TEST: TOURENRÄDER

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TEST: TOURENRÄDER
TEST: TOURENRÄDER
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BUDGET-FRAGE
Tourenräder müssen strecken- und lasttauglich sein. Wenn sie Spaß und Nutzwert auch
im Alltagsbetrieb bieten, umso besser.
Wir stellen Ihnen neun gelungene Modelle
vor, die auch Ihr Budget nicht überstrapazieren. Und Sie garantiert auf Touren bringen.
JOCHEN DONNER ❘ text
DANIEL SIMON ❘ fotos
Eigentlich ist jedes Trekkingrad auch tourentauglich. Doch manche sind es etwas mehr als andere. Oder beherrschen eine spezielle Spielart besonders gut. Wir haben versucht, aus der Vielzahl
an Tourenrädern neun Modelle herauszufiltern, die etwas besonders gut können. Und die nicht die Welt kosten. Diese Räder mit
ihren in sich stimmigen Konzepten möchten wir Ihnen beispielhaft für ein gelungenes Tourenrad vorstellen.
Dabei bedeutet „Tourenfahren“ für jeden etwas anderes. Die
Sonntags-Ausfahrt mit der Familie und etwas Picknick-Gepäck
zählt genauso dazu, wie ein langes Wochenende auf zwei Rädern,
Packtaschen am Rad und Übernachtung unterwegs. Auch die
bevorzugte Streckenwahl und -beschaffenheit prägt die Anforderungen an ein Rad: werden vorwiegend gepflegte Straßen und
geteerte Radwege unter die Räder genommen, führt die Route
über sieben Hügel, oder sind Feld-, Wald- und Wiesenwege das
Ziel? Zur jeweiligen Vorliebe muss auch das Tourenvelo passen.
Kriterien für unsere Auswahl waren primär ein stabiler Rahmen,
steigungstaugliche Schaltung, vertrauenswürdige Bremsanlage und
ein Gepäckträger. Das Tourenrad soll auch im Alltag eine gute
Figur machen. Deshalb waren, je nach Radtyp, auch Licht, Schutzbleche, Ständer oder Rahmenschloss als Kriterien willkommen.
Darüberhinaus haben wir uns an einem ausgeprägt guten PreisLeistungsverhältnis orientiert.
Der Tourenspaß beginnt bei günstigen 629 Euro für das
vernünftige Stevens Galant. Es kann überraschend viel für diesen Preis. Bis 800 Euro folgt ihm als solider Damen-Tourer
mit Schlechtwege-Potenzial das CSL LDS von Giant. Wer einen
1000er in die Waagschale wirft, kann sich entweder an der
Super-Ausstattung und gelungener Allroundeignung des VersenderBikes von Radon erfreuen, oder mit Bergamonts leichtem, kurvenhungrigen Prime Speed auf Touren kommen. Ab 1300 Euro
wirds exklusiver: Verschärfte Rad-Sportlichkeit mit Rennschaltung,
Stecklicht und Leichtträger animiert zur Tour-de-France-Etappe.
Das elegante Cannondale bietet individuelle, hochklassige Technik
und gepflegte Leichtgängigkeit. Ein zeitgemäßer Holland-Tourer
von Traditionshersteller Gazelle verführt zur – genussvollen – Entdeckung der Langsamkeit. Koga zeigt, dass „Leicht und schnell“
mit Eleganz zusammengeht und eine eigene Liga bildet, zumindest, wenn’s um sportliche Damenräder geht. Um den Preis
von 2000 Euro beweist die Fahrradmanufaktur, dass Stahl als
Rahmenmaterial noch lange nicht zum Alteisen gehört. Besonders
dann nicht, wenn er mit Spitzentechnik „Made in Germany“ garniert wird. Wir wollen hoffen, dass unsere Auswahl auch Sie noch
diesen Sommer ordentlich auf Touren bringt.
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BUDGET
STEVENS
GALANT LITE GENTS
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
WERTUNG
Stevens, Tel. 040/716070-0,
www.stevensbikes.de
Preis/Gewicht o. P.
629 Euro/14,45 kg
Rahmenmaterial/-größen Alu 7005/H: 48, 52, 55, 58, 61 cm; D: 46, 50, 54 cm
Gabel
Stevens, Aero, Alu starr; Discmount
Kurbel/Übersetzung
Shimano FC-M341 Vierkant/44, 32, 22 cm
Antrieb
Shimano Alivio, Alivio, Alivio Rapid Fire, 11-30
Zähne, 8-fach
Bremsen/-hebel
Shimano BR-M421/Alivio
Naben/Felgen/Reifen
Shim. DH-3N30, Shimano Parallax/Rigida Zac Pro/
Schwalbe Road Cruiser 42-622 Reflex
Sattel/Sattelstütze
Selle Royal Freccia RVL/Oxygen Pistol
Besonderheiten NN-Träger, Federklappe, tiefe Rails, Minipumpe; Esge HBStänder an Kettenstrebe; Fly Senso, Selectra Plus; De Woerd
Kettenschutz; Billy Klingel; NN Gummi-Ergogriffe
EIGNUNG
Hersteller
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
PREISWERT TOUREN
Mehr muss die Welt nicht kosten: Für 629 Euro bringt
Stevens ein zuverlässiges, flottes Rad auf Touren.
Den preiswertesten Einstieg ins Tourenradeln liefert der Hamburger Vollsortimenter.
Das Galant bietet für 629 Euro schon eine
KOMPROMISS Gleicher Rahmen, Gabel
und Gepäckträger wie die teureren Brüder, einfachere Lichtanlage, schwerere Reifen und ein Gang
weniger in der Schaltung sind der Kompromiss.
Doch: Auch damit lässt sich gut unterwegs sein.
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ganze Menge: Rahmen und Gabel sind stabil und vielseitig ausgelegt und produzieren
eine ausgewogene, bequeme Sitzposition mit
Wohlfühl-Charakter. Dazu trägt auch das
ergonomische Cockpit bei. Leider verdrehen
sich die „Paddel“-Griffe im Laufe der Zeit, sie
sollten verklebt werden. Auf der Straße verhält sich das Galant vorbildlich. Die neutrale
Lenkung animiert zu flotter Gangart, das Rad
lässt sich präzise und leichthändig führen –
auch die zentrale Sitzposition des Fahrers
mit ausgewogener Balance spielt dabei eine
große Rolle. Die breiten Reifen rollen satt ab
und liefern bei vier Bar guten Fahrkomfort.
Kleines Manko: Die Schutzbleche sind zu
schmal, vorn schwingt sich das untere Ende
auf und touchiert den Reifen. Schon der
geringste Knick in den Streben, schnell passiert beim Autotransport oder im Radkeller,
führt zu nervigem Streifen des Schutzblechs
am Reifen und ist kaum mehr zu korrigieren. Eine Lösung wäre, die Streben zu den
Lowrider-Gewinden der Gabel zu verlegen.
Dorthin benötigen sie weniger Länge und
sind dadurch stabiler. Sonst herrscht solide
Technik vor. Die Alivio-Kombo funktioniert
leise, exakt und zuverlässig, wie von Shimano
gewohnt. Dass sie nur acht Ritzel hat, fällt
nur in Extremsituationen auf. Die Ausstattung
ist vollständig und zeitgemäß, die Teile sind
schlicht etwas schwerer als an Spitzenmodellen. Last erträgt das Rad klaglos. Besonders
praktisch ist der namenlose Gepäckträger mit
tieferer Taschenstrebe: Auch beladen bleibt
das Galant souverän.
Fazit: Das Galant ist eine gute Wahl für
kostenbewusste Einsteiger, die ein vollständig
gerüstetes Rad für alle Fälle wünschen. Fährt
problemlos und lässt sich später immer noch
aufrüsten.
800 EURO
GIANT
CSL LDS
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
WERTUNG
Giant, Tel. 0211/998940,
www.giant-bicycles.com
Preis/Gewicht o. P.
800 Euro/14,25 kg
Rahmenmaterial/-größen Alu 6061/H: 49, 54, 60 cm; D: 45, 50, 56 cm
Gabel
Giant, Alu, Unicrown, mit Lowrider-Gewinden
Kurbel/Übersetzung
Shimano LX HT II/44, 32, 22 Zähne
Antrieb
Shimano LX, LX, LX Rapid Fire Plus, 11-32
Zähne, 9-fach
Bremsen/-hebel
Shimano LX V-Brakes/Shimano LX
Naben/Felgen/Reifen
Shimano DH-3N71, LX/Rigida Zac 2000/Schwalbe Marathon XR 42-622 Reflex
Sattel/Sattelstütze
Selle Royal Freccia RVL/FSA
Besonderheiten
Mixte-Rahmen; innenverlegte Züge; Racktime
Standit Träger, 30 kg; Lumotec Oval LED Senso
Plus, Toplight XS Plus; Ursus-Mittelständer
EIGNUNG
Hersteller
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
FÜR STARKE MÄDELS
Robuste Damenräder sind selten. Giants CSL ist ein stabiler
Tourer mit tiefem Durchstieg – auch für schwierige Wege.
Auch der weltgrößte Fahrradhersteller Giant
schickt ein empfehlenswertes Tourenvelo ins
Rennen. Wir haben die LDS-Damenversion
MIXTE-RAHMEN Lady-Rahmen und
Gepäck – hier verträgt sich das. Die Stabilität des
Mixte-Rahmens liegt dank fetter Rohre und durchgezogener Streben auf hohem Niveau. Auch unbeladen fährt sich das CSL wie auf Schienen.
mit Mixte-Rahmen zum Test ausgewählt.
Hier läuft ein doppeltes „Oberrohr“ stabilitätsfördernd bis zum Ausfallende durch.
Wuchtige Schweißnähte, voluminöse Rohre,
ein kantiger Alustreifen als Querstrebe zwischen parallelgeführten Oberrohren, die
gerade Gabel mit oben vierkantig geformten
Holmen vermitteln einen robusten Eindruck.
Die Marathon XR-Reifen liefern Grip auch
in rauem Geläuf, hohe Pannensicherheit und
Verschleißresistenz. Der Fahreindruck passt
zur Optik: Das Giant liebt die eher gemächliche, ausdauernde Gangart. Es läuft spurtreu
wie auf Schienen. Sein flacher Lenkwinkel,
gewichtige Heavy-Duty-Laufräder und ein
niedriger Lenker formen einen ausgeprägten
Langstreckencharakter: Auf weiter, gerader
Strecke ist es bestens aufgehoben. Auch die
langlebigen LX-Komponenten passen gut
dazu und sind mitverantwortlich für das
gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Geöste Felgen, innenverlegte Züge, LED-Standlichtanlage und ein potenter Gepäckträger runden
das robuste Erscheinungsbild ab. Besonders
hervorzuheben ist die extrem zähe Lackierung. Mit doppelt aufgetragenem, mattem
Klarlack wirkt das Rad zurückhaltend und
elegant, bleibt leicht zu säubern und lange
vor Kratzern verschont. Bis etwa 13 Kilo
Zuladung bleiben Rad und Fahrerin unbehelligt von Rahmenflattern. Bei höherer Last
empfiehlt sich die Benutzung eines Lowriders
an der Gabel. Das kompensiert den Steifigkeitsverlust durch diese selten gewordene
Rahmenkonstruktion.
Fazit: Stehen weite Strecken und raue Wege an,
ist das robust ausgestattete CSL für Ladies eine
gute Wahl. Seine All-Road-Qualitäten sind überzeugend, moderate Zuladung trotz Mixte-Rahmen kein
Problem. Einzig winkelige Kurse mag es nicht.
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BUDGET
1000 EURO
RADON
TCS 9.0 DISC MIDSEASON
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
WERTUNG
Radon, Tel. 02225/8888222,
www.radon-bikes.de
Preis/Gewicht o. P.
999 Euro/Versand in D: 36 Euro/15,45 kg
Rahmenmaterial/-größen Alu 7005/H: 46, 50, 54, 58, 62 cm; D: 46, 50, 54 cm
Gabel/Federweg lt. Herst. Suntour NCX-D RL, Stahlfeder, Remote-Lockout/63 mm
Kurbel/Übersetzung
Shimano XT HT II/
Antrieb
Shimano XT Shadow, XT, Shimano LX Rapid Fire
Plus, 11-32 Zähne, 9-fach
Bremsen/-hebel
Formula Oro Disc, V: 180 mm, H: 160 mm
Naben/Felgen/Reifen
Shimano DH-3D71, XT Disc/Rigida Taurus 2000/
Schwalbe Marathon Racer 40-622 Reflex
Sattel/Sattelstütze
Terry Città/FSA SL 280
Besonderheiten OR profiliert, UR mit Gusset zum StR; Racktime Addit, 30 kg;
Fly IQ Senso Plus, Toplight Flat Plus; Ergon GC 2 HörnchenGriffe; Billy Klingel; Lockout-Schalter am Lenker
EIGNUNG
Hersteller
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
VERSAND-ANGEBOT
Tourenrad aus dem Karton: Fette Ausstattung für nicht mal
einen Tausender. Versender Radon legt sich richtig ins Zeug.
Beim Fahrrad-Direktversender kann der
Kunde bares Geld sparen. Der Preis der
Dinge: Beratung gibt’s nur am Telefon, die
MIDSEASON
In die Vollen geht Versender
Radon mit seinem Midseason-Modell. Überlegene
Parts und entspannte Abstimmung sind ideal
für ambitionierte Fahrer und lassen noch genug
Scheine im Geldbeutel für lange, weite Radtouren.
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Probefahrt fällt weg. Es sei denn, man begibt
sich zum meist einzigen Geschäftslokal eines
Direktvertreibers und setzt sich dort auf’s
Wunschrad. Informierte Schnäppchenjäger,
die wissen, was sie wollen, macht der Versandhandel glücklich. Mehr Ausstattung für’s
Geld gibt’s sonst nirgends. So auch bei
Radon: Der Versender aus Bonn bietet eine
Menge Substanz zum Schwellenpreis von 999
Euro. Den pflegeleicht eloxierten Rahmen,
vorn hoch geschnitten, zieren profilierte
Rohrquerschnitte und saubere Verarbeitung.
Aufgebaut mit hochwertiger Komponentenmischung und reichhaltiger Ausstattung entsteht dabei ein sportives Allround-Gefährt
mit breitem Einsatzbereich. Das Sahnehäubchen bildet hier die brachiale Scheibenbremsanlage. Sie liefert Bremspower im Überfluss
und lässt sich sensibel bedienen. Solide
Laufräder, Top-Lichtanlage, belastbarer Trä-
ger und vielseitige Cockpit-Justierung zwischen entspannt und sportlich machen das
TCS zum Alltags- und Tourenbike ohne
Reue. Abgesehen von etwas zäher Beschleunigung – die Laufräder sind recht gewichtig
– lässt sich das TCS sportlich fahren. Mit
Gepäck bleibt die Fahrt ausreichend stabil,
ab 18 Kilo Zuladung flattert das lange Steuerrohr ein wenig. Kritik verdient die Art, wie
sich Träger- und Schutzblechstreben eine einzige Befestigungsschraube pro Rahmenseite
teilen müssen, obwohl ein weiteres Gewinde
unbenutzt direkt daneben liegt. Nicht ganz
zum sportlichen Charakter passt der zu üppig
gepolsterte Sattel.
Fazit: Die können nicht nur billig. Versender
Radon liefert einen sportiven Alleskönner direkt ins
Haus. Gut abgestimmt und mit „lecker Teilchen“
machen darauf nicht nur ausgedehnte Touren Spaß.
TREKKINGBIKE 4/2008
BUDGET
1000 EURO
BERGAMONT
PRIME SPEED TOUR
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
WERTUNG
Bergamont, Tel. 040/432843-0,
www.bergamont.de
Preis/Gewicht o. P.
999 Euro/11,60 kg
Rahmenmaterial/-größen Alu 6061/46, 52, 56, 61 cm
Gabel
Bergamont Alu, Aeroprofil, Lowrider-Gewinde
Kurbel/Übersetzung
Truvativ Elite GXP/50, 34 Zähne
Antrieb
Shimano XT, FD-R440, SL-R440 Rapid Fire, 11-32
Zähne, 9-fach
Bremsen/-hebel
Tektro RXS Mini V-Brakes/Avid
Naben/Felgen/Reifen
Shimano DH-3N71, LX/Alexrims DF 23/Schwalbe
Marathon Racer 35-622 Reflex
Sattel/Sattelstütze
Tattoo/Tattoo
Besonderheiten
Oberrohr ovalisiert; Lumotec Fly N Halogen,
Toplight XS Permanent (Batterie); Bergamont
Träger, 15 kg;
EIGNUNG
Hersteller
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
WILDER KURVENSTAR
Das Glück liegt auf der Straße: Bergamonts leichter, günstiger
Sporttourer ist wie gemacht für schnelle Kurvenkurse.
Fast bedauerlich, dass kein Alpenpass auf
unserer Teststrecke liegt. Doch auch die
kurze, aber giftige Steigung am Isarhang
SPORTLICH Alles schlank, alles leicht,
schnell und agil – aus gut gewählten Teilen und
einer moderat sportlichen Geometrie zaubert Bergamont ein tempogieriges Sportgefährt mit gewöhnungsbedürftigem Handling.
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gibt einen Eindruck davon, was mit dem
Prime Speed noch möglich wäre. Aber auch,
wo die Grenzen liegen. Der elfeinhalb Kilo
leichte Tourer wirkt optisch aufgeräumt.
Sein kompakter Rahmen mit nur gering
abgesenktem Oberrohr erinnert an ein Rennrad. Die schlanke Starrgabel mit Aeroprofil,
eng gesetzte Schutzbleche, schmale 35erPneus und ein schlanker Träger mit 15 Kilo
Kapazität unterstreichen das noch. Bei der
Probefahrt fällt die agile, fast nervös leichtgängige Lenkung auf. Sie verlangt nach einer
ruhigen Hand. Dafür strebt das Bergamont
bei jeder Kurbelumdrehung stürmisch vorwärts, die leichten Laufräder surren drehfreudig über den Asphalt. Typisch für die
kompetente Bestückung des Prime Speed
ist die Bremsanlage: Um den günstigen Verkaufspreis halten zu können, sind preiswerte
Tektro-V-Brakes verbaut. Die leichten Mini-Vs
sind verwindungssteif und packen gut zu.
Doch nur, wenn sie – wie hier – mit ebenso verwindungsarmen Hebeln und wenig
schwammigen Zughüllen kombiniert werden,
können sie auf dem Niveau von Avid- oder
Shimano-Bremsen mithalten. Typisch für
dieses eigenwillige Leichtgewicht sind auch
die 2-blättrige Kompaktkurbel und das nicht
ganz alltagstaugliche „Notlicht“: Nur der
Scheinwerfer hängt am Nabendynamo, das
Rücklicht ist batteriebetrieben. Das erspart
eine eventuell störungsanfällige Verkabelung
zum Heck. Gepäcklast verstärkt die Nervosität der Lenkung, zumindest bergab also sollte
nur das Notwendigste transportiert werden.
Fazit: „Der will nur spielen“ wäre das passende
Motto fürs Oberrohr. Das Bergamont ist ein quirliger
Wildfang, der viel Auslauf braucht. Eine Empfehlung
für ein preiswertes, kilometerhungriges Zweitrad.
TREKKINGBIKE 4/2008
BUDGET
FOCUS
JARIFA
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
WERTUNG
Derby Cycles, Tel. 04471/966-0,
www.focus-bikes.de
Preis/Gewicht o. P.
1299 Euro/10,70 kg
Rahmenmaterial/-größen Alu 6061/45, 50, 55 cm
Gabel
Focus Aero, Carbon/Alu
Kurbel/Übersetzung
FSA Gossamer Mega Exo/50, 34 Zähne
Antrieb
Sram Force, Rival, Sram Double Tap Trigger
Flat Bar, 11-28 Zähne, 10-fach
Bremsen/-hebel
Avid Single Digit 7/Tektro MT 3.0
Naben/Felgen/Reifen
Fulcrum Racing 7 Systemlaufräder/Schwalbe
Speed Cruiser 30-622
Sattel/Sattelstütze
Fizik Pavé Sport CX/Concept
Besonderheiten
Rohre profiliert; Rack Time Light It Träger, 20
kg; SKS-Minipumpe an FH; Sigma Supra LED,
Fizik LED-Batterie-Beleuchtung
EIGNUNG
Hersteller
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
RENNSPORT-DERIVAT
Focus spendiert seinem kompromisslosen Sporttourer die
neuen Lenkerschalthebel für 10-Gang-Ritzel von Sram.
Focus, die sportliche Marke von Derby
Cycles aus Cloppenburg, führt das Jarifa
seit vielen Jahren als kompromissloses Sport-
10-FACH Rennradtechnik der Profis implantiert Focus dem kompromisslosen Asphalt-Tourer
Jarifa. Passendes Terrain dafür ist beispielsweise
eine große Pässetour im Gebirge. Mit Anfahrt ab
der Haustüre, natürlich!
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rad im Programm. Die aktuelle Inkarnation
des Straßenfegers schreibt diese Tradition
fort. Dem leichten, querschnittsoptimierten
Rahmengerüst wurde ein flottes RennradGetriebe von Sram implantiert. Stolz prunkt
das Jarifa mit eng abgestuften zehn Ritzeln
am Hinterrad, einer leichten Kompaktkurbel
und den völlig neu entwickelten 10-fachSchalthebeln für flache Lenker, den DoubleTap-Shiftern. Deren Eigenart ist eine einzige
Schalttaste zum Rauf- wie Runterschalten.
Drückt der Daumen des Fahrers die rechte
Schalttaste mit nur kurzem Hub, schaltet
das Force-Schaltwerk in Einzelschritten zum
schwereren Gang. Drückt man die Taste
tiefer, überspringt eine Sperrklinke im Hebelgehäuse ihr Pendant und schaltet ein bis
vier Ritzel aufwärts, also in leichtere Gänge.
Am linken Schalter wird analog dazu der
Umwerfer bedient. Allerdings sind die benö-
tigten Handkräfte und Hebelwege auf beiden
Seiten verschieden, auch mag der maximale
Vier-Gänge-Sprung rechts die Beweglichkeit
mancher (kleinerer) Daumen überfordern.
Hat man sich daran gewöhnt, feuert man
schnell und exakt Gang für Gang durch. Im
Jarifa rotieren betont leichte Laufräder, die
sich explosiv beschleunigen lassen. Nur elf
Kilo müssen in Bewegung versetzt werden,
das steife Chassis verführt zu andauernder
Höchstgeschwindigkeit. Schon ab zwölf Kilo
Gepäck gerät die Fuhre vom Hinterbau her
ins Schwänzeln. Wir empfehlen Mehrtagestouren nur mit sportlich-reduziertem Minimalgepäck. Regenjacke genügt!
Fazit: Hart, aber herzlich gibt sich das Focus,
reduziert aufs Wesentliche: eine Fahrmaschine mit
innovativer Technik aus dem Rennsport. Das Jarifa
funktioniert gut als sportlicher Tourenbegleiter.
1300 EURO
CANNONDALE
TREKKING ULTRA
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmat./-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
EIGNUNG
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
Cannondale, Tel. 0041/61/4879380,
www.cannondale.com
1299 Euro/14,15 kg
Alu/H: 48, 53, 57, 61 cm; D: 44, 48, 53 cm
Cannondale Fatty Ultra, Headshok 50 mm, LO
Shimano FC-M442 Octalink/48, 36, 26 Zähne
Shimano LX, Deore, Deore Rapid Fire 2-way,
11-34 Zähne, 9-fach
Magura HS 33/Magura 4-Finger-Hebel
Shimano DH-S500, Deore/Mavic A 319/Schwalbe Marathon Racer 35-622 Reflex
Selle Royal Dardo RVL/Cannondale C3
Rohre profiliert, alle Knoten verschliffen; Gew.
f. Rahmenschloss, Lowrider; C’dale Träger, 25
kg; Lumotec Topal H, AXA Batterie-Rücklicht
WERTUNG
Hersteller
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
ULTRA-INDIVIDUALIST
Schön anzusehen und unerschütterlich: Mit einzigartiger Technik bügelt Cannondales Headshok-Gabel auch wüste Wege glatt.
Das hochbeinige, schlanke Cannondale
platziert seinen Fahrer aufrecht und erhaben über den Dingen. Es gibt sich agil und
HEADSHOK Gekonnt kombiniert Cannondale hohe Eleganz mit erstklassiger Technik – die
effiziente Steuerrohr-Federung Headshok ist ein
gutes Beispiel. Als Tourer glänzt das Bike durch
souveräne Laufruhe und Ausgewogenheit.
wendig, fast geräuschlos strebt es vorwärts.
Optisch beeindruckt es mit schmeichlerisch
verschliffenen Rohrknoten und einem mächtigen Steuerrohr. Erst bei genauem Hinsehen
entdeckt man die perfekt in den Rahmen
eingepasste Headshok-Federgabel. Für diese
eigenwillige Konstruktion hat Cannondale
den Steuerrohrdurchmesser aufgeblasen, um
dort den Gabelschaft nadelgelagert federn
zu lassen. Bauform und die hohe Steifigkeit einer Starrgabel bleiben erhalten,
die bewegten Teile sind im Steuerrohr vor
Schmutz und Witterung geschützt und die
Rahmensteifigkeit am Lenkkopf profitiert
vom großen Durchmesser. Die angegebenen
50 Millimeter Federweg nutzten wir im Test
nicht aus, auch weil die Stahlfeder völlig verkapselt untergebracht ist und außer einer Blockierung via Drehknopf keinerlei Eingriffe
zulässt. Die Abstimmung ist straff, doch die
Gabel federt sensibel und spricht feinfühlig
an. Solcher Aufwand treibt die Herstellungskosten hoch. Folglich ist das 1300-Euro-Rad
eher einfach ausgestattet. Der Deore-/LXMix funktioniert im Neuzustand tadellos.
Für den, der mehr Langlebigkeit oder geringeres Gewicht wünscht, steht einem späteren
Upgrade nichts im Weg. Die hochstabilen
28-Zoll-Laufräder sind leicht genug, um das
Cannondale flink auf Touren zu bringen, die
Bereifung verträgt auch mal Schotterstrecken.
Am meisten Spaß macht das elegante Schwarze jedoch mit höchstens 18 Kilo Gepäck auf
geteerten, kurvigen Nebenstraßen und in
hügeligem Terrain.
Fazit: Nicht so sehr „Ultra“, sondern recht
gefällig und gediegen überzeugt das Cannondale mit
inneren Qualitäten. Der Focus liegt auf dem außergewöhnlichen Rahmen, der späteres Upgrade nahelegt.
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BUDGET
1300 EURO
TOUR HOLLANDAISE
Mit Sinn für Tradition und moderne Technik beamt
Gazelle den gemütlichen Hollandtourer ins Jetzt.
Vor allem eins ist das Gazelle: anders als alle andern. Und das
gründlich, aber in sich stimmig. Vom Hollandrad hat das Fuente die
erhabene Sitzposition geerbt: Mit fast geradem Rücken thront der
Fahrer im sesselähnlichen Sattel. Der ist, wie die Lenkerposition, via
Schnellspanner vielfältig verstellbar. Auch wenn das überflüssig sein
mag, animiert doch die Schnellverstellung zum ausgiebigen Experimentieren mit ergonomischer Feineinstellung. Weitere Holland-Gene
stecken im Rahmen: Seine Geometrie mit flachen Sitz- und Lenkwinkeln (69,8°/69°) verschiebt den Schwerpunkt Richtung Hinterrad
und macht die Lenkung spurtreu. Darunter leidet folgerichtig die
Effizienz der einfachen Stahl-Federgabel. Auf ihr lastet zu wenig
CHARAKTER
Für entspanntes Bummeln gibt’s nichts
bequemeres als ein
gemütliches Hollandrad.
Gekonnt mixt Gazelle
sinnvolle, zeitgenössische Technik unter. Auf
die lange Firmentradition
weist die SteuerkopfPlakette hin.
GAZELLE
FUENTE GOLD LINE
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
Gazelle, Tel. 02157/8955724, www.gazelle.nl
1399 Euro/18,20 kg
Alu/H: 53, 57, 61 cm; D: 49, 53, 57 cm
Gazelle, stahlgefedert, Firmtech/XX mm
Shimano LX HT II/44, 32, 22 Zähne
Shimano LX, LX, LX Rapid Fire, 11-32 Zähne, 9-fach
Magura HS 11
Shimano LX/Gazelle (Rodi)/Conti Contact SS 37-622 Reflex
Selle Royal RVL/Gazelle, verstellbar
Rohre hydrogeformt; Gazelle Träger; LED-Licht, Batterie; Rahmenschloss Pro-Tag-Tor;
Mittelständer; Vorbaustellung, Sattelneigung werkzeuglos verstellbar; Rockschützer;
Täschchen mit Klickhalterung am Vorbau; 1 x FH, Gazelle-Flasche; Ledergriffe; Klingel
WERTUNG
EIGNUNG
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel/Federweg lt Herst.
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
Gewichtsanteil, um nennenswert in die Kompression zu gehen.
Schlaglöcher oder Bordsteinkanten steckt sie immerhin weg. Doch
das Fuente ist kein Rad zum Räubern. In ebenem, gleichmäßigem
Terrain, für gemütlich-genussvolles Pedalieren, gelassenes Gleiten
ist das Fuente der geeignete Partner. Dass die Strecken dabei auch
länger sein dürfen, ist Verdienst der komfortbetonten Kontaktpunkte
und deren Abstimmung einerseits. Andererseits spielen auch die
Schalt-, Brems- und Lichtanlage in Sachen Qualität und Langlebigkeit
keine geringe Rolle. Mittels breit entfaltender LX-Schaltung lassen
sich sogar mittlere Steigungen würdevoll bezwingen. Bergab sorgt
hydraulische Magura-Bremspower für Sicherheit. Hollandtypisch ist
die batteriebetriebene Beleuchtung. Am Frontlicht richtet eine LED
ihren Strahl wie bei der IQ-Technik von Busch und Müller nach hinten in einen Reflektor, der die Lichtausbeute verlustarm nach vorn
auf die Fahrbahn spiegelt. Da der Scheinwerfer fest in die Gabelbrücke integriert ist, kann dieser Spiegel, wie am Auto, per Rändelrad in
der Neigung ausgerichtet werden. Leider tendieren Batterien immer
dann dazu, leer zu sein, wenn man ihre Energie dringend braucht.
Bei Dunkelheit ist das besonders störend. Dafür geizt Gazelle nicht
an Ausstattung: Der stabile Gepäckträger birgt eine Minipumpe und
erhielt einen passenden Spannriemen, am Vorbau befindet sich ein
praktisches Kleinteile-Täschchen mit Klickhalterung, im Flaschenhalter steckt die Alu-Flasche mit Gazelle-Namenszug. Das montierte
Rahmenschloss von Axa zeichnet sich durch eine besonders sichere
Schlüsselbart-Fräsung aus.
Fazit: An diesem Rad sind kaum Teile von der Stange zu finden, fast jede Komponente ist auf die Zielgruppe hin optimiert. Das Fuente ist ein Rad von höchster
Eigenständigkeit und von eindeutigem Charakter. Wer gemütliches Touren mag
und wen hohes Gewicht nicht schreckt, sollte sich das Gazelle ansehen.
BUDGET
1300 EURO
STRASSENRENNERIN
Die Ästhetik der Leichtlaufräder lebt wieder auf. Ein
femininer Straßenfeger für flotte Tourenfahrerinnen.
Lange Zeit stand Koga für solide, robuste Fahrradtechnik nach
dem Motto: „Von allem ein bisschen mehr!“ Die aktuellen Modelle
zeugen von einer Umkehr. Die gerieten richtig sportlich. Noch immer
steht ein hoher Qualitätsanspruch im Vordergrund: Der Rahmen des
Lightrunner besteht aus doppelt konifizierten Rohren hochwertiger
Alu-Legierungen, mit von Hand verschliffenen, weichen Rohrübergängen und ist eine Augenweide. Frisch und modern wirkt auch die
Sonderlackierung des Mixte-Modells namens „Purple“. So viel elegante
Optik verlangt nach passender Entsprechung in der Technik. Hier fällt
die Lichtanlage mit integriertem Scheinwerfer auf. Geduckt hockt er an
der Spitze des vorderen Schutzblechs, fügt sich, von der Seite betrach-
RAYO Beispiel für innovativen Esprit: Eine exklusive Version des Fly IQ fertigt
Busch und Müller für Koga.
Die kompakt integrierte,
klapperfrei montierte TopLichttechnik verleiht dem
Rad hohe Eigenständigkeit,
für die man nicht mit faulen
Kompromissen bezahlen
muss.
KOGA
LIGHTRUNNER PURPLE
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
Koga Miyata, Tel. 0031/513/630111, www.koga.com
1349 Euro/14,10 kg
Alu 7005/H: 50, 54, 57, 60, 63 cm; D: 47, 50, 53, 56 cm
Koga, Aeroprofil, Alu/CroMo-Schaft, Lowrider-Gewinde
Shimano FC-M442 Octalink/44, 32, 22 Zähne
Shimano LX, Deore, Deore Rapid Fire Plus, 12-25 Zähne, 9-fach
Shimano Deore V-Brakes/Shimano Deore
Shimano DH-3N71, Deore/Koga KM 19/Schwalbe Marathon Racer 35-622 Reflex
Fizik Rondine Wingflex/Satori
Mixte-Rahmen, alle Knoten verschliffen; Tubus Vega, 25 kg; Koga Rayo (Fly IQ LED
Senso) auf Schutzblech montiert, Toplight Flat Plus; 1 x FH, Flasche, Minipumpe; AtranMittelständer; Schaltwerk-Schutzbügel; Klingel; Koga Box m. Schlüsselanh., Inbus, Kuli
WERTUNG
EIGNUNG
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
sehr gut
tet, perfekt in die klassisch-leichte Linie des Rads ein. Diese neue Art
der Unterbringung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit Kogas mit
dem führenden Lichttechnik-Unternehmen Busch und Müller. „Rayo“
nennt Koga die Sonderserie des Fly IQ mit invertierter LED, durch
deren rückwärts in einen geschlossenen Reflektor gerichteten Strahl
sich eine streuverlustarme Menge an Licht nach vorn zur Fahrbahn
spiegelt. Zusätzlich wurde noch der notwendige Außenreflektor auf
der Scheinwerfer-Frontscheibe untergebracht. Deshalb konnte das
Scheinwerfer-Gehäuse maximal reduziert werden, ohne die umfangreichen StVZO-Vorschriften in Deutschland zu verletzen. Manchmal
braucht’s halt ein bisschen mehr Aufwand, um etwas Neues umzusetzen. Kompetent setzt Koga die klare Linie am Lightrunner fort. Die
schlanke Aero-Gabel passt ebenso gut zum Konzept wie das eigenwillige, rennradnahe Setup der Schaltung. Das LX-Schaltwerk bewegt die
Kette zwischen neun eng abgestuften Ritzeln, deren größtes gerade
einmal 25 Zähne trägt. Zusammen mit dem mountainbiketauglichen
Dreifach-Kettenblatt ergibt das eine knappe Untersetzung in den ersten
beiden Gängen. Die sportlich-lange Sitzposition rundet das stimmige
Touren-Konzept ab. Die Stärke des Lightrunners liegt weniger im
Pässesammeln, als eher im flotten Auf und Ab in kupiertem Gelände,
auf möglichst eng gekurvten Asphaltkursen. Für lange Strecken ist der
Lightrunner gerüstet: Platz für zwei Trinkflaschen ist vorhanden, der
Sattel erlaubt so viele Sitz- wie der Lenker Griffvarianten. Zudem lässt
der sich in Höhe und Neigung weit verstellen. Bei der Gepäckzuladung
ist Sparsamkeit angeraten: Ab 18 Kilo wird die elegante Rahmenkonstruktion dann doch etwas flattrig.
Fazit: Erfolgreich orientiert sich Koga in Richtung „Neue Leichtigkeit“. Der
Lightrunner ist ein gelungenes Beispiel für ein ästhetisches Tourenrad mit
Esprit. Dass die Damenversion die deutlich elegantere ist, ist nur angemessen.
BUDGET
2000 EURO
KLASSIK IN STAHL
Stahlrahmen waren nie out. Die Fahrradmanufaktur kombiniert Klassik mit opulenter Hightech.
Immer wieder aufs Neue fasziniert die filigrane Struktur eines
gut gemachten Stahlrahmens. So dünne Röhrchen sind fast unerschütterlich stabil. Das vermeintlich antiquierte Material hat eine
lange, glorreiche Tradition – die die Fahrradmanufaktur seit Jahren
recht kompetent pflegt. Strenges Schwarz prägt das mit sparsamer
Typografie verzierte T-900. Beinahe sündhaft wirken dagegen die
aufpoliert blitzenden Oberflächen der Rohloff-Getriebenabe im
hinteren und des SON-Dynamos im Vorderrad. Es ist also Understatement mit einem Augenzwinkern, das im T-900 steckt. Seinen
Fahrer bringt das Rad in sportliche Haltung, der Vorbau ist durch
Lösen nur einer Schraube problemlos um 60 Millimeter in der Höhe
AUFGERÄUMT
Das können sie: Schlanke,
toll verarbeitete Stahlrahmen sind die Visitenkarte der Oldenburger.
Gezielt ausgesuchte
Ausstattung und das
Langlauf-Getriebe von
Rohloff versprechen störungsfreie Kilometer mit
Genuss-Garantie.
VSF FAHRRADMANUFAKTUR
T-900
Alltag
Fitness
Gelände
Touren
VSF Fahrradmanufaktur, Tel. 0441/92089-0, www.fahrradmanufaktur.de
2099 Euro/14,60 kg
CroMo, geschweißt/H: 50, 54, 58, 62 cm/D: 45, 50, 55 cm
VSF Fahrradmanufaktur Alu, Lowrider-Gewinde
Sugino Messenger/42 Zähne
Rohloff Speedhub 500/14, Rohloff Drehgriff, Ritzel 16 Zähne
Magura HS 33
SON, Rohloff/Rigida Sputnik/Schwalbe Marathon Racer 35-622 Reflex
Selle Royal Respiro Cool Xsenium/Off Limit
Rohloff-Ausfallenden an Langloch; Esge HB-Ständer am Ausfaller; Tubus Cargo Träger,
40 kg; Hebie Chainglider; Lumotec IQ Fly Senso Plus, Toplight Flat Plus; NVO-Vorbau,
60 mm höhenverstellbar; Ergo-Gummigriffe; Klingel;
WERTUNG
EIGNUNG
Hersteller
Preis/Gewicht o. P.
Rahmenmaterial/-größen
Gabel
Kurbel/Übersetzung
Antrieb
Bremsen/-hebel
Naben/Felgen/Reifen
Sattel/Sattelstütze
Besonderheiten
Rahmen
Ausstattung
Komfort
Preis-Leistung
gut
variabel. Durch eine „Tieferlegung“ lässt sich die Sitzhaltung also
noch aerodynamischer machen. Ganz unproblematisch sehen wir die
Ein-Schrauben-Klemmung am Verstellvorbau nicht. Sie benötigt ein
extrem hohes Drehmoment, um vor allem in höchster Position nahe
dem Vorbaudeckel verdrehsicher zu klemmen. Denn dort verteilt die
Schaftklemmung die Klemmkräfte ungleich. Das kann leicht dazu führen, dass die Schraube überlastet wird und, falls sie reißt, der Lenker
nicht mehr fest mit der Gabel verbunden ist. Eine redundante ZweiSchrauben-Klemmung könnte hier mehr Sicherheit schaffen. Vom
Charakter her ist das T-900 ein Rad für die gepflegte Gangart. Es rollt
stabil und spurtreu am liebsten auf Asphalt, lieber ungebremst im
Flow als im ständigen Stop and Go des Cityverkehrs. Gut ausbalanciert fühlt sich der Fahrer auf dem Rad recht wohl, sobald er sich an
den anfangs etwas kantigen Respiro-Sattel gewöhnt hat. Von dessen
luftdurchströmter Unterseite bemerkt sein Besitzer herzlich wenig.
Vehement bemerkbar macht sich im Dunkeln die elektrische Anlage. Der SON-Dynamo gehört zum Feinsten, was Fahrradtechnik zu
bieten hat. IQ-Scheinwerfer, der ein Übermaß an Licht im Wortsinn
„wirft“, und das flache Toplight markieren höchstes Niveau. Auch der
Rohloff-Nabe braucht man kein Loblied mehr zu singen – ihre Qualitäten sind legendär. Abgerundet wird das elegante Erscheinungsbild
vom intelligent gemachten Chainglider, der die Nabenschalterkette
hermetisch vor Schmutz und Wasser schützt. Auch dem T-900 sollte
man nicht unendlich viel Gepäck aufbürden: Die Testzuladung von
12 Kilo steckte es noch mit Anstand weg, 18 Kilo schickten schon,
deutlich wahrnehmbar, seismische Wellen durchs Stahlgeröhr.
Fazit: Auch in der Carbon-Ära hat ein guter Stahlrahmen nichts von seiner
Faszination verloren, wenn er sorgfältig und kenntnisreich gefertigt ist. Leichte
Steifigkeitseinbußen sind ein akzeptabler Preis dafür. Das edle T-900 ist ein vielseitig einsetzbarer, opulent ausgerüsteter Vertreter der alten Schule.
© Foto: Daniel Simon
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