info 02 / 2013 - Kantonsschule Hottingen

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info 02 / 2013 - Kantonsschule Hottingen
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h
info
hottingen w i rt s c h a f t s g y m n a s i u m
handels– und informatikmittelschule
02 / 2013
Schülertext / Seite 6
Das Blind-Date
Stores & Stories / Seite 12
Ein Café so bunt
wie eine Wundertüte
Forum / Seiten 14–15
Forum KSH
«Schweizer und
Deutsche»
Kolumne / Seite 16
Reisen kann so
erhellend – und so
deprimierend sein!
öko-logisch! / Seite 17
Was grünt so grün
da draussen?
Gedankensplitter / Seite 19
Glück – Philosophisches
termine
04 / 07 / 2013
Abschlussfeier H3/I3
Berufsmaturitätsfeier
11 / 07 / 2013
Maturfeier
23 / 08 / 2013
Gartenfest
Einblicke
in Alltägliches
und Besonderes
editorial seite 2
studientage
seite 8–9
arbeitswochen seite 13
Hottingen ist die
Wirtschaftsschule
mit innovativem
und praxisbezogenem
Bildungsangebot
im Raum Zürich.
h info 02 / 2013
editorial
Einblicke
Liebe Leserin,
lieber Leser
von sandra nussbaumer
Als Lehrerinnen und Lehrer vermitteln wir tagtäglich Einblicke in verschiedene Themen- und Stoffgebiete. Es dabei nicht nur bei blossen Einblicken
zu belassen, den Schülerinnen und Schüler also
nicht nur neue Welten zu eröffnen, sondern diese
Welten vielmehr so lebendig zu gestalten, dass sie
in diese eintreten, ja sie zu einem Teil ihrer eigenen
Welt machen können, das ist eine grosse Herausforderung und – wenn das Vorhaben gelingt – eine
grosse Erfüllung zugleich. In dieser Ausgabe geht
es allerdings nicht um die alltäglichen Einblicke,
sondern um diejenigen, die besondere Unterrichtsgefässe bieten: Projektunterricht, Arbeitswochen,
Studientage.
In Zeiten, in denen die Mittelschulzeit stetig
verkürzt wird, in denen nackte Zahlen und Fakten,
Effizienz und Zielstrebigkeit der (scheinbar einzige)
Schlüssel zum Erfolg sind und in denen KostenNutzen-Rechnungen auch die Unterrichtsinhalte
(mit-) bestimmen, wird immer öfter über Sinn und
Zweck dieser besonderen Unterrichtsgefässe sinniert.
Eine Woche Projektunterricht bedeutet de facto
je vier Lektionen weniger Deutsch, Mathematik und
Wirtschaft, je drei Lektionen weniger Französisch,
Englisch und Geschichte, zwei Lektionen weniger
Biologie... und so weiter. In dieser Zeit könnte man
in die Epoche des Sturm und Drangs einführen,
den Satz des Pythagoras erarbeiten oder die
verschiedenen Stadien der Zellteilung behandeln.
Sind also solche Unterrichtsgefässe überhaupt
zu rechtfertigen?
Ja, sie sind. Nicht nur wissenschaftliche Untersuchungen, sondern auch unsere eigenen Erfahrungen zeigen, dass sich Projektunterricht und
fächerübergreifende Arbeiten positiv auf den
Lernerfolg auswirken. Denn: Die Wahl oder (Mit-)
Bestimmung der Lerninhalte fördert die Motivation
und erhöht die Eigenverantwortung im Lernprozess,
was sich wiederum positiv auf die Selbstständigkeit auswirkt. Wird das Verantwortungsgefühl im
Lernprozess gestärkt, fördert das aber auch die
Sozialkompetenz. Zudem verspricht die Möglichkeit, Vernetzungen zwischen Stoffgebieten oder
Fächern herzustellen, eine bessere Verankerung
des Gelernten. Dies alles erhöht letztlich den
Lernerfolg.
An der Kantonsschule Hottingen bieten wir vor
allem im Frühlingssemester verschiedene solcher
besonderen Unterrichtsgefässe an, in die wir Ihnen
in dieser Ausgabe vertiefte Einblicke gewähren:
So wurde in den Arbeitswochen der ersten Klassen
Anfang April beispielsweise das Toggenburg als
eine der wirtschaftlich innovativen Regionen der
Schweiz erkundet, das Schweizer Brauchtum im
Emmental entdeckt oder die Kommunikation
verschiedener Unternehmen analysiert. Nach den
Frühlingsferien wurden den Schülerinnen und
Schülern während der Studientage in klassenübergreifenden Projekten Einblicke vielfältigster Art
vermittelt. Ausserdem haben die ersten Klassen
der HMS in einer grösseren Arbeitseinheit Reportagen über Quartierläden im Quartier Hottingen
verfasst.
Ob die Lektüre dieser Ausgabe auch Ihre Motivation und Selbstständigkeit fördert oder Ihre
Eigenverantwortung stärkt und somit zu Ihrem
Lernerfolg beiträgt, darüber kann ich nur spekulieren, spannende Einblicke in unseren Schulbetrieb
allerdings sind Ihnen garantiert!
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2
Redaktion
Bild oben: Barbara Ingold
Bild unten: Sandra Nussbaumer
Jonathan Giger
G4e, Schuljahr 10/11
Ästhetik des Alltäglichen
Öl auf Leinwand
h info 02 / 2013
interview
h info 02 / 2013
verabschiedung
interview
Die Lotsin
geht von Bord
«Hier stimmt für
mich (fast) alles»
Katharina Sigrist, seit mehr als
30 Jahren im Sekretariat an der
Kantonsschule Hottingen tätig,
geht im Sommer in den Ruhestand.
Wie sie an die Kantonsschule
Hottingen kam, was sich an ihrer
Arbeit in all den Jahren verändert
hat und warum es ihr in dieser
Zeit nie langweilig wurde, das
erzählt sie im folgenden Gespräch.
genannte Wachs- und Schnapsmatrizen.
Die hiessen so, weil sie so nach Alkohol
rochen. Man hat ein Dokument mittels
einer abfärbenden Vorlage vervielfältigt,
und um die Farbe der Vorlage zu lösen
und auf die neuen Blätter zu drucken,
wurde ein alkoholhaltiges Lösungsmittel
verwendet, das ziemlich intensiv roch.
Allerdings konnte man mit den Matrizen
nur ein paar hundert Abzüge herstellen.
Das Verfahren war also recht aufwändig.
Ach, ich würde nicht noch einmal zurückwollen, denn ich würde, glaube ich, überhaupt nichts mehr können! (lacht)
«Ich habe mich in
meinem Leben noch nie
richtig beworben.»
Katharina Sigrist, Sekretariat
von sandra nussbaumer
h info: Der Anlass für dieses Gespräch
ist Ihre bevorstehende Pensionierung.
Wie lange arbeiten Sie schon an der
Kantonsschule Hottingen?
Katharina Sigrist: Ich arbeite hier schon
mehr als mein halbes Leben, bin sogar
selber hier zur Schule gegangen. Ich habe
die Töchterhandelsschule absolviert, quasi
ein Vorläufer der HMS, und bald darauf im
Sekretariat zu arbeiten begonnen.
h info: Haben Sie direkt nach der Schule
hier angefangen?
Katharina Sigrist: Ich hatte erst noch eine
andere Stelle in der Finanzabteilung eines Gastrobetriebes. Auch war ich nach
der Schule ein halbes Jahr in London an
der Swiss Mercantile School, um meine
Englischkenntnisse zu vertiefen. Als ich
1969 angefragt wurde, hier zu arbeiten,
4
hab ich mich gefreut und das Angebot
der Schweizer Rück (heute SwissRe)
sausen lassen. Ich war neugierig, meine
Lieblingsschule hinter der Kulisse und die
Lehrerschaft aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen.
h info: Sie haben 1969 hier zu arbeiten
begonnen...
Katharina Sigrist: Ja, ich habe hier im
Sekretariat gearbeitet – mit einem dreimonatigen Abstecher nach Florenz –, bis
1973 mein erstes Kind zur Welt kam.
h info: Man hat sich also an Sie erinnert. Waren Sie denn eine so herausragende Schülerin?
Katharina Sigrist: Nein, das wahrscheinlich nicht gerade. Ich habe einfach ein
Flair für Zahlen, damals schon – und kann
gut mit Menschen umgehen. In der Schule
hatte ich gerne Buchhaltung, Rechnungswesen oder Rechtslehre – was für viele ja
ein Schreckgespenst ist – und war auch
gut darin. Das hatte man vielleicht noch
im Kopf, als man mich anfragte.
h info: Worin hat denn Ihre Arbeit anfangs bestanden?
Katharina Sigrist: Es gab vor allem Schreibund Organisationsarbeiten zu erledigen.
Ich habe nach Diktat oder Stenogramm
Briefe verfasst. Das gibt es ja heute nicht
mehr in dieser Form. Was wir nicht selbstständig erledigen können, schreiben die
Schulleiter meistens selber. Es gab zwar
schon elektrische Schreibmaschinen, aber
ich habe hier noch 1984 an einer alten
Kugelkopfschreibmaschine gearbeitet. Da
war es wichtig, sich vorher schon zu überlegen, was man wie einteilt, um ein gutes
Layout zu erhalten. Denn man hat schon
damals viel geschrieben: Abschlussprüfungen, Notenlisten, Promotionsbriefe
oder Jahresberichte. Eine enorme Vereinfachung hat das Korrekturband bedeutet,
mit dem man einzelne falsche Buchstaben
oder Wörter hat korrigieren können. Aber
das kann man sich heute wohl alles gar
nicht mehr vorstellen. Genauso wenig
wie die Tatsache, dass Kopiergeräte lange
nicht selbstverständlich waren. Das war
wahnsinnig teuer! Stattdessen gab es so
h info: Woher kommt diese Faszination
für Zahlen?
Katharina Sigrist: Tja, das ist in meinen
Genen. Ich habe zwar noch keinen Test
gemacht, aber die Sache scheint mir
ziemlich eindeutig (lacht). Zahlen liegen
mir einfach mehr als Sprachen. Ich habe
schon immer gerne mit Zahlen jongliert,
und das auch in meinen ausserberuflichen
Tätigkeiten. Ich habe privat Buchhaltungen für gemeinnützige Institutionen und
Vereine geführt, in denen ich ehrenamtlich engagiert war.
h info: Und wie ging es weiter, als Sie
zum ersten Mal Mutter wurden?
Katharina Sigrist: Als meine Tochter geboren wurde, habe ich gekündigt. So etwas
wie Mutterschaftsurlaub gab es damals
noch nicht. Ausserdem war für mich klar,
dass ich jetzt erst einmal für die Familie da
bin. Allerdings wurde ich 1984 – da waren
die Kinder grösser und aus dem Gröbsten
raus – erneut angefragt, wieder im Sekretariat der Kantonsschule Hottingen zu
arbeiten. Ich habe mich in meinem Leben
noch nie richtig bewerben müssen. Seither
war ich durchgehend hier. 1984 habe ich
mit ganz wenig Stunden angefangen und
war ausschliesslich für das Rechnungswesen zuständig. Das war natürlich viel
weniger umfangreich als heute, auch
wenn man alles von Hand machen musste.
Es gab kein Excel-Programm, Rechnungen
oder Formulare wurden einzeln getippt –
mit fünf oder sechs Durchschlägen – und
wenn man einen Fehler machte, musste
man halt noch einmal von vorne anfangen. Später habe ich das Pensum aufgestockt, je nach Bedarf der Schule; bei
Engpässen (Krankheit) habe ich weit über
100 % gearbeitet.
h info: Und wie hat sich die Arbeit während dieser Zeit verändert?
Katharina Sigrist: In erster Linie hat der
technische Fortschritt grosse Veränderungen mit sich gebracht. Als ich in den
80er-Jahren wiederkam, wusste ich schon
theoretisch Bescheid über die Informatik.
Ich konnte mir allerdings nicht vorstellen,
dass ich mit meinem fortgeschrittenen
Alter hier in der Schule je mit etwas anderem arbeiten würde als mit der Schreibmaschine. Und dann haben die Computer
doch Einzug gehalten, was eine enorme
Entlastung war, und mich hat das Interesse gepackt. Ich fand es spannend, eine
Buchhaltung auf dem Computer zu führen und Excel-Tabellen mit Formeln zu
erstellen. Heute ist das ganze System ja
noch sehr viel elaborierter und raffinierter
und verbindet alle möglichen Bereiche des
Schulbetriebs. Wenn die Lehrpersonen die
Noten eingeben (und nicht vergessen!),
können diese im System abgerufen werden, was beispielsweise für das Erstellen
der Zeugnisse und Notenlisten am Ende
des Semesters sehr hilfreich ist. Früher
haben wir die Zeugnisse ja noch selber
von Hand geschrieben. Auch der Bereich
der Korrespondenz hat sich verändert.
Man kann Briefe und Vorlagen speichern,
muss nicht mehr immer alles von Grund
auf neu schreiben. Der Zeitaufwand hat
sich in dieser Hinsicht deutlich verringert.
Dafür gibt es viele andere Aufgaben. Ausserdem sind die Menschen anspruchsvoller geworden. Heute muss alles perfekt
– und sofort – erledigt sein, nicht nur korrekt geschrieben, sondern auch tipptopp
gelayoutet. Und am Ende wird’s doch
nicht richtig gelesen, weil niemand mehr
diese Zeit hat ob der Papierflut.
h info: Ist das (Arbeits-)Leben schneller
geworden?
Katharina Sigrist: Das würde ich schon
sagen, ja. Zumindest kann ich feststellen,
dass der Betrieb viel unruhiger geworden
ist. Wenn ich mich an meine erste Zeit
hier erinnere... Ausser in den Pausen wurden wir praktisch nie gestört. Nicht durch
Lehrer, nicht durch Schüler. Auch der Rektor hat bisweilen zwei bis drei Stunden
ungestört in seinem Büro gearbeitet. Das
ist heute unvorstellbar! Heute geht es zu
und her wie in einem Bienenhaus. Es ist
völlig normal, dass man in seiner Arbeit
immer wieder unterbrochen wird durch
Telefonanrufe, Schüler oder Lehrpersonen, die ins Sekretariat kommen und eine
Auskunft oder sonst etwas wollen, was
sie vergessen haben. Das ist manchmal
schon anstrengend und zeitraubend. Aber
wir sind nun mal ein Dienstleistungsbetrieb. Wir haben allerdings vor kurzem
unsere Öffnungszeiten im Sekretariat eingeschränkt. Das hat zwar zu einigem Unmut geführt, entlastet uns aber ein wenig.
«Heute sind wir fast
eine grosse Familie.»
h info: Sehen Sie noch weitere Veränderungen?
Katharina Sigrist: Ja, der Umgang miteinander ist ein anderer geworden. Heute
sind wir ja fast eine grosse Familie. Im
Sekretariat sind wir ein kleines Team, es
herrscht ein eher freundschaftlicher Umgang mit Schulleitung und Lehrerschaft,
man ist grundsätzlich per Du – ausser
mit den Schülerinnen und Schülern natürlich. Früher war das anders. Man hat
sich gesiezt, der Rektor war eine viel
grössere Respektsperson und wurde mit
«Herr Rektor» angesprochen, entsprechend auch die Lehrpersonen. Was jetzt
besser ist, ist müssig zu beurteilen. Es
war einfach anders und mir gefällt es
heute.
h info: Es ist ja heute in unserer
schnelllebigen Zeit, in der Mobilität
und Veränderung für Fortschritt stehen, fast nicht mehr vorstellbar, sein
ganzes Leben am selben Ort zu arbeiten. Wie geht das überhaupt?
Katharina Sigrist: Zum einen habe ich
mehrheitlich Teilzeit gearbeitet und
hatte daneben viele andere Projekte,
ehrenamtliche Tätigkeiten und Hobbys,
die sehr abwechslungsreich waren, so
dass mir gar nicht hat langweilig werden
können. Und ich hatte ja auch immer
noch die Familie: Ehemann, Kinder und
inzwischen Enkel. Man kann gar nicht
in allen Bereichen seines Lebens ständig Veränderung und Bewegung haben,
oder nur im kleineren Rahmen. Zum
anderen ist es hier im Sekretariat nie
langweilig. Es läuft so viel. Die Arbeit ist
abwechslungsreich, man hat Kontakte
zu unterschiedlichen Menschen, muss
im Moment reagieren und praktische
Lösungen finden, wozu eine gesunde
Portion Lebenserfahrung von Vorteil ist.
Hier ist kein Tag ist wie der andere.
«Hier ist kein Tag
wie der andere.»
h info: Gab es etwas, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Etwas besonders Positives oder Schönes?
Katharina Sigrist: Es gab viele schöne
Momente, an die ich gerne zurückdenke
– und die ich wahrscheinlich auch vermissen werde. Ein Highlight, an das ich
mich gerne erinnere, war ein Apéro mit
der Schulleitung auf der Dachterrasse
des Schulhauses. Aber eigentlich fand
ich es immer schön hier. Es ist ein heimeliges Schulhaus, ein familiärer Betrieb,
eine interessante Arbeit. Hier stimmt für
mich (fast) alles. Deshalb wünsche ich
dem Sekretariatsteam, der Schulleitung
und der Lehrerschaft auch nur das Beste,
dass die Schule nie stehenbleibt, sondern sich entwickelt und lebendig bleibt.
Rektor Peter Stalder
zum Abschied von
Katharina Sigrist
Am 29. März 1890 erschien im britischen
Magazin «Punch» eine Karikatur mit dem
Titel «Dropping the Pilot». Es zeigt den
müden, abgespannt wirkenden Bismarck,
wie er das Schiff verlässt.
Katharina Sigrist wird nach den Sommerferien unser Schiff ebenfalls verlassen,
während Kapitän, erster und zweiter
Offizier immer noch auf der Brücke stehen. Natürlich kann ich Katharina nicht
mit Bismarck vergleichen, das wäre zu
gewagt. Allerdings geht mit ihr tatsächlich unser Lotse – oder besser: die Lotsin
– von Bord.
Als ehemalige Absolventin unserer «Handeli» (1964 – 67) und langjährige Sekretärin kennt sie den Betrieb wie kaum eine
andere. Natürlich sind ihr alle Untiefen
und Klippen bestens bekannt, welche
unser Kahn Jahr für Jahr umschiffen muss.
Ihr Know-how, ihre zielorientierte, pragmatische Arbeit haben namentlich mir
als Kapitän manchen Maschinenschaden
erspart. Zuweilen hat sie das Schiff – und
das meine ich absolut nicht abwertend
– mit sicheren Hausfrauenmethoden in
den Hafen gefahren; das hat mich immer
tief beeindruckt! Die unzähligen Überstunden, die sie zum Wohl unserer Schule
geleistet hat und die der Zahlmeister
(noch) nicht entschädigt hat, verdanke
ich an dieser Stelle im Namen der Lehrer- und Schülerschaft von ganzen Herzen.
Liebe Katharina – wie Du aus dem Geographie-Unterricht bei Güfli sicher noch
weisst, wird sich die Erde weiterdrehen.
Den Kurs unseres nun schlingernden
Schiffes wirst hoffentlich weiterverfolgen – am besten von einer sonnigen Ferieninsel aus.
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h info 02 / 2013
schülertext
Das Blind-Date
Ja, eine Freundin,
das wäre schön,
denkt er.
von jan isler, g1a, 2012
Sie trug das Make-Up auf, doch ihre Hand
zitterte wie bei einer alten Frau. Sie versuchte, sich voll und ganz darauf zu konzentrieren, doch ihre Gedanken kreisten
nur um das eine: Was wird passieren?
Wie soll ich mich verhalten? Wer wird es
wohl sein? Mit einem Seufzer brach sie
ihre Arbeit ab, legte sich auf das Sofa und
las ein Buch. Wenigstens gelang es ihr bei
dieser Beschäftigung, diese Gedanken
ein wenig zu verdrängen. Nach nur zehn
Minuten legte sie es aber schon wieder
weg. Sie musste noch ein Kleid aussuchen
und das restliche Make-up auftragen.
Viele Kleider lagen in ihrem Schrank, doch
alle fand sie in diesem Moment unpassend. Das Gelbe war zu grell, das Blaugrüne zu klein und das Schwarze schon
gar nicht, sie wollte doch nicht wie ein
Emo aussehen! Schlussendlich entschied
sie sich für das Weisse. Also wurde es angezogen, es war viel zu eng und sie fühlte
sich wie eine Sardine in der Dose. Trotzdem behielt sie es an, trug das restliche
Make-up auf und sputete aus dem Haus
– sie war schon sehr spät dran.
Zack, der Gegner war umgelegt. Die
Augen vollends auf den Bildschirm gerichtet, nur der Daumen bewegte sich. Die
Kugeln, abgefeuert zum gleichmässigen
Schlagen der Uhr. Er schaltete die Konsole aus, reckte sich, erhaschte einen Blick
auf die Uhr und erschrak. Schon so spät!
Jan Isler
Hastig rannte er ins Bad und zog frische
Kleider an. Auf einmal entdeckte er einen
nie dagewesenen Pickel! Schnell holte er
seine Anti-Pickel Salbe hervor und versuchte zu retten, was noch zu retten war.
Es würde eine Weile dauern, bis sie eingezogen war. Er hoffte, dass es innerhalb der
nächsten halben Stunde geschehen würde, denn dann begann es. ES, das grosse
Treffen, sein erstes Date überhaupt, besser gesagt: sein erstes Blind-Date. Dates
hatte er schon viele gehabt, doch das war
etwas Neues. Deshalb machte es ihn auch
so nervös. Immer noch in Gedanken versunken ging er zur Tramhaltestelle.
Mit einem lauten Quietschen stoppte
der Bus. Sie stieg ein und besetzte den ersten freien Platz, den sie fand. Nervös zog
sie immer wieder ihr Smartphone hervor.
Eine Nachricht auf dem Display, das erhoffte sie sich. Worte wie: Es tut mir Leid,
ich kann leider nicht. Doch die erhoffte
Nachricht blieb aus. Wieso musste es so
sein? Neue Leute waren abscheulich! So
ein fremder Geruch und der Charakter,
unberechenbar! Doch sie hatte es sich
selbst zuzuschreiben, immer diese doofen
Wetten! Also stieg sie wie geplant bei der
abgemachten Haltestelle aus...
Eine Ewigkeit verging, bis das Tram
kam. Genug Zeit, um darüber Nachzuden-
ken, in welcher Lage er sich befand. War
es klug gewesen? Es dünkte ihn, je näher das Tram der Haltestelle kam, immer
dümmer. Doch eine Freundin wollte er.
So schnell wie möglich, denn alle hatten
eine, und da er niemand Gescheiten kannte, musste er halt so zu seinem Ziel kommen. Ja, eine Freundin, das wäre schon
toll, jemand, der immer für dich Zeit hat.
Mit neuem Elan stieg er aus dem Tram und
hoffte das Beste.
Mit langsamen Schritten ging sie dem
Sternen Café entgegen. Doofer Name!
Niemand wartete dort, also sass sie an
einen Tisch und las Zeitung, blickte jedoch
immer wieder auf und bereitete sich auf
die Ankunft des Blind-Date-Partners vor.
Er kam dem verabredeten Treffpunkt
immer näher. Von weitem sah er die Aufschrift Café Sternen. Der Name gefiel ihm.
Dann schaute er auf die junge Frau die am
Tisch sass, das Gesicht von einer Zeitung
verdeckt.
Sie legte die Zeitung weg, sah den
Mann, der sie verdutzt anstarrte – und
beide dachten sie:
POTTHÄSSLICH!
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Anando Matic
G1d, Schuljahr 10/11
Farbtonwerte
Gouache auf Papier
h info 02 / 2013
studientage
h info 02 / 2013
studientage
«Nicht nur alle drei Jahre, sondern jedes Jahr!»
Sportliche Einblicke
Parkour auf dem Lindenhof.
Tango tanzen, 24 Stunden offline sein, die Orgel als
Königin der Instrumente entdecken, das Sporttreiben
in der Stadt Zürich kennenlernen oder Computerspielfiguren animieren. Diese und noch viele andere
Einblicke wurden in den diesjährigen Studientagen
vom 6. bis 8. Mai 2013 vermittelt.
von sandra nussbaumer
Tag 1 Wer die Kantonsschule Hottingen
an diesem Montagmorgen um 8 Uhr betritt, dem zeigt sich ein eher ungewohntes
Bild: Die Schülerinnen und Schüler sitzen
noch nicht aufmerksam in ihren Schulbänken, sondern wuseln – teilweise noch
etwas verloren – im Eingangsbereich umher. Einige tragen einen grossen Rucksack
sowie einen Schlafsack mit sich, andere
schleppen einen schweren Nähmaschinenkoffer herein, wieder andere stehen,
mit Jogginghose und T-Shirt bekleidet,
ungeduldig wartend herum. Das eigentliche Geschehen spielt sich in diesem
Moment jedoch vor dem Tisch im Hochparterre ab: der Infozentrale. Tatiana
Rampone und Laurenz Müller geben Auskunft über Kurse, Kursorte, Räume oder
mitzubringendes (und vielleicht bereits
schon zu Hause vergessenes) Material. Es
wird klar, diese Woche findet kein normaler Schulbetrieb statt, sondern die Studientage zum Thema «Einblicke».
Im Eingangsbereich ist eine Cafeteria
eingerichtet worden. Sie wird sich in den
nächsten drei Tagen zu einem zentralen
Treffpunkt entwickeln. An diesem Morgen
wird fleissig Kaffee ausgeschenkt, der
Hunger hält sich noch in Grenzen. Eine
Gruppe von Jungs ist – mehr oder weniger
freiwillig – der Königin der Instrumente,
der Orgel, auf der Spur. Auch wenn noch
nicht alle gleich motiviert und begeistert
sind, werden sie bis zum Ende dieser Studientage ihre musikalische Seite (wieder-)
entdecken.
8
In der Aula werden die Schülerinnen und
Schüler in die Welt des Tango Argentinas eingeführt, was dem Cafeteriateam
dank der offenen Aulatür interessante
Einblicke ermöglicht. Kaspar Gysel und
Victor Ullate leiten diesen Kurs zusammen
mit zwei erfahrenen Tangotänzerinnen,
Carina Derrer und Katharina Meyer. Gelernt wird eine ganze Reihe von Schritten
und Schrittfolgen: Cruzado, Ocho, Voleo,
Gancho und Moulinette. Alle benannt
nach der Bewegung, die die Frau mit
ihren Beinen beschreibt. Die Moulinette
beispielsweise heisst so, weil sich die
Frau in einer Schrittfolge um den Mann
dreht. Und der Mann? Der Mann führt.
Bei vielen sieht das bereits nach ein paar
wenigen Stunden ziemlich professionell
aus. Sie bewegen sich aufrecht und stolz
mit eleganten, fliessenden Bewegungen
übers Parkett. Andere dagegen gehen
noch etwas steif und mit einiger Distanz zum Gegenüber an die Sache heran.
Einblicke in das Sporttreiben der Stadt
Zürich gewinnen 5 Mädchen und 12 Jungs.
Sie kommen gerade zurück von einer
Runde Parkour auf dem Lindenhof. Beim
Parkour wird jeweils der kürzeste Weg
gewählt, um von A nach B zu kommen.
Hindernisse, die sich dabei dem Läufer in
den Weg stellen, müssen durch Springen
oder Klettern überwunden werden: Treppen, Mauern, Zäune, Hecken, Parkbänke,
vielleicht sogar ein Bushäuschen. Ein paar
Mädchen haben leichte Schürfungen an
den Beinen, ansonsten scheinen alle unversehrt und die Sache gut überstanden
zu haben.
Die 19 Jugendlichen, die die nächsten
24 Stunden offline sein werden, brechen
am Mittag ins Pfadiheim Wassberg in der
Forch auf – zu Fuss versteht sich und ohne
elektronische Geräte. Am Vormittag sind
sie einem Vortrag von Isabel Willemse,
einer Psychologin und wissenschaftlichen
Mitarbeiterin an der ZHAW, zum Thema
Onlinesucht gefolgt. Die beiden IMS-
Schüler Gabriel und Moritz zeigen sich
allerdings etwas enttäuscht. Das Thema
wurde ihrer Meinung nach nicht angemessen behandelt, denn es wurde nur mit
Beispielen gearbeitet, die die gängigen
Vorurteile bestätigen und die Klischees
zementieren. «Wenn jemand über etwas
urteilt, das er nicht selber kennt und erlebt hat, kann er letztlich keine überzeugenden Argumente liefern», kritisieren
die beiden weiter. Und sie als Informatikmittelschüler müssen es ja wissen.
Weitere Einblicke in ein spannendes
Projekt erhält man im Zimmer 102. Hier
werden Computerspielfiguren kreiert,
denen durch die Entwicklung und Gestaltung von individueller Erscheinungsform,
Fortbewegungsstil und Sprungbewegung
Leben eingehaucht wird. Die Gruppe hat
am Morgen zwei Entwurfsmethoden zur
Entwicklung eigener Figuren kennengelernt und ist nun dabei, diese Figuren aus
Plastilin, Karton, diversem Recyling-Material oder auch zeichnerisch anzufertigen.
Tag 2 Es ist ruhig an diesem Morgen,
für das Cafeteriateam fast ein bisschen
zu ruhig. Viele Gruppen sind unterwegs
und erhalten Einblicke in Unternehmungen und Produktionsprozesse, besuchen
Botschaften oder erkunden Universitätsstädte. Auch die Orgel-Gruppe ist dabei
aufzubrechen, zuerst zu einem Besuch
ins Orgelmuseum Orgelsurium, dann zum
Orgelbauer Metzler in Dietikon. Besonders Letzterer wird bei den jungen Herren
einen ziemlichen Eindruck hinterlassen.
Tango wird heute im Imbissraum getanzt, da die Aula anderweitig gebraucht
wird. Wer sich aber zu den Tangueros runterwagt, der erhält mit etwas Glück einen
Crashkurs und merkt: so einfach, wie es
aussieht, ist es nicht. Wenngleich sich bei
den ersten Tanzschritten sofort ein Gefühl
der Erhabenheit einstellt, sind die Bewegungen bei Cruzado, Ocho und Voleo wohl
auch eher steif als fliessend-elegant.
Tangokurs
Gelernt wird eine ganze Reihe
von Schrittfolgen: Cruzado, Ocho,
Voleo, Gancho und Moulinette.
Computerspielfiguren animieren
Aus Plastilin wird eine Figur modelliert.
In Zimmer 102 erwachen die Gamefiguren
langsam zum Leben: In zwölf Bildern
muss eine lineare Laufbewegung, in vier
Bildern eine Sprungbewegung dargestellt
werden. Diese Visualisierung erfolgt fotografisch oder zeichnerisch mit anschliessendem Scan. Die Bildsequenzen werden
dann mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet und als sogenannter
«Runner» gelayoutet. Damit können die
Figuren auf dem Bildschirm als Computerspiel überprüft und dahingehend verbessert werden, dass sie schliesslich spielbar sind. Es wird konzentriert gearbeitet.
Einige besondere Cracks sind damit beschäftigt, eigene kleine Variationen des
vorgegebenen Spielrasters zu kreieren.
Gegen Mittag ist die Offline-Gruppe
zurück. Gabriel und Moritz sind die
24 Stunden offline leicht gefallen, den
anderen der Gruppe auch. Trotzdem haben sie ihre «Babys», wie einige ihre elektronischen Geräte beim Wiedererhalt
liebevoll nennen, nach so vielen Stunden
der Entbehrung gerne wieder an sich genommen. Rita Stierli und Katja Stadelmann ziehen eine positive Bilanz: «Der
Mensch ist ein soziales Wesen, das andere
Menschen braucht. Er kann sich nicht
auf Dauer hinter elektronischen Geräten,
Computergames oder dem Internet verstecken und sich abschotten von der Welt.
Dies wurde für alle Teilnehmenden in
diesen 24 Stunden spür- und erlebbar. Wir
haben viel geredet, Geschichten erzählt
und gelacht, Stadt-Land-Fluss und andere
Spiele gespielt. Verschiedene Schüler haben Klavier gespielt und uns wunderbar
unterhalten.» Sie würden einen solchen
Selbstversuch wieder machen – jedoch
während 48 Stunden und mit gewissen
Einheiten, bei denen jeder für eine bestimmte Zeit nur mit sich allein ist.
Auch sportliche Einblicke werden heute wieder gesammelt. Nach einem Besuch
des FCZ-Museums, hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit die
erste Mannschaft des FCZ beim Training
vor dem bevorstehenden Spiel gegen den
FC Basel zu beobachten sowie die Möglichkeit Trainer und Konditionstrainer
anschliessend mit Fragen zu löchern. Am
Abend nun steht ein besonderer Leckerbissen auf dem Programm: Unterwasserhockey. Ausgerüstet mit Taucherbrille,
Schnorchel, Flossen und natürlich einem
Stock soll der Puck für einmal zwei Meter
tief unter Wasser ins Goal befördert werden. Das ergibt zumindest in der Vorstellung ein lustiges Bild.
Tag 3 Im Gegensatz zum zweiten Tag
geht es an diesem dritten und letzten zu
und her wie in einem Bienenstock. Alle
Gruppen sind im Haus und es herrscht
reger Betrieb. Die letzten Vorbereitungen
für die Präsentationen am Nachmittag
werden getroffen und in der Aula erscheinen die Gruppen im 10-Minuten-Takt zum
Probendurchlauf für den Nachmittag. Das
fördert natürlich auch das Geschäft in der
Cafeteria. Unzählige z’Morgenbrötli, Pausensandwiches und Mittagssnacks gehen
über die Theke.
Das Unterwasserhockey vom Vorabend
ist eine tolle Erfahrung gewesen. Die
Stockführung hat sich zwar als nicht ganz
einfach erwiesen, dafür freuen geschossene Tore doppelt. An diesem Vormittag
hat die Gruppe die Volleyball-Academy
besucht und einen Einblick erhalten in
den Alltag von 13–15-jährigen Athletinnen.
Auch wenn diese Mädchen mehr als Spitzenfussballer trainieren, gelingt es ihnen,
Sport und Schule unter einen Hut zu bringen. Eine bemerkenswerte Leistung.
Ab Mittag werden in der Aula Einblicke
in die gewonnenen Erfahrungen gewährt.
Die Offline-Gruppe gibt in einer Powerpointpräsentation Auskunft über aufgefrischte und neu gewonnene Erkenntnisse.
Neben Tango werden orientalischer Tanz,
Latin Dance und Salsa getanzt. Zuvor
vielleicht noch etwas steif wirkende Bewegungen sind nun anmutig, grazil und
geschmeidig. Es ist schön zu sehen, was in
zweieinhalb Tagen alles möglich ist! Zwei
Stücke aus einem Musical werden ebenfalls zum Besten gegeben. Die Orgeljungs
zeigen in einem kurzen Konzert, bei dem jeder eine Orgelpfeife spielt, was sie gelernt
haben. Später wird – im Stil der Sendung
«Arena» – eine Debatte über die Freigabe von Cannabis geführt. Und schliesslich beeindrucken sechs junge Damen mit
ihren Sommerkleidern, die sie sich während der letzten zweieinhalb Tage geschneidert haben, in einer Modenschau.
Einige Gruppen präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit auf Plakaten, die im
Hochparterre zu bestaunen sind. Auch in
den Schulzimmern finden Präsentationen
statt. Im Zimmer 102 lassen die Besucherinnen und Besucher die Gamefiguren
durch die virtuelle Welt eines Computerspiels gehen und sammeln Punkte. Gewinner ist jeder beziehungsweise keiner.
Man spielt ja quasi gegen sich selbst.
Die diesjährigen Studientage waren ein
voller Erfolg. Das zeigen nicht nur die Präsentationen, sondern vor allem auch die
strahlenden Gesichter. Gegen Ende des
Nachmittags nähern sich denn auch zwei
junge Damen der Cafeteriatheke, an der
Prorektor Hans Suter arbeitet, und fordern: «Solche Studientage darf es nicht
nur alle drei Jahre geben, sondern jedes
Jahr!»
•
9
«Close-up» / Ölmalerei
Fach Bildnerisches Gestalten
Im Ergänzungsfach Bildnerisches Gestalten malten die Schülerinnen und Schüler mit Ölfarbe auf Leinwand
ein «Close-up», welches zwischen Figuration und Abstraktion pendelt. (Bild: Patricia Koch)
h info 02 / 2013
stores & stories
arbeitswochen
Ein Café so bunt wie eine Wundertüte
Von Emanuele Di Lorenzo und Vivienne Schäublin
Im „Chez Andy“ gibt es neben gutem Kaffee,
auserlesenen Tees und leckeren kleinen
Mahlzeiten auch Kunst und Kultur zu entdecken. Das originelle „Chez Andy“ steckt voller
Überraschungen und kreativer Einzelstücke.
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Bei der Umnutzung kümmerte sich
Andy aber zu wenig um die Vorschriften
des Kantons, sodass sein Café ein illegales
war. Als die Nachbarn reklamierten, musste
es geschlossen werden.
Zwischen dem Hottingerplatz und dem Es folgte eine sich über sieben Jahre hinzieKinderspital liegt das wohl ungewöhnlichs- hende Gerichtsverhandlung, während der
te Café der Stadt Zürich. Eine Kette aus Andy an seinem Traum festhielt. In der Zeit
farbigen Glühbirnen ziert das Häuschen; bis zur legalen Neueröffnung arbeitete er an
das Velo auf dem Dach und die bunten vielen verschiedenen Orten: Selbstständig,
Gartentische machen auf das Lokal auf- auf dem Bau, in Bars, Restaurants und
merksam. Es wirkt gemütlich, präsentiert anderen Cafés, wo er einige Erfahrungen
sich in einem künstlerischen und individu- sammeln konnte. Im Herbst 2011 durfte er
ellen Stil voller liebenswerter Details. Dafür sein Café endlich wieder eröffnen, unter der
steht auch die zusammengewürfelte Ein- Bedingung, keine laute Musik laufen zu
richtung: Kein Tisch und kein Stuhl gleicht lassen und nur bis 19 Uhr geöffnet zu
dem anderen. Eintretende umhüllt sofort haben. Auch das neue schweizerische
ein leichter Duft aus Kaffee und Käse. Eine Rauchverbot galt es von da an einzuhalten.
kleine Treppe führt hinunter zu zwei
Tischen des Cafés, eine andere bringt den Als wir mit ihm zusammen an einem TischGast auf eine erhöhte Etage. Dort oben steht chen sitzen und einen Tee trinken, erfahren
wir mehr über Andys Lebenssiein weiteres farbiges Gartuation. Er hofft, bis in zwei
tentischlein. Mit seinen zehn
„Ich möchte,
Jahren aus dem Verdienst
Plätzen ist dieses Lokal
dass alle, die
seines Cafés die Familie finaneinzigartig und ungewöhndas Café verzieren zu können. „Es wird
lich klein.
lassen, zufrieaber immer schwierig sein,
den sind“
vom Café zu leben“, meint
Es ist sein Elternhaus, in
Andy. Darum engagiert er sich
dem Andy Grenacher, der
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auch in anderen Berufen, zum
29-jährige Wirt, sein Café
betreibt. Hier lebt er mit seiner Frau, der 18 Beispiel momentan im Club Helsinki. Seine
Monate alten Tochter und seinem Bruder. Frau arbeitet regelmässig als TangolehreIn ein paar Wochen werden sie ein weiteres rin, Zeichnungslehrerin und Grafikerin. Sie
gestaltet auch die Webseite des „Chez
Kind bekommen.
Die Atmosphäre im Café „Chez Andy“ ist Andy“.
angenehm und gemütlich. Einige Gäste Als Betriebskapital brauchte Andy am
unterhalten sich, andere lesen Zeitung. Anfang nicht mehr als 2000 Franken, um
Neben Kaffee und speziellen Tees wie Getränke einzukaufen. Er machte sich keine
Links: von oben nach unten: Die Monsterkiste, Der Kofferladen, Aussenansicht , Die Theke
einem griechischen Bergtee bietet Andy Sorgen, dass das Geschäft nicht gut laufen
Rechts: Der Eingang zum Elternhaus mit Andy, an die Türe des „Chez Andys“ angelehnt
wechselnde Tagessuppen, kalte Plättli, könnte. Sein Motto lautet: „Einfach maChèvre-chaud auf Salat, Croque Monsieur chen“, man dürfe nicht so viel nachdenken sie für die Kinderecke des Ladens Kinder- Karikaturen. Die nächste Vernissage findet
und Chässchnitten an. Sein Tagesablauf ist und sich ständig sorgen. Andys Ziel ist es mützen, Finken, Häschen und Höschen am 19. April von 17 bis 22 Uhr statt, gezeigt
stark vom Café-Betrieb bestimmt. Mehr- nicht, viel Geld zu verdienen. „Ich möchte, strickt sowie Spielsachen und Alltagsgegen- werden Polaroids von Oliver Zenklusen.
mals wöchentlich sucht er auf dem Markt dass alle, die das Café verlassen, zufrie- stände mit kreativen Motidie besten Produkte für seine kleinen den sind“, sagt er. Den Weg zurück zu ven zum Verkauf anbietet.
Andy hat durch seine
„Eis vo de beschte
Spezialitäten aus. Sobald er zu Hause einem guten Ruf zu finden und Anerken- Manches erinnert da an
umtriebigen TätigkeiCafés vo Züri,
Flohmarktstand.
angekommen ist, beginnt er die Tagessuppe nung zu erlangen, war für Andy nach der einen
ten viele Leute kennenschribed das nume !“
und die Kuchen vorzubereiten. Seine Schliessung des illegalen Cafés nicht immer Besonders auffallend ist die
gelernt; einige der
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Gerichte sind alle selber gemacht. Bis um leicht gewesen. Doch seine Ausdauer und sogenannte Monstertruhe, in
Gäste sind zu richtig
halb sechs abends bedient er seine Kunden. Liebe, die er in das Café investiert, zahlen der alle möglichen Monsterguten Freunden geSobald das Lokal leer ist, muss er noch sich nun im Lob der Kunden aus. „Eis vo de artikel verkauft werden: Monsterhefte, worden. Er macht seine Arbeit gerne und
putzen und aufräumen sowie regelmässig beschte Cafés vo Züri, schribed das Karten, Magnete, Badges, Aufkleber und nimmt sich Zeit, um mit der Kundschaft zu
die Bestellungen für Tee, Kaffee oder nume“, meint ein Stammgast, als wir an sogar Fingerpuppen in der Gestalt meist reden. „Als Beizer höre ich viele Geliebenswerter Monster, die Karin selber schichten, auch solche, die ich lieber gar
andere Getränke erledigen. Wenn seine ihm vorbeigehen.
entworfen und produziert hat.
Frau abends auswärts arbeitet, passt Andy
nicht wissen möchte“, gesteht Andi. Zu
auf die kleine Tochter auf. Manchmal ist er Die Grenachers haben verschiedene Standseiner Kundschaft zählen Mütter, die für
auch im Club Helsinki bis um zwei Uhr beine, um ihren Lebensunterhalt zu verdie- Produkte aus dem Koffer und die Galerie eine Pause aus dem Kinderspital zu ihm
nen, das ist auch im „Chez Andy“ zu entde- Mit dem „Lädelchen“, in dem man gerne kommen. Sie bringen oft Sorgen um ihre
nachts als Aushilfe tätig.
cken. Wer das Café durchquert und eine herumschnuppert und viel Kreativität kranken Kinder mit und möchten mit
Die Idee und Umsetzung des Cafés
kleine Treppe hinuntersteigt, steht zwi- antrifft, ist die Überraschung aber noch jemandem darüber sprechen. Andy nimmt
Andy hatte schon seit seiner Lehre als schen vielen alten Koffern, die geöffnet und nicht fertig. Vom Kofferladen aus führt eine sich Zeit für sie: „Ich muss sie wieder
Landwirt den Traum, ein Café zu führen mit abgepackten Teigwaren, Tomatensau- weitere, etwas versteckte Treppe in einen ufpäppele“. Auch aus der Nachbarschaft
zweiten Kellerraum: in die kommen Kunden, von denen er schwierige
und damit selbständig zu sein. Vor neun cen, Öl, Wein und Kaffee
Zeichengalerie
Grenacher. Geschichten erfährt, die ihn dann selbst
Jahren eröffnete er sein erstes Café am gefüllt sind. Auch Zür„Einfach machen!“
Diese Oase der Kunst hat Andy belasten.
gleichen Ort wie das heutige, im Vorbau des cher Honig ist zu finden.
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von seinem Vater übernomElternhauses. Darin war vor 60 Jahren noch Hier im Kofferladen
men. Sie ist schon über 40 Das „Chez Andy“ hat im Vergleich zu vielen
eine Dachdeckerwerkstatt eingerichtet werden Produkte vergewesen, doch bereits Andys Vater hatte kauft, die in der nahen Verwandtschaft oder Jahre alt. Früher befand sie sich an der anderen durchgestylten Cafés in Zürich
begonnen, den Raum umzubauen.
im Freundeskreis hergestellt worden sind. Freiestrasse in Zürich, aber Andy hat jetzt Platz für persönliche Geschichten. Andy
pflegt alte Traditionen, wie die Galerie aus
Andys Frau Karin hilft ebenfalls mit, indem alles bei sich unter einem Dach vereint.
In dieser Galerie wird kleinen Künstlern, Vaters Zeiten, andererseits hat er auch eine
gelegentlich aber auch bekannten Grössen moderne,
innovative
Internetseite
aus Kunst und Kultur die Chance gegeben, (www.hofstrasse.com) als Visitenkarte.
ihre Arbeiten dem Publikum zu präsentie- Man weiss nicht genau, ob das Café mit den
ren. 7- bis 8-mal jährlich werden Vernissa- vielen selbst hergestellten Sachen in der
gen veranstaltet. Häufig sind bekannte Zeit stehen geblieben oder ihr schon wieder
Schriftsteller, Journalisten oder weitere weit voraus ist. Eines aber ist sicher: Das
illustre Gäste wie Zürcher Stadträte an der vielseitige „Chez Andy“ ist vollkommen
Ausstellungseröffnung anwesend. Auch hier unkonventionell. Die Grenachers werden
stehen verschiedenfarbige Gartentischlein dank ihrer Kreativität und Flexibilität sicher
im Raum und dazwischen ein Klavier, auf auch in Zukunft mit neuen Projekten und
dem manchmal an Vernissagen gespielt Produkten aufwarten, die das kleine Café
wird. Momentan präsentieren Ruth und auf spannende und einzigartige Weise zur
Charles Lewinsky eine Ausstellung über Wundertüte machen.
Künstlerische Eingangsgestaltung
Projektarbeit «Stores & Stories», Reportagen
Emanuele Di Lorenzo, Vivienne Schäublin
H1b, Schuljahr 2012/13
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Arbeitswochen
der ersten
Klassen
Wir und die
Schweiz
maulana afshar shad,
robin messmer, i1a
Eine wunderbare Woche verging im idyllischen Emmental. Auch wenn das Wetter nicht zu unseren Gunsten stand,
kamen Spass und Freude nicht zu kurz.
Sumiswald bot uns ein reiches Spektrum
an schweizerischer Kultur. Am Tag der
Hinreise besuchten wir in Burgdorf das
Kunstmuseum, das zu Ehren von Franz
Gertschs weltweit bewunderten Werken
errichtet wurde. Inspiriert von Mutter
Naturs Ästhetik und dem persönlichen
Ehrgeiz zur authentischen, bildlichen Darstellung, kreierte Herr Gertsch äusserst
tiefgründige und komplexe Werke, mit
denen er ein multikulturelles Publikum in
seinen künstlerischen Bann zog.
Am Nachmittag checkten wir in das
grossräumige Sporthotel «Forum» ein.
Es überraschte uns mit seinem breit gestreuten Angebot an Sportaktivitäten.
Speise und Logis waren nach unserem
Geschmack und so lebten wir uns unter
den besten Bedingungen ein.
Abseits des urbanen Lebens erlebten
wir die Schweiz, wie sie gerne in Reiseprospekten dargestellt wird. Ländlich, herzlich und altmodisch. Die erste Begegnung
mit der schweizerischen Kultur hatten wir
in einer Schwinger Trainingshalle. Kraftvolles und technisches Vorgehen sind in
dieser Sportart ein Muss. Ziel ist es, den
Rücken des Gegners vollständig durch
kräftige Schwünge auf die Sägemehlebene zu bringen.
Am nächsten Tag begaben wir uns in die
allererste Produktionsstätte des Emmentaler Käses. In dieser Gegend wird der Käse
speziell für Touristen noch in alter Handwerkskunst hergestellt. Die Raffinesse
der Käsezubereitung wurde uns von einem alten Käsehasen genauestens erklärt
und vorgezeigt. Wir hatten das einmalige
Vergnügen, bei der Zubereitung unseres
eigenen Emmentaler Käses mitzuwirken.
Nachdem sich die Woche dem Ende
zu neigte, verliessen wir mit einer leicht
verspürten Trauer das ruhige Emmental.
Doch wir gingen mit einem enormen Zuwachs an Wissen über die schweizerische
Tradition nach Hause.
•
Innovation im
Toggenburg
marlene schmidt,
simon frey, g1f
Was still steht, ist tot – eine stetige Weiterentwicklung ist mit wirtschaftlichem
Erfolg eng verknüpft. Die Entstehung
neuer Ideen bedingt Kreativität. Wiederum können neue Ideen durch den internationalen Austausch von Wissen
stetig verbessert und populär gemacht
werden. Als gemeinsames Kommunikationsmittel dient dabei die Sprache Englisch. Bekanntlich soll Not erfinderisch
machen. Während das Toggenburg im
18. Jahrhundert im Zuge der Frühindustrialisierung noch als Vorreiter des wirtschaftlichen Aufschwungs gerühmt wurde, eilt
ihm heute der Ruf als wirtschaftsarm
voraus. Auf den Spuren innovativer Ideen
nutzte die Klasse G1f die Arbeitstage, um
einen Blick auf unseren ländlichen Nachbarn, eben das Toggenburg, zu werfen.
Die SchülerIinnen und Schüler besuchten
Unternehmungen der Industrie, Landwirtschaft und des Tourismus:
• Haben Sie gewusst das Ihre CandidaZahnbürste, Ihr Migros-Budget-Besen und
Ihre WC-Bürste im toggenburgerischen
Ebnat Kappel produziert werden? Wir
haben über das 100-jährige Unternehmen,
welches nebst der Produktion fürs Inland
ebenfalls Luxusprodukte für ferne Länder
wie Japan und Australien produziert,
gestaunt.
• Wie kann ein Bauer mit 30 Milchkühen und einem Milchpreis von knapp 50
Rappen seine finanzielle Existenz sichern?
Wir lernten bei der Exkursion auf dem
Bauernhof von Herrn Roth einen jungen
Mann und Geschäftsführer kennen, der
30 Hektaren Land gepachtet, einen Stall
Schadenskizze
Thomas Zeltner, G1d
im Wert von einer Million Schweizer Franken gebaut und mit modernster Computer-Technik die Prozesse der Milchwirtschaft optimiert hat.
• Wird das Restaurant Chäserugg ab
dem Sommer 2015 zum Zürcher Ausflugsort schlechthin? Geschäftsleiterin Frau
Eppenberger überzeugte uns. Sie will in
Zusammenarbeit mit den Stararchitekten
Herzog & De Meuron und dem Skispringer Simon Ammann ein prestigeträchtiges Restaurant bauen, mit welchem
das Toggenburg den Nah-Tourismus für
sich gewinnen kann. Als ehrenwürdiger
Abschluss der Arbeitstage jurierte Frau
Eppenberger die von den Schülerinnen
und Schülern designte Tischgestaltung.
Nach Hause gehen durften alle als Gewinner! Innovation bleibt für die G1f kein leeres Wort mehr, sondern wird als Notwenigkeit für das wirtschaftliche Bestehen
verstanden. Die Einblicke in die verschiedenen Gewerbe und die Begegnungen mit
UnternehmerInnen aus dem Toggenburg
verdeutlichte uns in eindrücklicher Weise,
dass Innovation nicht nur durch den internationalen Wettbewerb, sondern auch
durch die Dringlichkeit zu überleben motiviert sein kann.
•
Unternehmenskommunikation
alex dübendorfer, diana
wyder und gaius d'uscio, g1d
Der Themenbereich Unternehmenskommunikation führte die G1d nach Bern zur
Mobiliar-Versicherung. Neben einigem
Versicherungswissen wurden insbesondere die interne und die externe Kommunikation in Form von praktischen
Übungen vorgestellt. So konnten sich die
Schüler anhand der druckfrischen Mitarbeiterzeitung in Blattkritik üben und das
Druckerzeugnis zuhanden der verantwortlichen Produzenten nach bestimmten
Gesichtspunkten beurteilen. Schweizweit
bekannt ist die Werbung der Mobiliar mit
den Schadenskizzen. Eine Jury der Mobiliar
sichtete die von den Schülern im Rahmen
eines Wettbewerbes skizzierten Ideen für
neue Schadensskizzen. Prämiert wurde
schliesslich die Idee von Thomas Zeltner,
welche von der Mobiliar sogleich auf
Facebook aufgeschaltet und von verschiedenen Usern kommentiert wurde.
•
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forum kontraste
h info 02 / 2013
forum kontraste
Von Kuhschweizern
und Sauschwaben
Vanessa Matthiebe, Prof. Joseph Jung
und Prof. Christoph Mörgeli diskutieren
über die ambivalente Beziehung von
Schweizern zu Deutschen.
von barbara ingold
Die zweite Podiumsveranstaltung unserer Forumsreihe Kontraste zum Thema
Schweizer und Deutsche eröffnete die
Theatergruppe der Kanti Wiedikon mit
einer Kurzfassung ihres Erfolgsstücks Integrationskurs von Maja Hermann. Die
witzige und auch gesanglich beeindruckende Darbietung zeigte, wie sehr sich
Deutsche verbiegen müssen, wollen sie in
der Schweiz nicht nur toleriert, sondern
auch integriert und damit akzeptiert sein.
Mögen wir die Deutschen? Jein. Zwar
hat heute wohl jeder deutsche Freunde
und Arbeitskollegen – und die sind in der
Regel auch ganz in Ordnung – trotzdem
scheint sich das Stereotyp vom vorlauten, forschen und autoritätsgläubigen
Teutonen hartnäckig zu halten, ja sogar
regelrechten Hass zu nähren. Welchen
Anfeindungen deutsche Zuwanderer zuweilen ausgesetzt sind, bezeugt ein erschütterndes Email mit Schweizer Absender an die Adresse von Frau Matthiebe,
Präsidentin des Deutschen Vereins Zürich.
Der menschenverachtende Wortlaut dieses Schmähschreibens ist eines Zitats
unwürdig, doch er brachte deutlich zum
Ausdruck, wie tief die Animosität gehen
kann. Wo liegen die Wurzeln der Feindseligkeit, die solche Blüten treibt und vielen
Deutschen die Integration in der Schweiz
erschwert?
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Dieser Frage wollten die beiden Historiker auf den Grund gehen. Prof. Jung,
Historiker mit Spezialgebiet Schweizer
Kulturgeschichte, beleuchtete in einem
historischen Exkurs die Beziehung zu
Deutschland – mit positiver Bilanz: 1848
war die Schweiz eine unabhängige Republik umgeben von Monarchien. Sie hatte
als einziges europäisches Land die liberale Revolution geschafft, was u.a. zu einer
ersten Flüchtlingswelle führte und die
Takeoff-Phase der industriellen Entwicklung initiierte. Bahnen, Banken, die Gründung der ETH – all das wäre ohne deutsches Know-how nicht möglich gewesen.
Auch deutsche Unternehmer wie zum Beispiel Henri Nestlé legten den Grundstein
für Weltkonzerne. Die rasante Erfolgsgeschichte der Schweiz vom Armenhaus Europas zum prosperierenden Nationalstaat
begann also mit deutscher Einwanderung.
Immer wieder kam es zu kriegerischen
Intermezzi und Krawallen mit Deutschland, doch im Ersten Weltkrieg lagen die
Sympathien der Schweizer eindeutig bei
Deutschland. Im Zweiten Weltkrieg und
seinem Flüchtlingsdrama gingen viele dieser Sympathien verloren, aber auch in der
Nachkriegszeit zeigten sich viele Schweizer solidarisch.
Historiker und SVP Nationalrat Prof.
Mörgeli wollte die fruchtbaren Beziehungen zu Deutschland auch gar nicht in Abrede stellen, hingegen das latente Unbehagen Deutschen gegenüber ins Zentrum
der Debatte rücken. Dieses habe nämlich
nicht erst mit dem Zweiten Weltkrieg begonnen, sondern bereits im 17. Jh. mit der
Abspaltung der Eidgenossenschaft vom
Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation im Westfälischen Frieden von 1648.
Der unabhängige Kleinstaat wollte sich
nach dem Schwabenkrieg dezidiert vom
grossen Nachbarn distanzieren. Heute
sind wir zwar weit entfernt von der da-
maligen Feindseligkeit, aber wir grenzen
uns nach wie vor ab, die Abwehrhaltung
blieb bestehen. Ob Antipathien sich tatsächlich über 350 Jahre im kollektiven
Unterbewusstsein zu halten vermögen?
Zumindest Rektor Stalders BegrüssungsAnekdote scheint diese These zu bestätigen: Neulich als Beifahrer eines deutschen
Bekannten wurde er Zeuge einer ihm
ziemlich peinlichen Szene, als der Deutsche nämlich einen zu langsam anfahrenden Automobilisten mit Schweizer Nummer lauthals mit Kuhschweizer! betitelte
– was dieser jener prompt mit Sauschwabe! quittierte...
Aufgefordert, etwas zur Situation an
den Universitäten zu sagen, knüpfte Prof.
Mörgeli seinerseits im 19. Jh. an, der Zeit,
als die ersten Schweizer Unis gegründet
wurden. Zuvor hat man in Deutschland
studiert und natürlich waren am Anfang
auch die meisten hiesigen Professoren
Deutsche, einige von Weltruf. Das ging
damals gar nicht anders. Heute jedoch
hätten wir aber das Problem, dass in
Deutschland (und anderen europäischen
Ländern) zu viele Akademiker ausgebildet würden. Mit einer Abiturientenquote von 50% (in Frankreich 70%!)
generiert Deutschland einen Akademikerüberschuss, der sich angesichts des angespannten Arbeitsmarkts nun auch in die
Schweiz ergiesse. Keine einzige deutsche
Uni liegt in den Rankings über der Uni
Zürich – weshalb werden also fast nur
noch Deutsche berufen? Prof. Mörgeli ortet den Grund dafür in Seilschaften deutscher Professoren, die lieber ihre eigenen
Landsleute als Schweizer auf Lehrstühle
berufen, was weder dem Schweizer Nachwuchs noch der angeblich angestrebten
Internationalisierung der Fakultäten besonders förderlich sei und an den Hochschulen für erhebliche Irritation sorge. Es
fehlt nicht an Schweizer Nachwuchs – er
wird einfach abgeblockt und am Ende
meist der deutsche Kandidat gewählt.
Unserem akademischen Nachwuchs, gab
Prof. Mörgeli jedoch zu bedenken, fehle
es an Biss und Durchhaltevermögen. Viele
wählen lieber den bequemeren und lukrativeren Weg in der Praxis, wo die Gehälter
höher sind.
Aber sind wir denn nicht dringend auf
deutsche Arbeitskräfte angewiesen? Es
kommen ja nicht nur Akademiker in die
Schweiz. So fehlen zur Zeit zum Beispiel
rund 700 Kranführer. Prof. Mörgeli vertrat
den Standpunkt, dass man gewiss Zuwanderung brauche, aber kontrollierte. Das
mit den Kontingenten habe immer gut
geklappt, problematisch sei lediglich die
ungebremste Zuwanderung. Economie
Suisse behaupte zwar immer noch, dass
die Personenfreizügigkeit ein Segen für
die Wirtschaft sei, doch sei dies kurzfristig gedacht. Unter dem Strich profitieren
die Firmen sehr wohl, nicht aber der Einzelne, der langfristig keine Steigerung der
Lebensqualität sieht, denn die Zuwanderung führt zu höheren Mieten und tieferen Löhnen. Deutsche kommen natürlich
gerne in die Schweiz, wo die Lebensqualität eben um einiges besser ist als in
Deutschland. Und es kommen natürlich
auch weniger Qualifizierte. Doch gerade
auf dem Bau oder im Gastrogewerbe verdrängen diese bereits ansässige Ausländer, die dann im Sozialsystem landen.
Ob wir sie nun brauchen oder nicht –
weshalb tun wir uns so schwer damit, sie
zu mögen? In einem der vom Wiediker
Integrations-Chörli vorgetragenen Volkslieder heisst es doch: Han es Härzeli wie
nes Vögeli darum lieben i so ring... Frau
Matthiebe beklagte, dass noch immer
gerne die Nazikeule geschwungen würde,
wenn Schweizer Deutsche beschimpfen.
Prof. Jung hingegen fand, dass die kriegsbedingte Antipathie in den letzten Jahren
stark zurückgegangen sei. Als Schaffhauser erinnert er sich gut daran, wie sie als
Jugendliche im Fussball prinzipiell immer
gegen die Deutschen waren. Sein Sohn
hingegen sei ohne weiteres auch mal für
die Deutschen – die Nachwirkungen des
Zweiten Weltkriegs seien also nicht mehr
so stark. Prof. Mörgeli bestätigte diese
Beobachtung; sein Vater habe ihn als Kind
jeweils gewarnt, wenn er mit einem deutschen Nachbarskind spielen wollte, er
solle sich ja nicht verdeutschen lassen. So
etwas sage heute kein Mensch mehr. Wenn
aber ein Peer Steinbrück der Schweiz mit
der Kavallerie drohe, dann wecke das
Reminiszenzen.
Offene Anfeindung im Alltag setzten
einem jedenfalls schwer zu, meinte Frau
Matthibe – was Prof. Mörgeli nur zu gut
nachfühlen konnte, es gehe ihm als SVPPolitiker auch so – dabei wollen die Deutschen doch nur hier arbeiten, hier sein.
«Ja, sie kommen und nehmen uns mit
offenen Armen in Empfang, nur wollen
wir das nicht», meinte Prof. Mörgeli. Die
Deutschen würden die Schweiz als eine
Art Bundesland betrachten und das irritiere. Sie sind sich der kulturellen Unterschiede zu wenig bewusst; dass man hier
weniger forsch auftritt, dass die Hierarchien in der Arbeitswelt viel flacher sind,
die Autoritätsgläubigkeit an einem kleineren Ort ist.
Ein weiterer wunder Punkt ist sprachlicher Natur, da waren sich alle einig. Prof.
Jung gab zu bedenken, dass da Schweizerdeutsche eben weit mehr sei als bloss ein
weiterer deutscher Dialekt: In Deutschland gibt es die Hochsprache, in der
Schweiz nicht. Wir brauchen etwas, worüber wir uns definieren können, und das
sei, zumindest in der Deutschschweiz, in
erster Linie die Mundart. Zudem sei das
Hochdeutsche bei vielen Schweizern mit
negativen Konnotationen belastet, gab
eine Zuhörerin zu bedenken. Man lerne
es in der Schule, es sei mit Autorität
verbunden, und es sei einfach mühsam,
wenn man sich im eigenen Land sprachlich
immer den Deutschen anpassen müsse.
Sogar Roger Schawinski, erzählte Prof.
Mörgeli, habe sich neulich enerviert, als
ihm auf dem Weg in die Skiferien nach einem deutschen Taxichauffeur, deutschen
Zugkondukteur, deutschen Busfahrer und
deutschen Gondelkassieren schliesslich
auch noch am Skilift ein Deutscher in breitem Sächsisch erklären wollte, wie er die
Skis anzuschnallen habe. Frau Matthiebe
wiedersprach in diesem Punkt: Keiner erwarte, dass die Schweizer sich anpassten.
Es sei doch selbstverständlich, dass ein
deutscher Einwanderer das Schweizerdeutsche verstehen sollte und es sei auch
nicht unhöflich, wenn man Schweizerdeutsch mit ihnen spreche.
Vielleicht ist das Problem ja auch gar
nicht, dass die Deutschen des Schweizerdeutschen nicht mächtig sind, sondern
dass die Schweizer das Hochdeutsche
nicht besser beherrschen. Ein Zuhörer
mutmasste, dass nämlich nicht zuletzt
unsere hochsprachliche Unterlegenheit zu
einem Abwehrreflex führe. Was deutsche
Einwanderer von allen übrigen Ausländern unterscheide, sei doch, dass sie nicht
nur gut Deutsch können, sondern besser
als wir. Während man sich als Schweizer
dem Italiener, Portugiesen oder Jugoslawen automatisch überlegen fühlt –
denn der soll erst mal Deutsch lernen! –
fühlen wir uns dem Deutschen sprachlich unterlegen. Und das irritiert. – Eine
bestechende Argumentation, zu der mir
die Aussage jenes Herrn aus der S-Bahn in
den Sinn kommt, den ich neulich zu seinem Kollegen habe sagen hören: «Aso mir
sind d’Jugos im Fall langsam richtig sympatisch – die schnurred wenigschtens nöd
Hochdütsch!» Sollten die Deutschen ihr
Glück also besser im Tessin oder der Romandie versuchen – auf Italienisch oder
Französisch, wohlgemerkt?
Nun kann man den Deutschen ihre Eloquenz eigentlich nicht zum Vorwurf machen. Aber vielleicht nützt es ja doch was,
wenn sie die Tipps aus dem Integrationskurs des Cabaret-Theaters beherzigen und
sich in der sogenannten ‹Flüstermeditation› üben, d.h. jeden Morgen zehnmal
langsam und leise das Mantra wiederholen: «Ich bi nüüt und ich cha nüüt.» –
Damit irritiert man die Grundbefindlichkeit der Schweizer garantiert weniger...
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h info 02 / 2013
kolumne
öko-logisch!
Reisen kann so
erhellend – und so
deprimierend sein!
Was grünt so grün
da draussen?
Die Bäume im Park der
Kantonsschule Hottingen
In den Frühlingsferien in Sabah,
wo ums Überleben der letzten
Zwergelefanten gekämpft wird.
von barbara ingold
Ich bin schon immer gern gereist, wohl
weil meine Eltern mir dies bis zur Volljährigkeit weitgehend vorenthalten hatten,
zumindest was Ferien ausserhalb der Landesgrenzen betrifft. Die vielen inspirierenden Bekanntschaften und lehrreichen
Erfahrungen, die ich dabei machen konnte, empfand ich stets als perfekte Ergänzung zur akademischen Bildung – Anschauungsunterricht sozusagen. Auf einer
meiner Interrailtouren Mitte 80er-Jahre
lernte ich zum Beispiel Cathrin Schröder
aus der DDR kennen. Sie brachte mir in
den Jahren bis zum Mauerfall den realexistierenden Sozialismus in all seinen Facetten näher und öffnete damit ein Fenster in
eine völlig exotische, weil so ganz andere
Welt. Während meinem Exil im Südpazifik
Anfang 90er-Jahre verloren wir uns aus
den Augen und fanden uns erst diesen
Winter bei einer Internetrecherche wieder.
Inzwischen hat die promovierte Zoologin
von Grosskatzen auf Elefanten umgesattelt. Während sie früher stets irgendeinen verstossenen jungen Tiger, Leoparden
oder Löwen zur Handaufzucht bei sich zu
Hause hatte, findet ihre Arbeit mit den
Elefanten heute in sito (also in deren natürlichem Lebensraum) statt, nämlich im
Norden Borneos. Klingt wiederum spannend, fand ich, und beschloss kurzerhand,
sie dort zu besuchen.
So reiste ich in den Frühlingsferien nach
Sabah, wo Frau Dr. Schröder mit ihrer NPO
SOS-Elefanti ums Überleben der letzten
Zwergelefanten kämpft. Es handelt sich
dabei um eine im Regenwald Borneos
heimische Unterart des Asiatischen Elefanten. Mit seinem äusserst friedfertigen
Charakter, runden Kopf, grossen Augen
und auffallend kleinen Wuchs erinnert
der Pygmyelefant – meine Schüler würden
sagen an mich, aber nein – an Walt Disneys Jumbo und er wäre wohl die Hauptattraktion jedes Zoos, gäbe es ihn denn in
exportzulässiger Zahl. Der herzige kleine
Waldelefant ist aber derart rar, dass ihn
nur sehr wenige je zu Gesicht bekommen
haben – und ob ihn die nächste Generation
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überhaupt noch sehen wird, ist fraglich,
denn er ist akut vom Aussterben bedroht.
Gefährdet sind die schätzungsweise
1200 verbleibenden Exemplare aber nicht
etwa, weil sie gewildert würden, sondern
weil ihr Lebensraum in atemberaubendem Tempo schwindet, um Ölpalmplantagen Platz zu machen. Rund 1,15 Millionen Hektar Regenwald werden jährlich
allein auf Borneo (meist durch Brandrodung) für Plantagen urbar gemacht, deren Palmöl zum wichtigsten Exportartikel
Malaysias geworden ist. Da die Ertragsdauer der enorm pestizid- und düngemittelintensiven Monokulturen mit 25 Jahren
relativ kurz ist, muss immer neuer Wald
her, um die Produktion aufrechtzuerhalten und der global steigenden Nachfrage
gerecht zu werden. Die einst flächendeckenden Wälder Sumatras und Borneos
sind seit Mitte der 80er-Jahre um über
60% geschrumpft und beim aktuellen
Rodungstempo wird auch der Restwaldbestand bis 2020 verschwunden sein, wie
auf Sumatra praktisch schon geschehen.
Und mit dem Urwald auch die einst so
reiche Biodiversität Borneos; die OrangUtans, Nasenaffen, Waldelefanten und
unzähligen weniger prominenten Regenwaldbewohner, ganz zu schweigen von
den Ureinwohnern...
Spätestens seit Bruno Manser wissen
wir ja eigentlich um die ökologische Tragödie, die sich im fernen Asien abspielt
– theoretisch zumindest. Der leibhaftige
Anblick des realexistierenden Kahlschlags
geht dann aber anders unter die Haut als
eine TV-Dok. Ich konnte Cathrin auf eine
Expedition auf den Kinabatangan begleiten, wo wilde Elefanten gezählt wurden. Die lange Fahrt im Pickup führte auf
einer halsbrecherischen Transitstrasse
von Kotakinabalu an der Westküste nach
Sukau im Osten, dicht vorbei am höchsten
Berg Südostasiens, dem Mount Kinabalu,
durch üppigen Dschungel, vor allem aber
stundenlang über Plantagen gigantischen
Ausmasses. Bei der Erteilung von Konzessionen geht es nicht immer legal zu und
Elefantenbaby «Joey»
Wird im Tierpark Lok Kawi mit der Flasche aufgezogen.
her, doch (multinationale) Ölpalmkonzerne sind die grössten Arbeitgeber im Land
und Regionalverwaltungen oft korrupt.
Ohne Druck aus den Abnehmerländern
wird sich an der Raubbaupraxis wenig ändern. Doch wer soll schon Druck machen?
Und vor allem, weshalb? Natürlich ist der
aufgeklärte Europäer für Tierschutz und
ausser Chinesen interessieren sich die wenigsten für getrocknete Orangutanhände,
Tigerpenisse, Nashornpulver oder Elefantenzähne, wie man sie in einschlägigen
Casinos entlang Chinas Grenzen allenhalben kaufen kann (selber gesehen!). An
Palmöl als vielleicht grösste Bedrohung
einiger aussterbender Tierarten denkt
man weniger. «Palmöl? Das kauf ich nie –
ich koche nur mit Olivenöl!», meinte denn
neulich auch ein Bekannter, dem ich die
Sache erläuterte. Dabei steckt in jedem
zweiten Produkt unseres täglichen Konsums Palmöl, von der Hautcrème über die
Seife, Chips, Margarine, Guetzli, den Brotaufstrich, Streichkäse bis zum «Biokerosin» für Flugzeuge!
Sollte Nutella unser Gewissen also
nicht nur der Kalorien wegen belasten?
Muss ich mich schuldig fühlen am Untergang der Orang-Utans und Zwergelefanten? (Fühlen wir uns denn mitschuld am
Tod von Näherinnen in Bangladesh, wenn
wir bei Zara oder H&M einkaufen?) Hm –
irgendwie schon. Aber was tun? Für die
globale Ernährungssicherung und unsere
Convenience-Food-Gesellschaft ist der
billige Rohstoff vital geworden und bislang ist kein Ersatz in Sicht. Eine nachhaltige Produktion, wie sie von verschiedenen Labels versprochen und z.B. von der
Migros angestrebt wird, ist in der Praxis
nahezu unmöglich. Also weniger Palmölprodukte konsumieren und mehr bezahlen für palmölfreie Alternativen? Sicherlich ein gesunder Ansatz. Wer aber nicht
Verzicht üben oder aufs Reformhaus ausweichen will, wählt den seit dem Mittelalter bewährten Weg des Ablasshandels
und unterstützt Organisationen, die sich
um Reparation und Schadensbegrenzung
bemühen. Sei es über eine Mitgliedschaft
beim WWF oder eine Direktspende an Leute wie Cathrin Schröder, die sich mit ihren
Leuten vor Ort ein Bein ausreisst, um die
Migrationswege der Tiere zu eruieren und
Korridore sowie Schutzreservate zu errichten. Mit meinen ersten 1000 Euro wird
nun ein neues Narkosegewehr gekauft zur
Betäubung von Elefanten, die sich ihrer
Migrationsroute folgend auf Plantagen
verlaufen haben und vom Rescue-Team in
den Urwald zurückgeführt werden müssen – bevor sie von den Plantagebetreibern abgeschossen oder vergiftet werden,
wie Anfang Jahr geschehen. Das traurige
Bild vom erschöpften Elefantenbaby, das
tagelang neben seiner toten Mutter ausharrte, ging um die Welt.
Dem kleinen Joey geht es übrigens gut.
SOS-Elefanti hat ihn in den Tierpark von
Lok Kawi gebracht, wo Cathrin ihn nun
mit der Flasche aufzieht. Eines Tages
kann er hoffentlich im geplanten Reservat
von Tabin ausgewildert werden. Mit Joey
«Handfressen» zu spielen gehörte nebst
der Sichtung einer 18-köpfigen Waldelefantenherde im Abendrot am Ufer des Kinabantangs denn auch zu den erfreulicheren Erinnerungen an meine Borneoreise...
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von christoph meier
Auch an der Kantonsschule Hottingen
gibt es Schülerinnen und Schüler, die ab
und zu während einer Lektion ihren Blick
aus dem Fenster schweifen lassen hinunter auf die Sportwiese und die Bäume, die
sie umgeben. Dort können sie, wenn sie
genauer hinsehen, unter den insgesamt
91 inventarisierten Bäumen 33 verschiedene Baumarten erkennen. Gerade jetzt im
Frühling fällt es wieder besonders auf, von
wie viel Grün die Kanti Hottingen umgeben
ist. Deshalb sollen einige dieser Bäume
hier kurz vorgestellt werden:
Der Mächtige: Der älteste und zugleich
höchste Baum auf dem Areal ist die Blutbuche (Fagus sylvatica Atropunicea), die
gerade neben der Raucherecke steht und
im Frühling gut an ihren blutroten Blättern zu erkennen ist. Bis zum Herbst geht
die rote Färbung stetig zurück. Sie wurzelt dort seit etwa 125 Jahren – stand also
schon hier, als Hottingen noch eine eigenständige Gemeinde war (vor 1893) und
erlebte den ersten und zweiten Weltkrieg
sowie den Bau der heutigen Kanti (Einwei-
hung 1949). Ihr Umfang misst 350 cm und
ihre Höhe beträgt 28 m. Damit überragt
sie das Schulhausdach um einige Meter.
Der Schöne: Der für mich schönste
Baum steht am anderen Ende des Wäldchens und ist fast ebenso mächtig: Es ist
die schlitzblättrige Buche (Fagus sylvatica Aspleniifolia), deren Blätter sich im
Herbst zu einem wunderschönen Gelb
verfärben. Die Blattform ist anders als
bei «normalen» Buchen gefiedert, wie
bei Farnen, weshalb sie auch «farnblättrige Buche» genannt wird. Dieser Baum
ist knapp 100 Jahre alt, hat einen Stammumfang von 260 cm und eine Höhe von
23 Metern.
Der Versetzte: Der im Vergleich zu
den beiden beschriebenen Buchen kleine
Baum (6 m Höhe) neben dem Hartplatz,
welcher im Sommer den Sporttreibenden
willkommenen Schatten spendet, ist eine
Winterlinde (Tilia cordata). Sie wurde vor
knapp 20 Jahren anstelle einer mächtigen
Ulme (etwa gleich alt und hoch wie die
Blutbuche) gepflanzt. Die Ulme musste
gefällt werden, weil sie vom Ulmenpilz
befallen wurde, einer 1918 aus Ostasien
eingeschleppten Krankheit, die seither
vor allem die Bergulmen an den Rand
des Aussterbens gebracht hat. Die Linde
ihrerseits musste vor fünf Jahren um ca.
10 m versetzt werden, weil der Hartplatz
zur flexibleren Benutzung um 90° gedreht wurde. Dazu wurde ein Kranwagen
verwendet, der die Linde samt Wurzelballen zügelte.
Der Umgarnte: Direkt vor der Aula
steht eine Lärche (Larix decidua). Im unteren Teil sieht man nicht mehr viel von
ihr, weil sie extrem dicht von Efeu umrankt ist. Sie steht unter Beobachtung,
weil der Efeu zuweilen so dicht werden
kann, dass er durch Lichtkonkurrenz und
Gewicht den Trägerbaum zum Absterben
bringt.
Der Seltene: Vor dem Musik- und Chemiezimmer steht eine richtige Rarität:
Ein schwarzer Maulbeerbaum (Morus
nigra). Dieser Obstbaum war früher in
der Schweiz weit verbreitet, weil er sehr
schmackhafte Beeren trägt, die roh gegessen oder zu Sirup und Konfitüre verarbeitet werden können. In der Stadt Zürich
gibt es nur noch weniger als ein Dutzend
schwarzer Maulbeerbäume. Die Blätter
der nahe verwandten weissen Maulbeerbäume dienen als Futter für die Seidenspinnerraupe, deren Kokons aus einem
einzigen bis zu 900 m langen Seidenfaden
bestehen, welche als Rohmaterial für Seidenstoffe dienen.
Der Verletzte: Etwas weiter Richtung
Raucherecke steht auf der Sportwiese ein
40-jähriger Nussbaum (Juglans regia).
Ein Vorgänger unseres Hausmeisters fuhr
vor knapp 15 Jahren – man munkelt, absichtlich – mit der Mähmaschine in diesen Baum. Darauf verlor er fast sämtliche
Blätter und es war lange Zeit unsicher, ob
er diesen Unfall überleben würde. Heute strotzt er wieder vor Gesundheit. Nur
noch eine Narbe am knapp über dem
Boden zeugt noch von diesem Zusammenstoss.
Der Geschenkte: Der kleine Baum links
vom Nussbaum ist eine Felsenbirne (Pyrus comunis) – ein Birnbaum mit kleinen
Früchten. Er wurde Frau Kappeler von einer ihrer Klassen vor etwa 10 Jahren als
Dankeschön geschenkt.
Es hat noch viele weitere Bäume auf
dem Areal, im Wäldchen und auch auf der
anderen Seite des Schulhauses, die alle
eine Geschichte haben. Wenn man einige davon kennt, so wachsen einem diese Bäume ans Herz. Denn: nur, was man
kennt, schätzt und schützt man.
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17
h info 02 / 2013
h info 02 / 2013
wort des rektors
gedankensplitter
… und jetzt: MINT-Kultur!
Glück – Philosophisches
Während der Studientage widmen
sich 20 Schülerinnen und Schüler dem
Thema «Glücklichsein».
MINT bedeutet Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft, Technik.
Rufus Butz, Deutsch- und
Philosophielehrer
von dr. peter stalder, rektor
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin skeptisch.
Einem Bekannten sagte ich anlässlich einer belanglosen Plauderei: «Wir arbeiten nun in der Schule an
der MINT-Kultur! Denn es müssen mehr Ingenieure
und Informatiker her.» Entgeistert fragte er mich,
ob wir nun also Chinesisch anbieten würden (was
wir übrigens auch schon – allerdings vergeblich
– versucht haben). Ich hatte mich offensichtlich
undeutlich ausgedrückt, oder er hatte mich falsch
verstanden. «MINT – habe ich gesagt, nicht Ming!»
Für den unbedarften Leser dieser Zeilen: MINT
bedeutet Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik. In diesen Sparten fehlen uns in
der Schweiz rein zahlenmässig die hellen Köpfe,
also sollen die Schulen das Problem lösen und eine
MINT-Kultur aufbauen, welche möglichst rasch
alle Fächer durchdringt. Ob die Sache Früchte trägt,
wissen wir nicht, wir geben uns aber alle Mühe.
Szenenwechsel: März 2013, Vortrag in Bern, ca.
200 Zuhörer, Thema: «Gymnasium und Informatik».
Die Organisatorin flüstert mir während des Vortrags ins Ohr: «Schön, dass Sie da sind, Herr Stalder.
Sie sind der Einzige aus dem Kanton Zürich.» Ich
nahm in Bern zur Kenntnis, dass offenbar Bestrebungen im Gange sind, das Fach Informatik an den
Mittelschulen als Grundlagenfach zu installieren.
Schön und gut – das wäre immerhin ein gewichtiger
Beitrag zur MINT-Kultur. Es gehe nicht ums Erlernen
der üblichen Textverarbeitungs-, Tabellenkalkulations-, Präsentations- und Mail-Programme, dies
würde man in die Fächer Deutsch, Mathematik und
beispielsweise Geographie delegieren. Es gehe bei
dieser Idee, welche auf politischer Ebene initiiert
werden müsse, vor allem ums Programmieren und
Anwenden.
von rufus butz
Dr. Peter Stalder, Rektor
An der Front – also in den Schulen – müssten demzufolge Stunden freigeschaufelt oder aufgestockt
werden, um dem Anspruch der MINT-Kultur gerecht
zu werden. Wer aber gibt sie her? Müssen wir uns
mittelfristig von der Idee der zweiten Landessprache verabschieden und unseren Schülerinnen und
Schülern nur noch die Erstsprache und eine Fremdsprache beibringen? Im Tagesanzeiger vom 22. Mai
2013 war ja zu lesen, Französisch habe derzeit
keinen Sex-Appeal. Die Jugend würde Englisch, die
Sprache der Popmusik, der Werbung und des Internets vorziehen. Da wir an unserer Schule nur über
eine wenig überzeugende Infrastruktur im Fach
Sport verfügen, könnte man die fehlenden Lektionen eventuell auch dort abzweigen. Andere Schulen
haben schon längst die drei auf Bundesebene vorgeschriebenen Stunden Sport pro Woche in Eigenregie
reduziert. Im Fach Geographie, wo man eigentlich
nur wissen muss, wie die Hauptstädte in aller Welt
heissen und worüber man ohnehin alles via Google
Earth und wikipedia erfahren kann, könnte auch
noch einen Beitrag leisten.
Ich wage zu behaupten, dass am «Ende der Fahnenstange», also in etwa zehn Jahren, die Studentenzahlen im Bereich der Ingenieurwissenschaften,
Physik, Chemie, Mathematik und Informatik, um
genau 0.3% angestiegen sind. Als Gegenleistung
laufen wir Gefahr, Altbewährtes und Gymnasiales
auf einem Altar zu opfern, von dem wir nicht so
recht wissen, ob er auf tönernen Füssen steht.
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18
elisas buchtipp
Während der Studientage haben mein
Kollege M. Moling und ich uns zusammen
mit etwa 20 Schülerinnen und Schülern
dem Thema Glück (dem Glücklich-Sein,
nicht dem Glück-Haben) gewidmet. Drei
Tage lang haben wir diskutiert und reflektiert – ob wir dabei glücklicher geworden
sind, das sei dahingestellt. Sicher aber tragen Gespräche und Reflexionen dazu bei,
die Voraussetzungen zum Glücklichsein
zu schaffen bzw. zu stärken. Denn wenn
auch bezüglich Glücklichsein, wie einige
Glücksforscher behaupten, einiges/vieles
genetisch bedingt ist, so ist doch der Anteil des Selbstbeigesteuerten, des Eigenen,
des Selbstgeschaffenen nicht zu gering zu
veranschlagen. Und auch wenn man immer wieder hört, Glück sei für jeden etwas
anderes, sei individuell und deshalb könne
man nicht viel dazu sagen (so z.B. einige
unserer Schülerinnen und Schüler am Anfang des Kurses), so ist das nur die halbe
Wahrheit.
Sicher stimmt, dass das Glücksempfinden subjektiv ist (auch Schmerz z.B. mag
verschieden empfunden werden) und dass
wir nicht genau wissen, wie es für einen
anderen ist, glücklich zu sein, denn wir
können ja nicht an seiner Stelle fühlen.
Andrerseits aber leben wir täglich mit
Analogieschlüssen, sprechen miteinander
über unsere Gefühle und Empfindungen,
lesen Zeugnisse von anderen Menschen,
analysieren das Verhalten der Menschen,
etc., und daraus kann man erstens erschliessen, dass Glück doch nicht so unterschiedlich empfunden wird, und zweitens zeigt sich, dass die Wege zum Glück
so verschieden nicht sind. Gerade hier
setzt der Philosoph ein, der sich fürs Allgemeine, Objektive interessiert und fragt,
wie man als Mensch glücklich werden
bzw. die Voraussetzungen dazu schaffen
kann. Zwei Philosophen scheinen mir heute noch gültige Antworten dazu gegeben
zu haben (und die Antworten dieser Phi-
losophen wurden natürlich im Laufe der
Geschichte von vielen anderen übernommen, verdoppelt bzw. angepasst); zum einen Aristoteles, zum anderen Epikur.
Aristoteles geht – in seiner Nikomachischen Ethik – davon aus, dass alle Menschen nach Glück (eudaimonia) streben,
und dass es abstrakt gefasst vier Wege
(Lebensweisen, bioi) gibt, auf denen sie
zum Ziel gelangen wollen. Zwei der vier
Wege scheiden nach Aristoteles aus,
nämlich der hedonistische Weg, weil er
zu «knechtisch» ist, der Weg des Gelderwerbs, weil Geld an sich kein Glücksziel
sein kann. Bleiben noch der öffentlichpolitische Weg der Tugend und der philosophisch-theoretisch-kontemplative Weg
des Denkens. Auf beiden Wegen komme
der Mensch zum Glück, denn die höheren menschlichen Fähigkeiten und Anlagen werden so entwickelt und betätigt.
Glückseligkeit ist also eine Tätigkeit der
Seele gemäß der vollkommenen Tugend
(arete) in einem vollen Menschenleben.
Wichtig an Aristoteles‘ Definition ist Folgendes: Auch wenn ‹äussere› Dinge wie
Gesundheit, Ehre, Reichtum usw. von
Aristoteles als fürs Glück wichtig taxiert
werden, fokussiert er nicht darauf, denn
sie stehen nicht oder nur zum Teil in unserer Macht. Zweitens ist ein Leben gemäss
der Tugend (ein moralisches Leben) ein
glückseliges Leben. Damit ist immer auch
ein Leben in einem politisch-sozialen Verbund gemeint.
Die Postmoderne ist da – abgesehen
von den Kommunitaristen, die sich explizit auf Aristoteles‘ Modell beriefen
– viel individualistischer geworden, das
Vertrauen ins Politische und Soziale geschwunden. Das wäre dann der Einsatzpunkt für Epikur, der ein massvolles Leben
im Stillen, Verborgenen lehrt. Auch wenn
ihm die Lust das Höchste ist, so ist er kein
Hedonist (und kein Epikuräer!), denn eine
Analyse des Begriffs Lust führt ihn dazu,
im Masshalten und in der Betätigung der
Vernunft die höchste Lust zu erkennen.
Freundschaft gilt ihm als das Wichtigste,
er empfiehlt eine gesunde Skepsis Göttern und Ideologien gegenüber und sieht
in der Überwindung von Furcht, Schmerz
und Begierden die wesentlichen Pfeiler
der Seelenruhe bzw. des Glücks. – «Epikur
oder Aristoteles?» scheint mir indes nicht
die richtige Frage zu sein, denn erst wer
Gemeinsames beider Positionen entdeckt
und auch die Herausforderung sowie positiven Beiträge beider Philosophen erkennt, ohne den einen gegen den anderen
auszuspielen, ist wohl ein Stück weiter
gekommen auf dem Weg zum Glück.
Elisa Sosa Liu, G2a
19 Minuten Erebos
Von Jodi Picoult
Jugendroman
Von Ursula Poznanski
Jugendthriller
In neunzehn Minuten verändert sich das Leben von Josie
für immer. Peter, ihr Kindheitsfreund und Aussenseiter, tötet in der Highschool
in nur neunzehn Minuten
10 Menschen. Er ist in die Cafeteria gegangen, hat auf seine Mitschüler geschossen, einige getötet – und dann hat er
sich hingesetzt und eine Schale Rice Crispies gegessen, ehe
er weiter zog.
Das gewiss heikle Thema
Amoklauf wird sorgfältig angegangen. Gleich am Anfang
wird die Tat selber geschildert, sodass sich im Folgenden das Augenmerk mehr auf
die Hintergründe, die Ursachen der Tat richtet.
Je länger der Prozess gegen
Peter andauert, desto mehr
Details kommen ans Licht.
Der Fall wird von Seite zu Seite komplexer, die Geschichte
verstrickter und der Kreis der
Mitverantwortlichen weitet
sich mehr und mehr aus…
Jodie Picoult erzählt diese
Geschichte spannend und vor
allem eindrücklich. So setzt
man sich unweigerlich mit
dem Thema Amoklauf und
dessen Vermeidung auseinander. Dieses Buch geht richtig
unter die Haut und lässt einen
nachdenklich zurück.
19 Minuten sowie Erebos
sind in der Mediothek erhältlich.
Maik, der unsichtbare Langweiler, Tschick, der fremde Russe, ein geknacktes Auto. Das
Ziel: Die Walachei, irgendwo in
Ostdeutschland. Obwohl, oder
gerade weil die beiden erst
14 sind, erleben sie das Abenteuer ihres Lebens – wilde
Verfolgungsjagden, eine zerrissene Wade, einen Zusammenstoss mit einem Schweinelaster und vieles mehr…
Wolfgang Herrndorf erzählt
in seinem Roman Tschick äussert lebendig und mit viel Situationskomik die chaotische
Fahrt von Maik und Tschick.
Ein Buch zum Lachen und zum
Mitfiebern, voller kecker Dialoge.
Das Buch «Saeculum» von U.
Poznanski ist auch sehr empfehlenswert.
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•
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19
h info 02 / 2013
agenda
ksh-akronyme
«Was sich sonst noch so
alles hinter dem Akronym
KSH verbirgt...»
Juli 2013
Die Kantonsschule Hottingen (KSH)
nennt sich neu nur noch Hottingen (h) –
damit sind folgende Missverständnisse
ausgeschlossen:
4.Abschlussfeier H3/I3 und Berufsmaturitätsfeier HMS/IMS,
Aula, 17 Uhr
11. Maturfeier, Aula, 17 Uhr
15. Beginn Sommerferien
(15. Juli – 16. August)
August 2013
23.G artenfest
Achtung! Erstmals findet
unser Gartenfest nach den Sommerferien statt!
a)
b)
c)
d)
September 2013
e)
i)
f)
j)
o)
l)
m)
p)
s)
4.Orientierungsabend IMS,
Aula, 19:30 Uhr
9.Knabenschiessen (unterrichtsfrei ab 11:35)
12. Kontaktseminar Schule-
Wirtschaft (HMS & IMS)
Oktober 2013
q)
t)
u)
31.Arbeitswochen
–4.10. (nicht alle Klassen)
11.Sportferien
25. Schulbeginn
7.–18.Herbstferien
von barbara ingold
Die Suchmaschine Google
landet interessante Treffer
für das Akronym, das wir
uns mit allerlei Institutionen teilen, wie folgende
Beispiele belegen:
h)
k)
n)
r)
g)
a.KSH ist Hersteller von
Filterdüsen und Drainagesystemen für die Wasser und
Abwasseraufbereitung in
Herford.
b.Selbstverteidigung lernt man
in den KSH, den Kampfkunstschulen SchleswigHolstein
c.KSH nennt sich ein 19-jähriger «dubstep producer» aus
London.
d.Oder für eine Investmentfirma
e.KSH bezeichnet die Implementierung der unter Unix
Korn Shell genannten
Sprachbeschreibung für den
Kommandozeileninterpreter.
(Wussten wir, nicht wahr?)
f.KSH steht auch für die
Konferenz der Schulischen
Heilpädagoginnen und
Heilpädagogen
g.Gamer kennen vielleicht die
KSH Gaming Community, die
Konsolenhelden?
h.Die offizielle Abkürzung für
den Kenyan Shilling lautet
KSH
i.Im Iran finden wir den
Kermanshah Airport
j.Kanuten asoziieren KSH mit
Kanusport Harburg.
k.Die KSH Datentechnik
GmbH bietet «bundesweit
ERP-Gesamtlösungen für den
Mittelstand» an.
l.Der Kürzel KSH steht aber
auch für Kamin-Säulen-Hut.
m.KSH steht auch für Kim Shin
Hwang, den renommierten koreanischen Vogel-Fotografen
n.KSH Holdings wiederum
ist ein rasant expandierender
Baulöwe aus Singapur.
o. KSH Systems vernetzt Sie mit
IT-Kompetenz!
p.In den USA gibt es sogar ein
KSH-Spital, das Koman Savirti
Hospital
q.Und KSH nennt sich das Statistische Zentralbüro Ungarns,
das Központi Statisztikai
Hivatal
r.Brauchen Sie neue Hufeisen?
Gehen Sie auf
www.ksh-hufeisen.de!
s.Die alten Eisen können Sie
beim Kieler Schrotthändler
KSH entsorgen lassen...
t.Die Kantonsschule Heerbrugg nennt sich ebenfalls
KSH
u. Darf in keinem Haushalt
fehlen: Der Klappspiegelhalter (KSH)
impressum
Redaktionsschluss Nr 3/2013:
22. Oktober 2013
Redaktion:
Barbara Ingold ([email protected]),
Sandra Nussbaumer ([email protected])
Mitwirkende an dieser Nummer:
Rufus Butz, Simon Frey, Simone Koch, Barbara
Ingold, Jan Isler, Emanuele di Lorenzo, Sabine
Kappeler, Christoph Meier, Robin Messmer,
Sandra Nussbaumer, Vivienne Schäublin,
Marlene Schmidt, Maulana Afshar Shad,
Elisa Sosa-Liu, Peter Stalder, Thomas Zeltner
Fotografien: Simon Haas, Barbara Ingold,
Dieter Kraft, Stefan Kubli, Thomas Tschupp
Gestaltung:
gyselroth™ – Agentur für Brand Identity
und Digital Media, Simon Haas (BG-Seite)
Druck:
Bühler Druck AG, Schwerzenbach

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