WIR.Heilpraktiker Ausgabe 01/2013
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WIR.Heilpraktiker Ausgabe 01/2013
wir.Heilpraktiker März 2013 | 1/2013 | www.freieheilpraktiker.com Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik ISSN 1430-7847 1391 ® 6. Norddeutsches Heilpraktiker-Symposium 20. April 2013 Hamburg www.heilpraktikerkongress.de Psychologie und Psychotherapie Seiten 6–15 Osteopathie Praxis.Forum Das Zwerchfell 46 Patienrechte- gesetz 22 Anzeigen Kongresse und Symposien 2013 20. April 2013 6. Norddeutsches Heilpraktiker-Symposium/FH-Praxis.Forum RAMADA Hotel Hamburg-Bergedorf Fachvorträge – Beratung – Ausstellung der naturheilkundlichen Pharma- und Gerätefirmen. n Veranstalter: Bundesverband und Landesbereich Nord Freie Heilpraktiker e.V. 27. April 2013 8. Bad Honnefer Therapiesymposium für Heilpraktiker Hotel Seminaris, Alexander-von-Humboldt-Str. 20, 53604 Bad Honnef n Veranstalter: Bundesverband und Regionalbereich Rhein/Sieg/Ahr Freie Heilpraktiker e.V. 27. und 28. April 2013 Bad Honnefer Gesundheitsmesse Sivita(l) im Kongresspark Hotel Seminaris, Alexander-von-Humboldt-Str. 20, 53604 Bad Honnef. n Veranstalter: organisation 2000, www.messe-sivital.de. Freie Heilpraktiker_Wir 2013 14.03.13 15:43 Seite 1 15. und 16. Juni 2013 Deutscher Heilpraktikerkongress 2013 Karlsruhe Der Gemeinschaftskongress der Berufsverbände FDH, FH, FVDH, UDH und VDH n Veranstalter: Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände e.V. DDH 14. und 15. September 2013 Der Düsseldorfer Heilpraktikerkongress unseres Berufsverbandes Swissotel Düsseldorf/Neuss Fachvorträge – Beratung – Ausstellung der naturheilkundlichen Pharma- und Gerätefirmen. Integriert ist das Düsseldorfer Praxis.Forum: Von A wie Abrechnung bis W wie Werbung. n Veranstalter: Bundesverband und der Landesbereich NRW Freie Heilpraktiker e.V. 16. November 2013 17. Heilpraktiker-Symposium Dresden / Mitteldeutscher Heilpraktikerkongress International Congress Center Dresden Maritim Hotel Fachvorträge - Beratung - Ausstellung der naturheilkundlichen Pharma- und Gerätefirmen. n Veranstalter: Bundesverband und Landesbereiche Sachsen, Thüringen, Berlin/Brandenburg Freie Heilpraktiker e.V. AKUPUNKT-MASSAGE Seminarorte 2013 in Deutschland: Büsum Heyen Leipzig Meckenheim Trier nach Penzel Penzel-Therapie E UROPÄISCHE P ENZEL -A KADEMIE ® Willy-Penzel-Platz 1-8, D-37619 Heyen bei Bodenwerder ☎ 0 55 33/97 37 0 www.apm-penzel.de 2 1|2013 wir. Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, Fotos: © Freie Heilpraktiker e.V.; FCS Photography – Fotolia.com am 20. April 2013 veranstaltet der Landesbereich Nord zusammen mit dem Bundesverband Freie Heilpraktiker e.V. das 6. Heilpraktiker-Symposium Nord im RamadaHotel in Hamburg-Bergedorf. Wir Heilpraktiker sind die Vertreter der Erfahrungsheilkunde, der Volksmedizin und der Therapien, die von der Universitätsmedizin verschmäht werden. Tagtäglich wird in unseren Praxen bewiesen, dass unsere Medizin wirksam ist und von den Pa tienten gewünscht wird. Wie es sich für einen freien Beruf ziemt, organisieren die Heilpraktiker ihren Beruf selber, wir sorgen für die Aus- und Weiterbildung, und dieses Konzept hat sich seit über 70 Jahren mehr als bewährt. Die medizinische Versorgung ist auch deshalb bei uns im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Staaten kreativ und produktiv. Und dies zum Wohle der Patienten. Unser Symposium dient dieser Stärkung der Kreativität. In den 30 Fachvorträgen sprechen unsere Referentinnen und Referenten über die Medizinische Heilhypnose oder die Gesichtsdiagnostik in der TCM. Sie sprechen homöopathische Fachthemen an wie Homöopathie bei Tumorerkrankungen oder in der Geria trie. Die Dorn/Breuß-Methode wird vorgestellt ebenso wie Chiropraktik und Störfeldsuche. Die Augendiagnose ist ein wichtiges Thema, aber auch die Praxisführungs-Fragen wie Abrechnung, Dieter Siewertsen steuerliche Hinweise oder die Altersvorsorge für Heilpraktiker selbst. Im Eröffnungswort um 9.00 Uhr geht es um die Zukunft der Heilpraktiker. Bei diesem Thema müssen wir uns vor Schwarzmalerei hüten, trotzdem aber achtsam sein, welche Ideen und Vorstellungen durch Gerichte, Politiker und letztlich uns selbst in die Welt gesetzt werden. Es gibt viele Fragestellungen, die für Verunsicherung sorgen. Hierzu gehört die immer noch in der Grauzone des Berufs- und Zulassungsrechts angesiedelte Regelung vieler gesetzlicher Krankenkassen, osteopathische Leistungen nur dann und in engen Grenzen zu erstatten, wenn willkürliche Ausbildungsmerkmale vorhanden sind. Wir arbeiten uns durch die aufsichtsrechtliche Bürokratie, noch ohne Ergebnis, aber mit Durchhaltewillen. Dem gegenüber scheinen die Versuche mancher Kreise, das Heilpraktikergesetz zu verändern und uns unserer Berufsgrundlage zu entziehen, auf glaubhaften Widerstand in politischen und ministeriellen Kreisen zu stoßen. Erste Gespräche sowohl in Landes- als auch im Bundesgesundheitsministerium lassen uns vorsichtig optimistisch in die Zukunft schauen. In den Ministerien wird nicht verkannt, dass wir Heilpraktiker zu den Gesundheitsberufen gehören, die so gut wie keine Probleme bereiten, gleich zeitig aber einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung leisten (ohne die öffentlichen Kassen nennenswert zu belasten). Die Lücke im alten Berufsverbands-System, keine regelmäßigen Gespräche mit den politisch Verantwortlichen zu führen, können wir langsam schließen, auch zusammen mit den Vorständen der Verbände des Dachverbandes DDH. Gemeinsam werden wir es nicht zulassen, dass der Bevölkerung ein wichtiges Element ihrer gesundheitlichen Versorgung entzogen wird. In diesem Sinne: Wir sehen uns in Hamburg am 20.4., am 27.4. in Bad Honnef, am 15. und 16. Juni in Karlsruhe, am 14. und 15. September in Düsseldorf/Neuss und am 16. November in Dresden. Herzlichst, Ihr Dieter Siewertsen Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V. wir. 1|2013 3 Inhalt Inhalt 6 Titelthema: Psychotherapie und Psychologie 16 Praxis.Forum EDITORIAL 3 Vorsichtiger Optimismus Titelthema: psychotherapie und psychologie 6 Familientherapie und mehr 9 Physiognomische Psychologie 13 Märchen in der Psychotherapie praxis.forum 16 Selbstständig sein als Spiritueller Weg 22 Das Patientenrechtegesetz 26 Heilpraktiker im Spannungsfeld des Heilmittelwerberechts PHytotherapie 18 Schwarzer Holunder (Sambucus nigra L.) 4 29 Homöopathie homöopathie 29 Homöopathische Behandlungsmöglichkeiten der B ewegungsstörungen im Kindesalter Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V. 32 Fragen, Antworten und entsprechende Berichte zur Colon-Hydro-Therapie (CHT) diagnosen 34 Das Anamnesegespräch 44 Diagnostische Hinweise in der Ohrakupunktur anthroposophie 38 Tumorerkrankungen: Misteltherapie am Beispiel ISCADOR 1|2013 wir. Inhalt IMPRESSUM Herausgeber: Freie Heilpraktiker e.V. Benrather Schloßallee 49–53, 40597 Düsseldorf T: 02 11/9 01 72 90, F: 02 11/3 98 27 10 E: [email protected] www.freieheilpraktiker.com Redaktionelle Leitung: Dieter Siewertsen, Heilpraktiker, Geschäftsführender Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V. E: [email protected] Konzeption und Realisation: Merlin Digital GmbH Maxstraße 64, 45127 Essen 38 Anthroposophie Anzeigen: Verlag Th. Mann GmbH Maxstraße 64, 45127 Essen Anzeigenverwaltung: Jan-Diemo Backhoff T: 02 01/8 94 25-5 70, F: 02 01/8 94 25-5 73 E: [email protected] Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. Januar 2012. Ein Anspruch auf Anzeigenaufnahme besteht nicht. Druck: Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH Gabelsbergerstraße 4, 46238 Bottrop Auflage: 5.200 Bezugspreis und Erscheinungsweise: Jährlich im Dauerbezug 18,00 Euro bei Lieferung von vier Heften pro Jahr, zuzüglich Postgebühren (4,00 Euro). Für Mit- glieder Berufsverband „Freie Heilpraktiker e.V.“ im Mitgliederbeitrag enthalten. Bestellungen an den Herausgeber. Erscheinungsweise alle drei Monate jeweils März, Juni, 50 Erfahrung und Wissen September und Dezember. Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich vereinbart ist, läuft das Abonnement bis auf Widerruf. Die Kündigung zum Ende des bezahlten Bezugszeitraumes ist jederzeit möglich. traditionelle chinesische medizin 42 Ni hao – Medizinisches Qigong: „Den Himmel mit beiden Händen stützen“ osteopathie 46 Das thorakale-lumbale Diaphragma: Das Zwerchfell erfahrung und wissen 50 Macula lutea: Der gelbe Fleck termine freie heilprakiker e.V. 55 Landesbereiche 58 Facharbeitskreise, Übungskreise, Seminare Kleinanzeigen 59 Stellen-, Kauf-, Verkaufs-, Gelegenheits- und Ausbildungsangebote wir. 1|2013 Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Gebührenerstattung. Nachdruck: Fotomechanische Wiedergabe, sonstige Vervielfältigung sowie Übersetzung des Text- und Anzeigenteils, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder sowie Berichte aus der Industrie wird keine Gewähr übernommen. Bei den Beiträgen unter der Rubrik „Industrie- mitteilungen“ handelt es sich um keine redaktionellen Beiträge. WIR ist unabhängig und überverbandlich ausgerichtet. Ge- kennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autoren, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für alle Veröffentlichungen werden keine Haftung und keine Gewähr übernommen. Titelfoto: Kunstart.net/pixelio.de ISSN 1430-7847 1391 5 Titelthema © dondoc-foto – Fotolia.com Familientherapie Vordergründig wird zwar heftig gerungen um sogenannte familienfreundliche Konzepte, die Berufsalltag und Versorgung von Kindern in Einklang bringen sollen. Gleichzeitig sollen Jugendliche früher der Erwerbstätigkeit zugeführt und ältere Menschen später in den Ruhestand entlassen werden. Verunsicherung greift um sich, auch im Hinblick auf die Verknappung verfügbarer materieller Ressourcen. Menschen versuchen aber, in Belastungssitua tionen zusätzliche Aufgaben und Verantwortung zu vermeiden. Manch einer schließt sich dem Trend zur Individualisierung an und löst sich aus Familienbanden, in der Hoffnung, es sich einfacher zu machen. Trotzdem begegnet er den immer gleichen, bekannten Mustern in Kommu6 nikation und Interaktion mit anderen Menschen, Mustern, die wie Klebstoff an seinen Sohlen zu haften scheinen, und ihn hindern, in die erhoffte Freiheit zu entkommen. Es tritt in der Folge eine Beschleunigung sich wiederholender Probleme ein, die als unseliger Stress-Kreislauf die körperliche und psychische Stabilität und Gesundheit untergräbt. Mit den Veränderungen, die jeden Einzelnen unterschiedlich treffen, fühlen sich die Menschen überfordert und allein gelassen. Wir Heilpraktiker sehen uns oft konfrontiert mit den Nöten der Menschen und ihren zwar unendlich erscheinenden Wahlmöglichkeiten, die sie dennoch fast jeder Freiheit berauben. Wer unsere Praxen aufsucht, erwartet zu Recht, dass er wenigs- tens in uns einen zugewandten Ansprechpartner mit Zeit findet, seine Sorgen mitzuteilen. Auch dann, wenn er „nur“ mit Körpersymptomen in unsere Behandlung kommt, lässt uns unser therapeutischer Blick hinter den Kulissen oft unbeachtete Zusammenhänge erahnen. Was macht Menschen zu Patienten? In der Regel ein Energiemangelzustand. Da gibt es irgendeinen belastenden Umstand, der vielleicht bewusst, manchmal aber vorbewusst oder unbewusst so viel Energie kostet, dass die gesunde Selbstregulation versagt. Jeder ganzheitlich orientierte Behandler treibt Ursachenforschung, 1|2013 wir. Psychotherapie und Psychologie und mehr In unserer Gesellschaft ist eine Entwicklung zu beobachten, die bei zunehmender Leistungsorientierung in jeder Altersgruppe persönlichen und zwischenmenschlichen Bedürfnissen immer weniger Beachtung schenkt. um die Schaltstelle im System zu finden, die den Akku leersaugt: Auf der Körperebene – auf der Ebene seiner Werte und Einstellungen – auf der emotionalen Ebene – auf der zwischenmenschlichen Ebene. Neben den zahlreichen körpertherapeutischen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten genügen Empathie und Lebenserfahrung nicht, um bei lebenswichtigen Themen unserer Patienten zeitnah profes sionelle Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Oft haben Betroffene nicht die Wahl, sich Irrwege durch psychiatrische und klassisch-psychotherapeutische Behandlungen zu ersparen. Hätten sie das Glück, gleich einen Therapeuten zu finden, der über systemisch-familienthera- wir. 1|2013 Es ist ein zunehmender Bedarf nach Orien tierungshilfe und eine Suche nach Halt und Verlässlichkeit zu beobachten, wobei die gesellschaftliche Entwicklung diesen Trend noch verstärkt. Gabriele Dietl-Kleinhenz peutische Konzepte verfügt, oder ihm einen kompetenten Kollegen empfiehlt, wäre manche Krise viel schneller überwunden und schon längst ein neuer Weg beschritten. Therapeuten, die sich ein ganzheitliches Behandlungskonzept auf ihre Fahnen geschrieben haben, suchen nach schlüssigen Konzepten, um den Anliegen ihrer Patienten gerecht zu werden. 7 Titelthema Wenn Sie sich fragen, welche Themen etwas mit familientherapeutischer Arbeit im engeren und im weiteren Sinn zu tun haben, verstehen Sie darunter in der Regel, dass die Beziehungen zu den bedeutsamen Personen der Herkunfts- und der aktuellen Familie bearbeitet werden, um entwicklungshemmende Verstrickungen zu lösen und letztlich zu einer konstruktiven Beziehungsgestaltung durch Versöhnung und/ oder Abgrenzung mit den biographischen Gegebenheiten zu finden. Dabei wird nicht nur nach Ursachen gesucht, die sich hinter den Themen verbergen und im Leben soviel Kraft kosten, sondern es finden auch sich wechselseitig bedingende Aktionen und Reaktionen von Familienmitgliedern Beachtung. Dieser Denkansatz verlässt das klassische Ursache-WirkungsPrinzip mit seinen Schuldzuschreibungen und öffnet den Blick für die Komplexität von Handlungsabläufen und ihren Wechselwirkungen, um dem Betroffenen zu helfen, die Haltung zu finden, die hinter einer passenden und lösenden Reaktion auf die derzeitigen „Gegebenheiten“ steht. Es bedarf unseres therapeutischen Know-hows, Patienten auf den für sie richtigen Weg zu führen, ohne ihnen eine konkrete Lösung anzubieten. Beispielhafte Patienten probleme Hier seien ein paar individuelle Patientenprobleme aufgeführt: >> Schulisches Versagen eines 10-jährigen Jungen in der Trennungsphase der Eltern >> Konflikt eines Paares, weil Unstimmigkeiten über den Umgang des Mannes mit seinem 9-jährigen Sohn aus der früheren Ehe bestehen >> Depressionen und „Todessehnsucht“ als generationsübergreifendes Thema >> „Warum laufen mir immer die Männer davon?“ – Frage einer 46-jährigen Frau >> „Meine langjährige Partnerin hat einen Anderen!“ – der Hilferuf eines 65-jährigen Mannes >> Schuldgefühle der trauernden Frau nach dem Suizid ihres Lebenspartners >> Unsicherheit durch neue berufliche Herausforderung, die sich in Schlafstö8 Neben den zahlreichen körpertherapeutischen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten genügen Empathie und Lebenserfahrung nicht, um bei lebenswichtigen Themen unserer Patien ten zeitnah professionelle Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Gabriele Dietl-Kleinhenz rungen und Konflikten mit der Familie bemerkbar macht >> Süchtiges Trinken und der Umgang der Familienangehörigen mit dem Betroffenen >> Verunsicherung und Angst vor Herzattacken nach Versorgung mit mehreren Stents >> Burnout nach beruflicher Überforderung >> Vorwürfe einer 35-jährigen Frau an ihre Mutter >> Stressbedingte Gastritis >> Klage eines Mannes, dessen Frau ihm nicht die Verantwortung für die Kinder überlässt >> Unsicherheit einer Mutter, wie sie nach der Besuchsrechts-Regelung beim Vater durch das Gericht den altersgemäß individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht werden kann >> Hintergründe von unerfülltem Kinderwunsch und die Suche nach Lebensführung >> Selbstwertgefühl einer 15-jährigen Schülerin nach Schulwechsel mit typischen pubertären Generations-Konflikten >> Posttraumatische Belastungsstörung mit Albträumen und Panikattacken nach Missbrauchserfahrung >> Unsicherheit eines Vaters von erwachsenen Kindern, die immer noch Versorgung durch den Vater fordern Manchmal kommt man nach langjähriger Praxiserfahrung über die reine Einzel- Paar- und Familientherapie sowie systemischer Aufstellungsarbeit in Gruppen auch mit anderen Aufgaben in Berührung, z. B. >> Familienmediation (natürlich nach Zusatzausbildung) >> Umgangsbegleitung, durch das Familiengericht oder Jugendamt angeordnet, mit Bestallung als Umgangspflegerin bei Kindern, deren Wohl beim Umgang mit einem Elternteil gefährdend sein könnte. Es ist ein zunehmender Bedarf nach Orientierungshilfe und eine Suche nach Halt und Verlässlichkeit zu beobachten, wobei die gesellschaftliche Entwicklung diesen Trend noch verstärkt. Da bei den regulären psychotherapeutischen Konzepten die Vorarbeit des Genehmigungsverfahrens bei den Krankenversicherungen immer viel Zeit in Anspruch nimmt, bevor überhaupt die Anliegen der Patienten bearbeitet werden, fühlen die Patienten sich in einer kurzzeittherapeutischen Praxis meistens besser bedient. | AUTORIN Gabriele Dietl-Kleinhenz Heilpraktikerin Psychotherapie Lehrbeauftragte FH e.V. 1|2013 wir. Psychotherapie und Psychologie Physiognomische Psychologie Ein Gesicht sagt mehr als tausend Worte. Denn der Eindruck, den unser Gegenüber hinterlässt, ist authentischer Ausdruck seiner Persönlichkeit. Die Physiognomische Psychologie leitet an, wie wir in Gesichtern lesen können und ihre Sprache aussagekräftig interpretieren. Sich selbst und andere in der jeweiligen Vielfalt und Einzigartigkeit zu erkennen, ist die Basis für mehr Verständnis untereinander, für wertschätzende Kommunikation und erfolgreiche Beziehungen. Gesichtspunkte Alles nur schöner Schein? Garderobe und soziales Gesichter laden uns dazu ein, den Blick auf Miteinander ihnen ruhen zu lassen, sie zu studieren, und haben oft eine äußerst attraktive, manchmal eine geheimnisvolle oder auch eine unangenehme Wirkung auf uns. Ganz unwillkürlich steigen Gefühle in uns hoch, die uns dazu verführen, unser Gegenüber als „(un)sympathisch“, „gutmütig“, „griesgrämig“ usw. einzuordnen. So gesehen sind Gesichter weit mehr als die sichtbare Oberfläche und veranlassen uns unbewusst zu einer tiefergehenden Interpretation des Gesichtes als Ausdruck von Geist und Seele: Diese Sichtweise kommt allen entgegen, die der Meinung sind, dass Anziehung mehr ist als pure Äußerlichkeit. wir. 1|2013 Unumstritten ist die Tatsache, dass ein kompetentes äußeres Erscheinungsbild maßgeblich zum beruflichen Erfolg beiträgt und es steht auch privat außer Frage, dass wir modern denken, handeln und uns darstellen, um up to date zu sein. Genügt dies aber tatsächlich, um uns und unserem Kern näher zu kommen? Worin liegt das Geheimnis der Menschen, die wir für glaubwürdig, authentisch und ernst zu nehmend halten? „Eindruck kommt von Ausdruck“ so weiß es der Volksmund – und so entscheidet letztlich neben dem berühmten ersten Eindruck unser persönlicher Ausdruck darüber, ob ein profilierter oder ein profaner Eindruck bleibt, wenn wir gehen. Schönheit und Individualität entstehen mit der Geschwindigkeit und Tiefe des Blickes. Das Studieren des Ausdrucksgehaltes von Gesichtern durch die Deutung einzelner Formmerkmale lädt zum genauen Hinsehen ein. Eine Kunst, die uns heutzutage abhanden gekommen zu sein scheint. „Soft Skills“ – Qualitäten im zwischenmenschlichen Bereich also – ist ebenfalls ein inflationär gebrauchtes Schlagwort unserer Tage: Wo bleibt unsere Menschlichkeit im wertschätzenden Umgang miteinander? Was nützt das beste Etikette-Seminar, wenn wir unfähig sind, gesellschaftli9 Titelthema che Regeln mit der Fähigkeit zu verbinden, uns auf unser Gegenüber einzulassen, es anzuschauen? Für ein Zusammenleben und den Umgang miteinander ist es sehr hilfreich, Regeln zu kennen, aber auch die Unterschiede, die uns vom Gegenüber unterscheiden: Nehmen wir die Bedürfnisse des anderen – aber auch unsere eigenen – ernst, dann überprüfen wir damit auch unser eigenes Verhalten und wertschätzen uns selbst in unserer Einmaligkeit. Denn: Sich selbst erkennen bedeutet auch, den anderen so anzunehmen, wie er gedacht ist. So wird die Physiognomische Psychologie zu einem Instrument, das uns gelebte soziale Kompetenz in Beruf- und Privatleben ermöglicht – wertvolle, gesunde Sozial-Beziehungen tragen genauso zum Erfolgsbewusstsein bei, wie Fax und Fon, Mail und Maus. Ist unser Aussehen wirklich nur Zufall? In der Natur geschieht nichts zufällig, alles hat seinen Sinn und dient einem Zweck. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass auch wir – als Bestandteil der Natur – nicht zufällig so aussehen, wie wir aussehen, sondern, dass wir so aussehen, weil wir so sind, wie wir aussehen. Alles, was wir tun, ist Ausdruck unseres Wesens. Wir reagieren 10 so, wie es uns gemäß ist und hinterlassen mit unserem Ausdruck einen Eindruck. Ebenso formen Eindrücke, die wir vom Leben zurückerhalten, unseren äußeren Ausdruck. Schon Hermes Trismegistos formulierte es in der Tabula Smaragdina ähnlich: „Was oben ist, ist gleich dem, was unten ist, und was unten ist, ist gleich dem, was oben ist – fähig, die Wunder des Einen zu vollbringen.“ Nur durch die Fähigkeit des höheren Denkens – auch als Vernunft bekannt – und dem Willen zur bewussten Lebensgestaltung und -entwicklung unterscheiden wir uns von Tieren, Pflanzen und der unbelebten Schöpfung (oder konnten Sie bei Ihrem Hund schon einmal einen grübelnden Augenausdruck verbunden mit der Fragestellung: „Wer und was bin ich?“ erkennen?). Das war in nahezu allen Zeiten die vielleicht zentralste Frage des Menschseins und ist es noch, heute mehr denn je: Wir leben in einer Zeit, die in höchstem Maße verstandesorientiert ist – und in einer kopfgesteuerten Gesellschaft, in der scheinbar nur noch messbare Effizienz oder das wissenschaftlich Überprüfbare zählen. Viele Menschen wollen und können so nicht weitermachen. Sie möchten zum Wesent lichen des Menschseins zurück – und mehr Herz, Menschlichkeit und emotionale Weisheit in ihr Leben integrieren. Sie suchen nach ihrer Identität und einer Individualität, die ihrem Leben Sinn und Inhalte gibt. Sie können es drehen und wenden wie Sie möchten, Sie können anderer Meinung sein, doch eines ist Fakt: Über unser Gesicht als Projektionsfläche rufen wir bei unseren Mitmenschen immer eine geistige oder seelische Reaktion hervor. Der kleine Unterschied: Männergesichter – Frauengesichter Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass Männer im Vergleich zu Frauen die markanteren Gesichtszüge haben. Als typisch männlich können wir beispielsweise die starke Entwicklung der Überaugenwülste, kantig betonte Kinnformen, tiefer in den Augenhöhlen ruhende Augen, größere Nasen und die flächigeren Gesichtszüge in der mittleren Gesichtespartie bezeichnen. Die männliche Haut wirkt bisweilen etwas grobporiger. Im Gegensatz dazu haben Frauen meistens größere Augen, konkavere Nasen und kleinere, fein gerundete Kinnformen, die etwas zurückliegend sind. Oft ist der obere Stirnbereich betont. Außerdem finden wir bei Frauen insgesamt kleinere Gesichter (in der Regel 4/5 der männlichen Gesichtsfläche). Weibliche Gesichter wirken weicher, 1|2013 wir. Psychotherapie und Psychologie Gesichter laden uns dazu ein, den Blick auf ihnen ruhen zu lassen, sie zu studieren und haben oft eine äußerst attraktive, manchmal eine geheimnisvolle oder auch eine unangenehme Wirkung auf uns. Armin Pinl denn die Einzelkomponenten wie z. B. Augen, Mund und Wangen sind im allgemeinen gerundeter, die Gesichtsmuskulatur weniger gespannt. Das typisch weibliche Unterhautfettgewebe modelliert zudem nicht nur am Körper, sondern auch im Gesicht weichere Formen. Da nahezu in jedem Gesicht sowohl männliche als auch weibliche Formelemente vorkommen, ist es nicht möglich, eine eindeutige Unterscheidung nach männlichen und weiblichen Ausdrucksformen zu treffen. Untersuchungen belegen jedoch: Maskulin-männlich wirkt auf uns Menschen alles, was kantig, gespannt, groß und grobporig ist; weiblich-feminin mutet an, was gerundet, weich, klein und feinporig ist. Was zu wünschen bleibt ... Auch – oder gerade in unseren modernen Zeiten suchen immer mehr Menschen nach ihrer Identität, die sich zunehmend im Trubel des Alltags, der Schnelligkeit und Hektik verliert. Eine alternative Betrachtung der Persönlichkeit fußt auf der psychologischen Physiognomik und der menschlichen Morphologie. Sie bindet die Biophysik ebenso ein wie die Bioenergetik und berücksichtigt auch die Genetik. Die Physiognomische Psychologie bieten uns einen ganzheitlichen Ansatz an, mit dem wir. 1|2013 wir uns selbst näherkommen, besser ver stehen und das uns lehrt, uns selbst und andere Menschen neu zu sehen. Uns in einem neuen Licht zu betrachten heißt immer auch, Einblicke hinter die Bühne des Lebens zu erhalten und andere Sichtweisen zuzulassen. Diese führen häufig dazu, dass wir in unserer Entwicklung plötzlich entscheidend vorankommen. Die tiefe Kenntnis dieser Lehre hilft, ein hohles und oberflächliches Bild von Menschen zu zeichnen. Das unterschiedliche Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele bringt immer wieder neue Gesichter hervor – und macht jeden von uns unverwechselbar, einmalig. Deshalb darf es unter keinen Umständen passieren, den anderen abzuurteilen, ihn in eine Schublade zu stecken. In erster Linie geht es nicht darum, eine weitere Typologie, ein neues „System“ vorzustellen, ganz im Gegenteil: Wir selbst sind das System, wir haben alles in uns – in den unterschiedlichsten Kompositionen zwar, dennoch vollkommen und einmalig. Wir sind aus den verschiedensten Facetten zusammengesetzt, mosaikartig gewebt, schillernd wir ein Prisma: Verstehen wir die Physiognomische Psychologie doch als eine Einladung, uns selbst zu suchen und zu entdecken. Dabei ist es uns freigestellt, das an uns Erkannte zu hinterfragen und bewusste Entwicklungsimpulse zuzulassen. Ohnehin bleibt es nicht aus, sich daran zu erfreuen, was uns einmalig und unverwechselbar macht. So erhalten wir eine völlig neue, höchst individuelle Sichtweise darüber, was uns antreibt und wo unsere Möglichkeiten liegen. Grundvoraussetzung jeden menschlichen Kontaktes sollte eine wohlwollende, liebevolle Betrachtung des Gegenübers sein, die ermöglicht, den Menschen der uns gegenübersteht, in seinen Grundan lagen und Potenzialen zu erfassen. Das Erlernen des Gesichterlesens konfrontiert uns mit einem reichhaltigen Wissens-Buffet. Es ist an uns zu wählen, was und wann wir davon kosten wollen. Wir haben die freie Auswahl und können uns nehmen, soviel und sooft wir wollen. Es ist verführerisch, so eine Auswahl zu haben, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit, sich zuviel aufzuladen. Deshalb hat es sich bewährt, immer wieder einmal ein Häppchen zu nehmen, dieses gut zu verdauen, indem wir unsere Mitmenschen aufmerksam betrachten – und uns dann einen Nachschlag zu holen. Formulieren wir es doch wie folgt: „Beobachtete, erlebte und verstandene Ansichten haben gute Aussichten!“ 11 Alle Fotos: © creativ collection Titelthema Worin liegt der Nutzen? Oder: ... „Was bringt mir das?“ Eltern und Pädagogen z. B., die Neigungen und Eigenarten der Kinder verstehen wollen, Talente fördern und erkennen möchten. Regisseure, die zu bestimmten Charakteren Menschen auswählen möchten, die diesen Charakter ausfüllen. Auch Personalentwickler und Entscheider in Firmen, die ein zusätzliches Instrument benötigen, mit dem sie Menschen an die richtigen Stellen in Firmen setzen können und so die Fluktuationsrate senken. Trainer und Berater, überhaupt alle Menschen, die gelassener und klarer kommunizieren wollen, die hinter die Kulissen schauen und Menschen jenseits von Zwängen und Oberflächlichkeiten dazu ermuntern wollen, authentisch aufzutreten. Wie entsteht die Persönlichkeit? Ist Vererbung alles? Oder: „Du bist wie Deine Mutter!“ Theorien über Vererbung und Anlage gehen davon aus, dass moralische Qualitäten, Begabungen, Talente und der IQ mit der Zeugung des Kindes festliegen und nur wenig über Erziehung und Lebensumstände korrigierbar sind. Zweifellos spielt die Vererbung auch bei der Persönlichkeits betrachtung eine wichtige Rolle. Und doch hat der Mensch über sein Bewusstsein die Gabe, Konsequenzen aus der genetischen Anlage zu ziehen; dies ist von großer Bedeutung: Für die endgültige Gestaltung Ihrer Persönlichkeit ist es also weniger entscheidend, was Sie mitbringen, sondern, was Sie daraus machen. Bei jedem Samenkorn wird, sobald es in die Erde gepflanzt ist, ein genetisches Programm aktiviert, das bewirkt, dass sich aus dem Korn die Pflanze entwickelt. Wäre Vererbung alles, dann würde jede Pflanze gleich aussehen. Neben dem genetischen Code sind aber Wetter, Wind und Bodenbeschaffenheit entscheidend für das Aus sehen und Gedeihen der Pflanze. Beim Menschen ist das ganz genauso. Dazu kommt noch der entscheidende Unterschied: Das Bewusstsein. Das ist die Fähigkeit, sich sozusagen trotz nicht optimalen Bodens und widriger Umstände im Leben bestmöglich über die Kraft des Geistes zu entwickeln. 12 Vererbung und Anlage sind mächtig, aber nicht übermächtig: Aus einem Sonnenblumenkern wird zwar nie ein Kürbis, aus einem Fußballtalent entpuppt sich nur selten eine Primaballerina, dennoch gilt: Der Geist formt letztlich die Individualität des Menschen. Die Physiognomische Psychologie fokussiert sich weniger auf genetische Zusammenhänge zwischen den Generationen oder vererbte Eigenschaften, sondern macht uns mit der Botschaft Mut, dass hinter jeder Eigen-Art ein Potenzial steht, das wir positiv für uns nutzen können. „Du bist wie Deine Mutter!“ erscheint so in einem viel wertneutraleren Licht, denn Sie haben immer die Wahl, sich im Rahmen Ihres Lebens wohlwollend und liebevoll für den positiven Aspekt dieser Aussage zu entscheiden. Wir alle haben Eigen-Arten und Eigenschaften, die man im Gesicht sehen kann, sind ihnen jedoch nicht willenlos ausgeliefert: Veränderung ist möglich. Deshalb verändert sich unser Gesicht im Laufe des Lebens immer wieder – auch, wenn die Grundzüge erhalten bleiben. Erfahrung und Erziehung oder: „... und am Samstag wird die Straße gekehrt!“ Erfahrung ist ebenso auf dem Ge-sicht sicht-bar: Ein schweres Leben, Alkoholmissbrauch, harte Arbeit, Drogenkonsum etc. haben zur Folge, dass das Gesicht entsprechend verhärmt, verlebt und verbraucht aussieht. Ausgeglichene Lebensumstände und ein Leben in Frieden, Frei- heit und Zufriedenheit zeichnen Gesichter ebenso. Keine Frage: Erziehung ist das halbe Leben! Wir alle haben Regiebücher im Kopf, die uns beim Drehen unseres Lebensfilmes helfen: Das ist wichtig, richtig und sinnvoll, denn sonst würden wir an der Fülle der angebotenen Informationen ersticken. Wenn im Drehbuch steht „... und am Samstag wird Straße gekehrt“, so gibt uns diese Aufforderung einerseits ein Stützkorsett zur Strukturierung des Samstags. Andererseits stehen uns unsere Drehbücher manchmal enorm im Weg, weil sie unser Denken, Handeln und Fühlen einengen. Spätestens, wenn der Umkehrschluss „Heute wird Straße gekehrt, also muss es Samstag sein“ gelebt wird, ist es an der Zeit, überholte Muster, Zwänge und Glaubenssätze zu revidieren und damit neue Rollen, Werte und anderes Gedankengut zuzulassen. Auch dabei können wir wertvolle Impulse erfahren: Mit der Interpretation von Gesicht und Vitalenergie erfahren wir Ermutigung, unsere individuellen Grundanlagen klarer zu erkennen und zu hinterfragen, ob wir unser Potenzial, unsere Möglichkeiten leben. Und damit könnten unsere Samstage in Zukunft völlig anders verlaufen. | AUTOR Armin Pinl Unternehmensberater Autor und Gründer des Vereins „Psycho-Physiognomik nach Car HuterBayern e. V.“, Lehrbeauftragter FH e. V. 1|2013 wir. Psychotherapie und Psychologie Märchen in der Psychotherapie © liliya kulianionak – Fotolia.com Da ging der Wolf ein Weilchen neben Rotkäppchen her, dann sprach er: „Rotkäppchen, sieh einmal die schönen Blumen, die ringsumher stehen, warum guckst du dich nicht um? Ich glaube, du hörst gar nicht, wie die Vöglein so lieblich singen? Du gehst ja für dich hin, als wenn du zur Schule gingst, und ist so lustig hier im Wald.“ wir. 1|2013 13 Titelthema 14 Dr. med. Helmut Schaaf, Thomas Schwinger und Hans Peter Röhr, haben vor allem Volksmärchen aufgegriffen, um psychologische Strukturen zu entschlüsseln und sie als eine Basisbildersprache therapeutisch hilfebringend anzuwenden. In diesem Zusammenhang sei noch der Psychiater Leonhard Reiter genannt, der im Selbstverlag das Buch „Symbole in Märchen, Mythen und Therapie“ herausgebracht hat. Er findet über die den Märchen innewohnenden Symbole einen Zugang zu der Vorstellungswelten der Patienten. Wie kann man sich erklären, warum die alten Volksmärchen eine so lange Lebensdauer haben und ihre Inhalte sogar therapeutisch hilfreich sind? Viele der alten Volksmärchen existieren ihrer inhaltlichen Essenz nach in allen Kulturen der Erde. Sie © dudek – Fotolia.com Rotkäppchen schlug die Augen auf, und als es sah, wie die Sonnenstrahlen durch die Bäume hin und her tanzten und alles voll schöner Blumen stand, dachte es: Wenn ich der Großmutter einen frischen Strauss mitbringe, der wird ihr auch Freude machen; es ist so früh am Tag, dass ich doch zur rechten Zeit ankomme, lief vom Wege ab in den Wald hinein und suchte Blumen. Und wenn es eine gebrochen hatte, meinte es, weiter hinaus stände eine schönere, und lief danach und geriet immer tiefer in den Wald hinein. (…) Rotkäppchen aber war nach den Blumen herumgelaufen, und als es so viel zusammen hatte, dass es keine mehr tragen konnte, fiel ihm die Großmutter wieder ein, und es machte sich auf den Weg zu ihr. (Grimms Märchen, Gesamtausgabe, Tosa Verlag, Wien) Wer hat nicht schon einmal ein Ziel aus den Augen verloren und sich ablenken lassen? Natürlich mit der Rationalisierung, dass es dem Ziel diene. Das, was unsere Aufmerksamkeit erregt hat, ist das denn nicht bei jedem von uns schon einmal zum Selbstzweck geworden? Hat nicht jeder schon einmal das Gefühl erlebt, sich so „verheddert“ zu haben, dass er meinte, im Wald zu stehen und vielleicht alleine auch nicht wieder herauszufinden? Oder vielleicht sind wir selbst schon einmal „Verführer“ im Leben anderer gewesen? Die Materie, erfahrbar durch die 5 Sinne (wa rum hast du so große Ohren, so große Augen, so große Hände, so ein großes Maul?), kann so verlockend sein, dass sie bis in eine Sucht hineinführt. An die Lebensvision, die der Mensch einst hatte, erinnert sich so mancher erst, wenn es (fast) schon zu spät ist. Märchen in der Psychotherapie? In unserem Kulturkreis fangen wir in den letzten Jahrzehnten erst an, uns um die heilende Wirkung von Märchen (Kunde, Bericht, Nachricht) zu kümmern. Nossrat Persesch kian, geboren in Teheran, hat in der von ihm entwickelten „Positiven Psychotherapie“ die in den Märchen verborgenen Weisheiten als ein wertvolles Hilfsmittel in sein Therapiekonzept integriert. Auch andere, wie zum Beispiel Bruno Bettelheim, Wolfgang Kleespies, Christa Mulack (Theologin), Angelika Waiblinger, Ingrid Riedel, Verena Kast, Hans Jellouschek, Erich Franzke, Jobst Finke, Judith Braun, sprechen in uns archetypische Bilder und Lebensprinzipien an. Es erscheinen uns in den Märchen oft der Held, der das „Gute“ verkörpert, das zu Besiegende „Böse“ und der „Helfer“. So auch im oben erwähnten Märchen „Rotkäppchen“. Das Rotkäppchen, das erst einmal das naive „Gute“ verkörpert, der Wolf als Inbegriff des „Bösen“ und der Jäger als „Helfer“, der Rotkäppchen und die Großmutter befreit. Im zweiten Teil des Märchens ist Rotkäppchen nicht mehr naiv, sondern kennt die Schliche des Wolfes. Rotkäppchen und Großmutter sind durch das Gelernte sogar selbst in der Lage, den Wolf zu besiegen. Diese Selbstwirksamkeit, die die eigene Kreati vität einschließt, ist das Ziel einer jeden Therapie! Das Gute und das Böse Grundsätzlich polarisiert ein Märchen das Gute und das Böse, macht den Unterschied deutlich in der Motivation und der Ausdrucksweise. Da bleibt ein für therapeutische Zwecke geeignetes Märchen aber nicht stehen. Im Märchen immanent ist immer ein Ziel, das es zu erreichen gilt. Fast immer werden mehrere Wege aufgezeigt, wie unterschiedliche Märchenfiguren das Ziel erreichen wollen. Zu jedem Weg wird eine daraus folgende Konsequenz dargestellt. Der Wunsch, das Ziel zu erreichen, dabei aber einen nicht zielführenden Weg eingeschlagen zu haben, führt am Ende nie zur Erfüllung. Therapeutisch könnte man mit der Kognitiven Verhaltenstherapie sagen: Wenn die inneren kognitiven Bewertungssysteme eines Menschen nicht die gewünschten Ergebnisse im Gefühl, wie im Verhalten erzeugen, war die Einstellung in Bezug auf den erwünschten Effekt nicht zielführend. Die Kognitive Verhaltenstherapie beginnt mit der Erkenntnis dieses Sachverhaltes und leitet eine kognitive Umstrukturierung ein, immer in Bezug auf das, was der Klient mithilfe des Therapeuten als Ziel für sich herausgearbeitet hat. Rotkäppchen hat also auch eine kogni tive Umstrukturierung durch das Erlebte selbst erfahren. Ein anderer wesentlicher Aspekt ist die Dynamik, die durch das Gute und das 1|2013 wir. Psychotherapie und Psychologie Böse entsteht und ein Erreichen des Zieles auch im Sinne einer höheren Bewusstseinsoder Reifungsstufe erst möglich macht. Auch wenn sprachlich im Märchen stark wertend polarisiert wird, ist doch am Ende klar, dass das eine ohne das andere nicht sein kann. Erkenntnisse sowie das Erreichen des Zieles können erst aus diesem Zusammenspiel gewonnen werden. Diese beiden Pole als sinnvolle auf einander einwirkende Kräfte wertfrei zu verstehen, ist immer wieder ein wichtiger Baustein in der Therapie beispielsweise bei Schuldgefühlen, negativer Bewertung eigener Denk-, Gefühls- und Verhaltensweisen, Schuldzuweisungen und Projektionen als negativ erlebte eigene Anteile auf die Außenwelt. Die Sinnhaftigkeit beider Positionen wird im Märchen dargestellt. Das Böse hat auch sein Gutes und das Gute wird mithilfe des Bösen sichtbar gemacht oder sogar erst erzeugt. Der Tag bringt die Nacht hervor und die Nacht den Tag. Ohne die Schönheit von Schneewittchen sind der Neid und die daraus resultierenden Aktionen der Stiefmutter undenkbar. Ohne Schneewittchens Flucht und den vergifteten Apfel der Stiefmutter hätte Schneewittchen nie ihren Prinzen gefunden. Aber auch der Neid kann positiv betrachtet werden. Es gibt etwas, wonach es sich lohnt, zu streben. Das, was gerne integriert werden würde, kann bei Defiziten in den zurzeit vorhanden Kompetenzen zu dem Wunsch führen, das scheinbar Unerreichbare zu vernichten, so wie die Stiefmutter dem Schneewittchen nach dem Leben trachtet. Im therapeutischen Kontext kann aber ein Mensch, der sich für eine solche Verhaltensweise verachtet, neue Kompetenzen erwerben, die zur Integration dieser Anteile führt. Dazu ist eine wertfreie Betrachtung notwendig. Schneewittchen hat ja vielleicht auch schon einen langen Entwicklungsweg hinter sich! Märchen spielen immer an einem undefinierten Ort und in einer undefinierten Zeit. Damit kommen wir zu der Möglichkeit, die in einem Märchen spielenden Archetypen oder Vertreter von Prinzipien nicht nur als in der Welt erlebte Objekte zu sehen, sondern alle Figuren als Spieler eines inneren psychischen Musters zu begreifen. In meiner eigenen praktischen Tätigkeit verwende ich dazu die Imagination, mit wir. 1|2013 In unserem Kulturkreis fangen wir in den letzten Jahrzehnten erst an, uns um die h eilende Wirkung von Märchen (Kunde, B ericht, Nachricht) zu kümmern. Petra Ellis deren Hilfe sich der Klient in jede der handelnden Figuren versetzen kann und sich identifizierend in sie achtsam hineinfühlt. Dabei werden oft Verbindungen zu eigenen Lebensereignissen oder Lebensbereichen klar und können einer therapeu tischen Behandlung zugänglich gemacht werden. Wichtig ist, dass dieses Verfahren nur dann Anwendung findet, wenn aus diagnostischer Sicht keine Kontraindikation besteht. In der Regel kennt jeder Mensch Anteile aller beteiligten Figuren, was wiederum auch deren Wichtigkeit für das Ganze und das Erkennen von übergeordneten Zusammenhängen klar macht. Das ist ein Weg aus der Bewertung und damit aus destruktiven Emotionen. Märchen können somit auch einen Einweihungsweg beschreiben. Es gibt durchaus Klienten, die darin eine hohe Motiva tion sehen, sich in der Therapie mit Märchen auseinanderzusetzen. Das Verstehen von übergeordneten Zusammenhängen macht die einzelne Situation, auch wenn sie im Moment schwer auszuhalten ist, annehmbarer. Sie kann als sinnvoll im Gesamtkontext des Lebens erkannt werden. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Märchen uns eine Situation in der „Verwicklung“ oft in der unerlösten Form einer Verzauberung zeigen. Im folgenden Geschehen muss die „Verwicklung“ durch Prozesse der Transformation, die nicht immer leicht sind, in eine „Entwicklung“ und damit in eine erlöste Form überführt werden. Diese Entwicklung ist ohne das dynamische Zusammenspiel der Dualität nicht möglich. So müssen im Märchen die lichten Kräfte, die dunklen Kräfte und in der Regel auch ein Ich-Du-Geschehen zusammen und zur Lösung gebracht werden. Das Arbeiten mit Märchen ist eine Arbeit an den archetypischen Prinzipien, wie sie in jedem Menschen wirksam sind. Das eigene innere Spiel der verschiedenen Anteile kann im Märchen sozusagen herausgestellt werden und stellvertretend betrachtet und verstanden werden. Folgende Fragen könnte sich der Klient stellen: In welchem Teil des Märchens befinde ich mich gerade? Bin ich in der Verwicklung und sehe gerade keinen Weg heraus? Bin ich im Begriff Wege zu suchen, die mein Problem lösen? Habe ich hier vielleicht gerade eine Lösungsmöglichkeit entdeckt, die ich in meinem Leben bisher gar nicht sah? Bin ich vielleicht jemand, der gleich die Lösung möchte, ohne den Weg gegangen zu sein? Welchen Lösungsvorschlag kann mir das Märchen vom Prinzip her geben? Spricht das Märchen innere Sehnsüchte oder vergessene Lebensvisionen bei mir an? Aus diesen Fragen und den daraus resultierenden Antworten können sich neue Lösungsmuster ergeben. Das Märchen bietet hiermit einen nährenden Boden für eine Neubetrachtung des eigenen Standpunktes im Leben. Über die Symbolsprache kann das Prinzipielle wieder in die Sprache einer konkreten Situation überführt werden. Und niemand ist alleine auf dem Weg! Die in den Märchen angesprochenen Lebensthemen müssen schon so alt und so allgemein sein, denn sonst gäbe es Märchen in dieser Form gewiss nicht mehr! | AUTORIN Petra Ellis Heilpraktikerin (Psychotherapie) 15 © alphaspirit – fotolia.com Praxis.Forum Selbstständig sein als Spiritueller Weg Führen und geführt werden Du entscheidest selbst Wer Verantwortung trägt, muss Entscheidungen treffen und immer wieder die Weichen stellen für die nächsten Schritte und den weiteren Weg. Jede Entscheidung für etwas ist eine gegen etwas anderes. Und jede führt zu Konsequenzen, die erfreulich oder unerfreulich sein können. Die meisten Selbstständigen treffen permanent Entscheidungen, deren Konsequenzen sie selbst zu verantworten 16 haben – mit ihrem Geld, ihrer Zeit, ihrer Kraft, letztlich mit wesentlichen Anteilen ihrer Existenz. Und genau das ist für viele auch die Motivation zum Selbstständig Sein: Selbst entscheiden dürfen, was zu tun ist, wann, von wem und auf welche Art und Weise. Selbst profitieren zu können von den Resultaten, sei es als finanzieller Gewinn, Lernprozess, Erweiterung des Horizonts, Zuwachs an Wahlmöglichkeiten, oder am besten alles zugleich. Selbst spüren zu dürfen, worum es geht und worum nicht. Entscheiden heißt auch führen – sich selbst, das Unternehmen, die Kunden, die Partner und, falls vorhanden, auch die angestellten Mitarbeiter. Das fängt schon dabei an, die Arbeitszeiten selbst zu bestimmen: Wann stehst Du morgens auf, wann arbeitest Du, wie lange am Tag und wie oft in der Woche? Das klassische Bild von den Arbeitszeiten der Selbstständigen ist die 1|2013 wir. Praxis.Forum Fragen zu r Selbste inschätz Was tust D u beson ung 60-bis-80-Stunden-Woche, ohne freie ders erfolg Abende und Wochenenden. Das gibt es reich? durchaus, für manche immer, für andere vorübergehend, aber es gibt auch ganz viele Selbstständige mit einer 40-, 30- oder Wem dien 20-Stunden-Woche. Das hängt dann mit en Deine E rfolge, wem der nächsten Entscheidung zusammen: kommen si e zugute? Wieviel Geld brauchst Du, vieviel musst oder willst Du verdienen? Reich zu werden motiviert immer noch etliche UnterWas heisst für Dich E nehmer, die Lebensqualität zu steigern, rfolg? ist aber das Ziel, das vielen immer wichtiger wird. Das muss keine Entscheidung gegen‘s Geld verdienen sein – ganz im Gegenteil lässt es sich auch Wie setzt D u das im B miteinander verknüpfen, wenn beides eruf um? eine hohe Priorität besitzt. Diese Entscheidungen triffst Du selbst und meistens auch bewusst. Ob das dann funktioniert, wird andersWie setzt D u das im P wo entschieden, unter anderem von rivatleben um? den Kunden, den Märkten, den Mitbewerbern, den politischen und wirtschaftlichen Umständen, dem Zeitgeist, dem Glück. Obwohl Selbstständige jeden Tag viele Entscheidungen treffen, können sie die Resultate nicht vorhersehen. Egal wie gut oder schlecht sie etwas machen, der Erfolg hängt von Umständen ab, die sie zwar beeinflussen können, aber nicht bestimmen. schaft, Innovation, hochmotiviert, vielver- Der materielle Erfolg ist nicht mehr das Es ist ein Spiel mit vielen Unbekannten, sprechend und chancenreich dominieren Ziel, sondern der Zweck, um etwas zu bedas viel Freude macht, wenn es Dir gelingt, die Texte. Die Bilder zeigen fröhlich-dyna- wirken, zu verändern oder zu verbessern. Dich im passenden Augenblick führen zu mische Menschen im Business-Dress, mit Wer mit dem Selbstständigsein höhere lassen, von Zufällen, Unfällen, Schicksa- Laptops, Sportwagen und schicken moder- Ziele verfolgt, muss das Ego ernst nehmen, len, Ereignissen und Kräften, denen Du als nen Büros. Diese Archetypen zeigen den darf sich aber nicht von ihm dominieren Mensch ganz natürlich ausgeliefert bist, vorwiegend wirtschaftlich orientierten lassen. Erfolg in diesem Sinne kann dann sein, wie alle anderen Wesen auf der Erde auch. Selbstständigen und sie vermitteln die IlluGenauso wichtig, wie es ist, das Vertrau- sion, dass diese Ausrichtung Erfolg ver- mehr Zeit für die eigenen Kinder oder die en der Menschen zu gewinnen, die Du spricht. Die starke ICH-Orientierung Pflege der Gesundheit zu haben, mit dem führst, ist es, Vertrauen zu entwickeln in spricht Menschen an, die in erster Linie an verdienten Geld eine Stiftung zu gründen, die eigene Führung oder Fügung. Sie ver- ihrem eigenen Vorankommen interessiert die der Natur oder nachhaltigen Projekten hindert vieles von dem, was Du unbedingt sind und vermittelt allen anderen, dass das zugute kommt, oder durch das eigene Gewillst und stellt dafür anderes zur Verfü- so sein muss in der Selbstständigkeit. Es ist schäft Qualitäten zu schaffen, von denen gung, von dem Du gar nicht wusstest, dass aber nur ein Aspekt von vielen, der ohne die Menschen und der Planet langfristig profitieren. | die anderen keine gesunde Zukunft hat. es das gibt und dass es zu Dir passt. Wer Erfolg an der Umsetzung von WerSpirituelle Orientierung in der ten misst, die neben der materiellen Ebene Selbstständigkeit auch ideelle Inhalte haben, verlangt deutWer im Internet zum Thema „Existenz- lich mehr. Ein größeres Bild entsteht, in AUTOR gründung“ oder „Unternehmer“ surft, fin- dem Menschen, Ereignisse und Systeme Stephan Gerd Meyer det viele Geschichten, Wettbewerbe und nicht benutzt werden um voran zu komHeilpraktiker, Unternehmercoach Angebote aus der „Start-Up-Glitzerwelt“: men, sondern als Bestandteil unseres Lewww.horseandsoul.de Begriffe wie Vorsprung, Erfolg, Leiden- bens wertgeschätzt und respektiert werden. wir. 1|2013 17 Phytotherapie Schwarzer Holunder (Sambucus nigra L.) Volksnamen: u. a. Holder, Holler, Deutscher Flieder. Der Holunder, geweiht der höchsten germanischen Göttin Holla oder Freya, die als Licht- und Sonnengöttin, Göttin der Liebe und als Gattin des Odin auch als Totengöttin erscheint, wurde von den Germanen als Baum des Heils verehrt. 18 1|2013 wir. Phytotherapie Dieser anspruchslose Strauch mit der tief gefurchten, hellbraunen bis grauen Rinde und den glatten Zweigen, auf denen Lentizellen (Korkwarzen, zur Durchlüftung des Gewebes) sitzen, erreicht eine Höhe von 7 Metern. Heike Lück-Knobloch Der Holunder, so glaubte man früher, soll angeblich Haus und Hof vor bösen Geistern und anderem Unheil schützen können. Auch im Christentum spielt das Gewächs eine Rolle: Judas soll sich angeblich an einem Holunderbaum erhängt haben. Botanik: Dieser anspruchslose Strauch mit der tief gefurchten, hellbraunen bis grauen Rinde und den glatten Zweigen, auf denen Lentizellen (Korkwarzen, zur Durchlüftung des Gewebes) sitzen, erreicht eine Höhe von 7 Metern. Der Holunder ist in Europa, West- und Mittelasien sowie Nordafrika beheimatet und gehört zur Familie der wir. 1|2013 Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Man findet den Busch häufig in Laubwäldern, an Waldrändern, Hecken, Ufern und Auen. Stamm und Äste beinhalten ein schneeweißes Mark. Die Blätter sind unpaarig gefiedert. Seine dichtblütigen, gelblich-weißen, schirmförmigen ca. 20 cm breiten Trugdolden duften stark und können im Juni/Juli an trockenen, sonnigen Tagen gesammelt werden. Sie ergeben in Teig ausgebacken eine leckere Süßspeise. Im Herbst kann man die reifen Früchte – kugelige, glänzend schwarzviolette Beeren (botanisch gesehen, sind es Steinfrüchte) mit hohem Vitamin C-Gehalt – ernten und zu Fruchtsäften und Marmeladen verarbeiten. Unreife Früchte, aber auch die Samen reifer Früchte sowie die Blätter enthalten das giftige Sambunigrin. Es spaltet Blausäure ab und kann besonders bei Kindern zu Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Kochen zerstört das Gift jedoch. Der Strauch wird aufgrund seiner Fülle an Wirk- und Vitalstoffen auch als „Apothekerkästchen der Bauern“ bezeichnet. Holunderblüten: Positivmonographie der Kommission E und der WHO. Wissenschaftlich anerkannt ist der Einsatz von Holunderblüten bei (fieberhaften) Erkältungskrankheiten. Mittlere Tagesdosis: 10 bis 15 g; Inhaltsstoffe: Die Blüten (Sambuci Flos) enthalten ätherische Öle (bis zu 0,2 %, vorwiegend Monoterpene) mit einem hohen Anteil an freien Fettsäuren, schweißtreibende Glykoside, Flavonoide (0,7 bis 3,5 %: Hauptkomponente Rutin, ferner Isoquercitrin, Quercitrin, Hyperosid etc.), ca. 3 % Hy droxyzimtsäurederivate (Chlorogensäure), Gerb- und Schleimstoffe, Hydroxyphenylcarbonsäuren und -ester, Phytosterine, Triterpene (alpha- und beta-Amyrin, Oleanol- und Ursolsäure) und reichlich Kaliumsalze. Die Blüten sind vor allem zur unspezifischen Resistenzsteigerung sowie bei fiebrigen Erkältungskrankheiten von Nutzen, wobei sie sich hier auch gut prophylaktisch einsetzen lassen. Die Droge wirkt zudem sekretolytisch. Besonders in Kombination mit Lindenblüten entfaltet sie schweißtreibende (diaphoretische) Eigenschaften. Auch leicht diuretische Effekte werden postuliert. Zubereitung als „Schwitztee“: 2 gehäufte TL Blüten mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 – 15 Minuten ziehen lassen und ½ Liter Tee sehr warm trinken. Zur Vorbeugung halb so stark aufgießen und lauwarm trinken. Bei Halsentzündungen ist der Tee zum Gurgeln empfehlenswert. Rheuma und Gicht gelten erfahrungsmedizinisch als Indikationen für die Verwendung der Blüten: kurmäßig über 3 Wochen 3-mal täglich 1 Tasse Tee. In der Volksmedizin ist zudem die „blutreinigende“ Wirkung (bei Hautunreinheiten und üblem Körpergeruch) bekannt. Äußerlich sollen die Blüten in Kräuterkissen und als Umschlag bei Schwellungen und Entzündungen lindernd sein. 19 Phytotherapie Holunderblütencreme für glatte, weiche Haut: 150 ml Mandel- oder ein anderes kaltgepresstes Öl mit 4 TL Lanolin (Wollwachs) erwärmen, 2 EL Holunderblüten hinzufügen, etwa 30 Minuten bei schwacher Hitze erwärmen, mit einem TL Honig ergänzen, abseihen, abfüllen und erkalten lassen. Holunderbeeren: Keine Monographie; Sambuci fructus enthalten neben Vitamin C, Vitamin A, B-Vitamine (vor allem B1 und B2), Folsäure, Kalium, Magnesium, Flavonoide (Rutin, Isoquercitrin und Hyperosid), Anthocyanglykoside (z. B. Sambucin, Sambucyanin), Zucker, organische Säuren wie z. B. Weinstein- und Valeriansäure sowie Bitterstoffe. Der Farbstoff Sambucyanin, der in Schale und Saft steckt, stärkt Herz und Kreislauf und hilft bei Erkältungen. Zur Prophylaxe und Stärkung trinkt man täglich 1 bis 2 kleine Gläser Saft aus den eingekochten Beeren. Anthocyane besitzen zudem antioxidative Eigenschaften. Der ORAC (oxygen radical absorbance capacity)-Wert steht für die Schutzkraft der in Lebensmitteln enthaltenen Antioxidantien. Je höher dieser ist, umso mehr Radikale können abgefangen werden. Jeder Messwert wird mit der antioxidativen Kraft einer künstlichen Vitamin E-Verbindung verglichen, dem Trolox. Daher wird der ORAC-Wert auch in Micromol (µmol) Trolox Equivalent (TE) pro 100 Gramm Lebensmittel angegeben. Zurzeit werden für gesunde Menschen täglich 5.000 bis 7.000 ORAC-Einheiten empfohlen. ORAC-Werte in µmol TE pro 100 Gramm: Holunderbeeren: 14.700 Blaubeeren: 4.669 Dunkle Trauben: 1.740 (Quelle: jpa, Schützende Kraft, Natürlich 5/2011, S. 46-49) Die Früchte sollen außerdem leicht abführend wirken. Auch dem Beeren-Saft schreibt man volksmedizinisch bei Rheuma eine nützli20 che Wirkung zu. 2- bis 3-mal täglich 3 EL werden empfohlen. Holunderbeeren sollen des Weiteren bei Bronchialkatarrh und Nervenentzündungen helfen. Die tschechischen Ärzte Jokel und Epstein verabreichten Patienten mit Trigeminusneuralgien täglich 20 Gramm Holunderbeersaft und konnten dadurch in mehreren Fällen eine Schmerzlinderung herbeiführen (Epstein-Jokel, Prager med. Wschr. 1914, S. 74, u. 200). Ähnliche Erfolge waren bei Ischias zu verzeichnen (Vetlesen, Norske Magaz. for. Laege Videnskaben 1916, Nr. 2). Hier wurden Patienten mit hartnäckigen Ischialgien angeblich nach 23 Tagen von ihren Schmerzen erlöst. Laut einer in-vitro-Studie der JustusLiebig Universität kann ein standardisierter Flüssigextrakt aus schwarzen Holunderbeeren (der mindestens 3,2 % Anthocyanen enthält) vermutlich das Wachstum von pathogenen Bakterien wie Branhamella catarrhalis und Streptococcus pyogenes, die häufig bei Infektionen des oberen Atemtraktes gefunden werden, um bis zu 70 Prozent inhibieren. Auch Influenza-Viren konnten durch den Extrakt um 30 % (Influenza A) und 25 % (Influenza B) gehemmt werden. Der Extrakt blockiert wahrscheinlich Faktoren auf der Zelloberfläche der Viren, die für die Infektion relevant sind (C. Krawitz, M.A. Mraheil, M. Stein, C. Imirzalioglu, E. Domann, S. Pleschka, T. Hain, „Inhibitory activity of a standardized elderberry extract against clinically-relevant human respiratory bacterial pathogens and influenza A und B viruses“, BMC Complementary & Alternative Medicine 2011, 11:16, doi:10.1186/1472-688211-16). Auf die antivirale Wirkung der Holunderfrüchte wiesen bereits zwei ältere Studien hin: Die placebo-kontrollierte, doppelblinde Humanstudie Zichria Zakay-Rones et al, Inhibition of Several Strains of Influenza Virus in Vitro and Reduction of Symptoms by an Elderberry Extract (Sambucus nigra L.) during an outbreak of Influenza B Panama, The Journal of Alternative and Complementary Medicine, Vol. 1, No. 4, 1995. pp. 361– 369 und eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Studie mit 60 Patienten zwischen 18 und 54 Jahren, die unter Influenza-ähnlichen Symptomen litten. (Z. Zakay-Rones et al., Randomized Study of the Efficacy and Safety of Oral Elderberry Extract in the Treatment of Influenza A and B Virus Infections, The Journal of International Medical Research, 2004; 32: 132–140) Tee aus den Blättern oder der Rinde (Erfahrungsmedizin): 2 gestrichene TL Droge werden mit ¼ Liter kaltem Wasser übergossen, bis zum Sieden erhitzt und sofort abgeseiht. Man trinkt etwa ¼ Liter dieses Tees schluckweise über den Tag verteilt um Ödeme, Harnverhaltung, Obstipation, Rheumatismus und Gicht adjuvant zu behandeln. In der Homöopathie werden die frischen Blütenstände und die Blätter verwendet. Als Schnupfenmittel für Säuglinge und Kleinkinder leistet Sambucus nigra große Dienste, wenn das Baby aufgrund seiner trockenen, verstopften Nase nicht saugen kann und daher beim Stillen von der Brustwarze ablassen muss, um Luft zu bekommen. Ständiges Schniefen gehört ebenfalls zum Mittelbild. Dosierung beim Säuglingsschnupfen: Sambucus D 4, 5-mal täglich 2–3 Globuli in die Tasche zwischen Unterlippe und Zahnleiste des Säuglings legen. Anfälligen, schwächlichen Kindern wird das Homöopathikum zur Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte gegeben. In der dritten Potenz (D3) wirkt es auch bei kindlichem Asthma. Atemwegsentzündungen mit ödematöser Schleimhautschwellung sind weitere Kennzeichen des Mittels. Gegenanzeigen und Nebenwirkungen sind weder für die Blüten noch für die Beeren bekannt. Empfehlenswerte Präparate: Holunderbeeren kbA ganz, Fa. Kräuter Schulte Holunderblüten kbA gerebelt, Fa. Kräuter Schulte Schoenenberger Holunder-Saft (Beeren), Fa. Schoenenberger 1|2013 wir. Phytotherapie Schoenenberger ergos HolunderblütenTee, Fa. Schoenenberger Sambucol Gel Kapseln, Fa. Neotopic Sambucus nigra Urtinktur, Fa. Alcea | Literatur: Apotheker M. Pahlow, Das große Buch der Heilpflanzen, genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH, Augsburg by Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München, 2004; Dr. Johannes Gottfried Mayer, Dr. med Bernhard Uehleke, Pater Kilian Saum OSB, Das große Handbuch Klosterheilkunde, genehmigte Lizenzausgabe der Verlagsgruppe Weltbild, 2005; Siegfried Bäumler, Heilpflanzen Praxis Heute, Urban & Fischer, Sonderausgabe der 1. Auflage 2007; Christof Jänicke, Dr. Jörg Grünwald, Thomas Brendler, alle Berlin, Handbuch Phytotherapie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2003; Wolfram Herzog, Apfel, Farn und Bergkristall ... Wissenswertes und Erstaunliches aus der Apotheke der Natur, 4. Auflage 1998, Herta Weiß, Dreieck-Verlag, Ludwigshafen; wir. 1|2013 Der Farbstoff Sambucyanin, der in Schale und Saft steckt, stärkt Herz und Kreislauf und hilft bei Erkältungen. Heike Lück-Knobloch William Boericke, Handbuch der homöopathischen Materia medica, 2. Auflage 1996, Karl F. Haug Verlag, Heidelberg; Clemens Umbricht, Gesunder Holunder, S. 22 – 23, A. Vogels‘s Gesundheits-Nachrichten, Mai 2001; Holunderblüte, Mahlzeit Dezember 99, S. 18; Josef Karl, Neue Therapiekonzepte für die Praxis der Naturheilkunde, Pflaum Verlag München, 1995; Dr. Paul Seitz, Duftatmen mit Aromapflanzen, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart, 1997; Peter Schmidsberger, Heilpflanzen, Gondrom Verlag, Bindlach, 1988; Dr. med. Martin Stübler: Das kranke Kind, Information Medizin, Ausgabe 1/1987, Sonderdruck des WEKA-Verlags, Kissing; Dipl. oec. Troph. Dorothee Hahne, Holunder: Hausmittel, Delikatesse und mehr, Neue Apotheken Illustrierte, 15.8.2011, S. 46–47; Holunder probieren, Zeitschrift Vigo 4/2011 der AOK, S. 8; www.blackelderberry.info AUTORIN Heike Lück-Knobloch Heilpraktikerin E-Mail: [email protected] 21 Praxis.Forum Das Patientenrechtegesetz © Fotowerk – Fotolia.com Im Februar 2013 ist das Patientenrechtegesetz in Kraft getreten. Insbesondere die hierdurch bedingten Änderungen des Bürger lichen Gesetzbuches (BGB) betreffen auch Heilpraktiker. 22 1|2013 wir. Praxis.Forum Der Behandlungsvertrag So wurde im neu eingefügten § 630a BGB der Behandlungsvertrag verankert. Dort heißt es nunmehr unter der Überschrift „Vertragstypische Pflichten beim Behandlungsvertrag“: (1) Durch den Behandlungsvertrag wird derjenige, welcher die medizinische Behandlung eines Patienten zusagt (Behandelnder), zur Leistung der versprochenen Behandlung, der andere Teil wir. 1|2013 (Patient) zur Gewährung der vereinbarten Vergütung verpflichtet, soweit nicht ein Dritter zur Zahlung verpflichtet ist. (2) Die Behandlung hat nach den zum Zeitpunkt der Behandlung bestehenden, allgemein anerkannten fachlichen Standards zu erfolgen, soweit nicht etwas anderes vereinbart ist. Informationspflichten Der neue § 630c BGB (Mitwirkung der Vertragsparteien; Informationspflichten) konkretisiert die nunmehr gesetzlich verankerten Informationspflichten des Heilpraktikers wie folgt: (1) Behandelnder und Patient sollen zur Durchführung der Behandlung zusammenwirken. (2) Der Behandelnde ist verpflichtet, dem Patienten in verständlicher Weise zu Beginn der Behandlung und, soweit erforderlich, in deren Verlauf sämtliche für die Behandlung wesentlichen Umstände zu erläutern, insbesondere die Diagnose, die voraussichtliche gesundheitliche Entwicklung, die Therapie und die zu und nach der Therapie zu ergreifenden Maßnahmen. Sind für den Behandelnden Umstände erkennbar, die die Annahme eines Behandlungsfehlers begründen, hat er den Patienten darüber auf Nachfrage oder zur Abwendung gesundheitlicher Gefahren zu informieren. Erfolgt die Information nach Satz 2 durch denjenigen, dem der Behandlungsfehler unterlaufen ist, darf sie zu Beweiszwecken in einem gegen ihn geführten Strafverfahren oder in einem Verfahren nach dem Gesetz über Ordnungswidrigkeiten nur mit seiner Zustimmung verwendet werden. (3) Weiß der Behandelnde, dass eine vollständige Übernahme der Behandlungskosten durch einen Dritten nicht gesichert ist, oder ergeben sich nach den Umständen hierfür hinreichende Anhaltspunkte, muss er den Patienten vor Beginn der Behandlung über die voraussichtlichen Kosten der Behandlung in Textform informieren. Weitergehende Formanforderungen aus anderen Vorschriften bleiben unberührt. (4) Der Information des Patienten bedarf es nicht, soweit diese ausnahmsweise aufgrund besonderer Umstände entbehrlich ist, insbesondere wenn die Be- handlung unaufschiebbar ist oder der Patient auf die Information ausdrücklich verzichtet hat. Textform bedeutet hierbei: jede lesbare, dauerhafte Erklärung, in der der Ersteller der entsprechenden Urkunde genannt wird und aus der durch Nachbildung der Namensunterschrift oder anders der Abschluss der Erklärung hervorgeht und erkennbar ist, dass die Erklärung abgegeben wurde. Im Unterschied zur Schriftform ist eine eigenhändige Unterschrift nicht erforderlich. Die Textform umfasst daher anders als die Schriftform auch Faxschreiben oder E-Mails. Einwilligung § 630d BGB verdeutlicht die Vorgaben an eine wirksame Einwilligung des Patienten wie folgt: (1) Vor Durchführung einer medizinischen Maßnahme, insbesondere eines Eingriffs in den Körper oder die Gesundheit, ist der Behandelnde verpflichtet, die Einwilligung des Patienten einzuholen. Ist der Patient einwilligungsunfähig, ist die Einwilligung eines hierzu Berechtigten einzuholen, soweit nicht eine Patientenverfügung nach § 1901a Absatz 1 Satz 1 die Maßnahme gestattet oder untersagt. Weitergehende Anforderungen an die Einwilligung aus anderen Vorschriften bleiben unberührt. Kann eine Einwilligung für eine unaufschiebbare Maßnahme nicht rechtzeitig eingeholt werden, darf sie ohne Einwilligung durchgeführt werden, wenn sie dem mutmaßlichen Willen des Patienten entspricht. (2) Die Wirksamkeit der Einwilligung setzt voraus, dass der Patient oder im Falle des Absatzes 1 Satz 2 der zur Einwilligung Berechtigte vor der Einwilligung nach Maßgabe von § 630e aufgeklärt worden ist. (3) Die Einwilligung kann jederzeit und ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen werden. Aufklärungspflichten Der ebenfalls neu eingefügte § 630e BGB konkretisiert die Aufklärungspflichten. Danach gilt Folgendes: (1) Der Behandelnde ist verpflichtet, den Patienten über sämtliche für die 23 Praxis.Forum Muster: d 03.01.2013) n a t (S g ra t r e v Behandlungs re ik t k ra p il e H ______ ____________ ____________ __ __ __ __ __ ______ ____________ _____ lpraktiker(in) ____________ Herr/Frau Hei ____________ __ __ __ __ __ ______ ____________ ____________ und Herr/Frau unft dlungsübereink raktiker-Behan lp ei H d en lg schließen fo . des Patienten he Behandlung ic dl iziun nd ed ilk ta m he ul ns he ch tlich/s ikertypisc Vertragsgege ch wissenschaf au t eine heilprakt is m re nd ta de ns an r ge unte Vertragsge en umfassen . erbehandlung – Heilverfahren he ic dl un Die Heilpraktik lk ei rh tu na – erkannte nisch nicht an ) eils alternativ ankreuzen, jew handlung. ufwand der Be ita uZe en lig ei de (30/60 Min dem jew lber/voller Stun net sich nach ha ch je re € r be .… zu ar … t or … ch … on … Das H mmt ni g in Höhe von er (GebüH) ko eine Vergütun für Heilpraktik is hn ic ze er Vereinbart wird nv ühre rbindliche Geb ten). Das unve Anwendung. ktiker ses für Heilpra renverzeichnis üh eb G s de e tz zu Es gelten die Sä nungsstellung gen nach Rech Ta 7 en. n hl vo za b al ttung zu d innerh bar gegen Qui elbar fällig un in itt ar m or un t on is H s ar t da Das Honor gewünscht, is ine Rechnung zahlen. Wird ke esetzcherung teil. G n Krankenversi he s lic ng tz lu se nd ge r der Beha stem de Hinweise ine Erstattung en nicht am Sy ke i hm h ic be ne zl e er ät tt ik bi ds kt a) Heilpra shalb grun ren Sie sich te erhalten de men informie er ah ch sn si er Au nv ge ke ai lich Kran asse. Über etw . ihrer Krankenk r Behandlung kosten seitens r Aufnahme de vo se htigte as nk ke d beihilfeberec Ihrer Kran versicherte un tz sa r Ver zu re at ih r iv pr be ungen, n gegenü ankenversicher ndlungskoste Kr ha ng er Be ru at r iv re he pr ic ih r rs h nspruc Mitgliede seiner Ve n Erstattungsa nt gegenüber ne tie ei Ges Pa en r de nn de e t tz kö ha Sä Patienten l auf die sverfahren nd in der Rege as Erstattung si d D en un n. is ng be tu hn ha ic at g renverze sicherun n. Die Erst ischen Gebüh durchzuführe zw ch n tli ze or en w er nt iff ra eigenve kt. Etwaige D nisses beschrän en. bührenverzeich tienten zu trag ar sind vom Pa or on -H inbarte er ik kt Heilpra s auf das vere keinen Einflus n be abhängig ha un en hr en m Patient tungsverfa vo at t st is s Er er er ik ch kt tli säm Heilpra . Die Ergebnisse anspruch des zu begleichen ar. Der Honorar in voller Höhe or g on un st -H ei er el ik ilf kt Heilpra d/oder Beih rsicherungs- un von jeglicher Ve verordnen. Medikamente en ig ht ic pfl gs e verschreibun er dürfen kein e des Patienb) Heilpraktik ischen Befund in iz ed m d un gaben rsönlichen An srelevanten pe ng lu d gespeichert. nd un ha n be c) Die kartei erhobe en nt tie Pa r eine ten werden in Honorar (bitte © froxx – Fotolia.com _______ ____________ ____________ ktiker schrift Heilpra Datum, Unter 24 _______ ____________ ____________ schrift Patient Datum, Unter 1|2013 wir. Praxis.Forum Einwilligung wesentlichen Umstände aufzuklären. Dazu gehören in der Regel insbesondere Art, Umfang, Durchführung, zu erwartende Folgen und Risiken der Maßnahme sowie ihre Notwendigkeit, Dringlichkeit, Eignung und Erfolgsaussichten im Hinblick auf die Diagnose oder die Therapie. Bei der Aufklärung ist auch auf Alternativen zur Maßnahme hinzuweisen, wenn mehrere medizinisch gleichermaßen indizierte und übliche Methoden zu wesentlich unterschiedlichen Belastungen, Risiken oder Heilungschancen führen können. (2) Die Aufklärung muss 1.mündlich durch den Behandelnden oder durch eine Person erfolgen, die über die zur Durchführung der Maßnahme notwendige Befähigung verfügt; ergänzend kann auch auf Unterlagen Bezug genommen werden, die der Patient in Textform erhält; 2.so rechtzeitig erfolgen, dass der Patient seine Entscheidung über die Einwilligung wohlüberlegt treffen kann; 3. für den Patienten verständlich sein. Dem Patienten sind Abschriften von Unterlagen, die er im Zusammenhang mit der Aufklärung oder Einwilligung unterzeichnet hat, auszuhändigen. (3) Der Aufklärung des Patienten bedarf es nicht, soweit diese ausnahmsweise aufgrund besonderer Umstände entbehrlich ist, insbesondere wenn die Maßnahme unaufschiebbar ist oder der Patient auf die Aufklärung ausdrücklich verzichtet hat. (4) Ist nach § 630d Absatz 1 Satz 2 die Einwilligung eines hierzu Berechtigten einzuholen, ist dieser nach Maßgabe der Absätze 1 bis 3 aufzuklären. Dokumentationspflichten Der Gesetzgeber hat die Dokumentationspflichten der Behandlung ebenfalls gesetzlich niedergelegt. Gemäß § 630f BGB gilt: (1) Der Behandelnde ist verpflichtet, zum Zweck der Dokumentation in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Behandlung eine Patientenakte in Papierform oder elektronisch zu führen. Berichtigungen und Änderungen von Eintragungen in der Patientenakte sind nur zulässig, wenn der ursprüng liche Inhalt erkennbar bleibt. wir. 1|2013 (2) Der Behandelnde ist verpflichtet, in der Patientenakte sämtliche aus fachlicher Sicht für die derzeitige und künftige Behandlung wesentlichen Maßnahmen und deren Ergebnisse aufzuzeichnen, insbesondere die Anamnese, Diagnosen, Untersuchungen, Untersuchungsergebnisse, Befunde, Therapien und ihre Wirkungen, Eingriffe und ihre Wirkungen, Einwilligungen und Aufklärungen. Arztbriefe sind in die Patientenakte aufzunehmen. (3) Der Behandelnde hat die Patientenakte für die Dauer von zehn Jahren nach Abschluss der Behandlung aufzubewahren, soweit nicht nach anderen Vorschriften andere Aufbewahrungsfristen bestehen. Einsichtsrechte des Patienten § 630g BGB verdeutlicht das Einsichtsrecht des Patienten in seine Krankenakte: (1) Dem Patienten ist auf Verlangen unverzüglich Einsicht in die ihn betreffende Patientenakte zu gewähren, soweit der Einsichtnahme nicht erheb liche therapeutische oder sonstige erhebliche Gründe entgegenstehen. § 811 ist entsprechend anzuwenden. (2) Der Patient kann Abschriften von der Patientenakte verlangen. Er hat dem Behandelnden die entstandenen Kosten zu erstatten. (3) Im Fall des Todes des Patienten stehen die Rechte aus den Absätzen 1 und 2 zur Wahrnehmung der vermögensrechtlichen Interessen seinen Erben zu. Gleiches gilt für die nächsten Angehörigen des Patienten, soweit sie immate rielle Interessen geltend machen. Die Rechte sind ausgeschlossen, soweit der Einsichtnahme der ausdrückliche oder mutmaßliche Wille des Patienten entgegensteht. war und das zur Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit des Patienten geführt hat. (2) Der Behandelnde hat zu beweisen, dass er eine Einwilligung gemäß § 630d eingeholt und entsprechend den Anforderungen des § 630e aufgeklärt hat. Genügt die Aufklärung nicht den Anforderungen des § 630e, kann der Behandelnde sich darauf berufen, dass der Patient auch im Fall einer ordnungsgemäßen Aufklärung in die Maßnahme eingewilligt hätte. (3) Hat der Behandelnde eine medizinisch gebotene wesentliche Maßnahme und ihr Ergebnis entgegen § 630f Absatz 1 oder Absatz 2 nicht in der Patientenakte aufgezeichnet oder hat er die Patientenakte entgegen § 630f Absatz 3 nicht aufbewahrt, wird vermutet, dass er diese Maßnahme nicht getroffen hat. (4) War ein Behandelnder für die von ihm vorgenommene Behandlung nicht befähigt, wird vermutet, dass die mangelnde Befähigung für den Eintritt der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit ursächlich war. (5) Liegt ein grober Behandlungsfehler vor und ist dieser grundsätzlich geeignet, eine Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit der tatsächlich eingetretenen Art herbeizuführen, wird vermutet, dass der Behandlungsfehler für diese Verletzung ursächlich war. Dies gilt auch dann, wenn es der Behandelnde unterlassen hat, einen medizinisch gebotenen Befund rechtzeitig zu erheben oder zu sichern, soweit der Befund mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ein Ergebnis erbracht hätte, das Anlass zu weiteren Maßnahmen gegeben hätte, und wenn das Unterlassen solcher Maßnahmen grob fehlerhaft gewesen wäre.“ | Beweisregelung § 630h BGB regelt die Beweislast bei einer Haftung für Behandlungs- und Aufklärungsfehler. Es gilt nunmehr: (1) Ein Fehler des Behandelnden wird vermutet, wenn sich ein allgemeines Behandlungsrisiko verwirklicht hat, das für den Behandelnden voll beherrschbar AUTOR Dr. René Sasse Rechtsanwalt aus Dortmund www.sasse-heilpraktikerrecht.de E-Mail: [email protected] Telefon: 02 31/1 30 90 33 25 Praxis.Forum Heilpraktiker im Spannungsfeld des HeilmittelTEIL 2 werberechts Werbung mit Kranken geschichten Bisher war jede Werbung mit der Wiedergabe von Krankengeschichten sowie mit Hinweisen darauf nach § 11 Nr. 3 HWG unzulässig. Es durfte weder mit realen noch mit fiktiven Krankengeschichten geworben werden. Dies galt unabhängig vom Autor der Aufzeichnungen; auch von Pa tienten oder Dritten verfasste Artikel waren stets untersagt. Das Verbot umfasste selbst erfundene Krankengeschichten. Zukünftig darf mit der Wiedergabe von Krankengeschichten sowie mit Hinweisen darauf, nur dann nicht geworben werden, wenn diese in missbräuchlicher, abstoßender oder irreführender Weise erfolgt oder durch eine ausführliche Beschreibung oder Darstellung zu einer falschen Selbstdiagnose verleiten kann. Anonymisierte Aufzeichnungen über den Krankheitsverlauf eines Patienten dürfen unter dieser Voraussetzung für werbende Zwecke verwandt werden. Es wird Aufgabe der Rechtsprechung sein, den konkreten Inhalt der Rechtsbegriffe „missbräuchlich, abstoßend und irreführend“ zu bestimmen. Vorerst sei deshalb weiterhin zur Vorsicht geraten. Keinesfalls sollte Krankengeschichten verfälscht oder derart verkürzt werden, dass sich eine Irreführung der Leser ergeben kann. Die Wiedergabe einer realen oder fiktiven Krankengeschichte darf insbesondere keine falschen Vorstellungen über die Wirksamkeit der Behandlung wecken. Problematisch wird zudem sein, die Grenze zur unzulässigen Verleitung zur falschen Selbstdiagnose zu bestimmen. 26 Bilderwerbung in Berufs kleidung Haben Sie sich schon mal gefragt, weshalb in der Werbung stets Zahnarztfrauen oder „Gesundheitsexperten“ auftreten? Die Antwort lieferte Nr. 4 des § 11 HWG. Dieser verbot die Werbung mit der bildlichen Darstellung von Personen in der Berufskleidung oder bei der Ausübung der Tätigkeit von Angehörigen der Heilberufe, des Heilgewerbes oder des Arzneimittelhandels. Der Gesetzgeber hat dieses Verbot nun aufgehoben. Es ist deshalb zu erwarten, dass zukünftig der Zahnarzt selbst und nicht dessen Gattin in der Werbung auftreten wird. Grundsätzlich können Sie sich als Heilpraktiker zukünftig auch in Ihrer Berufskleidung abbilden lassen. Dies gilt auch bei der Ausübung Ihrer beruflichen Tätigkeit, sofern die weiteren Vorgaben des HWG beachtet werden. Tipp: Achten S ie darauf, d insbesondere ass die v on Ihnen veröffen tlic keine un hen Bilder zut Vorstellu reffenden ngen bei den angespro chenen Personen kreisen hervorru fen. 1|2013 wir. Praxis.Forum Tipp: © fotogestoeber – Fotolia.com Bildhafte Darstellungen wir. 1|2013 § 11 Nr. 5 HWG hat bislang jede Werbung mit der bildlichen Darstellung von krankheitsbedingten Veränderungen des menschlichen Körpers untersagt. Dieses Verbot wird wie folgt eingeschränkt: Es darf nicht geworben werden mit einer bildlichen Darstellung, die in missbräuchlicher, abstoßender oder irreführender Weise Veränderungen des menschlichen Körpers aufgrund von Krankheiten oder Schädigungen oder die Wirkung eines Arzneimittels im menschlichen Körper oder in Körperteilen verwendet. Bildliche Darstellungen können bei den Patienten leicht eine unzulässige Täuschung hervorrufen. Stellen Sie krankheitsbedingte Veränderungen vorsorglich vorerst weiterhin weder zeichnerisch noch fotografisch dar. Beachten Sie: Diese Vorgabe gilt unabhängig davon, ob Sie den krankhaften Befund mit einem andern – gesunden – Zustand vergleichen. Die Wiedergabe nicht pathologisch bedingter Zustände – wie z. B. ausschließlich genetisch verursachtem Haarausfall – ist hingegen zulässig. Insbesondere die Werbung für eine Behandlung durch eine vergleichende Darstellung des Körperzustandes oder des Aussehens vor und nach der Anwendung kann zu irrigen Vorstellungen der angesprochenen Personen führen. Auch wenn der Gesetzgeber das ausdrückliche Werbeverbot mit Vorher- Nachherbildern aufgehoben hat, sollten Sie diese vermeiden, sofern sie sich auf krankheitsbedingte Veränderungen beziehen. Keinesfalls dürfen die ver- Bis die A uslegung der Tatbesta ndsmerk m ale „in mis abstoßen sbräuchlicher, der oder Weise“ g irreführender eklä rate ich Ih rt ist, nen zur Zurückha ltung. wendeten Abbildungen optisch manipuliert werden. Werbung mit Fachbegriffen Äußerst praxisrelevant war § 11 Nr. 6 HWG. Dieser hat die Werbung mit fremdoder fachsprachlichen Bezeichnungen verboten, sofern diese nicht in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch eingegangen waren. Es durften deshalb nur solche Begriffe verwendet werden, deren Sinngehalt ein medizinisch durchschnittlich informierter Laie spontan erfassen konnte. Folgende Begriffe wurden beispielsweise gerichtlich untersagt: Osteopathie, Chirotherapie, Dunkelfelddiagnose, T.C.M., vegetativ, B.F.D., bioelektrische Funktionsanalyse, Kirlianphotographie, DunkelfeldMikroskopie, Miasmatik, craniosacrale, Tuina,Qi Gong, H.O.T., Bioresonanztherapie, NLP. Der Gesetzgeber hat § 11 Nr. 6 HWG ersatzlos aufgehoben. Dies bedeutet, dass die Verwendung fremd- oder fachsprach licher Bezeichnungen künftig erlaubt ist. Die Grenze des rechtlich Erlaubten bildet indes auch hier das Irreführungsverbot des § 3 HWG. Um zu vermeiden, dass Ihnen vorgeworfen wird, eine Bezeichnung wäre irreführend, ist anzuraten, auch weiterhin nicht allgemeinverständliche Begriffe laiengerecht zu erläutern. Verwenden Sie eine 27 Praxis.Forum allgemeinverständliche Erläuterung für den gewählten fach-/fremdsprachlichen Begriff. Erklären Sie den fremd-/fachsprachlichen Begriff in direktem Zusammenhang in allgemeinverständlicher Weise. Werbung für Arzneimittel § 11 Nr. 7 HWG verbietet Werbeaussagen, die nahelegen, dass die Gesundheit durch die Nichtverwendung des Arzneimittels beeinträchtigt oder durch die Verwendung verbessert werden könnte. Diese Regelung ersetzt den bisherigen § 11 Nr. 7 HWG. Danach waren Werbeaussagen unzulässig, die geeignet waren, Angstgefühle hervorzurufen oder auszunutzen. Die konkrete Bedeutung der Neuregelung ist noch nicht geklärt. So ist es Ziel eines jeden Arzneimittels, die Gesundheit kranker Personen zu verbessern. Ein umfassendes Werbeverbot wäre nicht angebracht. Die eigentliche Bedeutung der Norm dürfte im Schutz gesunder Personen vor der Einnahme überflüssiger Medikamente liegen. Gesunde Personen sollen aufgrund einer Werbebotschaft nicht befürchten müssen, dass durch die Nichtein- nahme eines Mittels ihre normale Gesundheit gefährdet würde. Gleiches gilt für die Verbesserung der – schon vorhandenen – Gesundheit durch ein Arzneimittel. Mit anderen Worten: Gesunde Patienten können nicht „kränker“ oder „gesünder“ beworben werden. Ob diese Vorgabe allein für Arzneimittel gilt oder auch für Verfahren, Behandlungen, Gegenstände und andere Mittel ist noch unklar. Vorsorglich sollte hiervon ausgegangen werden. Werbung durch Vorträge Ebenfalls wichtig ist die Kenntnis von § 11 Nr. 8 HWG. Dieser verbietet Werbung durch Vorträge, mit denen ein Feilbieten oder eine Entgegennahme von Anschriften verbunden ist. Sowohl das Bereitstellen (Feilbieten) von vortragsbezogenen Waren zum unmittelbaren Verkauf, als auch die Annahme von Anschriften in der Absicht, die Produkte später zu verkaufen, ist untersagt. Verkaufen Sie deshalb weder vor, noch während oder nach dem Vortrag solche Waren, über die sie berichten. Vergessen Sie diese Bestimmung nicht bei Vorträgen in elektronischen Medien, z. B. Webseminaren oder per Skype. Exkurs Heilkunde im Umherziehen Beachten Sie bitte: Heilkunde im Umherziehen ist untersagt, § 5a HPG. Behandeln Sie deshalb ausschließlich in Ihrer Praxis oder bei fest vereinbarten Hausbesuchen. Unterlassen Sie jede Behandlung im Rahmen einer Vortragstätigkeit. Bewerten Sie dort weder Beschwerden noch äußern Sie sich konkret zu individuellen Anfragen. Erteilen Sie keine konkreten Empfehlungen! Führen Sie Musterbehandlungen stets an gesunden Personen durch; weisen Sie darauf hin, dass es sich lediglich um eine Präsentation handelt. © froxx – Fotolia.com Artikel-Werbung 28 Veröffentlichungen, deren Werbezweck missverständlich oder nicht deutlich erkennbar ist, sind verboten (§ 11 Nr. 9 HWG). Trennen Sie stets die Vermittlung objektiver Informationen von der Präsentation subjektiver Werbung. Wichtig ist dies insbesondere bei Berichten in lokalen Medien über Ihre berufliche Tätigkeit. Diese sind zum Teil unkritisch und neigen zu einer lobenden Bewertung; die Grenze zur – redaktionellen – Werbung ist so schnell erreicht. Ist der Bereich der objektiven Berichterstattung überschritten, sollte der Beitrag als Werbung („Anzeige“) gekennzeichnet werden. Merkmale einer objektiven Berichterstattung sind hingegen das Weglassen von Kontaktdaten des Heilpraktikers, sowie die Erwähnung von Behandlungsalternativen und eine Abwägung der Vor- und Nach teile der vorgestellten Therapieform. Als Heilpraktiker können Sie ggfs. neben dem Presseunternehmen auf Unterlassung in Anspruch genommen werden. Tipp: Legen Sie w listisch m ert auf eine journ öglichst objektive a neutrale u B e ri c h terstattu nd Ansonste ng. n kennze ichnen S Beitrag a ie den ls Werbu ng und beachten die hier s kizzierte n Vorgabe n. Mitglieder unseres Verbandes können über den MitgliederInfo-Bereich der Homepage oder auf Anforderung an die Geschäftsstelle die vollständige Ausarbeitung zum Heilmittelwerberecht herunterladen bzw. erhalten. | AUTOR Dr. René Sasse Rechtsanwalt aus Dortmund Internet:www.sasse-heilpraktikerrecht.de E-Mail: [email protected] Telefon: 0231/1309033 1|2013 wir. Homöopathie © kristall – Fotolia.com Homöopathische Behandlungsmöglichkeiten der Bewegungsstörungen im Kindesalter wir. 1|2013 29 Homöopathie Hahnemann schreibt in § 261 des Organon: „Die beim Arzneigebrauch in chronischen Krankheiten zweckmäßige Lebensordnung beruht auf Entfernung solcher GenesungsHindernisse und dem Zustand des hie und da nöthigen Gegentheils: unschuldige Aufheiterung des Geistes und des Gemüths, active Bewegung in freier Luft, fast bei jeder Art von Witterung (tägliches Spazierengehen, kleine Arbeiten mit den Armen), angemessene, nahrhafte, unarzneiliche Speisen und Getränke usw.“ Hahnemann sagt damit, dass aktive Bewegung für die Gesundheit notwendig ist. Eine Bewegungsstörung ist also nicht nur eine Krankheit an sich, sondern greift in alle anderen Lebensbereiche ein, den körperlichen, geistigen und seelischen Bereich des Menschen. Deshalb ist das Vorliegen einer Bewegungsstörung eine chronische Krankheit, ihre Auswirkungen akute und chronische Symptome von körperlicher, geistiger und seelischer Art. Bei der Bewegung geht es nicht nur um die Bewegung im eigentlichen Sinn, sondern auch um Körperhaltung und Körperwahrnehmung. Wir unterscheiden vier Grundformen der zerebralen Bewegungsstörungen: Hypotonie (der Muskulatur) Herabgesetzter Ruhetonus eines Muskels oder der gesamten Muskulatur (d. h. des Dehnungswiderstandes bei passiver Bewegung eines Muskels), Ursache: funkt. Störungen des extrapyramidalen Systems, des Kleinhirns, der Hirnstrangbahnen des Rückenmarks; des 2. Neurons der Willkürmotorik (Vorderhornzelle u. peripherer Nerv); Athetose = (gr. nicht an seiner Stelle) Erkrankungen des extrapyramidalen Systems mit langsamen, bizarr geschraubten Bewegungen v. a. an den distalen Extremitätenabschnitten. © kristall – Fotolia.com Spastik = erhöhter Muskeltonus 30 Der proportional zur Geschwindigkeit einer passiven Dehnung des Muskels zunimmt oder bei fortgesetzter Dehnung plötzlich nachlassen kann. Ataxie Störung der Koordination von Bewegungsabläufen. 1|2013 wir. Homöopathie Jeder Störung kann man ein homöopathisches Arzneimittel zuordnen, das in seinen Symptomen das ganze Krankheitsbild mit körperlichem, geistigem und seelischem Ausdruck darstellt. Arznei-Beispiele für die Grundformen der Bewegungsstörungen Ein Mittel der Hypotonie ist Calcium carbonicum. Calc. carb. hat erhebliche Schwierigkeiten mit der Aufrichtung des Körpers. Die übrige körperliche Entwicklung ist nicht gestört. Solange das Kind liegt – und das tut es vorwiegend auf dem Rücken – fällt diese Schwäche nicht besonders auf, denn seine Gestalt ist kräftig und stämmig. Umso mehr erstaunt die Schwierigkeit mit der Aufrichtung. Aufgrund des ständigen Liegens des Kindes ist der Hinterkopf breit. Die Gliedmaßen sind kurz mit breiten Gelenken. Das Kind hat schlaffe Gelenke und die Hände und Füße sind kühl und feucht. Calcium-carbonicum-Kinder ermüden sehr schnell beim Gehen, häufig können sie auch aufgrund der Schwäche gar nicht gehen und lernen sehr spät laufen. Treppensteigen ist eine Qual. Es kann zu Zuckungen, Krämpfen und Schmerzen in den Muskeln und Gelenken kommen. Vor allem morgens sind sie sehr erschöpft. Im Kent‘schen Repertorium finden sich viele Symptome, die diese Hypotonie als Tonus phänomen von Calcium carbonicum bestätigen. Beispielsweise: „Allgemeines: Schwäche bei der geringsten Anstrengung; Empfindungen: Mangel an Lebenswärme“ Bei der Athetose wäre Calcium phosphoricum ein Mittel der Wahl. Dieses Mittel ist gekennzeichnet durch einen häufigen und stark wechselnden Muskeltonus, der in der Bewegung zu hoch und in der Ruhe zu niedrig ist. Der zusätzliche schnelle Tonuswechsel macht den Patienten sehr anfällig für Reize auch geringer Art. Die Menschen, die dieses Mittel benötigen, sind häufig in Bewegung. Hier finden wir die Komponenten von Calcium- und Phosphoreigenschaften. Der Phosphoranteil bestimmt häufig das äußere Erscheinungsbild. Der Phosphor-Typ ist hochwüchsig, lang, dünn, knochig. Der Stützund Halteapparat ist schwach entwickelt und daher wenig belastbar. Hering beschreibt die Gliedmaßen von Calcium phosphoricum folgendermaßen: wir. 1|2013 „In den Armen Lähmigkeitsgefühl; Ameisenlaufen. Schmerz in den Knochen des Armes, besonders in den Daumen. Schmerzen über dem Knie. Schmerz in den Knochen, besonders in der Tibia.“ Das Jugendalter steht für den athetotischen Reaktionstyp. Daher ist Calcium phosphoricum häufig in diesem Alter angezeigt, vor allem auch bei Wachstumsschmerzen. Beim Säugling steht die verzögerte körperliche Entwicklung mit Calcium carbonicum im Vordergrund, während die späteren Jahre im Kindesalter oder in der Jugendzeit mehr auf die geistige Entwicklung (gestörtes Lernen) nach Calcium phosphoricum verlangt. Eines der Mittel für die Spastik, die durch den andauernden Hypertonus der Muskulatur gekennzeichnet ist, wäre Acidum fluoricum. In diesem Arzneimittelbild zeigt sich eine warme und feuchte Haut. Durch die anhaltende Kongestion ist die äußere Erscheinung (Haut) auch häufig rot. Der ganze Körper befindet sich in Anspannung, diese kann man an Haltung und Bewegung beobachten. Zunächst gibt die anhaltende Spannung Acidum fluoricum ein erhöhtes Kraftgefühl, hierbei kommt es auch trotz starker Anstrengung zunächst nicht zur Ermüdung. Wenn diese dann aber eintritt, ist die Erschöpfung groß und eine lähmungsartige Schwäche mit Übelkeit und großer Müdigkeit kennzeichnet den Zustand. Schwäche, Taubheit und Brennen in den Händen können vorkommen. Scharfe und stechende Schmerzen und Stiche in den Hüftknochen sind einige typische Symptome, die dieses Arzneimittelbild außerdem kennzeichnen. Die Ataxie finden wir u. a. in dem Arzneimittelbild von Acidum nitricum. Hier handelt es sich um eine Störung der Bewegungsabläufe und der Haltungssteuerung mit Auftreten unzweckmäßiger Bewegungen, weil keine Abstimmung zwischen den entsprechenden Muskelgruppen besteht. Die Haltung ist verkrampft, die Bewegungen sind langsam und unvollständig koordiniert. Dabei ist die Haut häufig blass und kalt, weil eine insgesamt erhöhte Spannung aller Gewebe besteht. Durch diese anhaltende Spannung wird jede Aktivität behindert. Das hat natürlich auch Folgen für die psychische Situation des Patienten. Wir finden einen Zustand von schwermütiger Stimmungslage. Angst, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung liegen häufig vor. Jede geistige, körperliche oder seelische Anspannung verschlechtert den Zustand des Patienten. Im gesteigerten Fall kann es zum Auftreten des typischen Zitterns kommen. Nach Hering finden wir: „Außerordentliche physische Reizbarkeit. Hysterie. Zucken in verschiedenen Teilen. Große Schwäche; Zittern; Stöße beim Einschlafen. Große Mattigkeit; Schwere und Zittern in den Gliedern, besonders morgens. Abends Unruhe in den Gliedern.“ Die Arzneimittel Calcium carbonicum und Calcium phosphoricum haben eine Affinität zu den Gelenken und zu den Knochen. Acidum fluoricum hat eine besondere Gewebeaffinität, also ist auch die Haut betroffen mit besonderer Sensibilität und einer starken Schmerzempfindung. Hauptbezugspunkt von Acidum nitricum ist die Muskulatur. Die große Unruhe, die die Folge der gestörten Muskelfunk tion, der Stützmotorik sowie der Zielmotorik ist, bestimmt vor allem das Arzneimittelbild. Die genannten Einzelheiten der Motorik und der Empfindungen finden sich in vielen Arzneimittelbildern. Bei kranken Menschen, die sensomotorische Auffälligkeiten haben, muss natürlich auch die Gesamtheit der Symptome aufgenommen werden, die dann auf ein bestimmtes Arzneimittelbild hinweisen. Dabei ist die oben aufgeführte Erkenntnis des Reaktionstyps – hypoton, athetotisch, spastisch oder aktaktisch – von großer Hilfe und ein wesentlicher Bestandteil zur Auffindung des richtigen Mittels. | Literaturhinweise: Pschyrembel, klinisches Wörterbuch Hahnemann, Samuel: Organon der Heilkunst, Haug Verlag, Heidelberg Pfeiffer, Herbert: Homöotherapie der Bewegungsstörungen im Kindesalter, Verlag W. Maudrich James Taylor Kent, Repertorium der homöopathischen Arzneimittel Hering, C.: Kurzgefasste Arzneimittellehre, Burgdorf Verlag, Göttingen AUTORIN Bärbel Hommel, Heilpraktikerin Lehrbeauftragte FH e.V. 31 Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V. Fragen, Antworten und entsprechende Berichte zur Colon-Hydro-Therapie (CHT) Immer wieder lesen wir in vielen Tageszeitungen und Illustrierten wilde und teilweise erschreckende Berichte über die Colon-Hydro-Therapie. Zum 1. Mal im letzten Jahr las man in einer medizinischen Zeitschrift eine Übersetzung aus einer amerikanischen Zeitschrift. Viele Mediziner stürzten sich darauf und kurze Zeit später las man mit wenig geänderten Text medizinische Abhandlungen von Mediziner, die die CHT noch nicht erlebt haben oder sie gar nicht kennen. Ein Facharzt im hiesigen Raum riet einem älteren Patienten davon dringend ab, weil sie so gefährlich ist. Ich ließ mir einen Termin geben und fragte ihn, was er unter einer CHT versteht. Er erzählte mir etwas von Abführmitteln und Yoga-Verrenkungen. In einer medizinischen Zeitschrift vom 12. Februar 2012 steht: Mediziner warnen vor Darmspülung als Wellnessprogramm zur Entgiftung und Entschlackung. Sicher ist die CHT nicht wissenschaftlich belegt. Das ist keine Naturkundliche Behandlung. Ca. 70 % aller schulmedizinischen Medikamente sind für die Krankheit, für die sie verordnet werden, auch nicht zugelassen. Für Restless-legs-Syndrom werden ca. 20 Medikamente eingesetzt und nur eines hat die entsprechende Zulassung. Mit Hinweis auf eine aktuelle US-Studie verweist man bei falschem Gebrauch darauf, dass etliche Nebenwirkungen auftreten können. Besonders gefährlich könne eine nicht fachgerechte, medizinisch unbegründete Darmreinigung bei chronischen entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, ausgeprägten Hämorrhoiden, Nieren- und Herzerkrankungen und nach Darmoperationen sein. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wird im schweren Schub, ebenso nach frischen Darm-Op‘s, bei vielen 32 Krebsformen, schweren Herzerkrankungen, Schwangerschaften usw. mit der CHT nicht therapiert. Das ist in meinem Buch nachzulesen. Im Großen und Ganzen gebe ich dem Autor recht. Es ist wie bei jeder medizinischen Therapie. Jede angewendete Behandlung sollte der Therapeut beherrschen. Bei uns wird über den Verband der Freien Heilpraktiker und im Fachverband der Colon-Hydro-Therapeuten e. V. seit 20 Jahren ausgebildet. In 25 Jahren Colon-Hydro-Therapie in Deutschland gab es meines Wissens noch keinen ernsten Zwischenfall (im Gegensatz zu vielen schulmedizinischen Behandlungen) bei der CHT. Am 27. Februar sprang ein weiteren Therapeut auf den fahrenden Zug auf und schrieb einen netten Artikel in den hiesigen Regionalzeitungen (hier einige Auszüge aus dem langen Artikel). Er versteht sich aber als Fachmann für die CHT. >> Patienten riskieren, eine Verletzung des Darms zu erleiden. >> Man spricht von akuter Lebensgefahr bei Divertikeln. Bei einem Druck von 1,2 m Wassersäule besteht keine akute Lebensgefahr, denn der Darmdruck ist bei einem geblähten Bauch um ein Vielfaches höher. >> Es kann zu Krämpfen und kurzzeitigen Irritationen der Darmwand kommen. Das stimmt. Sehr häufig kommt es bei der Entfernung von uraltem Stuhl aus den Darmtaschen zu Krämpfen von wenigen Sekunden und zu Irritationen. Das ist normal und ungefährlich und wird erwünscht. >> Durch die Spülung wird das bakterielle Gleichgewicht im Darm empfindlich gestört. Das ist Unsinn. Alle Schlacken im Darm sind sauer. In diesem sauren Milieu wohnen krankmachende Bakterien und Pilze, teilweise sind sie lebensbedrohend. Im letzten Ende des Dünndarms haben wir vor der Bauhin`schen Klappe schon Dickdarmflora. Es fließen laufend physiologische Bakterien in den Dickdarm. Im stark sauren Milieu verdoppeln sich diese alle 30 Stunden, im optimalen Milieu alle 20 Minuten. >> In diesem Bericht wird vom Aberglauben der Rückvergiftung der Autointoxikation gesprochen. Dies geistert durch die Werbeprospekte der Darmspüler. Die offizielle Statistik besagt etwas 1|2013 wir. Verband der Freien Colon-Hydro-Therapeuten e. V. © Shutterstock Verband der Freien ColonHydro-Therapeuten e. V. ganz anderes. Über 150.000 Einwohner Deutschlands erkranken Jahr für Jahr an Darmkrebs. Nur die Hälfte überlebt langfristig. Darmkrebs ist in Europa beidgeschlechtlich die Nr. 1 der Krebsarten. Das war vor 1950 noch ganz anders und das ist kein Aberglaube. >> Die Darmbeschwerden sollen angeblich durch ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr beseitigt werden. Dazu kann man nichts mehr sagen. >> Natürlich ist auch die Apothekenzeitschrift auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Man ergeht sich in Vermutungen. Man zeigt keinerlei Beweise, Fakten, auf. Man spricht von „könnte“ „möglicherweise“ und macht nur Angst. Im Buch: „Ärzte, Heiler, Scharlatane“ werden Schulmedizin und alternative Medizin auf den Prüfstand gestellt. Natürlich von einem Klinikleiter. Viele Millionen chronisch Kranke in Deutschland sprechen eine andere Sprache (Schätzungen gehen von 20– 40 Millionen aus). Wir brauchen die Schulmedizin genauso wie die natürliche Komplementärmedizin. Warum wehrt man sich gegen eine Zusammenarbeit? Wer heilt, hat recht. Das sollte der oberste Grundsatz in der Medizin sein. Nicht der mit den meisten Titeln hat recht, sondern der, der dem Patienten hilft, gesund zu werden, und das hat sich bei jährlich ca. 18 Millionen Bundesbürgern, die den Heilpraktiker frequentieren, herumgesprochen. Zitat von Eugen Roth, 1937: Wer bringt den Arzt um sein täglich Brot, a. die Gesundheit, b. der Tod. Darum lässt er uns, damit er lange lebe, immer etwas in der Schwebe. Wir fragen den Leser: >> Wem nützt der langzeit, chronisch Kranke? >> Wer verdient daran? >> Wir Colon Hydro Therapeuten, das sind Ärzte, Heilpraktiker, Krankenhäuser und Kurkliniken, sind stolz auf unsere Erfolge. wir. 1|2013 1. Vorsitzender: Manfred A. Ullrich Herbringhauser Straße 12 42889 Remscheid Tel: 0 21 91/508 46 www.fcht.de Die CHT ist eine der wirklich wenigen, sicheren Therapien, die es auf dem Markt gibt. Wie erleichtert ist ein Neurodermitiker, der kein Cortison mehr braucht, der Psoriasispatient, bei dem die Haut nicht mehr einreißt, der Migräniker, der nicht mehr mehrere Tage im Anfall krank feiern muss. Warum versucht man, diese Menschen zu ängstigen und nimmt ihnen jegliche Hoffnung auf Besserung. Das haben sie nicht verdient. Bedenken sie: Im Darm und darmnahen Bereich liegen 70 % des Immunsystems. Fast 50 % der Gehirnnerven befinden sich in der Darmwand. Hier werden die Gefühle aufgenommen. Viele Menschen reagieren auf Lebensmittel mit Unverträglichkeiten, Allergien, Histaminosen und Intoleranzen. Die Zöliakie ist stark auf dem Vormarsch. Offizielle Stellen sprechen von 1 % der Bevölkerung. Auch die Untersuchung auf diese Unverträglichkeiten sind Teil der CHT. Verbandsinformationen: Die Mitgliederversammlung im November war wieder mit 12 Mitgliedern gut besucht. Frau Grunewald, Anwältin und Heilpraktikerin, stellte neue einfache Verfahren zur Gesunderhaltung vor. Es wurde auch ein Gerät vorgestellt, welches der „Nichtinvasiven Induktionstherapie entspricht“, aber nur halb so teuer und wesentlich leichter ist. Frau Grunewald wurde zur 2. Vorsitzenden gewählt. Dieser Tag ist wieder erfolgreich verlaufen. | „Chronische Krankheiten durch Colon-Hydro-Therapie erfolgreich behandeln” ISBN: 978-3-88778-357-0 www. spurbuch.de 33 © Alexander Raths – Fotolia.com Diagnosen TEIL 2 Das Anamnesegespräch Die medizinische Anamnese Übernehmen Sie ärztliche Vordiagnosen nicht ungeprüft. Ich habe unzählige „Karpaltunnelsyndrome“ oder „Tennisellbogen“ gesehen, die gar keine waren. Die Beschwerden hatten ihren Ursprung einzig in der HWS, aber kein Arzt hatte die HWS je untersucht. Arbeiten Sie sich durch Ihren AnamneseFragebogen. Formulieren Sie Ihre Fragen zum Beispiel so: „Kennen Sie Kopfschmerzen?“ oder „Hatten Sie schon mal zu tun mit Kopfschmerzen?“ und nicht „Haben Sie Kopfschmerzen?“ Sonst antwortet Frau M. möglicherweise leicht irritiert, dass sie wegen ihres Rückens hier ist und nicht wegen Kopfweh. 34 Fragen Sie: >> nach Erkrankungen im Kindesalter. Wichtig bei entsprechendem Verdacht: „Hatten Sie als Kind Scharlach oder Diphterie? Andere Kinderkrankheiten?“ – „Windpocken und Masern, beides problemlos.“ >> „Waren Sie mal richtig krank, so dass Sie ganz übel auf der Nase lagen? Wa- ren Sie schon mal im Krankenhaus? Warum, wann?“ – „Nein, nie.“ >> „Sind Sie mal operiert worden?“– „Nein.“ >> „Blinddarm, Mandeln, Galle, Nieren, Unterleib, Bandscheiben?“ – „Ach ja, die Mandeln kamen raus, als ich 14 war. Und eine Ausschabung mit Mitte 20.“ Manchmal muss man einfach gründlich fragen. >> „Hatten Sie mal einen Unfall?“ Der Begriff Unfall wird oft mit Autounfall gleichgesetzt, „z. B. einen Bänderriss, Knochenbruch, Autounfall? Warum – wann?“ – „Ach ja, beim Skifahren vor 10 Jahren bin ich mal aufs Kreuz gefallen.“ Aha. Aufs Kreuz. „Mit welchen Folgen?“ – „Ich wurde geröntgt und musste 1|2013 wir. Diagnosen eine Zeitlang ein Korsett tragen – das hatte ich ganz vergessen! Wenn ich es recht bedenke, hat sich seitdem mein Rücken immer mal wieder gemeldet…“ Sie hatte den Vorfall von damals fast erfolgreich verdrängt. >> „Ich muss noch ein paar andere Dinge fragen. Liegt bei Ihnen ein Diabetes vor? Wird Ihr Blutzuckerspiegel kontrolliert? Wann zuletzt?“ – „Nein, kein Diabetes.“ >> „Kennen Sie Heuschnupfen? Gibt es bei Ihnen irgendwelche Allergien oder Unverträglichkeiten, z. B. gegen Tierhaare, Erdbeeren, Hausstaub? Wie äußert sich das? Bisherige Behandlungen?“ – „Ja, im zeitigen Frühjahr macht mir der Heuschnupfen ganz schön zu schaffen. Ich bekomme vom Arzt ein Mittel, irgendwas mit Cortison, das hilft ganz prima.“ Auch wenn Frau M. wegen ihres Rückens zu mir kommt – ich biete ihr eine Alternativ-Behandlung gegen Heuschnupfen an und erzähle ihr ein bisschen was darüber. Sie kann sich in Ruhe überlegen, ob sie mein Angebot annimmt. >> „Kennen Sie Kopfschmerzen?“ Wann, wo lokalisiert? – „Ja, hab ich oft, vom Nacken her strahlen sie aus in den Hinterkopf. Massagen helfen da auch nix …“ Ich merke mir das Stichwort Kopfschmerzen und werde nach der Untersuchung darauf zurückkommen. „Begleitsymptome? Schwindel?“ – „Ja, schwindelig ist mir oft.“ Mangeldurchblutung? Blutdruck? HWS-Syndrom? Vielleicht bringt die Untersuchung Klarheit. >> „Frau M., Sie tragen eine Brille – wann waren Sie zuletzt beim Augenarzt?“ – „Vorgestern.“ >> „Kennen Sie Sehstörungen? Wann – wie?“ – „Ja, manchmal flimmert es so vor den Augen. Aber der Augenarzt sagt, die Augen seien in Ordnung.“ Nochmal: Mangeldurchblutung, Blutdruck, HWSSyndrom? >> „Sind Sie öfter als dreimal im Jahr erkältet? Jahreszeitlich zuzuordnen?“ – „Ja, ich bin oft erkältet. Die Kunden bringen mir ständig ihre Bazillen.“ – „Husten, Schnupfen, Halsweh? Auch Bronchitis?“ – „Ja, alles.“ – „Hatten Sie mal eine Lungenentzündung?“ – „Nein, bisher nicht.“ – „Sind Sie mit Antibiotika behandelt worden?“ – „Ja, schon oft.“ wir. 1|2013 Meist ist eine Darmsanierung erforderlich, um die Infektabwehr des Patienten „auf Vordermann zu bringen“. Ich werde mit Frau M. demnächst darüber reden. >> „Ist Ihre Schilddrüse mal überprüft worden?“ – „Ja, vor 2 Jahren, alles okay.“ Die Frage würde sich erübrigen, wenn Frau M. als Dauermedikament ein Schilddrüsenpräparat einnimmt. >> „Bekommen Sie leicht blaue Flecke? Blutet eine Wunde lange Zeit? Heilen Wunden schlecht?“ – „Kann ich alles mit Nein beantworten.“ >> „Kennen Sie Herzbeschwerden, also zum Beispiel Brennen, Stechen, Herzrasen, Enge- oder Druckgefühl, Schmerzen? Haben Sie diese Beschwerden nur bei körperlicher Belastung? Bei Stress? In Ruhe? Wann, wo, wie lange? Schlägt Ihnen das Herz manchmal bis zum Hals?“ Frau M. schüttelt den Kopf. Herzbeschwerden kennt sie nicht. >> „Wird Ihnen manchmal die Luft knapp, auch ohne Treppensteigen? Können Sie flach liegen oder nur mit Kissen?“ Auch das verneint Frau M. >> „Wann wurde das letzte EKG geschrieben, gab es einen Befund?“ – „Das war nach dem Skiunfall vor 10 Jahren. Damals war alles okay.“ >> „Kennen Sie Ihren Blutdruck?“ – „Der ist in Ordnung, 130 zu 80 oder so, in der Apotheke wird er gelegentlich gemessen.“ >> „Müssen Sie nachts öfter zur Toilette?“ – „Einmal höchstens.“ Also kein Hinweis auf Herzinsuffizienz. Bei einem Mann würde ich auch an Prostatavergrößerung denken. >> „Schwitzen Sie viel?“ – „Ja, ich wache nachts manchmal klitschnass geschwitzt auf.“ – „Haben Sie eine Ahnung, woher das kommen könnte?“ frage ich vorsichtig. Sie ist 45 und möglicherweise im beginnenden Klimakterium, was manche Frauen nicht wahrhaben wollen. Frau M. ist realistisch: „Na ja, es werden wohl die Wechseljahre sein.“ Ich werde ihr bei Gelegenheit ein entsprechendes Phytotherapeutikum anbieten. >> „Frau M., sind Sie ein sogenannter Allesesser, oder vertragen Sie irgendwas nicht?“– „Ich könnte alles essen, ich mag nur kein Hammelfleisch. Ich ernähre die Familie und mich aber sehr bewusst und kaufe nur hochwertige Lebensmittel.“ Klingt gut und glaubhaft. >> „Gibt es bestimmte Vorlieben, Gelüste? Irgendetwas, wo Sie nicht widerstehen können?“ – „Sie meinen so mit Naschen? Nun ja, ich esse gern mal ein Stück Kuchen, aber in Maßen.“ Da sie schlank ist, klingt auch das glaubhaft. >> „Trinken Sie ausreichend?“ Sie lacht. „Also Sie meinen sicher keinen Alkohol. Ich komme so auf 1 ½ bis 2 Liter Tee bzw. Wasser pro Tag. Aber meinen Kaffee brauche ich – morgens und nachmittags 2 Tassen. Die lasse ich mir nicht nehmen.“ Es klingt ein bisschen trotzig, als fürchte sie, ich wolle ihr den Kaffee ausreden. >> „Kennen Sie sogenannte Oberbauchbeschwerden? Also z. B. Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Völlegefühl, Blähbauch? Nüchtern oder nach dem Essen?“ – „Nur wenn ich zuviel Rohkost esse, oder nach dicken Bohnen krieg ich mal einen Blähbauch.“ >> „Kennen Sie Sodbrennen?“ – „Ja, in den Schwangerschaften hatte ich damit zu tun, ansonsten nur, wenn ich zuviel Süßes gegessen habe. Dann lutsche ich zwei Rennie.“ >> „Haben Sie täglich Stuhlgang? Neigen Sie zu Verstopfung oder eher zu Durchfall?“ Fragen Sie nicht nach regelmäßigem Stuhlgang. Zweimal pro Woche ist Heilen beginnt damit, dem Patienten zuzuhören. Unter den Heilmitteln gibt es wenige, die mächtiger sind als ein sorgsam gewähltes Wort. Bernhard Lown 35 Diagnosen Oft sind Patienten ein wenig unsicher oder scheu, besonders wenn sie noch nie bei einem Heilpraktiker waren und merkwürdige Vorstellungen von einer Hp-Praxis haben. Monika Weber auch regelmäßig (und definitiv zu selten), und dreimal pro Tag kann unter Umständen zu oft sein. – „Ja, ich kann täglich zur Toilette, ganz pünktlich jeden Morgen.“ – Eventuell fragen Sie nach Farbe und Konsistenz. >> „Hatten Sie schon mal Probleme mit Hämorrhoiden? Blut im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier?“ Erstaunlich, wie viele Menschen nie nachgucken – oder aufgrund der modernen Tiefspültoiletten gar keine Möglichkeit der Überprüfung haben. – „Da schaue ich regelmäßig nach, weil mir der Arzt vor Jahren mal Hämorrhoiden verödet hatte. Derzeit alles okay.“ >> „Sie sprachen vorhin von Sodbrennen in der Schwangerschaft,“ (ich hab aufmerksam zugehört!) – „Sie haben also Kinder? Wann sind die geboren? Waren es normale Entbindungen oder Kaiserschnitte?“ – „Meine Töchter sind jetzt 13 und 15 Jahre alt, es waren problemlose Schwangerschaften und normale Geburten.“ Sie lacht. „Jetzt sind die beiden einfach unausstehlich, kennen Sie das?“ Hier lasse ich ein, zwei Sätze über meine eigenen Erfahrungen mit pubertierenden Kindern einfließen. Aber Vorsicht, das Gespräch sollte nicht ins lockere Plaudern abrutschen. Ich muss bei der Sache bleiben. >> „Sie sprachen vorhin von einer Ausschabung – hatten Sie Fehlgeburten?“ – „Ja, einige.” Frau M. blockt ab, will nicht darüber sprechen. „Gehen Sie regelmäßig zum Frauenarzt? Wann zuletzt?“ Vor 3 Monaten, alles okay. >> „Kennen Sie Nieren- oder Blasenbeschwerden?“ Als junges Mädchen gelegentliche Blasenentzündungen. >> „Kennen Sie dicke Beine, dicke Knöchel, besonders abends oder im Sommer? Oder haben Sie manchmal verquollene Augenlider?“ – „Dicke Beine 36 im Sommer – ja, wenn ich viel sitzen muss.“ Sie lacht. „Dicke Augen am Morgen, wenn ich am Vorabend zu heftig gefeiert habe!“ >> „Wenn Sie husten, niesen oder lachen müssen, geht dann manchmal ein Tröpfchen Urin ab?“ – „Ja, leider, seit der Geburt der zweiten Tochter.“ Wäre Frau M. ein Mann über 50, würde ich an dieser Stelle fragen: Kennen Sie Prostatabeschwerden, z. B. Startschwierigkeiten, Harnstottern, Nachtröpfeln? Waren Sie deswegen mal beim Arzt? >> „Kennen Sie Gelenkbeschwerden, z. B. in den Schultern, den Ellbogen, Hüften, Knien, Fußgelenken? Wann, seit wann?“ – „Nun ja, ab und zu merke ich schon, dass die Knie und Hüften nicht mehr so beweglich sind. Morgens dauert es manchmal ein bisschen, bis alles rund läuft. Sagen Sie, ist das Rheuma?“ Schon möglich, dass es „Rheuma“ ist. Aber erst will ich Frau M. untersuchen, ehe ich zu ihren Beschwerden etwas sage. „Tun Ihnen auch die kleinen Gelenke manchmal weh, also Finger oder Zehen?“ – „Nein.“ >> „Kennen Sie – von Ihren akuten Beschwerden abgesehen – Rückenprobleme? Muskelverspannungen im NackenSchulter-Bereich?“ – „Ja, die Halswirbelsäule ist nicht mehr so beweglich, ich kann den Kopf nicht mehr so gut drehen wie früher.“ – „Schlafen Ihnen manchmal die Finger ein?“ – „Oh ja, oft sogar. Unangenehm, sag ich Ihnen!“ Ja, und behandlungsbedürftig. >> „Können Sie noch problemlos eine längere Strecke gehen bzw. laufen?“ Wenn nein, welche Streckenlänge noch? Was passiert dann? – „Stundenlang, ohne müde zu werden!“ Prima. Kein Anhalt für arterielle Durchblutungsstörungen der Beine. >> „Kennen Sie Muskelkrämpfe, Wadenkrämpfe?“ – „Sehr selten.“ – „Oder Missempfindungen in Armen oder Beinen, Kribbeln, Ameisenlaufen, Taubheit?“ – „Das mit den Armen hab ich ja schon erwähnt. Das passiert meistens nachts. Sobald ich mich dann anders lege, verschwindet das wieder. Aber mit dem rechten Bein ist das anders. Das wird so komisch taub, kribbelt, schmerzt. Ich muss mich dann eine ganze Weile vorsichtig bewegen, bis das aufhört. Manchmal bleibt das stundenlang.“ Klingt nach einer neurologischen Störung. >> „Wie groß sind Sie, und was wiegen Sie?“ Fragen Sie nicht: Wie schwer sind Sie? Das klingt uncharmant. Frau M., sichtlich stolz: „1,70 m, 59 Kilo. Wie gesagt, ich achte auf meine Figur.“ Sonst würde ich weiterfragen: „Haben Sie in letzter Zeit deutlich ab- oder zugenommen?“ Ein ungeklärter Gewichtsverlust ist stets Anlass, ganz genau hinzuschauen. >> „Wie würden Sie Ihr körperliches Allgemeinbefinden beurteilen? Fühlen Sie sich fit oder eher nicht so gut?“ – „Wenn die Rückenprobleme nicht wären, ginge es mir gut.“ >> „Können Sie schlafen? Einschlafen, durchschlafen? Wieviel Schlaf brauchen Sie? Fühlen Sie sich beim Aufwachen ausgeruht?“ – „Wenn mein Mann nicht schnarcht, schlafe ich prima.“ >> „Rauchen Sie, oder haben Sie früher geraucht?“ Frau M. guckt weg. „Ja, ich rauche, aber höchstens“ – Pause – „höchstens 5 am Tag.“ Ich nicke, habe leise Zweifel an dieser Aussage, kommentiere das aber nicht. Wir müssen die Informationen der Patienten erstmal hinnehmen. >> „Seit wann rauchen Sie?“ Immer noch kein Blickkontakt. – „Seit Anfang 20.“ Pause. Dann, patzig: „Ja ich weiß, Rau1|2013 wir. Diagnosen chen ist ungesund. Aber ich kann’s nicht so ganz lassen!“ Da ich längst aufgehört habe zu missionieren, nicke ich nur und lasse auch diese Aussage unkommentiert. >> „Trinken Sie Alkohol? Auch mal was Hochprozentiges?“ – „Schnaps mag ich nicht, aber bei einem guten Rotwein sag ich nicht Nein.“ – „Wieviel vertragen Sie, sagen wir mal: an einem Abend?“ – Herausfordernder Blick. „Ich schaff’ da schon problemlos eine Flasche allein. Wenn der Abend lang ist, auch eine zweite.“ Oha. „Das ist für die weibliche Leber sehr viel, wissen Sie das?“ wende ich ein. „Kein Problem für mich,“ ist die knappe Antwort. Mal sehen, wie die Le berwerte sind – ich werde sie wohl über prüfen. >> „Hatten Sie je Berührung mit Drogen?“ – „Als junges Mädchen mal ein Haschpfeifchen, darauf wurde es mir ganz elend. Seitdem nie wieder irgendwas!“ Ich bin immer wieder erstaunt, wie locker die Patienten mit der Frage nach Dro genkonsum umgehen. >> „Frau M., wie würden Sie denn ihre nervliche Verfassung beschreiben? Kennen Sie depressive Verstimmungen, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit?“ Eventuell frage ich nach Über erregbarkeit, Unkonzentriertheit, Ängst lichkeit, Vergesslichkeit. „Nein, ich fühle mich nervlich recht stabil. Natürlich hab ich auch mal eine schlechte Phase, wenn sich die ganze Welt gegen mich verschworen hat. Das kennt ja wohl jeder.“ Da hat sie sicher Recht. >> „Treiben Sie Sport, oder haben Sie früher mal Leistungssport betrieben? Joggen Sie immer noch?“ – „Ja, zu mehr habe ich keine Zeit. Leistungssport hab ich nie betrieben. Als Kind und Jugendliche bin ich viel Ski gefahren …“ Sie erzählt, sie sei mit vielen Geschwistern im Allgäu aufgewachsen, habe eine wunderbare Kindheit verbracht, beim Skifahren ih ren Mann kennengelernt – ich lasse sie erzählen, denn hier erfahre ich die „so ziale Anamnese“. >> „Sie müssen eine sehr nette Familie haben,“ streue ich ein. Ihre Miene verfins tert sich. „Nun ja, ich habe zwei TeenagerTöchter und einen Macho als Mann, ich muss halt funktionieren – Rücksicht nimmt keiner auf mich.“ – „Sind Familie oder Beruf eine Belastung für Sie? Könnte es einen Zusammenhang mit Ihren Beschwerden geben? Mögen Sie Ihren Job?“ – Langes Zögern. „Naja, man sagt nicht umsonst, man hat viel im Kreuz … Ich liebe meine Familie und meinen Job, aber manchmal wird mir alles zuviel. Sie kennen das ja sicher.“ Ja. Sie wirkt er schöpft. „Ich würde mir mal ein paar Tage Auszeit wünschen, ganz für mich allein,“ murmelt sie gedankenverloren. „Ich glaub, das mach ich auch. Mit meiner Freundin mal ein schönes Wellness-Wochenende. Ja!“ Sie strahlt. >> „Haben Sie eigentlich ein Hobby?“ Sie kocht und bastelt gern. >> „Frau M., wann wurde denn zuletzt Ihr Blut untersucht?“ Ergebnisse? – „Vor zwei Jahren. Da war alles in Ord- nung bis auf einen Wert – irgendwas mit Gamma. Der Arzt meinte, das solle man gelegentlich überprüfen. Hab ich aber nicht gemacht.“ Aha. Gamma-GT, ein sensibler Leberwert. >> „Gibt es in Ihrer Familie – Eltern, Großeltern, Geschwister – irgend etwas Auffälliges an Erkrankungen? Herz, Schlaganfälle, Krebs?“ Sie denkt nach, verneint dann. Die Großeltern sei en in hohem Alter gestorben, der Rest der Familie sei gesund. >> Manchmal stelle ich am Schluss die Fra ge: „Was denken Sie selbst über Ihre Schmerzen/Beschwerden?“ und erfahre oft etwas über die Ängste und Befürch tungen der Patienten. Bei Frau M. habe ich eine vage Verdachts diagnose, die ich aber erst einmal für mich behalte: Die Rückenschmerzen könnten ihren Ursprung im Skiunfall haben. Da sie als junger Mensch viel Ski gefahren ist, wird sie den einen oder anderen Sturz schon da mals erlebt haben. Das Auskühlen mit nas sen Klamotten könnte der Auslöser für die neuerlichen Beschwerden sein. Thematisie ren werde ich demnächst die Allergie, die Infektanfälligkeit, die Kopfschmerzen und den Alkoholkonsum. Doch zuerst werde ich die Patientin untersuchen: internistisch, or | thopädisch und neurologisch. AUTORIN Monika Weber, Heilpraktikerin Lehrbeauftrage FH e.V. Anzeige Spenglersan Kolloide Gesundheit für Generationen Weitere Informationen: Meckel-Spenglersan GmbH | Postfach 1418 | D-77804 Bühl | www.spenglersan.de Anz.186x68.WIR.indd 1 wir. 1|2013 30.09.2012 22:20:17 Uhr 37 Anthroposophische Heilkunde © marcel – Fotolia.com Misteltherapie am Beispiel ISCADOR TEIL 3 © cut – Fotolia.com Tumorerkrankungen 38 1|2013 wir. Anthroposophische Heilkunde Neben den „anthroposophischen“ Herstellern von Mistelpräparaten (ISCADOR – WELEDA, HELIXOR; ISCUCIN – WALA; ABNOBA; VYSOREL – NOVIPHARM) haben sich in den letzten Jahren noch andere Hersteller auf dem Markt etabliert, deren Präparate nach den Richtlinien der Arzneimittelkommission E (Phytotherapie) zugelassen sind (EURIXOR-MEDISCULAP; LEKTINOL – MADAUS; CEFALEKTIN-CEFAK; RABUVEN-RABE, JUV 110-PHOENIX-LABORATORIUM). Zu ISCADOR liegen die langjährigsten Erfahrungen vor. Eine sehr breite Patientenklientel wurde behandelt und dokumentiert, hauptsächlich in der Lukas-Klinik in Arlesheim/CH. Als Verordnungs-Anleitung dienen ausschließlich die von Weleda herausgegebenen „Richtlinien für die individuelle Behandlung mit ISCADOR in der Krebstherapie“ – weiter unten im Text einfach „ISCADOR-Richtlinien“ genannt. Die Rohsubstanzen für die ISCADORPräparate werden von dem Institut HIS CIA nach den besonderen Verfahren in der Schweiz hergestellt. ISCADOR-Präparate werden aus Misteln 5 verschiedener Wirtsbäume hergestellt: ISCADOR M (Mali – Apfelbaum) ISCADOR Qu (Quercus – Eiche) ISCADOR P (Pini – Kiefer) ISCADOR U (Ulmi – Ulme) ISCADOR A (Abietis – Tanne) Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass sich bei bestimmten Mistel-Inhaltstoffen, den Viscotoxinen, Unterschiede in Quantität und Qualität nachweisen lassen, wenn die Pflanze von unterschied lichen Wirtsbäumen stammt.*) Durch den Zusatz von Starterkulturen (Laktobazillen) läuft die Gärung gezielt und zuverlässig ab. Der wässrige Extrakt wird durch die gebildete Milchsäure weitgehend konserviert. Die milchsaure Fermentation wird jeweils im Sommer und im Winter mit den Frischpflanzenauszügen der speziellen Wirtsbäume durchgeführt. Sorgfältige Qualitätskontrollen sichern die Qualität der Pflanzensäfte. Jeder Baum unterliegt rhythmischen Veränderungen. Nicht nur die äußere Gestalt, sondern auch die inneren Stoffe und wir. 1|2013 Kräfte sind dabei einem stetigen Wandel unterworfen. Während die Mistel-Lektinaktivität in den Blättern im Winter am höchsten ist, findet man bei den Viscotoxinen die höchsten Werte im Sommer. Auch bei ISCADOR wird der Winter- mit dem Sommersaft in einer Zentrifuge vermischt. Die Mistelextrakte werden im Frühling und im Herbst zum Krebsheilmittel ISCADOR verarbeitet. Der angewendete Mischprozess geht im Wesentlichen auf Angaben Rudolf Steiners zurück. Im Institut HISCIA wurde für die Herstellung des ISCADOR eine spezielle Maschine entwickelt. Der Mischvorgang ist ein wesentlicher und typischer Bestandteil des ISCADOR-Herstellungsverfahrens. Aus den Sommer- und Wintersäften der Mistel ergibt sich dabei eine neue Einheit mit zusätzlichen Qualitäten. Der Mischprozess Die Mischung der Sommer- und Wintersäfte der Mistel erfolgt im äußeren, hochgebogenen Rand einer rotierenden TitanIscador-Mischprozess nach Angaben Rudolf Steiners Prinzipskizze der Mischeinheit: Der Wintersaft wird kontinuierlich in die Mitte der rotierenden Scheibe dosiert und durch die Fliehkraft als dünner Film in den äusseren Rand gebracht. Der Sommersoft tropft an mehreren Stellen senkrecht in den Wintersaft. Das Gemisch aus Sommer- und Wintersaft läuft über den Scheibenrand und wird aufgefangen. Abbildung: ISCADOR-Mischprozess scheibe. Die Scheibe hat einen Durchmesser von 1 m und rotiert mit 10.000 Umdrehungen/Minute. Das führt im Scheibenrand zu einer Umfangsgeschwindigkeit von knapp 1.900 km/h und einer Fliehkraft von rund 55.000-facher Erdbeschleunigung (1 kg hat unter diesen Fliehkräften ein Gewicht von 55 Tonnen). Diese Umstände stellen extreme Ansprüche an die einzusetzende Verfahrenstechnik. Diese „Titan-Zentrifuge“ steht aus Sicherheitsgründen (Berstschutz) zwei Untergeschosse tief unter Erdniveau. Während der „Drehungen“ darf sich keiner der Mitarbeiter in der Gefahrenzone aufhalten. Prinzip der Mischung Der Wintersaft wird kontinuierlich in die Scheibenmitte eingebracht und spreitet horizontal aus. Der Sommersaft tropft aus 1 m Höhe durch 12 Tropfer vertikal in den Rand der Scheibe. Beide Säfte werden dann im Scheibenrand intensiv vermischt. Dieses Mischverfahren geht direkt zurück auf einen Hinweis R. Steiners aus dem Jahre 1923. Herstellung des Endprodukts Das aus dem Mischprozess von Sommerund Wintersäften der Mistel erhaltene ISCADOR-Konzentrat wird nun in einem weiteren Herstellungsvorgang zum Fertigarzneimittel, den Injektionsampullen, verabeitet. Zuerst wird der Mistelextrakt mit isotonischer Kochsalzlösung auf die Konzentration der jeweiligen Ampulle verdünnt. Wegen der empfindlichen Inhaltsstoffe wird auf eine Hitzesterilisation verzichtet. Stattdessen wird die Ampullierungslösung keimfrei filtriert. Anschließend wird die Lösung in Ampullen abgefüllt. Damit ist der Bogen von der Mistelpflanze zum Medikament vollendet. Um eine gleichbleibende Qualität zu sichern, werden Mistelextrakte umfangreichen Prüfungen unterworfen. Bei den Mistelproteinen, denen man eine große Bedeutung für die Therapie zuschreibt, stehen die Lektine und Viscotoxine im Vordergrund. Sie werden deshalb routinemäßig bestimmt. Therapie mit ISCADOR Das Mistelpräparat ISCADOR wird in der Regel als subcutane Injektion mehrmals 39 Anthroposophische Heilkunde pro Woche, mit regelmäßigen Pausen, injiziert. Der Sinn der anthroposophischen Medizin besteht hauptsächlich darin, die individuellen und gestaltbildenden Lebenskräfte des Patienten dort wieder zu aktivieren, wo sie beim Krebskranken nicht mehr genügend tätig sind, nämlich im Tumorgebiet. Gemäß der geisteswissenschaftlichen Forschung Rudolf Steiners geschieht das unter anderem dadurch, dass die Mistelsubstanzen die gegen den Tumor gerichteten entzündlichen Abwehrprozesse stimulieren.*) ISCADOR wird in der Regel s.c. zweibis dreimal die Woche injiziert. Soweit man sich der Serien-Packungen bedient und die Ampullen von links nach rechts aus der Packung nimmt, erhält man ganz automatisch von Ampulle zu Ampulle eine Dosissteigerung. Man unterscheidet bei der subcutanen Injektion eine lokale und eine allgemeine Reaktion. Die Lokalreaktion zeigt die Reaktionslage des gesamten Organismus auf die Misteltherapie und wird zur individuellen Dosisfindung herangezogen. Sie sollte 3-5 cm nicht überschreiten. Kommt es unter einer Therapie mit ISCADOR zu einer größeren Lokalreaktion, wird in der Regel die Dosis reduziert bzw. der Wirtsbaum gewechselt (siehe weiter unten). Für Therapeuten, die mit ISCADOR beginnen, empfiehlt es sich für alle Fälle, dass sie sich an die Angaben der „ISCADOR-Richtlinien“ halten. Aus denen geht die Empfehlung hervor, mit den „ISCADOR-Serien“ zu arbeiten. Diese Serienpackungen enthalten jeweils 7 Ampullen in unterschiedlicher ansteigender Konzentration. Zusammensetzung der Serienpackungen Zusammensetzung 2 Amp. 2 Amp. 3 Amp. Serie 0 0,01 mg 0,1 mg 1 mg Serie I 0,1 mg 1 mg 10 mg Serie II 1 mg 10 mg 20 mg Serie III 10 mg 20 mg 30 mg Iscador®-Dilutionen Iscador® M 3% Iscador® P 3 % und SL 2 (1 %) Iscador® Qu 3% OP à 50 ml Abbildung: Zusammensetzung der ISCADORSerien Serie III: nicht mehr im Handel 40 Die Bezeichnung des ISCADOR-Präparates setzt sich in der Regel zusammen aus dem Namen des Wirtsbaumes, auf dem die Mistel wächst, und dem metallischen Zusatz. Werner Schmötzer Über 70 Jahre, bis ins Jahr 2009, wurde von Weleda, die das Präparat ISCADOR vertreibt, angegeben, die Sorte würde bestimmt nach der Lokalisation des Primärtumors und nach dem Geschlecht des Pa tienten. Die Eichenmistel war bis auf ganz wenige Fälle für das männliche Geschlecht vorgesehen, die Apfelbaum-Mistel für das weibliche. Die Sorte Pini – die Kiefernmistel – wurde geschlechtsunspezifisch bei Tumoren der Haut, des Respirationstraktes und bei Frauen nach der Menopause eingesetzt. Seit 2009 ist dies nicht mehr so, die Wirtbäume werden nicht mehr nach den bisherigen strengen Regeln eingesetzt, sondern können nach Gutdünken des Therapeuten ausgewählt werden. Im Umgang mit der Mistel noch unerfahrene Therapeuten lassen sich am besten von der Vertriebsfirma beraten. Die Bezeichnung des ISCADOR-Präparates setzt sich in der Regel zusammen aus dem Namen des Wirtsbaumes, auf dem die Mistel wächst, und dem metallischen Zusatz. Es gibt metallische Zusätze von Cu – Cuprum; Hg – Hydrargyrum = Quecksilber und Arg – Argentum. Diese metallischen Zusätze haben die Aufgabe, die Mistelwirkung auf die betroffenen Organgebiete hinzuführen – dieser Sachverhalt ist im Kapitel Metalltherapie ausführlich beschrieben. So ist auch dort deutlich dargestellt, dass es sich bei den Metall-Zusätzen zu ISCADOR um die drei „untersonnigen“ Planeten-Metalle handelt, die allesamt eine stoffwechselanregende, der verfestigenden Sinnes-Nerven-Tendenz des Tumors entgegen gerichtete Wirkung haben. Der Kupfer-Zusatz wirkt auf Niere und vegetative Organe, der Quecksilber-Zusatz auf Lunge, Darm und Haut, der SilberZusatz auf urogenitale Organe. Die Metall-Zusätze sind nicht toxisch, da sie in Form von ungiftigen Metallsalzen zugesetzt sind – nicht in potenzierter Form, sondern in Verdünnungen von ca. 108. Daher kollidieren sie auch nicht mit eventuellen homöopathischen, metallischen Einzelmitteln. Man beginnt eine ISCADOR-Therapie grundsätzlich mit der Serie 0, also mit ISCADOR Qu-Serie 0, ISCADOR M-Serie 0 oder P-Serie 0. Dies ist die Serie mit den geringsten Konzentrationen. Die Serie 0 ist grundsätzlich ohne metallischen Zusatz. 1|2013 wir. © petrabarz – Fotolia.com Anthroposophische Heilkunde Diese Serie 0 injiziert man jeden 2. Tag oder 3-mal die Woche. Bei guter Verträglichkeit legt man nach der 14. Ampulle – also nach 2 Serien-Packungen – eine einwöchige Pause ein. Dann kann man steigern auf die Serie I. Diese ist, wie aus obiger Darstellung der Konzentrationen zu ersehen, um den Faktor 10 höher in der Konzentration, jedoch auch wieder in sich ansteigend. Bei der Serie I kommt der metallische Zusatz mit hinzu, anlog des Schemas zur Auswahl der Sorten. Man würde beispielsweise rezeptieren: ISCADOR M.c.Arg Serie I Sehr wichtig ist, dass das Präparat ISCADOR tief subcutan injiziert wird. Bei intracutaner Injektion, wie Heilpraktiker dies oft in Form des Quaddelns praktizieren, besteht die Gefahr, dass lokale Überreaktionen entstehen, zwar therapeutisch ohne Belang, jedoch sehr zum Verdruss des Patienten und des Therapeuten. Also wichtig: tief subcutan, mit der dünnsten Kanüle 20 (lange Diabetikernadel). Injiziert wird am Stamm (Bauch) oder Oberschenkel, in nicht bestrahltes, nicht befallenes Gewebe. Das Präparat wirkt systemisch. Wenn diese ausgewählte Serie I vom Patienten gut toleriert wird bezüglich der lokalen und der allgemeinen Reaktion, so wird in der Regel, falls keine Metastasen und keine Rezidive vorliegen, die Serie I als Dauertherapie weitergeführt. Liegen Metastasen bzw. Rezidive vor, so kann man, wenn die Verträglichkeit des Patienten dies zulässt, auf Serie II steigern. Falls zu starke Reaktionen eintreten, sollte die Konzentration reduziert oder ein Wirtsbaumwechsel vorgenommen werden. Abfall und so weiter – eine regelrechte Schaukeltherapie, ein Training für das Immunsystem. Begonnen wird grundsätzlich mit Serie 0 (ohne Metall), nach 2 Packungen á 7 Ampullen kommt Pause. Dann, wenn gut toleriert, Serie I – wieder 2 Packungen, also 14 Injektionen, dann wieder Pause ... Die Abfolge der Serien-Packungen, Pausen etc. sind in folgender Abbildung graphisch dargestellt. Mit dieser Erhaltungs- und Niedrigdosis würde man eine langandauernde Nachsorge bestreiten, die nie ganz aufhören sollte, um einen dauernden Immunschutz zu gewährleisten. Oft wurde schon bei seelischen Schocks (Tod von Kindern oder Ehegatten, Scheidung, Arbeitsplatzverlust etc.) ein Wiederaufflackern der Tumorerkrankung beobachtet. Ebenso mit diesem Schema der Niedrigdosis würde man auch Präkanzerosen Therapie mit Iscador-Serien Abbildung: ISCADOR-Serien (graphisch) Bei der graphischen Darstellung sieht man deutlich das Auf- und Absteigen der Konzentration: Anstieg – Abfall – Anstieg – wir. 1|2013 Die Pausenlänge P ist im 1. Behandlungsjahr jeweils 1 Woche im 2. Behandlungsjahr jeweils 2 Wochen im 3. Behandlungsjahr jeweils 3 Wochen im 4. Behandlungsjahr jeweils 4 Wochen. Die Pausen werden also immer länger, die Intervalle größer. Wenn der Patient nach dem 4. Behandlungsjahr frei ist von Metastasen, kein Rezidiv erlebt hat, physisch, psychisch stabil ist und sich in einem stabilen sozialen Umfeld bewegt und keine „negativen Überraschungen“ zu befürchten sind, so sollte man die Therapie überdenken und erwägen, die Konzentraion auf die Serie 0 zurückzunehmen, die Intervalle noch weiter zu vergrößern. Man würde auf eine Erhaltungs- und Niedrigdosis zurückfahren. So kommt man dahin, nur noch 3-mal jährlich jeweils eine Doppel-Serie 0 zu verabreichen, d. h. im Frühjahr 14 Ampullen Serie 0; im Sommer ist es eh am wärmsten, da kann die Injektion unterbleiben; dann wieder im Herbst 14 Ampullen Serie 0 und nochmals im Winter 14 Ampullen Serie 0. behandeln und Prävention betreiben: 3-mal im Jahr, im Frühjahr, im Herbst und im Winter, mit einer Doppel-Serie 0. Wenn die Immunsituation eines Patienten geschwächt ist, seelische Traumata zurückliegen (Tod von Kindern, Ehegatten, nahen Verwandten, Freunden, Scheidung, Arbeitsplatzverlust etc.), kann es sehr wohl sein, dass ein vorübergehender Präventivschutz mit der Mistel Schlimmstes abwenden kann. Auch wenn jemand unter dem Vollzugszwang steht, beispielsweise nach dem Tod der krebskranken Mutter: nun bin ich der/die Nächste. Ebenfalls macht eine solche Präventivmaßnahme Sinn bei familiärer Häufung von Brustkrebs etc. | Anmerkung *) Gorter, Robert W.: Iscador – Mistelpräparate aus der anthroposophisch erweiterten Krebsbehandlung: 1. Aufl. Basel: Verlag für GanzheitsMedizin, 1998 Literatur Schmötzer, Werner: Anthroposophische Naturheilpraxis“. 1. Aufl. Bonn: Verlag Volksheilkunde, 2008 AUTOR Werner Schmötzer, Heilpraktiker Fachautor Leiter des Archäus-Institut für Naturheilkunde www.werner-schmötzer.de 41 Traditionelle Chinesische Medizin Ni hao – Medizinisches Qigong „Den Himmel mit beiden Händen stützen“ Sicherlich haben Sie gute Wünsche und Ratschläge für das Neue Jahr bekommen und ebensolche vergeben. Wir wünschen Ihnen, dass 2013 „Ihr“ Jahr wird und Sie sich wohlfühlen. TEMPO BRINGT UNS NICHT VORAN Wir z. B. fühlen uns wohl, wenn wir die „Dinge“ ruhig, gelassen, entschleunigt angehen können, also ganz im Sinne des taoistischen „wuwei“ „Handeln durch nicht handeln“; auf bayerisch ausgedrückt: „leben und leben lassen“, d. h. mit uns selber, mit unseren Mitmenschen, mit Situationen gelassen, humorvoll und ruhig umgehen, zulassen, geschehen lassen, duldsamer, langsamer werden und jeden Moment auskosten. Eine einfache Methode, diese Tugend zu kultivieren, ist: Alles langsamer angehen und sich spüren. Langsamer gehen, langsamer essen, langsamer handeln ... Bei Arbeiten immer wieder mal 1–2 Min. Pause einlegen, durchatmen und eine Qigong Übung praktizieren. Durch Qigong lernt man, sich zu spüren, sich und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Einer unserer Lehrer sagte: „Spüren ist Nahrung für die Seele“. Lassen sie uns also unsere Seelen ernähren mit einer im Ablauf einfachen, in ihrer Wirkung sehr heilsamen Übung. 42 „Den Himmel mit beiden Händen stützen“ >> es ist die erste der Acht-Brokat-Übungen (Ba Duan Jin) >> und sie ist eine der 5 bewegten Übungen, des RKT-Qigong (Ein Regenerations Kompetenztraining, das unserer Lehrer Dr. phil. J. Bölts/Uni Oldenburg, entwickelt hat) ® Übungsablauf: >> Sie stehen schulterbreit >> die Hände stehen wie eine Schale vor dem Schambein, die Finger sind ineinander verschränkt >> die Handflächen zeigen nach Oben >> mit dieser Handhaltung lassen Sie die Arme, vor dem Rumpf nach Oben aufsteigen >> in Höhe Brust drehen Sie die gefalteten Hände, sodass die Handflächen zunächst nach Vorne und dann wieder nach Oben zeigen >> die Arme steigen weiter auf bis über den Kopf, bis über den Punkt baihui >> hier lösen Sie die Verschränkung der Finger auf und führen die Arme seitlich des Körpers wieder nach Unten >> der Impuls für die sinkende Bewegung kommt aus den Hüftgelenken und geht nicht von den Kniegelenken aus >> die Handflächen zeigen nach Aussen, die Finger nach Oben >> dabei gehen Sie wieder in den tiefen Stand >> die Handflächen bleiben bis Höhe Hüftgelenke nach Aussen gerichtet und erst da, drehen sich die Hände wieder zu einer Schale, die vor dem Schambein steht >> nun verschränken sie die Finger wieder ineinander und beginnen die Übung von Neuem >> wiederholen Sie die Übung solange es Ihnen Freude macht 1|2013 wir. Traditionelle Chinesische Medizin INFO Sie finden ein Video dieser Übung unter: www.mydrive.ch Benutzername: nihao@med-qigong Passwort: heilpraktiker ... Muße ist die Lösung Atmung: Medizinische Aspekte: >> Einatmen: während Sie die Arme aufsteigen lassen >> Während Sie die Arme heben, dürfen Sie ruhig mehrere Male ein- und ausatmen, aber wichtig ist, dass Sie die Einatmung betonen. >> Ausatmen: während Sie die Arme wieder senken >> Auch beim Senken der Arme, dürfen Sie ruhig mehrere Male ein- und ausatmen, jetzt ist es aber wichtig, dass Sie die Ausatmung betonen >> diese Übung hat u. a. eine ausgleichende Wirkung auf den Qi-Fluss in der DreiErwärmer-Leitbahn >> Der Drei-Erwärmer ist für drei Körperbereiche zuständig >> der obere Erwärmer für den Bereich: Kopf, Kehle, Lunge, Pericard, Herz >> der mittlere Erwärmer für den Bereich: Magen, Milz, Gallenblase >> der untere Erwärmer für den Bereich: Leber, Niere, Darm, Blase >> sehr vereinfacht ausgedrückt: der DreiErwärmer arbeitet daran mit, wie man „Etwas“ aufnimmt, es umsetzt und auch wieder loslässt. >> der Drei-Erwärmer gehört zum 3. Umlauf, dem sog. „Stress-Umlauf“ >> d. h. durch diese Übung wird der Körper gelockert, die Atmung vertieft und die innere Beruhigung gefördert Hinweise: >> Ziehen Sie beim Heben der Arme nicht die Schulter hoch >> Achten Sie darauf, dass die Achselhöhlen geöffnet sind, dass Sie die Arme beim Heben nicht an den Rumpf pressen >> Bitte betonen Sie die sinkende Bewegung, lassen Sie sich für das Nachuntenführen der Arme mehr Zeit, als für das Nachobenführen wir. 1|2013 Mehr zu Qigong und zu Qigong-Übungen erfahren Sie in unseren Freien-Heilprak tiker-Qigong-Fortbildungsseminaren und in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift „Wir“ | AUTOREN Traudel Bruse, Heilpraktikerin Lehrbeauftragte FH e.V. Michael Peter Qigong- und Taiji-Lehrer 43 © hjschneider – Fotolia.com Diagnosen Diagnostische Hinweise in der Ohrakupunktur Die Geschichte der Ohrakupunktur geht zurück bis ins 4. Jahrhundert zu Zeiten Hippokrates. Bereits im alten Buch der traditionellen chinesischen Medizin, dem Huang Di Nei, finden sich Hinweise auf reflektorische Beziehungen zwischen dem Ohr als Mikrosystem und einzelnen Körperregionen. Auch im alten Ägypten, Griechenland und Persien wird diese Form der Akupunktur seit mehr als 2000 Jahre genutzt. In Europa finden sich Hinweise aus dem 17. und 18. Jahrhundert darauf, dass Ischialgie beschwerden mittels Ohrkauterisation behandelt wurden, was aus der Seefahrt stammt und aus Asien mitgebracht wurde. Die Ohrakupunktur, wie wir sie heute kennen, geht auf den französischen Arzt Dr. Paul Nogier zurück, der um 1950 das 44 Somatotop auf der Ohrmuschel entdeckte und weiter entwickelte. Ein Somatotop entstammt der Begrifflichkeit der Neuroanatomie und bezeichnet Regionen des Körpers, in diesem Fall des Ohres, auf welchem der gesamte Körper manifestiert ist. Diese Erkenntnisse stellte Nogier 1956 auf einem Kongress in Marsaille vor und machte diese Form der Akupunktur in Europa und sogar weltweit populär. Die Ohrmuschel ist ein ovales, elastisches Gebilde und befindet sich zwischen dem Kiefergelenk und dem Mastoid. Das Grundgerüst bildet ein elastischer Knorpel, das Ohrläppchen besteht aus fettreichem Bindegewebe. Im Gegensatz zur Körperakupunktur treten die Reflexpunkte des Ohres nur im irritierten Zustand auf , das heißt, nur im Fall einer Organstörung im Körper, was sehr hilfreich bei der Diagnosestellung ist. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass ein intaktes Nervensystem und eine ungestörte Reizweiterleitung vorhanden ist. Die Ohrakupunktur ist eine Regula tionstherapie. Die Regulation ist nur möglich, wenn der Körper dies zulässt. Störfelder, wie beispielsweise Zahnherde, chronische Darmerkrankungen oder proliferative Prozesse können stark beeinträchtigen und gegebenenfalls ist kein Wirkungseintritt möglich. Deswegen müssen mögliche Störfelder vor der Behandlung anamnestisch abgeklärt werden. Die Ohrakupunktur findet ihre Hauptindikation in der Schmerztherapie, da gezielte Reize am Ohr durch Nadeln Störungen im ganzen Körper beheben können. 1|2013 wir. Diagnosen Auch in der Ohrakupunktur wird nach dem Ying-Yang Prinzip behandelt, um energetische Blockaden zu lösen. Neben der sympathikolytischen Wirkung, z. B. Durchblutungszunahme, werden körpereigenes Morphin und Endorphin ausgeschüttet. Die Reizweiterleitung funktioniert wie folgt: Durch eine Nadel wird ein viszeraler Reiz gesetzt, dieser Impuls wird vom Nervensystem weitergeleitet zur Formatio Reticularis, der sogenannten „Schaltstelle“ des Gehirns, die sich im Hirnstamm befindet. Von dort wird der Reiz weiter geleitet zum sogenannten Erfolgsorgan im Körper. Dies lässt sich durch die starke Innervation der Ohrmuschel erklären, da die Reflexbögen Verbindung zu den höheren Abschnitten des zentralen Nervensystems haben, wie beispielsweise dem Hirnstamm. Demzufolge tritt die Wirkung bei Schmerzzuständen relativ schnell ein. Weitere Indikationen neben akuten Schmerzzuständen sind Erkrankungen der Sinnesorgane, vegetative Störungen wie Schwindel, hormonelle Erkrankungen, Erkrankungen der inneren Organe, Suchterkrankungen, Allergien oder auch Atemwegserkrankungen. Relative Kontraindikationen sind unklare Schmerzzustände, maligne schmerzhafte Prozesse, Zustand unmittelbar nach Fastenkuren, da in dem Fall das Vegetativum stark reagieren kann, bei Medikationen mit Neuroleptika, Opiaten oder Sedativa, und bei Schwangerschaften und psychiatrischen Krankheitsbildern. Während der Gravidität ist es anzuraten Hormonpunkte, den Punkt Ovar (23) und den Punkt Uterus (58) sowie die gesamte Genitalzone nicht zu nadeln. Eine absolute Kontraindikation stellen vital bedrohliche Erkrankungen dar, außergewöhnliche lokale Druckdolenz oder Entzündung der Punkte oder des gesamten Ohres, sowie Multiple Sklerose oder Epilepsie. Hierbei ist nicht sicher, wie der Patient reagiert oder durch die Ohrakupunktur sogar ein akuter Anfall ausgelöst wird. Komplikationen können sich in einem vagovasalen Kollaps oder einer lokalen Infektion äußern. Dies alles muss in der Anamnese sorgfältig erörtert und abgeklärt werden und kann schon die Diagnosestellung hilfreich unterstützen. Nachdem sich der Therapeut gründlich mit dem Patienten und dessen Problematik wir. 1|2013 und Hintergrund befasst hat, kommt es nun zur Untersuchung und Diagnose sicherung am Patienten selber beziehungsweise am Ohr des Patienten. Diagnose am Ohr Es befinden sich an einem Ohr mehr als 200 Punkte. Pathologische Veränderungen der Punkte äußern sich in Knötchenbildung und Druckdolenz. autonome Signal (VAS) genannt, welches wissenschaftlich jedoch noch umstritten ist. Diese Methode zeigt irritierte Reflex areale an der Ohrmuschel auf. Dabei wird mit einer Nadel leicht über die Haut des Ohres gestrichen. Dieser minimale cutisviszerale Reiz reicht aus, um eine Pulsverschiebung hervorzurufen, falls ein aktiver Punkt getroffen wird. Der Puls wird mit dem Daumen des Therapeuten an der A. radialis gefühlt. Laut Nogier beeinflussen vegetative Reaktionen des Organismus den Gefäßtonus mittels sympathikus-gesteuerter Vasokonstriktion. Demnach kommt es zu einer Veränderung im Gefäßtonus und es entsteht ein anschwellender bzw. abschwellender oder fehlender Puls. Sinnvoll und wichtig ist es, immer in Verbindung mit dem Patienten zu bleiben, Das Auffinden der Punkte kann mithilfe eines sogenannten elektronischen Punktsuchgerät erfolgen. Dieses Gerät r eagiert akustisch oder optisch, sobald ein patho logisch veränderter Punkt vorliegt. Nina Stickelmann Das Auffinden der Punkte kann mit hilfe eines sogenannten elektronischen Punktsuchgerät erfolgen. Dieses Gerät reagiert akustisch oder optisch, sobald ein pathologisch veränderter Punkt vorliegt. An solchen Punkten ist die Hautbeschaffenheit verändert. Geeignete Instrumente sind auch stumpfe Nadeln. Hiermit wird die Schmerzempfindlichkeit festgestellt. Auch Edelsteinkegel können verwendet werden, wobei der Bergkristall am neutralsten ist. Durch das Auffinden der aktiven Punkte und die Untersuchung am Ohr selber wird die Diagnose, die vorher anamnestisch erfragt und gestellt wurde, bestätigt und unterstützt. Eine weitere Methode ist der sogenannte „Pulsreflex“ nach Nogier, das vaskuläre Fotos (3): © Nina Stickelmann Der Schmerz entsteht an Körperstellen, die mit zu viel oder zu wenig Energie versorgt sind um genaue Informationen einzuholen und sich ein lückenloses Urteil des Beschwerdebildes zu machen. Da es sich bei der Ohrakupunktur um eine invasive Therapieform handelt, sind die Hygienevorschriften und -maßnahmen einzuhalten. | Quellenangaben: „Propädeutik der Ohrakupunktur“ Axel Rubach, Hippokrates Verlag „Ohrakupunktur für Praktiker“ Hans P. Ogal / Bernhard C. Kolster, Hippokrates Verlag AUTORIN Nina Stickelmann, Heilpraktikerin Mitglied im Vorstand FH e.V. Lehrbeauftragte FH e.V. 45 Osteopathie Das thorakalelumbale Diaphragma © damato – Fotolia.com Das Zwerchfell 46 1|2013 wir. Osteopathie Das Zwerchfell bildet den Boden der Brusthöhle und das Dach der Bauchhöhle. Es besteht aus dem Zentrum Tendineum der Pars Muskularis und hat dabei nach kranial Kontakt zur Pleura bzw. zur Lunge sowie zum Pericard bzw. zum Herzen (das Herz liegt dem Zwerchfell auf). F asern des Diaphragmas (Crus sinistra und dextra) bilden den Hiatus Oesophagus (Durchtritt des Oesophagus) und umschlingen teilweise den Oesophagus. Nach k audal besteht die direkte Verbindung bzw. Fixation mit folgenden O rganen: L eber, Magen, Niere und Dickdarm. Das Diaphragma ist mit unser wichtigster Atemmuskel. Bei der Inspiration senkt sich das Zentrum Tendineum und Rippen werden über den Pars costalis gehoben. Die Hebung der Rippen wird durch weitere Atemhilfsmuskel unterstützt (M. Skalenus, M. Pectoralis mayor und minor, M. Subclavius). Bei der Exspiration hebt sich das Zen trum Tendineum und Rippen senken sich nach unten. Die Rippensenkung wird dabei durch die Bauchmuskeln unterstützt. Die Mobiliät der Bauchorgane wird durch die Inspirations- und Exspirationsbewegungen des Zwerchfells beeinflusst. Durch die Muskelbewegung des Diaphragmas und den Sog der Lunge wird die venolymphatische Entleerung des Abdomens und der unteren Extremität maßgeblich gefördert. Insgesamt führt das Diaphragma 24000 Bewegungen am Tag durch. Wichtige Verbindungen zwischen dem Diaphragma und den Organen sind nach kaudal: Zur Leber: Lig. Triangulare dexter und sinister, Lig. Coronarium Zum Magen: Lig. Gastrophrenicum Zum Dickdarm: Flexura Coli sinister und dexter Zur Blase: Über das Lig. Falciforme zum Umbicalis und über das Lig. Umbicalis zur Blase. Zur Niere: Die Faszia Renalis Nach kranial: Eine direkte Verbindung zur Pleura der Lungen und zum Perikat des Herzens. wir. 1|2013 Muskelanteile des Diaphragmas Thorako-Lumbalis Pars Xyphoideus mit dem Ansatz am Proc. Xyphoideus (Verbindung zum M. Thoracis Transversum). Der M. Thoracis Transversum, der M. Psoas und der M. Quadratus Lumborum bilden eine Muskelkette. Pars Costalis: Ansatz 7.–12. Rippe und Knorpelansatz Pars Lumbalis – als Crus dexter: Ansatz von Th12–L3 – als Crus sinister: Ansatz von Th12–L2 Anteile der Crus: Die Crus Principalis liegt mehr lateral der WS. Die Crus Accessorius liegt mehr zentral zur WS. Zwischen beiden Crus verlaufen die Paravertebralen Ganglien. Die Crus Principalis bildet das Bett für die Aorta Abdominalis. Die rechte und linke Crus bilden Bögen (Arcaden) Die Psoas-Arcaden-Verbindung von Crus Accessorius zum Transversion L1 und dem M. Psoas Die Quatratus-Arcade-Verbindung von L1 nach Th12 mit M. Quatratus Lumborum Zirkulatorische Versorgung des Diaphragmas Die arterielle Versorgung des Diaphragmas geschieht: >> von kranial über die Art. Subclavia, die Art. Thoracica und die Art. Epigastrica >> von kaudal über die Bauchaorta, die Art. Phrenica und geht dann in den posterioren Anteil des Diaphragma Die venöse Entsorgung: Vena Phrenico Die lymphatische Entsorgung: Im Bereich des Zentrum Tendineum liegen einige Lymphknoten, die durch den Hiatus aorticus in den Ductus thoracicus entleeren. Die nervale Innervation: N. Phrenicus Weitere Gefäße und Strukturen, die durch das Zwerchfell ziehen: N. Splanch nicus major und minor, V. Lumbalis ascendens Der Ductus Thoracicus mit der Aorta auf Th12. Der Oesophagus und re. + li. N. Vagus auf Th10 treten gemeinsam in die Bauchhöhle ein. Die V. cava inferior zieht mit dem re. N. Phrenicus durch den sehnigen Anteil des Diaphragmas in Höhe Th9. Der li. N. Phrenicus zieht alleine durch das Diaphragma. Das thorako-lumbale Diaphragma Das Zwerchfell kann durch seine Kontraktion die thorakale Kavität vergrößern, damit den intrathorakalen Druck senken und gleichseitig die abdominale Kavität komprimieren und damit den intraabdominalen Druck erhöhen. Das Zwerchfell kontrahiert und entspannt bei der Ruheat47 Osteopathie mung unwillkürlich 16-mal pro Minute. Nerval wird das Zwergfell vom N. Phrenicus aus C4–6 als motorischer Nerv mit einer Verbindung und Steuerung mit dem Atemzentrum in der Medulla oblongata versorgt. Die Atmung ist dadurch einmal willkürlich und einmal unwillkürlich gesteuert. Das Zwerchfell hat eine weitere wich tige Funktion auf die Blutzirkulation. Bei der Ruheatmung übt der thorakale Unterdruck eine Sogwirkung auf das venöse Blut aus. Bei erhöhter Atmung findet eine Volumenverschiebung vom Rumpf in die Ex tremitäten statt. Eine weitere Aufgabe des Zwerchfell ist die Posturale Kontrolle. Mit den Bauchmuskeln stabilisiert es den Rumpf. Der crurale Anteil des Zwerchfells beteiligt sich durch eine sphinkterähnliche Funktion am unteren Ende des Oesophagus. Das Zwerchfell ist der kontraktionsfähigste Muskel unseres Körpers. Bei einer maximallen Einatmung verkürzen sich die Muskelfasern um 55 %. Die Senkung des intrathorakalen Druck bewirkt: Die Lunge vergrößert sich, das Blut wird zur Lunge gezogen und es kommt zum Austausch der Atemgase. Das venöse Blut wird zum rechten Vorhof angesaugt. Die Erhöhung des intraabdominalen Druck bewirkt: Das Blut wird aus der abdominalen Kavität in die thorakale Kavität gepumpt. Das Abdomen wird stabilisiert, was die Stabilität im Rumpf verbessert. Aus den Extremitäten fließt weniger venöses Blut in die abdominalle Kavität, dabei wird der Nähr- und Gasaustausch verlängert. Das Zwerchfell ist ein zentrales Bindeglied zwischen Atmung, Blutzirkulation und posturaler Kontrolle. Bewegungsmöglichkeiten des Diaphragmas >> Bei vertiefter Einatmung verändern sich das Diaphragma und der Thorax >> Bei maximaler Einatmung verkürzen sich die Muskelfasern der Zwerchfells um 55 % Diaphragma – Hochstand Ursachen: Zug über das Mediastinum von dem M. Skalenius. Hochstand als Colon Transversus. Folgen: Fassthorax. Kardiologische Erkrankungen, Schmerzen im Epigastrischen Raum, Oberbauchschmerzen, Schmerzen im Thorax und BWS. Diaphragma – Tiefstand Ursachen: Ptosen von Organen wie Leber und Magen Bewegungsbild von der entspannten Ausatmung bis zur maximale Einatmung Bei Beginn der Einatmung: >> Zentrum Tendineum bleibt stabil >> die mediolateralen Kuppeln senken sich >> bei der weiteren Absenkung des Diaphragmas verlagert es sich etwas von posterior nach anterior >> Die unteren Rippen weiten sich nach lateral >> Je tiefer die Atmung geht, rotiert das Diaphragma mit der Absenkung um eine transversale Achse >> die Fasern des Pars lumbalis verkürzen sich, um die Bewegung zu induzieren >> der untere Thorax hebt sich nach ante rior (Pumpbewegung) >> die Bauchmuskeln erhöhen dabei ihren Ruhetonus >> die Bauchorgane werden gleichzeitig komprimiert und dadurch entstaut >> bei der Einatmung entweicht das Blut stärker in der Thorax Auftretende Veränderung bei >> Das Diaphragma ist der Motor der Or- Dysfunktion des Zwerchfells ganmobilität >> Rechte und linke Hemidiaphragma sind funktionell völlig unabhängig von einander >> Bei einer physiologischen Ruheatmung findet keine räumliche Bewegung der abdominalen Organe statt >> Die Organe werden zwar komprimiert, verringern etwas ihr Volumen, aber verlagern sich nicht räumlich 48 >> Dysfunktion der Atmung >> Zug auf die Faszia vom Herzen >> Dehnung der Cervikalen Faszien >> Venöser Stau – unter dem Zwerchfell >> Dysfunktion des Magens >> Dehnung des Oesophagus (Hiatushernie) >> Dysfunktion der Leber und Galle >> Mechanische Belastung vom Colon, Duodenum und Niere >> Beeinträchtigung des Plexus Solaris (Ggl. Coeliacum) und damit die Zirkulationsstörungen für Leber-Magen-MilzDuodenum-Pankreas-Col.Caecum-Ascendens-Tranversum >> Müdigkeit durch unzureichende Sauerstoff-Aufnahme >> Wirbelsäulenprobleme der unteren BWS und oberen LWS >> Rippenprobleme >> Dysfunktion auf die infrahyoidale Muskulatur (Lautbildung) Untersuchung der Atemfunk tion auf dem Zwerchfell >> Wie weit weitet sich der Brustkorb nach lateral >> Bewegt eine Seite sich stärker als die andere Seite >> Hebt der Brustkorb sich beim Einatmen >> Kann der Patient vollständig ausatmen >> Atmet der Patient rhythmisch >> Wie bewegt sich der Thorax insgesamt >> Wie bewegt das Abdomen sich >> Wie bewegt sich die LWS bei der Einatmung in die Lordose >> Wie bewegt sich die LWS bei der Ausatmung in die Kyphose Stress und die Folgen auf das Bindegewebe Die Folge ist eine überaktive und verspannte Atemhilfsmuskulatur. Aufgrund der Hyperventi lation wird zu viel Kohlendioxid abgeatmet (pH-Wert des Blutes wird alkalisch). Durch Alkalisierung werden Nervenendigungen gereizt und es können Missempfindungen auftreten. Durch die Alkalisierung kommt es zur Vasokon striktion der Gefäße. Der überbeanspruchte Muskel bekommt dabei zu wenig Sauerstoff. Die Muskeln werden schmerzhaft und unelastisch, insbesondere die statischen Muskeln. Das ungünstige Atemmuster führt zur Hypomobilität der Wirbelsäulen-Gelenke. Die Rippen- und Sternumbewegungen sind eingeschränkt und die Atmung wird flacher. Die Massage der Bauchorgane entfällt. Als Folge können Probleme mit der Verdauung (Obstipation) entstehen. Die venöse und lymphatische Drainage wird stark beeinflusst. In deren Folge können veno-lymphatische Stauungen im Ab domen und in den Extremitäten entstehen. 1|2013 wir. Osteopathie Behandlung des Zwerchfell durch eine RECOILT Osteopathischer Befund Listening Technik (Hinhörend) Eine kurze Interpretation der Listening Technik Die kaudale Hand liegt in Höhe von L1– L3 (Ansatz der Crus des Zwerchfell). Die kraniale Hand liegt mit der Kleinfingerseite am Processus Xyphoideus (mit dem Zentrum Tendineum des Zwerchfell). Beide Hände nehmen nun die faszialen und viszeralen Bewegungen des epigastrischen Raums wahr. Zum einen die Atmung mit einem Zyklus von 14–16 Atembewegungen pro Minute. Zum anderen die Motilitätsbewegungen der Oberbauchorgane, wie zum Beispiel von Leber und Magen mit 6–8 Zyklen pro Minute. Fasziale Spannungen und fasziale Züge des Peritoneum, des Bindegewebes von Thorax und Abdomen sowie die Pulsation der Bauchaorta werden wahrgenommen. Behandlung des Zwerchfells in Rückenlage Von anterior nach posterior Die rechte Hand liegt auf der rechten mediolateralen Kuppel des Zwerchfells. Die linke Hand liegt auf der linken mediolateralen Kuppel des Zwerchfells. wir. 1|2013 Beide Daumen liegen zum Zentrum Tendineum des Zwerchfells oder zum Processus Xyphoideus. Nun gebe ich gleichmäßig einen faszialen Druck von anterior nach posterior bis eine feste fasziale Ebene erreicht ist. Ich halte die Spannung, bis das Bindegewebe sich entspannt, um dann weiter einen fas zialen Druck nach posterior aufzunehmen, bis eine fasziale Entspannungsebene erreicht ist. Diesen Vorgang wiederhole ich 4– 5-mal. Ebenfalls kann ich einseitig mit der rechten oder linken Hand einen Druck von rechts nach links ausüben, bis ich eine feste fasziale Ebene erreicht habe. Das gleiche geschieht von links nach rechts. Behandlung des Zwerchfells in Bauchlage Von posterior nach anterior Die rechte Hand mit dem rechten Daumenballen liegt auf der rechts Crus des Zwerchfells und die Finger liegen am rechten Rippenbogen. Die linke Hand mit dem linken Daumenballen liegt auf der linken Crus des Zwerchfells und die Finger liegen am linken Rippenbogen. Beide Daumen liegen in Höhe von Th 9-12. Der Patient liegt in Bauchlage in Unterarmstütz. Nun gebe ich einen faszialen Druck von posterior nach anterior, bis dass ich eine fasziale Entspannungsebene erreicht habe und halte diese Spannung. Verspüre ich eine Entspannung des faszialen Gewebes, so gebe ich weiteren Druck von posterior nach anterior und halte diese fasziale Spannungsebene. Es kann 4–5-mal wiederholt werden. Dabei dürfen keine Schmerzen im lumbalen oder thorakalen Bereich entstehen. Behandlung des Zentrum Tendineum des Zwerchfells im Sitzen Der Therapeut steht hinter dem Patienten und greift mit der rechten und linken Hand in den oberen epigastrischen Raum. Die rechte Hand hat Kontakt mit dem rechten Rippenbogen, dem Processus Xyphoideus und der Leber. Die linke Hand hält Kontakt mit dem linken Rippenbogen, dem Processus Xyphoideus und dem Magen sowie mit allen Fingern mit dem Tendineum des Zwerchfells. Der Patient bringt sich in Flexion und der Therapeut bewegt die Fingerspitzen über eine fasziale Ebene langsam und sanft von anterior nach posterior bis zu einer faszialen Spannungsebene und hält die Spannung. Verspüre ich in der Tiefe eine fasziale Entspannung, kann der Patient sich weiter nach vorne beugen, sodass ich wiederrum langsam und sanft die Finger von anterior nach posterior bewege bis hin zu einer faszialen Spannungsebene, die ich wiederum halte. Das Ganze kann 4–5-mal wiederholt werden. Verspürt der Therapeut eine Abwehrspannung des Gewebes beziehungsweise wirkt die angezeigte Technik auf den Pa tienten als unangenehm oder wird nicht toleriert, so wäre diese Behandlungstechnik kontraindiziert. | AUTOR Gerhard Valerius, Heilpraktiker Lehrbeauftragter FH e. V. 49 Erfahrung und Wissen Macula lutea © eyupcur – Fotolia.com Der gelbe Fleck 50 Immer mehr Patienten kommen in der letzten Zeit mit der Diagnose Makula-Degeneration vom Augenarzt in unsere Praxen. Liegt es daran, dass die Menschen immer älter werden und sich gewisse „Verschleißerscheinungen“ einstellen? Liegt es an einer mangelnden Durchblutung? Liegt es an der heutigen Lebensweise? Werden die Augen durch vieles TV-Sehen geschädigt? Können es Gen-Defekte sein? Alles kann eine Rolle spielen, oder auch nicht. 1|2013 wir. Erfahrung und Wissen Was ist nun der gelbe Fleck und warum wird er so bezeichnet? Die Macula lutea, wie der gelbe Fleck medizinisch bezeichnet wird, befindet sich am Ende des optischen Strahlengangs, praktisch in der Mitte der Netzhaut (Retina). Er hat etwa einen halben Zentimeter Durchmesser und ist die Stelle mit der größten Dichte an Sehzellen. Betrachten wir den Augenhintergrund durch einen Augenspiegel, so sehen wir diese Stelle gelblich. Daher der deutsche Name. Kommen wir zunächst zum Aufbau und zur Blutversorgung der Netzhaut. Die gesamte Netzhaut hat etwa sieben Millionen Zapfen- und 120 Millionen Stäbchenzellen. Am äußeren Teil der Netzhaut, also zur Aderhaut hin, liegt ein Pigmente- pithel. Es hat zum einen die Aufgabe die abgestoßenen, verbrauchten Scheibchen der Rezeptoren zu verarbeiten. Zum anderen schirmt es das einfallende Licht ab, was ja die ganze Netzhaut durchdringt, damit es nicht in die Aderhaut gelangt. Wie wird nun die Netzhaut versorgt? Sie wird auf zwei Wegen versorgt. Einmal durch die Choriokapillaris, die praktisch aus den Arterien der Aderhaut gespeist werden. Zum Zweiten durch eigene Ge fäße, die sich im Bereich der Nervenfaserschicht verzweigen und dort verlaufen. Dies sind ganz spezielle Gefäße, die autoreguliert sind. Bei ihnen kann sich also der Durchmesser verändern, um einen perfekten Blutfluss zu gewährleisten. Haben wir zu viel Kohlendioxid, einen vermehrten Säureanteil oder eine Unterversorgung von Sauerstoff im Blut, so weiten sich diese kleinen Blutgefäße. Die Netzhautblutgefäße brauchen viel Sauerstoff, denn ihre Kapillaren sind Endgefäße. Daher führen Verschlüsse sofort zu einem Infarkt der angeschlossenen Gebiete. Ihr Kapillardruck liegt über dem des Augeninnendrucks. In der Aderhaut hingegen haben wir ein höheres Blutvolumen als in der Netzhaut. Wir brauchen in diesem Bereich ja weniger Sauerstoff. Dieser höhere Blutdurchfluss der Aderhaut im Bereich der Netzhaut dient lediglich dazu die Temperatur konstant zu halten. Dies ist wichtig, um die Wärme abzuleiten, die bei den photochemischen Prozessen an der äußeren Netzhaut entsteht. Genau in der Mitte der Netzhaut ist eine kleine Vertiefung. Dies ist die Stelle des schärfsten Sehens, fachmännisch Fovea centralis (Netzhautgrube) genannt. Hier liegen die Photorezeptoren äußerst dicht zusammen. Es sind als Zellen praktisch nur © Jag cz – Fotolia.com wir. 1|2013 Zapfenzellen vorhanden, die Zellenart, die für das Farbensehen zuständig ist. Um die Vertiefung herum befindet sich etwa eine 1,5 Millimeter große Zone, in der die größte Stäbchenzellendichte ist. Sie wird als Perifovea bezeichnet. Diese Stäbchenzellen sind wichtig für das Sehen in der Dämmerung. Zwischen der Perifovea und der Fovea centralis liegt eine feine Schicht von etwa einem halben Millimeter. Sie wird Parafovea genannt und besitzt kaum noch Stäbchenzellen. Die um die Macula lutea befindliche Netzhaut, also ihre Peripherie, ist sehr empfindlich für Bewegungen und Hindernisse. Sie werden dort am schärfsten wahrgenommen und sofort kommt es zum Fixieren dieser Gegenstände oder Hindernisse. Anders ausgedrückt, erkennt die Netzhautperipherie Bewegungen und Hindernisse, so wird man gezwungen, dort sofort genauer hinzusehen, um eventuell schnell zu reagieren. Dieses Sehen ist besonders wichtig beim Ausfall der Netzhautmitte. Fällt sie aus, so sinkt die Sehschärfe in diesem Bereich auf etwa 10 % oder noch weniger. Man kann nicht mehr deutlich lesen, während eine Orientierung immer noch möglich ist. Anders beim Ausfall der Netzhautperipherie, hier ist die Orientierung kaum möglich, aber das Lesen ist noch gewährleistet. Kommen wir zum Sehen bei der Dämmerung oder in der Dunkelheit. Hier sind die Stäbchenzellen der aktivste Teil der Netzhaut. Je dunkler es ist, desto weniger sehen wir die Farben, da diese ja von den Zapfenzellen wahrgenommen werden. Ist es also sehr dunkel, so haben wir in der Regel ein unscharfes Bild. Schauen wir dann etwas neben den fixierten Punkt, so haben wir ein scharfes Bild. Dies hängt mit der oben beschriebenen Verteilung der einzelnen Sehzellenarten zusammen. Ist es sehr dunkel, so nehmen wir keine Farben mehr wahr. Der Volksmund hat daraus ein 51 Erfahrung und Wissen Vitelliforme MakulaDegeneration Juvenile Makula-Degeneration mutet, dass die Netzhaut eine direkte Ausstülpung des Gehirns ist, entstanden im Laufe der menschlichen Evulotion. Der blinde Fleck sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt und soll hier nicht weiter beschrieben werden. Bei der juvenilen und vitelliformen Makula-Degeneration haben wir es mit vererbten Augenkrankheiten zu tun. Bei beiden treten zunächst nur geringe Sehstörungen auf. Die juvenile Degeneration taucht in der Regel zwischen 10 und 25 Jahren auf und verschlechtert die Sehschärfe auch bei größter Ausprägung kaum. Wenn wir uns den Augenhintergrund ansehen, so sehen wir kleine, oftmals bizarr geformte gelbe Flecken. Dies ist anders bei der vitelliformen Makula-Degeneration. Hier sehen wir einen großen Papillen-Durchmesser, der uns an ein in die Pfanne aufgeschlagenes Ei erinnert. Verschlechtert sich hier im Laufe der Zeit die Sehschärfe, so sehen wir wie aus dem „Spiegelei“ ein „Rührei“ geworden ist. Hieraus entsteht später eine sichtbare Narbe. Dies kann auch nur auf einem Auge vorkommen. Diese drei Makula-Degenerationen sehen wir in unseren Praxen, wenn überhaupt, dann sehr selten. Anders ist es bei der Vierten, der altersbedingten Degeneration der Makula, die auch die senile Makula-Degeneration genannt wird. Die Erkrankungen der Macula lutea Altersbedingte MakulaDegeneration (AMD) Hier haben wir es mit vier typischen Krankheiten zu tun. Patienten mit diesem Krankheitsbild finden sich in der letzten Zeit vermehrt ein. Daher wird sie etwas ausführlicher beschrieben. Wir unterscheiden zwei verschiedenartige Formen dieser Makula-Degeneration, die feuchte und die trockene. Bei der trockenen steht eine Atrophie des Pigmentepithels im Vordergrund. Daher wird sie auch die atrophe Form genannt. Sie kommt am häufigsten vor. Etwa 80 bis 85 % der senilen Degeneration sind hier vorzufinden. Was passiert nun bei diesem Krankheitsbild? Ab dem 50. Lebensjahr, meist jedoch später, sind es Stoffwechselschlacken, die sich zwischen Ader- und Netzhaut, also im unteren Bereich, ablagern. Hierdurch ist eine 100 %ige Versorgung nicht mehr gesichert. Der normale Stoffwechsel zu den Zellen wird so behindert, dass es zu deren Absterben kommt. Etwa ein Fünftel der Altersgruppe von 65 bis 75 Jahren ist bereits hieran erkrankt. Bei den Menschen über 75 rechnet man Die gesamte Netzhaut hat etwa sieben Millionen Zapfen- und 120 Millionen Stäbchenzellen. Berthold Heinze Retinopathia centralis serosa Sprichwort gemacht, welches da lautet: „Nachts sind alle Katzen grau.“ Patienten, die zum Beispiel eine Retinitis pigmentosa haben, sind nachtblind. Kommen wir zurück zum gelben Fleck. Es ist die Stelle der Netzhaut, wo sich die meisten Sehzellen befinden. Ein paar Millimeter weiter (nasal) hat die Netzhaut eine Stelle, an der wir absolut blind sind. Hier sind keine Sehzellen vorhanden. Dies wird daher auch als blinder Fleck oder Sehnervenpapille bezeichnet. Im Lateinischen hat diese Stelle zwei Bezeichnungen Discus nervi optici und Papilla nervi optici. Es ist der Teil durch den der Sehnerv, die zentralen Arterien und Venen in die Netzhaut ein- beziehungsweise austreten. Man ver52 Sie ist eine Erkrankung, die überwiegend Männer zwischen 30 und 50 Jahren befällt. Spuren von Flüssigkeit aus der Aderhaut treten unter der Netzhaut durch einen kleinen Bruch ein. Der Auslöser ist noch unklar. Es wird aber häufig auftretender geistiger oder körperlicher Stress verantwortlich gemacht. Eine falsche Ausschüttung von Adrenalin oder Kortisol wird in neuester Zeit auch vermutet. Der Patient bemerkt, je nach Größe der Ausdehnung, kleine Flecken, großflächige verzerrte Bilder oder beides. Das Sehvermögen ist nur gering herabgesetzt und kann mit einer schwachen Brille korrigiert werden. Wichtig ist, den Patienten unbedingt einem Augenarzt zu überweisen. Diese Störung kann sich zwar in zwei bis drei Monaten von alleine zurückbilden, aber oft muss hier gelasert werden. 1|2013 wir. Erfahrung und Wissen schon mit einem Drittel. Es sind mehr Frauen als Männer betroffen, da Männer von Hause aus mehr Sinneszellen in der Netzhaut haben. Die Ursachen für diese Erkrankung sind noch weitgehend unbekannt. Man vermutet zum Beispiel Gendefekte, immunologische Fehlsteuerungen und vieles mehr. Auslöser können jedoch Stoffwechselstörungen jeglicher Art sein, wie zum Beispiel der Diabetes mellitus. Auch das Rauchen, Übergewicht, hoher Blutdruck, erhöhte Blutfettwerte, schlechte einseitige Ernährung, Bewegungsmangel, starke Sonneneinstrahlung und oxydativer Stress sind vermutlich weitere Faktoren die zu diesem Krankheitsbild führen. Meist sind hier beide Augen betroffen. Anders sieht es bei der etwas schlimmeren Form der altersbedingten Makula-Degeneration aus. Genannt wird sie die feuchte oder exsudative AMD und kommt bei 15 bis 20 % der Erkrankten vor. Sie kann auch nur einseitig auftreten. Was ist hier an der Netzhaut passiert? In der Regel ist eine jahrelange, nicht erkannte, leichte trockene Form voraus gegangen. Der Körper ist bestrebt, Stoffwechselschlacken abzubauen. Hierzu braucht er natürlich Blut, das über die Ader- zur Netzhaut gelangt. Da der Stoffwechsel dieser Menschen meist nicht zum Besten bestellt ist, kann es zu Verschlüssen oder Verengungen der kleinen AderhautGefäße im Bereich der Netzhaut kommen. Jetzt bildet der Körper, wie wir es ja zum Beispiel von den Beinvenen kennen, neue Gefäße, welche die Aderhaut Richtung Netzhaut verdicken. Sie können leicht platzen und Blut oder seröse Flüssigkeit tritt in die Netzhaut. wir. 1|2013 Wie können wir nun in unseren Praxen den Anfang dieser Krankheit erkennen und behandeln? Jetzt kann dies schlagartig an einer Stelle im gelben Fleck zur Erblindung führen. Der Patient sieht dann folgendes Bild. Zunächst einmal, wenn wir diese Erkrankung vermuten, müssen wir die Patienten sofort zu einem Augenarzt schicken. Nur er hat die besten diagnostischen Möglichkeiten und kann sofort mit einer Lasertherapie beginnen. Unsere Therapie ist begleitend. Wir können aber prophylaktisch beim älteren Menschen arbeiten, damit er von diesem Leiden möglichst verschont bleibt. Woran können wir nun erkennen ob wir es mit dieser Krankheit zu tun haben? Jeder von uns sollte in der Praxis ein Amsler-Gitter haben, dass man sich selbst aus einem karierten DIN A 4 Blatt herstellen kann. Durch die Ansammlung von Flüssigkeit kann es zum Makula-Ödem kommen. Teile der Netzhaut werden so von der Aderhaut nicht mehr versorgt und daher tritt die Verschlechterung im Sehen auf. Man kann also sagen, dass die feuchte Form die Schlimmste ist und auf der Basis einer trockenen Makula-Degeneration entstanden ist. Heute kann man zwar die feuchte Degeneration trocken legen, aber übrig bleibt die trockene AMD und diese schreitet weiter fort. Der Patient sieht dann immer schlechter, wie das folgende Bild zeigt. Wir müssen also dafür sorgen, dass wir die senile Makula-Degeneration zum Stoppen bringen, denn eine Heilung ist nicht mehr möglich. Lässt man den Patienten mit einem Auge den Punkt in der Mitte fixieren und sieht er die Linien nicht mehr gerade, sondern mehr oder weniger gekrümmt, so kann man davon ausgehen, dass eine MakulaVeränderung im Anmarsch oder bereits vorhanden ist. Ein Blick ins Auge, also auf den Augenhintergrund muss uns jetzt noch nichts zeigen. Man kann aber auch schon ein leicht verändertes Bild erkennen. Berichtet uns der Patient, dass er zwar noch alles gut sehen kann, aber beim Lesen einiges verschwimmt oder verzerrt ist und er unbedingt eine neue Brille brauche, so sollte dies, nachdem er gebogene Linien 53 Erfahrung und Wissen beim Amsler-Gitter gesehen hat, für uns ein untrügliches Zeichen einer beginnenden AMD sein. Zeigen wir ihm jetzt anschließend einige Bilder mit starken Farben, so wird er diese nicht mehr ausgeprägt sehen. Er schildert uns die Farben schwächer als sie in Wirklichkeit sind. Der Patient muss spätestens jetzt dringend zu einem Augenarzt. Nur hier ist eine klare Diagnose zu bekommen, in welchem Stadium sich die AMD befindet. Patienten, die schon die oben gezeigten Bilder sehen und uns schildern, sind in der Regel in augenärztlicher Behandlung und wollen von uns eine zusätzliche oder ergänzende Therapie, die mit der des Augenarztes verträglich ist. Wie wird heute üblicher Weise therapiert? Es gibt drei zurzeit angewandte Methoden. Erstens die photodynamische Behandlung. Hier spritzt man Farbstoff in die Arm-Vene. Dieser reichert sich in den krankhaften Gefäßen des Auges an. Anschließend werden sie mit energiereichem Laser-Licht zerstört, ohne das umgebende Gewebe zu schädigen. Zweitens spritzt man Medikamente direkt ins Auge. Verwendet wird meistens Bevacizumab (Avastin). Avastin ist ein Chemotherapeutikum, was bei Lungen-, Darm-, Brust-, Nieren- und EierstockKrebs eingesetzt wird. Weitere Substanzen sind Pegapthamib (Macugen) und Ranibizumab (Lucentis). Sie werden ins Auge gespritzt um den Wachstumsfaktor VEGF (vascular endothelial growth factor) zu beeinträchtigen. So soll eine neue Gefäßbildung in der Netzhaut verhindert werden. Drittens die Chirurgie. Es geschieht durch Netzhaut-Rotation mit Verlegung der Makula. Dies ist selten sehr sinnvoll und zum Teil noch in der Erprobung, bzw. Weiterentwicklung. Was können wir therapeutisch tun? Zu aller erst muss man sofort eine Umstellung der bisherigen Lebensweise veranlassen. Dies ist heute ja bei allen chronischen Erkrankungen wichtig. Das Rauchen, Alkohol trinken, das Essen von Süßigkeiten und ein Zuviel an Fett und Fleisch sollte eingestellt, zumindest stark reduziert werden. Es muss eine ausgewogene Ernährung 54 mit viel Gemüse, hier besonders grünblättriges, Tomaten und Karotten angestrebt werden. Fisch kann öfter mal als Fleisch auf dem Tisch stehen. Zur Therapie der trockenen MakulaDegeneration setze ich in meiner Praxis als Basismittel hochdosierte, rein pflanzliche Enzyme ein, die auch einen Säurebinder enthalten. Meistens genügen 2 bis 3 Tabletten täglich vor dem Essen. Beides, Enzyme und Säure-Binder sind besonders im Alter wichtig. Sie entschlacken und reinigen den extrazellulären (Pichinger-) Raum. Eine Aktivierung des Abwehrsystems ist durch Enzyme ebenfalls gegeben. Weiterhin verordne ich 1 Kapsel grünen Tee-Extrakt täglich, deren Konzentration muss mindestens 350 mg, darf aber höchsten 500 mg sein. Die im grünen Tee enthaltenen Polyphenole sind Radikalenfänger die besonders im Augenbereich gute Dienste leisten. Als drittes Mittel gebe ich eine Kapsel, die eine Kombination von Lutein und Zeaxanthin enthält. Im Alter werden diese Stoffe ja nicht mehr so gut aus der Nahrung aufgenommen. Diese Therapie me weniger anzuraten. Alle anderen Mittel können auch hier genommen werden. Ein Umstellen von Kaffee und schwarzem Tee auf grünen Tee ist immer zu empfehlen. Wollen wir prophylaktisch etwas für unsere Augen, besonders der Netzhaut tun, so empfehle ich eine Kombination von Lutein und Zeaxanthin. Beide gehören zu den Carotinoiden, die aber keine Pro-Vitamin A Eigenschaften besitzen, wohl aber sehr gut die Augen und den gelben Fleck positiv beeinflussen. Wenn auch die altersbedingte MakulaDegeneration kaum zur Erblindung führt, so müssen wir alles daransetzen, ein Fortschreiten zu verhindern. Denn nur noch schwarz-weiß mit immer größer werdenden Löchern zu sehen, ist auch nicht das Wahre. Je früher die Krankheit entdeckt wird, umso besser ist es ihr Einhalt gebieten zu können. Vergessen wir nie, was Friedrich Schiller (1759 bis 1805) in seinem Wilhelm Tell geschrieben hat: „O, eine edle Himmelsgabe ist das Licht des Auges.“ | Wollen wir prophylaktisch etwas für unsere Augen, besonders der Netzhaut tun, so empfehle ich eine Kombination von L utein und Zeaxanthin. Berthold Heinze kann zusätzlich zu den Medikamenten des Augenarztes verordnet werden. Eine Ausnahme muss an dieser Stelle erwähnt werden. Nimmt der Patient Blutverdünner wie Marcumar zum Beispiel, dürfen Enzyme nicht verordnet werden. Nimmt er ASS 100, so wird die Enzymaktivität heraufgesetzt. Hier muss dann das Enzym reduziert werden. Bei der feuchten AMD sind Enzy- AUTOR Berthold Heinze Heilpraktiker 1|2013 wir. Termine Freie Heilpraktiker e.V. Kosten für Veranstaltungsteilnehmer (soweit nicht anders angegeben): Euro 5,00; für Mitglieder Freie Heilpak tiker e. V.: kostenfrei Landesbereich Landesbereich Bayern Landesbereich Berlin/Brandenburg Regionalgruppe München Regionalgruppe Berlin Ltg.: Cynthia Roosen, Heilpraktikerin, Tel. 0 89/20 23 81 18, Fax 0 89/13 92 64 66 Ltg.: Anne-Christine Heuhsen, Heilpraktikerin, Tel. 0 30/77 39 12 07 Michael Sepp, Heilpraktiker, Tel. 01 70/7 83 32 56 Hella-Marie Kroworz, Heilpraktikerin, Tel. 01 72/8 77 75 73 Baden-Württemberg Regionalgruppe Freiburg Ltg.: Bengt Jacoby, Heilpraktiker, Tel. 07 61/27 30 10, Fax 07 61/27 30 50 Jeden ersten Donnerstag im Monat (außer in den Schulferien und an Feiertagen) Veranstaltungsort: Hippocrates Heilpraktiker Schule, Rosastr. 9, 79098 Freiburg Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos 04.07.2013, 19.30 – 21.30 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Die Herausforderung des Heilpraktikers: Herausforderungen, Möglichkeiten, Gefahren. Was wir alle tun können, um unseren expandierenden Berufsstand zu sichern!“ Regionalgruppe Heidelberg Ltg.: Angelika Hochadel, Heilpraktikerin, Tel. 0 79 30/3 27 30 77 Monika Krebs, Heilpraktikerin, Tel. 0 62 20/67 79 Veranstaltungsort: Holiday Inn, Pleikarts förster Str. 101, 69124 Heidelberg, Tel. 0 62 21/7 88-0, www.heidelberg-hi-hotel.de 20.04.2013, 10.00 – 14.00 Uhr 1. Diana Krause, Diplom-Biologin, Labor L+S AG, Enterosan; 2. Jürgen Amler, Heilpraktiker, Rauenberg „1. Nichtinvasive Hormondiagnostik (ca. 1,5 Std); 2. Behandlungsmöglichkeiten von Hormonellen Störungen in der Naturheilpraxis (ca. 1,5 Std.)“ in Zusammenarbeit mit der Firma Labor L+S AG, Enterosan 01.06.2013, 10.00 – 14.00 Uhr Ulrike Siebel, Heilpraktikerin „Medizinisch wirksame Pilze bei Diabetes, Bluthochdruck-, Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen“ in Zusammenarbeit mit der Firma Mykotroph AG 20.07.2013, 10.00 – 14.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Ganzheitliche Therapiekonzepte bei chronischen Erregertoxikosen (z. B. EBV, Chlamydien, Mykoplasmen usw.)“ in Zusammenarbeit mit der Firma Meta Fackler Arzneimittel GmbH wir. 1|2013 Veranstaltungsort: Eden Hotel Wolff, Arnulfstr. 4, 80335 München (gegenüber Hauptbahnhof), Tel. 0 89/5 51 15-0, Fax 0 89/5 51 15-5 55 20.03.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Karlheinz Sauer, Heilpraktiker „Allergiebehandlung mit Bioresonanz“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Karlheinz & Birgit Sauer GbR“ 24.04.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Krebs patient in der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“ 15.05.13, 19.00 – 21.00 Uhr Gerald Bauer, Heilpraktiker „Spagyrische Schilddrüsentherapie“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Staufen-Pharma“ 26.06.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dipl. Biologin Diana Krause „Spucken ausdrücklich erwünscht – nichtinvasive Hormondiagnostik und naturheilkundliche Therapieansätze“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Labor Enterosan L+S AG“ 17.07.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Naturheilkundliche Therapiekonzepte bei Folgen durch Infektionskrankheiten (Erregertoxikosen) am Beispiel von EBV, Chlamydien, Mykoplasmen, Salmonellen, Lamblien, etc.“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“ 25.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Ludwig Petzi, Psychotherapeut HPG „Funktionelle BioAnalyse (FBA) nach Dr. Scott Monk – der schnelle Weg zu Diagnostik und Therapie funktioneller Störungen mithilfe des Manuellen Muskeltests an 14 Primären Energiepunkten.“ 23.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Cathrin Battaglia, Heilpraktikerin „Der Einsatz von Heilpilzen bei Schilddrüsenerkrankungen“ in Zusammenarbeit mit der Firma „MykoTroph AG Institut für Ernährungs- und Pilzheilkunde“ 27.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Die Zukunft des Heilpraktikers: Herausforderungen, Möglichkeiten, Gefahren... Gesetzesentwicklung, EU-Recht ... Was wir alle tun können, um unseren expandierenden Berufsstand zu sichern! Frage und Antwort mit dem Vorsitzenden des Berufs- und Fachverbandes“ Veranstaltungsort: Savoy Hotel Berlin, Fasanenstr. 9-10, 10623 Berlin-Charlottenburg, Tel. 0 30/3 11 03-0, Fax 0 30/3 11 03-3 33 25.05.2013, 16.00 – 19.00 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Werbung und Marketing – Der Brückenschlag zwischen Menschlichkeit und Geschäftstüchtigkeit – Eine interaktive Arbeitsgruppenveranstaltung“ 15.06.2013, 16.00 – 19.00 Uhr Christina Wupper, Heilpraktikerin „Einsatz der systemischen Enzymtherapie – Schwerpunkt Bewegungsapparat“ in Zusammenarbeit mit der Firma Mucos Pharma GmbH & Co. KG 31.08.2013, 16.00 – 19.00 Uhr Dr. rer. nat. Sylvia Püttmann, Mikrobiologin „Urheimische Pflanzen für moderne Gesundheitspflege“ in Zusammenarbeit mit der Firma Dr. Pandalis Urheimische Medizin GmbH & Co. KG Landesbereich Hessen Regionalgruppe Kassel Ltg.: Andrea Meyer-Doll, Heilpraktikerin, Tel. 05 61/88 71 12 Veranstaltungsort: Phillip-ScheidemannHaus, Raum 105, Holländische Str. 74, 34117 Kassel, Tel. 05 61/89 43 92 Parkplätze in der eigenen Tiefgarage; Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahn linien 1, 2, 5, Haltestelle Monbachstraße 20.03.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Eckhard Weber, Vermessungstechniker „Vitalisierung und Harmonisierung mit dem Weber-Energie-System – Hintergründe und Anwendungsbereiche für Heilpraktiker“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Weber-BioEnergie-Systeme“ 17.04.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Siegfried Kämper, Heilpraktiker „Die mikrobiologische Therapie vom gesunden Darm zum gesunden Menschen“ in Zusammenar beit mit der Firma „Laves-Arzneimittel GmbH“ 15.05.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. med. Henning Saupe „Ganzheitliche Krebsbehandlung“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Arcadia-Praxis – Dr. med. Henning Saupe“ www.arcadia-praxis.de 55 Termine Freie Heilpraktiker e.V. 12.06.13, 19.00 – 21.00 Uhr Roger Schartel, Medizinprodukteberater „Therapieunterstützung bei Nahrungsmit telunverträglichkeiten, Allergien und Haut erkrankungen durch Toxaprevent“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Froximun AG“ 11.09.2013, 18.00 – 21.00 Uhr Kirsten Gerlitz, Heilpraktikerin „Schüssler Salze – die klassischen Zeichen im Gesicht erkennen“ 09.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Sebastian Pfaar, Yogalehrer „Komm mit Yoga in den Fluss von Atem, Bewegung und Achtsamkeit (leichte Übungen) Bitte bequeme Kleidung tragen!“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Satya Yoga“ 06.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Annette Frede, Ärztin für Naturheilkunde und klassische Homöopathie „Praxisbeispiele zur Therapie mit orthomolekularen Mikronährstoffen“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Trend balance“ 04.12.2013, 18.00 – 21.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Geriatrie – eine Domäne der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“ Landesbereich Nord Regionalgruppe Hamburg Ltg.: Manfred Michaelis, Heilpraktiker, Tel. 0 40/38 61 93 32, Fax 0 40/38 61 93 32, E-Mail: michaelisheilpraktiker@ freenet.de Veranstaltungsort: Hotel Ramada HamburgBergedorf, Holzhude 2, 21029 Hamburg, Tel. 0 40/7 25 95-0, Fax 0 40/7 25 95-1 87 27.05.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Ronald Fischer, Informatiker und Lehrer „Hydroxypathie – Behandlung von pathogenen Keimen mittels Millieuveränderung“ in Zusammenarbeit mit der Firma „SanaCare Gesundheitsprodukte GmbH & Co. KG“ 29.07.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Klaus R. Wasmuht, Heilpraktiker „Ayurveda & Prävention – Gesund durch bewusstes Leben“ 26.08.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Angelika Pravida, Heilpraktikerin „Kinesiologie – Stressabbau und Kieferentspannung“ in Zusammenarbeit mit der Firma „A. Pflüger GmbH & Co. KG“ 30.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Petra Schenke, Betriebswirtin „Nachhaltiger Therapieerfolg durch gesunde Verhütung – alltagstaugliche klinisch getestete Methoden (Lady Comp.)“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VE Valley Electronics GmbH“ 28.10.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Andrea Manca, Heilpraktikerin „Gynäkologie – Frauenheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Soluna Heilmittel GmbH“ 25.11.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Pankreas – Multitasking Organ und Toxinsammler“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“ 56 Landesbereich NRW Regionalgruppe Aachen Ltg.: Elfie Weidenhaupt, Heilpraktikerin Veranstaltungsort: FeG (Freie evangelische Gemeinde) Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler Jeden ersten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr 05.06.2013, 19.00 – 21.30 Uhr Uwe Schlutt, Heilpraktiker „Der Urogenitaltrakt in der Naturheilkude für männliche und weibliche Patienten“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Galactopharm“ & „Dr. Gustav Klein“ 04.09.2013, 19.00 – 21.30 Uhr Dipl. Ing. Florian Schwabe „Sauerstoffmehrschritt-Therapie nach Prof. von Ardenne“ in Zusammenarbeit mit der Firma „SMT“ Regionalgruppe Düsseldorf Ltg.: Birgit Müller-zur Linden, Heilpraktikerin, Tel. 02 11/28 26 83 Peter O. Neumann, Heilpraktiker, Tel. 0 21 73/8 15 28 Veranstaltungsort: Rudolf-Steiner Schule Düsseldorf/Waldorfschule, Diepenstr. 15, 40625 Düsseldorf 10.04.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Herzpatient in der Naturheilkunde in Diagnostik und Therapie“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“ 08.05.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Prof. Dr. Werner Becker, Zahnarzt und Heilpraktiker „Chronische Entzündungen als mögliche Ursache von Diabetes, Herzinfarkt, Rheuma bis hin zu Apoplex und Krebs. (Ergebnisse traditioneller und neuester Forschung)“ in Zusammenarbeit mit der Firma „magnet-activ GmbH“ 12.06.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Gisela Tarbiat, Heilpraktikerin „Alternative Diagnose-Verfahren bei schwierigen Fällen in der Naturheilpraxis (Vorstellung diverser Testmöglichkeiten inklusiv praktischer Übungen)“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Staufen-Pharma GmbH & Co. KG“ 11.09.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Stefan Marzinowski, Heilpraktiker „Der Darm und das Blut als „Spiegel von Krankheit und Gesungheit“ – Diagnostische Möglichkeiten und Therapien anhand von Fallbeispielen, Laborparametern und Dunkelfeldbildern“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Synomed GmbH“ 09.10.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Karl-Otto Franke, Heilpraktiker „Infektionsanfälligkeit der oberen Luftwege“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Kattwiga Arzneimittel GmbH“ 13.11.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Astrid Tschersich, Heilpraktikerin „Angewandte naturheilkundliche Immuntherapie unter Einbeziehung der Miasmenlehre“ 11.12.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Jean-Claude Alix, Heilpraktiker „Es geht um Ihre Knochen; Rückenschmerzen und lokale Arthrose an Knien, Hüften – Entstehung und Therapie“ Regionalgruppe Köln/Bonn Ltg.: Sibylle Ernert, Heilpraktikerin, Tel. 02 21/42 34 87 54, E-Mail: [email protected] Veranstaltungsort: Hotel Lyskirchen, Filzgraben 26-32, 50676 Köln 20.03.2013, 19.00 – 21.30 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender „Freie Heilpraktiker e.V.“ „Werbung und Marketing – Der Brückenschlag zwischen Menschlichkeit und Geschäftstüchtigkeit – Eine interaktive Arbeitsgruppenveranstaltung“ 15.05.2013, 19.00 – 21.30 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Neues aus der Infektiologie: Phytotherapeutische Möglichkeiten zum Schutz gegen MRSA“ in Zusammenarbeit mit der Firma Dr. Pandalis GmbH & Co. KG 04.09.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Monika Volkmann, Fachkrankenschwester „Das Bombastus-Heilsystem 2. Teil“ in Zusammenarbeit mit der Firma BombastusWerke AG 20.11.2013, 19.00 – 22.00 Uhr Monika Königstein, Heilpraktikerin „Mythos Milch – Über krankmachende Faktoren von Milch und Milchprodukten. Eine interaktive Arbeitsgruppenveranstaltung“ Regionalgruppe Westerwald Ltg.: Michael Kohl, Heilpraktiker, Tel. 0 27 42/91 24 62 Veranstaltungsort: Hotel Alte Post, Siegstr. 1, 57537 Wissen, Tel. 0 27 42/91 36 76, www.alte-post.de 24.04.2013, 18.00 – 21.00 Uhr Rosemarie Bamberger, Heilpraktikerin „Bewährte Therapien mit Hevert Arzneimittel“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Hevert Arzneimittel“ 19.06.2013, 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker „Pankreas: Multitasking-Organ und Toxinsammler“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Meta Fackler Arzneimittel GmbH“ 1|2013 wir. Termine Freie Heilpraktiker e.V. Regionalgruppe Rhein-Sieg-Ahr Ltg.: Eugen Sprandel, Heilpraktiker, Tel. 02 28/9 28 75 87, E-Mail: [email protected] Veranstaltungsort: Hotel Rheinterrassen, Römerstr. 99-101, 53332 Bornheim-Widdig, Tel. 0 22 36/92 20 20 09.04.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr Dr. Julia Kleinhenz „Mit Heilerde natürlich behandeln – innerlich und äußerlich. Ein traditionsreiches Naturheilmittel im Fokus der Wissenschaft“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Heilerde-Gesellschaft Luvos Just GmbH & Co. KG“ 10.09.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Krebs patient in der Naturheilkunde“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Vitorgan Arzneimittel GmbH“. Die Firma spendiert jedem Teilnehmer ein Getränk. 12.11.2013, 19.00 – ca. 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker „Neues aus der Infektologie – Phytotherapeutische Möglichkeiten zum Schutz gegen MRSA“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Dr. Pandalis Urheimische Medizin GmbH & Co. KG“ Landesbereich Rheinland-Pfalz Landesbereich Ost Regionalgruppe Trier Regionalgruppe Leipzig Ltg.: Marliese Conrad, Heilpraktikerin, Tel. 0 65 09/9 90 69 Ltg.: Stefan Hüneburg, Heilpraktiker, Tel. 03 61/9 60 85 21 Veranstaltungsort: Marienkrankenhaus Trier-Ehrang, August-Antz-Str. 22, 54293 Trier-Ehrang 11.04.2013, 18.00 – ca. 20.30 Uhr Martin Fass, Ausbilder für Rettungs-Assistenten „Risiko Herzinfarkt – Einer der häufigsten Notfälle; Ersthelfermaßnahmen, HerzLungen-Wiederbelebung mit und ohne AED (Automatischer Externer Defibillator) Das Handling des Notfalls für Heilpraktiker“ Veranstaltungsort: Feuerwache Trier, St. Barbara Ufer 40, 54290 Trier. Kosten: Nicht-Mitglieder Euro 10,00; Mitglieder kostenlos 28.09.2013, 10.00 – ca. 13.00 Uhr Manfred Borchert, Heilpraktiker „Der Geria trie Patient – Diagnose und Therapie“ in Zusammenarbeit mit der Firma „VitOrgan Arzneimittel GmbH“ Veranstaltungsort: Naturheilpraxis & Gesundheitsschule Stefan Hüneburg, Dittrichring 12, 04109 Leipzig 10.04.2013, 18.00 – 20.00 Uhr Stefan Hüneburg, Heilpraktiker „Vitamin B12 – Physiologie, Mangelsymtome, Indikationen“ in Zusammenarbeit mit der Firma Wörwag Pharma GmbH & Co. KG Regionalbereich Thüringen Ltg.: Manfred Haferanke, Heilpraktiker, Tel. 0 36 21/40 66 13, Fax 0 36 21/40 66 15, E-Mail [email protected] Regionalgruppe Alzey Ltg.: Michaela Rohleder, Heilpraktikerin, Tel. 0 67 34/9 15 56 33 Regionalgruppe Sauerland Ltg.: Trudi Finke, Heilpraktikerin, Tel.: 0 29 33/32 52 Ralph-Hagen Zemelka, Heilpraktiker, Tel. 03 41/9 61 17 43 Veranstaltungsort: Ärztehaus Flonheim, Wilhelm-Leuschner-Str. 22, 55237 Flonheim Veranstaltungsort: Waldbahnhotel, Bahnhofstr. 16, 99867 Gotha Jeden vierten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker“ – frei 20.03.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilpraktiker „Körperbautypen nach Huter“ 29.05.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Michael Päßler „Radionik: Der sanfte Weg zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele“ Birgit Münker, Heilpraktikerin, Tel.: 0 29 35/9 68 95 72 ® Veranstaltungsort: Sunderland Hotel, Rathausplatz 2, 59846 Sundern, Tel. 0 29 33/9 87-0 24.04.2013, 17.00 – 20.00 Uhr Nicola Gruber, Heilpraktikerin „Einsatz von Spenglersan Kolloiden bei Allergien“ in Zusammenarbeit mit der Firma „MeckelSpenglersan GmbH“ Ausstellungen Vortragsreihen Symposium Naturheilkunde 1|2013 Hotel Seminaris 25.09.2012, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilprak tiker „Ein homöopathisches Theaterstück“ 27.11.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Marion Rosenkranz-Büttner „Therapie der Borreliose mit vorwiegend spagyrischen Mitteln“ Kongresspark Bad Honnef 11 - 18 Uhr 26.06.2013, 17.00 – 20.00 Uhr Holger Frenzel, Heilpraktiker „Herz – Magen, aus naturheilkundlicher und osteopathischer Sicht“ in Zusammenarbeit mit der Firma Gustav Klein wir. 27. - 28. April Seminare 08.06.2013, 09.30 – 17.00 Uhr Gisela Tarbiat, Heilpraktikerin „Tagesveranstaltung, 1. Angststörungen, 2. Alternative Schmerzbehandlung“ in Zusammenarbeit mit der Firma Staufen-Pharma 23.10.2013, 17.00 – 20.00 Uhr Wulf Hufen-Kemper, HP „Das Klimakterium, Hitzewallungen, Schlafstörungen und Co. ...“ in Zusammenarbeit mit der Firma Synomed GmbH Die Messe für Gesundes Leben & Wohnen 10.07.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilprak tiker „Fälle aus der Praxis“ Alexander-von-Humboldt-Str. 20 www.messe-sivital.de Eintritt frei M es se ww w. m 28 es .A se -rh fü ei ra pr il na kt kt iv. de iv e Fr ei ze it 57 Termine Freie Heilpraktiker e.V. Regionalgruppe Jena Ltg.: Marion Rosenkranz-Büttner, Heilpraktikerin, Tel. 0 36 41/44 27 11 Veranstaltungsort: Panorama-Gaststätte Schlegelsberg, Oskar-Zachau-Str. 6, 07749 Jena Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker“ – frei 24.04.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Cornelia Kolb, Heilpraktikerin „Mikrobiologische Therapie bei Allergie/Neurodermitis, chronischen Infekten und in der Prävention“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Symbiopharm GmbH“ 26.06.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker „Naturheilkundliche Tipps bei Übergewicht“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Dr. Pandalis Urheimische Medizin GmbH & Co. KG“ 28.08.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilpraktiker „Was die Nase so alles anzeigt – Physiognomische Studien“ 16.10.2013, 18.00 – ca. 20.00 Uhr Dr. Horst Dawczynski, Fachchemiker für Medizin „Wie kann ich Schwermetalle diagnostizieren und ausleiten?“ in Zusammenarbeit mit der Firma „Biovis Diagnostik MVZ“ Facharbeitskreise Düsseldorf Ohr-Akupunktur Fallbeispiele und praktische Übungen Nina Stickelmann, Heilpraktikerin 08. Januar 2013, 12. März 2013, 07. Mai 2013, 02. Juli 2013, 10. September 2013, 12. November 2013 Menschenkenntnis, Antlitzdiagnostik und Psycho-Physiognomik (MAP) Übungs- und Weiterbildungsveranstaltung Sylvia Kiefer, Heilpraktikerin 08. Januar 2013, 05. Februar 2013, 05. März 2013, 02. April 2013, 04. Juni 2013, 02. Juli 2013, 01. Oktober 2013, 05. November 2013, 03. Dezember 2013 Chiropraktik Supervidierte, praktische Übungen Klaus Fertig, Heilpraktiker Nina Stickelmann, Heilpraktikerin 04. Februar 2013, 15. April 2013, 03. Juni 2013, 05. August 2013, 07. Oktober 2013, 02. Dezember 2013 Pentalogie Monika Abud 15. Februar 2013, 19. April 2013, 21. Juni 2013, 06. September 2013, 11. Oktober 2013, 06. Dezember 2013 Psychotherapie – Fallsupervision Dr. rer. medic. Ute Höner, Heilpraktikerin Psychotherapie, Dipl. Psychologin 19. März 2013, 16. April 2013, 21. Mai 2013, 18. Juni 2013, 16. Juli 2013 Terminänderung: neuer Termin 23. Juli 2013, 20. August 2013, 17. September 2013, 15. Oktober 2013, 19. November 2013 58 Praxisführung Dieter Siewertsen, Heilpraktiker 11. April 2013, 13. Juni 2013, 10. Oktober 2013, 05. Dezember 2013 Antlitzdiagnose, Patho-Physiognomie Norbert Dietz, Lehrphysiotherapeut für Physiotherapie 12.–13. April 2013, 10.–11. Mai 2013 Ortho-Bionomy® Sada Hilde Bist, Heilpraktikerin 19. April 2013, 21. Juni 2013, 06. September 2013, 04. Oktober 2013, 15. November 2013 Psychotherapie Zielfokussierte Gesprächstechniken, Einführung in die systemische Arbeit Supervision von Live – Arbeiten, Grundlagen/ Lehrstufe 1 Gabriele Dietl-Kleinhenz, Heilpraktikerin 22.–27. April 2013 Klassische Homöopathie Bärbel Hommel, Heilpraktikerin 07. Mai 2013, 09. Juli 2013, 17. September 2013, 12. November 2013 Siegburg Klassische Homöopathie Karin Treppner, Heilpraktikerin 29. Januar 2013, 19. März 2013, 28. Mai 2013, 20. August 2013, 01. Oktober 2013 Bonn Psychotherapie – Fallsupervision Eugen Sprandel, Heilpraktiker 19. Februar 2013, 19. März 2013, 23. April 2013, 28. Mai 2013, 18. Juni 2013, 16. Juli 2013, 17. September 2013, 15. Oktober 2013, 19. November 2013 Berlin Antlitzdiagnose Visuelle Diagnostik und Augendiagnostik nach Dr. Anton Markraf und Natale Ferronato Claudia Sinclair, Heilpraktikerin 18. Februar 2013, 06. Mai 2013, 26. August 2013, 04. November 2013 Konstanz Psychotherapie – Fallsupervision Agnes Martin-Dulemba, Heilpraktikerin Psychotherapie, Dipl. Volkswirtin 06. Februar 2013, 06. März 2013, 10. April 2013, 15. Mai 2013, 12. Juni 2013, 03. Juli 2013, 11. September 2013, 09. Oktober 2013, 06. November 2013, 04. Dezember 2013 Akupunktur Ohrakupunktur Rainer Guck, Heilpraktiker 27.–28. April 2013, 06.–07. Juni 2013, 22.–23. August 2013 Fußmeridian – Energiezonenmassage Die sanfte psycho-energetische Schwester der Fußreflexzonen Dieter Siewertsen, Heilpraktiker 03.–04. Mai 2013 Pentalogie – Numerologie Grundlagenseminar Monika Abud 04.–05. Mai 2013 Klassische Homöopathie Die homöopathische Zweit- bzw. Folgeverschreibung sowie interkurrente Maßnahmen im Verlauf der Behandlung chronischer Erkrankungen Dipl. Sportl. Manfred Klein, Heilpraktiker 04.–05. Mai 2013 Psychotherapie Körperorientierte systemische Therapietechniken Lehrstufe 2 Voraussetzung: Absolvierung der Lehrstufe 1 Gabriele Dietl-Kleinhenz, Heilpraktikerin 13.–18. Mai 2013 Abdominale Tiefenmassage als Diagnose? Schmerzen und Schmetterlinge Organentgiftung Anne-Christine Heuhsen, Heilpraktikerin 27.–28. Mai 2013, 17.–18. Juni 2013 Dresden Übungskreise Düsseldorf Chiropraktik Gerhard Hildebrandt, Heilpraktiker 06. Februar 2013, 10. April 2013, 05. Juni 2013, 11. September 2013, 02. Oktober 2013, 04. Dezember 2013 Bergisch-Gladbach Klassische Homöopathie Peter Evertz, Heilpraktiker 20. Februar 2013, 17. April 2013, 19. Juni 2013, 16. Oktober 2013, 18. Dezember 2013 Seminare Düsseldorf Injektionstherapien Homöosinatrie in Akupunkturpunkte, Nervenpunkte und physiologischen Strukturen, homöopathische Mischinjektionen, Infusionsmöglichkeiten und Eigenbluttherapie Johann Margraf, Heilpraktiker 05.–07. April 2013 Akupunktur Einführung in die Ohr-Akupunktur Nina Stickelmann, Heilpraktikerin 11.–12. Mai 2013 Taping von Kopf bis Fuß Klaus Fertig, Heilpraktiker 11.–12. Mai 2013 Leipzig Biologische Krebstherapie Zdenka Duile, Heilpraktikerin 26.–28. April 2013 Ayurvedische Ernährung und Diätetik Matthias Schaper, Heilpraktiker 11.–12. Mai 2013 Erlangen Qi Gong Med-Qigong – Knochen- und Muskel-Qigong Traudel Bruse, Heilpraktikerin Michael Peter, QiGong-Lehrer 11. Mai 2013 1|2013 wir. Anzeigen Kleinanzeigen Raum Trier. Biete sofortigen Einstieg in Privatpraxis mit Übernahmeoption Ende 2014. Finanzierung von Abstand und Einrichtung über die Apotheker und Ärztebank möglich. Qualifikation: abgeschlossene, mind. 5-jährige, Osteopathie-Ausbildung, HP Prüfung. Angebot: seit 14 Jahren bestehende Privatpraxis mit konstant hohen Umsätzen am Markt eingeführte und akzeptierte Stundensätze. Stefan Schmitt MSc, Am Kirschberg 1, 54329 Konz, [email protected], Tel. 0 65 01/60 28 60. 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