Bau einer einfachen, provisorischen Antenne zum Empfang im 4m
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Bau einer einfachen, provisorischen Antenne zum Empfang im 4m
Bau einer einfachen, provisorischen Antenne zum Empfang im 4m-Bereich im vier Schritten Im nachfolgenden Text beschreibe ich, wie ich mir die im BOS-Funk-Forum auf www.funkmeldesystem.de erwähnte Antenne gebaut habe. Adresse des Threads: http://www.funkmeldesystem.de/public/vbulletin/showthread.php?s=&threadid=9188 Ich weise vorher noch darauf hin, daß diese Antenne als Provisorium für den Empfang gebaut wurde. Später zeigten sich jedoch auch brauchbare Ergebnisse beim Senden. Schritt 1 – Herstellen des Antennenstabes Zum Spannen von Maschendrahtzäunen wird häufig grüner, starker Draht verwendet. Dieser hat eine Stärke von ca. 3mm und lässt sich aufgrund seiner flexiblen Eigenschaften prima verwenden. Hiervon einfach ca. 3 m abschneiden und die Kunststoffummantelung vollständig ablösen. Dieses Drahtstück nun in der Mitte umknicken, so dass er doppelt liegt. Das Ende mit dem Knick zu einer Schlaufe formen (ca. zweimarkstückgroß) und in einem Schraubstock fest (!) einklemmen. Die beiden freien Enden im Futter einer Bohrmaschine zusammenfassen und ebenfalls fest (!) einspannen. Durch kräftigen Zug an der Maschine die Drähte auf Spannung bringen und langsam (!) verdrillen. Wichtig ist es, den Zug einigermaßen konstant zu halten, damit der Antennenstab später auch gerade wird. Vorsicht, nicht zu doll aufdrehen, der Draht reißt unter Umständen ab. Schritt 2 – Kürzen des Stabes für die gewünschte Frequenz Hierzu muß als erstes die Länge aus der gewünschten Frequenz berechnet werden. Die Grundlage hierzu ist folgende Formel. λ= λ = Wellenlänge in m c = Lichtgeschwindigkeit (2,997 ·108 m/s f = Frequenz in Hz c f Da ich eine λ 4 -Antenne bauen will, muß das Ganze also noch mit ≈ 300 000 000 m/s) 1 4 multipliziert werden. Beispiel für den Kanal 500: OB-Frequenz: 87,075 MHz UB-Frequenz: 77,275 MHz Eingesetzt in obige Formel ergibt sich folgendes: λ 300000000m ⋅ s −1 1 Stablänge = = ⋅ ≈ 0,86132 m 4 87075000 Hz 4 Soll die Antenne später auch brauchbare Ergebnisse beim Senden erzielen, empfiehlt es sich, die Länge des Antennenstabes dem Mittelwert aus OB- und UB-Frequenz anzupassen: Stablänge = (λ1 + λ 2 ) 2 λ1 λ2 = Wellenlänge OB-Frequenz = Wellenlänge UB-Frequenz Für das Beispiel wiederum ergibt sich: 300000000m ⋅ s −1 300000000m ⋅ s −1 + 77275000Hz ⋅ 1 ≈ 0,91594m Stablänge = 87075000Hz 2 4 Der soeben hergestellte Antennenstab muß also die Länge von rund 91,6 cm plus 5 cm für die Befestigung haben. Macht eine Gesamtlänge von 96,6 cm, welche nun abgeschnitten wird. Manch billige Seitenschneider geben hier gerne den Geist auf, also ruhig eine Metallsäge nehmen und anschließend mit einer Feile Grate abnehmen. ☺ Schritt 3 – Die Aufnahme für den Stab fertigen Die Befestigung des Stabes ist eigentlich so ziemlich egal. Wer will kann ihn aufhängen, an die Wand kleben oder sonst wie gegen Diebstahl sichern... *g* Ich habe am Ende mit der Schlaufe die unteren 5 cm rechtwinklig umgebogen, so dass ein „L“ entstand. Der längere Schenkel sollte die zuvor errechnete Länge haben. Die Schlaufe habe ich mit dem Schraubstock noch etwas abgeflacht. Dazu kann natürlich auch ein Hammer genommen werden, sollte Euer Schraubstock etwas sehr zierlich sein. Mit zwei Flachverbindern aus dem Baumarkt, welche gleichzeitig den Anschluß abschirmen, habe ich die Antenne auf einer MDF-Platte befestigt. Ihr könnt natürlich auch andere Materialien nehmen, was gerade da ist. Das ist so ein Flachverbinder. Durch das eine der beiden großen Löcher wird der Stab gesteckt, durch die kleinen werden Schrauben in die MDF-Platte gedreht, damit die Antenne senkrecht stehen bleibt. Die HFAbschirmung ist weiter unten beschrieben. Eine einigermaßen brauchbare HF-Abschirmung konnte durch das Verwenden zweier Flachverbinder realisiert werden, welche in „Sandwich“-Bauweise durch einen aufgeschnittenen, dicken Schrumpfschlauch vom Fuß des Antennenstabs elektrisch getrennt worden sind. Vorgehensweise: Am Antennefuß die Seele eines Koaxkabels anlöten. Nun einen Flachverbinder auf die MDFPlatte legen und mit dem präparierten Schrumpfschlauch so bedecken, dass rings herum ein ca. 4mm breiter Streifen des Metalls frei bleibt (siehe Skizze). Es empfiehlt sich, den Schlauch mit einem Tropfen Alleskleber auf dem Verbinder zu fixieren: Ansicht von oben: der aufgeschnittene Schrumpfschlauch wird auf dem Metallstreifen mit etwas Alleskleber fixiert. Hiervon müssen zwei Stück hergestellt werden. Bei einem werden zusätzlich die beiden großen Löcher in der Mitte ausgeschnitten sowie der Streifen dazwischen. Das Koaxkabel wird, wie auf der Skizze rechts zu sehen ist, abisoliert und am Antennenfuß angelötet. Vom Winkel der Antenne bis zur Abschirmung des Kabels wird ein Schrumpfschlauch aufgezogen und kurz „gebraten“. Schritt 4 – Zusammensetzen der Antenne Das Kabel und die Antenne nun durch die Löcher im „Deckel“ stecken. Dabei darauf achten, das die Abschirmung zum Deckel Kontakt hat, die Antenne jedoch nicht. Hier ggf. noch etwas vom Schrumpfschlauch anbringen. Aus Alufolie eine dünne „Wurst“ drehen und rundherum auf den zuvor frei gelassenen Rand als „Dichtung“ legen. Mit dem Deckel ergibt das dann einen HF-Käfig. Antennenstecker am anderen Ende der Leitung montieren und fertig! Die Grundplatte kann zusätzlich noch mit Metallfolie beklebt werden (Abstrahlfläche). Durch die Verschraubung des Käfigs mit der Platte wird der Massekontakt „automatisch“ hergestellt. Je größer die Grundplatte ist, desto besser die Sendeeigenschaft. Viel Spaß beim Basteln! Alex PS: Noch einfacher geht es natürlich, wenn der Antennenstab aufgehängt werden soll. Hierzu einfach eine kleinere Schlaufe bilden, Länge berechnen, abschneiden und unten das Koaxkabel anlöten. Bitte nur an nichtleitenden Materialien aufhängen. Materialliste: - ca. 3m Zaun-Spanndraht 2 Flachverbinder 30 cm Koaxkabel Antennenstecker etwas Alufolie MDF-Platte Schrumpfschlauch ein paar Schrauben Schraubstock Bohrmaschine etwas Kleber