IN THE MIX: Medien, DJs, Sensationen!

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IN THE MIX: Medien, DJs, Sensationen!
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DE.BUG
MIKE LADD | REPEAT ORCHESTRA | MUTEK FESTIVAL | LE DUST SUCKER | ZUKUNFT DER MOBILTELEFONE | 279 REVIEWS
Grafiker mit langem Referenzschwanz: Peter Saville
hat das Design von Factory-Records geprägt, für
New Order oder Björk Cover gestaltet, mit den Modedesignern Yohji Yamamoto und Jil Sander gearbeitet - um jetzt in die hehre Kunst zu dissidieren.
MONATSZEITUNG FÜR
ELEKTRONISCHE LEBENSASPEKTE
C
JULI / AUGUST 2004. EUR 2.80 / Schweiz: SFR 5,50
MUSIK MEDIEN KULTUR SELBSTBEHERRSCHUNG
29 GOOGLE-IMPERIUM
Die Suchmaschine Google hat den besten Ruf als
freundliches Unternehmen. Der bevorstehende Börsengang ändert daran nichts, wohl aber das Anwachsen zu Überwachungs-Tool durch Google-Email und
Google-Blogs. Wandelt sich Paulus zu Saulus?
17 JESPER DAHLBÄCK
Der zweite Acidfrühling schlägt bunte Blasen.
Schwedens Ex-Deephouser Jesper Dahlbäck teilt
mittendrin ordentlich mit der Wikingerfaust aus.
Das macht den Alkohol in Schweden zwar nicht
billiger, aber das drängende Putzlicht erträglicher.
IN THE MIX: Medien, DJs, Sensationen!
Niemand würde Essig und Öl getrennt in sich hineinschütten. Aber gemixt ergeben die beiden Komponenten eine köstliche Salatsoße. Der Mix macht's.
Das gilt nicht nur bei Lebensmitteln, sondern vor allem bei den elektronischen Lebensaspekten. Ein DJ,
der nicht mixt? Ein Telefon, das keine Fotos schießen
kann? Eine Email-Software, die nicht gleichzeitig ihre
eigene Suchmaschine ist? Ein Designer, der nicht
auch ein Plattenlabel betreibt? Eine Spielekonsole,
die nicht als Musikproduktionstool funktioniert?
Jetzt schon unvorstellbar. Oder spätestens morgen.
Denn in der digitalen Welt ist sowohl für Idealisten
als auch für Ökonomen Mixen eine ansprechende Arbeitsgrundlage. Die Erfolgstory von Itunes, das im Ju-
ni in Europa lanciert wurde, basiert beispielsweise auf der
engen Koppelung von Downloadplattform und Abspielgerät. Man sieht: Mixen ist eine fundamentale Basis unserer
Kultur, auch unserer ökonomischen. Zum einen, weil wir
neugierige Menschen sind, die gerne aus alten Sachen neue
zusammenbasteln, zum anderen, weil neue Items, die aus alten entstanden sind, den Unterschied machen. Und Unterschiede verkaufen sich meistens gut. Hofft man. In regelmäßigen Abständen entstehen deshalb neue Musikstile, bei
denen man Teile aus alten ineinander morpht. Etwa bei Electroclash, dessen Mixtur aus Punkrock, Elektro und Disco
niemand mehr hören kann, oder dem neuesten Lieblingskind der Musikjournalisten, Grime, das Hiphop, Garage und
Reggae ineinander mixt. Oder es entstehen neue Geräte,
die vereinen, was bislang nur zwei verschiedenen vorbehalten war. Etwa über das Internet telefonieren. Oder mit dem
Telefon Musik hören. Womit man auch schon an der Stelle
ist, an der Mixe in die Hose gehen können: Wenn sie nämlich
nicht klug genug gemixt werden. Magerer Sound auf dem
Minihandy braucht beispielsweise kein Mensch. Aber auch
dieser neue Tick, dass DJs denken, die Dorfdisko ist überall
und es wäre genug, ein paar Hits aus verschiedenen Genres
zusammenzuschmeißen, nervt. Da wird dann gerne mal Rotwein mit Fanta gemischt - und auch noch zum neuen HipPrinzip erhoben. Nur: Wir lassen uns nicht beirren. Für unsere zweimonatige Sommerausgabe packen wir die heißesten Themen rund ums Mixen in unseren Sommer-Shaker
und quirlen alles zusammen, quer durchs ganze Heft.
13 MF DOOM
03 SKETCH SHOW
35 WOOSTER COLLECTIVE
MUSIK
MEDIEN
KULTUR
MIKE LADD......................................................................................... <SEITE#14>
MUSIKCLIPS: TOK TOK, BEASTIE BOYS.......................................<SEITE#04>
BILDERKRITIKEN............................................................................<SEITE#04>
FESTIVAL-BERICHT: MUTEK............................................................<SEITE#15>
MODE: ZWEIREIHER......................................................................<SEITE#04>
DESIGN: CHRIS REHBERGER.......................................................<SEITE#08>
PIER BUCCI / MONNE AUTOMNE................................................ <SEITE#16>
MUSIKTECHNIK: AKAI MPC 1000 / PEAK & JAM.......................<SEITE#23>
MODE : PETTICOAT IM KARNIVAL, JEANS VOR KAMIN.....<SEITE#30>
REPEAT ORCHESTRA........................................................................<SEITE#18>
TECHNOLOGIE: DER MAILCLIENT ZOE......................................<SEITE#28>
DESIGN/TYPOGRAPHIE: HOUSE INDUSTRIES......................<SEITE#35>
LE DUST SUCKER...............................................................................<SEITE#24>
GADGETS: VON KAMERA BIS PLATTENSPIELER.......................<SEITE#28>
STREETART: KM4042.......................................................................<SEITE#35>
Mit verständlicher Mission perfektioniert MF Doom
charismatischen Rap und ist dabei stets für einen
Perspektivenwechsel bereit. Produktiv wie kein anderer, versteht es der maskierte MC, Brillanz in ein
reflektiertes Gewand zu stecken.
Das "Yellow Magic Orchestra" ist tot, es lebe die
"Sketch Show". Zwei Drittel der japanischen Elektronikpioniere aus den 80ern wirbelt als "Sketch Show"
so frisch die Elektronika-Welt durcheinander, als lasteten keine 20 Jahre Legendenstatus auf ihnen.
Das Wooster Collective aus New York ist einer der
umfassendsten Streetart-Speicher überhaupt. Die
New Yorker sammeln seit drei Jahren urbane Kunst
von der Straße im Netz. Vom heimischen Block in
den globalen Blog.
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DE.BUG
06 PETER SAVILLE
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