Eloy de Jong bei HIT RADIO FFH: „Berühmt sein, macht nicht

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Eloy de Jong bei HIT RADIO FFH: „Berühmt sein, macht nicht
P R E S S E M I T T E I L U N G vom 15. Mai 2016
Eloy de Jong bei HIT RADIO FFH:
„Berühmt sein, macht nicht glücklich“
„Caught in the Act“-Sänger Eloy de Jong (43, „Love Is Everywhere“) war am
heutigen Sonntag (13. Mai, 9 bis 12 Uhr) in der HIT RADIO FFH-Sendung
„Silvia am Sonntag“ zu Gast. In der Talk-Show sprach der Niederländer über
die Zeit nach Trennung der Band („Ich wusste nicht, was kommt. Das war
ganz schlimm“), sein Coming-Out („Mein Vater konnte nicht akzeptieren, dass
ich schwul bin“), wie er heute mit seiner Tochter Indy (4) und seinem Freund
Ibo (40) und der Mutter des Kindes lebt. De Jong erzählte, dass es „viel Freude macht, die alten Hits zu spielen.“ Mit „Caught in the Act“ ist er wieder auf
Tour, tritt am 26. Mai (Fronleichnam) auf dem Hessentag in Herborn bei „FFHJust 90s! Das Neunziger-Festival“ auf, das HIT RADIO FFH veranstaltet.
Eloy de Jong war niederländischer Jugendmeister im Tanzen, gewann 1993
ein Casting, bei dem die Boygroup „Caught in the Act“ zusammengestellt wurde. Mit Bastiaan Ragas, Benjamin Boyce und Lee Baxter hatte die Band bis
zur Trennung im Sommer 1998 große Erfolge. Seit Ende 2015 gibt es die
Band wieder – ohne Benjamin Boyce. Im FFH-Gespräch sagte de Jong über
den Zeitraum ohne die Gruppe: „Ich habe die Zeit genutzt, um alles zu verarbeiten. Ich war so jung und hatte nach dem Erfolg einen Burn-Out. Ich wusste
nicht, was kommt. Das war ganz schlimm. Ein paar Jahre war ich wirklich nur
zuhause und habe die Zeit genutzt, um mich wieder gut zu fühlen.“ Eloy de
Jong lebt seit acht Jahren mit seinem Freund Ibo zusammen, die beiden ziehen Tochter Indy (4) groß: „Jetzt bin ich happy, ich habe ein Privatleben aufgebaut, habe eine kleine Tochter. Ich habe kein Geheimnis mehr, mit dem ich
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leben muss. Jetzt kommt eine zweite Runde wirklich als Eloy. Das ist mein
großer Reichtum, den ich jeden Tag genieße.“
Eloy de Jong war 1999 mit dem 2009 verstorbenen „Boyzone“-Sänger Stephen Gately zusammen, als sich die beiden als erste Mitglieder von Boybands
als homosexuell outeten. De Jong zu FFH: „Wir haben das gleiche Leben gelebt. Beide in erfolgreichen Boybands, beide hatten wir hunderttausende weibliche Fans, aber auch beide ein Geheimnis. Als dann jemand für viel Geld unsere Geschichte verkaufen wollte, haben wir beschlossen, an die Öffentlichkeit
zu gehen.“ De Jong: „Ich habe viele Goldene Platten zuhause, aber wenn Leute zu mir kommen und sagen, ‚deine Geschichte hat mir geholfen, um selbst
mein Coming Out zu erleben‘, dann bedeutet mir das viel mehr, als der kommerzielle Erfolg. Hätte ich so ein Beispiel gehabt, als ich jung war, hätte es mir
vieleicht auch geholfen. Für meinen Vater, der nicht mehr lebt, war es immer
ein Alptraum, dass ich schwul bin. Er hat das niemals akzeptiert. Zum Glück
habe ich eine ganz liebe Mutter, die mir geholfen hat. Das ist keine Wahl, die
man hat. Das sind nur zwei Menschen, die sich lieben. Holland, das immer so
offen war, hat sich leider in den letzten Jahren verändert. Deshalb bin ich froh,
dass meine Geschichte vielleicht helfen kann. Früher habe ich immer gesagt,
ich lebe wie Micky Mouse. Wenn jemand entdeckt, wie es wirklich hinter der
Micky Mouse aussieht, dann findet mich keiner mehr gut. Diese Angst hatte
ich immer. In der Schule habe ich Tanzen und Singen geliebt – Fußball nicht.
Das hat manchmal Probleme gegeben. Zuhause hatte ich einen Vater, der
das nicht akzeptieren konnte. Und dann war ich auch noch in einer Boyband,
in der ich nicht schwul sein konnte. Das ist eine Angst, die keiner erleben sollte. Ich lebe jetzt, wie alle anderen auch.“ De Jong sagte zu FFH: „Berühmt
sein, macht nicht glücklich. Früher habe ich das gedacht, aber heute weiß ich,
es ist anders. Auf der Bühne zu stehen und zu wissen ich habe ein Zuhause,
das ist gut. Da bin ich wieder der normale Papa, der für Indy Sandwich macht.
Ich bin Papa, kein schwuler Papa.“
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Über seine Tochter Indy sagte Eloy de Jong bei FFH: „Neben meinem Partner
ist sie die Liebe meines Lebens. Sie kam zu früh auf die Welt. In der 25. Wochen, wog nur 730 Gramm. Ihr Zwillingsbruder Milon hat es nicht geschafft.
Eine Geburt und gleichzeitig der größte Albtraum. Unser Sohn ist auch ein Teil
unseres Lebens, aber es ist nicht einfach. Ich bin beeindruckt von den vielen
Fans, die früher in Eloy verliebt waren und jetzt so hinter mir stehen. Wir sind
alle erwachsener geworden. Indy lebt zu 50 Prozent bei uns, die anderen 50
bei ihrer Mutter. Wir treffen uns regelmäßig mit der Mutter, organisieren zusammen. Biologisch passt es vielleicht nicht, aber wer einen Tag mit uns lebt,
sagt: das passt. Sie hat zwei Papas und eine Mama. Ein Kind in ihrer Klasse
hat zwei Muttis, also es hat sich einiges verändert. Manchmal ändere ich beim
Vorlesen auch mal die Geschichten. Da mache ich aus Mama und Papa auch
mal zwei Papas. So, dass es auch für sie normaler wird. Indy ist biologisch
von einem von uns. Wir wissen von wem, aber das ist für uns kein Thema und
für unsere Familie kein Thema. Im Moment ist es auch bei Indy kein Thema.“
Seit Ende 2015 ist die Band „Caught in the Act“ wiedervereint. Eloy de Jong
sagte im FFH-Talk: „Wir haben die Pause voneinander gebraucht. Aber es ist
gut, dass wir uns wieder gefunden haben. Am Anfang war ich sehr nervös. Es
ist ein bisschen wie in einer langen Liebesbeziehung. Man hat sich lange nicht
gesehen und sieht sich plötzlich wieder. Das ist aufregend. Wir teilen eine so
große Vergangenheit miteinander. So viele verbinden auch eine besondere
Zeit mit uns, jetzt können wir das wieder feiern. Wir sind keine kleinen Jungs
mehr, aber unsere Message ‚Love is everywhere‘gilt immer noch. Die alten
Hits zu spielen, macht viel Freude, obwohl es damals menschlich nicht immer
einfach war. Ich habe alles verarbeitet. Und die Fans sind auch ein bisschen
älter geworden. Jetzt haben wir mehr Kraft im Kopf, früher mehr im Körper.“
Silvia Stenger sagte zu Eloy de Jong, dass er „ziemlich gut in Form“ sei. De
Jong: „Wenn, dann hundertprozentig. Es muss nicht sein, dass wir als drei alte
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Männer auf der Bühne stehen. Aber ich gehe nicht mehr in einem Bauchnabel
T-Shirt. Ich hoffe auf ein schönes Album, auf eine erfolgreiche Tour. Das
Wichtigste ist, dass wir Spaß miteinander haben.“
Im FFH-Gespräch sagte Eloy de Jong: „Ich denke, wenn mein Vater jetzt von
oben nach unten schaut, dann ist er stolz. Ich glaube, er hätte unsere Tochter
Indy geliebt. In diesem Leben hat es nicht geklappt zwischen meinem Vater
und mir. Das kann ich nicht ändern, aber ich versuche immer, auf das Positive
zu schauen. Es ist keine Entscheidung, wen man liebt, es ist einfach so. Mein
Vater hat das leider nicht verstanden. Ich habe ihm verziehen.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia
Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis. Infos auch auf www.FFH.de.
„Caught in the Act“ auf dem Hessentag in Herborn live bei:
FFH-Just 90s! Das Neunziger-Festival
Erstmals veranstaltet HIT RADIO FFH „FFH-Just 90s“. Bei dem Open-Air am
Donnerstag, 26. Mai (Fronleichnam), treten neben „Caught in the Act“ („Love
Is Everywhere“) die Eurodance-Bands „Culture Beat“ („Mr. Vain”), „La Bouche“
(„Be My Lover“), Layzee FKA. Mr. President („Coco Jamboo“), die
schwedische Band „Rednex” („Cotton Eye Joe”), die Dänin „Whigfield“ („Saturday Night“) sowie das Neunziger-DJ-Duo „Buffalo Bude & Wallace Love”
auf. Gastgeber in Herborn sind die FFH-Morningshow-Moderatoren Evren Gezer und Horst Hoof.
Tickets/Infos: www.FFH.de, Presse-Akkreditierung via [email protected]
Rückfragen:
Dominik Kuhn T.: 06101-988330, 0171-47 26 393, [email protected]
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