Crash-Simulation – Übung 1
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Crash-Simulation – Übung 1
Crash-Simulation – Übung 1 Die Crash-Simulationsprogramme sind dreigeteilt: Pre-Prozessor, Solver, Post-Prozessor. In dieser Übung wird der Umgang mit dem Crash-Programm-Paket „Virtual Performance Solution“ der Firma ESI geübt. Im Folgenden wird die Prozesskette der Crash-Berechnung beschrieben. Zunächst wird in einem Pre-Prozessor das zu untersuchende Kontinuum mit Hilfe von Finiten Elementen dargestellt. Dabei erhält die, meist aus den CAD-Formaten stammende, Geometrie die physikalischen Eigenschaften wie die Blechdicke und die Materialeigenschaften. Zusätzlich werden Rand- und Anfangsbedingungen definiert. Der Pre-Prozessor übergibt eine im ASCII-Format geschriebene Datei an das Berechnungsprogramm PAM-CRASH. Die Datei ist nach einem festen Muster gegliedert. Bei der Definition der Eingaben müssen gewisse Regeln und Strukturen beachtet werden. Als wichtigste Regel gilt, keine Tabulatoren zu verwenden. Weiterhin müssen die einzelnen Bestandteile der Datei exakt identifizierbar sein. Es dürfen z.B. keine zwei Knoten mit einer identischen Identifikationsnummer definiert sein. Die Eingaben müssen einheitenkonsistent sein, denn der Solver rechnet nur mit Zahlen ohne auf Plausibilitäten zu achten. Prinzipiell muss die Datei folgende Inhalte enthalten: Numerische Vorgaben: Berechnungsdauer, Ausgabeparameter (z.B. Art der Schnittgrößen), Numerische Kontrollparameter Physikalische Restriktionen: Knotenkoordinaten, Elementtyp, Bauteileigenschaften, Kontakte, Randbedingungen und Lasten Als Ausgangspunkt für alle Elementtypen müssen die Koordinaten der Knoten festgelegt werden. Knotendefinition $# NODEID NODE / 1 XCOORD YCOORD 3050.067 -304.7989 ZCOORD -0.00627 Beispiel 1: Knotendefinition Die Zeilen, die mit einem $-Zeichen beginnen, sind Kommentarzeilen und dienen dem Anwender als Übersicht. Hier werden die Inhalte der darunter stehenden Zeile beschrieben. In Beispiel 1 werden die Koordinaten für den Knoten mit der Identifikationsnummer 1 festgelegt. Elementdefinition $# ID IPART N1 N2 N3 N4 SHELL / 1 5 1106 1105 1002 1001 Beispiel 2: Elementdefinition Die einzelnen Elementtypen haben eine interne Bezeichnung (SHELL, SOLID, BAR) und werden nach dem gleichen Muster definiert. Das Schalenelement 1 wird in Beispiel 2 über vier Knoten beschrieben und dem Bauteil (PART) 5 zugeordnet. Alle Schalenelemente, die in der dritten Spalte mit der Nummer 5 ausgewiesen sind, gehören zum Bauteil 5. Bauteildefinition - Eigenschaften $# IDPRT ATYPE IMAT PART / 5 SHELL 5 NAME PIN-Stange $# DTELIM $# TCONT EPSINI 0. $# h NINT 8.2 3 $#ORTBLANK XDIR YDIR 0 0. 0. 0. $# END_PART ZDIR Beispiel 3: Bauteildefinition Dem Bauteil 5 werden nun folgende Eigenschaften zugewiesen: Es besteht aus Schalenelementen. Das Material verhält sich nach dem Gesetz mit der Nummer 5. Die Schalenelemente haben eine Dicke von 8,2 mm und werden über drei Punkte in der Schalenschicht integriert. PAM-CRASH stellt aus den Informationen der Eingabedatei das DGL-System auf und löst dieses anschließend. Der Solver PAM-CRASH protokolliert die Rechnungen in drei Ausgabedateien: in der DSY-Datei, der THP-Datei und der Protokolldatei. Der Inhalt der jeweiligen Datei wird in der Eingabedatei abgegrenzt. Die DSY-Datei enthält Informationen über die Knotenzustände, Verformungen und globale Informationen (z.B. die einzelnen Energiearten), die in definierten Zeitabständen festgehalten werden. Angaben über bestimmte Schnittgrößen der einzelnen Elemente findet man in der THP-Datei, wobei diese Elemente in der Eingabedatei mit dem Befehl THELE definiert werden müssen. Die Protokolldatei ist eine reduzierte THPDatei. Hier werden die sogenannten „Echo“-Einträge des Solvers und gegebenenfalls auch die Schnittgrößen der Verbindungselemente festgehalten. Die DSY-Datei wird genutzt, um Kontur-Verläufe verschiedener Größen (z.B. die Anteile des Spannungstensors) darzustellen. Mit Hilfe der THP-Datei werden Kurven erzeugt: z.B. die Verschiebungs- und Beschleunigungsverläufe. 1. Starten Sie die beiden Berechnungen „hatbeam_elink.pc“ und „hatbeam_MPlink_ rupmo.pc“. Falls Sie das Paket „Virtual Performance Solution“ installiert haben, gehen Sie folgendermaßen vor: Selektieren Sie aus der Start-Leiste das Berechnungsprogramm: Gehen Sie zum Speicherort der Eingabedateien. Selektieren Sie eine Datei und drücken Sie auf „Launch“. Falls Sie einen Rechner mit mehr als einem Prozessor zur Verfügung haben, können sie Berechnungszeit sparen, indem Sie die Anzahl der genutzten Prozessoren erhöhen. 2. Lassen Sie sich die einzelnen Komponenten des Spannungstensors anzeigen. Starten Sie dazu den Post-Prozessor. Gehen Sie wieder in die Start-Leiste und öffnen das „Visual-Crash for PAM“. Ihre Programmversion kann von meiner abweichen! Dort aktivieren Sie auf der linken Seite den „Visual-Viewer“: Öffnen Sie nun die DSY-Datei. Dazu klicken Sie „File“, dann „Open…“. Selektieren Sie die entsprechende DSY-Datei und bestätigen. Beim Klicken auf den Button „Contour“ erscheint das oben abgebildete Auswahlfenster. Unter „Entity Types“ wählen Sie „SHELL“ aus. Aus dem darunter stehendem Feld können Sie nun einzelne Größen auswählen. Stellen Sie nun die maximale Vergleichsspannung dar. Mit Hilfe der Animationsleiste können Sie zeitlich in der Simulation vor und zurück gehen. Um das Modell im Ansichtsfenster zu bewegen gelten folgende Voreinstellungen: Drehen: Taste „a“ gedrückt halten und die Maus bewegen Bewegen: Taste „s“ gedrückt halten und die Maus bewegen Zoomen: Taste „d“ gedrückt halten und die Maus bewegen bzw. Scrollrädchen der Maus drehen 3. Erzeugen Sie die Kurvenverläufe der kinetischen, internen Gesamt- und HourglassEnergie. Gehen Sie dazu auf den rechts hervorgehobenen Button. Selektieren Sie die entsprechende THP-Datei und bestätigen. Im rechten Auswahlfeld werden alle zur Verfügung stehenden Informationen aufgeführt. Die Kurven können Sie entweder einzeln darstellen oder mehrere auf einem Blatt. Probieren Sie die unterschiedlichen Kombinationen der mit Nummern gekennzeichneten Felder 1, 2 und 3. 4. Vergleichen Sie die „Contour-Plots“ und die Energieverläufe der beiden von Ihnen berechneten Modelle. Was fällt auf? 1 2 3