Einführung in den Hamburg-Wechsler

Einführung in den
Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder – IV
Übersetzung und Adaptation der WISC-IV von David Wechsler
Hrsg.: Franz Petermann, Ulrike Petermann
Bern: Huber, 1. Auflage 2007
1. Testart
Intelligenztest
2. Testmaterial
Materialkoffer mit: Handanweisung (Manual), Protokollbögen, Aufgabenheften 1A, 1B
und 2, 1 Set Mosaik-Test, Stimulus-Buch, 1 Set Auswertungsschablonen
Optional: PC-Auswertungsprogramm
Zusätzlich werden benötigt: Bleistift, Stoppuhr
3. Testgliederung
Mit dem HAWIK-IV kann ein Gesamt-IQ als Maß für den kognitiven Entwicklungsstand eines Kindes bestimmt werden. Außerdem können für vier Indizes (Sprachverständnis, Wahrnehmungsgebundenes Logisches Denken, Arbeitsgedächtnis,
Verarbeitungsgeschwindigkeit) entsprechende IQ-Werte berechnet werden.
Der HAWIK-IV besteht aus 15 Untertests. Zehn Untertests sind für die Berechnung
notwendig. Die optionalen Untertests gehen nicht in die Berechnung ein. Mittels
dieser Untertests können zusätzliche Informationen erhoben werden. In bestimmten
Fällen kann ein Kerntest durch einen optionalen Test des gleichen Index ersetzt
werden.
Die Reihenfolge der Untertests ist bei der Testdurchführung vorgegeben.
Indizes
Gesamt-IQ
Sprachverständnis
Wahrnehmungsgebundenes
Logisches Denken
Arbeitsgedächtnis
Abkürzung
G-IQ
SV
GF
WT
AV
(AW)
(BEN)
WLD
MT
BK
MZ
(BE)
AGD
ZN
BZF
(RD)
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Untertests
10 Untertests
Kerntests:
Gemeinsamkeiten finden
Wortschatz-Test
Allgemeines Verständnis
Optional:
Allgemeines Wissen
Begriffe erkennen
Kerntests:
Mosaik-Test
Bildkonzepte
Matrizen-Test
Optional:
Bilder ergänzen
Kerntests:
Zahlen nachsprechen
Buchstaben-Zahlen-Folgen
Optional:
Rechnerisches Denken
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Verarbeitungsgeschwindigkeit
VG
ZST
SYS
(DT)
Kerntests:
Zahlen-Symbol-Test
Symbol-Suche
Optional:
Durchstreich-Test
4. Grundkonzept
Der HAWIK-IV ist die deutschsprachige Version des WISC-IV, der Wechsler
Intelligence Scale for Children. Diese beruht auf dem Intelligenzkonzept von
Wechsler, demzufolge Intelligenz nicht als eine spezifische Fähigkeit aufzufassen ist,
sondern sich als Gesamtheit einer Gruppe von Einzelaspekten ergibt. Daher besteht
der HAWIK aus einer Reihe von Skalen, die möglichst unterschiedliche geistige
Fähigkeiten erfassen, jedoch gemeinsam das allgemeine intellektuelle Niveau eines
Kindes abbilden. Wechsler definiert Intelligenz als zusammengesetzte und globale
Fähigkeit des Individuums, zweckvoll zu handeln, vernünftig zu denken und sich mit
seiner Umgebung wirkungsvoll auseinanderzusetzen. Intelligenz ist ein mehrdimensionales Konstrukt.
5. Durchführung
Alter: 6;0 bis 16;11 Jahre
Formen: Einzeltest, keine Parallelformen
Handhabung: Das Manual enthält detaillierte Anweisungen für jeden Untertest.
Neben wörtlichen Anweisungen, die der Testleiter dem Kind vortragen soll, wird
aufgeführt, mit welchem Item bei bestimmten Altersstufen begonnen werden soll,
wann und wie Hilfestellung gegeben werden darf, wann der Abbruch des jeweiligen
Untertests erfolgt und wie die Aufgabe bewertet wird. Der Protokollbogen enthält
ebenfalls Informationen zur Durchführung und Bewertung der Untertests.
Zeit: Die Untersuchungsdauer hängt von Alter und Leistungsvermögen des Kindes
sowie vom Verhalten des Testleiters bei der Aufgabendarbietung ab. Die Durchführung der 10 Standardtests beträgt laut Handbuch in der Regel zwischen 65 und
90 Minuten. Die Durchführung der 5 optionalen Untertests dauert normalerweise
zwischen 15 und 20 Minuten.
6. Auswertung
Modus: Anhand des Testprotokolls wird jede Aufgabe nach festgelegten Kriterien
bewertet. Bei der Auswertung werden die Aufgabenbewertungen zu Rohpunktwerten
summiert, die mit Hilfe der im Anhang enthaltenen Tabellen für die einzelnen
Altersstufen in Wertpunkte umgewandelt werden. Die Wertpunkte können in einem
weiteren Schritt in IQ-Werte (Sprachverständnis, Wahrnehmungsgebundenes
Logisches Denken, Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Gesamt-IQ)
umgerechnet werden. Die Wertpunkte können außerdem auf der Vorderseite des
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Protokollbogens graphisch dargestellt werden. Das Testhandbuch enthält Hinweise
zur quantitativen und qualitativen Interpretation der Wertpunkte und des IQ
.
Zeit: Keine Angaben
7. Gütekriterien
Objektivität: Es liegen keine Angaben zur Objektivität vor. Aufgrund der detaillierten
und überschaubaren Anweisungen im Testhandbuch und einer weitgehenden
Standardisierung der Testsituation kann davon ausgegangen werden, dass die
Durchführungsobjektivität soweit wie möglich gewährleistet ist. Die Auswertung wird
dort, wo Items nicht nur eine einzige richtige Lösung haben, durch detaillierte Listen
gültiger Antworten ebenfalls so weit wie möglich standardisiert.
Reliabilität (Zuverlässigkeit): Für den Gesamt-IQ schwankt die Reliabilität über die
Altersgruppen hinweg zwischen r=.96 und r=.98. Die mittlere Reliabilität beträgt für
den Index Sprachverständnis r= .94; für den Index Wahrnehmungsgebundenes
Logisches Denken r=.93; für den Index Arbeitsgedächtnis r=.92 und für den Index
Verarbeitungsgeschwindigkeit r= 87.
Validität (Gültigkeit): Hinsichtlich der Konstruktvalidität zeigen sich Ladungen
zwischen .48 und .82 (maximal 1.0). Die Ergebnisse belegen die vorgeschlagene 4Faktoren-Struktur. Im Vergleich von HAWIK-IV mit HAWIK-III finden sich keine
signifikanten Mittelwertunterschiede, somit ist auch die Kriteriumsvalidität gegeben.
Der Test ist valide und seine Gültigkeit empirisch abgesichert.
Normen: Es liegen für die einzelnen Untertests nach Altersstufen (4-Monats-Schritte)
getrennte Wertpunkt-Normen vor. Umrechnungstabellen von Wertpunkten in IQ- und
Prozentrang-Normen inklusive 90%- sowie 95% Vertrauensintervallen liegen vor.
Literatur:
Brähler, E., Hollig, H., Leutner, D. & Petermann, F. (Hrsg.) (2002). Brickenkamp
Handbuch psychologischer und pädagogischer Tests. Göttingen: Hogrefe
Petermann, F., Petermann, U., (Hrsg.), 2. ergänzte Auflage 2008, Manual HAWIK IV,
Huber: Hogrefe
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