vor allem für Betriebe mit konstant hohem Stromverbrauch war die Eigenproduktion eine Möglichkeit die Energiekosten deutlich zu senken. Das Jahr 2013 war für die Photovoltaikanlagenbetreiber aufgrund des Witterungsverlaufes eines der schlechtesten seit mehreren Jahren. Der im Rahmen der Photovoltaikumfrage (62 Anlagen) ermittelte Durchschnittstromertrag lag mit 892 kWh/kWp deutlich unter dem langjährigen Mittel von 931 kWh/kWp. Jahresverlauf der Stromerträge aus Photovoltaik 5.6.3 Wind Im Bereich Windenergie beschränkte sich der Beratungsbedarf auf die Ausgestaltung von Pachtverträgen für Windkraftstandorte. Auf Interesse stieß auch die Eigenstromproduktion mit Kleinwindenergieanlagen. Aufgrund der schlechten Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen konnten jedoch keine Projekte umgesetzt werden. 5.6.4 Schnellwachsende Hölzer Seit dem 01. Oktober 2012 wurde die Neuanlage von Kurzumtriebsflächen (KUF) im Saarland finanziell von der Landesregierung durch das Förderprogramm „Klima plus Saar“ in Höhe von 1.000,- € pro Hektar bezuschusst. Zielgruppe waren Landwirte, forstwirtschaftliche Betriebe, Kommunen und Kirchen, welche auf landwirtschaftliche Flächen von 0,5 bis 7,5 ha schnellwachsende Baumarten anbauen wollten. Trotz dieser von Ministerium und IZES stark umworbenen Förderung wurden nur wenige Flächen mit schnellwachsenden Hölzern angelegt. 5.7 Planung (Träger öffentlicher Belange) und Umwelt 5.7.1 Aufgaben der Landwirtschaftskammer Gemäß § 1 Abs. 1 des Gesetzes über die Landwirtschaftskammer ist die Landwirtschaftskammer für das Saarland die gesetzliche Berufsvertretung der saarländischen Landwirtschaft. In § 2 Abs. 1 g sieht das Gesetz die Mitwirkung der Landwirtschaftskammer bei der Orts- und Regionalplanung sowie bei der Landschaftsplanung und der Landentwicklung vor. Mit Erlass vom 20. August 1981 hatte der Minister für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen die Landwirtschaftskammer für das Saarland zum Träger öffentlicher Belange der Landwirtschaft erklärt. § 20 Abs. 3 des Saarländischen Naturschutzgesetzes erweitert diese Zuständigkeit um das Rechtsgebiet des Naturschutzes. Unsere Tätigkeit im Rahmen der Flurbereinigung basiert auf § 38 des Flurbereinigungsgesetzes. 5.7.2 Landwirtschaftliche Bodenordnung Als ehemaliges Realteilungsgebiet musste das Saarland weiterhin Defizite in seiner Agrarstruktur beheben. Dazu trug auch die landwirtschaftliche Bodenordnung bei. Die Landwirtschaftskammer wurde vom Landesamt für Vermessung, Geoinformation, und Landentwicklung als Flurbereinigungsbehörde über den Stand von Flurbereinigungsverfahren informiert, bei bestimmten Verfahrensschritten und Plänen zur Stellungnahme aufgefordert sowie zu Veranstaltungen wie Aufklärungsversammlungen und Vorstandswahlen von Teilnehmergemeinschaften eingeladen. In diesem Jahr mussten Einwände gegen das ökologische Ausgleichskonzept in einem Teilplan des Wege- und Gewässerplans des Flurbereinigungsverfahrens Steinberg-Deckenhardt vorgebracht werden. 5.7.3 Landesplanung Als bedeutender Flächennutzer spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle in der Landesplanung. Entsprechend wurde die Landwirtschaftskammer bei der Erstellung von Landesentwicklungsplänen, Raumordnungsplänen sowie bei Zielabweichungsverfahren gehört. In diesem Jahr kam es zu Beteiligungen in zwei Zielabweichungsverfahren, in denen über die Ausgrenzung von Flächen aus landwirtschaftlichen Vorranggebieten entschieden wurde. Der für die Erweiterung einer Biogasanlage im Raum Lebach erforderlichen Abweichung von den festgelegten Zielen der Raumordnung wurde zugestimmt, da damit positive Auswirkungen auf die Landwirtschaft verbunden sind. Hingegen wurde in einem Zielabweichungsverfahren zum Bau einer Fotovoltaik-Freiflächenanlage nochmals unsere gemäß Beschluss der Vollversammlung ablehnende Haltung erläutert. Eine beantragte Zielabweichung zur Ausgrenzung einer Fläche aus einem Vorranggebiet für Freiraumschutz konnte aus landwirtschaftlicher Sicht mitgetragen werden. Keine Einwände ergaben sich auch bei einem für den Bau eines großen Fachmarktes erforderlichen Raumordnungsverfahren. 5.7.4 Bauleitplanung Landwirtschaftliche Interessen können in vielfältiger Weise durch die Erschließung neuer Bauflächen berührt werden. Mit Hilfe der sogenannten Bauleitplanung sollen die Gemeinden die bauliche und sonstige Nutzung von Grundstücken vorbereiten und leiten. Dabei haben sie private und öffentliche Interessen untereinander und gegeneinander gerecht abzuwägen. Der Landwirtschaftskammer müssen daher in den dafür vorgesehenen Verfahrensschritten Entwürfe von Flächennutzungsplanungen, Bebauungsplänen und § 34-Satzungen zur Stellungnahme zugesandt werden. Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Anzahl solcher Beteiligungen, aufgeteilt nach Landkreisen und Art der Bauleitplanung. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass im Berichtsjahr wiederum viele Bebauungspläne der Innenentwicklung vorgelegt wurden, was letztendlich zur Schonung von Außenbereichsflächen und damit landwirtschaftlicher Flächen führte. Anzahl der Beteiligungen bei Bauleitplanungen 2013 FlächennutzungsBebauungspläne Satzungen gemäß § 34 BauGB planänderungen und Fortschreibungen Saarlouis 29 4 17 St. Wendel 22 1 18 Merzig-Wadern 20 3 12 Saarpfalz-Kreis 7 _ 7 Neunkirchen 19 _ 12 27 1 9 124 9 75 Regionalverband Saarbrücken Summe Gründe zur Äußerung von Bedenken in der Bauleitplanung lagen vor durch: Entzug landwirtschaftlicher Flächen für Bebauungszwecke, wodurch sich besonders nachteilige Auswirkungen auf die Flächengrundlage landwirtschaftlicher Betriebe ergaben. Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen für ökologische Kompensationsmaßnahmen mit den damit verbundenen Bewirtschaftungserschwernissen und Flächenentzug. Heranrücken von Bebauung an einen Hofstandort Als Folge der angestrebten Energiewende musste sich die Landwirtschaftskammer im Jahr 2013 besonders häufig zu Bauleitplanungen äußern, mit denen Baurecht für FreiflächenPhotovoltaikanlagen und Windenergieanlagen geschaffen werden sollte. Im Unterschied zu Windkraftanlagen, die landwirtschaftliche Flächen nur punktuell beanspruchen und damit im Großen und Ganzen eine weitere Bewirtschaftung der Flächen erlauben, gehen landwirtschaftliche Flächen, auf denen Freiflächen-Photovoltaikanlagen errichtet werden, für die landwirtschaftliche Nutzung weiträumig verloren. 5.7.5 Landwirtschaftliche Bauvorhaben Die fachliche Stellungnahme zu Bauvorhaben erfolgte meist nach den Kriterien der Privilegierungsfähigkeit im Außenbereich nach § 35 BauGB. Dabei sind Genehmigungsverfahren erfolgversprechender, wenn Bauvorhaben einem landwirtschaftlichen Betrieb dienen. Bei den 50 im Berichtsjahr angefertigten Stellungnahmen kam es auch zu negativen Beurteilungen. Ablehnungsgründe oder Privilegierungsschwächen können sich ergeben durch das Vorliegen einer hobbymäßig betriebenen Landwirtschaft, einer fehlenden dienenden Funktion für den landwirtschaftlichen Betrieb, nicht landwirtschaftliche Tätigkeiten oder Zweifel an der Langfristigkeit der Vorhaben. Oft erweist sich der Nachweis einer gesicherten Flächengrundlage als Problem. Neben der Abgabe von schriftlichen Stellungnahmen war die Landwirtschaftskammer immer wieder Ansprechpartner bei Anfragen von Interessierten zur Thematik „Landwirtschaftliches Bauen im Außenbereich“. 5.7.6 Straßenplanungen und sonstige Verkehrstrassen Die Landwirtschaftskammer nahm im Jahr 2013 zu zwei Planfeststellungs- und drei Informationsverfahren Stellung. Bis auf eine Ausnahme erwiesen sich alle Verfahren im Grundsatz als unproblematisch für die Landwirtschaft. Aufgrund des immer knapper werdenden Angebotes wurde jedoch gefordert, keine landwirtschaftlich genutzten Flächen für ökologische Ausgleichsmaßnahmen zu verplanen. Erhebliche Einwände mussten jedoch gegen die geplante Verlegung der B 269 bei Lebach vorgebracht werden, da der neue Trassenverlauf zu einer weiteren Zerschneidung eines landwirtschaftlichen Gebietes und zu erheblichen Beeinträchtigungen für einen daran angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb führen wird. 5.7.7 Verfahren nach dem Wasserrecht Zu drei Anträgen von Wasserversorgungsunternehmen zum zu Tage Fördern von Grundwasser ergaben sich keine Bedenken, da es sich um Folgeanträge handelte und bisher keine Konflikte mit der Landwirtschaft auftraten. Im Zusammenhang mit der geplanten Festsetzung eines Wasserschutzgebietes im Landkreis St. Wendel nahm die Landwirtschaftskammer an einem Termin der Obersten Wasserbehörde mit Vertretern eines Wasserversorgungsunternehmens und den betroffenen Landwirten teil. Hierbei wiesen wir nochmals auf die absehbaren Beeinträchtigungen für einen landwirtschaftlichen Betrieb hin, der mit seiner Hofstelle in der geplanten Wasserschutzzone II liegt. 5.7.8 Verfahren nach dem Naturschutzrecht Nach der massiven Kritik von Grundstückseigentümern und Bewirtschaftern an den Verordnungsentwürfen zur rechtlichen Sicherstellung der Natura 2000-Gebiete als Naturschutzund Landschaftsschutzgebiete in den letzten Jahren hatte das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Jahr 2013 wiederum neu überarbeitete Entwürfe für 19 Natura 2000Gebiete zur Stellungnahme vorgelegt. Wie in den Jahren zuvor enthielten die Entwürfe äußerst nachteilige Bewirtschaftungsauflagen, weshalb die Landwirtschaftskammer erhebliche Bedenken äußern musste. Als Alternative schlug die Landwirtschaftskammer in ihren Stellungnahmen vor, den Schutz der Kulturlandschaft, wie er in den Natura 2000-Gebieten zu gewährleisten ist, durch Vertragsnaturschutz mit Bewirtschaftern und Grundstückseigentümern zu bewerkstelligen. Neben ihrer rechtlichen Sicherstellung ist für die Natura 2000-Gebiete die Erstellung einer Managementplanung vorgesehen. Diese hat nach Aussagen des Naturschutzes nicht den Charakter einer verbindlichen Planung, sondern ist als Angebotsplanung zur Entwicklung der Gebiete zu verstehen. Die Landwirtschaftskammer nahm auch im Jahr 2013 an mehreren Sitzungen einer Projektarbeitsgruppe, die sich mit der Erstellung der Pläne befasste, im Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz teil. Sofern produktiv landwirtschaftlich genutzte Flächen durch die Planung betroffen waren, hatten wir auf die Interessen der landwirtschaftlichen Betriebe ausdrücklich hingewiesen. Zwei weitere Vorgänge im Zusammenhang mit Landschaftsschutzgebieten stellten sich für die Landwirtschaft als unproblematisch heraus, da es sich lediglich um Ausgliederungen von Teilflächen handelte. Auf dem Gebiet der Ökokontoregelung wurde der Landwirtschaftskammer ein Maßnahmenvorschlag zur Anhörung vorgelegt, der erfreulicherweise keine Betroffenheit der Landwirtschaft nach sich zog, da es sich um Forstflächen handelte, die im Eigentum des Vorhabenträgers standen. Bei der Erstellung eines Rahmenkonzeptes für das Biosphärenreservat Bliesgau wirkte die Landwirtschaftskammer als Mitglied der Lenkungsgruppe mit. In den in diesem Jahr mehrmals stattgefundenen Sitzungen hatten wir auf die Erfordernisse und Situation der Landwirtschaft hingewiesen. 5.7.9 Grundstückverkehrsgesetz Die Verfahren nach dem Grundstückverkehrsgesetz liefen bei den Genehmigungsbehörden in Zusammenarbeit mit den Grundstücksbeauftragten der Landwirtschaftskammer in der Regel ohne größere Probleme ab. Bewährt hatte sich die Praxis, die zur Genehmigung anstehenden Grundstücksgeschäfte im Bauernblatt ohne Angabe persönlicher Daten zu veröffentlichen. Damit erhielten alle kaufinteressierten Landwirte die Möglichkeit, ihr Interesse an einem Grundstück zu melden. Bei der gerichtlichen Entscheidung über Widersprüche wurde die Landwirtschaftskammer als gesetzliche Berufsvertretung von den zuständigen Amtsgerichten gehört. Zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch wurde im Oktober dieses Jahres eine Tagung mit den Grundstücksbeauftragten und Vertretern der Genehmigungsbehörden durchgeführt. 5.7.10 Stellungnahmen zu Erstaufforstungen Zur Entscheidung über Erstaufforstungsanträge nahm die Landwirtschaftskammer an gemeinsamen Bereisungen mit der Obersten Forstbehörde teil, um die Flächen zu besichtigen und nähere Einzelheiten von den Grundstückseigentümern zu den Gründen der beabsichtigten Aufforstung zu erfahren. Sofern die betroffenen Flächen von geringem landwirtschaftlichem Interesse waren und eine Arrondierung von Wald erfolgte, konnte den Aufforstungsanträgen zugestimmt werden. Ablehnungsgründe waren meist Zerschlagung von landwirtschaftlichen Flächeneinheiten, hohe regionale Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen oder gar Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Vorrangflächen. 5.7.11 Gesetzgebungsverfahren und Fortschreibungen von Fachplänen In dem Anhörungsverfahren zu dem Entwurf zum Siebten Gesetz zur Änderung des Saarländischen Wassergesetzes war die Landwirtschaftskammer durch Abgabe einer Stellungnahme an das betreffende Ministerium und der Möglichkeit zur Teilnahme an einer Anhörung im Landtag eingebunden. Gegen die beabsichtigte Änderung des Gesetzes wurden keine Bedenken geäußert, zumal es sich um die zwingende Umsetzung von Vorgaben und redaktionelle Änderungen handelte. 5.7.12 Vorschlagsrecht zur Berufung von Personen in Ehrenämter Die Landwirtschaftskammer hat das Recht, Personen zur Berufung in bestimmte Ehrenämter vorzuschlagen. In diesem Jahr wurden Vorschläge zu folgenden Anlässen abgegeben: - Neubestellung der Mitglieder des Kreisjagdbeirates St. Wendel. Hierbei erfolgte die Benennung des Vertreters der Landwirtschaftskammer sowie im Einvernehmen mit dem Saarländischen Städte- und Gemeindetag des Vertreters der Jagdgenossenschaften. 5.7.13 Sonstige Vorgänge Verfahren, die nur unregelmäßig zur Bearbeitung anstehen, sind unter dem Punkt „Sonstige Vorgänge“ zusammengefasst. In diesem Jahr waren dies: - sechs Beteiligungen in Genehmigungsverfahren zur Errichtung von Windkraftanlagen, in denen in drei Fällen Bedenken wegen des für die Landwirtschaft nachteiligen Ausgleichskonzeptes vorgebracht werden mussten. Erfahrungsgemäß gehen für die Erstellung eines Windrades ca. 2 ha landwirtschaftliche Produktivfläche für ökologische Ausgleichszwecke verloren. - Beteiligung im Genehmigungsverfahren für den Ersatzneubau von zwei Hochspannungsleitungen. In dem Erörterungstermin wurde die nicht vorgesehene Abstimmung mit betroffenen Flächenbewirtschaftern, ungenügende Beseitigung alter Fundamente sowie zu geringe Höhen der Leiterseile zum Unterfahren mit landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten bemängelt. - Planfeststellungsverfahren zur Elektrifizierung des Bahnstreckenabschnittes Neubrücke-Türkismühle, wobei keine landwirtschaftlichen Belange betroffen waren. - zwei Lärmaktionsplanungen von Städten, in denen keine nachteiligen Auswirkungen auf die Landwirtschaft festgestellt werden konnten. 5.8 Sachverständigenwesen Landwirtschaftliche Gutachten werden von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen angefertigt. Die Landwirtschaftskammer hatte auf Anfrage von Gerichten, Behörden, Personen usw. geeignete Sachverständige benannt. Im Jahr 2013 standen 25 öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige zur Verfügung, die sich auf die einzelnen Fachrichtungen wie folgt aufteilten: Landwirtschaft Gartenbau 6 Sachverständige Forstwirtschaft 6 Sachverständige Fischerei 3 Sachverständige 10 Sachverständige Die vollständige Liste der von der Landwirtschaftskammer für das Saarland öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen kann im Internet unter dem Link http://www.lwksaarland.de > Fachbereiche > Sachverständige / Schätzungsrahmen abgerufen werden. Dort besteht auch Zugriff auf den aktuellen Schätzungsrahmen zur Ermittlung von Aufwuchsschäden, der im Ausschuss für Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung jedes Jahr aktualisiert wird. Besetzung der Kammerorgane ab 26. Februar 2009 Folgende 33 Personen gehören der Vollversammlung an (in Klammern ist der jeweilige Stellvertreter genannt) Regionalverband Saarbrücken Karsten Schmeer, Bischmisheim, Hofgut Breitenberg, 66132 Saarbrücken (Walter Kany, Bliesransbach, Götzenmühle, 66271 Kleinblittersdorf) Konrad Altmeyer, Obersalbach, Zum Weiherwald 7, 66265 Heusweiler (Christian Neu, Obersalbach, Kurhofer Str. 31, 66265 Heusweiler) Wolfgang Keßler, Bliesransbach, Gut Hartunshof 1, 66271 Kleinblittersdorf (Volker Müller, Fechingen, Bliesransbacher Str. 11 B, 66130 Saarbrücken) Landkreis Merzig-Wadern Peter Hoffmann, Büschdorf, Im Brühl 12, 66706 Perl (Toni Franziskus, Wochern, Nikolausstr. 7, 66706 Perl) Hermann Garbade, Eft, Kirchenstraße 11, 66706 Perl (Peter Klein, Kesslingen, Orscholzer Str. 9, 66706 Perl) Josef Bidon, Oberleuken, Mühlenstr. 79, 66706 Perl (Josef Fontaine, Münchweiler, Kastanienhof, 66687 Wadern) Karl Heinz Schmitt, Nohn, Am Saarberg 10, 66693 Mettlach (Josef Jacoby, Tünsdorf, Franz Altmeyer-Str. 27, 66693 Mettlach) Landkreis Neunkirchen Dieter Hauter, Baltersbacherhof, 66564 Ottweiler (Stephan Rau, Uchtelfangen, Bärenbacherhof, 66557 Illingen) Matthias Dörr, Wiesbach, Wackenbergerhof, 66571 Eppelborn (Otto Krämer, Philippshof, Im Solch 16, 66589 Merchweiler) Helmut Jung, Zur Steinrausche 2, 66571 Eppelborn (Dr. Eberhard Woerner, Tulpenweg 19, 66564 Ottweiler) Landkreis Saarlouis Ökonomierat Klaus Fontaine, Reisbach, Labacherhof, 66793 Saarwellingen (Erhard Ecker, Niedaltdorf, Neunkircher Str. 80, 66780 Rehlingen) Theresia Croon, Hüttersdorf, Römerstr. 35, 66839 Schmelz (Markus Thewes, Niedersaubach, Antoniusstr.15, 66822 Lebach) Hermann-Josef Schaller, Alleestr. 101, 66802 Überherrn (Johannes Schedler, Gresaubach, Dionshof, 66822 Lebach) Peter Hennen, Steinbach, Ebereschenhof 2, 66822 Lebach (Ewald Hoffmann, Steinbach, Bachstr. 17, 66822 Lebach) Wahlkreis St. Wendel Peter Scherer, Niederlinxweiler, Ernstbach 4, 66606 St. Wendel (Ulrike Benz, Harschbergerhof, 66606 St. Wendel) Klaus Laub, Urweiler, Urweilerhof, 66606 St. Wendel (Andreas Maier, Selbach, Zum Reiterbruch 2, 66625 Nohfelden) Georg Lehmann, Trautzbergerhof, 66629 Freisen (Georg Ostermann, Schwarzenbach, Steinkaul 7, 66620 Nonnweiler) Hermann-Josef Schneider, Reitscheid, Martinstr. 57, 66629 Freisen (Frank Mörsdorf, Mommbergstr. 81, 66649 Oberthal) Saarpfalz-Kreis Richard Schreiner, Breitfurt, Kirchheimerhof, 66440 Blieskastel (Christof Schleppi, Ortsweilerhof, 66450 Bexbach) Michael Schönau, Ormesheim, Felsenhof, 66399 Mandelbachtal (Hans Dieter Welker, Wolfersheim, Hof Waldeck, 66440 Blieskastel) Franz-Josef Eberl, Ritthof II, 66386 St. Ingbert (Ralf Schunck, Raiffeisenstraße 18, 66440 Blieskastel) Alois Rabung, Altheim, Hornbacherstr. 17, 66440 Blieskastel (Dieter Hubert, Bliesdalheim, Bliestalstr. 67, 66453 Gersheim) Erwerbsgartenbau Claus Birkenmeier, Dudweiler, Alter Stadtweg 134a, 66125 Saarbrücken (Ralf Glässl, Schulstr. 13a, 66793 Saarwellingen) Günther Schuster, Besseringen, Bezirksstr. 115, 66663 Merzig (Hans-Georg Jungmann, Maschinenstr. 18, 66798 Wallerfangen) Franz Josef Scheffler, Köllerbach, Sommerbergstr. 70, 66346 Püttlingen (Ralf Groß, Kutzhof, Jakobusstr. 33, 66265 Heusweiler) Obst- und Gartenbauvereine Monika Lambert-Debong, Erbringen, Auf die Stecken 18, 66701 Beckingen (Edelbert Keller, Ballweiler, Im Bruch 1, 66440 Blieskastel) Private Forstwirtschaft Antonia Renner, Gonnesweiler, Jagdhaus Bocksborn, 66625 Nohfelden (Wolfgang Pester, Britten, Von Boch –Str. 3, 66679 Losheim) Arbeitnehmer in der Landwirtschaft Jakob Freitag, Körprich, Mozartstr. 29, 66809 Nalbach (Thomas Welsch, Erfweilerstr. 21, 66453 Gersheim) Landwirte im Nebenberuf Dr. Hans Werner Wagner, Herchenbach, Saarlouiser Str. 54, 66346 Püttlingen (Karl-Josef Jochem, Saarbrücker Str. 156, 66557 Illingen) Landfrauen Christel Altmeyer, Obersalbach, Zum Weiherwald 7, 66265 Heusweiler (Hedwig Garbade, Eft, Kirchenstr. 11, 66706 Perl) Landjugend Markus Brill, Im Macherbach 79, 66571 Eppelborn (Christian Altmeyer, Obersalbach, Zum Weiherwald 7, 66265 Heusweiler) German Nicolay, Lehmkaul 9, 66822 Lebach (Martin Zenner, Zur Bergheck 16, 66780 Rehlingen) Verdiente Persönlichkeit Gerhard Steitz, Websweiler, Feilbacherhof, 6 6424 Homburg (Peter Knapp, Selbach, Birkenfelder Str. 14a, 66625 Nohfelden) Den Vorstand der Kammer bilden Präsident Vizepräsident Vorstandsmitglied Richard Schreiner Peter Scherer Claus Birkenmeier Klaus Fontaine Monika Lambert-Debong Dr. Hans Werner Wagner Gemäß Geschäftsordnung bestehen die folgenden ständigen Ausschüsse: Ausschuss für Finanzen und Verwaltung Vorsitzender Hauter Stellvertreter Schönau Mitglieder C. Altmeyer, Dörr, Garbade, Keßler, Laub, Schmitt, Schmeer Geschäftsführung Abteilung A Ausschuss für pflanzliche Erzeugung Vorsitzender Keßler Stellvertreter Hauter Mitglieder Bidon, Brill, Croon, Garbade, Hoffmann, Renner, Schaller zugewählt: Heinrich Reinhart Geschäftsführung Abteilung C Ausschuss für Garten-, Gemüse-, Obst- und Weinbau Vorsitzender Schuster Stellvertreter Schmitt Mitglieder K. Altmeyer, Freitag, Garbade, Hoffmann, Laub, Schmeer, Schneider zugewählt: Helmut Herber, Hubert Langhirt Geschäftsführung Abteilung C Ausschuss für Forstwirtschaft und Umwelt Vorsitzender Schönau Stellvertreter Renner Mitglieder Laub, Lehmann, Nicolay, Schaller, Schneider Geschäftsführung Abteilung C Ausschuss für tierische Erzeugung Vorsitzender Hoffmann Stellvertreter Eberl Mitglieder K. Altmeyer, Bidon, Laub, Lehmann, Nicolay, Schaller, Schönau Geschäftsführung Abteilung D Ausschuss für Betriebswirtschaft, Markt und Gesetzgebung Vorsitzender Hauter Stellvertreter Eberl Mitglieder K. Altmeyer, Croon, Dörr, Freitag, Renner, Schönau, Steitz zugewählt: Hans Lauer Geschäftsführung Abteilung E Ausschuss für nebenberufliche Landwirtschaft Vorsitzender Freitag Stellvertreter Rabung Mitglieder Hennen, Jung, Lehmann, Schmeer, Steitz Geschäftsführung Abteilung E Ausschuss für Bildungs- und Landfrauenangelegenheiten Vorsitzender Dörr Stellvertreter C. Altmeyer Mitglieder Brill, Freitag, Laub, Nicolay, Scheffler, Schmitt, Steitz Geschäftsführung Abteilung E