Effektive Anlagennutzung und mehr Transparenz
Transcrição
Effektive Anlagennutzung und mehr Transparenz
Leitebene Effektive Anlagennutzung und mehr Transparenz Wie können Unternehmen in der Prozessindustrie ihre Anlagen optimal nutzen und dabei gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte steigern? Eine Antwort auf diese Frage liefert der Kunstharz-Hersteller UPPC. Bei ihm sorgt eine MES-Lösung aus dem Haus Infor für die Optimierung der Geschäftsprozesse. Die Menge an Produktionsdaten nimmt immer weiter zu. Um dennoch den Überblick zu behalten, hilft die Verzahnung leistungsstarker Geschäfts-Software-Lösungen. Manufacturing Execution Systems (MES) mit den Bausteinen Betriebs- und Maschinendatenerfassung (BDE/MDE) sowie Enter prise Asset Management (EAM) gelten als das entscheidende Bindeglied zwischen traditionellem Enterprise Research Planning (ERP) und dem Produktionsbereich. Häufig als weiteres Marketing-Akronym ignoriert, bringen Management-Konzepte, wie Product Lifecycle Management (PLM), an die Oberfläche, was wirklich in MES steckt. Es ist vor allem der Kostendruck, der die Augen für andere Ansätze öffnet. Beispielsweise haben die Marktforscher von Frost & Sullivan analysiert, dass MES in kürzerer Zeit und für weniger Geld erkennbareren Nutzen bringen als vergleichbare Ansätze. Dabei prognostiziert das Research-Unternehmen MES eine Verdopplung des Marktvolumens bis zum Jahr 2010 auf bis zu 2,51 Mrd. US-$. Ein Blick in die Leitwarte: Hier laufen alle Produktionsdaten zusammen und werden benutzerdefiniert visualisiert MES und ihre Vorteile MES verbinden das Geschehen in den Werkshallen mit den kaufmännischen Bereichen, wie Controlling und Projektmanagement. Die Systeme liefern Daten, die als Informationsgrundlage für eine optimale Auslastung der Produktionsanlagen und eine moderne Just-in-Time-Produktion dienen. Prozessoptimierungen machen die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit effizienter und nachvollziehbarer, reduzieren Bestände und erhöhen im optimalen Fall die Kundenzufriedenheit. In der Pharmaindustrie erleichtern MES ChargenrückverfolJutta Schausten ist freie Autorin aus München. 10 openautomation 4/09 Von Einzelarbeitsplätzen aus werden die jeweiligen Produktionsschritte gesteuert. Die hier zusammenlaufenden Daten werden via MES an das ERP-System weitergeleitet Leitebene gung, Compliance und Herstellungsdokumentation. Darüber hinaus bieten MES die Möglichkeit, durch konstante Daten- und Produktionsübersicht das jeweils beste Produkt für einen Abschnitt im Prozessablauf einzusetzen. Diverse Software-Anbieter haben sich MES bereits auf die Fahnen geschrieben, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sinnvoll ist es, sich bei Herstellern umzuschauen, die sich mit dem übergeordneten ERP auskennen und zusätzlich ein Team von Industriespezialisten für die Implementierung bereithalten. ins ERP-System“, erinnert sich Frank Glaser, kaufmännischer Leiter bei UPPC. Neben den Standardmodulen von Infor ERP Blending kommen die Zusatzmodule Envicon (Gefahrenstoffmanagement), PPS (Fertigungssteuerung), CRM (Customer Relationship Management), LIMS (Laboratory Information Management System), Materialwirtschaft und Lieferantenbewertung zum Einsatz. Unternehmensweit werden wichtige Prozesse von Forschung und Entwicklung über Einkauf, Produktion und Lager bis hin zum Verkauf und zum Qualitätsmanagement von Infor ERP Blending unterstützt. Dabei bietet die Datenbanktechnologie diverse Auswertungsmöglichkeiten mit Benutzerabfragen und lässt sich flexibel an die jeweiligen Produktionsstandards anpassen. Spinnt man den Gedanken weiter, Geschäftsprozesse so weit wie möglich miteinander zu verzahnen, schließt sich hier idealerweise ein System zur Auswertung von Unternehmensdaten und Unternehmenssteuerung an: Mit Perfomance Management werden aus den verknüpften, einheitlichen Daten wertvolle Informationen für die künftige unternehmenskritische Entscheidungen. Jutta Schausten Prozessoptimierung in der Praxis Diese Vorgehensweise hat der schwäbische Kunstharz-Hersteller UPPC AG gewählt und ist dabei auf Infor gestoßen. Das Unternehmen steuert heute seine weltweite Produktion mit der MESLösung Infor ERP Blending. Das MES spricht Leitec, die Steuerungs-Software der Produktionsanlage fürs Dosieren und Mischen, an, um Daten zu gewinnen. Von Infor ERP Blending werden dazu Produktionsaufträge und Rezepturen an Leitec übergeben. Nach der Produktion meldet die Steuerungs-Software dann die Ist-Werte an Blending zurück. Nach der Produktionsplanung im ERPSystem werden die Auftragsdaten via Schnittstelle mit zugehöriger Rezeptur an die Mischanlage übergeben. Beide Lösungen haben über die Schnittstelle Zugriff auf die Datenbank. Die Kombination aus beiden Lösungen strafft die Produktionsabläufe im Haus UPPC: Die Echtzeitdatenerfassung sorgt für höhere Datentransparenz und weniger manuelle – dementsprechend weniger fehleranfällige – Arbeitsschritte. Damit hat die UPPC AG eine Lösung gefunden, die optimal auf die spezifischen Bedürfnisse von Konzeption, Produktion und Logistik in der chemischen Industrie zugeschnitten ist. Zunächst arbeitete der chemische Betrieb lediglich mit der Steuerungs-Software Leitec. Hauptkriterium für den Einsatz einer weiteren IT-Lösung war im Jahr 2005 die Abbildung aller Geschäftsprozesse und Produktionsstufen mit einem ERP-System, in das auch die Anforderungen der Produktion und des Qualitätsmanagements integriert werden sollten. Zuvor bestand das ERP-System von UPPC aus einer isolierten Software-Lösung, bei der auch diverse Tätigkeiten manuell ausgeführt werden mussten. „Dieser Zustand war aufgrund unserer wachsenden Warenströme nicht mehr haltbar. Besonders am Herzen lag uns zudem die Einbindung der Produktionsanlagen 4/09 openautomation 11