Die neue Mobilität | Kraftstoff Magazin Ausgabe 01/2009

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Die neue Mobilität | Kraftstoff Magazin Ausgabe 01/2009
Nr. 1 | April 2009 | Euro 6,--
Business-Magazin für die Autovermietung
www.kraftstoff-online.com
Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß
Interview mit Elyes M’Rad
Die Chancen aus der Krise
Der Mittelstand als Chancengeber
Leasing lohnt sich
Finanzierungsformen kritisch betrachtet
Die neue
Mobilität
Erfahrungsberichte & Beispiele
Herausgeber:
CCUniRent
System GmbH
AG
Ein Service der CCUniRent System GmbH
in Kooperation mit der Wirtschafts-Assekuranz-Makler AG
(www.wiass.com)
Business-Magazin für die Autovermietung
EDITORIAL
Liebe Leser,
man hört und liest seit Monaten viel von der weltweiten
Finanz- und Wirtschaftskrise sowie ihren Auswirkungen auf
die Automobilindustrie. Saab ist pleite, Opel wird in Zukunft
wohl nicht mehr so stark in den kriselnden US-Konzern
General Motors (GM) eingebunden sein. Viele Autobauer
haben Kurzarbeit angemeldet: Volkswagen, Audi, BMW,
Daimler, und so weiter. Doch kaum jemand spricht seit
Beginn der Krise vom deutschen Mittelstand.
Der durchschnittliche Mittelständler konnte da nicht mithalten.
Doch mittlerweile meiden die Autobauer die Vermietkonzerne.
Die müssen nun ihr teilweise recht unrentables Stationsnetz
überdenken; auch, weil sich das Mietverhalten der Kunden
in der Krise ändert. Mietfahrzeuge werden kleiner, Dienstreisen
kürzer. Darauf müssen wir alle reagieren. Der lokale Mittelstand kann das am besten, weil er deutlich flexibler ist als
ein großer multinationaler Konzern.
Der Mittelstand, die so viel und oft gelobte Stütze der
deutschen Wirtschaft, wird gestärkt aus dieser Krise hervorgehen, die Karten werden nun völlig neu gemischt. International agierende Unternehmen werden die Erfolge aus vergangenen Jahren nicht mehr einfach so fortschreiben können.
Die Zeiten ungezähmten Kapitalflusses und daraus resultierender Erfolgsgeschichten sind zumindest vorerst vorbei.
Davon profitieren auch mittelständische Autovermieter.
Die Krise und ihre Auswirkungen auf die mittelständischen
Autovermieter sind natürlich auch Thema im vorliegenden
„Kraftstoff“ (Seiten 8/9). Unweigerlich hiermit zusammen
hängt auch die Frage nach der Finanzierung von Fahrzeugen,
etwa dem Leasing (Seiten 10/11). Und nicht zuletzt haben
wir einmal bei einem Großen unserer Branche nachgefragt:
Im Interview erklärt uns Hertz’ neuer Deutschland-Chef Elyes
M’Rad, wie er die Krise meistern will (Seiten 6/7).
Haben die großen Autokonzerne bislang auf gut Glück
Modelle auf Halde produziert, wird es das in naher Zukunft
nicht mehr geben. Von der bisherigen Situation haben ausschließlich die großen Abnehmer profitiert – darunter auch
große Vermieter. Konnten die Autokonzerne dort ihre Überproduktion loswerden, kamen die großen Vermieter günstig
an Autos und haben den Markt mit an sich unrentablen
Stationen überzogen und dort mit Kampfpreisen agiert.
In diesem Sinne: Sehen Sie die Krise als Chance.
Ihr Jürgen Lobach
Geschäftsführer der CCUniRent System GmbH
Business-Magazin für die Autovermietung
03
11
Inhalt
Nr. 1 | April 2009
Elyes M’Rad
im Interview
(S. 06)
Chancen aus
der Krise (S. 08)
Leasing lohnt
sich, vor allem
in der Krise
(S. 10)
Fotos: Hertz Deutschland; © Norman Chan - Fotolia.com; Volkswagen Financial Services AG; Privat; © Ewe Degiampietro - Fotolia.com; Privat
Im Fokus:
Matthias Willenbrink (S. 12)
04
PEOPLE
06
„Es gibt immer mehr Lösungen als nur Schwarz und Weiß“
Interview mit Elyes M’Rad,
Deutschland-Geschäftsführer von Hertz
BUSINESS
08
Die Chancen des Mittelstandes in der Krise
Auswirkungen auf den Autmobilmarkt und den Mittelstand
10
Leasing lohnt sich – auch in der Krise
Lars-Henner Santelmann gibt einen Einblick in die Welt
des Leasings
12
Vermissten Fahrzeugen zielsicher auf der Spur
Matthias Willenbrink über Mietautos, die vom
„rechten Weg“ abgekommen sind
14
Herstellernews
aus den Häusern Mercedes und Hyundai
15
Neuerscheinungskalender
16
Branchenticker
17
Businessnews
Business-Magazin für die Autovermietung
Der DMB
im Porträt
(S. 23)
Die neue Mobilität
Erfahrungsberichte & Beispiele (S. 18)
SPOTLIGHT
18
Aufbruch in ein neues Zeitalter der Mobilität
Erfahrungsberichte & Beispiele
COMPANY
21
Jung, dynamisch, erfolgreich
Porträt der CC Rent a car-Autovermietung
Björn Richter aus Bayreuth
ROLLING
22
Ins Abseits gedrängt
Die Änderungen der EU-Kraftstoffqualitätsrichtlinie und ihre Auswirkung auf
das Bioethanol
23
In der Gemeinschaft stark
Der Deutsche Mittelstandsbund im Porträt
SERVICE
26
Vorschau, Impressum
Die CC Rent a car-Autovermietung
Björn Richter aus Bayreuth (S. 21)
Welche Mobilitätsformen gibt es und welche
überzeugen im Alltag? Lesen Sie ab Seite 18
welche Möglichkeiten neben dem klassischem
Lösungsansatz des Carsharing noch existieren
und wie diese im Praxistest abschneiden.
Die aktuelle Ausgabe des „Kraftstoff“ finden Sie auch im Internet: www.kraftstoff-online.com
05
PEOPLE | INTERVIEW
„Es
gibt immer mehr Lösungen
als nur
Schwarz
und
Weiß“
Mit mehr als 8100 Vermietstationen in 150 Ländern ist The
Hertz Corporation der weltweit größte Autovermieter. Die
Marke Hertz gehört zu den 100 wertvollsten Marken der
Welt. Trotzdem geht die weltweite Krise auch an dem
„Supertanker“ der Vermietbranche nicht spurlos vorbei. Mit
dem neuen Deutschland-Geschäftsführer von Hertz, Elyes
M’Rad, sprach Kraftstoff-Redakteur Julian Horst über seinen
neuen Job, die Auswirkungen der Krise auf Hertz, ihre
Chancen für die Branche – und über sein Lieblingsauto.
Herr M’Rad, Sie kommen nicht aus der Autovermiet- und
auch nicht aus der Autobranche. Ist das eher ein Vorteil oder
ein Nachteil?
Welche Chancen sehen Sie denn – für Hertz und die
gesamte Vermietbranche – in den durch die Wirtschaftskrise
verursachten Umbrüchen?
Ich komme ja von SITA, einem der größten Anbieter von ITBusiness-Lösungen für die Luftfahrtindustrie. Insofern war ich
im weitesten Sinne in der Reisebranche tätig. Aber ich glaube,
entscheidend ist doch vor allem, wie man an Dinge herangeht.
Dabei kommt es beispielsweise auf Unternehmergeist und
Aufgeschlossenheit an und darauf, flexibel zu denken – es gibt
immer mehr Lösungen als nur Schwarz und Weiß.
Auch wenn die Nachfrage nach Mietwagen durch die Wirtschaftskrise zurückgegangen ist: Die Miete ist und bleibt
eine wichtige Mobilitätsalternative und wird in allen Bereichen
weiter gefragt sein – egal ob eine Geschäftsreise, eine
Urlaubstour oder ein Umzug ansteht. Jetzt liegt eine besondere Chance darin, mit bedarfsorientierten Produkten genau
den Nerv der Zeit zu treffen. Zum Beispiel mit Kurzzeittarifen
Kunden auch einmal für wenige Stunden mobil zu machen,
etwa bei einem Städtetrip. Oder ihnen mit innovativen
Services mehr Zeit auf Geschäfts- oder Urlaubsreisen zu
schenken. Aber auch im Bereich Langzeitmiete liegen große
Chancen: Wir beobachten, dass sie als Alternative zu Leasing
beziehungsweise Kreditfinanzierung bei Firmenkunden stärker
in den Mittelpunkt rückt, da Leasingraten und Kreditkosten
steigen.
Angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, die
auch immer mehr zur Autokrise wird: Sind Sie der richtige
Mann an der richtigen Stelle?
Ich glaube, dass es nicht nur auf den richtigen Mann an der
Spitze ankommt, sondern auch auf das richtige Team. Nur
wenn meine Mitarbeiter und ich gemeinsam an einem Strang
ziehen, werden wir Erfolg haben. Ich sehe uns hier bestens
aufgestellt. Entscheidend ist es wie gesagt, dass wir Fragen
und Probleme von verschiedenen Seiten beleuchten und dann
entschieden anpacken.
Hertz ist einer der traditionsreichsten Autovermieter weltweit.
Wie gut gerüstet ist das Unternehmen für die aktuelle Krise
Ihrer Meinung nach?
Natürlich trifft die weltweite Wirtschaftskrise auch Hertz als
Autovermieter. Dennoch blicken wir optimistisch nach vorne:
Wir sind gut gerüstet, bieten attraktive und einzigartige Produkte
und Services und sind breit aufgestellt – vom Stundentarif bis
zur Langzeitmiete und vom Kleinwagen bis zum LKW. Außerdem
verfügen wir über etwas, was kein anderer in dieser Form zu
bieten hat: Wir sind die traditionsreichste Autovermietung der
Welt, unsere Marke ist stark und weltbekannt. Seit mehr als 90
Jahren setzen wir mit unseren Produkten und Services Maßstäbe.
06
Elyes M’Rad, Geschäftsführer
Hertz Autovermietung in Deutschland
Sie haben es bereits angesprochen: Hertz gehört zu den
100 bedeutendsten und wertvollsten Marken der Welt. Hilft
einem Unternehmen dieses Wissen beim Bewältigen einer
Krise?
Wir sind stolz auf unsere Marke. Die Marke ist unser größtes
Kapital: Kein Autovermieter hat eine so traditionsreiche,
globale und wertvolle Marke wie wir. Seit 90 Jahren steht
Hertz nun für Zuverlässigkeit und höchste Service-Standards,
die Kunden vertrauen uns. Alle zwei Sekunden wird auf der
Welt ein Hertz-Fahrzeug vermietet.
Business-Magazin für die Autovermietung
PEOPLE | INTERVIEW
Was fasziniert Sie – ganz persönlich – an Autos? Haben
Sie eine Lieblingsmarke oder sogar ein Lieblingsmodell?
Mich fasziniert Porsche ganz besonders: Die Marke verkörpert
Leidenschaft, Leistung, innovative Technik und zeitloses
Design. Und als Unternehmen steht Porsche für Erfolg,
Kompromisslosigkeit und höchste Ansprüche. Eines meiner
Lieblings-Autos ist der Porsche 911: Ich finde es faszinierend,
wie ein Modell, das vor fast 50 Jahren erstmals gebaut
wurde, sich immer wieder neu interpretiert hat und Autofreunde damals wie heute in seinen Bann zieht.
Sie kommen aus der IT-Branche. Da gab’s ja auch schon
die ein oder andere Krise. Sind solches Wissen und solche
Erfahrungen nützlich?
Gründliche Analyse und Flexibilität helfen gerade auch in
schwierigen Situationen. Mit einer solchen Herangehensweise
und viel Teamgeist lassen sich Krisen meistern.
Zur Firma:
Wie sieht die Strategie bei Hertz in den nächsten Jahren
aus? Bleibt es beim klassischen Vermietgeschäft oder
erschließen sie neue Geschäftsfelder?
1910: Walter L. Jacobs eröffnet im September 1918 im
Alter von 22 Jahren einen Autovermietungsbetrieb in
Chicago. Er startete mit einem Dutzend Ford T-Modellen,
die er selbst reparierte und lackierte. Jacobs erweitert
seinen Betrieb innerhalb von fünf Jahren zu einem
Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von etwa
einer Million US-Dollar.
Als Mobilitätsdienstleister sind wir natürlich immer am Puls
der Zeit und haben Wachstumsmöglichkeiten im Blick. So
sind wir beispielsweise Ende letzten Jahres in den Zukunftsmarkt Carsharing eingestiegen und haben „Connect by
Hertz“ in Paris, London und New York eingeführt. In diesem
Jahr werden dann weitere Städte in Europa und den USA
folgen, auch eine Ausweitung auf Deutschland ist für 2009
geplant.
Sie sprechen sechs Sprachen fließend, haben bereits auf
der ganzen Welt gearbeitet. Die Hertz-Zentrale ist in
Eschborn. Ein bisschen klein für Sie, oder?
Die Hertz-Welt ist groß, denn wir sind ja neben Deutschland
in über 150 Ländern vertreten. Und was Eschborn betrifft:
Die kleine Stadt im Rhein-Main-Gebiet ist doch eine wichtige
Schaltzentrale bei Hertz, von hier aus lässt sich sehr viel
bewegen.
Fotos: Hertz Deutschland; © Guido Schmidt - Fotolia.com
/
Herr M’Rad, herzlichen Dank für das Gespräch.
Die Hertz-Unternehmensgeschichte in Schlaglichtern:
1923: Jacobs verkauft sein Unternehmen an John Hertz,
Präsident der Yellow Cab und Yellow Truck and Coach
Manufacturing Company. Jacobs behält die operative
und administrative Leitung des Unternehmens. Das
Mietwagengeschäft wird 1926 von General Motors (GM)
erworben, als diese Yellow Truck von John Hertz erwirbt.
1953: Die Hertz-Anteile von GM werden an die Omnibus
Corporation verkauft, die ihr Busgeschäft aufgibt und
sich nun ausschließlich auf Vermietung und Leasing
von Autos und Lastwagen konzentriert. Ein Jahr später
wird das Unternehmen in die Hertz Corporation umbenannt und erstmals an der New Yorker Börse gehandelt.
1970: Das weltweite Reservierungsbüro in Oklahoma
City wird eröffnet, ein Jahr später folgt das IT-Center.
Hertz ist seitdem 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr
weltweit buchbar.
1985: Hertz wird von United Airlines erworben. Am 30.
Dezember 1987 wird Hertz an die Park Ridge Corporation
verkauft, die von Ford und einigen Mitgliedern des
Senior Managements von Hertz gegründet worden war,
um Hertz zu erwerben.
1991: Aus der Park Ridge Corporation wird die Hertz
Corporation. 1994 kauft Ford die noch verbliebenen
Anteile und Hertz wird eine unabhängige, hundertprozentige Ford-Tochter.
2002: Im März nimmt Hertz als erste weltweit tätige
Autovermietung ihren Betrieb in China auf, unter anderem
in Peking, Shanghai und Guangzhou.
2005: Hertz wird von drei privaten Kapitalgesellschaften
übernommen.
07
BUSINESS | WIRTSCHAFT
Die
des
Chancen
Mittelstandes
in der Krise
Krise, überall Krise, wohin man schaut. Bundeskanzlerin
Angela Merkel spricht inzwischen von der wohl
„schlimmsten Wirtschaftskrise seit 1945“. Die verschiedenen Industriezweige überbieten sich dieser Tage mit
Hiobsbotschaften. Viele Autohersteller haben aufgrund
von Absatzproblemen Kurzarbeit angemeldet. Doch der
Verband der Automobilindustrie (VDA) sowie der Verband
der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) schöpfen inzwischen vorsichtig neue Hoffnung – zum Beispiel
wegen der erfolgreichen Umweltprämie. Aber auch der
Mittelstand kann optimistisch sein. Denn in jeder Krise
stecken auch Chancen.
Sämtliche deutsche Autohersteller haben schon vor Monaten
wegen der teilweise dramatisch eingebrochenen Absatzzahlen
und den schlechten Prognosen für das laufende Jahr Kurzarbeit angekündigt. Im Bereich der Nutzfahrzeuge lag die
Zahl der Exporte zum Beispiel im Februar mit annähernd
11 000 Fahrzeugen um 68 Prozent unter dem Niveau des
Vorjahresmonats. Die Nutzfahrzeugproduktion hatte im
Februar wegen der extrem schlechten Verkaufszahlen daher
laut VDA auch nur noch in etwa ein Drittel des Umfangs des
Vorjahresmonats erreicht. „Wir haben es mit dem stärksten
Nachfrageeinbruch seit Jahrzehnten im Nutzfahrzeuggeschäft
zu tun“, konstatierte denn auch VDA-Präsident Matthias
Wissmann Anfang März.
Die oft als Abwrackprämie bezeichnete Umweltprämie setze
„das um, was wir seit 2006 mit der VDIK-Initiative ‚'Pro
saubere Luft’ forcieren wollten“, erläutert VDIK-Präsident
Volker Lange und fügt hinzu: „Den Austausch alt gegen
08
Allen erfreulichen Zahlen im Februar zum Trotz, sei man
„von einer nachhaltigen Erholung der Weltmärkte noch weit
entfernt“, betont Wissmann. Die Dramatik der Lage sei
dadurch gekennzeichnet, dass alle wichtigen Automobilmärkte nahezu gleichzeitig von dieser Krise erfasst würden. In
den ersten drei Monaten des laufenden Jahres habe sich
die Krise zudem noch weiter verschärft. „Die Talsohle ist
noch nicht erreicht“, sagt Wissmann. Auch in den kommenden
Monaten sei noch nicht mit einer Erholung zu rechnen.
Gleichwohl wuchs der inländische Pkw-Auftragseingang im
Februar sprunghaft um 63 Prozent an. Dadurch wurde die
geplante Kurzarbeit bei einigen Herstellern reduziert oder
sogar zurückgenommen.
Doch eines dürfen die Autohersteller, ob nun in Deutschland
oder anderswo, nicht vergessen: Ein „Weiter-So“ kann –
und darf – es nach dem Ende der Finanz- und Wirtschaftskrise
nicht geben. Denn die aktuelle Krise ist zu großen Teilen,
siehe General Motors und Chrysler, eine Autokrise. Und
auch wenn die Hauptleidtragenden derzeit US-Konzerne
sind, so haben auch die deutschen Hersteller ihren Anteil
daran. Die Autokonzerne haben „bislang auf gut Glück
Modelle auf Halde produziert“, erklärt der Geschäftsführer
der CC UniRent, Jürgen Lobach. Das wird es in naher Zukunft
nicht mehr geben. Denn solche Überproduktionen konnten
die Konzerne nur mit äußerst günstigen Kampfpreisen für
ganze Pkw-Flotten loswerden.
Die Krise bietet somit auch Chancen, und hier vor allem für
den Mittelstand. Denn: Von der bisherigen Situation bei den
Autoherstellern haben vor allem die großen Abnehmer profitiert; darunter auch die großen Vermiet-Konzerne. Günstige
Kampfpreise für überproduzierte und auf Halde stehende
Autos wird es so zumindest in naher Zukunft nicht mehr
geben, auch nicht für Großabnehmer. Zudem ändert sich
durch die Krise das Verhalten der Kunden. Beim Kauf
Fotos: © Freigeist67 - Fotolia.com; © Norman Chan - Fotolia.com
Im Pkw-Bereich ist die Situation hingegen zweigeteilt.
Während der Export bis Ende Februar dieses Jahres
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um annähernd die Hälfte
auf knapp 430 000 Autos zurückgegangen ist, haben die
Neuzulassungen im Inland um vier Prozent auf 467 200
Fahrzeuge zugenommen. Betrachtet man nur den Februar
stieg die Zahl der Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 22 Prozent auf 277 800 Autos. Für dieses
deutliche Plus trotz der Krise sind VDA und VDIK zufolge
einerseits die Neugestaltung der Kfz-Steuer nach CO2Ausstoß und andererseits die im Januar eingeführte Umweltprämie verantwortlich. Dies sei „der richtige Schritt zum
richtigen Zeitpunkt gewesen“, heißt es beim VDIK.
neu.“ Der Bürger brauche aber nachhaltige Anreize, sagt
Lange. Daher sei die Regierung „gut beraten“, über eine
Ausweitung und über eine Aufstockung der Umweltprämie
nachzudenken. Schließlich sei diese „die bisher einzige
Maßnahme aus dem Konjunkturpaket II“, das sofort Wirkung
gezeigt habe. Auch beim VDA sieht man die Umweltprämie
als Erfolg, fordert gleichwohl aber Nachbesserungen im
Detail. Das Datum des Kaufvertrags müsse ausschlaggebend
sein, und nicht das der Zulassung.
Business-Magazin für die Autovermietung
BUSINESS | WIRTSCHAFT
und beim Mieten. Bei Volkswagen wurden seit Jahresbeginn
vor allem Kleinwagen geordert, keine Mittelklasse-Modelle
oder Limousinen. Kraftstoffsparende kleine Fahrzeuge sind
beim Kunden gefragt. Darauf wird sich auch die deutsche
Autoindustrie einstellen müssen.
Für den Mittelstand – und hier vor allem die mittelständischen
Autovermieter – heißt das: so schnell wie möglich auf die
Bedürfnisse der Kunden regieren. Mit kleineren Mietwagen,
mit neuen attraktiven Angeboten und mit noch mehr hervorragendem Service, den kein Konzern und keine Kette bieten
kann. „Der lokale Mittelstand kann das am besten“, betont
denn auch Jürgen Lobach, „weil er deutlich flexibler ist als
ein großer multinationaler Konzern“. [Juh]
/
Die Chronologie der Krise
Ende 2006: Der Boom am US-Immobilienmarkt ist
vorüber, die überzogen hohen Hauspreise brechen ein.
Das Geschäft mit riskanten US-Hypothekenkrediten gerät
in Schieflage.
Juni 2007: Die Alarmglocken an der Wall Street schrillen:
Zwei Hedge-Fonds der New Yorker Investmentbank Bear
Stearns straucheln, weil sie in großem Stil in mit Immobilien
besicherten Papieren engagiert sind.
August 2007: Deutsche Banken geraten wegen Fehlspekulationen am US-Immobilienmarkt in die Krise, etwa die
Mittelstandsbank IKB, die Sachsen LB, die WestLB und
die BayernLB.
Februar 2008: Der US-Kongress verabschiedet ein
Konjunkturprogramm in Höhe von rund 150 Milliarden
Dollar.
März 2008: Das Investmentbank Bear Stearns wird auf
Druck der US-Notenbank kurz vor dem Zusammenbruch
verkauft.
September 2008: Die US-Investmentbank Lehman Brothers meldet Insolvenz an. Für die deutsche Hypo Real
Estate wird ein 35 Milliarden Euro schweres Rettungspaket
geschnürt.
Oktober 2008: Das Rettungspaket für die Hypo Real
Estate wird auf 50 Milliarden Euro aufgestockt. Die
Bundesregierung stellt ein Banken-Rettungspaket von
500 Milliarden Euro vor. Die Autobauer sind als erste
Branche von den Auswirkungen der Finanzkrise betroffen.
November 2008: Die zweitgrößte deutsche Bank, die
Commerzbank, schlüpft wie auch die drei Landesbanken
HSH Nordbank, WestLB und BayernLB unter den Rettungsschirm. Die Bundesregierung beschließt ein rund
12 Milliarden Euro schweres Konjunkturpaket.
Dezember 2008: Noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung wurden in einem November so wenige Autos
verkauft wie in 2008.
Januar 2009: Die Commerzbank wird teilverstaatlicht.
Der Bund erhält 25 Prozent plus eine Aktie an dem Institut,
das die Dresdner Bank bis zum Monatsende übernehmen
will.
Zehntausende Beschäftigte der deutschen Autoindustrie
gehen in Kurzarbeit.
Februar 2009: Die Absatzkrise erreicht Toyota: Zum
ersten Mal in seiner Firmengeschichte rechnet der Konzern
für das Gesamtjahr mit einem Verlust. Autozulieferer
Schaeffler bittet den Staat um Hilfe, derweil wird um die
Zukunft von Opel spekuliert. Der Niedergang von General
Motors fordert ein erstes Opfer: Die schwedische Tochter
Saab meldet Insolvenz an.
März 2009: Ein Krisentreffen in Sachen Opel im Bundeswirtschaftsministerium endet ohne Ergebnis. Der von
der Konzernspitze vorgelegt Opel-Rettungsplan stößt
auf Kritik. General Motors kündigt an, bei Opel 3500
Stellen zu streichen. Die deutschen Lkw-Hersteller melden
ein Minus bei den Aufträgen von bis zu 95 Prozent.
[Juh]
09
Lars-Henner Santelmann,
Mitglied des Vorstandes der
VW Financial Services AG
BUSINESS | WIRTSCHAFT
Leasing
lohnt sich –
auch in der Krise
Leasing ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Noch
immer leisten sich viele Mittelständler einen eigen- oder
kreditfinanzierten Fuhrpark und binden dadurch einen
Teil ihrer Liquidität. Das muss nicht sein, denn prinzipiell
kann sich Leasing für jeden lohnen, ganz egal ob Privatoder Geschäftskunde – man muss nur wissen wie. LarsHenner Santelmann, Vorstand bei der größten deutschen
Leasinggesellschaft, der Volkswagen Financial Services
AG (VW FS AG), gibt einen Einblick in die Welt des Leasings, klärt über die verschiedenen Leasingmodelle auf
und sagt, wie sich der Leasing-Markt in Zeiten der Finanzund Wirtschaftskrise verändert.
„Grundsätzlich“, betont Lars-Henner Santelmann, „lohnt
sich Leasing als Finanzierungsform sowohl für Geschäftskunden, als auch für Privatpersonen“. Wegen der seit Jahren
steigenden Lebenshaltungskosten seien auch immer mehr
Privatpersonen sehr stark an Alternativen zum Fahrzeugkauf
interessiert. Denn einerseits werde durch das Leasing eines
Fahrzeugs weniger Kapital gebunden, und andererseits (das
ist für Privatkunden eigentlich noch viel wichtiger) gehe der
Leasingnehmer kein Vermarktungsrisiko ein. Er bleibt nach
einigen Jahren nicht auf dem Gebrauchtwagen sitzen, er
kann ihn – je nach Vertrag – einfach wieder zurückgeben.
Während die Automobilindustrie voll in den Strudel der
Finanz- und Wirtschaftskrise geraten ist, könnten sich die
Leasinggeber nicht beklagen – zumindest die VW FS AG
nicht, erläutert Santelmann. Wegen der wirtschaftlichen
Entwicklung fragten immer mehr Unternehmen nach den
Leasingslösungen von Volkswagen. Durch „sehr wertbeständige Produkte“ und vor allem durch „wettbewerbsüberlegene
Dienstleistung“ habe man im vergangenen Jahr insgesamt
„ein sehr positives Ergebnis“ beim Auto-Leasing verzeichnet.
10
Bereits am Ende des dritten Quartals habe die VW FS AG
im vergangenen Jahr über 100 000 Verträge im ManagementBereich mehr verzeichnet als noch 2007, erläutert Santelmann.
Der Vertragsbestand im Großkundenbereich habe im Oktober
2008 bei gut 500 000 Verträgen im Management gelegen.
Insgesamt verteilen sich die Verträge wie folgt: Knapp 51
Prozent aller Verträge seien gewerblichen Einzelkunden
zuzuordnen, erzählt Santelmann. Die Großkunden machten
rund 39 Prozent aus, die Privatkunden den „eher geringen“
Rest. Hersteller-Leasing befinde sich gegenüber unabhängigem Leasing derzeit „im Aufwind“, betont Santelmann.
Vollkosten-Leasing ist nach Einschätzung Santelmanns vor
allem für Unternehmen geeignet. Bedarfsgerechte Mobilitätskonzepte wie „Full-Service-Leasing“ seien immer weiter
auf dem Vormarsch und lohnten sich für Unternehmen sowohl
mit kleinen, als auch mit mittleren oder großen Fahrzeugflotten. Es zeige sich oft, dass „Full-Service-Leasing“ im Vergleich
zu einem eigenen, vollständig selbst verwalteten Fuhrpark
deutliche Kostenvorteile biete und somit oft rentabler als ein
Kauf-Fuhrpark sei. „Die steuerrechtlichen Vorteile des Leasings spielen eine entscheidende Rolle dabei“, sagt Santelmann. Aber bei weitem nicht die einzige, ergänzt er.
Den Kunden biete Vollkosten-Leasing zudem eine „monatliche
Budgetsicherheit, geringere Transaktionskosten sowie hohe
Planungssicherheit“, erklärt der Vorstand der VW FS AG.
Bei einem „Full-Service-Leasing“ stehe indes „nicht mehr
nur die reine Fahrzeugbeschaffung“ im Fokus. Durch die
Verlagerung zeit- und arbeitsaufwendiger Tätigkeiten auf
Leasing-Anbieter, können sich Leasing-Nehmer wieder ganz
„auf ihr Kerngeschäft konzentrieren“ und müssten sich nicht
mehr mit ihrer Fuhrpark-Verwaltung herumschlagen, erläutert
Santelmann. Ob sich Vollkosten-Leasing lohnt, müsse jedoch
jeweils im Einzelfall bewertet werden, betont er.
Beim Restwert-Leasing empfiehlt Santelmann eine so genannte Gebrauchtwagenabrechnung, wenn die Einsatzbedingungen und die Fahrleistung einzelner Fahrzeuge schlecht
abschätzbar seien. Erreicht der tatsächliche Restwert nicht
den im Vertrag kalkulierten Restwert, garantiert der LeasingNehmer dem Leasing-Geber den Ausgleich des Differenz-
Foto: Volkswagen Financial Services AG; © bilderbox - Fotolia.com
Bei einem Leasing stehe „zu keinem Zeitpunkt der Erwerb“
von Fahrzeugen im Vordergrund, erklärt Santelmann. Vielmehr
handle es sich „um eine Gebrauchsüberlassung gegen
Entgelt“, vergleichbar mit einer langfristig angelegten Miete.
Das sei bei klassischer Kreditfinanzierung anders, wo es
meist eine hohe Ablöserate am Ende der Laufzeit gebe.
„Unsere Kunden haben die Möglichkeit, regelmäßig ein neues
Fahrzeug ihrer Wahl zu Fixkosten zu fahren“, ohne die
Verhältnisse am Gebrauchtwagenmarkt im Blick haben zu
müssen.“ Für Geschäftskunden hat Leasing weitere Vorteile:
Die Raten sind steuerlich voll abzugsfähige Betriebsausgaben.
Während das Privatkundengeschäft in etwa gleich geblieben
sei, habe das Großkundengeschäft „extrem dynamisch“
zugelegt.
Business-Magazin für die Autovermietung
BUSINESS | WIRTSCHAFT
Kleines Leasing-Lexikon
/
Who is who: Lars-Henner Santelmann
Lars-Henner Santelmann ist seit September 2008 Mitglied
des Vorstandes der Volkswagen Financial Services AG
(VW FS AG) und dort zuständig für den Vertrieb sowie
die Regionen Europa Mitte, Nord, Süd und Ost. Santelmann, geboren 1963 in Peine (Niedersachsen), kam
nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in
Hannover zu Volkswagen. Über diverse Stationen im
VW-Konzern wurde er im November 2005 als Generalbevollmächtigter der VW FS AG sowie der Volkswagen
Bank GmbH berufen. Von Oktober 2006 an war Santelmann bis zum Eintritt in den Vorstand auch Sprecher
der Geschäftsführung bei Volkswagen Leasing GmbH.
betrages. Andersherum bekommt der Leasing-Nehmer von
der Leasing-Gesellschaft 75 Prozent des Mehrerlöses, bei
Abschluss eines Folgevertrages werden sogar 100 Prozent
des Mehrerlöses vergütet, erläutert Santelmann. Grundsätzlich
würden Restwerte bei der VW FS AG heute sehr exakt
kalkuliert.
Der Restwert eines gebrauchten Leasing-Fahrzeugs ist
jedoch auch extrem abhängig von der technischen Weiterentwicklung. Fahrzeuge beispielsweise mit alten Abgasfiltern
lassen sich nach Ende der Leasing-Dauer schlechter vermarkten, wenn kurz zuvor eine neue Filtertechnik eingeführt
oder zum Standard erhoben wurde. Auch der LifestyleAspekt spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Einen VW
New Beetle oder einen BMW Mini Cooper kann man auch
nach Jahren noch gut verkaufen, bei anderen Modellen sieht
es da weniger gut aus. Natürlich spielt auch die Marke für
den Werterhalt eine große Rolle. VW ist hier stets vorne mit
dabei.
Eine generell für alle geeignete Leasing-Variante gibt es nicht
– auch keine Standardlösung für kleine, mittlere und große
Unternehmen. Die Konditionen, die Leasing-Form und übrigen
Modalitäten eines Leasingvertrages sollten jedoch immer
individuell besprochen werden, um das preisliche und
inhaltliche Optimum für den jeweiligen Leasing-Nehmer zu
erreichen.
Im Prinzip bedeutet Leasing (engl.: to lease = mieten, pachten)
nichts anderes als Mieten. Im Automobilbereich versteht
man unter Leasing das Überlassen eines Fahrzeugs zum
Gebrauch gegen ein monatliches Entgelt. In dieser Miete
können verschiedene Komponenten enthalten sein, wie zum
Beispiel die monatliche Versicherungsrate, die regelmäßigen
Inspektionen oder auch der Kraftstoffverbrauch. Es gibt
verschiedene Formen des Kfz-Leasings. Beispielsweise das
Kilometer-Leasing. Bei dieser Form wird im Leasing-Vertrag
eine Gesamtlaufleistung für das Fahrzeug festgelegt. Liegt
der Kunde beim Ende der Vertragsdauer darüber, muss er
eine Ausgleichzahlung leisten, liegt er darunter, bekommt
er Geld zurück. Zudem gibt es die Form des RestwertLeasings. Das Leasing-Entgelt besteht hier in der Regel aus
drei Komponenten: einer Anzahlung bei Vertragsbeginn,
monatlichen Raten sowie dem kalkulierten Restwert des
Fahrzeugs bei Vertragsende. Liegt der tatsächliche – bei
Vertragsende festgestellte – Restwert des Fahrzeugs unter
dem kalkulierten Weg, muss der Leasing-Nehmer die Differenz
bezahlen. Liegt der tatsächliche Wert darüber, bekommt er
vom Leasing-Geber in der Regel 75 Prozent des Mehrwerts
ausbezahlt. Beim Restwert-Leasing gibt es des weiteren die
Möglichkeit eines Andienungsrechts. Dabei kann der Kunde
vom Leasing-Geber am Ende der Vertragslaufzeit dazu
verpflichtet werden, das Auto zum kalkulierten Restwert zu
kaufen, falls der tatsächliche Wert unter diesem liegt. Der
Leasing-Nehmer hat jedoch seinerseits keinen Anspruch
darauf, die Kaufoption zu nutzen. Für Unternehmen gibt es
auch das Flotten-Leasing. Das bedeutet, die Fahrzeuge
werden im Paket geleast, ohne für jedes einen eigenen
Vertrag abzuschließen.
Die Volkswagen Financial Services AG
Die Volkswagen Financial Services AG (VW FS AG) mit Sitz
in Braunschweig ist die größte Leasinggesellschaft Deutschlands und zugleich eine der größten weltweit. Die VW FS
AG ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der
Volkswagen AG (VW). Unternehmensziel ist die weltweite
Koordination der Finanzdienstleistungsaktivitäten von VW.
Die VW FS AG ist 1994 gegründet worden und ging aus
verschiedenen Vorgängerunternehmen hervor, etwa auf die
bereits 1949 gegründete Volkswagen Finanzierungsgesellschaft mbH. Bereits diese Firma hatte das Ziel, durch die
Finanzierung von Fahrzeugkäufen den Absatz bei VW zu
fördern. [Juh]
11
BUSINESS | IM FOKUS
Vermissten
Fahrzeugen
zielsicher
auf der Spur
Matthias Willenbrink ist die Ruhe in Person. Dabei kommt
es in seinem Metier durchaus auch auf Zeit an. „Blinder
Aktionismus hilft meist nur den anderen“, sagt er trocken:
„Trotzdem ist Schnelligkeit sehr wichtig.“ Als Geschäftsführer der Axom International Group kümmert sich Willenbrink zusammen mit seinem Team um Mietautos, die
vom „rechten Weg“ abgekommen sind. Und das bedeutet:
Sie suchen nach Fahrzeugen, die nicht wie vereinbart
zurückgebracht wurden – oder nach Mietern, die sich
dubios verhalten oder falsche Angaben gemacht haben.
Die „Autodiebstahlbranche“ hat sich in den vergangenen 30
Jahren stark verändert. War es zu Beginn oder Mitte der
1980er Jahre für Profis kein Problem, selbst Limousinen von
Mercedes oder BMW mit einfachsten Hilfsmitteln zu öffnen,
ist das heutzutage beinahe unmöglich. Die Wegfahrsperren
der inzwischen fünften oder sechsten Generation gelten als
derart sicher, dass die Kriminellen sich in der Regel gar nicht
mehr daran versuchen. „Mir ist in Europa kein Fall bekannt,
indem ein Fahrzeug mit der neuesten Generation einer Wegfahrsperre nachweisbar tatsächlich gestohlen wurde“, sagt
Willenbrink.
Doch die Organisierte Kriminalität (OK) ist erschreckend
erfinderisch. Wenn man die Autos nicht mehr einfach knacken
kann, lässt man sich einfach den Originalschlüssel samt
Papieren aushändigen – indem man das Fahrzeug bei einem
Autovermieter anmietet. „Das sind zumeist aus dem Ausland
heraus operierende Tätergruppen, die an einem einzigen
Wochenende ganze Flotten abräumen“, erklärt Willenbrink.
Meist werden die kriminell motivierten Anmietungen über
ganz Deutschland oder darüber hinaus gestreut, damit die
Häufung nicht direkt auffällt.
12
Doch so weit sollte man es besser gar nicht erst kommen
lassen, mahnt Willenbrink: „Es ist gut, Autos mit GPS-Sendern
auszustatten.“ Aber natürlich dürfe man sich nicht nur auf
diese Technik verlassen, erklärt er. Es gelte vielmehr, „beim
bloßen Diebstahlsverdacht blitzschnell zu handeln“, um die
Möglichkeiten der GPS-Ortung auch für die Wiederbeschaffung nutzen zu können. Wer zu lange zögere, „kann seinem
Auto dann auf einer Landkarte am Computer zusehen, wie
es in Bagdad herumfährt“. Schnelligkeit heißt die Devise –
bei jedem Verdacht.
„Das heißt: Nicht selbst rumfrickeln, sondern Profis
engagieren“, sagt Fachmann Willenbrink, der früher selbst
jahrelang bei der Polizei im Bereich organisierte Autokriminalität
sowie für Versicherungskonzerne gearbeitet hat. „Wir haben
die Kontakte zu Behörden – auch oder gerade im Ausland
– und wir wissen, wie die Täter ticken“; sagt der Axom-Chef.
Damit sei man im Vorteil gegenüber Rental Agents und
Inhabern mittelständischer Autovermietungen, deren Profession es eher sei, Autos zu vermieten, als diese zu verfolgen.
„Man muss wissen, wie man eine Fahndungskette aufstellt“,
erläutert Auto-Fahndungsexperte Willenbrink.
Konkret sieht eine Fahndung beispielsweise so aus: „Wenn
einem Vermieter der Mieter eines Sprinters komisch vorkommt,
so gibt er die Daten an Axom weiter“, berichtet Willenbrink.
In Windeseile wird der Mieter durchleuchtet: Stimmt die
angegebene Adresse? Woher stammt er wirklich? Hat er
noch Familie hier? „In diesem Fall klang der Name der Kunden
zwar deutsch – er kam aber aus Rumänien“, sagt der Diebstahlsexperte. Nach wenigen Telefonaten wussten die AxomFahnder: Der Mann lebt in Scheidung, hat alle Zelte in
Deutschland abgebrochen.
„Das bedeutet für uns: Alarmstufe Rot“, sagt Willenbrink, der
für die meisten Autovermieter in Deutschland schon Fahrzeuge
zurückgeholt hat. In diesem Fall lagen zwischen Anmietung
und Verdacht mehrere Tage, das Fahrzeug war längst in
Rumänien. Ist die Anmietung erst ein paar Stunden her,
informiert Axom die Zollbehörden, die Bundes- sowie die
Autobahnpolizei. „So weiß jede Dienststelle entlang der
‚‘Fluchtwege’ ins Ausland von dem Diebstahl“, erklärt Willen-
Foto: Privat
Die „Mechanics“ – also diejenigen, die ein Auto anmieten
und dann kurz später als gestohlen melden – haben oft nur
wenig bis gar kein Wissen über die Hintermänner der Aktion.
Sie sind das letzte Glied in einer langen Kette und übergeben
die Wagen oft nur ein paar Stunden nach der Anmietung
irgendwo an einen Dritten. Die Hintermänner bekommen sie
in der Regel nie zu Gesicht, auch Namen kennen sie nicht.
Meist haben sie nur eine Handynummer, bei der sie sich nach
der Anmietung melden sollen, um einen Treffpunkt zur Übergabe zu vereinbaren.
Nicht selten werden die Autos von den Mietern im Ausland
als gestohlen gemeldet – um den Informationsfluss und ein
Wiederfinden des Autos zusätzlich zu behindern. Die Geschichten, die den Polizeibeamten und Vermietern mit oder
nach der Meldung des Diebstahls aufgetischt werden, sind
haarsträubend, abenteuerlich und meist verblüffend ähnlich.
„Oft tauchen da ein paar große dunkle Gestalten in großen
dunklen Autos auf, die einem beim Austreten an einer dunklen
Raststätte dazu gezwungen haben, den Schlüssel
herzugeben“, berichtet Willenbrink.
Business-Magazin für die Autovermietung
BUSINESS | IM FOKUS
brink: „Kurzum: Wir beschleunigen die Kommunikation zwischen den Behörden.“
Doch auch wenn der Sprinter bereits im Ausland ist, ist noch
längst nicht Hopfen und Malz verloren. „Wir haben dann
unser Büro in Bukarest informiert“, sagt Willenbrink. Schon
nach wenigen Tagen hatte der Agent in Rumänien Kontakt
zum Ortsvorsteher des Geburtsortes des mutmaßlichen
Autodiebes. „Der hat auch ganz freimütig erzählt, dass der
Gesuchte im Dorf gesehen wurde – mit Transporter“, sagt
Willenbrink. Ein paar Tage Observationsarbeit später tauchte
der Dieb wieder auf, der Agent informierte die Polizei und die
Falle schnappte zu.
Doch nach der Bürofahndung vom Schreibtisch aus und der
Arbeit der Vor-Ort-Ermittler von Axom folgt der langwierigste
Teil: der bürokratische Kampf. „Es gibt einige Länder, die
ganz offenkundig nicht daran interessiert sind, Autos wieder
auszuhändigen“; berichtet Willenbrink aus seiner jahrelangen
Erfahrung. Die dortigen Behörden machten unsinnige, augenscheinlich unerfüllbare Auflagen, um das Diebesgut seinen
Eigentümern nicht zurückgeben zu müssen, sagt Willenbrink.
Ihr Ziel: Unter der Hand verkaufen und in die eigene Tasche
wirtschaften.
Aber selbst in solchen Fällen kann Axom helfen. „Wir arbeiten
ausschließlich mit Agenten, die Muttersprachler sind und die
jeweiligen Rechtssysteme kennen“, sagt Willenbrink. „Alles
andere ist brandgefährlich – da landet man als deutscher
Ermittler schneller im Gefängnis, als einem lieb sein kann.
Hätten es die Axom-Fahnder vor Ort mit augenscheinlich
korrupten Beamten zu tun, „gibt’s auch mal eine Handvoll
Bakschisch, damit man ihnen vorbeikommt“. Selbst das
rechne sich für den rechtmäßigen Eigentümer, ist Fahnder
Willenbrink überzeugt. [Juh]
/
Fakten, Fakten, Fakten:
So viele Autos werden in Deutschland geklaut
2007 ist die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland
weiter zurückgegangen. Nach Angaben der Deutschen
Versicherer (GDV) wurden insgesamt knapp 16.500 Autos
gestohlen – das ist ein neues Rekordtief. Zum Vergleich:
Nur zehn Jahre vorher waren es noch mehr als dreimal
so viele, vor 15 Jahren noch mehr als sechsmal so viele.
Das deutlich höchste Diebstahlrisiko hatten, wie schon
in den vergangenen Jahren, Autos, die mindestens zehn
Jahre alt sind. Denn deren Sicherungstechnik kann
gegenüber neueren Autos leichter überwunden werden.
Sollten dann doch neuere Wagen entwendet werden,
dann meist welche aus dem Hochpreissegment.
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13
BUSINESS | HERSTELLER
Mercedes E-Klasse
Elegant, erfolgreich und über
jeden Zweifel erhaben
In Zeiten der kleinen Sparmobile erweckt ein Dickschiff wie
die E-Klasse Aufsehen – und das ist auch gut so. Denn das
Aushängeschild der Schwaben wird mit jeder Generation
besser, vor allem in punkto Sicherheit und da hat ja so manch
kleiner Cityfloh durchaus noch Nachholbedarf. Die sieben
Airbags und ESP sind in der E-Klasse fast nicht der Rede wert.
Wer über die 4,87 Meter lange Limousine der oberen Mittelklasse spricht, lobt den aktiven Fußgängerschutz – die Motorhaube „denkt“ mit – und die zahlreichen Assistenten im
Fahrzeug: Eine Infrarotkamera hilft im Dunkeln, Vibrationen im
Lenkrad warnen beim Nichteinhalten der Spur und der tote
Winkel wird überwacht. Müde? Dann erkennt der AttentionAssist dies sofort und eine Warnlampe schaltet sich ein. Die
Pre-Safe-Bremse ist richtig „selbständig“ und leitet sogar eine
Vollbremsung ein, wenn der Fahrer nicht selbst aktiv wird.
Schnell und sicher
unterwegs, die neue
Mercedes E-Klasse
14
Wer in die Welt der Kompakten einsteigen will, muss für den
Klassenprimus aus Wolfsburg mindestens 16 500 Euro
hinblättern. Kunde König bekommt für das Geld den schmucken Golf – allerdings nur in der mageren Basisausstattung.
Gut, dass die Konkurrenz nicht schläft und so kommen
preiswerte Alternativen aus Asien: Der koreanische Autobauer
Hyundai hat den i30 auf die Räder gestellt. Das Kompaktfahrzeug nutzt die gleiche Plattform wie Konzernbruder Kia
Cee’d. Die Limousine ist 4,25 Meter lang, 340 bis 1250 Liter
fasst der Kofferraum. Die Kombiversion – erkennbar an dem
Kürzel „cw“ – erstreckt sich über eine Länge von 4,48 Meter
und nimmt 415 bis 1395 Liter Gepäck an Bord. Da eine
Dachreling zum Serienumfang des Kombis gehört, kann
zusätzlich in die Höhe gestapelt werden.
Sechs Motoren – drei Benziner (109 bis 143 PS) und drei
Diesel (90 bis 140 PS) – sind für den i30 zu haben. Für den
Kombi entfällt jedoch der Basisbenziner, was äußerst bedauerlich ist, denn der 109 PS starke 1.4 überzeugt. Nur 6,1
Liter verbraucht der Einstiegsmotor im Schnitt, 15 140 Euro
kostet das Aggregat. Für einen Tausender mehr gibt es den
kleinen Diesel. Mit einem Verbrauch von nur 4,5 Liter zählt
er ganz klar zum Favoritenkreis unter den Kombiinteressenten.
Gar nicht so leicht fällt allerdings die Wahl der Ausstattung,
denn hier offerieren die Koreaner gleich vier verschiedene
Niveaus – von Classic bis Premium. Schon die Basisversion
wartet mit einer kompletten Sicherheitsausstattung auf:
Neben den Frontairbags für Fahrer und Beifahrer sind Seitenund Vorhangairbags Serie. Auch die elektronische Stabilitätshilfe ESP leistet von Beginn an ihren Dienst. Fünf Sterne
im Crashtest sind für das hohe Maß an Sicherheit der Beweis.
[scw]
Fotos: Hersteller
Aber nicht nur in Sachen Sicherheit hat die jüngste E-KlasseGeneration wieder aufgesattelt, auch beim Thema Verbrauch
haben sich die bekanntlich sparsamen Schwaben einiges
einfallen lassen: Die Bemühungen in diesem Bereich gehen
von Energiesparreifen über eine Schaltanzeige im Display
bis hin zur Verwendung modernster Triebwerke. Nur 5,3
Liter Diesel im Schnitt verbrauchen der 170 PS starke E220
CDI und der E250 CDI mit 204 PS. Beide Modelle sind mit
41 590 und 44 506 Euro auch die vorerst günstigsten Fahrzeuge im E-Klasse-Fuhrpark. Wenngleich das Benzinerpendant zum E250 CDI den gleichen Preis hat (44 506 Euro).
Teuerster Vertreter ist momentan der 388 PS starke E500
4Matic. Er steht mit 70 269 Euro in der Liste. Diverse Extras
oder die Wahl der
Ausstattungslinien
Elegance und
Avantgarde können diesen Preis
aber auch noch
einmal deutlich in
die Höhe treiben.
Übrigens: Das TModell steht auf
der IAA.
Hyundai i30
Keineswegs billig,
aber preiswert – der Korea-Golf
Neu
Alfa Romeo
April 09
Mai 09
Juni 09
Juli 09
August 09
September 09
•Brera 1.8 TB & 2.0 JTDM • MiTo Multiair (135PS)
•Spider 1.8 TB & 2.0 JTDM
Start & Stopp
• 8C Spider
• MiTo
1.4 Start & Stopp
• 149
• A5 Cabrio
• R8 V10
• TT RS
• A5 Sportback
• Q7 (Facelift)
• A8
Alpina
Aston Martin
Audi
• A4 allroad
• A4 TDI "e"
Bentley
BMW
• Z4
• PAS Vancoupé
Brilliance
Cadillac
• BS4 Wagon
• Cadillac CTS
Sport Wagon
• Escalade (Hybrid)
Chevrolet
• Cadillac
CTS Coupé
• Cruze
Chrysler
• Jeep Commander
(Facelift)
Citroén
• C3 Charleston
• C5 + C5Tourer
THP-Benziner
• Grand Voyager
25th Anniversary
• C3
Dacia
• Sandero Stepway
Dodge
Ferrari
Fiat
Ford
• 500 Cabrio
• Ducato CNG
• Ranger (Facelift)
• Tourneo Connect
• Fiorino CNG
• Sedici (Facelift)
• Sedici Diesel
• Doblò und Doblò Cargo
• Ka Econetic
• Focus RS
General Motors
Honda
• Accord
180 PS Diesel
• Insight
Hummer
Hyundai
• i20 (3-Türer)
• iX55
• i20 iBlue
• XF 3.0 D
Jaguar
Jeep
Kia
• Sorento
Lada
Lamborghini
Lancia
• Ypsilon
Land Rover
• Freelander
Start & Stopp
Lexus
• RX 350
• Range Rover Sport
• Range Rover
• RX 450h
• IS 250C
• 2+2 Coupé
(Vorstellung)
Lotus
• Evora
Maserati
Mazda
Mercedes-Benz
• Spyder
• Mazda3
• RX-8
• MX-5 (Facelift)
• GLK
• E-Klasse Coupé
220 CDI + 250 CDI
• S 400
• S-Klasse (Facelift)
• C-Klasse 200+220CDI Hybrid
• SLR Speedster
• Mazda CX-7
Facelift + 2.2 Diesel
• GL (Facelift)
• GL+ML+R (Bluetec)
MG
Mini
• Outlander
Start & Stopp
• Lancer + Lancer
Sportback Ralliart
Mitsubishi
Morgan
Nissan
• GT-R
• 370Z Coupé
• Pixo
Opel
Peugeot
• 308 CC
Porsche
Renault
• Kangoo be bop
• 911 GT3
(Facelift)
• Mégane Sport
• Mégane Grandtour
• Insignia ecoFlex
• Astra 5-Türer
• 3008
(Crossover)
• 207 + 207 SW
(Facelift)
• 308 RC-Z
• Scénic und
Grand Scénic
• Clio
(Facelift)
• Panamera
Rolls-Royce
Rover
Saab
• 9-3X
Seat
Skoda
• Octavia
GreenLine
• Altea
(Facelift)
• Leon
(Facelift)
• 9-5 Combi
• 9-5
• Exeo Kombi
• Yeti
Smart
Ssangyong
• Outback
• Legacy
Subaru
Suzuki
• Alto
Toyota
• Urban Cruiser
• RAV4 (Facelift)
• Verso
Volvo
• S80 (Facelift)
VW
• Polo
• Golf GTI
• Prius
15
• XC60 2WD
• Caddy Maxi
EcoFuel
• Golf
BlueMotion
• T5
(Facelift)
• GolfVariant
(Facelift)
BUSINESS | BRANCHENTICKER
Branchenticker
Europcar: Führungswechsel in der Spitze – Guyot
geht, Keppler kommt
Roland Keppler trat zum ersten März als neuer Vorsitzender
der Geschäftsführung beim Autovermieter Europcar die
Nachfolge von Philippe Guyot an. Guyot, der diese Position
mehr als zwölf Jahre inne hatte, verließ das Unternehmen
auf eigenen Wunsch. Der 44-jährige Keppler sieht der neuen
Herausforderung gelassen entgegen, denn als ehemaliger
Chef der Hapag-Lloyd Flug GmbH kennt er sich in punkto
Mobilität aus. Parallel zu seinen ersten Amtshandlungen,
wurde auch die neue Markenidentität mit überarbeiteten
Logo und CI-Vorgaben eingeführt. Ü'dcber das einheitliche
Erscheinungsbild für alle Ländergesellschaften hatte sich
die Europcar-Gruppe Ende 2008 verständigt. In Kooperation
mit der international tätigen Agentur Ogilvy & Mather wurde
das Design moderner und offener gestaltet. Dadurch soll
der Wiedererkennungswert der einzelnen
Ländergesellschaften und der Marke Europcar erhöht sowie
die Abgrenzung zu den Wettbewerbern sichtbar und deutlich
gemacht werden. Der Markenname bleibt in seiner üblichen
Darstellungsweise bestehen, jedoch entfällt ab sofort der
Zusatz „You rent a lot more than a car“ [scw]
Umweltprämie: Regierung wirft den Rettungsanker,
das Volk greift zu
Es ist die einzige Maßnahme der Bundesregierung gegen
die Wirtschaftskrise, die unmittelbar durchschlagenden Erfolg
hatte: die Abwrackprämie. Am 14. Januar wurde die Prämie
im Rahmen des Konjunkturpakets II beschlossen, um der
schlechten wirtschaftlichen Lage in der Autobranche
entgegenzuwirken. Ursprünglich sollte jeder Käufer eines
Neuwagens unter gewissen Voraussetzungen aus einem
Fondsvermögen von 1,5 Milliarden Euro auf Antrag einen
einmaligen Zuschuss von 2500 Euro bekommen, wenn er
im Gegenzug seinen alten Wagen verschrottet und den
Neuwagen bis Ende 2009 zulässt. Autokonzerne und
Hersteller wurden geradewegs von Kunden überrannt, die
– wegen der Begrenzung auf 1,5 Milliarden – rund 600 000
möglichen Prämien waren nach nur drei Monaten weg. Das
lag vermutlich auch daran, dass die Form der Antragstellung
geändert wurde: Statt umständlich Papierformulare ausfüllen
16
zu müssen, muss die Prämie nun online beantragt werden.
Wegen des daraufhin nochmals gestiegenen Ansturms
garantierte die Bundesregierung flugs jedem eine Prämie,
der bis zum Jahresende einen Kaufvertrag für einen
Neuwagen abschließt und sein Altfahrzeug dafür verschrottet.
Inzwischen rechnet die Politik damit, dass das ursprüngliche
Volumen von 1,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden
muss. Am Abend des 1. April meldete das zuständige
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) im
hessischen Eschborn, dass die Zahl der Antragsteller bereits
auf die Eine-Million-Marke zusteuert. [juh/scw]
79. Genfer Autosalon: Grün und sportlich
Am Lac Léman herrschte im März wieder Ausnahmezustand,
denn der Autosalon lockte mit 85 Europa- und Weltpremieren
– von der Branchenkrise keine Spur. In sieben Ausstellungshallen zeigten die Hersteller vom rassigen Sportwagen bis
zum attraktiven Spritsparer viele interessante Neuheiten.
Highlights waren der neue Polo, der im Mai in den Handel
kommt, das A5/S5 Cabrio, der BMW 5er GT, die neue EKlasse und der Opel Ampera, der 2011 auf den Markt rollt.
[scw]
Business-Magazin für die Autovermietung
BUSINESS | NEWS
Die jährliche AMI in Leipzig vor Die elektronische Stabilitätshilfe
dem Aus?
ESP wird 25 Jahre alt
Die Autoindustrie steckt in der Krise. Das wird besonders
auf den Messen deutlich. Hersteller wie BMW, Mitsubishi,
Volvo, Saab oder Chrysler – um nur einige zu nennen –
blieben in diesem Jahr der AMI fern. Aus diesem Grund
könnte die Leipziger Automobilmesse künftig nur noch alle
zwei Jahre stattfinden. Ob diese Maßnahme etwas bringt,
bleibt jedoch fraglich. Denn wie bekannt wurde, hat Mitsubishi
auch schon die Teilnahme an der diesjährigen IAA abgesagt,
ebenso wie Nissan und Daihatsu. Auch der angeschlagene
Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental wird in
Frankfurt nicht ausstellen.
Erste Autos nach neuem NCAPBewertungsschema gecrasht
Euro NCAP crasht seit kurzem alle Fahrzeuge nach einem
neuen Schema: Es gibt ab sofort eine Gesamtnote sowie
eine Bewertung in der Kategorie
„Sicherheitsassistenzsysteme“. Fünf Sterne holten sich der
Toyota Avensis und der Kleinstwagen iQ, der Mazda 6 und
der Mitsubishi Lancer. Mit nur vier Sternen wurden der
Subaru Impreza und der Mini-Van C3 Picasso bewertet.
Tata Nano
kommt nun
doch nach
Europa
Foto: Hersteller
2012 kommt der Tata Nano auf den europäischen Markt.
Der indische Autobauer Tata stellte auf dem Genfer Autosalon
die Europaversion des Nano vor. Bislang entsprach der
Kleinstwagen keineswegs den europäischen Sicherheitsbestimmungen, weshalb die Inder jetzt ihren Bestseller mit
dem elektronischen Stabilitätsprogramm ESP und mehreren
Airbags ausrüsten. In der Nano-Europavariante sorgt ein 70
PS starker Einliter-Benziner, der an eine Fünfstufen-Automatik
gekoppelt ist, munter für Vortrieb. Der Preis für den kleinen
Stadtflitzer wird voraussichtlich 5000 Euro betragen.
Seit mehr als 25 Jahren sorgt ESP für mehr Sicherheit an
Bord vieler Fahrzeuge. Der Schleuderschutz hielt im März
1994 Einzug in das Mercedes S 600 Coupé'e9 und debütierte
damals noch unter dem Namen Fahrdynamikregelung,
abgekürzt FDR. Den Durchbruch schaffte ESP im Jahr 1998,
nachdem die A-Klasse beim Elchtest mächtig ins Wanken
geriet. Die EU-Kommission will, dass ESP für alle Neuwagen
Pflicht wird. In den USA wird solch eine Regelung schon ab
2012 konsequent umgesetzt werden.
Immer weniger Verkehrstote
Der Schleuderschutz ESP und andere Fahrassistenzsysteme
tragen kontinuierlich zur Verringerung der Zahl von Verkehrstoten bei. Im vergangenen Jahr sind laut dem Bundesamt
für Statistik 4467 Menschen bei einem Verkehrsunfall tödlich
verunglückt – so wenig, wie seit 1950 nicht, dem Beginn
dieser Statistik. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR)
gibt dabei zu bedenken, dass „nach wie vor jeder einzelne
Tote auf unseren Straßen, aber einer zu viel ist.“
Spritsparkooperation zwischen
NABU und VW geht in die nächste
Runde
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Volkswagen
bieten seit März wieder Spritspartrainings an. Die Kursteilnehmer lernen auf VW-Fahrzeugen, den Kraftstoffverbrauch
während der Fahrt zu senken. Die Kurse finden immer
samstags von zehn bis 16 Uhr statt. Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter www.sparsprit.info.
Rabattniveau auf Rekordhoch
Die Umweltprämie hat eine Rabattschlacht entfacht, wie sie
bislang nur aus den USA bekannt war. Fast 50 Prozent
Preisnachlass gaben die Hersteller in den letzten Monaten
auf ausgewählte Fahrzeuge. Das Center Automotive Research, kurz CAR, wertete 289 Aktionen im Februar aus und
erstellte ein Modell-Ranking: Fiat gewährte mit 48,5 Prozent
inklusive der Abwrackprämie den größten Preisnachlass auf
den Panda. Der Ford Ka brachte es auf eine Preisminderung
von 47,1 Prozent, gefolgt vom Hyundai Getz mit 46,6 Prozent.
[scw]
17
SPOTLIGHT | MOBILITÄT
Aufbruch
in ein
neues Zeitalter der
Mobilität
Mein Haus, meine Jacht, mein Auto – weit gefehlt! Nur
wenige Menschen wollen oder können sich ein eigenes
Fahrzeug leisten. Trotz der Umweltprämie für Neuwagen,
die regen Zuspruch in der Bevölkerung findet, sind
alternative Mobilitätslösungen deshalb gefragter denn
je. CarSharing ist da eine Variante, wenn auch bei weitem
nicht die einzige. Durch eine Vielzahl interessanter Pilotprojekte versuchen sich derzeit neue Marktteilnehmer
in dem Geschäft mit den „geteilten Autos“ zu positionieren. Wie erfolgreich diese neuen Konzepte in der Zukunft
sein werden, lässt sich zum Teil schon während der
zeitlich und örtlich begrenzten Testphase erkennen –
aber eben auch nur zum Teil.
Fotos: © Ewe Degiampietro - Fotolia.com; © d e l z i n - Fotolia.com
137 000 Fahrberechtigte nehmen aktuell das Angebot zur
Teilnahme am CarSharing hier in Deutschland wahr, teilte
der Bundesverband CarSharing e.V., kurz bcs, Anfang 2009
mit. Das ist eine Zuwachsrate zum Vorjahr von 18,1 Prozent.
Das Interesse ein Fahrzeug zu nutzen, es aber nicht zwingend
besitzen zu müssen, ist also weiter gestiegen. Auch die
Fahrzeuganzahl wurde deshalb zu Jahresbeginn auf 3900
Stück erhöht. Das bedeutet ebenfalls einen Zuwachs von
21,9 Prozent oder – in Zahlen ausgedrückt – 700 neue
Modelle wurden angeschafft. In diesem Zusammenhang
sank jedoch die Nutzeranzahl um genau eine Person: 35
statt vormals 36 Kunden kamen in 2008 auf je ein Gemeinschaftsfahrzeug. Und um der Statistik zu genügen – 1850
Stationen gibt es in 270 deutschen Städten. Willi Loose,
bcs-Geschäftsführer, schätzt diesen Umstand wie folgt ein:
„Die CarSharing-Anbieter der ersten und zweiten Stunde
haben gute Arbeit geleistet. Diesen Schluss kann man aus
der Tatsache ziehen, dass ihr kontinuierliches Wachstum
und ihre Kundenorientierung immer mehr Nachahmer aus
anderen Bereichen anzieht. Der Boden ist bereitet, CarSharing
wird immer interessanter für finanzstarke Quereinsteiger.“
Beispiel: Sixt.
18
Ein Teil vom Ganzen
Der größte deutsche Autovermieter ließ im Juni 2008 einen
Testballon steigen und gründete kurzerhand den Sixti Car
Club – und so funktioniert das Konzept: Als erstes muss
sich der Kunde im Internet oder direkt bei Sixt registrieren.
Voraussetzungen dafür sind, dass das zukünftige Mitglied
seit zwei Jahren einen gültigen Führerschein hat und
mindestens 21 Jahre alt ist. Nun wird eines der Fahrzeuge
– der Mini Cooper, BMW 1er, die Mercedes B-Klasse und
der Smart Fortwo stehen zur Verfügung – online vorreserviert.
Für die Autos gibt es feste Abhol- und Abstellflächen. Nichts,
wie dorthin also – das Fahrzeug mit der Sixti Car Club ID
auf dem Führerschein öffnen, das Auto starten und losfahren.
Die Preise beginnen bei einem Euro pro Stunde plus Kilometerpauschale, die alle Tankkosten abdeckt. Nach jeder
Fahrt gibt es die Rechnung, in der die gefahrene Zeit und
die Kilometer aufgelistet sind. Bezahlt wird per Kreditkarte.
Da sich das Projekt aber eben noch in der Versuchsphase
befindet, gilt dieses Angebot derzeit nur in Berlin. Durch die
Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft
„Howoge“ stehen die Autos in Hohenschönhausen und
Lichtenberg direkt vor der Haustür zur Ausfahrt bereit. Für
die Mieter entfällt sogar die einmalige Anmeldegebühr für
den Sixti Car Club in Höhe von 59 Euro. Die Resonanz auf
dieses Angebot bleibt weiterhin abzuwarten.
Der etwas andere Schienenersatzverkehr
Aber nicht nur Sixt orientiert sich neu. Selbstverständlich
macht auch die Bahn wieder mobil und präsentiert den
„Flinkster“ der Ö'd6ffentlichkeit. Unter dem Namen fahren
nämlich rund hundert Kleinwagen vom Typ Alfa Mito in
diesem Jahr durch Stuttgart und Köln. „Wie bei unseren
bewährten Angeboten Call a Bike und Carsharing richten
wir uns mit Flinkster vor allem an umweltbewusste Menschen,
Business-Magazin für die Autovermietung
SPOTLIGHT | MOBILITÄT
die in der Stadt leben, den öffentlichen Personenverkehr
nutzen und auch ohne eigenes Fahrzeug uneingeschränkt
mobil sein wollen. Neben dem zentralen Thema der
Ö'd6kologie bestechen unsere Angebote dabei durch einfache Nutzung, Flexibilität, Komfort und Preis.“, verteidigt Rolf
Lübke, Geschäftsführer der DB-Tochter DB Rent GmbH den
Vorstoß. Und wahrlich – auf Erfahrung und Erfolge in punkto
Personenbeförderung kann der Mobilitätsdienstleister
zurückblicken. Das DB-Konzept jetzt ist aber eben nicht
ganz neu und ähnelt im Übrigen dem von Sixt. Die Anmeldung
erfolgt in diesem Fall über die Flinkster-Website, die Fahrzeuge werden von festen Stellplätzen weggeholt und später
auch wieder dorthin zurückgebracht. Auch die Kosten sind
von vornherein überschaubar, denn zum Stundenpreis von
1,50 Euro kommt lediglich noch eine Pauschale von 25 Cent
je Kilometer hinzu. Einzige Ausnahme: Es kommt zu einem
Unfall. Dann ist der Kunde mit tausend Euro – bei Abschluss
der Standardversicherung – an Kaskoschäden beteiligt. Wird
das Sicherheitspaket für zehn Euro pro Monat bzw. vier Euro
pro Fahrt abgeschlossen, sinkt die Selbstbeteiligung im
eigens verschuldeten Schadensfall auf nur noch 300 Euro.
Das große Wetteifern um den kleinsten Preis
Konkurrenz belebt das Geschäft. In der badenwürttembergischen Hauptstadt braucht so gesehen eigentlich
niemand mehr ein eigenes Auto. Denn mit „Stadtmobil“ ist
schon länger eine CarSharing-Organisation an dem Start,
die sogar lange Zeit Kooperationspartner der DB-Tochter
war. Bei dem nicht bundesweit tätigen, sondern regionalen
Anbieter kostet die Stunde ab 1,30 Euro plus 18 Cent pro
Kilometer. Dafür bekommt man beispielsweise den Toyota
Aygo. Neben Stuttgart konnte sich das Stadtmobil-Konzept
außerdem bereits in Berlin, Hannover, Karlsruhe, Pforzheim
sowie im Rhein-Main- und Rhein-Neckar-Gebiet erfolgreich
etablieren. Aber zurück nach Baden-Württemberg, denn in
Ulm erprobt der ansässige Automobilhersteller Daimler ein
ganz anderes Mobilitätskonzept, das von den bisherigen
Pilotprojekten deutlich abweicht. Wie wäre es nämlich, wenn
man das nächstbeste Fahrzeug am Straßenrand einfach
nehmen könnte, damit irgendwohin fährt und es dann an
einem x-beliebigen Ort wieder abstellt, wenn man es nicht
mehr braucht? Und das Beste: Abgerechnet wird im Minutentakt – genau so, wie wenn man mobil telefonieren
würde. 19 Cent pro Minute kostet es, mit einem Smart
Fortwo aus dem Pilotprojekt in der Gegend umherzufahren.
Erst standen nur 50 Zweisitzer den Mitarbeitern und Familienangehörigen der Daimler-Forschungsgruppe zur Verfügung.
Jetzt sind aber 200 Fahrzeuge in und um Ulm im Einsatz
und alle rund 120 000 Einwohner können beim Projekt
„Car2go“ – dem „Auto zum Mitnehmen“ – mitmachen. Bei
längerer Nutzung nimmt Daimler allerdings eine Stundenpauschale von 9,90 Euro, der Höchsttagessatz liegt bei 49
Euro. Anders als bei den vorherigen Konzepten wird keine
Anmeldegebühr fällig und die Wagen haben keine festen
Stellplätze – wobei es exklusive Car2go-Parkflächen in der
Innenstadt oder am Flughafen beispielsweise gibt. Das
bedeutet, dass die Smarts über die Stadt verteilt stehen
können. Wo sich das nächste Fahrzeug befindet kann über
das Internet und eine telefonische Hotline in Erfahrung
gebracht werden. Ebenfalls ein interessantes Novum: Über
eine Display-Anzeige ist von außen erkennbar, ob das Auto
eventuell vorreserviert wurde – das ist bis zu 24 Stunden im
voraus möglich – und man einen anderen Wagen wählen
muss. Die Erprobungsphase läuft, aber schon jetzt wird
Kritik laut. Denn der 45 PS starke und 2,70 Meter kurze
Smart Fortwo bietet nur Platz für zwei Personen. Damit erfüllt
er nicht alle Kundenwünsche, bemängelt zum Beispiel der
bcs. Dabei dürfte doch eins sicher sein: Wenn der Feldversuch
von Erfolg gekrönt ist, werden andere, größere Modelle
folgen. Also, keine Sorge.
Wer wird Elektropionier?
Klein, aber oho trumpft auch eine ganze FortwoFahrzeugflotte – allerdings mit Elektroantrieb – derzeit in
Berlin auf. Gemeinsam mit Energielieferant RWE betreibt
Daimler das bundesweit größte Pilotprojekt zur baldmöglichst
flächendeckenden Inbetriebnahme von Elektroautos. Bis
Ende des Jahres wird es in der Hauptstadt rund 500 Ladestationen geben. Ist der Strom weg – dockt das Elektromobil einfach an der nächsten „Steckdose“ an. Danach kann
die Fahrt fortgesetzt werden. Ein Nachsehen wie bei der
Entwicklung und Einführung des Hybridantriebs können sich
die deutschen Hersteller dieses Mal nicht leisten – und will
sich wohl niemand leisten. Deshalb laufen alle Forschungsund Entwicklungszentren weltweit auf Hochtouren. Denn
eines ist klar: Wem der Durchbruch mit den Elektrofahrzeugen
gelingt, dem winken auf ewig Ruhm und Ehre. Einer, der die
Automobilwelt revolutionieren will, ist Shai Agassi. Das
ehemalige SAP-Vorstandsmitglied sieht die Ära des Ö'd6ls
zu Ende gehen und das Zeitalter der Elektroautos anbrechen
– und er selbst ist dabei der Drahtzieher. Nicht kleckern,
sondern klotzen, lautet seine Devise. Er will die Sache mit
den Elektromobilen gleich in großem Stil aufziehen, indem
er ganze Länder für seine Idee gewinnt. Angefangen hat
alles mit Israel, seinem Heimatland. Dort konnte er die
Regierung überzeugen, bis 2011 ein flächendeckendes Netz
mit 500 000 Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu schaffen.
Außerdem wurde das ehrgeizige Ziel formuliert, Israel bis
2020 völlig unabhängig vom Erdöl zu machen. Gibt es erst
einmal eine gut funktionierende Infrastruktur, so die Hoffnung,
nimmt auch die Zahl der Autos mit Elektroantrieb zu. Kritiker
sehen das Projekt mit dem klangvollen Namen „Better Place“
aber auch skeptisch, vor allem wenn es um die technischen
Voraussetzungen der Fahrzeuge geht und hinsichtlich der
19
SPOTLIGHT | MOBILITÄT
Entwicklung leistungsfähiger Batterien. Fest stehen hingegen
schon die Abrechnungsmodalitäten: Auch in diesem Fall
schließt der Kunde ein Abo ab, ähnlich wie beim Mobilfunkvertrag. Das Fahrzeug gibt es für wenig Geld oder sogar
kostenlos – der Abonnent zahlt nur für Stromverbrauch und
Batterie. Zweites Teilnehmerland am Project Better Place
ist übrigens Dänemark und viele weitere Interessenten stehen
in der Warteliste.
Das Auto nutzen, nicht aber besitzen
Dass solche Projekte überhaupt durchgeführt werden, liegt
daran, dass das Auto als Eigentum immer mehr – auch
hierzulande – an Bedeutung verliert. Die Innenstädte brechen
auseinander, der Neuwagenkauf – von der Umweltprämie
abgesehen – stagniert. Und selbst Hersteller wie BMW klagen
über die schlechte Leasinglage, denn der Gebrauchtwagenmarkt ist weg gebrochen. Positiver schätzt man die Situation
bei VW Leasing ein und geht davon aus, dass jeder etwas
vom großen Kuchen abbekommt, denn „grundsätzlich wird
auch zukünftig ein hoher Bedarf an individueller Mobilität
bestehen. Allerdings steigt die Nachfrage nach Beschaffungsformen, bei denen sich die Kunden nicht mit hohen
Fixkosten belasten. Die Zukunft liegt in preistransparenten
und flexiblen Leasingprodukten, bei denen der Kunde bereits
bei Abschluss des Vertrages über Art und Umfang der
Nutzung seiner Mobilität auch seine Kosten beeinflussen
kann. Pay-as-you-drive ist eine zukünftige Alternative. […'85]
Des Weiteren rückt die aktuelle Klimasituation immer stärker
in den Fokus der verantwortlichen Fuhrparkmanager. Wir
gehen davon aus, dass die Kunden aufgrund eines wachsenden Umweltbewusstseins künftig verstärkt Produkte zur
CO2-Optimierung nachfragen werden.“, sagt Gerhard Künne,
Leiter Fleet Service Management. Und dem bleibt im Moment
nichts weiter hinzuzufügen. [scw]
Dazu ein Kurzinterview mit Gerhard Künne, Leiter Fleet
Service Management:
Inwiefern profitieren Leasinggesellschaften von der derzeitigen Marktsituation?
Die derzeitige Marktsituation führt dazu, dass immer mehr
Kunden nach individuellen Leasinglösungen fragen. Geplante
Investitionen werden vorerst verschoben, sodass die Mobilität
an sich und nicht der Eigentumserwerb im Vordergrund
steht. Daher entscheiden sich viele Kunden für Leasing als
Finanzierungsform. Leasing hat den Vorteil, dass die Mobilität
dauerhaft sichergestellt wird, die Kapitalbindung sowie das
Vermarktungsrisiko aber deutlich verringert werden. Das
vorhandene Eigenkapital verbleibt und kann für das eigentliche Kerngeschäft eingesetzt werden. Des Weiteren sind
Leasing-Aufwendungen – bei ausschließlich gewerblicher
Nutzung – steuerlich voll abzugsfähige Betriebsausgaben.
Die Pilotprojekte, die Mobilitätslösungen unter dem Motto
„Mobilität nutzen, nicht besitzen“ anbieten – was bedeutet
das für Leasingunternehmen, wenn sich solche Angebote
früher oder später flächendeckend durchsetzten?
Unserer Meinung nach bieten solche Konzepte, bei denen
ein Fahrzeug von mehreren Fahrern genutzt wird viele Vorteile:
geringere Kosten für jeden Nutzer von CarSharing, weniger
Verkehr und damit weniger Schadstoffausstoß – um nur
einige Vorteile zu nennen.
Auch wir als Leasinggesellschaft prüfen bereits, ob sich
CarSharing-Angebote für uns lohnen können. Die Volkswagen
Leasing würde als Anbieter auftreten und kümmert sich um
alle Pflichten rund ums Fahrzeug (Versicherung, Parkplatz,
Wartung, Pflege, etc.) Der Nutzer selbst muss nur noch
einsteigen und losfahren. Durch die intelligente Nutzung
beispielsweise von Telematik-Techniken ist es unserer Ansicht
nach möglich, Fahrzeuge für mehrere Nutzer zur Verfügung
zu stellen und die Kosten dennoch transparent darzustellen.
Was sind die Gründe dafür, dass weniger Wert auf das
Eigentum eines Fahrzeugs gelegt wird, sondern viel mehr
auf die bloße Nutzung – das ist ja auch der Hauptaspekt,
der dem Leasing zugrunde liegt?
?
Weitere Informationen im Internet:
www.betterplace.com
www.carsharing.de
www.car2go.com
www.flinkster.de
www.sixticarclub.com
www.stadtmobil.de
www.vw-leasing.de
20
Der Hauptgrund dafür, dass immer weniger Wert auf Eigentum
gelegt wird, sind die permanent steigenden Kosten. Wobei
nicht nur von den steigenden Fahrzeugpreisen die Rede ist,
sondern vor allem von den Unterhaltungskosten. Gerade in
Verbindung mit verschiedenen Dienstleistungsangeboten
ist Leasing oftmals die vorteilhaftere Beschaffungsform. Ein
weiterer wichtiger Aspekt ist die Sicherheit. Durch den
regelmäßigen Tausch der Fahrzeuge befinden sich diese
immer auf dem neusten Stand der Technik und Sicherheit
ist somit garantiert.
Business-Magazin für die Autovermietung
COMPANY | STATIONSPORTRÄT
Jung,
dynamisch,
erfolgreich
Das Team von Björn Richter in Bayreuth ist das jüngste
aller CC Rent a car-Teams
Björn Richter ist keiner, der extra dick aufträgt und pathetisch
ist. Er sagt nur geradeheraus, was er denkt. Und wenn es
dann mal ein wenig gefühlsduselig klingt, ist das halt so.
„Das ist meine Erfüllung“, sagt der 31-Jährige: „Ich würde
nichts anderes machen wollen.“ Warum sollte er auch. Seit
etwa zehn Jahren vermietet Björn Richter in Oberfranken
bereits Autos, früher als Angestellter in Hof, inzwischen als
selbstständiger Unternehmer in Bayreuth.
Björn Richter hatte schon immer ein großes Faible für Autos.
Und er hat schon immer gerne mit anderen Menschen zu
tun. Also fasste der gelernte Bürokaufmann Ende des Jahres
1999 den Entschluss, dem tristen Aktenalltag zu entkommen,
und Autos zu vermieten. Im Prinzip habe es ihm in der kleinen
Autovermietung in Hof auch gefallen, sagt er: „Aber nach
einem Jahr etwa hab ich mir immer öfter gedacht: Mensch,
das kannst Du auch selbst.“
Gesagt, getan. 2001 eröffnete Richter mit gerade einmal 24
Jahren in Bayreuth seine eigene Autovermietung, seit Mai
2007 ist er Systempartner der CC UniRent. „Das hat richtig
viele Vorteile“, erklärt Richter. Anders als bei den großen
Konzernen sei er zum Beispiel bei der Preisgestaltung frei,
ebenso bei der Zusammenstellung seiner Fahrzeugflotte,
und, und, und: „Außerdem ist CC UniRent ein einheimisches
Unternehmen und stützt die Region“.
E.ON dabei“, berichtet er. Gerade dort schätze man „die
ganze Atmosphäre“ seiner kleinen Station, erklärt der 31Jährige: „Man kann schon sagen, dass es bei uns deutlich
familiärer zugeht, als bei vielen großen Mitbewerbern.“
Service heißt für Richter, rund um die Uhr erreichbar zu sein
Allein mit Freundlichkeit und Atmosphäre gewinnt und hält
man aber keine Kunden. Deshalb wird bei Björn Richter
Service groß geschrieben. Für Abschlepp- und Pannendienste
ist er 24 Stunden am Tag erreichbar. „Die Leute brauchen
schließlich nicht nur zu den Geschäftszeiten einen
Mietwagen“, erläutert Richter. Dann klingelt auch schon das
Handy – ein Pannendienst ist auf der Suche nach einem
Unfallersatzwagen. Jetzt sofort. Richter kümmert sich.
Ganz nebenbei hält der 31-jährige Richter mit seinen zwei
22 und 25 Jahre alten Angestellten auch noch einen Rekord
unter allen CC Rent a car Stationen: Die Bayreuther bilden
das mit Abstand jüngste Team aller Stationen. Nur seine
Aushilfe drücke den Schnitt „ein wenig“, so Richter
schmunzelnd. Der Herr ist stolze 72 Jahre alt. Gemeinsam
kümmert sich das Team um 25 Pkw und drei Nutzfahrzeuge
– und natürlich um das Wichtigste: die Kunden. [Juh]
Unfallersatzgeschäft statt Trend-Modelle und „Fun Cars“
Mehr als zwei Drittel seines Umsatzes macht Björn Richter,
anders als viele Kollegen, noch immer mit dem
Unfallersatzgeschäft. „Wir haben uns darauf spezialisiert“,
so der 31-Jährige, „wir besetzen damit in der Region eine
Nische“. Die Fahrzeugflotte hat der Jungunternehmer nicht
mit Trend-Modellen oder so genannten „Fun Cars“ bestückt,
dafür hätte er nämlich kaum Abnehmer: „Wir bieten die
Autos, die unsere Kunden brauchen.“
Rund 30 Prozent des Umsatzes generiert Richter zudem mit
Vermietungen an Firmenkunden. „Da sind auch große,
überregional oder sogar international agierende Unternehmen
wie etwa die Deutsche Telekom oder der Stromkonzern
Persönlicher Service
und Freundlichkeit
stehen für Björn Richter
21
an erster Stelle
ROLLING | BIOFAHRZEUGE
Ins
Abseits
gedrängt
Es ist genau ein Jahr her, da entbrannte eine hitzige
Diskussion um die Beimischung von zehn Prozent Ethanol
ins Benzin. Viele Hersteller zögerten mit der Freigabe
für ihre Modelle, denn nicht alle Motoren vertragen diesen
Biosprit. Aufgrund der Konkurrenzsituation mit der Lebensmittelindustrie war das Thema dann auch rasch
vom Tisch – bis Ende November. Da nämlich haben der
EU-Ministerrat und das Europäische Parlament durch
einen Kompromiss die Änderung der EU-Kraftstoffqualitätsrichtlinie 98/70 beschlossen und damit den Weg
für eine Bioethanol-Markteinführung in allen EUMitgliedsstaaten geebnet. Und ab sofort gibt es keine
Diskussion mehr, E10 wird kommen – nur ein wenig
später als geplant.
Warum überhaupt Bioethanol?
Es drängt sich die Frage auf, weshalb überhaupt auf eine
Beimischung hingewirkt wird. Nun die Antwort: Die EUKraftstoffqualitätsrichtlinie sieht die stufenweise Senkung
der CO2-Emissionen fossiler Kraftstoffe durch die Mineralölgesellschaften um zehn Prozent bis 2020 vor. Biosprit hat
hier klare Vorteile, denn Biosprit verringert die Schadstoffbilanz. CO2-Emissionen, die bei der Verbrennung von Biokraft-
22
Die Ford-Flotte ist unter
dem Kürzel FFV auch
mit Bioethanol zu fahren
Vorsicht vor der Verwechslungsgefahr
Mit der Diskussion um E10 nichts zu schaffen hat das E85,
das Superethanol. E85 ist ein Mischkraftstoff, der sich aus
85 Prozent Ethanol und 15 Prozent Benzin zusammensetzt.
Andere Mischkraftstoffe sind das E25 und E50. E100 hingegen
wird als Reinkraftstoff bezeichnet – das aber auch wieder
nur am Rande. Da Superethanol in Skandinavien weit verbreitet ist, bieten vor allem die schwedischen Autohersteller
Volvo und Saab die so genannten Flexi-Fuel-Fahrzeuge an.
Sie sind speziell auf das Betanken mit E85 ausgelegt. In
Deutschland hat sich Ford einen Flexi-Fuel-Vehicle-Namen
gemacht. Vom Focus über den Mondeo bis hin zum Galaxy
gibt es fast alle Ford-Modelle mit dem Kürzel FFV. Da es
aber, anders als beispielsweise in Schweden, bei uns in
Deutschland kein flächendeckendes Tankstellennetz gibt,
entscheiden sich nicht viele Autofahrer für ein Ethanolfahrzeug. Aber wie gesagt, früher oder später werden alle
„alkoholabhängig“ – und zwar nur zu unser aller Wohl. [scw]
Fotos: © emer - Fotolia.com; Hersteller
Bioethanol ist der weltweit führende Biokraftstoff. Unter dem
Oberbegriff „Biokraftstoffe“ werden zum Beispiel auch
Biodiesel – ein Fettsäuremethylester – Biogas oder Pflanzenöl
subsumiert – das aber nur am Rande. Bioethanol ist hochwertiger Alkohol von fast hundert Prozent, der aus stärkeund zuckerhaltigen Rohstoffen gewonnen wird. Schon Nikolas
August Otto verwendete Ethanol im Jahre 1860 in einem
Prototypen seines Verbrennungsmotors und auch unsere
Autos heute tanken munter Ethanol, allerdings nur in Form
einer fünfprozentigen Beimischung zum Benzin. E5 ist für
alle Fahrzeuge ja auch unproblematisch – die Zahl hinter
dem Buchstaben „E“ gibt die prozentuale Beteiligung von
Ethanol wieder – E10 hingegen nicht. Es hat nämlich eine
korrosive Wirkung. Das ist auch der Grund, weshalb die
Hersteller im letzten Jahr keine Freigaben für ihre Fahrzeuge
bedenkenlos erteilen wollten.
stoffen in die Atmosphäre abgegeben werden, bezeichnet
man als biogenes Kohlendioxid. Es wird als klimaneutral
angesehen, und zwar deshalb, weil es nur das CO2 ist, das
die Pflanze während ihrer Wachstumsphase bindet. Die
Beimischung zu fossilen Brennstoffen macht also so gesehen
durchaus Sinn. Aber während die Schadstoffbilanz positiv
ausfällt, zeichnet sich in punkto Verbrauch ein ganz anderes
Bild ab. Da der Energiegehalt von Ethanol geringer ist als
der von konventionellen Kraftstoffen, steigen der Verbrauch
– um etwa drei Prozent – und damit die Tankkosten.
Business-Magazin für die Autovermietung
ROLLING | PORTRÄT
In der
Gemeinschaft
STARK
Fotos: © philipus - Fotolia.com
Es geht nichts über ein gut funktionierendes Netzwerk.
Das gilt im Privat-, aber erst recht im Geschäftsleben.
Kontakte werden geknüpft – Interessensverbände
gegründet. Vor allem die kleinen und mittelständischen
Unternehmen sind auf ein dicht gewebtes Netz bestehend
aus Zulieferfirmen, Kooperationspartnern und Verwertern
angewiesen. Deshalb ist es immer ratsam, den Schulterschluss mit Gleichgesinnten zu suchen. Deshalb wie
gesagt, und weil es nie von Nachteil, aber stets von
Vorteil sein kann, eine starke Gemeinschaft zu bilden.
Das ist auch einer der Gründe, weshalb es den Deutschen
Mittelstands-Bund, kurz DMB, bereits seit mehr als 27
Jahren gibt.
„Wir machen uns für kleine und mittelständische Unternehmen
stark.“ Diesen Leitspruch hat sich der DMB auf die Fahnen
geschrieben und versucht seit seiner Gründung 1982 im
Sinne seiner Mitgliedsunternehmen, dem Grundsatz nach
zu handeln. Rund 16 000 Klein- und Mittelstandsunternehmen
sind derzeit als Mitglieder im DMB registriert – Partnerverbände und Unterorganisationen nicht mit eingerechnet. Denn
der Deutsche Mittelstands-Bund mit Hauptsitz in Düsseldorf
ist zentral aufgestellt und wird ausschließlich von den Mitgliedsunternehmen getragen. Damit zählt er hierzulande zu
einem der größten unabhängigen Interessens- und Unternehmensverbände überhaupt.
Auf lange Sicht nur Vorteile
Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
für den Mittelstand zu verbessern, deren Interessen zu
vertreten, das ist das Ziel des DMB. Drei so genannte
Vorteilssäulen stellen die Grundlage für das Handeln des
Verbands dar, um das Ziel zu erreichen: Zum einen geht es
darum, die bereits erwähnte unabhängige Interessensvertretung wahrzunehmen, also deutlich Position zu beziehen.
Zum anderen will der DMB informieren – sei es durch die
Veröffentlichung von Fachpublikationen zu Themen wie
Unternehmensrecht oder Betriebswirtschaft oder durch das
Verlegen des kostenlosen Verbandmagazins „Der Mittelständler“, welches alle zwei Monate erscheint und zur
Pflichtlektüre eines jeden Freiberuflers, Einzelunternehmers
oder mittelständischen Unternehmers gehört. Und zum
dritten ist der DMB in der Lage, exklusive Sonderkonditionen
auszuhandeln, was es den 16 000 Mitgliedsunternehmen
ermöglicht, Kosten einzusparen. Zu Punkt 3: Gerade die
Vielzahl der Mitglieder bringt den Verband in eine äußerst
gute Verhandlungsposition, die einem Großunternehmen
gleichkommt – die Gemeinschaft spielt ihre Stärken aus.
Der DMB sucht renommierte Partner aus, die den Mitgliedern
Rabatte ermöglichen, wie sie sonst nur großen Konzernen
gewährt werden. Im Bereich der Telekommunikation konnte
der Verband Vodafone als Partner gewinnen, in punkto
Bürobedarf und –technik die Firmen OTTO Office und Xerox.
Weitere Themenfelder, in denen der DMB auf Kooperationspartner setzt, sind „Vorsorge und Versicherung“, „Geld und
Finanzen“, „Beratung und Informationen“ sowie „Auto und
Mobilität“. In all diesen Bereichen gilt es schließlich für die
Mitglieder, so kostengünstig wie möglich zu wirtschaften.
Den Fuhrpark auslagern
„Das Thema der Mobilität ist ein sehr wichtiger (Kosten-)
Bereich der von unseren Mitgliedsunternehmen intensiv
nachgefragt wird.“, sagt Marc Tenbieg, Diplom-Kaufmann
und Leiter des Verband- und Partnermanagements im DMB.
„Das liegt unter anderem auch daran, dass der Autokauf,
das Leasing oder das Mieten von Fahrzeugen nicht nur
Vertrauenssache, sondern insbesondere auch eine Frage
des Services und der Konditionen ist. Der DMB hat daher
mit führenden Automobilherstellern und Leasing-Unternehmen für seine Mitglieder bundesweit gültige Rahmenkonditionen vereinbart, die ein Vielfaches des sonst üblichen
Händlerrabatts darstellen. Kosten können so beim Tanken,
im Fuhrparkmanagement oder bei der Anmietung von Miet-
23
ROLLING | PORTRÄT
Marc Tenbieg, Leiter des
Verbands-und Partnermanagements des DMB e.V.
fahrzeugen reduziert werden.“ Stichwort „Fuhrparkmanagement“: Kleinunternehmer und Mittelständler kennen
die Probleme, die eine eigene Firmenflotte mit sich bringt.
Die Fahrzeuge brauchen Pflege und Wartung. Ist ein Auto
defekt, muss mühsam Ersatz rangeschafft werden. Bei einem
Unfall ist der Schaden zu regulieren und, und, und. Wie gut,
dass der DMB auch in solchen Belangen seine Mitglieder
unterstützt. Seit Dezember 2008 steht dem Verband mit „CC
Lease a car“ ein Partner zur Seite, der sich um die Fuhrparkverwaltung der DMB-Mitglieder kümmert und mit diesem
interessanten Angebot sogar eine wichtige Lücke auf dem
mittelständischen Markt schließt.
Vom Klein- zum Großunternehmer werden
24
Konkret heißt das jetzt, dass „CC Lease a car“ DMBMitgliedern und deren Mitarbeitern die höchste Rabattstufe
im Bereich Kfz-Leasing gewährt und auf Wunsch die komplette Fuhrparkverwaltung eines klein- oder mittelständischen
Unternehmens übernimmt. Darüber hinaus erhalten die DMBMitglieder günstige Konditionen für die Pkw- und LkwAnmietung in den über 80 CC-Vermietstationen mit Markennutzungsrecht. Mit diesem Angebot kommt der DMB dem
Bedürfnis seiner Mitglieder nach kostengünstiger Mobilität
nach. Schwierige Zeiten bedürfen einfacher und schneller
Lösungen. So sieht es auch Marc Tenbieg, wenn er erklärt,
wie Mittelständler ihre Position am Markt ganz allgemein
stärken können: „Sie sollten sich um eine solide und umfassende Informationsbasis zur Absicherung der eigenen unternehmerischen Entscheidungen bemühen, auch in schwierigen Zeiten Entlassung von Mitarbeitern als letzte Alternative
sehen, den deutschen Absatzmarkt mehr denn je als den
ureigenen Heimatmarkt verstehen und mit vorsichtiger
Weitsicht auch international denken und handeln. Zu guter
Letzt müssen Wege beschritten werden, die zu einer Reduzierung der Betriebsausgaben führen, ohne notwendige
Investitionen zu lange auf Eis zu legen. Hierzu gehören u.a.
auch die Themen Kfz-Leasing und Fuhrparkmanagement,
die als gute Alternativen hin zu mehr Flexibilität und der
Entlastung des eigenen Cash-Flows dienen. Aber auch in
vielen anderen Fällen kann der DMB – neben seiner politischen Verbandsarbeit – ganz konkret helfen Betriebskosten
zu senken und Mitarbeiter zu binden.“ Für nur zehn Euro
pro Monat Mitgliedbeitrag kann jeder Klein- und Mittelstandsunternehmer Teil dieser starken Gemeinschaft werden.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.mittelstandsbund.de. [scw]
Fotos: © Bernd Kröger - Fotolia.com; Privat
„CC Lease a car“ begründet sich aus der CCUniRent System
GmbH, einem der größten Systemgeber der Autovermietbranche in Deutschland. „Wir waren Ende des letzten Jahres
ganz konkret auf der Suche nach einem passenden Partner
im Bereich Kfz-Leasing und Fuhrparkmanagement, der selber
mittelständisch aufgestellt ist, keine Abhängigkeit von bestimmten Automobilmarken oder Refinanzierern hat und
insbesondere ein modernes und zukunftsweisendes LeasingKonzept besitzt. Wir suchten nach einem Partner mit dem
gewissen Etwas, haben mit vielen Unternehmen gesprochen
und uns letztendlich für die CCUniRent aus Nürnberg entschieden.“, begründet Marc Tenbieg die Wahl des Unternehmens. Und weiter: „Mit der CCUniRent haben wir einen
weitreichenden Rahmenvertrag geschlossen, der unsere
Verbandsmitglieder in die Position eines Großabnehmers
versetzt. Dies beinhaltet ganz klar aufgrund der Kundeneinstufung einen besonders attraktiven Preisvorteil, aber auch
die Sicherstellung einer sehr zuvorkommenden persönlichen
bundesweiten Beratung. Da die CCUniRent als Unternehmen
selber über ein langjähriges unternehmergeführtes Partnernetzwerk verfügt und zudem auch noch mit der Marke „CC
Rent a car“ erfolgreich in der Automobilvermietung tätig ist,
fiel uns die Partnerentscheidung relativ leicht.“
Positive Aussichten für den Mittelstand
Business-Magazin für die Autovermietung
ROLLING
PORTRÄT
ROLLING || PORTRÄT
/
Die Vorteile einer DMB-Mitgliedschaft in der Übersicht:
• Das Unternehmen wird Teil einer
starken Gemeinschaft.
• Die Mitarbeiter des Unternehmens
profitieren ebenfalls von der Mitgliedschaft.
• Die Mitglieder des DMB können auf
ein umfangreiches Leistungs- und
Informationsangebot zurückgreifen.
Hierzu hat der DMB Rahmenverträge mit führenden Konzernen und
Anbietern in Deutschland abgeschlossen.
• Ausgewiesene Fachexperten des
DMB erstellen und veröffentlichen
exklusiv für DMB-Mitglieder sog.
„DMB Unternehmer-Informationen“
aus den Themenbereichen Betriebswirtschaft, Steuern, Recht
und Sozialversicherung. Hierbei
handelt es sich um kompakt formulierte Fachinformationen mit wichtigem Hintergrundwissen und konkreten Umsetzungsratschlägen für
die Unternehmenspraxis.
• Alle zwei Monate erhalten DMBMitglieder das Verbandsmagazin
„Der Mittelständler“ kostenfrei zugeschickt.
• DMB-Mitglieder können auch auf
eine Vielzahl an Informationen auf
der DMB-Website im geschützten
und durch Passwort gesicherten
Mitgliederbereich zugreifen.
• Der monatliche Mitgliedsbeitrag
kostet gerade einmal zehn Euro.
• Es gibt nur eine einzige Form der
Mitgliedschaft.
Bei Fragen rund um die Mitgliedschaft im DMB und den damit verbunden Vorteilen steht der DMBMitgliederservice unter der Telefonnummer 0211-179257-0 mit Rat
und Tat zur Seite.
Darin lesen Sie:
Special: IAA in Frankfurt
In der Zeit vom 17.09.-27.09.2009 findet in Frankfurt am Main
die 63. Internationale Automobil-Ausstellung statt.
Wir sind vor Ort, um über Neuerungen, Trends und Themen
im PKW-Bereich für das kommende Jahr zu berichten.
Erleben Sie die Neuheiten und Specials hautnah. Wir sind für
Sie unterwegs.
Kraftstoff
Business-Magazin für die Autovermietung
5. Jahrgang
Fotos: © Michael Shake - Fotolia.com
HERAUSGEBER:
CCUniRent System GmbH
Allersberger Str. 185
Nürbanum Business Park Gebäude F
90461 Nürnberg
Telefon: +49(0)911-480499-0
Telefax: +49(0)911-480499-29
[email protected]
CCAutovermietung, CCRaule und CC Rent a car
sind Marken der CCUniRent System GmbH
www.ccunirent.com | www.cc-rentacar.com
V.i.S.d.P.: Jürgen Lobach
Geschäftsführer der CCUniRent System GmbH
Objektleitung: Susanne Wiegels, Marketingleiterin
der CCUniRent System GmbH
ANZEIGENDISPOSITION:
CCUniRent System GmbH, Marketing
Tel.: +49(0)911-480499-70, E-Mail: [email protected]
HERSTELLUNG:
Redaktion:
[Juh] Julian Horst
[scw] Steffi C. Wank
[email protected]
[email protected]
Grafik/Layout:
CCUniRent System GmbH, GRAFIKBUERO_X | Silke Klemt
Titelillustration: Silke Klemt
Texte und Bildquelle:
wenn nicht anders angegeben CCUniRent System GbmH
Druck:
LLD Service, Reinheim
Auflage:
9.000 Exemplare
„Kraftstoff“ erscheint ab 2009 zweimal jährlich, im April und
Oktober eines jeden Jahres; in den mit Namen versehenen
Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben.
Sie erhalten den „Kraftstoff“ über die Marketingabteilung
der CCUniRent
System GmbH. Tel.: +49(0)911-480499-70,
E-Mail: [email protected]

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