Geschäftsbericht Konzern 1996/1997
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Geschäftsbericht Konzern 1996/1997
M Münchener Rück Munich Re 1996/97 Münchener-Rück-Konzern 1994/95 Mio. DM 1995/96 Mio. DM 1996/97 Mio. DM Bruttobeiträge Rückversicherer Erstversicherer 28.974 18.848 10.126 28.989 18.507 10.482 32.181 19.329 12.852 Kapitalanlagen Rückversicherer Erstversicherer 111.008 48.398 62.610 120.279 52.937 67.342 148.288 61.803 86.485 Versicherungstechnische Rückstellungen netto Rückversicherer Erstversicherer 100.162 42.305 57.857 107.783 45.663 62.120 135.459 55.313 80.146 4.442 5.378 6.604 Jahresüberschuß 325 595 699 Ergebnis je Aktie in DM* 6,76 14,00 15,65 Dividende der Münchener-Rück-AG 102 133 141 Dividende je Aktie in DM* 1,35 1,60 1,70 Eigenkapital (nach DVFA/GDV; Vorjahre angepaßt) (Vorjahre angepaßt) * Aktiensplit im August 1997 im Verhältnis 1:10 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München Königinstraße 107 · D-80802 München Telefon: (0 89) 38 91-0 Telefax: (0 89) 39 90 56 http://www.munichre.com Die Münchener-Rück-Namensaktie Positive Wertentwicklung der Münchener-Rück-Namensaktie Seit Anfang 1997 hat der deutsche Aktienmarkt trotz der Konsolidierung in der zweiten Augusthälfte einen starken Anstieg erlebt. Der repräsentative Deutsche Aktienindex (DAX) hat sich bis Ende August um 35 % verbessert. Die Münchener-Rück-Namensaktie hat diese sehr gute Performance des Gesamtmarktes nochmals übertroffen. Im gleichen Zeitraum konnte sie um 39 % zulegen. Diese Kurssteigerung verdeutlicht das große Vertrauen der Anleger in Substanz sowie Ertragskraft der Münchener Rück und eine positive Bewertung der im abgelaufenen Jahr ergriffenen geschäftspolitischen Maßnahmen zur weiteren Stärkung des Konzerns. Zudem haben die Aufnahme der Münchener-Rück-Namensaktie in den DAX 30 im letzten Jahr und der im August 1997 vorgenommene Aktiensplit im Verhältnis 1:10 die Attraktivität der Aktie weiter gesteigert. Auch für den längerfristig orientierten Investor ist die Anlage in der Münchener-Rück-Namensaktie äußerst attraktiv gewesen; dies gilt insbesondere unter Einbeziehung der 1994 ausgegebenen und im März 1998 auslaufenden Optionsscheine. Während sich der DAX seit Juli 1990 um 108 % verbesserte, wuchs der Wert der Münchener-Rück-Namensaktie in diesem Zeitraum um 174 % und übertraf auch in erheblichem Umfang den internationalen Branchenindex, der um 97 % stieg. Die erreichte Marktkapitalisierung von über DM 44 Milliarden spiegelt die Bedeutung der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft als weltweit führendes Unternehmen seiner Branche wider. Wertentwicklung eines Musterdepots in Münchener-Rück-Namensaktien Für den Kauf von 100 Münchener-RückNamensaktien benötigte ein Aktionär Anfang Juli 1990 ein Kapital von DM 230.000 (ohne Transaktionskosten). Bei Wiederanlage der Dividenden in weiteren Aktien (2 Stück) und unter Einsatz der Opération blanche (18 Stück) erhöhte sich für den inländischen Aktionär das Depot um 20 Aktien und 12 Optionsscheine. Nach der Umstellung des Aktiennennwertes am 18. August 1997 auf DM 10 hält der Aktionär nun 1.200 Münchener-Rück-Namensaktien und 12 Optionsscheine. Dies entspricht Ende August 1997 einem Depotwert von DM 650.412 oder einer Steigerung um 183 %. Nach der In-Zins-Methode errechnet sich hieraus eine durchschnittliche Rendite von 15,8 % im Jahr. Wir geben Ihnen gerne weitere Informationen zur Münchener-Rück-Aktie. Kursentwicklung 1.7.1990 = 100 400 350 300 250 200 150 100 50 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 Stand: 29.8.1997 Münchener-Rück-Namensaktie Deutscher Aktienindex (DAX) Morgan-Stanley-Versicherungsindex (in DM) 650 Wertentwicklung eines Musterdepots ab 1.7.1990 in TDM 375 308 230 1990 252 256 1991 1992 1993 321 1994 342 1995 1996 1997 Stand: 29. 8.1997 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Bericht über das 117. Geschäftsjahr 1. Juli 1996 bis 30. Juni 1997 Die Münchener Rück Seite 3 Aufsichtsrat Bericht des Aufsichtsrats Seite Seite 4 5 Vorstand An unsere Aktionäre Seite Seite 7 8 Lagebericht – Rückversicherung Die Versicherungsmärkte Die Versicherungszweige Unsere finanzielle Ausstattung – Erstversicherung – Kapitalanlagen – Unsere Mitarbeiter – Ausblick Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite Seite 11 12 16 24 33 34 38 40 41 Aktuelle Themen aus der Rückversicherung Seite 45 Konzernabschluß zum 30. Juni 1997 – Die wichtigsten Zahlen – Konzernbilanz – Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung – Konzernanhang Seite Seite Seite Seite 54 56 58 61 Jahresabschluß zum 30. Juni 1997 – Die wichtigsten Zahlen – Bilanz – Gewinn- und Verlustrechnung – Anhang Seite Seite Seite Seite 80 82 85 86 Gewinnverwendungsvorschlag Seite 101 Bestätigungsvermerk des Abschlußprüfers Seite 101 Geschäftsentwicklung Seite 102 Münchener Rück Die Münchener Rück Weltweit sind Menschen und Unternehmen Kunden von Versicherungsgesellschaften, die ihrerseits unsere Kunden sind – über 5.000 in rund 160 Ländern. Wir übernehmen einen Teil ihres Risikos, tragen insbesondere Groß- und Kumulrisiken und wirken auf vielen Märkten mit bei Ausbau und Gestaltung des Versicherungsgeschäfts sowie bei der Aufnahme neuer Versicherungssparten. Unseren Kunden gilt die fachliche und persönliche Aufmerksamkeit von insgesamt mehr als 4.500 Mitarbeitern im Stammhaus in München und an über 60 Orten weltweit. Die Münchener Rück steht auf dem sicheren Fundament einer 117jährigen erfolgreichen Geschichte. Grundpfeiler unseres Geschäftskonzepts sind • Unabhängigkeit der Gesellschaft, • herausragende Finanzkraft, • stete Zahlungsfähigkeit und Zahlungsbereitschaft, • hohe Rückversicherungskapazität und umfassender Service für unsere Kunden, • Kontinuität der Beziehungen zu Kunden und Märkten, • ertragsorientiertes Wachstum, • globaler Risikoausgleich durch Geschäft in allen Versicherungszweigen weltweit, • Stabilisierung unseres Geschäfts durch maßgebliche Beteiligungen im Erstversicherungsbereich. Wir nehmen kalkulierbare Chancen wahr und lassen uns nicht auf Spekulationen ein. Wir orientieren uns an bewährten Prinzipien und sind für neue Entwicklungen aufgeschlossen; wir gestalten sie aktiv mit. Das Ziel der Münchener Rück als weltweit führendes Unternehmen seiner Branche bleibt es, sich in möglichst vielen Geschäftsfeldern mit guten Ertragschancen noch besser zu positionieren. Für unsere Kunden wollen wir auch künftig sein, was wir bisher immer waren: ein zuverlässiger und fachkundiger Partner, gerade auch wenn sich Märkte ändern. Das Grundkapital von DM 814.752.000 wird der Münchener Rück von rund 13.000 Aktionären zur Verfügung gestellt. Mit 25 % Anteil größter Aktionär ist die Allianz AG, an der die Münchener Rück ihrerseits mit 25 % beteiligt ist. Bayerische Vereinsbank, Deutsche Bank und Dresdner Bank halten jeweils rund 10 %, und mit knapp 5 % ist seit vielen Jahren die Commercial Union Assurance Company plc., London, beteiligt. Im übrigen ist unser Grundkapital im In- und Ausland breit gestreut. Auch internationale Investmentgesellschaften und Pensionsfonds haben die Münchener-Rück-Aktie in ihren Portefeuilles. Die Aktionärsstruktur spiegelt großes Vertrauen in die Münchener Rück wider. Die überdurchschnittliche Gesamtrendite aus Münchener-Rück-Aktien (siehe Umschlaginnenseite) zeigt, daß sich die Investition in Aktien unserer Gesellschaft lohnt. 3 Münchener Rück Aufsichtsrat Vorsitzender (bis 6.12.1996) Professor Dr. jur. Dr.-Ing. E. h. Dieter Spethmann Rechtsanwalt, ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der Thyssen AG Vorsitzender (seit 6.12.1996) Ulrich Hartmann Vorsitzender des Vorstands der VEBA AG Stellvertretender Vorsitzender Dr. jur. Henning Schulte-Noelle Vorsitzender des Vorstands der Allianz AG Stellvertretender Vorsitzender Dr. rer. pol. Wolfgang Röller Ehemaliger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Dresdner Bank AG Herbert Bach Mitarbeiter der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Christiane Bartl Mitarbeiterin der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Peter Burgmayr Mitarbeiter der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Dr. jur. Edgar Jannott Vorsitzender der Vorstände der VICTORIA Holding AG, der VICTORIA Versicherung AG und der VICTORIA Lebensversicherung AG Ludwig Knabl Mitarbeiter der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Hilmar Kopper Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank AG Dr.-Ing. E. h. Eberhard v. Kuenheim Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bayerischen Motoren Werke AG Dr. techn. h. c. Dipl.-Ing. ETH Ferdinand Piëch Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG Dr. jur. Albrecht Schmidt Sprecher des Vorstands der Bayerischen Vereinsbank AG Dr. rer. nat. Klaus Schumann Mitarbeiter der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Dr.-Ing. Dieter Soltmann Persönlich haftender Gesellschafter der Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Bräu KGaA 4 Münchener Rück Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung der Gesellschaft in der Berichtszeit ständig überwacht. Neben der schriftlichen Berichterstattung haben wir uns in den Aufsichtsratssitzungen vom Vorstand umfassend über den Geschäftsverlauf und die Lage des Unternehmens sowie seiner wesentlichen Beteiligungsgesellschaften unterrichten lassen. Alle wichtigen Vorgänge wurden eingehend beraten. Soweit für einzelne Maßnahmen der Geschäftsführung die Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich war, wurde sie jeweils einstimmig erteilt. Auch außerhalb der regelmäßigen Sitzungen wurden alle Aufsichtsratsmitglieder unverzüglich über einzelne Entscheidungen und Geschäftsvorgänge unterrichtet, die für die weitere Entwicklung des Unternehmens von besonderer Bedeutung sind. Der Aufsichtsratsvorsitzende war zudem ständig in engem Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzenden. Einer der Schwerpunkte der Beratungen im Berichtszeitraum war der Anteilstausch mit der Allianz AG im Juli 1996. Danach gehört die DKV Deutsche Krankenversicherung AG jetzt vollständig zur Münchener-Rück-Gruppe, und die Hermes Kreditversicherungs-AG ist aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Auch den im November 1996 abgeschlossenen Erwerb der American Re Corporation hat der Aufsichtsrat eingehend mit dem Vorstand beraten. Über den Verlauf der Integration der Munich American Reinsurance Company (MARC) und der US Branch in die American Re hat der Vorstand mehrfach ausführlich berichtet. Ein wichtiges Thema war ferner die Umstrukturierung bei der HamburgMannheimer-Gruppe. Dabei wurden rückwirkend zum 1. Januar 1997 die beiden operativen Gesellschaften, die neue Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG und die Hamburg-Mannheimer Sachversicherungs-AG, mit dem Ziel einer klaren Trennung von Lebens- und Sachgeschäft unter einer Führungsholding zusammengefaßt. Weitere Besprechungspunkte waren unter anderem die Veränderung in der Struktur der Kapitalanlagen wegen der Maßnahmen im Beteiligungsbereich, die Aufnahme eines langfristigen Kredits von DM 1 Milliarde im April 1997 und die Auswirkungen der Aufnahme der Münchener-Rück-Aktie in den DAX 30. Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres haben wir uns mit dem Vorstand eingehend über die Bildung der ERGO Versicherungsgruppe AG beraten, die aus dem Zusammenschluß der Versicherungsgruppen von HamburgMannheimer/DKV und VICTORIA/D. A. S. entstehen soll. Die Buchführung, der Jahresabschluß und der Konzernabschluß der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft zum 30. Juni 1997 sowie der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefaßte Konzernlagebericht wurden von der Bayerischen Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die Berichte des Abschlußprüfers wurden unverzüglich allen Aufsichtsratsmitgliedern zugeleitet. Nach eingehender Besprechung des Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem Abschlußprüfer wurden die Abschlüsse, der Lagebericht und die Prüfungsberichte auch in der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats ausführlich diskutiert, wobei der Abschlußprüfer für Erläuterungen zur Verfügung stand. Mit den Berichten des Abschlußprüfers stimmen wir überein. 5 Münchener Rück Nach unserer eigenen Prüfung, aus der sich keine Einwände ergaben, haben wir den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluß gebilligt. Er ist damit gemäß § 172 AktG festgestellt. Dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands hat der Aufsichtsrat zugestimmt. Herr Professor Spethmann hat nach Vollendung seines 70. Lebensjahres im Dezember 1996 den Vorsitz im Aufsichtsrat niedergelegt, den er seit 1978 innehatte. Er gehört dem Aufsichtsrat weiterhin als Mitglied an. Wir danken Herrn Professor Spethmann für seine langjährige konstruktive Arbeit und sein umfassendes Engagement als Aufsichtsratsvorsitzender im Interesse der Gesellschaft und ihrer Aktionäre. Der Aufsichtsrat hat Herrn Hartmann zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1998 wurden die Herren Stefan Heyd (52), Christian Kluge (56) und Karl Wittmann (52), die seit vielen Jahren dem Unternehmen angehören, zu ordentlichen Mitgliedern des Vorstands bestellt. Wir danken den Vorstandsmitgliedern und den Mitarbeitern der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen sowie den Vertretungen der Mitarbeiter für die geleistete Arbeit und den tatkräftigen Einsatz. München, den 23. Oktober 1997 Für den Aufsichtsrat Ulrich Hartmann Vorsitzender 6 Münchener Rück Vorstand Von links nach rechts: Dr. jur. Heiner Hasford Rudolf Ficker Dr. jur. Claus Helbig Dr. phil. Detlef Schneidawind Dr. jur. Wolf Otto Bauer Dr. jur. Hans-Jürgen Schinzler (Vorsitzender) Dr. jur. Fedor Nierhaus Dr. jur. Hans-Wilmar von Stockhausen Hans-Dieter Sellschopp Dieter Göbel Hans Rathnow 7 Münchener Rück Sehr geehrte Aktionäre, Ihre Münchener Rück war auch im Geschäftsjahr 1996/97 sehr erfolgreich: Der Umsatz konnte ausgebaut und der Konzernjahresüberschuß weiter gesteigert werden. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf DM 15,65. Der deutlich gestiegene Jahresüberschuß der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft ermöglicht es, eine von DM 1,60 je Aktie auf DM 1,70 je Aktie erhöhte Dividende auszuschütten. Wir haben wichtige Entscheidungen getroffen: – Im Juli 1996 haben wir von der Allianz den größten europäischen Krankenversicherer, die DKV Deutsche Krankenversicherung, übernommen. – Im August 1996 haben wir die American Re erworben. – Im Juli 1997 wurde beschlossen, wesentliche Teile unserer deutschen Erstversicherungsgruppe mit der VICTORIA/D. A. S. zur ERGO Versicherungsgruppe zusammenzuführen. Diese Transaktionen hat die Börse in Verbindung mit dem guten Geschäftsverlauf sehr positiv aufgenommen. Die Münchener-Rück-Aktie entwickelte sich deutlich besser als der DAX, in dem sie nicht zuletzt auf unser Betreiben seit dem 23. September 1996 notiert wird. In der Rückversicherung war und ist es unser Ziel, uns in möglichst vielen Ländern und Geschäftszweigen mit guten Ertragschancen als führender Rückversicherer zu bewähren oder zu positionieren. Wir sehen gute Chancen, gerade den verschärften Wettbewerb zu unseren Gunsten nutzen zu können. Unser Risikenportefeuille ist nach den Bereinigungen der letzten Jahre sehr gut strukturiert. Dies haben die hervorragenden versicherungstechnischen Ergebnisse der beiden Vorjahre bewiesen. Insofern haben wir genügend Spielraum, um unsere Marktanteile nicht nur zu verteidigen, sondern auch auszubauen. Dabei kommen uns die erneut hervorragenden Beurteilungen durch führende Ratingagenturen zugute: Die Münchener Rück hat sowohl von Standard & Poor’s als auch von der auf Versicherungsratings spezialisierten Gesellschaft A. M. Best die jeweils höchstmögliche Bewertung erhalten. Dr. jur. Hans-Jürgen Schinzler Vorsitzender des Vorstands In den USA wollen wir nach der Integration unserer bisherigen US-Organisation in die American Re Marktführer werden. Aus den Stärken der Münchener-Rück-Gruppe wollen wir weltweit Synergien schaffen. Wir nutzen sie besonders für die innovative Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Ein Beispiel ist die Entwicklung neuer Deckungsformen. Unsere Spezialisten erarbeiten zusammen mit den Kunden individuelle Lösungen, auch unter Einschluß von Finanzierungskomponenten. Ein anderes Beispiel sind die zunehmend wichtiger werdenden alternativen Märkte für die Risiken großer Industrie- und Dienstleistungsunternehmen; dafür haben wir bei der American Re ein Center of Competence für unsere Gruppe eingerichtet. Um unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern, überprüfen wir ständig unsere Arbeitsprozesse: Künftig werden regional orientierte Teams hochqualifizierter Mitarbeiter aus Branchen- und Ländergeschäftsbereichen noch schnellere Entscheidungen treffen. 8 Münchener Rück Mit Nachdruck fördern wir die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Ihr Fachwissen, ihre Markt- und Kundenkompetenz, ihr Engagement und ihr Enthusiasmus für unser Geschäft sind wesentliche Bedingungen für die weitere erfolgreiche Entwicklung unseres Unternehmens. Die stabile Umsatz- und Ertragsentwicklung des Münchener-Rück-Konzerns wird auch von unseren Erstversicherungsbeteiligungen getragen. Die Unternehmen sind vorwiegend im Privatkundengeschäft tätig, und diese Ausrichtung haben wir im letzten Jahr durch die vollständige Übernahme der DKV wesentlich verstärkt. Durch die Zusammenfassung der Hamburg-Mannheimer und der DKV mit der VICTORIA und der D. A. S., an denen wir seit Jahrzehnten substantiell beteiligt sind, runden wir unsere Erstversicherungsbeteiligungen ab und werden Mehrheitsaktionär der ERGO, der zweitgrößten Erstversicherungsgruppe Deutschlands. Durch die Börsennotierung der ERGO-Aktie verbessert sich zugleich die Transparenz des Wertes der Münchener-Rück-Aktie. Zu den bisherigen Schwerpunkten unserer Erstversicherungsgruppe – der Lebens- und der Krankenversicherung – kommt mit der VICTORIA ein namhafter Schaden- und Unfallversicherer hinzu. Die Zusammenarbeit wird den beteiligten Unternehmen – neben spürbaren Einsparungen durch Synergien – insbesondere durch das umfassendere Produktangebot und durch den wechselseitigen Einsatz von Vertriebskapazität zusätzliches Umsatzpotential eröffnen. Dies wird sich nicht von heute auf morgen erreichen lassen; doch ist die Basis für eine weitere positive Entwicklung unseres Erstversicherungsbereichs jetzt geschaffen. Unsere Erstversicherungsgruppe sollte daher in Zukunft die hohe Schwankungsanfälligkeit unseres Rückversicherungsgeschäfts noch besser ausgleichen können. Dies bringt unseren Aktionären und unseren Rückversicherungskunden zusätzliche Sicherheit. Auch wenn künftig etwa die Hälfte des Konzernumsatzes aus der Erstversicherung stammt, wird sich an der traditionellen Funktion der Münchener Rück als Rückversicherer der deutschen und internationalen Assekuranz nichts ändern. Wir werden unseren Kunden auch weiterhin ein verläßlicher, langfristig orientierter, fairer und innovativer Partner sein. Die strategischen Weichenstellungen, die wir in den letzten Monaten vorgenommen haben, dienen allen: unseren Aktionären, unseren Kunden und unseren Mitarbeitern in aller Welt. Mit freundlichen Grüßen 9 Münchener Rück Lagebericht Lagebericht des Münchener-Rück-Konzerns und der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft Das Geschäftsjahr 1996/97 verlief für die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft und ihre Tochterunternehmen erneut sehr befriedigend: Bei erhöhtem Umsatz ist der Konzernjahresüberschuß nochmals deutlich gestiegen. Diese positive Entwicklung ist auch auf die Veränderungen im Konsolidierungskreis zurückzuführen. Bruttobeiträge in Mio. DM 32.181 28.638 28.974 28.989 25.556 Die in den Konzernabschluß einbezogenen Unternehmen erzielten einen Umsatz von DM 32.181 Millionen. Davon entfallen 60 % auf die Rückversicherer. Wegen der erstmaligen Einbeziehung der DKV Deutsche Krankenversicherung AG ab 1. August 1996 beträgt der Anteil der Erstversicherer nunmehr 40 %. Erträge und Aufwendungen der American Re sind im Konzernabschluß 1996/97 hingegen noch nicht enthalten. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um DM 3.192 Millionen oder 11,0 %. Ohne die Veränderungen im Konsolidierungskreis hätte die Umsatzsteigerung 3,4 % betragen. 1992 1993 1994 1995 1996 8.874 9.579 10.126 10.482 12.852 16.682 19.059 18.848 18.507 19.329 Erstversicherer Rückversicherer Die Nettobeiträge belaufen sich auf DM 28.934 Millionen; das sind DM 2.702 Millionen oder 10,3 % mehr als im Vorjahr. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich von DM 573 Millionen im Vorjahr auf DM 776 Millionen im Berichtsjahr, wozu Rückversicherer und Erstversicherer beitrugen. Der Schwankungsrückstellung und den ähnlichen Rückstellungen wurden DM 1.216 Millionen zugeführt nach DM 952 Millionen im Vorjahr. Hier wirkte sich vor allem der nochmals verbesserte Geschäftsverlauf bei der MünchenerRück-Aktiengesellschaft aus. Bei der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft wurden zudem mit insgesamt DM 200 Millionen erneut hohe Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle vorgenommen (Vorjahr DM 500 Millionen). Die Kapitalanlagen des Konzerns stiegen um DM 28.009 Millionen auf DM 148.288 Millionen; davon entfallen auf die American Re und die DKV DM 22.586 Millionen. Die Erträge aus Kapitalanlagen haben sich aufgrund des gestiegenen Bestands weiter erhöht. Infolge der Kapitalmarktentwicklung verringerten sich die Abschreibungen nochmals. Der Überschuß aus Kapitalanlagen beläuft sich auf DM 9.362 Millionen nach DM 7.935 Millionen im Vorjahr. Den Rechnungslegungsvorschriften entsprechend sind davon DM 7.104 Millionen im versicherungstechnischen Ergebnis erfaßt. Ergebnis je Aktie in DM (nach Aktiensplit) 15,65 Das Konzernergebnis vor Steuern erhöhte sich um DM 79 Millionen auf DM 1.213 Millionen. Der Konzernjahresüberschuß beträgt DM 699 Millionen nach DM 595 Millionen im Vorjahr; das entspricht einem Zuwachs von 17,5 %. 14,00 Das Ergebnis je Aktie – ermittelt nach dem DVFA/GDV-Schema – ist auf DM 15,65 gestiegen (Vorjahr DM 14,00). 6,76 4,57 2,88 92/93 93/94 94/95 95/96 96/97 Der Jahresüberschuß der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft beträgt DM 281 Millionen. Nach Einstellung von DM 140 Millionen in die anderen Gewinnrücklagen verbleibt ein Bilanzgewinn von DM 141 Millionen. Er ist vorgesehen zur Ausschüttung einer auf DM 1,70 je Aktie erhöhten Dividende (Vorjahr DM 1,60). 11 Münchener Rück Lagebericht Rückversicherung Die Münchener Rück arbeitet als weltweit führender Rückversicherer mit Versicherungsgesellschaften in rund 160 Ländern zusammen. Zum einen betreiben wir unser Geschäft unmittelbar von München aus. Zum anderen sind wir weltweit an über 60 Orten mit Rückversicherungstochtergesellschaften, Zweigniederlassungen, Servicegesellschaften und Verbindungsbüros vertreten. In der Rückversicherung hat sich der Wettbewerb im Berichtsjahr erwartungsgemäß verstärkt. Auf einzelnen Märkten und in einigen Versicherungszweigen gerieten Preise und Bedingungen weiter unter Druck. Wachsende Kapitalkraft und weitere Konzentrationen in der Erstversicherung ließen das Rückversicherungsvolumen auf einigen Märkten schrumpfen. Die Tendenz zu höheren Selbstbehalten der Erstversicherer setzte sich fort. Zudem ändern sich auch die Deckungskonzepte; dabei gewinnen weniger umsatzstarke Rückversicherungsformen neben den unverändert wichtigen klassischen Deckungen an Bedeutung. Bei dieser Marktlage haben wir unsere Position gut behauptet. Wir haben uns von unzureichend tarifiertem Geschäft getrennt, aber auch neue Verträge hinzugewinnen und attraktive Beteiligungen erhöhen können. Bruttobeiträge in Mio. DM 19.059 18.848 18.507 19.329 16.682 1992 1993 1994 1995 1996 3.165 3.414 3.446 3.539 3.860 13.517 15.645 15.402 14.968 15.469 Leben Nichtleben Insgesamt belaufen sich die konsolidierten Bruttobeitragseinnahmen in der Rückversicherung auf DM 19.329 Millionen nach DM 18.507 Millionen im Vorjahr. Dies entspricht einem Zuwachs von 4,4 %, wozu sowohl die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft als auch die Rückversicherungstöchter beitrugen. Erneut haben Wechselkursänderungen die Umsatzentwicklung erheblich beeinflußt, allerdings in entgegengesetzter Richtung im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der per saldo niedrigeren Bewertung der Deutschen Mark ergab sich im Berichtsjahr eine wechselkursbedingte Umsatzsteigerung von DM 542 Millionen nach einer Umsatzeinbuße im Vorjahr von DM 871 Millionen. Ohne den Einfluß von Wechselkursänderungen, also in Originalwährungen, hätten sich die Beitragseinnahmen im Berichtsjahr um 1,5 % erhöht. Die Nettobeiträge in der Rückversicherung stiegen um DM 249 Millionen auf DM 16.775 Millionen; dies ist ein Zuwachs von 1,5 %. Die Anteile der einzelnen regionalen Geschäftsbereiche an den Rückversicherungsbeiträgen des Konzerns stellen sich wie folgt dar: Deutschland Übriges Europa Nordamerika Asien und Australasien Afrika, Naher und Mittlerer Osten Lateinamerika Gesamt 12 1996 Mio. DM Vorjahr Mio. DM 8.630 4.604 3.284 1.625 807 379 8.846 3.881 3.124 1.580 730 346 19.329 18.507 Münchener Rück Geschäftsbereiche Lagebericht Nordamerika Lateinamerika Deutschland Übriges Europa Afrika, Naher und Mittlerer Osten Asien und Australasien Atlanta Boston Burlington Chicago Columbus Dallas Hamilton Hartford Honolulu Kansas City Los Angeles Minneapolis Montreal New York Philadelphia Princeton San Francisco Seattle Toronto Vancouver Woodland Hills Bogotá Buenos Aires Caracas Mexiko Santiago de Chile São Paulo München Blantyre Durban Harare Johannesburg Kairo Kapstadt Nairobi Port Louis Tel Aviv Auckland Brisbane Hongkong Karatschi Kuala Lumpur Manila Melbourne Mumbai Peking Perth Schanghai Seoul Singapur Sydney Taipeh Tokio Rückversicherungsbeiträge 45 % 24 % 17 % 8% 4% 2% Athen Brüssel Genf Istanbul London Madrid Mailand Moskau Paris Deutschland Übriges Europa Nordamerika Asien und Australasien Afrika, Naher und Mittlerer Osten Lateinamerika 13 Münchener Rück Lagebericht Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil Deutschlands um 3 Prozentpunkte zurückgegangen. Dem steht ein Anstieg in gleicher Höhe im übrigen Europa gegenüber. Die regionalen Schwerpunkte werden sich erst im laufenden Geschäftsjahr deutlicher verschieben. Die erstmalige Konsolidierung der American Re wird dazu führen, daß der Anteil des nordamerikanischen Geschäfts im Rückversicherungskonzern auf rund 30 % steigt, während der des deutschen Geschäfts wesentlich unter 40 % sinken wird. Die Zahlen machen deutlich, daß sich die regionale Verteilung unseres Geschäfts mit dem Erwerb der American Re weiter verbessert hat. Die Beitragseinnahmen nach Versicherungszweigen haben sich wie folgt entwickelt: Bruttobeiträge nach Versicherungszweigen Leben Unfall/Kranken 20 % 1996 Netto Mio. DM Vorjahr Brutto Mio. DM Vorjahr Netto Mio. DM 3.860 1.229 1.751 3.341 682 3.799 1.900 2.767 3.200 1.108 1.425 2.917 642 3.408 1.613 2.462 3.539 1.209 2.092 3.267 683 3.623 1.847 2.247 3.054 1.113 1.943 2.933 666 3.166 1.615 2.036 19.329 16.775 18.507 16.526 6% Haftpflicht 9% Kraftfahrt 17 % Transport Leben Unfall/Kranken Haftpflicht Kraftfahrt Transport Feuer Technik Sonstige 1996 Brutto Mio. DM Gesamt 4% Feuer 20 % Technik 10 % Sonstige 14 % Die Umsatzentwicklung wurde einerseits von der Haftpflichtversicherung geprägt, die sich nach einem beitragssteigernden Sondereinfluß im Vorjahr wieder auf das Volumen des vorletzten Jahres einpendelte. Einen erfreulichen Anstieg der Beitragseinnahmen erreichten andererseits die Lebensversicherung, die Feuerversicherung sowie die Sonstigen Versicherungszweige. Das Ergebnis aus der Rückversicherung hat sich nochmals verbessert. Der versicherungstechnische Überschuß stieg auf DM 231 Millionen (Vorjahr DM 98 Millionen). Hierzu hat vor allem der wieder sehr günstige Geschäftsverlauf bei der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft beigetragen. Die Rückversicherungstochterunternehmen verzeichneten unterschiedliche Entwicklungen; wegen der Marktgegebenheiten in ihren Einzugsgebieten hat sich ihr versicherungstechnisches Ergebnis insgesamt verschlechtert. In der Haftpflichtversicherung hat sich der Verlust erwartungsgemäß deutlich reduziert. Auch das Resultat in den Technischen Versicherungen verbesserte sich wesentlich; nach einem Fehlbetrag im Vorjahr wurde diesmal ein erfreulicher Gewinn erzielt. Der Überschuß in der Feuerversicherung ist erneut gestiegen. Dagegen hat sich insbesondere das Ergebnis in der Kraftfahrtversicherung spürbar verschlechtert. Das Ergebnis der Rückversicherer aus Kapitalanlagen hat sich weiter verbessert. Der Überschuß belief sich auf DM 3.392 Millionen nach DM 3.174 Millionen im Vorjahr. 14 Münchener Rück Lagebericht Der Rohüberschuß der Rückversicherer war mit DM 2.119 Millionen etwas niedriger als im Vorjahr (DM 2.163 Millionen). Der Schwankungsrückstellung und den ähnlichen Rückstellungen wurde erneut ein sehr hoher Betrag zugeführt. Mit DM 1.203 Millionen liegt er sogar noch über der bereits außergewöhnlichen Dotierung des Vorjahres von DM 984 Millionen. Bei der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft konnten zudem mit insgesamt DM 200 Millionen erneut hohe Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle vorgenommen werden (Vorjahr DM 500 Millionen). Der Jahresüberschuß der Rückversicherer vor Steuern erhöhte sich von DM 679 Millionen im Vorjahr auf DM 716 Millionen im Berichtsjahr; dies entspricht einer Steigerung um 5,5 %. Die wichtigsten Zahlen der Rückversicherer in Mio. DM: Bruttobeiträge Nettobeiträge Versicherungstechnisches Ergebnis* Ergebnis aus Kapitalanlagen* Rohüberschuß Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen Jahresüberschuß vor Steuern 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 16.682 14.385 –1.652 2.317 664 19.059 16.750 –746 2.857 1.097 18.848 16.531 –562 2.745 1.270 18.507 16.526 98 3.174 2.163 19.329 16.775 231 3.392 2.119 –450 –350 –250 –500 –200 –33 181 –523 224 –798 222 –984 679 –1.203 716 * Die Zahlen für 1992/93 und 1993/94 sind mit denen ab 1994/95 wegen des geänderten Ausweises der Aufwendungen für Altersversorgung und der sonstigen Abschreibungen nur eingeschränkt vergleichbar. 15 Münchener Rück Lagebericht Die Versicherungsmärkte Deutschland Die gesamtwirtschaftliche Lage war in Deutschland trotz der beginnenden konjunkturellen Erholung unbefriedigend. Die hohen Belastungen der Unternehmen und die schwache Inlandsnachfrage führten trotz der Belebung durch einige exportstarke Branchen zu insgesamt noch unbefriedigenden Auftragseingängen, abnehmender Wettbewerbsfähigkeit und sinkender Produktion vieler Betriebe. Mit über 4 Millionen wurde die höchste Zahl an Arbeitslosen seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland registriert. Bei moderaten Tarifabschlüssen und unverändert hohem Niveau von Steuern und Sozialabgaben konnte sich die private Nachfrage kaum beleben. Diese ungünstigen Rahmenbedingungen ließen die Versicherungswirtschaft nicht unberührt. Die deutschen Erstversicherer hatten mit 3,1 % das niedrigste Beitragswachstum seit 1949 zu verzeichnen. Allerdings ist zwischen der Personenversicherung einerseits und der Schaden- und Unfallversicherung andererseits zu differenzieren. So hat sich die Rentendiskussion auf den Absatz privater Rentenversicherungen positiv ausgewirkt. Auch die private Krankenversicherung konnte – im wesentlichen aufgrund von Beitragsanpassungen – ein Wachstum deutlich über dem Gesamtdurchschnitt erzielen. Dagegen gab es in der Schaden- und Unfallversicherung insgesamt keinen Beitragszuwachs. Zu diesen Rahmenbedingungen des deutschen Markts kamen noch besondere Aspekte der Rückversicherung hinzu. So hatten wir als Rückversicherer praktisch nicht teil an der gestiegenen Nachfrage nach privaten Rentenversicherungen. Zudem setzte sich vor allem bei den großen deutschen Erstversicherern der Trend zu Selbstbehaltserhöhungen und zur Änderung der Struktur ihrer Rückversicherungsprogramme fort. Diese Entwicklung, die sich bei uns als führendem Rückversicherer in besonderem Maß beitragsmindernd auswirkte, ließ sich nicht in vollem Umfang ausgleichen durch die Akquisition von Neugeschäft, auch wenn wir dabei im abgelaufenen Jahr erfolgreich waren. Bruttobeiträge in Mio. DM 8.708 8.947 8.846 8.630 7.861 1992 1993 1994 1995 1996 Daher ging der Umsatz in unserem deutschen Rückversicherungsgeschäft um 2,4 % auf DM 8,6 Milliarden zurück. Das versicherungstechnische Ergebnis war erneut positiv, wenn auch etwas weniger als im Vorjahr. War es bisher vor allem die Kraftfahrtversicherung, in der die Auswirkungen der Deregulierung in gesteigerter Wettbewerbsintensität, neuen Produkten und fühlbaren Beitragseinbußen sichtbar wurden, so zeigen sich mittlerweile vergleichbare Effekte auch in anderen Versicherungszweigen. In der Sachversicherung nahm die Vielfalt der auf dem Markt verwendeten Bedingungswerke deutlich zu. Die zufallsbedingt erneut relativ niedrigen Schadenaufwendungen und die somit guten Ergebnisse begünstigten die Innovationsbereitschaft. In der laufenden Risikoperiode, also 1997, erwarten wir in unserem deutschen Rückversicherungsgeschäft einen weiteren Beitragsrückgang; die Ursachen sind dieselben wie im Vorjahr. Trotz der Belastungen aus den Überschwemmungen an der Oder rechnen wir erneut mit einem erfreulichen Ergebnis, sofern keine außergewöhnliche Häufung von Naturkatastrophen oder Größtschäden eintritt. 16 Münchener Rück Lagebericht Übriges Europa In unserem Geschäft aus dem europäischen Ausland stiegen die Beitragseinnahmen um rund DM 720 Millionen auf DM 4,6 Milliarden. Der versicherungstechnische Überschuß war niedriger als im Vorjahr. Dabei verzeichneten wir auf den einzelnen Märkten unterschiedliche Entwicklungen. Bruttobeiträge in Mio. DM Großbritannien ist für uns unverändert das nach Deutschland umsatzstärkste Land in Europa. Im Berichtsjahr verzeichneten wir in unserem britischen Geschäft einen erfreulichen Beitragsanstieg. Das Ergebnis fiel wegen des anhaltenden Preiswettbewerbs in einigen Marktsegmenten schlechter aus als im Vorjahr. 4.682 4.604 4.427 4.133 3.881 1992 1993 1994 1995 Bruttobeiträge nach Ländern 1996 Der britische Versicherungsmarkt steht seit einigen Jahren im Zeichen der Umstrukturierung. Zum einen ist dieser Prozeß geprägt durch Fusionen von Kompositversicherern wie auch von Maklern mit dem Ziel, Kosten zu reduzieren und die Konkurrenzfähigkeit gegenüber internationalen Wettbewerbern zu verbessern. Zum anderen bereiten sich große Bausparkassen darauf vor, nun selbst Risikoträger zu werden, anstatt wie bisher Risiken an Erstversicherer zu vermitteln. Hinzu kommt, daß Gegenseitigkeitsvereine in Aktiengesellschaften umgewandelt werden, auch um Geschäftsausweitungen künftig besser finanzieren zu können. Mit diesen Entwicklungen ändern sich auch die Rückversicherungsbedürfnisse. Dies erfordert von den Rückversicherern ein hohes Maß an Flexibilität und die Fähigkeit, individuelle und innovative Lösungen anzubieten. Wir fühlen uns hierauf gut vorbereitet. Seit vielen Jahren sind wir in London mit einem Main Representation Office und zwei Zweigniederlassungen vertreten, die vorrangig das lokale britische Geschäft bearbeiten. Demgegenüber zeichnet unsere dortige Tochtergesellschaft Great Lakes Reinsurance Company (UK), London, internationales Geschäft und steht für besondere Geschäftssegmente zur Verfügung. Sie nahm im Berichtsjahr Bruttobeiträge von £Stg 95 Millionen (Vorjahr £Stg 96 Millionen) ein und konnte einen befriedigenden Gewinn erzielen. Großbritannien 26 % Niederlande 11 % Frankreich 10 % Schweiz 9% Italien 9% Österreich Übrige 34 Länder 9% 26 % Wir erwarten 1997 in unserem britischen Geschäft einen deutlichen Umsatzzuwachs. Dies ist vor allem auf eine volumenstarke neue Geschäftsverbindung in Kraftfahrt zurückzuführen, die nicht unerhebliche Investitionen erfordert. Daher wird das Ergebnis für Großbritannien etwas ungünstiger ausfallen als im Vorjahr. In den Niederlanden konnten wir unser Portefeuille trotz der Verschärfung des Preiswettbewerbs und trotz anhaltender Konzentration auf dem Erstversicherungsmarkt bei nach wie vor positiven Ergebnissen weiter ausbauen. Dies geht darauf zurück, daß Teilbereiche der staatlichen Sozialversicherung privatisiert wurden, so daß sich uns vor allem in der Personenversicherung neue Geschäftsmöglichkeiten eröffneten. Wir rechnen 1997 mit einer weiteren Umsatzsteigerung. Das Ergebnis unseres niederländischen Geschäfts dürfte sich wegen des Wettbewerbs etwas verschlechtern. Auch in Frankreich, Belgien und Luxemburg konnten wir unsere bedeutende Marktposition ausbauen und den Umsatz steigern. Das Ergebnis ist hier durch den Brand im Ärmelkanaltunnel im November 1996 belastet. Unser Anteil an diesem Schaden beläuft sich insgesamt auf rund DM 115 Millionen. 17 Münchener Rück Lagebericht Die Beitragseinnahmen werden sich 1997 weiter erhöhen; Umsatzsteigerungen erwarten wir vor allem im fakultativen Bereich und in der Personenversicherung. Das Ergebnis sollte sich deutlich verbessern. Weiteres Wachstumspotential sehen wir für die Zukunft insbesondere in der Personenversicherung. Daher haben wir uns kürzlich in Frankreich an der Lebenserstversicherungsgesellschaft GPM Assurance und an der Gründung der Lebensrückversicherungsgesellschaft Prévoyance Re beteiligt. Die Schweiz – neben Japan das Land mit der größten Versicherungsdichte je Einwohner – leidet seit Jahren unter wirtschaftlicher Stagnation. Das Erstversicherungsvolumen in Nichtleben hat erstmals seit 1940 um etwa 2 % abgenommen. Deregulierungsbedingter Preiswettbewerb, zunehmender Kostendruck und die Marktkonzentration sowie die hieraus resultierende Tendenz zu höheren Selbstbehalten der Erstversicherer beeinflußten auch das Rückversicherungsvolumen. Dennoch konnten wir unsere Beiträge steigern. 1997 rechnen wir mit einem allenfalls gleichbleibenden Umsatzvolumen. Beim Ergebnis hält die positive Entwicklung der letzten Jahre trotz einiger Großschäden in Feuer weiterhin an. Bei unserem Schweizer Tochterunternehmen, der Neuen RückversicherungsGesellschaft, Genf, haben wir im November 1996 eine substantielle Kapitalerhöhung um rund sfr 400 Millionen auf über sfr 520 Millionen durchgeführt. Damit wurde die Basis für die weitere Geschäftsentwicklung der Gesellschaft erheblich verbreitert. Im Geschäftsjahr 1996 weist die Neue Rück eine deutlich erhöhte Beitragseinnahme von sfr 532 Millionen brutto aus (Vorjahr sfr 452 Millionen). Das Ergebnis aus der Rückversicherung hat sich verbessert, obwohl die Schadenrückstellungen deutlich verstärkt wurden. Der Jahresüberschuß stieg auf sfr 4,7 Millionen (Vorjahr sfr 3,5 Millionen). In Italien hat sich unsere Tochtergesellschaft Münchener Rück Italia S. p. A., Mailand, erfreulich entwickelt; sie konnte ihre Stellung als eine der führenden italienischen Rückversicherungsgesellschaften weiter ausbauen. Sie trug 1996 Lit 381 Milliarden zum Konzernumsatz bei (Vorjahr Lit 336 Milliarden). Das Ergebnis aus der Rückversicherung hat sich verbessert; es konnte daher ein höherer Jahresüberschuß ausgewiesen werden als im Vorjahr. Angesichts akzeptabler versicherungstechnischer Ergebnisse und wegen der fortschreitenden Konzentration auf dem italienischen Markt hat sich der Wettbewerb vor allem in der Rückversicherung, aber auch in der Erstversicherung erheblich verschärft. Aufmerksam beobachten wir die stark steigenden Entschädigungsleistungen bei Personenschäden in Kraftfahrt und in Haftpflicht. Andererseits sehen wir interessante Entwicklungsmöglichkeiten besonders in der Personenversicherung aufgrund der anhaltenden Diskussion über die Verminderung staatlicher Sozialleistungen. Im Nichtlebensbereich würden die seit langem erwarteten Ausführungsbestimmungen zum Gesetz über die Regelung öffentlicher Bauaufträge einen Wachstumsimpuls geben. 18 Münchener Rück Lagebericht In Österreich haben wir unsere führende Position erneut ausbauen können; das Gesamtergebnis ist wiederum positiv. Die österreichische Versicherungswirtschaft entwickelte sich abermals besser als die Gesamtwirtschaft. Leben trug zu diesem Wachstum besonders bei, da aufgrund steuerlicher Vergünstigungen, die bei bestimmten Lebensversicherungsprodukten letztmals bis zum 31. Dezember 1996 eingeräumt wurden, ein Abschlußboom zu verzeichnen war. Steigender nationaler, aber auch internationaler Konkurrenzdruck führte in einigen Sparten zu Bedingungserweiterungen und zu einem Preisverfall. Zugleich beobachten wir auch in Österreich eine immer stärkere Konzentration. Es ist anzunehmen, daß sich das beachtliche Wachstum des Versicherungsmarktes – auch wegen des Sparpakets, das die Regierung verabschiedet hat – in der nahen Zukunft nicht fortsetzen wird. Dennoch erwarten wir 1997 einen weiteren Anstieg unserer Beitragseinnahmen. Das Ergebnis dürfte wettbewerbsbedingt etwas zurückgehen. Die Staaten Mittel- und Osteuropas erleben nach weitgehenden politischen und ökonomischen Reformen insgesamt ein im Vergleich zu Westeuropa überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum. Das wirkt sich auch auf das Wachstum der Versicherungsmärkte positiv aus. Trotz verschärften Wettbewerbs konnten wir unsere Beitragseinnahmen deutlich steigern. Das Ergebnis war erfreulich. Wir erwarten 1997 weiteres Wachstum. Nordamerika Auf dem nordamerikanischen Markt erzielten wir im Berichtsjahr insgesamt einen Umsatz von DM 3.284 Millionen nach DM 3.124 Millionen im Vorjahr. Dies entspricht einer Steigerung um 5,1 %. Bruttobeiträge in Mio. DM Die USA, der größte Versicherungsmarkt der Welt, blieben von tropischen Wirbelstürmen erneut nicht verschont; mit Ausnahme von Hurrikan Fran erreichten sie jedoch keine katastrophalen Ausmaße. Im Vergleich zum Vorjahr reduzierte sich das negative versicherungstechnische Ergebnis der Schadenund Unfallversicherer leicht; insgesamt verbesserte sich das Jahresergebnis. Für die Non-Life-Rückversicherer – und insofern auch für uns – war 1996 ein erfolgreiches Jahr; sie wiesen insgesamt einen erfreulich gestiegenen Überschuß aus. 3.124 2.672 1992 3.124 3.284 2.617 1993 1994 1995 1996 Bruttobeiträge nach Ländern USA 74 % Kanada 26 % Den Lebensversicherungsmarkt in den USA prägen nach wie vor harter Preiswettbewerb und sich verstärkende Konzentration. Gute Wachstumschancen für die Zukunft werden vor allem in der Zusammenarbeit mit Banken sowie in der Pflegefallversicherung, der Invaliditätsversicherung und der Rentenversicherung gesehen. Durch den Erwerb der American Re, Princeton, der am 25. November 1996 abgeschlossen wurde, haben wir unsere Marktstellung in den USA im NonLife-Bereich entscheidend ausgebaut. Die Bruttobeiträge der Gesellschaft beliefen sich 1996 auf US$ 2,3 Milliarden. Mit Nettobeiträgen von US$ 1,9 Milliarden lag sie in der Rangliste der US-Rückversicherer an zweiter Stelle. Die American Re erzielte einen versicherungstechnischen Gewinn und wies einen Jahresüberschuß von US$ 111,7 Millionen aus. Sie hatte im Geschäftsjahr 1996 hohe außerordentliche Kostenbelastungen zu tragen: US$ 36,1 Millionen für Aufwendungen aufgrund der 1997 vollzogenen Verschmelzung mit der Munich American Reinsurance Company, New York (MARC), und US$ 34,0 Millionen für Aufwendungen im Zusammenhang mit der Umschuldung langfristiger Fremdmittel. Die Erträge und Aufwendungen der American Re werden erstmals in den Konzernabschluß 1997/98 einbezogen. 19 Münchener Rück Lagebericht Die MARC konnte ihre Bruttobeiträge 1996 noch einmal um 6,5 % auf US$ 798 Millionen steigern (Vorjahr US$ 749 Millionen). Das Ergebnis aus der Rückversicherung lag auf Vorjahresniveau. Der Jahresüberschuß belief sich auf US$ 44,4 Millionen (Vorjahr US$ 45,6 Millionen). Im Juli 1997 haben wir die Verschmelzung von MARC und unserer US Branch mit der American Re abgeschlossen. Die Eigenkapitalausstattung der American Re stieg dadurch auf US$ 2,4 Milliarden. Die regionalen Büros von American Re und MARC wurden zusammengelegt, und auch in der Hauptverwaltung konnte die Integration reibungslos vollzogen werden. Es ist gelungen, vielen Mitarbeitern der MARC attraktive Arbeitsplätze bei der American Re zu bieten und so die langjährigen Kundenkontakte der Mitarbeiter der MARC auf die American Re zu übertragen. Die Munich American Reassurance Company, Atlanta, die auf die Lebensrückversicherung spezialisiert ist, weist 1996 erhöhte Beitragseinnahmen von US$ 118 Millionen aus (Vorjahr US$ 99 Millionen). Der Risikoverlauf war günstiger als im Vorjahr, die Finanzierungsbelastungen erhöhten sich. Insgesamt wurde ein Jahresüberschuß von US$ 4,9 Millionen erzielt (Vorjahr US$ 2,6 Millionen). Die Great Lakes American Reinsurance Company, New York, weist für das Berichtsjahr Bruttobeitragseinnahmen von US$ 93 Millionen aus (Vorjahr US$ 60 Millionen). Der versicherungstechnische Verlust verringerte sich deutlich. Insgesamt konnte ein gegenüber dem Vorjahr erhöhter Jahresüberschuß von US$ 8,0 Millionen erzielt werden. Die Gesellschaft wurde im Juli 1997 an die Folksamerica, New York, verkauft, da wir uns in den USA auf die American Re konzentrieren wollen. In Kanada fusionierten im Berichtsjahr etliche Erstversicherer wie auch Rückversicherer und Maklerfirmen. Durch Selbstbehaltserhöhungen und wegen Plazierung von Geschäft auf anderen Märkten, so den Bermudas und Lloyd’s, ging dem kanadischen Rückversicherungsmarkt ein nicht unerheblicher Teil seines Geschäfts verloren. In dieser schwierigen Marktlage konnte sich die Munich Reinsurance Company of Canada, Toronto, gut behaupten. Sie steigerte ihre Bruttobeiträge um 16,7 % auf kan$ 300 Millionen (Vorjahr kan$ 257 Millionen). Das Ergebnis aus der Rückversicherung war zwar nicht ganz so gut wie im Vorjahr, der Jahresüberschuß stieg aber wegen höherer Kapitalerträge dennoch auf kan$ 16,8 Millionen (Vorjahr kan$ 14,9 Millionen). Die Bruttobeiträge unseres kanadischen Lebensgeschäfts, das wir über die Munich Reinsurance Company Canada Branch (Life), Toronto, zeichnen, erhöhten sich um 41,3 % auf kan$ 394,5 Millionen (Vorjahr kan$ 279 Millionen). Das Ergebnis ist aufgrund des ungünstigen Verlaufs im Invaliditätsgeschäft mit einem Gewinn von kan$ 10,6 Millionen sehr viel schlechter ausgefallen als im Vorjahr (kan$ 39,2 Millionen). Die Great Lakes Reinsurance Company, Toronto, hat ihre aktive Geschäftstätigkeit wie geplant am 31. Dezember 1996 eingestellt. Im Berichtsjahr verzeichnete sie noch Beitragseinnahmen von kan$ 100 Millionen brutto (Vorjahr kan$ 149 Millionen). Das Ergebnis aus der Rückversicherung, das im Vorjahr wegen einer Neubewertung von Schadenrückstellungen außergewöhnlich gut war, hat sich verschlechtert. Der Jahresüberschuß verringerte sich deutlich auf kan$ 8,3 Millionen (Vorjahr kan$ 34,2 Millionen). 20 Münchener Rück Lagebericht Die Zahlen des Geschäftsbereichs Nordamerika werden 1997 maßgeblich davon beeinflußt werden, daß die Erträge und Aufwendungen der American Re erstmals in den Konzernabschluß einzubeziehen sein werden. Asien und Australasien Im Geschäftsbereich Asien und Australasien haben sich die Beitragseinnahmen im Berichtsjahr um 2,8 % auf insgesamt DM 1.625 Millionen erhöht (Vorjahr DM 1.580 Millionen). Das Ergebnis fiel sehr erfreulich aus, nicht zuletzt auch, weil wir von Naturkatastrophen verschont geblieben sind. Bruttobeiträge in Mio. DM Einer der bedeutendsten Märkte Asiens ist und bleibt Japan. Vor dem Hintergrund der anstehenden Deregulierung bemühen sich die japanischen Schadenversicherer, ihren Kostensatz spürbar zu senken. Wachsende Finanzkraft und – angesichts ausbleibender Investitionen – stagnierende Risikoexponierung haben sie dazu veranlaßt, erheblich weniger für den Rückversicherungsschutz auszugeben. Unser Beitragsaufkommen ging deshalb etwas zurück. In einer Periode der geschäftspolitischen Neuausrichtung unserer langjährigen Kunden und angesichts der Gründung neuer Erst- und Rückversicherungsunternehmen tun wir alles, um für die japanische Assekuranz der kompetente und langfristig verläßliche Partner zu bleiben. 1.685 1.580 1.625 1994 1995 1996 1.422 1.137 1992 1993 Die anderen Versicherungsmärkte Asiens wachsen erwartungsgemäß; der Rückversicherungsbedarf bleibt demgegenüber – bei zunehmender Finanzkraft vieler Erstversicherer – etwas zurück. Trotzdem haben wir in Asien insgesamt eine erfreuliche Beitragssteigerung erzielt. Mit dem planmäßigen Ausbau unseres bereits in der Vergangenheit dichten Niederlassungsnetzes schaffen wir uns eine gute Ausgangsbasis, um die vorhandenen Wachstumsmöglichkeiten wahrzunehmen, obwohl sämtliche Wettbewerber Asien ebenfalls als ihren wichtigsten Wachstumsmarkt ansehen. Bruttobeiträge nach Ländern Am 1. Juli 1997 wurde Hongkong in die Volksrepublik China integriert. Auch wir erwarten, daß die von der chinesischen Regierung bekräftigte Devise „Ein Land, zwei Systeme“ den Investitionen in Südchina Schubkraft verleihen wird. Wir haben unsere Niederlassung an dem unverändert wichtigen Versicherungsplatz Hongkong personell und organisatorisch gestärkt. Unsere Repräsentanzen in Peking und in Schanghai werden unsere Infrastruktur auf dem großen chinesischen Markt sinnvoll ergänzen. Die Münchener Rück begleitet schon seit vielen Jahrzehnten die dortigen Entwicklungen. Wir werden unsere weiteren Investitionen vor allem an den zu erwartenden mittelfristigen Geschäftsmöglichkeiten ausrichten. Japan 33 % Australien 21 % Taiwan 13 % Übrige 27 Länder 33 % Große Wachstumsschritte machen wir derzeit auf Taiwan und in Korea. In Korea haben wir unser Verbindungsbüro ausgebaut. Unser Verbindungsbüro in Indien werden wir zu einer Repräsentanz erweitern, um für eine Marktöffnung gerüstet zu sein und auch sonstige Chancen auf dem indischen Subkontinent wahrzunehmen. Der Ausbau unserer Niederlassungen in Singapur und in Malaysia ist abgeschlossen, so daß wir erwarten dürfen, nunmehr die Früchte unserer nicht unbeträchtlichen Investitionen im ASEAN-Bereich zu ernten. Diese Niederlassungen betreuen die Wachstumsmärkte Südostasiens. Sie sind schon weitgehend mit asiatischen Fachleuten besetzt; deshalb sind wir bestens in die Märkte integriert. 21 Münchener Rück Lagebericht In Australien ist unsere Tochtergesellschaft Munich Reinsurance Company of Australia Ltd., Sydney, einer der Marktführer. Sie erzielte im Berichtsjahr leicht verminderte Beitragseinnahmen von aus$ 273 Millionen (Vorjahr aus$ 275 Millionen). Hier wirkte sich die anhaltende Erosion der Originalbeitragssätze und der Rückversicherungsbeiträge im Katastrophengeschäft dämpfend aus. Das Ergebnis aus der Rückversicherung hat sich verschlechtert. Der Jahresüberschuß betrug aus$ 16,1 Millionen (Vorjahr aus$ 26,6 Millionen). Im Geschäftsbereich Asien und Australasien erwarten wir 1997 einen Anstieg unseres Beitragsvolumens bei weiterhin guter Ertragslage. Afrika, Naher und Mittlerer Osten Im Geschäftsbereich Afrika, Naher und Mittlerer Osten erzielten wir im Berichtsjahr insgesamt einen Umsatz von DM 807 Millionen nach DM 730 Millionen im Vorjahr; dies entspricht einem Zuwachs von 10,5 %. Das Ergebnis fiel deutlich schlechter aus als im Vorjahr. Ursächlich hierfür waren vor allem Abwicklungsverluste aus gekündigten Beteiligungen in der Haftpflichtversicherung in Israel. Bruttobeiträge in Mio. DM 807 731 732 730 Der bedeutendste und am besten entwickelte Versicherungsmarkt in Afrika ist Südafrika, wo die Versicherungswirtschaft rund 15 % zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Dieser hohe Anteil ist auch auf das Fehlen eines staatlichen Sozialversicherungssystems zurückzuführen. 576 1992 1993 1994 1995 Bruttobeiträge nach Ländern Südafrika 36 % Israel 30 % Übrige 56 Länder 34 % 1996 Unsere südafrikanische Tochtergesellschaft Munich Reinsurance Company of Africa, Johannesburg, ist der führende Schaden- und Unfallrückversicherer der Region. Im Berichtsjahr erwirtschaftete sie Beitragseinnahmen von R 1.117 Millionen (Vorjahr R 809 Millionen). Beim Ergebnis wurde mit R 58,9 Millionen ein erhöhter Überschuß erzielt (Vorjahr R 35,3 Millionen). Die wirtschaftliche Liberalisierung vieler afrikanischer Märkte und das allmähliche Entstehen einer Mittelklasse bieten der Munich Reinsurance Company of Africa gute Chancen für weiteres Wachstum; um diese bestmöglich nutzen zu können, gründete sie im Juli 1997 eine Tochtergesellschaft auf Mauritius. Auf dem hochentwickelten israelischen Versicherungsmarkt hat sich die Wachstumsdynamik nach dem Boom der letzten Jahre abgeschwächt. Die Konkurrenz hat sich verschärft; infolge des Überangebots an Kapazität gerät das Preisniveau in fast allen Bereichen zunehmend unter Druck. Mit verstärktem Service von München aus, aber auch durch unseren 1995 gegründeten Ingenieurstützpunkt in Tel Aviv versuchen wir, dieser Entwicklung zu begegnen. In den arabischen Ländern erzielten wir im Berichtsjahr einen deutlich erhöhten Umsatz. Erwartungsgemäß erwies sich dabei die Krankenversicherung als wichtigste Wachstumsbranche. Von großer Bedeutung sind auch die Technischen Versicherungen mit ihrem substantiellen Entwicklungspotential. Wir haben diesem Aspekt und unserer führenden Position auf den arabischen Märkten durch die Gründung eines Ingenieurstützpunktes in Kairo Rechnung getragen. Insgesamt erwarten wir 1997 im Geschäftsbereich Afrika, Naher und Mittlerer Osten einen leicht erhöhten Umsatz bei befriedigenden Ergebnissen. 22 Münchener Rück Lagebericht Lateinamerika Lateinamerika trug im Berichtsjahr insgesamt DM 379 Millionen zum Konzernumsatz bei (Vorjahr DM 346 Millionen). Dies entspricht einer Steigerung um 9,5 %. Unsere Ergebnisse waren erneut positiv, da wir von größeren Katastrophenschäden verschont blieben. Bruttobeiträge in Mio. DM 440 392 346 303 1992 1993 1994 1995 Bruttobeiträge nach Ländern 379 Der langsame und von vielen Rückschlägen begleitete Strukturwandel in Lateinamerika führte inzwischen zu einer gewissen Stabilisierung der Volkswirtschaften. Die Verbesserung der Einkommen, die Zunahme der Investitionen, sinkende Inflationsraten und die Privatisierung der Sozialversicherungssysteme schufen erhöhten Versicherungsbedarf. Die Öffnung der Volkswirtschaften und die überregionalen Wirtschaftsabkommen gaben ebenfalls positive Impulse. 1996 Wegen des anhaltenden Wettbewerbs in Erst- und Rückversicherung geraten jedoch die Preise auch in Lateinamerika zunehmend unter Druck. Die Sachbranchen wachsen daher zur Zeit nur bescheiden oder gar nicht. Dagegen ist in der Personenversicherung erhebliches Wachstum festzustellen bei beträchtlichem Potential auch für die Zukunft. Die Geschäftsmöglichkeiten insbesondere in Mexiko, Argentinien, Kolumbien und Chile werden wir gezielt nutzen. In Brasilien, dem größten Versicherungsmarkt Lateinamerikas, bereiten wir uns kontinuierlich auf die Aufhebung des Rückversicherungsmonopols vor. Erst jüngst haben wir ein Büro in São Paulo eröffnet, um bereits jetzt – in der Vorphase – den Kontakt zu unseren künftigen Kunden zu intensivieren. Unser Umsatz wird 1997 weiter steigen. Falls wir von Katastrophenschäden erneut verschont bleiben, rechnen wir wiederum mit einem positiven Ergebnis, das wettbewerbsbedingt aber weniger gut ausfallen dürfte als im Vorjahr. Mexiko 30 % Kolumbien 14 % Argentinien 12 % Übrige 24 Länder 44 % 23 Münchener Rück Lagebericht Ergebnis aus der Rückversicherung 1996 nach Versicherungszweigen Mio. DM Leben Unfall/ Kranken Haftpflicht Kraftfahrt Transport Feuer Bruttobeiträge 3.860 1.229 1.751 3.341 682 3.799 Nettobeiträge 3.200 1.108 1.425 2.917 642 3.408 Verdiente Nettobeiträge 3.114 1.106 1.448 2.877 648 3.364 896 102 2 7 2 13 1.674 32 650 102 1.286 –150 2.144 223 423 24 1.869 25 1.706 752 1.136 2.367 447 1.894 886 378 505 639 177 1.112 Übrige Erträge und Aufwendungen –1.421 –97 14 –38 –2 –42 Versicherungstechnisches Ergebnis –3 –19 –177 –160 24 329 – 0 –384 –100 –5 –439 –3 –19 –561 –260 19 –110 Schadenquote 67,5 77,3 83,4 69,0 57,2 Kostenquote 34,2 34,9 22,2 27,3 33,0 101,7 112,2 105,6 96,3 90,2 Schadenquote 64,4 96,3 79,0 65,3 60,5 Kostenquote 30,6 26,2 20,8 25,7 31,8 Schaden-Kosten-Quote 95,0 122,5 99,8 91,0 92,3 Technischer Zinsertrag Aufwendungen für Versicherungsfälle – Zahlungen – Veränderung der Rückstellung Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Veränderung der Schwankungsrückstellungen Versicherungstechnisches Ergebnis nach Veränderung der Schwankungsrückstellungen Kennzahlen in % – Geschäftsjahr Schaden-Kosten-Quote Kennzahlen in % – Vorjahr 24 Münchener Rück Technik Lagebericht Gesamt Sonstige ohne Leben Vorjahr Gesamt Gesamt ohne Leben Vorjahr Gesamt Mio. DM 1.900 2.767 15.469 19.329 14.968 18.507 Bruttobeiträge 1.613 2.462 13.575 16.775 13.472 16.526 Nettobeiträge 1.597 2.395 13.435 16.549 13.508 16.537 Verdiente Nettobeiträge 4 5 135 1.031 141 981 Technischer Zinsertrag Aufwendungen für Versicherungsfälle – Zahlungen – Veränderung der Rückstellung 994 –42 1.280 192 8.646 374 10.320 406 7.900 1.505 9.364 1.505 952 1.472 9.020 10.726 9.405 10.869 558 782 4.151 5.037 3.855 4.670 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb –4 4 –165 –1.586 –336 –1.881 Übrige Erträge und Aufwendungen 87 150 234 231 53 98 Versicherungstechnisches Ergebnis –182 –93 –1.203 –1.203 –984 –984 Veränderung der Schwankungsrückstellungen –886 Versicherungstechnisches Ergebnis nach Veränderung der Schwankungsrückstellungen –95 57 –969 –972 –931 Kennzahlen in % – Geschäftsjahr 59,7 61,0 67,4 Schadenquote 34,9 32,7 30,9 Kostenquote 94,6 93,7 98,3 Schaden-Kosten-Quote Kennzahlen in % – Vorjahr 68,6 59,9 71,1 Schadenquote 34,3 32,0 28,5 Kostenquote 102,9 91,9 99,6 Schaden-Kosten-Quote 25 Münchener Rück Lagebericht Die Versicherungszweige Leben In der Lebensversicherung konnten wir den Umsatz weiter steigern. Das Ergebnis verschlechterte sich allerdings: Nach einem Überschuß im Vorjahr war diesmal ein leicht negatives Resultat zu verzeichnen, das zurückgeht auf erhöhte Schadenzahlungen und vor allem auf deutlich gestiegene Finanzierungsbelastungen. Bruttobeiträge in Mio. DM Die Finanzierung des Wachstums von Erstversicherungen ist eine zunehmend wichtige Quelle für unser Neugeschäft in der Lebensrückversicherung. Wir sind daher an Finanzierungsgeschäft sehr interessiert und sehen darin ein auch künftig attraktives Betätigungsfeld. 3.860 3.446 1994 3.539 1995 1996 Bestand an Lebensversicherungen in Mrd. DM 512 406 377 1994 1995 1996 In unserem Inlandsgeschäft stagnierte der Umsatz auf hohem Niveau. Die Belebung auf dem Erstversicherungsmarkt vollzog sich zu einem großen Teil in traditionell nicht rückversicherten Segmenten und hatte daher keine Auswirkung auf unser Geschäftsvolumen. Gleichwohl wird mit zunehmender Verbreitung der privaten Rentenversicherung auch ein Bedarf an Deckungen zur Absicherung der mit einer längeren Lebensdauer verbundenen Versorgungsrisiken in den Beständen der Erstversicherer entstehen. Hierfür haben wir risikoadäquate Deckungskonzepte entwickelt, die insbesondere auch die Beratung bei der Behandlung des Zins- und Anlagerisikos mit einschließen. In Deutschland besteht in der Bevölkerung eine ausgeprägte Bereitschaft, stärker eigenverantwortlich für das Alter vorzusorgen. Die anhaltende Diskussion über die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung fördert diese Einstellung. Die mittel- bis langfristige Entwicklung der Lebensversicherung in Deutschland wird vom Fortgang dieser Diskussion und von den zu erwartenden Einschnitten in der Sozialversicherung wie auch von der weiteren Entwicklung auf steuerlichem Gebiet beeinflußt werden. In unserem Auslandsgeschäft konnten wir ein deutliches Umsatzwachstum verzeichnen. Hierzu trugen in besonderem Maß unsere Niederlassungen in Großbritannien und Kanada bei. Betrachtet man die Märkte Europas, so ist bei aller Unterschiedlichkeit im einzelnen eine grundsätzliche Gemeinsamkeit zu erkennen: Überall kämpfen die staatlichen Sozialversicherungsträger mit finanziellen Problemen. Der privaten Versicherungswirtschaft bieten sich dadurch Wachstumschancen, da der Bedarf an privater Alters- und Hinterbliebenenvorsorge sowie an privater Invaliditätsdeckung in allen Ländern Europas zunehmen wird. So hat sich beispielsweise das Erstversicherungsvolumen in Großbritannien nicht zuletzt aufgrund der erheblichen Einschränkung von Sozialversicherungsleistungen deutlich erhöht. Dies wirkte sich zwar positiv auf die Rückversicherung aus, doch wird dieser Trend nach wie vor von einem Konzentrationsprozeß in der Assekuranz überlagert. Große Versicherungsgruppen haben immer weniger Rückversicherungsbedarf; für ihren verbleibenden Bedarf suchen sie nach speziellen Deckungen, die sie bei kompetenten und kapitalkräftigen Rückversicherern plazieren wollen. Hierfür sehen wir uns in einer guten Lage: Mit gesicherter Erfahrung und flexiblen Deckungskonzepten sind wir ein gesuchter Geschäftspartner. 26 Münchener Rück Lagebericht Massiver Preiswettbewerb kennzeichnet unverändert die nordamerikanischen Märkte in Erst- und Rückversicherung. Wachstumschancen eröffnen sich der privaten Versicherungswirtschaft auch hier, weil Versorgungslücken bestehen und Verunsicherung herrscht, ob die staatlichen Sozialversicherungssysteme auf Dauer tragfähig sind. Spezielle Nachfrage ergibt sich nach Rentenversicherungen, Invaliditätsdeckungen und Pflegefalldeckungen. Die partielle Öffnung des Vertriebs von Lebensversicherungen über Banken bietet auch den Rückversicherern Wachstumsmöglichkeiten. Asien ist seit einigen Jahren eine Marktregion mit enormem Wachstumspotential. Dementsprechend heftig ist dort auch der Wettbewerb der Rückversicherer. In Südostasien und Japan haben wir eine starke Marktposition; wir sind gut gerüstet, auch auf anderen Märkten Asiens, beispielsweise in China, als Partner der Erstversicherer an der Entwicklung der Märkte mitzuwirken. Trotz einiger politischer Rückschläge im Nahen Osten bleiben wir zuversichtlich, daß sich die Region stabilisieren wird. Mittelfristig erwarten wir einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die Lebensversicherung. Die lateinamerikanischen Märkte sind weiterhin geprägt von der Tendenz, die Sozialversicherung zu privatisieren. Aufgaben und Geschäftspotential der Erstund Rückversicherer wachsen. Insgesamt rechnen wir 1997 mit einem erhöhten Umsatz bei annähernd gleichem Ergebnis. Unfall/Kranken In der Unfallversicherung haben wir auf einigen Auslandsmärkten attraktives Neugeschäft übernehmen können; dadurch erhöhte sich das Beitragsvolumen. Das Ergebnis verschlechterte sich spürbar aufgrund des ungünstigen Schadenverlaufs in unserem Auslandsgeschäft. Bruttobeiträge in Mio. DM Wegen der potentiell hohen Gewinnhaltigkeit ist Unfallversicherungsgeschäft weltweit nur begrenzt rückversichert. Ausbauchancen bestehen bei der Deckung von Spitzenrisiken und bei der Privatisierung staatlicher Vorsorgeleistungen, vor allem in der Arbeiterunfallversicherung. 1.367 1994 1.209 1995 Schadenquote Kostenquote SchadenKosten-Quote 1.229 1996 1995 1996 64,4 30,6 67,5 34,2 95,0 101,7 Der Trend zu Selbstbehaltserhöhungen im Basisgeschäft führt in unserem bisherigen Portefeuille im laufenden Geschäftsjahr zu einem leichten Beitragsrückgang; die erstmalige Einbeziehung der American Re wird zu einem starken Beitragsanstieg in der Arbeiterunfallversicherung führen. Das Resultat wird sich nochmals ermäßigen. In der Krankenversicherung konnten wir den Umsatz im Berichtsjahr erneut steigern. Trotz erfreulicher Resultate im Inland wurde das sehr gute Vorjahresergebnis wegen des harten Wettbewerbs auf einigen Auslandsmärkten nicht erreicht. 27 Münchener Rück Lagebericht Wir erwarten für die Krankenversicherung weiter verstärkte Wachstumsimpulse. So unterschiedlich die staatlichen Gesundheitssysteme weltweit sind, sie stoßen mehr und mehr an die Grenzen der Finanzierbarkeit. Die notwendige Konsolidierung ist oft mit Einschränkungen oder Ausgliederungen von Leistungen aus dem Versorgungsspektrum verbunden. Dies schafft Nachfrage nach privatem Versicherungsschutz. Vor allem in Schwellenländern übernehmen die Arbeitgeber immer öfter einen Teil der sozialpolitischen Aufgaben des Staates. Sie bieten ihren Angestellten als Ergänzung zur staatlichen Grundversorgung über Gruppenpolicen sogenannte Employee Benefits, d. h. Versicherungsschutz gegen die wichtigsten Lebensrisiken, und entlasten dadurch die Sozialversicherungssysteme. Da viele Märkte – insbesondere in Asien, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Lateinamerika – in dieser Hinsicht noch kaum erschlossen sind, sehen wir auch weiterhin Möglichkeiten für erhebliches Wachstum. Beim Ausbau der Krankenversicherung berücksichtigen wir, daß diese Branche wegen des sich rasch wandelnden medizinischen und sozioökonomischen Umfelds einem erheblichen Änderungsrisiko unterliegt, das sich nur durch effiziente Administrationssysteme und damit verbundenes Risiko- und Schadenmanagement beherrschen läßt. Um unsere Kunden hier zu unterstützen, haben wir die Aktienmehrheit der Servicegesellschaft Med Net erworben. Trotz eines insgesamt härter werdenden internationalen Wettbewerbs erwarten wir weiterhin gute Ergebnisse. Haftpflicht In der Haftpflichtversicherung hat sich der Umsatz nach einem beitragssteigernden Sondereinfluß im Vorjahr – Übernahme eines Portefeuilles gegen einmaligen Beitrag – nahezu wieder auf das Volumen des vorletzten Jahres eingependelt. Das Ergebnis war erneut negativ; der Fehlbetrag konnte jedoch deutlich reduziert werden. Bei der Beurteilung dieses Resultats ist zu beachten, daß die wegen der langsamen Abwicklung der Schäden in der Haftpflichtversicherung entstehenden Zinserträge in der versicherungstechnischen Rechnung nicht enthalten sind. Bruttobeiträge in Mio. DM 2.092 1.772 1994 1.751 1995 Schadenquote Kostenquote SchadenKosten-Quote 1996 1995 1996 96,3 26,2 77,3 34,9 122,5 112,2 Die Haftpflichtversicherung sehen wir unverändert als eine der interessantesten Wachstumsbranchen. Wir sind bestens ausgestattet, um mit ausreichenden Kapazitäten und innovativen Rückversicherungslösungen unsere Kunden zu begleiten. Dies gilt gleichermaßen für Zedenten, die im Industrie- und Gewerbegeschäft bereits etabliert sind, wie für Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern, die für ihren Aufbau und im Wettbewerb die partnerschaftliche Unterstützung durch einen kompetenten Rückversicherer suchen. Besonderes Gewicht hat neben der Kenntnis der lokalen Märkte unsere weltweit erworbene Fachkompetenz im Haftpflichtgeschäft, vor allem im Bereich der Produkt- und Betriebshaftpflicht sowie in allen Zweigen der Berufshaftpflicht- und Directors-and-Officers-Versicherung. Wir erwarten 1997 einen erfreulichen Anstieg unserer Beitragseinnahmen, zu dem auch die erstmalige Einbeziehung des erheblichen Haftpflichtgeschäfts der American Re beitragen wird. Der versicherungstechnische Fehlbetrag wird sich nach der deutlichen Verminderung im Vorjahr wieder etwas erhöhen. 28 Münchener Rück Lagebericht Kraftfahrt In der Kraftfahrtversicherung konnten wir den Umsatz leicht steigern. Das Resultat hat sich erwartungsgemäß verschlechtert: Nach einem ausgeglichenen Ergebnis im Vorjahr war diesmal ein deutlicher Verlust auszuweisen. Bruttobeiträge in Mio. DM 3.560 1994 3.267 3.341 1995 1996 Schadenquote Kostenquote SchadenKosten-Quote 1995 1996 79,0 20,8 83,4 22,2 99,8 105,6 Unter dem Eindruck der guten Ergebnisse in den beiden Vorjahren nahm der Wettbewerb auf dem deutschen Erstversicherungsmarkt 1996 weiter zu. Nachdem nahezu alle Gesellschaften im Zusammenhang mit der Deregulierung des Marktes neuartige Rabatte eingeführt hatten, setzte sich dieser Trend 1996 fort. Diese Rabatte und eine typenbezogene Tarifierung in der KraftfahrtHaftpflichtversicherung hatten auf dem Markt einen Beitragsrückgang um rund 4 % gegenüber dem Vorjahr zur Folge. Daher lag das Gesamtergebnis trotz der gesunkenen Schadenhäufigkeit deutlich unter dem des Vorjahres. Da wir 1997 eine Fortsetzung der negativen Beitragsentwicklung erwarten, rechnen wir in unserem inländischen Kraftfahrtversicherungsgeschäft mit einem sich verschlechternden Resultat. Im ausländischen Kraftfahrtgeschäft haben wir unsere Stellung auf den verschiedenen Märkten trotz intensiven Wettbewerbs behauptet und noch gefestigt. Hinzu wird erstmals das von der American Re gezeichnete Kraftfahrtgeschäft kommen. Der bisherige Geschäftsverlauf 1997 ist insgesamt befriedigend. Transport In der Transportversicherung lag der Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres. Das Ergebnis war erneut positiv, wenngleich der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer ausfiel. Bruttobeiträge in Mio. DM Wegen der allgemein sehr guten Ergebnisse der Transportversicherung in den vergangenen Jahren ist auf den wichtigsten Transportversicherungsmärkten der Welt ein sehr erheblicher Zustrom von Risikokapital und von neuer Rückversicherungskapazität zu beobachten. Dies hat zu extremem Wettbewerb in der Erst- und Rückversicherung geführt. Die Raten für Schiffskasko- und auch für Warenversicherungen sind zum Teil drastisch zurückgegangen, was sich in der proportionalen Rückversicherung in niedrigeren Beiträgen und rückläufigen Ergebnissen niederschlägt. Auch die Preise für nichtproportionale Deckungen stehen heftig unter Druck. 707 1994 683 682 1995 1996 Schadenquote Kostenquote SchadenKosten-Quote 1995 1996 65,3 25,7 69,0 27,3 91,0 96,3 Nach unserer Einschätzung ist mit einer Umkehr dieser Entwicklung in den kommenden zwei Jahren nicht zu rechnen. Die ungünstigen Marktbedingungen und das inzwischen zum Teil versicherungstechnisch nicht zu rechtfertigende Preisniveau in der Erst- und Rückversicherung veranlassen uns zu einer besonders selektiven Übernahmepolitik. Wir rechnen 1997 dennoch mit einem Beitragswachstum in unserem Transportgeschäft und bei normalem Großschadenanfall mit einem kleinen Gewinn. 29 Münchener Rück Lagebericht Feuer In der Feuerversicherung konnte im Berichtsjahr ein Umsatzzuwachs erreicht werden, der aus der fakultativen Übernahme von Einzelrisiken und aus den obligatorischen Rückversicherungsverträgen zum Schutz ganzer Risikogruppen herrührte. Unsere Beratungs- und Akquisitionstätigkeit brachte uns vor allem im Ausland Neugeschäft mit guten Ertragschancen. Jedoch gaben die Beitragssätze auf den meisten großen Märkten für industrielle Feuerversicherungen nach, was sich auf unser Beitragsaufkommen aus proportionalen Rückversicherungen zwangsläufig negativ auswirkte. Bruttobeiträge in Mio. DM 3.727 1994 3.623 1995 Schadenquote Kostenquote SchadenKosten-Quote 3.799 1996 1995 1996 60,5 31,8 57,2 33,0 92,3 90,2 Mit dem Verlauf unseres Geschäfts sind wir sehr zufrieden; der bereits erfreuliche Überschuß des Vorjahres wurde noch übertroffen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß wir im Berichtsjahr nur wenige Größtschäden auf Einzelrisiken und nur unterdurchschnittlich Schäden aus schweren Naturereignissen zu übernehmen hatten. Gerade im größtschäden- und naturkatastrophenexponierten Feuerversicherungsgeschäft müssen wir in Jahren mit zufallsbedingt niedriger Schadenbelastung ausreichende Überschüsse erzielen, um für Jahre mit außerordentlicher Belastung gerüstet zu sein. Der Wettbewerb auf den Rückversicherungsmärkten hat sich in jüngerer Zeit wieder verstärkt. Nach den positiven Ergebnissen der letzten vier Jahre hat das Angebot an Rückversicherungsschutz zugenommen; außerdem beschränkt die Stagnation wichtiger Volkswirtschaften zur Zeit die Möglichkeiten, aus dem Bestand heraus durch natürliches Wachstum zu expandieren. Beides führt zu wachsender Konkurrenz auf vielen Märkten und infolgedessen zur Aufweichung von Preisen und Bedingungen für den Rückversicherungsschutz. Erneute Verluste in den kommenden Jahren, wenn das nötige Gleichgewicht von Risiken und Preisen wie in früheren Abschwungphasen nicht mehr gewährleistet ist, zeichnen sich ab. Es ist für uns daher weiterhin eine zentrale Aufgabe, aussichtsreiche Geschäftsfelder zu erhalten, neue zu erschließen und unser Kapital dort einzusetzen, wo Preise und Bedingungen risikoadäquat sind und entsprechende Ergebnisse erwarten lassen. Wir rechnen 1997 mit einem weiteren Anstieg unserer Beitragseinnahmen, wozu auch die American Re beitragen wird. Das Ergebnis wird wesentlich davon abhängen, welche Belastungen aus Naturkatastrophen und anderen Großschäden wir zu tragen haben. Nach dem derzeitigen Stand zeichnet sich erneut ein erfreulicher Überschuß ab. 30 Münchener Rück Lagebericht Technische Versicherungen Bruttobeiträge in Mio. DM 1.973 1994 1.847 1.900 1995 1996 Schadenquote Kostenquote SchadenKosten-Quote 1995 1996 68,6 34,3 59,7 34,9 102,9 94,6 In den Technischen Versicherungen (Maschinen-, Montage-, Bauleistungs-, Elektronikversicherung und andere) hat sich der Umsatz im Berichtsjahr erhöht. Das Ergebnis verbesserte sich deutlich; nach einem Fehlbetrag im Vorjahr wurde diesmal ein erfreulicher Überschuß erzielt. Diese günstige Entwicklung ist vor allem auf eine niedrigere Basisschadenquote im Berichtsjahr zurückzuführen. Die Belastungen aus Großschäden haben sich dagegen deutlich erhöht. Dabei ragen zwei Schadenereignisse heraus: Am 18. November 1996 beschädigte ein brennender Lastwagen auf dem Pendelzug den Ärmelkanaltunnel auf einer Länge von rund einem Kilometer schwer. Während der sechsmonatigen Reparaturzeit konnte der Tunnel nur zu 50 % genutzt werden. Dieser Schaden hat uns insgesamt mit rund DM 115 Millionen belastet. Im Oktober 1996 ereignete sich auf Taiwan ein Großfeuer im Reinst-Raum einer teilweise noch in der Endmontage befindlichen Halbleiterfabrik. Dieser Schaden belastet uns mit mehr als DM 70 Millionen. Der erfreuliche Gewinn des Berichtsjahres stammt vor allem aus der Maschinen- und der Elektronikversicherung. Da wir in diesen ertragsstarken Produktsegmenten überdurchschnittlich hohe Marktanteile haben, sind unsere Wachstumsmöglichkeiten allerdings begrenzt, zumal wir mit weiteren Selbstbehaltserhöhungen unserer Zedenten und zunehmender Konkurrenz rechnen müssen. Ausbauchancen sehen wir dagegen im hochexponierten Montage- und Bauleistungsgeschäft, also in den Versicherungszweigen, die hohes technisches Fachwissen, personalintensive Betreuung während der oft mehrjährigen Laufzeit der Risiken und hohe Risikobereitschaft des Rückversicherers verlangen. Objektbezogen legen wir unser Hauptgewicht unverändert auf Energie-, Verkehrs- und Informationstechnik. Insgesamt erwarten wir 1997 einen leichten Umsatzrückgang. Die Ursachen hierfür sind erhöhte Selbstbehalte unserer Zedenten, Aufweichungstendenzen bei Preisen und Bedingungen auf einigen für uns wichtigen Märkten sowie die wirtschaftlichen Probleme in einer Reihe von Ländern. Wir rechnen daher nur mit einem geringen Überschuß, sofern uns nicht noch ungewöhnlich hohe Großschäden treffen. 31 Münchener Rück Lagebericht Sonstige Alle anderen Versicherungszweige zusammen – also die übrigen Versicherungszweige der Sachversicherung (Atomanlagen-, Einbruchdiebstahl-, Einheits-, Extended-Coverage-, Glas-, Hagel-, Leitungswasser-, Sonderrisiken-, Sturm-, Tier-, Verbundene Hausrat-, Verbundene Gebäudeversicherung) sowie die Betriebsunterbrechungs-, die Kredit-, die Vertrauensschaden-, die Luft- und Raumfahrt-, die Rechtsschutz-, die Reisegepäck- und die Valorenversicherung privater Risiken – erzielten einen deutlich erhöhten Umsatz. Das zusammengefaßte Ergebnis war erneut sehr positiv, der Überschuß erreichte fast das Vorjahresniveau. Die Entwicklungen im einzelnen waren unterschiedlich. Bruttobeiträge in Mio. DM 2.767 2.296 1994 2.247 1995 Schadenquote Kostenquote SchadenKosten-Quote 1996 1995 1996 59,9 32,0 61,0 32,7 91,9 93,7 Die Verbundene Gebäudeversicherung, eine insbesondere auf dem deutschen Markt bedeutende Deckungsform mit ihren Risikoelementen Feuer, Leitungswasser und Sturm einschließlich Hagel, wies trotz eines Preisverfalls in Erstund Rückversicherung aufgrund der zufallsbedingt geringen Sturmschäden wie im Vorjahr einen hohen Gewinn aus. In diesem sehr schwankungsanfälligen Geschäftszweig müssen wir in schadenarmen Jahren die entsprechenden Überschüsse erzielen, um Jahre mit Katastrophenbelastungen ausgleichen zu können. Die Verbundene Hausratversicherung verlief erneut zufriedenstellend. In der Einbruchdiebstahlversicherung konnten wir trotz weiterhin hoher Eigentumskriminalität auf verschiedenen Märkten wie im Vorjahr einen kleinen Gewinn erwirtschaften. In der Kreditversicherung nahmen die Beiträge vor allem aus dem Auslandsgeschäft wiederum zu. Eine gegenüber dem Vorjahr nochmals gestiegene Zahl von Unternehmensinsolvenzen in Deutschland – kritisch verläuft die Entwicklung insbesondere in der Bauwirtschaft – führte im Berichtsjahr wieder zu einem hohen Verlust im Inland, den der durchweg sehr gute Verlauf unseres Auslandsgeschäfts nicht auffangen konnte. Da sich unsere deutschen Zedenten inzwischen nachdrücklich um eine Sanierung des Geschäfts bemühen, wird sich die Lage in der inländischen Kreditversicherung 1997 entspannen. Zwar rechnen wir wegen der weiter wachsenden Zahl von Konkursen in Deutschland nochmals mit einem Verlust, doch sollte das erneut befriedigende Resultat unseres ausländischen Kreditgeschäfts diesmal zu einem positiven Gesamtergebnis führen. Langfristig halten wir die Kreditversicherung für ein attraktives Geschäftsfeld. In der Luftfahrtversicherung nahm das Beitragsaufkommen leicht zu. Das Ergebnis war erneut positiv. Wegen eines weit unterdurchschnittlichen Schadenanfalls in den letzten zwei Jahren erhöht sich der Druck auf das Ratenniveau ständig. Wir können 1997 nur deshalb mit einem Umsatzzuwachs rechnen, weil das Portefeuille der American Re erstmals in den Konzernabschluß einbezogen wird. In der Raumfahrtversicherung, die wir nur bei der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft betreiben, nahm das Beitragsvolumen wiederum erheblich zu. Trotz nochmals deutlich erhöhter Marktkapazität konnten wir unsere führende Stellung behaupten. Das Ergebnis war erneut sehr positiv. Auch im laufenden Jahr rechnen wir mit einer deutlichen Beitragssteigerung. 32 Münchener Rück Lagebericht Unsere finanzielle Ausstattung Bei den Entscheidungen über die Plazierung ihrer Rückversicherungsabgaben achten die Erstversicherer weltweit besonders und zunehmend auf die finanzielle Ausstattung ihrer Rückversicherer. Die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft hat als weltweit führender Rückversicherer auch im Berichtsjahr ihre Finanzkraft weiter verstärkt. Infolge der teilweisen Ausübung von Optionsrechten aus den 1994 ausgegebenen Optionsscheinen hat sich unser Eigenkapital um DM 35 Millionen erhöht. Durch die Dotierung der Rücklagen aus dem Jahresergebnis 1996/97 mit DM 140 Millionen haben wir unsere finanzielle Basis planmäßig weiter gefestigt. Das Eigenkapital der Gesellschaft beträgt jetzt DM 3.535 Millionen. Auch im laufenden Geschäftsjahr wird sich das Eigenkapital weiter erhöhen, denn am 13. März 1998 endet voraussichtlich die Laufzeit der 1994 ausgegebenen Optionsrechte. Es werden uns bis dahin aus Optionsausübungen noch knapp DM 500 Millionen zufließen. In einem Umfeld, das durch tiefgreifende Veränderungen gekennzeichnet ist, gilt der angemessenen Entwicklung unserer Eigenkapitalbasis auch weiterhin unsere besondere Aufmerksamkeit. Die Zuführung zur Schwankungsrückstellung und den ähnlichen Rückstellungen von DM 1.201 Millionen unterstreicht ebenfalls eindrucksvoll die finanzielle Stärke der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft. Diese Rückstellungen, die als Vorsorge für künftige Ergebnisschwankungen zur Verfügung stehen, betragen jetzt insgesamt DM 4.555 Millionen. Die für das Rückversicherungsgeschäft zu bildenden Rückstellungen wurden auch im Berichtsjahr nach unverändert vorsichtigen Methoden ermittelt. Die Schadenrückstellungen wurden dabei zusätzlich verstärkt durch Sonderzuführungen von insgesamt DM 200 Millionen. Damit treffen wir wie schon in den Vorjahren Vorsorge für mögliche Spätschäden, insbesondere aus Umweltschäden. Die gesamten versicherungstechnischen Rückstellungen belaufen sich auf 319,7 % der Nettobeiträge (Vorjahr: 295,7 %). Aber nicht nur die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft verfügt über eine hervorragende Finanzkraft. Die finanzielle Ausstattung der Rückversicherungstöchter wird ständig überprüft und den Entwicklungen angepaßt. So haben wir im Berichtsjahr das Eigenkapital unseres Schweizer Tochterunternehmens, der Neuen Rückversicherungs-Gesellschaft, Genf, deutlich um rund sfr 400 Millionen auf über sfr 520 Millionen angehoben. Dies wird ihr zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Auch die American Re verfügt nach der Fusion mit der MARC und unserer US Branch über eine hervorragende Kapitalausstattung von US$ 2,4 Milliarden. Damit ist sie für den weiteren Ausbau ihres Geschäfts bestens gerüstet. 33 Münchener Rück Lagebericht Erstversicherung Zum Münchener-Rück-Konzern gehört eine Reihe namhafter deutscher Erstversicherungsgesellschaften, an denen wir seit Jahrzehnten beteiligt sind. Unsere Erstversicherungsgruppe ist vorwiegend im Privatkundengeschäft tätig. Im Juli 1996 wurde diese Ausrichtung wesentlich verstärkt durch die im Rahmen eines Anteilstausches von der Allianz AG übernommene Mehrheitsbeteiligung an der DKV Deutsche Krankenversicherung AG. Gleichzeitig haben wir unsere Anteile an der industrie- und gewerbenahen Hermes Kreditversicherungs-AG auf die Allianz AG übertragen. Die DKV, Europas größter Krankenversicherer, stellt eine ideale Ergänzung der Aktivitäten unserer Erstversicherer dar. Hamburg-Mannheimer/DKV und VICTORIA/D. A. S. werden sich unter dem Dach einer gemeinsamen Holding mit dem Namen ERGO Versicherungsgruppe AG zusammenschließen, sobald alle rechtlichen Voraussetzungen für das Wirksamwerden der Verschmelzung vorliegen. Für uns als Mehrheitsaktionär der ERGO führt dieser Zusammenschluß zu einer noch ausgeglicheneren und stabileren Umsatz- und Ertragsentwicklung im Konzern. Die eingeführten Markennamen und die erfolgreichen Produkte der ebenbürtigen Partnergesellschaften positionieren die neue Gruppe ideal auf dem Versicherungsmarkt in Deutschland und in Europa. Die VICTORIA-Holding bringt eine der bedeutendsten deutschen Versicherungsgruppen ein, die 1996 ein Beitragsvolumen von DM 9,0 Milliarden erzielte. Sie ist in allen wesentlichen Zweigen der Lebens- und der Schadenversicherung fest etabliert und verfügt mit der D. A. S. Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG über Europas größten Rechtsschutzversicherer. Bei einer Einbeziehung der VICTORIAGruppe in den Konsolidierungskreis ab 1. August 1997 würden sich die Konzernbruttobeiträge 1997 um rund DM 3,5 Milliarden erhöhen. Bruttobeiträge in Mio. DM 12.852 9.579 10.126 10.482 1992 1993 1994 1995 1996 2.353 – 6.521 2.549 – 7.030 2.673 – 7.453 2.844 – 7.638 2.806 2.367 7.679 8.874 Schaden/Unfall Kranken Leben Im Berichtsjahr trugen unsere Erstversicherungsgesellschaften DM 12.852 Millionen zum Konzernumsatz bei; das sind 22,6 % mehr als im Vorjahr. Der Anstieg resultiert im wesentlichen aus der Krankenversicherung. In der Lebensversicherung betrug die Zuwachsrate 0,5 % (Vorjahr 2,5 %), in der Schaden- und Unfallversicherung stagnierte der Umsatz (Vorjahr 6,4 % Zuwachs). In den Bruttobeiträgen ist das Geschäft der DKV und ihrer ausländischen Tochterunternehmen aufgrund des unterjährigen Erwerbs anteilig ab August 1996 enthalten, das Geschäft der Hermes Kreditversicherung analog nur bis Ende Juli 1996. Die im Vorjahr erworbenen oder gegründeten Auslandstöchter der Europäischen Reiseversicherung wurden erstmals in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einbezogen. Ohne die Veränderungen im Konsolidierungskreis hätte das Beitragsvolumen DM 10.683 Millionen betragen; das sind 1,9 % mehr als im Vorjahr. Das gegenüber dem Vorjahr zurückgegangene Wachstum unserer Erstversicherungstöchter spiegelt die bereits angesprochene gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wider. Die Lebensversicherer konnten angesichts der finanziellen Probleme in der gesetzlichen Rentenversicherung eine Belebung des Neugeschäfts verzeichnen; eine noch günstigere Entwicklung wurde aber durch die Diskussion um die Besteuerung der Zinserträge aus Kapitallebensversicherungen verhindert. Der Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts um nur 1,4 % und der verschärfte Wettbewerb infolge der Deregulierung auf dem Versicherungsmarkt reduzierten auch den Beitragszuwachs in der Schaden- und Unfallversicherung. 34 Münchener Rück Lagebericht Die Zusammensetzung der Bruttobeiträge nach Versicherungszweigen hat sich gegenüber dem Vorjahr wegen des Erwerbs der DKV deutlich verändert: 60 % der Bruttobeiträge der Erstversicherer stammen nun aus der Lebensversicherung, 22 % aus der Schaden- und Unfallversicherung und 18 % aus der Krankenversicherung. Bei voller Einbeziehung der DKV nähme die Krankenversicherung den zweiten Rang ein. Bruttobeiträge nach Versicherungszweigen Die konsolidierten Nettobeiträge erhöhten sich um 25,3 % auf DM 12.159 Millionen (Vorjahr DM 9.706 Millionen). Lebensversicherung 60 % Krankenversicherung 18 % Unfallversicherung 6% Kraftfahrtversicherung 4% Kredit- und Kautionsversicherung 4% Sonstige 8% Der versicherungstechnische Gewinn im Lebensversicherungsgeschäft, der nach den Rechnungslegungsvorschriften die gesamten Erträge und Aufwendungen aus Kapitalanlagen enthält, ging um DM 37 Millionen auf DM 407 Millionen zurück. Insgesamt haben die Lebensversicherer DM 2.251 Millionen den Rückstellungen für Beitragsrückerstattung zugeführt (Vorjahr DM 1.947 Millionen). Im Krankenversicherungsgeschäft betrug der anteilige versicherungstechnische Gewinn DM 100 Millionen. Der versicherungstechnische Gewinn im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft (vor Veränderung der Schwankungsrückstellungen) erhöhte sich auf DM 38 Millionen. Die Erstversicherer erzielten aus der normalen Geschäftstätigkeit ein Ergebnis von DM 497 Millionen (Vorjahr DM 455 Millionen). Wichtige Zahlen der Erstversicherer in Mio. DM (konsolidiert): Bruttobeiträge Nettobeiträge Versicherungsleistungen an Kunden* Versicherungstechnisches Ergebnis der Schaden-/Unfallversicherer* Ergebnis aus Kapitalanlagen* Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 1992 1993 1994 1995 1996 8.874 8.095 9.693 9.579 8.740 10.567 10.126 9.406 11.448 10.482 9.706 12.004 12.852 12.159 15.254 86 3.811 30 4.255 97 4.577 31 4.761 38 5.971 384 440 504 455 497 * Die Zahlen für 1992 und 1993 sind mit denen ab 1994 wegen des geänderten Ausweises der Aufwendungen für Altersversorgung und der sonstigen Abschreibungen nur eingeschränkt vergleichbar. 35 Münchener Rück Lagebericht Die wichtigsten Tochterunternehmen entwickelten sich wie folgt: Die Hamburg-Mannheimer Versicherung, Hamburg, die das Lebensversicherungsgeschäft betreibt, konnte die Bruttobeiträge im Berichtsjahr um 1,0 % auf DM 5,0 Milliarden steigern. Das Neugeschäft erhöhte sich, bezogen auf die Versicherungssumme, gegenüber dem Vorjahr um 6,0 %. Der Versicherungsbestand im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft stieg um 1,4 % auf DM 138,6 Milliarden. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden DM 1,5 Milliarden zugeführt (Vorjahr DM 1,3 Milliarden). Der Jahresüberschuß betrug DM 114,2 Millionen (Vorjahr DM 102,4 Millionen). Die Hamburg-Mannheimer Sachversicherung, Hamburg, weist mit DM 1,3 Milliarden für 1996 um 6,0 % erhöhte Bruttobeiträge aus. Der Gewinn aus dem versicherungstechnischen Geschäft liegt vor und nach der Einstellung in die Schwankungsrückstellung unter dem guten Vorjahresergebnis. Der Jahresüberschuß betrug DM 46,9 Millionen (Vorjahr DM 46,4 Millionen). Die DKV Deutsche Krankenversicherung, Köln/Berlin, erzielte 1996 Bruttobeiträge von DM 5,1 Milliarden; dies entspricht einer Steigerung um 4,7 % gegenüber dem Vorjahr. Da die DKV erst seit 1. August 1996 zum Konsolidierungskreis zählt, gingen von diesen Beiträgen anteilig DM 2,2 Milliarden in den Konzernumsatz ein. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden DM 1,2 Milliarden zugeführt. Der Jahresüberschuß betrug DM 80,5 Millionen; davon wurden anteilig DM 47,2 Millionen in den Konzernabschluß einbezogen. Die ebenfalls nur zeitanteilig berücksichtigten Auslandstöchter der DKV steuerten DM 175 Millionen zum Konzernumsatz bei; ihr Ergebnis war durchweg positiv. Die Karlsruher Lebensversicherung, Karlsruhe, verzeichnete 1996 ein um 2,2 % erhöhtes Neugeschäft; die Bruttobeiträge stiegen geringfügig um 0,9 % auf DM 1,7 Milliarden. Der Versicherungsbestand im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft erhöhte sich um 4,3 % auf DM 56,6 Milliarden (Vorjahr DM 54,3 Milliarden). Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung konnten DM 513 Millionen zugeführt werden (Vorjahr DM 442 Millionen). Als Jahresüberschuß werden DM 25,1 Millionen ausgewiesen (Vorjahr DM 20,7 Millionen). Die Karlsruher Versicherung, Karlsruhe, die das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft betreibt, hatte 1996 einen Beitragsrückgang um 4,7 % auf DM 368 Millionen zu verzeichnen. Der versicherungstechnische Gewinn ging leicht zurück; aufgrund der hohen Zuführung zur Schwankungsrückstellung schließt die versicherungstechnische Rechnung erneut mit einem Fehlbetrag. Der Jahresüberschuß betrug DM 7,9 Millionen (Vorjahr DM 8,3 Millionen). Die Berlinische Lebensversicherung, Wiesbaden, weist trotz eines Anstiegs des Neugeschäfts um 7,1 % einen Rückgang der Bruttobeiträge um 5,0 % auf DM 834 Millionen aus, was nicht zuletzt auf Umstrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen ist. Der Versicherungsbestand im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft sank um 2,4 % auf DM 28,9 Milliarden Versicherungssumme. Dies betraf überwiegend die für die Gesellschaft wichtige Restschuldversicherung. Der Rückstellung für Beitragsrückerstattung wurden DM 218 Millionen zugeführt (Vorjahr DM 172 Millionen). Der Jahresüberschuß betrug DM 8,1 Millionen (Vorjahr DM 2,5 Millionen). 36 Die Hermes Kreditversicherung, Hamburg, wurde in den Konzernabschluß 1996/97 nur noch zeitanteilig mit sieben Zwölftel der Aufwendungen und Erträge einbezogen. Die Gesellschaft erzielte einen erhöhten Umsatz und konnte ihr versicherungstechnisches Ergebnis trotz einer weiter steigenden Zahl von Firmenzusammenbrüchen vor und nach der Entnahme aus der Schwankungsrückstellung deutlich verbessern. Das anteilige Jahresergebnis betrug DM 8,2 Millionen (Vorjahr gesamt DM 11,9 Millionen). Die Europäische Reiseversicherung, München, weist für 1996 Bruttobeiträge von DM 326 Millionen aus; dies entspricht einem Anstieg um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr. Vor der Zuführung zur Schwankungsrückstellung ergibt sich im Geschäftsjahr ein versicherungstechnischer Gewinn von DM 7,8 Millionen (Vorjahr DM 0,2 Millionen Verlust). Der Jahresüberschuß liegt mit DM 8,7 Millionen knapp unter dem des Vorjahres (DM 8,9 Millionen). Die Auslandstöchter trugen DM 205 Millionen zum Umsatz bei; ihr Ergebnis war insgesamt positiv. 37 Münchener Rück Lagebericht Kapitalanlagen Das Geschäftsjahr 1996/97 bot wegen der grundsätzlich positiven Tendenz auf den Zins- und Aktienmärkten gute Anlagemöglichkeiten. Die langjährige Aufwärtsentwicklung der Deutschen Mark gegenüber den wichtigsten Weltwährungen kam zum Stillstand und hat sich insbesondere gegenüber dem US-Dollar und dem britischen Pfund umgekehrt. Ursächlich hierfür waren vor allem die Unsicherheit hinsichtlich der Einführung des Euro, der Mangel an klaren wirtschafts- und steuerpolitischen Weichenstellungen in Deutschland und die Konjunkturschwäche Kontinentaleuropas. Per saldo wirkten sich die Änderungen der Wechselkurse bei den Kapitalanlagen der Münchener-RückAktiengesellschaft und der Rückversicherungstöchter bestandserhöhend aus. Die Kapitalanlagen des Konzerns stiegen insgesamt um DM 28.009 Millionen auf DM 148.288 Millionen. Davon entfallen DM 22.586 Millionen auf die erstmalige Einbeziehung der American Re und der DKV. Besondere Bedeutung haben wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr der Qualität unserer Kapitalanlagen beigemessen. Dabei achten wir außer auf Ertrag und Sicherheit auch auf eine angemessene Liquidität. Unsere in Fremdwährungen bestehenden Verpflichtungen aus dem Versicherungsgeschäft bedecken wir unverändert grundsätzlich durch Anlagen in den entsprechenden Währungen, um Währungsrisiken zu minimieren. Kapitalanlagen einschließlich Depotforderungen in Mio. DM zum 30.6. 148.288 120.279 111.008 102.425 91.644 Der Einsatz derivativer Finanzprodukte beschränkte sich wiederum auf Geschäfte zur Absicherung von Teilbeständen, zur Ertragsoptimierung und zur Umsetzung von Kauf- und Verkaufsabsichten und war im Umfang gering. Dabei haben wir der strengen Risikobegrenzung, der Auswahl nur erstklassiger Partner und der strikten Kontrolle der Vorgaben besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Auf das Ergebnis aus Kapitalanlagen hatten die Derivate – bei per saldo positivem Beitrag – keinen nennenswerten Einfluß. Mehr als drei Viertel unserer Kapitalanlagen sind wegen des hohen Anlagevolumens der Lebensversicherer in Deutschland plaziert. Insgesamt 12 % unserer Kapitalanlagen entfallen unverändert auf die USA, Großbritannien und Kanada. 1993 1994 1995 1996 1997 39.093 45.197 48.398 52.937 61.803 52.551 57.228 62.610 67.342 86.485 Rückversicherer Erstversicherer Die Kapitalmarktzinsen entwickelten sich in den wichtigsten Anlageländern bei hoher Volatilität zwar unterschiedlich, waren insgesamt gesehen aber weiter rückläufig. Neuanlagen waren im Berichtszeitraum somit nur zu Zinssätzen möglich, die im Langzeitvergleich niedrig waren. Demgegenüber waren an den Aktienmärkten weltweit – mit Ausnahme von Japan – historische Höchststände zu verzeichnen. Dies gab uns auf vielen wichtigen Märkten Gelegenheit, Kursgewinne zu realisieren. Mit 46 % unserer Kapitalanlagen entfällt der weitaus größte Teil auf Darlehen. Die Investmentanteile haben wir auch für ausländische Anlagen deutlich erhöht, um mit dieser Anlageform bei unseren operativen Kapitalanlagen auf die zunehmende Volatilität auf den Kapitalmärkten noch flexibler reagieren zu können. 38 Münchener Rück Lagebericht Der Anteil des Grundbesitzes hat sich insgesamt nur unwesentlich verändert. Im Mai 1997 haben wir aus unserem umfangreichen Münchener Wohnungsbestand verschiedene Objekte mit insgesamt knapp 900 Mietwohnungen veräußert. Den Verkaufserlös werden wir überwiegend in Immobilien im Inland reinvestieren, um unser Portefeuille unter Nutzung der steuerlichen Möglichkeiten regional breiter zu streuen. Im Zusammenhang mit dieser Transaktion wurden DM 127 Millionen gemäß § 6 b EStG in den Sonderposten mit Rücklageanteil eingestellt. Kapitalanlagen nach Anlagearten Grundbesitz Darlehen Beteiligungen Festverzinsliche Wertpapiere, Festgelder 5% 46 % Die Erträge aus Kapitalanlagen haben sich wegen des gestiegenen Kapitalanlagevolumens und wegen der erstmaligen Einbeziehung der DKV weiter erhöht. Sie wuchsen um DM 1.585 Millionen oder 18,0 % auf DM 10.386 Millionen. Auf die DKV entfallen davon DM 824 Millionen. Die Erträge der American Re aus Kapitalanlagen werden erstmals im Konzernabschluß 1997/98 ausgewiesen. 5% 12 % Aktien, Investmentzertifikate 19 % Depotforderungen 13 % Infolge der Kapitalmarktentwicklung reduzierten sich nochmals die Abschreibungen auf Kapitalanlagen. Der Überschuß aus Kapitalanlagen erhöhte sich um DM 1.427 Millionen auf DM 9.362 Millionen. Davon sind den Rechnungslegungsvorschriften entsprechend DM 7.104 Millionen im versicherungstechnischen Ergebnis erfaßt. 39 Münchener Rück Lagebericht Unsere Mitarbeiter Unseren Mitarbeitern in aller Welt danken wir für ihre große Einsatzbereitschaft und die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Neben ihrer herausragenden Finanzkraft verdankt die Münchener Rück ihre führende Marktstellung der Qualifikation ihrer Mitarbeiter, ihren Leistungen, ihrer Erfahrung, ihrer Motivation und ihrem Engagement für das Unternehmen und seine Kunden. Vielfältige Entwicklungen, darunter Deregulierung und Globalisierung, verändern zunehmend auch die Versicherungswirtschaft. Dies stellt ständig neue und steigende Anforderungen an die Leistungs- und Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter. Sie sind es, die die Herausforderungen und die Chancen dieses Wandels annehmen und für uns nutzen sollen – in der bewährten engen Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Bereichen in München und denen in unserer internationalen Organisation. Der internen Ausund Weiterbildung kommt im Interesse der Münchener Rück und ihrer Mitarbeiter weiter wachsende Bedeutung zu Um den wachsenden Aufgaben und den Wünschen unserer Kunden und damit unserem Anspruch an unsere Mitarbeiter und deren eigenen Vorstellungen und Erwartungen noch besser gerecht zu werden, verstärken wir unsere Personalentwicklungsmaßnahmen. Nach der erfolgreichen Neustrukturierung unserer Führungsorganisation und der Einführung neuer Personalinstrumente schenken wir der Potentialerkennung und -entwicklung unserer Mitarbeiter verstärktes Augenmerk und leiten hieraus Pläne und Maßnahmen für die Aus- und Weiterbildung ab. So sollen die Mitarbeiter der Münchener Rück in die Lage versetzt werden, möglichst früh gewichtige Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, um den großen Anforderungen entsprechen zu können. 40 Münchener Rück Lagebericht Ausblick Der Konzernabschluß 1997/98 der Münchener Rück wird sich deutlich von dem des Vorjahres unterscheiden: Wir werden erstmals die Erträge und Aufwendungen der American Re einbeziehen; zudem werden die Erträge und Aufwendungen der DKV zum ersten Mal für ein ganzes Jahr enthalten sein. Die Zahlen der VICTORIA-Gruppe werden wir anteilig für die Monate August bis Dezember 1997 berücksichtigen, sofern alle rechtlichen Voraussetzungen für das Wirksamwerden der Verschmelzung mit Hamburg-Mannheimer/DKV zur ERGO Versicherungsgruppe rechtzeitig vorliegen. Auf dieser Basis ergäbe sich bei unveränderten Wechselkursen ein Konzernumsatz von rund DM 43,5 Milliarden. Davon werden etwa 55 % aus der Rückversicherung und rund 45 % aus der Erstversicherung stammen. Bei vollständiger Einbeziehung der ERGO würde sich das Beitragsvolumen auf über DM 48 Milliarden erhöhen, das etwa je zur Hälfte auf Erst- und Rückversicherer entfiele. Nach dem derzeitigen Erkenntnisstand wird das Ergebnis erneut sehr erfreulich sein. Von der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft erwarten wir wieder einen sehr positiven Ergebnisbeitrag in der Größenordnung des Vorjahres. Bei den Rückversicherungstöchtern ist wegen der erstmaligen Einbeziehung der American Re mit einer deutlichen Resultatsverbesserung zu rechnen. Auch die Erstversicherungstöchter können insbesondere bei einer zeitanteiligen Berücksichtigung der VICTORIA-Gruppe im Rahmen der ERGO einen höheren Gewinn beisteuern. Insgesamt wird der Konzernjahresüberschuß 1997/98 deutlich über dem des Vorjahres liegen. Diese Prognose setzt allerdings voraus, daß wir von unvorhersehbaren Entwicklungen – vor allem von hohen Belastungen aus Naturkatastrophen oder anderen Größtschäden – verschont bleiben. Im einzelnen: Die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft wird 1997 im Rückversicherungsgeschäft erneut nur einen geringen Umsatzzuwachs erreichen können. Das Wachstum wird vor allem von der Haftpflichtversicherung und der Lebensversicherung getragen. Berücksichtigt man zusätzlich die Wechselkursänderungen, so ist das Bild günstiger, denn sie wirken nach dem gegenwärtigen Stand erneut beitragssteigernd. Aufgrund des Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten der Risikoperiode läßt sich das Rückversicherungsergebnis wie folgt skizzieren: Bisher waren die Belastungen aus Naturkatastrophen erneut nur relativ gering, wenn auch höher als im Vorjahr; sie stammen hauptsächlich aus Frostund Sturmschäden in Deutschland zu Beginn des Jahres sowie aus Überschwemmungsschäden, die sich im Sommer in Deutschland, Polen und Tschechien ereigneten. Die Aufwendungen, die wir aus anderen Großschäden zu tragen haben, sind geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der bisher größte Einzelschaden ergab sich in der Raumfahrtversicherung. Am 11. Januar 1997 erlitt der Kommunikationssatellit Telstar 401 nach dem plötzlichen Zusammenbruch seiner Energieversorgung einen Totalschaden. Unser Anteil an diesem Schaden belief sich auf rund DM 30 Millionen. 41 Münchener Rück Lagebericht Nimmt man alle Versicherungszweige zusammen, so ergeben Naturkatastrophen und Großschäden – bei unterschiedlicher Entwicklung in den einzelnen Versicherungszweigen – eine insgesamt nahezu gleiche Belastung wie im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Dabei ist das Gewicht der Schäden im Ausland größer als im Inland. In den einzelnen Versicherungszweigen ist die Ergebnisentwicklung durchaus unterschiedlich. Hierzu verweisen wir auf die Erläuterungen im Abschnitt „Die Versicherungszweige“. Im laufenden Jahr zeichnet sich für die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft im Rückversicherungsgeschäft damit bisher insgesamt ein ähnliches Ergebnisbild ab wie im Vorjahr. Ob letztlich aber der versicherungstechnische Gewinn des Vorjahres nochmals erreicht wird, läßt sich noch nicht prognostizieren. Zum Ergebnis aus Kapitalanlagen der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft ist eine Aussage für unseren nächsten Bilanzstichtag heute nur eingeschränkt möglich, da erst wenige Monate der Berichtsperiode vergangen und die Kapitalmärkte weiterhin von hoher Volatilität geprägt sind. Wir erwarten, daß das Volumen der Kapitalanlagen weiter steigen wird. Dies sollte sich positiv auf die Entwicklung der laufenden Kapitalerträge auswirken. Die Erträge aus Kapitalanlagen werden zudem von einem Sonderfaktor beeinflußt: Wir waren seit 1977 über die GFC Gesellschaft für Chemiewerte mbH an der Degussa AG beteiligt. Mitte 1997 wurde diese Beteiligung an die VEBA AG veräußert. Der Verkaufspreis betrug DM 789 Millionen, der Buchgewinn mehr als DM 500 Millionen. Das Kapitalanlagenergebnis wird allerdings entscheidend auch davon abhängen, wie sich die für uns wesentlichen Kapitalmärkte – also vor allem die Börsen in Europa, in den USA, aber auch in Japan – bis zum Ende des Geschäftsjahres entwickeln. Insgesamt – versicherungstechnisches Ergebnis und Ergebnis aus Kapitalanlagen zusammengenommen – zeichnet sich für die Münchener-RückAktiengesellschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt erneut ein sehr positives Bild für das Geschäftsjahr 1997/98 ab. Die Zusammenführung von American Re, MARC und unserer US Branch wurde inzwischen abgeschlossen; sie verlief planmäßig und dank des besonderen Einsatzes aller Beteiligten ohne nennenswerte Besonderheiten. Nach dem Verkauf unserer US-amerikanischen Tochtergesellschaft Great Lakes American Reinsurance Company, New York, im Juli 1997 wollen wir uns auf dem US-Non-Life-Markt künftig mit der American Re vor allem auf das Direktrückversicherungsgeschäft konzentrieren. Bei den übrigen in den Konzernabschluß einzubeziehenden Rückversicherungstochterunternehmen sind bisher keine besonderen Entwicklungen zu verzeichnen. Der Geschäftsverlauf entspricht unseren Erwartungen. 42 Münchener Rück Lagebericht Unsere Erstversicherungstöchter entwickeln sich planmäßig. Eine zeitanteilige Einbeziehung der VICTORIA-Gruppe im Rahmen der ERGO würde sich positiv auf die Umsatz- und Ergebniszahlen auswirken. In der Lebensversicherung erwarten wir 1997 einen zufriedenstellenden Geschäftsverlauf bei deutlichem Anstieg der Beiträge. Das Vorsorgebewußtsein in der Bevölkerung ist trotz einer Reihe fortdauernder Belastungsfaktoren weiterhin stark ausgeprägt. Hierzu tragen auch die immer intensiver geführten Diskussionen über die zukünftigen Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung bei. In der Krankenversicherung hat sich die positive Neugeschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 1996 zu Beginn des Jahres 1997 nochmals verstärkt. Da die DKV und ihre ausländischen Tochterunternehmen erstmals für ein ganzes Geschäftsjahr erfaßt werden, erhöhen sich der Konzernumsatz und das Konzernergebnis aus der Krankenversicherung deutlich. In der Schadenversicherung ist wegen der weiterhin verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung und aufgrund verschärften Preiswettbewerbs bei einem ähnlichen Ergebnisniveau wie im Vorjahr kaum mit einem Wachstum des Beitragsvolumens zu rechnen. Insgesamt können wir also davon ausgehen, daß der Konzernabschluß 1997/98 in bezug auf Umsatz und Ergebnis unsere ambitionierten Erwartungen erfüllen wird. 43 Münchener Rück Aktuelle Themen aus der Rückversicherung Aktuelle Großrisiken der Technik Internationales Haftpflicht-Forum Rund um den Globus werden neuartige Großprojekte auf allen Gebieten der Technik geplant und realisiert. Die Münchener Rück ist hierbei ein gesuchter Partner für Risikomanagement und Risikotragung. Denn sie hat die erforderliche Finanzstärke und auch die nötigen Fachkenntnisse. Vielfalt und Langfristigkeit der Risiken in der Haftpflichtversicherung erschweren aussagekräftige Statistiken und Prognosen. Die Grundlagen einer langfristigen länder- und fachübergreifenden Risikoeinschätzung und -bewältigung zu diskutieren ist das Ziel einer neuen MünchenerRück-Veranstaltungsserie, des Internationalen Haftpflicht-Forums. Service und Forschung in der Münchener Rück Überforderung der staatlichen Sozialversicherungseinrichtungen Der Kunde erwartet von seinem Rückversicherungspartner umfassenden Service zur Verbesserung und Stärkung seiner Marktposition. Die Geschäftspolitik der Münchener Rück im Servicebereich basiert auf Zusammenarbeit mit dem Kunden und Ausnutzung von Synergien. Den rasanten Fortschritt der Informationstechnologie nutzt die Münchener Rück dazu, neue Serviceprodukte zu entwickeln. 45 In einer Reihe von Ländern wurden in den letzten Jahren die Aufgaben umlagefinanzierter Sozialversicherungssysteme auf private Versorgungswerke übertragen, die nach dem Kapitaldeckungsverfahren arbeiten. Eigenvorsorge gewinnt verstärkt an Bedeutung. Die private Versicherungswirtschaft kann staatliche Sozialversicherungssysteme entlasten. Als ein führender und erfahrener Rückversicherer in der Personenversicherung steht die Münchener Rück mit ihren Fachkenntnissen weltweit ihren Kunden zur Verfügung. Münchener Rück Aktuelle Großrisiken der Technik Die Münchener Rück ist seit Jahren weltweit der mit großem Abstand führende Rückversicherer technischer Großrisiken. Wegen ihrer Finanzstärke und ihrer Fachkenntnisse ist sie bei solchen Risiken ein gesuchter Partner für das Risikomanagement und die Risikotragung. Rund um den Globus werden neuartige Großprojekte auf allen Gebieten der Technik geplant und realisiert. Wie groß das Feld solcher Projekte ist, sollen einige Beispiele verdeutlichen. Das jetzt vorgestellte futuristisch anmutende Projekt, ein Kraftwerk mit 200 MW Leistung und Kosten von mehr als US$ 500 Millionen, soll in Indien realisiert werden. Diese Anlage braucht 5 km2 Glasfläche und einen Kamin von 1.000 m Höhe. Er soll also mehr als doppelt so hoch sein wie die mit 450 m derzeit höchsten Wolkenkratzer, die Petronas Towers in Kuala Lumpur, die im Herbst 1997 in Betrieb gegangen sind. Vor kurzem wurde uns das Projekt eines Aufwindkraftwerks vorgestellt. Das Prinzip dieser von erneuerbarer Energie getriebenen Anlage ist einfach: Man errichtet mehrere Meter über dem Erdboden eine ebene Glasfläche. Die Sonne erwärmt die Luft unter dem Glas. In die Mitte der Glasfläche baut man einen Kamin. werke werden mit großem kommerziellem Erfolg in Entwicklungs- und in Industrieländern eingesetzt. Sie werden bisher mit Erdgas betrieben. Es gibt jedoch bereits eine wirtschaftliche Art der Gewinnung von Brenngas aus anderen Rohstoffen, nämlich die Vergasung von Teeren, die in Raffinerien als stark verunreinigte Restprodukte anfallen und deren direkte Entsorgung teuer ist. In Italien werden erstmals drei Anlagen zur Vergasung dieser kostenlosen Brennstoffe errichtet. Dazu gehört jeweils ein mit diesem Gas zu betreibendes Kombikraftwerk mit einer Stromerzeugung bis zu 550 MW. Vision eines Aufwindkraftwerkparks Prinzip eines Aufwindkraftwerks Die warme Luft strömt aufgrund des Kaminzugs nach oben und treibt im Kamin Turbinen zur Erzeugung von elektrischem Strom an. Eine kleine Anlage dieses Typs mit einem 200 m hohen Kamin war in den 80er Jahren in Spanien erfolgreich in Betrieb. Das zweite Beispiel aus der Energietechnik gehört zu den Kombikraftwerken, in denen Gasturbinen- und Dampfturbinenkreisläufe hintereinandergeschaltet sind. Damit erreicht man inzwischen Anlagenwirkungsgrade bis zu 58 %. Sie liegen also weit über denen aller übrigen thermischen Kraftwerkstypen. Kombikraft- 46 Die Versicherungssumme für jede dieser Anlagen liegt über DM 1 Milliarde. Wir sind an allen drei Anlagen maßgeblich beteiligt. Münchener Rück Vielfältig sind auch die Infrastrukturprojekte der Bau- und Verkehrstechnik. Im Bereich der Magnetschwebebahnen verfolgt und rückversichert die Münchener Rück seit langem die Entwicklung des Transrapid und auch des japanischen Konkurrenzprojekts Maglev. sion für eine Pilotstrecke von Genf nach Lausanne beantragt, deren Bau dann im Jahr 2002 beginnen könnte. Die 60 km lange doppelröhrige Strecke soll einschließlich der beiden Bahnhöfe gut sfr 3 Milliarden kosten. Laut Swissmetro sind die Kosten vergleichbar mit denen konventioneller Systeme, falls sie – wie in der Schweiz nicht unüblich – zu 40 % in Tunneln verlaufen. Der Energieverbrauch pro Passagierkilometer soll bei einem Drittel des Verbrauchs der französischen TGVs liegen. Die Projektstudie wird von namhaften Wirtschaftsunternehmen und der Stadt ist das derzeit wohl größte Infrastrukturprojekt der Welt. Dazu gehört die längste doppelstöckige Hängebrücke der Welt, die bereits im April 1997 eingeweiht wurde. Sie hat eine Spannweite von fast 1.400 m und ist für Taifunböen bis zu 300 km/h ausgelegt. Außer dem Flughafen und der Hängebrücke umfaßt das Projekt • Schnellbahn- und Schnellstraßenstrecken, • die dritte Tunnelverbindung zwischen Kowloon und Hong Kong Island und • Landgewinnungsvorhaben. Das deutsche Magnetschwebebahnsystem Transrapid – ein Fahrzeug auf der Teststrecke im Emsland London Paris Frankfurt Amsterdam Basel Bern Zürich Munich Vienna St.Gallen Prague Moscow Luzern Chur Lausanne Geneva Sion Lyon Madrid Bellinzona Milan Rome First pilot project Possible future pilot projects Neuer Flughafen von Hongkong – das Gesamtprojekt Main routes (in three stages) Other transport links Ein faszinierendes Projekt auf der Basis derselben Technologie ist Swissmetro. Ziel ist ein Untergrundbahnnetz, das mit 400 km/h schnellen Zügen Schweizer Städte miteinander verbinden soll. Die hohe Geschwindigkeit wird auch dadurch ermöglicht, daß der Luftdruck in den Tunnelröhren auf ein Zehntel des Normaldrucks abgesenkt wird. Der Projektant hat bereits die Konzes- Das Swissmetronetz einer Untergrund-Magnetschwebebahn Schweizer Bundesregierung finanziert. Ob das anspruchsvolle Vorhaben dann realisiert wird, muß sich noch erweisen. Kein Zweifel besteht an der Eröffnung des neuen Flughafens von Hongkong im Jahr 1998. Der Flughafen mit seiner Anbindung an die 47 Flughafen und Infrastrukturmaßnahmen sind in fünf Policen versichert, deren Versicherungssumme sich auf nahezu DM 40 Milliarden beläuft. Die Münchener Rück ist bei allen Policen mit durchschnittlich 35 % höchstbeteiligter Rückversicherer. Der führende Erstversicherer hat einen Münchener- Münchener Rück Rück-Ingenieur für die gesamte Bauzeit mit der Risikokontrolle vor Ort beauftragt. Das Ergebnis ist bisher für die Versicherer sehr zufriedenstellend. Wir hoffen, daß sich dies nicht mehr wesentlich ändert, denn die meisten Arbeiten wurden bis Mitte 1997 abgeschlossen. Die größte Bedrohung ist ein Feuer im fast fertiggestellten Terminal. Auch für uns werden die Risiken der Informationstechnik immer wichtiger. Hauptbauelement dieser Technik ist der Computerchip in seinen vielfältigen Varianten. Fabriken für Computerchips mit ihrer aufwendigen Reinstraumtechnik, bei der auch deutsche Firmen eine maßgebliche Rolle spielen, stellen häufig Werte von US$ 1 bis 2 Milliarden dar. Wir waren in den letzten Jahren an der Errichtung von 25 Anlagen hauptsächlich auf Taiwan und in Südkorea wesentlich beteiligt. Bei einem Entwicklungssprung – wie zur Zeit beim Übergang vom 64-Megabit- zum 256-Megabit-Speicherchip – verlieren die bestehenden Fabriken sehr schnell an wirtschaftlichem Wert. Betriebsunterbrechungsdeckungen sind in einer solchen Lage wegen der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Betreiber besonders schwere Risiken. Schäden an den hochempfindlichen Anlagen, vor allem Feuer-Sach- und -Betriebsunterbrechungsschäden in der Montage- oder Betriebsphase, können sehr teuer werden und Ansprüche bis zum Haftungslimit auslösen. Raumtrennende Brandschutzwände sind nämlich bei der eingesetzten Technik nicht möglich. Dies hat sich beispielsweise bei einem Größtschaden auf Taiwan 1996 nachteilig ausgewirkt. Wir sind seit Jahren der führende Rückversicherer einer umfassenden Deckung für die weltweit größte private Telekommunikationsgesellschaft. Dieser Erfahrungsvorsprung hat es ermöglicht, daß wir der Hauptrückversicherer für einen der bedeutendsten Betreiber von Mobiltelefonnetzen in Asien, Australien und Großbritannien wurden. Hier handelt es sich um die Ausfallversicherung von nationalen Netzen, bei denen man mit dem Handy über erdgebundene Basisstationen das öffentliche Telefonnetz und von dort in gleicher Weise ein anderes Handy erreicht. gestützten Mobiltelefonnetze der führende Rückversicherer zu werden. Für ein solches System ist eine große Anzahl von Satelliten erforderlich. Das konsequenteste und zugleich am weitesten fortgeschrittene Beispiel ist das Iridiumprojekt. 66 Satelliten werden in sechs polaren Bahnen in 750 km Höhe die Erde umkreisen. Damit läßt sich von jedem Punkt der Erde mit jedem anderen Punkt mittels kleiner batteriebetriebener Handies kommunizieren, und zwar allein über diese Satelliten. Die Satelliten laufen mit hoher Geschwindigkeit auf ihren Orbits; außerdem dreht sich die Erde unter ihnen. Somit ist ein bestimmter Satellit für ein Handy nur alle zwei Stunden 15 Minuten lang erreichbar. Mobiltelefonsystem „Iridium“ – die Umlaufbahnen der 66 Satelliten Inzwischen sind Systeme im Aufbau, die auf ortsfeste Bodenstationen verzichten können, bei denen sich also Satelliten in Reichweite eigens entwickelter Handies befinden und dazu auf besonders niedrigen Orbits umlaufen. Mit den genannten Erfahrungen erwarten wir, über unsere Satelliten-Start- und -In-orbitDeckungen hinaus auch für die Betriebsdeckungen dieser satelliten48 Der erforderliche Übergang der Verbindung mit dem Handy von einem Satelliten auf den nächsten und der Transport der Datenpakete zwischen den Satelliten werden von einer Kontrollstation auf dem Erdboden gesteuert. Mit ihrer Hilfe „weiß“ ein Satellit zu jedem Zeitpunkt, was die Nachbarsatelliten gerade tun und welcher Nachbarsatellit noch freie Kapazität hat. Der Weg einer Daten- Münchener Rück übertragung wechselt je nach Konstellation und Auslastung der Satelliten. Im Mai 1997 wurden die ersten fünf Iridiumsatelliten von einer einzigen Deltarakete erfolgreich – und unter maßgeblicher Rückversicherungsbeteiligung der Münchener Rück – gestartet und auf ihren Orbits in Testbetrieb genommen. Inzwischen sind weitere Starts erfolgt, darunter sogar der Start von sieben Satelliten gemeinsam auf einer Protonrakete. Dieses völlig privat finanzierte Netz wird noch 1998 in Betrieb genommen. Die Gesamtkosten liegen bei US$ 5 Milliarden. Ab einer Teilnehmerzahl von 500.000 soll das Projekt wirtschaftlich sein. Service und Forschung in der Münchener Rück Rückversicherung schafft Kapazität – nicht nur finanziell. Der Kunde erwartet von seinem Rückversicherungspartner umfassenden Service zur Verbesserung und Stärkung seiner Marktposition. Wo immer sich Chancen bieten, die Produktivität zu steigern, ist der Beitrag des professionellen Rückversicherers gefragt: Erweiterung des Deckungsangebotes durch neue Versicherungsformen, Entwicklung neuer Vertriebsformen, Leistungsverbesserungen bei der Übernahme und Verwaltung des Anscheinend besteht bereits Bedarf an mehr als einem weltweit operierenden Mobiltelefonnetz. Die Wettbewerbersysteme Global Star, ICO und Odyssey, die neben Satelliten auch schon die vorhandene erdgebundene Infrastruktur benutzen und damit Kostenvorteile haben, sollen zwischen 1998 und 2000 einsatzbereit sein. Die geschilderten Beispiele zeigen das breite Spektrum neuartiger Großrisiken, das von unseren Experten täglich in Risikoeinschätzung und Schadenabwicklung bearbeitet wird. Unsere auf langjähriger Erfahrung in aller Welt beruhenden Fachkenntnisse und der Service, den wir unseren Kunden bieten können, sind ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil für uns. Dies wird uns helfen, unsere Marktführung bei der Versicherung industrieller Großrisiken in der Zukunft zu behaupten und nach Möglichkeit noch auszubauen. des Versicherungsmarkts Anbieter gibt – z. B. Softwarefirmen –, die Spitzenqualität zu günstigem Preis bieten können, sehen wir unsere Aufgabe eher darin, unseren Kunden durch Vermittlung der entsprechenden Kontakte und Beratung bei den Geschäftsabschlüssen nützlich zur Seite zu stehen. Als professioneller Rückversicherer mit fundierten Kenntnissen auf allen Gebieten der Assekuranz wollen wir unseren Kunden einen unverwechselbaren Mehrwert bieten, vor allem dann, wenn internationale Erfahrung verlangt ist. Dies gilt speziell dort, Versicherungszweig: Feuer (Name der Gesellschaft) Kumulkontrolle Überschwemmung (Angaben beziehen sich auf direktes und indirektes Geschäft, sofern nicht anders angegeben.) Brutto Netto Angaben zeigen den Stand am und für (30.6., 31.12.) 100% des Rückversicherungsvertrags (Name des Vertrags) Währung: Kumulerfassungszonen Versicherungssummen Inhalt Gebäude mit Vorschäden in den letzten 10 Jahren ohne Vorschäden weniger als 1km alle von einem übrigen Gewässer entfernt in Erdgeschossen oder Kellerräumen wasserempfindlich wasserunempfindlich BU in oberen Stockwerken mit Vorschäden oder weniger als 1 km von einem Gewässer entfernt alle übrigen 1 2 3 . . . versicherungstechnischen Geschäfts, Optimierung von Rentabilität und Sicherheit der Kapitalanlagen. Schließlich bietet auch die Ausund Weiterbildung von Underwritern und Nachwuchskräften ein wichtiges Feld der Kooperation zwischen Erst- und Rückversicherer im beiderseitigen Interesse. Die Geschäftspolitik der Münchener Rück im Servicebereich basiert auf Zusammenarbeit mit dem Kunden und Ausnutzung von Synergien. Angestrebt wird ein Höchstmaß an praktischem Nutzen bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit. Diesem Ziel dienen vor allem unsere eigenen Entwicklungen von Serviceprodukten. Wo es dagegen außerhalb 49 wo seltene, technisch besonders anspruchsvolle oder neue Risiken oder Größt- und Katastrophenschadenpotentiale nur auf der Grundlage von Datenbeständen versicherbar gemacht werden können, die aus systematischer internationaler Aktivität gewonnen werden müssen. Dazu hat die Münchener Rück schon früh einen umfangreichen Stab von Experten verschiedenster Fachrich- Münchener Rück tungen aufgebaut. Sie sind überwiegend in die Geschäftsbereiche integriert, um die Nähe zum täglichen Versicherungsgeschäft sicherzustellen und neuen Servicebedarf zu erkennen und zu decken. Bei bereichsübergreifenden Projekten, darunter auch Grundsatzfragen der Erst- und Rückversicherung, werden sie von einem zentralen Entwicklungs- und Forschungsbereich unterstützt und koordiniert. Die Entwicklungsarbeit der Münchener Rück umfaßt grundsätzlich alle Versicherungszweige. Besondere Schwerpunkte liegen unter anderem in der Einschätzung komplexer technischer Risiken, in der Versicherungsmedizin, in der Koordination und Kontrolle medizinischer Behandlungskosten, in der Versicherungsmathematik, in der Umwelttechnik und immer stärker auch in geowissenschaftlichen Forschungen. Dutzende von Publikationen und jährlich ein Vielfaches an Veranstaltungen, Referaten und Fachartikeln belegen diese Bemühungen im Dienst am Kunden. Denn darum geht es in erster Linie: Durch unseren Service soll unseren Kunden das an Nutzen zurückfließen, wozu sie durch ihre Bereitschaft wesentlich beigetragen haben, mit der Münchener Rück zusammenzuarbeiten und gemeinsam mit ihr Risiko zu tragen. Diesem Ziel dienen Hunderte von Fachbesuchen im Jahr, bei denen unsere Mitarbeiter in aller Welt Informationen weitergeben und konkreten Service bieten. Den rasanten Fortschritt der Informationstechnologie im letzten Jahrzehnt nutzt die Münchener Rück dazu, neue Serviceprodukte zu entwickeln. Markante Beispiele sind unsere PC-gestützten Beitragsermittlungssysteme. Sie liegen bereits in mehreren wichtigen Sparten vor und werden laufend aktualisiert: PRS FIRE in der industriellen Feuerversicherung, ein dazu analoges Tarifie- rungsprogramm für technische Risiken und schließlich NATUR, ein System zur Tarifierung von Umwelthaftpflichtrisiken, für Portefeuilleauswertungen und als Hilfsmittel für systematische Bestandsverbesserungen. Eine neue Dimension an Servicequalität eröffnen Expertensysteme. Mit ihnen kann das benötigte Wissen genau dort verfügbar gemacht werden, wo es gebraucht wird. Auch dafür haben Entwicklungen der Münchener Rück Maßstäbe gesetzt: Systeme zur Risikoprüfung und -selektion in der Lebens- und Krankenversicherung sowie Instrumente einschätzung in der industriellen Feuerversicherung steht dem Underwriter ein Werkzeug mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung. Mit ihm läßt sich auch ohne spezielle Kenntnis der sicherheits- und brandschutztechnischen Zusammenhänge die technische Qualität eines Industriebetriebs zuverlässig beurteilen. Darüber hinaus unterstützt das im System gespeicherte Wissen den Benutzer bei seiner Aufgabe, für jeden einzelnen untersuchten Produktions- und Lagerbereich „maßgeschneiderte“ Empfehlungen zur Schadenverhütung abzuleiten. XPS FIRE zur Untersuchung der Gewinnhaltigkeit neuer Produkte, zur Bewertung von Beständen, zur Vorausschätzung von Geschäftsentwicklungen und zur Entwicklung mathematischer Subsysteme. Auch im Sachversicherungsbereich nehmen Expertensysteme der Münchener Rück eine Spitzenstellung ein: Mit XPS FIRE zur Risiko50 Professionellen Service durch individuelle Beratung und mit speziellen Produkten, die auf die Bedürfnisse des Erstversicherers zugeschnitten sind – das bietet die Münchener Rück ihren Kunden. Münchener Rück Internationales Haftpflicht-Forum Schlechte Ergebnisse in der Haftpflichtversicherung haben Erst- und Rückversicherern immer wieder Sorgen bereitet. Vor allem Abwicklungsverluste aus weit zurückliegenden Jahren haben die Geschäftsjahresergebnisse nachhaltig belastet: Weltweit wurden die Haftpflichtversicherer von der Schadenentwicklung überrascht. In der Tat erschweren Vielfalt und Langfristigkeit der Risiken in der Haftpflichtversicherung aussagekräftige Statistiken und Prognosen. Die technologischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Einflußfaktoren lichen Ausprägungen und den ebenfalls überall unterschiedlichen Einfluß der sozialrechtlichen und öffentlichrechtlichen Rahmenbedingungen. Die Vielfalt der Haftpflichtrisiken macht ein koordiniertes Risikomanagement in Fragen der Umwelt-, Arbeits- und Produktsicherheit notwendig. Und die Langfristigkeit dieser Risiken erfordert eine kontinuierliche Beobachtung der zeitlichen Abläufe. Dazu gilt es, Methoden einer langfristigen länder- und fachübergreifenden Risikoeinschätzung zu entwickeln: für die Haftpflichtversicherung, aber auch generell als Grundlage unternehmerischer Risikoentscheidungen. Das ist der Die erste Veranstaltung am 5. März 1997 behandelte Fragen gesellschaftlicher Risikowahrnehmung aus der Sicht eines Industrieunternehmens, eines Soziologen und eines Politikers. Unter dem Aspekt der Vorhersehbarkeit wurde unter anderem diskutiert, wie sich Industrieunternehmen in einer durch die Berichterstattung der Massenmedien beeinflußten Gesellschaft verhalten, wie Politik im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen einen rationalen Umgang mit Risiken bewirken kann und wie Haftpflichtversicherer bei unklaren Schadenbildern und Kausalzusammenhängen mit Schadenersatzansprüchen umgehen. Die in den Veranstaltungen gewonnenen Erkenntnisse werden in Veröffentlichungen einem breiten Kreis von Interessenten bekanntgemacht. Die Publikation über die erste Veranstaltung liegt bereits vor; wir senden sie auf Anforderung gerne zu. Die zweite Veranstaltung ist für März 1998 vorgesehen. erfordern verfeinerte Beobachtungsmethoden. Immer wieder entstehen neue Haftpflichtrisiken aus dem Zusammenwirken verschiedener eigenständiger Entwicklungen, etwa Rückzug und Neustrukturierung des Sozialstaats in Verbindung mit einer davon zunächst unabhängigen Weiterentwicklung des Haftungsrechts. Darüber hinaus erfordern Probleme auf einem engvernetzten Weltmarkt internationale Lösungsansätze. Denn technologische und gesellschaftliche Entwicklungen vollziehen sich weltweit und beeinflussen dann – wenn auch mit zeitlicher Verzögerung – die einzelnen nationalen Märkte. Im Haftungsrecht wird die Einschätzung der Risiken noch erschwert durch die unterschiedlichen nationalstaat- Prof. Niklas Luhmann referiert beim Internationalen Haftpflicht-Forum 1997 der Münchener Rück Hintergrund einer neuen MünchenerRück-Veranstaltungsserie, des Internationalen Haftpflicht-Forums. Um einen kontinuierlichen Dialog zu ermöglichen, streben wir einen festen Teilnehmerkreis an. Wir sind dankbar dafür, daß sich Führungskräfte europäischer Versicherungsunternehmen aus elf Ländern am Internationalen Haftpflicht-Forum beteiligen. 51 Münchener Rück Überforderung der staatlichen Sozialversicherungseinrichtungen Seit einer Reihe von Jahren kämpfen staatliche Sozialversicherungssysteme weltweit mit finanziellen Problemen. Die Überforderung der Leistungsfähigkeit des Staates durch die sozialen Sicherungssysteme hat viele Ursachen. Umlagefinanzierte Systeme sind nicht auf Dauer finanzierbar, wenn zum Beispiel in hochindustrialisierten Ländern der Anteil der über 65jährigen in absehbarer Zeit auf nahezu ein Viertel der Bevölkerung ansteigt. Die Unabwendbarkeit finanzieller Einbußen ist politisch schwer vermittelbar, Vertrauensschutz im Interesse des sozialen Friedens unverzichtbar. Schmerzgrenzen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind jedoch teilweise bereits erreicht. Der Kostenfaktor Arbeit wird in manchen Ländern nicht zuletzt aufgrund der Höhe von Sozialversicherungsbeiträgen zu einem Wettbewerbsnachteil. Und wenn unter dem Dach der Sozialversicherung auch noch versicherungsfremde Leistungen finanziert werden, wird das System zusätzlich strapaziert und letztlich überfordert. Um welche Dimensionen es sich handeln kann, zeigt das Beispiel Deutschland: Nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft wird etwa ein Drittel des Sozialprodukts zur Finanzierung der Leistungen der sozialen Sicherungssysteme aufgewendet. Die akuten Finanzierungsprobleme und die zu erwartenden demographischen Veränderungen haben in den letzten Jahren in den meisten westlichen Industrieländern zu Modifizierungen bestehender Rentenversicherungssysteme geführt. Zugleich zeigt die anhaltende Diskussion, daß damit keine dauerhaften Lösungen erreicht werden. Einige Länder haben deshalb einschneidend in ihr Rentensystem eingegriffen und zum Teil grundlegende Änderungen durchgeführt. In einer Reihe von Ländern Lateinamerikas wurden in den letzten Jahren die Aufgaben umlagefinanzierter Sozialversicherungssysteme auf private Versorgungswerke übertragen, die nach dem Kapitaldeckungsverfahren arbeiten. Vorreiter dieser Entwicklung war Chile. Argentinien, Kolumbien, Peru und Uruguay folgten. Mexiko, Paraguay und Venezuela sind dabei, die rechtlichen Voraussetzungen für eine Privatisierung der Sozialversicherung zu schaffen. Chile hatte diese fundamentalen Änderungen 1981 in Anlehnung an das „Weltbankmodell“ begonnen. Inzwischen empfiehlt die Weltbank dieses Modell auch Industrieländern zur Gesundung ihrer Sozialversicherungseinrichtungen. Auch einige europäische Länder haben sich in jüngster Zeit zu deutlichen Veränderungen entschlossen, die vor dem Hintergrund einer sehr sozialstaatlich orientierten Politik bemerkenswert sind. So werden 52 Schweden, die Schweiz, Italien und Großbritannien in Zukunft verstärkt auf die private Vorsorge setzen. Die Maßnahmen sind im einzelnen unterschiedlich, haben aber alle das gleiche Ziel: Künftig will man zumindest einen Teil der Versorgung über eine Kapitaldeckung finanzieren und damit der Überforderung des Staates begegnen, ohne gleichzeitig empfindliche Einschnitte bei der individuellen Versorgung zu verursachen. Dementsprechend werden die Umstellung und die teilweise Neuorientierung fiskalpolitisch mitgetragen und gefördert. Maßnahmen zur Entlastung von Sozialversicherungseinrichtungen und ihre Auswirkungen können grundsätzlich von der privaten Versicherungswirtschaft übernommen werden. Die Risiken, die Sozialversicherungssysteme abdecken, also Tod, Invalidität, Unfall und Krankheit, sind zugleich typische Risiken, die Versicherer zu risikoadäquaten Beiträgen ohne weiteres übernehmen. Die Umstellung von Sozialversicherungseinrichtungen ist für die private Versicherungswirtschaft eine lohnende Herausforderung, der sie sich mit ihren bestehenden Produkten, aber auch mit neuen Deckungskonzepten stellt. Daß eine solche Umstellung möglich ist, zeigen die angesprochenen Beispiele. Als ein führender Rückversicherer in der Personenversicherung unterstützt die Münchener Rück ihre Kunden selbstverständlich bei der Übernahme von Deckungen aus dem sozialstaatlichen Bereich. Die Beratungsleistungen der Münchener Rück können den Gesellschaften den Einstieg in dieses Geschäft erleichtern. Sicherheit erhalten sie durch einen umfangreichen Rückversicherungsschutz, den wir grundsätzlich der Risikosituation entsprechend individuell gestalten. Münchener Rück · Konzern Konzernabschluß zum 30. Juni 1997 Im Interesse einer klareren Darstellung haben wir in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung zahlreiche Unterposten zusammengefaßt. Diese Posten werden im Anhang jeweils gesondert ausgewiesen. Die den Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen entsprechenden Formblätter für die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung, die dem Abschlußprüfer vorgelegen haben, senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. 53 Münchener Rück · Konzern Die wichtigsten Zahlen Bilanz – Aktiva Kapitalanlagen Depotforderungen Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Übrige Aktiva Rückversicherer 1996/97 TDM Erstversicherer 1996/97 TDM Gesamt 1996/97 TDM Gesamt Vorjahr TDM 42.727.981 19.075.450 86.438.175 46.281 129.166.156 19.121.731 102.885.611 17.393.154 2.740.560 6.641 2.747.201 1.430.461 – 6.139.456 1.045.754 4.132.284 1.045.754 10.271.740 1.146.172 4.004.768 162.352.582 126.860.166 Bilanzsumme Bilanz – Passiva Eigenkapital Versicherungstechnische Rückstellungen Depotverbindlichkeiten Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft Andere Rückstellungen Übrige Passiva Rückversicherer 1996/97 TDM Erstversicherer 1996/97 TDM Gesamt 1996/97 TDM Gesamt Vorjahr TDM 55.313.419 3.853.298 80.145.836 3.145.369 6.604.244 135.459.255 6.998.667 5.377.506 107.783.292 4.948.124 2.959.484 60.529 3.020.013 2.202.708 – 1.272.981 2.653.723 4.498.908 1.223.506 621.285 4.498.908 2.496.487 3.275.008 4.099.193 1.834.788 614.555 162.352.582 126.860.166 Bilanzsumme Rückversicherer 1996 TDM Erstversicherer 1996 TDM Gesamt 1996 TDM Gesamt Vorjahr TDM Bruttobeiträge davon: – Lebensversicherung – Krankenversicherung – Schaden-/Unfallversicherung 19.329.221 12.852.245 32.181.466 28.988.768 3.859.454 –2 15.469.767 7.678.941 2.366.845 2.806.459 11.538.395 2.366.845 18.276.226 11.176.487 – 17.812.281 Nettobeiträge davon: – Lebensversicherung – Krankenversicherung – Schaden-/Unfallversicherung 16.775.022 12.158.628 28.933.650 26.231.690 3.200.118 –2 13.574.904 7.378.496 2.264.980 2.515.152 10.578.614 2.264.980 16.090.056 10.325.863 – 15.905.827 Umsatz1 1 Hermes und DKV 1996 zeitanteilig, American Re nicht enthalten; Umsatzzuwachs aus der Veränderung des Konsolidierungskreises DM 2.205 Millionen (brutto) bzw. DM 2.269 Millionen (netto). 2 Bei den Rückversicherern unter Schaden-/Unfallversicherung ausgewiesen. 54 Münchener Rück · Konzern Ergebnis Versicherungstechnisches Ergebnis der Rückversicherer und Schaden-/Unfallversicherer davon: – Nettobeiträge – Technischer Zins – Aufwendungen für Versicherungsfälle – Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb – Sonstige versicherungstechnische Erträge und Aufwendungen Versicherungstechnisches Ergebnis der Lebens- und Krankenversicherer davon: – Nettobeiträge – Ergebnis aus Kapitalanlagen – Versicherungstechnische Erträge und Aufwendungen – Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb – Zuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung Ergebnis aus dem versicherungstechnischen Geschäft Rückversicherer 1996/97 TDM Erstversicherer 1996/97 TDM Gesamt 1996/97 TDM Gesamt Vorjahr TDM 231.033 37.915 268.948 128.946 16.775.022 1.031.308 10.726.294 2.550.147 6.443 1.608.028 19.325.169 1.037.751 12.334.322 18.959.400 984.186 12.432.968 5.036.741 863.861 5.900.602 5.431.564 –1.812.262 –46.786 –1.859.048 –1.950.108 – 507.271 507.271 443.748 – – 9.608.481 5.786.816 9.608.481 5.786.816 7.272.290 4.582.542 – –10.266.948 –10.266.948 –8.185.021 – 1.562.817 1.562.817 1.279.440 – 3.058.261 3.058.261 1.946.623 231.033 545.186 776.219 572.694 Ergebnis aus Kapitalanlagen davon im versicherungstechnischen Ergebnis erfaßt 3.391.891 5.970.574 9.362.465 7.935.081 1.310.435 5.793.259 7.103.694 5.685.347 Übrige Erträge und Aufwendungen –193.213 –213.053 –406.266 –236.371 2.119.276 509.448 2.628.724 2.586.057 –200.000 – –200.000 –500.000 –1.203.019 –12.797 –1.215.816 –952.068 716.257 496.651 1.212.908 –514.402 1.133.989 – 538.493 698.506 595.496 Rohüberschuß Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Veränderung der Schwankungsrückstellung und der Rückstellungen für Groß- und Erdbebenrisiken Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Steuern Jahresüberschuß 55 Münchener Rück · Konzern Konzernbilanz zum 30. Juni 1997 Aktiva Anhang TDM A. Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital B. Immaterielle Vermögensgegenstände (1) TDM Vorjahr TDM 432.627 444.000 3.814.324 122.795 C. Kapitalanlagen III. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken III. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen III. Sonstige Kapitalanlagen IV. Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft (2) 7.687.754 6.574.822 (2, 3) 6.864.287 6.482.587 (2) 114.552.441 89.784.615 129.104.482 102.842.024 19.121.731 17.393.154 (5) D. Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen E. Forderungen 148.226.213 120.235.178 61.674 43.587 (4, 5) III. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 1.045.754 1.146.172 III. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft 2.747.201 1.430.461 832.555 495.024 III. Sonstige Forderungen 4.625.510 3.071.657 F. Sonstige Vermögensgegenstände (6) 1.691.938 856.004 G. Rechnungsabgrenzungsposten (7) 3.500.296 2.086.945 162.352.582 126.860.166 Summe der Aktiva 56 Münchener Rück · Konzern Passiva Anhang A. Eigenkapital TDM TDM Vorjahr TDM (8) III. Gezeichnetes Kapital 814.752 813.350 III. Kapitalrücklage 1.976.401 1.942.305 III. Gewinnrücklagen 2.787.923 1.682.169 IV. Konzerngewinn 141.058 132.536 V. Ausgleichsposten für die Anteile der anderen Gesellschafter in Höhe ihres Anteils am Eigenkapital 884.110 807.146 B. Sonderposten mit Rücklageanteil C. Versicherungstechnische Rückstellungen netto (9) 6.604.244 5.377.506 235.716 81.619 (10) III. Beitragsüberträge 5.847.505 4.715.118 III. Deckungsrückstellung 83.405.969 67.356.735 III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 32.458.685 25.191.661 IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung 8.361.012 6.072.659 V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen 4.816.353 3.735.915 514.233 672.444 VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 135.403.757 107.744.532 D. Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird (10) 55.498 38.760 E. Andere Rückstellungen (11) 2.496.487 1.834.788 6.998.667 4.948.124 F. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft G. Andere Verbindlichkeiten III. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft (5, 12) 4.498.908 4.099.193 (5) 3.020.013 2.202.708 III. Anleihen (13) 1.140.699 – IV. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (13) 1.117.204 – (5, 13) 637.010 391.426 III. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft IV. Sonstige Verbindlichkeiten H. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Passiva 57 (14) 10.413.834 6.693.327 144.379 141.510 162.352.582 126.860.166 Münchener Rück · Konzern Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1996/97 Posten Anhang TDM Vorjahr TDM (15) 19.084.998 18.971.399 1.037.751 984.186 15.012 3.655 (16) 12.334.322 12.432.968 (17) –1.511.244 –1.837.020 54.149 48.084 5.900.602 5.431.564 68.496 80.658 268.948 128.946 –1.215.816 – 952.068 –946.868 –823.122 9.579.754 7.249.004 1.185.916 1.057.453 5.786.816 4.582.542 4. Nicht realisierte Gewinne aus Kapitalanlagen 11.755 858 5. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 53.181 47.958 (16) 6.498.910 4.752.222 (17) –4.397.125 – 3.931.761 3.058.261 1.946.623 1.562.817 1.279.440 8 – 593.030 584.021 507.271 443.748 III. Versicherungstechnische Rechnung für das Rückversicherungs- und das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft 1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung III. 2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung 3. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung III. 5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen 6. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung 7. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung (18, 19) 8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung III. 9. Zwischensumme (20) 10. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen III.11. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung im Rückversicherungs- und im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft III. Versicherungstechnische Rechnung für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft 1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung (15) III. 2. Beiträge aus der Bruttorückstellung für Beitragsrückerstattung 3. Zugeordneter Zins aus der nichtversicherungstechnischen Rechnung 6. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung III. 7. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen III. 8. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung III. 9. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung (18, 19) 10. Nicht realisierte Verluste aus Kapitalanlagen 11. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung III. 12. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft 58 (20) Münchener Rück · Konzern Anhang TDM TDM Vorjahr TDM III. Nichtversicherungstechnische Rechnung III. 1. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung a) im Rückversicherungs- und im Schadenund Unfallversicherungsgeschäft b) im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft –946.868 –823.122 507.271 443.748 –439.597 – 379.374 III. 2. Erträge aus Kapitalanlagen (21) 10.385.591 8.800.672 III. 3. Aufwendungen für Kapitalanlagen (22) 1.023.126 865.591 9.362.465 7.935.081 4. Der versicherungstechnischen Rechnung für das Rückversicherungs- und das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft zugeordneter Zins 1.316.878 1.102.805 4 a. Der versicherungstechnischen Rechnung für das Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft zugeordneter Zins 5.786.816 4.582.542 III. III. III. 2.258.771 2.249.734 5. Sonstige Erträge 331.597 341.565 6. Sonstige Aufwendungen 937.863 1.077.936 1.212.908 1.133.989 7. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9. Sonstige Steuern III. 10. Jahresüberschuß davon: – Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn – Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust 59 463.358 504.874 51.044 33.619 514.402 538.493 698.506 595.496 120.630 16.375 97.352 226 Münchener Rück · Konzern Anhang Konzernanhang Das Geschäftsjahr 1996/97 umfaßt für die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft das versicherungstechnische Geschäft des Kalenderjahres 1996 sowie das Ergebnis aus den Kapitalanlagen und alle übrigen Erträge und Aufwendungen vom 1. Juli 1996 bis 30. Juni 1997; für die einbezogenen Tochterunternehmen war deren Geschäftsjahr – überwiegend das Kalenderjahr 1996 – maßgebend. Der Konzernabschluß 1996/97 wurde aufgestellt unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Handelsgesetzbuches und der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen. Entsprechend den Rechnungslegungsvorschriften ist das gesamte versicherungstechnische Geschäft der Rückversicherer (einschließlich Leben) und der Schaden-/Unfallversicherer in Teil I der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten; Teil II bildet das versicherungstechnische Geschäft der Lebens- und Krankenerstversicherer ab (einschließlich ihres Ergebnisses aus Kapitalanlagen). Erläuterungen zur Konsolidierung Konsolidierungskreis, assoziierte Unternehmen In den Konzernabschluß einbezogen sind neben der Münchener-RückAktiengesellschaft als Mutterunternehmen alle als Rückversicherer oder als Erstversicherer tätigen Tochterunternehmen sowie alle wesentlichen Holdingund Investmentgesellschaften. Infolge des Tausches von Erstversicherungsbeteiligungen mit der Allianz AG im Juli 1996 und des Erwerbs der American Re Corporation am 25. November 1996 hat sich der Konsolidierungskreis im Geschäftsjahr deutlich verändert: Die DKV Deutsche Krankenversicherung, Berlin/Köln, wurde zusammen mit ihren ausländischen Versicherungstöchtern erstmals in den Konzernabschluß einbezogen; ihre Erträge und Aufwendungen wurden anteilig ab August 1996 erfaßt. Die Hermes Kreditversicherung, Hamburg, ist aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind nur noch die Erträge und Aufwendungen bis Ende Juli 1996 enthalten. Die im Vorjahr erworbenen oder gegründeten Auslandstöchter der Europäischen Reiseversicherung, München, wurden erstmals in die KonzernGewinn- und Verlustrechnung einbezogen. Erträge und Aufwendungen der American Re Corporation werden erst im Konzernabschluß 1997/98 enthalten sein. Unternehmen, bei denen wir die Mehrheit der Stimmrechte besitzen, die jedoch in jedem Einzelfall und auch insgesamt für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung sind, werden nicht in den Konzernabschluß einbezogen. 61 Münchener Rück · Konzern Anhang Anteile an nicht verbundenen Unternehmen, auf deren Geschäfts- und Finanzpolitik die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft oder ein anderes in den Konzernabschluß einbezogenes Unternehmen maßgeblichen Einfluß ausübt, werden als Anteile an assoziierten Unternehmen grundsätzlich nach der Equity-Methode bewertet. Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für alle Tochterunternehmen nach der Buchwertmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem konzernanteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs verrechnet. Die aus der Erstkonsolidierung resultierenden Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert oder mit den Gewinnrücklagen verrechnet, sofern sie nicht stillen Reserven zugeordnet werden können. Nach der Erstkonsolidierung erwirtschaftete Gewinne von Tochterunternehmen werden als Gewinnrücklagen des Konzerns ausgewiesen, soweit sie noch nicht ausgeschüttet wurden. In diesen Posten werden auch die Ergebnisse aus erfolgswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen eingestellt, so daß der ausgewiesene Konzerngewinn mit dem Bilanzgewinn der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft übereinstimmt. Die Bewertung von Anteilen an assoziierten Unternehmen nach der EquityMethode erfolgt nach den gleichen Grundsätzen wie die Kapitalkonsolidierung. Forderungen, Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen werden grundsätzlich verrechnet; gleiches gilt für Zwischenergebnisse. Für Zahlungen, die zwischen den Bilanzstichtagen der einbezogenen Tochterunternehmen sowie der nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen und dem des Mutterunternehmens (Konzern-Bilanzstichtag) geleistet werden, wird ein Ausgleichsposten gebildet. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Grundsatz Die im Konzernabschluß ausgewiesenen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind grundsätzlich einheitlich nach den Vorschriften angesetzt und bewertet, die für den Jahresabschluß der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft gelten. Immaterielle Vermögensgegenstände Aktivierte Firmenwerte werden über einen Zeitraum von 15 Jahren mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten abzüglich linearer Abschreibungen bewertet. Kapitalanlagen Der Grundbesitz wird zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der handels- und steuerrechtlich zulässigen linearen oder degressiven Abschreibungen bewertet. 62 Münchener Rück · Konzern Anhang Anteile an nichtkonsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten bewertet; alle zulässigen Abschreibungen sind vorgenommen. Anteile an assoziierten Unternehmen, die nach der EquityMethode bewertet werden, sind mit dem anteiligen Eigenkapital angesetzt. Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen, Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen, Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen sowie die Übrigen Ausleihungen werden zu den Nennwerten oder zu den Anschaffungskosten bewertet; bei Bilanzierung zu den Nennwerten werden Agio- und Disagiobeträge als Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und zeitanteilig verrechnet. Aktien, Investmentanteile, Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche und nicht festverzinsliche Wertpapiere sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet, wobei niedrigere Wertansätze aus Vorjahren beibehalten werden, auch wenn der Grund hierfür entfallen ist. Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine sowie Depotforderungen sind in Höhe der ausstehenden Nominalwerte angesetzt. Die Anderen Kapitalanlagen sind mit den Anschaffungskosten abzüglich der zulässigen Abschreibungen bewertet. Die Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko von Inhabern von Lebensversicherungspolicen sind zu Marktwerten angesetzt; das Vorsichtsprinzip wird beachtet. Forderungen Die Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft, die Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft sowie die Sonstigen Forderungen sind mit dem Nennwert angesetzt; alle erforderlichen Wertberichtigungen sind vorgenommen. Sonstige Vermögensgegenstände Vorräte sind mit den Anschaffungskosten erfaßt. Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird zu den Anschaffungskosten abzüglich der zulässigen Abschreibungen bewertet. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Eigenkapital Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage entsprechen den von den Aktionären der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft eingezahlten Nennbeträgen und Aufgeldern. Die Gewinnrücklagen enthalten die von den Konzernunternehmen erwirtschafteten Gewinne und die Ergebnisse aus erfolgswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen. Als Konzerngewinn wird der Gewinn des Mutterunternehmens ausgewiesen, über den die Hauptversammlung verfügen kann. Auf konzernfremde Gesellschafter entfallende Anteile am Eigenkapital von einbezogenen Tochterunternehmen werden als „Ausgleichsposten für die Anteile der anderen Gesellschafter“ ausgewiesen. Versicherungstechnische Rückstellungen Die versicherungstechnischen Rückstellungen des Mutterunternehmens und der inländischen Tochterunternehmen werden nach handelsrechtlichen Erfordernissen ermittelt. Die versicherungstechnischen Rückstellungen der ausländischen Tochterunternehmen werden entsprechend den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften gebildet; diese Rückstellungen übernehmen 63 Münchener Rück · Konzern Anhang wir grundsätzlich unverändert in den Konzernabschluß. Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden bei allen Tochterunternehmen nach Methoden ermittelt, die mit denen der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft vergleichbar sind. Die Beitragsüberträge entsprechen den abgegrenzten, bereits für künftige Risikoperioden vereinnahmten Beiträgen; sie werden pro rata temporis oder auf der Basis von Pauschalsätzen ermittelt, die langjährige Erfahrungen und den neuesten Erkenntnisstand berücksichtigen. Die Deckungsrückstellung entspricht dem versicherungsmathematisch ermittelten Deckungskapital in der Lebens-, Kranken- und Unfallversicherung. Am Bilanzstichtag noch nicht bezahlte Schäden werden als Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle ausgewiesen. Diese Rückstellungen werden grundsätzlich einzeln ermittelt. Für eingetretene, aber noch nicht gemeldete Schäden werden pauschale Spätschadenrückstellungen gebildet. Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung umfaßt die Beträge, die aufgrund gesetzlicher Regelungen oder vertraglicher Vereinbarungen an Versicherungsnehmer oder Vorversicherer zu erstatten sind, soweit sie am Bilanzstichtag noch nicht fällig sind. Der Posten enthält insbesondere die erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung in der kapitalbildenden Lebensversicherung sowie der Krankenversicherung. Der Posten „Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen“ enthält die handelsrechtlich vorgeschriebene Rückstellung zum Ausgleich der Schwankungen im Schadenverlauf künftiger Jahre und die Rückstellungen für Großrisiken (Atomanlagen und Pharma-Produkthaftpflicht) sowie für Erdbebenrisiken; diese Rückstellungen betreffen ganz überwiegend die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft. Bei den Sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen handelt es sich im wesentlichen um die Rückstellungen für drohende Verluste, die entsprechend langjähriger Erfahrung unter Berücksichtigung aktueller Informationen ermittelt werden. Die versicherungstechnischen Rückstellungen, die auf das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft entfallen, werden entsprechend den vertraglichen Bedingungen berechnet. Andere Rückstellungen Die Pensionsrückstellungen sind grundsätzlich nach dem Teilwertverfahren mit dem steuerrechtlich vorgeschriebenen Rechnungszinssatz von 6 % berechnet. Sonstige Rückstellungen sind in Höhe des voraussichtlichen Bedarfs gebildet. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Steuerabgrenzung Für den Konzernabschluß werden die Steuerabgrenzungsposten (latente Steuern) unter Einbeziehung der Umbewertungsmaßnahmen neu ermittelt. Zusätzlich wird eine Steuerabgrenzung für erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Anders als in den Vorjahren werden bestehende aktive Abgrenzungsposten aus den Einzelabschlüssen der einbezogenen Unternehmen unter Beachtung des Vorsichtsprinzips angesetzt. 64 Münchener Rück · Konzern Währungsumrechnung Anhang Für die Umrechnung von Fremdwährungen werden jeweils die Devisenmittelkurse zum Jahresende zugrunde gelegt. Realisierte Währungsgewinne sowie realisierte und unrealisierte Währungsverluste sind unter den Sonstigen Erträgen oder den Sonstigen Aufwendungen ausgewiesen; unrealisierte Währungsgewinne werden durch Bildung einer Rückstellung eliminiert. Die Umrechnungskurse der für uns wichtigsten Währungen stellen sich wie folgt dar: Australischer Dollar Französischer Franc Italienische Lira Kanadischer Dollar Niederländischer Gulden Pfund Sterling Rand Schweizer Franken US-Dollar Yen 65 31.12.1996 DM Vorjahr DM 1,24 0,30 0,0010 1,14 0,89 2,63 0,33 1,15 1,55 0,013 1,07 0,29 0,0009 1,05 0,89 2,21 0,39 1,25 1,43 0,014 Münchener Rück · Konzern Anhang Erläuterungen zur Konzernbilanz – Aktiva Die Immateriellen Vermögensgegenstände und die Kapitalanlagen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: Bilanzwerte 30.6.1996 TDM Zugänge TDM 0 122.795 3.687.427 36.150 122.795 3.723.577 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 6.574.822 1.733.034 Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen – Anteile an verbundenen Unternehmen – Ausleihungen an verbundene Unternehmen – Beteiligungen an assoziierten Unternehmen – Beteiligungen – Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen 247.621 64.368 97.347 6.062.984 10.267 105.901 372.048 2.668 538.854 36.802 6.482.587 1.056.273 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM 27.693.688 20.869.338 17.158.417 13.046.116 9.538.538 9.399.610 36.854.454 28.215.187 21.787.904 16.790.255 738.025 51.369 725.419 4.627 740.055 23.663 700.293 98 114.552.441 89.784.615 (1) Immaterielle Vermögensgegenstände Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände (2) Kapitalanlagen Sonstige Kapitalanlagen – Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere – Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere – Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen – Sonstige Ausleihungen • Namensschuldverschreibungen • Schuldscheinforderungen und Darlehen • Darlehen und Vorauszahlungen auf Versicherungsscheine • Übrige Ausleihungen – Einlagen bei Kreditinstituten – Andere Kapitalanlagen Gesamt 66 Münchener Rück · Konzern Anhang Umbuchungen TDM Abgänge TDM Abschreibungen TDM Bilanzwerte 30.6.1997 TDM – – – 7.056 – 24.992 3.687.427 126.897 – 7.056 24.992 3.814.324 – 378.036 242.066 7.687.754 –253.103 –1.160 – 257.637 – – 392.524 2.424 242.059 37.262 3.678 – – – – 96.741 42.732 97.591 6.617.416 9.807 3.374 674.269 3.678 6.864.287 Auf die 1996/97 erstmals einbezogene American Re sowie auf die DKV und ihre Tochterunternehmen entfallen Kapitalanlagen von TDM 22.586.086. Der Firmenwert resultiert aus dem Erwerb der American Re Corporation im November 1996. Bei den Sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um entgeltlich erworbene Versicherungsbestände und Software. Der Bilanzwert der eigengenutzten Grundstücke und Bauten beträgt TDM 1.152.691. Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen jene Tochterunternehmen, die wegen ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht in den Konzernabschluß einbezogen worden sind. Im wesentlichen handelt es sich hierbei um Holdinggesellschaften sowie Service- und Managementgesellschaften. Derivative Finanzprodukte werden weiterhin nur zur Absicherung von Teilbeständen, zur Ertragsoptimierung und zur Umsetzung von Kauf- und Verkaufsabsichten eingesetzt. Dabei gelten strikte Vorgaben hinsichtlich Risikobegrenzung und Partnerauswahl. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird laufend überwacht. Das Volumen der zum Bilanzstichtag offenen Positionen und aller im Berichtszeitraum abgeschlossenen Transaktionen war – bezogen auf die Bilanzsumme – geringfügig. 67 Münchener Rück · Konzern Anhang (3) Verbundene Unternehmen, Beteiligungen, sonstige Anteile*** %-Anteil am Kapital Eigenkapital TDM* Jahresergebnis TDM* Rückversicherungsgesellschaften American Re Corporation, Princeton** American Re-Insurance Company (Chile) S. A., Santiago** American Re-Insurance Company, Princeton** Münchener Rück Italia S.p.A., Mailand Munich American Reassurance Company, Atlanta Munich American Reinsurance Company, New York Munich Reinsurance Company of Africa Limited, Johannesburg Munich Reinsurance Company of Australia Limited, Sydney Munich Reinsurance Company of Canada, Toronto The Great Lakes Reinsurance Company, Toronto Great Lakes American Reinsurance Company, New York Great Lakes Reinsurance (UK) PLC, London Neue Rückversicherungs-Gesellschaft, Genf 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 50,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 99,9 1.502.668 23.187 1.956.167 107.845 166.162 769.119 210.571 201.319 135.427 133.901 190.732 165.427 602.442 173.115 3.628 370.924 4.334 7.627 68.867 19.472 19.973 19.167 9.461 12.384 10.089 5.422 Holdinggesellschaften American Re Holdings Ltd., London** European International Holding A/S, Kopenhagen Great Lakes Reinsurance Holdings Ltd., Toronto Munich Holdings Ltd., Toronto Munich Holdings of Australia Pty. Ltd., Sydney NVS Verzekeringen N. V., Amsterdam** 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 89,7 5.344 52.188 103.651 263.236 34.956 89.344 3 –39 998 16.831 8.513 6.602 64,6 48,5 80,0 80,0 54,0 44,3 89,7 86.059 11.005 866.128 14.774 195.819 5.530 2.818 8.103 421 114.188 2.062 25.092 580 51 89,7 89,6 89,6 89,7 764.965 13.465 22.600 50.787 80.500 1.103 2.400 5.533 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 71,3 71,3 53,0 171.228 9.611 13.420 37.864 5.133 1.519 554.618 13.259 88.449 8.704 188 –25 2.070 444 0 46.903 1.681 7.898 Konsolidierte Tochterunternehmen Rückversicherung Erstversicherung Lebensversicherungsunternehmen Berlinische Lebensversicherung AG, Berlin/Wiesbaden Hamburger Lebensversicherung AG, Hamburg Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG, Hamburg Hamburg-Mannheimer N. V., Brüssel Karlsruher Lebensversicherung AG, Karlsruhe Karlsruher Hinterbliebenenkasse AG, Karlsruhe NVS Levensverzekeringen N. V., Amsterdam** Krankenversicherungsunternehmen DKV Deutsche Krankenversicherung AG, Köln/Berlin** Deutsche Krankenversicherung Luxembourg S. A., Luxemburg** dkv International S. A., Brüssel** NVS Zorgverzekeringen N. V., Amsterdam** Schaden- und Unfallversicherungsunternehmen Europäische Reiseversicherung AG, München Compagnie Européenne d’Assurances S. A., Neuilly Europeiska Försäkringsaktiebolaget, Stockholm Europæiske Rejseforsikring A/S, Kopenhagen Evropská Cestovní Pojišt’ovna A. S., Prag Európska Cestovná Pois’tovňa A. S., Preßburg Hamburg-Mannheimer Sachversicherungs-AG, Hamburg Hamburg-Mannheimer Rechtsschutzversicherungs-AG, Hamburg Karlsruher Versicherung-AG, Karlsruhe 68 Münchener Rück · Konzern Anhang (3) Verbundene Unternehmen, Beteiligungen %-Anteil am Kapital Eigenkapital TDM* Jahresergebnis TDM* 52,3 53,0 89,7 100,0 100,0 100,0 3.137 10.948 4.956 16.340 1.885 1.775 358 1.078 851 1.500 62 45 23,3 50,0 25,0 33,3 11.605 1.554 304.276 46.474 843 4.397 25.000 9.038 25,0 44,4 45,0 25,0 25,0 29,8 25,1 49,9 25,0 13.794.816 1.198.250 531.210 45.977 27.894 116.238 8.408 548.834 11.240 601.576 190.000 58.880 141 5.240 4.622 1.696 70.362 1.140 Karlsruher Beamten-Versicherung AG, Karlsruhe Karlsruher Rechtsschutzversicherung AG, Karlsruhe NVS Schadeverzekeringen N. V., Amsterdam** N. V. Verzekeringsmaatschappij Rijnmond, Rotterdam** Princeton Eagle Insurance Company Limited, Hamilton** Princeton Eagle West Insurance Company Ltd., Hamilton** Assoziierte Unternehmen*** Lion Belge Société Anonyme d’Assurances, Brüssel Munich London Investment Management Ltd., London TELA Versicherung AG, Berlin/München Union Versicherungs-AG, Wien Sonstige Beteiligungen an Versicherungsunternehmen*** Allianz AG, Berlin/München Allianz Lebensversicherungs-AG, Berlin/München Bayerische Versicherungsbank AG, München Belstar Assurances S. A., Brüssel De Amersfoortse Reinsurance Limited, Dublin Deutscher Lloyd Versicherungs-AG, Berlin/München Europäische Reiseversicherungs-Aktiengesellschaft, Wien Frankfurter Versicherungs-AG, Frankfurt am Main Mecklenburgische Leben Versicherungs-Aktiengesellschaft, Hannover Sonstige Anteile, teilweise über Vermögensverwaltungsgesellschaften gehalten*** Über 5 % Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank Aktiengesellschaft, München Bayerische Vereinsbank Aktiengesellschaft, München BHF-Bank Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft, Heidelberg IKB Deutsche Industriebank AG, Düsseldorf/Berlin MAN Aktiengesellschaft, München Nürnberger Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Nürnberg Über 10 % Degussa Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main Salamander Aktiengesellschaft, Kornwestheim WMF Württembergische Metallwarenfabrik Aktiengesellschaft, Geislingen/Steige Über 25 % Hutschenreuther Aktiengesellschaft, Selb *** *** *** *** Die Werte entsprechen den jeweiligen handelsrechtlichen Einzelabschlüssen der Gesellschaften. Die Umrechnung erfolgte zu den am 31.12.1996 gültigen Wechselkursen. Erstmalige Einbeziehung in den Konzernabschluß 1996/97. Ausgewählte Unternehmen. Die Liste des Anteilsbesitzes gemäß § 313 Abs. 2 HGB wird beim Handelsregister in München hinterlegt; auf Wunsch senden wir Ihnen gerne ein Exemplar zu. 69 Münchener Rück · Konzern Anhang (4) Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM An Versicherungsnehmer: a) Fällige Ansprüche b) Noch nicht fällige Ansprüche 214.718 628.153 198.795 752.071 An Versicherungsvermittler 842.871 202.883 950.866 195.306 1.045.754 1.146.172 Gesamt (5) Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen Verbundene Unternehmen 30.6.1997 Vorjahr TDM TDM Beteiligungsunternehmen 30.6.1997 Vorjahr TDM TDM Depotforderungen Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an Versicherungsvermittler Abrechnungsforderungen Sonstige Forderungen – – 8.289.950 8.643.521 318 16 20.892 1.060 73 36.220 891 17.011 34.957 2.440 24.680 45.549 Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber Versicherungsvermittlern Abrechnungsverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten 11.287 148 9.725 8.305 65 7.528 3.632 64.304 24.091 2 107.122 15.688 (6) Sonstige Vermögensgegenstände 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Sachanlagen und Vorräte Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand Andere Vermögensgegenstände 328.624 212.869 1.037.079 326.235 336.372 306.763 Gesamt 1.691.938 856.004 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Abgegrenzte Zinsen und Mieten Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 2.644.245 1.993.725 856.051 93.220 Gesamt 3.500.296 2.086.945 (7) Rechnungsabgrenzungsposten 70 Münchener Rück · Konzern Anhang Der Unterschiedsbetrag aus der Differenz zwischen dem bilanzierten Nennwert von Kapitalanlagen und ihren höheren Anschaffungskosten beläuft sich auf TDM 7.162. Im Rechnungsabgrenzungsposten sind TDM 805.946 (Vorjahr TDM 40.229) für voraussichtliche Steuerentlastungen nachfolgender Geschäftsjahre gemäß §§ 274 Abs. 2 und 306 HGB enthalten. Erläuterungen zur Konzernbilanz – Passiva (8) Eigenkapital Das Eigenkapital des Konzerns hat sich im Geschäftsjahr 1996/97 wie folgt entwickelt: TDM Konzerneigenkapital zu Beginn des Berichtsjahres Veränderungen – Wechselkursänderungen – Kapitalerhöhungen – Anteilsveränderungen, Änderungen im Konsolidierungskreis – Änderung der Bewertungsmethode – Jahresüberschuß – Ausschüttungen 5.377.506 106.863 35.498 –51.614 585.827 698.506 –148.342 Veränderungen insgesamt 1.226.738 Konzerneigenkapital am Ende des Berichtsjahres 6.604.244 Herkunft des Konzerneigenkapitals: TDM Einzahlungen der Aktionäre Erwirtschafteter Gewinn 3.006.592 3.597.652 Gesamt 6.604.244 Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen: 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Gesetzliche Rücklagen Andere Gewinnrücklagen 2.390 2.785.533 2.346 1.679.823 Gesamt 2.787.923 1.682.169 Die Anderen Gewinnrücklagen enthalten einen passivischen Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der DKV und ihrer Tochterunternehmen von TDM 254.292. (9) Sonderposten mit Rücklageanteil Der Sonderposten mit Rücklageanteil enthält die Rücklagen, die im Inland nach §§ 6 b und 7 g EStG gebildet wurden. Ferner sind darin diejenigen Beträge enthalten, die nach vergleichbaren Vorschriften bei Tochterunternehmen im Ausland gebildet wurden. 71 Münchener Rück · Konzern Anhang (10) Versicherungstechnische Rückstellungen 30.6.1997 Brutto TDM Beitragsüberträge Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellung für Beitragsrückerstattung Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen Sonstige 6.438.369 89.996.962 590.864 5.847.505 5.097.636 6.590.993 83.405.969 72.085.535 382.518 4.715.118 4.728.800 67.356.735 37.391.946 4.933.261 32.458.685 27.184.509 1.992.848 25.191.661 Gesamt 30.6.1997 Rück TDM 30.6.1997 Netto TDM Vorjahr Brutto TDM Vorjahr Netto TDM 8.375.725 14.713 8.361.012 6.086.610 13.951 6.072.659 4.816.353 512.206 – –2.027 4.816.353 514.233 3.735.915 673.672 – 1.228 3.735.915 672.444 147.531.561 12.127.804 135.403.757 114.863.877 Versicherungstechnische Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung, soweit das Anlagerisiko von den Versicherungsnehmern getragen wird Vorjahr Rück TDM 7.119.345 107.744.532 30.6.1997 Brutto TDM 30.6.1997 Rück TDM 30.6.1997 Netto TDM Vorjahr Brutto TDM Vorjahr Rück TDM Vorjahr Netto TDM Deckungsrückstellung Übrige 61.497 177 6.159 17 55.338 160 43.572 16 4.826 2 38.746 14 Gesamt 61.674 6.176 55.498 43.588 4.828 38.760 Nach Versicherungszweigen setzen sich die versicherungstechnischen Nettorückstellungen wie folgt zusammen (in Mio. DM): Rückversicherer davon: – Leben – Unfall/Kranken – Haftpflicht – Kraftfahrt – Transport – Feuer – Technik – Sonstige Erstversicherer davon: – Leben – Kranken – Unfall – Kraftfahrt – Sonstige Gesamt Beitragsüberträge Deckungsrückstellung Schadenrückstellung Schwankungsrückstellung Übrige Rückstellungen Gesamt Reservesatz in % der Nettobeiträge 4.864 15.735 29.717 4.580 417 55.313 279,7 678 374 676 622 112 986 723 693 14.454 1.281 – – – – – – 309 2.081 11.839 7.114 929 2.859 2.252 2.334 – – 466 330 165 2.124 367 1.128 17 –2 11 39 –7 299 13 47 15.458 3.734 12.992 8.105 1.199 6.268 3.355 4.202 483,1 227,5 614,3 227,5 116,2 152,1 199,3 155,1 984 67.726 2.742 236 8.458 80.146 534,2 665 58 30 22 209 56.068 11.658 – – – 246 913 578 569 436 – – – 50 186 6.449 1.832 104 15 58 63.428 14.461 712 656 889 859,6 268,4 91,6 131,3 92,7 5.848 83.461 32.459 4.816 8.875 135.459 389,5 72 Münchener Rück · Konzern Anhang Die Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen teilen sich wie folgt auf: 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Schwankungsrückstellung Rückstellungen für Großrisiken Rückstellung für Erdbebenrisiken 3.477.045 169.478 1.169.830 2.722.674 156.911 856.330 Gesamt 4.816.353 3.735.915 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM 862.784 692.107 941.596 636.779 640.658 557.351 2.496.487 1.834.788 (11) Andere Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Gesamt Für frühere Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen bestehen Pensionsrückstellungen von TDM 22.581 (Vorjahr TDM 24.323). (12) Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft (13) Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Sonstige Verbindlichkeiten 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Versicherungsnehmer Versicherungsvermittler 4.389.464 109.444 4.024.412 74.781 Gesamt 4.498.908 4.099.193 Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen in Höhe von TDM 2.154.784. Die durch Grundpfandrechte gesicherten Verbindlichkeiten betragen TDM 63.952. Auf Steuerverbindlichkeiten entfallen TDM 134.914 (Vorjahr TDM 85.065), auf Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit TDM 44.570 (Vorjahr TDM 29.961). (14) Rechnungsabgrenzungsposten Der Unterschiedsbetrag aus der Differenz zwischen dem bilanzierten Nennwert von Kapitalanlagen und ihren niedrigeren Anschaffungskosten beläuft sich auf TDM 109.127. 73 Münchener Rück · Konzern Anhang Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (15) Verdiente Beiträge für eigene Rechnung Rückversicherer, Schaden-/Unfallversicherer 1996 Vorjahr TDM TDM Lebens- und Krankenversicherer 1996 TDM Gebuchte Bruttobeiträge Abgegebene Rückversicherungsbeiträge 22.172.940 21.351.175 10.008.526 2.391.775 400.045 Gebuchte Nettobeiträge 19.325.169 18.959.400 9.608.481 Veränderung der Beitragsüberträge – Bruttobetrag – Anteil der Rückversicherer – Nettobetrag Verdiente Nettobeiträge 2.847.771 –197.926 –42.245 –240.171 38.363 –26.364 11.999 – – –28.727 19.084.998 18.971.399 9.579.754 Gesamt Gesamt 1996 TDM Vorjahr TDM Vorjahr TDM 7.637.593 32.181.466 28.988.768 365.303 3.247.816 2.757.078 7.272.290 28.933.650 26.231.690 – – –23.286 – – –268.898 – – –11.287 7.249.004 28.664.752 26.220.403 Nach übernommenem und selbst abgeschlossenem Versicherungsgeschäft teilen sich die gebuchten Bruttobeiträge wie folgt auf: In Rückdeckung übernommenes Versicherungsgeschäft Selbst abgeschlossenes Versicherungsgeschäft – Lebensversicherung – Krankenversicherung – Schaden-/Unfallversicherung Gesamt 1996 TDM Vorjahr TDM 19.422.229 18.611.883 7.661.771 2.359.638 2.737.828 7.622.131 – 2.754.754 12.759.237 10.376.885 32.181.466 28.988.768 Herkunft des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts: 1996 TDM Vorjahr TDM Inland Übrige EU- und EWR-Staaten Drittländer 12.227.493 531.734 10 10.245.855 131.030 – Gesamt 12.759.237 10.376.885 74 Münchener Rück · Konzern Anhang (16) Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung Zahlungen – Bruttobetrag – Anteil der Rückversicherer – Nettobetrag Veränderung der Rückstellung – Bruttobetrag – Anteil der Rückversicherer – Nettobetrag Gesamt Rückversicherer, Schaden-/Unfallversicherer 1996 Vorjahr TDM TDM 1.224.115 572.814 651.301 6.787.380 293.744 6.493.636 1.727.437 –28.803 1.756.240 1.960 –3.314 5.274 12.334.322 12.432.968 6.498.910 Rückversicherer, Schaden-/Unfallversicherer 1996 Vorjahr TDM TDM Gesamt Gesamt 1996 TDM Vorjahr TDM Vorjahr TDM 4.971.469 19.901.469 17.058.847 217.443 1.724.812 1.628.093 4.754.026 18.176.657 15.430.754 –4.475 –2.671 –1.804 1.226.075 569.500 656.575 1.722.962 –31.474 1.754.436 4.752.222 18.833.232 17.185.190 Lebens- und Krankenversicherer Gesamt Gesamt 1996 TDM Vorjahr TDM 1996 TDM Vorjahr TDM – – –1.563.432 – – –1.675.469 –4.408.164 11.250 –4.396.914 –4.021.196 89.626 –3.931.570 – – –5.960.346 – – –5.607.039 52.188 –161.551 –211 –191 51.977 –161.742 –1.511.244 –1.837.020 –4.397.125 –3.931.761 –5.908.369 –5.768.781 Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen Gesamt 1996 TDM 13.114.089 12.087.378 1.431.068 1.410.650 11.683.021 10.676.728 (17) Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen Deckungsrückstellung – Bruttobetrag – Anteil der Rückversicherer – Nettobetrag Lebens- und Krankenversicherer (18) Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung 1996 TDM Vorjahr TDM 6.605.541 6.042.938 704.939 611.374 5.900.602 5.431.564 Rückversicherer und Schaden-/Unfallversicherer: – Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb – Davon ab: erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft Gesamt 75 Münchener Rück · Konzern Anhang 1996 TDM Vorjahr TDM – Abschlußaufwendungen – Verwaltungsaufwendungen – Davon ab: erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft 1.333.736 447.764 1.040.540 374.574 218.683 135.674 Gesamt 1.562.817 1.279.440 Lebens- und Krankenversicherer: (19) Personalaufwendungen Der Personalaufwand betrug insgesamt TDM 1.938.283 (Vorjahr TDM 1.709.788). Die Gesamtbezüge des Vorstands der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft für die Wahrnehmung seiner Aufgaben im Mutterunternehmen und in den Tochterunternehmen betrugen TDM 12.320 (Vorjahr TDM 10.152), die des Aufsichtsrats TDM 972 (Vorjahr TDM 928), die früherer Mitglieder des Vorstands oder ihrer Hinterbliebenen TDM 3.305 (Vorjahr TDM 3.436). (20) Versicherungstechnisches Ergebnis nach Versicherungszweigen Das versicherungstechnische Ergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen setzt sich wie folgt zusammen: Rückversicherer 1996 Vorjahr TDM TDM – – – – – – – – – Leben Kranken Unfall Haftpflicht Kraftfahrt Transport Feuer Technik Sonstige Gesamt 1 –3.536 –1 –19.326 –176.832 –159.996 24.400 329.414 86.977 149.932 231.033 Bei den Rückversicherern unter Unfall ausgewiesen. 76 Erstversicherer 1996 Vorjahr TDM TDM Gesamt 1996 TDM Gesamt Vorjahr TDM 44.811 – 56.011 –432.887 5.927 60.428 245.560 –47.502 165.321 407.245 100.046 157.085 –17.126 –68.982 844 1.668 210 –35.804 443.748 –5.261 110.375 –6.113 57.347 1.502 2.794 –196 –129.171 403.709 100.046 137.759 –193.958 –228.978 25.244 331.082 87.187 114.128 488.559 –5.261 166.386 –439.000 63.274 61.930 248.354 –47.698 36.150 97.669 545.186 475.025 776.219 572.694 Münchener Rück · Konzern (21) Erträge aus Kapitalanlagen Anhang Rückversicherer, Schaden-/Unfallversicherer 1996/97 TDM Lebens- und Krankenversicherer Gesamt Gesamt 1996/97 TDM 1996/97 TDM Vorjahr TDM 427.665 127.584 555.249 440.782 268.711 2.951.290 479.980 4.987.207 748.691 7.938.497 687.946 6.966.435 3.647.666 5.594.771 9.242.437 8.095.163 590.775 4.641 534.583 – 1.125.358 4.641 670.011 6.561 – 13.155 13.155 28.937 4.243.082 6.142.509 10.385.591 8.800.672 Erträge aus Beteiligungen Erträge aus anderen Kapitalanlagen – aus Grundbesitz – andere Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil Gesamt Darin sind folgende Erträge aus verbundenen und assoziierten Unternehmen enthalten: 1996/97 Vorjahr TDM TDM (22) Aufwendungen für Kapitalanlagen Beteiligungserträge – aus verbundenen Unternehmen – aus assoziierten Unternehmen 7.943 11.493 31.507 11.961 Erträge aus anderen Kapitalanlagen – aus verbundenen Unternehmen 11.874 12.815 Rückversicherer, Schaden-/Unfallversicherer 1996/97 TDM Lebens- und Krankenversicherer Gesamt Gesamt 1996/97 TDM 1996/97 TDM Vorjahr TDM 240.153 209.365 203.445 128.923 443.598 338.288 417.187 386.780 Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen Abschreibungen auf Kapitalanlagen Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen Einstellungen in den Sonderposten mit Rücklageanteil 85.654 5.625 91.279 60.543 132.261 17.700 149.961 1.081 Gesamt 667.433 355.693 1.023.126 865.591 77 Münchener Rück · Konzern Anhang Von den Abschreibungen auf Kapitalanlagen waren TDM 51.714 (Vorjahr TDM 57.066) außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB. Steuerliche Sonderabschreibungen gemäß § 6 b EStG wurden in Höhe von TDM 13.155 (Vorjahr TDM 28.937) vorgenommen. Im Geschäftsjahr wurde aus steuerlichen Gründen auf Zuschreibungen von TDM 48.152 verzichtet. Das Jahresergebnis wurde durch steuerrechtliche Abschreibungen und die Bildung von Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß §§ 6 b und 7 g EStG nur geringfügig beeinflußt; die Auswirkungen aus steuerlichen Gründen unterlassener Wertaufholungen sind, da sie sich auf mehrere Jahre verteilen, ebenfalls für das Jahresergebnis nicht erheblich. Auch die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Ergebnisse künftiger Geschäftsjahre sind von untergeordneter Bedeutung für die Ertragslage des Konzerns. Sonstige Angaben (23) Mitarbeiterzahl (24) Sonstige finanzielle Verpflichtungen Im Jahresdurchschnitt waren in den konsolidierten Unternehmen beschäftigt: 1996/97 Vorjahr Rückversicherungsunternehmen Erstversicherungsunternehmen 3.489 14.532 3.055 13.288 Gesamt 18.021 16.343 Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage des Konzerns von Bedeutung sind, bestehen nicht. München, den 30. September 1997 Der Vorstand 78 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Jahresabschluß zum 30. Juni 1997 Im Interesse einer klareren Darstellung haben wir in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung zahlreiche Unterposten zusammengefaßt. Diese Posten werden im Anhang jeweils gesondert ausgewiesen. Die den Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen entsprechenden Formblätter für die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung, die dem Abschlußprüfer vorgelegen haben, senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. 79 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Die wichtigsten Zahlen 1996/97 TDM Vorjahr TDM Kapitalanlagen Depotforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft Übrige Aktiva Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital 36.131.879 24.928.796 1.103.850 632.763 399.876 31.495.026 22.768.301 1.105.750 645.316 399.175 Bilanzsumme 63.197.164 56.413.568 1996/97 TDM Vorjahr TDM Bilanz – Aktiva Bilanz – Passiva Eigenkapital davon: – Gezeichnetes Kapital – Rücklagen – Bilanzgewinn Versicherungstechnische Rückstellungen Depotverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft Übrige Passiva 3.535.411 3.351.391 814.752 2.579.601 141.058 51.645.387 3.530.047 2.159.221 2.327.098 813.350 2.405.505 132.536 47.859.352 2.352.415 1.839.142 1.011.268 Bilanzsumme 63.197.164 56.413.568 1996 TDM Vorjahr TDM 18.540.559 18.013.604 4.397.944 1.300.089 1.493.747 3.050.994 630.384 3.176.817 1.782.008 2.708.576 4.068.875 1.221.160 1.918.689 3.140.177 627.075 2.927.953 1.737.973 2.371.702 Umsatz Bruttobeiträge davon: – Leben – Unfall/Kranken – Haftpflicht – Kraftfahrt – Transport – Feuer – Technik – Sonstige 80 Münchener Rück · Aktiengesellschaft 1996/97 TDM Vorjahr TDM 344.625 132.140 70.719 23.012 –122.539 –207.240 10.408 355.223 88.517 126.525 113.546 79.218 – 398.818 – 24.580 57.076 223.652 –53.656 135.702 1.765.723 1.813.004 2.277.668 511.945 2.219.466 406.462 –99.198 12.059 2.011.150 1.957.203 –200.000 – 500.000 –1.200.688 –982.128 –911.330 –2.738 –286.620 –559.266 – 5.504 – 417.358 610.462 475.075 –329.404 – 242.539 Jahresüberschuß 281.058 232.536 Einstellungen in Gewinnrücklagen 140.000 100.000 Bilanzgewinn zur Verfügung der Hauptversammlung 141.058 132.536 Ergebnis Ergebnis aus Rückversicherung davon: – Leben – Unfall/Kranken – Haftpflicht – Kraftfahrt – Transport – Feuer – Technik – Sonstige Ergebnis aus Kapitalanlagen davon: – Erträge – Aufwendungen Übrige Erträge und Aufwendungen Rohüberschuß Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Veränderung der Schwankungsrückstellung und der Rückstellungen für Groß- und Erdbebenrisiken davon: – Schwankungsrückstellungen – Rückstellungen für Großrisiken – Rückstellung für Erdbebenrisiken Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Steuern 81 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Bilanz zum 30. Juni 1997 Aktiva Anhang TDM A. Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete Kapital B. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände (1) TDM Vorjahr TDM 399.876 399.175 64.258 69.481 C. Kapitalanlagen I. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken (2) 2.036.025 2.185.636 II. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen (2) 12.214.535 6.222.914 III. Sonstige Kapitalanlagen (2) 21.881.319 23.086.476 36.131.879 31.495.026 24.928.796 22.768.301 IV. Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft (3) 61.060.675 D. Forderungen 54.263.327 (3) I. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft II. Sonstige Forderungen E. Sonstige Vermögensgegenstände (4) F. Steuerabgrenzungsposten G. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Aktiva 82 (5) 1.103.850 1.105.750 109.663 189.268 1.213.513 1.295.018 74.532 52.387 99.890 – 284.420 334.180 63.197.164 56.413.568 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Passiva Anhang A. Eigenkapital TDM TDM Vorjahr TDM (6) I. Gezeichnetes Kapital 814.752 813.350 1.976.401 1.942.305 III. Gewinnrücklagen 603.200 463.200 IV. Bilanzgewinn 141.058 132.536 II. Kapitalrücklage B. Sonderposten mit Rücklageanteil (7) C. Versicherungstechnische Rückstellungen netto (8) I. Beitragsüberträge 3.535.411 3.351.391 185.156 54.553 3.491.963 3.331.875 II. Deckungsrückstellung 20.801.972 19.712.436 III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle 22.191.900 20.911.289 31.411 26.048 4.555.044 3.327.476 573.097 550.228 IV. Rückstellung für erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen 51.645.387 47.859.352 D. Andere Rückstellungen (9) 1.080.075 903.485 E. Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft (3) 3.530.047 2.352.415 F. Andere Verbindlichkeiten (3, 10) II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft 2.159.221 1.839.142 III. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.000.000 – 59.394 47.880 III. Sonstige Verbindlichkeiten G. Rechnungsabgrenzungsposten Summe der Passiva 83 (11) 3.218.615 1.887.022 2.473 5.350 63.197.164 56.413.568 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1996/97 Posten Anhang TDM Vorjahr TDM (13) 16.087.981 16.282.697 1.301.834 1.214.238 5.200 2.666 I. Versicherungstechnische Rechnung 1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung 2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung 3. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung 4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung (14) 10.281.748 10.619.155 5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen (15) –1.909.211 –2.114.925 21.240 17.097 4.774.261 4.538.533 63.930 77.751 344.625 132.140 –1.200.688 –982.128 (12) –856.063 –849.988 (18) 3.862.081 3.569.318 (17, 19) 511.945 406.462 3.350.136 3.162.856 1.584.413 1.349.852 1.765.723 1.813.004 114.480 131.201 413.678 619.142 6. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 610.462 475.075 7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 323.630 236.488 8. Sonstige Steuern 5.774 6.051 9. Jahresüberschuß 281.058 232.536 10. Einstellungen in Gewinnrücklagen 140.000 100.000 11. Bilanzgewinn 141.058 132.536 6. Aufwendungen für Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung 7. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung (16, 17) 8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung 9. Zwischensumme 10. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen 11. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung II. Nichtversicherungstechnische Rechnung 1. Erträge aus Kapitalanlagen 2. Aufwendungen für Kapitalanlagen 3. Technischer Zinsertrag 4. Sonstige Erträge 5. Sonstige Aufwendungen 85 (20) Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang Anhang Das Geschäftsjahr 1996/97 umfaßt für die Münchener-Rück-Aktiengesellschaft das versicherungstechnische Geschäft des Kalenderjahres 1996 sowie das Ergebnis aus den Kapitalanlagen und alle übrigen Erträge und Aufwendungen vom 1. Juli 1996 bis 30. Juni 1997. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Grundsatz Bilanzierung und Bewertung sämtlicher Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten erfolgen nach gegenüber den Vorjahren unveränderten konservativen Grundsätzen. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände Die Sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten abzüglich der zulässigen linearen Abschreibungen bewertet. Kapitalanlagen Der Grundbesitz wird zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der steuerlich zulässigen Abschreibungen bewertet. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet; alle zulässigen Abschreibungen sind vorgenommen. Ausleihungen an verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen, Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen, Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen werden zu den Nennwerten oder zu den Anschaffungskosten bewertet; bei Bilanzierung zu den Nennwerten werden Agio- und Disagiobeträge als Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen und zeitanteilig verrechnet. Aktien, Investmentanteile, Inhaberschuldverschreibungen, festverzinsliche und nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie andere Kapitalanlagen sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsen- oder Marktwert am Bilanzstichtag bewertet. Niedrigere Wertansätze aus den Vorjahren wurden beibehalten, auch wenn der Grund hierfür entfallen ist. Forderungen Die Depotforderungen aus dem in Rückdeckung übernommenen Versicherungsgeschäft, die Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft und die Sonstigen Forderungen sind mit dem Nennwert angesetzt; alle erforderlichen Wertberichtigungen sind vorgenommen. Sonstige Vermögensgegenstände Vorräte sind mit den Anschaffungskosten erfaßt. Die Betriebs- und Geschäftsausstattung wird zu den Anschaffungskosten abzüglich der zulässigen Abschreibungen bewertet. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Steuerabgrenzung Erstmals am 30. Juni 1997 sind aufgrund des Gesetzes zur Fortsetzung der Unternehmenssteuerreform, das im September 1997 verabschiedet wurde, Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften steuerlich nicht mehr abzugsfähig; in Vorjahren gebildete Rückstellungen sind steuerlich über einen bestimmten Zeitraum aufzulösen. Die sich aus diesem zeitlich befristeten Unterschied zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen und den im Rahmen der steuerlichen Gewinnermittlung vorgeschriebenen Wertansätzen ergebenden aktiven latenten Steuern wurden abgegrenzt. Sonstige aktive latente Steuern wurden nicht angesetzt. 86 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Versicherungstechnische Rückstellungen Anhang Die versicherungstechnischen Rückstellungen werden nach handelsrechtlichen Erfordernissen gebildet. In allen Fällen wurde berücksichtigt, daß die dauernde Erfüllbarkeit unserer Verpflichtungen aus dem von uns übernommenen Rückversicherungsgeschäft sichergestellt ist. Die Beitragsüberträge sind nach handelsrechtlichen Grundsätzen ermittelt, teilweise auf der Basis der Aufgaben unserer Zedenten, teilweise nach Pauschalsätzen. Soweit die Beitragsüberträge nach Pauschalsätzen bemessen sind, entsprechen diese langjährigen Erfahrungen und dem neuesten Erkenntnisstand. Die Deckungsrückstellung und die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind generell in der Höhe angesetzt, in der sie uns von unseren Zedenten aufgegeben werden; in allen Fällen, in denen diese Angaben aufgrund unserer Erfahrungen nicht ausreichend erscheinen, werden die von uns für notwendig erachteten Verstärkungen vorgenommen. Für eingetretene, aber noch nicht gemeldete Schäden werden angemessene Rückstellungen nach versicherungsmathematischen Methoden gebildet. Im Posten „Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen“ sind die handelsrechtlich vorgeschriebenen Rückstellungen zum Ausgleich der Schwankungen im Schadenverlauf künftiger Jahre und die Rückstellungen für Großrisiken sowie für Erdbebenrisiken enthalten. Bei den Sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen handelt es sich im wesentlichen um die Rückstellungen für drohende Verluste, die entsprechend langjähriger Erfahrung unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen ermittelt werden. Die versicherungstechnischen Rückstellungen, die auf das in Rückdeckung gegebene Rückversicherungsgeschäft entfallen, werden gemäß den vertraglichen Vereinbarungen berechnet. Andere Rückstellungen Die Pensionsrückstellungen werden nach dem Teilwertverfahren mit dem steuerrechtlich vorgeschriebenen Rechnungszinssatz von 6 % auf versicherungsmathematischer Basis bewertet. Die übrigen Rückstellungen werden entsprechend dem voraussichtlichen Bedarf gebildet. Verbindlichkeiten Die Depotverbindlichkeiten aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft, die Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die Sonstigen Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Währungsumrechnung In unserem Rechnungswerk werden grundsätzlich alle Geschäftsvorgänge in der jeweiligen Originalwährung erfaßt; die Aktiva und Passiva sowie die Erträge und Aufwendungen rechnen wir mit den jeweiligen Devisenmittelkursen zum Jahresende um. Die Kursentwicklung bis zum Bilanzstichtag berücksichtigen wir zusätzlich im Jahresergebnis. Realisierte Währungsgewinne sowie realisierte und unrealisierte Währungsverluste sind unter den Sonstigen Erträgen oder den Sonstigen Aufwendungen ausgewiesen; unrealisierte Währungsgewinne werden durch Bildung einer Rückstellung eliminiert. Die wesentlichen Umrechnungskurse sind im Konzernanhang aufgeführt. 87 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang Erläuterungen zur Bilanz – Aktiva Die Sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände und die Kapitalanlagen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: Bilanzwerte 30.6.1996 TDM Zugänge TDM 69.481 1.491 Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2.185.636 18.004 Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen – Anteile an verbundenen Unternehmen – Ausleihungen an verbundene Unternehmen – Beteiligungen – Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen 1.687.506 6.010 4.522.528 6.870 5.994.217 59.096 160.928 20.203 6.222.914 6.234.444 9.726.545 7.936.380 5.997.226 38.613 13.777.184 4.155 1.784.698 5.206.505 332.879 10 31.001 1.729.191 – – 23.086.476 23.477.911 31.495.026 29.730.359 (1) Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände (2) Kapitalanlagen Sonstige Kapitalanlagen – Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere – Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere – Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldforderungen – Sonstige Ausleihungen • Namensschuldverschreibungen • Schuldscheinforderungen und Darlehen – Einlagen bei Kreditinstituten – Andere Kapitalanlagen Kapitalanlagen gesamt Bei den Sonstigen immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um entgeltlich erworbene Versicherungsbestände und Software. Der Bilanzwert der eigengenutzten Grundstücke und Bauten beträgt TDM 400.323 (Vorjahr TDM 440.737). Die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen betreffen unsere Anteile, die mehr als 20 % des Kapitals der einzelnen Unternehmen ausmachen, ferner auch unsere Anteile an Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Die Angaben gemäß § 285 Nr.11 HGB werden beim Handelsregister in München hinterlegt. Die wesentlichen Gesellschaften sind im Konzernanhang aufgeführt. 88 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang Umbuchungen TDM Abgänge TDM Abschreibungen TDM Bilanzwerte 30.6.1997 TDM – – 6.714 64.258 – 31.674 135.941 2.036.025 30.799 – –35.813 – 102.620 56.928 57.816 20.445 – – – – 7.609.902 8.178 4.589.827 6.628 –5.014 237.809 – 12.214.535 5.014 6.775.828 12.062 10.880.049 – – 14.085.240 5.682 3.347 – 5.685.823 37.086 – – – – 550.698 3.241.281 13.944 – – – – – 1.265.001 3.694.415 318.935 10 5.014 24.672.673 15.409 21.881.319 – 24.942.156 151.350 36.131.879 Von unseren Kapitalanlagen (ohne Depotforderungen) im Bilanzwert von insgesamt TDM 36.131.879 (Vorjahr TDM 31.495.026) sind TDM 4.560.246 (Vorjahr TDM 4.349.166) bei Zedenten oder ausländischen Regierungen hinterlegt oder der Verwaltung durch Treuhänder unterstellt, die wir ernannt haben. Derivative Finanzprodukte werden weiterhin nur zur Absicherung von Teilbeständen, zur Ertragsoptimierung und zur Umsetzung von Kauf- und Verkaufsabsichten eingesetzt. Dabei gelten strikte Vorgaben hinsichtlich Risikobegrenzung und Partnerauswahl. Die Einhaltung dieser Vorgaben wird laufend überwacht. Das Volumen der zum Bilanzstichtag offenen Positionen und aller im Berichtszeitraum abgeschlossenen Transaktionen war – bezogen auf die Bilanzsumme – geringfügig. 89 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang (3) Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Beteiligungsunternehmen Verbundene Unternehmen 30.6.1997 Vorjahr TDM TDM Beteiligungsunternehmen 30.6.1997 Vorjahr TDM TDM Depotforderungen Abrechnungsforderungen Sonstige Forderungen 6.924.778 137.514 10.129 5.942.450 109.088 23.196 8.247.688 13.858 7.965 8.608.750 12.045 33.763 310.814 166.143 18.293 47.455 51.851 9.704 915.854 52.769 15.987 853.825 98.492 9.144 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Depotverbindlichkeiten Abrechnungsverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten (4) Sonstige Vermögensgegenstände Sachanlagen und Vorräte Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand 14.398 15.902 60.134 36.485 Gesamt 74.532 52.387 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Abgegrenzte Zinsen und Mieten Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten 258.963 300.751 25.457 33.429 Gesamt 284.420 334.180 (5) Rechnungsabgrenzungsposten Der Posten enthält Unterschiedsbeträge aus der Nennwertbilanzierung von Kapitalanlagen in Höhe von TDM 251 (Vorjahr TDM 259). 90 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang Erläuterungen zur Bilanz – Passiva (6) Eigenkapital Im Geschäftsjahr hat sich das Grundkapital durch Ausübungen der 1994 ausgegebenen Optionsrechte von TDM 813.350 auf TDM 814.752 erhöht, wobei das bedingte Kapital gemäß § 3 a der Satzung teilweise in Anspruch genommen wurde. Das erhöhte Grundkapital ist eingeteilt in Stück 300.000 Inhaberaktien im Nennbetrag von je DM 50 und in Stück 7.997.520 (bisher 7.983.500) mit DM 50 eingezahlte und mit DM 50 dividenden- und stimmberechtigte Namensaktien im Nennbetrag von je DM 100. Inhaber Namen Stück Nennbetrag TDM Einzahlung TDM Stimmen 300.000 7.997.520 15.000 799.752 15.000 399.876 300.000 7.997.520 814.752 414.876 8.297.520 Gesamt Nach der im August 1997 durchgeführten Herabsetzung des Nennbetrags der Namensaktien von bisher DM 100 mit DM 50 Einzahlung auf künftig DM 10 mit DM 5 Einzahlung und des Nennbetrags der Inhaberaktien von DM 50 auf künftig DM 5 beläuft sich die Zahl der Namensaktien auf 79.975.200 Stück und die der Inhaberaktien auf 3.000.000 Stück. Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 8. Dezember 1995 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 8. Dezember 2000 einmal oder mehrfach um einen Nennbetrag von insgesamt bis zu TDM 250.000 durch Ausgabe von neuen Aktien gegen Geldeinlage zu erhöhen. Das durch Beschluß der Hauptversammlung vom 3. Dezember 1993 geschaffene bedingte Kapital von TDM 30.000 beträgt nach seiner Inanspruchnahme durch die teilweise Ausübung der 1994 ausgegebenen Optionsrechte TDM 28.598. Die Laufzeit der Optionsrechte ist zunächst bis zum 13. März 1998 befristet. Sie verlängert sich um höchstens zwei Jahre, falls der Kurs der Namensaktien am Ende der Optionsfrist unter dem dann maßgeblichen Optionspreis (nach Aktiensplit derzeit DM 2.482 für zehn Namensaktien) liegt. Aus dem Jahresüberschuß 1996/97 wurden TDM 140.000 den Gewinnrücklagen zugewiesen. Insgesamt erhöhte sich das Eigenkapital damit wie folgt: Anfangsbestand TDM Zugang TDM Endbestand TDM Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Andere Gewinnrücklagen Bilanzgewinn 813.350 1.942.305 463.200 132.536 1.402 34.096 140.000 8.522 814.752 1.976.401 603.200 141.058 Gesamt 3.351.391 184.020 3.535.411 91 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang (7) Sonderposten mit Rücklageanteil Der Sonderposten mit Rücklageanteil wurde gemäß §§ 6 b und 7 g EStG gebildet. (8) Versicherungstechnische Rückstellungen 30.6.1997 Brutto TDM Beitragsüberträge Deckungsrückstellung Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle Rückstellung für Beitragsrückerstattung Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen Sonstige 3.905.761 24.054.911 413.798 3.491.963 3.651.335 3.252.939 20.801.972 21.918.665 319.460 3.331.875 2.206.229 19.712.436 24.267.499 2.075.599 22.191.900 22.482.990 1.571.701 20.911.289 Gesamt 57.392.032 30.6.1997 Retro TDM 30.6.1997 Netto TDM Vorjahr Brutto TDM Vorjahr Retro TDM Vorjahr Netto TDM 38.221 6.810 31.411 32.489 6.441 26.048 4.555.044 570.596 – –2.501 4.555.044 573.097 3.327.476 550.416 – 188 3.327.476 550.228 5.746.645 51.645.387 51.963.371 4.104.019 47.859.352 In den Sonstigen versicherungstechnischen Rückstellungen sind Rückstellungen für drohende Verluste in Höhe von TDM 416.338 (Vorjahr TDM 455.899) enthalten. Nach Versicherungszweigen setzen sich die versicherungstechnischen Nettorückstellungen wie folgt zusammen (in Mio. DM): Beitragsüberträge Deckungsrückstellung Schadenrückstellung Schwankungsrückstellung Übrige Rückstellungen Gesamt Reservesatz in % der Nettobeiträge Leben 751 19.191 235 – 10 20.187 538,6 Unfall/Kranken Haftpflicht Kraftfahrt Transport Feuer Technik Sonstige 151 321 285 85 596 669 634 1.611 – – – – – – 794 9.393 5.641 692 1.552 1.948 1.937 – 466 328 164 2.110 360 1.127 20 84 83 2 326 18 61 2.576 10.264 6.337 943 4.584 2.995 3.759 216,3 879,5 231,2 165,1 167,1 204,7 148,6 Zusammen (ohne Leben) 2.741 1.611 21.957 4.555 594 31.458 253,6 Gesamt 3.492 20.802 22.192 4.555 604 51.645 319,7 92 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang Die Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen teilen sich wie folgt auf: 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM Schwankungsrückstellung Rückstellungen für Großrisiken davon: – für Atomanlagenrisiken – für Pharma-Produkthaftpflichtrisiken Rückstellung für Erdbebenrisiken 3.245.120 140.094 2.333.790 137.356 71.792 68.302 1.169.830 75.044 62.312 856.330 Gesamt 4.555.044 3.327.476 30.6.1997 TDM Vorjahr TDM 250.974 578.302 250.799 237.608 512.866 153.011 1.080.075 903.485 (9) Andere Rückstellungen Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Steuerrückstellungen Sonstige Rückstellungen Gesamt Fast allen Mitarbeitern sind für sich und ihre Hinterbliebenen Versorgungszusagen gewährt, die teilweise von der Gesellschaft selbst und teilweise von der „Versorgungskasse der Angestellten der Münchener RückversicherungsGesellschaft“ zu erfüllen sind. Für frühere Mitglieder des Vorstands oder ihre Hinterbliebenen bestehen Pensionsrückstellungen von TDM 22.581 (Vorjahr TDM 24.323). (10) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Sonstige Verbindlichkeiten Auf Steuerverbindlichkeiten entfallen TDM 8.915 (Vorjahr TDM 8.295), auf Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit TDM 4.460 (Vorjahr TDM 4.015). Der Gesamtbetrag der grundpfandrechtlich gesicherten Verbindlichkeiten beläuft sich auf TDM 803 (Vorjahr TDM 875). Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen in Höhe von TDM 1.000.803. (11) Rechnungsabgrenzungsposten Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Unterschiedsbeträge aus der Nennwertbilanzierung von Kapitalanlagen in Höhe von TDM 1.694 (Vorjahr TDM 3.874) enthalten. 93 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung (12) Ergebnis aus der Rückversicherung nach Versicherungszweigen Mio. DM Leben Unfall/ Kranken Haftpflicht Kraftfahrt Transport Feuer Bruttobeiträge 4.398 1.300 1.494 3.051 630 3.177 Nettobeiträge 3.748 1.191 1.167 2.741 571 2.744 Verdiente Nettobeiträge 3.743 1.190 1.202 2.740 574 2.715 Technischer Zinsertrag 1.184 112 1 5 – – Aufwendungen für Versicherungsfälle – Zahlungen – Veränderung der Rückstellung 2.037 17 679 69 1.163 –251 2.139 218 382 20 1.495 –68 2.054 748 912 2.357 402 1.427 997 417 427 558 160 891 Übrige Erträge und Aufwendungen –1.805 –114 14 –37 –2 –42 Versicherungstechnisches Ergebnis 71 23 –122 –207 10 355 – 0 –384 –100 –5 –438 71 23 –506 –307 5 –83 Schadenquote 63,0 74,6 87,2 70,4 54,1 Kostenquote 35,0 35,5 20,4 27,9 32,8 Schaden-Kosten-Quote 98,0 110,1 107,6 98,3 86,9 Schadenquote 61,1 97,2 81,4 64,4 59,7 Kostenquote 32,0 25,9 19,4 26,0 31,7 Schaden-Kosten-Quote 93,1 123,1 100,8 90,4 91,4 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Veränderung der Schwankungsrückstellungen Versicherungstechnisches Ergebnis nach Veränderung der Schwankungsrückstellungen Kennzahlen in % – Geschäftsjahr Kennzahlen in % – Vorjahr 94 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Technik Anhang Gesamt Sonstige ohne Leben Vorjahr Gesamt Gesamt ohne Leben Vorjahr Gesamt Mio. DM 1.782 2.709 14.143 18.541 13.945 18.014 Bruttobeiträge 1.463 2.529 12.406 16.154 12.591 16.186 Nettobeiträge 1.455 2.469 12.345 16.088 12.651 16.283 Verdiente Nettobeiträge – – 118 1.302 124 1.214 Technischer Zinsertrag Aufwendungen für Versicherungsfälle – Zahlungen – Veränderung der Rückstellung 906 –55 1.328 203 8.092 136 10.129 153 7.405 1.410 9.223 1.396 851 1.531 8.228 10.282 8.815 10.619 512 812 3.777 4.774 3.583 4.539 Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb –4 1 –184 –1.989 –359 –2.207 Übrige Erträge und Aufwendungen 88 127 274 345 18 132 Versicherungstechnisches Ergebnis –181 –93 –1.201 –1.201 –982 –982 Veränderung der Schwankungsrückstellungen –850 Versicherungstechnisches Ergebnis nach Veränderung der Schwankungsrückstellungen –93 34 –927 –856 –964 Kennzahlen in % – Geschäftsjahr 58,8 62,0 67,2 Schadenquote 35,2 32,9 30,6 Kostenquote 94,0 94,9 97,8 Schaden-Kosten-Quote Kennzahlen in % – Vorjahr 69,0 61,6 71,6 Schadenquote 34,7 32,3 28,3 Kostenquote 103,7 93,9 99,9 Schaden-Kosten-Quote 95 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang (13) Verdiente Beiträge für eigene Rechnung 1996 TDM Vorjahr TDM Gebuchte Bruttobeiträge Abgegebene Rückversicherungsbeiträge 18.540.559 18.013.604 2.386.668 1.827.498 Gebuchte Nettobeiträge 16.153.891 16.186.106 –150.696 84.786 –65.910 126.465 –29.874 96.591 16.087.981 16.282.697 1996 TDM Vorjahr TDM 11.270.712 1.141.459 10.129.253 10.264.121 1.041.319 9.222.802 589.079 436.584 152.495 1.394.402 –1.951 1.396.353 10.281.748 10.619.155 1996 TDM Vorjahr TDM Deckungsrückstellung Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen –1.957.489 –1.978.612 48.278 –136.313 Gesamt –1.909.211 –2.114.925 Veränderung der Beitragsüberträge – Bruttobetrag – Retrobetrag – Nettobetrag Verdiente Nettobeiträge (14) Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung Zahlungen – Bruttobetrag – Retrobetrag – Nettobetrag Veränderung der Rückstellung – Bruttobetrag – Retrobetrag – Nettobetrag Gesamt (15) Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Nettorückstellungen 96 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang (16) Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Davon ab: erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft Gesamt (17) Personalaufwendungen 1996/97 TDM Vorjahr TDM 5.346.297 4.992.287 572.036 453.754 4.774.261 4.538.533 Die Verwaltungsaufwendungen, die unter den Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb und unter den Aufwendungen für Kapitalanlagen ausgewiesen werden, enthalten folgende Personalaufwendungen: 1996/97 TDM Vorjahr TDM Löhne und Gehälter Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung Aufwendungen für Altersversorgung 247.662 231.744 66.506 20.858 53.408 36.409 Gesamt 335.026 321.561 Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands betrugen unter Berücksichtigung des Gewinnverwendungsvorschlags TDM 11.813 (Vorjahr TDM 9.777), die früherer Vorstandsmitglieder oder ihrer Hinterbliebenen TDM 3.247 (Vorjahr TDM 3.272). Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen unter Berücksichtigung des Gewinnverwendungsvorschlags TDM 893 (Vorjahr TDM 845). Darin sind dividendenabhängige Vergütungen von TDM 765 (Vorjahr TDM 714) enthalten. 97 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang (18) Erträge aus Kapitalanlagen Erträge aus Beteiligungen 1996/97 TDM Vorjahr TDM 462.522 357.289 225.258 221.880 2.754.487 2.663.080 2.979.745 2.884.960 418.268 322.157 1.546 1.958 – 2.954 3.862.081 3.569.318 Erträge aus anderen Kapitalanlagen – Erträge aus Grundstücken, grundstücksgleichen Rechten und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken – Erträge aus anderen Kapitalanlagen Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens mit Rücklageanteil Gesamt Darin sind folgende Erträge von verbundenen Unternehmen enthalten: Beteiligungserträge Erträge aus anderen Kapitalanlagen 98 1996/97 TDM Vorjahr TDM 78.177 64.013 441.829 364.413 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang (19) Aufwendungen für Kapitalanlagen 1996/97 TDM Vorjahr TDM Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen 186.694 187.689 Abschreibungen auf Kapitalanlagen 151.350 173.018 43.298 45.755 Einstellungen in den Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 6 b EStG 130.603 – Gesamt 511.945 406.462 Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen Von den Abschreibungen entfielen TDM 33.322 (Vorjahr TDM 33.654) auf außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 2 Satz 3 HGB. Steuerliche Sonderabschreibungen gemäß § 6 b EStG wurden nicht vorgenommen (Vorjahr TDM 2.954). Im Geschäftsjahr wurde aus steuerlichen Gründen auf Zuschreibungen von TDM 28.678 verzichtet. Das Geschäftsjahresergebnis der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft wurde durch in Anspruch genommene steuerrechtlich zulässige Abschreibungen und die Bildung von Sonderposten mit Rücklageanteil nach den §§ 6 b und 7 g EStG mit TDM 130.603 (Vorjahr TDM 300) beeinflußt; die Auswirkungen aus steuerlichen Gründen unterlassener Wertaufholungen sind für das Jahresergebnis nicht erheblich. Die Belastungen künftiger Geschäftsjahre durch diese Maßnahmen sind von untergeordneter Bedeutung. (20) Sonstige Aufwendungen 1996/97 TDM Vorjahr TDM Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle – Haftpflicht – Kranken Übrige Aufwendungen 190.000 10.000 213.678 500.000 – 119.142 Gesamt 413.678 619.142 99 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Anhang Sonstige Erläuterungen (21) Organe der Gesellschaft Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf den Seiten 4 und 7 dieses Berichts aufgeführt. (22) Mitarbeiterzahl Im Geschäftsjahr 1996/97 beschäftigten wir durchschnittlich 1.940 (Vorjahr 1.904) Mitarbeiter. (23) Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen Als Mitglied der Pharma-Rückversicherungs-Gemeinschaft haben wir für den Fall, daß eines der übrigen Poolmitglieder ausfällt, dessen Leistungsverpflichtung im Rahmen unserer quotenmäßigen Beteiligung zu übernehmen. Ähnliche Verpflichtungen bestehen im Rahmen unserer Mitgliedschaften bei der Deutschen Kernreaktor-Versicherungsgemeinschaft und beim Deutschen Luftpool. Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage der Gesellschaft von Bedeutung sind, bestehen nicht. München, den 26. September 1997 Der Vorstand Schinzler; Bauer, Ficker, Göbel, Hasford, Helbig, Nierhaus, Rathnow, Schneidawind, Sellschopp, von Stockhausen 100 Münchener Rück Gewinnverwendungsvorschlag Bestätigungsvermerk Gewinnverwendungsvorschlag Der Bilanzgewinn zur Verfügung der Hauptversammlung beträgt DM 141.057.840. Wir schlagen vor, diesen Bilanzgewinn zur Ausschüttung einer Dividende von DM 1,70 auf jede der jeweils mit DM 5 dividendenberechtigten Inhaber- und Namensaktien zu verwenden. München, den 26. September 1997 Der Vorstand Schinzler; Bauer, Ficker, Göbel, Hasford, Helbig, Nierhaus, Rathnow, Schneidawind, Sellschopp, von Stockhausen Bestätigungsvermerk des Abschlußprüfers Die Buchführung, der Jahresabschluß und der Konzernabschluß entsprechen nach unserer pflichtgemäßen Prüfung den gesetzlichen Vorschriften und der Satzung. Der Jahresabschluß und der Konzernabschluß vermitteln unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft und des MünchenerRück-Konzerns. Der zu einem Bericht zusammengefaßte Lagebericht und Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluß und dem Konzernabschluß. München, den 6. Oktober 1997 Bayerische Treuhandgesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Wiegand Wirtschaftsprüfer 101 Peschel Wirtschaftsprüfer Münchener Rück · Konzern Geschäftsentwicklung des Münchener-Rück-Konzerns in Mio. DM Konzernbilanz zum 30. Juni 1993 1994 1995 1996 1997 91.644 39.092 52.552 102.425 45.197 57.228 111.008 48.398 62.610 120.279 52.937 67.342 148.288 61.803 86.485 3.630 1.370 4.274 1.846 4.442 2.614 5.378 3.736 6.604 4.816 84.174 58.506 25.668 92.863 64.005 28.858 97.548 68.570 28.978 104.047 73.632 30.415 130.643 78.886 51.757 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 Bruttobeiträge davon Leben davon Nichtleben Nettobeiträge davon Leben davon Nichtleben Verdiente Nettobeiträge 25.556 9.686 15.870 22.480 8.676 13.804 22.222 28.638 10.445 18.193 25.490 9.430 16.060 24.981 28.974 10.898 18.076 25.937 10.038 15.899 25.802 28.989 11.177 17.812 26.232 10.326 15.906 26.220 32.181 11.538 20.643 28.934 10.579 18.355 28.665 Versicherungstechnisches Ergebnis* davon Leben davon Nichtleben –1.241 364 –1.605 –264 502 –766 –100 329 –429 573 489 84 776 404 372 Ergebnis aus Kapitalanlagen* davon im versicherungstechnischen Ergebnis erfaßt 6.949 7.112 7.322 7.935 9.362 4.448 4.958 5.313 5.685 7.104 Rohüberschuß 1.044 1.490 1.764 2.586 2.629 Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle –450 –350 –250 –500 –200 Veränderung der Schwankungsrückstellungen –29 –476 –788 –952 –1.216 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 565 664 726 1.134 1.213 –278 –364 –401 –539 –514 287 300 325 595 699 Kapitalanlagen (einschließlich Depotforderungen) davon Rückversicherer davon Erstversicherer Eigenkapital Schwankungsrückstellungen Versicherungstechnische Rückstellungen (ohne Schwankungsrückstellungen) davon Leben davon Nichtleben Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Steuern Jahresüberschuß * Die Zahlen für 1992/93 und 1993/94 sind mit denen ab 1994/95 wegen des geänderten Ausweises der Aufwendungen für Altersversorgung und der sonstigen Abschreibungen nur eingeschränkt vergleichbar. 102 Münchener Rück · Aktiengesellschaft Geschäftsentwicklung der Münchener-Rück-Aktiengesellschaft in Mio. DM Bilanz zum 30. Juni 1993 1994 1995 1996 1997 38.959 44.910 49.376 54.263 61.061 1.725 1.057 2.534 1.580 2.605 2.357 3.351 3.327 3.535 4.555 34.593 13.423 21.170 38.685 15.068 23.617 41.937 17.559 24.378 44.532 18.908 25.624 47.090 20.187 26.903 1992/93 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 Bruttobeiträge davon Leben davon Nichtleben Nettobeiträge davon Leben davon Nichtleben Verdiente Nettobeiträge 16.033 3.415 12.618 14.020 3.039 10.981 13.859 18.159 3.695 14.464 16.175 3.324 12.851 15.834 18.258 3.974 14.284 16.178 3.563 12.615 16.089 18.014 4.069 13.945 16.186 3.595 12.591 16.283 18.541 4.398 14.143 16.154 3.748 12.406 16.088 Versicherungstechnisches Ergebnis* davon Leben davon Nichtleben –1.458 68 –1.526 –616 91 –707 –318 98 –416 132 114 18 345 71 274 Ergebnis aus Kapitalanlagen* davon im versicherungstechnischen Ergebnis erfaßt 3.050 2.880 2.804 3.163 3.350 921 1.026 1.134 1.350 1.584 634 1.134 1.360 1.957 2.011 Sonderzuführungen an die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle –450 –350 –250 –500 –200 Veränderung der Schwankungsrückstellungen –32 –523 –798 –982 –1.201 Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 152 261 312 475 610 Steuern –80 –120 –150 –242 –329 72 141 162 233 281 Kapitalanlagen (einschließlich Depotforderungen) Eigenkapital Schwankungsrückstellungen Versicherungstechnische Rückstellungen (ohne Schwankungsrückstellungen) davon Leben davon Nichtleben Gewinn- und Verlustrechnung Rohüberschuß Jahresüberschuß * Die Zahlen für 1992/93 und 1993/94 sind mit denen ab 1994/95 wegen des geänderten Ausweises der Aufwendungen für Altersversorgung und der sonstigen Abschreibungen nur eingeschränkt vergleichbar. 103 Bildnachweis Umschlagrückseite St. Müller-Naumann, München Seite 2 St. Müller-Naumann, München Seite 7 Tom Specht, München Seite 8 Tom Specht, München Seite 40 Gerhard Joksch Münchener Rück, München Seite 46 Grafiken Jörg Schlaich, Stuttgart Seite 47 Foto Thyssen Transrapid System GmbH, Kassel Grafik Swissmetro S. A., Genf Grafik ACP Hong Kong Airport Core Program, Hongkong Seite 48 Grafik Hughes, Los Angeles Seite 49 Grafiken Münchener Rück, München Seite 51 Andreas Heddergott, München Seite 52 Spike & Ethel, ZEFA, Düsseldorf 104 Wichtige Termine 1998 Zwischenbericht 1997/98 29. Juni 1998 Bilanzaufsichtsratssitzung 23. September 1998 Bilanzpressekonferenz 13. Oktober 1998 Hauptversammlung 05. November 1998 Weitere Informationen erhalten Sie von unserem Zentralbereich Information und Öffentlichkeitsarbeit. Telefon: (0 89) 38 91-25 04 Telefon: (0 89) 38 91-23 76 Telefax: (0 89) 38 91-35 99 Rainer Küppers Christian Jacobi Der Geschäftsbericht 1996/97 ist auch in einer englischen Fassung sowie in einer französischen und spanischen Kurzfassung erhältlich. Über weitere Veröffentlichungen unserer Gesellschaft gibt unsere Broschüre „Publikationen“ Auskunft, die wir Ihnen auf Anforderung gerne zusenden. Das für diesen Geschäftsbericht verwendete Papier wurde aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt. Die Münchener Rück weltweit Rückversicherung Rückversicherer und Zweigniederlassungen Deutschland Übriges Europa Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Belgien Great Lakes Reinsurance (UK) PLC Brussels Branch Großbritannien Great Lakes Reinsurance (UK) PLC Munich Reinsurance Company United Kingdom General Branch Munich Reinsurance Company United Kingdom Life Branch Italien Münchener Rück Italia S. p. A. Schweiz Neue Rückversicherungs-Gesellschaft mit Außenstelle in Singapur Servicegesellschaften und Liaison Offices IIC – International Insurance Consultants Münchener Ecoconsult Frankreich Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Bureau de Paris Griechenland Muenchener Rueck Hellas Services S. A. Großbritannien Munich Reinsurance Company Main Representation Office Munich London Investment Management Ltd. Rußland Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Liaison Office Spanien Münchener Correduría de Reaseguros, Grupo Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, S. A. Türkei Münih Re Reasürans Aracılık ve Danışma Servisleri Limited Şirketi Erstversicherung Berlinische Leben (Lebensversicherung) DKV Deutsche Kranken (Krankenversicherung) Europäische Reise (Reiseversicherung) Hamburg-Mannheimer (Lebensversicherung, Schaden-/Unfallversicherung) Karlsruher (Lebensversicherung, Schaden-/Unfallversicherung) Nordamerika, Lateinamerika Afrika, Naher und Mittlerer Osten Asien und Australasien Kanada Munich Reinsurance Company of Canada (MROC) mit Regional Offices in Toronto, Montreal und Vancouver Südafrika Munich Reinsurance Company of Africa (MRoA) mit Regional Offices in Johannesburg, Durban und Kapstadt sowie Außenstellen in Kenia, Malawi, auf Mauritius und in Simbabwe Australien Munich Reinsurance Company of Australia (MRA) mit Regional Offices in Sydney, Brisbane, Melbourne und Perth Munich Reinsurance Company Canada Branch (Non-Life) Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Australian Branch Munich Reinsurance Company Canada Branch (Life) mit Regional Office in Montreal China Munich Reinsurance Company Hong Kong Branch The Great Lakes Reinsurance Company Malaysia Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Malaysia Branch USA American Re Corporation/American Re-Insurance Company mit Regional Offices in Princeton, Atlanta, Boston, Chicago, Columbus, Dallas, Hartford, Kansas City, Los Angeles, Minneapolis, New York, Philadelphia, San Francisco und Seattle sowie Außenstellen in Ägypten, Argentinien, Australien, Belgien, auf den Bermudas, in Chile, China, Großbritannien, Japan, Kanada, Kolumbien, Mexiko und Singapur Singapur Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Singapore Branch Munich American Reassurance Company (MARC-Life) Argentinien Münchener de Argentina Servicios Técnicos S. R. L. Brasilien Münchener do Brasil Serviçios Técnicos Ltda. Kanada Munich Canada Systems Corporation (MCSC) Kolumbien Münchener de Colombia S. A. Corredores de Reaseguros Ägypten Munich Reinsurance Company Contact Office China Munich Reinsurance Company Representative Offices Israel Munich Reinsurance Company Liaison Office Indien Consultant for India to Munich Reinsurance Company Japan Munich Reinsurance Company Liaison Office Mexiko Muenchener de México, S. A. Korea Munich Reinsurance Company Liaison Office USA Am-Re Brokers, Inc. Neuseeland Munichre New Zealand Service Limited Am-Re Consultants, Inc. Pakistan Resident Correspondent American Re Asset Management, Inc. Becher + Carlson Risk Management, Inc. Venezuela Münchener de Venezuela, C. A. Intermediaria de Reaseguros Philippinen Munich Management Pte. Ltd. Munich Re Representative Office Taiwan Munich Reinsurance Company Liaison Office Stand: Oktober 1997