(SkF) stellt sich vor - Sozialdienst katholischer Frauen eV Augsburg

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(SkF) stellt sich vor - Sozialdienst katholischer Frauen eV Augsburg
Der Sozialdienst katholischer
Frauen (SkF) stellt sich vor
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Vorwort
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Der Verband
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Tätigkeitsfelder des SkF
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Sehr geehrte Damen und Herren,
Katholische Beratung für Schwangerschaftsfragen
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Kinderhaus und Kinderkrippe Sonnenschein
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wir freuen uns über Ihr Interesse an unserem Verband. Mit dieser
Broschüre wollen wir Ihnen zeigen, wie wir die uns anvertrauten
Finanzmittel für Frauen und Kinder einsetzen.
Heilpädagogische Mädchenwohngruppen Mosaik
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Appartementhaus für Mutter und Kind
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Notruf- und Beratungsstelle für Opfer sexueller Gewalt
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Frauenhaus Kaufbeuren-Ostallgäu
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Wohnhilfeprojekt
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Beratungsstelle für Frauen-Straffälligenhilfe
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Betreuungsverein
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Seniorenheim St. Afra
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Vorstand, Geschäftsstelle
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Finanzen, Stiftungsfonds
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Frauen für Frauen
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Beitrittsformular
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Leitbild
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Das Engagement des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. (SkF) ist so bunt und vielfältig wie das Leben. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen Menschen
in fast allen Lebenslagen und unabhängig von deren Herkunft und Religion.
Viele Notlagen sind in unserer Gesellschaft nicht oder kaum sichtbar. Wir wollen Ihnen
deshalb auf den folgenden Seiten nicht nur unsere Abteilungen vorstellen, sondern Ihnen anhand von konkreten Fällen darstellen, wie sich Not in unserer Gesellschaft zeigt
und wie wir ihr begegnen können.
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass der SkF ein breites Feld bietet, in
dem es sich lohnt, sich zu engagieren. Wer sich bei uns einbringt, kann viel lernen –
über die Gesellschaft, aber auch über sich selbst und kann sich mit Freude und Hingabe sinnvoll für diejenigen einsetzen, die wirklich Hilfe brauchen. Wir sind dankbar für
jede Form von Einsatz. Sie helfen uns weiter mit konkreten Taten, mit Ideen, mit Zeit
oder mit finanziellen Zuwendungen. Ihre Spende hilft immer und kommt garantiert bei
denen an, die Unterstützung brauchen.
Ich würde mich freuen, wenn diese Broschüre Ihr Interesse am SkF Augsburg weckt
und Sie motiviert, einen Beitrag zu unserer Arbeit zu leisten. Dafür schon im Voraus
herzlichen Dank.
Ihre
Gudrun Schubert, Vorsitzende
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Der SkF
Der SkF
Der Verband
Seit seiner Gründung im Jahr 1912 durch Anna Simon steht der
SkF an der Seite von Frauen und Kindern in Not. Es haben sich
Arbeitsformen und Themengebiete geändert, geblieben ist aber
die Leitidee: „Frauen helfen Frauen“. Der SkF unterstützt diejenigen, die Hilfe brauchen, unabhängig von Herkunft und Konfession.
Zahlen, Daten, Fakten
58 Mitglieder
94 Fördermitglieder
210 hauptamtliche Mitarbeiter/-innen
120 ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen
13 Abteilungen in der gesamten Diözese Augsburg
Vorsitzende: Gudrun Schubert
Geschäftsführerin: Martina Kobriger
Gegründet: 1912
Kontakt
Sozialdienst katholischer Frauen (SkF)
Geschäftsstelle
Kleines Karmelitengässchen 6
86152 Augsburg
Telefon (0821) 32909-0
www.skf-augsburg.de
Spendenkonto:
IBAN: DE04 7509 0300 0000 1093 71
BIC: GENODEF1M05
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Begonnen hat die Arbeit des SkF als ein rein ehrenamtlicher Einsatz für Mädchen und junge Frauen, die vor allem aufgrund der
starken Augsburger Textilindustrie in die Stadt gekommen und
die bei Problemen völlig alleine gelassen waren. Dies war der Ausgangspunkt für die Gründung des SkF in der Diözese Augsburg.
Noch immer wird der Verband von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet. Diesem steht aber heute eine hauptamtliche Geschäftsführung und hauptamtliches Personal zur Seite, die für
eine professionelle Betreuung und Beratung der Klient/-innen
sorgen. In den Abteilungen vor Ort ermöglichen ehrenamtliche
Kräfte und Spenderinnen zusätzliche Angebote für die uns anvertrauten Menschen.
Die Arbeit des SkF kann in allen Phasen des Lebens in Anspruch
genommen werden, von der Schwangerschaft und der Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Familien über Unterstützungen beim Aufbau einer gelungenen Mutter-Kind-Beziehung, bei Wohnungslosigkeit, Gewalterfahrungen, vor oder nach
einer Inhaftierung, bis zur Hilfe für Menschen, die ihre Belange
nicht mehr selbst regeln können, oder der Pflege von Senioren
in unserem Afraheim. Der SkF bietet außerdem Unterstützung in
vielen Notlagen und Belastungssituationen.
Überblick über die Tätigkeitsfelder des SkF Augsburg
Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen: Frauen und ihre Partner bekommen
Unterstützung während der Schwangerschaft und den ersten drei Lebensjahren ihres
Kindes.
Kinderkrippe Sonnenschein im Schwedenweg und Kinderhaus Sonnenschein in
der Höfatsstraße: In zwei Krippen, Kindergarten und Hort lernen ca. 160 Kinder und
machen erste Schritte außerhalb der Familie.
Heilpädagogische Mädchenwohngruppen MOSAIK: Junge Frauen, die nicht mehr zu
Hause wohnen können, werden in der Bearbeitung ihrer Probleme unterstützt und entwickeln eine neue Perspektive.
Appartementhaus für Mutter und Kind: Überforderte junge Mütter bekommen einen
Schutzraum, um die erste Zeit mit ihrem Kind gut gestalten zu können.
Beratungsstelle für Opfer sexueller Gewalt Kaufbeuren-Ostallgäu: Frauen und
Kindern wird nach einem sexuellen Übergriff geholfen, das Erlebte zu verarbeiten und
sich wieder zu stabilisieren.
Frauenhaus Kaufbeuren-Ostallgäu: Nach einer Gewalterfahrung durch den Partner
oder Ehemann leben die Frauen und ihre Kinder bis zu sechs Monaten in einer geschützten Umgebung und entwickeln eine neue Zukunftsperspektive.
Beratungsstelle für Frauen – Straffälligenhilfe: Vor, während und nach einer Inhaftierung bekommen Frauen Unterstützung bei der Entwicklung einer neuen Perspektive.
Wohnhilfeprojekt: Hilft armen Frauen und Familien eine drohende Obdachlosigkeit zu
vermeiden und stellt eine Übergangswohnung zur Verfügung für Frauen mit Kindern,
die von Obdachlosigkeit bereits betroffen sind.
Betreuungsverein: Menschen, die ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können, werden in einzelnen Lebensbereichen, die das Betreuungsgericht festlegt, vertreten.
Seniorenheim St. Afra: Über 80 Menschen finden hier im Alter ein neues Zuhause,
eine umfassende Pflege und überdurchschnittliche soziale Betreuung.
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VOn
AnFAnG An
Katholische Beratung für Schwangerschaftsfragen
Zahlen, Daten, Fakten
Beratungsstellen an 15 Orten
in der gesamten Diözese
(inkl. Außenstellen)
Beratung
Frühe Hilfen
Sexualprävention
über 2.500 Ratsuchende
6.500 Beratungskontakte
Kontakt
www.skf-schwangerenberatung.de
Eine Schwangerschaft löst neben großer Vorfreude in vielen Fällen auch Unsicherheiten und Ängste aus. Die Schwangerschaftsberatung unterstützt Frauen, Männer und Paare unabhängig von
Nationalität und Religion vertraulich, kostenfrei und auf Wunsch
auch anonym bis zum 3. Lebensjahr des Kindes. Neben der allgemeinen Beratung werden auch Unsicherheiten und Ängste offen angesprochen. Hauptziel der Schwangerschaftsberatung ist
es, die Entscheidungs- und Erziehungskompetenz der Eltern zu
stärken und den werdenden Eltern das alltägliche Leben mit dem
Kind zu erleichtern. Die Gespräche verlaufen ergebnisoffen.
Um möglichst viele Unsicherheiten auszuräumen, wird z. B. auch
in finanziellen oder rechtlichen Fragen geholfen. Zur finanziellen
Unterstützung kann die Beratungsstelle Mittel aus dem Bischöflichen Hilfsfonds „Pro Vita“, der Landesstiftung „Hilfe für Mutter
und Kind“ oder der Aktion „Sternstunden“ beantragen.
Neue Fragen und Ängste entstehen durch den zunehmenden
Einsatz von Pränataldiagnostik. Die schwangeren Frauen und
ihre jeweiligen Partner müssen entscheiden, ob und wenn ja welche Tests gemacht werden sollen und wie sie mit den jeweiligen
Ergebnissen umgehen. Darüber hinaus begleitet die Beratungsstelle auch Paare nach einer Frühgeburt oder nach dem Verlust
eines Kindes durch Tot- oder Fehlgeburt und bei unerfülltem Kinderwunsch.
Neben der klassischen Beratung im Einzelgespräch werden zur
Unterstützung und Stärkung junger Familien auch Frühe Hilfen
und Gruppen für Kleinkindfamilien angeboten.
6
nAH
AM LeBen
Fallbeispiel
Frau S. lebt alleine mit ihrem zweijährigen Sohn. Als sie von ihrem neuen Partner
ein Kind erwartet, geht sie von einer gemeinsamen Zukunft aus. Zu ihrer großen Enttäuschung will dieser jedoch auf keinen Fall ein Kind und drängt sie, die
Schwangerschaft abzubrechen. Frau S. entscheidet sich für ihr Kind und wird nun
alleinerziehend bleiben. Diese Enttäuschung ist schwer zu verkraften. Sie hat
viele Ängste. Da ihr Einkommen als Kassiererin nicht reicht, muss sie zusätzlich
ALG II beantragen. Das Verfahren ist belastend und langwierig. Ihre finanziellen
Belastungen sind sehr hoch. Sie lebt auf dem Land und benötigt deshalb ein
Auto. Oft holt sie ihre Lebensmittel bei der TAFEL. In der Beratung gelang es,
die junge Frau in dieser schweren Zeit zu begleiten, sie in ihrem Selbstbewusstsein und in ihren Entscheidungsprozessen zu stärken. Damit Perspektiven für
die Zukunft für Mutter und Kinder umgesetzt werden können, benötigt Frau S.
u. a. ergänzende finanzielle Unterstützung, weil die gesetzlichen Leistungen nicht
greifen oder unzureichend sind.
Das Plus des SkF
Vermittlung zu Bischöflichem Hilfsfonds
Ganzheitliche Begleitung in der Schwangerschaft und bis zum
abgeschlossenen dritten Lebensjahr des Kindes
Präventionsarbeit für Jugendliche in Schulklassen und Gruppen
Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen des SkF
(z.B. Appartementhaus, Kinderkrippe,…)
Verstärkte Kooperation mit anderen kirchlichen Stellen
Angebot der Frühen Hilfen – Entwicklungspsychologische Beratung
Online-Beratung
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MIteInAnDer –
Für DIe
Kinderhaus und Kinderkrippe Sonnenschein
Im Kinderhaus Sonnenschein leben und lernen in neuen, hellen und kindgerecht ausgestatteten Räumen insgesamt über 124
Kinder frei nach dem Motto: „Es ist normal, verschieden zu sein!“.
Die Kinder können auf das Geborgensein in einer festen Gruppe
und auf ihre Bezugserzieherinnen bauen, haben aber auch viel
Freiraum für eine aktive und selbstgewählte Lernumgebung.
Zahlen, Daten, Fakten
Kinderhaus Sonnenschein
in Hochzoll:
24 Krippenplätze
50 Kindergartenplätze
50 Hortplätze
Öffnungszeiten: 7.00 – 18.00 Uhr
(bei Bedarf bis 20:00 Uhr)
Kontakt:
[email protected]
Telefon (0821) 455169-0
Kinderkrippe Sonnenschein
im Domviertel:
36 Plätze für Kinder bis drei Jahre
in drei Gruppen
Öffnungszeiten: 7.00 – 17.00 Uhr
Kontakt
[email protected]
Telefon (0821) 450123-21
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In unserem Haus sind die Kinder selbst aktiv und kreativ. Sie entwickeln daher vielfältige Fähigkeiten und erhalten Anregungen
für eine altersgemäße Freizeitgestaltung. So steht in unseren
Gruppen z.B. auch regelmäßig das gemeinsame Kochen mit den
Kindern auf der Tagesordnung.
Auf die Bereiche Bewegung und Entspannung wird ebenfalls viel
Wert gelegt. Im Innen- und Außenbereich der KiTa gibt es viele
Möglichkeiten für sportliche und kreative Betätigungen. Angeboten werden z.B. eine Tanz AG, eine Fußballgruppe oder eine Kreativwerkstatt. Im Hort stehen die begleitete Erledigung der Hausaufgaben und die Freizeitgestaltung im Zentrum. Die räumliche
Nähe zur Schule ermöglicht kurze Wege und erleichtert die enge
Zusammenarbeit mit der Schule.
Die Kindertagesstätten des SkF wollen Eltern aktiv entlasten: Wir
stellen die gesamte Verpflegung und sind offen für kulturelle oder
sportliche Angebote Dritter. Eltern ersparen sich dadurch viel Zeit
und unnötige Wege. Auch die Betreuungszeiten sind sehr flexibel
und orientieren sich an den Bedürfnissen der Familien. Zusätzlich hat das Kinderhaus nur an zehn Tagen im Jahr geschlossen.
ZuKunFt
IHrer KInDer!
Kinderkrippe am Schwedenweg
Mitten im Domviertel am Schwedenweg betreuen die Erzieher/-innen 36 Kinder
von null bis drei Jahren. Auch hier wird viel Wert gelegt auf eine bestmögliche
Unterstützung der Eltern durch wenige Schließtage und lange Öffnungszeiten.
Die frühe Kindheit stellt besondere Ansprüche an die Verantwortlichkeit für eine
gesunde und stabile Entwicklung. In dieser Phase braucht das Kind vor allem
Zeit. In ihren Gruppenräumen, einem Turnraum und einem Spielplatz im Innenhof können sich die Kinder frei bewegen und neue Erfahrungen sammeln. Es
gehört zum regelmäßigen Ablauf, dass jede Gruppe an einem Tag in der Woche
selber ihre Mahlzeit zubereitet. Besonders hervorzuheben ist ein seit drei Jahren
fest verankertes Projekt mit dem Seniorenheim Sankt Afra. Bei „JUNG & ALT –
WIR gehören zusammen!“ treffen sich die Senioren und die Kinder regelmäßig
(mindestens einmal im Monat) zu gemeinsamen Aktionen wie Plätzchen backen,
turnen, singen und spielen.
Das Plus des SkF
Flexible und elternfreundliche Öffnungszeiten und wenige Schließtage
Es können auch einzelne Tage gebucht werden
Individuelle Betreuung und Förderung für jedes Kind
Gesundheitserziehung als wichtiger Bestandteil der Arbeit
Gesunde und abwechslungsreiche Ernährung spielt eine große Rolle
Versorgung durch SkF-eigene Küche
Familienergänzende Unterstützung
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eIn
PäDAGOGIScH
Heilpädagogische Mädchenwohngruppen Mosaik
Mädchen und junge Frauen zwischen 12 und 18 Jahren, die nicht
in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können, finden einen Schutzraum in den neu sanierten Heilpädagogischen Mädchenwohngruppen Mosaik. Ziel der gemeinsamen Arbeit ist die Begleitung
der Mädchen in die Selbständigkeit oder zurück in die Familien.
Zahlen, Daten, Fakten
18 vollstationäre Plätze
für Mädchen und junge Frauen
drei Plätze im Heilpädagogischen
Innenbetreuten Wohnen
Möglichkeit ambulanter Begleitung
im außenbetreuten Wohnen im
eigenen Wohnraum
Kontakt
Äußeres Pfaffengässchen 44
86152 Augsburg
Telefon (0821) 3290954
täglich 8.30 – 12.30 Uhr
E-Mail: [email protected]
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Die Mädchen kommen entweder aufgrund von sozialen oder persönlichen Problemen ins Mosaik oder wenn andere Unterstützungs- und Hilfesysteme für die betroffenen Familien nicht mehr
greifen. Anhand von Hilfeplänen werden gemeinsam mit dem Jugendamt und den betroffenen Mädchen und Familien Maßnahmen entwickelt, die der Stabilisierung der Mädchen und jungen
Frauen und der Entwicklung und Stärkung der Selbständigkeit
dienen.
Von zentraler Bedeutung sind die Gestaltung eines möglichst unbelasteten und geschützten Alltags, die Unterstützung im schulischen Bereich sowie die Vernetzung mit externen Unterstützungsangeboten. Mit den älteren Mädchen wird gemeinsam eine
Berufsperspektive entwickelt.
Eine dauerhafte Unterstützung der Mädchen kann nur gelingen,
wenn das Umfeld, also Freundschaften, Familie (wenn möglich)
und andere Beziehungen stabilisiert und gepflegt werden. Deshalb wird in den Mädchenwohngruppen Mosaik viel Wert auf die
Gestaltung dieses Netzwerks gelegt.
BetreuteS
ZuSAMMenWOHnen
Fallbeispiel
Das Jugendamt nahm S. schon als Kind ihren drogenabhängigen Eltern weg und
brachte sie völlig unterentwickelt in einem Heim und dann in unterschiedlichen
Pflegefamilien unter. Mit 13 Jahren kam S. ins Mosaik, schon vier Mal hat sie bis
dahin – immer gegen ihren Willen und ohne gefragt zu werden – ihren Wohnort
und ihre Bezugspersonen verloren. Inzwischen war ihre Mutter an ihrer Alkoholsucht verstorben. Ihr Vater wechselte zwischen Alkohol und Inhaftierung. Sie versuchte immer öfter, ihre Probleme durch den Konsum von Alkohol zu vergessen,
denn das war ihr im Elternhaus vorgelebt worden. So wurde eine akute Suchtgefährdung diagnostiziert und die Einweisung in eine Fachklinik in Norddeutschland
empfohlen.
Doch S. bat darum, in ihrer Wohngruppe bleiben zu dürfen, denn sie wollte nicht
noch einmal alles verlieren. So wurde mit ihr, der Ärztin, der Therapeutin und dem
Team des Mosaik ein Plan entwickelt, um dieses Ziel zu verwirklichen. Mit Erfolg:
S. hat zwei Jahre später die Schule erfolgreich abgeschlossen und ihre Ausbildung
zur Sozialpflegerin zur Hälfte geschafft. In dieser Zeit ist sie abstinent geblieben.
Sie wird ihre Ziele erreichen, da sind wir uns sicher, sie kämpft dafür und sie bekommt die Unterstützung, die sie braucht vom Team des Mosaik.
Das Plus des SkF
Gemütliche, frisch renovierte Räume
Fast durchgängig Einzelzimmer
Umfassende Betreuung
Enge Zusammenarbeit mit den Familien
Fachdienste mit therapeutischer Zusatzausbildung
Ambulante Betreuung durch vertraute SkF-Erzieherinnen
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MIteInAnDer
LeBen
Appartementhaus für Mutter und Kind
Jungen (schwangeren) Frauen mit ihrem Kind, die aufgrund ihrer
momentanen Lebenssituation stark belastet sind und sozialpädagogische Unterstützung benötigen, bietet das Appartementhaus Beratung, Anleitung und Unterstützung auf dem Weg zur
Selbstverantwortlichkeit und Eigenständigkeit.
Zahlen, Daten, Fakten
acht Appartements für Schwangere
bzw. Mütter mit bis zu zwei Kindern
unter sechs Jahren
Möglichkeit ambulanter Begleitung
im außenbetreuten Wohnen bzw. im
eigenen Wohnraum
Kontakt
Schwedenweg 3
86152 Augsburg
Telefon (0821) 45012310
E-Mail: [email protected]
Telefonische Sprechzeiten
Mo/Do/Fr: 9.00 – 12.00 Uhr
Dienstag: 11.30 – 13.00 Uhr
Termine nach Absprache
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Hauptaugenmerk ist der Aufbau und die Stärkung einer guten
Mutter-Kind-Beziehung. Die Bewohnerinnen erhalten Hilfestellung in der Pflege, Versorgung und Erziehung ihrer Kinder, bei
der Tagesstrukturierung, Haushaltsführung und Freizeitgestaltung. Wichtiger Bestandteil ist die Entwicklung individueller Zukunftsperspektiven, insbesondere hinsichtlich schulischer und/
oder beruflicher Möglichkeiten.
Um die Situation der Frauen dauerhaft zu stabilisieren, kommt
dem Aufbau eines sozialen Netzwerkes große Bedeutung zu. So
besteht die Möglichkeit, Väter und/oder Partner mit in die Arbeit
einzubeziehen, Beziehungen zu klären, familiäre Beziehungen
aufleben zu lassen und stadtteilnah soziale Kontakte herzustellen.
Ziel ist es, die Frauen in ihren Kompetenzen zu stärken und ihnen
Fähigkeiten zu vermitteln, ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben mit ihren Kindern führen zu können.
Auch nach dem stationären Aufenthalt können unsere Frauen bei
Bedarf durch vertraute SkF-Pädagoginnen beim Start in ein eigenständiges Leben begleitet und unterstützt werden.
HeLFen
Fallbeispiel
H. kam aus einer anderen Mutter-Kind-Einrichtung zu uns. Zu Beginn wurde eine
stabile Mutter-Kind-Bindung aufgebaut. Danach wurden die nächsten Schritte
zur Verselbständigung angegangen, zum Beispiel mit der Erstellung eines Haushaltsplanes und dem eigenständigen Umgang mit Geld. Bald schon konnten wir
die wöchentlichen Auszahlungen auf vierzehntägige und am Ende sogar auf monatliche reduzieren.
Da ihre Tochter einen Betreuungsplatz in der verbandseigenen Krippe bekam,
konnten wir gemeinsam mit H. die beruflichen Perspektiven in den Blick nehmen.
Anfangs konnte sie sich nur eine Ausbildung im Verkauf vorstellen. Beim Streichen der Wände in einem Appartement sahen wir aber, wie viel Freude ihr diese
Arbeit machte und dass sie handwerklich sehr begabt war.
Nach dieser positiven Erfahrung wollte sie eine Lehre als Malerin machen. Nach
einem Orientierungsjahr mit sozialpädagogischer Begleitung begann sie ihre
Ausbildung. Einen Monat später fand sie eine Wohnung und zog aus dem Appartementhaus aus. Den Umzug, alle Anträge bei den Ämtern und die Organisation
von Möbeln erledigte sie fast ganz ohne unsere Hilfe. H. hat ihren Weg gemacht.
Wenn Sie ihre Ausbildung abschließt, hat sie gute Chancen unabhängig von
staatlicher Förderung für sich und ihre Tochter selbst zu sorgen.
Das Plus des SkF
Enge Verzahnung mit der Kinderkrippe
Umfassende Betreuung durch hohen Personalschlüssel
Frisch renovierte Räume
Arbeit mit den Kindsvätern und Partnern
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SIeSInD
Notruf- und Beratungsstelle für Opfer sexueller Gewalt
Opfer von sexueller Gewalt im Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren können sich an die Notrufstelle wenden. Die Beraterinnen
unterstützen die betroffenen Frauen je nach Bedarf kurz- oder
langfristig.
Zahlen, Daten, Fakten
Pro Jahr ca. 500 Erstberatungen
Insgesamt über 800 persönliche
Beratungskontakte
Über 600 telefonische Beratungen
Präventionsangebote mit 330
Schüler/-innen und 30 Lehrer/-innen
Kontakt
Schäferstraße 11
87600 Kaufbeuren
Notrufnummer: (08341) 9080313
(24 Stunden Rufbereitschaft)
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Nach einer Tat steht die Krisenintervention im Mittelpunkt. Die
Beraterinnen der Notrufstelle sind oft die ersten Menschen, denen sich die Frauen oder Kinder anvertrauen. Ziel der ersten Gespräche ist eine Stabilisierung und die Entwicklung einer Strategie für die nächsten Schritte.
Frauen, die dies wünschen, werden auch längerfristig begleitet.
Über eine Klärung des Beziehungsnetzwerkes, der Stabilisierung
von Netzwerken und der Aktivierung von Ressourcen werden die
Selbstheilungskräfte aktiviert. Dazu wird das soziale Bezugssystem in die Beratung einbezogen. Auf Wunsch begleiten die
Beraterinnen der Notrufstelle betroffene Frauen auch während
Ermittlungsverfahren und bei Strafprozessen.
Um sexuellen Missbrauch zu verhindern, bietet die Notrufstelle
Präventionskurse an Kindergärten und Grundschulen an. Dabei
werden Kinder für Gefahren sensibilisiert und darin bestärkt, sich
nicht in Situationen zu begeben, die sie nicht einschätzen können und sich in kritischen Situationen zur Wehr zu setzen.
nIcHt
ALLeIne
Fallbeispiel
Der Erstkontakt zur elfjährigen K. kam über die Mutter zustande. Über die Klassenlehrerin hat sie erfahren, dass das Mädchen mit sechs Jahren vom ehemaligen Lebensgefährten der Mutter missbraucht worden sei. Die Mutter hatte sich
vor drei Jahren von diesem Mann getrennt und lebt in einer neuen Beziehung.
In den Beratungsgesprächen konnte K. von ihren Erlebnissen und Bedürfnissen
berichten. Die Erfahrungen des Missbrauchs bedrückten sie nach wie vor sehr.
Sie hatte zu diesem Zeitpunkt keine Sozialkontakte außerhalb der Schule und
flüchtete sich in einen extrem hohen Fernsehkonsum, der die familiäre Situation sehr belastete. Insgesamt wirkte das Mädchen sehr schüchtern. Ihre Mutter
schien überfordert.
Die Beratungsstelle konnte eine begleitende Reittherapie vermitteln. Auch durch
die dort gemachten Erfahrungen stabilisierte sich K. und wirkte selbstbewusster. Sie ging von sich aus auf Mitschüler zu und es entwickelte sich eine stabile
Freundschaft zu einem Mädchen. Auch der Fernsehkonsum schränkte sich von
selbst ein. In den Beratungsterminen in unserer Stelle konnten wir außerdem die
Beziehung zwischen Mutter und Tochter stärken.
Das Plus des SkF
Rufbereitschaft rund um die Uhr
Speziell fortgebildete Referentinnen
Vermittlung von Reit- oder Kunsttherapie
Präventionsangebote in Schulen und KiTas
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unterStütZunG
unD ScHutZ
Frauenhaus Kaufbeuren-Ostallgäu
Das Frauenhaus steht Frauen und ihren Kindern zur Verfügung,
die von Gewalt bedroht oder betroffen sind. Sie finden einen Schutzraum, in dem sie sicher vor Nachstellungen und Bedrohungen sind.
In der Zeit ihres Aufenthalts leben sie eigenverantwortlich mit den
anderen Frauen zusammen. Mit Hilfe der Beraterinnen können
die Frauen eine neue Lebensperspektive aufbauen.
Zahlen, Daten, Fakten
2013 waren 46 Frauen und
52 Kinder im Frauenhaus.
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer: ca. ein Monat.
Längste mögliche Verweildauer:
sechs Monate.
Kontakt
Notrufnummer: (08341) 16616
Dank vieler Ehrenamtlicher ist
das Telefon rund um die Uhr
besetzt.
Mit großer Wertschätzung und Empathie gehen die Beraterinnen
auf die Verletzungen und die daraus entstandenen Bedürfnisse
ein. Durch die langjährige Erfahrung mit gewaltbetroffenen Frauen und Kindern können sie neue Wege weisen und die Frauen
stärken. Durch eine gute Vernetzung mit anderen Einrichtungen
und Behörden kann im Frauenhaus umfassend weitergeholfen
werden.
Einen hohen Stellenwert nehmen die Bedürfnisse der betroffenen Kinder ein. Sie erleben Gewalt zwischen ihren Eltern, ohne
etwas dagegen tun zu können. Deshalb sind sie oft ebenfalls
schwer belastet oder traumatisiert.
Für eInen
neuAnFAnG
Fallbeispiel
Im November kam Frau L., eine pakistanische Frau, ins SkF Frauenhaus. Sie
durfte ihre Wohnung nur nach Belieben ihres Ehemanns verlassen. Wenn er sie
geschlagen hatte und sie verletzt war, musste sie in der Wohnung bleiben. Er
trank viel Alkohol, schrie laut und beschimpfte sie aufs Übelste. Sie kam mit zwei
sehr verängstigten Söhnen (vier und zwei Jahre alt). Und obwohl sie mit dem
dritten Kind schwanger war, wurde sie von ihrem Mann geschlagen.
Der Ehemann von Frau L. versuchte trotz allem, das alleinige Sorgerecht für die
Kinder zu erhalten. Dies konnte nur mit einem intensiven Kontakt zu allen, die von
der schwierigen Lebenssituation von Frau L. gewusst haben, abgewendet werden. Die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses halfen auch bei Fragen des Aufenthaltsrechts, der staatlichen Unterstützungen und bei der Anmeldung der Kinder
für den Kindergarten.
Durch die intensive Unterstützung und die Entscheidung des Gerichts, die Kinder
vorerst bei ihr zu lassen, gewann Frau L. immer mehr Ruhe und Sicherheit. Inzwischen kann sie schon relativ gut Deutsch und bemüht sich sehr, viel zu lernen.
Sie ist dazu wieder motiviert, weil sie durch die letzten Erfolgserlebnisse wieder
Selbstvertrauen gewonnen hat.
Das Plus des SkF
Schutzraum an einer unbekannten Adresse
Wohnung mit Rückzugsmöglichkeit für die Frauen
Erfahrene Beraterinnen
Neu gestalteter Spielbereich für Kinder
Schöner kindgerechter Garten
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SIe SInD
AM LIMIt ?
Wohnhilfeprojekt
Gerade für Frauen und Familien mit geringem Einkommen wird
es immer schwieriger, einen angemessenen und bezahlbaren
Wohnraum zu finden. Auch deshalb wird die Beratungsstelle mit
einer stark wachsenden Zahl von Anfragen konfrontiert.
Zahlen, Daten, Fakten
Über 500 Beratungskontakte
in der Offenen Sprechstunde
Längerfristige Betreuung von
über 40 Frauen
Wohnnotplätze für 4 obdachlose
Frauen mit Kindern
Tagestreff
Ambulante Begleitung
Kontakt
Auf dem Kreuz 27
86152 Augsburg
Telefon (0821) 650735-0
E-Mail: [email protected]
Öffnungs-/Sprechzeiten:
Mo. und Do. 9.00 – 11.00
Offene Sprechstunde:
Mo. 9.30 – 12.00
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Über telefonische Beratung und in Offenen Sprechstunden wird
Frauen weitergeholfen, die Hilfe beim Thema Wohnen benötigen.
Dabei geht es um Wohnungssuche, finanzielle Notlagen oder
Probleme mit Behörden und Hilfen für die Kinder.
Frauen, die längerfristige Unterstützung brauchen, werden in das
Wohnhilfeprojekt des SkF aufgenommen. Dort werden mit den
mehr als 40 Frauen pro Jahr längerfristige Strategien für einen
Ausweg aus Armut und Wohnungsnot erarbeitet.
Frauen, die mit Kindern von Obdachlosigkeit bedroht oder betroffen sind, können bis zu drei Monate in der Notwohnung des
SkF bleiben und sich mit Hilfe des Teams eine neue Perspektive
aufbauen und eine dauerhafte Wohnmöglichkeit finden.
In einem Café werden in einem ansprechenden Raum ein Treffpunkt mit warmem Essen sowie Kaffee und Kuchen angeboten.
Wohnungssuchende können einen PC für Bewerbungen und die
Kleiderkammer nutzen. Die Frauen können hier Gemeinschaft
erleben und sich aktiv mit einbringen oder auch nur relaxen.
Im Cateringprojekt „Küchenqueens“ wird betroffenen Frauen
eine sinnvolle Beschäftigung und ein positives Gemeinschaftsgefühl ermöglicht.
– WIr
nIcHt.
Fallbeispiel
Frau M. absolvierte eine Ausbildung zur Heilpädagogin. Sie lebte mit ihrer 10-jährigen Tochter und befand sich in einer existentiellen finanziellen Notlage. Sie kam
zu uns angesichts einer Androhung einer Stromsperrung und der Kündigung ihrer
Wohnung wegen Mietschulden.
Bei der Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben zeigte sich schnell ein erhebliches Missverhältnis und die Schulden wurden nachvollziehbar. Sie erhielt 600
Euro Lohn und musste davon noch 90 Euro Schulgeld bezahlen. Für ihre Tochter
bekam sie nur Kindergeld, aber keinen Unterhalt, da der Vater nicht auffindbar ist.
Außerdem hatte sie in Unkenntnis nicht alle Anträge gestellt.
Um die drohende Obdachlosigkeit von Mutter und Kind abzuwenden und den
Abbruch der Ausbildung zu verhindern, unterstützten wir Frau M. beim Abwenden
der Stromsperre, bei der Suche nach neuem Wohnraum und bei den rechtlich
möglichen Anträgen. Für die akute Not konnten wir Essensgutscheine organisieren. Durch diese Maßnahmen konnte eine drohende Obdachlosigkeit von Mutter
und Tochter verhindert werden.
Das Plus des SkF
Niederschwellige Beratung über Sprechstunde und Telefon
In akuten Notfällen breites Hilfsnetzwerk
Eigene Wohnnotplätze
Langfristiges Beratungsangebot zur Entwicklung von
möglichen Perspektiven
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eInGeScHLOSSen –
jeDOcH
Beratungsstelle für Frauen-Straffälligenhilfe
Zahlen, Daten, Fakten
über 1.000 Beratungen pro Jahr
74 Gruppenveranstaltungen mit
insgesamt ca. 400 Teilnehmerinnen
Kontakt
Leonhardsberg 16
86150 Augsburg
Telefon (0821) 4503610
E-Mail: beratungsstelle.f.frauen@
skf-ausgsburg.de
Öffnungs-/Sprechzeiten:
Mo / Di /Do / Fr: 8.30 – 13.00 Uhr;
Montag – Freitag: ganztägig Beratungstermine nach telefonischer
Vereinbarung. Regelmäßige
wöchentliche Sprechstunden in der
Frauenabteilung der JVA Aichach,
der JVA Augsburg und der JVA
Memmingen.
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Wir sind Ansprechpartnerinnen für straffällig gewordene Frauen
und deren Angehörige, vor und während einer Haft, vor allem
aber nach der Entlassung. Partnerinnen von straffällig gewordenen
Männern können das Beratungsangebot ebenfalls wahrnehmen.
Mit unserem frauenspezifischen Ansatz berücksichtigen wir die
individuellen Problem- und Lebenslagen unserer Klientinnen, die
in ihrer Vergangenheit nicht selten physischer, psychischer und
sexueller Gewalt ausgesetzt waren.
Oftmals brechen während eines Haftaufenthaltes die Beziehungen zum Partner und der Familie weg, die Wohnung muss
geräumt werden, die Arbeitsstelle wurde gekündigt. Die betroffenen Frauen stehen nach ihrer Entlassung vor einem völligen
Neuanfang, verbunden mit existenziellen Problemen. Zusammen
mit der Klientin erarbeiten wir individuell auf deren Lebenslage
zugeschnittene neue Lösungswege.
Die Lebenssituation zahlreicher unserer Klientinnen ist von Isolation und Vereinsamung sowie dem Mangel an Sozialkontakten
geprägt. Mit unserer Malgruppe, dem Frauenstammtisch und der
Freizeitgruppe möchten wir diesem Phänomen entgegenwirken.
Die Frauen können neue Kontakte knüpfen, lernen ihre Freizeit
sinnvoll zu gestalten und organisieren gegenseitige Hilfen.
Betroffene, die auf kein unterstützendes soziales Umfeld zurückgreifen können und eine intensive Nachbetreuung benötigen, entscheiden sich für einen Platz in der „Ambulant betreuten Übergangswohngemeinschaft“. Hier werden psychosoziale Hilfen mit
lebenspraktischer Unterstützung verknüpft.
nIcHt
AuSGeScHLOSSen
Fallbeispiel
Im Juli 2011 nahm Frau R. im Rahmen des Sprechstundenangebots in der JVA
Aichach Kontakt mit uns auf. Sie verbüßte eine Haftstrafe wegen Betrugs und
Diebstahls. Die 50-jährige geschiedene russische Spätaussiedlerin hatte zu diesem Zeitpunkt ihr gesamtes soziales Umfeld verloren und keinerlei Kontakte mehr
nach draußen. Aufgrund der Dauer der Inhaftierung musste sie ihre Wohnung in
einer schwäbischen Kleinstadt aufgeben.
Mit der Platzzusage für unsere Übergangswohngemeinschaft bekam Frau R. die
vorzeitige Entlassung genehmigt. Mit einer Reisetasche, in der sich das gesamte
noch verbliebene Eigentum befand, und einem Entlassungsgeld in Höhe von 320
Euro kam Frau R. bei uns an. Bedingt durch ihren Migrationshintergrund tat sich
die Klientin im Umgang mit den Behörden sehr schwer.
Nur mit viel Unterstützung der Beratungsstelle konnte Fr. R. ihren Anspruch auf
Transferleistungen durchsetzen. Mit unserer Hilfe gelang es ihr, eine eigene Wohnung und eine Arbeitsstelle zu finden. Nach wie vor kommt Frau R. in der Beratungsstelle vorbei, wenn sie Unterstützung bei Behördenangelegenheiten oder
im persönlichen Bereich benötigt.
Das Plus des SkF
Durchgehende Betreuung: vor, während und nach der Haft
Auf Wunsch Miteinbeziehung des sozialen Umfelds
Wohnmöglichkeit in der „Ambulant betreuten
Übergangswohngemeinschaft“
Gruppenangebote
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InGuten
Betreuungsverein
Hauptaufgabe des Betreuungsvereins ist die gesetzliche Betreuung von volljährigen Menschen, die ihre persönlichen Angelegenheiten wegen Alter, Krankheit oder Behinderung nicht alleine
erledigen können. Dies beinhaltet rechtliche Fragen und den Umgang mit Behörden.
Zahlen, Daten, Fakten
Betreuung von 72 Personen
Information und Beratung zu den
Themen Betreuungsvollmacht und
Patientenverfügung
Unterstützung und Begleitung von
ehrenamtlichen Betreuer/innen
Kontakt
Auf dem Kreuz 27
86152 Augsburg
Telefon (0821) 312386
E-Mail: [email protected]
Der SkF unterstützt darüber hinaus aber auch in Alltagsfragen. Die Betreuerinnen nehmen Kontakt zu Nachbar/-innen,
Vermieter/-innen, Ärzt/-innen und Verwandten auf und versuchen
Verständnis für die Situation und die Erkrankung der Betreuten
zu schaffen. Im Akutfall wird auch Konflikt- und Krisenmanagement geleistet.
In Gersthofen und Meitingen bietet der Betreuungsverein regelmäßige Sprechstunden für Interessierte zu Fragen des Betreuungsrechts und der Vorsorgevollmachten an. Die Mitarbeiterinnen stehen zudem ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern
und Vollmachtnehmer/-innen zu allen Fragen der rechtlichen Betreuung zur Verfügung.
HänDen
Fallbeispiel
Die Betreute Frau X. aus Oberhausen konnte nach einem Schlaganfall im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt nicht zurück nach Hause. Bürokratisch
und ohne sie selbst zu fragen, wurde von der Klinik der erstbeste freie Platz
in einem Seniorenheim im Süden von Augsburg gewählt. Sie war darüber sehr
traurig.
Als die SkF-Mitarbeiterin zur Betreuerin bestellt wurde, war es der sehnlichste
Wunsch der Betreuten, wieder in ihren Stadtteil zurück zu kehren. Schnell konnte
nach einigen Telefonaten durch die Betreuerin ein geeigneter Platz in dem bevorzugten Haus im früheren Wohnviertel gefunden werden. Frau X. ist darüber mehr
als glücklich, da ihre Freundinnen jetzt wieder regelmäßig bei ihr vorbeischauen
können. Um das neue Zuhause wohnlich zu gestalten, wurde mit Spendenmitteln
des SkF nun auch noch ein gebrauchtes Fernsehgerät angeschafft. Frau X. fühlt
sich jetzt sehr wohl.
Das Plus des SkF
Umfassende und ganzheitliche Betreuung
Informationen für ehrenamtliche Betreuer/-innen
Offene Sprechstunden
Bei Ihnen werde ich betreut, wie es sein soll.
Herr M.
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SIcHer
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Seniorenheim St. Afra
Im Seniorenheim St. Afra finden 82 ältere Menschen ein neues
Zuhause. Sie wohnen fast ausschließlich in Einzelzimmern, die
individuell von den Bewohnerinnen und Bewohnern gestaltet werden können. Die Pflegekräfte legen großen Wert auf eine liebevolle
und umfassende Betreuung der ihnen anvertrauten Menschen.
Zahlen, Daten, Fakten
Seniorenheim seit 1988
82 Pflegeplätze davon 17 in der
geschlossenen geronto-psychiatrischen Abteilung
Kontakt
SkF-Seniorenheim St. Afra
Kleines Karmelitengässchen 6
86152 Augsburg
Telefon (0821) 32909-24
Fax (0821) 32909-44
www.afraheim.de
Bei der Gestaltung des Tagesablaufs stehen die Bedürfnisse
und Wünsche der Seniorinnen und Senioren im Mittelpunkt. Das
Team der Sozialen Betreuung organisiert Angebote wie Gymnastik, Kochen oder Backen und Ausflüge in den nahegelegenen
Garten oder in die Stadt. In der hauseigenen Kapelle werden wöchentlich Gottesdienste und Andachten angeboten.
Zusätzlich qualifizierte Mitarbeiterinnen werden in der Pflege von
Menschen mit dementiellen Veränderungen eingesetzt. Diese
halten sich gerne in unserem speziellen Entspannungsraum auf.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Palliativ-Pflege. Für diese besonders schwere Aufgabe wurden die Pflegekräfte speziell geschult. Zum Wohlbefinden der Seniorinnen und Senioren trägt
auch das Essen bei, das im Haus täglich frisch zubereitet wird.
Das Küchenteam legt Wert darauf, Dinge zu kochen, die den Seniorinnen und Senioren bekannt sind. Mittags kann in der Regel
zwischen zwei verschiedenen Gerichten gewählt werden.
Im Projekt „Jung und Alt – wir gehören zusammen“ kommen Kinder der SkF-Kinderkrippe Sonnenschein mindestens einmal im
Monat zu gemeinsamen Aktivitäten mit den Bewohnerinnen und
Bewohnern ins Seniorenheim. Dieses Projekt wurde 2010 mit
dem Augsburger Pflegepreis ausgezeichnet.
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GeBOrGen
LeBen
Fallbeispiel
Im Oktober 2011 erhielten wir eine Aufnahmeanfrage aus dem Bezirkskrankenhaus Augsburg für Frau B. Laut ärztlicher Stellungnahme litt sie an Demenz vom
Alzheimer Typ und weiteren Persönlichkeitsstörungen.
Sie war vorher schon in mehreren anderen Seniorenheimen und Krankenhäusern
in Augsburg und auch in ihrer Heimat. Aufgrund der schweren Verhaltensauffälligkeiten wurden die Heimverträge nach kurzer Zeit wieder gekündigt. Sie wurde
uns vom Sozialdienst des Krankenhauses „ans Herz gelegt“, mit den Worten:
„Wenn ihr es nicht schafft mit ihr, dann niemand mehr!“ Die Angehörigen waren
seinerzeit in einer völlig verzweifelten Situation.
Frau B. ist nun seit ca. 1 ½ Jahren bei uns, so lange war sie vorher in keiner anderen Einrichtung. Der Umgang mit ihr ist sicher nicht leicht. Erfreulicherweise
haben es die Fachkräfte aber geschafft, Frau B. so zu stabilisieren, dass sie bei
uns bleiben kann.
Das Plus des SkF
Umfassende Soziale Betreuung
Speziell ausgestatteter Bereich für Menschen mit Demenz
Freiwillige religiöse Angebote in der hauseigenen Kapelle
Küche im Haus
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VOrStAnD
GeScHäFtSSteLLe
StIFtunGSFOnDS
Der Vorstand
Finanzen
Geleitet wird der SkF von einem fünfköpfigen ehrenamtlichen Vorstand. Die Vorstandsfrauen treffen die strategischen Entscheidungen und bestimmen die Richtung des Verbandes. In der Umsetzung wird der Vorstand von der Geschäftsstelle unterstützt.
Der SkF hat Aufwendungen von über 8,0 Millionen Euro pro Jahr. Der größte Teil fließt
in Personalausgaben. Daneben sind der Unterhalt der Gebäude und der Verwaltung
zu tragen. Die Arbeit finanziert sich aus staatlichen und kirchlichen Zuschüssen sowie Leistungsentgelten. Zehn Prozent der Erträge sind Spenden, Mitgliedsbeiträge und
Bußgelder. Auf diese Einnahmen ist der SkF angewiesen, um seine alltägliche Arbeit
finanzieren zu können. Die Finanzen des SkF im Überblick:
Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle unterstützt den ehrenamtlichen Vorstand durch ein professionelles
Management und übernimmt zentrale Aufgaben für alle Abteilungen des SkF Augsburg
in den Bereichen Personal, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit. Insgesamt sind neun
Mitarbeiterinnen in der Zentrale auf 5,5 Vollzeitstellen beschäftigt. Sie verwalten die Belange von 14 Abteilungen mit 210 Mitarbeiterinnen in der gesamten Diözese Augsburg.
Das Plus des SkF
Über 100-jährige Erfahrung in der Unterstützung
von Frauen und Familien
Höchst engagierte Haupt- und Ehrenamtliche
Schlanke Verwaltungsstrukturen
Qualitätsmanagement nach DIN ISO 9001/ 2008
Zusätzliche Angebote durch Ehrenamtliche
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FInAnZen
9 % staatliche
und kommunale
Zuschüsse
5 % Sonstige Erträge
(Miet- und Pachteinnahmen)
10 %
Spenden,
Mitgliedsbeiträge und
Bußgelder
54 % Leistungsentgelte
und Pflegesätze
22 % Zuschüsse aus kirchlichen Mitteln
2 % Instandhaltung und
Wartung von
Gebäuden
2 % Abschreibungen
5 % sonstige
Aufwendungen
71 % Personalaufwand
20 % betriebliche Aufwendungen (Aufwand für
Betreuungen, Wirtschafts- und Verwaltungskosten)
Stiftungsfonds
Im Jubiläumsjahr 2012 hat der SkF Augsburg einen Stiftungsfonds ins Leben gerufen.
Damit sollen auf Dauer Innovationen des SkF vorfinanziert werden. Über die Aktion
1.000 x 100 werden tausend Menschen gesucht, die jeweils 100 Euro in das Grundkapital des Fonds einbringen. Es ist auch möglich, dass im Rahmen des Stiftungsfonds
Gelder eingelegt werden, die nur bestimmten ideellen Zielen oder aber lokal begrenzt
eingesetzt werden (z. B. nur für junge Familien in Neu-Ulm). Inzwischen hat der Stiftungsfonds einen Kapitalstock von knapp 40.000 Euro erreicht und wurde formal der
Stiftung des SkF-Bundesverbandes angegliedert, der die Mittelverwaltung übernimmt.
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FrAuen
Für FrAuen
IcH WILL
HeLFen
Frauen für Frauen – so können Sie helfen
Beitrittserklärung SkF Augsburg
ehrenamtliches engagement
Im Seniorenheim, bei der Notrufstelle gegen sexuelle Gewalt, im Frauenhaus, in der
Kinderkrippe… In vielen Einrichtungen des SkF unterstützen ehrenamtliche Frauen
und Männer die Arbeit unseres hauptberuflichen Personals. Sie werden gut geschult
und begleitet und der SkF achtet darauf, dass niemand überfordert wird.
Ich möchte Mitglied des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. werden und unterstütze den Verein mit einem jährlichen Mitgliedsbeitrag
Mitgliedschaft
Der SkF Augsburg wird getragen von seinen ordentlichen Mitgliedern. Diese stellen
mit ihrer Stimme in der jährlichen Mitgliederversammlung die Weichen für die Zukunft
des Verbandes und gestalten damit die Arbeit des SkF Augsburg aktiv mit. Alle 4 Jahre
wählen die Mitglieder zudem den fünfköpfigen ehrenamtlichen Vorstand.
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von
€ (Mindestbeitrag: 40 € pro Jahr).
als ordentliches Mitglied
als Fördermitglied
Name
Vorname
Straße
PLZ / Ort
Frauen und auch Männer, die den SkF auf Dauer vor allem finanziell unterstützen wollen, können dies über eine Fördermitgliedschaft tun. Mit Ihrem Mitgliedsbeitrag geben
Sie ein sichtbares Zeichen und unterstützen uns dort, wo Hilfe geboten ist. Alle unsere
Mitglieder erhalten einen vielfältigen Einblick in die Arbeit des SkF durch unsere Publikationen bis hin zu Führungen durch die Abteilungen. Einen Mitgliedsantrag finden Sie
auf der Nebenseite zum Heraustrennen.
Telefon
E-Mail
Finanzielle Zuwendungen
Pro Jahr muss der SkF weit über 150.000 Euro aufbringen, um die Kosten zu refinanzieren, die nicht über staatliche bzw. kirchliche Zuschüsse gedeckt sind. Deshalb ist
der SkF auf Spenderinnen und Spender angewiesen. Auch Zustiftungen zum Stiftungsfonds helfen, den SkF auf Dauer handlungsfähig zu machen.
Name des Kreditinstituts
Hiermit ermächtige(n) ich (wir) Sie widerruflich, den von mir (uns) zu entrichtenden
Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten meines (unseres) Kontos durch Lastschrift einzuziehen.
BIC
IBAN
Wenn Sie Fragen zu größeren Spenden haben oder den SkF in Ihrem Testament bedenken wollen, scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen: Geschäftsführerin Martina
Kobriger (0821) 3290925
Datum
Unterschrift
Spendenkonto:
IBAn: De04 7509 0300 0000 1093 71 · BIc: GenODeF1M05
Bitte senden Sie Ihre Beitrittserklärung an:
Sozialdienst katholischer Frauen e.V. · Kleines Karmelitengässchen 6 · 86152 Augsburg
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unSer
LeItBILD
Was bieten wir an?
den Klientinnen und Klienten
spezifische Hilfsangebote
von Frauen für Frauen
menschliche Atmosphäre
Präventionsarbeit
Fachlichkeit und ganzheitliche
Art der Hilfen
Wie helfen wir?
durch Wertschätzung
der Würde jedes Menschen
durch Hilfe zur Selbsthilfe
durch Flexibilität und Stabilität
durch Parteinahme für Frauen
in der Öffentlichkeit
den Mitarbeiterinnen
hohe Eigenverantwortlichkeit
professionelle Führung und Leitung
frauenspezifische Arbeitsplätze
partnerschaftliche Zusammenarbeit
von Haupt- und Ehrenamt
Wem helfen wir?
Mädchen
Frauen und deren Kindern
alten Menschen
Warum gibt es uns heute?
Grundgedanke von Agnes Neuhaus bis heute aktuell
Bedarf an frauenspezifischen Angeboten
Anrecht auf Hilfe für Menschen in Not
Stärkung weiblicher Strukturen in Staat und Kirche
Aufgreifen der aktuellen Probleme
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Kleines Karmelitengässchen 6
86152 Augsburg
Telefon (0821) 32909-0
Telefax (0821) 510769
www.skf-augsburg.de
[email protected]