Fair ist mehr! - Hamburger Sport

Transcrição

Fair ist mehr! - Hamburger Sport
Ein paar Worte vorweg
Moin, HSVer!
D
as Jahr 2010 geht dem Ende entgegen.
„Endlich!“ – wird der eine oder andere denken, denn sportlich haben wir
uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
Zwar erreichten wir das Halbfinale des UEFA-Pokals in der vergangenen Saison und erfreuten
uns vor dem Hinspiel an einer sensationellen
Choreo über die gesamte Westtribüne. Aber das
Finale im eigenen Wohnzimmer, in unserem Stadion im Volkspark, durften andere Teams spielen. Wir mussten zusehen, wie Atletico Madrid
unser Finale gewann.
Das abgelaufene Jahr war ansonsten geprägt
von Schlagworten wie Flugangst, Sportchefsuche, Flaschenwurf, Pyros im Europacup,
Charakter tests für Spieler, Sportchefin Kraus,
Sportchef Siegenthaler unterhalb des Vorstands,
Sportchef Siegenthaler im Vorstand, Labbadias
Rauswurf, Verpassen des europäischen Wettbewerbs, Sportchef Bastian Reinhardt, Streit über
den Kühne-Deal, außerordentliche Mitgliederversammlung, Verpfändung von Jansen, Guerrero und anderen, Abgang Siegenthalers, Angriff
in Altona, Massenpanik in Bremen, Pokal-Aus in
Frankfurt, Son und Besic, Günther Netzer und
so weiter. Da kann es in 2011 doch nur besser werden!
Die einzige verlässliche Größe waren die Fans
und Mitglieder des HSV, die die Mannschaft über
das ganze Jahr 2010 hinweg sensationell begleiteten und unterstützten. Die Heimspiele unserer Elf waren nahezu durchgehend ausverkauft.
Auswärts wird die Mannschaft Spiel für Spiel
von tausenden HSVern angefeuert! Natürlich
wurde in den vergangenen Wochen auch schon
einmal der Unmut über die eine oder andere
enttäuschende Leistung der Mannschaft geäußert, aber das ist sicherlich auch das Recht der
Zuschauer, solange das Team ansonsten unterstützt wird.
Die Fanszene des HSV ist intakt. Das Herz der
Fanszene sind die Fan-Clubs! Es gibt über 800
Offizielle Fan-Clubs (OFC) des HSV in der ganzen Welt! Das ist eine beeindruckende Zahl, aber
es gilt die 1.000er-Grenze zu knacken. In dieser
Ausgabe der sn präsentieren sich verschiedene
Offizielle Fan-Clubs (OFC). Zudem berichten Andreas Kloss aus der Abteilungsleitung und unsere Mitarbeiterin Nicole Peters in Interviews
über die Zusammenarbeit des Supporters Club
mit den OFC.
Ausgabe 65
Die letzte supporters news kam gut an. So gut,
dass sogar der Artikel „Umgang miteinander“
des Aufsichtsrates Ernst-Otto Rieckhoff in der
HSVlive wortgleich abgedruckt wurde. In dieser Ausgabe findet ihr verschiedene Anmerkungen zu Rieckhoffs Artikel. Außerdem wird die
vom Aufsichtsrat angestoßene Wertediskussion
fortgesetzt.
Wer Zé Roberto einmal von einer privateren Seite
kennenlernen möchte, wird sich sicherlich über
das Interview in dieser Ausgabe freuen. Zé berichtet von seiner Jugend, seiner Religiosität und
seinen Plänen für die Zeit nach der aktiven Karriere. Wie Zé Roberto über Pyro-Technik denkt,
erfahrt ihr ab Seite 20.
Natürlich gehen wir noch einmal auf das Unglück von Bremen, bei dem es leider – teilweise
schwer – Verletzte gab, ein. Umso mehr freut
es uns, dass alle Verletzten inzwischen auf dem
Weg der Besserung sind. Die Ursachen der Massenpanik werden immer noch untersucht. Der
Supporters Club wird gemeinsam mit HSV-Vorstand Oliver Scheel weiter an der Aufklärung der
Ereignisse arbeiten.
Der Supporters Club begrüßt mit Nicole Hellendorn und Janine Rehders zwei neue Mitarbeiterinnen. Nicole ist unsere neue Fan-Beauftragte
und wird zukünftig gemeinsam mit Mike Lorenz
eure Ansprechpartnerin vor allem an den Spieltagen sein. Sie ist bereits seit ca. 10 Jahren beim
HSV und hat in den letzten Jahren den HSV-CityStore geleitet. Mehr erfahrt ihr von Nicole auf
Seite 11. Janine ist seit dem 15. November 2010
beim HSV als Assistentin unseres Geschäftsführers Andreas Birnmeyer tätig. Ein herzliches Willkommen an Nicole und Janine!
Ein herzliches Willkommen auch an David Duddeck, der am 27. November 2010 als Nachfolger
von Jens Wagner zum stellvertretenden Abteilungsleiter gewählt wurde. Im Namen der Abteilungsleitung gratuliere ich auch Björn Floberg,
der für weitere vier Jahre unser Delegierter im
Aufsichtsrat sein wird. Mehr Informationen zur
Abteilungsversammlung erhaltet Ihr dann mit
der Frühjahrsausgabe der supporters news.
Im Namen der Abteilungsleitung und allen
SC-Mitarbeitern wünschen wir euch ein frohes Weihnachtsfest und den berühmten Guten
Rutsch! Erholt euch gut über die Feiertage –
aber feiert nicht zu lange. Denn am 08. Januar
2011 geht es im Volkspark mit einem Testkick
gegen Ajax weiter. Und am 09. Januar 2011 findet dann die Mitgliederversammlung statt. Am
besten kommt ihr alle, denn eine Hälfte des Aufsichtsrates wird neu gewählt – die beste Möglichkeit, im eigenen Verein mitzubestimmen!
Für die Abteilungsleitung
Ralf Bednarek
3
Inhaltsverzeichnis
Ausgabe 65 · Dezember 2010
Ein paar Worte vorweg
3
Moin, HSVer!
18
Illegaler Ticket-Verkauf
Interview mit Jens Wagner
6
„Ein sehr emotionaler Moment für mich”
Axels Kolumne: GRRRRRR!
19
Alles nur ein Traum
Anstoß zur Wertediskussion
8
Wertvoll! Oder?
Zé Roberto
20
Interview mit dem Brasilianer
Null Wert
9
Ein Kommentar von Manfred Ertel
Von der großen Liebe …
22
… zum Frust
Kommentare: Wertediskussion
10
Von Uwe Liebnau und Peter Gottschalk
Abschied
23
Zum Tod von Manfred Bock
Nicole Hellendoorn
11
Interview mit der neuen Fanbeauftragten
Das Unglück von Bremen
24
Eine kritische Betrachtung der Vorfälle
Bericht eures Delegierten
12
Aus dem Aufsichtsrat
Fan-Probleme?
25
Football Supporters Europe kann helfen
Walk of Fame
14
Menschen, die Spuren hinterlassen
Fandemo in Berlin
26
Erfolgreicher Neuanfang
Antrag auf der MV
15
Nicht ohne Zustimmung der Mitglieder!
Unsere Kurve
27
Aktuelles
Drei Jahre „Volksparkett“
16
Ein Projekt hat sich etabliert
Generelles Pokalheimrecht?
28
Eine Analyse zur Benachteiligung von Zweitligisten im DFB-Pokal
Frank Rost …
16
… auf dem „Volksparkett“
Fair ist mehr!
30
Trainer und Spieler als faire Vorbilder!
20
4
Schwarzmarkt? Nein, danke!
26
supporters news
32
Schwerpunkt 58
Fair ist mehr?
30
Tor oder Wert?
Regel-Quiz
31
32
33
One hundred and eighty!
70
HSV-Fanprojekt
70
Termine
34
Ein kleiner Einblick …
Profis hautnah bei ihren Fans
69
Dart
Wie alles begann
Offizielle Fan-Clubs des HSV
Unsere Bowler
Rückblick und Ausblick
Schwerpunkt-Thema
Die Geschichte der Fanclubs
68
Eishockey
Hätten Sie es gewusst?
Die Fanclubs des HSV
Moralische Unterstützung!
Verstärkung im SC-Team
71
Janine Rehders im Interview
52
Dit un Dat
71
Lesestoff für den Fan
72
Berichte der Fanclubs
OFC-Versammlungen
56
Buchrezensionen
Eine Informationsveranstaltung der besonderen Art
Geschenkideen
Elbkick.TV
57
74
Das Richtige zu Weihnachten
Hamburger Fußballer HAUTNAH
Auf und Ab
Leserbriefe
76
Aus aller Welt …
77
58
Berichte über die Spiele der Profis
Grüße an den SC
Fanfahrt nach Liverpool
62
Die wichtige Seite
Ein Erlebnisbericht
78
Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.
Die Zweite des HSV
64
Spielberichte
Rund um den HSV
79
SN-Comic
65
Netztipps …
79
Ein Jahr im Rückblick
66
Regionalbetreuer und Botschafter
80
Kreativecke
82
Impressum
82
Die Vielfalt des HSV-Amateursports
Ein Eiszeit-Dino erwacht
Eishockey
Ausgabe 65
68
5
Interview mit Jens Wagner
„Ein sehr emotionaler Moment für mich”
Text Guido Zerbe · Fotos Witters · HSV Supporters Club
supportes news: Moin, Jens, acht Jahre bist
du in der Abteilungsleitung des Supporters
Clubs gewesen, vor einigen Wochen erfolgte
dann sehr kurzfristig und überraschend dein
Rücktritt.
Jens Wagner: Meine Amtszeit lief noch ein Jahr
bis Ende 2011, jedoch war es mir aus beruflichen
Gründen nicht mehr möglich, die Amtszeit zu
vollenden. Ich hatte mir nach acht Jahren in der
Abteilungsleitung einen ruhigeren Ausstieg gewünscht. Mir blieb allerdings aufgrund der anstehenden Abteilungsleitungsversammlung und
den entstehenden Terminen (HSVlive)/Ladungsfristen für einen Nachfolger nichts anderes übrig, als von heute auf morgen zurückzutreten.
supporters news: Was war das für ein Gefühl
nach der Bekanntgabe deines Rücktritts?
Jens Wagner: Viele haben mich am gleichen Tag
im Stadion, an dem auch das Spiel gegen Wolfsburg stattfand, auf den Rücktritt angesprochen,
dies war ein sehr emotionaler Moment für mich.
supporters news: Magst du etwas von deiner
neuen beruflichen Herausforderung erzählen?
Jens Wagner: Ich bin Freiberufler und habe neue
Aufgabenbereiche übernommen, die mir einen
Einsatz in der Abteilungsleitung in dem Umfang
wie bisher leider nicht mehr möglich machen.
Foto Witters
supporters news: In der supporters news Nr. 33
im Jahr 2002 hast du dich nach der Wahl vorgestellt und wolltest die Ziele Museumsgründung
und die Erweiterung des
SC-Merchandising erreichen. Diese Ziele wurden
längst erreicht. Was waren andere Höhepunkte
in den acht Jahren Amtszeit.
seren Strukturen stehen. Dies sollte auch der
Vorstand erkennen und nach außen kommunizieren.
Jens Wagner: Persönlich war für mich ein Highlight die Partymeile während der WM 2006 auf
dem Kiez, als 26 Kneipen rund um den Hans-Albers-Platz das SC-Logo sichtbar für jedermann
hängen hatten. Fans aus der ganzen Welt haben unter der Raute gefeiert. Auch freue ich
mich jedes Mal, wenn ich in der Stadt Leute
sehe, die die von mir mitentwickelten Klamotten vom SC tragen.
Für die Abteilungsleitung ist ein Highlight, das
Feedback von anderen Fans und Vereinen aus
Europa. Der Stellenwert und Ruf des Supporters Clubs ist in Europa einzigartig. Viele Vereine sind verschuldet und die Fans suchen nach
Möglichkeiten, wie sie eine Mitbestimmung erreichen und ihren Club voranbringen können.
Die sind stolz und neidisch auf den SC. Wir sind
führend in Europa und ein internationaler Botschafter für den Verein. Diesen Anspruch gilt es
auch für meinen Nachfolger zu erkennen und
weiter voranzubringen. Es muss allen bewusst
sein, dass wir hier eine einzigartige Geschichte
beim HSV haben. Nicht nur die Abteilungsleitung, sondern der gesamte Verein sollte zu un-
Jens Wagner: Wir haben immer noch kein Vereinsheim. Außerdem bedaure ich sehr, dass es
die Raute im Stadion nicht mehr gibt. Die war
vom damaligen Präsidenten Hackmann eingerichtet worden, damit die normalen Fans – wie
auch die VIPs – nach dem Spiel einen Platz haben, um sich mit anderen Fans auf ein Bier zu
treffen und die Sportschau sehen zu können.
Dass die Raute ausgerechnet wegen einer Erweiterung des VIP-Bereiches wegfallen ist, ist
sehr schade. Das Thema Ersatzraute im Stadion
ist noch nicht vom Tisch, dort ist Oliver Scheel
jedoch involviert.
supporters news: Was entwickelte sich in den
vergangenen acht Jahren nicht so wie gewünscht?
supporters news: Kommen wir auf das SC-Merchandising zurück. Dieses kann man sich ohne
Jens Wagner nicht so recht vorstellen. Übernimmst du weiterhin Merchandising-Aufgaben?
Jens Wagner: Ich höre nicht ganz auf, sondern
mache noch weiter. So war ich beispielsweise
gerade in Manchester bei einem Produzenten
zur Abstimmung neuer Produkte. Ich habe der
Abteilungsleitung angeboten, dass ich auch
meine anderen Kontakte weiterhin einbringe
(z. B. „Supporters Direct“ aus England) und
angefangene Projekte bringe ich noch zu Ende.
supporters news: In der HSVlive bemängelst du
die geringe Fläche in den HSV-Fanshops für die
SC-Kollektion.
Jens Wagner: Dies wurde uns vom Vorstand
damit begründet, dass die offizielle Merchandising-Kollektion vom HSV umfangreicher geworden sei, so dass nicht mehr die bisherigen
Flächen für die SC-Kollektion zur Verfügung stehen könnten.
supporters news: Wie verläuft ansonsten die
Zusammenarbeit mit dem Vorstand?
6
supporters news
Jens Wagner: Die letzten Gespräche mit dem
Vorstand waren über das Thema Anstoss³.
Dort konnten wir bekannterweise mit unseren Ansichten nicht überzeugen. Regelmäßige
monatliche Gespräche mit dem Gesamtvorstand gibt es im Gegensatz zu früher nicht
mehr. Jedoch finden sie dann statt, wenn aktuelle Themen anstehen. Hier gab es z. B.
im Sommer ein Gespräch mit Katja Kraus
über die Dauerkartenpreise. Dort überzeugten unsere Argumente und eine Preiserhöhung blieb aus.
Foto HSV Supporters Club
supporters news: Ein anderes Thema: Der SC
hat die Mitgliederzahl von ca. 15.000 Mitgliedern zu Beginn deiner Amtszeit auf über 60.000
Mitglieder gesteigert. Hast du das Gefühl gehabt, alle zu vertreten?
Jens Wagner: Dann kann man auch Angela Merkel fragen, ob sie alle Deutschen vertritt. Ich
glaube, dies ist nicht möglich. M. E. vertreten
wir sehr viele Mitglieder, jedoch weiß ein großer
Anteil der Mitglieder gar nicht, warum es den
SC gibt, wofür dieser steht und welche Ziele er
hat. Manche Mitglieder kritisieren uns und sind
der Meinung, dass wir uns auf unsere „eigenen“ Aufgaben konzentrieren sollen, wie Auswärtsreisen anbieten. Hier sollten wir zukünftig
noch besser unsere Grundwerte und Ziele herausstellen. Evtl. ist auch eine neue Diskussion
darüber notwendig.
supporters news: Es wird auch die fehlende Einbindung auswärtiger Mitglieder und die Außendarstellung kritisiert.
der Presse gut dastehen will, muss man auch
mit ihr reden. Dies haben wir manchmal versäumt und uns zurückgezogen.
Jens Wagner: Es ist schwierig, auswärtige Mitglieder zeitnah zu informieren. I. d. R. werden
diese über die Tagespresse oder das Internet
informiert. In diesem Zusammenhang ist auch
unsere Außendarstellung wichtig. Momentan
haben wir zu der Presse ein besseres Verhältnis als in den letzten 2-3 Jahren. Dies ist auch
ein Verdienst von Ralf. Vor der letzten Mitgliederversammlung war es eine regelrechte unfaire
Berichterstattung in der Presse. Wenn man in
supporters news: Kommen wir zum sportlichen
Teil. Welche Spiele waren deine Höhepunkte in
den vergangenen acht Jahren?
Kurz gesagt …
supporters news
Katja Kraus
„War mein Einstieg in die Fanszene, durch die
„Ich finde gut, dass heutzutage mehr Kinder in Ham-
Mitarbeit habe ich viele Leute im Verein ken-
burg ein HSV-Trikot tragen und glaube, das ist ein
nen gelernt und habe mich dann entschlossen,
Ergebnis des Kids-Clubs und der Fußballschulen.“
kurze Zeit später für die Abteilungsleitung zu
kandidieren.“
Bernd Hoffmann
„Ich respektiere, dass er seinen Weg geht, ob-
Supporters Club Internetforum
wohl er es sich einfacher machen könnte im Ver-
„Das ist ein schwieriges Thema, ich bin kein In-
ein, indem er auf Ratschläge hören würde.“
ternetfreak, für mich sind persönliche Kontakte
wichtiger als sich virtuell auszutauschen.“
Football Supporters Europe network (FSE)
„Gute Sache und ein Wunsch von der UEFA, dass
Vereinsheim
sich eine europaweite Fanorganisation bildet, die
„Dringend notwendig, in den letzten Monaten
als Ansprechpartner fungiert. In Barcelona wurde
hatten wir verschiedene (leider erfolglose) Be-
Christian Bieberstein ins Gremium gewählt.“
gehungen gemacht.“
Stadtteilclub
Michel Platini
„Ist kein Club, mehr ein Marketinggag mit zu-
„Wichtig für alle Leute, die auf demokratisch
gereisten Studenten und Werbern.“
geführte Vereine stehen, leider verweigert er
(noch) Stehplätze bei internationalen Spielen.“
HSV
Teil meines Lebens.
Ausgabe 65
Jens Wagner: Die sportlichen Highlights sind
immer wieder die europäischen Touren, z. B.
beim Spiel in Monaco habe ich die Dreitagestour betreut und mit anderen Fans in meinen
40. Geburtstag reingefeiert. Das sind unvergessliche Momente.
supporters news: Acht Jahre sind eine lange
Zeit, nun kannst du endlich mal etwas über
deine Kollegen sagen, die anderen vier hören
ja nicht zu …
Jens Wagner: Klösschen: Die Kutte von uns, isst
weniger, als man denkt (das trifft auf die anderen drei auch zu). Christian: Der ewige Praktikant. Volker: Der ruhende Pol im Hintergrund.
Ralf: Die (abgerundete) Speerspitze.
supporters news: Gibt es noch etwas zum Abschluss, was du deinem Nachfolger mit auf den
Weg geben möchtest?
Jens Wagner: Er soll seine eigenen Ideen einbringen und diese ausleben. Die ehrenamtliche
Arbeit in der Abteilungsleitung ist eine tolle Sache. Es gibt nicht viele Situationen in der Ausbildung oder im Berufsleben, wo man sich so
verwirklichen kann wie in der Abteilungsleitung.
supporters news: Lieber Jens, vielen Dank für
deinen Einsatz für den Verein und viel Erfolg bei
deinen neuen beruflichen Aufgaben!
7
Anstoß zur Wertediskussion
Wertvoll! Oder?
Text Ulie Liebnau · Foto Witters
L
ässt man Google nach „Wertediskussion“
suchen, erhält man 16.400 Einträge!
Parteien diskutieren für Deutschland
„Leitkulturen“, Wirtschaftsunternehmen
regeln Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild („corporate identity“), Schulklassen
erarbeiten Benimmregeln und selbst der SV
Werder hat für Fans und Angestellte einen
„Ethik-Kodex“ veröffentlicht. Und nun setzen
sich auch Otto Rieckhoff und Jörg F. Debatin
„im Namen des Aufsichtsrats“ für eine Wertediskussion ein.
Auf den ersten Blick eine lobenswerte Initiative, soll sie doch zum Ziel haben, das „Miteinander“ im Verein zu „erleichtern und
harmonischer“ zu machen. Aber ist diese Aktion auch auf den zweiten Blick wertvoll und
glaubwürdig?
Ich konzentriere mich bei der Beantwortung
auf den Rieckhoff
Rieckhoff-Text
Text und zitiere aus ihm
wörtlich (vgl. sn 64, S.10 f. und HSVLive 5, 102010, S. 16-19). Für die Untersuchung benutze
Otto Rieckhoff
Foto Witters
ich ein Werkzeug, das der Schriftsteller Bertolt
Brecht für die kritische Analyse von Texten zusammengestellt hat, nämlich folgende Fragen:
Wem zu nützen gibt der Satz/Text vor? Zu was
fordert er auf? Welche Praxis entspricht ihm?
Was für Sätze hat er zur Folge? Welche Sätze
stützen ihn? In welcher Lage wird er gesprochen? Von wem?
Wem zu nützen gibt der Text vor?
Rieckhoff plädiert für ein „respektvolles Miteinander“ und auch für Selbstkritik „sehe ich
hier Versäumnisse seitens des Aufsichtsrats“.
In seinem und auch Debatins Aufruf, sich an
der Wertediskussion zu beteiligen (s. HSVLive, S. 18), wird vorgegeben, dass man dem
„Wunsch an Teilhabe“ und der „Diskussionsfreudigkeit“ entgegenkommen wolle.
Zu was fordert er auf?
Rieckhoff fordert, dass wir uns abkehren von
v
„gezielter Polemik und übelster Politik“, vvon
„permanente(r) persönliche(r) Kritik mit emoem
tionaler Aufladung“ und möchte „Aktionen als
schlimmen Wahlkampf“ entlarven. Er wünscht
wüns
sich „Sportliches Fairplay!“
Welche Praxis entspricht ihm?
Am Schluss des Textes fasst Rieckhoff
Rieckh
zusammen: „Also mehr miteinander
miteinan
als übereinander reden“. Doch im
ersten Absatz macht der VerV
fasser genau das Gegenteil:
Gegent
Er spricht über einen M
Menschen und kritisiert ihn öffent
öffentlich
scharf: „Ein ehemaliger Amtsinha
Amtsinhaber
lässt sich in großer Aufmachung in
BILD zitieren und heizt das
Thema Kühne-Vert
Kühne-Vertrag
auf“. Wer gemeint ist,
wird nicht klar. Ist es
Jürgen Hunke, Ch
Christian Reichert, Claus
Cl
Runge, Dr. Klein oder
o
gar Uwe Seeler?
Rieckhoff pplädiert zwar für
„respektvolles
„respektvol
Miteinander“
Miteinande
8
und eine „Streitkultur ausschließlich im Sinne
einer Sachdiskussion“ und wünscht sich eine
„breite(r) Beteiligung“ bei der Wertediskussion; zugleich aber polemisiert er gegen Kritiker
von Aufsichtsratsverhalten und Vorstandsentscheidungen: „Das notorische Nörgeln und das
massive Arbeiten an der Beschädigung und
gar der Beseitigung von Personen und ganzen
Gremien (…)“.
Er verbindet oder schlichtet auch nicht, sondern polarisiert und spaltet. Dabei widerspricht
er sich selbst. Angeblich will er mit der angestoßenen Wertediskussion das „Miteinander erleichtern und harmonischer machen“ (s.
HSVLive Nr. 5, S. 18), zugleich aber spielt er
Mitglieder gegeneinander aus: Da stellt er die
engagierten Mitglieder, die sich auch öffentlich
äußern, in eine Ecke und versucht sie kleinzureden: „die rund zehn Mitglieder, die bei den
Versammlungen immer auf der Rednerliste stehen“. Ihnen stellt er gegenüber „die überwiegende Mehrheit unserer Mitglieder (die) sich
aus vereinspolitischen Diskussionen heraushalten möchte.“ Klingt das nicht so, als sei das
auch gewünscht?
Was für Sätze hat der Text zur Folge?
Welche Sätze stützen ihn?
Vorstand und Aufsichtsrat arbeiten im Interesse des Vereins vertrauensvoll zusammen.
Wer daran zweifelt oder sich sogar öffentlich
kritisch äußert, entfernt sich von der „überwiegenden Mehrheit unserer Mitglieder“. Kritik ist
gleichzusetzen mit „notorische(m) Nörgeln“
und sollte unterbleiben.
Solche Sätze werden gestützt von Denkweisen
der 50er-Jahre aus dem vergangenen Jahrhundert und erinnern an arrogante Basta-Politik.
In welcher Lage wird er gesprochen?
Von wem?
Die Mehrheit von Aufsichtsrat und Vorstand
wirken kollegial zusammenarbeitend. In der
Öffentlichkeit allerdings wächst zunehmend
Kritik. Erinnert sei nur an die unendliche RumEierei bei der Suche nach einem Sportchef. Und
auch die Behandlung und Durchsetzung des
Investorenprojekts gab schwerwiegende Ansatzpunkte für Kritik. Siehe dazu Beiträge in
supporters news
Null Wert
Ein Kommentar von Manfred Ertel
Text Manfred Ertel · Foto Witters
der letzen Ausgabe der sn oder das Protokoll von der Mitgliederversammlung
am 13. Juli in der HSVLive. Ziemlich genau zwischen diesem Termin und der Ordentlichen Mitgliederversammlung am 9.
Januar 2011 erscheint nun dieser Aufruf
zur Wertediskussion. Aufsichtsräte sollen
bestätigt oder neu gewählt werden. Der
Wahlkampf hat begonnen. Macht es da
für den Aufsichtsrat nicht Sinn, schon einmal aufzuzeigen, wo es lang gehen soll?
Denn nicht nur von den Supporters und
anderen üblichen Verdächtigen droht Ungemach. Auch der Tabellenstand unserer Profifußballer könnte dazu beitragen,
dass am 9. Januar kein harmonisches Miteinander erlebt wird.
In dieser Lage nun gibt das vorstandsgetreue Aufsichtsratsmitglied Rieckhoff
vor, sich für ein „harmonischeres Miteinander“ einzusetzen.
Fazit
Der Anstoß zu einer Wertediskussion erscheint zunächst lobenswert. Teile des untersuchten Textes lassen aber vermuten,
dass taktische Aspekte eine Rolle spielen: „Hierzu zählt für mich auch, dass
ich häufig Aktionen als schlimmen Wahlkampf entlarve, was nun wahrlich in einem Sportverein nichts zu suchen hat.“
Diese Worte Rieckhoffs (!), die er nicht
auf sich und seinen Aufsichtsrat, sondern
auf die von ihm Kritisierten bezieht, machen nachdenklich.
Nachtrag
Auf der Mitgliederversammlung am 24.11.
im Haus des Sports stellten sich Otto
Rieckhoff und Jörg Debatin ungefähr 150
Mitgliedern zur Diskussion. Dabei konnten sie zum Teil rhetorisch überzeugen.
Besonders erfreulich die Selbstkritik Debatins und das Versprechen, als Aufsichtsrat zukünftig transparenter zu agieren.
Wenn das nun auch noch umgesetzt wird,
hätte eine Wertediskussion – unabhängig
von gedruckten Ergebnissen – doch noch
ihren vereinsförderlichen Sinn.
Ausgabe 65
W
erte sind schön, wenn man
sie hat. Werte können materiell sein, zum Beispiel bei Cash
auf dem Konto, Immobilienbesitz oder Gold im Bankschließfach. Werte
können immateriell sein, zum Beispiel ideell
oder ethisch-moralisch. Werte können vergänglich sein wie bei Aktien, Investmentfonds oder (griechischen) Staatsanleihen oder
nachhaltig(er) wie bei Schmuck oder Wohnungseigentum.
Der Aufsichtsrat unseres HSV möchte nun eine
Wertedebatte mit uns führen, nur worüber?
Welche Werte sind gemeint? Ein erster „Entwurf“ in der HSVlive zur „Orientierung an gemeinsamen Werten“ wirft Fragen auf, bleibt
aber Antworten schuldig. Eine etwas linkische
Grafik unserer Raute beinhaltet Schlagworte,
aber Werte? „Respekt“, „Fairness“, „Verlässlichkeit“? Das sind Fragen der Erziehung, guter Kinderstube sozusagen, und Voraussetzung
eines gedeihlichen Miteinanders, erst recht unter Sportfreunden. Darüber muss ich nicht debattieren.
„Wir Mitglieder sind der HSV“?
Stimmt. Wozu also darüber reden, wenn´s
doch eigentlich selbstverständlich sein sollte?
Nur: Warum werden wir an den Grundsatz eigentlich immer nur dann erinnert, wenn man
von uns oder Teilen von uns etwas will? Warum sind „wir Mitglieder“ nicht mehr „der
HSV“, wenn z. B. „unsere“ satzungsgemäß
gewählten Vertreter wie die Rechungsprüfer
Begehrlichkeiten vorbringen? Oder sich Mitglieder gegen Missachtung ihrer Mitgliedsrechte wehren? Und dabei vielleicht auch mal
ein bisschen zu laut werden? Schön, dass wir
mal drüber reden?
„Wir sind Hamburg“?
Ich bin ich. Ich bin HSVer. Ich bin Hamburger. Aber: „Wir sind Hamburg“? Wenn Peter
Krohn etwas Nettes über diesen Wertevorschlag sagen will, nennt er ihn „Marketing“.
Ich nenne ihn marktschreierisch und arrogant.
Denn er grenzt aus statt einzubinden. Wenn
„wir“ Hamburg sind, was sind denn dann die
anderen? Mit Werten hat das nichts zu tun,
sagt Peter Krohn zu Recht, höchstens mit Anmaßung. Ich bin Mitglied des HSV. Ich bin Fan
meines HSV. Das ist mein Wertekodex, zumindest wenn es um Fußball geht. Ich will, dass
der HSV als breit aufgestellter Universalsportverein auch in Zukunft im Breitensport seiner
sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung
und Herausforderung gerecht wird. Ich will,
dass wir gleichzeitig im Bundesliga-Fußball
größtmöglichen Erfolg haben (und endlich mal
einen Titel holen und nicht nur darüber reden).
Und dafür soviel wie möglich Geld in die Hand
nehmen. Aber nicht um jeden Preis.
Nicht um den Preis unserer Tradition zum Beispiel, nicht um den Preis unserer Identität zu
Mitgliedern und Fans, nicht um den Preis des
Respektverlustes gegenüber den Mitgliedern,
nicht um den Preis unserer Selbstbestimmung
und Eigenständigkeit. Ein Verkauf oder eine
Teilveräußerung an Investoren zum Beispiel,
eine Überlassung von Eigentumsrechten an
Spielern, kommt für mich nicht in Frage.
Das ist ein Wert im HSV oder sollte es sein.
Darüber hätten wir trefflich diskutieren können. Erst recht, wenn „Transparenz“ als Vereinswert ernst genommen werden will. Aber
diese Wertedebatte war nicht gewollt. Stattdessen wurden die Mitglieder noch vor der Außerordentlichen Mitgliederversammlung vor
vollendete Tatsachen gestellt. Diesen Wert bestimmte die Führung lieber im Alleingang. Ein
Verlust! War es das wert?
Wer eine Wertedebatte im HSV fordert, sollte
mit gutem Beispiel vorangehen und Werte
(vor-)leben. In der Diskussionskultur untereinander, im Umgang mit Untergebenen und
Mitarbeitern, im Respekt vor Mitgliedern. Wer
eine Wertedebatte fordert, der sollte zuhören,
beteiligen, ernst nehmen, und nicht anprangern, abkanzeln, anmachen – übrigens auch
nicht innerhalb des Aufsichtsrates.
Wer das nicht vorlebt, wer das im Verein nicht zu
seinem Prinzip des Miteinanders auf allen Ebenen machen kann oder will und trotzdem eine
Wertedebatte einfordert, der läuft Gefahr, sich
vor allem einem Verdacht auszusetzen: Dem
Verdacht nämlich, Widerspruch der Mitglieder
nicht zu ertragen und beleidigt zu sein.
9
Kommentare: Wertediskussion
Gelebte Satzung
statt Wertediskussion
Anlass zur Hoffnung? Oder:
Wertediskussion ohne Wert?
Text Uwe Liebnau
Text Peter Gottschalk
D
ie Mitglieder des HSV haben eine für alle Organe des Vereins verpflichtende Satzung mit ethischen Orientierungen, wertorientierten Handlungsempfehlungen und
Sanktionen für unsportliches und vereinsschädigendes Verhalten beschlossen.
Brauchen wir darüber hinaus eine „Wertediskussion“?
In den Paragrafen wird alles über Abläufe, Aufgaben, Rechte, Pflichten, Zuständigkeiten,
Bestellungen, … geregelt. Nicht nur formal, sondern stets in Verbindung mit Handlungsvorgaben: „in enger Zusammenarbeit“, „zur Verschwiegenheit verpflichtet“, „er (der Ehrenrat) ist unabhängig und frei von Weisungen“, „schlichten und regeln“, „Kameradschaft und
den Zusammenhalt fördern“, „den Verein und sein Ansehen nach innen und außen fördern“,
„Pflege seiner Tradition“, „Sie (Rechnungsprüfer) haben ein uneingeschränktes Frage- und
Auskunftsrecht gegenüber dem Wirtschaftsprüfer“, „ihm (dem Aufsichtsrat) stehen uneingeschränkte Prüfungs- und Kontrollrechte zu“, …
Die Satzung ist eine Gebrauchsanweisung mit demokratischen Regeln. Diese gilt es konsequent zu befolgen, was in letzter Zeit nicht immer der Fall war: Dr. Klein durfte Mitglieder
ungehindert öffentlich beschimpfen, die Arbeit der Rechnungsprüfer wurde mehr als behindert, die Mitglieder wurden im Fall Kühne übergangen. Das alles ist mit der Satzung nicht
vereinbar und darum nicht hinnehmbar!
Verstärkt wird der Ärger, weil Aufsichtsrat und Vorstand als assoziative Verknüpfung wahrgenommen werden: Ein Vorstandsvorsitzender, der aufgebracht kritische Redebeiträge unterbindet, und ein Aufsichtsratsvorsitzender, der ihm eilfertig beispringt, scheinen vergessen
zu haben, dass die Mitglieder der Souverän und die Mitgliederversammlung das oberste Beschlussorgan unseres Vereines sind. Siehe Satzung.
Wir brauchen keine Wertediskussion. Diskussionen, selbst Wissen und Einsichten führen selten
zu Verhaltensänderungen. Werte an sich sind wertlos, wenn sie nicht im Sinne Erich Kästners
zum Tun führen. Beispielsweise beim Umgang miteinander nach den Regeln der Satzung.
S
ie war gut besetzt, die Informationsveranstaltung am 24. November im Haus des Sports.
Eingeladen hatte Oliver Scheel, unser Vorstand
für die Mitgliederbelange. Bevor die beiden
Aufsichtsratsmitglieder, Otto Rieckhoff und Jörg Debatin, ihre Vorstellungen von Werten im HSV erläuterten,
stellte unser Sportchef Bastian Reinhardt eindrucksvoll
das sportliche Konzept vor.
Der Übergang zum zweiten Teil des Abends war fließend. Bei der Einführung von Jörg Debatin war mir
immer noch nicht klar, was für Werte er meinte. Er
sprach von Fehlern, die der Aufsichtsrat in der Vergangenheit gemacht hat. Er sprach von Versäumnissen in
der Kommunikation mit den Mitgliedern und davon,
dass die Mitglieder in wichtigen Vereinsfragen nicht
eingebunden wurden.
Bei aller Wertschätzung der Selbstkritik darf es nicht
so einfach sein, Vergangenheit, Vergangenheit sein
zu lassen, sondern das Zurückliegende muss für eine
zukünftige Gemeinsamkeit mit eingebunden werden.
Der Aufsichtsrat hat an Glaubwürdigkeit verloren
und er sollte daran arbeiten, diese wieder schnellstens herzustellen. Diese Selbstkritik macht Hoffnung.
Ich hoffe und glaube, dass es ihm gelingt, den Worten nun auch Taten folgen zu lassen. Dies wäre schon
ein Wert an sich.
Foto Witters
10
supporters news
Nicole Hellendoorn
Interview mit der neuen Fanbeauftragten
Interview + Foto HSV Supporters Club
S
eit dem 25. Oktober 2010 ist Nicole
Hellendoorn neue Fanbeauftragte
beim HSV und bildet gemeinsam mit
Mike Lorenz das Team der Fanbeauftragten in schwarz-weiß-blau. Die supporters news sprach mit Nicole.
supporters news: Seit circa zehn Jahren arbeitest du bereits beim HSV, hast in den
letzten Jahren den Fan-Shop in der Schmiedestraße geleitet. Ist der Job als Fanbeauftragte nicht eine völlig neue Welt für dich?
Nicole Hellendoorn: Eine völlig neue Welt
ist es nicht, aber eine komplett andere. Da
ich ja selber aus der Fanszene komme, ist es
toll, jetzt wieder direkt an der Basis zu sein.
Ich hatte ja während meiner 9 ½ Jahre Fanshop immer den Kontakt mit den Fans, aber
halt ganz anders als jetzt.
supporters news: In der Rückrunde erwarten
uns vier Derbies. Die Spiele gegen braunweiß und Werder werden im Volkspark
ausgetragen. Rechnest du nach den Erfahrungen der Hinrunde mit starken Auflagen
der Polizei?
Nicole Hellendoorn: Die ersten Gespräche
mit der Polizei und den Vereinen laufen bereits. Da die Spiele ja allerdings bei uns im
Stadion ausgetragen werden, wird es sicher
nicht so brisant wie bei den Hinspielen.
supporters news: Der Einsatz von Pyro-Technik ist derzeit ein heiß diskutiertes Thema
in der Fan-Szene. Siehst du einen Weg zur
Legalisierung?
Nicole Hellendoorn: Im Moment denke ich
eher nicht.
supporters news: Titelthema der supporters news sind die offiziellen Fan-Clubs des
HSV. Bist du Mitglied eines Fan-Clubs oder
warst du es einmal?
Nicole Hellendoorn: Nein, bin ich nicht. Ende
der 90er wollte ich mal zusammen mit ein
Ausgabe 65
paar Mädels vom HSV einen Marinus-Bester-Fanclub gründen, dazu ist es aber nie gekommen. Was aus heutiger Sicht gar nicht
so schlecht ist, schließlich ist Herr Bester
mittlerweile mein Kollege.
supporters news: Inwieweit hast du in deinem Job mit den OFCs zu tun?
Nicole Hellendoorn: Ich bin in erster Linie der Ansprechpartner für alle. Zusammen mit meiner Kollegin Nicole Peters
kümmere ich mich um Veranstaltungen,
Beitragskontrolle, Versendung der Rundschreiben und organisiere Spielerbesuche.
Das Letztere war auch mein erstes großes
Projekt als Fanbeauftragte: die Durchführung der Spielerbesuche bei den Fanclubs.
Das war wirklich eine große Aufgabe: erst
die Durchsicht der rund 200 Bewerbungen, dann die Planungen. Ich bin froh, dass
alles so toll geklappt hat und freue mich
schon auf die nächsten Besuche. Dann gehören zu meinem Aufgabenbereich auch
die Planungen und Durchführungen von
Länderspielen; da habe ich zusammen mit
meinem Kollegen aktuell ein Angebot für
das EM-Quali-Spiel Österreich – Deutschland in Wien rausgebracht.
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Bericht eures Delegierten
Aus dem Aufsichtsrat
Text Björn Floberg Thiel · Foto HSV Supporters Club
L
iebe HSVer, hier nun mein zweiter Bericht als Delegierter unserer Abteilung.
Dieser Bericht bezieht sich auf den Zeitraum seit der letzten Abteilungsversammlung, die im November 2009 stattfand.
Ich werde mich dabei auf zwei wesentliche
Punkte beschränken:
1. Neuer Sportchef
Dieses Thema hat uns lange beschäftigt und der
AR hat dabei nicht immer ein gutes Bild abgegeben. Nach den Erfahrungen in der Rückrunde
09/10 hat der AR beschlossen, doch wieder ein
Vorstandsmitglied zu bestellen, das auschließlich den Bereich Sport verantwortet.
Die Wahl fiel auf Bastian Reinhardt, wobei zu
diesem Zeitpunkt davon ausgegangen wurde,
dass er von den Erfahrungen Urs Siegenthalers
profitieren könnte, um so langsam in diese Rolle
hineinzuwachsen. Da ein Doppelengagement
nicht möglich war, hat sich Urs Siegenthaler
dann für den DFB und gegen den HSV entschieden. So musste Bastian Reinhardt ein bißchen
tiefer als ursprünglich gedacht ins kalte Wasser springen.
Im Rahmen einer überarbeiteten Konzeption für
den Bereich Sport gab es einige personelle Änderungen, denen der AR, soweit es durch die
Satzung bzw. Geschäftsordnung erforderlich
war, zugestimmt hat.
2. Investoren-Modell
Dem vom Vorstand vorgelegten Konzept zur
Beteiligung eines Investors habe ich nicht zugestimmt, wie ich auf der aoMV am 13.07. bereits erklärt habe.
Und zwar aus mehreren Gründen: Ein Mitspracherecht des Investors war nach meinem
Verständnis der vorgelegten Unterlagen nicht
ausgeschlossen.
Der Investor wird an potenziellen Transfereinnahmen beteiligt, für mich handelt es sich um
eine Art Vorfinanzierung bzw. Spielerkauf auf
Kredit. Das gab es bisher beim HSV nicht und
wird auch in Zukunft nicht meine Zustimmung
finden.
Der HSV ist in ganz Europa ein Vorbild für demokratische Vereinsstrukturen und Mitgliederrechte, der Supporters Club Ansprechpartner
12
für die Europäische Kommission, die UEFA und
viele Fanorganisationen. Da passt es aus meiner Sicht nicht ins Bild, wenn der HSV Investoren beteiligt, während EU und UEFA darüber
nachdenken, wie man den ungezügelten Kapitalismus im europäischen Fußball einschränken und die Mitbestimmung von Mitgliedern
und Fans stärken will.
Dazu kommt, dass die Beschlussvorlage nicht
einmal 24 Stunden vor der Sitzung verteilt
wurde, d. h. kaum Zeit zur intensiven Beschäftigung mit den Verträgen blieb. Mein Antrag,
die Sitzung um eine Woche zu verschieben, um
den satzungsgemäßen Fristen zu entsprechen,
wurde von meinen AR-Kollegen abgelehnt.
Fazit
Auch in meinem zweiten Jahr im AR habe ich
nach bestem Wissen und Gewissen meine Aufgaben, die unsere Satzung regelt, wahrgenommen.
Leider ist dies manchmal schwierig, da zwischen
Zugang der Unterlagen und der Abstimmung
oft nur ein Tag liegt. Bei bestimmten Entscheidungen, gerade im Bereich Transfers, habe ich
hierfür vollstes Verständnis. Warum aber bei
anderen Entscheidungen, wie z. B. beim Investorenmodell oder dem Vertrag zum Stadionnamen, eine Entscheidung innerhalb weniger
Stunden bzw. wie im Falle Imtech Minuten gefordert ist, ist mir nicht klar. Das erschwert die
Wahrnehmung der in der Satzung verankerten
Kontrollaufgaben zum Teil erheblich. Darauf
habe ich bei unseren Sitzungen mehrfach hingewiesen, leider erfolglos.
Dem AR ist es auch in diesem Jahr leider nicht
gelungen, alle Interna geheim zu halten. Wobei nicht unbedingt nur der AR als Informant infrage kommt. Ich kann euch versichern, dass ich
über AR-Themen niemals mit Medienvertretern
gesprochen habe.
Stattdessen bemühe ich mich, bei den diversen Veranstaltungen oder auch per Newsletter
direkt mit euch zu diskutieren und euch meine
Handlungsweisen zu erklären, auch wenn das
einigen meiner AR-Kollegen nicht immer gefällt.
Trotz unterschiedlicher Ansichten in einigen
Sachfragen oder zum Thema „Kommunikation
mit den Mitgliedern“ suche ich den regelmäßigen Kontakt zu meinen Kollegen, auch außerhalb der Sitzungen.
Ich habe an allen Sitzungen des AR und des
Finanzauschusses, in den ich im Januar wiedergewählt worden bin, teilgenommen. Zwei
Ausnahmen gab es: Die FA-Sitzung im Dezember habe ich wegen einer Operation verpasst,
außerdem eine im Juli kurzfristig einberufene
AR-Sitzung, da ich zu der Zeit im Urlaub war.
Außerdem nehme ich am ABC-Kreis, Montagstreff der Senioren und anderen Veranstaltungen teil, soweit ich es zeitlich einrichten kann.
Mit unserer Abteilungsleitung tausche ich mich
regelmäßig aus, die Zusammenarbeit läuft aus
meiner Sicht sehr gut.
Trotz der genannten Schwierigkeiten macht mir
diese interessante Aufgabe nach wie vor Spaß
und ich hoffe, mich in eurem Sinne in den AR
eingebracht zu haben.
supporters news
Ausgabe 65
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Walk of Fame
Menschen, die Spuren hinterlassen
Text Uwe Liebnau · Fotos Ulie Liebnau
Bleibende Eindrücke
Am 30.09.2010 wird der Walk of Fame erweitert,
eine Traditionspflege, an der auch ich teilnehmen
möchte. Statt des von mir erwarteten Massenansturms, ein weißes Zelt, statt freudiger Begrüßung, eine „geschlossene Gesellschaft“. Ohne
persönliche Einladung, kein Zutritt. Da stehe ich
nun in meinen besten Schuhen mit der Illusion:
„Du bist der HSV.“ Ralf Bednarek naht, zeigt seine
persönliche Einladung und nimmt mich als seine
Begleitung mit ins Zelt.
Da stehe ich im Zelt mit lauter Fragen: Sollen normale Mitglieder ausgeschlossen bleiben? Hat der
HSV diese bedeutsame Veranstaltung dem Stifter
überlassen und hat er nun keinen Einfluss mehr
auf Einladungen, Neuaufnahmen und Vermarktung? Wem gehören überhaupt Fuß-Skulptur und
der Walk of Fame?
Peter Krohns Laudatio lässt mich endlich ankommen, macht den Blick frei für die berühmten
HSVer: Horst Hrubesch, Rudi Kargus, Felix Magath, Jupp Posipal (posthum), Schorsch Volkert,
Bernd Wehmeyer. Eine kraftvolle Ansammlung
von Menschen, „die Spuren hinterlassen“ und
„Erinnerungen wecken“, wie es auf den überreichten Schals heißt. Ein beeindruckendes, unvergessliches Bild.
Später lese ich die Daten auf den enthüllten Platten, berühre auch mal die Fußabdrücke und Rudis Handabdrücke, sehe nach, wer hier schon in
Hier wird der Walk of Fame erweitert
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so großartiger Weise geehrt wurde, wo die beiden Trainer und unser Kultmasseur eingeordnet
sind und gehe gedanklich Namen durch für zukünftige Ehrungen.
Gedankenaustausch
Meine Fragen habe ich nicht vergessen. Ich schicke sie an unsere Pressestelle, an den Stifter Andreas Maske und an Oliver Scheel vom Vorstand.
Passend zu Uwe Seelers 74. Geburtstag am 05.11.
treffen wir uns auf Vorschlag Andreas Maskes in
der Raute. Mein Bruder Ulie ergänzt die Runde.
· Im flotten, vertrauensvollen Gedankenaustausch halten wir Folgendes fest: Es wird ein
offizielles Gremium aus sechs Personen gebildet: je zwei von der Maske-Firma, dem HSV und
den Supporters. Hier laufen die Fäden zusammen, hier werden Entscheidungen getroffen.
· Die Verbindung zwischen Verein und Stifter
übernimmt Oliver Scheel.
· Die Erweiterungs-Feiern werden weiterhin im
familiären Rahmen stattfinden, die Supporters
erhalten ein Kartenkontingent.
· Der Innenkreis des Walk of Fame ist mit Abdrücken von 24 Spielern, zwei Trainern und unserem Kult- Masseur ausgelastet. Als Lösungen
für Erweiterungen bieten sich an ein Außenkreis
oder ein künstlerisch zu gestaltender Weg vom
Fuß zum Museum mit den Abdrücken. Das zu
entscheiden, ist nun Sache des Gremiums.
· Rechtliches: Ein Vertrag auf Lebenszeit sichert
Andreas Maske die Fortsetzung des Walk of
Fame; die Fuß-Skulptur und alle Abdrücke hat
Andreas Maske dem HSV geschenkt, ebenso
alle bei den Feierlichkeiten anfallenden Kosten;
auch alle Folgekosten werden von der MaskeFirma übernommen; die Markenrechte an der
Fuß-Skulptur liegen nach dem Tod der Künstlerin Brigitte Schmitges bei Andreas Maske; die
Fuß-Skulptur ist als Kulturdenkmal eingetragen;
das Gelände gehört je zur Hälfte dem HSV und
der Stadt.
· Ergänzende Ehrungen der Neuaufnahmen vor
großem Publikum sind angedacht, z. B. im Rahmen einer Mitgliederversammlung, vor einem
Spiel oder in der Halbzeitpause. Aber das zu
entscheiden, ist auch Aufgabe des Gremiums.
Die besten Dinge verdanken
wir häufig dem Zufall
Zufall 1: Andreas Maske: „Alles entstand durch
Zufall: es war bei der Museumseröffnung (2003),
Frau Schmitges saß in unserer Loge, weil sie
dachte, die gehört dem Boxer Maske. Und dann
erzählte sie mir, dass sie Künstlerin sei und Abformungen von prominenten Spielerfüßen mache.
Immer nur kleine Füße, … ein Wort gab das andere, wollen wir nicht einmal etwas anderes machen, den größten Fuß? Wem wollen wir denn
den größten Fuß geben? Da gibt es in Hamburg
nur einen – Uns Uwe.“ …
Zufall 2: „Mir ist am Stammtisch aufgefallen, da
saßen die ganzen alten HSVer, als die damals gespielt haben, kriegten sie einen Hungerlohn. Vielleicht haben sie mal eine Ehrennadel gekriegt,
aber darüber hinaus eigentlich nichts. Sie müssten
mehr Wertschätzung erfahren. Da kam die Idee,
da machen wir etwas, jetzt haben wir schon den
Mittelpunkt. Der Zusammenhang zwischen dem
Walk of Fame und dem Museum, das ist die Seele
des Vereins.“ …
Später sagte er: „Ich mache das aus Liebe zum
Verein und zur Stadt Hamburg.“
Im Zelt hätte ich daran gezweifelt, jetzt nicht
mehr. Ein Stifter im Hintergrund, der Spuren hinterlässt.
Mit der Gewissheit, dass die Würdigung verdienter HSVer nach wie vor in besten Händen liegt, beenden wir unseren Gedankenaustausch.
supporters news
Antrag auf der MV
Nicht ohne Zustimmung der Mitglieder!
Text Ingo Thiel
Oliver Scheel und Andreas Maske
bei der Teamarbeit
Eine Idee lebt
Aufnahme in den Walk of Fame (fame:
Ruhm) finden Menschen, die Spuren hinterlassen, die sich um den HSV verdient
gemacht haben.
2003: Die Künstlerin Brigitte Schmitges
stellte seit Jahren Fußabdrücke berühmter Fußballer her. Den Wunsch zum Guss
einer riesigen Fuß-Skulptur hegte sie seit
1998. Die Idee sprang über auf den Unternehmer Andreas Maske bei der Museumseröffnung (s.Text; s.a. Wolfgang
Schlosser: Fußnoten, 2005, S.92).
2004: Umsetzung der Idee durch Stifter,
Initiator und Supporter Andreas Maske
mit Lebensgefährtin Carmen Pippig.
2005: In vier Monaten erstellen mehr als
20 Kunsthandwerker der Kunstgießerei
Strassacker in Süßen (Baden-Württemberg) die Skulptur. 24.8.2005 Enthüllung
der Fuß-Skulptur; Höhe: 3,70 m, Tiefe:
2,30 m, Breite: 5,15 m; Bronzegewicht:
2200kg, Edelstahlkonstruktion für die
Statik: 1800kg; jede Ader, jede OP-Naht
ist in Übergröße zu erkennen. Aufnahme
der Spieler in den Walk of Fame: Harry
Bähre, Charly Dörfel, Manfred Kaltz, Peter Nogly, Willi Schulz und unser Urgestein Hermann Rieger, der Kult-Masseur.
2007: Aufnahme der Spieler Horst
Dehn, Franz Klepacz, Gerd Krug, Jochen
Meinke, Klaus Neisner, Erwin Piechowiak, Uwe Reuter, Horst Schnoor, Dieter
Seeler, Klaus Stürmer, Jürgen Werner, Peter Wulf und die Trainer Günther Mahlmann, Kuno Klötzer.
2010: Aufnahme der Spieler Horst Hrubesch, Rudi Kargus, Felix Magath, Jupp
Posipal, Schorsch Volkert, Bernd Wehmeyer.
2011: sechs weitere berühmte HSVer.
Ausgabe 65
D
ie Außerordentliche Mitgliederversammlung in diesem Sommer sowie
zahlreiche Gespräche im Stadion,
bei Auswärtsfahrten, auf Versammlungen und Treffen von HSV-Fans und -Mitgliedern haben mir gezeigt, dass kaum ein
Vorhaben unserer Vereinsführung (mit Ausnahme der Ausgliederung) von der überwiegenden Mehrheit der Mitglieder so deutlich
abgelehnt wird wie das Investorenmodell
„Anstoß³“ und der aus diesem Gedankengut resultierende sogenannte „Kühne“-Deal.
Aber natürlich kann man als Einzelner nur mit
einem Bruchteil der Mitglieder sprechen und
so mag das von mir eingeholte Stimmungsbild unvollständig und verfälscht sein.
Darum werde ich auf der Mitgliederversammlung im Januar einen Antrag zu diesem Thema
stellen. Der Antrag lautet:
„Die Mitgliederversammlung
möge beschließen, dass
Aufsichtsrat und Vorstand
vor Vertragsabschluss eines Investorenmodells mit
Dritten, wie dem sogenannten Kühne-Vertrag oder
dem Modell „Anstoß³“, die Zustimmung der Mitgliedschaft
bei einer Ordentlichen Mitgliederversammlung oder
Außerordentlichen Mitgliederversammlung zu diesem
Vertrag einholen müssen. Dies gilt insbesondere für die Abtretung von etwaigen
Erlösen aus Spielertransfers oder anderen Beteiligungen oder Veräußerung von Vereinsvermögen an Dritte.“
Die Satzung des HSV e.V. besagt in § 12.3,
in dem die Rechte und zuständigen Angelegenheiten der Mitgliederversammlung geregelt sind, unter Punkt l): „Beschlussfassung
über erhebliche Veränderungen der Vereinsorganisation sowie die Gründung von oder
die Beteiligung an Gesellschaften (…), soweit es sich um Vorgänge von erheblicher
wirtschaftlicher Tragweite handelt.“
Dies sollte eigentlich eindeutig sein, und bislang
bin ich immer davon ausgegangen, dass unsere Satzung, die ja quasi wie eine Verfassung
oder Grundgesetz des Vereins ist, auch für Aufsichtsrat und Vorstand verbindlich ist. Wie der
sogenannte „Kühne-Deal“ gezeigt hat, reicht
die Intention und die Formulierung dieses Satzungsparagraphen anscheinend aber nicht aus.
Es sind noch genügend fein ausgearbeitete juristische Hintertürchen und Schlupflöcher offen,
so dass Aufsichtsrat und Vorstand der Überzeugung waren, den „Kühne-Vertrag“ auch ohne
vorherige Information oder gar Zustimmung der
Mitgliedschaft besiegeln zu können.
Es geht mir mit diesem Antrag nicht darum,
dass Namen von potenziellen Investoren, geplante Spielerverpflichtungen oder gar Verträge
bis ins letzte Detail offengelegt
werden müssen. Aber es sollte aus
meiner Sicht über die zukünftige
Ausrichtung des Vereins diskutiert werden. Wollen wir beim
HSV e.V. Anteile an Transfererlösen von Spielern abgeben oder möchten wir z. B.
gegen ein Darlehen oder eine
Kaufsumme Anteile an ideellen
Werten wie unserem Vereinswappen verkaufen (bevor alle
aufschreien: Nein, das hat die
Vereinsführung bislang niemals
auch nur angedeutet)?
Sollte die ergebnisoffene Diskussion
in der Mitgliedschaft innerhalb der nächsten anderthalb Jahre zeigen, dass sich eine
überwiegende Mehrheit der Mitglieder gegen Investorenmodelle ausspricht, so werde
ich einen Antrag auf Satzungsänderung mit
Aufnahme der oben aufgeführten Punkte stellen. Ein positives Ergebnis im Sinne des Antrags wäre bereits jetzt ein eindeutiges Signal
an die Vereinsführung und es ist kaum vorstellbar, dass Aufsichtsrat oder Vorstand gegen den Willen der Mitgliedschaft handeln
und sich einfach über das höchste Gremium
in unserem Verein hinwegsetzen.
Darum möchte ich euch bitten, diesen Antrag
zu unterstützen und mit „Ja“ zu stimmen.
15
Drei Jahre „Volksparkett“
Ein Projekt hat sich etabliert
Text Joachim Ranau · Fotos HSV Fanprojekt
Stadion. Im Frühjahr 2011 wird die 50. Ausgabe (!) präsentiert und von uns (und hoffentlich auch von euch!) gebührend gefeiert. Aber
es gibt auch sonst einige Neuigkeiten rund um
das „Volksparkett“. Der Reihe nach …
D
as im November 2007 gestartete
„Volksparkett“ ist mittlerweile für
viele HSV-Fans und -Mitglieder eine
feste Größe geworden und Bestandteil eines gelungenen Heimspielbesuches im
Zur Erinnerung
Das „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum von
und für Fans und HSV-Mitglieder. Es setzt sich
vor Heimspielen humoristisch, kritisch und unkonventionell mit den Themen auseinander, denen der HSV-Fan sein Dasein gewidmet hat. Vor
allem soll das „Volksparkett“ eine Aufforderung
zum Dialog sein. Das Publikum hat das Wort, jeder ist eingeladen, die Bühne zu betreten und zu
sagen, was endlich mal gesagt werden muss. Das
„Volksparkett“ bietet in seinem Programm aber
auch Interessantes, Informatives, Umstrittenes
und Kulturelles rund um den HSV. So ist – als Ergänzung der Stadionshow – eine Mixtur aus Unterhaltung, Information, Talkshow, Forum und
„Speaker´s Corner“ entstanden. Zwei Moderatoren führen durch das 60-minütige Programm, befragen ihre Gäste und das Publikum, werben um
Beiträge und stellen interessante Personen rund
um das Spiel und den Verein vor: Aufsichtsräte,
Vorstandsmitglieder, Spieler, HSV-Abteilungen,
Fanclubs, Fans, Mitarbeiter des HSV, Vertreter
der Gästeclubs, Medienvertreter, Leute vom HSVMuseum usw. Sie alle können hautnah erlebt und
befragt werden. Aber auch Künstler und Prominente, deren Herz am HSV hängt, sind auf der
Bühne des „Volksparketts“ willkommen: Opernsänger, Musiker und Schauspieler.
Frank Rost …
… auf dem „Volksparkett“
Text Uwe Liebnau · Fotos Ulie Liebnau · Witters
N
och verletzt, aber edelst gedresst,
stellte sich am 06.11.2010 vor dem
Spiel gegen Hoffenheim unser Torwart
den Fragen von Jojo und Todde. Das Interview zeichnete Uwe Liebnau auf.
supporters news: Was sagst du eigentlich zu der
Kritik an der Mannschaft?
Frank Rost: Es ist heutzutage Mode, in unserer
Gesellschaft nach dem Schuldigen zu fragen und
nicht danach, warum etwas passiert ist. Wenn du
in den letzten zwei Jahren immer wieder hörst,
wie schlecht, wie charakterlos die Spieler sind,
dann ist das auch für die Spieler deprimierend.
Wir haben in den letzten Jahren zwar keinen Titel gewonnen, der Kritik müssen wir uns stellen, aber unterm Strich sehe ich es nicht ganz so
schlecht. Und ich glaube auch nicht, dass die jetzigen Spieler charakterlos sind oder keine gute
Mentalität haben. Das ist mir alles zu platt. Wir
müssen gucken, dass wir eine einheitliche Grund-
16
haltung, eine einheitliche Leitlinie bringen, und
danach musst du arbeiten. Alles andere sind Plattitüden, wenn es nicht läuft.
supporters news: Man hat manchmal den Eindruck, dass nicht jeder Spieler begriffen hat, mit
der Raute auf der Brust aufzulaufen?
Frank Rost: Tja, man hofft, dass man in Zukunft
wieder das Wesentliche sieht, dass der HSV wieder weiter nach vorne kommt. Wir wünschen uns
alle, dass man in naher Zukunft einen Titel in der
Hand hat. Ich glaube, dass wir in der Vergangenheit den Blick dafür einfach verloren haben, dass
es zu sehr um Einzelinteressen, um Macht ging.
Ich als Spieler kann es nicht ändern, ich muss
meine Leistung bringen, ordentlich trainieren.
Viel mehr kann ich da auch nicht tun.
supporters news: Was ist das Saisonziel? Kannst
du uns einen Tabellenplatz nennen, auf den wir
uns fokussieren können?
Frank Rost: Spaß macht es mir, wenn Ergebnisse
da sind, und Freude habe ich, wenn etwas gelingt und ich die Bälle gut halte, dafür habe ich ja
trainiert. Jetzt zu erzählen, wir müssen das, wir
müssen jenes, das führt auch dazu, dass man verkrampft und das Wesentliche vergisst. Man hat
dem einen oder anderen Spieler in der jüngeren
Vergangenheit angemerkt, dass die Lockerheit
gefehlt hat. Ein Spiel verloren, schon wird alles
in Frage gestellt, ein Spiel gewonnen, dann sind
wir ja praktisch schon Meister.
supporters news: Und dein persönliches Ziel?
Frank Rost: Erst mal wieder gesund werden und
eine gute Saison mit dem HSV spielen. Mehr kann
ich nicht tun.
supporters news
Bjarne Mädel beim Volksparkett
Das „Volksparkett“ verkauft den
Stadionnamen … vor jedem Spiel
„Wie heißt unser Stadion eigentlich aktuell noch
mal?“ Richtig: Volksparkstadion! Aber so kreativ, wie der HSV-Vorstand die Buchstaben auf
dem Dach regelmäßig wechseln lässt, um Einnahmen zu generieren und den teuren Kader zu
finanzieren, sind die Leute vom „Volksparkett“
auch. Zu Beginn einer Ausgabe hat jeder aus
dem Publikum die Möglichkeit, den Stadionnamen zu ersteigern. Davon wird rege Gebrauch
supporters news: Ist die Stimmung bei uns in Ordnung oder hat das nachgelassen?
Frank Rost: Natürlich sind die Erwartungshaltungen hoch. Als damals der Verein mit dem Rücken zur Wand stand, da war hier schon eine
phänomenale Stimmung. Da standen sogar die
so genannten Champagnertrinker 100 % hinter
dem Team. Und das letzte Spiel (Erreichen des
UI-Cups 2008 nach Abstiegskampf) war wie
eine gefühlte Meisterschaft. Die Ansprüche steigen eben nach Erfolgen. Dass dann Leute ins
Stadion drängen, denen es weniger um den HSV
geht, denen es eher um ein tolles Event geht,
das gehört auch dazu, das muss man auch respektieren. Insgesamt sind die Fans ein großes
Plus des HSV, das ist ein Faustpfand, was übrigens alle Traditionsvereine haben. Als Spieler nimmt man die beeindruckende Stimmung
schon wahr. Der HSV hat treue Anhänger, die
hinter ihrem
hrem HSV stehen.
Und verständlicherweise
ständlicherweise
sehen manche die Dinge
hin und wieder kritischer.
Das muss man
nicht persönlich
ersönlich
nehmen.
n. Ich
sehe das
as relativ relaxt.
axt.
Ausgabe 65
gemacht. Gut, es kommen keine Millionen zusammen, aber wir müssen ja auch keine Spieler
finanzieren. Der Erlös der Versteigerung ist daher für einen guten Zweck gedacht und kommt
in vollem Umfang dem Verein „Nächstenliebe
e.V.“ zu Gute. Und nebenbei: „Uwe-SeelerKampfbahn“ klingt doch irgendwie besser als
AOLHSHIMTECH-Arena, oder?
risches Gewand überstreifen und die Themen,
die uns bewegen, informativ, unterhaltsam, provokativ und kulturell wertvoll präsentieren. Am
Mittwoch, den 2. Februar 2011, ist es ab 20.30
Uhr soweit: Passend zum wenige Tage später
folgenden Lokalderby wird es um die verschiedenen Aspekte von „Rivalität“ gehen. Nähere
Infos werden folgen.
„Volksparkett“ goes Theater – „Volksparkett Spezial“
Viele HSV-Fans und -Mitglieder werden sich
noch an die erste Zusammenarbeit mit dem
Thalia-Theater anlässlich des von und mit
Fans entwickelten Theaterstückes „Hinter euren Zäunen“ erinnern. Diese Kooperation wird
nun im nächsten Jahr fortgesetzt. Hamburger SV, Supporters Club, Fanprojekt und das
Thalia-Theater haben vereinbart, zunächst einige Ausgaben eines „Volksparkett Spezial“
im „Zentrale“ (kleine, offene Bühne im Haupthaus des Thalia-Theaters, Raboisen 67) zu präsentieren. Martin Kreidt (Regisseur von „HeZ“
und Mitentwickler des VP) und Armin Chodzinski werden dem „Volksparkett“ ein künstle-
Infos zum „Volksparkett“
Das „Volksparkett“ ist ein öffentliches Forum von und für Fans und HSV-Mitglieder. Es
findet im Umlauf zwischen den Ständen des
Fanprojektes und des Supporters Clubs direkt über dem HSV-Museum (Block 28) auf
einer fest installierten Bühne vor allen Wochenend-Heimspielen kurz nach der Stadionöffnung statt. Das „Volksparkett“-Team (acht
Fans, zwei Fanprojektler) hat eine Homepage (www.hsv-volksparkett.de), auf der man
u. a. die Programme und Fotos von Gästen
und Zuschauern finden kann. Zudem können
im Gästebuch Anregungen, Ideen und Kritik
hinterlassen werden oder direkt an das Team
([email protected]) gemailt werden.
supporters news: Bitte ergänze die folgenden
Sätze: Der schönste Augenblick im Trikot des HSV
war für mich …
supporters news: Ein Traum von mir ist es, in einer Mannschaft zu spielen mit …
Frank Rost: …das letzte Spiel der Saison 07/08,
als wir in den UI-Cup oder den Döner-Cup gekommen sind.
supporters news: Das schönste Stadion in der
Liga ist …
Frank Rost: … Ich habe mit guten Spielern zusammen gespielt, ich kann sie leider nicht zurückkaufen.
supporters news: Wenn ich heute in den Hoffenheimer Gästeblock schaue, dann …
Frank Rost: … das Volksparkstadion.
Frank Rost: … hoffe ich, dass sie wenigstens ein
paar Fans mitgebracht haben.
supporters news: Als Trikotsponsor wünsche ich
mir …
supporters news: Fanrechte sollte man stärken,
weil …
Frank Rost: … Hamburg.
Frank Rost: … Fans das sind, was einen Verein ausmacht. Ohne sie kannst du den Laden
zumachen.
supporters news: Zu einer perfekten Stadionatmosphäre gehören für mich …
Frank Rost: … natürlich Fans!
sup
supporters
news: Den HSV
news
verlasse
verlass ich allerhöchstens bei einem Angeb
Angebot von …
Frank Rost: … als Spieler verlasse ich
ic den HSV
nicht mehr.
Foto Witters
supporters news: Rosa und lila HSV-Schals finde
ich persönlich …
Frank Rost: … waren einen Versuch wert.
supporters news: Wenn ich in einer dunklen
Gasse Jaroslav Drobny begegne, dann …
Frank Rost: … hoffe ich, dass ich ihn erkenne.
17
Schwarzmarkt? Nein, danke!
Illegaler Ticket-Verkauf
Text Manfred Ertel
W
er mit der S-Bahn ins Stadion
fährt, der kennt das Bild, jeden Spieltag wieder. Am Fuß
der Treppe warten junge Männer, wie man sie sonst als Türsteher auf dem
Kiez sieht. „Suche Karte“ steht auf Papptafeln, die die einen hochhalten. Die anderen
strecken den Bahnfahrern die scheinbar begehrten Tickets entgegen, nicht nur bei ausverkauften Spitzenspielen.
Ein Widerspruch? Nur scheinbar. Denn offenkundig sind Angebot und Nachfrage, die sich
so personalisieren, zwei Seiten der gleichen
Medaille. Die Männer sehen nicht nur gleich
aus, sie arbeiten auch zusammen. Wer nur
ein paar Minuten das „Schauspiel“ aus der
Distanz beobachtet, wird schnell feststellen,
dass An- und Verkauf zentral gesteuert sind.
Schlimmer noch: Einfache Besucher, die plötzlich die Karte eines kranken oder dienstlich
verhinderten Kumpels über haben und die
verkaufen wollen, werden nicht selten mit
sanftem aber bestimmtem Nachdruck davon
„überzeugt“, das Ticket an die organisierten
Händler abzugeben.
So geht das seit Monaten, ja seit Jahren
schon. Der HSV ist machtlos, sagt er.. Auf öffentlichem Grund zwischen S-Bahnhof
hof und
Stadion ist der Bezirkliche Ordnungsdienst
gsdienst
zuständig, noch dazu von zwei verschiedechiedenen Bezirken: Eimsbüttel an der S-Bahn,
Bahn,
Altona jenseits der Schnackenburgallee.
allee.
Beschwerden von Seiten des Vereins hat
es da offenbar immer wieder mal gegeben, Reaktionen der Bezirke allererdings nur „sehr begrenzt“. So weit,
t,
so gut oder besser: so schlecht. Dennn
das mag zwar einiges erklären, aber
nicht zufriedenstellen. Geändert hatt
sich an der Praxis schließlich seit
it
Monaten, wahrscheinlich schon
seit Jahren nichts. Im Gegenteil. Längst hat die Vereinigung
der Ticket-Schwarzhändler den
Bahnhofsbereich verlassen. Sie
sind in die Tunnel auf dem Weg
zum Bus-Shuttle vorgerückt, wo
sie Privatleuten das Leben schwer
machen. Und neuerdings findet
et
18
man sie – kurz vor Spielbeginn – sogar immer
öfter an den Kassenhäuschen Nord-Ost oder
in deren unmittelbarer Nähe. Die Methoden
dort sind die gleichen. (Und nur am Rande:
Dieselben Herren trifft man inzwischen auch
in Bremen oder Hannover an.)
Die Frage sei deshalb erlaubt: Tun wir eigentlich wirklich genug gegen dieses Phänomen?
Der HSV ist vorbildlich in seinem Ticketing, eigentlich. Wir sind aktiv im Kampf gegen den
illegalen Markt im Internet, wir lassen uns sogar auf Musterprozesse ein. Wir reden vom
Personalisieren der Dauerkarten oder von Tagestickets, wir richten (erfreulich!) Tauschbörsen ein. Unser Einlasssystem ist besser
als in fast allen anderen Stadien.
Aber gibt es wirklich kein Mittel gegen diesen
schwarzen Markt? Gegen diese Typen und
ihre Methoden? Haben wir wirklich keinen
stärkeren Einfluss auf die zuständigen Hamburger Behörden? Wohlgemerkt: Schwarzmarkt wird nie völlig zu verhindern sein. Und
viele von uns, ich inklusive, haben immer wieder
er auch davon profitiert, wenn es an der
Tageskasse keine Karte mehr gab.
Tageskass
Aber
bber diesen
dies organi-
sierten Bandenhandel, inklusive des kräftigen
„Nachdrucks“, möchte ich hier nicht mehr sehen. Und vielen Freunden geht es genauso.
Wir sollten gemeinsam versuchen, ihm das
Handwerk zu legen.
Neuerdings gibt es übrigens offenbar eine
ganz neue Masche. Ein Kumpel, zum Bayern-Spiel überraschend auf Heimatbesuch aus
Peking in unserer Stadt, ergatterte in letzter Minute noch zwei Karten – auf meinen
ausdrücklichen Rat direkt am Stadion. 65,–
Euro das Stück, für einen Stehplatz. Beim
Einlass blieb das Drehkreuz gesperrt, die
Karten waren bereits entwertet und wieder
nach draußen gereicht worden, der Zugang
wurde verweigert. Das ist kein Schwarzmarkt
mehr, das ist Betrug. Und eine Herausforderung an den Verein, solch Beispiel nicht Methode werden zu lassen. Vielleicht gibt es
eine Möglichkeit, die Entwertung des Tickets
nach Einlass computertechnisch sichtbar zu
machen, durch einen kleinen Punkt oder ein
Kreuz etwa? Vielleicht gibt es andere Lösungen? Damit solche Ausnahmen keine Regel
werden können.
supporters news
GRRRRRR!
Axels Kolumne
Alles nur ein Traum
Z
eitmäßig kümmere ich mich ja
vor allem um Inga und Marlene
und Luis und dann kommt lange
nix und dann kommen meine
Schüler und dann kommt HSV und dann
kommen meine Freunde. So bitter das
ist, vor allem, wenn man bedenkt, wie
weit hinten HSV mittlerweile ist, von den
Freunden ganz zu schweigen und mal
echt jetzt: Wie lang ist das bloß her, dass
ich zuletzt mit meinem guten, alten Fußballfreund Oke einen gezwitschert hab!?
Nun ist es wieder soweit und es ist ja
klar, wie die Tagesordnung aussieht:
1. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische Sternmarke-Cola.
2. Unser mehr alter als guter HSV gewinnt ja bestimmt, äh, vielleicht in
Dortmund und wir trinken dabei unsere gute alte Lieblingsmische Sternmarke-Cola.
3. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische Sternmarke-Cola.
4. Wir trinken unsere gute alte Lieblingsmische Sternmarke-Cola.
5. Wir spielen auf dem guten, alten C64
International Superstar Soccer und
trinken dabei unsere gute alte Lieblingsmische Sternmarke-Cola.
6. Wir putzen uns die Zähne mit unserer guten alten Lieblingsmische Sternmarke-Cola.
7. Pieschen, waschen und zu Bett mit
einer Wärmflasche gefüllt mit unserer guten alten Lieblingsmische Sternmarke-Cola.
Schnell und routiniert wird Tagesordnungspunkt 1 abgearbeitet. Dann
kommt Tagesordnungspunkt 2 an die
Ausgabe 65
Reihe und man muss im Vorfeld ja wirklich Schlimmstes befürchten beim Kampf
Jung vs. Alt, Zukunft vs. Vergangenheit,
Schnellboot vs. abgetakelte Fregatte,
kurz: BVB vs. HSV. Und tatsächlich
wird von Beginn an – was ja mittlerweile schon fast die alte HSV-Schule ist –
uninspiriert rumgebolzt und das Spiel
des Gegners stupide zerstört, bis mir
auf einmal so furchtbar schwindelig zuwege ist und HSV-Coach Veh plötzlich
sämtliche Demels und Jarolims und Westermänner und Guerreros auswechselt
und Borussia Dortmund gegen unseren nun aufstrebenden Hamburger-Jugend-forscht-Supersturmverein prompt
keine Chance mehr hat. WOSCH! – und
schon trifft unser Abwehrjuwel Lennart
Sowah mit einem Flachschuss aus um
und bei 16 Metern in der 12. Minute.
Und – ZACK! – da ist Tunay Torun nach
Alleingang in der 23. Minute dran und –
PITSCH PATSCH! – Heung Min Son lässt
sich mit einem Doppelschlag – beides
blitzsaubere Fallrückzieher nach Sahneflanken von – so viel Zeit muss sein –
Eric-Maxim Choupo-Moting – kurz vor
der Pause nicht lange bitten. Auch in
der zwoten Halbzeit stürmen die jungen HSV-Hüpfer nimmermüde und couragiert, als wären die Cops hinter ihnen
her und der BVB, diese Oldie-Söldnertruppe ohne Soul, wird im eigenen Stadion mal so richtig rund gemacht. Und
die HSV-Goals fallen weiter zwangsläufig und wie reife Früchtchen: Zum 0:5
trifft – KAZOOM! – Muhamed Besic,
der hinten die ganze Zeit schon Beton
angerührt hat, mit der Rübe, bevor wieder – DING DONG! – Heung Min Son mit
einem erneuten Fallrückzieher-Doppelschlag (70. und 72. Min) HSV-Fanherzen höher schlagen lässt. JIPPIEH! In
der 80. Minute ist es dann – soviel Zeit
muss nun wirklich auch ein zweites Mal
sein – Eric-Maxim Choupo-Moting und –
WUMMS – steht es 0:8: Scherenschlag
aus zwanzig Metern ins Kreuzeck! So
wird das gemacht und BVB-Trainer
Klopp – die olle Pflaume – ärgert sich
schwarz-gelb! Armin Veh dagegen zau-
bert – wo auch immer die plötzlich herkommen – ein Ass nach dem anderen
aus dem riesengroßen HSV-Ärmel voller
aufstrebender Talente: Miroslav Stepanek kommt rein und bedient Macauley
Chrisantus, der die Pille in der 85. Minute in den Giebel zwirbelt und in der
89. Minute ist es dann ohne viel Federlesen Tolgay Arslan aus der zweiten, ach,
was sage ich, dritten Reihe und 0:9 und
0:10 und – BIMS! – und – BUMS! – und
Feierabend und man kommt gar nicht
mehr aus dem Jubeln rau… Aua!
Ich wache erstens mit Kopfschmerzen
und zweitens auf dem Fußboden auf.
Wo bin ich? Ich versuche aufzustehen.
Nochmal Aua! Ich liege in Okes Daddelzimmer. Neben mir liegt ein ComputerJoystick. Ich erinnere mich dunkel. Oke
und ich hatten die erste Buddel Sternmarke schon vorm Anpfi ff weg. Und
dann waren so bummelig zehn Minuten
gespielt und ich höre uns noch über den
erneuten HSV-Krötenkick fluchen und
mir wird schwindelig und dann macht
Oke die Glotze aus und hievt mich in sein
Daddelzimmer hoch und er will noch den
ollen Commodore 64 anschmeißen und
sich bei „International Superstar Soccer“ verlorenes HSV-Selbstvertrauen zurückholen …
Oke pennt offenbar noch. Ich muss dringend auf Videotext gucken, ob HSV ja
vielleicht gar nicht 10:0 in Dortmund
gewonnen hat! Und ich muss die Finger von meiner guten alten Lieblingsmische Sternmarke-Cola lassen, zumal ich
„dank“ meiner mangelnden Trinkfestigkeit gleich mehrere Tagesordnungspunkte verpasst und mich zu allem
Überfluss in einem Herrenmagazin wie
diesem hier tüchtig blamiert habe.
Und dann muss ich aufhören, unseren
mehr alten als guten HSV in dieser kleinen Kolumne hier zu verarschen! Und
das tue ich auch ganz bestimmt – versprochen – aber erst, WENN HSV ENDLICH AUFHÖRT, MICH ZU VERARSCHEN!
GRRRRR!
Axel Formeseyn
19
Zé Roberto
Interview mit dem Brasilianer
Interview Philipp Piepiorka · Fotos HSV Supporters Club, Witters
J
osé Roberto da Silva Júnior, genannt Zé
Roberto, streift seit 2009 das Trikot des
HSV über. Ich sprach mit ihm über seinen
Glauben, Privatleben und ließ ihn die Unterschiede zwischen Deutschland und Brasilien
erklären.
noch die Ordnung. Egal, wo du hinkommst, es
ist alles viel organisierter.
supporters news: Du hast einen Großteil deiner Karriere in Deutschland verbracht. Fühlst du
dich mittlerweile als halber Deutscher?
supporters news: Ist es in Deutschland einfacher, ein Privatleben zu haben als in Brasilien?
Zé Roberto: Viel, viel einfacher. In Brasilien kann
man kaum allein oder mit seiner Familie in die
Stadt oder ins Shopping Center gehen, weil die
Leute alle Autogramme und Fotos wollen. Das
hast du zwar in Deutschland auch, aber hier
respektieren die Menschen mehr deine Privatsphäre, daher ist das weniger dramatisch als
in Brasilien.
Zé Roberto: Ja natürlich! Ich bin nun schon seit
über 10 Jahren in Deutschland und habe sehr
viele schöne Dinge in meinem Leben in Deutschland erlebt, wie zum Beispiel die Geburt meiner
drei Kinder. Meine Frau mag Deutschland auch
sehr. Ich würde sagen, ich bin halb Brasilianer
und halb Deutscher.
supporters news: Eine Einbürgerung war ja auch
mal Thema?
Zé Roberto: Ja, dieses Thema ist immer noch aktuell. In einem Brief wurde mir mitgeteilt, dass
ich deutscher Staatsbürger werden darf. Aber ich
denke, das hat noch Zeit bis nach dieser Saison.
supporters news: Welche drei Dinge fallen dir
spontan ein, die dir an Deutschland besser gefallen als in deiner Heimat Brasilien?
Zé Roberto: Da würde ich als Beispiel die Pünktlichkeit und die Disziplin nennen. Und dann
supporters news: Und was ist in Brasilien besser?
Zé Roberto: Die Sonne – also das Wetter!
supporters news: Wie müssen wir uns den Privatmann Zé Roberto vorstellen?
Zé Roberto: Also ich versuche, ein ganz normales Leben zu führen. Zum Beispiel hole ich meine
Kinder von der Schule ab, wenn wir mal trainingsfrei haben. Ich gehe mit meiner Frau auch
in den Supermarkt einkaufen. Ansonsten gehe
ich gerne ins Kino, am liebsten zusammen mit
meinen Kindern. Und wenn es die Zeit zulässt,
gehe ich sehr gerne in die Kirche.
supporters news: Du sprichst es ja gerade selber an, dass du sehr religiös bist. Was bedeutet für dich der Glaube?
Foto HSV Supporters Club
Zé Roberto: Der Glaube ist für mich ganz wichtig. Ich habe den Glauben zu Gott über meine
Mutter kennengelernt. Sie ist schon immer sehr
gläubig gewesen. Gott hilft mir, stark zu sein.
Und ich versuche, diese Kraft in meinen Beruf und mein privates Leben mit einzubringen.
Für mich ist Jesus Christus auch ein Ratgeber.
supporters news: Man sagt, Glaube versetzt
Berge. Hast du diese Erfahrung auch gemacht?
Zé Roberto: Ich denke, dass der Glaube an Gott
einem helfen kann, zum Beispiel in schlimmen
Zeiten. Wir, also ich und meine Mutter, hatten
diese Zeit auch, als meine größere Schwester
gestorben ist. Durch die Kraft Gottes haben wir
es damals geschafft, diesen Schicksalsschlag
zu verarbeiten.
supporters news: War das auch die schwierigste
Zeit in deinem Leben?
Foto Witters
Zé Roberto: Auf jeden Fall. Meine Mutter hatte
fünf Kinder und mein Vater war weg. Sie musste
zwei verschiedene Jobs annehmen. Das war
wirklich eine sehr schwierige Zeit.
supporters news: Und welches war die schönste
Zeit?
Zé Roberto: Schöne Zeiten gab es viele. Aber
eine Sache werde ich nie mehr vergessen –
die Unterschrift unter meinem ersten Profi vertrag. Dieser Vertrag war wirklich mein
großer Traum. Wir lebten damals in sehr be-
20
supporters news
scheidenen Verhältnissen und meine Mutter
und ich haben sehr dafür gekämpft, um meinen Traum, Fußballprofi zu werden, zu verwirklichen.
supporters news: Hast du Angst vor der Zeit
nach der aktiven Sportlerkarriere?
Zé Roberto: Nein, davor habe ich keine Angst.
Ich habe 15 Jahre sehr intensiv gearbeitet und
wenn ich vielleicht in zwei Jahren aufhöre, dann
kann ich zurückblicken und sagen, es war eine
schöne Zeit.
supporters news: Du hast mal gesagt, du könntest dir vorstellen, nach deiner Fußballerkarriere
Pastor zu werden. Wie sieht es mit der Zukunftsplanung derzeit aus?
Zé Roberto: Das ist tatsächlich eine Möglichg
keit, denn ich predige sehr gerne. Aber ich habe
auch noch mein
in Kinderhilfsprogramm in Brasilien in Planung,
g, mit dem ich besonders den vielen armen Kindern
dern in Brasilien helfen möchte.
Sie sollen eine Möglichkeit haben, da herauszukommen. Ein Konzept gibt es schon. Aber richtig anlaufen wird es erst, wenn ich mich nach
meiner Karrieree hundertprozentig darum kümmern kann.
supporters news:
ws: Wie stehen die Chancen, dass
du noch ein Jahr
hr im HSV-Dress aufläufst?
Zé Roberto: Meine
eine Karriere neigt sich langsam
dem Ende zu, aber die Chance für ein Jahr ist
auf jeden Fall da. Ich denke, der Verein ist mit
mir zufrieden und auch ich bin sehr glücklich
hier. Gesprochen
hen wurde zwar noch nicht, was
aber sicherlichh nach der Winterpause zeitnah
geschehen wird.
rd.
supporters news:
ws: Diese Saison läuft es noch
nicht so richtigg rund beim HSV, woran liegt es
deiner Meinungg nach?
Zé Roberto: Ess ist schwierig, jedes Jahr mit einem neuen Trainer
iner bei null anzufangen und sich
auf ein neues Konzept und eine neue Philosophie einzustellen.
len. Außerdem haben wir auch
eine ganze Reihe
ihe an jungen Spielern im Kader,
die noch viel lernen
ernen müssen. Derzeit haben wir
wohl auch etwas
was Verletzungspech und können
nie mit der gleichen
eichen Mannschaft zwei Spiele
am Stück bestreiten.
reiten. Die ersten Spiele der Saison haben ja unser Potential gezeigt, weshalb
ich auch fest daran
aran glaube, dass wir noch oben
angreifen können.
nen.
Ausgabe 65
supporters news: Die Vergabe der WM 2014
bedeutet für Brasilien …
Zé Roberto: … dass ein Traum in Erfüllung geht.
Wir können der Welt zeigen, dass Brasilien mehr
ist als Karneval und schöne Frauen.
supporters news: Du hast mal in einem Interview
vor einigen Jahren gesagt, dass sich in Brasilien
viel verändern müsse, um eine WM auszutragen.
Zé Roberto: Ich habe immer gesagt, Brasilien
ist ein sehr großes Land und ist fähig, eine WM
oder auch die Olympiade auszutragen. Aber
Brasilien hatte eine schwierige Zeit, die immer noch anhält. Wenn du eine so bedeutende
Veranstaltung austragen darfst, hast du aber
eben auch viel mehr Möglichkeiten, um beispielsweise die Kriminalität zu bekämpfen. Und
bei den Leuten werden Hoffnungen
g ggeweckt.
Darum ist diese WM sehr wichtig für das Land.
supporters news: Ein Thema, welches die Fans
in Deutschland derzeit sehr beschäftigt ist Pyrotechnik. Du kennst aus deiner Heimat sicherlich
ganz andere Zustände als hier in Deutschland.
Wie ist deine Meinung zum Einsatz von Pyrotechnik im Stadion?
supporters news: Wie geht man damit um,
wenn man vor 60.000 Fans als Verlierer vom
Platz geht oder sogar ausgepfiffen wird?
Zé Roberto:Nach so einem Spiel sind wir natürlich sehr traurig. Die Leute kommen und wollen uns gewinnen sehen und wir enttäuschen
sie in dem Moment. Aber so ist Fußball. Damit
müssen wir leben. Pfiffe vom Publikum sind natürlich nicht so schön. Die sollen uns unterstützen, aber die sind eben auch sehr emotional.
supporters news: Glaubst du, jüngere Spieler
haben mehr Probleme damit, sowas zu verarbeiten?
Zé Roberto: Klar, für junge Spieler ist das nicht
einfach. Die lassen auch schon mal den Kopf
hängen. Ich und die anderen erfahreneren Spielern müssen dann Aufbauarbeit leisten und den
jüngeren klar machen, dass es weiter geht und
nächste Woche auch schon
wieder ein Spiel ist, in
dem wir uns beweisen
können. Wenn man eine
Schlacht verloren hat, ist
der Krieg noch nicht verloren. So einfach ist es
doch.
Zé Roberto: Ich denke, wenn die
Sachen dort zum Einsatz kommen, wo es keine große Gefahr darstellt, ist es kein
Problem. Aber wenn die
Sachen auf den Platz geschmissen werden oder
auf andere Tribünen,
dann geht das natürlich
nicht und Leute, die sowas machen, gehören
auch bestraft.
supporters news: Generell wirkt es so, als hätten die Fans in Südamerika mehr Freiräume als
hierzulande oder täuscht das?
Zé Roberto: Wenn die Verbände nun sagen
würden: Macht, was ihr wollt, wäre es wohl
etwas schwierig. Es muss gewisse Regeln geben. Diese gibt es auch in Südamerika. Früher
war das sicherlich viel extremer, aber dort tut
sich derzeit einiges. In Brasilien zum Beispiel
gibt es jetzt auch
viele Kameras,
um diese Sachen zu überwachen.
Foto Witters
21
Von der großen Liebe …
… zum Frust
Text Marco Peters
Nicht zu toppen
Seit nun mehr als acht Jahren gehe ich in den
Hamburger Volkspark. Mein Vater war es,
der mich zum HSV brachte, indem ich schon
im Kindesalter mit ins Stadion durfte. Aufregende Erlebnisse waren es und schon früh
fand ich Gefallen rund um den Verein. Die
Begeisterung wuchs von Jahr zu Jahr, die Besuche wurden immer mehr und mit 14 Jahren hielt ich stolz meine erste Dauerkarte in
der Hand. Noch im selben Alter war auch das
erste Auswärtsspiel an der Reihe. In der vergangenen Saison besuchte ich schließlich diverse Gästeblocks, u. a. auch auf dänischem,
belgischem sowie schottischem
chem Terrain. Die
Reisen waren einfach Erlebnisse,
nisse, die nicht zu
toppen waren und ich war immer aufs
Neue verwundert, wie sehrr mich
der Verein auch unter der Woche eingenommen hatte. Gerade vor Spielen – wie den
en
Pokalhalbfinals und packennden Derbys – schwirrten mir
nichts anderes als schwarzrzweiß-blaue Gedanken im Kopf
opf
herum. In der Schule stempelte
pelte
man mich als den Fußballverrückrrückten ab, der sein Geld nur in den HSV
steckt und am kommendenn Wochenende wieder nicht mit in die Disco kommt,
weil erneut ein Fußballspiel in Hamburg oder
irgendwo in Deutschland ansteht.
nsteht. So ging es
Woche für Woche.
Doch jetzt bin ich an einem Punkt angelangt,
wo sich meine Ansicht nachh und nach, aber
letztendlich komplett geändert
d hhat.
Keinen Bock mehr
Ich bin heute erst 17 und doch ist nun schon alles anders. Kurz gesagt: Ich habe keinen Bock
mehr auf den Profifußball! Wie ich schon in
meinem Leserbrief (sn 64) schrieb, fühle ich
mich in der Welt des Profifußballs einfach verloren. Zuletzt überwog noch das schöne Gefühl in der Fangemeinde, im Stadion oder auf
den Fahrten. Doch dieses Gefühl ist im Laufe
der Zeit verschwunden – resultierend aus Einwirkungen wie Geld, dem folgenschweren Verhalten der Polizei, fanfeindlichen Anstoßzeiten
22
und auch aus dem, was auf dem Platz passiert. Ich fange bei einem Stadionbesuch an,
wie ich ihn gerade erlebt habe. Mein Mitfahrer, der keine Dauerkarte besitzt und 62 € für
seinen Platz bezahlt hat, wird noch eben um
weitere 4 € bei der Dame auf dem Parkplatz
ärmer. Wir machen uns auf den Weg ins Stadion bzw. in die Arena, das dieses Jahr den
dritten Namenswechsel binnen weniger Jahre
zu verzeichnen hat. Leider ist der genannte
Eintrittspreis kein Fehler meinerseits, sondern
die bittere Realität, die sich in den deutschen
Stadien längst etabliert hat. Schon auf dem
Vorplatz wehen die riesigen Fahnen der Sponsoren. In der Arena angekommen, bleibt ge-
nügend
Magen
ü d Auswahl,
hl um dden hhungrigen
i
zu füllen, nicht weniger als in Hamburgs Einkaufsstraßen. Vom Crêpes bis zum Döner, von
den Preisen ganz zu schweigen. Das Spiel beginnt, die mittlerweile schon überwiegend digitalen Werbebanden am Spielfeldrand blinken
unaufhaltsam und auch im weiten Rund hängt
Werbung, soweit das Auge reicht. Oft steht die
Anstrengung der Akteure dann im Vergleich zu
dem Gehalt in keinem Verhältnis. Sie treiben
es mit inszenierten Schwalben und übertriebener Theatralik auf die Spitze und meckern
anschließend, als wäre es üblich. All diese kleinen Dinge machen mich nur noch wütender.
Fußballindustrie
Was soll man zu Vereinen wie Leipzig oder
Hoffenheim noch sagen? Vereine, die sich
einzig durch Investoren den Erfolg verschaffen, waren mir noch nie sympathisch. Zuletzt
hörte ich von dem Spiel, wo die sogenannte
Werkself gegen die andere spielte. Jeder
weiß, wer gemeint ist und genau da liegt das
Problem, denn dieser Name ist geläufig. Beim
HSV stellte sich zuletzt ein Herr Namens Klaus
Michael Kühne vor und bot dem Klub Beträge
in Millionenhöhe an, wofür er, seinen Worten nach, keine Gegenleistung verlangte und
sich auch nicht in die Angelegenheiten des
Vereins einmischen
ein
würde. Komisch an der
Sache war allerdings, dass er sich gleichzeitig jeweil
jeweils ein Drittel der Transferrechte von
sechs Spielern sicherte und dem Verein
eine Liste von Spielern vorzeigte, für
die er sein Geld zur Verfügung stellen würde. Also doch kein Geld ohne
Eingriff in die Vereinspolitik. Mir ist
Eing
einfach bewusst geworden, dass die
einf
Herren in dieser Branche einfach nicht
Herr
interessiert, was die Fans wollen. Aus
inter
welchen Gründen findet man sonst in
welch
den Fa
Fanshops solch exorbitante Preise
vor? Die Embleme haben sich mit der Zeit
ohnehin zu Marketingprodukten entwickelt,
die Vereine verkaufen ihr Herzstück. Das Vereinswappen kann man sich direkt auf seieinswappe
nen frische
frischen Toast drucken lassen oder trägt
Verbindung mit völlig wirren, vereinses in Verbi
fremden K
Kreationen mit sich herum. Der
Bezug zum Verein spielt dabei keine große
Rolle
ll mehr,
h die Hauptsache ist, das Produkt
wird verkauft. Wie weit soll es noch gehen?
Die Mehrzahl der Stadiongänger hat nicht
die Sichtweise, wie ich sie schildere und kann
oder will sich mit der Thematik nicht auseinandersetzen. Mir steht das Wasser allerdings
bis zum Hals – Der Fußball, in den ich mich
verliebt habe, ist heute lediglich ein Geschäft,
da helfen keine Fandemos oder sonstiger Widerstand mehr. Der Graben ist zu tief, ich
habe mit der Sache abgeschlossen.
supporters news
Abschied
Zum Tod von Manfred Bock
Text Peter Gottschalk · Foto Peter Gottschalk
M
Wir haben Abschied genommen
von einem großartigen Menschen und außergewöhnlichen
Leichtathleten, den der HSV hervorgebracht hat. Von unserem Ehrenmitglied
und Träger der goldenen Nadel: Manni Bock.
Manfred starb völlig unerwartet im Alter von
nur 69 Jahren am Sonntag, den 31. Oktober
in Uetersen an einem Herzinfarkt. Wir haben mit Manni einen der weltbesten Zehnkämpfer verloren.
Schon in der Leichtathletik-Jugend wurde
das herausragende Talent von Manfred erkannt und gefördert. Mit der Mehrkampf-Jugendmannschaft wurden manche Hamburger
und Deutsche Meistertitel und Bestmarken
erkämpft.
Besonderes Talent zeigte er beim Hochsprung,
bei dem er als 18-jähriger die 1,90 Meter
übersprang. Den Stabhochsprung erlernte er
zu Hause im Garten, wo er mit einem Bambusstab über die gespannte Wäscheleine seiner Mutter sprang.
Bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom
belegte Manfred mit erst 19 Jahren den 10.
Platz. Bei den Europameisterschaften 1962
gewann er hinter Werner von Moltke die
Bronzemedaille im Zehnkampf. Im selben
Jahr wurde er Deutscher Meister im Zehnkampf, vor Werner von Moltke und dem späteren Olympiasieger von Tokio, Willi Holdorf.
Der damalige Leiter der Leichtathletik-Männerabteilung, Horst Eberstein, erkannte wohl
als Erster die wirklichen Möglichkeiten von
Manfred und ließ ihn im Frühjahr 1963 zum
Muskeltraining in die USA reisen – dem damaligen Wunderland des Sports – um seine Medaillenchancen bei den Olympischen Spielen
1964 in Tokio zu erhöhen. Statt sich zu verbessern, verschlechterte er sich in den USA.
Manfred musste dort erkennen, dass er unter der Obhut des DLV Zehn-Kampftrainers
Friedel Schirmer und seiner Kameraden am
besten und erfolgreichsten aufgehoben war.
Bei dem Aufbauzehnkampf im Frühjahr 1964,
vor den Deutschen Meisterschaften, und den
anschließenden Deutschen Ost-West-Ausscheidungen in Liestal/Schweiz explodierte Manfred
in sein
seinen Leistungen und
verbesserte am 6. und 7.
verbe
Juni 1964
1
beim Länderkampf der Zehnkämpfer
kamp
zwischen Deutschland
zwis
und der Schweiz den
Zehnkampfrekord auf
Zehn
8.326 Punkte. Dabei
8.32
übertraf er den alten
übe
Deutschen Rekord
Deu
von Willi Holdorf um
mehr
me als 241 Punkte.
Dies
Di war auch Weltjahresbestleistung.
ja
Nach diesem Erfolg
Na
belegte er in der
be
ewigen
Weltrange
liste
den sechsten
li
PPlatz.
Nach diesen großartigen Erfolgen warf Manni
eine schwere Rückenverletzung aus dem Rennen um die Teilnahme an den Olympischen
Spielen 1964 in Tokio.
Wir HSVer und seine Zehnkampfkameraden,
Horst Beyer, Willi Holdorf, Kurt Bendlin, Werner von Moltke, Hans-Joachim Walde und der
hervorragende Trainer Friedel Schirmer und
viele mehr, litten mit unserem Manni.
Er klagte nicht darüber. Im Gegenteil, seine
kameradschaftliche und aufmunternde Art,
seine fürsorgliche Betreuung und anfeuernde Anwesenheit trieben die drei deutschen
Zehnkämpfer 1964 in Tokio zu einem Triumpf
sondergleichen: Platz eins. Und Olympiasieger wurde Willi Holdorf, Platz drei und Gewinner der Bronzemedaille Hans-Joachim Walde
und den sechsten Platz belegte unser Ehrenmitglied und Vereinskamerad Horst Beyer.
Nach seinen sportlichen Erfolgen bot sich ihm
die Möglichkeit eines Sportstudiums an der
Sporthochschule Köln, das er 1970 zum Diplom-Sportlehrer erfolgreich abschloss.
Manfred wurde hier bei uns in Schleswig-Holstein ein überaus erfolgreicher und beliebter
Sportlehrer am Uetersener Ludwig-MeynGymnasium und beim TSV Uetersen. Wo immer auch Manni auftauchte, flogen ihm die
Herzen zu. Seine offene Art, sein Humor und
seine Fähigkeit, Jugendliche und Erwachsene zu motivieren werden uns allen fehlen.
Ich werde seine Anekdoten und seine unbekümmerte Art vermissen. Manfred wird mir
und uns als hervorragender und standhafter
Sportler und liebenswürdiger Kamerad in Erinnerung bleiben.
In kameradschaftlicher Verbundenheit,
Peter Gottschalk
Manfred Bock
Foto Peter Gottschalk
Fot
Ausgabe 65
23
Das Unglück von Bremen
Eine kritische Betrachtung der Vorfälle und der möglichen Konsequenzen
Text Philipp Markhardt und Philipp Piepiorka · Fotos Rautengeil Fallingbostel und HSV Supporters Club
E
s passierte am 25.09.2010 nach der bitteren Niederlage 2:3 des HSV in Bremen.
Aus Sicherheitsgründen wurden die
HSV-Fans noch im Stadion festgehalten,
um ein Aufeinandertreffen mit den Gastgebern
zu verhindern. Im Verlauf dieser Blocksperre
kam es zu Drängeleien, die am Ende zu panischen Szenen führten. In Folge dessen wurden
bei Stürzen auf den Treppenabgängen des Gästeblocks mehrere Fans und Polizisten verletzt,
einige davon schwer. Ein HSV-Fan musste wiederbelebt werden und lag noch tagelang im
künstlichen Koma.
Wie konnte es dazu kommen?
Das Einsatzkonzept der Bremer Polizei sah vor,
die HSV Anhänger, mittels einer Blocksperre,
im Stadion verweilen zu lassen, bis die Fans der
Heimmannschaft das Stadionumfeld verlassen
haben würden. In der so genannten Erschließungsebene vor dem Gästeblock staute es sich
dementsprechend. Wie es letztendlich im Detail zu dem Unglück kam, müssen nun die Untersuchungen zeigen.
Fakt bleibt jedoch, dass es keinerlei Kommunikation von Seiten der eingesetzten Kräfte innerhalb dieser Ebene gab, und dass die Blocksperre
länger dauerte als angekündigt. Gleichzeitig bedeutete die Anstoßzeit um 18.30 Uhr ein sehr
geringes Zeitpolster für Zugfahrer, die von Hamburg aus nach Schleswig-Holstein weiterfahren
mussten. Sie drohten, ihre Anschlüsse zu verpassen. Trotzdem sperrte die Polizei die Abgänge, vor denen es immer enger wurde und
wo bereits Personen zusammenbrachen.
HSVer vor dem Gästeeingang
zum Weserstadion
Foto Rautengeil Fallingbostel
24
Bereits zu diesem Zeitpunkt hätte man zumindest bis zum äußeren Tor alle Bereiche freigeben können, um eine bessere, großflächigere
Verteilung der Fans zu gewährleisten. Dies geschah nicht. Deeskalierende Kommunikation mit
den Fans fand auch nicht statt. Stattdessen kam
es zu ersten Rangeleien zwischen Fans und Beamten, bis schließlich nach deutlich mehr als
20 Minuten der Weg durch den großen Druck
nachrückender Fans „freigedrückt“ wurde und
Fans sowie Polizisten stürzten. Teilweise wurden trotz dieser Notsituation Pfefferspray und
Schlagstöcke gegen Fans, die gar nicht zurückweichen konnten, eingesetzt.
Das Weserstadion ist schon menschenleer. Nur
die HSV Fans müssen noch im Gästeblock verharren.
Foto HSV Supporters Club
Welche Konsequenzen gibt es?
Die Vorfälle werden sowohl von der Antikorruptionskommission der Innenbehörde als auch
von der Staatsanwaltschaft und einem externen
Gutachter, dem Panikforscher Michael Schreckenberg, untersucht. Die Veröffentlichung der
Gutachten soll noch in 2010 erfolgen (bzw. erfolgt sein, wenn diese Ausgabe der sn ausgeliefert worden ist). Auch die Polizei hat erste
Schlussfolgerungen gezogen und wird zukünftig
eine Blocksperre nicht mehr an den Treppenabgängen, sondern direkt an den Tribünenausgängen durchführen. Eine Dauerlösung soll
dies aber auch noch nicht sein, gab die Polizei bekannt. Löblich, dass es keine Dauerlösung werden soll, denn so würde der den Fans
zur Verfügung stehende Platz noch weiter eingegrenzt. Es würde also im Gästebereich noch
enger werden.
Was bringt die Zukunft?
Das Erlebte führte bei manchem Fan zu dem Entschluss, nicht mehr nach Bremen zu fahren. Insbesondere nach den vorschnellen Aussagen des
Bremer Polizeisprechers, der die Vorkommnisse
in seinen ersten Statements herunterspielte und
erst später zugab, dass hier Einiges schiefgelaufen war. Hier darf sicherlich auch hinterfragt
werden, ob es journalistischen Grundsätzen
entspricht, wenn sich Bremer Medien gutgläubig und ohne nachzufragen ausschließlich auf
Polizeiberichte als Quelle beziehen.
Leider wussten einige Zeugen von ihren späteren Vernehmungen zu berichten, dass die sie be-
fragenden Beamten von ihnen Fotos machten
bzw. dies zumindest vor hatten. Wohlgemerkt:
Es handelt sich um Zeugen, nicht um Tatverdächtige. Hier sei die Frage gestattet, ob § 81b
StPO den Beamten der Kriminalpolizei nicht geläufig oder schlichtweg egal gewesen ist. Dieser
Paragraph besagt, dass Fotos von Zeugen nicht
gegen deren Willen gemacht werden dürfen. Ein
Umstand, der den wenigsten Zeugen geläufig
gewesen sein dürfte. Allerdings dürften die vernehmenden Beamten wohl auch in den wenigsten Fällen die Betroffenen darauf aufmerksam
gemacht haben, so dass letzteren auch nicht die
Möglichkeit gegeben war, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Ein Vorgang, der einmal
mehr der polizeilichen Aufklärungsarbeit einen
faden Beigeschmack verleiht.
Wie dem auch sei: Auch in Zukunft wird es
wohl immer wieder zu Schwierigkeiten kommen, gerade in der Fantrennung. Allein schon
die Gegebenheiten um das Stadion herum sorgen dafür. Durch die Weser ist eine Seite des
Stadions für den Abmarsch der Fans komplett
unbrauchbar. Dies führt dazu, dass sicherlich
fast die Hälfte der Stadionbesucher am Gästeeingang vorbei muss.
Trotzdem kann es nur den gemeinsamen Weg
geben, das heißt, die Vereine und die Polizei werden sich weiterhin austauschen müssen, um am
Ende ein optimales Konzept zu finden, das für
alle Fans akzeptabel ist. Erste Ideen und Konzepte sollen schon in Arbeit sein, wie man der
Bremer Presselandschaft entnehmen kann.
supporters news
Fan-Probleme?
Football Supporters Europe kann helfen
Texte Christian Bieberstein · Grafik Football Supporters Europe
K
ennt ihr es auch, wenn ihr vor einem Problem steht und nicht genau
wisst, wie ihr es lösen könnt? Habt
ihr euch nicht auch schon mal den
Kopf darüber zerbrochen, welche Folgen dieser und jener Lösungsweg haben könnte? Genau diese Probleme haben viele Fangruppen/
Fanorganisationen in ganz Europa. Der Tatendrang ist nicht zu bremsen, aber vielerorts
fehlt es einfach an Erfahrung, wie man ein
Projekt angehen kann und welches die richtigen Schritte sind.
Hier wollen wir bei Football Supporters Europe nun Abhilfe schaffen und unser europäisches Netzwerk noch besser nutzen. Das
Austauschen von Erfahrungen gehört zu den
wichtigsten Elementen, wenn verschiedene
(Fan-)Kulturen aufeinander treffen. Was für
uns vielleicht alltäglich sein mag, ist für viele
ein – auf den ersten Blick – unerreichbares
Ziel. Auf der anderen Seite schauen wir auch,
teilweise neidvoll, auf die Möglichkeiten, die
andere Fanszenen haben. Die Erfahrungen
von Fans in ganz Europa sind sehr wertvoll.
Wir alle können von den geleisteten Arbeiten lernen und uns Hilfestellung und Denkanstöße zu holen.
Aber wie soll der internationale Austausch
vonstatten gehen? Wer soll all diese Informationen sammeln und wie kann man diese abrufen? Welche Aktionen sind überhaupt von
Interesse? Wir haben auf unserer Homepage
(www.footballsupporterseurope.org) einen
Fragebogen online gestellt, welcher die je-
weilige Fanaktion beschreibt. Aus all den gesammelten Aktionen werden wir bei FSE eine
Datenbank erstellen, auf welche dann zugegriffen werden kann.
Wichtig hierbei ist, dass wirklich jede Fanaktion dort aufgeführt werden sollte, um auch
bei scheinbar „einfachen“ Dingen eine Hilfestellung bieten zu können.
Auch wir als Supporters Club unterstützen
diese Aktion und werden zahlreiche unserer Aktionen veröffentlichen. Wir hoffen aber
auch, dass die zahlreichen Aktionen unserer
Fanclubs ihren Weg in die Datenbank finden.
Lasst uns Fans in Europe noch ein Stück näher
zusammenrücken und uns gegenseitig helfen!
WennihrFragenhabt,meldeteuchgernebeimirunter [email protected]
Ne
eues von Football Supporters Europe
I
n den vergangenen Wochen hat sich auch
in Europa viel getan. Hier ein kurzer Überblick über die derzeitigen Themen, welche
uns als FSE bewegen.
Fandemo in Berlin
Diese Demo, die auch von FSE unterstützt
wurde, hat in Europa für viel Aufsehen gesorgt. Gerade die Tatsache, dass zahlreiche –
eigentlich eher rivalisierende – Fangruppen
zusammen für ihre gemeinsamen Ziele auf
die Straße gegangen sind, wurde sehr positiv
aufgenommen und mit viel Respekt bedacht.
Die FSE Whistleblower-Kampagne
Leider gibt es nicht überall eine gut organisierte Fanorganisation, die sich für die Belange
der Fans einsetzt. Oftmals werden Fans bei
Problemen allein gelassen und auch hier wollen wir Hilfe anbieten. Bei der FSE Whistleblower-Kampagne geht es darum, Fans zu helfen,
die bei internationalen Spielen ihres Vereins
teilweise exorbitante Eintrittsgelder bezahlen
müssen. Die UEFA verbietet es, dass Gästeanhänger stärker zur Kasse gebeten werden als
die Anhänger der Heimmannschaft. Leider ist
eine flächendeckende Kontrolle bei den zahl-
Ausgabe 65
reichen Spielen fast unmöglich, so dass die
UEFA auf ein Feedback der betroffenen Fans
angewiesen ist. Viele Fans wissen aber gar
nicht, was in einem solchen Fall zu tun ist.
Hier bieten wir als FSE nun Hilfe an. – Wir haben einen direkten Draht zur UEFA und erhalten dort volle Unterstützung für dieses Projekt.
FSE zu Gast bei der Association
of European Professional
Football Leagues (EPFL)
Die EPFL ist ein Zusammenschluss der europäischen Profiligen. Deutschland wird von
der DFL vertreten. Die EPFL tauscht ebenfalls
Erfahrungen aus und so gibt es zahlreiche
Arbeitsgruppen und Veranstaltungen. Das
hierbei irgendwann auch das Thema „Safety
and Security“ auf den Tisch kommt, welches
ja gerade uns Fans betrifft, liegt auf der Hand.
Am 07.12.2010 war es nun soweit und die
EPFL tagte zu diesem Thema in Athen. Dass
bei einem solchen Dialog auch Fans mit am
Tisch sitzen sollen, ist selbstverständlich. Zusammen mit Daniela Wurbs werden wir dort
einen Vortrag halten und uns in die Diskussion mit einmischen. Über den Workshop in
Athen werde ich in der nächsten Ausgabe
ausführlich berichten.
Meeting des FSE –
Vorstands in Hamburg
Rund um das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart, findet das regelmäßige Treffen des FSEVorstands statt. Der Supporters Club ist hierbei
Gastgeber und stellt seine Räumlichkeiten zur
Verfügung – Ein Dank im Namen von FSE an
dieser Stelle, für die Unterstützung!
Selbstverständlich werde ich euch weiter auf
dem Laufenden halten und stehe jedem gerne
für Fragen und Anregungen zur Verfügung!
Euer Ossi
25
Fandemo in Berlin
Erfolgreicher Neuanfang
Text Christian Bieberstein · Fotos Rolf Heeger
Die eigene Energie wird oft in wirkliche Straftaten gelegt als in die Unterstützung der Mannschaft. Selbst Fanszenen, welche ein neutrales
Verhältnis haben, begegnen sich mitunter feindlich, anstatt sich auszutauschen.
Der Tenor auf der Fandemo war eindeutig: Wir
dürfen nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen, sondern auch auf uns selber. Die Gruppen
auf der Demo haben gezeigt, dass der Wille zur
Veränderung da ist und die nächsten Monate
werden zeigen, ob auch die Gruppen wirklich
bereit sind, sich selbstkritisch mit diesen Problemen auseinanderzusetzten.
D
ie Fandemo in Berlin hat für viel Wirbel gesorgt, wir wollen einen Blick zurück und auch nach vorne werfen und
vor allem ein Fazit ziehen.
Die Gründe für die Demo
„Wir müssen mit den Fans reden.“ Diese oder
ähnliche Worte haben wir schon oft gehört und
viel zu selten wurden diese auch in die Tat umgesetzt. Viel mehr wurde immer über uns, aber
ohne uns, geredet. Der Fankongress 2007 in
Leipzig sollte dies ändern – zusammen mit vielen Fanorganisationen bzw. Fanvertretern (u. a.
Unsere Kurve, BAFF, ProFans) wurde die AG
Fandialog ins Leben gerufen. Diese AG sollte
als Runder Tisch zwischen Fans und Vertretern
von DFL/DFB gelten. Leider waren die Gespräche dort weniger zielführend als vielmehr von
Lippenbekentnissen geprägt. In der Zwischenzeit sind die Probleme, welche uns Fans täglich begegnen, nicht weniger geworden und
immer öfter hatte man das Gefühl, dass unsere Probleme nicht wirklich gehört wurden.
Im Zuge der fehlenden zielführenden Arbeit innerhalb der „AG Fandialog“ haben die drei großen Organisationen BAFF, ProFans und Unsere
Kurve gemeinsam erklärt, dass die „AG Fandialog“ als gescheitert angesehen werden muss,
wenn sich nichts ändert. Um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen, beschloss man –
nach 2002 und 2005 – wieder eine Fandemo
zu organisieren: Für den Erhalt der Fankultur.
26
Mit welchen Problemen
haben wir Fans zu kämpfen
Es würde wahrscheinlich den Rahmen sprengen, hier alles niederzuschreiben, aber wir vollen dennoch kurz die Gelegenheit nutzen, die
Probleme einmal darzustellen:
· Einschränkung von Fanmaterialien
· Anstoßzeiten
· Kommerzialisierung des Fußballs
· Stadionverbote/Datei Gewalttäter Sport/Einsatztaktiken der Polizei.
Zeichen der Selbstkritik
Aber auch die Fanszene muss in die Pflicht genommen werden. Nicht selten wird mehr über
Gewalt als über Choreographien gesprochen.
Der Tag der Demo
Am Ende werden es wohl so um die 10.000
Fans gewesen sein, welche den Tag nutzten,
kreativ und kritisch auf Probleme aufmerksam
zu machen. Aus Hamburg reisten zwei Busse
an und zahlreiche HSV-Fans nutzten die Möglichkeit, per Bahn und Auto nach Berlin zu reisen, so dass am Ende ca. 250 HSVer an der
Demo teilnahmen. Sicherlich eine ordentliche
Anzahl, aber unser Anspruch sollte hier auch
höher sein. Von den Organisatoren der Demo
gab es im Vorwege einen Plan, welche Fanszene wo eingereiht werden sollte, damit Rivalen nicht unbedingt zusammen laufen müssen.
Aber auch das Thema Rivalität wurde an diesem Tag ausgeblendet und so waren teilweise
die Gruppen aus München und auch Bremen in
unmittelbarer Nähe zu uns. Aber an diesem Tag
zählte das nicht.
supporters news
Begonnen hat die Demo mit Reden der drei Organisatoren. Als Vertreter für „Unsere Kurve“ nutzte
Christian Bieberstein die Möglichkeit, ein paar
Worte der Forderung, aber auch der Selbstkritik
an die Teilnehmer zu richten.
Die Demonstration zog dann langsam und ohne
Zwischenfälle durch die Innenstadt von Berlin und
zog sich über mehrere Stunden. Mit kreativen Liedern und Spruchbändern machten die Fanszenen
auf sich aufmerksam. Viele Passanten informierten sich noch während der Demo bei den Fans und
zeigten wirklich Interesse an unseren Problemen.
Auf der Abschlusskundgebung wurden nochmals der Tag und die Ziele der Demo manifestiert. So konnte unter anderem Jojo Liebnau mit
einer sehr intensiven Rede viel Applaus und Zuspruch ernten.
Nun ist die Demo vorbei,
wie geht es weiter?
Die Demo war nur der Beginn einer langfristigen Kampagne unter dem Motto „Zum Erhalt
der Fankultur“. Umgehend nach der Demo folgten die Fanorganisationen einer Einladung der
KOS (Koordinationsstelle Fanprojekte), auf der die
zukünftige Zusammenarbeit zwischen Fans und
DFB/DFL diskutiert werden sollte. Wir Fans werden uns einem Dialog sicher nicht verschließen,
aber dieser muss auf Augenhöhe und vor allem
zielorientiert sein.
Wir werden euch weiter auf dem Laufenden halten und wenn ihr Informationen sucht, dann schaut doch mal nach unter
www.erhalt-der-Fankultur.de.
Unsere Kurve
Text Christian Bieberstein
A
uch bei „Unsere Kurve“ hat sich
in den letzten Wochen einiges getan, was wir euch nicht vorenthalten möchten.
· „Unsere Kurve“-Treffen gab´s in Hamburg am
Sonntag, den 10. Oktober 2010. Am Tag nach
der Fandemo in Berlin trafen sich die Mitglieder von „Unsere Kurve“ in Hamburg, um u. a.
Ausgabe 65
über die Demo sowie die zukünftige Zusammenarbeit mit DFB/DFL zu reden. Auch die
Aktion „Kein Zwanni für ein Steher“ und die
Arbeit bei FSE wurden thematisiert.
· Neues Mitglied bei „Unsere Kurve“.Wir
freuen uns über ein neues Mitglied. Beim
Treffen in Hamburg wurde die „Supporters
Düsseldorf“ als offizielles Mitglied von „Un-
sere Kurve“ bestätigt. Wir freuen uns auf die
Zusammenarbeit.
· UK nun auch bei Facebook. Auch „Unsere
Kurve“ kann sich den neuen Medien nicht verschließen und somit informieren wir euch zukünftig nicht nur via Homepage, sondern sind
auch bei Facebook zu finden. Erreichen könnt ihr
uns unter www.facebook.de/unserekurve.
27
Generelles Pokalheimrecht?
Eine Analyse zur Benachteiligung von Zweitligisten im DFB-Pokal
Text Dennis Girgsdies · Fotos Witters
Für Zweitligisten vielleicht noch schwieriger zu erreichen als für den HSV: Das Pokalfinale in Berlin
Foto Witters
I
n den vergangenen fünfzehn Jahren wurden viele Wettbewerbe umgestaltet, reformiert und re-reformiert. Der Europapokal
der Pokalsieger wurde abgeschafft, die
Champions League unterlag etlichen Veränderungen und der UEFA Cup heißt nun Europa League. Deutschland zeigt hier mehr
Konstanz: Lediglich von der 3. Liga abwärts
wurde hier reformiert. Der DFB-Pokal läuft
schon seit Jahren nach dem selben Prinzip.
Dabei gäbe es hier einen Ansatzpunkt, den
Wettbewerb noch spannender zu machen:
In der 2. Hauptrunde der aktuellen Pokalsaison 2010/2011 zeigten sich mal wieder zwei
gewohnte Bilder: Zum einen verabschiedete
sich der HSV früh aus dem Wettbewerb, zum
anderen – und das soll Thema dieses Artikels
sein – wurden wieder einmal Zweitligisten benachteiligt. Drei mussten im Pokal auswärts
bei Bundesligisten antreten, allesamt unterlagen sie. Von den Dreien, die Heimrecht gegen Erstligisten genossen, erreichten zwei die
nächste Runde (s. Tabelle).
Da drängt sich doch die Frage auf, warum
Drittligisten ein generelles Heimrecht, also
auch gegen Zweitligisten, eingeräumt wird,
während die Teams der zweiten Liga aber auf
Losglück hoffen müssen, um gegen Bundesligisten daheim spielen zu dürfen. Das Phänomen der Benachteiligungen zeigt sich nun
schon einige Spielzeiten:
In der 2. Runde 2009/2010 musste Oberhausen zu den Bayern und ging chancenlos
mit 0:5 unter. Knapp 30.000 Plätze blieben
leer. Das Niederrheinstadion in Oberhausen fasst zwar nur knapp über 20.000 Zuschauer, wäre aber ausverkauft gewesen und
hätte eine viel bessere Atmosphäre und Siegeschance für Rot-Weiß bewirkt. Und wenn
man durch einen Heimsieg einen Bundesligisten ausschaltet und die nächste Runde erreicht, verschmerzt man auch gerne die durch
das kleinere Stadion verloren gegangenen
Eintrittsgelder, die man bei Einnahmenteilung bei einer Auswärtsniederlage im Pokal
hätte einnehmen können, oder?
Ähnlich in Bremen, wo der SVW durch ein 2:1
im eigenen Stadion gegen St. Pauli ins Achtelfinale einzog. Am Millerntor wäre die Mission
für die Bremer wohl schwieriger geworden,
schieden sie doch erst einige Jahre zuvor an
selbiger Stelle aus.
Die Drittligisten Osnabrück (besiegten Bundesliga-Spitzenreiter HSV) und Lübeck (verloren unglücklich nach Verlängerung gegen
Stuttgart) sorgten für Furore und der Zweitligist Kaiserslautern zwang die bis dato ungeschlagenen Leverkusener in die Knie. Seien
wir doch mal ehrlich: Das sind doch Ergebnisse, durch die der Pokal lebt, die seinen Reiz
ausmachen. Aber eben jene Lauterer mussten im Achtelfinale dann nach Bremen und
schieden prompt aus. Hätten die Pfälzer im
heimischen Stadion antreten dürfen, wäre
Trotz erfolgreicher Ballbehauptung muss sich
Daniel Halfar mit seinen Münchner Löwen dem
Bundesligisten aus Köln geschlagen geben.
Foto Witters
28
supporters news
DFB-Pokal-Statistiken seit der
Saison 2005/2006:
Pokalbilanz gesamt
(Bundesliga gegen Zweite Liga)
22 45
Seit Hannover 1992 ein Traum für Zweitligisten geblieben: Der DFB-Pokal
Bilanz bei Heimspielen
der Zweitligisten
Foto Witters
es für Bremen zweifelsohne ein „heißerer Tanz“ geworden. Drittligist Osnabrück
wiederum konnte noch einmal die nächste
Runde erreichen - dank des Heimrechts gegen Dortmund.
Zweitligist Fürth hatte Losglück und trat zuhause gegen Stuttgart an. Resultat: Viertelfinaleinzug! Leider bescherte ihnen die
Losfee fürs Viertelfinale nicht den verdienten Heimspiel-Lohn. Stattdessen ging es
zum FC Bayern, wo beim 2:6 wieder tausende Plätze leer blieben, während sich
Zweitligist Augsburg in einem Heimspiel gegen Köln durchsetzen konnte. Doch auch die
Augsburger wurden für ihren Halbfinaleinzug bestraft: Bremen, auswärts, 0:2 …
2008/2009 wurde dem HSV der Weg ins
Halbfinale durch Heimspiele gegen die
Zweitligisten 1860 München und Wehen
Wiesbaden vergleichsweise einfach gemacht, während Schalke zum Zweitligisten Mainz reiste, sogleich patzte und das
Halbfinale verpasste. Auch Köln (in Mainz)
und Hoffenheim (in Freiburg) unterlagen
zuvor bei Zweitligisten.
Die furiosen Mainzer konnten hingegen
erst im Halbfinale gestoppt werden, als
sie erstmalig in einem fremden Stadion auf
einen Bundesligisten trafen (Leverkusen).
In der Saison 2007/2008 schaffte Carl Zeiss
Jena fast die Sensation. Doch nach Heimsiegen gegen die Bundesligisten aus Nürnberg (Vorjahresfinalist) und Bielefeld sowie
einem Auswärtssieg (!) beim VfB Stuttgart
scheiterten die Thüringer im Halbfinale in
Ausgabe 65
Dortmund, wo in der Runde zuvor bereits
Zweitligist Hoffenheim ausgeschieden war.
Eigentlich hätten die Jenaer nach dieser
grandiosen Pokalsaison ein Pokalhalbfinal-Heimspiel (sicher das größte Spiel der
Klubgeschichte nach der Wende) verdient
gehabt.
Der dritte Zweitligist, der in diesem Jahr
die tolle Leistung erbrachte, ins Viertelfinale einzuziehen, wurde ebenso wenig als
Heimmannschaft gelost. Wenigstens war
es ein „halbes“ Heimspiel für die Münchner
Löwen, die gegen den Stadtrivalen FC Bayern antraten. Und diesen „halben“ Heimvorteil konnte man durchaus bemerken,
denn trotz Klassenunterschieds konnte der
FC Bayern nur glücklich und erst in der Verlängerung den Sieg erzwingen.
Fazit
Dies alles macht deutlich, welche Rolle die
Unterstützung der Fans in Pokalspielen für
klassentiefere Teams spielt. Sie beflügelt
mehr als in normalen Ligaspielen. Sie erzwingt Sensationen, die den Pokal so faszinierend machen. Warum nicht mehr davon?
Ich plädiere für mehr Chancengleichheit im
DFB-Pokal! Für den verdienten Lohn für alle
unterklassigen Mannschaften: Heimspiele
bei knisternder Pokalatmosphäre! Denn
wer Bundesligist ist und den DFB-Pokal gewinnen will, sollte in der Lage sein, jeden
Zweitligisten auswärts zu schlagen. Daher:
Pro generelles Heimrecht für unterklassige
Teams im DFB-Pokal!
12
18
Bilanz bei Heimspielen
der Bundesligisten
4
33
Siege Bundesligist
Siege Zweitligist
29
Fair ist mehr!
Trainer und Spieler als faire Vorbilder!
Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters
A
n einem Samstag sollte um 14.30 Uhr
ein Spiel zwischen den B-Junioren
der JSG (Immensen-SievershausenArpke) und der Mannschaft B angepfiffen werden. Das Team A und Trainer Carsten
Lupke bereiteten sich bereits auf die Begegnung
vor (1. gegen 2. in der Tabelle), als der Gästetrainer Manfred V. anrief und mitteilte, dass es ihm
nicht möglich sei, mit seiner Mannschaft anzureisen, da nicht genügend Fahrer zur Verfügung
standen. Er könne lediglich anbieten, dass das
Spiel auf den Platz seiner Mannschaft verlegt
wird. Dies war natürlich eine ungewöhnliche
und zudem kurzfristige Bitte. Der Schiedsrichter war schon unterwegs nach A und die Eltern
bereiteten Verzehr und Getränke vor.
Der Trainer von A und sein Team stimmten spontan dem Heimspieltausch zu, obwohl sie zweifellos am „Grünen Tisch“ drei Punkte und fünf
zu null Tore erhalten hätten.
Die Fairness, der Sportsgeist der Kicker von
A hatte sich durchgesetzt. Eltern stellten sich
als Fahrer zur Verfügung und auch der angereiste Schiedsrichter gab sein Einverständnis
und fuhr zum Spielort B. Zwischenzeitlich hatte
auch der Staffelleiter zugestimmt, so dass alles geregelt war.
Die Mannschaft von B hatte kaum damit gerechnet und so mussten einige Spieler, die schon
nach Hause gegangen waren, wieder zurückgeholt werden. Mit fast 80 Minuten Verspätung
konnte dann das Spiel aber doch angepfiffen
werden, welches schließlich 1:1 endete. So gab
es keine sicher geglaubten drei Punkte für die
eigentliche Heimmannschaft von A, die aber
trotzdem Tabellenführer blieb und später Meister wurde.
Für das Verhalten der Spieler, Trainer, der Eltern,
Fans, Schiedsrichter und Verbandsfunktionäre
gab es Lob von allen Seiten. Die Mannschaft
von A hatte sich die sportliche Hochachtung
des Teams B erworben. Für diese faire, sportliche und nicht alltägliche Geste wurden Trainer
und Mannschaft im März dieses Jahres durch
den Niedersächsischen Fußballverband ausgezeichnet. Der schöne Fußballsport ist durch dieses Ereignis um ein Stück reicher geworden,
unter dem Motto – FAIR GEHT VOR!
Fair ist mehr?
Tor oder Wert?
Text Uwe Liebnau · Foto Witters
J
an Huntelaar auf die Frage, ob er sich den Ball vor dem Tor mit
der Hand vorgelegt habe: „Klar, das war Hand, das Tor hätte nicht
gegeben werden dürfen. Aber ich gehe nicht zum Schiedsrichter
und sage, dass es Hand war. Das muss er sehen und entscheiden.“ Das Spiel Wolfsburg-Schalke endete 2:2. „Ein Sieg ist wertlos,
wenn er nicht ehrlich und fair errungen wurde. … Ich verpflichte mich
einzugreifen, wenn in meinem Umfeld gegen diesen Kodex verstoßen
wird, und ich werde die Verantwortlichen des Vereins darüber informieren.“ (Zitat aus dem Ethik-Kodex von Werder Bremen, den die Spieler unterschreiben.) Hätte Huntelaar sich anders verhalten (können),
wenn auch Schalke einen solchen Ethik-Kodex hätte? Oder gilt nicht
doch in der Praxis „Nichts geht über einen Sieg“?
30
supporters news
Regel-Quiz
Hätten Sie es gewusst?
Text Schiedsrichter Bodo Scheuing · Foto Witters
1.
7.
2.
3.
8.
HSV gewinnt 1:0, dank des gegnerischen Spielers.
haut das „Ei“ ins Netz. Feiern ist angesagt, denn der
Nein, es gibt keinen „Indirekten“. Der Eckstoß
sehen. Der Strafstoß wird wiederholt und der Schütze
… zur 4. Situation:
rischen Mannschaft bekommt nur die gelbe Karte zu
als persönliche Strafe.
brechung war. Als Zugabe gibt es eine gelbe Karte
Nee, das Spiel geht weiter. Der „Schlumpf“ der gegne… zur 8. Situation:
dort einen „Indirekten“, wo der Ball bei der Untertermann zwei Spieler vor sich).
behandelt werden. SR pfeift! Als Spielstrafe gibt es
Teamkollegen und Fans (Beim Zuspiel hatte Wes-
So geht das nicht Leute! Der Spieler muss draußen
Weiterspielen, Tor machen und jubeln mit den
… zur 3. Situation:
… zur 7. Situation:
schreiben ungern Verletzungsberichte)!
ungewollt und deshalb nicht unerlaubt verlassen hat.
Pseudo-Schoner sind nicht zulässig. (Schiedsrichter
melden, darf er wieder aufs Feld laufen, da er dieses
ben damit ausreichend Schutz vor Verletzungen.
der auf das Feld läuft, ist korrekt. Ohne sich anzu-
müssen die Scheinbeine ganz bedecken. Sie ge-
Gegenspieler foult. Dafür GELB. Dass er sofort wie-
fahrung, sind schon einiges Wert und nützlich und
ort“. Frings begeht nur ein Vergehen, da er seinen
Schienbeinschoner, das weiß ich aus eigener Er-
Richtig, es gibt einen direkten Freistoß am „Foul-
… zur 2. Situation:
… zur 6. Situation:
SR getroffen wurde.
ter sind auch nur Menschen, also verziehen!
anerkennen. Spielfortsetzung mit SR-Ball, dort wo
muss zu Beginn eines Spieles im Tor sein. Schiedsrich-
nicht mit eigenen Augen wahrgenommen hat, nicht
spät, dass Wiese noch nicht im Tor steht, denn ein TW
Da der SR ohne Assis leitet, kann er ein Tor, das er
SR hat einen Fehler gemacht, denn er bemerkt zu
… zur 1. Situation:
Es gibt einen Schiedsrichterball am Anstoßpunkt. Der
Entscheidung …
… zur 5. Situation:
Ausgabe 65
wird wiederholt und Ze`s Kontrahent bekommt
6.
Situation: Nach einem Zweikampf zwischen Jarolim und
Frings in Höhe der Mittellinie
kommt Frings – oh weh – zu Fall und landet außerhalb des Spielfeldes. Der Ball bleibt
im Spiel. Nun sieht SR Weiner, wie Frings
ohne Anmeldung aufs Feld läuft und Jarolim verwarnungswürdig foult. Tja, Torsten,
was nun?
Frohe Weihnachten und alles Gute im neuen Jahr
5.
Situation: Das Derby beginnt. Der
SR gibt durch Pfiff den Anstoß frei
und Mladen Petric haut die „Kugel“ auf das Tor der Grünen von der Weser. Aber wo ist TW Wiese? Nicht im Tor!
Was nun?
für seinen Einsatz zur „Belohnung“ GELB. (Fuß-
4.
Situation: Eckstoß durch Ze Roberto (übrigens Lieblingsspieler
und Pate von meinem Enkel Len –
3 Jahre alt). Ein Abwehrspieler verlässt die
9,15 m Abstandsmarkierung nach vorn und
verkürzt. Er wird angeschossen und der Ball
geht ins Toraus. Ganz einfach …?
2011!
Situation: Ein HSV-er wird im
Bereich der Mittellinie von einem
Physiotherapeuten behandelt. Er
steht mit einem Fuß außerhalb mit dem anderen im Feld. Der Ball kommt zufällig in
seine Nähe, der Spieler macht einen Schritt
zum Ball und leitet ihn an seinen Mitspieler
weiter und der geht auf und davon, das Tor
vor Augen. Ein verletzter Spieler mit „Köpfchen“ – super?
Situation: Strafstoß (Elfer). Janssen läuft an, als ein Wechselspieler hinter dem Tor kurz vor dem
Schuss einen Ball in den Strafraum spielt und
somit den Schützen irritiert, so dass der Ball
am Tor vorbeigeht. Pech für den HSV – oder?
baller sollten zumindest die Grundzüge der Re-
Situation: Der Referee stellt fest,
dass ein Herrenspieler ihn „linken“
will und Schienbeinschoner anlegt,
die gerade mal 10 cm kurz sind. Reicht doch!
Situation: Zur Behandlung läuft
ein Abwehrspieler vom 1. FCK zur
Seitenlinie, ca. in Höhe der Strafraumlinie. Ein Fuß im, den andere Fuß außerhalb des Feldes. Westermann bekommt
ca. 25 Meter vor dem Tor den Ball von Trochowski zugespielt und hat nur noch den TW
und den verletzten Spieler am Spielrand vor
sich. Klar – Abseits!?
geln kennen).
Situation: Der Schiedsrichter (SR)
wird in einem Spiel, ohne neutrale
Linienrichter (Assistenten) von einem „Raketenschuss“ im Gesicht getroffen.
Ball und SR gehen zu Boden – kurze Benommenheit. Als sich der SR erholt hat, stellt er
fest, dass der Ball im Netz zappelte. Jubel,
Trubel …?
31
Schwerpunkt-Thema:
Die Fanclubs des HSV
Text Volker Knut
W
eltweit hat der HSV 870 sogenannte Offizielle Fan-Clubs. Was
liegt also näher, als sich einmal
intensiver mit diesem Thema zu
beschäftigen. Egal, ob beispielsweise in New
York, Dubai, Belgien oder den einzelnen Bundesländern, die Mitglieder der Fanclubs tragen
nicht nur ihre eigenen „Clubwappen“, sondern
stets auch die Raute mit Stolz.
Auf den folgenden Seiten bekommt ihr einen
kleinen Einblick in das Leben der Fanclubs, indem diese über ihre eigenen Gründungsgeschichten, Reiseberichte oder ihre Ziele (neben
der Unterstützung des HSV) erzählen.
Nicht wenige sind häufig auch sozial engagiert
und zeigen somit, dass das oft geprägte öffentliche Bild der Fußballfans häufig nicht den
Tatsachen entspricht. Der Verein und der Zusammenhalt in der Gruppe stehen immer an
erster Stelle. Egal, ob nur mit den besten Kumpels oder der ganzen Familie.
Gerade in ländlichen Gebieten ist immer wieder zu beobachten, wie die Fanclubmitglieder
teilweise große Distanzen überwinden, um am
zumeist monatlichen Treff teilzunehmen oder
am Wochenende gemeinsam die Spiele unserer Mannschaft zu verfolgen.
Ebenso könnt ihr einen Blick in die Geschichte
der Fanclubs werfen. Denn die Zusammenschlüsse einzelner Fans in Fanclubs wurden in
Deutschland erst vor gut 40 Jahren aktiv betrieben. Zunächst kamen und gingen die Fanclubs,
wie es gerade so in den Kram passte. Andere
stehen inzwischen vor ihrem 40jährigen Bestehen, doch auch 20 und mehr Jahre haben inzwischen viele Fanclubs auf „dem Buckel“.
Ähnlich wie bei der im letzten Heft in den Fokus
gerückten Sammelleidenschaft erheben wir auch
bei diesem Thema keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch wünschen wir euch beim Blick
in die Fanclubs viel Spaß beim Lesen.
Schwerpunkt
supporters news
Die Geschichte der Fanclubs
Wie alles beg
gann
Text Dirk Mansen · Fotos HSV-Museum und Dirk Mansen
S
chon zu Beginn der Bundesliga bildeten sich im Volksparkstadion die
ersten Fangruppierungen, die gemeinsam zu Auswärtsspielen fuhren und
Aktionen durchführten, wie z. B. die Protestaktion für Flutlicht im Stadion Anfang der
Sechziger.
Ende der Sechzigerjahre bildeten sich in
Deutschland die ersten Fanclubs und die
HSV-Fans, die bereits damals in der Liga unterwegs waren, nahmen diesen Gedanken
auf. Ein Versuch, einen ersten offiziellen Fanclub des HSV über Vereinsmedien in den frühen Siebzigern ins Leben zu rufen, scheiterte
zwar, aber bereits 1972 gründete sich der
auch heute noch existierende HSV-Fanclub
Rothosen. Kurz danach der Fanclub Schwarzweiß-blau. Der Funke sprang schnell über und
bereits einige Jahre später gab es eine wahre
Flut an Fanclubs, die sich zum großen Teil
aus den einzelnen Stadtteilen rekrutierten. Zu
nennen sind hier vor allem die Fanclubs Altona, Geesthacht, Rothenbaum und Eimsbüttel, später kamen der Fanclub Farmsen, die
Leberkranken, Groß Borstel, die Wild Horses
Niendorf und zahlreiche andere hinzu. Mitte
der Siebziger fanden sich die aus Barmbek
stammenden Löwen zusammen und es begann eine Entwicklung dahin, dass Freundeskreise, die gemeinsam zu Auswärtsspielen
unterwegs waren, sich auch losgelöst von ihrem Wohnort organisierten. Aber auch auswärtige Clubs, wie der Fanclub Amorbach
aus Süddeutschland, stammen noch aus dieser Zeit.
Ausgabe 65
Die Rothosen, der Fanclub Eimsbüttel und der
Fanclub Rothenbaum waren es auch, die in
den späten Siebzigern versuchten, die Fans zu
organisieren. Eine Verbandsgründung scheiterte zwar, aber man fuhr einige Jahre zusammen mit gemeinsamen Bussen zu den Spielen.
Anfang der Achtzigerjahre waren hunderte
Fanclubs in der Kurve vertreten. Der Süderelberaum war mit den Fanclubs Die Lotsen,
Süderelbe und Rangers stark vertreten, der
Fanclub Halstenbek gründete sich 1978 und
1982 fanden sich einige Clubs dann tatsächlich
im Dachverband der HSV-Fanclubs zusammen,
der mehr als ein Jahrzehnt lang ehrenamtlich
die Fans organisierte, Auswärtsfahrten anbot
und die Position der Fans auch beim HSV vertrat. Sogar eine eigene Zeitung für Fans, die
„Westkurve“, wurde über viele Jahre rausgebracht, vollgepackt mit Informationen und
Meldungen von und für Fans. Zeitweise waren dort mehr als hundert Clubs organisiert.
In der Zeit der Gründung des Supporters Clubs
ging die Selbstorganisation der Fanclubs immer weiter zurück, vielleicht auch aufgrund
der ausbleibenden sportlichen Erfolge. Der
Supporters Club und die neue Fanbetreuung
des HSV wollten dann die Clubs näher an den
Verein bringen und den Fanclubs somit neues
Leben einhauchen. Es wurde der OFC-Status
(Offizieller HSV-Fanclub) ins Leben gerufen
und eine neue Organisation im HSV geschaffen, die nach einigem Hin und Her zur Auflösung des Dachverbandes führte und die Basis
dafür legte, dass die Zahl der Fanclubs von
den verbliebenen 30 im DV organisierten wieder rasant zu steigen begann. Nach drei Jahren waren über die Fanbetreuung wieder über
100 Fanclubs organisiert und die Zahl stieg
weiter an. Obwohl man beim Bau des neuen
Stadions davon ausging, dass das „Modell
Fanclub“ ein Auslaufmodell sei, hält diese Entwicklung bis heute an und inzwischen sind –
man kann schon fast sagen weltweit – mehr
als 800 Fanclubs aktiv.
Die wenigstens der alten Clubs haben diese
Entwicklung überdauert, aber es gibt, wie
z. B. den Fanclub Lohbrügge und die vorher
genannten Rothosen, Amorbach und einige
weitere, auch Clubs, die die Jahrzehnte überdauert haben.
Die heute großen und aktiven Clubs, wie
Rautengeil Fallingbostel, Hermanns treue
Riege etc. (alle zu nennen würde den Rahmen sprengen – daher bitte Nachsicht) führen
die Grundidee der Gemeinschaft Gleichgesinnter bis heute fort. Auch wenn die Spieler der Bundesligamannschaft heute bis nach
Belgien reisen oder viele neu entstandene
Clubs besuchen, vergessen sind die vielen
traditionsreichen Clubs bis heute nicht.
33
Offizielle Fan-Clubs des HSV
Ein kleiiner Eiinblick …
HSV-Diamanten
Text Martina Grospitz · Fotos Heike Krebs und HSV OFC Diamanten
A
m Anfang war nur die Idee und die
grenzenlose Liebe zum HSV! Wie
konnte ich (weiblich, 50 Jahre) HSVAnhänger auf der ganzen Welt erreichen?
Die sich dann aber auch regelmäßig über
Ihren Herzensverein austauschen können?
Dann war da Facebook. Eine neue Welt hatte
sich eröffnet! Okay, zugegeben, es war zuerst nur eine virtuelle Welt. Ich gründete
erst einmal nur eine Seite; die HSV-Diamanten. Bis zum heutigen Tag zählt diese bereits über 800 Mitglieder aus allen Ländern
dieser Erde.
Klappte es auch, daraus
einen OFC zu gründen?
Nach meiner Anfrage, ob jemand Lust hätte,
war die Begeisterung so groß, dass ich im
April diesen Jahres den OFC die HSV-Diamanten, die Juwelen des Nordens, gründete.
34
In diesem Fanclub hatten sich alle Kontinente vereint, um ihren HSV zu ehren! Länder wie Südafrika, Mexiko, die Vereinigten
Staaten, Luxemburg, Kanada, die Schweiz,
Spanien, England,…. sind heute in meinem
Fanclub! Natürlich auch sehr viele Hamburger und Nachbarstädte! Mittlerweile zählen
wir über 80 Mitglieder, die sich regelmäßig treffen.
Auch hier erwies sich Facebook als sehr
nützlich! Ich bekam die Einladung, unser
Fanclubtreffen doch auch mit einem HSVFlair als Hintergrund zu nutzen. Seitdem treffen wir uns im Vereinshaus des HSVs, dem
Lindenhof in Norderstedt. Hier werden wir
immer sehr herzlich willkommen geheißen
und sind gern gesehene Gäste!
Und wenn wir uns nicht zum Fanclubtreffen
sehen, dann schauen wir uns gemeinsam
unseren HSV im Stadion an. Dafür kommen
manchmal auch die HSV-Mitglieder aus den
fernen Ländern extra geflogen, damit wir,
die HSV-Diamanten, uns das Spiel zusammen als Fanclub anschauen können.
So, wenn ihr Lust habt, mehr über uns zu
erfahren oder über uns etwas zu schreiben,
besucht uns doch auf unserer Homepage:
www.hsv-diamanten.de.
supporters news
United 1887
D
Text Stefan Weinowsky · Fotos HSV OFC United 1887
ie Leidenschaft zum Hamburger SportVerein e.V. teilen so unsagbar viele Menschen in und um Deutschland herum.
Wollte man alle einmal komplett versammeln,
böte sich die ernsthafte Frage, welcher Versammlungsort ausreichend Platz bieten würde.
Dieser überdimensionalen Herausforderung
haben wir uns zum Glück nicht zu stellen.Was
heißt hier eigentlich, wir? Wir, dass sind die
Jungs & Deerns vom offiziellen HSV-Fanclub
„United 1887“, gegründet im April 2008, mit
der Hingabe zur Raute, die Faszination HSV gemeinsam zu leben. So entstand dann ja auch unser Name, der ins deutsche übersetzt genau das
widerspiegeln soll, wofür wir stehen und leiden,
lachen und -natürlich nur heimlich ;o)- weinen:
zusammen, gemeinsam, vereint!
Unsere Postanschrift haben wir in Neu Wulmstorf, unser Stammlokal hingegen im kleinen
beschaulichen Ovelgönne, in der Nähe von Buxtehude. Die Wohnorte unserer Mitglieder erstrecken sich über Harburg, Hausbruch, Neugraben,
Fischbeck, Neu Wulmstorf und Buxtehude.
Bei einem leichten Übergewicht männlicher
Mitglieder, mit einer Altersklasse von Anfang
zwanzig bis Anfang vierzig, stellen wir mit 18
Mitgliedern einen ordentlichen Schnitt dar. Kinder gehören auch dazu, treten aber eher selten
in Erscheinung.
Wir legen großen Wert darauf, unsere monatlichen Stammtische einzuhalten und nach
Möglichkeit die gemeinsame Anreise zu den
Heimspielen anzutreten. Natürlich hat nicht jedes unserer Mitglieder das Geld für eine Dauerkarte oder ist zeitlich verhindert, doch das
wird selbstverständlich akzeptiert. Genauso wenig gibt es eine Pflicht von dem Besuch einer
bestimmten Anzahl von Auswärtsfahrten oder
ähnlichem.
Wir organisieren zwar gelegentlich größere Auswärtsfahrten, treten die Reise ansonsten aber
auch mal gar nicht oder „nur“ mit zwei bis vier
Leuten an.
Unsere erste gemeinsame Auswärtsfahrt ging
kurz nach unserer Gründung nach Hannover.
Zurückhaltend, aber stolz bewarben wir sei-
Ausgabe 65
nerzeit einen kleinen Reisebus, der
vom Reiseveranstalter mit drei Sternen,
einer CD-Musikanlage, sowie einem ortskundigen
Fahrer angepriesen
wurde… Als dann
ganz gemütlich in
den Mittagsstunden (Das Spiel fand
um 15:30Uhr statt)
ein rostiger Hobel
auf den Harburger Bahnhofsvorplatz rollte,
gingen Lachen und ungläubiges Kopfschütteln
bei den Mitfahrern einher. Noch ehe wir uns
auf die Autobahn setzen konnten, musste ein
Nothalt eingelegt werden, um im gegenüberliegenden Einkaufszentrum, hastig einen tauglichen MP3-Musikspieler zu organisieren. Mit
reichlich Sorge, das Spiel nicht rechtzeitig besuchen zu können und einhergehendem Ekel
über die „Siffe“ im Bus, gelang es uns tatsächlich noch, das Spiel exakt mit dem Anpfiff zu
verfolgen. Überflüssig zu erwähnen, dass wir
dem Busfahrer genaue Instruktionen zur Route
geben mussten. Im Nachhinein und nach vielen Telefonaten erstattete man uns dann doch
noch einen Teil der Busmiete…
Wer Eintrittskarten für dieses oder jenes Spiel
bestellt haben möchte, der sollte sich an die
dafür verantwortliche Person in unserem Fanclub wenden. Vertreten sind wir im Stadion auf
der Nordtribüne, überwiegend Block 22C sowie
auf der Ost- und Südtribüne. Vor den Spielen
trifft man die verdächtigen Gesichter an unserem Treffpunkt „Rote Laterne“, Neudeutsch
auch „Meeting Point“ genannt. Dieser befindet sich im A-Rang in Höhe des Blockaufgangs
24/25-A (?)
Die wenigen „Pflichten“, besser gesagt Selbstverpflichtungen, bestehen darin, zuverlässig,
wahrhaft und auf die Außendarstellung des HSV
sowie unseres Fanclubs bedacht zu sein. Unterschiedliche Meinungen und Ansichten gilt
es zu akzeptieren. Mitgliedsbeiträge zu begleichen, fällt ebenfalls in den Rahmen der Ehrlichkeit. Das jährlich stattfindende Sommergrillfest
gehört genauso zu unserem festen Bestandteil
wie eine gemeinsame Weihnachtsfeier. Letztere
fällt immer wieder mal unterschiedlich aus. Da
ist dann eben auch die Kreativität des Einzelnen
gefragt. Bei unserer jüngsten Weihnachtsfeier,
beispielsweise, verschlug es uns zur Mittelalterlichen Tafelrunde, natürlich in einheitlicher
Kleidung und bestens aufgelegt. Schließlich
siegte unser geliebter Verein wenige Stunden
zuvor überragend beim Club aus Nürnberg.
Die anwesenden Gäste, überwiegend im feinen Zwirn gekleidet, staunten nicht schlecht,
als unser „Vize“ zur Abschreckung vom „Zeremonienmeister“ nach vorne geholt wurde und
eine Ladung des gar köstlichen Schnupftabaks,
mittels Schnupftabakkanone, in die Nasenhöhlen geschossen bekam. Die Frage, welcher Verein stolz auf wahrhaftig feiernde Fans blicken
kann, blieb an diesem Abend nicht offen, sondern löste sich völlig losgelöst von alleine.
Bei dem einen oder anderen Fußballturnier beteiligen wir uns, wenn auch nur mit mittelmäßigem Erfolg, dafür umso begeisterter. Trotz
der Entfernung, und ausgerechnet von Bewohnern der verbotenen Stadt umgeben, haben wir
uns zweimal bei einem Hallenturnier in Wildeshausen sportlich betätigt. Neben dem Fanclub
„Wildes –NUR DER HSV- hausen“ und eben
der unsrigen Mannschaft war reichlich GrünWeiß vertreten, was dann auch akustisch mit
einem Pfeifen in den Ohren zu vernehmen war.
Ein Anreiz war es trotzdem allemal. Was letztlich zählt, ist eben das Fördern und Pflegen der
Fankultur rund um unseren HSV.
Wenn auch DU/IHR, egal welchen Alters, aber mit
der Raute im Herzen unserem Fanclub beitreten
möchte(s)t oder auch einfach nur freundschaftliche Bande knüpfen möchtest (trotz eigenen
Fanclubs) dann würden wir uns sehr über eine
Rückmeldung freuen. Die Eigenständigkeit soll
natürlich jeder behalten. Doch wer Spaß an der
Sache hat und es zudem ernst meint, der ist
bei uns jederzeit herzlich willkommen! Kontakt:
www.united-1887.de,[email protected]
oder Tel. 0176/20138614
35
Forever HSV Hochrhein
A
uch im Süden der Republik gibt es
viele HSV-Fans. Sei es eine berufliche Veränderung, die den Umzug
an die Schweizer Grenze begründete, oder
einfach von Kindheit an, die die glorreichen
80er erlebten und noch immer unserem HSV
HSV-Fanclub-GWB e.V.
A
m 6. März reiste man als Tabellensiebzehnter zum Abstiegsduell beim VfL
Bochum. Die Mitglieder Matthias Kruschel, Michael Hillebrecht und Mike Schmidt
nahmen auch diese Hürde auf sich, um ein
kampfgeprägtes Spiel zu verfolgen und ihre
Mannschaft auch bei diesem Tabellenstand
zu unterstützen. Schon auf der Hinfahrt entstand die Ursinnsidee, einen Fanclub zu gründen. Dieses Spiel war natürlich auch eines
von denen, welches man auf Grund sensationeller Stimmung und Anfeuerung als Fan
nicht vergisst. In der ersten Hälfte wurde
„Lumpi“ Spörl mit der Ampelkarte frühzeitig zum Duschen geschickt. Erkämpfte man
sich mit 10 Mann ein 0:0 Unentschieden, feierte die gesamte Gäste-Kurve 45 Minuten
nach Abpfiff nonstop: „We love You, Hamburg …“ – voll geil!
Zurück zur Idee, einen Fanclub zu gründen.
Diese Idee ruhte nun bis Sommer, bis Mike
36
Text + Fotos HSV OFC Hochrhein
treu sind.So entstand der Fanclub „Forever HSV Hochrhein“: Anfang 2008 – UEFA
Cup: FC Zürich – HSV. Im Stadion trafen Sabrina, Dieter und Stefan per Zufall auf Sandra,
Kerstin, Thomas und Oliver. Oliver versprach
dort, er würde sich um die Gründung eines
Fanclubs kümmern.
Gesagt, getan: So verteilte Oliver im Mai ein
Rundschreiben an alle HSVer, die er kannte, mit
der Bitte weitere Interessenten zu finden. In
Juni wurde ein erstes Treffen vereinbart, dabei
wurden die Rahmenbedingungen besprochen.
Am 19.07.08 war es dann endlich soweit: Wir
trafen uns im Highway in Herten zur Gründung
des noch namenlosen HSV Fanclubs. Anwesend waren folgende Gründungsmitglieder:
Oliver, Kerstin,Thomas Ü., Sandra, Dieter, Sabrina, Stefan und Kay-Uwe.
Mittlerweile sind wir 13 Mitglieder und finden immer wieder HSV-Freunde. Auch nehmen wir an den lokalen Grümpelturnieren teil
und repräsentieren so uns und den HSV. Im Internet findet ihr uns unter www.forever-hsvhochrhein.de
Schönen Gruß, Forever HSV Hochrhein, Bernd
Moecks.
Text Mike Schmidt · Fotos Dietrich Kühne
Schmidt zur Fanclubgründung am 17. Juli
1998 in der „Alten Mühle“ bei Rudi und
Gitti in Windhausen einlud. 13 HSV-Fans
kehrten ein und drei traten in Abwesenheit
dem Fanclub bei. Von den 16 Gründungsmitgliedern zählen heute nach 12 Jahren noch
13 zum Verein. Wie in jedem anderen Verein
schwankte auch im Fanclub die Mitgliederzahl. Zählte man nach drei Jahren Vereinsgeschichte zwar schon 44 Mitglieder, sank
diese zwischenzeitlich auch wieder auf 33
Mitglieder. Der Fanclub zählt heute 49 Mitglieder.
Vereinsintern zählt unser traditioneller Knobelabend zum Highlight des Jahres. Dieser
wird jährlich einmal veranstaltet und es werden Preise in einem Gesamtwert von ca. 500
bis 700 Euro ausgeknobelt. Auch hier steht
trotz der vielen wertvollen Preise der Spaß
natürlich im Vordergrund. Offizielle Treffen, Grillabende und Oktoberfest runden
das Vereinsleben ab. Zu jedem HSV-Spiel
trifft man sich natürlich in unserem eigenen Vereinsheim.
Neben den mit privaten PKWs organisierten Fahrten, blicken wir in den 12 Jahren auf
gut 30 organisierte Busfahrten und zahlreiche Zugfahrten zurück, bei denen es häufig nach Hamburg, aber auch auswärts zu
den Spielen nach Berlin, Schalke, Frankfurt
und Hannover ging. Wurde in der Anfangszeit des Fanclubs noch öfter in der Saison
ein Bus organisiert, so muss man sich heute
mit zwei Busfahrten und der ein oder anderen Zugfahrt zufrieden geben. Dies sollte
man nicht an ein zurückgehendes Interesse
festmachen, sondern vielmehr an den seit
Gründung des Fanclubs stark ansteigenden
Eintrittspreisen und der Schwierigkeit, überhaupt genug Karten für einen Bus zu bekommen.
Bleibende positive Erinnerungen hinterlassen natürlich Spiele wie die gegen Juve
2000, Siege gegen die Bayern, aber auch
der UI-Cup-Einzug im letzten Heimspiel gegen Aachen 2007 war nicht ohne. Dazu
gesellen sich natürlich auch negative Erinnerungen wie die „Gastfreundschaft“ in
Berlin oder die Punkteteilung in der Nachspielzeit gegen die Bayern, wodurch diese
natürlich mit der Meisterschaft belohnt wurden. Dies sind nur ein paar Erinnerungen von
vielen, hinzu kommen Erinnerungen an einmalig gute Stimmungen bei Treffen, Feiern
oder Knobelabenden. Dazu zählt auch unser 5-jähriges Vereinsjubiläum am 31. Mai
2003 in Windhausen. Mit Kleinfeldturnier,
DFB-Pokalfinale auf Großbild und Open-AirLivemusik mit „Tilly B. and the Kiwi“. Auch
konnte man eine Jugendmannschaft der SVG
Westharz mit zum Einlaufen der Mannschaften schicken.
Im Laufe der Jahre wurden auch einige Merchandising-Produkte entworfen. Freute man
supporters news
HSV OFC Ostbelgien
Text + Foto HSV OFC Ostbelgien
B
eim letzten Heimspiel der Saison
2009/2010 war es in großen Lettern
zu lesen: „Auch in der Ferne – nur der
HSV“. Zu ihrem fünfjährigen Bestehen hatten
die HSV-Fans Ostbelgien eine eigene Choreo
vorbereitet. Das Banner mit der Raute auf der
einen Seite und den belgischen Farben auf der
anderen Seite ist sowieso bei Auswärtsspielen in den Stadien quer durch die Republik
und in Europa zu sehen. Auch ihr rundum gekennzeichneter Bus ist schon von weitem zu
erkennen. Dass sich die HSV-Fans Ostbelgien
etabliert haben, lässt sich auch an den Mitgliederzahlen ablesen: Bei der Gründungsversammlung am 9. Mai 2005 saßen 13 Pioniere
rund um den Tisch. Mittlerweile sind mehr als
200 Mitglieder dem OFC HSV-Fans Ostbelgien
angeschlossen. www.hsv-fans.be.
sich in jüngster Zeit an einheitlichen Sweatshirts, so repräsentiert man sich heute in Polos, T-Shirts, Sweatshirts, Sweat-Jacken oder
Kapuzen-Shirts. Neben den offiziellen Fanclub-Shirts existieren Schal, Pins und ein vereinseigener Trikot-Satz.
Wir haben in den 12 Jahren Vereinsgeschichte schon viel erlebt. Ein „richtiger“
Titel ist uns leider in den ganzen Jahren versagt geblieben.
Den Umbau des Volksparkstadions in die
schönste Arena Deutschlands konnten wir in
jüngster Fanclubzeit miterleben. Durch den
Umbau der einzelnen Tribünen hatte man
im regelmäßigen Wechsel rund ums Spielfeld – durch die 90-Grad-Drehung- immer
eine andere Sicht.
Neben dem jetzt schon eigenen Nachwuchs
in unseren Reihen, konnten wir mit dem Einzug ins Vereinsheim 2005 auch den einen
oder anderen Jugendlichen in unserer Mitte
willkommen heißen. Sodass wir ein ganz
breites Spektrum von 0 bis 69 Jahren vorzuweisen haben.
Großer Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte war sicherlich unser 10-jähriges
Jubiläum: Wir veranstalteten hier 2008 ein
Riesen-HSV-Fanfest in 37534 Gittelde, im
südlichen Niedersachsen, mit einem umfangreichen Programm für Jung und Alt.
Hier wurden in unserer Region über 60 Firmen persönlich angesprochen, von denen
Ausgabe 65
uns über 50 finanziell unterstützt haben.
Mit gut 4000 Euro Spendengeldern haben
wir für Jung und Alt die folgenden Attraktionen – auch die zu vergebenden Preise
– kostenlos anbieten können: drei Hüpfburgen, eine aufblasbare Riesenrutsche, eine
professionelle Schussgeschwindigkeitsmessung, Torwandschiessen, Ponyreiten, Kinderschminken, Hairstyling, Bogenschießen,
Kaninchenausstellung, Streetsoccer-Turnier
und natürlich Dino Hermann. Für das Abendprogramm haben wir mit den „Schröders“
und den „Monsters of Liedermaching“ ein
ansprechendes Programm bieten können.
Wir wurden auf den Titelseiten von zwei
lokalen Tageszeitungen des Landkreises
Osterode und des Kreises Seesen für diese
gelungene Veranstaltung groß gelobt.
Nächster Höhepunkt wird sicherlich noch in
diesem Jahr der Besuch von Hermann Rieger
sein sowie ein anstehender Spielerbesuch.
Und in naher Zukunft können wir hoffentlich mal wieder einen großen Erfolg in Händen halten! Nur der HSV!
37
HSV-Sexmachines
W
Text Paul Chmielewski · Fotos HSV OFC Sexmachines
ie so oft bei Fanclubgründungen
entstanden auch wir aus einem
Freundes- und Bekanntenkreis,
der zusammen zum HSV ins Volksparkstadion
ging. Den Beschluss, einen HSV-Fanclub zu
gründen, fassten wir am 15.02.1997 nach der
2:3-Heimniederlage gegen 1860 München.
Weil es hauptsächlich aus unserer Ecke die
Anfeuerung in Richtung des technisch hochbegabten Andreas Fischer gab (in Anlehnung
an seine 4 Kinder) „Fischer Sexmachine“, war
der Name für uns schnell gefunden.
Als erstes wollten
Al
ll wiri als
l HSV-Sexmachines
HSV S
hi erkennbar sein und ließen Schals machen. Später kamen noch Trikots und unser Plakat dazu,
welches meine Oma genäht hat. Leider überfielen uns einige Frankfurter und raubten uns
dieses. Ein Jahr später wollten sie es zerreißen, schafften es aber nur teilweise. Trotzdem setzten wir uns an die Nähmaschine und
machten ein neues. Wir fuhren zu vielen Auswärtsspielen, hatten gemeinsam viel Spaß und
schöne Erlebnisse und Ideen für alles Mögliche.
Es seien nur einige genannt: neue HSV-Songs,
Entwurf einzelner Sexmachines-Artikel, Verschiebung des Bunkers am Heiligengeistfeld
und Auflösung des dortigen Clubs …
38
Nachdem der Grieche aus der Westkurve
verschwunden war, übernahmen Michi und
Paul so etwas wie die Koordinierung der Anfeuerung. Die Ufftas waren einfach „Welt“.
Wir wollten auch etwas „erzieherisch“ auf
die Westkurve eingehen und das Senftubenund Böllerwerfen unterbinden. Das gelang
uns jedoch nicht.
Nach einigen Probespielen entschieden wir
uns umzuziehen. Wir zogen in den RentnerBlock A der Westkurve und wollten von
dort aus mehr Einsatz aus dem E-Block herauskitzeln.
ki l
Gerne benutzten wir Kassenrollen zum Einlaufen unserer Jungs oder zum Torjubel. Weil
es damals noch Absprachen zwecks Choreografie nicht gab, versteckten wir nach den
Spielen die Materialien für das nächste Spiel
im Gras oder Laub hinter dem Fanartikelstand am A-Block. Das waren noch Zeiten!
Eine der lustigsten Geschichten ereignete
sich auf einer Sonderzugfahrt in den Ruhrpott. Unser Idol, Andreas Fischer, war inzwischen von seiner Ehefrau getrennt und
spielte nicht mehr im Trikot mit der Raute.
Eine junge Dame mit einigen Köfferchen stieg
in unser Abteil. Es war offensichtlich, dass sie
in den falschen Zug gestiegen war. Irgendwann haben wir sie in unsere Gespräche eingebunden. Es stellte sich heraus, dass sie die
aktuelle Freundin von Andreas Fischer war.
Auf die HSV-Sexmachines angesprochen, erzählte sie uns eine Geschichte, die sich nach
einem ihrer Besuche im Volksparkstadion ereignet hatte. Sie fragte ihren Liebling: „Du,
Andreas, ist dieses Plakat „HSV-SEXMACHINES“ für Cardoso?“ Darauf antwortete Fischer kleinlaut: „Nee, das ist für mich!“ Wir
haben Tränen gelacht!
Der U
Umbau
Volksparkstadions
kam
D
b ddes V
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k für
fü
uns etwa zwei Jahre zu früh, um richtig groß
werden zu können. Ich weiß aber nicht, ob
das von der Mehrheit gewollt war.
Heute sind wir ein ruhiger Fanclub mit 40
Mitgliedern, die meisten aus HH oder Umland, einer in Schweden. Ein Teil von uns behielt bis heute noch die geographische Lage
des alten A-Blocks, 22 A, ein anderer Teil ist
im 24 A zu finden. Einige von damals haben
wegen immer größerer Ordner- und Polizeipräsenz mit regelmäßigen Stadionbesuchen
aufgehört. Wir sind trotzdem durch einige
Mitglieder bei jedem HSV-Spiel vertreten.
supporters news
Hrubesch Youth
Text Kim Kristofer Kant · Foto HSV OFC Hrubesch Youth
W
ir sind ein kleiner, aber feiner Fanclub mit ein (dreckigen) Dutzend
Mitgliedern. Gewählt wurde der
Name, da man gemeinsam Hrubesch huldigt.
Zudem hatte ein Mitglied des Fanclubs mal
eine Band, die ebenso hieß. Gegründet wurde
die „Hrubesch Youth“ im August 2008, die
meisten Mitglieder stammen aus Hamburg.
Ausnahmen bilden da nur ich (Pinneberg) und
der Vorzeige- D-Promi Axel Formeseyn.
Interview mit Andreas Kloß
Die meisten von uns stehen im Block 22A.
Ab und an geht es auch nach auswärts,
sehr oft zum HSV- Eishockey oder auch zum
1887-Bruder Odense BK nach Dänemark.
Letztes Jahr wurde aus gegebenem Anlass
ein Niederlande-Schal gefertigt. Desweiteren gibt es eine Auflage von verschiedenen
Fanclub- und Spieltagsbuttons (wobei die
Bremenauflage immer aktuell ist).
Interview + Foto HSV Supporters Club
· Gemeinschaft! Die Fanclubs richten Fußballturniere, Konzerte, Stammtische und sonstige Veranstaltungen nicht nur für ihren
Fanclub, sondern auch für andere Fanclubs
und Fans aus und sorgen so, zusammen mit
den Fahrten zu den Heim- und Auswärtsspielen, für eine Vernetzung und ein Gemeinschaftsgefühl der Fanclubs untereinander.
Somit sind die Fanclubs ein wichtiger Bestandteil der Fanszene und nicht mehr wegzudenken!
supporters news: Bist du selber Mitglied in einem Fanclub?
A
ndreas Kloß, mittlerweile 20 Jahre als
aktiver Fan mit dem HSV unterwegs,
ist seit 2005 Mitglied der Abteilungsleitung des Supporters Clubs und hier für den
Bereich Fanclub-Betreuung zuständig. Die sn
sprach mit Andreas über diese Aufgabe:
supporters news: Moin, Andreas, wofür stehen
die Fanclubs des HSV für dich? Welche Bedeutung haben sie in der Fanszene?
Andreas Kloß: In Schlagworten stehen die Fanclubs für:
· absolute Treue! Die Fanclubs gehen mit Verein und Mannschaft durch dick und dünn.
Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
· Familie! Viele Fanclubs organisieren Fahrten
zu den Heim- und Auswärtsspielen, produzieren eigene Fanclubartikel und bieten ihren
Mitgliedern durch die regelmäßigen Gemeinschaftsabende ein nicht zu unterschätzendes
soziales Umfeld im Zeichen der Raute.
Ausgabe 65
Andreas Kloß: Anfang der 90er leitete ich mit
einem Kumpel den Sauerländer Fanclub „FIRST
CLASS“, zur Mitgliedergewinnung war ich damals sogar beim lokalen Radiosender zu einem
Interview eingeladen. Unsere Mitgliederzahl
lag bei rund 15 Personen und mit dem Fanclub fing damals auch das regelmäßige Fahren
zu den Spielen des HSV an. Irgendwann verlief sich der Fanclub und wir nannten unseren
losen Zusammenschluss schlicht HSV-Freunde
Sauerland, ohne ein Fanclub zu sein. Mittlerweile lebe ich über sechs Jahre in Hamburg
und bin hier nicht mehr in einem Fanclub aktiv, allerdings bin ich schon seit ein paar Jahren Ehrenmitglied bei Hermanns treuer Riege.
supporters news: Wie viele HSV-Fanclubs gibt
es überhaupt?
Andreas Kloß: Der aktuelle Stand liegt bei 831
offiziellen Fanclubs – Tendenz steigend – 36
davon sogar im Ausland!
supporters news: Es gibt HSV-Fanclubs in der
ganzen Republik, sogar auf der ganzen Welt,
wie du sagst. Wie kann da der Kontakt gehalten werden?
Andreas Kloß: Da gibt es natürlich schon Möglichkeiten. Zum einen bekommen die Fanclubs
regelmäßig Newsletter mit allen Informationen rund um den HSV und den Supporters
Club. Vor Ort werden sie zudem von unseren
Regionalbetreuern und Botschaftern betreut,
und natürlich sind auch die Fanbeauftragten
immer für die OFC erreichbar und haben immer ein offenes Ohr für die Wünsche und die
Anregungen.
Mittlerweile haben wir ja viele regionale Treffen veranstaltet, wo auch die Abteilungsleitung
des Supporters Clubs versucht, regelmäßig vor
Ort zu sein, um sich den Fragen der OFC und
auch der Mitglieder zu stellen. Auch bei Jubiläen
oder sonstigen Veranstaltungen wie Turnieren
oder Festen sind wir vor Ort, entweder durch
die Mitarbeiter des Supporters Clubs oder auch
mit der Botschaft und ehrenamtlichen Helfern.
Dazu bieten wir den Fanclubs zwei Mal im Jahr
die OFC-Versammlung an, bei der ein Spieler
den Fans für Fragen und Autogramme zur Verfügung steht. Gerade erst haben wir außerdem
die jährlichen OFC-Besuche mit den HSV-Profis
veranstaltet, welche wie immer ein voller Erfolg
waren. Während der Sommertrainingslager in
Österreich wird für alle HSV-Fans und Fanclubs
ein Grillabend organisiert, ebenfalls mit Beteiligung der HSV-Profis. Und nicht zu vergessen natürlich die Spiele des HSV, wo natürlich auch alle
Mitarbeiter bei Bedarf für die Fanclubs da sind.
Alles in allem kann man wohl sagen, dass wir
in ständigem Kontakt zu unseren Fanclubs stehen und ich glaube nicht, dass es viele Vereine
gibt, die ihren Fanclubs das alles bieten können.
Darauf können wir stolz sein – genauso wie auf
unsere Fanclubs.
39
Flying Raute
Text Michael Ernst · Foto Bauermeister
1. FC Nürnberg – HSV e.V.
11. – 13. Dezember 2009,
Freitag, 11. Dezember 2009
Adebarweg, Windfeld, Iserbarg, Gymnasium
Rissen: 14.15 Uhr, acht der üblichen Verdächtigen unseres Fanclubs (Anni, Dörte,
Franzi, Erni, Jacob, Jürgen, Mattze -im Folgenden Brackelmann genannt – und Mobau), sitzen im 9er-Mietwagen.
Ein überdurchschnittliches Mittagsmahl, unter anderem mit Flusskrebssalat und Weihnachtskeksen wird ab der Autobahnauffahrt
gereicht. Alles läuft prima. Alles ? – Kurz hinter Göttingen ertönt ein fragwürdiges Geräusch und eine in der Dunkelheit nicht näher
zu identifizierende Wolke hinter dem Auto
lässt uns erschrecken – dazu „Weihnachtsbeleuchtung“ im Armaturenbrett. Also ab auf
den nächsten Parkplatz – das Auto fährt nur
noch 80 – und in der Bedienungsanleitung
unter Selbsthilfe schnell nachgelesen. Hilft
nichts, wir müssen runter von der Autobahn
und finden schließlich in Hedemünden eine
Esso-Tankstelle. Brackelmann telefoniert mit
der Autovermietung und etwa 10 Handygespräche und 2 Stunden später haben wir einen Ersatzwagen aus Göttingen.
Zwischenzeitlich nehmen wir einen Drink
im nahegelegenen Gasthof. Die Wirtin ist
sichtlich irritiert. So viele Leute in Fußballkleidung hat sie noch nie auf einem Haufen
gesehen. Ich glaube, sie war erleichtert, als
wir gingen.
Der Rest der Fahrt verläuft unspektakulär.
Erni bekommt eine neue Oma, aber das war
es dann auch schon. Gegen 22.15 Uhr erreichen wir schließlich das Hotel der Familie Winkler in Lengenfeld. Leider ist es für
40
warme Küche etwas spät, aber die gereichten Brotzeiten sind hervorragend. Nach einigen Kupfern fallen wir alle müde ins Bett.
Samstag, 12. Dezember 2009
Pünktlich um ½ 9 erscheinen alle Mitfahrer zum Frühstück. Das Zählen müssen wir
allerdings noch üben, weiß doch nur Zwergin 7 ihre Nummer. Das Frühstück ist kaum
beendet, da erscheint am Nachbartisch ein
HSV-Aufsichtsratskandidat und bestellt sich
zum Frühstück ein Bier. Was bleibt uns da
anderes übrig als nachzuziehen?
Gegen 10 Uhr fahren wir in die Nürnberger Altstadt und erleben einen ausgedehnten Bummel über den berühmten Christkindlmarkt.
Nach einer Stärkung in einer Gaststätte, Jacob und Annika sind seitdem Geschwister,
geht es endlich zum Stadion. Um 14.15 Uhr
haben wir unsere Plätze eingenommen und
stellen eine fiese Kälte fest. Nicht einmal ein
Bier trinken wir, dazu ist es einfach zu kalt.
Eine abwechslungsreiche erste Halbzeit mit
einem möglichem 3:3 sehen wir, leider fallen keine Tore, aber das kennen wir ja schon.
Wir verjagen die Angst der letzten Spiele
und legen uns auf ein 3:0 fest. Und tatsächlich: eine wirklich überzeugende zweite
Halbzeit mit einem verdienten 4:0 und dazu
noch mit gutem Fußball.
Gut ausgekühlt erreichen wir das Auto und
fahren recht zügig vom Parkplatz Richtung Lengenfeld, wo auf einige Sauna und
Schwimmbad, auf andere die Sportschau
wartet. Das Abendessen ist vorzüglich und
derart reichhaltig, dass nur noch wenig Platz
für Bier ist und wir für unsere Verhältnisse
doch recht früh ins Bett gehen.
Sonntag, 13. Dezember 2009
Nach einem erneut tollen Frühstück – nur
Dörte kann sich nicht zurückhalten und
nimmt ein Glühbier (übrigens: Glühbier ist
heiß, Dörte!), – sitzen wir gegen 10.30 Uhr
im Auto und fahren über die neuen Bundesländer Richtung Heimat und das durch das
verschneite Thüringen ganz dicht an Oberhof vorbei, durch den mit rd. 8 km längsten
Autobahntunnel Deutschlands. Teilweise sind
die Straßen nur nachlässig geräumt und unsere Fahrer Brackelmann und Jürgen müssen
mächtig aufpassen. Ein weiteres Highlight erwartet uns in einer Gaststätte im Herzen Thüringens. Der Blick auf die außen hängende
Speisekarte überrascht uns. Speisen von 4,90
€ bis 10,90 € und ein Pils 0,3 nur 1,30 € (oder
doch Ostmark?). Also rein da und schon haben wir eine Zeitreise hinter uns. So muss es
früher im anderen Teil Deutschlands ausgesehen haben. Die Zeit scheint stehengeblieben (vgl. die Preise): das Besteck mit Plastik
ummanteltem Griff ist Original made in GDR,
die Teller ebenso.
Das Essen und die Getränke sind wunderbar
und wir können uns nicht erinnern, schon
mal irgendwo (im Westen) mit 8 Personen
für insgesamt 80 € reichlich und gut gegessen und getrunken zu haben. Der Spruch des
Wirtes auf unser Lob für die Küche lautet
sinngemäß: „Satt werden müsst ihr“. Lassen wir das mal unkommentiert. Mit nur 1½
Pipipausen erreichen wir um 19 Uhr Hamburg mit 3 Punkten und viel neuen Erfahrungen im Gepäck.
Der Schreiberling sagt an dieser Stelle vielen Dank an:
· Brackelmann für die Organisation der
Reise,
· Brackelmann (der fährt sonst ja nur Trecker) und Jürgen für die sichere und umsichtige Fahrerei,
· die Crews von Dello und Enterprise, die
recht schnell und unbürokratisch ein Ersatzfahrzeug organisiert haben,
· Jürgen für die tolle Route zurück und natürlich
· an Biene, die leider nicht mit konnte, für
das Besorgen der Karten
· und an die Mannschaft, die uns ein schönes Spiel gezeigt hat.
Eine Wiederholung ist unbedingt angezeigt.
supporters news
Sehhunde
U
Text Regina Hillmann · Fotos HSV OFC Seehunde
nser Jahrestreffen für die Saison 2010/2011 führte uns vom
05.11.2010 bis zum 07.11.2010 nach
Hamburg zum dortigen HSV, dem einzigen
Verein, der als Gründungsmitglied nicht abgestiegen ist.
Nach dem üblichen Check-in und dem
Abendessen hielt Hermann Schulz, seines
Zeichens Greenkeeper, einen anschaulichen
Vortrag über das nicht zu vernachlässigende
Arbeitsmittel, den Rasen. Hier erfuhren die
Teilnehmer vieles über Temperaturen, Beschaffenheit, Kosten und schlaflose Nächte,
die Herr Schulz dann hat, wenn das Hamburger Wetter sich von seiner nassen Seite
zeigt. Letzteres war zugleich der Grund dafür, dass er kein Material mitbringen konnte,
Ausgabe 65
da die Inhaber des Hotels wohl Einspruch
erhoben hätten. Ein Umstand, der den Teilnehmern einen ungeahnten Vorteil einbringen sollte.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des aktiven Fußballs. Zum Warm-up ging es zunächst
in die Blindenschule. Auf dem dortigen Gelände brachten einige Vertreter der Blindenfußballmannschaft des FC St. Pauli den eigenen
Fußball näher, und bei einem kleinen Spiel
konnten die Clubmitglieder einen Eindruck gewinnen. Um 15.30 Uhr war Anpfiff zum Bundesligaspiel zwischen dem HSV und der TSG
Hoffenheim, das mit 2:1 endete. Die Reportage wurde professionell von Studenten der
Universität Hamburg durchgeführt, so dass die
Zuhörer eine objektive Meinung beim anschlie-
ßenden Abendessen kundtun konnten. An dieser Stelle danken wir herzlich dem Supporters
Club, der den Fanclub Sehhunde zum Besuch
dieses Bundesligaspiels eingeladen hatte.
Der Sonntag sollte, wie bereits oben erwähnt, zu einem denkwürdigen Tag für die
Teilnehmer werden. Herr Frank Hanssen
führte die Gruppe durch das HSV-Museum
und stellte den Verein durch seine verbalen Beiträge und durch Audiobeiträge sehr
anschaulich vor. Die anschließende Stadionführung bot einen Einblick in verschiedene Sitzplatzbereiche, Logen, Mixed Zone,
Kabine und den Wellness-Bereich. Schlusspunkt war der Einlauf der Fanclubmitglieder
in den Innenraum des Stadions mit musikalischer Untermalung des Liedes „HSV forever and ever“.
Und nun durften die Besucher mit ausdrücklicher Genehmigung des Greenkeepers die
Fingerspitzen auf den heiligen Rasen der
Arena legen.
Beim gut bürgerlichen Essen gab es die
gewohnte Manöverkritik, die Herr Oliver
Scheel, Vorstandsmitglied des HSV, persönlich entgegennahm. Selbstverständlich
stand er auch für Fragen rund um den Verein zur Verfügung.
Besonders möchten wir uns an dieser Stelle
bei den Führungskräften des HSV für das
gelungene Wochenende bedanken und last
but not least bei unseren Begleitern, ohne
die die Veranstaltung nicht hätte stattfinden können.
41
Totale Offensive
D
Text Thorsten Hüner · Fotos HSV OFC Totale Offensive
er christliche HSV-Fanclub „Totale
Offensive e.V.“ (TO) hat sich im Sommer 2005 mit dem Ziel gegründet,
HSV-Fans zu begeistern für ein gewalt- und
suchtfreies Leben – innerhalb und außerhalb der Stadien.
Durch unsere regelmäßigen Kids-Begleitungen, zu denen wir bis zu 200 Kinder und
Jugendliche ins Stadion mitnehmen, ermöglichen wir vielen, den HSV zum ersten Mal in
ihrem Leben live im Stadion zu erleben. Die
meisten Kinder können sich sonst die teuren Eintrittskarten nicht leisten oder dürfen
allein nicht ins Stadion. Wir sind dem HSV
und der Hochbahn dankbar, dass sie unsere
Kids-Aktionstage, die es seit 2006 gibt, unterstützen. Wir wollen, dass unser HSV-Fannachwuchs Fußball von einer positiven Seite
kennenlernt. Vor den Spielen bieten wir den
Eltern und Jugendlichen humorvolle altersgerechte Präventionsshows gegen Gewalt und
Sucht an. Erste Fernsehberichte über unsere
Aktionstage wurden vom ZDF und Bibel-TV
bereits gesendet.
Am Weltkindertag 2006 erhielt der christliche Fanclub in der Handelskammer Hamburg
den Kinderförderpreis der Hamburger Sozialbörse. Damit wurde erstmalig ein HSV-Fanclub für sein soziales Engagement mit einem
derartigen Preis ausgezeichnet. Christian Reichert nahm als Mitglied und einer der Schirmherren des Fanclubs an der Preisverleihung teil.
Weitere Schirmherren der TO sind Zé Roberto,
Collin Benjamin, Bastian Reinhardt, Rodolfo
Cardoso, Oliver Scheel, Udo Bandow und Hermann Rieger.
42
Im Sommer 2007 haben wir den „TO-Kids-Cup“
ins Leben gerufen, damit auch die Kinder und
jugendlichen HSV-Fans ihr eigenes Fußballturnier ausspielen können. Beim 1. TO-Kids-Cup
2007 spielten 140 Kinder um den Sieg. Die 750
€ Erlös des Benefiz-Turniers erhielten krebskranke Kinder im UKE. Beim 2. TO-Kids-Cup
2009 hat sich die Spende mehr als verdoppelt,
so dass wir der „Stiftung Mittagskinder“ für sozial benachteiligte Kinder in Hamburg 1.600 €
überweisen konnten. Wir freuen uns, dass wir
über die christliche Stiftung „Profifußballer helfen Kindern“ zudem vergünstigte Sitzplatzkarten für ausgewählte HSV-Heimspiele anbieten
können. Zusätzlich zur günstigen Karte gibt es
ein Geschenk (z. B. Schal oder Bälle). Besonders
wichtig ist uns, dass pro Eintrittskarte 4 Euro für
notleidende Kinder in der Welt gespendet werden. Bei manchen Projekten arbeitet die christliche Stiftung mit dem DFB zusammen. Wir sind
dankbar, dass wir durch den Kauf der Karten
mithelfen konnten, dass bisher etwa 2.000 Euro
für notleidende Kinder gespendet wurden.
Im Herbst 2008 machten wir unsere 1. Auswärtsfahrt mit Kindern und Jugendlichen nach
Berlin. Mit vier Bussen und 200 HSV-Fans (3 €
die Busfahrt) besuchten wir den christlichen
Hertha-Fanclub „Totale Offensive“, der uns
herzlich bewirtete und ein attraktives Vorprogamm zur Einstimmung auf das Spiel zeigte.
Sportlich zwar Gegner, menschlich aber
Freunde: Im Stadion saßen wir mit Hermann
Rieger und der TO Berlin in einem eigenen
Block, für den uns Hertha BSC Sonderkonditionen gab, um die friedliche Aktion der beiden Fangruppen zu unterstützen.
Mit rund 400 Mitgliedern ist die TO einer der
größten HSV-Fanclubs. Unter den Mitgliedern
sind jahrzehntelange HSV-Fans und Newcomer, Christen aller Konfessionen (aus etwa 80
Gemeinden) und Fans, die mit Glauben oder
Kirche nichts am Hut haben, aber unsere Ziele
und Aktivitäten gut finden. Bei uns ist jeder
willkommen.
In der TO haben wir auch Mitglieder, die früher mit großen Alkoholproblemen zu kämpfen hatten, aus denen sie herausfanden und
einen Neuanfang schafften. Zudem haben wir
auch einige Mitglieder, die sich früher im Umfeld der Hooliganszene aufhielten und durch
den christlichen Glauben inneren Frieden und
eine neue Gesinnung gefunden haben. Deshalb bieten wir auch allen anderen HSV-Fans,
die Hilfe suchen, gezielte Unterstützung auf
Fanebene an, z. B. bei Problemen mit Suchtstoffen, Gewalttätigkeit, Arbeitslosigkeit oder
in der Familie.
Besonders wichtig ist uns, Vorurteile und langjährige Feindseligkeiten zwischen den Fans
verschiedener Vereine abzubauen. Trotz aller
gewollten sportlichen Rivalität wünschen wir
uns einen friedlichen Umgang mit den anderen
Fans. So haben wir vor Kurzem unser fünfjähriges Vereinsjubiläum im Sommer 2010 mit Spielern und Fans aus beiden Hamburger Lagern
gemeinsam gefeiert und beim 3:0-Sieg beim
WM-Spiel Deutschland – Australien viel Spaß
und eine tolle Gemeinschaft gehabt.
Weitere Infos und Bilder gibt es unter
www.totale-offensive.de.
Mail: [email protected]
Tel. 040/982 63 457
supporters news
Mega Hamburger Kiel
Text Sven Hornung · Foto Ströh
„D
er Name unseres Fanclubs ist
aus heutiger Sicht etwas fragwürdig“, meint Gründungsmitglied Lars Griese und erklärt: „Dieser
entstand im besten Burger-Laden der Stadt,
wir haben wohl zu viele „Mega Hamburger“ verspeist.“ Während die Aurette in der
Kieler Bergstraße aber mittlerweile ihre Türen schließen musste, blieb der erste Kieler HSV-Fanklub dem Bundesliga-Dino bis
heute treu. Das erklärte Ziel für die damalige
Gründung im Jahr 1998 war die Unterstützung des Hamburger SV im Abstiegskampf.
In der Kneipe „Cheers“ des ehemaligen Fanklub-Präsidenten Norbert wurden schnell
Nägel mit Köpfen gemacht. Mit Beginn
der Saison1998/99 unternahm man Fahrten zu allen Heim- und Auswärtsspielen.
„Wir sind fast alle HSV-Mitglieder geworden und hatten klassische Vereinsstrukturen (Präsi, Vize, Kassenwart) aufgebaut“,
erinnert sich Griese. Bis zu 50 Mitglieder
wurden damals registriert, später allerdings
unendlich viele Karteileichen. Zerwürfnisse
untereinander führten dann letztendlich
zur Gesundschrumpfung auf rund 15 Mitglieder, die sich mittlerweile seit rund zehn
HSV-Fanclub-1887
U
schichte war die Entwendung des Banners
beim DFB-Pokal-Spiel in Dresden.
Info Mega Hamburger Kiel: Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Meldet Euch einfach bei Lars Griese
([email protected]) oder Sven
Hornung ([email protected])
Die Mega Hamburger Kiel bei der traditionellen Vatertagstour (2009) am Fördestrand.
Text Dirk Endler · Foto HSV OFC 1887
nser Fanclub „HSV-Fanclub-1887“
wurde am 01.08.2009 gegründet. Sitz
unseres Fanclubs ist in Münsingen, Baden-Württemberg – ca. 60 km von Stuttgart
bzw. 743 km von der Imtech Arena entfernt.
Unser Fanclub besteht aus 22 Mitgliedern, davon sind drei Ehrenmitglieder (Horst Becker,
Bastian Reinhardt und Katja Kraus Ehren- und
aktives-Mitglied). Unser jüngstes Mitglied ist
fünfJahre alt, unser ältestes aktives Mitglied
53 Jahre.
Seit 5. August 2009 wurde unsere Homepage
www.hsv-fanclub-1887.jimdo.com schon über
Ausgabe 65
Jahren kennen. „Wir sind kein klassischer
Fanklub mehr (kein Präsi, kein Beitrag), sondern ein großer Freundeskreis, der zum HSV
und Länderspielen fährt und jeden Donnerstag im „Strongbows“ – dem Supporters Pub
in Kiel – Bier trinkt“, so Griese weiter. Tradition besitzen die alljährlichen Vatertagstouren und Weihnachtsfeiern mit Tombola.
Einziger Wehmutstropfen in der Fanklubge-
11.000 mal angeklickt. Die meisten Besucher
sind aus Hamburg und München zu verzeichnen. Aber auch vom Ausland aus, wie z. B.
Schweiz, Schweden, Türkei, wurde unsere
Homepage schon besucht.
Unser Fanclub trifft sich jeden letzten Montag
eines jeden Monats zu seinem Stammtisch. Aktivitäten, wie z. B. Bowling, Kniffeln, Wanderungen oder einfach gemeinsam ein Spiel unseres
HSV ansehen, stehen hier auf dem Programm.
Auch Ausfahrten zu Spielen des HSV werden regelmäßig von unserem Fanclub besucht. Letzte
Saison fuhren wir nach Stuttgart, München,
Nürnberg, Dortmund und natürlich nach Hamburg. Diese Saison wurden/werden Spiele in
Frankfurt, Hamburg, Dortmund, Stuttgart und
München besucht.
Im Juni 2010 veranstalteten wir unser 1. Elfmeterturnier für Fanclubs von Mannschaften der
1. Bundesliga. Trotz schlechten Wetters konnten wir aus der Umgebung 11 Mannschaften
begrüßen und erlebten einen wunderschönen
Tag (siehe Zeitungsartikel). Schon jetzt wurden
wieder Planungen für das 2. Elfmeterturnier im
Mai 2011 gemacht.
Um noch mehr HSV-Fans für unseren Fanclub
zu gewinnen, läuft bis Ende 2010 die Aktion
„Mitglieder werben Mitglieder“. Hier können
sich unsere Mitglieder für jedes neue Mitglied,
das sie geworben haben, tolle „Preise“ aussuchen, z. B. eine Karte für ein Bundesligaspiel nach Wahl.
Eigene Fanclub-Caps und Fanclub-Schals konnten wir Dank der Unterstützung unserer drei
Sponsoren drucken lassen. Durch regelmäßige
Abstimmungen auf unserer Homepage werden
bei der Auswahl bzw. Bestellung solch eines
Fanclub-Accessoires alle Mitglieder einbezogen.
Abschließend lässt sich sagen, dass unsere Fanclub-Gemeinschaft sehr gut ist und wir uns noch
ganz viele neue Mitglieder für unseren Fanclub
wünschen.
Schwarz-weiß-blaue Grüße,
die Vorstandschaft
43
Lappanrauten
E
Text Eric Opel und Uwe Papa · Fotos Eric Opel
ndlich war soweit: 14 fußballbegeisterte
HSVer/-innen gründeten am 06. September 2008 in Oldenburg (Niedersachsen)
einen neuen HSV-Fanclub! Am 20.03.2009 erhielten wir im Rahmen eines Fanclubtreffens
im Presseraum unseres Volksparkstadions aus
den Händen von Mladen Petric unsere OFCUrkunde.
Unser HSV-Fanclub Lappanrauten sieht sich in
erster Linie als Anlaufstelle aller in und um Oldenburg ansässigen HSV-Fans. Einer unserer
zentralen Leitsprüche lautet: „Gemeinsam tragen wir die Raute im Herzen und werden unsere Liebe zum HSV weitertragen, auf dass in
Oldenburg wieder Blau-Weiß-Schwarz getragen und gelebt wird!“ Um dieses Vorhaben
voranzutreiben, sehen wir unseren HSV-Nachwuchs als wichtige Säule unseres Handelns
und Denkens, dafür steht der Zusatz „Der Familien-Fanclub“. Am 18.09.2008 erschien in
der Lokalausgabe der Nordwest Zeitung ein
erster ausführlicher Pressebericht über unseren
Club unter der Überschrift „Blauer Farbtupfer
im grünen Werder-Land“, welcher erfreulicherweise einen enormen Anstieg unserer Mitgliederzahl zur Folge hatte.
Namensgeber unseres Fanclubs sind das Oldenburger Wahrzeichen der „Lappan“ (Glockenturm eines der ehemaligen fünf Stadttore
Oldenburgs) und das HSV-Logo die blau-weißschwarze „Raute“.
Zu den wichtigen Veranstaltungen unseres
Fanclubs ausgerichtet auf alle Altersgruppen
zählen unser jährlich stattfindendes Sommerfest, Weihnachtsfeiern sowie Teilnahmen an
Aktionen befreundeter Fanclubs. Wir organisieren daher stets Spiele für „Groß und Klein“
und bekommen oft Besuche anderer OFCs. Re-
gelmäßige Berichte in der lokalen Presse führen zu neuen Kontakten.
Viele unserer Mitglieder fahren aktuell „in Eigen-Regie“ zu den Heim- und Auswärtsspielen. Ziel ist es, künftig eigene Fahrten oder
gemeinsame Fahrten mit anderen Fanclubs
durchzuführen. Eigene Club-Fanware kann bequem über unsere Homepage bestellt werden.
Pro Bundesliga-Saison wird ein kostenloses
Online Tipp-Spiel auf unserer Homepage organisiert. Der Gewinner erhält am Ende unseren begehrten Wanderpokal.
Wer hat´s schon gesehen?
Legendär war die Versteigerung eines
von unserem ehemaligen 2. Vorsitzenden
(† Kalle Mitwollen) gebauten „HSV-Vogelhauses“. Marinus Bester hat es für die Aktion
zur „Rettung des deutschen Spatzes“ ersteigert und seit Dezember 2008 hat unser geliebtes „Volksparkstadion“, wohl als einziges
Stadion auf der Welt“, ein eigenes Vogelhaus
noch dazu im passenden Vereins-Outfit. Voll
ausgestattet mit Futterhaus, Vogelnest, Balkon und „HSV-live – Sattelitenschüssel. Zu bewundern ist das gute Stück an der Ost-Tribüne
auf der linken Seite beim Spieler-Parkplatz.
Bisherige Highlights
Ein erstes Highlight war die regionale OFCVeranstaltung vom 08.12.2008 bei uns in Oldenburg. Ursprünglich war ein Fanclubbesuch
der HSV-Spieler Thiago Neves und Alex Silva
geplant. Wegen einer Verletzung Alex Silvas
beim Auswärtsspiel in Köln musste seitens des
HSV aber kurzfristig umdisponiert werden, so
dass „Jojo“ Liebnau, Manfred Ertel sowie ExSpieler und HSV-Team-Manager Marinus Bes-
ter für die Veranstaltung gewonnen werden
konnten, welche den ca. 150 auch aus anderen
OFC Fanclubs angereisten Fans Rede und Antwort standen und einige sehr interessante Hintergrundinformationen zur anstehenden Wahl
des Aufsichtsrates lieferten.
Im Dezember 2009 wurde der im Jahr zuvor ausgefallene Spielerbesuch in Oldenburg
nachgeholt. 50 Lappanrauten und weitere 80
angereiste HSV-Fans befreundeter Fanclubs
aus der Umgebung begrüßten unsere Spieler
Bastian Reinhardt und Michael Tavares. In lockerer Atmosphäre und aller Offenheit standen Spieler und Chef des Supporters Clubs
Ralf Bednarek den Fragen aller Fans Rede
und Antwort. Gegen Ende der Veranstaltung
ließen es sich die Spieler nicht nehmen, allen
Fans in Form von Autogrammkarten und persönlichen Widmungen auf verschiedenen mitgebrachten Utensilien zu danken. Ein Duell im
Torwandschießen rundete diesen wirklich gelungenen Adventsnachmittag ab.
Unsere Mitgliederzahl beträgt derzeit 76 Lappenrauten.
Mehr über uns unter
Homepage: www.lappanrauten.de
Mail-Adresse: [email protected]
Vereinslokal: „Match“, Klingenbergstr. 193,
26133 Oldenburg
44
supporters news
HSV Föhr ever
F
Text Uwe Stammer · Fotos Michael Strauß und Dirk Jensen
ünf Jahre ist es her, da nahmen sich
einige Insulaner vor, die Insel Föhr für
immer in blau-weiß-schwarze Farben
zu hüllen. Zur Gründungsversammlung eines HSV-Fanclubs am 1. November 2005 erschienen 65 HSV -Fans im „Black Pearl“, bis
heute unsere Stammkneipe.
Keiner hatte damals eine Vorstellung davon, dass sich bis zum Jahre 2010 knapp
240 Mitglieder – vom Einjährigen bis zum
Siebzigjährigen – unter dem Dach des HSV
FÖHR EVER vereinigen würden. Neben Insulanern haben sich auch viele HSV-Fans aus
dem gesamten Bundesgebiet dem Fanclub
angeschlossen – aus Liebe zum HSV und
zur Insel Föhr.
Viele kleine und große Höhepunkte hat der
HSV FÖHR EVER erlebt. Viele Fahrten zu
Heimspielen (mit Fähre, Bus und Motorboot),
Sommerfeste, Weihnachtsfeiern und als bisheriges Highlight, der Besuch von David Jarolim auf unserer Insel, der 100 kleine und
große HSVer ins Black Pearl lockte.
Einer der Hauptgründe bei uns, den Fanclub zu gründen, war, gemeinsam Fahrten
zu HSV-Spielen zu organisieren. Als Insulaner schaffen wir es nach einem Spiel nur
selten noch die letzte Fähre zu unserer Insel zu erwischen.
Gemeinsam hat man es da natürlich leichter, denn bei einer Fahrt mit 50 Personen hat
man die finanzielle Möglichkeit ein Motorboot zu chartern, welches einen auch spät
in der Nacht wieder auf unsere Insel bringt!
Für ein Heimspiel im Volkspark nehmen wir
zwölf Stunden Fahrt gerne in Kauf – meistens ist es das auch wert!
Ausgabe 65
Bei unseren Festen sind in der Regel immer
um die 100 Mitglieder anwesend z. B., um
gemeinsam zu grillen, Kicker- oder Dartturniere zu spielen oder bei der alljährlichen
Weihnachtstombola einen der vielen Preise
zu ergattern. Die Tombola mit gestifteten
Gewinnen ist ein Höhepunkt der jährlichen
Weihnachts- bzw. Nikolausfeier. Der Reinerlös, der bis jetzt jedes Jahr ungefäh 600 Euro
betrug, wird einem guten Zweck gespendet.
Besonders liegen uns dabei der Sport und
die Jugend am Herzen. In den Genuss einer Spende kamen bisher zum Beispiel die
Jugendabteilung des Föhrer Fußballvereins
FSV Wyk, das Jugendzentrum und auch mal
der Förderverein unseres kleinen Inselkrankenhauses.
Der absolute Höhepunkt unserer fünf Fanclubjahre war der Besuch unseres damali-
gen Kapitäns David Jarolim im April 2008.
Gehofft hatten wir natürlich immer mal auf
den Besuch eines Spielers bei uns, aber die
recht weit entfernte Insellage lässt unsere
Chancen sinken.
Der HSV hat es aber möglich gemacht, und
so schwebte bei strahlendem Sonnenschein
um 14.00 Uhr eine Cessna mit David und seiner Denisa auf unserem kleinen Flugplatz
ein. Zur Abholung hatten wir ein Käfer-Cabriolet auf HSV „gepimpt“ und Präsi Uwe
und Vize Stefan konnten die beiden Gäste
– sichtlich glücklich, auf dem kleinen Rasenplatz gelandet zu sein – in Empfang nehmen.
Auf direktem Weg ging es ins Black Pearl,
wo die 100 Fans David einen begeisternden
Empfang bereiteten. Eine Stunde stand Jarolim Rede und Antwort und beantwortete
geduldig alle Fragen, auch die, die bei einer
normalen Pressekonferenz nie gestellt werden. Bevor es für das Gruppenfoto zu Fuß
an den nahegelegenen Strand ging, schrieb
David geduldig Autogramme und durfte die
Ehrenmitgliedschaft im HSV FÖHR EVER entgegennehmen.
Auf der Rückfahrt zum Flugplatz konnten wir
unsere Gäste noch auf ein leckeres Fischbrötchen einladen und für ein wenig Sightseeing war auch noch Zeit.
Sehr gerne begrüßen wir wieder mal einen
so sympathischen HSV-Profi!
Nach fünf aufregenden HSV-Fanclub-Jahren
freuen wir uns auf weitere tolle Jahre und
dass wir dann gemeinsam mit unserem HSV
auch endlich wieder Titel feiern können.
45
HSV-Rabauken
W
Text Andreas Koch · Fotos Anette Nolden und Sascha Habeck
ir möchten euch allen einen
Einblick in die Entstehungsgeschichte unseres HSV- Fanclubs,
den HSV- Rabauken, gewähren.
Ende April entschloss sich Andreas nach langem Hin und Her einen eigenen HSV- Fanclub zu gründen. Ein Name fiel Andreas
nachts bei einem kühlen Bierchen ein und
schon waren die „HSV- Banausen“ geboren.
Durch mein technisches Know- how konnten wir sehr schnell eine Domain mieten,
eine HP und ein Forum erstellen, welche uns
von Anfang an als Kommunikationsplattform dienten. Die Homepage ist (nun) unter
http://hsv-rabauken.de/ zu erreichen. Unter
http://forum.hsv-rabauken.de/ findet man
unser Forum.
Der Sitz war damals noch im „Grünen Bereich“, in Ostfriesland. Von daher war es
sofort klar, dass die HSV- Banausen bundesweit agieren sollten. Da sind wir, so glaubten wir, der einzige HSV- OFC. Da standen
wir nun im Forum am Anfang mit zwei bis
vier Leuten. Durch Mundpropaganda konnten wir schnell einige Anhänger finden. Wir
wurden schnell ein kleiner fester Stamm: Alle
hingen sich sehr rein, um diese Sache mit viel
Elan voranzutreiben.
Ende Mai waren der grundsätzliche Aufbau
der Homepage und des Forums fertig. Zu
dieser Zeit wurde auch der erste Moderator
des Forums bestimmt. Auch wenn unsere
Aktivitäten bis dahin hauptsächlich im Inter-
46
net abliefen, war schon zu erkennen, dass
die Rabauken sich schon sehr bald regelmäßig im realen Leben treffen würden. Ein weiterer „Techniker“ kam ins Team, viele Leute
meldeten sich an. Im Juli waren Homepage
und Forum in einem Stadium, von dem wir
selber sagen konnten: „Das kann sich sehen
lassen.“ Nun wollten wir auch OFC werden!
Dann kam der Rückfall. Was war passiert?
Wir mussten unseren OFC- Namen ändern,
da es schon einen OFC- Namen „KlausenBanausen“ gab. Wir versuchten alles, den
Namen zu halten, aber es klappte nicht. Es
wurde eine Umfrage gestartet und es kam
dabei der Name „HSV- Rabauken“ raus. Mit
dem Umzug von Andreas wurde der Sitz der
HSV- Rabauken nach Uelzen verlegt. Schnell
schlossen sich uns wieder viele Leute aus
dieser Region an.
Offizieller HSV-Fanclub wurden wir dann am
03.11.2009. Unsere OFC- Grundphilosophie
ist ganz klar: Den HSV, die Mannschaft überall
zu supporten und versuchen, bei allen Spielen
dabei zu sein, was uns bisher ganz gut gelungen ist. Wir fahren auch gemeinsam zum
Training unserer Jungs, was immer mit einem schönen Tag in der schönsten Stadt der
Welt verbunden wird. Durch solche Aktivitäten sind große Freundschaften unter uns
entstanden, die auch über das HSV- Leben
hinausreichen. Unter dem Motto: „HSV- Rabauken helfen“, konnten wir einem kleinen
Jungen, der seine Mutter verloren hat, einen
schönen Tag mit dem HSV bescheren. Für etwaige Aktionen sind wir immer zu haben.
Zu Anfang war es zwar sehr schwer „bundesweit“ zu agieren, jedoch hat sich hier
der Vorteil des Internets und des Forums
gezeigt. Inzwischen gibt es auch regionale
Rabauken- Beauftragte. Als erstes gab es
Beauftragte für den Kreis OstwestpfahlenLippe, wo wir inzwischen viele Anhänger haben. Schnell wurden viele Sachen geplant,
Fahrten und Treffen organisiert. Inzwischen
trifft man uns bei jedem Spiel des HSV an,
auch wenn es ins Ausland geht! Hier kann
man eine kleine Übersicht finden aus welchen Bereichen Deutschlands wir kommen.
Leider fehlen uns noch Mitglieder aus den
neuen Bundesländern.
Im Dezember wurde auch unser erster Rabauken- Fanartikel fertig gestellt. Es war
ein Schlüsselband. Nun gibt es Aufkleber,
Schlüsselband, Kaffebecher, Doppelhalter,
Kapuzenpullover etc. Unser bestes Stück ist
unsere Zaunfahne, die es auch schon früh
gab. Darauf sind wir alle besonders stolz,
da es eben unser Aushängeschild ist. Sie ist
2,30 m lang und 1,20 m breit. Für andere
OFCs ist es normal, dass man so etwas besitzt, aber wir sind eben stolz darauf, das
alles in so kurzer Zeit geschafft zu haben.
Inzwischen gibt es schon eine zweite größere Zaunfahne, die nun auch im Fernsehen
und auf Bildern besser zu sehen ist.
Schnell wurden auch Freundschaften zu
anderen Fanclubs besiegelt.Darunter z. B.
die OFCs „HSV-Fanatics“, „Blue Signs Hohenwestedt“, „Lappenrauten Oldenburg“,
„Schwäne Neumünster“, „HSV-OFC Die
Sternschnuppen“, „NUR DER HSV Schweiz“
und „HSV-Freunde Lübeck“. Desweiteren
pflegen wir gute Kontakte zu einem Fanclub
von Hannover 96. Außerdem haben wir auch
supporters news
Interview mit Nicole Peters
Kontakte zu den regionalen HSV- OFCs,
wie z. B. „Legion Uelzen“ oder „Born in
1887“. Der ist ebenfalls aus Uelzen. Zu
vergessen ist natürlich nicht der HSV- OFC
aus Bad Bevensen.
Zuletzt müssen wir noch die Freundschaft
zu den Künstlern „Elvis“, „Mr. Meat“ und
„KC The Jin“ nennen. Das letzte Video von
Elvis` „Ole – HSV“ wurde in Zusammenarbeit mit uns gedreht: http://www.youtube.
com/watch?v=ZJBVT0vm7yo.
Unsere Mitgliederzahl im OFC steht nun
bei ca. 106 Leuten (inkl. Kinder), im Forum tummeln sich aber schon an die ca.
300 User (davon aber auch viele Leute, die
nur lesen), die immer wieder für frischen
Wind sorgen. Wenn man im Forum gemeldet ist, heißt es nicht, dass man auch im
OFC sein muss. Dazu besteht keine Pflicht.
Zu den Auswärtsfahrten reisen wir meistens mit der Deutschen Bahn, da es
schwierig ist einen Bus zu chartern. Das
kommt natürlich dadurch, dass wir aus
ganz Deutschland kommen und nicht zusammen fahren können. Es ist jedes Mal
ein unbeschreibliches Erlebnis, wenn wir
neue Gesichter aus dem Forum kennen lernen oder sich alle wiedersehen.
Wir treffen uns auch außerhalb von HSVSpielen. So veranstalten wir regelmäßig
Grillabende. Ein großer Event war im Juli
2010. Dort haben wir unser erstes großes Treffen veranstaltet. Neben Grillen,
Feiern, über Fußball und besonders den
HSV diskutieren, konnten wir ein Spiel gegen die HSV- Altliga absolvieren. Das war
natürlich ein großes Erlebnis für alle. Ein
solches Fest wollen wir jährlich wiederholen, beim nächsten Mal vielleicht auch ein
kleines Turnier gegen andere OFCs ausrichten.
Insgesamt sind wir vollauf zufrieden mit
der Entwicklung von unserem OFC. Wir
haben in so kurzer Zeit viel erreicht, was
uns natürlich auch etwas stolz macht. Es
schließen sich immer neue Leute an, wir
sind eine große eingeschworene Gemeinschaft.
Wir hoffen, wir konnten euch einen kurzen Einblick in unseren Fanclub verschaffen. Wenn Fragen bestehen, kann man uns
gerne anschreiben.
Wir verbleiben bis dahin mit schwarzweiß-blauen Grüßen.
Ausgabe 65
Interview + Foto HSV Supporters Club
D
er Supporters Club ist beim HSV
vor allem für die Fanbetreuung zuständig. Im Gegensatz zu vielen
anderen Bundesliga-Vereinen wird die Fanbetreuung bei uns von Fans selber durchgeführt. Während bei den Bayern oder in
Wolfsburg ehemalige Spieler einen Job als
Fanbetreuer nach der aktiven Karriere bekommen, werden bei uns die Fans von Fans
betreut. Denn alle Mitarbeiter und auch die
Mitglieder der Abteilungsleitung des Supporters Clubs kommen aus der Fanszene.
Unsere Fanbeauftragten sind durch die Arbeit an „vorderster Front“ wahrscheinlich
allen bekannt, aber auch hinter den Kulissen
gibt es viel zu tun. Inzwischen arbeiten 15
festangestellte Mitarbeiter beim Supporters
Club. Nicole Peters, 32 Jahre, arbeitet beim
Supporters Club in der Fan-Club-Betreuung.
Sie ist seit über 15 Jahren HSV-Fan. Am
Wochenende besucht sie die Heimspiele
(Dauerkarte seit 2000) und auch viele Auswärtsspiele des HSV. Die sn sprach mit Nicole über die OFCs des HSV.
supporters news: Seit wann arbeitest du
beim SC und was sind deine Aufgaben?
Nicole Peters: Ich habe im August 2006
beim SC in der Fan-Club-Betreuung angefangen. Ich kümmere mich um viele administrative Aufgaben. Unter anderem
verwalte ich die Kontaktdaten, kümmere
mich um Anfragen der Fan-Clubs, bin aber
auch für das Inkasso der Fan-Club-Beiträge
zuständig.
supporters news: Fan-Club-Beiträge?
Nicole Peters: Ja, die OFCs zahlen eine jährliche Gebühr von 60,00 Euro, die allerdings
entfällt, wenn in einem Fan-Club mindestens zehn HSV-Mitglieder sind.
nen Zuschuss für Fan-Club-Reisen zu Spielen des HSV, unterstützen die OFCs bis zu
zweimal im Jahr mit Sachpreisen für Tombolas bei Fan-Club-Feiern und zu Weihnachten
gibt es ein kleines Überraschungsgeschenk.
Es gibt Ermäßigungen für den Einkauf von
HSV-Merchandise-Produkten. Außerdem erhalten die OFCs über unseren Newsletter
vorab Informationen rund um den HSV. Beliebt sind auch immer die OFC-Versammlungen, die im Presseraum des Stadions nach
Heimspielen durchgeführt werden. Meistens
kommt ein Profi vorbei und die HSV-Fans
können mal persönlich fragen, Autogramme
bekommen oder Fotos mit dem Spieler machen. In erster Linie geht es aber natürlich
darum, unseren HSV auch über die FanClubs nach außen zu repräsentieren.
supporters news: Zum Abschluss eine persönliche Frage: Was war dein schönstes
HSV-Erlebnis?
Nicole Peters: Das ist schwer zu sagen, da
ist viel passiert in den letzten Jahren. Aber
besonders schön war sicherlich jeder Sieg
im Stadtderby gegen Braun-Weiß. Deshalb
freue ich mich auch schon ganz besonders
auf das Heimspiel im Februar!
supporters news: Warum sollte ich mit meinen Freunden einen Fan-Club gründen?
Nicole Peters: Natürlich geht es darum, mit
seinen Freunden die HSV-Leidenschaft gemeinsam zu leben. Es geht um Zusammenhalt und natürlich auch eine Menge Spaß.
Aber der Supporters Club bietet den offiziellen Fan-Clubs auch einiges. Wir zahlen
zum Beispiel auf Antrag einmal im Jahr ei-
47
Hamburgian 1887 Oberhessen
Text Bertram Bonacker · Foto HSV OFC Hamburgian 1887 Oberhessen
D
ie Liebe und Identifikation zum HSV
sind nicht auf Hamburg oder Norddeutschland begrenzt. Dies ist in vielen Teilen der Republik so und auch in der
Mitte Deutschlands, in der Region Oberhessen, gelegen zwischen Kassel und Frankfurt,
nicht anders.
HSV-Fans gab es hier schon immer. Dies resultiert hauptsächlich aus der Uwe Seeler-Zeit oder
aus der glorreichen Ära unter Zebec/Happel in
den 70er und 80er Jahren. Nur waren sie in der
Masse schwer ausfindig zu machen oder sie gaben sich nicht zu erkennen, denn Fanutensilien
außerhalb des Stadions zu tragen kam ja erst
in der zweiten Hälfte der 90er Jahre in Mode.
Wolfgang Pfeiffer und Bertram Bonacker zählen ebenfalls zu den Fans, die während der Ära
Zebec/Happel zum HSV fanden. Zu der Zeit
spielte aber weniger der multimediale Einfluss
eine Rolle, auch die Eltern übernahmen nicht
die Aufgabe das Herzblut eines Vereins zu vererben, vielmehr war es wohl die erfolgreiche
Zeit, als der HSV über Monate und Jahre die ersten beiden Plätze während der Saison und auch
nach dem 34. Spieltag zierte. Verstärkt wurde
die Attraktivität des HSV durch Zeitungs- und
regelmäßige Sportschaupräsenz, denn damals
wurden nur 4-5 ausgewählte Spiele, meist von
den Top-Mannschaften, am Samstagabend gezeigt. Heute würde man solche Leute womöglich als „Erfolgsfans“ bezeichnen.
Blaue Jungs Munster
D
Fahrten stimmt oft das Gesamtpaket – unabhängig vom Spielausgang.
In der Regel bieten wir auch eine gemeinsame
Busfahrt pro Saison für die Mitglieder nach
Hamburg an. Im Frühjahr 2010 konnten dann
die vereinseigenen Räumlichkeiten, die mit viel
Eigenleistung und Liebe zum Detail geschaffen
wurden, bezogen werden. Dort trifft man sich
in der sogenannten „Rauten-Ritze“, um die
Spiele im Fernsehen zu verfolgen, denn nicht
alle haben die Möglichkeit regelmäßig im Stadion vor Ort zu sein. Erwähnenswert ist auch
noch die sehr übersichtlich gestaltete Homepage des Fanclubs „Hamburgian 1887 Oberhessen“, so der offizielle Name.
Unter www.hsv-oberhessen.com wird man immer zeitnah durch Berichte und Bilder über unsere Aktivitäten informiert.
Die relativ hohe Frequenz an Besucherzahlen
deutet darauf hin, dass dies auch entsprechend
honoriert wird.
Text+ Foto Torsten Schrödinger
er Fanclub Blaue-Jungs-Munster ist ein
Familienclub, der sich auf die Fahne
geschrieben hat, Familien eine Chance
zu geben, am Geschehen rund um unseren
HSV teilzunehmen. Wichtig ist uns dabei, den
Nachwuchs zu integrieren. Unser jüngstes Mitglied ist ein Jahr alt. Um allen Mitgliedern die
48
Nachdem sich die Wege von diesen beiden
HSV-Fans irgendwann gekreuzt hatten, fasste
man im Januar 2003 den Entschluss, einen
HSV-Fanclub für die Region Oberhessen zu
gründen. Über einen kleinen Zeitungsartikel
wurden erste HSV-Fans aufmerksam und relativ schnell merkte man, dass hier ein „schlafender Riese“ geweckt wurde. Zu Spitzenzeiten
zählte der Fanclub über 120 Mitglieder! Derzeit
sind es, nach Bereinigung von Karteileichen,
immer noch 105. Trotz der über 400 km zum
Volkspark werden im Schnitt pro Saison 15-20
Spiele besucht – vor allem auswärts und bezogen auf alle Wettbewerbe. Eine Besonderheit ist dabei, dass vorzugsweise die Spielorte
mit dem Wochenendticket der Bahn angereist
werden, wenn das von den Verbindungen her
möglich ist.
Diese Fahrten sind abwechslungsreich, abenteuerlich und mit vielen, meist flüchtigen Bekanntschaften verbunden. Kurzum: Bei diesen
Gelegenheit zum geselligen Zusammensein zu
geben, veranstalten wir im Sommer ein großes
Grillfest und eine Weihnachtsfeier in der Adventszeit mit gutem Essen und Geschenken.
Wir besuchen auch diverse Freizeitparks und
kegeln zweimal im Jahr. Die Heimspiele des
HSV besuchen wir regelmäßig. Der Besuch di-
verser Auswärtsspiele ist auch geplant. Alle, die
Spaß am HSV haben, können sich gegen einen
geringen Unkostenbeitrag, einen Platz im Bus sichern. Auch Gästefans sind bei uns willkommen.
Mit Gewalt haben wir nix am Hut!
Unsere Mitglieder sind im Alter von 13 Monaten bis 65 Jahre, alle haben sie großen Spaß
am HSV. Die Mitgliederanzahl ist bei uns auf
50 Mitglieder begrenzt. Hermann Rieger ist bei
uns Ehrenmitglied und besucht den Fanclub
des Öfteren in unserem Vereinslokal in Breloh.
Der Fanclub wird von Torsten Schrödinger aus
Munster geleitet. Auch als ehrenamtlicher HSV
-Botschafter bekannt. Dieses Jahr haben wir unser fünfjähriges Jubiläum gefeiert und es sollen
noch viele schöne und erfolgreiche Jahre folgen.
Unsere Heimat, unsere Liebe mit den Farben
schwarz- weiß-blau, 1887, das ist unser HSV!
supporters news
HSV OFC Lohbrügge
Text + Fotos Friedl Schuler
G
egründet am 28.Mai 1980, nach der unglücklichen 0:1 Niederlage im EP-Endspiel in Madrid gegen Notthingham, getreu
dem Motto „Jetzt erst recht“. Zunächst waren wir immer ca.
20 Mitglieder, derzeit sind wir noch 17 Mitglieder. Von den Gründern
bin nur ich noch dabei, leite den FC von der ersten Minute bis heute.
Unser Bestreben war immer, den HSV zu unterstützen, überall gut zu
präsentieren, Freundschaften und die Gemütlichkeit im FC zu pflegen. Das ist uns, glaub ich, all die Jahre gut gelungen.
Ein weiterer Punkt ist unsere soziale Einstellung – die Betreuung unserer Senioren mit Busfahrten oder des ehemaligen HSV- Zeugwartes
Rudi Gutmann nach Schlaganfall sowie die traditionellen Aktionen bei
Festlichkeiten oder Ausstellungen mit Spenden für Kinderkrebshilfe
bzw. auch das Kinderhospiz Sternenbrücke. So haben wir in den 30
Jahren unseres Bestehens über 25.000 € gesammelt und gespendet.
Freunschaftliche Kontakte bestehen seit vielen Jahren zu den Fanclubs Main-Spessart, Holzfass-Freunde in Bochum und ganz doll zu
unseren Mitgliedern und Freunden in Freiburg, wo wir im Dezember
wieder zum HSV-Spiel sind.
Große Erlebnisse und bleibende Erinnerungen waren immer die Spieler- bzw. Trainerbesuche im Stammlokal (über 100 in den 30 Jahren),
Ausgabe 65
wobei natürlich ganz besonders die Treffen mit Ernst Happel, Uwe
Seeler zu den Höhepunkten zählen. Auch die Treffen mit Spielern
waren immer spannend, festgehalten in 32 Fotoalben, die unterhaltsam unsere Fanclub-Geschichte präsentieren. Zu sehen sind diese
auch immer mit allen anderen gesammelten Raritäten auf unserer
Ausstellung (alle 2 Jahre) eventuell auch mal im HSV-Museum oder
in der Arena als Sonder-Ausstellung.
Aber auch die jährlichen Ausfahrten, meistens über drei Tage, mit
vielen Erlebnissen, tollen Spielen und Besuch bei Freunden sind
heute noch oft unterhaltsame Gesprächs-Themen.
49
Los Hopihalidos
Z
Text + Fotos HSV OFC Los Hopihalidos
wischen Dosenbier auf dem Fahrrad
und dem Ärger über Marcel Maltritz
im Bus …
Fanclubs, die den HSV unterstützen, gibt es
wie Sand am Meer. Und die Frage stellt sich:
Was ist daran besonders? Wir würden unseren Fanclub nicht als besonders cool darstellen. Natürlich sind die Auswärtsfahrten der
Los Hopihalidos die geilsten und die Jungs
rocken ungemein. Aber das wird jeder von
seinem Fanclub sagen. Nein, es muss etwas
anderes sein, was die Faszination HaeSVau
in Verbindung mit dem eigenen Fanclub ausmacht.
Sicher, wir werden im Januar 2011 zehn Jahre
jung und gehen alle schon länger zum HSV.
Das zehnjährige Jubiläum ist auch etwas Besonderes, weil der HSV in dieser Zeit gefühlt
achtmal fast Meister geworden und dreimal
gerade so dem Abstieg entwischt ist und
wir unzählige Spieler für Götter (BiBaBarbarez oder Rafael van der Dingsbums) oder die
hinterletzten Rumpelfußballer erklärt haben
(an dieser Stelle einen Gruß an Marcel Maltritz und Björn Schlicke). Viele Trainer sind gekommen und gegangen (JARA RAUS!), wobei
mittlerweile auf der Position eine gewisse Beliebigkeit eingekehrt ist und wir uns davon
nicht mehr emotionalisieren lassen. „Und wir
geh‘n immer noch zum HSV …“
50
Es muss also noch etwas anderes sein, was
einen den Fanclub so lieben lässt. Klar, wir
sehen als Fanclub viele Spiele zusammen und
die eine oder andere Sache wird gemeinsam
auf die Beine gestellt. Die Highlights einer
Saison sind dann die letzten beiden Spiele
wirklich mit (fast) allen Mann zu bestreiten. Auswärts wird dann immer ein Bus klargemacht, mit Holsten beladen bis der Arzt
kommt, und dann geht’s ab mit 50 Mann unter dem Motto: „Los Hopihalidos and friends
on tour“. Da bleibt kein Auge trocken und
kein Busfahrer ohne Frikadelle am Ohr.
Auch unsere Fahrradtouren von Elmshorn
zum Stadion beim letzten Heimspiel sind Tradition und keiner schafft die mit dem Spitzenwert von 3,5 Litern Holsten auf 35 Kilometern
wie Stachi. Dort angekommen, wird dann der
Grill angeschmissen und die saftigen NackenStücke werden zwischen zwei Brötchenhälften geklatscht. Egal, wie das Wetter ist.
Doch es ist noch etwas anderes, was das Erlebnis HSV im Fanclub so entspannt und ein
Stück weit Zuhause sein lässt. Wenn nämlich mal so richtiges Scheißwetter in Hamburg ist und du natürlich zum Heimspiel in
den Volkspark willst, dann ist immer klar, da
geht auf jeden Fall einer mit, ohne dass du
‘nen großen Harry machen musst. Also musst
du nur am Sonnabend zur Bude nach Eidels-
tedt fahren und schon lacht dich jemand an
und drückt dir ein Bier in die Hand. Endlich zu
Hause, was ist das schön! Darauf kann man
sich noch verlassen.
Jetzt machen wir das schon seit bald zehn
Jahre und wie unser Präsi Inge immer sagt:
„Hauptsache, wir gehen in zwanzig Jahren
immer noch zusammen zum HSV.“
„…warum wissen wir selber nicht so ganz
genau …“
DOCH, weil es ja wohl mal super wie nur irgendwas ist, die Jungs regelmäßig zu treffen
und unseren HSV zu unterstützen. Darauf ‘ne
HOlstenPIlsenerHAlbeLIterDOse!
supporters news
20er revier
B
Text + Fotos Florian Schinckel
ereits seit vielen Jahren fahren die Mitglieder unseres Fanclubs zum HSV. Im
alten Volksparkstadion stand man
noch mit mehreren kleinen Gruppen im weiten Rund verstreut. Mit der Fertigstellung
unseres neuen Volksparkstadions fand sich
dann ein kleiner, aber feiner Haufen im Block
24B ein. Dort haben wir uns mittlerweile mit
ca.15 Leuten gemütlich eingerichtet. Weitere
Mitglieder sind auf den Stehplätzen der Nordtribüne und dort vereinzelt im Sitzplatzbereich versprengt zu finden.
Nach vielen gemeinsamen Jahren beim Fußball entschlossen wir uns Anfang 2008, einen
Fanclub zu gründen und diesen auch offiziell
beim HSV anzumelden. Der Name war für uns
alle relativ schnell gefunden: „20er Revier“!
Oft wurden wir gefragt, wieso wir uns denn
„20er Revier“ nennen. Hintergrund: Ein Großteil des „harten Kerns“ unseres Fanclubs besteht aus den Kameraden und Kameradinnen
der Feuerwehren aus Elmshorn und dem Umland. Da Elmshorn als Funkrufziffer im Kreis
Pinneberg mit „20“ angesprochen wird und
alle umliegenden Wehren folgende Ziffern 21 –
28 (inkl. Helgoland) innehaben, war der Name
ein Selbstgänger. Am 16. Februar 2008, dem
Tag vor unserem Heimspiel gegen den VfL Bochum (3:0), gründeten wir uns dann offiziell.
Ausgabe 65
Am 26. Februar 2008 sind wir vom HSV als
OFC anerkannt worden.
Den Bezug zur Feuerwehr stellen wir auch mit
unserem Logo wieder her: Wie viele Feuerwehren in Amerika haben wir als Form das „Vierblättrige Kleeblatt“ gewählt.
Mit der Zeit wuchs unser Fanclub immer weiter. In unserem Mitgliedersystem zahlt jeder,
der bei uns mitmachen möchte, zu Beginn der
Saison einen Beitrag von 18,87 Euro. Kinder,
Schüler und Auszubildende sind beitragsfrei.
Das gesammelte Geld wird über die Saison
zur Zwischenfinanzierung von Eintrittskarten,
Merchandising etc. genutzt. Zum Ende der Saison wird der Beitrag in Form eines gemeinsamen Grillfestes an alle Mitglieder wieder
ausgeschüttet. Das Alter unserer Mitglieder
geht vom Kleinkindalter bis ins Rentenalter.
Zum Ende der letzten Saison hatten wir knapp
60 Mitglieder.
Vor den Heimspielen treffen wir uns traditionell
in einer Elmshorner Pizzeria. Auch auswärts
sind Mitglieder unseres Fanclubs regelmäßig
vertreten. Für die Daheimgebliebenen haben
wir eine eigene Clubhütte eingerichtet. Im Garten eines Mitgliedes schauen wir gemeinsam
die Spiele auf Leinwand an.
Für die Auswärtsspiele wählen wir oft die Touren des SC oder einen 9-Sitzer, bzw. PKW als
Reisemittel. Im letzten und in diesem Jahr haben wir eine eigene Bustour nach Hannover
organisiert.
Einige Mitglieder schauen auch mal bei den
Kufencracks des HSVs in Stellingen vorbei oder
bei der „Dritten“ in der Landesliga.
Der harte Kern des Fanclubs verbringt neben
der Zeit um den Fußball und die Feuerwehr
auch sonst viel Zeit miteinander. Eine Besichtigung der Dithmarscher Brauerei im letzten Jahr
war ein Riesenerfolg. Einige Mitglieder fahren
auch gemeinsam zum Hurricane Festival nach
Scheessel oder auf die alle zwei Jahre stattfindende internationale Feuerwehrsternfahrt.
51
Profis hautnah bei ihren Fans
Berichtte der Fanclubs
Super Hamburg, Olé
I
m Stammquartier der Kölner HSV-Fans, dem Szeneclub Boogaloo, stand der sympathische Außenverteidiger den zahlreich erschienenen Fans Rede und Antwort. Bei loungiger Funk-Musik
signierte Dennis Aogo Autogrammkarten und kostete gemeinsam
mit dem HSV Supporter Oliver Peters einen eigens für diesen Besuch zubereiteten Kuchen mit Glasur in Vereinsoptik.
HSV-Fanclub Toppenstedt
A
uf der sehr gut besuchten Fanclub-Veranstaltung im Gasthaus Bleecken stand Marcell Jansen zunächst Rede und
Antwort. Das große Verletzungspech des HSV, von dem
auch Jansen nicht verschont blieb, war natürlich ein Thema wie
auch die augenblickliche sportliche Situation. Abschließend bedankte er sich bei den Fans für deren sensationelle Unterstützung,
was nicht selbstverständlich sei und überreichte hierzu eine Collage als Präsent. Nachdem Jansen danach alle Autogramm- und
Fotowünsche erfüllt hatte, machte er sich wieder auf den Heimweg, jedoch nicht ohne zuvor die Haus-Spezialität, Currywurst mit
Pommes Frites, verzehrt zu haben.
52
HSV-Fanclub Waterkant
I
n das nordfriesische Ramstedt zum Fanclub Waterkant kamen
der niederländische Vizeweltmeister Eljero Elia, unsere Nachwuchshoffnung Dennis Diekmeier, das Vorstandsmitglied Oliver
Scheel und Marco Kruse von den Supporters. Heiko Tüxen, Vorsitzender des Fanclubs Waterkant: „Ich bin sehr zufrieden. Das war
ein absolutes Highlight in der Geschichte unseres Fanclubs. Ein
großartiger Nachmittag. Ganz herzlichen Dank an unsere Gäste
und natürlich auch an unseren HSV.“
HSV-Basis Nordwest
M
it interessierter Anspannung hörten die Anhänger den
Ausführungen „ihrer“ Spieler zu. Jaroslav Drobny, eher
bekannt für sachlich nüchterne Spielweise, versprühte
eine Menge Charme bei seinen Antworten und auch die Lacher
kamen dabei nicht zu kurz. Die Spieler gewährten auch durchaus
Einblicke in die privaten Seiten, denn die Veranstaltung war nicht
öffentlich, sondern nur diesem ausgewählten Kreise der Fans zugedacht. Eine rundum gelungene Veranstaltung und die Hamburger
Spieler nebst Fanvertretern fühlten sich im O-Ton „Feindesland“
rundum wohl und würden gerne zum nächsten Besuch wiederkommen.
supporters news
HSV-Fanclub-1887
D
as Treffen begann mit einer allgemeinen Fragerunde. Alle
Fragen rund um den HSV wie auch über seine Person wurden von Heiko Westermann ausführlich beantwortet. Danach wurde ein Spiel namens „Fan gegen Spieler“ gespielt. Fragen
wie „Wann war der HSV zum letzten Mal Deutscher Meister“ (richtige Antwort: 1983) wurden gestellt. Dieses Spiel gewann Heiko
Westermann, der von Jojo unterstützt wurde, mit 6 zu 4 Punkten.
Die Gruppe „Fan“ scheiterte an der Frage „Wie oft war Ottmar
Hitzfeld Meistertrainer“, die sie mit 8 Mal beantworteten. Richtige Antwort wäre hier allerdings 7 Mal gewesen. Weiter ging es
mit Autogrammen und Erinnerungsfotos. Abschließend lässt sich
sagen, dass unser Fanclub stolz darauf ist, diesen unvergesslichen
Tag mit Heiko Westermann verbracht zu haben.
Die Hanseaten
A
rmin Veh besuchte unseren Fanclub in unserer Stammlocation in Schenefeld. Es wurde sowohl die aktuelle Situation besprochen sowie auch die Zukunft von unserem HSV.
Es wurden kritische Themen aus der Fansszene angesprochen und
wurden von Armin Veh auch sehr genau beantwortet. Die letzten
Kritiker haben nun ein anderes Bild von Armin Veh. Dieser kam
sehr nett und freundlich rüber. Vielen Dank an Armin Veh und Jan
Groninger. Es war ein sehr netter Nachmittag.
Ausgabe 65
Regionaltreffen NDS-West/Bremen
U
nter der Leitung des OFC „Dolle Raute“ trafen sich etwa
80 HSVer/innen allen Alters (aus 5 verschiedenen OFCs)
in Brake an der Unterweser. Zwei Hamburger Jungs, Piotr
Trochowski und Tunay Torun, ließen es sich nicht nehmen und bedankten sich persönlich bei den Fans für die Unterstützung und
standen fast zwei Stunden Rede und Antwort, zeigten sich dabei
offen und stellten sich auch Kritik, standen für Fotos zur Verfügung
und schrieben Autogramme. Begleitet wurden die beiden vom Abteilungsleiter des SC, Ralf Bednarek, der ein tolles Gastgeschenk
übergab. So gab es am Ende viele freudige Gesichter und gerade
die Jüngsten hatten einen ganz besonderen Tag.
HSV-Fanclub Emsen
C
ollin Benjamin beantwortete jede Frage ausgiebig und sehr
ehrlich. Selbst über sportliche Fragen wurde intensiv gesprochen. Anschließend nahm sich Collin bei den Autogrammwünschen für jeden Zeit, sodass niemand leer ausging. Es blieb
anschließend sogar noch Zeit für Fotos mit dem HSV-Star. Der Spielerbesuch war ein super Erlebnis. Jeder der Collin erlebte, war äußerst positiv überrascht von seiner überaus lockeren und ehrlichen
Art. Ein Fußballer mit Herz!
53
HSV-Fans Ostbelgien V.o.G.
F
ast wie zu Hause fühlten sich die beiden Spieler, die von Teammanager Marinus Bester begleitet wurden. Von den aktuell 201
Mitgliedern der HSV-Fans Ostbelgien waren so gut wie alle erschienen, um ihren Gästen einen rauschenden Empfang zu bereiten.
Mit dabei war auch der frühere HSV-Profi Horst Heese, der Anfang der
Siebzigerjahre den Verein als „Retter des HSV“ vor dem Abstieg bewahrte und seit seinem Wechsel von Hamburg zu AS Eupen in Belgien
lebt. Ruud Van Nistelrooy hatte sich eigentlich darauf eingestellt, mit
den Fans in seiner Muttersprache Niederländisch zu parlieren. Der Holländer zeigte sich erstaunt, dass hier auch Deutsch gesprochen wird.
Weniger Gedanken darüber machte sich Heung Min Son, der noch am
Tag zuvor in Hannover ein Doppelpack hingelegt hatte. Für die HSVFans Ostbelgien war der Besuch von Ruud Van Nistelrooy und Heung
Min Son ein weiterer Höhepunkt in ihrem fünfjährigen Bestehen.
HSV-DEAF-Fanclub
D
er Vorsitzende Holger Jegminat empfing David Jarolim und
Muhamed Besic. Die zwei Dolmetscher halfen uns beim
Kommunizieren. David Jarolim hat uns viel Interessantes
erzählt, während Muhamed Besic eher zurückhaltend wirkte. Wir
haben uns dennoch gefreut, beide persönlich kennenzulernen. Zum
Schluss überreichte Holger Jegminat an Jarolim und Besic unsere
Schals und brachte ihnen das „I love you“-Zeichen bei. Jetzt hoffen wir, dass sie ihr Versprechen halten werden, wenn sie ein Tor
schießen, dem Publikum das „ILY“-Zeichen zu zeigen.
54
Hermanns treue Riege
U
m 15:00 Uhr war es dann soweit, die Spieler Guy Demel
und Jonathan Pitroipa wurden von den anwesenden Fanclub-Mitgliedern begrüßt und herzlich aufgenommen. Die
anschließende Talkrunde wurde durch Klaus Manal harmonisch gestaltet. Gerade von Guy Demel (Pit hielt sich im Hintergrund und
behauptete, sein Deutsch wäre nicht so gut, was aber von Klaus
Manal durch wiederholte Befragung widerlegt wurde)wurden alle
Fragen, auch die kritischen, objektiv und immer ehrlich beantwortet. Anschließend fand mit beiden Spielern eine Autogramm-Stunde
statt und es konnten Fotos gemacht werden. Vielen Dank an die
beiden Spieler und Hermann Rieger auf diesem Wege alles Gute.
Regionaltreffen Brandenburg/Berlin
D
er Fanclubraum war brechend voll und mit gut 70 HSVFans erstmals ausgelastet. Alle Fragen, Autogrammwünsche und Erinnerungsfotos wurden erfüllt. Der Superstar
genoss das Bad in der Menge, als Präsident Karsten Armgardt zum
gemeinsamen Kaffee & Kuchen einlud. Wir dankten Mladen Petric
und dem Zeugwart Mario Mosa für die drei gemeinsamen Stunden
in den Vereinsräumen des HSV-Fanclubs Fläming und überreichten
als Dankeschön für beide ein Gläserset mit dem Brandenburger
Stadtwappen, Hamburger Stadtwappen und dem HSV-Fanclub-Fläming Vereinswappen.
supporters news
Nordlichter NF
A
n der Fragerunde wurde rege teilgenommen und wahrscheinlich konnten nicht einmal alle beantwortet werden.
Anschließend luden wir die Gäste inkl. der Begleitung zu
einem Spielchen am Kickertisch ein. Das erste Spiel gewann das
Team um Christine Mundt gegen das Team Paolo Guerrero. Im
zweiten Spiel musste sich Yvonne Kosian mit ihrem Mitspieler dem
Team um Michael Oenning geschlagen geben. Parallel zu den Spielen wurden dann natürlich fleißig Autogramme verteilt, Fotos geschossen und diverse Gegenstände, Fußbälle und Trikots signiert.
Auch für einen kleinen Schnack zwischendurch war noch Zeit.
1887 OSNA HSV
V
ielen Dank an Frank Rost und Andreas Birnmeyer für eine
sehr nette und informative Veranstaltung. Es wurden viele
positive Ereignisse erinnert, aber auch so manch Kritisches
hinterfragt. Frank Rost und Andreas haben sehr ruhig, ausführlich
und gelassen auf jede Frage geantwortet und sie zur vollsten Zufriedenheit der Fans beantwortet. Hinterher wurden natürlich noch
alle Foto und Autogrammwünsche erfüllt. Wir hoffen natürlich auf
ein baldiges Wiedersehen aller HSVer in Osnabrück.
Ausgabe 65
Schlei-Raute
A
uf der mit ca. 90 Mitgliedern gut besuchten Veranstaltung
standen die Spieler für Fragen, Autogramme und Fotos zur
Verfügung. Ausdrücklich hervorzuheben war das sympathische Auftreten der Spieler, die einmal einen Einblick in den Alltag
eines Bundesligaprofis gaben. Den anwesenden Fans wurden alle
Foto- und Autogrammwünsche ohne Zeitdruck erfüllt. Zum Ende
konnte man auf einen rundum gelungenen Tag zurückblicken, wofür wir uns noch einmal ausdrücklich bei den Spielern Tomàs Rincon (sowie Übersetzer Dennis), Maxim Choupo-Moting und Volker
Knut vom HSV Supporters Club bedanken möchten.
HSV-Fanclub GWB e. V.
H
erzlichen Dank erst einmal, es war ein sensationeller Nachmittag. Bei Canapes, Kaffee und Kuchen gab es eine super
nette Unterhaltung mit Ze Roberto und natürlich auch mit
Jürgen Ahlert, wobei das Sportliche und auch ein wenig Privates
besprochen wurde. Vielen Dank für das Geschenk. Wir freuen uns
über unsere zwei neuen Ehrenmitglieder und konnten diesen auch
ein kleines privates Geschenk mit nach Hamburg geben. Ein wirklich super, entspannter, lockerer Nachmittag, bei dem dann auch
alle Foto- und Autogrammwünsche erfüllt wurden.
55
OFC-Versammlungen
Eine Infformationsveranstalttung der bessonderen Art
Text Philipp Piepiorka · Fotos HSV Supporters Club
D
ie mehr als 800 offiziellen Fanclubs versammeln sich zwei Mal in
der Saison, um gemeinsam mit der
Fanbetreuung und Vertretern des
Supporters Clubs über aktuelle Probleme zu
beratschlagen und sich auszutauschen. Des
Weiteren ist es mittlerweile schöne Tradition
geworden, dass zu diesen Veranstaltungen
auch ein Spieler der Bundesligamannschaft
vorbeischaut, zu Rede und Antwort bereitsteht und auch den neuen OFC´s ihre Gründungsurkunden überreicht.
Nach dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern
war es wieder soweit und so fanden sich, neben knapp 200 Vertretern der Fanklubs, auch
wir von der supporters news im Pressekonferenzraum des Stadions ein, um der Versammlung beizuwohnen.
Begrüßt wurden wir vor Ort vom Fanbeauftragten Mike Lorenz, Andreas Kloss, aus der Abteilungsleitung des Supporters Clubs sowie dem
Geschäftsführer Andreas Birnmeyer. Als Gast
war außerdem Ruud van Nistelrooy anwesend,
was bei den Fans für viel Freude sorgte. In einer entspannten Atmosphäre konnten die anwesenden Fanclubvertreter alle ihre Fragen an
den HSV-Stürmer loswerden. Nach der Fragerunde stand Ruud van Nistelrooy noch für Autogramm- und Fotowünsche zur Verfügung und
überreichte den neuen OFC´s ihre Gründungs-
56
urkunden, ehe er unter Beifall verabschiedet
wurde. In der Vergangenheit waren übrigens
beispielsweise auch schon Jonathan Pitroipa,
Joris Mathijsen und Marcel Janssen zu Gast bei
der Versammlung der offiziellen Fanklubs.
Der eigentliche Informationsaustausch fand
dann nach Verabschiedung des Spielers statt.
Dieses Mal ging es im weiteren Verlauf vor
allem um die tragischen Vorfälle beim Auswärtspiel in Bremen, worüber Mike Lorenz
und Andreas Birnmeyer zunächst informierten, ehe im regen Austausch miteinander die
Situation aufgearbeitet und neue Hinweise
aufgenommen wurden. Im Anschluss wurden
die Anwesenden noch durch Andreas Kloss
mit den neuesten Informationen seitens der
Abteilungsleitung versorgt, ehe die Versamm-
lung nach gut zwei Stunden ihr Ende fand. Bemerkenswert fanden wir, dass die gesamte
Veranstaltung von Gebärden-Dolmetschern
übersetzt wurde, damit keine Fans ausgeschlossen wurden. Wirklich lobenswert, dass
beim HSV so vorbildlich gearbeitet wird. Übrigens ist der Pressekonferenzraum barrierefrei zu erreichen, so dass auch Rollstuhlfahrer,
die in Fanklubs organisiert sind, an der Versammlung teilnehmen können. Eine kurze Anmeldung bei der Fanbetreuung in den Tagen
vor den Versammlungen wäre allerdings hilfreich. Wir können die Veranstaltung nämlich
jedem Fanklub nur wärmstens empfehlen. Für
weitere Informationen und den Teilnahmebegrenzungen erkundigt ihr euch am besten direkt bei den Fanbeauftragten.
supporters news
Elbkick.TV
Hamburger Fußballer HAUTNAH
Text Philipp Piepiorka · Fotos Michael Schwarz
supporters news: Erkläre uns doch bitte kurz,
um was es bei ELBKICK.TV geht.
Jurek Rohrberg: ELBKICK.TV ist der erste
Web-TV-Sender deutschlandweit, der über
den Amateurfußball aus einer Region berichtet. Wir wollen mit diesem innovativen Projekt den Amateurfußballern eine Plattform
geben, auf der sie sich präsentieren können.
Wir wollen die Spieler und Funktionäre von
einer anderen Seite beleuchten, wie man sie
vorher noch nicht gesehen hat. Grundsätzlich
denke ich, dass man durch kurze Videos die
Persönlichkeiten auch authentischer darstellen kann, als es im Printbereich der Fall ist.
supporters news: Wie seid ihr auf die Idee
gekommen, ein solches Projekt zu starten?
Jurek Rohrberg: Die Idee zu dem Projekt hatten wir schon im Sommer 2009. Mein Partner
Axel Möring und ich waren uns dann schnell einig, dass wir dieses Projekt umsetzten sollten.
Zunächst hatten wir an eine TV-Sendung gedacht, es wurde uns aber schnell bewusst, dass
die Umsetzung sehr komplex war. Nach langen
Überlegungen entschieden wir uns dann, einen
WEB TV-Sender zu machen, bei dem wir auch
eine User-Interaktion aufbauen können – das
war sehr entscheidend für die Wahl.
können, die uns
regelmäßig unterstützen. Wir
planen zusammen die Woche
und besprechen
die Themen für
neue Clips. Wir telefonieren praktisch ununterbrochen miteinander und drehen bis zu
dreimal die Woche.
supporters news: Wie viele Leute sind an ELBKICK.TV beteiligt? Wie müssen wir uns eure
Arbeit vorstellen?
supporters news: Warum sollten wir als HSVFans uns ELBKICK.TV anschauen?
Jurek Rohrberg: Axel Möring und ich sind
die Gründer, mittlerweile haben wir aber
auch noch weitere Personen dazugewinnen
Jurek Rohrberg: Weil wir zum Beispiel auch
Nachwuchstalente portraitieren. die in ein paar
Jahren theoretisch beim HSV in der Bundesliga
zu sehen sein könnten. Mit Rafael Kazior, dem
Kapitän der HSV-Amateure, haben wir
auch schon einen interessanten Talk
aufgenommen und interessante Aussagen bekommen. Außerdem ist es
sicherlich für jeden Fußballfan interessant, bei uns reinzuschauen, weil
der Amateurfußball einfach interessante Geschichte liefert, die es so im
Profifußball nicht gibt.
supporters news: Was sind eure
Ziele, wo wollt ihr mit ELBKICK.
TV hin?
Jurek Rohrberg: Wir wollen uns
mit ELBKICK.TV erst einmal etablieren, da sind wir, denke ich,
auf einem guten Weg. In Zukunft wollen wir redaktionell und
strukturell weiter wachsen, um
den Leuten auch weiterhin ein
vielfältiges Programm zu bieten.
supporters news: Jurek, wir
danken dir für das Gespräch!
Ausgabe 65
57
Auf und Ab
Berichte über die
e Spie
ele der Profi
fis
Text Philipp Markhardt · Fotos HSV Supporters Club · Witters · Detlef Allenberg
Foto Witters
58
supporters news
Wolfsburg (H)
Kaiserslautern (H)
SV Werder Bremen vs. Hamburger SV
Foto HSV Supporters Club
Frankfurt (A)
Hamburger SV vs. VfL Wolfsburg 1:3
Volksparkstadion Hamburg
Verdient war das nicht! Was man normalerweise gern zugibt, wenn man glücklich gewonnen hat und es eigentlich nicht hätte
dürfen, das galt an diesem Mittwochabend
leider einmal andersherum. Der HSV war klar
die spielbestimmende Mannschaft, agierte eigentlich überlegen. Trotzdem geriet man in
Rückstand, den allerdings Choupo-Moting
ausgleichen konnte. Da war gerade einmal
eine halbe Stunde vorbei. Auch nach der
Pause war es der HSV, der bestimmte, wo
es lang ging, doch durch einen Konter ging
erneut die Werkself aus der Stadt, die nicht
mal einen Fluss ihr Eigen nennt, in Führung.
Grafite, der die Führung erzielt hatte, erzielte
sieben Minuten später auch den Endstand
und offenbarte, was jeder in Hamburg auch
vorher schon wusste, nämlich, dass die HSVAbwehr diesen Titel nicht wirklich verdient.
Immerhin, den Jubel der Wolfsburger Anhängerschaft musste man nicht ertragen, denn
die versprengten 500 Seelen (die Weltreise
nach Hamburg ist eben nur am Wochenende
machbar) waren nicht wirklich bei Stimme.
So ging es gefrustet in die Nacht hinaus …
Busgesellschaft am Osterdeich vs.
Hamburger SV 3:2
Stadion der Sicherheitsversäumnisse
3:2 stand es am Ende für den Club aus der
südwestlichen Provinz, doch das Ergebnis war
nach diesem Tag eher Nebensache. Der Reihe
nach: Alles wollten sie besser machen, die
Obersten in Bremen, die sich für die Sicherheit zuständig fühlten, denn auch beim letzten Aufeinandertreffen mit denen hatte es
Ausgabe 65
am Weserstadion ordentlich geknallt, hatten sich Mängel in der Einsatztaktik der Polizei offenbart. Um es vorweg zu nehmen:
es ging wieder einmal gründlich in die Hose,
was Herr Zottmann und sein Stab da wieder einmal veranstaltet haben. Wie der HSV
beim Versuch, einen Titel zu erringen, versagt auch die Polizei Bremen jedes Jahr
aufs Neue, wenn es darum geht, einen entspannten Ablauf des Nordschlagers zu organisieren. So ging auch heute die Idee einer
Fanzone nicht auf: der von den Berichten über
brandschatzende und mordende hamburger
Horden alarmierte Wirt, der eigentlich das
Catering übernehmen sollte, kam seiner Sorgfaltspflicht nach und schloss die Versorgung
Hoffenheim (H)
Jetzt erst recht: Jungs, haut rein!
Auch der Maler und Bildhauer Detlef Allenberg drückt euch die Daumen.
Foto Detlef Allenberg
59
hasserfüllter Alkoholiker aus der Hansestadt,
die sich eh nur an seinen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen vergangen hätten, kategorisch aus. So standen sie also da, die vorher
in Busse gepferchten HSVer und „durften“
sich weit vor Spielbeginn in der heimeligen
Atmosphäre des Bremer „Gäste“-Blocks die
Zeit vertreiben. Andere, die sich dem Diktat der Innenbehörde (keine Flaschen und
Dosen in bestimmten Bereichen, keine Märsche) vorsorglich entzogen hatten, konnten
beobachten, wie es immer mal wieder zu körperlichen Auseinandersetzungen kam. Dann
doch lieber Marsch … immerhin interessierte
die Allgemeinverfügung der Bremer Innenbehörde niemanden, auch nicht auf Polizeiseite,
so dass man in Ruhe an der Flasche nuckeln
konnte. Das Spiel selbst, ja, das wurde zur
Nebensache, wie ihr an anderer Stelle lesen
könnt. Die Gastgeber entschieden die Partie
mit 3:2 für sich. Über den Rest hüllen wir lieber mal den Mantel des Schweigens.
Hamburger SV vs. 1. FC Kaiserslautern 2:1
Volksparkstadion Hamburg
Nach der vergeigten „Woche der Derbys“ (ja,
wir gestehen es WOB ausnahmsweise mal aufgrund der geringen Entfernung zu) war die
Stimmung in der Fanszene auf dem Nullpunkt.
Katerstimmung ist sicher noch der freundlichste Ausdruck für die allgemeine Gemütslage nach einem ganzen Punkt aus den drei
Spielen in der wichtigsten Woche des Jahres.
Dementsprechend war auch die Erwartung an
die Mannschaft vor dem Spiel gegen die Pfälzer nicht sonderlich hoch. Und bereits nach
drei Minuten war für viele klar, dass heute die
Dortmund (A)
Hannover (A)
Foto Witters
60
Hamburger SV vs. FC Bayern München
Foto HSV Supporters Club
nächste Niederlage folgen würde, denn bereits nach dieser Zeit lag der HSV mit 0:1 hinten. Doch die Fans sollten sich irren. Nach dem
Ausgleich in der 69. Minute war endlich der
HSV spielbestimmend und sollte das Spiel noch
drehen. Balsam auf die geschundene Seele.
1. FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV 0:1
Stadion am Bruchweg
Fahrten nach Mainz sind ja eher nicht so der
Knaller. Lange Fahrtzeit, Generve mit der
Staatsmacht, weil man als Gästefan nicht in
die Cocktailbar am Stadion gehen soll und ein
Gästeblock, in dem man aufgrund von Zäunen und Fangnetzen kaum was vom meist
schlechten Auftritt unserer Elf mitbekommt.
Dazu voll lustige Eingeborene, die es voll lustig finden, den Namen des Lokalrivalen zu
grölen. Einziger Lichtblick ist die Feuerwurst,
aber dafür fahr ich da doch nicht extra runter.
Egal, es musste sein und tatsächlich sollte der
HSV den Tabellenführer am Ende stürzen und
durch ein Guerrero-Tor den Sieg klarmachen.
Apropos Guerrero: nachdem man diesen vollkommen zurecht für sein Siegtor feierte, war
es natürlich mal wieder das Boulevardblatt
aus der Griegstraße, das es tatsächlich für
nötig hielt, eine Titelstory daraus zu machen,
dass des Peruaners Porsche 50 Zentimeter auf
einen Behindertenparkplatz in der Hamburger
City hineinragte. Skandal! Warum hat man
den nicht direkt gefeuert? Nun gut, muss ja
jeder selber wissen, ob er seine Zeitung durch
journalistische Glanzleistungen oder „sensationelle“ Nichtmeldungen verkauft.
Hamburger SV vs. FC Bayern München 0:0
Volksparkstadion Hamburg
Mit einem 0:0 gegen den FCB konnte man
wohl zufrieden sein. Konnte man, wie gesagt,
musste man aber nicht. Denn da war eindeutig mehr drin. Zwar war das Spiel auch ohne
Tore recht ansehnlich und höchst spannend,
doch im Grunde waren es zwei verlorene
Punkte gegen den Rekordmeister. Schade.
Immerhin: es war mal wieder ein Flutlichtspiel. Die fallen ja in dieser Saison bekanntermaßen nicht ganz so üppig aus. Den Grund
hierfür habe ich aber vergessen.
Eintracht Frankfurt vs. Hamburger SV 5:2
Waldstadion, 2. Runde DFB-Pokal
Und tschüss, internationaler Wettbewerb!
1. FC Novakovic vs. Hamburger SV 3:2
Müngersdorfer Stadion
Man fasst es einfach nicht. Das schafft einfach
nur der HSV. Gegen den EffZeh, die größte
Gurkentruppe der Liga, verloren! Auch Jaroslav Drobny dürfte das Ergebnis wenig gefallen haben, hatte der Ersatztorwart, der in
Frankfurt für den verletzten Rost im Tor stand,
doch bereits nach zwei Spielen acht Mal hinter sich greifen müssen. Novakovic war es, der
mit freundlicher Unterstützung der Hamburger
Abwehr alle drei Tore für Köln schoss. Glückwunsch an dieser Stelle! Das passiert einem ja
auch nicht all zu häufig! Immerhin, eine nette
Choreo mit Wasserbällen und aufblasbaren
Palmen konnte man im Gästeblock bewundern. Blöd nur, dass diese durch Feuerwerk
im Gesamtbild getrübt wurde und aufgrund
des Pyroeinsatzes im kommenden Jahr in Köln
nichts erlaubt sein wird. Wobei: wahrscheinlich spielen wir da in nächster Zeit eh nicht.
Hamburger SV vs.
SAP-Betriebsmannschaft aus der
Metropolregion Rhein-Neckar 2:1
Volksparkstadion Hamburg
Tradition schlägt Trend, Jahrzehnte lang gewachsene Strukturen schlagen den innerhalb
weniger Jahre durch „Finanzdoping“ hochgezüchteten Retortenclub. Das alles vor nicht
ganz ausverkauftem Haus, denn die HoppBrigade hatte es leider nicht geschafft, mehr
als 350 Tickets für das Spiel in Hamburg abzusetzen. Vielleicht schwang da die Angst mit,
supporters news
FSV Mainz 05 vs. Hamburger SV
Foto HSV Supporters Club
wieder in die falsche S-Bahn zu steigen. Diejenigen, die diese
Hürde erfolgreich meistern konnten, sahen vor dem Spiel eine
beeindruckende Wand aus Fahnen und Konfettiregen sowie in
den 90 Minuten einen druckvollen HSV, der verdient die drei
Punkte einfuhr. Danach verschwanden sie ebenso unauffällig,
wie sie gekommen waren. Mal sehen, ob die Zuschauer aus der
Metropolregion es im kommenden Jahr schaffen, den Negativrekord im Auswärtssektor erneut zu knacken.
BV Borussia 09 Dortmund vs. Hamburger SV 2:0
Westfalenstadion
Erwartungsgemäß gab es beim BVB für den HSV nichts zu holen.
Im strömenden Regen verlor das Team von Armin Veh nach einer
blutleeren Vorstellung klar mit 0:2 und hatte dabei nie eine zwingende Torgelegenheit. Auch der Gästeanhang hatte schon bessere Auftritte als den im Westfalenstadion. Da passte es ins Bild,
dass die geplante Choreographie ins Wasser fiel, weil der Transporter im Stau steckte. Kein schöner Freitagabend …
Hannover 96 vs. Hamburger SV 3:2
Niedersachsenstadion
Tja, das war sie also, die erwartungsgemäße Niederlage in Hannover, die überraschenderweise nicht ganz so deutlich ausfiel,
wie angenommen. Hannover 96 zog daraufhin in der ewigen Tabelle am Erzrivalen Eintracht Braunschweig vorbei und der HSV
ins Niemandsland der aktuellen Tabelle ein. Einziger Lichtblick:
Heung Min Son, der beide HSV-Tore schoss.
1. FC Köln vs. Hamburger SV
Foto HSV Supporters Club
Ausgabe 65
61
Fanfahrt nach Liverpool
Ein Erlebnisbericht
Text Ralf Podulski · Fotos Witters
N
achdem ich jahrelang davon geträumt habe, mal ein Spiel auf der
Insel live im Stadion zu sehen, beschloss ich dieses Jahr, meinen
Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Nach
einigen Stunden Recherchen im Internet fand
ich einen seriösen Anbieter. Dann einen Freund
dazu animiert mitzufahren und los ging die
Fahrt am 17.04. um 15 Uhr ab Dortmund Busbahnhof.
Die Busfahrt zog sich schon enorm, wobei die
Suche nach unserem Bus auf der Fähre in Dover schon für Aufregung bei mir und meinem
Kumpel sorgte. Gott sei Dank wartete unser
Reiseleiter zufällig an der richtigen Stelle auf
uns und die Fahrt durch England konnte fortgesetzt werden. Als wir am Sonntag um ca.
11 Uhr in Manchester ankamen, schlugen
wir das Angebot des Sheffield Derbys leider
aus und verabschiedeten uns erst mal aufs
Hotelzimmer, um in den späten Nachmittag
und Abendstunden Manchester zu erkunden.
Das richtige Pub wurde schnell ausfindig gemacht und mit einigen Engländern kamen wir
schnell ins Gespräch über durchaus tiefgründige Themen ohne auch nur einen Hauch Hass auf
uns bzw.
62
Deutschland spüren zu können. Eine sehr positive Erfahrung, weil man doch sonst nur hört,
wie unbeliebt wir angeblich überall sind. Der
Abend klang recht angenehm gegen 23 Uhr
aus und der große Spieltag stand bevor.
Am großen Spieltag stand zunächst eine Stadionbesichtigung und Führung im Old Trafford
an. Man kann zu Manchester United stehen, wie
man möchte, aber das war schon sehr beeindruckend. Das Stadion an sich, die Geschichten
des Stadionführers (u. a. die Katastrophe von
München) und das alles live erleben zu dürfen,
gepaart mit der Vorfreude auf Anfield. Großartig, alles richtig gemacht! Nach einer Stunde
Staunen und gefühlten 200 Fotos ging´s zurück
zum Hotel und anschließend direkt weiter nach
Liverpool. Wir wurden in der Innenstadt abgesetzt und beschlossen, direkt zum Hafen zu gehen. Albert Dock, Beatles Museum, Liverpool
Fanschop, leider in Windeseile, um uns später
in einem Pub mit dem Vorsitzenden der German Reds, Graham, zu treffen. Der packte nochmal ein paar richtige „Touri- Kracher“ aus, u. a.
die Stammkneipe von John Lennon und George
Harrison, vor der Gründung der Beatles. Anschließend fuhren wir mit Liverpool Songs von
Graham zur Anfield Road, was diversen Engländern am Straßenrand schon Spaß machte. Nach
dem Motto: Guckt euch diese bekloppten Deutschen an!
Graham musste uns natürlich auch noch die
Stimmung versauen, indem er uns darauf hinwies, dass die Stimmung im Stadion für Liverpool-Verhältnisse sicherlich nicht gut werden
würde, von wegen die schlechteste Saison seit
über 10 Jahren. Na toll, dachten wir uns, aber
erst mal abwarten, alter Miesepeter.
Als wir am Goodison (Everton Stadion) vorbeifuhren, realisierten wir so langsam, dass
wir wirklich vor Ort waren. Graham führte uns
schnell zum Ground. Leider auch wieder nur
im Eiltempo ging´s am Hillsborough Memorial
vorbei, zur Liverpool Kurve The Kop, weiter am
Stadion vorbei zum Fanshop und schließlich zu
einer Kneipe a la Hunger und Durst in Stellingen. Wir warteten hastig darauf, wieder aufbrechen zu können, aber die Ruhe, mit der die
Engländer diesem Spiel entgegentraten, war
einerseits beeindruckend, andererseits enorm
ungewohnt. Bei allem Kommerz in England,
aber diese endlosen Stadionshows mit Endloswerbung, dem namentlichen Vortragen und
Zurückschreien aller Spielernamen, das gibt
es da nicht und wenn doch, würde es zumindest in Liverpool keine Sau interessieren. „Lass
uns doch lieber noch ein Bier trinken, oder
zum Asiaten gehen. Was wollt ihr denn jetzt
schon im Stadion?“, waren Standardaussagen
der einheimischen Scouser. Natürlich waren
wir trotz der englischen Gelassenheit rechtzeitig im Stadion. Bemerkenswert ist an dieser Stelle, dass wir nicht ein einziges Mal, wie
bei uns in Deutschland üblich,
durchsucht
supporters news
wurden. Nun denn, ich möchte eure Leserseelen nicht überstrapazieren mit meinen Lobeshymnen auf England, aber meine Augen
wurden schon recht groß, als ich das Stadion
von innen sah. Kein Schnick Schnack, einfach
nur Fußball, trotzdem äußerst beeindruckend.
The Kop mit „You`ll never walk alone“, von
Ausgabe 65
dem einige St.Pauli-Fans immer noch glauben,
bei diesem Lied eine Erfindung des Millerntors
zu hören. Leider war die Stimmung, vom Beginn mal abgesehen, wirklich nicht sonderlich
gut. Trotzdem sahen wir eine überzeugende
Leistung von Liverpool (3 zu 0 Sieg) und einen dafür umso bemerkenswerteren Support
der West Ham-Fans, die genau unter uns saßen und 90 Minuten Vollgas gaben. Gut, ich
habe für diese Reise unser großartiges 0 zu 1
gegen Mainz „verpasst“, aber bei allem Ärger
über diese Niederlage, habe ich auch an dieser
Stelle gedacht:“Ralf, alles richtig gemacht.“
63
Die Zweite des HSV
Spielberichte
Text Rainer Steffens · Fotos Witters
HSV II vs. Hallescher FC 0:1
307 Zuschauer, davon mindestens die Hälfte
aus Sachsen Anhalt, fanden den Weg nach
Norderstedt. Immerhin 15 Zivis sorgten für
Sicherheit, aber passiert ist nichts.
Chemnitzer FC vs. HSV II 6:0
Über das Spiel legen wir lieber den Mantel
des Schweigens
Hamburger SV II vs. Red Bull Leipzig 1:2
Das wohl einzige Heimspiel in dieser Saison
und gleich kamen über 7000 Zuschauer ins
Volksparkstadion! Könnte aber auch daran
gelegen haben, dass im Anschluss an das
Spiel der Amas auf den Anzeigetafeln das
Match der Profis aus dem Wilhelm Koch Stadion übertragen wurde. Aus Leipzig waren ca.
50 Konsumenten angereist, die dann leider
die Punkte mit nach Sachsen nehmen konnten. Positv an diesem Tag, dass die III. vom
HSV bei HEBC gewann und unser HSV seit 33
Jahren kein Derby verloren hat!
ten sich die Amas antun ;-) Da Hamburg ab
nächste Saison sein eigenes Hard Rock-Kaffee bekommt, braucht man dann nicht mehr
dort hin.
SV Wolfsburg II. vs. HSV II 2:1
Schon wieder ging es gegen einen Verein,
den keiner braucht! Die Punkte blieben leider dort. Die zweite Niederlage vor unter 100
Zuschauern.
Ziepsendorfer FC Meuselwitz vs. HSV II 1:2
60 Gäste unter den 1007 Zuschaueren,
davon 11 aus Hamburg, bejubelten den
vierten Sieg in Folge. Die Ultras der Heimmannschaft versauten noch ihre Choreo, da
der Wind etwas zu stark blies . Warum
es im Stadion keine Cola gibt, aber dafür
Fassbrause, konnte auch nicht beantwortet
werden. Die Bratwurst war lecker, an das
Fußballsteak (gegrillte Jagdwurst im Brötchen) traute sich aber keiner der aus Hamburg angereisten Gäste ran. Mikkel legte
sich zum Spielende noch mit den Fans hinter seinem Tor an, als die mit der Niederlage
nicht so gut klarkamen.
HSV II vs. Vogtländer FC Plauen 4:0
Endlich mal wieder 3 Punkte und die gab es
gegen das Team, in dem der Ex- Amateurspieler Falk Schindler sein Geld verdient.
Herta BSC Berlin II. vs. HSV II 0:1
In der Hauptstadt holte der Nachwuchs des
HSV einen wichtigen Auswärtssieg. Was
den Profis dieses Jahr erspart blieb, muss-
64
HSV II vs. Energie Cottbus II. 3:2
Zur Halbzeit führte der Gast aus der Lausitz
mit 2 zu 0 und hätte auch mit fünf Toren vorn
sein können. Mit viel Glück(Eigentor der Gegner) gelang den Amas kurz vor Schluss ein 3
zu 2. Mikkel hielt kurz zuvor noch einen Elfmeter. Das Wochenende war doch mal eins
der besseren für den HSV!
HSV II vs. Tus Havelse 4:1
Havelse hat Ultras und was für welche! Zur
Halbzeit nahmen sie ihre Fahnen ab und gingen dann 10 Minuten vor Schluss. Warum?
Keine Ahnung. 122 Zuschauer, davon 20
Gäste. Unter den Zuschauern waren Frank
Rost, Collin Benjamin und der Sportchef, die
eine Abwehr sahen, die deutlich besser war
als die der Profis am Freitag in Dortmund.
Was die Erste und Zweite gemeinsam haben,
ist der 9. Platz in ihrer Liga.
Das war es für dieses Mal vom HSV-Nachwuchs. Hoffen wir, dass es in dieser Saison
noch etwas nach oben geht! Wenn alles gut
läuft, können die Amas in der Saison 2012/13
nach Hamburg zurückkehren und das Exil in
Norderstedt verlassen. Grund ist die Regionalliga-Reform, wodurch es fünf Regionalligen geben wird, und zwar Nord (Hamburg,
Schleswig Holstein, Niedersachsen und Bremen) Süd West, West, Süd und Ost. Dadurch
kann der Norddeutsche Fußballverband die
Aufnahmekriterien bestimmen und nicht
mehr der DFB.
supporters news
Ausgabe 65
65
Ein Jahr im Rückblick
Die Vielfalt des HSV-Amateursports
Text Anne Gnauk · Fotos Witters, HSV Amateursport
schafte. Die Herren sichern sich in der Eishockey-Regionalliga mit starken Leistungen in der
Abstiegsrunde den Verbleib in der Liga. Im Ballsaal auf der Ohe richtet die Abteilung Tanzsport
Norderstedt die Senioren-Landesmeisterschaften von Hamburg und SchleswigHolstein aus – durch Corinna Haegermann und
Mathias Wiechmann gibt es auch einen HSVSieg. Für das Highlight im März sorgt Helge
Schwarzer, der im Hürdensprint bei den HallenWeltmeisterschaften in Doha (Katar) das Halbfinale erreicht.
D
as Jahr 2010 neigt sich dem Ende
zu und damit findet auch aus Amateursportsicht ein Jahr mit zahlreichen sportlichen Highlights seinen
Abschluss. Gerne schauen wir noch einmal
zurück auf ein vielfältiges Amateursportjahr:
die Ü40-Herren vorzeitig den Norddeutschen
Meistertitel. Für die erste DM-Medaille des
Jahres sorgt Hürdensprinter Merlin Randel,
der bei den deutschen Jugendmeisterschaften Bronze gewinnt und damit für eine kleine
Überraschung sorgt.
Januar
Die Darter starten mit vier norddeutschen
Meistertiteln in das Jahr 2010, gleich zweifach erfolgreich ist Nationalspieler Kai Blohm.
Zum 2. Hallenmeeting der Leichtathleten
kommen 400 Athleten zum Saisonstart
aisonstart in die
Leichtathletikhalle nach Hamburg.
mburg. Ende des
Monats verbessert Anika Leipold
pold den Hamburger Rekord im Weitsprungg um fast 20 cm
und kratzt mit 6,55 m an der
er Hallen-WMNorm. Mit Jens Hawlitzky bekomkommen die Baseballer einen neuen
uen
Trainer, der zuvor die Dortmund
und
Wanderers in die Play-Offs führte.
ührte.
März
Die Landesligamannschaft der Bowler beendet die Saison auf Platz 6, einen hervorragenden vierten Platz sichert sich das 2. Team
in der Bezirksliga. Die 1. Knabenmannschaft
der Eishockeyabteilung gewinnt mit einer Topleistung beim REV Bremerhaven vorzeitig
die Norddeutsche Meister-
Februar
Bei der Wahl zu Hamburgs Sportlern
rtlern 2009 wird
Rollstuhlbasketballerin Simone
ne Kues Zweite,
Hürdensprinter und WM-Halbfi
lbfinalist Helge
Schwarzer landet auf Platz 5.. Die Abteilung
Boxen begrüßt nur ein Jahr nach
ach ihrer Gründung ihr 100. Mitglied. Im Tennis
nnis sichern sich
66
April
So etwas passiert einem Amateurbowler eigentlich nie und wenn, dann wohl nur einmal im Leben
– HSV-Spieler Volker Jacobs bringt auf der Anlage Osdorf ein perfektes Spiel auf die Bahn und
wirft 12 Strikes hintereinander. Die Basketballer
beenden mit ihrem 1. Team die Saison auf dem
dritten Platz in der Stadtliga, die zweite Mannschaft schafft den Aufstieg in die Bezirksliga. Am
24. April richtet die Abteilung Rollstuhlsport ein
Spitzenländerspiel im Rollstuhlbasketball zwischen Deutschland und den Niederlanden aus.
Mit dabei vom HSV – Simone Kues, Maya Lindholm und Bundestrainer Holger Glinicki. Mit
einem Sieg und einer Niederlage beendet das
Team die zwei Begegnungen. Die Tänzer Monika Mickein und Dirk Leibing kehren von den
Deutschen Meisterschaften für Country-Westtern-Dance
te
rn-Dance mit dem Vizetitel zurück.
Die Blauen
Jungs (Alt-Herrenmannschaft) der Hockeyabteilung spielen in
Lüneburg gegen die Deutsche Ü60-Nationalmannschaft. Am Ende des
Testspiels heißt das Ergebnis 2:2.
Foto Witters
supporters news
sportlerin des Jahres gewählt. DM-Platz sechs
gibt es für die Jugend-Baseballer. Der Golfclub
Gut Haseldorf wird neuer Kooperationspartner
der Abteilung Golf. Das Fest der 1000 Zwerge
lockt Ende September mehr als 1.000 Nachwuchsleichtathleten aus ganz Deutschland nach
Hamburg. Die Cricket-Herren werden Norddeutscher Meister im Twenty20-Format.
Mai
Mit einem Highlight starten die Leichtathletik-Frauen in die Sommersaison. Bei den
Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in
Hannover erkämpfen sie den 3. Platz. Damit
schaffen die HSV-Frauen gleich bei der ersten Teilnahme einer Hamburger Mannschaft
seit 2001 den Sprung auf das Podest. Hatten
die Bundesliga-Darter nach den ersten Spielen noch um den Klassenerhalt
gebangt, so gelingt zum Saisonende sogar
der Sprung in die DM-Endrunde, wo sie am
Ende den fünften Platz belegen. Mit einem
großen Jubiläumsturnier feiert die Golfabteilung ihr fünfjähriges Bestehen.
Juni
Die erst 11-jährige Yvonne Li, HSV-Nachwuchssportlerin 2009, kann den Flora Cup,
Deutschlands größtes Jugend-Badmintonturnier, in der höchsten Leistungsklasse U15M
für sich entschieden. Mit einer eindrucksvollen Vorstellung in Ahlerstedt nutzen die
3. Fußball-Frauen ihre letzte Möglichkeit in
der Relegation zum Aufstieg in die Regionalliga. Damit ist der Hamburger SV der erste und
einzige Verein in Deutschland, der im Frauenfußball in den ersten drei Ligen vertreten ist.
Weitspringerin Nadja Käther knackt in Wesel
mit 6,66 m die Norm für die Europameisterschaft in Barcelona. Schon den zweiten DMTitel feiern die Hamburger Auswahlspieler
vom HSV im Rollstuhlbasketball. Nach der
Deutschen Meisterschaft der Damen Mitte
Mai in Frankfurt/Main holen die Juniorinnen
und Junioren (U 20) im Juni auch die Deutsche Junioren-Meisterschaft nach Hamburg.
Die Ü40 Basketball-Damen belegen bei der
DM-Endrunde Platz sieben.
Juli/August
Eine WM-Medaille holen Mitte Juli die HSVRollstuhlbasketballerinnen Simone Kues und
Maya Lindholm sowie HSV-Coach und Bundestrainer Holger Glinicki. In einem starken
Turnier mit der Deutschen Rollstuhlbasketball-
Ausgabe 65
mannschaft im britischen Birmingham werden sie Vizeweltmeister. Mit Bronze im Gepäck
kehrt Rollstuhlbasketballer Kai Möller von der
U22-EM zurück. Gleich drei Spieler – Haras
Mubarik, Jaskaran Singh und Khawaja Rafay
Khalid – aus der HSV-Cricket-Jugendmannschaft stehen im deutschen Aufgebot für die
U17-Europameisterschaft auf der Isle of Man,
wo das Team den siebten Platz belegt.
Die HSV-Beachvolleyballer David Klemperer
und Eric Koreng gewinnen in Stavanger/Norwegen den ersten Grand Slam ihrer Karriere.
Nur eine Woche später sichert sich Christine
Aulenbrock in Italien den Titel der U20-Europameisterin. Für eine faustdicke Überraschung
sorgt dann Ende August Jana Köhler – bei der
Beachvolleyball-DM gewinnt sie den Meistertitel. Nadja Käther schafft den Sprung zur
Leichtathletik-EM. Der zweiweiteste Sprung ihrer Karriere reicht jedoch nicht für den Einzug
ins Finale. Zum Abschluss der Saison krönt Käther ihr Jahr mit dem Deutschen Juniorenmeistertitel. Nachwuchsleichtathletin Nadja-Marie
Pasternack wird Deutsche Vizemeisterin bei
den Schülern. Ende August verbessert schließlich noch Weitspringer Sebastian Bayer den
Uralt-Landesrekord des ehemaligen HSV-Präsidenten Wolfgang Klein aus dem Jahr 1964
auf 8,06 m.
Ihr 25-jähriges Bestehen feiern die HSV Stealers mit einem tollen Familienfest beim
Heimspieltag gegen die Pulheim Gophers.
Am Ende der Saison schaffen die Bundesliga-Baseballer den ersehnten Sprung in die
Play-Offs, müssen sich dort jedoch dem starken Team aus Regensburg geschlagen geben.
September
Bei Sonnenschein und spätsommerlichen
Temperaturen erleben am 12. September beim
4. HSV Kids-Day in der Jahnkampfbahn im Hamburger Stadtpark mehr als 700 Kinder mit ihren Familien einen rundum tollen Aktionstag
im Zeichen der Raute. HSV-Beachvolleyballerin
Christine Aulenbrock wird zu Hamburgs Junior-
Oktober/November/Dezember
Bei den Baseballern wird Nachwuchsspieler
Wolfgang Reitter in die Jugendnationalmannschaft berufen und die Junioren verpassen bei
den Deutschen Meisterschaften mit Platz vier
nur knapp das Podest. Beachvolleyballerin Jana
Köhler gewinnt ein internationales Turnier in
Indien. Zum 1. November wird die Abteilung
HSV Triathlon gegründet. Die 3. Fußball-Frauen
behaupten sich stark in der Regionalliga und
erobern nach 11 Spieltagen sogar die Spitze …
Und auch im kommenden Jahr dürfen wir
uns sicherlich wieder auf viele tolle sportliche Erlebnisse freuen. Dafür wünschen
wir allen HSV-Sportlern viel Erfolg. Aktuelle
News zum HSV Amateursport sind im Internet
unter www.hsv.de/sport-im-hsv zu finden.
Neu beim HSV
Amateursport – Triathlon
Immer wieder gab es in der Vergangenheit
Anfragen zu einer Triathlonabteilung im HSV.
Nun ist soweit. Seit dem 1. November kann
man auch mit der Raute auf der Brust als Triathlet aktiv sein. Schon jetzt gibt es die ersten Laufeinheiten: Dienstags trifft sich die
Gruppe um 19.00 Uhr zum Training am Cliff
(Fährdamm 13) an der Alster und Donnerstags um 18.30 Uhr an der Jahnkampfbahn
(Linnering 3a) im Stadtpark. Alle, die zukünftig gerne als HSVer schwimmen, Rad fahren
und laufen wollen, sind herzlich als neue Mitglieder willkommen. Interessenten für die Teilnahme am Triathlonsport können sich mit
ihren Fragen und Anregungen gerne unter
[email protected] melden. Hier erfährt
man auch alles rund um die Mitgliedschaft.
Foto Anne Gnauk
67
Ein Eiszeit-Dino erwacht
Eishockey
Text Peter Hallwachs · Foto HSV Eishockey
M
Lange war es ruhig im Eishockeyland des HSV, besonders bei den
Herren. Doch langsam erwacht
der Eis-Dino aus seinem Schlaf.
Eine Aufbruchstimmung spürt man deutlich,
wenn man ins Eisstadion Stellingen kommt.
Nicht nur optisch hat sich einiges geändert,
nein, es ist auch eine sehr positive Stimmung
unter allen Beteiligten zu spüren. Man bemüht
sich, vor allem nach außen auf sich aufmerksam zu machen. Alle helfen mit, unsere 300
Mitglieder starke Abteilung weiter mit Leben
zu füllen.
Mit Flyern für unsere erfolgreiche Laufschule, Plakaten, einem „eigenen“
HSV-Eishockey- Bus für unsere weiten Auswärtsfahrten, mannschaftliches Auftreten mit
einheitlichen Trainingsanzügen in allen Altersklassen bis hin zu einer gemeinsamen Homepage.
(www.hsv-eishockey.net). Auch unser Slogan
„Eishockey spielt nur der HSV“ ist in aller Munde.
Dies gilt vor allem in unserem Nachwuchsbereich. In dieser noch jungen Saison stehen unsere Eishockeycracks in allen Altersklassen auf
sehr guten Tabellenplätzen. Unsere Jungendarbeit zahlt sich Jahr für Jahr immer mehr aus. Mit
unseren Übungsleitern und den zwei hauptamtlichen Trainern werden immer wieder herausragende Ergebnisse in den Punktspielen und auch
bei internationalen Turnieren erzielt. So können
wir voller Stolz im Schülerbereich (Altersklasse
13 und 14 Jahre) seit vier Jahren in der Bundesliga Nord mithalten. Durch unseren starken Unterbau in den nachfolgenden Jahrgängen wird
diese Mannschaft weiter mit talentierten Spielern versorgt. Aber auch in der Altersklasse 15
und 16 Jahre (Jugend) spielen unsere Jungs eine
wichtige Rolle in unserem Nachwuchskonzept.
In diesem Jahr wollen wir uns mit der Jugendmannschaft für die Bundesliga Nord qualifizieren.
Wichtig für die Umsetzung unseres Nachwuchskonzeptes ist die Kooperation mit den Ham-
burg Freezers. Mit dem schwedischen Trainer
Morgan Svensson haben die Freezers uns einen Nachwuchstrainer mit langjähriger Erfahrung zur Seite gestellt. Herr Svensson wird im
gesamten Nachwuchsbereich eingesetzt. In regelmäßigen Abständen tauschen sich die Profitrainer von den Freezers (Stephan Richer und
Boris Rousson) mit unseren Trainern aus. Dabei
ist das Ziel, eine optimale Nachwuchsförderung
in der bestehenden Kooperation zu erlangen.
Eine gemeinsame Laufschule für Anfänger, die
im ersten Monat kostenlos ist, beschert uns im
Bambini-Bereich einen regen Zuwachs. In diesem Jahr bieten wir erstmals für Mädchen ab
10 Jahren eine separate Laufschule an.
Seit dieser Saison haben wir erneut zwei FrauenMannschaften im Spielbetrieb und peilen den
Wiederaufstieg in die Bundesliga an. Unsere
1b-Herren und die Oldtimer sind ebenfalls erfolgreich in die Saison gestartet. Viel Arbeit hat
derzeit unser 1. Herren-Trainer Gerrit Grünberg.
Moralische Unterstützung!
Eishockey
Text Johannes Liebnau · Foto HSV Eishockey
S
chon seit Langem zählt die Eishockeyabteilung nach den Fußballern
zu den Abteilungen mit den meisten
Zuschauern. Gerade jetzt, wenn es
draußen wieder so richtig schön ungemütlich wird, finden manchmal bis zu 400 HSVer
den Weg zur Hagenbeckstraße, um sich bei
einer fettigen Bratwurst und einem heißen
Glühwein so richtig schön über den Schiri
aufzuregen und natürlich auch unsere Jungs
auf dem Eis zu unterstützen.
Sportlich bleibt die Truppe dieses Jahr allerdings einiges schuldig. Bei Redaktionsschluss
sind die Jungs in Blau-Weiß- Schwarz Vorletzter der Oberliga Nord und das mit nur einem
Sieg. Ähnlich wie bei den Profis auf dem Rasen
spielt auch auf dem Eis das Verletzungspech
eine große Rolle. Neben Mannschaftskapitän
68
Marcel Schlode, der mit einem Kreuzbandriss
wohl noch bis zum nächsten Kalenderjahr pausieren
muss, sind immer wieder auch andere Leistungsträger mit Krücken außerhalb des Rings zu
beobachten.
Ausfälle in der Mannschaft und kleine
Fehler auf dem Eis werden in der Oberliga Nord sofort bestraft. Der HSV spielt
hier gegen Mannschaften aus Rostock, Adendorf und Hannover mit einem Budget von
teilweise 150.000 Euro und mehr. Unsere
supporters news
Unsere Bowler
Rückblick und Ausblick
Text + Foto Käte Ahrend
Aufgrund der Neustrukturierung der Ligen durch den Deutschen Eishockey Bund
startet unsere 1. Herren-Mannschaft diese
Saison in der dritthöchsten Spielklasse
(Oberliga Nord). Mit einem Mini-Etat und
dem jüngsten Kader der Liga haben wir
einen schweren Stand. Umso glücklicher
sind wir, dass es dank unserer Sponsoren gelungen ist, mit Domenic Bartels (20
Jahre, 3. Torwart der Hamburg Freezers)
durch eine Förderlizenz und den talentierten lettischen Spieler Eriks Ozollapa zwei
Verstärkungen zu bekommen. Einzigartig
in der Oberliga Nord sind unsere Fans. Wir
sind stolz, dass wir zu Hause und auch auswärts von unserem Supporters Club, den
Chosen Few und auch den Poptown immer wieder lautstark unterstützt werden.
Spieler, Trainer und die Abteilungsleitung
sagen: Danke!
Jungs freuen sich, wenn ein Zehntel davon
zusammenkommt. Vor allem Kleinsponsoren, das Arriba, der 1887-Shop, aber
auch die CFHH und der Supporters Club
haben die erste Mannschaft in dieser Saison finanziell unterstützt. Natürlich verdienen die Spieler hier kein großes Geld,
aber für die zahlreichen Auswärtsspiele
und die teure Ausrüstung fallen natürlich
trotzdem jede Menge Kosten an. Die Eishockeyabteilung freut sich daher natürlich über jeden Euro, der durch Eintritt, die
Heimspiele kosten gerade mal 3 Euro, zustande kommt. Wer die Truppe noch mehr
unterstützen möchte, der kann zusätzlich
zu seiner HSV-Mitgliedschaft in der Abteilung Fördernde Mitglieder/Supporters
Club auch Eishockey-Fördermitglied werden. Statt 48 Euro zahlt man dann 60 Euro
im Jahr, die direkt in den Amateursport
fließen. Genauere Infos gibt es bei der Mitgliederverwaltung. Viel wichtiger als die
Euros ist aber die moralische Unterstützung auf den Rängen. Also, kommt vorbei und feuert unsere Jungs an! Oder ist
es draußen gemütlicher?
Ausgabe 65
V
or dem Start der Hamburger Clubmeisterschaft wurde die MixedMeisterschaft 2010 ausgespielt.
Es spielten zwei Gruppen. In der
Gruppe B startete unser Mixed-Paar Carola
und Volker Jacobs.
Nach der Qualifikation fürs Finale, das als
»Round Robin« gespielt wurde (d. h. 6. gegen den 5., dann Sieger gegen den 4. usw.,)
erspielten sich die beiden mit viel Kampfgeist
den 1. Platz und wurden somit Hamburger
Mixed-Meister 2010.
Nochmals die herzlichsten Glückwünsche zu
dieser tollen Leistung. Diese beiden sind die
Vorzeige-Bowler des HSV. Wir hoffen, es werden noch viele andere folgen, über die wir
gerne berichten werden.
Nachdem in Hamburg die Liga-Spiele nach
3 bzw. 4 Starts eine Pause einlegen, können
wir über eine recht positive Entwicklung berichten. In der Hamburg-Liga, der obersten
Liga in Hamburg, erwischten die Herren einen schlechten 4. Start in Elmshorn. Mit nur
18 Punkten von 60 möglichen hatten sie einen nicht so guten Tageslauf. Aber nach dem
4. Starttag stehen sie in der Tabelle auf dem
5.Platz. Tendenz steigend.
Die nächste Liga ist die Oberliga. Diese
Mannschaft hält sich immer im oberen Drittel auf, spielt recht kontinuierlich und belegt
nach dem 4. Start einen sehr guten 3.Platz.
Macht weiter so!
Dann kommt die Landesliga. Diese Liga hat
erst drei Starts hinter sich. Trotz erheblicher
Leistungsschwankungen (teils liegt es an der
Bahn und teils aber auch am »Ich«) erreichte
unsere 3. Mannschaft einen hervorragenden
2. Platz und lässt »Großes« hoffen.
Auch in der Bezirksliga lief es nicht so toll am
4. Starttag. Nur 13 Punkte waren die magere Ausbeute und nach Spielschluss blieb
leider nur der letzte Platz. Aber das soll in
den nächsten fünf Starts besser werden, haben alle versprochen.
Die letzte Liga ist die Kreisliga. Hier spielen nur sieben Mannschaften mit vier Spielern (sonst zehn Mannschaften und fünf
Spieler). Diese Mannschaft ist fast eine
Mixed-Mannschaft denn es spielen zwei
Damen und zwei Herren. Leider waren beim
3. Start zwei Spieler verhindert und da wir
eine sehr dünne Spielerdecke haben, war
auch kein Ersatz aufzutreiben. Somit gingen alle Punkte verloren und wir stehen nur
auf dem 10. Platz. Aber auch das soll besser werden!
Für unsere beiden Teams aus der Bezirks –
und Kreis-Liga – Kopf hoch, ihr schafft es!
Und unsere drei besten Mannschaften
regeln alles ganz von alleine. Wie immer.
Ich wünsche allen Bowlingspielerinnen und
Bowlingspielern ein geruhsames Weihnachtfest und einen guten und gesunden Rutsch
ins »Neue Jahr«.
69
One hundred and eighty!
Dart
Text Arne Sell · Foto Hamburger Sport-Verein e.V.
W
er diesen Ausruf schon mal im
Fernsehen gehört hat, weiß,
um welche Sportart es sich handelt: Richtig, Dart! Das fesselnde
Spiel mit den drei Pfeilen! Bestimmt hat jeder
von uns schon mal mit den Darts in Richtung
Scheibe geworfen. Mal im Keller, im Garten oder
bei Freunden. Das Beste ist, man kann dies auch
beim HSV tun und das auch ein bisschen professioneller. Die Abteilung Dart gibt die Möglichkeit, den Dartsport kennen zu lernen. Vom
einfachen „Darten für Jedermann“, über Mannschaften in Hamburg bis hin zur Bundesliga.
Das Darten für Jedermann ist eine Veranstaltung für jeden, der einfach mal Dart ausprobieren möchte, ohne in einer Mannschaft zu
spielen. Das gilt für fast alle Altersklassen (Mindestalter sollte ca. 12-13 Jahre sein). Auch schon
„erfahrene“ Spieler können dort sicherlich den
einen oder anderen nützlichen Tipp bekommen.
Stattfinden tut dies jeden ersten Montag im
Monat in der Aula Schule Rhiemsweg, Rhiemsweg 61 in 22111 Hamburg/Horn. Kontaktperson ist unser Trainingsleiter Massoud Taleblou,
Tel.: 0162-5688008.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, am Punktspielbetrieb in Hamburg teilzunehmen. In der
ersten und zweiten Liga in der Hansestadt stellt
der HSV jeweils eine Mannschaft. Unsere Heimspielorte sind in Barmbek (Zur Osterbek 127,36,
Krausestraße 46, 22305 Hamburg) und in Horn
(Pocket’s & Point’s, Horner Landstraße 181,
22111 Hamburg). Außerdem kann jeder Spieler
an Hamburger Ranglistenturnieren sowie auch
Deutschen Ranglistenturnieren teilnehmen. Eine
echte Herausforderung für jeden Darter.
Wer öfters die „180“ trifft, ist denn wohl besser in unserer Bundesligamannschaft aufgehoben. Diese kämpft in der Bundesliga-Nord um
Punkte und konnte z. B. letztes Jahr einen herausragenden 4. Platz belegen.
Wer jetzt Lust bekommen hat, uns näher kennen
zu lernen, kann dies unter folgenden Rufnum-
mern tun: Arne Sell 0176-96901950 bzw. Nicole
Frentzen 040-43180862 oder 0170-9947142.
Ihr könnt auch einfach eine Mail an [email protected] schicken oder euch auf unserer Homepage www.hsv-dart.de umsehen.
Wenn ihr uns und den Ligabetrieb „live“ erleben möchtet, kommt einfach bei unseren Spielen vorbei (Termine und Orte stehen auf unserer
Homepage), fiebert mit uns, feuert uns an und
es wird bestimmt auch die ein oder andere Frage
beantwortet.
Neues aus dem HSV-Fanprojekt
Kontakt:
Termine:
HSV-Fanprojekt
Stresemannstraße 162
22769 Hamburg
· 25.04. Rohe Ostern Cup
· 28.05. oder 4.06 WKM 2011
Young Supporters Touren:
· 15/16.01 FC Schalke 04
· 12/13.02 VfL Wolfsburg
· 07.05. Bayer 04 Leverkusen
Weitere Tagesfahrten und eine ÜbernachtungsTour sind in der Planung, abhängig von den endgültigen Spielterminierungen.
… weitere Infos unter www.hsv-fanprojekt.de
Tel. 040/43 14 94
Fax: 040/43 22 344
E-Mail: [email protected]
Internet: www.HSV-Fanprojekt.de
70
supporters news
Verstärkung
im SC-Team
Ohne Worte
Interview + Foto HSV Supporters Club
W
ir freuen uns, dass wir
seit dem 15.11.2010 eine
neue Mitarbeiterin in unserem Team begrüßen dürfen. Christian Bieberstein nutzte die Chance,
Janine Rehders ein paar Fragen zu
stellen.
supporters news: Hallo, Janine, stell
dich doch erstmal kurz vor!
Janine Rehders: Ich bin Janine Rehders, 23 Jahre alt und gebürtige
Hamburgerin. Natürlich besitze ich
seit Jahren eine Dauerkarte und bin
Mitglied im SC. Nach dem Abitur
habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau in der Holsten-Brauerei gemacht und jetzt bin ich hier
beim SC.
supporters news: Wie war dein Start
in die neue Aufgabe?
Janine Rehders: Der Start war sehr
aufregend und spannend. Ich bin
froh, dass die Kollegen mich alle
herzlich aufgenommen haben, dadurch habe ich schnell das Gefühl
bekommen, dass ich dazugehöre.
supporters news: Wie ist das Gefühl,
nun ein Teil des HSV zu sein?
Janine Rehders: Ein Teil des HSV
ist man ja auch schon als Fan, aber
jetzt beim HSV zu arbeiten ist natürlich noch mal etwas ganz anderes. Ich freue mich, dass ich durch
meine tägliche Arbeit dazu beitragen kann, dass alles so funktioniert,
wie es soll. Und wer träumt nicht davon, beim HSV zu arbeiten!?
supporters news: Welche Aufgaben
wirst du betreuen?
Janine Rehders: Ich bin die Assistentin der Abteilungsleitung und des Geschäftsführers. Zu meinen Aufgaben
gehören die Unterstützung und die
Entlastung der jeweiligen Personen
sowie alle anfallenden Tätigkeiten im
Tagesgeschäft und eigene Projekte.
Falls jemand also ein Anliegen hat,
ist es durchaus möglich, dass er demnächst bei mir landet …
supporters news: Danke für die
Beantwortung der Fragen und einen guten Start in deine neue
Aufgabe!
Kurze Zeit später per E-Mail …
L
iebe AbteilungsleiterInnen! Der AV hatte euch mit Datum vom 16.11.
an die 3. Amateurversammlung erinnert. In dieser Einladung befindet
sich auch der „schicksalsschwere“ Satz, dass die mündigen Wähler
zwischen Amateur- und Supporterbelangen unterscheiden können sollten. Dieser Satz ist von der Abteilungsleitung der Supporter dem AV gegenüber als „Wahlbeeinflussung“ gegen Christian Reichert und als längst
überwunden geglaubter Rückfall in „Streitzeiten“ zwischen Amateuren
und Supportern verstanden worden. Der AV bedauert diese mögliche, aber
letztlich auch etwas einseitige Interpretation und weist alle Abteilungen darauf hin, dass der AV sich ausdrücklich freut, dass sich zwei sehr gute Kandidaten für die „Aufsichtsratsdelegiertenwahl“ der Amateure gemeldet
haben. Der AV geht davon aus, dass die über Jahre gewachsenen, freundschaftlichen Beziehungen zu den Supportern nicht durch einen einzigen
missverständlichen – so nicht gewollten Satz – in Frage gestellt werden.
Die neue Rubrik mit Kurzmitteilungen über Interessantes und Kurioses aus
der Fußballwelt und außerdem Kleinkram verschiedenster Art (Kontaktanzeigen, Angebote/Nachfragen, Grüße, Dankeschöns, Sprüche des Monats,
Witze … Auflage: Maximal 25 Wörter, keine kommerzielle Werbung, keine
Beleidigungen). Kontakt: [email protected]
+ + + Es gibt Leute, die Profifußballer als Söldner beschimpfen. Es gibt andere, die sagen, das sei ungerecht – den Söldnern gegenüber, denn die riskieren ihr
Leben. + + + Lahm nach einem 4:0-Sieg in Cluj: „Man hat gesehen, dass wir von Anfang an auf dem Platz waren.“ Wo sind die Bayern denn sonst? + + + Vorbild
Nationalmannschaft: Löw in einem Interview: „Wir haben die wenigsten Fouls begangen und waren die Mannschaft, die am schnellsten vom Ballbesitz zum Abschluss
kam (…) 2005 waren es 2,8 Sekunden, 2008 waren es 1,7 Sekunden und jetzt bei der WM 1,1 Sekunden. Spanien liegt bei 1,0 Sekunden“ + + + Vorbild St. Pauli?
Grünen-Chefin Fegebank, leidenschaftliche St. Pauli-Anhängerin, wird in der St. Pauli Fan-Kneipe „Jolly Roger“ beschimpft und des Hauses verwiesen, weil die
Grünen Ahlhaus zum Bürgermeister gemacht haben. „Kandidaten für das Amt des Aufsichtsrates … dürfen das 70. Lebensjahr noch nicht vollendet haben …“ (§ 19,
Satzung des FC St. Pauli); Gleiches gilt auch für ehrenamtliche Präsidiumsmitglieder. + + + „Die FIFA ist unablässig bestrebt, den Ruf des Fußballs und insbesondere
der FIFA von unmoralischen oder unethischen Machenschaften und Praktiken zu schützen.“ (Präambel des FIFA-Ethik-Codes) Fakten zur letzten WM in Südafrika: Die
FIFA gewinnt 2,5 Milliarden Euro, Südafrika verschuldet sich um 500 Millionen Euro; „Die Privilegien und Konzessionen, die wir der FIFA zugestehen mussten, waren
zu erdrückend, als dass für uns ein monetärer Gewinn hätte entstehen können. Die Gewinne der FIFA wurden nicht versteuert, das gab es bisher bei keiner WM“
(Sprecher der südafrikanischen Steuerbehörde). Erst nach Streiks erhielten die Bauarbeiter einen Stundenlohn von 1,90 Euro. + + + Präsident Ricardo Garrone will den
italienischen Erstligisten Sampdoria Genua für 200 Millionen Euro verkaufen. Er finde viel mehr Spaß an der Jagd als an Fußball, „der nur noch eine Unterhaltungsindustrie
ist“. + + + Suche Winterjacke vom SC M65 in XL oder XXL, bitte helft! Mit schwarz-weiß-blauen Grüßen, Ingo aus der Nähe von Bremen + + +
Lesestoff für den Fan
Die Ultras – Fußballfans und Fußballkulturen in Deutschland
Text Philipp Piepiorka
M
it den Ultras hat sich im
Fußball über die letzten Jahrzehnte eine
neue Fankultur etabliert. Jonas Gabler hat nun einen
Überblick über die Ultras geschaffen, der, so sagt es das Vorwort, für
alle sein soll. Diejenigen, die nie ins
Stadion gehen, sich aber vielleicht
für Jugendkultur interessieren, Fernsehzuschauer und Zeitungsleser, die
Ultras vor allem als Vandalen, Pyromanen und Schläger wahrnehmen, für Fußballfans, die nicht nur
das Spiel lieben, sondern auch das
Erlebnis im Stadion und vielleicht
auch für den Ultra selbst, der das
meiste schon wissen dürfte, aber es
in diesem gebündelt, mit diskutablen Thesen und konkreten Vorschlägen angereichert vorfindet.
Und tatsächlich schafft es der Autor, einen guten Gesamteindruck
über die Ultras zu vermitteln. Auf
gut 200 Seiten handelt Gabler die
verschiedenen Merkmale der Ultras ab. Die neuartige Form des
Supports, besondere Regeln und
Kodizes, aber auch das intensive
Gruppenleben. Auch das Thema Politik und die fortschreitende Kommerzialisierung werden bei seinen
Ausführungen berücksichtigt.
Besonders positiv ist, dass er sich
nicht auf irgendwelche Erkenntnisse
von Wissenschaftlern, Fanforschern
oder Psychologen bezieht, sondern
sich mit der Szeneliteratur der Ultras
beschäftigt und diese ausgewertet
hat. So kommt er zu Erkenntnissen, die weitaus dichter an der Realität liegen als viele Werke, die in
der Vergangenheit erschienen sind.
Kaum zu glauben, aber wahr – es
gibt also doch noch Bücher über Ultras, die weiterzuempfehlen sind.
Dieses gehört eindeutig dazu.
Das Buch ist entweder direkt beim
Verlag unter www.papyrossa.de
oder im gut sortierten Buch- und
Onlinehandel erhältlich.
Tooor ! … für den HSV – Die besten Fußballmomente seit 1963
Text Ingo Thiel
W
ow, waren das noch
schöne Zeiten Ende
der 70er-/Anfang
der 80er- Jahre! Für
diejenigen, die damals schon dabei waren, kommen beim Hören der
CDs garantiert tolle eigene Erinnerungen hoch. Und die Jüngeren,
die echte HSV-Titel (nicht T-Home-,
Emirates- oder Tuttur-Cup) leider
nur aus Erzählungen kennen, können sich mit diesem Mega-Hörspiel
direkt von den damaligen Stars wie
72
Volkert, Magath oder Kaltz anhören, wie das eigentlich war. Dazu
die „Stimme der Triumphe“ – NDRReporter Kurt Emmerich -, der die
90. Minute in Amsterdam oder
diese wunderbare 8. Minute am
25. Mai 1983 schildert. Da wird
einem wieder bewusst, wie schön
nicht nur Titel für den HSV, sondern
auch die alten Radioreportagen gewesen sind.
Die beiden Autoren haben viel Arbeit investiert, tief in den Rundfunk-Archiven gewühlt und so
schöne Momente wie die Sendung zum allerersten Bundesliga-Spieltag mit dem Spiel bei
Preußen Münster hervorgekramt.
Herausgekommen sind drei CD´s
mit einer Hördauer von mehr als
dreieinhalb Stunden, mit allen Höhepunkten der HSV-Geschichte
von 1963 bis heute und vielen
Stimmen der wichtigsten Spieler, Betreuer und Vereinsfunktionäre der jeweiligen Zeit: Uwe
Seeler erzählt, dass der HSV auf
die Einführung der Bundesliga
nicht vorbereitet war; Charly Dörfel gibt das „sterbende Schwein“
und Dr. Peter Krohn erinnert sich
an damals neue Finanzierungsund Marketingmethoden sowie
die Verpflichtung von Kevin Keegan und Felix Magath. Der wiederum erzählt über Ernst Happel; der
„Grantler“ philosophiert über den
Umgang mit Journalisten; Günther
Netzer wundert sich noch heute
darüber, wie er Manager geworden ist; Hermann Rieger sagt, warum für ihn nur der HSV in Frage
kam und Didi Beiersdorfer schildert, wie man sich als DFB-Pokalsieger fühlt.
Das Ganze zieht sich durch die
grauen 90er, über das 4:4 gegen Juve in der Champions
League 2000 und den unsäglichen Werder-Wochen mit dem
Papierkugel-Drama bis hin zum
Hoffenheim-Desaster und der
Posse um die Sportchefsuche –
das möchte man dann eigentlich
gar nicht mehr hören. Trotzdem
wird einem in den dreieinhalb
Stunden nie langweilig, auch
weil im Kopf wieder Bilder von
den eigenen Erlebnissen entstehen. Und gerade nach schmerzlichen Niederlagen tut es gut, sich
noch einmal die größten Siege und
Momente der Vereinsgeschichte
anzuhören.
Die Fleißarbeit mit viel Liebe zum
Detail wird umrahmt von einer
akustischen Führung durch die
Spielzeiten von Claudia Hoogestraat und Lars Pegelow, der Radiohörern wegen seines beinah
südamerikanischen Temperaments mit sich überschlagender
Stimme bei spannenden Spielen
bekannt ist. Ein Muss für HSVFans, super geeignet für lange
Auswärtsfahrten oder Winterabende und ein prima Weihnachtsgeschenk.
Claudia Hoogestraat/
Lars Pegelow, Box mit 3 CD,
19,90 Euro
Edition Temmen
ISBN 978-3-8378-2002-7
supporters news
Ostkurve – Eine Bremer Geschichte
Text Philipp Piepiorka
E
in neues Fußballbuch aus
dem Hause Trolsen erblickte
im November das Licht der
Welt. In Ostkurve – Eine Bremer Geschichte blickt Autor Dirk T.
auf über zwei Jahrzehnte Werder
Fandasein zurück. Dabei nimmt er
kein Blatt vor den Mund und schreibt
genau, was er denkt. Für manch einen Leser wird dieser Schreibstil
wohl eine Herausforderung und
etwas gewöhnungsbedürftig sein.
Wer diese Hürde gemeistert hat, den
erwartet eine Geschichte, die viel zu
bieten hat. Leider hat dies oftmals
zur Folge, dass viele Storys nicht
bis zu Ende erzählt oder eher stichpunktartig abgehandelt werden.
Dies ist schade, denn es scheinen
durchaus spannende und skurrile
Ereignisse vorgefallen zu sein. So
kannte er zum Beispiel Adrian Maleike und war bei dem Spiel mit dem
tödlichen Zwischenfall auch anwesend. Davon hätte man gerne noch
mehr erfahren. Sehr gut aufgezeigt
wird hingegen der Wandel der Fanszene durch die verschiedenen Sub-
kulturen. Aber auch der Wandel des
Profifußballs und des ganzen dazugehörigen Drumherums wird skizziert. Das Buch wird insgesamt zu
Recht im besten Sinne als „Working-Class-Literatur“ angepriesen.
Besonders empfehlenswert ist es für
alle, die damals noch nicht zum Fußball gefahren sind und einen Einblick
ins damalige Fandasein erhaschen
möchten. Das Buch ist direkt beim
Verlag unter www.trolsen.de oder
im gut sortierten Buch- und Onlinehandel erhältlich.
Italienische Ultras – Eine authentische Geschichte
Text Philipp Markhardt
M
it „Tifare Contro“ liegt
das erste authentische
Buch über die italienische Ultraszene vor.
Authentisch deshalb, weil Autor Giovanni Francesio selbst für
viele Jahre Ultrà war. Weil es die
Geschichte der italienischen Ultras nicht gibt, erzählt er zwar nicht
seine, aber eben doch eine Geschichte dieser Jugendkultur, die ihren Anfang mit der Gründung der
Fossa dei Leoni im Jahr 1968 nahm
und deren (letzten) Tiefpunkt das
Jahr 2007 darstellt, als der Carabiniere Filippo Raciti und der Fußballfan Gabriele Sandri auf Italiens
Straßen starben.
Francesio beschreibt aus der Sicht
eines Ex-Ultras die Geschichte der
Bewegung und nimmt dabei kein
Blatt vor den Mund; weder, wenn
er die Antworten des Staates (Gewalt und Stadionverbot) auf die
Ultras kritisch hinterfragt, noch,
wenn er mit (staatstreuen) Journalisten ins Gericht geht, die eine
Kurve nie von innen gesehen ha-
ben, doch für sich beanspruchen,
den Durchblick zu haben. Nicht zuletzt stellt er auch den Ultras selbst
unangenehme Fragen zu ihrem eigenen Verhalten und ihren Einstellungen. Francesio schreibt über
die Kurve als jemand, der aus der
Kurve kommt. Er provoziert und redet nicht um den heißen Brei herum. Das Buch ist Pflichtlektüre für
die, die sich der Kultur der Ultras
verbunden fühlen und sollte auch
die Beachtung derer finden, die Medienberichte für bare Münze neh-
men. Erhältlich ist das Buch für 9,95
Euro im Stadion am CFHH-Infostand
oder am Kiosk des HSV-Fanprojekts.
Online-Bestellung über www.blickfang-ultra.de oder im Buchhandel:
ISBN 978-3-940159-07-6.
Das Leben des Robert Enke
Text Philipp Piepiorka
M
it „Ein allzu kurzes
Leben“
veröffentlicht Ronald Reng, befreundeter Autor der
Enkes, die Biographie unseres einstigen Nationaltorhüters. Reng schildert auf knapp über 400 Seiten
das Leben und die Fußballkarriere
von Robert Enke bis zu jenem verhängnisvollen regnerischen Tag im
November 2009. Dabei lässt er sowohl Enkes Familie als auch ehemalige Weggefährten zu Wort kommen
und konfrontiert den Leser mit den
Selbstzweifeln und den Ängsten, von
denen Robert Enke geplagt wurde.
Ausgabe 65
Besonders schockierend sind die
Schilderungen über die Monate während der zwei akuten Phasen seiner
Depression in den Jahren 2003 und
2009. Seine Tagebuchaufzeichnungen zeigen einen schwer verzweifelten Menschen im Kampf gegen eine
scheinbar unbesiegbare Krankheit.
Neben der Tragik um das Leben von
Robert Enke hält Reng in seinem
Buch aber auch diverse skurrile Anekdoten aus dem fußballerischen
Umfeld von Robert Enke für uns Leser bereit. So zum Beispiel Clubs, die
Gehälter nicht zahlen oder Vereine,
die Spielern anderer Teams Geld-
koffer anboten für einen bestimmten Spielausgang. Insgesamt ist das
Buch sehr ruhig und sensibel geschrieben und steckt voller schöner kleiner Geschichten, die in der
Summe das allzu kurze Leben von
Robert Enke nachzeichnen und nebenbei einen interessanten Einblick
in den Profifußball geben. Ein Buch,
das einen fesselt und nicht nur für
Fußballfans absolut empfehlenswert ist.
Das Buch ist direkt beim Verlag unter
www.piper-verlag.de oder im Buchund Onlinehandel erhältlich.
73
Geschenkideen
FIFA 11
Text Philipp Piepiorka · Grafiken EA Sports
F
ür viele Fußballfans ist Anfang Oktober schon Weihnachten, denn dann kommt
jeweils die neueste Version des Spiele-Klassikers von EA
Sports auf den Markt. Mit FIFA
11 erscheint die nunmehr 16te
Version und sorgt für reichlich
emotionale Ausbrüche vor der
Mattscheibe. Ich habe für euch die
PC- und die WII- Version getestet.
FIFA 11 – PC: Eigentlich sollte ein
jeder mit dem Spiel seine Freude
haben. Wer einen ordentlichen
PC hat, wird zudem von der fast
schon sensationellen Grafik beeindruckt sein. So sind beispielsweise die Stadien derart detailliert
nachgestellt, dass kaum Abweichungen zu den Originalen auszumachen sind. Aber es gibt weitaus
mehr Gründe, warum FIFA 11
Spaß macht. Die Fans brüllen die
Mannschaft nach vorne, die Fankurven sind mit Zaunfahnen beflaggt und die verschiedenen
Spielmodi sorgen für Abwechslung. Neben Turnieren und dem
Mannschafts-Karrieremodus kann
beispielsweise auch ein einzelner Fußballer in seiner Karriere
begleitet werden. Einziges kleines Manko bleibt daher die et-
Die Gefahr – Hier kommt Hamburg
Punkrock mit HSV-Texten
Text Philipp Markhardt
Interview Philipp Markhardt
N
ach „etwas“ längerer Pause meldet sich
„Die Gefahr“ mit dem
zweiten HSV-Album
„Hier kommt Hamburg“ zurück.
Damals nahm man bereits unter dem Namen „Schlusspunkt“
das Album „HSV – Die Fans“
auf. Insgesamt 14 Tracks hat
die Punkrock-Combo um Sänger
Alf Wenzel eingespielt, die sich
ausschließlich um den HSV drehen. Nach einem sehr gelungenen Line-Up, das ich mir in der
Art auch für die Mannschaftsaufstellung im Stadion vorstellen
könnte, erwarten den geneigten
Hörer zwölf Eigenkompositionen,
die musikalisch an WIZO und die
Toten Hosen erinnern. Von letzteren stammt auch „Hier kommt
Alex“, der letzte Titel der Platte.
Wirklich schade, dass die Düsseldorfer den Braunschweigern ein
Umtexten untersagt haben. Aber
gut, irgendwo auch verständlich,
dass Fortuna-Fans wenig begeistert sind, wenn HSVer sich an einem ihrer Songs delektieren
wollen. Besonders, wenn es sich
um einen Hit handelt, der in der
Zeit von Aleks Ristic als Fortuna-
74
Trainer bei den Spielen des Teams
gegrölt wurde. Neben dem HSV
beschäftigt man sich außerdem
mit den traditionellen Rivalen.
Nicht ganz mein Ding, aber aufgrund der eher humorvollen Aufarbeitung des Themas Rivalität
sicherlich in Ordnung. Punkaffine
HSVer werden sicherlich ihren
Spaß an der Scheibe haben, die
wahrscheinlich demnächst auf
Auswärtsfahrten hoch- und runterläuft. Bester Titel ist übrigens
„Träumen an der Elbe“.
Z
usammen mit dem Supporters Club bringt „Die
Gefahr“ ein neues HSVAlbum heraus. Mit Alf
Wenzel, dem Sänger der Braunschweiger Punkrockband, sprach
Philipp Markhardt
supporters news: Die Gefahr,
jetzt mal die Eier auf den Tisch:
Was ist an euch gefährlich?
Alf Wenzel: Tja, das mit der „Gefähr lichkeit“ ist leider schon etwas überholt. Da wir früher als
Punkrockband unterwegs waren,
klang der Name erst mal ganz gut
und uns konnten die Veranstalter
nicht so schnell heranziehen, wenn es
mal etwas brachialer zuging.Inzwischen sind wir ja
etwas älter, so dass
es nun weniger gefährlich zugeht.
supporters news:
Ihr habt vor Jahren
bereits einen Track
über den HSV geschrieben, der da
lautet „We love you Hamburg“,
seid aber keine „Nur-Fußballband“. Erzähl doch mal was zu
eurer Geschichte und euren Wurzeln.
Alf Wenzel: Eigentlich haben
wir damals das ganze Album
„HSV- Die Fans“ gemacht. Dazu
gab es die etwas kuriose Geschichte in unserem Studio in
Braunschweig. Wir nahmen damals unsere zweite CD dort auf,
als uns an der Wand eine vom
Whiteline Studio produzierte
Schalke-CD auffiel. Natürlich haben wir dann zwei Wochen keine
Gelegenheit ausgelassen zu betonen, wie scheiße doch der Verein sei. Bis es dem Tontechniker
zu viel wurde und er meinte, wir
könnten es für unseren Verein ja
besser machen. Aus Spaß wurde
Ernst und so entstand diese erste
HSV-CD. Danach sind wir aber
wieder zu unseren Wurzeln und
dem guten altenPunkrock zurückgekommen und haben nur den
ein oder anderen Gig in Sachen
HSV gespielt, wie z. B. zum Supporters-Geburtstag auf der Cap
San Diego. Und da man auf Punk-
supporters news
was komplizierte Einrichtung des
Controllers und die Steuerung.
Sind diese Anfangsprobleme aber
erst einmal überwunden, wird es
schwerfallen, den Controller wieder aus der Hand zu legen.
Witzig: Auch die FIFA Kommentatoren kommen beim HSV mit den
Stadionnamen durcheinander.
Denn während im Menü richtiger Weise die Imtech Arena ausgewiesen ist, begrüßt einen das
Kommentatorenduo Sebastian
Hellmann und Tom Bayer zu HSVHeimspielen in der HSH Nordbank
Arena.
FIFA 11 – WII: Die Version für die
Nintendo WII ist grafisch nicht
vergleichbar mit der PC Version,
was aber dem Spielspaß keinen
Abbruch tut. Der Umgang mit der
Steuerung lässt sich relativ schnell
erlernen und die verschiedenen
Spiel-Modi sorgen für Abwechslung. So zum Beispiel der Hallenfußball-Modus, bei dem auf
dem Kleinfeld vor allem schnelle
Pässe und trickreiches Spiel gefragt sind. Im Karrieremodus hingegen ist man als Spieler und
als Trainer gefragt. Denn neben Resultaten der Mannschaft
hat man als Trainer noch zu jedem Spiel eine Sonderaufgabe,
die es zu bewerkstelligen gilt –
eine gute Idee der Entwickler, die
so schnell keine Langeweile aufkommen lässt. Negativ fallen lei-
Gigs gefälligst St. Pauli-Fan zu sein hat, wären die Fußball-Sachen dort wahrscheinlich
nicht so gut angekommen.
supporters news: Jetzt kommt ein neues Album: Was erwartet uns?
Alf Wenzel: Was erwartet den Zuhörer? Ich
würde sagen vor allem erst mal Gitarrenmusik mit Texten rund um den HSV. Wir haben
„Wer wird Deutscher Meister“ mal etwas anders aufgenommen, ein kleines Medley dazwischen geschoben und die Originalversion
von „Hier kommt Alex“ von den Hosen mit
drauf. Ursprünglich sollte es das von den Fans
gesungene „Hier kommt Hamburg“ werden.
Leider haben uns die Hosen die Rechte aus
Liebe zur Düsseldorfer Fortuna verweigert.
Da sie aber recht lange wegen ihrer Nahosttour zur Beantwortung unserer Anfrage gebraucht haben, war der Song bei der Absage
schon fertig.
Nun haben wir den Text ins Original gebracht
und den von uns erdachten in das Cover gedruckt. Außer den Song wegzulassen, unsere
einzige Wahl. Schade.
supporters news: Auf der Platte prangt das
Wappen des Supporters Clubs. Dementsprechend ist das Album eine Kooperation? Werden ausschließlich HSV-Stücke drauf sein?
Alf Wenzel: Ich hoffe, dass es eine längere
Kooperation wird. Es ist sicher nicht das
Schlechteste, mit einer Vereinigung wie dem
Ausgabe 65
der, im Gegensatz zur PC-Version,
die Kommentatoren auf, die sowohl etwas lahm daherkommen
als auch ständig falsche Aussagen über vergangene Spiele oder
Torschützen von sich geben. Spaß
macht das Spiel trotzdem und für
Supporters Club zusammenzuarbeiten. Zu
verdanken haben wir diesen Umstand aber
vor allem Michi Wendt von Abschlach!,der
sich wirklich bemüht hat und uns bei der Produktion hilfreich zur Seite stand. Und schließlich erscheint die CD nun auch auf seinem
Label WMP. Also noch mal Danke dafür an
den SC und Michi. Und ja, bis auf den AlexSong sind ausschließlich HSV-Stücke drauf.
Allerdings weniger Fangesänge als Lieder
rund um Fanleben, Hamburg, St.Pipi und
Werda? Brehm.
supporters news: Du hast ja schon den einen oder anderen Rivalen erwähnt: Gerade
der Pauli-Track fiel mir auf; wird da nicht etwas all zu tief und pauschal in die Klischeekiste gegriffen?
Alf Wenzel: Erst mal entstehen ja diese Klischees nicht von selbst. Und ich bin auch
eigentlich weit davon entfernt ein St. PauliHasser zu sein. Ich hatte mich sogar ein wenig
über den erfrischenden Aufstiegs-Fußball von
denen gefreut. Der Song ist dahingehend zu
verstehen, dass ich aus den Jahren Punkrock
genau weiß, wie die Anhänger dieser Szene
zu dem Klub stehen. Da sollte man möglichst
auf Konzerten nicht all zu oft erwähnen, HSVFan zu sein, denn wer links ist, hat St. PauliFan zu sein. Und so sind es dann viele eben
auch. Da geht es leider vielen nicht ein Stück
um Fußball. Fan von einem Verein wird man
doch, weil Papa einen mal mit ins Stadion
genommen hat oder man ein begeisterndes
die Nachfolgeversion ist noch etwas Luft nach oben.
Das Spiel ist direkt bei EA Sports
unter www.ea.de, im Elektonikfachmarkt des Vertrauens sowie
im Onlinehandel erältlich.
Spiel gesehen hat. Und nicht, weil man gegen Atomkraft oder sonst was ist und der
Verein gerade gut passt. Deshalb sind diese
Leute für mich politisch motivierte Fußballfans. Und Politik gehört nicht ins Stadion.
Meine Meinung.
supporters news: Dein Lieblingstrack auf dem
neuen Album?
Alf Wenzel: Ein namenloses Dorf! Die mag
ich echt nicht! Da hab ich 2009 beim UEFACup-Finale sogar mit einem Donezk-Shirt vor
dem TV gesessen.
supporters news: Was ist nun in der näheren
Zukunft – auch hinsichtlich HSV – geplant?
Alf Wenzel: Planen können wir erst mal
nichts. Eher üben. Wir haben nach Beendigung der CD vor zwei Wochen unseren
Proberaum wieder mit dem nötigen Equipment ausgestattet und beginnen nun wieder, uns ein HSV-Programm drauf zu pauken.
Wenn das steht, würden wir dies natürlich
auch gern live spielen.
supporters news: Vielen Dank für das
Gespräch!
75
Leserbriefe
Wir freuen uns über jeden Leserbrief – besonders dann, wenn er sich auf Beiträge in den supporters news
bezieht. Kürzungen – markiert durch (…) – müssen wir uns aber vorbehalten. Dabei bemühen wir uns, die
wesentlichen Aussagen nicht zu verfälschen.
Leserbrief zu den Eintrittspreisen
von Alex Woidniak
Liebes sn-Team,
alle drei Monate freue ich mich auf die sn und
auf die guten Beiträge. Nur ist euch diesmal
auf Seite 20 leider ein Griff daneben geglückt.
„Kein Zwanni für ‚nen Steher“. Eine Dortmunder Initiative. Fans gegen Preiswucher. Eigentlich ein Thema, was uns alle anspricht.
Einen extrem faden Beigeschmack bekommt
der Beitrag allerdings aufgrund der SteherPreise für unser Spiel in DO dieses Jahr. Und
der gesamten Dortmunder Preispolitik für
die sonst so verfügbaren Plätze. Und wenn
man dann noch den ganzen Scheiß in Dortmund letztes Jahr erlebt hat (…)Herr Bednarek weiß, worüber ich spreche. Man sollte sich
mit gut gemeinten Faninitiativen nicht derart
weit aus dem Fenster lehnen, wenn man dieses Jahr annähernd gleiche Preise nimmt wie
die, worüber sie sich bei S04 aufgeregt haben
und vor allem sollte man als sn den Unsinn
nicht dann auch noch drucken. Gut, abzüglich VVK-Gebühr kostet der Steher in DO für
uns jetzt 17,30 €. Wobei man dann diskutieren kann, ob der immense Aufschlag im Vergleich zum Vorjahr daher resultiert, weil man
von Dortmunder Seite Zustände wie letztes
Jahr vermeiden will … oder aber weil man
denkt, och, das ging ja nochmal gut, schlagen wir mal was drauf, die kommen so oder
so. Ich glaube ja eher an Letzteres. Und ob
ich als Dortmunder, der es vom Westfalenstadion gerade mal 30 km zum Parkstadion
hat, was mit der S-Bahn 3,50 € kosten dürfte,
komme oder aber ich komme aus HH und
habe es vom Volkspark zum Westfalenstadion 340 km weit, was ein paar € mehr kosten dürfte …das ganze Interview hinkt. Dafür
gibt´s ne glatte 5. Wobei … offensichtlich ist
das Interview ja aus Gründen vergleichbaren
Gedankenguts entstanden und auch gedruckt
worden, dann nehmt euch als SC doch mal ´n
Beispiel und schafft die abzockige VVK-Gebühr ab. Weiterhin kostet ein bundesweites
Einwurfeinschreiben DREI EURO FÜNF und
nicht VIER EURO.
Hummel Hummel,
Alex Woidniak
Leserbrief zum „Miteinander“
von Oliver Plathe
Am 14.07.2010 war es soweit, der HSV lud
zu einer Mitgliederversammlung ein, mit dem
Zusatz „außerordentlich“. Gut, dass dieser
Zusatz verwendet wurde, denn von ordentlich konnte nach diesem Abend nicht die Rede
sein. Die Versammlung verkam im Laufe des
Abends zu einer gegenseitigen Beschimpfungsorgie, die in „Raus-Rufen“ gegenüber
unserem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem
Nahelegen von Vereinsaustritten gipfelten.
Ich stelle mir nahezu täglich die Frage, was
denn eigentlich mit unserem Verein und seinen Mitgliedern los ist? Haben wir nichts
Besseres zu tun, als uns gegenseitig vorzuwerfen, ahnungslos zu sein und die Werte
des HSV nicht mit dem notwendigen Ernst
zu verfolgen?
Ich möchte hier auf einen Beitrag unseres
Aufsichtsrates Otto Rieckhoff in der aktuellen HSV-Live (sn: s.a. sn 64, S.11) verweisen.
Dort heißt es: „Ich zum Beispiel handele da-
76
nach, dass ich unterstelle, dass die überwiegende Mehrheit unserer Mitglieder (…) sich
aus vereinspolitischen Diskussionen heraushalten möchte“ (…) Aus vereinspolitischen
Diskussionen möchte ich mich nicht raushalten, da ich von meinem Stimm- und Mitspracherecht Gebrauch mache und dies auch in
Zukunft jederzeit tun möchte.
Was nehmen sich einige Personen eigentlich heraus, wenn sie gestandene HSVer beschimpfen und Gewalt androhen, nur weil
diese sich eine erfolgreiche Bundesligamannschaft wünschen, egal, ob dafür Investorenmittel eingesetzt werden? Ich kann es
verstehen, wenn Titelwünsche stärker sind als
das Denken an den Universalsportverein und
das absolute Ablehnen von vereinsfremden
finanziellen Mitteln. Es muss ja nicht meine
Meinung sein, aber akzeptieren und respektieren muss ich sie, weil jeder seine freie Meinung vertreten darf. Wo kommen wir denn
hin, wenn jede nicht erzkonservative Meinung kaputtgeschrien wird?
Ich wünsche mir einen HSV, der von respektvollem und sozialem Miteinander geprägt ist,
unabhängig bleibt, eine erfolgreiche Bundesligamannschaft mit eigenen Mitteln finanziert
und vor allem eins ist und bleibt – hanseatisch! Lasst die Kölner miteinander streiten,
wir brauchen das – zumindest auf diese Art
und Weise – nicht!
supporters news
Aus aller Welt …
Grüße an den SC
BU
Ausgabe 65
77
Die wichtige Seite
Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.
Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.
Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den HSV unter 040/4155-1500
oder [email protected].
Supporters Club
Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger SportVerein e.V., Supporters Club, Sylvesterallee 7,
22525 Hamburg
Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510,
Mail: [email protected].
24 Stunden Infoline: 040/4155-1530 unter
dieser Nummer könnt Ihr rund um die Uhr,
alle aktuellen Informationen über die Aktivitäten des Supporters Club abhören.
SC Stand: Der Stand befindet sich in der
Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen bis 15 Minuten vor Anpfiff und
nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr
Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele sowie SC-Merchandiseprodukte
eindecken.
Öffentliche Infoveranstaltung
der Abteilungsleitung
Diese findet an jedem ersten Dienstag im Monat im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und zuzuhören oder
auch mit zu diskutieren.
Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße 162, 22769 Hamburg; Beginn
ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen sind auf www.hsv-sc.de zu finden.
Öffentliche Infoveranstaltung
des Seniorenrates
Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten
Montag im Monat eine öffentliche Versammlung. Die Versammlung findet im Grand Hotel
Elysee statt und beginnt um 19 Uhr.
Onlinestore
Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten und Fahrten für Auswärtsspiele des HSV
bestellen. Die Kollektion des Supporters
Club könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de
bestellen.
Botschaft des Supporters Club
Auch an der Botschaft des Supporters Club
könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des
HSV Artikel aus der Kollektion des Supporters
Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur
an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis). Die Botschaft steht bei Heimspielen des
HSV im Stadion auf der Westplaza. Bei Auswärtsspielen des HSV in der Bundesliga steht
die SC Botschaft im Bereich der jeweiligen Gästeeingänge (genauer Standort könnt Ihr vor den
Auswärtsspielen auf der Internetseite des Supporters Club unter www.hsv-sc.de, Rubrik „Was
in … erlaubt ist“, nachlesen).
**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen ent-
Ticketservice
Heimspielkarten können über die HSV Bestellservice-Hotline unter 01805/478478, im Internet unter www.hsv.de oder in einem der
HSV-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand
gibt es keine Heimspielkarten.
Mitgliederwesen
Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und
Mitglieder werben. Vielleicht befindet sich ja
auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein
oder andere HSVer, der noch kein Mitglied ist.
Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne der Mitgliederwerbung findest du unter
www.hsv.de.
Auswärtstickets und –fahrten
Können im Internet unter www.hsv-shopping.
de, in den HSV-Fanshops und an Spieltagen
am SC-Stand gekauft werden.
HSV-Museum/Stadionführungen
Der Supporters Club ist der größte Sponsor des HSV-Museums, welches seit dem
07.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das
Museum befindet sich neben dem Restaurant „Die Raute“ im Nord-Ost-Bereich des
Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums
sind täglich von 10 bis 20 Uhr*.
Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder erhalten auch hier einen Rabatt. Für
Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife und Führungen zu anderen Zeiten.
Weitere Informationen gibt es telefonisch unter
040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.
*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbeginn nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.
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fallen die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter
der obigen Telefonnummer.
OFC-Gründungen
Alle interessierte HSV-Fans, die mit dem Gedanken spielen, einen offiziellen HSV-Fanclub
zu gründen oder Ihren bereits existierenden
Fanclub bei uns registrieren lassen wollen,
finden alle Informationen unter www.hsv-ofc.
de. Bei Rückfragen wendet Euch bitte an René
Koch, zu erreichen unter 040/4155-1505 oder
[email protected]. Auch eine Unterstützung
vor Ort ist möglich.
Fanshops
HSV Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg, Mo.-Sa. 10-18 Uhr,
Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung,
HSV City Store (Innenstadt), Schmiedestr.
2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.
10-16 Uhr
HSV Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,
22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr
An dieser Stelle noch eine Bitte
Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen bitte auch an uns und die eigene
Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V.
denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail
oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten, dass auch in Zukunft alle Informationen
bei Euch ankommen.
supporters news
Rund um den HSV
Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den
Stand vom 01. Dezember 2010
Mitglieder im HSV:
Davon im HSV Supporters Club:
71.232
54.712
Hauptamtliche Mitarbeiter:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
15
300
Ehrenamtliche Abteilungsleitung:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
5
Vorstandsmitglieder:
Bernd Hoffmann (Vorsitzender)
Katja Kraus (stellv. Vorsitzende)
Oliver Scheel
Bastian Reinhardt
Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver
Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Aufsichtsrat:
Horst Becker (Vorsitzender)
Alexander Otto (stellv. Vorsitzender)
Eckart Westphalen (stellv. Vorsitzender · Delegierter der Amateure)
Peter Becker
Prof. Dr. Jörg Debatin
Bernd Enge
Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer)
Ian Kiru Karan
Gerd Krug (Delegierter der Senioren)
Ernst-Otto Rieckhoff (Delegierter HSV Ochsenzoll-Norderstedt)
Ronald Wulff
Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Internetadresse:
Öffnungszeiten:
www.hsv-sc.de
Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr
Freitags von 9–17 Uhr
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Büroräumlichkeiten:
Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Netztipps …
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www.hsv.de
www.hsv-sc.de
www.hsv-ofc.de
www.supporters-treff.de
www.hsv-kids.de
www.hsv-museum.de
www.hsv-fanprojekt.de
www.hsv-amateurfussball.de
www.hsv-badminton.de
www.hsv-baseball.de
www.hsv-boxen.de
www.hsv-dart.de
www.hsv-cricket.de
www.hsv-eishockey.de
www.hsv-eishockeyfrauen.de
www.hsv-eishockey-nachwuchs.de
www.hsv-frauen.de
www.hsv-golf.de
www.hsvhandball.de
www.hsv-handball-amateure.de
www.hsv-hockey.de
http.//hsv3.fuppers.de
www.hsv-inlinehockey.de
www.hsv-karate.de
www.hsv-la.de
www.hsv-rollstuhlsport.de
www.hsv-rugby.de
www.sg-hamburg-west.de
www.supporters-direct.org
www.hsv-tanzsport.de
www.hsv-tanzsport-norderstedt.de
www.tennis-im-hsv.de
www.hsv-tischtennis.de
www.unserekurve.de
www.footballsupporterseurope.org
www.hsv-sc-shop.de
www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/
Stammtischliste
Auf den nächsten beiden Seiten habt ihr in der Vergangenheit die
Stammtischliste für die regelmäßigen HSV-Treffen in ganz Deutschland gefunden. Die Redaktion hat sich nun entschlossen, diese Rubrik
aus der supporters news zu streichen. Aufgrund der großen Vielzahl
der aufgelisteten Stammtische war die Lesbarkeit der Liste schon in
den letzten Ausgaben sehr grenzwer tig. Für die Zukunft wäre daher eine vollständige Auflistung nicht mehr zu gewährleisten gewesen. Als Ersatz findet ihr die Stammtische in Zukunft Online unter
www.hsv-stammtische.de aufgelistet. Wir denken, dies ist ganz in
eurem Sinne.
79
80
supporters news
Ausgabe 65
81
Exklusives Kurz-Interview
Diesmal mit Herrn Freiwend
Text Eilu Anders
Achtung Satire! Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nur zufällig,
aber unvermeidlich.
supporters news: Herr Freiwend, Sie vertreten die Gewerkschaft der Polizei.
p.A. HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
HSV supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510
supporters news: Ist es richtig, dass Sie
kürzlich gefordert haben, die Bundesliga-Spieltermine zu verlegen, damit Sie
besser hin- und herpendeln können zwischen Castor-Transporten und Ingewahrsamnehmen von Fußballfans?
Herausgeber
HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
im Selbstverlag
supporters news: Was halten Sie von unserer Forderung, dass die Beamten dabei
Namensschilder tragen?
Herrn Freiwend: Gar nichts (öffnet das Visier und grinst).
supporters news: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch.
Auf dem Weg zur Meisterschaft …
Teil 4
Die Raute, die Raute! Auch in der Form der Gedichte von Eilu Anders
82
Abteilungsleitung
Ralf Bednarek
David Duddeck
Christian Bieberstein
Andreas Kloß
Volker Knut
Herrn Freiwend: Ja.
Herrn Freiwend: Ja.
„Wenn
wir gewinnen,
sind wir oben dabei.
Wir sehen die Chancen, nicht
die Risiken“, sagt unser Sportchef
vor dem Spiel, das doch
wieder fast
verloren.
Impressum
Wenn
Journalisten schreiben,
wir seien nur Mittelmaß, dann
irren sie gewaltig, denn wenn wir nicht
so viele Verletzte hätten und Pfosten und
Latte reingegangen wären und die Schiris nicht
immer wieder berechtigte Elfmeter uns verweigern würden, dann könnten wir
schon jetzt die Meisterschaftsfeier vorbereiten!
Bezugspreis 2 Euro
Erscheinungsweise vierteljährlich
V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news,
Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
Auflage Nr. 65 53.000 Exemplare
Drucklegung 07.12.2010
Mitgearbeitet haben diesmal Käte Arendt, Ralf Bednarek,
Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator), Manfred
Ertel, Björn Floberg Thiel, Axel Formeseyn, Dennis Giergsdies,
Anne Gnauk, Peter Gottschalk, Peter Hallwachs, Nicole
Hellendoorn, Regina Hillmann, Sven Hornung, Andreas
Kloß, Volker Knut, Yvonne Kosian, Jojo Liebnau, Ulie Liebnau, Uwe
Liebnau, Mike Lorenz, Dirk Mansen, Philipp Markhardt, Jan
Meifert, Marco Peters, Philipp Piepiorka, Ralf Podulski, Joachim
Ranau, Janine Rehders, Bodo Scheuing, Arne Sell, Rainer
Steffens, Ingo Thiel, Jens Wagner, Guido Zerbe, Martin Zajonc
Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger Sport-Verein
e.V., HSV Supporters Club, Käte Arendt, Peter Gottschalk, Rolf
Heeger, HSV Amateursport, HSV Eishockey, HSV Fanprojekt,
HSV Museum, HSV OFCs, HSV OFC Seehunde, Sven Hornung,
Ulie Liebnau, Dirk Mansen, Oliver Meyer, Olivers Peters,
Matthias Scharf, Michael Schwarz, Ströh, Martin Typke
Lektorat Uwe Liebnau, Ulie Liebnau
Illustrationen EA Sports, FSE (Football Supporters Europe) Jan Meifert, Unsere Kurve, Jens Wagner
Coverfoto Oliver Peters
Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover
Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim
Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung
des Supporters Club als Herausgeber der supporters news wieder (wirklich nicht).
Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße 2, 20095
Hamburg), im HSV Fan Shop (Herold Center, Berliner Allee 34a,
22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand in
Ebene 4 der Nordtribüne.
Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und
danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.
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