Vortrag zu aktuellen Fragen der Marine durch den Vertreter des
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Vortrag zu aktuellen Fragen der Marine durch den Vertreter des
Vortrag zu aktuellen Fragen der Marine durch den Vertreter des Inspekteurs der Marine, KAdm Michael Mollenhauer, Marinekommando / Abteilungsleiter Einsatz Der Abteilungsleiter Einsatz des Marinekommandos in Rostock, Konteradmiral Michael Mollenhauer, dankte einleitend für die Gelegenheit zum Vortrag, um damit der MOV eine Standortbestimmung der Flotte geben zu können. KAdm Mollenhauer stellte in seinem Vortrag allem anderen voran, dass auf die Männer und Frauen der Marine unverändert voll Verlass sei und sich gerade die Besatzungen weiterhin mit enormer Einsatzbereitschaft und Flexibilität den an sie gerichteten Forderungen stellten. Er verschwieg aber auch nicht das wachsende Unverständnis der Truppe, auf absehbare Änderungen mit kurzfristigen Plananpassungen reagieren zu müssen. Im Weiteren ging er im Rahmen seiner ersten Leitfrage auf die Einsätze der Marine ein: Wie auch die anderen Organisationbereiche sei auch die Marine in nahezu allen Einsätzen der Bundeswehr vertreten. Der Schwerpunkt läge aber naturgemäß bei den maritimen Einsätzen, von denen die multinationale EU-Mission ATALANTA sicherlich der in der Öffentlichkeit bekannteste sei. Hier unterstrich er die Wirksamkeit und die gute Zusammenarbeit der vielen sehr unterschiedlichen Akteure, was zu einer signifikanten Reduzierung der Piraterie und wirksamen Schutz der Schiffe des UN World Food Programme beigetragen habe. Hinsichtlich der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) stellte KAdm Mollenhauer den hohen politischen Wert heraus, vergaß aber auch nicht, auf die wirksame Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine hinzuweisen, die große Wertschätzung genießt und künftig an Bedeutung gewinnt. Der Einsatz vor dem Libanon wird seit Juni 2012 fast ausschließlich von den Schnellbooten getragen und künftig durch die Korvetten übernommen. Nach dem Hinweis auf die weitere Beteiligung deutscher Einheiten an der Nato-geführten Anti-Terror-Operation Active Endeavour im Mittelmeer, gegenwärtig mit Einheiten in der Surface Naval Maritime Group 1 (SNMG 1) und Surface Naval Minecountermeasure Group 2 (SNMCMG 2), ging er auf den bevorstehenden Einsatz der Fregatte AUGSBURG zum Schutz der CAPE RAY ein. Der Einsatz mit seinem hohen Symbolcharakter sei ein gutes Beispiel, wie kurzfristig auch völlig unerwartete Aufträge auf die Flotte zukommen könnten. Die AUGSBURG sei für diesen Einsatz aus dem EinsatzAusbildungsverband (EAV) herausgelöst und damit sei nach dem Einsatz des EAV bei der Operation PERGASUS (Evakuierungsoperation deutscher und britischer Streitkräfte während der Aufstände in Libyen) im Jahr 2011 bereits zum zweiten Mal auf den EAV für kurzfristige Aufträge zugegriffen worden. Der EAV habe damit seinen Wert nicht nur für die Ausbildung der Offiziersanwärter sondern auch als planerische Reserve der Marine erneut unter Beweis gestellt. Die Einsatzbereitschaft der Flotte war dann auch die zweite Frage, auf die KAdm Mollenhauer in seinem Vortrag einging. Er betonte die Wichtigkeit, den neben den Einsätzen verbleibenden Spielraum zu nutzen, um die Einsatzfähigkeit der Flotte hoch zu halten. Im Jahr 2013 seien dazu die Fregatte HAMBURG in das Carrier Strike Group Deployment und U32 an die amerikanische Ostküste entsandt worden. In diesem Jahre nehme der EAV an dem Programm African Partnership Station und die Fregatte SCHLESWIG-HOLSTEIN an dem britischen Vorhaben COUGAR 14 teil. Für 2015 sei eine erneute Durchführung GOOD HOPE vor Südafrika in Planung. Mittelfristig werde auch eine erneute Einbindung in eine Carrier Strike Group angestrebt. Unter Hinweis auf die angespannte Personallage ging KAdm Mollenhauer dann auf den Kurs in die Zukunft ein. Er berichtete von den vielversprechenden Ansätzen, junge Männer und Frauen für den Dienst in der Flotte zu gewinnen, indem die Marine den Dienst an Bord auf eigens dafür abgestellten Booten erlebbar macht. Er räumte aber zugleich ein, dass der kleiner werdende Fuhrpark die Flotte vor erhebliche Aufgaben stellen werde. Mit dem Zulauf neuer Waffensysteme wie dem 3. Einsatzgruppenversorger (EGV), dem 2. Los U-Boot Kl. 212 oder der Fregatte Kl. 125 verfüge die Marine über eine gute Basis. Angesichts der Modernisierungserfordernisse für die Fregatten Kl. 123 und Kl. 124 und für die Korvette Kl. 130, der erheblichen Verlängerungen der Instandsetzungsphasen und ungelösten Fragen bei der Führungsunterstützung oder auch der Einführung von SASPF (= Standard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien – ein Projekt der Bundeswehr zur Einführung betriebswirtschaftlicher Standardsoftware) der Verfügbarkeit der Einheiten enge Grenzen gesetzt werden. Ganz besonders kritisch stufte er die noch nicht entschiedene Hubschraubernachfolge für den MK 41 SEAKING ein. Grundlegende Neuansätze, wie sie gerade mit der F125 in Form von Intensivnutzung und Mehrbesatzungsmodellen verbunden seien, wiesen deshalb grundsätzlich in die richtige Richtung, für eine Zukunft in der nach Überzeugung KAdm Mollenhauers die Marine mit ihren Fähigkeiten mehr denn je gefragt sein dürfte.