Jugendsonntag 2013 - Jugendpfarramt der Nordkirche

Transcrição

Jugendsonntag 2013 - Jugendpfarramt der Nordkirche
herausgeber // Jugendpfarramt in der Nordkirche
Materialien zum Jugendsonntag
1. Sonntag nach Trinitatis // 02. Juni 2013
… soviel du brauchst
evangelische jugend im norden
Kirchentag Hamburg // eine Nachlese //
St. Paulus Heimfeld // Hafencity // Aktion Kreuzweg //
krass anders // Glück-Selig // Raumschiff //
Deutsch-Baltisches Programmcafé // Mangel und Überfluss
Allens wat du bruukst // Mannah // Schwarzenberg
Grußwort // Nachlese Kirchentag // jugendsonntag // 03
Liebe Schwestern, liebe Brüder,
vielleicht haben auch Sie das bunte, inspirierende Bild der Teilnehmenden des Kirchentages vor Augen: Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Konfession feiern zusammen Gottes Gegenwart. Und
wieder konnte man besonders vielen jungen Menschen in Hamburg begegnen. Für mich selbst war etwa
der Abschlussgottesdienst im Stadtpark besonders bewegend; mit einigen Jugendlichen meines Sprengels
teilten wir das Abendmahl mit aus. Ein Kraftfeld war zu spüren, das mich bis heute begeistert.
Es macht mich schon ein wenig stolz, dass gerade im Sprengel Schleswig und Holstein so beachtenswerte
Initiativen von und mit Jugendlichen zu verzeichnen sind. Ob Jugendkirchen, Heaven-Jugendfestival, Pfadfinderarbeit, KlimaSail oder das Freiwillige Ökologische Jahr: An vielen Stellen gibt es kreative kirchliche
Jugendarbeit auf einem beachtlich hohen Qualitätsniveau. Sogar die Begleit-CD zum Liederbuch des Kirchentages wurde von jugendlichen Musikerinnen und Musikern aus unserer Region eingespielt!
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Ebenso wichtig wie der Kirchentag selbst sind seine Auswirkungen auf unseren kirchlichen Alltag: Liturgische Formen und neue Lieder, Musik sowie Themen, die in den Kirchengemeinden und anderen kirchlichen
Orten aufgegriffen und weiter entwickelt werden. Deshalb begrüße ich die Idee, den diesjährigen Jugendsonntag unter das Motto der Kirchentagslosung zu stellen. „Soviel du brauchst“ – das wünsche ich allen,
die sich in Vorbereitung und Durchführung dieses besonderen Sonntags mit den vorliegenden Anregungen
beschäftigen.­
Ich wünsche allen inspirierende Vorbereitungen und gesegnete Jugendgottesdienste!
Ihr
Gothart Magaard
Bischofsvertreter im Sprengel Schleswig und Holstein
Inhalt
Grußwort Gothart Magaard ......................03
Nachlese Kirchentag............................... 03
Text 2. Mose 16, 11–18.............................04
Exegese „soviel du brauchst......................05
Lied „Allens wat du bruukst“.....................07
Spirituelle Gruppen beim DEKT..................08
Ausstellung Glück-Selig.............................10
Material // Aktionen
Ökumenischer Kreuzweg..........................12
Feierabendmahl Raumschiff......................18
Krass anderer JuGo...................................20
Deutsch-Baltisches Programmcafé.............22
Fürbitten // Vaterunser............................23
Mittagsgebete in St. Michaelis .................24
Predigt „Jeder soviel er braucht“...............26
Hinweise // Adressen
Popularmusik..........................................28
Musiktheater..........................................28
Jugendpfarramt Nordkirche.......................30
Impressum..............................................32
Nachlese Kirchentag //
Editorial // Jugendliche, die sich in christlichen Kirchen zu Hause
fühlen, lassen sich längst nicht mehr aufteilen in „die Frommen“,
„die Sozialen“, „die Politischen“. In Jugendgottesdiensten kommen
oft viele Kompetenzen zusammen: der liturgisch angemessene
Umgang mit Räumen, Festen und Anlässen sowie Offenheit
für gesellschaftliche und jugendrelevante Themen; inhaltliche
Vertiefung und kreative Ausgestaltung; Eloquenz, Selbstsicherheit
und Showeffekt im entscheidenden Augenblick sowie gelingende
technische Umsetzung.
Beim Kirchentag schraubt sich der Anspruch noch mal hoch – alle
möchten ihre Arbeit gut präsentieren.
Möglichst viel davon dokumentieren wir hier – im „Jugendsonntagsheft 2013“. Diese Arbeitshilfe erscheint alljährlich zum Jugendsonntag der Evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland, der
auf den ersten Sonntag nach Trinitatis terminiert ist – zwei Wochen
nach Pfingsten.
Normalerweise erscheint das Heft vor Ostern. Für eine Dokumentation der Jugendgottesdienste beim Kirchentag in Hamburg Anfang
Mai und speziell im von unserer Landeskirche verantworteten Projekt „Zentrum Jugend“ in Hamburg-Harburg ließ sich dieser Termin
natürlich nicht halten. Der Produktionszeitraum ist auf jeden Fall
sportlich.
Wir drucken ab, was wir bekommen haben. Evtl. später eingereichte
Entwürfe veröffentlichen wir über unsere Homepage.
Danke an alle, die ihr Material (rechtzeitig) zur Verfügung gestellt
haben und an Klaus-Henry Flemming für Projektleitung und Fotos.
Gutes Gelingen bei Euren Gottesdiensten!
Tilman Lautzas
Landesjugendpastor in der Nordkirche
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Mangel // Überfluss
Exegese „soviel du brauchst“ // jugendsonntag // 05
04 // jugendsonntag //Text 2. Mose 16, 11–18
Mangel und Überfluss //
Soviel du brauchst
Und am Morgen lag Tau rings um das Lager
Und als der Tau weg war, siehe, da lag‘s in der Wüste
rund und klein
wie Reif auf der Erde.
Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu?
Denn sie wussten nicht, was es war.
Mose aber sprach zu ihnen:
Es ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat.
Aber als man’s nachmaß,
hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte,
und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte.
Jeder hatte gesammelt, soviel er zum Essen brauchte.
2. Mose 16, 11–18
in der Übersetzung nach Luther
Exegese zum Kirchentagsvers 2013 //
„Soviel du brauchst“ aus 2. Mose 16, 18
Zum Text //
Als sie es aber abmaßen, hatten die, die viel gesammelt hatten,
nicht zu viel, und die, die wenig gesammelt hatten, nicht zu wenig.
Jeder hatte gerade so viel gesammelt, wie er brauchte.
(Gute-Nachricht-Übersetzung)
Foto: © ChrisJean / photocase.com
Kontext //
Das Kirchentagsmotto „Soviel du brauchst“ ist in Anlehnung an
den Vers aus dem 2. Buch Mose (Exodus) 16, 18 gewählt, in dem es
ursprünglich­heißt: „Jeder ..., soviel er braucht“. Dieser Vers stammt
aus der für die Glaubensgeschichte des Volkes Israel entscheidenden Etappe der Wüsten-Wanderung und hier im Besonderen aus der
Geschichte von der Speisung mit Wachteln und Manna. Nicht lange
nach dem Auszug aus Ägypten und dem Durchzug durch das Schilfmeer (Ex. 14), wofür Gott überschwänglich ein Loblied gesungen
wird (Ex. 15), „murrt“ das Volk gegen Mose und Aaron.
Zunächst verlangt es nach Wasser (Exodus 15, 22 ff.), dann nach
Essen (Ex. 16, 1 ff.,­ in 17, 1–8 noch einmal der Durst nach Wasser). Auffällig, dass zu Beginn der Wüstenwanderungszeit das
existenzielle Thema der Speisung solch eine Bedeutung erhält,
später rückt es auf den Wanderungsstationen kaum mehr in den
Mittelpunkt. Vielleicht weil die Israeliten dann immer gut versorgt
sind? Auf jeden Fall gehört es fortan zusammen: Gott leitet und
führt, Gott sorgt für sie und versorgt sie mit dem, was sie brauchen.
Die Zeit der Wüstenwanderung ist ein entscheidendes Kapitel in der
Geschichte des Volkes Israel und ihres Glaubens. Sie ist ohne die Zeit
in Ägypten, die Befreiung aus der Sklaverei und die 40 Jahre in der
Wüste nicht denkbar. Die alljährlichen wichtigen kultischen Feste
nehmen darauf Bezug.
Theologisches //
Das Murren des Volkes gegen Mose und Aaron entwickelt sich unterschwellig zu einem Murren gegen Gott und zugleich zu einer Art
Rebellion gegenüber der Führung JAHWEs. Die Zeit der Sklaverei
in Ägypten wird im Nachhinein verklärt. Auch wenn die Israeliten
Foto: © iStockphoto.com / DSams
Das ist’s aber, was der Herr geboten hat:
Ein jeder sammle, soviel er zum Essen braucht,
einen Krug voll für jeden
nach der Zahl der Leute in seinem Zelte.
Und die Israeliten taten’s
und sammelten,
einer viel,
der andere wenig.
Lied „Allens wat du bruukst“ // jugendsonntag // 07
06 // jugendsonntag //Exegese „soviel du brauchst“
damals­ keinen Hunger leiden mussten, vor vollen Fleischtöpfen
haben­ sie dort aber sicher nicht gesessen. Dagegen steht die Zu­
sage Gottes, dass er sein Volk erhören und versorgen wird. Er lässt es
nicht im Stich. „Am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten
das Lager“ (Ex. 15, 13), d.h. sie hatten Fleisch in Fülle. Am Morgen
bedeckt ein reifartiger Belag den Wüstenboden. Es ist etwas Essbares, was sich die Israeliten nicht erklären konnten, so dass sie ihm
den Namen „Manna“ gaben (man-hu, von einem kanaan. Dialekt
herstammend mit der Bedeutung „was ist das?“)
Zum Manna //
Foto: © Ute Schuckmann
Dieses tropfenartige Gebilde an den Blättern des in der Wüste beheimateten Baumes bzw. Strauches der Tamariske kommt wohl heute
noch im Inneren der Sinaihalbinsel vor. (Dortige Nomadenbewohner
nennen es „mann“.) Es entsteht aus dem Sekret einer Schildlaus,
das den Strauch sticht. Dieses Sekret fällt dann von den Blättern
auf den Boden. Wenn es in der Kühle der Nacht verhältnismäßig
hart geworden ist, kann man es auflesen. Aufgrund seiner niedrigen
Schmelztemperatur zerfließt es in der Tageshitze, so dass man es
am besten am frühen Morgen aufsammelt. Es hat einen süßlichen
Geschmack.
Die Art und Weise, wie mit den von Gott gesandten Nahrungsmitteln
umgegangen wird, ist in unserer Geschichte entscheidend. Jede und
jeder sammle nur soviel wie er/sie braucht. Aller Überfluss verdirbt
(Ex. 16, 20). Und: Alles gleicht sich aus: Wer zuviel gesammelt hat,
hat nachher genauso viel wie der, der weniger gesammelt hat. Der
Aspekt der ausgleichenden Gerechtigkeit klingt hier an (Ex. 16, 18).
Abgeleitet ist dieser Gedanke von der Fürsorge der Gemeinschaft
(Ex. 16,16). Ich sammle auch für die anderen um mich herum (Zelt).
Nur wenn mich die Furcht befällt, nicht genug haben zu können,
führt Egoismus sprichwörtlich zum Verderben. Der Glaube als Vertrauen, versorgt zu sein, schenkt Gelassenheit, den Blick für das
Wesentliche­und für die Gemeinschaft!
Interessanterweise wird bei diesem Versorgungsgedanken in
Ex. 16 schon das Sabbatgebot (Feiertagsheiligung) vorweggenommen:
Am 7. Tag sollst du ruhen, so dass du lediglich am Vortag Vorsorge zu treffen brauchst.
Anm.: Es gibt für unsere Textpassage auch einen späteren Bezug
im Neuen Testament:
Jesus greift diesen (Versorgungs-)Gedanken in der Bergpredigt
(Mt. 6) wieder auf: Vom Schätzesammeln und Sorgen (Vv. 19–34:
Sich nicht um das Morgen sorgen, nichts anhäufen, sondern von
der Natur lernen, Gott versorgt uns!) und im Vaterunser (in der
Brotbitte: „Unser tägliches Brot gib uns heute“). Im Brotwort
Joh. 6 wird sogar auf das Manna Bezug genommen.
Manfred Grosser,
Pastor am Koppelsberg (Plön)
Lied // „Allens wat du bruukst“
Miriam Buthmann – Hamburger­Sängerin, Song­writerin,
Chor­lei­terin und: Frontfrau der „Tüdelband“.
Miriam hat ein Lied für den Kirchentag geschrieben, auf plattdeutsch: „Allens wat du bruukst“.
Der Song wurde eigespielt mit den Musikern der „Tüdelband“ im
Ammernstudio Hamburg, dem Studio des Fachbereiches Popularmusik.
Spirituelle
Gruppen
beim DEKT // jugendsonntag // 09
die jugendkirche – hamburg // Inszenierung
zum Thema
Gerechtigkeit
08 // jugendsonntag //Spirituelle
Gruppen
beim DEKT// Inszenierung zum Thema Gerechtigkeit
// die jugendkirche
– hamburg
Jugendgottesdienste //
Feierabendmahl //
Gott – afk?
Zusammen-gefügt
Über erfüllte und unerfüllte Wünsche
Flora 2 Team Ev. Friedenskirche Düsseldorf
Jugendpfarramt Lübeck-Lauenburg
Donnerstag
Freitag
Wüste Freiheit – Zeit zum Wundern
Vom Murren zum Mannah
Erlebnisgottesdienst für Jugendliche
CVJM Gesamtverband Kassel
Soviel ist weniger mehr?
Jugendgottesdienst über Facebook
Projektgruppe Aachener
5 nach 7
Foto: © Ute Schuckmann
Jugendgottesdienst
Ev. Jugend Bad Segeberg
CVJM e/motion Essen
Jugendgottesdienste //
Samstag
Incoming Message – @Mail From Heaven
Mit Gästen aus Kenia
Ev. Luth. Lukashaus Rendsburg
Evangelische Jugend Lübeck-Lauenburg
Überfüllter Greiffiti auf dem Kirchentag
Die Evangelische Jugend Lübeck-Lauenburg hat unter anderem
beim Konfitag im Zentrum Jugend den Eröffnungsteil durch eine
Auslegung des Kirchentagsmottos „Soviel du brauchst“ mitgestaltet.
Vorgestellt wurden die einzelnen Symbole und dann wurden sie
untereinander getauscht, nach dem Motto: Ich habe manches
in meinem Leben zuwenig und manches genug. Wenn ich etwas
bekomme, möchte ich auch etwas abgeben von dem, was ich
zuviel habe.
Im Abschlussteil haben wir dann nach 1. Korinther 12 das „Du
wirst gebraucht“ umgesetzt und den Bibeltext von einem Leib
und vielen Gliedern in Bewegung umgesetzt. Am Ende wurden
die Konfis aufgefordert, aus ihren Tüchern ein verbindendes Netz
zu gestalten.
Astrid Thiele-Petersen
Das war doch was! 400 Leute in der Kirche und draußen ein
Schild: „Kirche überfüllt“. Der Greiffiti drin ging richtig zur Sache.­
Nachdem uns die Beamertechnik (von Profis verantwortet!)
einen­ Strich durch die Rechnung gemacht hatte, kamen wir mit
etwas Verspätung doch noch gut in Schwung. Tolle Musik, tolles
Anspiel, Predigt und tolle Moderation haben sich an Geschichten
mit Gott gewagt. Sehr lohnenswert, wie ich finde!
Torsten Kiefer@HYPERLINK
http://www.greiffiti.de/events/204
Soviel du brauchst – 34. Deutscher Evangelischer Kirchentag
Greiffiti ist der etwas @ndere Gottesdienst von Jugendlichen für
Jugendliche in Greifswald und Umgebung
http://www.greiffiti.de/
Ausstellung Glück-Selig! // jugendsonntag // 11
10 // jugendsonntag // Ausstellung Glück-Selig!
Glück-Selig! //
Ausstellung zum Suchen und Finden
dafür zu entwickeln, dass es für das persönliche Glück keine Pauschalrezepte gibt. Ausgehend von der These, dass das Glücksempfinden u.a. abhängig ist von der Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns
im Kontext gelingender Beziehungen, versucht die Ausstellung diese Zusammenhänge deutlich werden zu lassen.
Die Ausstellung findet mit ca. 15 interaktiven Stationen in der Jugendkirche statt. Zielgruppe sind KonfirmandInnen und SchülerInnen von Klasse 7–9. Die Stationen sind von den Jugendlichen selbstständig zu durchlaufen.
Die Jugendkirche ist eine Einrichtung des Kirchenkreises
Hamburg-West/Südholstein
Infos bei Pastor Robert Zeidler
www.die-jugendkirche.de
Fotos: © Robert Zeidler
Foto: © Robert Zeidler
Die Frage nach dem Glück und dem gelingen des Lebens gehört zu
den zentralen Fragen der Menschen in Vergangenheit und Gegenwart. Sie lenkt unsere Entscheidungen und motiviert uns zu handeln. Aber was ist ein zufriedenes Leben, was ist Glück? Wonach
genau suchen Menschen, wenn sie „Glück“ suchen? Gerade Her­­an­­
wachsende sind auf der Suche nach Perspektiven für ihr eigenes Leben und stellen sich die Frage nach einem gelingendem Leben.
So ist das Thema Glück und die Suche danach seit einigen Jahren
allgegenwärtig in allen Medien.
Mit der Ausstellung Glück-Selig! wollen wir uns in der Jugendkirche
auf die Suche machen, was „Glück“ bedeuten kann.
Welche Antworten und Handlungsmöglichkeiten haben Christen auf
die Frage und Suche nach dem Glück? Was sagt die Bibel dazu?
Die Ausstellung möchte die Teilnehmer sensibilisieren, sich differenziert mit dem Thema Glück auseinander zu setzten und ein Gefühl
Ökumenischer Kreuzweg der Jugend // jugendsonntag // 13
12 // jugendsonntag // Ökumenischer Kreuzweg der Jugend
Kreuzweg //
Prolog //
Lied // Lass mich dir ganz nah sein
Begrüßung // Wir gehen den Kreuzweg in Erinnerung an Jesus, der
leiden musste und gestorben ist.
Wir schauen dabei auf die Wunden, die sie Jesus geschlagen haben.
Und wir wissen, dass auch heute Menschen anderen Menschen Leid
zufügen.
Beim Erinnern helfen uns die Bilder eines Kreuzwegs.
Der steht genau auf einer Grenze. Oder besser: auf einer ehemaligen
Grenze, denn die gibt es heute nicht mehr.
die Grenze zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland.
Die Grenze, die ganz Europa teilte und die man „Todesstreifen“
nannte.­
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Viele Menschen wollten damals darüber fliehen und viele Menschen
sind dabei umgekommen.
Andere wurden auf der Flucht gefangen genommen und inhaftiert.
Heute ist diese Grenze gefallen. Den Todesstreifen gibt es nicht
mehr.
Aber sind die Wunden der Menschen von damals auch verheilt?
Pause
Jesus ging über seinen eigenen „Todesstreifen“. Er ging den Kreuzweg bis in den Tod am Kreuz.
Doch auch diese Grenze ist gefallen. Jesus hat den Tod überwunden,
das glauben wir. Wir gehen diesen Kreuzweg, weil wir hoffen, dass
Er auferstanden ist.
Die, die ihn gesehen haben, haben es erzählt.
Und einer von ihnen hat sogar seine Finger in Jesu Wunden gelegt.
Was die Jünger bezeugt haben, ist unser Glaube.
Glaubst du daran?
Oder: Zweifelst Du daran?
Lied // Gott, ich suche DICH.
Liturgische Eröffnung // Im Namen des Vaters und des Sohnes und
des heiligen Geistes.
Gebet // Wir beten gemeinsam:
Foto: © shutterstock.com / isak55
Gott.
Jesus.
Wir sehen dich an.
Wir sehen hin,
sehen deinen Weg in Schmerzen und Leid bis zum Tod.
Gott.
Wir glauben: In Christus hast du den Tod überwunden.
In dieser Zuversicht wollen wir den Kreuzweg gehen.
Amen.
Gesamtkonzeption //
Eröffnungslied //
Lass mich dir nah sein
Petzoldt, Münden
Liederbuch „Durch Hohes und
Tiefes“­: 215, Leben aus der
Quelle
Liederbuch „Kreuzungen“ 129,
Geh mit uns auf diesem Weg
Liedrufen aus Taizé
De noche iremos
0 Prolog und Eröffnung
1 Jesus wird verurteilt
Markus 15, 33 ff
Liedruf, jeweils nach der
Station
Endet im Vater unser
Lied // Herr, erhöre uns
Lünnemann
2 Jesus nimmt das Kreuz
auf sich
Johannes 19, 17
3 Jesus begegnet Maria
Lied // Gott, ich suche Dich
LinSSen
Liederbuch „Durch Hohes und
Tiefes“­: 199, Aus Traum und
Tränen sind wir gemacht
Liederbuch „Kreuzungen“ 198,
Hoffen wider alle Hoffnung
Liedrufen aus Taizé
Bonum est confidere
7 Jesus stirbt am Kreuz
Matthäus 27, 15 ff
4 Jesus fällt unter dem Kreuz
Psalm 22, 20
5 Jesus werden die Kleider geraubt
Lukas 23, 34 b–35
Aktion I oder II und Entlassung
Lied zur Aktion // Schritt für
Schritt
Dormann
Liederbuch „Durch Hohes und
Tiefes“: 280, Du bist der Weg
Liederbuch „Kreuzungen“ 393,
Were you there
Liedrufen aus Taizé
Bonum est confidere
Epilog
Jesus geht den Weg zum
Leben
Lukas 24, 13 ff
6 Jesus wird ans Kreuz geschlagen
Markus 15, 24
Lied // Du, machst mich stark
LinSSen
Liederbuch „Durch Hohes und
Tiefes“: 203, Noch ehe die
Sonne am Himmel stand
Liederbuch „Kreuzungen“ 229,
Im Dunkel unsrer Ängste
Liedrufen aus Taizé
Crucem tuam
Schlussgebet und Segen
Schlusslied // Lasst uns ziehn
zu den Quellen des Lebens
Sonka, Becker
Liederbuch „Durch Hohes und
Tiefes“: 209, Du bist meine
Zuflucht
Liederbuch „Kreuzungen“ 309,
O Herr, steh uns bei
Liedrufen aus Taizé
Meine Hoffnung und meine
Freude
oder entsprechende Lieder
aus dem JugendkreuzwegLiederbuch
Ökumenischer Kreuzweg der Jugend // jugendsonntag // 15
Foto: © Ute Schuckmann
Foto: © Klaus-Henry Flemming
14 // jugendsonntag // Ökumenischer Kreuzweg der Jugend
Methodenvorschläge zur Vertiefung //
1. Station // Unterschriften sammeln
Stell dir vor, du stehst auf dem Platz, an dem Jesus verurteilt werden
soll. Du bist mitten in der Menge und bist dir sicher, dass Jesus
unschuldig ist und nicht verurteilt werden darf.
Stelle auf einem Blatt eine These auf, warum Jesus unschuldig ist.
Deine These präsentierst du genüber den anderen, die – wenn sie
gleicher Meinung sind – deine These unterscheiben. Ebenso nimmst
du die Ansichten der anderen zur Kenntnis und unterscheibst, wenn
diese deiner Meinung entsprechen.
herum­schleppen. Plötzlich kommt einer nach dem anderen aus der
Gruppe, nimmt einen Stein aus dem Sack und sagt: „Du gehörst zu
uns. Ich helfe Dir!“, solange bis der Sack leer ist.
3. Station // Theaterübung
Sammelt Stichworte zu dieser Szene, versucht nach einem Warming
Up die Gefühle in einem Standbild darzustellen.
4. Station // Collage oder Brainstorming
zu „Lasten“ /„Was belastet mich?“
5. Station // Rücken stärken, Körperübungen
Ziele der Methode:
– Auseinandersetzung mit dem Thema „(Un-)Schuld und
Verurteilung“
– Reflektion des Lebens Jesu
– Kontaktaufnahme mit anderen Kreuzwegteilnehmern am Anfang
des Weges
2. Station // Steine schleppen
Die Gruppe steht im Kreis. Eine(r) aus der Gruppe bekommt einen
Sack voll mit schweren Steinen und muss ihn alleine im Raum
– Rückenstärken: Die Teilnehmenden bekommen ein DIN A 2 Plakat
auf den Rücken geheftet (mit Kreppband oder mit einer Wäscheklammer). Außerdem erhält jedes Gruppenmitglied einen Filzstift
(er darf nicht durchdrücken). Während ruhiger Musik schreiben die
Teilnehmenden sich gegenseitig gute Wünsche oder positive Eigenschaften auf den Rücken, bzw. auf das Plakat. Die Plakate werden
gemeinsam vom Rücken abgenommen und begutachtet, wenn alle
fertig sind.
– Körperübungen: Die Gruppe wird mit ruhig gesprochenen Worten des Leiters an einen bestimmten Gegenstand (hier: Das Kreuz)
heran­geführt und sie spüren eine bestimmte Haltung bewusst (hier:
Das aufrechte Stehen). Genaue Textvorschläge für die Meditationen
finden Sie in diversen Meditationsbüchern.
6. Station // „Schlagwort“
Worte, die schlagen, mit denen man zu schlagen kann.
1. Überlegen
2. auf Zettel schreiben
3. ggfs. vorlesen
4. in ein Feuer werfen – mit der Bitte, Gott möge uns vor solchen
Redensarten und Beleidigungen bewahren und die Kraft geben, einzuschreiten, wenn es NOT-wendig ist.
7. Station // Meditation, Stille, Besinnung zu:
Wenn heute mein letzter Tag wäre, was würde ich unbedingt noch
tun wollen? Was wird von mir bleiben? Und wie will ich sterben:
plötzlich oder vorbereitet?
Alternativ: Eine Sprechmotette kreieren: Was hat Jesu Tod mit mir
zu tun?
Ökumenischer Kreuzweg der Jugend // jugendsonntag // 17
16 // jugendsonntag // Ökumenischer Kreuzweg der Jugend
Steckkreuz //
Aktionsvorschlag 2 zum JKW* 2013
Die Teilnehmer sitzen ruhig in einem atmosphärisch ansprechenden
Raum und halten die Steckkreuze in ihren Einzelteilen in der Hand.
Dazu kann die folgende Meditation gelesen werden.
Und dann
Senkrechter Kreuzesbalken
Und dann vor Augen das Kreuz.
Technisch, kalt, schwer.
Und dann daran diese schwere Botschaft:
Erlösung!
Schwer zu begreifen.
Schwer zu fassen.
Schwer zu glauben.
Tätowiert //
Wir sind mit Jesus den Kreuzweg gegangen.
Haben dich die Bilder und Gedanken nachdenklich gemacht?
Wenn ja, würdest du das offen zugeben, wenn du gefragt wirst?
Wir laden euch ein, die nächsten Woche, der Karwoche, aus diesem
Blickwinkel mitzufeiern – den Leidensweg Jesu bewusst mitzugehen
und Ihm Eure Wunden hinzuhalten.
Geht gebrandmarkt durch diese Woche, tätowiert mit der Dornenkrone.
Sie ist ein Bild für die vielen Wunden, die Jesus zugefügt wurden.
Tut das, um Euch selbst und anderen Zeugnis dafür abzulegen, dass es
einen gibt, der Heilung bringt. Zuversicht. Hoffnung.
Klar. Jesus ist kein Held, der das Böse in der Welt ausrottet.
Und Gott ist kein Gott, der seinem Sohn die Wunden erspart.
Es könnte euch in Gefahr bringen, dass ihr gefragt werdet, welches Tattoo Ihr da habt und was das für Euch heißt. Was werdet ihr sagen?
Aber vielleicht ist genau das der Grund, weshalb so viele schon Gott in
ihrem Leben hautnah erfahren haben: Meine Wunden können heute
heilen, weil Jesus den Weg über Wunden gebahnt hat.
Deshalb war es vielen Christen seit alters her ganz wichtig, Jesus als
den darzustellen, der verwundet ist. Der Leid ertragen hat. Der den
Schmerz, die Not, das Elend kennt und selbst ertragen hat.
Der auch das, was mich schmerzt, belastet und bedrückt, schon selbst
durchlitten und „mit ans Kreuz genommen hat“.
Regieanweisung //
Aktionsvorschlag 1 zum JKW* 2013
Hinführung //
Schale mit Wasser, um die Hand einzutauchen, um danach das Tattoo
auf die nasse Haut zu drücken.
Lied // DU, Gott, machst mich stark.
Das Gummiband wird über Kreuz um die Mitte geschlungen
Und dann im Zentrum gehalten.
Die Balken verbunden, sicher, fest.
Und dann daran die befreiende Zusage:
Wandlung!
„Ich wandle Dein Leben!“
„Ich verwandle Dich, mein Kind!“
Zum Leben. Unbedingt.
Markus Hartmann, 2012
* Ökumenischer Jugendkreuzweg JKW //
Die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofs­
konferenz (afj) der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ),
die Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend in Deutschland
e.V. (aej) sind jährlich Herausgeber für Materialien zur Vorbereitung
auf Ostern.
Sie gestalteten den Gottesdienst „Über-Wunden“ am Freitag, 3. Mai
in der Friedrich-Ebert-Halle, Heimfeld.
Infos und Materialien: http://www.jugendkreuzweg-online.de/
Fotos: © Klaus-Henry Flemming
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Der waagerechte Kreuzesbalken wird draufgesteckt;
man blickt durch das Kreuz
Und dann dahinter meine Welt.
Schimmert durch die Balken, vertraut.
Und dann, so scheint mir, darum geht´s:
Erlösung!
Erlöst mein ganzes Dasein.
Er löst alles, was mich fesselt.
Verwandelt.
Feierabendmahl Raumschiff // jugendsonntag // 19
18 // jugendsonntag //Feierabendmahl Raumschiff
Auf der Suche nach Gott //
Die Jugendkirche wird zum Raumschiff – eine ganz besondere Expedition
3. Mai 2013 – Feierabendmahl //
Weitere Informationen //
Veranstalter: Die Jugendkirche
Ort: Die Jugendkirche (Bei der Flottbeker Mühle 28),
22607 Hamburg
Leitung: Team der Jugendkirche Kontakt: 0176. 43 02 15 17 oder 040. 89 80 77 24
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Die Jugendkirche wird an diesem Abend zum Raumschiff, das in
unendliche Weiten aufbricht, um Gott zu suchen. Dabei macht die
mitrei­sende Gemeinde eine Reihe überraschender Entdeckungen,
wenn sie in Kontakt mit anderen Lebensformen kommt, die auf dieser Expedition an Bord des Schiffes gebeamt werden.
In dem Moment, an dem die Expedition vom Scheitern bedroht ist –
nimmt das Geschehen eine überraschende Wendung...
Silbern und gold glänzende Wände aus Folie. Lavalampen zieren die
Steuerkabine. Nebelschwaden ziehen durch den Raum, die Crew hat
Platz genommen und auch die Band steht in den Startlöchern. Am 3. 5.
feierten wir im Rahmen des Kirchentages erneut den eigens erdachten
Weltraumgottesdienst zu unserem 5-jährigen Bestehen. Wieso erneut?
Da dieser besondere Gottesdienst der zweite Gottesdienst überhaupt in
der Geschichte der Jugendkirche war. Nach einem halben Jahrzehnt also
haben wir uns der Idee von damals noch einmal bedient.
Das Raumschiff Jukiprise ging an diesem Abend auf eine ganz besondere
Expedition, angetrieben von der spirituellen Energie der Band und des
Publikums. Gemeinsam machte sich die Besatzung auf die Suche nach
Gott. Und begegnete dabei den unterschiedlichtsten Arten von Menschen, alle mit einer eigenen Antwort darauf, wo man Gott finden kann.
Als erstes kamen die Rationalisten an Board. Komplett in grau gekleidet
und ausgestattet mit Klemmbrettern und Kugelschreiben begannen sie
sofort, dass Raumschiff zu inspizieren. Ihre Antwort auf die zentrale Frage der Expedition: Gott ist allein in der Ordnung zu finden. Der Kapitän
der Expedition, Captain Church, bezweifelte dies allerdings und ordnete
somit an, weiter zu suchen.
Um neue spirituelle Energie für die Reise zu sammeln, spielte die Band
nach dieser sowie nach jeder weiteren Begegnung mit Leben von anderen Planeten ein Lied.
Schon bald wurde ein neuer Planet entdeckt, von dem drei bunt gekleidete und ausgelassen tanzende Hippies an Board gebeamt wurden.
Ihre Antwort: Gott ist allein in der Liebe zu finden. Doch als sie wieder
zurück auf ihren Planeten gebracht werden, versteckt sich einer der drei
im Raumschiff und sagt, er müsse noch etwas loswerden: Man könne
nicht immer jeden lieben. In Situationen, in denen es zu Streit kommt,
brauche es manchmal auch Ehrlichkeit gegenüber anderen Menschen,
um weitere Missverständnisse zu vermeiden. Schon wieder also wurde keine zufriedenstellende Antwort geschweige denn ein Ort, an dem
Gott sein könnte, gefunden.
Als letzter Hoffnungsschimmer dienten die Credopunktesammler. Ihr
Ziel im Leben besteht darin, mit guten Taten so viele Credopunkte wie
möglich zu sammeln – rund um die Uhr ist es für diese Menschen eine
alltägliche Beschäftigung geworden. Doch auf die Frage, was dann die
Belohnung für die vielen Credopunkte sei, hatten sie keine Antwort.
Verwirrt verließen auch sie das Schiff. Doch für den Captain war sowieso
klar: Über das Aufrechnen guter und böser Taten Gott zu finden, daran
glaubt er nicht. Die Mission wird an diesem Punkt abgebrochen. Als die
Crew darüber informiert wird, dann doch der erhellende Moment: Ein
leerer Stuhl, der schon ewig und drei Tage an Board des Raumschiffes
steht – und niemand darf sich darauf setzen. Er MUSS leer bleiben. Und
warum? Klar! Weil er für Gott freigehalten wird. Und somit muss Gott
nicht gesucht werden – er hat uns schon gefunden und ist ständig unter
uns!
Nach einer spannenden Reise durch fremde Galaxien und mit der Freude über eine neugewonnene Erkenntnis wird dieser Gottesdienst mit
einem Abendmahl und dem Segen beendet. Danke an alle, die uns besucht haben, es hat Spaß gemacht, mit euch auf diese Reise zu gehen!
Robert Zeidler
Krass anderer JuGo // jugendsonntag // 21
20 // jugendsonntag // Krass anderer JuGo
Kreative Gottesdienste für Kirchen­
nahe und Kirchendistanzierte
Thesen zum Andenken und Weiterdenken
1. Sichtwechsel // Nicht: Wie kriegen wir möglichst viele Menschen in unseren Gottesdienst? Besser: Was können wir als Christen für die Menschen der Stadt tun? „Wie der Menschensohn. Er ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene
(Mt. 20, 28).
2. Beteiligung // Erkläre mir und ich werde vergessen, zeige mir und
ich werde mich erinnern, beteilige mich und ich werde etwas
erleben!
3. Geprüfte Qualität // aus den MitarbeiterInnen Richtlinien:
Foto: © Ute Schuckmann
„… die Angebote der Creativen Kirche sollen nach Art und Qualität
so angelegt sein, daß sich auch kirchen- und glaubensferne
Menschen bei uns Wohl fühlen.“
4. Vision – was passt zusammen? Ziele formulieren, Reich Gottes
Träumerei konkretisieren. Nichts kopieren!
5. Casting: Mit Lust & Leidenschaft // Auf Begabungen, Talente und Täglich ein Stück Himmel //
GiG-Jugend Creative Kirche, Witten
1. Titel des Angebotes // 18.18 – der krass andere Jugendgottesdienst
2. Art des Angebotes //
Jugendgottesdienst ohne Predigt, ohne christliche Lieder und ohne
Textlesungen, aber mit Theaterszenen, Beamereinspielungen, Panto­­­
mime und Live Musik aus den Charts, deren Texte zu dem jeweiligen
Thema passenen, Fürbitten- und Segenteil.
3. Was macht das Angebot besonders / hebt es hervor?
Der Gottesdienst verzichtet auf die „normalen“ Elemente eines Gottesdienstes, die die Gottesdienste vor allem für kirchenferne Jugendliche oft befremdlich werden lässt.
Er versucht mit jugendgemäßen Mitteln Mädchen und Jungen zu
erreichen. Lieder aus den Charts, passend zum jeweiligen Thema,
werden live gespielt, Theaterszenen und Großbildleinwandeinspielungen runden die Sache ab. Insgesamt ist der Jugendgottesdienst
eine Rock- Theateraufführung, die mit möglichst vielen Lichteffekten
unterstützt wird. (Verfolger, Buntlichter, etc.)
Es gibt Getränke und Knabbersachen, es werden, soweit möglich,
Tanzflächen in der Kirche oder sonstigen Räumen eingerichtet und
Wert auf die jugendgemäße Gestaltung des Raumes gelegt.
4. Welche Zielgruppe soll mit dem Angebot erreicht werden?
Kirchenferne und –nahe Jugendliche im Alter von 12–18 Jahren.
5. Welche Ziele sollen erreicht werden?
1) Der Bereich Kirche soll durch ein niederschwelliges Angebot
kirchenfernen­Jugendlichen näher gebracht werden.
2) Es sollen Alternativen zu den herkömmlichen Gottesdienstformen
aufgezeigt werden.
3) Inhalte und Werte sollen jugendgemäß transportiert werden.
6. Sonstiges //
Der 18.18 findet, wenn möglich, in Kirchen statt. Ansonsten
werden auch verdunkelbare Gemeindehäuser oder sonstige große
Veranstaltungsorte gewählt.
Der Gottesdienst wird in Kooperation zwischen Oberhausner Kirchen­
gemeinden und dem synodalen Jugendreferat durchgeführt.
Er findet zwei bis dreimal jährlich statt, in der Regel in der Winterzeit, da es dann um 18.18 Uhr, Beginn des Gottesdienstes, schon
dunkel ist. Dieses ist wichtig, da Kirchen nicht verdunkelbar sind,
aber im Rahmen des 18.18 viel mit dem Medium Licht gearbeitet
wird.
gez. Hennes Rother
Am 4. Mai St. Pauluskirche, Heimfeld
Erfahrung ist zu achten! Was kannst du gut? Was will ich mit wem erreichen? Den Spaß ernst nehmen! Eigenverantwortung fördern!
6. Keine Mogelpackungen // Es ist darauf zu achten dass bei der besten Botschaft der Welt auch die äußere Erscheinung (Wahrnehmung, Outfit, Haut) nicht zu sehr abfällt. Das beste gehört in den Gottesdienst.
„Die beste Werbung ist die Empfehlung eines Freundes.“
7. Mediale Gestaltung // Auf die Kommunikationsfähigkeit der Ziel­-
gruppe ist zu achten. Kurzweilige Gestaltungselemente variieren!
Musik/Text/Theater/Tanz/Statements/Interviews/
Predigt ggf. geeignete Partner suchen.
8. Das Eigentliche // Das Eigentliche ist nicht die Predigt. Jeder/Jede
nimmt einen Gesamteindruck mit! Das Eigentliche ist das Ganze.
Christus im Alltag: Feiern, Tanzen, Lachen, Weinen Trösten –
Miteinander Leben, miteinander Teilen, aufeinander angewiesen
sein.
9. Sponsoring // Wer finanziert was? Legitimation in beide
Richtungen. Kein Verkauf von Inhalten.
10.Vorsicht Experiment // Eine neue Unternehmung ist immer
ein Wagnis! Machst du Fehler: Herzlichen Glückwunsch!
Schließlich hast du etwas gewagt.
… alles muß langsam wachsen!
Martina Bartelworth/Ralf Rathmann
Creative Kirche im Kirchenkreis Hattingen-Witten
Infos: www.creative-kirche.de
Fotos: © Hennes Rother
Workshop //
Fürbitten // Vaterunser // jugendsonntag // 23
22 // jugendsonntag // Programmcafé
// Ohrenkuss
holy days nordelbien
// Den Weg der Gerechtigkeit gehen
Vaterunser-Fürbitten //
Guter Gott,
wir danken Dir, dass wir in Dir eine Gemeinschaft
sind, die im Glauben über (Länder-) Grenzen
hinweg verbunden ist und wir vertraut zu Dir
beten können:
Vater unser im Himmel.
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Wir wollen nicht verschweigen, von Dir zu reden
in dieser Welt. Hilf uns, trotz all unseres Unvermögens, Dir die Ehre zu geben und zu sagen:
Geheiligt werde dein Name.
Hier auf Erden willst Du, dass Deine Herrschaft
Gestalt gewinne, wenn wir bitten:
Deutsch-Baltisches Programmcafé //
Jugendpfarramt bietet Raum für Begegnungen
Vom 28.4.2013 bis zum 5.5.2013 trafen sich 68 junge und ältere Menschen aus der Nordkirche, aus Sachsen, Estland, Lettland und Litauen,
um, wie auf jedem Kirchentag, ein Programmcafé anzubieten. Im gemeinsamen Dialog während der Vorbereitungsphase und der Durchführung des Cafés fand eine Begegnung von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Mitarbeitenden verschiedener Kulturen statt. Dadurch
wird ein intensives Kennenlernen anderer Kulturen, der Menschen und
deren Glauben, ermöglicht. In der Begegnung wird ein gemeinsamer
Erfahrungsschatz eröffnet, der eine gegenseitige Unterstützung und
Bereicherung ist. Wir haben zusammen gebetet, gesungen, getanzt,
gegessen, viel gearbeitet und ebenso viel gelacht. Auf der Bühne gab
es ein abwechslungsreiches Programm mit vielen tollen Bands aus
unterschiedlichsten­ Ländern. Der internationale Austausch im Café eröffnete uns allen die Chance grundlegende Fähigkeiten zu erwerben,
welche uns dazu befähigen, sich konstruktiv mit anderen Kulturen auseinander zu setzen, Gemeinsamkeiten zu erkennen, Verschiedenheiten
wahrzunehmen und Akzeptanz dem „Unbekannten“ gegenüber zu entwickeln. Das Café macht Spaß auf mehr, wir freuen uns auf den Kirchentag 2015 in Stuttgart.
Dein Reich komme.
Erfülle uns mit der Hoffnung, dass darin Frieden
und Gerechtigkeit regiere und die Schöpfung
bewahrt werde.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf
Erden.
Lass uns erkennen, dass unsere menschlichen
Möglichkeiten begrenzt sind und unser Leben
darauf angewiesen ist auf einen Zuspruch von
außen. Wir wollen versorgt sein, mit dem, was
wir wirklich brauchen. All das ist darin zusammengefasst, wenn wir es Dir zutrauen:
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Martina Heesch, M.A.
Bildungsreferentin im Jugendpfarramt in der Nordkirche
Inklusion, Interkulturalität, internationale Begegnungen
Leben gelingt leider nicht immer im Einklang
mit der Natur und unserem Nächsten. Wir brauchen oft zu viel, machen Fehler und belasten
menschliche Beziehungen. Die Probleme lassen
sich eben nicht allein durch uns selbst lösen. So:
Vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben
unseren Schuldigern.
„Kuss aufs Ohr – eine Zeitschrift
feiert Geburtstag“
Das neue Heft Nr. 30 zum Thema „Wunder“, Preis 12,50 €
http://ohrenkuss.de/
Bestellung auch telefonisch, schriftlich oder per Fax richten an:
Ohrenkuss, Friedrich-Breuer-Straße 23, 53225 Bonn
Tel.: 0228. 386 24 38, Fax: 0228. 386 25 87
Lass uns darauf vertrauen, dass Du treu bist und
lehre uns – auch im Glauben, das Wichtige vom
Unwichtigen zu unterscheiden.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern
erlöse uns von dem Bösen.
Gott, wir brauchen deine heilende Nähe, deinen
guten Geist, der das zurecht bringt, was in der
Welt im Argen liegt. Wie gut, dass bei dir andere
Maßstäbe gelten und deine Kraft segensreicher
ist als Menschenmacht.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die
Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Manfred Grosser, Koppelsberg
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Gestaltung: © Maya Hässig, Köln, www.lux72plus.de
Ohrenkuss bei evangelisch.de //
Mittagsgebete St. Michaelis // jugendsonntag // 25
24 // jugendsonntag // Mittagsgebete St. Michaelis
Mittagsgebete St. Michaelis //
Wer-Wie-Was bin ich?
Selbstfindung. Eines unserer Lieblingslieder, das unseren Glauben
an Gott ausdrückt, möchten wir mit euch singen. Das Lied heißt
‚Durch dich‘.“
Seelenbrot – Intro mit Musik //
Lied // „Durch Dich“, Liederheft Klangfülle Nr. 96
Gesprochen wird mit großen Pausen, abwechselnd, zur Musik
Sprecherin A: Sprecherin B:
Innehalten
Unterbrechen
Seelenbrot
Ein Stück Brot
Alles Müssen beiseite legen
Mitten am Tag
Unser täglich Brot gib uns heute
Für die Seele
Lied // „Ich bin ich“ – Rosenstolz
Person A, Person B, Person C, Person D auf die Bühne
Person A hält einen Spiegel
Person B fragt : „Wer bin ich?“
Bekommt eine Brille gereicht und setzt sie auf und sagt:
„Ich bin schlau“.
Bekommt eine Maske gereicht, setzt sie auf und sagt:
„Ich bin schüchtern“.
Bekommt einen Rucksack gereicht, wandert damit umher und sagt: „Ich bin abenteuerlustig“.
Bekommt Bücher gereicht und sagt: „Ich bin fleißig“.
Bekommt eine Haarspange gereicht, steckt sie sich in das Haar und sagt: „Ich bin brav“.
Bekommt eine Sonnenbrille gereicht, setzt diese auf und sagt: „Manchmal bin ich sogar cool“.
Bekommt einen Ball gereicht dribbelt ihn und sagt:
„Und sportlich bin ich auch“.
Die Sachen werden abwechselnd von Person C und D gereicht.
Person B sagt :
„Ich bin von allem etwas,
von manchem mehr, von manchem weniger.
Aber vor allem bin ich ich.“
Person A sagt „Mercy is Falling“ an, Liederheft Klangfülle Nr. 25
Person C: „Wie finde ich mich selbst? Wir denken, dass es das
Wichtigste ist, sich selbst zu akzeptieren wie man ist, es ist wichtig
mit sich selbst glücklich zu sein und sich nicht zu verstellen. In der
Bibel finden wie dazu folgenden Vers aus Psalm 139.“
Person D liest einen Vers aus dem Psalm vor:
Foto: © Klaus-Henry Flemming
„Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin. Wunderbar sind
alle deine Werke, das erkennt meine Seele.“
Person D: „Gott begleitet und beschützt uns auf diesem Weg der
Vaterunser
Segen //
Zum Segen fassen wir uns an den Händen. Aber nicht einfach
irgend­wie. Links, wo dein Herz ist, da empfängst du die Kraft
Gottes. Streck deine linke Hand aus wie eine Schale Richtung
Nachbarin. Mit der rechten Hand geben wir das weiter, was wir
empfangen haben. Deshalb legst du deine rechte Hand von oben
auf die Schale deiner Nachbarin zur Rechten. Wenn wir dann alle
so verbunden sind empfangen wir den Segen Gottes.
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Mittagsgebet Donnerstag //
Gottes Kraft sein in dir und richte dich auf.
Gottes Liebe sei für dich da, soviel brauchst.
Gottes Licht sei um dich und weise dir den Weg. Amen.
Mittagsgebet Freitag //
Wieviel Du?
Lied // „Allein, allein“ von Polarkreis 18
Eine: Blödsinn.
Gott wohnt in dir,
Gott macht dir Mut,
lässt dich vertrauen und auf andere Menschen zu gehen.
Person A: „Bin ich hier eigentlich ganz allein?
Lied // „Du brauchst doch Gott nicht zu suchen“,
Ist niemand an meiner Seite?
Ist keiner da?
(stöhnt) – ich bin ganz allein mit allem, Mist.
Guckt hoch und sagt laut: Wo bist du eigentlich, Gott?
Immer wenn man dich braucht, bist du nicht da!“
Wiederholung Refrain: „Allein, allein“
Person B: „Doch, ist er!“
Person A: „Woher willst du denn das wissen?
Du bist nicht allein. Gott ist bei Dir, wohin du auch gehst.
So’n Quatsch. Das wüsst ich aber. Bis du aufgetaucht bist, war ich
ganz allein.“
Person B: „Das denkst du, weil du an der falschen Stelle suchst.“
Person A: „Wieso das?“
Person B: „Na, wo hast du eben hingeguckt als du nach Gott
gefragt­hast? Genau, nach oben! Typisch. Als wenn Gott so weit
weg wäre. Du musst in dich rein gucken, da ist er.“
Person A (skeptisch, guckt in sich rein): „Wie, in mir drin?“
Ja, Gott ist bei dir. Er wohnt in dir, in deiner Seele.
Liederheft Klangfülle Nr.41
Seelenbrot – Intro mit Musik // siehe Donnerstag
Sprecherin C: „Du brauchst doch Gott nicht zu suchen!
Er ist längst da.
Gott trägt dich, gibt dir Hoffnung, gibt dir Mut.
Gott wartet auf dich. Wartet, dass du ihn bemerkst.
Du bist nicht allein.
Gott ist da, in dir.“
Person C kommt mit einem Ball auf die Bühne, hält den Ball ganz fest
und sagt: „Also, ich habe Angst loszulassen, ich halte lieber das fest,
was ich habe.“
Person D kommt dazu, grübelt etwas schaut Person A an und sagt:
„Warum fällt es dir so leicht, loszulassen?“
Dann, an Person B gewandt: „Und was macht dich so unsicher?“
An Person C gewandt: „Warum hältst du so krampfhaft fest?“
Stellt die Frage „Wie kann ich für mich einen guten Mittelweg finden
zwischen Loslassen und Festhalten?“
Lied // „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo
Gebet A //
Loslassen
Ich weiß, dass ich mich nicht vor Veränderungen in meinem Leben
fürchten muss.
Ich vertraue darauf, dass Gott da ist, wenn ich mich entschließe,
einen neuen Weg zu gehen. Es wird der richtige Weg sein, einer der
mir zeigt, dass Gott es gut mit mir meint.
Das, was immer auch kommt, dass sein wird, in dem ich mich und
meine Träume verwirklichen kann. Amen.
Seelenbrot – Intro mit Musik // siehe Donnerstag
Lied // „Alles, was du brauchst“, Liederheft Klangfülle Nr. 41
Person A kommt mit einem Ball auf die Bühne, lässt den Ball fallen
und sagt: „Ich lasse los, weil ich neugierig bin, was passiert.“
Person B kommt mit dem Ball rein, dribbelt und und sagt:
Lied // Vater unser // Segen // siehe Donnerstag
Lied // Vater unser // Segen // siehe Donnerstag
Mittagsgebet Samstag //
„Ich würde auch gerne loslassen, traue mich aber noch nicht.“
Carina Lange, Nadja Eckert, Mercedes Zierau, Lena Herbst,
Nicoletta Rettinger, Britta Osmers
Evangelische Jugend Hauptkirche St. Michaelis Hamburg
Predigt „Jeder soviel er braucht“ // jugendsonntag // 27
26 // jugendsonntag // Predigt „Jeder soviel er braucht“
Predigt zum Kirchen­tagsmotto­
Hamburg 2013 //
„Soviel du brauchst.“
Lesung: 2. Mose 16,11–18 //
Als sie es aber abmaßen, hatten die, die viel gesammelt hatten, nicht
zu viel, und die, die wenig gesammelt hatten, nicht zu wenig. Jeder
hatte gerade so viel gesammelt, wie er brauchte.
(Gute-Nachricht-Übers.)
Was für eine schöne Vorstellung: Ich habe soviel wie ich brauche, du
hast soviel du brauchst, wir haben soviel wie wir brauchen.
Ich will uns zu Beginn unseres Zusammenseins und zur Vorbereitung
unseres Cafés auf dem Kirchentag diesen Vers aus dem 2. Buch Mose
ein wenig näher bringen. Diese Worte mögen uns begleiten durch die
Tage in Hamburg und auch erklären, was dieses Motto des Kirchentages auch für uns hier als Gemeinschaft von Deutschen und Balten,
West und Ost, Gastgeber/innen und Gästen oder eben Christinnen und
Christen bedeuten kann.
Foto: © Ute Schuckmann
Das Kirchentagsmotto „Soviel du brauchst“ ist in Anlehnung an den Vers
aus dem 2. Buch Mose (Exodus) Kap. 16, Vers 18 gewählt (Ursprüng­lich
heißt es dort: „Jeder ..., soviel er braucht.“) Dieser Vers steht im Zusammenhang mit wichtigen Kapiteln der Glaubensgeschichte des Volkes Israel. Darin erhält die Zeit der Wüsten-Wanderung stets eine ganz
entscheidende Bedeutung. Die Worte vom „Soviel wir brauchen“ entstammen der Geschichte von der Speisung mit Wachteln und Manna.
Zuvor konnten unter Moses Führung und mit Gottes entscheidender
Hilfe (wir erinnern uns an die Plagen, die den Pharao zum Einlenken
zwingen sollten), sich die Israeliten endlich aus Sklaverei in Ägypten
befreien. Selbst als ihnen die Ägypter nachstellen, erweist sich Gott
als der mächtige Begleiter und rettet sein Volk auf spektakuläre Weise
durch das Schilfmeer hindurch (Ex. 14). Ganz überwältigt stimmt Gott
ein Loblied an (Ex. 15). Doch diese überschwängliche Stimmung währt
nicht lange. Das Volk „murrt“ gegen Mose und Aaron. Es bekommt
Durst (Ex. 15, 22 ff und 17, 1 ff), dann ziemlichen Hunger (Ex. 16, 1 ff.).
Das große Vertrauen in den wunderbaren Gott scheint erschüttert zu
werden. Das Volk ist unzufrieden. Es begehrt gegen Gott auf. Es braucht
anscheinend wieder ein überzeugendes Wunder, von dem alle überzeugt sind. Stattdessen wird die Zeit in Ägypten verklärt: Dort hatten
wir wenigstens genug zu essen. Doch die Frage ist, ob sie dort wirklich
vor den sprichwörtlich „vollen Fleischtöpfen“ gesessen haben. Interessant, wie der Mensch doch so tickt. Aber Gott erweist sich auch hier
wieder als treuer Gott, indem er zur rechten Zeit für Nahrung sorgt:
„Am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager“ (Ex. 15,
13), d.h. sie hatten Fleisch in Fülle. Am Morgen entdecken sie zudem
einen reifartiger Belag auf dem Wüstenboden. Es ist etwas Essbares,
was die Israeliten vorher nicht kannten, so dass sie ihm den Namen
„Manna“ geben (man-hu, von einem kanaan. Dialekt herstammend
mit der Bedeutung „was ist das?“). Wieder einmal sind sie gerettet. Ihr
Vertrauen sollte bestärkt werden: Gott leitet und führt, Gott sorgt für
sie und versorgt sie mit dem, was sie brauchen.
Für die Glaubensgeschichte Israels ist die Zeit der Wüstenwanderung
ein entscheidendes Kapitel. Das jüdische Glaubensbekenntnis ist ohne
die Zeit in Ägypten, der Befreiung aus der Sklaverei und die 40 Jahre in
der Wüste nicht denkbar. Nicht ohne Grund nehmen die alljährlichen
wichtigen Feste des Judentums bis heute darauf Bezug.
Doch was ist das – auch für unseren Kirchentag – wichtige dieser Verse­
aus dem 2. Buch Mose? Sie wollen den Blick dafür schärfen, wie Menschen mit den von Gott gesandten Nahrungsmitteln umgehen. Der
Text enthält eine Art Mahnung: Jede und jeder sammle nur soviel wie
er/sie braucht. Aller Überfluss verdirbt (Ex. 16, 20). Und: Alles gleicht
sich aus: Wer zuviel gesammelt hat, hat nachher genauso viel wie
der, der weniger gesammelt hat. Jede/r hat das Gleiche. Welch schöne Vorstellung. Fast paradiesisch. Man sagt dazu auch ausgleichende
Gerechtigkeit. Das Entscheidende dabei ist jedoch, welcher Gedanke
dahinter steht. Der Blick ist dabei auf die Gemeinschaft als ganze gelegt. So gerecht versorgt zu sein, meint auch, dass wir gegenüber der
Gemeinschaft eine Fürsorgepflicht haben. Ich soll auch für die anderen
um mich herum sammeln. Dazu fordert uns der Text auf. Nur wenn
mich die Furcht befällt, nicht genug haben zu können, führt Egoismus
sprichwörtlich zum Verderben. Der Glaube als Vertrauen, versorgt zu
sein, schenkt Gelassenheit, den Blick für das Wesentliche und für die
Gemeinschaft!
Interessanterweise wird bei diesem Versorgungsgedanken im 2. Buch
Mose schon das Sabbatgebot (Feiertagsheiligung) vorweggenommen:
Am 7. Tag sollst du ruhen, so dass du lediglich am Vortag Vorsorge zu
treffen brauchst.
Israel und damit auch wir können dabei lernen: Gott gibt immer das
Notwendige. Er gibt es jeden Tag neu. (Das beten wir auch im Vater­
unser!). Gott will ganzheitlich versorgen: Er hat das Volk aus Ägypten
geführt und versorgt es auch während der Wüstenwanderung bis hin
ins verheißene Land. Das bewahrt vor einer falschen Überheblichkeit
bewahrt und gibt uns einen Eindruck von der zuverlässigen Treue
Gottes.­
Darauf zu vertrauen ist die Herausforderung des Glaubens, es lohnt
sich, das zu entdecken, wenn wir von uns wegsehen können auf den
anderen und seine Bedürfnisse in den Blick nehmen. Die Sorge um uns
selbst wird dann etwas unbedeutender. Einen Gewinn erhalten wir
nämlich umso mehr, je mehr wir es entdecken, was die Gemeinschaft
anderer, so wie wir es sind, mir zu geben imstande ist. Solche Bereicherung brauchen wir. Das bedeutet Segen. Viel. Soviel. Amen
Manfred Grosser,
Koppelsberg (Plön)
Hochzeit mit Hindernissen // jugendsonntag // 29
28 // jugendsonntag // Popularmusik
Popularmusik in
der Nordkirche //
Gospel, Jazz, Rock, Pop
Popularmusik ist unser Thema.
Und wer’s noch nicht wusste: Diese
Musik kann man auch in der Kirche machen…
Wir bieten zwei unterschiedliche Ausbildungsgänge für Popular­
musik in Kirche und Gemeinde an. Die Fächer und Inhalte dieser
Ausbildungen bereiten auf die musikalische Arbeit in einer Kirchengemeinde mit den Mitteln von Jazz, Rock, Pop, Gospel etc. vor.
Neben dem Ammernstudio in Hamburg, in denen junge Musiker
sich ausprobieren dürfen und eine eigene CD produzieren können,
kann das Tonstudio auf dem Koppelsberg als Probenraum für Musikgruppen gemietet werden.
Die Musik im Abschlussgottesdienst des Kirchentages wurde von
der Nordkirche gegeben: Bläserkreis der Posaunenmission (Ltg.
Daniel­Rau), ein Auswahlchor der Nordkirche mit LKMD Hans-Jürgen
Wulf und die Band „Acoustic Liaison“ (Michael Henkel/p, Serge
Radke/b, Stepan Rölke/dr, Hartmut Naumann/voc und g und als
Gast Christian­Patzer/fl und sax).
Hartmut Naumann
Alle Infos unter www.popularmusik.de
Musiktheater //
Miriam Buthmann, Pop-Kantorin in der
Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst
hatte mit der Popmusikalischen Revue
„immer­und ewig“ während des Kirchentages
in der Heilandskirche großen Erfolg.
Sie ist Frontfrau der „Tüdelband“. Die Band
aus Hamburg ist eine frische Erscheinung
in der norddeutschen Musikszene. Sie singt
überall op Platt als gäbe es die niederdeutsche Nische nicht.
Zusätzlich zu ihren vielen musikalischen
Aktivitäten absolviert Miriam gerade den
aktuellen B-Kurs für Popularmusik.
Fotos: © Klaus-Henry Flemming
Immer und ewig –
eine Hochzeit mit
Hindernissen
30 // jugendsonntag // Jugendpfarramt // Zuversicht am Sandtorkai
JUGENDPFARRAMT IN DER NORDKIRCHE //
Kirchliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen,
Evang. Jugend
LEITUNG //
TILMAN LAUTZAS // Jugendpastor der Nordkirche
[email protected]
SEKRETARIATe //
margrit teichmann // Leitung, Jugendpolitik
[email protected]
Foto: © Klaus-Henry Flemming
ANJA BARTHEN // Evang. SchülerInnenarbeit,
Jugend-Gemeinde
[email protected]
anke vonsien // Evang. Jugend Hamburg
[email protected]
anna Geibel // Ökologische Freiwilligendienste
[email protected]
HEIKE LEINER-STRUFE // Bibliothek
[email protected]
FACHREFERATE //
Das Jugendpfarramt in
der Nordkirche lädt ein //
ANJA SCHMITT // Ökologische Freiwilligendienste
[email protected]
BÄRBEL SCHÄFKE // aejsh, Projektförderung
[email protected]
BIRGITT FITSCHEN // Seminarkonzeptionen, FÖJ
[email protected]
Klimagerechtigkeit //
CHRISTOPH BAUCH // Jugendpolitik, Finanzen
[email protected]
Mit fünfzehn Jugendgruppen aus 8 Kirchenkreisen wird die Zuversicht auch in diesem Jahr wieder die Ostsee umrunden.
www.klimasail.de
CIRCUS ABRAX KADABRAX // EJH, kreative Jugendbildung
[email protected]
HINRICH GOOS // Projektleitung Freiwilligenjahr
[email protected]
Tor zum Himmel in Eutin //
HEIKE SCHLOTTAU // Gesellschaftspolitische
Jugendbildung
[email protected]
Der Kirchenkreis Ostholstein bereitet seit Januar gemeinsam mit 40
Ehrenamtlern der Nordkirche das große Festival der Evangelischen
Jugend für das nächste Jahr vor. Alle sind aufgefordert, sich den
4.–6. Juli 2014 vorzumerken.
www.heaven-festival.de
Gott im Alltag – geht das? Wenn Termine jagen, Schule, Ausbildung
und Beruf keine Zeit mehr lassen und der Sonntag für anderes
gebraucht­wird, kann die Sehnsucht nach Ruhe nicht erfüllt werden. Oder doch? Manfred Grosser und Nicole Thiel probieren mit
Dir aus, mitten im Alltag Glauben zu leben.
25.–27. Oktober 2013, Aumühle Ansverus-Haus
www.ansverus-haus.de, [email protected]
JENNIFER MAE GRAF // Schülerpastorin
[email protected]
DR. KATRIN MEUCHE // Evang. Schülerinnen- und
Schülerarbeit
[email protected]
Music-Camp international //
Eine Musikwoche für Bands und Solisten auf dem Koppelsberg. Die
Grooves, Sounds, Rhythmen und Songs solltest du dir nicht entgehen lassen, wenn du ein Instrument spielen kannst oder gerne
singst. Percussion, Songwriting, Tontechnik und vieles mehr steht
auf dem Programmzettel.
13.–17. Oktober 2013, Koppelsberg
www.popularmusik.de
MARTINA HEESCH // Inklusion, Interkulturalität,
internationale Begegnungen
[email protected]
SIEGMAR GRAPENTIN // Evang. Jugend Hamburg
[email protected]
Jugend-GEMEINDE Koppelsberg //
Kapelle der Jugend, Naturerlebnisraum, Tonstudio
MANFRED GROSSER // Pastor am Koppelsberg, Gottesdienste, Seelsorger für Jugendfreizeit- und Bildungsstätte,
[email protected]
Foto: © Klaus-Henry Flemming
Geistliche Entdeckungen am
Wochenende //
ILKA PETERSON // Internationales im FÖJ
[email protected]
eine Initiative des Jugendpfarramtes der Nordkirche
Evangelische Jugend im Norden
jugendsonntag 2013
evangelische jugend im norden
Redaktion // Klaus-Henry Flemming, Manfred Grosser, Tilman Lautzas
Konzeptionelle Mitarbeit // Frederic Flemming
Fotos // Titel: © Ute Schuckmann, Rückseite: © Klaus-Henry Flemming
Grafische Konzeption und Ausführung // grafyx visuelle kommunikation gmbh
Druck // ZENNER DRUCK Auflage // 1000

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