AZ 4-04_22-23 Stuermer
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AZ 4-04_22-23 Stuermer
PORTRAIT Noch lange nicht alles Christina Stürmer fährt Golf und ist auch sonst viel unterwegs: Im Oktober startete ihre zweite große Österreichtour. Ihre aktuelle CD heißt „Soll das danach zu Mute ist, eine junge Frau, die, obwohl sie innerhalb kürzester Zeit von der Buchhändlerin zum gefeierten Popstar aufstieg, keine Starallüren kennt. wirklich alles sein“. Nein, sagt sie selbst, jetzt geht’s erst richtig los. Interview: Daniela Prevedel ls wir Christl – wie sie liebevoll von ihren Fans genannt wird – trafen, stand sie kurz vor Beginn ihrer zweiten Österreich-Tournee. Dementsprechend hätten wir eine Christina Stürmer erwar- A 22 auto 4/04 tet, die unter Strom steht, mit knapp bemessenem Terminkalender, schon auf dem Sprung zur Probe. Doch es präsentierte sich uns ein ganz anderes Bild: eine junge Frau, die auch in hektischen Situationen Ruhe bewahrt, die lächelt, auch wenn ihr vielleicht nicht immer Christina, bist du vor Tourbeginn denn gar nicht nervös? „Nein, noch nicht. Das kommt erst. Echtes Lampenfieber habe ich kurz vorm Auftritt – ob die Tontechnik stimmt, das Mikro funktioniert, der erste Ton klappt. Wenn das überstanden ist, geht alles wie von selbst. Dann freue ich mich auf der Bühne zu stehen und PORTRAIT für meine Fans zu singen.“ Dass sie viele Fans in Österreich hat, ist unbestritten. Schon als Teilnehmerin bei „Starmania“, der Talent-Show des ORF, begeisterte sie die Zuseher und wurde Zweite. Sie nützte die Chance und machte weiter. Ihr Debütalbum „Freier Fall“ verkaufte sich über 100.000-mal, wurde mit 3fach-Platin ausgezeichnet und war mehr als 60 Wochen in den „Austria Top 40 Longplay Charts“ vertreten. Mit ihrer ersten Single „Ich lebe“ landete sie im Vorjahr auf Anhieb einen Hit und erhielt 3fach Gold, mit dem Song „Mama (Ana Ahabak)“ führte sie sechs Wochen lang die österreichischen Single-Charts an. In die gleiche Richtung geht auch ihr neues Album „Soll das wirklich alles sein“: Nr. 1 in den Charts und Anwärter für Doppel-Platin. Ein sensationeller Erfolg, den sich die 22-Jährige selbst nicht erträumt hätte. Obwohl Musik schon immer ihr Leben bestimmte. Als Kind sang sie mit Freundinnen a-capella, den Eltern zuliebe lernte sie Querflöte, später aus eigener Leidenschaft Saxophon, E-Gitarre und Klavier. Mit 13 Sängerin einer Jazz-Band, mit 16 Mitbegründerin ihrer eigenen RockGruppe. Und mit 20 dann ein Star, prominent und verehrt. Wie gehst du damit um, Christina? „Am Anfang war das nicht leicht. Plötzlich kennt dich jeder. Du stehst immer unter Beobachtung. Aber man gewöhnt sich daran, wenn mich wer auf der Straße um ein Autogramm anspricht, ist das schon okay. Ich mag nur nicht, wenn hinter mir getuschelt wird.“ So gerade heraus und offen, wie sie sich gibt, verlangt sie es auch von den anderen. Und in erster Linie möchte sie singen. Auf Deutsch. In ihrer eigenen Sprache könne sie sich am besten ausdrücken und werde am besten verstanden. Englisch zu singen sei einfach nicht ihr Stil. Das klingt überzeugend. Anpassung ans Übliche ist nicht ihr Fall, die Eroberung des ganzen deutschsprachigen Raumes ihr Ziel. Das ist die eine Seite von Christina Stürmer. Die andere Christina fährt gerne heim nach Altenberg bei Linz, um auszuspannen, weit weg vom Starrummel. „In Wien habe ich mich zwar total gut eingelebt, weil mein Bruder und einige meiner Freunde hier leben. Doch wenn man weg ist von zu Hause, weiß man erst, was man vermisst.“ Den Kaffeeduft in der Früh oder Mamas gute Küche. Das sei wie Urlaub, mehr brauche sie eigentlich nicht. Weitere Infos zu ihrem Leben und ihrer Musik: www.christinaonline.at Nach Hause fährt sie mit ihrem neuen Golf. Gekauft habe sie ihn, weil er so viel Platz bietet. Entscheidend dabei, auf Anhieb das geliebte Snowboard unterzubringen. Aber auch alle anderen Sachen, die sie gerne dabei hat. „Den TDI habe ich genommen, weil es immer hieß, dass er so sparsam ist. Und er ist es tatsächlich, das gefällt mir.“ Christina Stürmer, ein Star der am Boden geblieben ist. Ist das nun alles, Christina, oder gibt’s noch Träume in deinem Leben? „Ja natürlich. Schön wäre es, irgendwann einmal mit Kindern zu arbeiten.“ Kinder sind toll, sagt sie, dafür könne sie sich auch einen zweiten Bildungsweg vorstellen. Dann, wenn die Zeit dafür reif ist. In der Zwischenzeit ist sie begeisterte Patin ihres kleinen Neffen und Österreichs Newcomer des Jahres, dieser Titel wurde Christina Stürmer beim Amadeus Award 2004 verliehen. ✖ Christina mit ihrem neuen Golf TDI. Entscheidungskriterien: viel Platz und sparsam im Verbrauch. auto 4/04 23