Johannisbrotbaum - Kreta Umweltforum

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Johannisbrotbaum - Kreta Umweltforum
NATURWISSENSCHAFTLICHE
ARBEITSGEMEINSCHAFT
OBERTSHAUSEN MOSBACH e.V.
KRETAumweltinfo
ΚΡΉΤΗ περιβαλλοντικές πληροφορίες
Info-Merkblatt-Nr. 24 z 04
(Umweltpreisträger 1984 des Kreises Offenbach a.M.;
beurkundet mit dem Europäischen Umweltpreis 1987)
Herausgeber: NAOM z Referat Öffentlichkeitsarbeit (Presse), H. Eikamp/U. Kluge z 06104 / 490 614
Internet: www.kreta-umweltforum.de / www.naom.de
e-mail: [email protected] / [email protected]
Alexanderstraße 42
D – 63179 Obertshausen
Informationen für Naturreisende und Wanderfreunde:
Πληροφορίες για τους ταξιδιώτες φύσης και τους κινούµενους φίλους:
Exkursion zur Schachthöhle bei Lakonia / Agios Nikolaos
Johannisbrotbaum / Karubenbaum (Ceratonia siliqua)
Schachthöhlen, vor allem wenn sie aus frühgeschichtlicher Zeit stammen, sind auf Kreta selten; bisher wurden 56 registriert. Dies ist im Verhältnis wenig zu den etwa 2.000 Grotten und über 3.000 Höhlen, letztere verteilt auf die Präfekturen Heraklion (695), Lassithi (625), Rethymnon (696) und Chania (1.003). Zusammen genommen finden sich auf Kreta derzeit über 5.000 registrierte Höhlengebilde, die es wert sind,
geschützt und erhalten zu werden 1.
Schachthöhlen sind im Vergleich zur echten Höhlen oder Grotten weniger spektakulär; dennoch sind sie
wichtige kulturhistorische Zeugnisse und daher insbesondere für die Montanarchäologie interessant. Eine
besondere Schachthöhle befindet sich nur wenige Kilometer von der Großstadt Agios Nikolaos entfernt
bei der Ortschaft Lakonia. Sie liegt am Ortsausgang von Lakonia (Richtung Lassithi), direkt an der Bergböschung auf der rechten Straßenseite. Siehe dazu auch www.kreta-umweltforum.de/höhlebeilakonia.
Die Abbildungen zeigen (v. li. n. re.): Den Schachteingang, den Stollengang, der exakt 48 m waagerecht in den Berg führt und
den Schachtausgang von Innen. Leider wird der Eingangsbereich des Stollens als Mülldeponie genutzt und es ist zu hoffen,
dass eine weitere Verfüllung unterbleibt, zumal am Endpunkt des Stollens Bodenverkotungen darauf hindeuten, dass dieser
Schacht Fledermäusen gelegentlich als Wohnstätte dient.
Fotos: H. Eikamp (16.07.2004)
1
Höhlenschutz
Zur Ethik der wissenschaftlichen Höhlenforschung zählt unter anderem der respektvolle Umgang mit diesem empfindlichen Naturphänomen, das als wissenschaftliches Archiv, als Lebensraum und nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen
unbedingt erhaltenswert ist. Jeder, der schon einmal den Vergleich einer unberührten Höhle mit einer durch Vandalismus zerstörten Tropfsteinhöhle oder einer mit Müll verfüllten Schachthöhle gesehen hat, wird schnell einsehen, dass
Höhlenschutz unbedingt notwendig ist. Karsthöhlen sind keine isolierten Gebilde, sondern als Bestandteil eines großen
Karstsystems in einen Gesamtkreislauf eingebunden. Mülleinträge und Unrat können mit dem Sickerwasser sehr schnell
und nahezu ungefiltert in das Grundwasser gelangen und dort zu schädlichen Verunreinigungen führen!
Höhlen sind ein einzigartiger und verletzlicher Teil unseres naturhistorischen Erbes. Sie stellen bedeutende Archive der
Erdgeschichte dar und enthalten wissenschaftlich wertvolle Informationen über die Entwicklung der menschlichen Kulturen, der Tierwelt, sowie über die Entstehung der Landschaft und die Auswirkungen von Klima- und Umweltveränderungen. Es ist eine moralische Pflicht, die Höhlenwelt zum Nutzen und zur Freude künftiger Generationen zu erhalten
und zu schützen!
Ceratonia siliqua, Johannisbrotbaum / Karubenbaum
Ob der Johannisbrotbaum auf Kreta ursprünglich ist, ist nicht genau bekannt. Auf alle Fälle wurde er aber schon in
vorgeschichtlicher Zeit genutzt. Das süße Fruchtmus seiner Hülsenfrüchte ist das nahrhafte Johannisbrot. Die quellfähigen Samen (Johannisbrotkernmehl) wird als Dickungsmittel in der Lebensmittelverarbeitung verwendet. Auf
Kreta werden etwa 30.000 t im Jahr produziert; etwa 1/10 der weltweiten Produktion. Die Samen des Johannisbrotbaumes wiegen etwa 200 mg (= 1 Karat) und wurden früher zum Abwiegen von Gold (oder Diamanten) verwendet.
Sowohl der wissenschaftliche Name "Ceratonia" als auch das Wort "Karat" wurden abgeleitet aus dem Altgriechischen "to kerátion" = Horn, angelehnt an die Form der Früchte.
Der Karuben-, Johannisbrotbaum liebt den Blick aufs Meer. Der außergewöhnlich widerstandsfähige Baum bevorzugt
als Standort kalkige Böden und toleriert sogar einen Salzgehalt im Boden von bis zu 3 %. Der Baum kann eine Höhe
von 12 m erreichen. Die Erntezeit liegt im Mittelmeerraum im August/September. Die reifen, braunschwarzen Früchte
(Schoten) erreichen eine Länge von 10 – 20 cm und weisen folgende Inhaltsstoffe auf: 40-50 % Invertzucker, Pektine, Schleim- und Gerbstoffe. Das Mehl besteht zu 93 % aus wasserlöslichem Karubin (Polysacharid).
Die ausladende Krone des Karubenbaumes kann einen Umkreis von 12 - 15 m Durchmesser beschatten; die Abb. re. oben
zeigt die Blüte, re. unten die (noch unreifen) Fruchtschoten.
Fotos: U. Kluge (2004)
Aus der Serie KRETAumweltinfo sind bisher 24 Merkblätter erschienen; über einen Adobe Acrobat Reader stehen sie zum kostenlosen Download auch im Internet (derzeit MB Nr. 01 bis 09) unter www.kreta-umweltforum.de zur Verfügung.
[Art.-Nr. 2.267, Zitat-Nr. 3.970] – impr. eik.amp 2004
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