Das Münchner Magazin für Architektur, modernes
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Das Münchner Magazin für Architektur, modernes
Das Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart ARCHITEKTUR Das schönste Grau weit und breit – Geniales Fifties Revival INTERVIEW mit dem Lichtkünstler Ben Wirth ARCHITEKTUR Das Wohnen wandelt sich – Neue Wohnraumkonzepte für Familien im Agfa-Park KUNST UND KULTUR Nofretete – Ein Tête-à-Tête im Museum Ägyptischer Kunst 02|14 Eine Investition in Ihre Gesundheit Wir sorgen für einen tieferen Schlaf, für alle, die sich für eine bessere Lebensqualität entschieden haben – dies ist seit Generationen unsere Leidenschaft. hastens.com HÄSTENS STORE MÜNCHEN Maximiliansplatz 12b, 80333 München. Tel 089-2424 3931. Fax 089-2424 3945. [email protected] ©Burkhardt Franke ©Florian Holzherr INHALT EWIGE SOMMERFRISCHE Ein Haus, das nicht wie ein Haus aussieht, sondern wie eine Ferienvilla am Meer mit integrierten Terrassen steht am Isarhochufer unweit des beliebten Ausflugsziels im Münchner Süden, dem Gutshof Menterschwaige. Die ungewöhnliche Kubatur des Baukörpers, mit seiner organisch-dynamischen Kurvenform fällt sofort auf und fügt sich wunderbar in den Baumbestand des Grundstücks ein, als hätte sich das Haus mit seiner Form nach den Bäumen gerichtet. Seite 14 Liebe Leserin, lieber Leser, es ist wieder Sommer in der Stadt! Dazu passend kommt Ihre neue CUBE-Sommerausgabe - vielleicht nehmen Sie sie mit zum gemütlichen Feierabend im Biergarten oder an den See? Oder Sie lesen unsere neuen Themen in der Mittagspause, bei einem Cappuccino im Freien. Hineingepackt haben wir wieder ansprechende Gebäude, vom interessant in Grau „verpackten“ Einfamilienhaus bis zu einem Mehrfamilienhaus mit „ewiger Sommerfrische“ und seinen unkonventionellen und eigenwilligen Terrassenwohnungen am Isarhochufer. Wenn Sie ein wenig Abkühlung benötigen, haben wir eine Idee für Sie: Biopools, das sind Naturschwimmbäder, die über Dolomit-Schotter so rein werden wie ein Bergsee. Wärmstens ans Herz legen möchten wir Ihnen trotz Sommerhitze unsere Interviews mit dem Münchner Lichtkünstler Ben Wirth über neue Ideen mit Licht sowie unsere Tipps für Wohnen, Kunst und Veranstaltungen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE – dem Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart Ihre CUBE-Redaktion DAS WOHNEN WANDELT SICH Zwischen AltGiesing mit seinem fast dörflichen Charakter und dem neu angelegten Weißensee-Park entstanden mehrere 4-8-stöckige Hausgruppen verschiedener Wohnungsbauträger. Der mittlere von drei U-förmigen, nach Norden ausgerichteten Blöcken wurde von Hierl-Architekten gestaltet und ist ein Projekt der Demos Wohnungsbau GmbH, die bei diesem Projekt bewußt neue Wege gegangen ist. Seite 17 4 DAS SCHÖNSTE GRAU WEIT UND BREIT – Geniales Fifties Revival 8 BETON IN HARMONIE – Glatter Sichtbeton erzeugt eine einzigartige Wohnatmosphäre 11 AUS ALT MACH NEU – Wohnen und Arbeiten im Schlachthofviertel 14 EWIGE SOMMERFRISCHE – Unkonventionelle und eigenwillige Terrassenwohnungen 17 DAS WOHNEN WANDELT SICH – Neue Wohnraumkonzepte für neue Familien 20 365 TAGE URLAUBSGEFÜHLE – Reihenhäuser mal ganz anders 22 SCHLANGENLINIENHAUS – Erweiterung des ESO-Headquarters in Garching 25 HÜLLE AUS LÄRCHENHOLZ – Ökologisch korrekt und architektonisches Wahrzeichen 28 SPIELEN IM NULL-ENERGIE HAUS – Kinderkrippe legt den Fokus auf Nachhaltigkeit 30 SPORT IM FOKUS – Zurückhaltende Innenarchitektur sorgt für cleane Atmosphäre 32 GEBÄUDE HOLT GOLD – Ein nachhaltiger und flexibler Bürokomplex 34 INTERVIEW – Im Gespräch mit dem Lichtkünstler Ben Wirth 36 DAS PALAIS AN DER OPER – Metamorphosen eines Prachtbaus 42 MARKENSCHAU IM WOLKENBAU – Die Marke BMW mit Erlebnispotenzial 46 MEGAPOLIS – Unsere Zukunft in den Städten 60 SMART HOME – DIE NÄCHSTE GENERATION – Teil 2 – Entertainment gut versteckt 68 DESIGN FÜR FAMILIEN – Die Jugendherberge Nürnberg präsentiert sich runderneuert 72 NOFRETETE - TÊTE-À-TÊTE – Wie Kunst gemacht wird. Künstler - Museum - Publikum 78 IMPRESSUM 3 ARCHITEKTUR 4 ARCHITEKTUR DAS SCHÖNSTE GRAU WEIT UND BREIT Geniales Fifties Revival Fotos: Simone Rosenberg Was zuerst ins Auge fällt beim Näherkommen ist ein völlig aus der Reihe tanzendes Haus mit einer grauen Verpackung. Ein neues Gewand für ein schon etwas in die Jahre gekommenes Haus. So verraten es die in ihrer Größe beibehaltenen Fenster. Irgendwie lässt dieses ,Outfit‘ das Haus wie einen Fremdkörper wirken - der sich jedoch selbstbewusst behauptet und stolz verkündet: Ich bin eben anders. Die Eigentümer, Bewohner und Architekten dieses sympathischen Anwesens sind Ruth und Stefan Krötsch. Er hatte dieses Haus aus dem Jahr 1956, das bereits zum Abbruch freigegeben war, gefunden und beschloss, es vor dem Abriss zu bewahren und es stattdessen zeitgemäß umzubauen. Das Revolutionäre dieser Haussanierung und des Umbaus ist in der Tat zunächst einmal das Fassadenmaterial: Es handelt sich um ein Polyethylengewebe, das Krötsch nach langem Suchen und Herumexperimentieren gefunden hat. 56 kg dieser hundertprozentig recycelbaren Hülle hat er auf die Unterkonstruktion der Fassade gepackt. Und tatsächlich musste ein Schneider mitkommen und die Bahnen maß- Der Fassadenaufbau hinter der Textilschicht ist eine zweilagige Dämmung von 24 cm Dicke und einer Hinterlüftung. Über eine straßenseitige Holzterrasse oder über den ursprünglichen Hauseingang an der Seite gelangt man ins Innere. Der Aufwand war relativ gering, da die Wand- und Deckenöffnungen in den meisten Fällen in Einklang mit der bestehenden Struktur erfolgten, um das Haus den Bedürfnissen einer fünfköpfigen Familie anzupassen. Drei großzügige Fenster, 2,5 auf 3,2 m, bringen Licht ins Haus. Eines auf der Westseite zur Straße hin, eines auf der Ostseite mit Tür zum Garten und eines im Dachgeschoss schaffen eine einladende Helligkeit im ganzen Haus. gerecht zuschneiden und die Fensteraussparungen herausschneiden. Gerade mal 7.000 € kostete aus und brachte dem Hausherrn viel Aufmerksamkeit und Anerkennung ein, eine Holzschalung oder Faserzementplatten wären um ein Vielfaches teurer gewesen. Seither ist der Name ,Graues Haus‘ etabliert und macht nun die neue Identität des Hauses aus. Durch Entfernen eines Anbaus im Garten und durch Senken der Kellerdecke gelangt man nun ebenerdig vom großen Wohnraum aus in den Garten. Ursprünglich war das Erdgeschoss ein Hochparterre und die Architekten haben diese Stufe in der Mitte des Raumes beibehalten und so eine natürliche Unterteilung des Raumes in einen Wohn- und Essbereich geschaffen, an den 5 ARCHITEKTUR sich die Küche anschließt. Alle Einbauten sind – soweit möglich – aus Naturholz, das unbehandelt ist oder wie bei den Fensterrahmen, geölt. Es wurden keinerlei Materialien verwendet, die Schadstoffe emittieren. Durch eine neu eingebaute Treppe gelangt man vom Wohnbereich in die Schlafzimmer im ersten Stock. Unter der Treppe ist eine kleine Spielhöhle für die Kinder eingebaut. Oben gelangt man zunächst auf die Galerie, die durch Abriss der Geschossdecke über dem Wohnzimmer entstand. Hier ist eine große Arbeitsplatte angebracht, an der die Kinder ihre Hausaufgaben verrichten können und Ruth Krötsch ihren Arbeitsplatz hat. Über das ursprüngliche Treppenhaus, das durch bloßes Abschleifen aussieht wie neu, erreicht man das Dachgeschoss. Unvorstellbar heute, dass hier einmal drei Parteien auf drei Stockwerken gewohnt haben. Die neuen Besitzer haben den Dachstuhl freigelegt eine großzügige Fensteröffnung in das Dach geschnitten und aus zwei kleinen Gauben auf der Nord- und Südseite wurden je eine große durchgehende, mit Blech verkleidetete Gaube gemacht. Die Familie verfügt insgesamt über eine Wohnfläche von 166 m2. erzeugt. Die Wandheizung wird durch eine kleine Gastherme gespeist. Die Anlagentechnik befindet sich im Dachspitz, die gesamte Verteilung erfolgt in der abgehängten Decke im Flur. Die Energieeinsparung ist enorm: während vor dem Umbau ein Energiebedarf von 426 KWh/m2 gemessen wurde, sind es nun nur noch 37 KWh. 50 % der Warmwasserversorgung wird mit einem 6 m 2 Solarthermiekollektor auf dem Dach Das große Verdienst der Architekten ist ein typisches Fünfzigerjahre-Haus erhalten und 6 es energetisch und innenarchitektonisch auf vorbildliche Weise umgestaltet zu haben. Ein Beispiel das Schule machen sollte. Folgerichtig wurde das ,Graue Haus‘ bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Grundrisszeichnungen zu diesem Objekt finden Sie auf unserer Website: www.cube-magazin.de/muenchen www.kroetsch.net TÜR MOON DESIGN G.BAVUSO RIMADESIO.COM RIMADESIO BY APERIO WOLFRATSHAUSER STR. 60, MÜNCHEN TEL 089 74285815 - [email protected] WWW.APERIO.INFO THE SPIRIT OF PROJECT Aperio Monaco Moon blunotte S feb 14.indd 1 31/01/14 14:35 ARCHITEKTUR BETON IN HARMONIE Besonders glatter Sichtbeton erzeugt in einem Anbau eine einzigartige Wohnatmosphäre Ein gelungenes Projekt sei für ihn eines, bei dem die Bauherren staunen, meint der Münchner Architekt Stephan Rauch. So geschehen bei der Erweiterung des Einfamilienhauses aus den 1960er-Jahren im Vorort Grünwald, bei dem er den Bestand um einen Kubus aus Beton erweiterte und die Galeriedecke des Anbaus über die Wandscheiben vom betonierten Dach abhängte. So waren für den sehr großzügigen Raum im Erdgeschoss keinerlei Stützen nötig – was die Besitzer einerseits sehr erstaunte, gleichzeitig auch sehr erfreute. Insgesamt wirkt das neue Bauwerk klar und puristisch – sowohl von außen als auch im Inneren. Das Haus sollte durch den Anbau bewusst nicht in die Länge erweitert werden, sodass die Achse des Hauses in Richtung Westen gedreht wurde und der Anbau im Grundriss mit dem rechtwinkligen Bestand bricht. Ebenso drehte sich das Seitenfenster am Neubau in die Himmelsrichtung ein und springt so etwas aus dem insgesamt sehr ruhig wirkenden Baukörper hervor. Durch Verwendung von mehrschaligen wärmegedämmten Betonfertigteilen 8 Fotos: Florian Holzherr ARCHITEKTUR wurden extrem große, ungebrochene Sichtbetonflächen möglich, bei denen die bei Fertigteilen sonst übliche Horizontalfuge in der Fassadenansicht sogar noch eliminiert wurde. Auch von der Haptik sind die Betonfertigteile angenehm, weil sie durch ein horizontales Gussverfahren auf Stahltischen eine sehr glatte und homogene Oberfläche erhalten. Beton ist für Rauch ein faszinierendes Material. Eigentlich findet er es schade, dass dem Baustoff hierzulande noch ein gewisser Industrie- und Brückenbau-Charakter anhafte. Ganz anders beim Grünwalder Projekt: Kombiniert mit cleanen Elementen wie dem sehr glatten und fugenlos gegossenen Epoxidharzbelag als Fußboden entsteht im Inneren eine sehr feine, reine und harmonische Verbindung mit dem Sichtbeton. Insgesamt lag der Fokus auf wenigen, einfachen Materialien, die unverfälscht zum Einsatz kommen, wie die Kiefern-Holzfenster, die nur natur geölt wurden. Highlight im neuen Anbau ist neben der großzügigen Galerie auch die „belichtete Felsengrotte“: das neue Badezimmer. Ein fast schon archaischer Rückzugsort durch seine räumliche Konzeption mit dem Himmelsfenster und dem Kontrast der puristisch cleanen, weißen Wanne und den Wänden aus grauem Stein. www.studiorauch.com 9 Vornehme Zurückhaltung +SEGMENTO Wie so oft verbirgt sich hinter dem schlichtesten Auftritt die durchdachteste Philosophie. Schmale Arbeitsplatten und grifflose Fronten adeln diese Komposition aus klaren Linien. Am edlen, schnörkellosen Design von +SEGMENTO lässt sich die jahrzehntelange Erfahrung ablesen. Diese Küche öffnet seinem Besitzer eine Welt unendlicher Gestaltungsmöglichkeiten. poggenpohl.com poggenpohl forum GmbH Maximiliansplatz 17 80333 München Fon 089/24 20 90 90 [email protected] www.muenchen.poggenpohl.com ARCHITEKTUR AUS ALT MACH NEU Fotos: Angelo Kaunat Wohnen und Arbeiten im Schlachthofviertel Das Schlachthofviertel südlich der Münchner Innenstadt war bis vor Kurzem fast unberührt und authentisch, was bei dieser Innenstadtrandlage wirklich verwunderlich ist. Kaum zwei Kilometer sind es zum Marienplatz, ins Herz der Stadt. Eine Wegstrecke, die man mühelos auch als Fußgänger bewältigen kann. Nun droht es allmählich zu verschwinden, das Altmünchner Flair - noch kann man nicht von Gentrifizierung reden, aber die Anfänge sind bereits sichtbar. Ein in jeder Hinsicht positives Beispiel der behutsamen Erneuerung ist ein aus der Jahrhundertwende stammendes Gebäudeensemble, bestehend aus einem Vorder-, Mittel- und Rückgebäude in der Adlzreiterstraße 15. Der Kontrast von alt und neu ist frappierend - aus einem etwas heruntergekommenen Mehrfamilienhaus im Hinterhof und vereinzelten Werkstätten wurde ein sehr ansehnliches Büro- und Wohnensemble - unter Beibehaltung des kompletten Bestandes. Eine Wohnungseigentümergemeinschaft kaufte das Anwesen und das Büro von dem die Umbauplanung stammt, Gasteiger Architekten Partnerschaft, hat hier seinen neuen Standort gefunden. Eine wundersame Verwandlung von alt auf neu: aus der etwas schäbigen Immobilie wurde ein Ort für gehobenes Wohnen und Arbeiten. Von wegen keine repräsentative Adresse: Kein Geringerer als Albert Einstein verbrachte von 1885 bis 1894 seine Kindheit und frühe Jugend im Haus gegenüber - zumindest behauptet dies die Gedenktafel an der Fassade der Adlzreiterstraße 12. Doch zurück zur anderen Straßenseite: Die ursprünglich gegliederten und stuckierten Fassaden der beiden Häuser waren leider nicht mehr vorhanden. Das unprätentiöse Fassadenbild wurde sinngemäß erweitert und zeitgemäß gestaltet. Um die Umgestaltung in solch großem Ausmaß möglich zu machen, waren umfangreiche Eingriffe nötig: Vorder- und Hinterhaus wurden generalsaniert, aufgestockt, mit Balko11 ARCHITEKTUR nen und verglasten Aufzügen ausgestattet. Im Dachgeschoss sind dadurch lichtdurchflutete Penthousewohnungen hinzugekommen. Auch im Mittelbau wurde der Bestand weitestgehend wieder hergestellt. Die Untergeschosse wurden zu Büros umgestaltet, zusammen mit den grundrissgleichen Räumen im Erdgeschoss ergeben sie, durch Wen12 deltreppen verbunden, großzügige Gewerbelofts. Das Büro von Gasteiger Architekten ist 180 m² groß und befindet sich im Mittelgebäude. Ein noch unvermietetes bzw. zu kaufendes weiteres doppelgeschossiges Loft mit 255 m² befindet sich im Hinterhaus. Ein enormer Raumzugewinn gelang den Architekten durch diesen geschmackvollen Ausbau des Souterrains: Die Vollverglasung mit 3 m hohen Fenstern und Türen lässt ausreichend Tageslicht nach unten gelangen. Ein kleiner Lichthof im Untergeschoss und ein gestalteter, teilweise begrünter Innenhof verleihen der Anlage fast etwas Mediterranes. www.gast-arch.eu Jeder hat individuelle Wünsche und Bedürfnisse und seine eigene Ordnung. Wir haben das passende System. bulthaup b3 passt sich Ihren Vorstellungen an, immer und immer wieder. Ramsauer Planen u. Einrichten GmbH Leopoldstraße 129 80804 München Tel. 089 3681560 www.ramsauer.bulthaup.de ARCHITEKTUR EWIGE SOMMERFRISCHE Unkonventionelle und eigenwillige Terrassenwohnungen Ein Haus, das nicht wie ein Haus aussieht, sondern wie eine Ferienvilla am Meer mit integrierten Terrassen steht am Isarhochufer unweit des beliebten Ausflugsziels im Münchner Süden, dem Gutshof Menterschwaige. Die ungewöhnliche Kubatur des Baukörpers, mit seiner organischdynamischen Kurvenform fällt sofort auf und fügt sich wunderbar in den Baumbestand des Grundstücks ein, als hätte sich das Haus mit seiner Form nach den Bäumen gerichtet. Die umlaufenden Terrassen der ersten drei Stockwerke springen je Geschoss ein wenig zurück, sodass die darunterliegende Etage nicht voll verschattet ist. Auf dem dritten Obergeschoss ist ein kleineres Penthouse aufgesetzt. Das Dach der dritten Etage ist teilweise begrünt und verfügt über die großzügigsten Freiflächen im Außenbereich. Auf dem Dach des Penthouses sind Solarzellenpanele aufgebracht. Von oben gesehen wirkt das Haus als könnte man darauf spazieren gehen und sich spiralförmig nach oben bewegen. Lediglich schmale, farblich akzentuierte Putzbänder trennen die Etagen optisch voneinander. 14 Fotos: Burkhardt Franke ARCHITEKTUR Zwölf individuelle Wohneinheiten unterschiedlicher Größe sind in diesem Gebäude untergebracht. Die genannten Freibereiche, Terrassen und auskragenden Balkone verleihen dem Haus einen Touch von ewiger Sommerfrische. Die Balkone und Terrassen sind aus unbehandeltem tropischem Hartholz. Tiefgaragen befinden sich im ersten Untergeschoss. Die Geschosswände sind in Beton und Ziegelsteinmauerwerk ausgeführt und mit einer vorgehängten Alufassade verkleidet. Das Metall ist beschichtet oder eloxiert, hinterlüftet und mit Wärmedämmung versehen. Diese Wandteile wechseln sich mit den großzügigen, raumhohen Fensterelementen ab. Die Glasscheiben sind dreilagig mit einer vierten vorgesetzten Scheibe, in der die Jalousien laufen. Über eine besondere Ausstattung verfügen die Wohnbäder. Ihre hochwertige Gestaltung ist in inselartige Bereiche aufgeteilt, Waschtische, eine Wandscheibe und eine freistehende Badewanne machen die Räume nachgerade zu einer Badlandschaft. Im Garten gibt es abgetrennte Privatgärten für die Bewohner des Erdgeschosses sowie gemeinschaftliche Freiflächen, einen Kinderspielplatz und bepflanzte Areale. Ein ästhetisch ansprechendes und ungewöhnlich mutiges Haus für diese Wohngegend - und es ist erfreulich, dass sich ein Bauherr für so einen unkonventionellen Bau eingesetzt hat. (Beteiligte Gewerke siehe S. 77) www.blaumoser-architekt.de 15 panton chair von vitra, design: verner panton designfunktion.de jetzt alles neu! Tauchen Sie ein in die neue fanTaSTiSche Online-WelT vOn deSignfunkTiOn und laSSen Sie Sich begeiSTern und inSpirieren. PLANEN – INSPIRIEREN – EINRICHTEN Sie finden uns in München, berlin, bonn, hamburg, Murnau und nürnberg. www.designfunktion.de ©Stephan Schumacher ARCHITEKTUR DAS WOHNEN WANDELT SICH Die Sprengung des Agfa-Hochhauses an der Tegernseer Landstraße im Februar 2008 war zugleich der Startschuss für ein neues Wohnviertel mit insgesamt etwa 950 Wohnungen auf dem 11,5 ha großen freiwerdenden Gelände geblieben ist nur der Name: Agfa-Park. Fotos: Florian Holzherr, Stephan Schumacher ©Florian Holzherr Neue Wohnraumkonzepte für neue Familien Zwischen Alt Giesing mit seinem fast dörflichen Charakter und dem neu angelegten WeißenseePark entstanden mehrere vier- bis achtstöckige Hausgruppen verschiedener Wohnungsbauträger. Der mittlere von drei U-förmigen, nach Norden ausgerichteten Blöcken wurde von Hierl-Architekten gestaltet und ist ein Projekt der Demos Wohnungsbau, die bei diesem Projekt bewusst neue Wege gegangen ist. Die Adresse: Weißenseestraße 108-124. Das Besondere dieser 3-5-Zimmer-Wohnungen ist der Versuch, auf heutige Anforderungen an den Wohnungsbau eine Antwort zu geben, denn die klassische Kleinfamilie - Vater, Mutter, zwei Kinder - dürfte ein für allemal passé sein. Architekt Hierl zu seinem Konzept: „Grundsätzlich sind wir gegen ein Prinzip des Stapelns, das ja erst mit der 17 Moderne erfunden worden ist. Erst mit der Idee der Standardisierung kam es zu dieser Gleichmacherei - und vor allem bei Agfa haben wir versucht, dagegen zu arbeiten und eher den Aspekt des Individuellen in der Serienwohnung herauszuarbeiten. Daher gibt es ja diese geschossweise versetzten, wohnungsbezogenen Freiflächen, das ist einmal der Wintergarten, einmal eine Loggia und einmal ein Erker, obwohl diese natürlich in sich wieder einer formalen Regel unterworfen sind.“ Das Gestaltungsmerkmal dieser an der Außenfassade liegenden Flächen sind fast quadratische Auskragungen, die Sichtschutz und damit Wahrung der Privatheit gewähren. Zum Innenhof hin haben die Wohnungen offene Balkone oder Balkon-Loggien. Hinzu kommen Standards wie Barrierefreiheit, Energieeinsparung sowie individuell gestaltbare Grundrisse, wodurch dem sich deutlich abzeichnenden demographischen Wandel unserer Gesellschaft Genüge getan wird. Die Wohnungen ermöglichen, eine Einliegerwohnung innerhalb der Wohnung abzutrennen, sei es für die betagten, pflegebedürftigen Eltern, für Pflegepersonal oder für mit im Haushalt wohnende Au-pairs oder die fast erwachsenen Kinder, die ihr eigenes Reich haben wollen. Kurz: Eine wie auch immer geartete Patchworkfamilie kann hier die passende Wohnform finden. Dieses „Wohnung in der Wohnung“-Konzept 18 ©Florian Holzherr ©Florian Holzherr ARCHITEKTUR bietet mannigfaltige Möglichkeiten der Nutzung, wie sie künftig häufiger vonnöten sein werden als bisher. Die Wohnungen werden durch eine großzügige Treppenanlage in der Gebäudemitte erschlossen. Dies fördert die Kommunikation der einzelnen Parteien im Haus und bringt überdies den Vorteil mit sich, dass fassadenseitig Raumfluchten möglich sind. Die Häuser unterscheiden sich durch dezente Farbgebung. Virtuos gestaltete Innenhöfe werten die Anlage zusätzlich auf. Giesing ist ein Stadtteil im Wandel. Es bleibt zu hoffen, dass etwas übrig bleibt von diesem traditionellen Arbeiterviertel, den Handwerksbetrieben, Einzelhandelsgeschäften, Kneipen, Biergärten und den einfachen Leuten, die dieses Viertel ausmachen. Auch hier bleibt die Zeit nicht stehen - vielleicht ist es dennoch möglich, ein Miteinander von traditioneller und moderner Lebensweise zu erreichen. www.hierlarchitekten.de www.demos.de Tische mit Charakter. Schaffen Sie Raum für Persönlichkeit. Besuchen Sie unsere aktuelle Ausstellung im by USM Showroom München und entdecken Sie unseren neuen Blog personalities-by-usm.com by USM München, Wittelsbacherplatz 1, 80333 München, Tel. +49 89 22 84 70 20 Deutschland: USM U. Schärer Söhne GmbH, D-77815 Bühl, Tel. +49 72 23 80 94 0, [email protected] Showrooms: Berlin, Bern, Düsseldorf, Hamburg, München, New York, Paris, Stuttgart, Tokio [email protected], www.usm.com ARCHITEKTUR 365 TAGE URLAUBSGEFÜHLE Fotos Archimage/Meike Hansen Reihenhäuser mal ganz anders „An der alten Spinnerei“ lautet die Adresse der zwölf am Mangfallkanal gelegenen Lofthäuser in Kolbermoor. Früher war dieser Teil des Städtchens das Industrieviertel mit der Baumwollspinnerei als Großbetrieb, der bis zu 1.400 Arbeiter beschäftigte. Heute ist das Backsteingebäude noch ein Denkmal der Industrialisierung Oberbayerns, die vor 150 Jahren begann. 1993 schloss der Betrieb aus Rentabilitätsgründen endgültig seine Tore und heute zieht sukzessive neues Leben ein, Büros, Geschäfte, ein Veranstaltungszentrum im nahe gelegenen „Rosengarten“ und Wohnungen. Behnisch Architekten, die Entwerfer der sogenannten „Lofthäuser“ auf dem Gelände der alten Spinnerei, interpretieren die Bauaufgabe Einfamilien-Reihenhaus einmal anders: Die Häuser sind entweder drei- oder viergeschossig, haben 3,5 bis 7 Zimmer und sind zwischen 146 220 m2 groß. Es gibt Innenräume, die sich über zwei Geschosse erstrecken, was das Innenleben der Häuser noch luftiger macht. Die flexiblen Grundrisse ermöglichen individuell gestaltete Raumaufteilungen, die je nach Bedarf mit Trenn20 wänden untergliedert werden können. Galerien im Inneren, ein Garten im Süden und ein begrünter Vorbereich im Norden, die Lage direkt am Wasser sowie Dachterrassen und Balkone bieten zusätzlichen Komfort. Ein kleiner Patio von ca. 2,5 x 3 m bildet eine mit einem Oberlicht überdeckte Licht- und Klimazone im Zentrum der Häuser. Einheitlich sind im Innern die offene Treppe und ein großzügiger Wohnraum mit Galerie. Auch dies sind Elemente, die die vertikale und horizontale Offenheit der Gebäude maßgeblich mitbestimmen. Unterschiedliche ARCHITEKTUR Lebenskonzepte finden hier Gestaltungsmöglichkeiten für ihre Wohnbedürfnisse: Sei es die Kleinfamilie mit Kindern, der Singlehaushalt oder ältere Menschen, die auf barrierefreie Räume und einen Aufzug angewiesen sind. Die Stahlbetonbauten sind in Schottenbauweise errichtet, sodass große Fensteröffnungen an den nicht tragenden Wänden möglich sind, die dem ganzen Ensemble etwas Leichtes geben. Vor- und Rücksprünge lassen die Häuserreihe eben nicht nach einer klassischen Reihenhausanordnung aussehen, sondern wie luxuriöse, völlig unterschiedliche Einfamilienhäuser von schlichter Eleganz mit abwechslungsreicher Silhouette. Insgesamt ist das Ensemble erfrischend anders, als die immer gleiche Voralpenarchitektur Ober- bayerns. In diese malerische Landschaft passt auch mal etwas anderes als ein Bauernhaus, wie man an diesem Beispiel sieht. Zudem macht die Lage Kolbermoors mit seinen knapp 20.000 Einwohnern das Leben hier attraktiv: Nur 60 km von München entfernt, nur fünf von Rosenheim und der Chiemsee ist auch in 20 Minuten zu erreichen. Was will man mehr? Grundrisszeichnungen zu diesem Objekt finden Sie auf unserer Website: www.cube-magazin.de/muenchen www.behnisch.com 21 ARCHITEKTUR SCHLANGENLINIENHAUS Fotos: Roland Halbe Erweiterung des ESO-Headquarters in Garching Die ESO (Europäische Südsternwarte) wurde um einen ästhetisch ansprechenden Erweiterungsbau ergänzt. Das Gebäudeensemble steht in Garching auf dem Areal der aus der Innenstadt ausgelagerten Institute der TU München. Das Riesenteleskop für die südliche Hemissphäre, das VLT (= very large telescope), das fortschrittlichste optische Observatorium der Welt, steht freilich nicht in Garching, sondern in Cerro Paranal in Chile. Es handelt sich also um ein Verwaltungsgebäude das hier entstanden ist - aber was für eines: mal konvex, mal konkav schlängelt sich die 335 m lange Umrisslinie um das Gebäude. Die Architekten Auer Weber mussten sich etwas einfallen lassen, um mit dem Altbau, einem recht eigenwilligen Gebäude mit sich nach außen öffnenden Halbkreisen von Hermann Fehling und Daniel Gogel (erbaut von 1976 bis 1980) mithalten zu können. Der Neubau wurde notwendig, da von hier aus die gesamte Verwaltung aller 15 Mitgliedsstaaten geregelt wird. Die Erweiterung von Auer Weber südöstlich des Altbaus besteht aus einem Büro22 und Konferenzgebäude sowie einem Technikgebäude. Drei kreisrunde Gebäudeabschnitte sind von einer schlangenlinienartig verlaufenden Fassade umschlossen. Der Verwaltungstrakt ist zweistöckig, im Erdgeschoss aufgeständert und im ersten und zweiten Obergeschoss mit stockwerkhohen Scheiben verglast. Das Tech- nikgebäude beinhaltet Labor- und Technikräume und ist mit einer Metallfassade ummantelt. Eine Besuchergalerie ermöglicht Einblicke in die große Montagehalle. Eine dreiarmige Brücke im ersten Obergeschoss verbindet alle drei Gebäudeteile. www.auer-weber.de Fotograf: Roland Wimmer GANZ SCHÖN SCHÖN lebeN Wer kennt ihn nicht? Den Kanzlerbungalow in Bonn. Er gilt als bedeutendes Beispiel der 1960er-Jahre-Architektur und beweist, dass gelungenes Design kein Ablaufdatum hat. Und er beweist noch etwas: Dass in einem Bungalow weit mehr steckt als der mangelhafte Charme einer Feriendorf Siedlung. Dem Architekturbüro Bruckner aus Natternbach ist mit einem ganz aktuellen Privathaus Projekt eine designstarke Renaissance des ebenerdigen Bungalows gelungen. Das barrierefreie Wohnhaus mit Bürotrakt vereint modernstes Design mit traditionellen, erdigen Materialien. So sind Fassade und Böden aus Kalkstein aus den Dolomiten und eine Lehmstampfwand dient als Feuchtigkeitsspeicher. Aber was wäre ein Architekturkonzept ohne einen Fenster- und Türen-Partner, der + in Sachen Anspruch und Design dieselbe Sprache spricht? Darum arbeitete archi tektur bruckner mit Dem Designführer Josko zu sammen. Herzstück ist die groß dimensionierte FixFrame Blue Vision Ganzglas-Südfront, die Wohnbereich, Garten und Schwimmteich zu einer sorgfältig komponierten Einheit verschmelzen lässt. Aber auch Fenster (Platin 82) und Haustür (NEVOS Alu) stammen vom Designführer. Schließlich ergibt sich mit Josko immer ein harmonisches Gesamtbild, da alle Produkte innerhalb des jeweiligen Stils dieselbe Handschrift tragen. Lernen sie das ganz schön schö ne komplettangebot und weite re architekturprojekte bei ihrem Josko Partner vor ort kennen. cRoSS YPSILoN FoAM AFTER 8 VENTITRENTATRE TAkE oFFIcE INDIVIDUALITÄT UND FREIHEIT Moderne Architekturkonzepte gestalten Räume zu einem perfekt aufeinander abgestimmten, harmonischen Ganzen. Funktionale, designorientierte Beleuchtungslösungen leisten dabei einen wesentlichen Beitrag zu Stimmung, Atmosphäre und Individualität. Schöpfen Sie aus dem breiten Spektrum hochwertiger Qualitätsleuchten, lassen Sie sich von unseren kreativen Planungen überraschen und genießen Sie den modernen Lifestyle. Molto Luce GmbH, 80636 München, Arnulfstraße 37-39 www.moltoluce.com GEWERBLICHE BAUTEN HÜLLE AUS LÄRCHENHOLZ Fotos: ATP / Florian Holzherr Ökologisch korrekt und architektonisches Wahrzeichen: Das Fachmarktzentrum im Kemmelpark Möglichst unauffällig, günstig und einfach: Fachmarktzentren an großen Straßen oder Tangenten von Groß- und Kleinstädten sind oft nur reine Zweckbauten. Doch dass eine Ansammlung von mittel- bis großflächigen Geschäften auch mal richtig anders daherkommen kann und sogar noch den Nachhaltigkeitsgedanken im Fokus hat, zeigen ATP architekten ingenieure München und der Projektentwickler Ten Brinke Bayern mit ihrem Auftaktgebäude zum Entwicklungsgebiet Kemmelpark in Murnau am Staffelsee. Geradezu selbstbewusst markiert das Bauwerk wie eine Landmark den Eingang der nur fünf Minuten weit weg gelegenen Stadt. Die Fassade aus horizontal angeordneten Lärchenholzlatten liefert außerdem visuell gleich die ökologische Zielrichtung mit. Man habe sich hier bewusst gegen eine blasse und einfache Kiste entschieden, so Architekt und ATP-Geschäftsführer Thomas Mattesich. Die helle Holzhülle des markanten Baus wirkt leicht und im wechselnden Tageslicht inmer wieder anders. Durch verschiedene diagonal-waagrechte Einschnitte an den Zugängen sowie schwarz eingefasste kleine Fenster und verglaste Eingangstüren wird sie „geöffnet“. Ein Versatz zwischen Holzverschalung und Gebäudekante bildet ein Vordach, das die Kunden zu den Eingängen leitet. Im Inneren setzt sich das luftig-elegante Konzept fort. Alles wirkt durchgängig, nicht verstellt. Kleinere Shops wurden zwischen die größeren Anbieter platziert, was für eine Auflockerung sorgt. Beim Design hatten die Shopanbieter relativ freie Hand: Grauer Steinboden führt in die offen gehaltenen Märkte und kleinen Shops, De25 GEWERBLICHE BAUTEN ckenelemente in modernen, kräftigen Farben wie Rot, Blau und Grasgrün mit integrierter LEDBeleuchtung sowie Holzvertäfelungen erzeugen eine angenehme Einkaufsatmosphäre. Ökologisch gesehen ist das Gebäude mit seinen 5.000 m2 Verkaufsfläche zudem ein Vorzeigeprojekt. Oberstes Ziel war es, nachhaltig zu bauen und den Zukauf von Energie so gering wie möglich zu halten. Der Verzicht auf eine Vollverglasung, die kompakte Bauform und den hohen Dämmstandard und Dreifachverglasung sowie 26 ein ausgeklügeltes Kälte-/Wärme-Management spart wertvolle Ressourcen. Eine gebäudeeigene Wärmeerzeugung war zudem nicht notwendig, da das Einkaufszentrum mit Nahwärme aus der gemeindeeigenen Holzhackschnitzel-Anlage versorgt wird. Die Abwärme aus der Kälteerzeugung für Kühltruhen oder Raumkühlung wird außerdem bei Bedarf vollständig zur Raumheizung verwendet und nicht an die Umgebung abgeleitet. www.atp.ag Tradition in Messing Antik Die perfekte Symbiose zwischen klarer Form und traditioneller Eleganz: Mit seiner bräunlichen Farbgebung und der gebürsteten Struktur setzt LS 990 in Messing Antik besondere Akzente im Raum. Dabei erfüllt es alle Ansprüche an die Umsetzung einer modernen Elektroinstallation. ALBRECHT JUNG GMBH & CO. KG | Volmestraße 1 | 58579 Schalksmühle | Tel. 02355 806-0 | www.jung.de ÖFFENTLICHE BAUTEN SPIELEN IM NULL-ENERGIE HAUS Die neue Vaterstettener Kinderkrippe legt den Fokus auf Nachhaltigkeit Mit einem galerieartig angelegten Innenbereich und viel Licht, dank eines großzügigen Oberlichts aus sechs Flachdachfenstern, haben die Architekten von Raum und Bau aus München den 60 Kids in der neuen Vaterstettener Kinderkrippe einen schönen Ort zum Verweilen und Spielen geschaffen. Es entstand eine multifunktional nutzbare Fläche über zwei Ebenen, wo der Wechsel der Tages- und Jahreszeiten spürbar wird, viel Licht, Luft und Platz ist. Das Innere des zweigeschossigen Gebäudes ist hell und einladend. Weiße Böden und weiße Wände harmonieren mit den starken Akzenten aus Holz, zum Beispiel der senkrecht-sprossenartig angeordneten Seitenwand der breiten Holztreppe mit ihren großzügigen und ausladenden Treppenstufen. Diese führt, mit einem Zwischenabsatz, sanft aufsteigend ins Obergeschoss. Alles im Haus ist klar und geometrisch angeordnet. Die Oberlichtfenster wie eine Kassettendecke, die seitliche Treppenverkleidung gleicht einem sorgsam aufgereihten, nach oben strebenden Wald – nur ohne Äste. Alles wartet nur darauf, mit Leben gefüllt zu werden, mit 28 Fotos: Lothar Sprenger ÖFFENTLICHE BAUTEN BUCHTIPP SHOW AND TELL Architekturgeschichte(n) aus der Sammlung quirlig herumturnenden Kindern, einem Theaterstück im innenliegenden Lichthof oder bunten Malereien. Rund um den inneren Lichthof gruppieren sich wie die Flügel einer Windmühle die Gruppenzimmer, wobei wechselnde Blickbeziehungen und eine Verzahnung mit dem Garten den Anschein eines fließenden Übergangs zwischen Innen- und Außenraum erwecken. Ein besonderes Farbkonzept mit kräftigen Gelb- und RotOrange-, Pink-, Lime-Grün- und Türkisblau-Tönen weist den Kindern den Weg in ihre jeweilige Gruppe. Besonders im Fokus stand der Aspekt der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit: Im Eingangsbereich wurde beispielweise auf einen Linoleum-Belag verzichtet und stattdessen ein strapazierfähiger, geschliffener weißer Terrazzo-Estrich gegossen. Außerdem ist das Haus nicht nur ein Passivhaus, sondern sogar ein „NullEnergie Haus“, das sich über eine Grundwasserwärmepumpe und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach völlig autark mit Energie versorgt. Architektursammlungen sind Wissensspeicher: Sie erhalten Quellen zur Geschichte des Planens und Bauens und bieten Erkenntnisse und Anregungen für das Entwerfen von morgen. Skizzen, Planmaterialien und Modelle jedoch, die früher für Forschung und Ausstellungen zur Verfügung standen, werden in Zeiten von CAD durch Bits und Bytes auf Speichermedien ersetzt, für die keine lange Lebensdauer garantiert werden kann. Wie verändert das künftig das Profil einer klassischen Architektursammlung? Wie wird Architekturgeschichte in der Zukunft geschrieben und wie werden Ausstellungen präsentiert? Das Architekturmuseum der TU München gehört zu den größten Spezialsammlungen für Architektur in Europa. Die Publikation stellt ihre komplexe Geschichte vor und verortet sie im Kontext anderer international bedeutender Sammlungen. Zugleich werden Fragen nach dem Sammeln, Forschen und Präsentieren von Architektur in der Zukunft an ausgewählten Beispielen diskutiert. Hrsg. Andres Lepik, Texte von Barry Bergdoll, Peter Christensen, JeanLouis Cohen, Andres Lepik, Kieran Long, Irene Meissner Show and Tell – Architekturgeschichte(n) aus der Sammlung Deutsch, Englisch, 2014. ca. 240 Seiten, ca. 75 Abb. 17,00 x 24,00 cm, Broschur ISBN 978-3-7757-3801-9, ca. € 39,80 www.hatjecantz.de www.raumundbau.com 29 INNENARCHITEKTUR SPORT IM FOKUS Fotos: Christine Schaum Zurückhaltende Innenarchitektur sorgt für cleane Atmosphäre Eine klassische Möbelauswahl, stilvoll eingesetzte Akzentbeleuchtung und großformatige Grafiken – wer das europäische Headquarter von GoPro in München betritt, befindet sich inmitten einer hochmodernen Innenarchitektur, die sich bewusst zurücknimmt und so sportliche Highlights in den Fokus rückt. Eine Gestaltung, die ganz der Philosophie des Unternehmens entspricht, das vielseitig einsetzbare Kameras und Accessoires für Sport- und Actionaufnahmen herstellt. „Der Auftraggeber wünschte sich nicht nur ein repräsentatives Büro im Herzen der Sport-Metropole München, sondern zugleich auch die Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Gesamtkonzepts für den europäischen Raum“, so die Innenarchitektin Julia Schneider. Nach Annahme des Auftrags galt es, eine Menge Herausforderungen zu meistern. Dabei musste zunächst eine Analyse der sportlichen Ballungsgebiete in München erstellt werden, um eine passende Immobilie zu finden. Nachdem dies geschehen und das richtige Objekt gefunden war, bestand die Schwierigkeit darin, mit einer Vielzahl an Bestandsmobiliar und unveränder30 barer Innenarchitektur umzugehen. Darüber hinaus war aufgrund der großen Mietfläche von rund 1.400 m2 der Brandschutz eine große Herausforderung. Doch nachdem alle Schwierigkeiten behoben und entsprechende Lösungen gefunden waren, konnte am 27. Januar dieses Jahres GoPro-Gründer und CEO Nicholas Woodmann das europäische Headquartier offiziell eröffnen, das ganz ohne Branding und in den vorherrschenden Farben Weiß und Schwarz INNENARCHITEKTUR den Besucher mit einer sehr cleanen und kühlen Atmosphäre willkommen heißt. Verantwortlich für dieses Ambiente ist vor allem das weiße, pulverbeschichtete Metall, das im Vorraum für die Wandgestaltung verwendet wurde. Etwas gemütlicher geht es in den Besprechungsbereichen zu, wo in Form von Barhockern und einem großen Tisch Eiche massiv zum Einsatz kam. Dass dennoch auch hier grundsätzlich eine sportliche Atmosphäre entstanden ist, ist dem mit hochglänzendem, weißen Schichtstoff versehenem Tisch und den hochwertigen schwarzen Lederstühlen zu verdanken. Bereits vor der offiziellen Eröffnung im Januar hat GoPro mit seinen Kameras und Accessoires ein gutes Fundament für eine vielversprechende Zukunft in Europa gelegt. So wird GoPro in diesem Jahr an etwa 100 Events in 14 europäischen Ländern teilnehmen – darunter unter anderem die Freeride World Tour, die UCI Downhill World Cup- und FIM Motocross World Championship-Tour. www.interior-architects-munich.com 31 GEWERBLICHE BAUTEN GEBÄUDE HOLT GOLD Fotos: Werner Huthmacher Architekturbüro entwickelt einen nachhaltigen und flexiblen Bürokomplex Maximale Flexibilität, ein hoher Qualitäts standard und Nutzungskomfort – das waren die Anforderungen, die ICADE, eine der größten französischen Immobilienfirmen, an das neue Bürogebäude stellte. Darüber hinaus war es der Immobilienfirma wichtig, dass die Leitidee der Nachhaltigkeit konsequent umgesetzt werden sollte. Hohe Anforderungen, die das beauftragte Architekturbüro so konsequent erfüllte, dass es von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen mit Gold belohnt wurde. Überzeugen konnte dabei neben der Fernwärme, einer optimierten Wärmedämmung und -rück gewinnung vor allem die Gebäudeautomation, die eine äußerst hohe Energieeffizienz bringt. So wird zum Beispiel die Bürobeleuchtung au tomatisch nutzungs- und tageslichtabhängig gesteuert, wobei eine Optimierung mit der Stel lung der lichtlenkenden Sonnenschutzlamelle integriert ist, die in den heißen Monaten auch den sommerlichen Wärmeeintrag minimiert. Das Baurecht auf dem Areal MK 9 war im Be bauungsplan mit einem monolithischen Bau 32 block mit einer Bruttogesamtf läche von 47.000 m 2 ausgewiesen. „Die Aufgabe für das städtebauliche Konzept lautete, diesen Block in kleinere Einheiten aufzuteilen, die nacheinan der oder gleichzeitig realisierbar waren“, erklärt der Architekt Rolf Ganzer. „Dabei war ein An gebot von Größen und Kombinationsmöglich keiten gefragt, die ein möglichst breites Spekt rum von potentiellen Nutzern ansprechen.“ Da für Haus 1 bereits ein Mieter gewonnen wer den konnte, waren Lage und Größe des ersten Bausteins bereits festgelegt. Generell mussten die Baumassen und Freiräume so gruppiert GEWERBLICHE BAUTEN und angeordnet werden, dass eine möglichst gute Vernetzung des Ensembles mit der örtlichen Situation entsteht. Gelungen ist dies unter anderem durch den gemeinsamen Vorplatz mit der Mercedes-Niederlassung, dem anschließenden Durchgang Richtung Arnulfpark und der Aufnahme der zukünftigen Wegverbindung zum neuen S-Bahn-Zugang. Die Bürogeschosse verfügen über jeweils 2.500 m2, die in acht Nutzungseinheiten unterteilt sind. Um dem Wunsch nach Flexibilität gerecht zu werden, wurde auf tragende Wände verzichtet, sodass die Etagen ganz nach Bedarf in Zellen-, Kombi- und Großraumbüros eingeteilt werden können. Dabei bestehen die Unterteilungen ausschließlich aus versetzbaren Wandelementen, wobei alle parallel zur Fassade stehenden Wände voll verglast sind. Ein architektonischer Schachzug, der gemeinsam mit den eingesetzten Lichtlenklamellen dafür sorgt, dass auch die Innenzonen eine vom Tageslicht und großzügigen Durchblicken geprägte Atmosphäre aufweisen. Ein sehr differenziert gestaltetes Innenleben mit zwei Innenhöfen, Foyers und einer zweigeschossigen Eingangshalle gibt dem Erd- und ersten Obergeschoss eine hohe Aufenthaltsqualität. Bei der Außenfassade der Obergeschosse handelt es sich um eine präzise, geometrische Sta- pelung von rund 800 Kastenfenstern, die im Wechsel mit einschaligen, festverglasten Flächen angeordnet sind. „Bei Dunkelheit präsentiert sich die Fassade als Spielfläche für ein Lichtkunstwerk von Francois Migeon“, so Ganzer. „Weiße Lichtakzente und eine indirekte farbige LED-Beleuchtung mit langsam changierenden Farbtönen in den Glaskästen bieten den Passanten ein mit viel Gefühl inszeniertes Schauspiel.“ www.ghu-architekten.de 33 ©Andreas Reiter INTERVIEW Ben Wirth 1965 geboren in München 1988Schreinergesellenprüfung 1988-90 Studium Innenarchitektur (AdBK, München) 1997 Diplom Architektur (HdK, Berlin) 1998-2005 Freischaffend im Bereich Innenarchitektur / Möbelbau 2006 Gründung der Firma benwirth licht 2007 DesignPlus Preis für die Leuchten kuk0 und kukI 2009 Nominierung für den Designpreis der BRD 2011DesignPlus Preis und Interior Innovation Award „Best of Best“ für das modulare Lichtsystem Cluster+ 2011 Nominierung für den Designpreis der BRD 2013Interior Innovation Award „Selection“ für die Leuchte D&D Ben Wirth DER LICHTKÜNSTLER BEN WIRTH Von der Glühbirne zum High-Tech-Lichtsystem Herr Wirth, wie kamen Sie zum Licht? Licht hat mich schon immer interessiert und ich habe schon während meiner Ausbildung meine ersten Lichtobjekte entworfen. Die Entscheidung, mich ausschließlich dem Licht zu widmen, habe ich 2005 getroffen, nachdem ich zu einer Ausstellung in den Münchner Domagkhallen eingeladen wurde und dort meine erste Serienleuchte tub0 vorstellte. Wie war Ihr Werdegang - und wie der Start ins Berufsleben? Um es kurz zu machen: Nach dem Abitur jobbte ich zunächst ein Jahr bei meinem Vater. Er war Kameramann und hatte eine Werbefilmproduktion; ich half bei der Beleuchtung und beim Bühnenbau. Danach machte ich eine dreijährige Schreinerlehre und studierte anschließend Innenarchitektur an der Kunstakademie in München. Nach dem Mauerfall zog es mich nach Berlin. Dort studierte ich von 1991-1997 an der HdK Architektur. Während des Studiums und danach gestaltete ich mit zwei Mitstudenten verschiedene Berliner Restaurants. Das Leben im Büro, dauernd am Computer zu sitzen war nichts für mich .... ich bin jemand, der sich bewegen, bauen und ausprobieren muss. Zurück in München, habe ich den wichtigen Schritt getan und 2006 die Firma benwirth licht gegründet, zusammen mit meiner Frau und unserem Elektroingenieur Kilian Hüttenhofer. Unsere erste Kollektion stellten wir auf der Light + Building 2006 vor. Wir starteten mit großem Enthusiasmus, vielleicht auch ein wenig blauäugig, da uns erst nach und nach bewusst wurde, welche Hürden zu überwinden sind. Als Architekt bin ich stets vom Produkt und vom designerischen Konzept ausgegangen und habe die Wichtigkeit von Marketing und PR zunächst unterschätzt. 34 Wenn wir uns jedoch unsere kleine aber feine Kollektion ansehen, freuen wir uns über das, was wir geschafft haben. Sie haben hier in Ihrer Kreativwerkstatt auch ein sogenanntes Science Lab - was geschieht dort? Das ganze Team, bis hin zum Praktikanten, entdeckt , entwickelt, probiert aus. Alles dreht sich um das Thema Licht, Raum und Material. Manches schafft es in die Kollektion, anderes wird „eingefroren“ oder eingestampft. Es ist ein bisschen wie in einem Labor, deswegen nennen wir es „Science Lab“. Womit hatten Sie Ihren ,Durchbruch‘? Meinen ersten Designpreis habe ich 2007 für das Leuchtenpaar kukI und kuk0 erhalten, die fast nur aus dichroitischen Platten bestehen. 2009 gab es den ersten Schritt des Glühbirnenverbots. Aus dem Versuch, mir mithilfe einer Glühbirne ein eigenes Leuchtmittel zu bauen, entstand eine eigene Hängeleuchte, die „Incredible Bulb“. Ich habe eine Glühbirne zerlegt und eine Lichtquelle in den leeren Kolben gehalten, da tat sich plötzlich wie aus dem Nichts eine Lichtperle auf, eine Spiegelung . Mit „Incredible Bulb“ sind wir zum ersten Mal in die Aufmerksamkeit der Presse gerückt. Was war dann der nächste ,Coup‘ - ein Licht, das es nur aus Ihrer Werkstatt gibt? 2010 stellte Osram ein neues Leuchtmittel vor, die OLED Orbeos. Zuvor hatten sie einige Designer nach Produktideen gefragt - so auch mich. © Robert Pupeter ©Robert Pupeter INTERVIEW ©benwirth licht, Lüster 4D, Einzelstück, ©benwirth licht, Cluster mit LED/OLED, Es entstand das modulare Lichtsystem „Cluster“, mit dem wir die zwei Leuchtmittel OLED und LED vereinen. Wir haben Cluster stetig weiterentwickelt, inzwischen ist es ein komplexes Lichtsystem mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Es basiert auf einer Platine, die wahlweise mit LED oder OLED bestückt werden kann. Die einzelnen Module lassen sich zu Feldern in verschiedenen Größen zusammensetzen. nahezubringen. Entstanden ist ein leuchtendes Amulett für Sie und Ihn, das acht Stunden leuchtet und mit einem USB Kabel am Computer neu aufgeladen wird. Ob wir „MyOLED“ in Serie produzieren können, ist noch nicht entschieden. Damit konnten Sie sich auch in der Branche durchsetzen? Das System hat einige Preise bekommen und eine große Presseresonanz. Es freut mich, dass die Weiterentwicklung, „Cluster 2.0“, jetzt für den German Design Award 2015 nominiert wurde, ebenso wie „Cluster Turnover“. Den beweglichen Einzelstrahler Cluster Turnover haben wir ergänzend zum modularen System entworfen. Er macht ein tolles Licht und ist vielfältig einsetzbar. Sie entwerfen ja nicht nur ,Leuchten‘ sondern machen auch Lichtkunst - Ihre frühen Arbeiten sehen aus wie Holografien...oder das Lichtobjekt 4D, das aussieht wie ein explodierendes Objekt. Die Leuchten „kukI“ und „kuk0“ sowie das Einzelstück „4D“ sind durch Experimentieren mit Licht und dichroitisch beschichteten Acrylplatten entstanden. Dieses Material spaltet das Licht in sein Spektrum auf und wir sehen, je nach Blickwinkel, unterschiedliche Anteile der Lichtquelle. Da es Teile des Lichts auch spiegelt, entstehen faszinierende neue Ansichten und Räume. Besonders bei dem Einzelstück „4D“ tritt dieser Effekt eindrucksvoll hervor. Wo geht die Reise hin? Welche zukünftigen Projekte sind in Planung? Momentan arbeiten wir daran, die von uns auf der Light + Building 2014 vorgestellten Neuheiten fertig zu entwickeln. Was die Zukunft anbelangt, bin ich voller Ideen. Da sich der Licht- und Leuchtenmarkt im Umbruch befindet, stehen viele neue Wege offen. Mehr als je zuvor muss man bei der LED auf Qualität achten. Lichtqualität - das heißt Lichtfarbe, Binning und Entblendung - ist bei der Entwicklung unserer Leuchten ein ganz wichtiges Thema. Es freut mich sehr, dass wir mit der Weiterentwicklung von Cluster jetzt einige Projekte im öffentlichen Raum realisieren werden. Wenn ich an die Zukunft denke, bin ich gespannt auf viele weitere Entdeckungen, die noch kommen werden. Es ist wirklich toll, mit Licht und Leuchten zu arbeiten, denn bei einer Leuchte gibt es immer den Moment des erstmaligen Einschaltens. Das ist fast so, als ob so ein Objekt lebendig wird. Das Interview führte Christina Haberlik. Mich hat natürlich besonders Ihre Schmuckkreation begeistert - wie funktioniert sie? Das Schmuckstück „MyOLED“ ist noch ein Prototyp in der Entwicklung. Ziel war, die OLED in einem neuen Kontext zu zeigen und Leuten 35 ARCHITEKTUR DAS PALAIS AN DER OPER Metamorphosen eines Prachtbaus Eines der imposantesten Gebäude der Stadt hat über mehr als zweieinhalb Jahrhunderte vier Metamorphosen durchgemacht: 1747 von Ignaz Gunetzrhainer erbaut als Törring-Palais, wurde es ab 1838 vom ,Stararchitekten‘ Ludwigs des Ersten, Leo von Klenze, zur Residenzpost umgebaut. Um es repräsentativ zu gestalten, entwarf Klenze die Schauseite zum Max-Joseph-Platz hin als Arkadengang - mit großer Ähnlichkeit zum Ospedale degli Innocenti aus dem 15. Jahrhundert in Florenz. Die Oberpostdirektion ließ das Gebäude nach der Zerstörung im Krieg wieder aufbauen. Hier befand sich bis 2004 das Hauptpostamt. Heute trägt das Gebäude den stolzen Namen ,Palais an der Oper‘ und ist - bis auf die historischen Fassaden ein kompletter Neubau. Eine allererste Adresse: In der Maximilianstraße, unmittelbar an der Oper gelegen, zog hinter der ,Originalkulisse‘ ein völlig neues Leben ein - zu Top-Lagen-Preisen. Als teuerste Immobilie galt bis vor Kurzem ,The Seven‘ in der Müllerstraße - das Palais hat ihm nun den Rang abgelaufen. 36 Fotos: Accumulata, LBBW Immobilien ARCHITEKTUR BUCHTIPP INSPIRIEREN – PLANEN – EINRICHTEN Das designfunktion Buch Das frisch erschienene Buch „Inspirieren – Planen – Einrichten“ wurde von designfunktion für Freunde des Hauses und für alle, die es werden können, entwickelt und herausgegeben. Auf mehr als 160 fein gestalteten Seiten finden die Leser eine Fülle an Inspirationen und Informationen rund ums Einrichten. Dabei zeigen aussagekräftige Fotos viele gelungene Beispiele von Räumen, in denen es sich gut leben und arbeiten lässt. Die Post veräußerte das Gebäude und nach Plänen des Büros Hilmer&Sattler entstand das Neubau-Geviert mit Innenhof zwischen Hofgraben und Maximilianstraße, das Büros und Wohnungen der Luxusklasse beherbergt. Auf einem Areal von 4.590 m2 schufen die Architekten 22.700 m2 vermietbare Fläche. Auf der Westseite, wo man früher zur Schalterhalle der Hauptpost gelangte, befindet sich heute der Eingang zu Louis Vuitton, die ihren Hauptsitz hierher verlagert und neben Shops auch Museumsräume für zeitgenössische Kunst geschaffen haben. Die Verkaufsräume gestaltete der für Top-Interior-Design bekannte Peter Marino: Die Fenster wurden mit Metallflechtwerk verfremdet, die Säulen sind mit Leder, die Wände mit gegerbter Aalhaut verkleidet. An der Frontseite, zur Oper hin gelegen, befindet sich hinter der antikisierenden Fassade mit ihrem karmesinroten Anstrich das ,Kuffler‘, ein Restaurant, das kalifornische Küche anbietet. In das Buch eingebunden sind sechs Produkt-Booklets, wobei jedes einzelne mit erstklassigen Produktbeispielen für die Bereiche Essen, Sitzen am Arbeitsplatz, Licht, Stauraum, Bestuhlung und Sessel gefüllt ist. Dabei handelt es sich um Produkte, die entweder bereits Klassiker sind, oder das Zeug dazu haben, ein Klassiker zu werden. Zusätzlich gelingt es den Herausgebern mit dem Buch, Raumwissen auf spielerische Weise zu vermitteln. Die Leser verstehen, worauf es ankommt, wenn die „zweite Natur des Menschen“ – die Architektur und die Dingwelt – eine ähnliche Qualität bekommen soll wie seine erste Natur. Ein Buch, das sowohl zum Schmökern auf dem Sofa als auch zur schnellen Informationsbeschaffung einlädt und dabei hält, was es verspricht. Wer sich davon überzeugen möchte, kann das Buch „Inspirieren – Planen – Einrichten“ bei designfunktion abholen oder ganz einfach per E-Mail anfordern. (ISBN 978-3-00-045366-3) www.designfunktion.de 37 STADTENTWICKLUNG DICHT SÄEN Fotos: Lina Böhm Das Motto der Architekturwoche A6 Nachverdichtung ist das Schlagwort der Stunde, wenn es um die Bewältigung der Probleme Münchens geht, den Zuzug von bis zu 25.000 Einwohnern pro Jahr zu realisieren. München hat nicht die Möglichkeit anderer Städte, sich ins Umland auszudehnen, die Stadtgrenze ist nicht in den Bereich umliegender Landkreise erweiterbar. Hinzu kommt, dass München bereits die am dichtesten besiedelte und die am schnellsten wachsende Stadt Deutschlands ist. Was tun? Wachstum ist ja per se etwas Positives, Wachstum zu vermeiden, würde Stillstand bedeuten. So war „Dicht säen“ auch das Motto der A6, der 6. Architekturwoche, die der BDA alle zwei Jahre veranstaltet. In diesem Jahr war die Veranstaltung sogar auf ganz Bayern ausgeweitet. Allein in München fanden über 40 Veranstaltungen statt. Zentraler Treffpunkt war das Rote Dach. Ein Publikumsmagnet an einer Stelle in der Stadt, die sonst kaum wahrgenommen wird: Auf einem Grünstreifen in der Herzog-WilhelmStraße, konnten dank des guten Wetters eine Vielzahl der Termine nach draußen in diese 38 hölzerne Säulenhalle verlagert werden. Unter der Leitung des Lehrstuhls von Florian Nagler wurde das 80 m lange und 4 m hohe, temporäre Holzdach mit einem Tisch von 16 m Länge zum Mittelpunkt der A6. Ein Sinnbild, wenn man so will, für die soziale Dichte in der Innenstadt, die ebenfalls dringend erhalten werden muss. Welche Instrumentarien man dafür einsetzen kann, will die Architektenschaft künftig enger in Zusammenhang mit den politisch Verantwortlichen eruieren. Klar hervorgehoben wurde immer wieder, dass die Stadtentwicklung nicht allein dem Markt überlassen werden kann. Es geht natürlich nicht um Dichte um jeden Preis, sondern um qualifizierte Nachverdichtung, meint Prof. Dietrich Fink, der sich bereits seit Jahren mit dieser Problematik beschäftigt: „Es geht um die Qualität von Freiflächen allgemein. Jeder Bürger muss das Recht haben, die städtische Bühne zu beleben. Noch immer dient der Großteil unserer öffentlichen Flächen der Fortbewegung, damit schmälert man natürlich den Erlebnisraum. Es gibt Zurückeroberungen von enormer Bandbrei- te, Neuerfindungen aller Art. Aber all das ist absolut keine Kollision zu einer qualifizierten Nachverdichtung, an der kein Weg vorbeiführen wird.“ Hier ist eine Art Paradigmenwechsel festzustellen, weg von der autogerechten hin zur autofreien Stadt mit mehr Aufenthaltsqualität. Zum Beispiel sollte, je dichter gewohnt wird, darauf geachtet werden, dass die Erdgeschosse vom Wohnen freigehalten werden und sich eher Geschäfte, Gastronomie oder Kleinbüros ansiedeln, die wesentlich zur Bildung intakter Stadtviertel beitragen. Man könnte es vielleicht auf die Formel bringen, je dichter desto multifunktionaler sollte die Nutzung der Häuser sein. Kein Zuckerschlecken für die Investoren allerdings - denn maximaler Profit lässt sich eher mit Monofunktionalität der Häuser erzielen. Karlheinz Beer, Leiter des BDA Bayern: „Da sind wir tatsächlich bei der Politik, die ganz am Anfang der Kette derer steht, die Stadt entwickeln. Und dass man den Investoren in dieser Stadt, die extrem beliebt ist, diese Qualität abringen muss.“ www.bda-bayern.de Urban Design: Beton in Eleganter Form und sanftem Charakter. Fotos: Henry M. Linder Concrete® Urban Design markiert den Schulterschluss von Designern, Architekten und Landschaftsarchitekten und unserem Know-how. Und unserem Mut, auch Gestaltungsideen zu verwirklichen, an die sich kaum einer herantraut. Was machbar ist, setzen wir um. Mit Neugier, Verve und Leidenschaft. Wir gießen die Visionen der Gestalter in Beton – in Glasfaserbeton. Und tragen so dazu bei, auch dem öffentlichen Raum ein unverwechselbares Gesicht zu geben. Concrete® Urban Design geht damit neue Wege. Und wird das auch künftig tun. www.concrete-urban-design.com VERANSTALTUNGSTIPP Blick auf den deutschen Pavillon in Venedig, Winter 2013. Foto: CLA Bungalow Germania. Deutscher Beitrag zur 14. Internationalen Architektur-Ausstellung – la Biennale di Venezia, 2014. Foto: CLA DAS GANZE LAND EIN BUNGALOW Der deutsche Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig Die 14. Architekturbiennale steht unter dem Motto „Absorbing Modernity 1914-2014“, das der diesjährige Leiter dieser größten Architekturschau der Welt, Rem Koolhaas, vorgegeben hat. Die Kuratoren des deutschen Pavillons sind zwei deutsche Architekten, die in der Schweiz leben und arbeiten: Alex Lehnerer (Jg. 1974) und Savvas Ciriacidis (Jg. 1975) lehren beide an der ETH und haben ihr gemeinsames Büro in Zürich. Sie beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Repräsentation und Beanspruchung der Architektur als politisches und gesellschaftliches Medium über die letzten 100 Jahre in Deutschland. Aus 40 Einreichungen wurde ihr Gestaltungskonzept für den deutschen Pavillon von einer hochkarätig besetzten Jury ausgewählt. Zwei Gebäude von historischer Bedeutung werden in Venedig zueinander in Bezug gesetzt: Der deutschen Pavillon einerseits, der damit seine Rolle als Ausstellungsraum verliert und selbst zum Ausstellungsgegenstand wird und der Kanzlerbungalow in Bonn, erbaut 1964 von Sep Ruf. Beide Gebäude repräsentieren Macht und stehen 40 Blick auf den Kanzlerbungalow mit der Plastik von Bernhard Heiliger „Die drei Grazien“, 1989. Foto: Bundesregierung / Lothar Schaack jeweils für eine Epoche deutscher Politik. Sie werden in der Installation vor Ort sozusagen als Montage miteinander in einen Dialog treten. Der jeweilige zeitliche Kontext steht dabei im Vordergrund, der deutsche Pavillon wurde bei seinem letzten Umbau 1938 zum Symbol der NS-Herrschaft stilisiert. Der Kanzlerbungalow steht exemplarisch für die deutsche Nachkriegs- politik des geteilten Deutschlands. Grobklotzig, antikisierend, Macht ausströmend gegen leicht, luftig, modern und ohne jegliches Machtgebaren. Die Architekturbiennale eröffnet am 7. Juni und läuft bis zum 23. November. www.bungalowgermania.de www.arch.ethz.ch DIE MANUFAKTUR FÜR GEÖLTE NATUR-HOLZ-BÖDEN WWW.HAIN.DE SHOWROOM MÜNCHEN JEDE DIELE EIN UNIKAT. Ottostr. 1 (Am Stachus) 80333 München Tel: 089 / 20 18 14 28 MOBILITÄT MARKENSCHAU IM WOLKENBAU Fotos: BMW AG Die BMW Welt inszeniert die Marken der BMW-Group mit Erlebnispotenzial Die Faszination neuer Autos - in der Münchner BMW Welt wird sie umfassend in Szene gesetzt. Sie ist Showroom der Superlative, Erlebniswelt und Neuwagen-Abholzentrum zugleich. Mittendrin: „Die schönste Treppe Bayerns“, wie sie Bernd Konrad, Leiter Vertrieb und Marketing der BMW Welt, gerne bezeichnet. Sie führt von der Abholer-Lounge im zweiten Stockwerk hinunter auf die weitläufige mittlere Ebene. Hier wird für jeden Neuwagenkunden und sein Fahrzeug eine besondere Zeremonie inszeniert. Das neue Auto dreht sich auf einem im Boden eingelassenen Drehteller, wird von Scheinwerfern angestrahlt und schließlich werden Abholer und Fahrzeug mit einem Safety-Car zur Ausfahrt eskortiert. Im Rückspiegel dann noch ein letzter Blick auf den kühnen Bau: Der Doppelkegel ist ein aufschraubender Tornado mit einer hinter ihm nachziehende Wolke, entworfen vom Wiener Architekt Wolf D. Prix und seinem Büro Coop Himmelb(l)au. Während sich im Doppelkegel das Unternehmen selbst präsentiert, stehen im „Wolkenbau“ die Marken der BMW-Group im Mittelpunkt. Eine lange Straße zieht sich durch 42 das weitläufige Gebäude, entlang der die aktuellen Modelle vom neuen i3 mit Elektroantrieb, der Motorsportversion BMW „M" bis zu Mini und Rolls-Royce unverschlossen und zum Probesitzen bereitstehen. „Das war von Anfang an das Erfolgsgeheimnis der BMW Welt“, meint Marketingleiter Konrad, der vor Kurzem den 15 Millionsten Besucher begrüßt hat. Um jede Marke optisch voneinander abzuheben, entwickelte das BMW Marketing dafür jeweils eigene Welten. Rolls-Royce als Highend-Luxusmarke zeigt sich vornehm zurückhaltend im zeitlosen, MOBILITÄT modernen Ambiente mit Wurzelholz-Paneelen, schwarzem Glas und Limestone-Boden. Mini als junge, flippige Marke inszeniert sich im schwarzen Showroom mit knallbunten DesignElementen, Egg-Chairs und Gästebetreuern in Chinos und T-Shirts. Die neuen BMWs stehen auf weißem, die Motorsportversionen auf Rennstrecken-grauem Boden, LED-erleuchtete Paneele über den Fahrzeugen vermitteln das Gefühl von Fahrt und Dynamik. Das Elektroauto i3 wird zusätzlich durch den electric-blue Streifen und Holzboden als Synonym für Nachhaltigkeit in Szene gesetzt. Doch nicht nur Autos gibt es hier zu sehen - an 362 Tagen im Jahr ist etwas los: Highlights tagsüber sind Fahrten mit einer historischen BMW Isetta, dem neuen Elektro-BMW auf der Besucherstraße oder Stunt-Motorrad- Vorführungen über die Treppen und Stege der BMW Welt. Dazu gibt es Jazz-Konzerte, Partynächte, Staatsempfänge oder Filmpremieren: „In der BMW Welt schlägt das Herz der Marken und der Puls der Stadt“, so Konrad. Auch kulinarisch hat die BMW Welt einiges zu bieten vom Sterne-Lokal „Esszimmer“ bis zur rustikalen Bikers-Bar mit Kuhfell-Teppichen, direkt neben den neuesten BMW-Motorrädern. Probesitzen selbstverständlich inklusive. www.bmw-welt.com 43 BAUKULTUR GOURMETTEMPEL UND BAUDENKMAL Das „Tantris“ - außen kantig, innen poppig Fotos: Tantris Wie sich der Begriff von Modernität und Ästhetik innerhalb relativ kurzer Zeit ändern kann, dafür ist das Gebäude des Luxusrestaurants „Tantris“ in Nordschwabing ein gutes Beispiel. Was vor 40 Jahren als fortschrittlich und ultramodern galt, ist für heutige Begriffe eher eine Betonburg - die allerdings seit 2012 unter Denkmalschutz steht. Der Architekt Justus Dahinden, der wichtigste Vertreter der Schweizer Nachkriegsarchitektur, schuf diesen zeitweise Drei-Sterne-Gourmettempel (heute nur noch zwei), dessen Küchenchefs so wie das Lokal selbst, Legenden sind: Eckart Witzigmann, Heinz Winkler und heute Hans Haas. Doch nicht von den Wonnen der Haute cuisine soll hier die Rede sein, sondern von der Architektur: Dahinden, Jahrgang 1925, war, als er das Gebäude 1971 entwarf, auch schon kein ganz junger Architekt mehr, zählte aber zu den Betonrebellen und sicher wusste er nicht, dass er hier in der Johann-Fichte-Straße ein Restaurant baute, das noch heute als eines der besten der Welt gilt. Nicht weit entfernt entstand zwei Jahre später, ebenfalls aus seiner Feder, das 44 „Schwabylon“ - ein Dampfer aus Beton - das so legendäre Clubs wie das „Yellow Submarine“ beherbergte. Es existiert bereits nicht mehr - ganz im Gegensatz zum Tantris, dessen Name, wollte man ihn entschlüsseln, wohl am ehesten etwas mit lustbetontem Essen zu tun hat. Dahinden - am 18.05.2014 wurde er 89 Jahre alt ist ein international anerkannter und mit Preisen ausgezeichneter Architekt. Er hatte sich intensiv mit den Architekturbewegungen der 1960erJahre, mit Archigram und den Metabolisten auseinandergesetzt. In dieser Tradition steht sein zeittypisches „Tantris“-Gebäude mit seiner strengen, aus Quader-Elementen und einer steil abfallenden Dachschräge zusammengesetzten Kubatur und wirkt heute wie aus einer anderen Welt. Die fensterlosen Fassaden sind mit einst BAUKULTUR leuchtenden Kupferpaneelen ummantelt, die heute deutlich nachgedunkelt sind. 2004 wurde die Innenausstattung von Stephan Braunfels bis auf wenige Veränderungen ori- ginalgetreu erneuert. Lediglich die Bar wurde erneuert und die offene Küche ist verschwunden. Alles ist fast so, wie es schon immer war - sodass das Landesamt für Denkmalpflege das Gesamtkunstwerk aus Außen und Innen zum Baudenkmal ernennen konnte. Ein 1971 sehr mutiges Bauwerk hat seine Qualität unter Beweis gestellt und selbst in einer Gegend, die damals noch Niemandsland war, seinen Platz behauptet. Bis zum heutigen Tag. EIN PLATZ VIELE LEBENSLAGEN Für Arbeitsnomaden Für Faulenzer Für Leseratten Für Daheimbleiber Hosu von Patricia Urquiola Sie finden uns auch auf: Schwadke Planungs- und Einrichtungs GmbH Pichlmayerstr. 27 83022 Rosenheim Tel.: 08031 29 75-0 Fax: 08031 29 75-75 [email protected] www.schwadke.de ARCHITEKTUR Peter Bialobrzeski, Shanghai, 2001, C-Print, aus der Serie „Neon Tigers“, Museum für Arbeit, Hamburg © Peter Bialobrzeski und Museum für Arbeit, Hamburg Georg Aerni, 1802-2, Shek Kip Mei, 2000, C-Print, aus der Serie „Slopes & Houses“ © Georg Aerni MEGAPOLIS Unsere Zukunft in den Städten 1950 zählte man weltweit 50 Megacities, heute sind es mehr als 400 - unüberschaubare Moloche mit ausgefransten, von Slums bedeckten Rändern. Sie bedecken nur 2 % der Erdoberfläche, aber sie verbrauchen 80 % der Energie. Ihr Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß beträgt 85 %. In der Eres-Stiftung, deren Ausstellungen sich auf der Schnittmenge zwischen Naturwissenschaft und Kunst bewegen, sind bis zum 27. Juni nochArbeiten zum Thema ,Megapolis‘ zu sehen. Künstlerische und architektonische Positionen befassen sich kritisch und konstruktiv nicht nur mit den Problemen, sondern auch mit dem Potenzial, das diese Megacities mit sich bringen. Die ,Torre David‘ in Caracas zum Beispiel: Ein von Wohnungslosen annektiertes Hochhaus, ein ,vertical slum‘ sozusagen, das als lebendiges Labor für neue Lebensformen verstanden werden kann. Oder der Pflanzen-Befreiungs-Wald des Holländers Ton Matton: Hier hängen unsere Zimmerpflanzen am Tropf - in den Infusionsbeuteln befindet sich pures Gift, ein Destillat unseres Umweltmülls. So soll getestet werden, ob die Pflanzen in der Lage sind, sich den Lebensbedingungen der Megacity anzupassen. 46 U-TT (Urban-Think Tank), Torre David: Informal Vertical Community, 2011-2012/2014, Fotografie auf Blue back- und Inkjet-Papier, reproduzierte Zeichnungen, HD Video © Iwan Baan in collaboration with U-TT/ETH Die gezeigten architektonischen Arbeiten sind utopisch und verblüffend: Hochhäuser, in denen Obst und Gemüse wächst oder gar Schweine gezüchtet werden - ,vertical farms‘, die ohne Ener- gieverlust mit kurzen Wegen die Ernährung der Stadtbevölkerung gewährleisten. www.eres-stiftung.de DESIGN Ensemble aus Lounger, Shorty und Tabloo MOBILIAR FÜR JEDEN LEBENSRAUM Beton in filigraner Form Fotos: Henry M. Linder Beton ist nicht unbedingt der Stoff, den man mit Gemütlichkeit in Verbindung bringen würde. Und doch hat der Designer René Holten gerade dieses Material für sein Möbeltrio gewählt – und damit eindrucksvoll bewiesen: Auch eine Liege aus Beton kann bequem sein. Vorausgesetzt die Form des Möbelstücks folgt den Konturen der menschlichen Ergonomie. „Die Liege Lounger und der Sessel Shorty nehmen beide diese Linie auf und sorgen so für ein entspanntes Liege- und Sitzgefühl“, erklärt der Designer. Der Tisch Tabloo rundet dieses Trio ab und überzeugt durch seine Einfachheit. Mit dem Konzept für das Ensemble aus Lounger, Shorty und Tabloo bewegt sich der Designer René Holten im Grenzbereich. Dünn wie Papier erscheint das Trio, klar und präzise in der Linienführung und doch stark und solide. Federleichte Lebendigkeit – in Beton gegossen. „Möbel aus Glasfaserbeton sind feine und gleichsam raue Gesellen. Und zeitlose Objekte, die auch nach Jahren noch begeistern“, ist sich René Holten sicher. Auch der Sessel Kirk spielt in der Betonliga. Dabei mutet er wie eine fliegende Untertasse Sessel Kirk an und auch sein Name weckt Erinnerungen an die legendäre USS Enterprise. Auf den ersten Blick wuchtig wirkend, kommt er dennoch luftig daher. Darin zu sitzen vermittelt ein Gefühl von Privatheit, beschützt von Form und Fülle des Materials. „Design braucht eine klare Form. Es muss funktional, zugleich ansprechend, faszinierend und natürlich ästhetisch sein“, erklärt der Designer. „Was dabei herauskommt, wenn alles zusammenpasst, ist so, wie es sein sollte.“ www.concrete-urban-design.com 47 BAUKULTUR TURBINENWERKSTATT FÜR EVENTS Feiern und Tagen in einem über 100 Jahre alten Industriedenkmal Hier wurden früher tonnenschwere Lasten bewegt: Erbaut 1899 von den Isar-Amper-Werken, war die Kraftwerkshalle in Dornach bis in die 1970er-Jahre hinein eine Werkstatt für riesige Turbinen. Doch der Betrieb war unrentabel geworden und wurde schließlich 1972 eingestellt. Ein Jahr später ging die Halle in Privatbesitz über, der drohende Abriss konnte durch den Denkmalschutz verhindert werden. Der imposante Bau mit seiner rot-gelben Backsteinfassade hat auch im Inneren noch viel Industrie-Historie zu bieten. „90 % sind noch ursprünglich und machen die Atmosphäre im einstigen Fabrikbau so einzigartig“, sagt Eventmanager Stefan Ermert, der das Gebäude 2006 übernommen hat und vom Charme des im Grünen gelegenen Industriedenkmals als Eventlocation überzeugt ist. Herzstück ist die 360 m2 große Kraftwerkshalle mit Galerie, geeignet für 300 bis 500 Personen – je nach Veranstaltungskonzept vom Gala-Abend bis zu Firmen-Events. Ein noch bestehender, hallenüberspannender Lastwerkkran, der bis zu sechs Tonnen schwere Lasten befördern kann, zeugt noch von der Arbeit an den gewaltigen Turbinen und Umspannanlagen in der massiven 48 Fotos: Ideen und Party GmbH BAUKULTUR Kraftwerkshalle – und kommt tatsächlich noch heute zum Einsatz: zum Beispiel für artistische Einlagen bei Veranstaltungen. Um zusätzlich Veranstaltungstechnik unterbringen zu können, wurden in den freiliegenden, historischen Dachstuhl weitere Deckentraversen mit sechs Motorzügen eingebaut. Neben der imposanten Kraftwerkshalle gibt es eine weitere, etwas kleinere Werkshalle mit 260 m2, die wie die große Halle weiße Wände, historische Sprossenfenster und seit Kurzem auch eine Fußbodenheizung bietet. Daran angeschlossen ist eine überdachte Terrasse mit Holzfußboden. „Die Räumlichkeiten sind sehr vielseitig und eignen sich zum Feiern, Tagen oder Inszenieren, für Firmen-Kick-Offs, Get-Together, Fotoproduktionen oder eine romantische Hochzeit“, sagt Stefan Ermert. Jüngste Veranstaltung war beispielsweise eine Berufsmesse für Forschung und Physik, für die der Industriecharakter perfekt passte, so Ermert. www.avalon-kraftwerk.de SiCHerHeitSteCHnik, die SiCH dezent und intelliGent dem BaukörPer anPaSSt. 3 1. Überkletterschutz 2. Perimetersicherung mit Induktionsschleifen /Lichtschranken /Lasertechnik 3. Videoüberwachung mit Videosensorik /Außenbeleuchtung 4. Einbruchhemmende Türen und Fenster 5. Einbruchmeldeanlage 1 4 5 2 2 Security Consulting O.P.F. GmbH Objekt-, Personen-, Fahrzeugsicherheit O P F GmbH ® Beratung, Konzeption, Projektmanagement mit innovativster Sicherheitstechnik | www.seccon-opf.de | [email protected] 49 Samir Ayoub Seine Vision „Erfolg lässt sich einrichten“ verfolgt Samir Ayoub streng genommen schon seit seiner Ausbildung. Denn seine Affinität zu Design und Möbeln, insbesondere fürs Büro, begann mit einem Trainee-Programm bei Vitra. 1973 geboren, kam der gebürtige Wuppertaler über Zwischenstationen bei Objektform Planen & Einrichten und Bene Deutschland (ehemals Objektform/Till-Gruppe) zu designfunktion nach München, wo er seit 2009 Geschäftsführender Gesellschafter ist. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind operative Geschäftsführung für Vertrieb, Marketing, Finanzwesen und Logistik sowie Büroberatung in Objekten. Als Unternehmer will er designfunktion zur stärksten „Marke“ im gehobenen Einrichtungssegment in Deutschland machen. EIN EAMES FÜRS HAUS Mit dem Dining Chair kehrt Vitra zum Ursprung zurück CUBE: Herr Cohn, wie passt ein Bürostuhl ins Esszimmer? Hanns-Peter Cohn: Gute Frage! Die erste Bezeichnung für die EamesAlu-Group war Indoor/Outdoor und der erste Eames Alu Chair war ursprünglich für die private Nutzung, also den Bereich Home vorgesehen. Charles Eames und seine Freunde Eero Saarinen und Alexander Girard wollten endlich mal einen eleganten Outdoor-Stuhl entwerfen. So kam man auf das interessante Material Druckguss-Aluminium, überzogen mit einer Vinyl-Haut. Außerdem sitzt man bei diesem Stuhl ausschließlich auf Stoff, da ist nichts Metallisches drin. Der Komfort entsteht durch die Spannung des Stoffes … … und ist demnach auch bequem und wahrscheinlich auch für lange Dinnerabende geeignet … Hanns-Peter Cohn: Ja, genau. Die Wanderung der Eames Chairs ins Office kam erst später, hier fanden die EA 105-108 ihren Einsatzort. Auch der Lounge Chair, ursprünglich Club-Sessel, fand seinen Weg ins Büro, in den Empfang beispielsweise. Und mit den EA 101-104 geht es jetzt wieder zurück ins Esszimmer? Hanns-Peter Cohn: Das hängt auch damit zusammen, dass wir uns seit 2005 sehr intensiv mit Home auseinandersetzen, wobei die Mehrzahl unserer Handelskollegen schon immer transversal, das heißt sowohl für den privaten Haushalt, wie auch für das Büro gearbeitet haben. Samir Ayoub: Ein Beispiel hierfür ist designfunktion. Wenn man sich 50 mit erstklassigen Produkten umgibt in der Arbeitswelt und dabei höchste Anforderungen an Gestaltung, Material und Verarbeitungsqualität legt, dann sind das oft auch Produkte, die so schön sind, dass man sie auch gerne im privaten Umfeld hat. Das hat bei designfunktion über die Jahre dafür gesorgt, dass immer mehr private Kunden bedient werden. Das meinen wir mit Transversalität: Letztlich quer über die Bereiche hinweg: Büro, Objekt und Wohnen. Gab es vom Dining Chair einen Prototyp? Hanns-Peter Cohn: Es gab den Stuhl wirklich, 1958 wurde er so hergestellt. Erst nachher hat sich mit einer gewissen Eigendynamik der EA 105-108 entwickelt, der eine stärkere Neigung der Rückenlehne nach hinten hat. Aber wenn Sie am Esstisch sitzen, wollen Sie das eher in einer vorgeneigteren Haltung - anders als in einer Konferenz beispielsweise. Deswegen haben wir uns dieses frühen Entwurfs von Eames erinnert, um dieses Einsatzgebiet Dining/Essen auch mit einem entsprechenden Produkt zu erschließen. Wie kamen Sie an den Entwurf, gab es denn eine originale Konstruktionsskizze? Hanns-Peter Cohn: Charles Eames starb 1978, seine Frau Ray Eames 1988. Nach dem Tod von Ray Eames kaufte das Vitra Design Museum den Nachlass der Eames komplett auf. Aus diesem wunderbaren Fundus schöpfen wir und können so auch Dinge neu machen, allerdings in 100-prozentiger Absprache mit dem Eames Office in den USA. © designfunktion Hanns-Peter Cohn Seit 2005 leitet der gebürtige Leipziger, Jahrgang 1948, die Geschäfte der Vitra AG mit Hauptsitz in Birsfelden. 1984 kam er als Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb zu Vitra, danach leitete er die Leica Camera Group. 2005 kehrte er als CEO zu Vitra zurück. Der frühere Marathonläufer und leidenschaftliche Rennradfahrer schätzt die Devise seines Unternehmens sehr, die Grenzen des technisch Machbaren auszuloten, um trotz minimaler Verwendung von Ressourcen eine lange Lebensdauer des Produkts zu erreichen. Und wenn Probleme auftauchen, wird gehandelt. „Lösungen schaffen neue Energien“, sagte er kürzlich dem Zeit Magazin: „Ich glaube, das Wichtigste, was wir im Leben haben, sind Aufgaben und deren Lösungen.“ © Vitra AG INTERVIEW © Marc Eggimann,Vitra © Florian Böhm,Vitra INTERVIEW Schmäler und mit einer aufrechteren Lehne: Der Büroklassiker passt nun auch ins Esszimmer - wird aber sicherlich auch bei Meetings und Konferenzen seine Dienste leisten Zeitlos und funktionell: Der Eames Alu Chair 101 Welche Kunden wollen Sie mit dem Dining Chair ansprechen? Samir Ayoub: Natürlich sehr gerne auch Privatkunden – wenn wir vom Dining Chair sprechen, gehen wir davon aus, dass er eben auch im privaten Umfeld zum Einsatz kommt. Ich bin mir aber sicher, dass er genauso im Büro wieder seinen Platz findet – eben wegen der etwas vorgeneigten, aktiveren Sitzhaltung, die man sich heute auch in Besprechungen wünscht. Er ist außerdem schmaler geworden. Ein Traum ist die Auswahl der 28 neuen Farben, die Hella Jongerius kreiert hat. Es gibt einen großen Kanon an Farben von Gelb, über Rot-Orange, Grün– und Blautöne, aber natürlich auch sehr zurückhaltende und zeitlose Farben wie Grau, Beige, Braun und Anthrazittöne. Insgesamt ist sehr viel mehr Leben da und sehr viele dieser Stoffe sind bicolor-Stoffe, bei denen zwei verschiedenartige Fäden miteinander verwoben wurden to-cradle Gesetzmäßigkeit entsprechen. Hier gibt es zwei Kreisläufe und zwar entweder zurück in den biologischen oder zurück in den industriellen Kreislauf, sodass die Materialien wiederverwendet werden können. Beim Alu Chair verwenden wir zum Beispiel 98 % recyceltes Aluminium. Neonpink oder -orange wie es gerade so in ist, ist aber nicht dabei. Hanns-Peter Cohn: Da müssen wir sehr vorsichtig sein bei einem Produkt, das über Generationen weitergeben wird und auf das es eine Garantie von 30 Jahren gibt. Wichtig ist, dass die Farben miteinander harmonieren. Hella Jongerius hat hier sehr gute Arbeit geleistet. Man kann die 28 unterschiedlichen Farben sehr gut miteinander kombinieren. Stichwort 30 Jahre haltbar. Alle reden von Nachhaltigkeit. Wie sieht es da bei den neuen Alu Chairs aus? Hanns-Peter Cohn: Wir beschäftigen uns intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit seit 1985. Seit dieser Zeit sind wir bemüht, alle Herstellungsprozesse und auch die Verwendung der Materialien den aktuellen Erkenntnissen anzupassen. Das Design kommt aus den 1950er-Jahren. Ist das heute noch gefragt oder so zeitlos, dass es immer gefällt? Hanns-Peter Cohn: Für immer kann man nicht sagen, aber die Nachfrage zeigt klar, dass diese Klassiker der Moderne zeitlos sind. Es gibt Produkte, die tragen das Signet ihrer Zeit und sind trotzdem gefragt. Eames Produkte sind nachweislich zeitlos. Die Zuordnung ist für den Nichtwissenden relativ schwierig. Wir erleben es immer wieder und Samir Ayoub kann es bestätigen, dass Leute sagen: Nein, der EA ist mir zu modern. Ist die Bedeutung von gutem Design bei Privatpersonen in letzter Zeit gestiegen? Samir Ayoub: An sich suchen die Menschen Qualität, sowohl bei Form, Material, Haptik und Farbe. Eine ebensogroße Rolle spielt aber auch die Material- und Verarbeitungsqualität. Und wenn alle diese Dinge zusammenkommen, dann entstehen erstklassige Produkte. Das Interview führte Barbara Brubacher. Ein konkretes Beispiel? Hanns-Peter Cohn: Vermeidung von Materialien, die nicht der cradle51 INNENAUSSTATTUNG FRONTEN AUS RÄUCHEREICHE Die Inspiration für ihre neue Küche holten sich die Bauherren im Museum Fast wie im Freien können sich die Bauherren beim Zubereiten der Speisen in ihrer Küche „Räuchereiche R“ fühlen: Über der langen Arbeitszeile ist die Außenwand komplett verglast, der Blick kann über die Dächer der Stadt schweifen. Die Arbeitsfläche aus Naturstein läuft direkt bis ans Fenster, durch die geschickte Planung erübrigen sich Fenstersims und Spritzschutz. Die Küche mit Außenblick wurde von Wiedemann Werkstätten geplant, angefertigt und eingebaut. Dunkle Türen im Neuen Museum von David Chipperfield in Berlin hatten die Kunden zu den außergewöhnlichen Fronten aus dunkler Räuchereiche inspiriert. Als Kontrast dazu wünschten sich die Bauherren für das Innenleben der Küche gräuliche Eiche, keinesfalls einen gelben Farbton. Für die Fronten wurden unterschiedlich stark geräucherte Furniere ausgewählt, die mit Stößen so gesetzt wurden, dass eine interessante, fast zufällig wirkende Optik erzielt wurde. Eine leichte Bürstung sorgt zusätzlich für eine angenehme Haptik. Die Küche ist klar gegliedert in zwei Hochschränke, eine lange Küchenzeile und einen Küchenblock. Eine Hochschrank52 Fotos: Manos Meisen INNENAUSSTATTUNG wand dient als Gerätewand. In ihr sind Backofen, Dampfbackofen, der Kompaktbackofen mit Mikrowelle und die Wärmeschublade eingebaut. Um den Ofenblock herum dient eine umlaufende Fuge zum Öffnen der angrenzenden Fronten. Der Kühlschrank ist wie die Vorratsauszüge voll integriert. Die zweite Hochschrankwand ist ein reiner Geschirrschrank. Glas und Porzellan haben hier ihren Platz sowie das Besteck in innenliegenden Schubladen. Der freistehende Küchenblock ist geprägt durch einen massiven Natursteinwinkel. An der frei auskragenden Seite gibt es zwei Sitzmöglichkeiten. Im Stein integriert sind ein Ausgussbecken und ein flächenbündiges Kochfeld sowie Arbeitssteckdosen, Lichtschalter und die Steuerung des Dunstabzugs. Im Blockunterbau befinden sich Auszüge für Töpfe und Pfannen, Kochbesteck und Gewürze. Die Küche ist insgesamt sehr schlicht und verzichtet auf vordergründige Prestige-Ausstattung, sie besticht durch die handwerkliche Perfektion im Detail: Fronten und Seitenteile, die auf Gehrung gefertigt sind, Griff-Ausklinkungen an den Fronten, auf Maß gefertigte Schubladeneinsätze. Eine ganz schlichte Gerätenische ist aus weißem Corian gearbeitet. Ein besonderes Unikat ist der Dunstabzug aus unbehandeltem Stahl. Ganz leicht rostig ist er ein „Kunst“-Objekt mit Funktionen: In ihm sind Lüftung und Licht integriert sowie die höhenverstellbaren Wärmelampen, die man aus der Gastronomie kennt, um angerichtete Speisen warmzuhalten, bevor sie serviert werden. Besonders sind auch die aus massivem Holz ausgefrästen Besteckschubladen. www.wiedemann-werkstaetten.de 53 INNENEINRICHTUNG GROSSE AUSWAHL Fotos: USM Büromöbelhersteller präsentiert neues Tischoberflächenkonzept Von reinen Büromöbeln bis hin zur Möblierung von Privaträumen: Das Angebot der Firma USM ist breit gefächert und umfasst neben klassischen Office-Lösungen auch Möbel für den privaten Raum. Dass dabei ganz andere Erwartungen hinsichtlich Farbgebung, Haptik und Funktionalitäten erfüllt werden müssen, liegt auf der Hand. Um diese unterschiedlichen Ansprüche zu erfüllen, bietet USM insgesamt 55 Tischoberflächen für die Tischsysteme USM Haller und USM Kitos, die mit ihren verschiedenen Eigenschaften sowohl den Wünschen der Besitzer daheim als auch den Vorstellungen der Nutzer im Büro entsprechen. Dabei lassen sich dank der großen Material- und Farbauswahl individuelle Einrichtungsideen verfolgen. So passen die neuen, schlichten Laminatoberflächen sowie die MDF Oberflächen, die in den 14 RAL-Farben pulverbeschichtet angeboten werden, nicht nur ins Büro, sondern auch in puristische Wohnwelten, wobei sie sich besonders harmonisch mit Rohbelassenem, Handwerklichem und klassischen Sideboards kombinieren lassen. Wer’s lieber gemütlicher hat, wählt die 54 neuen USM Tische mit Holzoberfläche – entweder mit furnierter Eiche oder Buche, lackiert oder geölt, in hellen oder dunklen Naturtönen. Für die Entwicklung der neuen Tischoberflächen und deren Impressionen in persönliche Wohnwelten hat USM das Schweizer Designstudio atelier oï an Bord geholt. Ein Schachzug, mit dem sich USM als Design-Marke in ungewohnt spielerischer Art und Weise positioniert und den Vorhang für die Neuentdeckung eines Klassikers öffnet. www.usm.com INNENEINRICHTUNG ITALIENISCHE VIELFALT Fotos: Rimadesio Der Rimadesio-Showroom zeigt Neuheiten von der Mailänder Möbelmesse Rimadesio-Möbel und Raumlösungen sind extrem wandelbar und können auf jede Wohn- und Arbeitssituation angepasst werden. Interessante Neuheiten und Produkterweiterungen des Designers Giuseppe Bavuso, welche Rimadesio zur Mailänder Möbelmesse 2014 präsentierte, sind auch im Münchner Showroom in der Wolfratshauser Straße 60 zu sehen. „Cover“ ist ein wandelbares System mit Glasdrehtüren für die individuelle Gestaltung von Schrankwänden, begehbaren Kleiderschränken und Garderoben. Die Innenausstattung umfasst Unterschränke, Regale, ausziehbare Körbe und Schubladen und wurde um eine Vielzahl von Accessoires für verschiedene Zwecke erweitert. Neu sind beispielsweise Schubladen mit einem Innenleben aus recyceltem Leder. Die Türen sind in verschiedensten Ausführungen erhältlich, von matt über glänzend, lackiert transparent, reflektierend, satiniert und mit Spiegeln. Auch die freistehenden „Self “ und „Self up“-Möbel mit Standfüßen aus Aluminium sind sehr vielseitig einsetzbar. Die Schränke und Regale für den Wohn- und Schlafbereich, vom Sideboard bis zum Nachttisch, zeichnen sich durch formale Leichtigkeit aus und sind in 62 Farben verfügbar. Neu sind lackierte, offene Module, erhältlich in einer Vielzahl von Größen und Konfigurationen. Das System „Wind“ ist der Archetyp des Bücherregals in einer neuen Interpretation von Rimadesio, entweder als Wandregal oder freistehend. Das modulare System kombiniert ästhetische Leichtigkeit und technologische Innovation. Durch Druckguss-Aluminium-Pfosten garantiert es maximale Stabilität. www.rimadesio.info 55 INNENEINRICHTUNG Analog, Fritz Hansen NACHHALTIG REDUZIERT Die Trends der Mailänder Möbelmesse Zum 53. Mal fand im April die Internationale Möbelmesse in Mailand statt - über 300.000 Besucher reisten in die italienische Metropole des Designs, um sich von internationalen Möbelneuheiten begeistern zu lassen. Besonders angesagt in diesem Jahr: Textiles, hochwertiges Handwerk und - wie schon im vergangenen Jahr - der Aspekt der Nachhaltigkeit. Auch reduzierte, minimalistische Formen liegen klar im Trend. Zukünftige Trends präsentierte der Salone Satellite. Junge Designer nutzten das Forum als Bühne für ihre Ideen zu "Design, Innovation and Craftsmanship". Auch hier überwiegen reduzierte Formen und nachhaltiges Design: Leuchten, die so leicht wirken, als seien sie aus Papier, stapelbare, platzsparende Sitzmöbel, die sich individuell neu arrangieren lassen oder minimalistische Regalsysteme. Helle Eiche ist bei den Hölzern besonders gefragt. Sie ist robust und zeitlos und lässt sich problemlos mit weiteren hochwertigen Materialien kombinieren. Bei den Möbeln kommt verstärkt Ungewohntes zum Zuge: Natursteine, Stahl, Kupfer und sogar Beton, kombiniert mit veredelten Oberflächen wie gebürstetem Holz oder satiniertem Glas. Warme Akzente setzen Textilien in den unterschiedlichsten Formen und Farben - bei Teppichen und Polstermöbeln liegen Qualitäten wie Wärme, Weichheit und taktile Eigenschaften weit vorn. Überhaupt wird das Material als solches immer wichtiger. Wurde in der Vergangenheit der passende Stoff für ein Design gesucht, so gestalten Designer heute Mö- Ein weiteres Highlight in diesem Jahr: Die Ausstellung "Where Architects live". Acht international renommierte Architekten - darunter Mario Bellini, Massimiliano und Doriana Fuksas, David Chipperfield und Daniel Libeskind - gaben unverstellte Einblicke in ihre Privathäuser. So setzt Libeskind - ganz in Entsprechung der Mailänder Trends - in seinem New Yorker Apartment auf Bauhaus Stil. Und auch im Berliner Betonhaus von David Chipperfield findet sich vorwiegend Schlichtes und Reduziertes. 56 Undercover Sofa, Zanotta bel ausgehend von den jeweiligen Materialien. Bei den Farben sind vor allem Kupfer, Lilatöne, Petrol und gedecktere Farben im Kommen. Küchen sind und bleiben ein Ort der Geselligkeit, ein Treffpunkt von Familie und Freunden. Wichtige Kriterien hier: Funktionalität, Individualität, maximale Haltbarkeit und Nachhaltigkeit. Besonders beliebt sind exklusive und individuell gefertigte Massivholzküchen. INNENEINRICHTUNG ELEGANT ANPASSUNGSFÄHIG Messeneuheit mit hohem Wiedererkennungswert Auf der Salone Internazionale del Mobile 2014 in Mailand hat Arper die Sesselkollektion Colina (Design: Alberto Lievore, Jeannette Altherr und Manel Molina) vorgestellt. Ursprünglich als Ergänzung zum modularen Sofasystem Loop gedacht, wirken die weichen, skulpturalen Sessel jedoch auch ohne Begleitung im Raum. Sie bieten als Gruppe oder Einzelstück dank ihrer anpassungsfähigen, organischen Form eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten - in Büros, öffentlichen Räumen und im privaten Wohnbereich. Colina gibt es in drei Größen: Small, Medium und Large mit Leder- oder Stoffbezug. Alle Versionen verfügen über ein bezogenes, stabiles Gestell. In der Größe Medium ist der Sessel außerdem als Freischwinger, wahlweise mit Kufengestell oder vierbeinigem Holzgestell, erhältlich. www.arper.com 57 INNENEINRICHTUNG New Order Wandelbar Dank seiner flexiblen Struktur lässt sich das Regalsystem New Order (Design: Stefan Diez für Hay) als Raumteiler, Regal oder Sideboard, bestückt mit Seitenwänden und Frontklappen gar als komplette Schrankwand einsetzen. Im privaten Wohnbereich wie im Büro. Eine Besonderheit sind die Beschläge und Scharniere: Gefertigt aus transparentem Kunststoff erscheinen sie beinahe unsichtbar. www.hay.dk Vega Schafft Ordnung Vega (Design: Anders Folke Andersen für Foxy Potato) besteht aus unbehandelter Eiche und wird zu 100 % in Dänemark hergestellt. Ursprünglich entworfen als Zeitschriftenhalter, bietet der Ordnungshelfer auch Büchern, Tellern oder Notebooks einen praktischen Aufbewahrungsort und sorgt mit klaren Linien für geordnete Strukturen im Raum. www.foxy-potato.dk Shelter Spiel mit Details Die weiße Innenseite des Lampenschirms der Leuchte Shelter (Design HolmbäckNordentoft für Normann Copenhagen) reflektiert das Licht, die breite, gebogene Form sorgt für eine angenehme, blendfreie Beleuchtung. Das Design spielt mit Proportionen und Details. Erhältlich als Tischleuchte oder als Bodenleuchte, in klassischem Schwarz und in mineralischem Staubgrau. www.normann-copenhagen.com 58 INNENEINRICHTUNG Moonjelly Licht-Kunstwerk Moonjelly (Design: Anja Eder, Michael Römer für Limpalux) ist Pendelleuchte und Kunstobjekt in einem. Einzelne Papierlamellen bilden einen warm leuchtenden Korpus, der das Licht nach unten ausströmen lässt. Je nach eintretendem Licht und Luftbewegung im Raum verändern sich Farbwirkung und Form. www.limpalux.de T.Table Überraschend Auf den ersten Blick ist der T.Table (Design: Jan Kuck für Zwo9 Objects) Konferenz- und Esstisch mit nüchternen, fast strengen Formen. Eine Berührung des Edelstahlfußes genügt und die leistungsstarken LEDs unter dem Furnier zeichnen mit Licht die Linien einer Tischtennisplatte nach. Das gläserne Netz wird auf seitlich schwenkbare Edelstahlhalter gesteckt. www.zwo9.com Rival Mit Komfort Speziell entwickelt für den Arbeitsplatz zu Hause: Rival (Design: Konstantin Grcics für Artek) ist mit technischen Finessen ausgestattet, das moderne Möbel setzt außerdem beim Design auf Sitzkomfort. Die Stuhlbeine sind aus massivem Birkenholz gedrechselt, verfügen über eine fließende, kunststoffähnliche Optik. Arm- und Rückenlehnen bestehen aus laminierter Birke. www.artek.fi 59 © Busch-Jaeger © Hülsta HAUSTECHNIK Busch-AudioWorld – Einbau-Lautsprecher-Einsatz In Kombination mit der gewünschten Zentralscheibe als Abdeckung lässt sich der Einbau-LautsprecherEinsatz mit 1- bis 5-fach-Rahmen in alle BuschJaeger Schalterserien montieren. Ebenso besteht die Möglichkeit, das BuschiDock zu integrieren. Hülsta Media-Paneel NEO – Die Ladestation ist herausziehbar und kann das eingesteckte Gerät aufladen, während Sie die gespeicherten Daten über das Soundsystem des Media-Paneels abrufen. Wird die Ladestation nicht benötigt, kann sie vollständig im Media-Paneel verschwinden. Ein unauffälliges Empfangsauge ist der einzige Hinweis darauf, dass die Media-Geräte mit Infrarot-Signalübertragung per Fernbedienung gesteuert werden. SMART HOME – DIE NÄCHSTE GENERATION Intelligente Hausautomation trifft HomeEntertainment Stellen Sie sich vor, sie möchten einen Film anschauen und mit nur einem Tastendruck auf der Bedieneinheit wird man in seine eigene kleine Kinowelt versetzt- der Fernseher fährt automatisch aus seinem Möbel und das Licht wird ohne jegliches Zutun herunter gedimmt, mehr noch, es passt sich dem Fernsehbild an. In einem atemberaubenden Klang und ebensolcher Bildqualität vergisst man alles um sich herum. Das ist keine Zukunftsvision, sondern Realität in seiner schönsten Vorstellung. Für Cineasten brechen damit goldene Zeiten an, denn sie werden zukünftig mit bester Technik in den eigenen vier Wänden ihren Traum eines kleinen Kinos wahr machen können. Hinzu kommt, dass die restlichen Familienmitglieder zur gleichen Zeit ihren eigenen Wünschen der Beschallung nachgehen können. Wo immer man sich im Haus aufhält, kann separat bestimmt werden, was in welchem Raum gehört oder gesehen wird – Entspannungsmusik im Bad oder Rockmusik im Kinderzimmer – individueller geht nicht. 60 Text: Kelly Kelch © markilux Teil 2 – Entertainment gut versteckt Markilux 6000 – Ein Soundsystem ganz ohne Lautsprecher. Die concertronic-Soundtechnik der Gelenkarmmarkise lässt sich bequem per Bluetooth ansteuern. Über eine separate Stromzufuhr liefert die außergewöhnliche concertronic-Technik bis zu 80 Watt satte Musikleistung in hoher Klangqualität. Multirooming – selbstbestimmter Soundtrack für jedes Zimmer Beim sogenannten Multirooming wird die gesamte Wohnung über einen Router Raum für Raum mit unterschiedlich gewünschter Musik versorgt und dies sogar gleichzeitig. Der Router bezieht die Daten von verschiedenen Speicher- orten wie einem PC, einem Server oder direkt aus dem Internet und stellt sie im Heimnetzwerk zur Verfügung. Die Multiroom-Audio-Lösungen wie Musikquellen, Musikzonen und deren Lautstärken sind komfortabel von jedem Bediengerät steuerbar, da sie in die zentrale Hausautomation integriert werden. Jedoch ist dies nur mit digi- HAUSTECHNIK talen Systemen möglich. Durch den Einsatz einer Netzwerkfestplatte als Datenträger entfällt das lästige Wechseln von CD’s. Eine ständige Verfügbarkeit der gesamten Musikbibliothek ist gewährleistet. Darüber hinaus ermöglichen viele aktuelle Systeme den Zugang zu über 10.000 Internet-Radiosendern und Zugriff auf verschiedene Musikdienste. Ein wesentlicher Vorteil ist die beliebige Erweiterung der Zonen (= Zimmer) und die Steuerung aller Räume mit nur einer Fernbedienung. Dies ist durch die vollständige Vernetzung der Anlage möglich. Bei einer analogen Versorgung lassen sich in Nebenräumen weder CD’s wechseln, noch die Lautstärke der Boxen unabhängig einstellen. Überdies ist keine beliebige Erweiterung von Zonen möglich. 35 Jahre lang hat die CD den Musikmarkt geprägt, heute wäre sie bereits für jeden zweiten Internetnutzer verzichtbar (BITKOM-Studie). Abgelöst wurden sie durch digital hochauflösende Audioformate wie Download- und Streamingdienste, welche generell das Übertragen und Abspielen von Dateien beschreiben. Sie haben deutlich höhere Klangqualität und kennen kei- ne zeitliche Begrenzung. Endlose Beschallung ohne Wechsel und Wenden des Mediums. Die moderne Streaming-Technologie eröffnet völlig neue Möglichkeiten – von der Bedienung und Audioqualität bis hin zur Vernetzung mehrerer Räume kann sich ausgetobt werden. Mit sogenannten Highend-Audio-Streamern bietet sich ferner die Möglichkeit, Vernetzungen zu anderen Geräten herzustellen, beispielsweise die in einem Smartphone oder Tablet gespeicherten Lieder wiederzugeben sowie sie darüber zu steuern. Das Fernsehen der Zukunft kommt aus dem Netz Wie im Musikbereich ändert sich ebenso rasant das Fernsehverhalten. Statt zwischen Kanälen hin und her zu zappen, wollen Zuschauer individuelle Unterhaltung und selbst bestimmen, welche Inhalte wann geschaut oder gehört werden. Das bedeutet jedoch auch, dass es in zunehmendem Maße komplizierter wird – nie waren die Möglichkeiten des TV-Konsums so vielfältig. Was in den Fernsehzeitschriften steht, spiegelt längst nicht mehr das wahre Angebot wieder. Das Netz hat diesen Markt revolutioniert mit Konse- quenzen für Nutzer und Hersteller. Das Ergebnis sind smarte Fernsehgeräte, mit denen man inzwischen alles machen kann, was Augen und Ohren wünschen. Das richtige Zubehör ermöglicht das Spielen, surfen, Musik hören, chatten, telefonieren, twittern, einkaufen, Urlaubsbilder ansehen, Daten archivieren und vieles mehr – die Möglichkeiten scheinen endlos. Künftig sprechen wir sogar mit einem Fernseher, Befehle werden mittels Stimmwiedergabe ausgeführt. 49% der Smart-TV Käufer nutzen die OnlineDienste ihres Fernsehgerätes bereits oft bzw. sehr oft. Spitzenreiter der genutzten Funktionen sind YouTube-Videos, Mediatheken und Musikdienste. Besonders soziale Dienste wie Facebook und Twitter sowie Videotelefonie gewinnen an Bedeutung. Eine Vielzahl an Elektronikherstellen greift diese Entwicklung auf und bieten in immer kürzeren Produktzyklen immer komplexere Geräte an. Eine jetzige Bestandsaufnahme ist in einigen Monaten schon nicht mehr aktuell. Das hat zur Folge, dass der Endverbraucher den technischen TÜRKOMMUNIKATION STIL SICHER DER AVANTGARDE: BEREITS VOR DER HAUSTÜR In der RESIDIUM Door Unit sind Türklingel, Sprechanlage, Videoaufnahme und der schlüssellose Zutritt stilvoll vereint. Die besonders sichere Hard- und Software der RESIDIUM Door Unit bietet Ihrem Eingang exklusiven Schutz. Stilsicher werden: RESIDIUM - eine Marke der callom kling bing ding SICHER drin www.residium.com 61 © Sonos © Hülsta HAUSTECHNIK Sonos Audiosystem Airplay – Ein System aus Wire less-HiFi-Lautsprechern und Audiokomponenten. Es vereint die digitale Musiksammlung in einer App, die mit einem Gerät eigener Wahl gesteuert werden kann. Abspielen der Lieblingssongs in jedem Raum über ein eigens dafür vorgesehenes Wireless-Netz werk. Hülsta Medien-Lowboard Scopia – In dieses Mobiliar wird ein Soundsystem integriert, das für vollen deten Hörgenuss sorgt. Die Anlage verbindet die Qualität eines Komponentensystems mit der perfekten Abstimmung einer Komplettlösung. Innovationen ohne fachliche Unterstützung kaum noch folgen kann. Für ein besseres Verständnis zur Bedienung der Smart-TV’s wurde deshalb von der Branche die Initiative „Smarter Fernsehen“ ins Leben gerufen, um zu erklären, was ein solches Gerät zum jetzigen Zeitpunkt alles kann. Neu ist zudem die „Smart TV Alliance“, in der die Hersteller gemeinsam offene Standards erarbeiten wollen, um die Benutzerfreundlichkeit in den Fokus zu bringen. Das hat nun erste positive Resonanzen, denn inzwischen wurden die smarten Oberflächen übersichtlicher gestaltet. legt, möchte dies auch sehen. Purismus in seiner höchsten Form - viel Technik, wenig davon sehen. Sämtliche Mediageräte verschwinden hinter stilvoll gestaltetem Mobiliar und sogar Lautsprecher sind, wenn gewünscht, kein externes Zubehör mehr. Mit InWall- und InCelling- Lautsprechern setzten die Amerikaner bereits vor Jahren einen Trend, der inzwischen in Europa angekommen ist. Die kleinen Klangwunder lassen sich unauffällig ins Raumdesign integrieren oder komplett unter Putz verstecken, ganz ohne Einbußen von Qualität und Ästhetik. Im Übrigen ist nicht nur der Funktionsumfang der neuen Gerätegeneration im permanenten Wandel, selbst das äußere Erscheinungsbild bricht scheinbar mit den gängigen Vorstellungen eines Fernsehgerätes. Bildschirme werden nicht nur größer und flacher, sie können sich nunmehr verbiegen, um mehr räumliche Tiefe zu generieren. Das macht es interessant für die architektonische und innenarchitektonische Gestaltung von Räumen, denn zur optimalen Nutzung sind runde Wände kein Problem mehr. Der Kabelwust, der zwangsläufig mit der Vielzahl an Geräten einhergeht, bleibt durch die versteckte Bauweise weitestgehend unerkannt. Selbst für das klassische Beispiel der Couchritze, in der sich über das Jahr so Allerlei sammeln kann, wurde mit funktionalen Mediaablagen der Problematik entgegen gewirkt. In ihnen verbergen sich dezent Ladekabel, Telefone und Fernbedienungen. Gerade in Ruheräumen wie dem Schlafzimmer ist sichtbarer Elektromüll höchst unwillkommen. Eine Möglichkeit wäre, Endgeräte wie beispielsweise ein E-Book oder Laptop mobil am Nachttisch anzudocken. Für Diejenigen, die selbst dort nicht ohne ihr Smartphone können, gibt es eine entsprechende Schublade, die nicht nur als Ladestation dient, sondern ebenfalls vor Strahlung schützen soll. Verstecktes Klangerlebnis als Teil der Architektur Unabhängig in welchem Raum man sich befindet, der Trend geht zu versteckter Beschallung. Nicht jeder, der Wert auf guten Klang in seinen Räumen 62 Blick in die Zukunft Das chinesische Unternehmen Haier, eigentlich führender Hersteller von Haushaltsgeräten, erschließt sich den rasant wachsenden Markt der Smart TV’s und zeigt, wohin sich die Steuerung derselben entwickeln könnte. Er bedient sich dazu unseres Sehsinns. Hierbei steht vor dem Fernseher eine Kinect-ähnliche Kamera, die die Augenbewegungen eines einzelnen Zuschauers erfasst und verfolgt. Indem man nach rechts und links schaut, wird die Lautstärke geregelt, auf und abschauen aktiviert die Programmumschaltung. Der Abstand zur Kamera sollte für eine fehlerfreie Funktionsabfolge nicht weiter als 80 cm betragen. Eine mögliche Alternative ist die Gedankenübertragung. Mit Hilfe eines Kopfhörerbügels und ausreichender Entspannung kommuniziert ein EEG-Sensor mit dem Fernsehgerät per WLAN, um die gewünschte Programmwahl zu treffen. Wer es unauffälliger mag, muss sich noch eine Weile gedulden, es wird bereits an einem EEGMessgerät via Ohrring gearbeitet. Ein Nachteil, der sich bei dieser Methode unweigerlich aufdrängt, ist, dass sich Gemütszustände schlecht steuern lassen. Für nicht Wenige dient das Fernsehen dazu, um von einem anstrengenden Tag zu relaxen und nicht umgekehrt. Aber dieser Tatsache ist die Wissenschaft sicher längst auf der Spur. © Spell HAUSTECHNIK Spell Couchablage Embrace – Die Ablage aus geöltem Walnussholz dient als Aufsteller für die meisten gängigen Tablets und verbirgt dezent die unvermeidlichen Ladekabel. Eine sehr begrüßenswerte Innovation ist hingegen das Aufladen der Geräte ohne Kabel. Möglich wäre dies in Form einer Ladeschale, in der alle Geräte einfach hinein gelegt und via Funk mit Strom versorgt werden. Der Prototyp wurde bereits auf der diesjährigen Elektronikmesse CES in Las Vegas vorgestellt. Zusammenfassend lässt sich ebenso im Entertainment- und Multiroombereich feststellen, dass man in der Problematik der Insellösungen keinen Schritt weiter gekommen ist. Und das, obwohl auf diesem Gebiet der intelligente Vernetzungsgedanke seinen Ursprung nahm. Nach wie vor setzen die Hersteller auf ihre eigenen Systeme, die ein Miteinander verschiedener Produkte selten ermöglichen. Doch was macht man nun mit seinen teuren und lieb gewonnenen Anschaffungen ohne auf die smarten Raffinessen verzichten zu müssen? Eine allumfassende Antwort gibt es bisher nicht. Vielmehr ein Lichtblick und möglicherweise weit mehr, verspricht eine auf jeden einzelnen Nutzer programmierte App mit ganz persönlicher Bedienoberfläche. Sie würde es jedem Anwender ermöglichen, mit nur einem Klick, verschiedene Funktionen auszulösen. Klingt zunächst nicht neu, aber das Besondere wäre hierbei, dass Geräte unterschiedlichster Generationen und Hersteller sich mittels Ethernet-Infrarot-Modul (universelle PC-Infrarotsysteme) bedienen lassen. Umgesetzt wurde diese Anwendung bereits, steht aber dem öffentlichen Markt bislang nicht zur Verfügung. Es ist zumindest ein erster Schritt, denn der Ruf der Verbraucher nach intelligenter Vernetzung hersteller- und altersunabhängiger Mediasysteme manifestiert sich und wird seitens der Unternehmen in nicht all zu ferner Zeit nachgegeben werden müssen. Da sind sich die Entwickler dieser App sicher. 63 INNENAUSSTATTUNG KÜCHEN MIT CHARAKTER Fotos: Wieser Küchen Keine Küche ist wie die andere Komplett in Weiß, eingepasst in einen Raum mit schmalem Oberlichtfenster oder eine Küche wie ein modernes Gemälde mit Variationen aus Nude- und Erdtönen und einem massiven, in den Raum gesetzten Kochblock – das sind Beispiele für Wieser Küchen. Einbauküchen mit persönlichem Charakter, abgestimmt auf den Kunden und die jeweilige Raumsituation, sind das Markenzeichen des Küchenanbieters aus Fürstenfeldbruck. Der in diesem Jahr 30-jähriges Bestehen feiert. „Es gilt herauszufinden, welche Vorlieben der Kunde hat und welche Küche am besten zu ihm und seiner Lebenssituation passt“, so Geschäftsführer Peter Wieser. Kreative Menschen suchen eine Küche, die anders ist und sofort alle Blicke auf sich zieht. Klassiker suchen zeitlose Schönheit und komfortable Ausstattung. Design-Ästheten schätzen ein optimales Zusammenspiel edler Innenarchitektur, exklusiver Materialien und präzisen Handwerks. Und Romantiker lieben gemütliche Landhausküchen im Holzdesign mit Stilelementen wie dekorativen Pilastern oder Kranzleisten. Im Küchenhaus Wieser gibt es auf 800 m2 Küchen zum Anfassen, 20 Küchen sind 64 ständig in der Ausstellung. Kunden können dort Arbeitsplatten, Fronten, Innenausstattung und Geräte hautnah erleben, Schubläden und Türen öffnen, Material, Verarbeitung sowie Qualität der Küchen ausgiebig prüfen und sich inspirieren lassen. In der hauseigenen Kochschule finden regelmäßig Kochkurse statt, bei denen Kochbegeisterte alles über die Geheimnisse der professionellen Gastronomie erfahren sowie modernste Küchengeräte und deren raffinierte Funktionen kennenlernen können. www.wieser-kuechen.de INNENAUSSTATTUNG DEKORATIV UND FUNKTIONELL Fotos: Michael Hahn Clipso-Spanndecken verbessern Optik und Akustik im Raum Dass mit der neuen Spanndecke der Therme in Sinsheim nicht nur die Optik, sondern gleichzeitig auch die Akustik verbessert werden konnte, ist auf den ersten Blick nicht zu sehen: Möglich wurde dies durch eine spezielle, mikroperforierte Spanndecke, die mit einem synthetischen Akustik-Vlies hinterlegt wurde. Zusätzlich sorgen farbwechselnde LEDs in sanft geschwungenen Linien für das richtige Licht in der Badelandschaft. Eingebaut wurde die elegant-geschwungene Decke von einem Partnerunternehmen der Pasinger Firma Spanndecken Lehner. Sie vertreiben die Clipso-Spanndecken und bauen sie auch selbst ein. Rund 1.100 m2 wurden im Ruhebereich der Therme verlegt und mit Leuchten versehen. „Gerade in Feuchträumen, auch mit chlorhaltiger Luft, bewähren sich die in Bayern noch kaum bekannten Tuchspanndecken schon seit vielen Jahren“, erläutert Junior-Geschäftsführer Florian Lehner. Auch für Räume, in denen die Akustik stimmen muss, sind sie ideal und von der Optik her einfach schöner als herkömmliche Trockenbaulösungen. Clipso-Spanndecken können auch als dekorative Wand- und Deckenverkleidung eingesetzt werden, mit eingebauten LEDs oder Aufdrucken von Logos oder Wolkenhimmel für Decken und Landschaften für die Wand. Zudem kaschieren sie Risse oder ungerade Decken und Wände. Mit einer speziellen Rieselschutzfolie unterlegt, sind sie auch die Lösung für bröckelnde Decken. Um das innovative Wand- und Deckensystem weiter bekannt zu machen, sucht Lehner noch nach weiteren Geschäftspartnern. www.spanndecken-lehner.de 65 GARTEN UND LANDSCHAFT SO REIN WIE EIN BERGSEE Fotos: Lion-Jonas Folger Naturpools sind immer mehr im Kommen und verbinden Pool-Feeling mit Natürlichkeit Chemie im Schwimmbad war gestern: In Naturpools sorgt nichts als die Natur für reines Wasser. „Es ist kristallklar wie in einem Bergsee“, schwärmt der Rosenheimer Biopool-Spezialist Johannes Folger. Er entwickelte ein spezielles Filtersystem aus phosphatfreiem DolomitSchotter, das von unten nach oben vom Wasser durchströmt wird und es so reinigt – genau wie in einem Alpensee. Ohne die sonst für Swimming-Pools nötigen Chlorzusätze ist das Wasser in seinen Biopools weich, reizt nicht die Haut und brennt nicht in den Augen. Außerdem heizt es sich im Sommer schneller auf und muss im Winter nicht abgelassen werden. Johannes Folger meint dazu: „Wäre auch schade um das Wasser, denn es ist trotz seiner Klarheit doch voller Leben.“ Mikroorganismen putzen die Wassermoleküle, bis sie blitzblank sind. Im Winter ruhen sie und im Frühling sind sie gleich wieder am Start. So wird Wasser gespart und ein Beitrag für die Umwelt geleistet. Wenn der Gartenfachmann Naturpools anlegt, spielt für ihn auch die Architektur eine große Rolle: „Schickes Design, moderner Schnitt, stylisches Ambiente, direkt einer Architektur-Zeitschrift entsprungen, das 66 ist gefragt bei den Biopools“, erläutert er sein Konzept. Dadurch unterscheiden sie sich auch von Schwimmteichen, die eher rund angelegt und mehr bepflanzt werden. Für das puristische Haus in Faistenau im Salzburger Land entwarf er einen Pool, der mit seinen klaren Linien perfekt zum Gebäude passt. Die Filterpflanzen sind Sumpfschwertlilien, wurzelnackte Flachwasserpflanzen, die ohne Erde eingesetzt werden und inmitten größerer und kleinerer weißer Steine auf den Seiten die flache Uferzone bilden. Das Pooldeck ist aus Hochgebirgs-Lärche, wobei hier auch Kebony im Kommen ist, ein nachhaltig zertifiziertes Holz, das vergleichbare Eigenschaften wie tropische Harthölzer hat. „Bei Naturpools gibt es alle Varianten und Kombinationen“, so Johannes Folger. Auch unbenutzbar gewordene Badeteiche können in wunderbar reine Naturpools verwandelt werden. www.folger-gaerten.de FOTO: GÜ N T ER STA N DL / ORT: W W W.HOFGU T.I N FO DESIGN A N DR E AS R EICH L I N PAT EN T I ERT W W W. F E U E R R I N G .C H AUSFLUGSTIPP DESIGN FÜR FAMILIEN Fotos: DJH Landesverband Bayern e.V. Die Jugendherberge Nürnberg präsentiert sich nach Renovierung runderneuert Jugendherbergen sind heutzutage nicht mehr nur preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten, sondern moderne und architektonisch anspruchsvolle Unterkünfte: Das zeigt die Jugendherberge Nürnberg, die 2013 nach zweijähriger Sanierung und Modernisierung wiedereröffnet wurde. Das Münchner Büro Franchi und Dannenberg Architektur und Design und die Fritsch + Knodt & Klug ArchitektInnen standen erst einmal vor keiner leichten Aufgabe: Die Jugendherberge in der alten Kaiserstallung der Burg zu sanieren, zu modernisieren, innenarchitektonisch zu gestalten und dabei dem Denkmalschutz gerecht zu werden. Was ihnen gelungen ist – denn Alt neben Neu ergänzt sich in dem 1494/95 als „Kornhaus auf der Veste“ erbauten Gebäude über 500 Jahre später auf stimmige Art und Weise. Gestalterische Grundidee war es, die denkmalgeschützte Bausubstanz aus der Wiederaufbauphase von 1953 zu restaurieren und herauszuarbeiten. Außerdem sollte den vorhandenen Oberflächen wie Ziegel, Sandstein, gestrichener Beton, Holz und Putzflächen wieder Ausdruck 68 verliehen werden. Diese Gestaltung befindet sich hauptsächlich in den „historischen“ Geschossen vom Erdgeschoss bis ins vierte Obergeschoss. Eine frische und bunte Farbgestaltung mit Wandgrafiken und einer eigenständigen Innenarchitektur wurde dagegen in den weiter oben liegenden Bereichen umgesetzt: Hier ergänzen eigenständige Materialien selbstbewusst und unaufdringlich den Bestand, darunter Oberflächen aus sandfarbenen Eternitplatten, anthrazitfarbenes Kunstleder bei Polstern und Eichenholz als neue Oberflächen. AUSFLUGSTIPP Die Betten in den Zimmern wurden als Einbaumöbel entwickelt, die mit ihrer rot-weißen Farbgebung ein eigenständiges Element bilden. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Lichtplanung, die die Gebäudestruktur geschickt betont und die Atmosphäre der historischen Burgstallung untermalt. Mit der Renovierung des Baudenkmals Kaiserstallung zeigt das Deutsche Jugendherbergswerk einmal mehr den deutlichen Imagewandel. Etagen-WCs und Etagen-Duschen wurden verbannt, der Schallschutz verbessert. In der neuen Jugendherberge ist nun jedes Zimmer mit Dusche und WC ausgestattet, die gesamte Haus- und Energietechnik wurde erneuert und Barrierefreiheit in fast allen Bereichen geschaffen. Alles unter dem Aspekt, modernes Design und Burg-Charme zu vereinen, aber dennoch die Wurzeln nicht außer Acht zu lassen: So wurde etwa eine mittelalterliche Sandsteintreppe freigelegt und in das neue Treppenhaus integriert. Nur eines hat sich in Nürnberg nicht verändert - der JugendherbergsGedanke: Ein Ort für Gemeinschaft und Kommunikation, Internationalität und Austausch von Kulturen zu sein und Familien, Zeit und Raum für Erholung zu bieten. www.franchi-dannenberg.com www.fritsch-knodt-klug.de 69 KUNST UND KULTUR Links: Selbstbildnis, 1971 Oben: Stabil labil, 2009 ICH SEHE ETWAS, WAS DU NICHT SIEHST Und das ist? Bild-/Textquelle: Buchheim Museum / ©Artur Elmer 1971 wurde Artur Elmer eingeladen, an einer Gruppenausstellung zum Thema Selbstporträt teilzunehmen. Erwartet wurde ein Gemälde, und das bekamen die Veranstalter dann auch. Allerdings nicht auf Leinwand. Vielmehr war es der eigene nackte Leib, den der Künstler in einem Kolorit bemalte, das einem Porträt von Alexej von Jawlensky entstiegen sein könnte. Das Werk ist als Super-8-Film fragmentarisch erhalten geblieben und ist ebenso Teil der aktuellen Ausstellung im Buchheim Museum wie die digitalen Bilder des Künstlers, die gut 40 Jahre später entstanden. Lothar-Günther Buchheim schätzte die energetische Lebensführung Elmers, die der seinen so sehr glich. Beide waren Ringer, Sammler, Autoren, Künstler, Kuratoren, … Das künstlerische Werk Elmers deckt ein überaus breites Spektrum ab. Im malerischen Œuvre ist seine Herkunft von Expressionismus und informeller Kunst spürbar. Seine Druckgrafik und seine Bühnenbilder zeigen dieselben Einflüsse. Immer wieder bestechen seine Zeichnungen und Gemälde jedoch auch durch einen klassischen Realismus. 70 Kente II Mit 67 Jahren sprengte Elmer noch einmal die Grenzen des Üblichen. Er verabschiedete sich von der Malerei in „Essig und Öl“, wie er zu sagen pflegte und ersetzte den Pinsel durch den Computer. Kein anderer hat bislang die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung so kon- sequent für die klassische Gattung der Malerei eingesetzt wie er. Malen mit dem Computer – dazu gehören neben 50 Jahren malerischer Erfahrung auch intime Kenntnisse verschiedener Programme, um seine Kompositionen zustande zu bringen: Word, Paint, Photoshop KUNST UND KULTUR und CorelDraw gehören zu der Klaviatur, die Elmer bedient. Empfindungen, Erzählungen, Illusionen und Konstruktionen. Die Kunst wird nie die Wahrheit ergründen – sie erschafft sie vielmehr! Der amerikanische Konstruktivist Nelson Goodman hat die Grundhaltung präzise formuliert, die Elmers Kunst prägt: „Wir sprechen nicht von vielen möglichen Alternativen zu einer einzigen wirklichen Welt, sondern von einer Vielheit wirklicher Welten.“ Elmer lässt sein eigenes Selbstbildnis von 1971 auf einem digitalen Gemälde in pixeliger Farbvielfalt aufgehen. „Ich sehe etwas, was du nicht siehst, und das ist …“ – so einfach kann der Betrachter das nicht sagen. Die avantgardistische Triebfeder für Elmer ist, wie für viele Künstler, Marcel Duchamp. Dessen Diktum, dass der „Ölkult der Malerei“ mit seinem „akademischen Joch“ die Ausdrucksfreiheit nur behindere, hat Elmer 2008 einen ganzen Zyklus von digitalen Bildern gewidmet. In einer weiteren Reihe von 2009 enthält er sich dann demonstrativ jeglicher Bezugnahmen auf andere Kunstwerke oder Gegenstände. Zu sehen ist ein reines Spiel computergenerierter Farben, Formen, Helligkeitswerte und Raumillusionen. Aktuell verfolgt Elmer eine gegenläufige künstlerische Strategie. Das Ausgangsmaterial sind nun Bilder mit dokumentarischen Inhalten: Nachrichtenbilder, die der Künstler vom heimischen Fernseher abknipst und in seine „Malmaschine“ einspeist. Vielleicht sind die Bedingungen der Bilderzeugung das einzige, worüber sich klar urteilen lässt. Der Bildinhalt selbst nährt sich von Ausstellungsdauer: bis 21. September 2014 Buchheim Museum Am Hirschgarten 1 82347 Bernried www.buchheimmuseum.de Denkmal ...mit Holz Büchner ein schönes Zuhause! Wir verwirklichen Wohnträume. Ob es sich um exklusive Holzböden, besondere Haus- oder Zimmertüren, eine perfekte Terrasse oder ganz individuelle Holzelemente handelt, bei Holz Büchner werden Sie in jedem Fall fündig. Wir beraten Sie kompetent und bemustern bequem in Ihrem Objekt. Fachgerechte Planung und Ausführung garantiert. Bestellen Sie noch heute Ihr kostenloses Angebot! 1.000 m² Showroom Importholz Büchner KG Mariakirchener Str. 28 94424 Arnstorf Tel. 08723/9615-0 Fax 08723/9615-69 www.holz-buechner.de 71 KUNST UND KULTUR Nida Sinnokrot - KA (JCB, JCB), 2009, Installation view at Sharjah Art Museum, east wing Commissioned and Produced by Sharjah Art Foundation Courtesy the artist and Sharjah Art Foundation; Photo: Sharjah Art Foundation Little Warsaw - Body of Nefertiti, 2003, Performance, Film still , Courtesy the artists, Erna Hecey Gallery and MUDAM, Musee d’Art Moderne, Luxembourg, Photo: Lenke Szilágyi NOFRETETE - TÊTE-À-TÊTE Wie Kunst gemacht wird. Künstler - Museum - Publikum Bild-/Textquelle: Staatl. Museum Ägyptischer Kunst München „Nofretete – Tête-à-Tête“ ist die erste Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die von einem Land der arabischen Welt auf eine internationale Tournee ging. Nach dem Mathaf, Arab Museum of Modern Art in Doha/Qatar, dem Institut du Monde Arabe (IMA) in Paris und dem Instituto Valenciano de Arte Moderno (IVAM) in Valencia ist das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst die vierte Station der Ausstellung, die hier nicht nur ihren Abschluss, sondern im spezifischen Ambiente des Museums an seinem neuen Standort ihren Höhepunkt erlebt. Etwa 100 Werke von 40 Künstlern der Moderne und der Gegenwart wurden für diese Ausstellung zusammengeführt, darunter Arbeiten von Mohamad-Said Baalbaki, Alberto Giacometti, Ai Weiwei, Hans-Peter Feldmann, Gilbert and George, Candida Höfer, Iman Issa, Emily Jacir, William Kentridge, Lee Miller, Paula Modersohn-Becker, Amedeo Modigliani, Mahmoud Mokhtar, Vik Muniz, Youssef Nabil, Thomas Struth, Kees van Dongen, Ala’ Younis und Bassem Yousri. Dazu kommen zahlreiche historische Originaldokumente und Archivmaterial. 72 Interpretation ihre Bedeutung verändern und oft widersprüchliche Funktionen übernehmen. Die Nofretete-Büste steht hierfür als besonders klares Fallbeispiel, hinter dem sich der Blick auf den Wandel der Ägyptenrezeption, der ÄgyptenAusstellungen und des populären Ägyptenbildes seit dem 19. Jahrhundert öffnet. Die Kuratoren Sam Bardaouil und Till Fellrath fanden in dem innovativen Konzept und der neuartigen Präsentation des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst eine perfekte Entsprechung zu ihren eigenen Vorstellungen. „Durch die Verknüpfung der Sonderausstellung mit der Dauerausstellung bietet „Nofretete – Tête-à-Tête“ eine kritische Hinterfragung konventioneller, kunsthistorischer Kategorien und legt klar, wie Kunstwerke bei ihrer Reise durch Zeit und Raum neue Wertigkeiten annehmen.“ Candida Höfer - Neues Museum Berlin IX 2009, 2009, Courtesy the artist/VG Bild-Kunst, Bonn 2012 „Nofretete – Tête-à-Tête“ geht der Frage nach, wie Kunstwerke durch die Art ihrer Präsentation und Die Ausstellung ist in drei Abschnitte gegliedert. Die Abteilung „Künstler“ zeigt, wie moderne und zeitgenössische Kunst auf die Herausforderung des alten Ägypten reagiert. Arbeiten moderner und zeitgenössischer Künstler sind den altägyp- KUNST UND KULTUR der Dauerausstellung werden die Gestaltung und Beschriftung als Faktoren der Wahrnehmung sowie ihre Interpretation durch Museologen, Kuratoren und Kunsthistoriker thematisiert. Der dritte Abschnitt „Publikum“ verdeutlicht, wie Kunstwerke – Nofretete als Beispiel – für kunstferne Zwecke instrumentalisiert werden, für imperialistische und nationalistische Politik und für den Tourismus. Dieser Ausstellungsteil, der die komplette Sonderausstellungshalle einnimmt, verfolgt die Transformation des Kunstwerks vom ästhetischen Subjekt im Atelier zum musealen Objekt und schließlich zum Bildzeichen von breiter, öffentlicher Wirkung. Ausstellungsdauer: bis 7. September 2014 &K - Horus and Anubis in Islamic Cairo, 2006, Courtesy the artists. Photo: J&K tischen Originalen in der Dauerausstellung direkt gegenüber gestellt. Im Mittelpunkt steht die zentrale Rolle des kreativen Akts des Künstlers. Die zweite Abteilung „Museum“ führt vor Augen, wie Museen und ihre Kuratoren die Wahrnehmung von Kunst beeinflussen. In zwei Bereichen S 1200: Klein und fein, formschön und funktional. krejon Design . Liebigstraße 12 . Karlsfeld bei München . Telefon 08131-92011 . [email protected] . www.krejon.de Staatliches Museum Ägyptischer Kunst Gabelsbergerstraße 35 80333 München www.smaek.de RESTAURANTTIPP IM HERZ DER ALTEN BÖRSE Fotos: DNA Gastronomie GmbH Das Restaurant & Bar Heart präsentiert Dinner und Cocktails im außergewöhnlichen Rahmen Mit Sicherheit eine der ungewöhnlichsten Locations in München für einen Drink nach dem Essen ist die Bar des Restaurants Heart in der Alten Börse am Lenbachplatz: Eingebaut im ehemaligen Tresorraum, ist sie auch vom Interior Design ein Erlebnis. Der niedrige Raum bricht nach oben durch eine komplette Deckenverspiegelung überraschend ins Unendliche auf. Die zentral platzierte Bar wird von Sitznischen entlang der Wände flankiert, die mit ihren in gelb gehaltenen Wänden und hellen Sofas wie helle Lichtkammern im Raum wirken. Durch die „Golden Gate“, zwei große goldene Tore, geht es ins Restaurant. Hier präsentiert Küchenchef Florian Gürster, der schon in diversen PremiumRestaurants wie dem Peninsula, Hakkasan oder dem Londoner Nobu Gäste verwöhnt hat, internationale und bodenständige Köstlichkeiten: Tunafilet in Soja-Sake-Butter, Wildfang Black Tiger Garnelen in Chilisauce, Wiener Schnitzel mit Preiselbeeren und Röstkartoffeln. Im Restaurant haben die für das Gesamtkonzept zuständigen Berliner Robertneun Architekten zusammen mit dem Münchner Büro ein stylisch-urbanes Konzept umgesetzt. Graue Steinböden und graue 74 Lederbänke fügen sich mit schwarzen Tischen und Stühlen zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Ein schöner Kontrastpunkt: Zwei große helle Steingut-Blumenvasen schmücken das Entree zur Bar. Nicht entgehen lassen sollte man sich das Untergeschoss, wo es über eine alte, steinerne Treppe noch tiefer ins alte „Herz“ der Börse geht: Hier verbergen sich hinter einer alten Tresor-Gittertür die Unisex-Toiletten, für die die Architekten eine verspiegelte Fächerwand entwickelt haben. www.h-e-a-r-t.me NEWS AKTUELLES IN MÜNCHEN Beleuchtung © designfunktion © dan pearlman Seminar © Philips Büro-Möbel Physix-Fotowettbewerb regt die Mit Design Thinking um die Ecke „Stern des Südens“ mit Philips in Fantasie an denken lernen neuem Licht Der Mailänder Designer Alberto Meda erfand mit seinem Bürodrehstuhl Physix ein formschönes und mechanisch durchdachtes Meisterwerk. Den Hersteller Vitra und das Planungs- und Einrichtungsunternehmen designfunktion inspirierte der Stuhl zu einer sehr fruchtbaren Idee: Sie luden Architekten ein, das neue Mitglied der Vitra-Familie zu fotografieren. Die Resonanz war enorm: Nicht weniger als 78 Architekturbüros reichten in München 190 Fotos ein, darunter spannende Aufnahmen von tollkühnen Architekten, die mit einem Skihelm ausgestattet auf dem Physix eine Gletscherflanke hinuntersausen. Andere ließen sich mit ihrem Physix von einem Gleitschirm in die Luft heben. Mehrere Bilder brachten den Stuhl ins oder ans Wasser. Da stand das Designobjekt schon mal zaghaft mit Schwimmflügeln auf einem Steg am Ammersee oder stolz wie Armstrong auf dem Mond. Gewonnen haben schließlich Bilder, die etwas von der Freude spüren ließen, welche die Architekten mit dem Physix bei der Lösung der Aufgabenstellung hatten. „Bereits nach wenigen Bildern war der Jury klar, mit wie viel anarchischem Spaß die Teilnehmer ihre Fotos gestaltet hatten“, so Magdalena Konnerth von designfunktion. Der erste Preis ging an die Architektin Snædis Úlriksdóttir aus München. Platz Zwei sicherte sich die Bonner HH Vision, den dritten Preis nahm Maik Schober von Tulp Design, ebenfalls aus München, entgegen. Elmar Gregor Holtkamp vom Münchner Büro Dear Robinson freute sich über Platz Vier. Alle Gewinner erhielten sechs Physix-Stühle als Preisgeld. www.designfunktion.de Aufgaben ganz anders als gewohnt angehen, um die Ecke denken und ganz schnell kreative Lösungen auch bei komplexen Themen finden. Das ist der Ansatz von Design Thinking. Eine neue Kreativitätsmethode, die die Dan Academy der Berliner Kreativ-Agentur dan pearlman in ihrem nächsten Seminar im September vermittelt. Das Konzept ist in allen Branchen anwendbar, überall, wo in Teams möglichst schnell und kreativ Lösungen erarbeitet werden sollen. Design Thinking stellt Nutzerbedürfnisse in den Mittelpunkt und involviert Mitarbeiter abteilungsübergreifend und interdisziplinär. Ein Beispiel: Ein radiologisches Praxisteam kam über den Design Thinking-Prozess auf die Idee, eine interaktive Piratenreise zu entwickeln, die Kindern während der Untersuchung im dunklen und angsteinflößenden Tunnel des Computertomografen vorgespielt wird. Der Erfolg: Viel weniger Kinder brauchten danach Beruhigungsmittel. Das spannendste Element des Design ThinkingProzesses ist das sogenannte „Prototyping“, bei dem im Team über Brainstorming ein 3D-Modell aus allerlei Hilfsmitteln, mit buntem Papier, Pfeifenreinigern bis zum Lego-Männchen, erstellt wird. Und das, wie Trainerin Nina B. Fischer verspricht, bei der nächsten Präsentation beim Kunden mit Sichereit besser im Kopf bleibt als ein Powerpoint-Vortrag. CUBE Leser erhalten 10 % Rabatt auf den Seminarpreis unter Angabe des Aktionscodes CUBE. www.danpearlman.com/danacademy Die Allianz Arena des Rekordmeisters FC Bayern München wird dank einer strategischen Partnerschaft des Vereins mit Philips Deutschlands erstes und Europas größtes Stadion mit einer rundum flächendeckenden LED-Außenbeleuchtung für dynamische Lichtanimationen. Mit 380.000 LEDs auf 8.000 Philips ColorGraze-Leuchten solle die Arena künftig nicht nur statische Motive, sondern auch bewegte Bilder zeigen können. „Wir bauen das Spektrum von drei auf 16 Millionen Farben aus. Damit wird eine Vielzahl von Beleuchtungsszenarien möglich, mit denen die Allianz Arena für einzigartige Stimmungen sorgen kann“, so Roger Karner, Geschäftsführer von Philips Lighting in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Umgeben von der größten Membran-Hülle der Welt, misst die mehr als 35 m hohe Fassade der Allianz Arena rund 29.000 m2. Die innovative Beleuchtungslösung arbeitet vollständig digital und ist intelligent vernetzt. Jeder einzelne Lichtpunkt lässt sich gezielt und in Echtzeit ansteuern. Selbst innerhalb der 1.056 beleuchteten Fassaden-Kissen lassen sich so zum Beispiel auch Farbverläufe erzeugen. Für die Energie- und Umweltbilanz zahlt sich der Wechsel ebenfalls aus. Das energieeffiziente LED-System von Philips senkt den Energieverbrauch um rund 60 % und spart jährlich etwa 362 Tonnen CO2 . Zudem wollen die Kooperationspartner die Faszination von Licht erlebbar machen, beispielsweise durch Live-Aktionen mit den Fans in der Arena sowie gemeinsam kreative Kommunikationskonzepte für alle Kanäle entwickeln. www.philips.de 75 VERANSTALTUNGEN ARCHITEKTUR VERANSTALTUNGEN IN MÜNCHEN Ausstellung Landschaftsarchitektur Stadtentwicklung Musik + Feuerwerk THE GOOD CAUSE: ARCHITECTURE OF PEACE – DIVIDED CITIES 100 STUNDEN LAND SCHAFTSARCHITEKTUR FACHKONGRESS MÜNCHEN WEITER BAUEN - FREIHAM 2014 MÜNCHNER SOMMER NACHTSTRAUM Welche Rolle nehmen Architekten und Planer in Krisen- oder Kriegsgebieten ein? Wie können konkrete Projekte der Stabilisierung dienen? In der Ausstellung „The good cause: Architecture of peace – divided cities“ werden verschiedene Strategien vorgestellt, wie die Architektur an Wiederaufbau, Überwindung räumlicher Trennung und Konfliktvermeidung mitwirken kann. Eröffnung: Mittwoch, 16.07.2014 Zeitraum: 17.07.2014 – 19.10.2014 Architekturmuseum der Technischen Universität München Barerstr. 40 80333 München www.architekturmuseum.de Unter dem Motto „100 Stunden Landschaftsarchitektur“ feiert der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten vom 17. bis 21. Juli sein 100-jähriges Bestehen. Dabei bringen Ausstellungen, Rundgänge, Vorträge, Lesungen und Spaziergänge den Besuchern die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Landschaftsarchtitektur nahe. So befassen sich zwei Ausstellungen zum Bespiel mit der Rolle, die bayerische Landschaftsarchitekten bei der Gestaltung privater und öffentlicher Räume haben, und stellen diese vor. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich in der Architekturgalerie München Projekte anzusehen und sich über die verschiedenen Arten zu informieren, in denen sich Mitglieder im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten engagieren. Darüber hinaus stehen unter anderem auch ein Rundgang durch spektakuläre Privatgärten in München, eine Tour zur Isarrenaturierung, Kurzvorträge und Podiumsdiskussionen auf dem Programm. Abgerundet wird die Jubiläumsfeier mit einem großen Fest im jüdischen Museum. Zeitraum: 17.07.2014 – 21.07.2014 diverse Orte www.bdla.de Wie sieht urbanes Leben im 21. Jahrhundert aus? Unter diesem Thema findet am 11. Juli 2014 in der ehemaligen Gaszählerwerkstatt München ein ganztägiger Fachkongress zum neuen Stadtteil Freiham statt, der am westlichen Stadtrand von München entsteht. Bis zum Jahr 2040 werden hier rund 20.000 Menschen leben und arbeiten, wobei ökologische Stadtentwicklungsaspekte mit den zeitgenössischen Anforderungen einer Stadt in Einklang gebracht werden. So besteht Freiham aus Stadtquartieren mit eigener Atmosphäre und wird nahtlos in die städtische und landschaftliche Umgebung integriert. Bei dem Fachkongress wird Stadtbaurätin Prof. Dr.(I) Elisabeth Merk mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Disziplinen erörtern, wie das Zusammenspiel von architektonischer Gestalt, städtebaulicher Qualität und einer breiten Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner in Freiham funktionieren kann. In der Keynote wirft Prof. Dr. Johannes Moser von der LudwigMaximilians-Universität München ein Schlaglicht aus ethnologischer Sicht auf die Entwicklung neuer Stadtquartiere. Dabei werden Beispiele aus Frankfurt (Riedberg), Wien (Aspern), Stockholm (Hammarby Sjöstad) und Freiburg (Rieselfeld) vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sich zu unterschiedlichen Salons anmelden. Veranstaltungsdatum: 11.07.2014 Gaszählerwerkstatt Agnes-Pockels-Bogen 6 80992 München www.muenchen.de 76 Der Münchner Sommernachtstraum am 26. Juli 2014 verspricht ein ganz besonderer zu werden, denn schließlich feiert das Feuerwerk der Superlative sein zehnjähriges Jubiläum. Anlässlich dieses runden Geburtstages erwartet die Zuschauer im Olympiapark neben dem spektakulären Feuerwerk ein erstklassiges Musikprogramm mit Xavier Naidoo, Amy Macdonald, Haindling, DJ Antoine, DJ Tom Novy und Breakbot dj set. Ein rund 35-minütiges Feuerwerk – reflektiert durch den Olympiasee und mit stimmungsvoller Musik untermalt – bildet den krönenden Abschluss des Events. Mit vier Tonnen Feuerwerkskörpern und mehr als 12.000 Raketen ist das Feuerwerk eine der größten pyrotechnischen Vorführungen in Deutschland. Für Regie und Konzept wird in diesem Jahr auch wieder Christian Czech von der Firma Pyrovision verantwortlich sein. Veranstaltungsdatum: 26.07.2014 Olympiapark Spiridon-Louis-Ring 21 80809 München GEWERKELISTE Als zusätzlichen Service bieten wir Ihnen in jeder Ausgabe unseres CUBE Magazins auch eine Gewerkeliste von ausgewählten Objekten. Von Architekten über Sanitär- bis hin zu Heizungsfirmen finden Sie hier schnell und bequem Unternehmen, die am Bau der jeweils vorgestellten Gebäude beteiligt waren. Fliesen: Fliesen Roßberger www.fliesen-rossberger.de Estrich: Aitranger AEF Estrich und Fußboden GmbH www.aef-estriche.de Bodenbeläge: Parkett Schell GmbH www.parkett-schell.de Seite 4 Malerarbeiten: Architekt: Design & Color GmbH Architekturbüro www.designundcolor.de Albert Blaumoser Schlosser: www.blaumoser-architekt.de Landschaftsarchitekt: Sandmeir GmbH www.sandmeir.de Mathias Wolf Innentüren: Fenster: Schreinerei Sedlmeyr Joas Fenster GmbH www.sedlmeyr.de www.joas.de Stahltüren: Naturstein: Attinger Bauelemente GmbH KJ & Rasshofer GmbH www.attinger-augsburg.de www.kj-rasshofer.de ©Burkhardt Franke Am Projekt beteiligte Gewerke Sonnenschutz: Joas Fenster GmbH www.joas.de Heizung: G. Erbe GmbH Elektro: Elektrotechnik Waldemar Müller GmbH & Co. KG www.mueller-elektro.com Sanitär: J. 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Mit Annahme des Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Jede Verwertung außerhalb der durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. In der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und Informationen an den Verlag liegt das jederzeit widerufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen, die von Verlagen oder von kooperierenden Dritten geführt werden. Gebrauchsnamen Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen. Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. © b1 communication GmbH ebenfalls erhältlich CUBE Hamburg, CUBE Essen und das Ruhrgebiet, CUBE Düsseldorf, CUBE Köln Bonn, CUBE Frankfurt / Rhein-Main CUBE Stuttgart und CUBE Berlin CUBE – jetzt auch im Abo Ab sofort bieten wir Ihnen CUBE auch im Abonnement an. Viermal pro Jahr senden wir Ihnen das Magazin bequem per Post nach Hause. So können Sie sicher stellen, dass jede Ausgabe von CUBE Sie unmittelbar nach Erscheinen und ohne eigenen Aufwand erreicht. 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