Institut für Technische Physik Ergebnisbericht über Forschung und
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Institut für Technische Physik Ergebnisbericht über Forschung und
Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft Institut für Technische Physik Ergebnisbericht über Forschung und Entwicklung 2007 Impressum Texte und Bilder : B. Bornschein, C. Day, L. Dörr, W. Fietz, W. Goldacker, P. Komarek, H. Neumann, M. Noe, T. Schneider Forschungszentrum Karlsruhe Institut für Technische Physik (ITP) Hermann-von-Helmholtz-Platz 1 76344 Eggenstein-Leopoldshafen Das Titelfoto zeigt die CAPER-Anlage zur Tritiumrückgewinnung im Tritiumlabor Karlsruhe (TLK). Telefon +49 7247/82-3501 Gestaltung: I. Berger, S. Orgeldinger www.fzk.de/itp Druck: Forschungszentrum Karlsruhe Mai 2008 2 Inhalt Vorwort 4 Ergebnisse aus den Forschungsbereichen 6 Magnetentwicklung für die Kernfusion 6 Supraleitende Höchstfeld- und NMR-Magnete 8 Supraleitermaterialentwicklung und energietechnische Anwendungen 10 Tritiumlabor Karlsruhe 12 Vakuumtechnik 16 Kryotechnik und Kälteanlagen 18 Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment KATRIN 20 22 Lehre und Bildung Vorlesungen, Seminare, Workshops und Sommerschulen 22 Studien-, Diplom- und Doktorarbeiten 23 ITP Kolloquium 24 25 30 Jahre Institut für Technische Physik Einführung 25 Die ersten zehn Jahre 26 Entwicklung des ITP seit 1987 30 Zahlen und Daten 38 Veröffentlichungen 40 Kontakt 51 3 Vorwort triebsgenehmigung, die den Umgang mit bis zu 40 g Tritium erlaubt und die für das Neutrinoexperiment KATRIN erforderlichen Genehmigungen einschließt. Das Institut für Technische Physik (ITP) versteht sich als nationales und internationales Kompetenzzentrum für Fusions-, Supraleitungs- und Kryotechnologie mit folgenden Schwerpunktbereichen: • • • • • • Die Gruppe Vakuumtechnik im ITP ist bei ITER verantwortlich für Design, Bereitstellung und Test der Kryovakuumpumpen. 2007 wurde mit der Vergabe des Auftrags für die 1:1 Kryovakuumpumpe an die Industrie ein weiterer Meilenstein erreicht. Erste Kryopanels für diese Vakuumpumpe wurden erfolgreich hergestellt. Technologie für Fusionsmagnete Tritium-Verfahrenstechnologie Vakuumtechnik Kryotechnik Supraleitermaterialentwicklung und energietechnische Anwendungen der Supraleitung Supraleitende Hochfeldmagnete In der Supraleitermaterialentwicklung wurden außerordentlich dünne MgB2 Drähte mit mehr als 100 m Länge zur Herstellung von FlüssigWasserstoff-Sonden entwickelt und erstmals auch supraleitende MgB2 Kontakte realisiert. Bei den energietechnischen Anwendungen konzentrierten sich die Arbeiten auf die Strombegrenzerentwicklung und die kryogene Hochspannungstechnik. Ein neuer Teststand zur Untersuchung der dielektrischen Eigenschaften von LN2 bei sehr hohen Spannungen (>100 kV) ging erfolgreich in Betrieb. Die Arbeiten des ITP sind langfristig in den Programmen „Fusion“, „Rationelle Energieumwandlung“ und „Struktur der Materie“ des Forschungszentrums Karlsruhe und der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren verankert. Für die komplexen und meist multidisziplinären Aufgaben sind einzigartige große Versuchsanlagen und Labore mit entsprechender technischer Infrastruktur verfügbar, wie das Tritiumlabor Karlsruhe, die TOSKA Anlage, die TIMO Anlage, das Hochfeldmagnetlabor, das kryogene Hochspannungslabor und das Supraleiter-Materiallabor. Im Hochfeldlabor wurde die Testanlage HOMER I nach 25-jährigem Betrieb gründlich überholt. Für die Testanlage HOMER II wurde der künftige Einsatzflansch für (NbX)3Sn-Einsatzspulen bis 24 T konstruiert. Das Jahr 2007 brachte neben den wissenschaftlichen Ergebnissen einige besondere Herausforderungen und Ereignisse, die ich im Folgenden kurz erwähnen möchte. Die Arbeiten in der Kryotechnik umfassten im Wesentlichen die weitere Entwicklung komplexer und außerordentlich großer Kryosysteme, wie beispielsweise für TOSKA und KATRIN sowie den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Kälteanlagen. Bedingt durch den altersbedingten Ruhestand vieler erfahrener Leistungsträger in den vergangenen Jahren sowie durch bedeutende neue Aufgaben, die das ITP in der Fusionsmagnettechnologie übernommen hat, ist es zwingend erforderlich, neues Fachpersonal zu gewinnen. Dieses Bestreben hat zu ersten sichtbaren Erfolgen geführt, ist aber längst noch nicht abgeschlossen. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Integration von Mitarbeitern des IPP aus Garching und Greifswald zur zeitweiligen Unterstützung der Arbeiten für die Stellarator-Fusionsanlage W7X ausgezeichnet gelungen ist. 2007 wurde vom ITP eine neue europäische Sommerschule zu Materialien und Anwendungen der Supraleitung initiiert und erstmals in Für W7-X entwickelt, baut und testet das ITP die Stromzuführungen mit HochtemperaturSupraleitern und prüft einen Teil der nichtplanaren supraleitenden Torusspulen in der TOSKA Anlage. Diese wurde dazu weiter umgebaut und angepasst. Teilnehmer, Veranstalter und Vortragende der ersten internationalen Sommerschule zu Materialien und Anwendungen der Supraleitung in Karlsruhe Das Tritiumlabor Karlsruhe erhielt vom Umweltministerium in Stuttgart eine neue Be- 4 Nicht zuletzt gilt mein ganz besonderer Dank allen Partnern des ITP aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrie für die vertrauensvolle und fruchtbare Zusammenarbeit im Jahr 2007. Karlsruhe organisiert. Eine weitere neue Sommerschule zur Fusionstechnologie, ebenfalls in Karlsruhe, wurde vom ITP wesentlich unterstützt. Der frühere langjährige ITP-Direktor Professor Dr. Peter Komarek erhielt 2007 zwei ehrenvolle Auszeichnungen: Im Mai berief das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ihn für fünf Jahre in das neu gegründete Network of Excellent Retired Scientists (NES). Darüber hinaus bekam Professor Komarek am 17. Dezember 2007 für seine außerordentlichen Verdienste in der angewandten Supraleitungsforschung den renommierten Heinrich-Hertz-Preis der EnBWStiftung und der Universität Karlsruhe verliehen. Gewürdigt wurden damit besonders seine herausragenden Verdienste bei der Entwicklung und dem Bau von großen supraleitenden Magnetspulen, wie sie beispielsweise für die Fusion benötigt werden. Herzlichst Ihr Mathias Noe Verleihung des Heinrich-Hertz-Preises an Professor Dr. Peter Komarek (Mitte) durch EnBW-Vorstandsmitglied Dr. Hans-Josef Zimmer (links) und den Rektor der Universität Karlsruhe, Professor Dr. Horst Hippler (rechts) Als Direktor des ITP wurde ich 2007 in das Board der European Society of Applied Superconductivity (ESAS) gewählt und als Gastmitglied in den Industrieverband Supraleitung (ivSupra) berufen. 2007 wurde mit der Renovierung unserer Bürogebäude begonnen. Ich danke unserem Vorstand, allen Beteiligten vom Institut, den ausführenden Firmen sowie dem Bereich Technische Infrastruktur für ihren Einsatz. 5 Ergebnisse aus den Forschungsbereichen Magnetentwicklung für die Kernfusion Im Rahmen eines Tasks zur kryogenen Stromspannungs-Charakterisierung wurde an 22 von CEA gefertigten supraleitenden SubKabeln der Einfluss verschiedener Kabelparameter systematisch untersucht (Abb. 1). Dabei ließ sich zeigen, dass die „void fraction“ eine Schlüsselrolle spielt. Bei zu hohen Werten, das heißt geringer Kompaktierung, ist eine Degradation in den maximal erreichbaren kritischen Stromwerten unter Dehnung zu beobachten. Im Bereich Magnetentwicklung war das Jahr 2007 geprägt von Arbeiten für ITER und DEMO sowie für W7-X. Arbeiten für ITER (einschließlich Broader Approach) und DEMO Das ITP nahm Basisuntersuchungen für das Design von HTS-Stromzuführungen für ITER vor. Da das Stromzuführungspaket für ITER mittlerweile allein von China abgearbeitet werden soll, stellte das ITP diese grundlegenden Untersuchungen Anfang des Jahres ein und verfasste einen Endbericht. Im Task TW5-TMS-HTSMAG (Scoping Study of HTS Fusion Magnets) wurde anhand der innerhalb des Tasks TW5-TMS-HTSPER ermittelten Werte untersucht, auf welche Weise HTS-Systeme sich für künftige Fusionsmagnete nutzbar machen lassen. Insgesamt ist der Einsatz von HTSL-Materialien nur dann sinnvoll, wenn die Betriebstemperatur so hoch ist, dass auf ein separates Strahlungsschild für den Vakuumbehälter verzichtet werden kann. Abb. 1: Querschnittsansicht des kleinsten Sub-Kabels 3x3 (Ø 3.3 mm), des nächstgrößeren Sub-Kabels 3x3x5 (Ø 7.6 mm) und der größten Cable in Conduit-Probe im 3x3x5x4 Layout (Ø 15 mm) Beim Task TW6-TMSP-PFWDES (Review of PF2-PF5 Winding Design) erfolgte die hochspannungstechnische Unterstützung für CRPP bei der Überarbeitung des Aufbaus der ITER PF-Spulen. Im Task TW6-TMSC-COILMO (Definition of Procedures for Electrical Coil Testing and PF Transient Analysis) nahm das Institut FEMBerechnungen zur Erstellung von Spulenmodellen vor, die dazu dienen, das transiente elektrische Verhalten des PF-CS-PlasmaSpulensystems zu untersuchen. Beim Task TW5-TMSM-CRYTEST (Cryogenic Testing of Materials, Welds and ITER Mockups for Magnet Structures) nahm das ITP neben diversen mechanischen Tests zur Zugfestigkeit und Bruchmechanik an Strukturmaterialien für ITER Experimente innerhalb der Entwicklung des sogenannten European Dipole EDIPO vor. Da die entsprechenden Tests erfolgreich durchgeführt sind, ist dieser Task abgeschlossen. Das EFDA benötigt jedoch weiterhin dringend verschiedene Tests zu Zugfestigkeit, Bruchmechanik und Risswachstum von Strukturmaterialien, speziell von Isolationsmaterialien bei kryogenen Temperaturen. Daher wurde ein neuer Task TW6-TMSMCRYOGT initiiert. Abb. 2: Einfluss von „void fraction“ und „twist pitch“ am Beispiel eines Supraleiterstrand-Typs (OST Typ 2) Zusätzlich führt ein zu kurzer Abstand beim „twist pitch“ zu einer Degradation in den elektrischen Eigenschaften. (Abb. 2). Diese Hinweise bestätigten sich auch bei Proben, gemessen in SULTAN (Schweiz), bei denen sich 6 wird begleitet vom Neuaufbau der Mess-, Steuer- und Regeltechnik, welche die Steuerung des Systems unter Berücksichtigung sicherheitsrelevanter Aspekte ermöglicht. Neu aufgebaute Vakuumsysteme werden die für den Serientest notwendige hohe Pumpleistung bereitstellen. eine Degradation des kritischen Stromes durch eine bessere Stabilisierung mit reduzierter „void fraction“ vermeiden ließ. Im Rahmen des „Broader Approach“ ist das ITP mit Auslegung, Konstruktion, Bau und Test von Stromzuführungen für JT60-SA beauftragt worden. Der gegenwärtige Stand des Designs geht von sechs Stromzuführungen für die TFSpulen mit einem Leiterstrom von etwa 26 kA und 20 Stromzuführungen für die CS&EF Spulen mit einem Leiterstrom von maximal 21 kA aus. Sobald die Finanzierung sichergestellt ist, wird mit den Designaufgaben begonnen. Dabei lassen die Ergebnisse des Stromzuführungsprojekts für W7-X, wie Basisauslegung und Materialqualifizierung, sich mit verwenden. Die derzeit überprüfte und instand gesetzte Elektronik wird zusammen mit dem derzeit vorbereiteten Messdaten-Erfassungssystem die Erfassung aller relevanten Versuchsdaten ermöglichen. Die dafür erforderliche Datenbank wird vom IPE erstellt. Dieses baut auch ein neues Quench-Detektionssystem auf. Parallel zu diesen Arbeiten bereitet IPP die Spulenaufhängung (Grundgestell, Leiter und Gestelle) sowie das supraleitende Bussystem vor (Abb. 5 bis 7). Arbeiten für W7-X (Stromzuführungen und Vorbereitung der Tests von W7-X Spulen in TOSKA) Das ITP setzte die Arbeiten zu Design, Konstruktion, Bau und Test der für W7-X notwendigen Stromzuführungen fort. Das Design ist weitgehend abgeschlossen; erste Modellbauteile sind angefertigt. Das HTSL-Material wurde qualifiziert, und die Beschaffung der Materialien ist angelaufen (Abb. 3 und 4). Die Vorbereitungen zum Test von W7-X Spulen in TOSKA bildeten 2007 einen Schwerpunkt der Arbeiten im Bereich Fusionsmagnete. Die umfangreichen Planungen mündeten in zahlreiche parallel laufende Aufbauarbeiten, die sich wegen der engen Personalsituation und der gleichzeitig knappen Terminvorgaben als enorm herausfordernd erwiesen und bis ins Jahr 2008 andauerten. Abb. 3: 1:1-Modell des Wärmetauschers Die Infrastruktur von TOSKA wurde weitgehend umgebaut, um Raum für den Neuaufbau zu schaffen. Die umfangreichste Neuinstallation stellt die neu aufzubauende KryoInfrastruktur dar, die das Testbett für die gleichzeitige Prüfung von drei W7-X Spulen bereitzustellen hat. Die komplexe Installation Abb. 5: Neue Ventile am B250 als Beispiel für die Überholung der Kryo- und Vakuumtechnik bei TOSKA Abb. 4: 1:1 Modell des HTSL-Bauteils (links) und Querschliff eines HTSL-Bandleiterstapels Abb. 6: MSR-Schränke in Vorbereitung für neue MSR-Technik. Im Hintergrund Spulengestelle (IPP) 7 Abb. 7: Neue Hochstromschalter; neue Datenerfassung im Aufbau; QD System und Elektronik werden überholt. Supraleitende Höchstfeld- und NMR-Magnete tersuchungen NMR-relevanter Supraleiter am späteren Betriebspunkt wäre der enorme Erfolg der TT-Projekte zur NMR-Spektroskopie undenkbar. Im Jahr 2007 wurde HOMER I überholt, modernisiert und aufgerüstet (Abb. 1). Neben der Erneuerung aller elektrischen Zuleitungen, die nach dem 25-jährigen Betrieb auf Grund unzähliger Temperaturzyklen zwischen Raumtemperatur und 1.8 K brüchig waren, wurden die Magnetpotentiale neu verlegt, der Hochspannungsschutz verbessert, die Unterkühleinheit überprüft und repariert sowie ein neues Wasserbad gefertigt. In der Hochfeld-Magnetentwicklung war 2006 ein einzigartiger Meilenstein erreicht worden: die erste Ausbaustufe der supraleitenden Hochfeldexperimentieranlage HOMER II, ein Zentralmagnetfeld von 20 T in einer freien Bohrung von 185 mm. Im Jahr 2007 konzentrierte sich die Gruppe daher auf den weiteren Ausbau und die Modernisierung der Anlagen. F&E-Hochfeldexperimentieranlage Jumbo Wiederum zeigte sich, dass die Jumbo-Anlage mit ihrem großvolumigen Heliumbad und den Hauptspulenkonfigurationen von 10 T/Ø = 100 mm respektive 15 T/Ø = 44 mm ein nützliches Instrument zur stationären E(I)-Charakterisierung von technischen Supraleitern (einlagige Solenoide) unter simultaner Lorentzkraft mit Transportströmen über 3000 A darstellt. Aufgrund gestiegener Anforderungen in den NMR-Projekten traten 2007 lorentzkraftfreie Messungen (I || B) in den Vordergrund. Dazu wurden neue Probenhalter zur Charakterisierung von Einzelleitern, aber auch von supraleitenden Verbindungen – wiederum mit Transportströmen bis 3000 A – gefertigt und erfolgreich in Betrieb genommen. Der Einsatz des Innenkryostaten für die 10 T/100 mm Spulenkonfiguration erlaubt temperaturvariable, magnetfeldabhängige Untersuchungen in einer freien Bohrung von etwa 73 mm. Mit dieser Anordnung werden beispielsweise gemeinsam mit dem IEKP Messungen des Lorentzwinkels von Halbleiterdetektoren für den ATLASDetektor bei CERN oder zur Magnetfeldabhängigkeit von Temperatur- und Hallsensoren innerhalb der Fusionsprojekte durchgeführt. Zudem wird diese Anordnung auch für stationäre E(I, B)-Charakterisierungen von technischen HTSL-Langdrahtproben bei beispielsweise 77 K unter Lorentzkrafteinfluss genutzt. Ein Schwerpunkt der Arbeiten lag allerdings bei der Aufrüstung der Anlage für Untersuchungen an monolithischen (NbX)3SnHochstrom/Hochfeld-Leitern in Bezug auf das resistive Übergangsverhalten in Abhängigkeit von Temperatur (4,2 K bis 1,8 K) und angelegtem Magnetfeld (B bis 20 T) unter Variation der Reaktionsglühungen der Testspulen. Die Herausforderung besteht dabei in der reproduzierbaren Bestimmung der physikalischen Parameter technischer Supraleiter in einem thermisch stabilen unterkühlten HeliumII-Bad mithilfe einer neuartigen Kombination von Stromzuführung und Testspulenkörper für Transportströme bis 2000 A und n-Werte im Korridor zwischen 20 und 200. Eine solche 2000 A Stromzuführung und in ihrer elektrischen Verlustleistung optimierte neue Testspulenkörper wurden gefertigt und getestet. Infolge der nun höheren magnetischen Flussänderungen beim Quench der Testspule war es außerdem erforderlich, ein neues Quenchdetektionssystem zu entwickeln, bei dem Testspule und HOMER I-Magnetsystem aufeinander abgestimmt sind. Mit dieser neuen Ausstattung wurden erste erfolgreiche Serienmessun- 25 Jahre F&E-Hochfeldexperimentieranlage HOMER I Die Experimentieranlage HOMER I mit mannigfaltigen Spulenkonfigurationen von 12 T/250 mm bis zu 20 T/50 mm ist 25 Jahre nach Inbetriebnahme das unverzichtbare Werkzeug zur E(I)-Charakterisierung technischer Supraleiter, das heißt zur Bestimmung der physikalischen Parameter Ic und n unter simultaner Lorentzkraftbelastung bis 300 MPa im Hochfeldbereich. Ebenso unverzichtbar ist HOMER I bei der Charakterisierung von Bi-2223 Prototyp-Einsatzspulen gewickelt mit Leiterlängen größer 100 m. Ohne diese Möglichkeit zu Un- Abb. 1: 25 Jahre HOMER I – das Magnetsystem nach erfolgreicher Modernisierung 8 sern 45 mm, 90 mm und 180 mm sowie den zugehörigen Strom- und Potenzialzuführungen. gen an den aktuellsten HochstromSupraleitern der Industriepartner durchgeführt, auch innerhalb der TT-Projekte. Technologietransferprojekte F&E-Ausbau der Hochfeldexperimentieranlage HOMER II Die Technologietransferprojekte mit der Bruker BioSpin GmbH konzentrierten sich im Jahr 2007 zum einen auf NMR-taugliche Messungen von modernen Hochstrom-NbSnSupraleitern mit Ic-Werten größer 1000 A bei einem Magnetfeld von 20 T. Zum anderen ging es um die Untersuchung und Optimierung von supraleitenden Hochstrom-Verbindungen, die in das gemeinsame 1000 MHz-Projekt einfließen. Der Ausbau von HOMER II geschieht in zwei Richtungen: Zum einen erfährt die Anlage in der nächsten Phase ein Upgrade mit Einsatzspulen aus Hochstrom-(NbX)3Sn-Supraleitern, bei dem ein rein supraleitendes System mit einer freien Bohrung von 50 mm und einem Zentralmagnetfeld von 24 T bei einer Temperatur von 1,8 K angestrebt wird. Dazu geschahen die ersten Vorarbeiten, wie Konstruktion des Einsatzflansches sowie Konstruktion und Bau der Spulenkörper und Komponenten. Die weiteren Aufgaben bestehen darin, kommerzielle technische (NbX)3Sn-Supraleiter zu finden, die bei 24 T eine noch ausreichend hohe Stromdichte besitzen. Dies erfordert umfangreiche E(I)-Messungen unter Variation der Reaktionsbedingungen. Institutionelle Zusammenarbeit Für seine zukünftigen Aufgaben in der Fusionstechnik benötigt das ITP Potenzialtrenner. Diese sollen vorgegebene Spezifikationen hinsichtlich Hochspannung und Druckfestigkeiten erfüllen. Mit ihrem Know-how auf diesem Spezialgebiet fertigte die Gruppe verschiedene Potenzialtrenner-Prototypen und untersuchte sie auf ihre Eigenschaften. Mit dem erfolgreichen Bau und Test kompakter Prototypen mit 15 kV Spannungsfestigkeit und einer Druckfestigkeit bis 30 bar schuf sie die Grundlage, um eine erste Vorserie zu fertigen. Der Erfolg dieser nächsten Ausbaustufe wird wesentlich von der Reduktion des kritischen Stromes Ic der eingesetzten kommerziellen (NbX)3Sn-Supraleiter bei 24 T unter der simultanen Lorentzkraftbelastung bestimmt. Hersteller- und Literaturangaben über das Ic(ε)Verhalten bei 24 T und 1,8 K sind nicht vorhanden. Diese notwendigen Daten lassen sich näherungsweise aus HOMER II-Messungen bei 20 T/1,8 K und simultaner Lorentzkraft durch Extrapolation ermitteln. Daher wird derzeit in einer zweiten Linie ein Experimentiereinsatz für HOMER II konstruiert, bestehend aus einem Dreifachspulenkörpersatz mit den Durchmes- Abb. 2: Skizze eines Potenzialtrenners für die Fusionstechnologie 9 Supraleitermaterialentwicklung und energietechnische Anwendungen Superpower YBCO-Bandleiter hergestellt, die bei einer Betriebstemperatur von 4,2 K ein Feld von 1,7 T erzeugte (Abb. 2). Die hohe Festigkeit und die außerordentlich gute thermische Stabilisierung des Leiters erlaubten einen ganz einfachen Spulenaufbau ohne Verguss der Wicklungen. Supraleitermaterialentwicklung Die Supraleiterentwicklung konzentrierte sich auf Magnesiumdiborid (MgB2) und den Hochtemperatur-Supraleiter Yttrium-Barium-KupferOxid (YBCO) als Dünnschicht-Bandleiter (CC = Coated Conductor) mit ersten beispielhaften Anwendungen dieser Materialien. YBCO-Bandleiterentwicklung Für fortgeschrittene YBCO-Bandleiter entwickelt das ITP ökonomische nasschemische Beschichtungsverfahren auf würfeltexturierten NiW-Substratbändern in Kooperation mit den Partnern eines virtuellen Instituts der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. Dank der Zusammenarbeit ließ sich der vollkommen chemisch deponierte Aufbau auf eigenen Substratbändern realisieren. Auf einer zweifachen, im ITP chemisch deponierten Pufferschicht aus LZO und CeO2 wurde vom IOT Braunschweig eine mittels MOCVD deponierte YBCO-Schicht aufgebracht. Die gemessenen Stromdichten von bis zu 2 MA/cm2 erreichen den Stand der Technik und stellen für die noch seltene komplett chemische Präparation im globalen Vergleich einen Spitzenwert dar. 400 Transport critical Current Die erstmals vom Forschungszentrum Karlsruhe vorgestellten verseilten YBCO-Hochstrombandleiter mit Roebel-Struktur aus kommerziellem Material wurden weiterentwickelt (Abb. 1). Auf der Basis von Leitsilber wurde die technische Notwendigkeit einer elektrischen Kopplung der Strands gezeigt, und die Wechselstromverluste wurden erstmals vermessen. Die Kopplungsverlustbeiträge zu den Wechselstromverlusten waren gering im Vergleich zur Hauptkomponente, den Hystereseverlusten. Diese lassen sich nur durch filamentäre Strukturierung zukünftiger Strands reduzieren, was ein günstiges Verhältnis der einzelnen Verlustbeiträge bewirkt. Für AC Untersuchungen wurde ein THEVA-Bandleiter in fortgeschrittener Qualität mit einer Stromtragfähigkeit von >300 A verwendet (Abb. 1). Original tape Ic expected strand Ic real strand Ic THEVA-TCE-CC 350 300 250 200 150 100 50 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Abb. 1: AC Roebel-Kabel aus THEVA-Bandleiter mit > 300 Ampere Transportstrom YBCO-Bandleiter nach dem derzeit am weitesten entwickelten Herstellungsverfahren der Firma Superpower bieten dank der Verwendung eines hochfesten HastelloySubstratbandes hervorragende mechanische Eigenschaften, die kleine Wickelradien bei Magnetspulen gestatten. Für eine experimentelle Anordnung des ISAS-Instituts in Japan wurde eine kompakte Magnetspule aus 40 m Abb. 2: Supraleitender Magnet aus 40 m YBCO-Bandleiter (MOCVD-Superpower) in fünf seriellen PancakeTeilspulen. Durchmesser 50 mm; Feldstärke 1,7 T bei 4,2 K 10 MagnesiumdiboridLeiterentwicklung Energietechnische Anwendungen Die Arbeiten in diesem Bereich konzentrierten sich auf die neuartigen supraleitenden Netzbetriebsmittel, wie den supraleitenden Strombegrenzer (SSB) und den supraleitenden magnetischen Energiespeicher (SMES). Dieser Schwerpunkt wird künftig ergänzt durch Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu einer höheren Energieeffizienz durch Supraleitung. Für die technische Anwendung in der Flüssigwasserstofftechnologie wurden die Herstellmöglichkeiten für dünne Magnesiumdiborid (MgB2)-Supraleiterdrähte mit Durchmessern von etwa 0,1 mm erweitert und optimiert. Dadurch ließen sich Spezialdrähte mit Längen von >100 m für den industriellen Einsatz herstellen. Dabei geht es vor allem um die Entwicklung von Prototypen und Demonstratoren. Die verfügbare experimentelle Ausstattung ist in ihrer Kombination (SSB-Labor, SMES-Labor, kryogenes Hochspannungslabor) einzigartig und ermöglicht es, Aufgaben von der Materialcharakterisierung über den Test von einzelnen Komponenten bis hin zu vollständigen Tests von Prototypen zu bearbeiten. Grundlegendere Arbeiten bestanden in Untersuchungen zur Verbesserung der Stromtragfähigkeit von MgB2-Leitern. Die supraleitenden Eigenschaften technischer Drähte für Wicklungen von Magneten oder Motoren lassen sich durch Zusatz von Fremdphasen als Flussverankerungszentren beziehungsweise zur Limitierung des Kornwachstums durch Nebenphasen erheblich verbessern. Um die Entwicklung von supraleitenden Betriebsmitteln für die Hochspannungsebene (>100 kV) zu ermöglichen, wurde das kryogene Hochspannungslabor um eine neue Prüfhalle erweitert (siehe Abb. 4). 10 6 10 5 10 4 10 3 Bei der SSB-Entwicklung wurden für beschichtete Bandleiter grundlegende Untersuchungen durchgeführt, welche die ausgezeichnete Eignung dieses Materials für eine SSBAnwendung demonstrieren. Mit vereinfachten Simulationsmodellen lässt sich dabei die Temperaturerhöhung im Begrenzungsfall ganz genau berechnen. Die Arbeiten zur Entwicklung eines SSB für die Hochspannung wurden fortgeführt. Dabei wurde eine erweiterte Phase zur Optimierung der supraleitenden Komponente vereinbart. open symbols: SiC doped solid symbols: undoped 2 Jc (A/cm ) In diesem Zusammenhang wurde eine innovative Zweifach-Dotierung mit SiC und CaB6 entwickelt. Zum einen wird dadurch gezielt die Magnetfeldverträglichkeit verbessert (Einbringen nanoskaliger Nebenphasen als Flussverankerungszentren, Erhöhung des kritischen Feldes durch Einbau des Kohlenstoffs in das Kristallgitter), zum anderen werden Oxidbarrieren in den Korngrenzen durch das Kalzium abgebaut. Während die Verbesserung der Feldverträglichkeit vor allem die Stromtragfähigkeit in hohen Magnetfeldern beeinflusst, führt der Abbau von Oxidbarrieren durch CaB6Dotierung zu einer eher feldunabhängigen Erhöhung des kritischen Stromes. Wie in Abbildung 3 zu sehen ist, lassen sich die Effekte durch gezielte Kombination der Zusätze steuern. 4.2K 10K 15K 30K 10 25K 20K 2 0 2 4 6 8 10 12 µ0H (T) Abb. 3: Nano-SiC Dotierung in MgB2 erhöht das obere kritische Feld und damit im Wesentlichen die Stromtragfähigkeit in hohen Magnetfeldern. Abb. 4: Neue Prüfhalle des kyrogenen Hochspannungslabors 11 Tritiumlabor Karlsruhe Zur Unterstützung des umfangreichen Forschungsprogramms für das Programm Fusion war die Infrastruktur des geschlossenen Tritiumkreislaufes im Tritiumlabor uneingeschränkt verfügbar. Extern angeliefertes Tritium wird entweder in das Tritiumlager eingespeist oder unmittelbar für Experimente genutzt. Während der Experimente wird das Tritium verdünnt und verunreinigt, so dass es nach Abschluss der Experimente in der Anlage zur Rückgewinnung von Wasserstoff gereinigt wird, bevor die abgetrennten Wasserstoffisotope (H, D, T) in der Isotopenanlage getrennt werden. Das Tritium wird dann für erneute Experimente verwendet oder im Lager gespeichert (siehe Abb. 1). Die Abteilung Tritiumlabor Karlsruhe (TLK) der ehemaligen Hauptabteilung Versuchstechnik (HVT) wurde zum 1. Januar 2007 organisatorisch dem Institut für Technische Physik zugeordnet, wobei ihre Strukturen bestehen blieben. Das TLK ist ein in Europa und Amerika einzigartiges Halbtechnikum mit einer Umgangsgenehmigung für 40 g (ca. 400 kCi) Tritium, 100 kg abgereichertes Uran sowie Rubidium und Krypton als Prüfstrahler zu Kalibrierzwecken. Auf einer Experimentierfläche von über 1000 m² stehen mehr als zehn Handschuhkastensysteme mit einem Volumen von insgesamt rund 125 m³ als Einschluss für die tritiumführenden Versuchsapparaturen zur Verfügung. Gründungsaufgabe und umfangreichster Arbeitsschwerpunkt des TLK ist die Entwicklung von Technologien für den Brennstoffkreislauf von Fusionsreaktoren. Der zweite Schwerpunkt liegt im Aufbau von wesentlichen Systemen des Karlsruhe Tritium Neutrino Experiments (KATRIN) zur Messung der Ruhemasse des Neutrinos. Die experimentelle Anlage zur Entwicklung der Plasmaabgasreinigung für ITER (CAPER) wurde im Verbundbetrieb mit der Infrastruktur in drei Transfers mit etwa 5,1 g Tritium versorgt; das Tritium wurde nach der Nutzung gereinigt, aufkonzentriert und zurück ins Tritiumlager transferiert. Insgesamt wurden zwischen den Anlagen des Tritiumlabors 20 Transfers (siehe Abb. 1) durchgeführt. Betrieb und Infrastruktur des TLK Dabei wurden 662 l (NTP) Wasserstoff (H, D, T) mit einer gesamten Tritiumaktivität von 8.9x1015 Bq (etwa 18.8 g) transferiert. Mit der Isotopentrennanlage wurde das Tritium in 50 Trennläufen wieder aufkonzentriert, so dass das unterdessen im Tritiumlabor vorhandene Tritiuminventar von etwa 18 g für die verschiedenen Experimente ausreichte. Nach mehr als zweijähriger intensiver Arbeit erhielt das TLK eine neue Betriebsgenehmigung. Diese war wegen der wesentlichen Erweiterung des räumlichen Umgangs mit Tritium und der Handhabung von Rubidium und Krypton als Prüfstrahler für KATRIN notwendig geworden. Auch gewährt diese Genehmigung mehr Flexibilität beim Aufbau von neuen Experimenten. 3 Transfers 20 l (NTP) 5,1 g Tritium Externe Tritium Anlieferung 64 Molekularsiebe regeneriert 61 kg H2O, HTO gesammelt 0,011 g Tritium 6 Transfers 29 l (NTP) 7,5 g Tritium H2, D2, HD, O2 H2O, HDO, HTO Tritium-Lager (reines T2) Experimente, Anwendungen TritiumRückhalteSysteme 50 Trennungen H2, D2, (T) Isotopentrennung WasserDetritiierung H2 H2, HT (HD) H2, HT 613 l (NTP) 6,2 g Tritium Kryogene WasserstoffDestillation Rückgewinnung von Wasserstoff, Detritiierung He, N2, CO, CO2, ... H2O, CH4, ... 11 Transfers 613 l (NTP) 6,2 g Tritium Abb. 1: Geschlossener Tritiumkreislauf im Tritiumlabor 12 Die im Tritiumlabor eingesetzten Tritiumrückhaltesysteme basieren auf der katalytischen Oxidation von Wasserstoff zu Wasser mit der anschließenden Sammlung von H2O und HTO in Molekularsieben. Zur Kosten- und Abfallminimierung wurden insgesamt 64 Molekularsiebe regeneriert. Dabei wurden etwa 61 kg tritiiertes Wasser mit 0.011 g Tritium gesammelt und an die Hauptabteilung Dekontaminationsbetriebe abgegeben. In einem äußerst umfangreichen experimentellen Forschungsprogramm wird jedoch gegenwärtig eine Anlage zur Wasserdetritiierung mit kryogener Wasserstoffdestillation im Tritiumlabor entwickelt, so dass das im Wasser enthaltene Tritium sich auch wieder in den Kreislauf zurückführen lässt (siehe Abb. 1). detritiierungsprozess erstmals mit Tritium betrieben und mit der 8 m langen Trennsäule bei einem Durchsatz von 2 kgh-1 tritiiertem Wasser ein Dekontaminationsfaktor von rund 300 (nach 4 Tagen) gemessen. Abbildung 2 zeigt den unteren Teil der 8 m langen Austauschsäule und im Hintergrund das Caission mit den Behältern für das tritiierte Wasser. Cold-Box Refrigerator Zum Jahresende 2007 wurden weitere 5 g Tritium beschafft, um die durch radioaktiven Zerfall verringerte Menge wieder auszugleichen, so dass die Gesamtmenge Ende 2007 ca. 23 g betrug. Abb. 3: Kryogene Destillation F&E Fusion im TLK Im Programm Fusion bilden die experimentellen Arbeiten zur Entwicklung der Detritiierung von Wasser (HTO), gekoppelt mit der kryogenen Destillation von Wasserstoffisotopen, einen Schwerpunkt. Zur Detritiierung des Wassers dient der bekannte CECE (Combined Electrolysis Catalytic Exchange) Prozess. Parallel zur Detritiierung von Wasser wurde die Anlage zur kryogenen Destillation aufgebaut. Kernkomponenten sind der Refrigerator mit einer Kühlleistung von maximal 250 W sowie die Cold-Box mit einer Trennsäule von 2,7 m Trennlänge und 55 mm Innendurchmesser. Bei der Inbetriebnahme wurde erstmals eine inaktive Wasserstoffgasmischung aus Protium und Deuterium verflüssigt und getrennt. Abbildung 3 zeigt den He-Refrigerator und die Cold-Box. Ein weiterer Schwerpunkt im Programm Fusion ist die Entwicklung von Prozessen zur quantitativen Rückgewinnung von Tritium aus verschiedenen Abgasen. Dazu wurde in den vergangenen Jahren der dreistufige Prozess CAPER entwickelt. 8 m Trennsäule unten Die dritte und letzte Stufe ist die Komponente PERMCAT, eine direkte Kombination aus einem Katalysator und einem Palladium/SilberPermeator, der im Gegenstrom über Isotopenaustausch mit Protium betrieben wird. 2007 wurde ein neuer PERMCAT-Reaktor entwickelt, der robuster, konstruktiv einfacher ausgelegt und leichter zu fertigen ist. Dieser wurde in die experimentelle Anlage CAPER eingebaut und erstmals mit Tritium getestet. Abbildung 4 zeigt den weiterentwickelten PERMCAT-Reaktor und die gewellte Membrane als Kernstück des Reaktors. Abb. 2: Detritiierung von Wasser Kernkomponenten dieses Prozesses sind ein Elektrolyseur und eine 8 m lange LPCE (Liquid Phase Catalytic Exchange) Säule. Nach Installation und Inbetriebnahme wurde der Wasser 13 Der so genannte Innere Tritiumkreislauf stellt die geregelte Tritiumgaseinspeisung in das Quellrohr sicher; der Äußere Tritiumkreislauf ermöglicht die Reinigung des Tritiums und involviert fast die gesamte TLK Infrastruktur. 2007 lag der Schwerpunkt der Arbeiten auf der Vorbereitung des Aufbaus der Tritiumkreisläufe. Dazu gehörten unter anderem folgende Schritte: • Erstellung des endgültigen Fließbilds und der dazugehörenden Messstellenliste sowie Definition der Sicheren Zustände. • 3D-Design der Tritiumkreisläufe auf Basis des Fließbilds mithilfe von CATIA V5 (Abb. 6). Diese anspruchsvolle Aufgabe wurde in Zusammenarbeit mit dem CAD Office des Programms FUSION gelöst und diente gleichzeitig als Demonstrationsobjekt im Bereich Fusion. • Design und Fertigung tritiumkompatibler Komponenten (Behälter, Permeatoren) und Erwerb der benötigten Pumpen, Sensoren und Ventile. • Identifizierung und Erwerb der erforderlichen Automatisierungshardware. Verwendet wird das auf S7 basierende redundante Automatisierungssystem AS417H. Eine allgemeine Beschreibung des KATRIN Experiments und der diesbezüglichen Aufgaben des ITP findet sich im Abschnitt „Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment KATRIN“. Im Folgenden ist speziell der Beitrag des Tritiumlabors Karlsruhe (TLK) zu KATRIN beschrieben. • Beginn der Erstellung einer AS+OS Bibliothek. Es ist geplant, diese Bibliothek auch für andere Bereiche von KATRIN einzusetzen (Spektrometer), daher wurde eine intensive Zusammenarbeit mit Spezialisten aus dem IK etabliert. Eine der Schlüsselkomponenten von KATRIN ist die fensterlose gasförmige Tritiumquelle. Sie wird im TLK aufgebaut und muss hohen Anforderungen hinsichtlich Quellstärke, Quellstabilität und Tritiumisotopenreinheit genügen. • Planung der Sensorik und Aktorik (Erstellung eines Mengengerüstes, Anfertigung von Typenblättern, Dimensionierung von MSR-Komponenten). Abb. 4: Weiterentwickelter PERMCAT KATRIN im TLK Um die von KATRIN geforderte Tritiumgassäulendichte im Quellrohr aufrechterhalten zu können, ist eine auf 0,1% stabilisierte Tritiumeinspeiserate von 1,8 mbar l/s (STP) erforderlich. Dies entspricht einem Durchsatz von 1,7x 1011 Bq/s oder 40 g Tritium pro Tag. P=0.1 mbar CMS-R DPS1-R DPS2-F DPS1-F P=5 - 9 mbar Quellrohr zum Spektrometer Qinj Transferpumpe Argonfrost-pumpe PalladiumMembranfilter FIR P=500 mbar Das TLK ist mit einem derzeitigen Inventar von 24 g Tritium (entsprechend etwa 9x1015 Bq) das weltweit einzige wissenschaftliche Labor, das sowohl die behördliche Genehmigung als auch die Infrastruktur besitzt, um die Anforderungen für KATRIN zu erfüllen. Das TLK koordiniert den gesamten tritiumrelevanten Teil von KATRIN (Quelle- und Transportsystem) und ist verantwortlich für das Design und den Aufbau der KATRIN Tritiumkreisläufe (siehe Abb. 5). nur Q2 PIRCA± ± FIRCA Abfallbehälter für verunreinigtes zur Tritiumrückgewinnung Tritium Vorratsbehälter für reines Tritium Druckgeregelter WGTS Pufferbehälter PIRCA± PIRS± von TLK Isotopentrennanlage Vakuumpumpsystem & Isotopentrennung des TLK ~0.01Qinj Abb. 5: Prinzipbild des Inneren Tritiumkreislaufs 14 Inner Loop Outer Loop Zweite Hülle (Handschuhbox) Abb. 6: D-Design der geregelten Tritiumgaseinspeisung 15 Vakuumtechnik erhielt den Auftrag zum Bau (Abb. 1). Im Dezember 2007 wurde mit der Freigabe der Herstellungs-Zeichnungen ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die Anlieferung der Pumpe ist bis Ende 2008 zu erwarten. Sie wird dann in die Testanlage TIMO-2 am Institut eingebaut. Nach erfolgreicher Endabnahme ist eine etwa einjährige Testphase vorgesehen. Basierend auf den dabei gewonnenen Resultaten wird dann das endgültige Design für die ITER Serienpumpen (elf Stück) entwickelt. Die Arbeitsgruppe Vakuumtechnik arbeitet seit vielen Jahren im „European Fusion Technology Programme“ an der Entwicklung der Vakuumsysteme für ITER mit. Die Bildung der ITER Organisation (ITER IO) als Rechtseinheit im November 2007 und die Gründung der Europäischen Agentur „Fusion For Energy“ (F4E) in Barcelona im Juni 2007 schufen die formalen Grundlagen dafür, dass Europa seine Zuarbeiten für ITER konkret organisieren kann. Die Gruppe Vakuumtechnik wird dabei die Führungsrolle in den beiden Bereichen Kryovakuumpumpen und mechanische Vakuumpumpen übernehmen. Dazu hat sie im Herbst 2007 ein detailliertes Programm mit F4E ausgearbeitet, das derzeit mit ITER IO diskutiert wird. Ein großes Problem beim Detaildesign von Kryopumpen ist die zuverlässige Vorhersage des Druckverlusts über die 4,5 K respektive 80 K Kreisläufe der Pumpe. Besonders für die hydrogeformten Bauteile mit einer komplexen inneren Geometrie ergeben sich teils inakzeptabel hohe Abweichungen zwischen Berechnung und Experiment. Um ein grundlegendes Verständnis zu gewinnen, wurde im Jahr 2007 die Versuchsanlage THEA zur experimentellen Charakterisierung von Druckverlusten und Strömungsverteilungen in für Kryopumpen typischerweise verwendeten Kryopanels aufgebaut. Sie wird unter Druck mit Wasser bei ITER-relevanten Reynolds-Zahlen betrieben und ging im Dezember 2007 in den Probebetrieb. Die Klärung der Thermohydraulik für die ITER-Kryopumpen wird eine zentrale Aufgabe im Jahr 2008 werden. Bei ITER geschah 2007 ein umfassender Design Review, der viele Interfaces klarer definierte, aber auch einige Fragen aufwarf. Diese gingen zur Bearbeitung via EFDA an die Gruppe Vakuumpumpen, so dass das Jahr 2007 durch zahlreiche relativ kleine EFDATasks gekennzeichnet war. Der Schwerpunkt lag dabei weniger auf F&E als vielmehr auf Untersuchungen von Schnittstellenproblemen, wie Lecksuche und -ortung, statistische Verfügbarkeit von Vakuumkomponenten sowie Störfallbetrachtungen der ITERVakuumsysteme und daraus sich ergebende Konsequenzen für die Nachbarsysteme. ITER-Kryopumpen Im Jahr 2007 vollzog die Gruppe den wichtigen Schritt hin zu einem neuartigen Design der Pumpsysteme für die ITER NeutralteilchenInjektoren (NBI). Nachdem die Einbaugeometrie bei ITER grundlegend geändert worden war – vom zylindrischen zu einem rechteckigen Querschnitt –, was den verfügbaren Platz reduzierte, und nachdem zudem die vakuumtechnischen Anforderungen deutlich angehoben worden waren, ließ das klassische Pumpendesign sich nicht mehr verwenden. In einer mehrmonatigen intensiven Designphase entwickelte die Gruppe ein neuartiges Pumpkonzept, das eine um 50 Prozent höhere Einfangwahrscheinlichkeit bietet und auch hinsichtlich der Wärmelasten mit den ITER-Anforderungen kompatibel ist. Abb. 1: Kick-off Meeting beim Hersteller der PrototypToruskryopumpe im Februar 2007 (v.l.n.r.: Robert Pearce, EFDA; Hans Jensen und Christian Day, ITP; Ronald Dekker, DeMaCo Holland). Dieses Konzept wird auch für den DiagnostikNBI verwendet werden. Dazu hat 2007 eine enge Zusammenarbeit mit dem Indischen ITER Hometeam begonnen. TIMO-2 Für das bevorstehende 2006 begonnen worden, aufzubauen. Es handelt tungsfähigen Ausbau der Daneben war der Bereich ITER-Kryopumpen 2007 vom Bau der Prototyp-Toruskryopumpe geprägt. Die niederländische Firma DeMaCo 16 Testprogramm war die Anlage TIMO-2 sich um einen leisexistierenden TIMO, Schließlich wurde der neue Testpartikel Monte Carlo Code ProVac3D zur Berechnung von Dichte- und Druckprofilen für komplexe Vakuumsysteme entwickelt. Im Lauf des Jahres wurde er erfolgreich gegenüber anderen Codes validiert. Er soll dazu verwendet werden, einen Direct Simulation Monte Carlo Code mit Berücksichtigung intermolekularer Stöße aufzubauen. um unter möglichst vielen Aspekten eine 1:1 Simulation der ITER-Bedingungen zu realisieren. 2007 wurden die neuen Vorpumpsysteme mit größerem, ITER-relevanten Saugvermögen beschafft. Ebenso wurden Messtechnik und Datenspeichertechnik vollkommen neu aufgebaut und von Grund auf modernisiert. Dies geschah im Hinblick auf eine geschätzte Laufzeit bis 2015. Schließlich wurde der TIMOKontrollkryostat geöffnet und ein Teil der Instrumentierung erneuert, besonders zahlreiche kryogene Temperatursensoren. In Absprache mit ITER wurde ein Design für eine flexible Kryotransferleitung entwickelt, die derzeit von der Industrie gebaut und im Frühjahr 2008 geliefert werden wird. Im übergreifenden Bereich der Dienstleistungen wurde ein Auftrag für die Firma ASTRIUM abgeschlossen. Dabei wurden Kryosorptionspanels für den Isolationsvakuumraum des Superfluid-He-Tanks für die Bodentests des Projekts Herschel hergestellt. ITER-Vakuumsysteme Die Arbeiten zur Entwicklung tritiumkompatibler Rootspumpen wurden weitergeführt. Derzeit läuft im Tritiumlabor ein Langzeittest einer Ferrofluidik-Kartusche, die als Wellenabdichtung verwendet werden soll, um kommerzielle ölhaltige Standard-Vorpumpen tritiumkompatibel aufzurüsten. Bis jetzt verläuft der Versuch vielversprechend. Aufbauend auf den Ergebnissen ist für 2008 geplant, zusammen mit der Industrie eine entsprechend modifizierte Prototyppumpe zu bauen. Vakuumphysik Im Bereich Vakuumphysik wurden die Grundlagenarbeiten zur Vakuumströmung im Übergangsbereich zwischen hochverdünnter und laminarer Strömung fortgesetzt. Die Gruppe entwickelte das Programmpaket ITERVAC, das die Strömung im gesamten Strömungsbereich beschreiben kann. Das Programm wird im Rahmen eines weiteren EFDA-Tasks derzeit zur Analyse des Divertor-Pumpsystems von ITER verwendet. Parallel dazu laufen Validierungstests an der Anlage TRANSFLOW. Darüber hinaus wurde im europäischen „Fusion Physics Programme“ eine Zusammenarbeit mit der Universität Volos/Griechenland initiiert, die 2008 fortgesetzt werden wird. Die Kombination der am Institut experimentell gewonnenen Ergebnisse und der in Volos verfolgten theoretisch-mathematischen Ansätze ist äußerst erfolgversprechend und mündete 2007 in einen von der IUVSTA (Welt-Dachorganisation der Vakuumgesellschaften) geförderten erfolgreichen Workshop zu diesem Thema. Abb. 2: Beschichtete Kryopanels für ASTRIUM (oben). Das Sorptionsverhalten der kreisrunden Probe (2. v. rechts) wurde in der Anlage COOLSORP nachgewiesen (unten). 17 Kryotechnik und Kälteanlagen gung der Migration von S5 auf S7 in Auftrag gegeben. Auch die einzelnen Komponenten, wie Regel- und Sicherheitsventile, Rohrleitungen und Venturirohre wurden bereits ausgelegt, spezifiziert und in Auftrag gegeben, wobei bereits ein Teil dieser Komponenten in TOSKA integriert wurde. Dafür waren einige konstruktive Änderungen erforderlich. Zudem wurde ein neuer Vakuumpumpstand aus Vorpumpe und Öldiffusionspumpe spezifiziert, beschafft und im Probebetrieb abgenommen. Für die Spulentests werden vier Stromzuführungen benötigt. Die Stromzuführungen wurden in der Werkstatt überholt. Die Kontaktflächen der SZF am kalten und warmen Ende wurden nachbearbeitet und neu vergoldet. Die Stromzuführungen mussten ausgeheizt, einem Lecktest unterzogen und danach isoliert werden. Kryotechnik für FUSION Die kryotechnischen Arbeiten für das Programm FUSION konzentrierten sich 2007 im Wesentlichen auf den Umbau der TOSKA für den Test supraleitender Magnete (Abb. 1), auf die Entwicklung und den Bau von supraleitenden Stromzuführungen und auf die Konzeptionierung der Versorgung eines entsprechenden Versuchsstandes (CuLTKa) mit Einbindung in die bestehende Kryoinfrastruktur. Alle diese Arbeiten sind für das Fusionsexperiment W7-X in Greifswald bestimmt. Umbau der TOSKA für den Test supraleitender Magnete Die internen Versorgungsleitungen des Spulentestkryostaten B 300 sowie des Kontrollkryostaten B 250 wurden vollständig bis auf den Wärmeübertrager und die Heliumpumpen demontiert, ebenso die Sensorik. Nach eingehender Überprüfung wurden mehrere Lecks im Stickstoffschild gefunden und großenteils abgedichtet. Ein Bodenpanel war allerdings komplett neu zu bauen und zu installieren. Auch der Wasserbadanwärmer war auszutauschen. Für die kryogene Versorgung von drei Spulen innerhalb der TOSKA, die parallel getestet werden sollen, wurde das entsprechende R&ISchema erstellt. Auf dieser Basis wurde ein Lastenheft für die Mess-, Regel- und Steuerungstechnik erstellt und unter Berücksichti- Eine neue Aufgabe war die Konstruktion der Verbindungen für den Spulentest. Es wurden alle Verbindungen, bis auf die direkt an der Spule, neu ausgelegt, konstruiert, gebaut und zur Montage an das IPP übergeben. W7-X-Stromzuführungen Die Entwicklung der W7-X-Stromzuführungen wurde fortgesetzt. Zunächst wurde das Grobdesign des kalten Kontakts inklusive Verrohrung und Sensorik abgeschlossen. Weitere Aufgaben bestanden in einem 1:1-Modell des kalten Kontakts zur Überprüfung der Herstellbarkeit bei den gegebenen engen Toleranzen, in der Optimierung eines Presswerkzeugs zur Fertigung der GFK-Presslinge für die kalte HVIsolation, in der Konstruktion des warmen Kontakts und vor allem in den Arbeiten zum Wärmeübertrager. Eine detaillierte Analyse von Wärmeübertragung, Druckverlusten und Herstellbarkeit ergab eine klare Präferenz für den neuen Typ. Ein 1:1-Modell des Wärmeübertragers wurde bereits gefertigt. Genauere Informationen zu den Entwicklungsarbeiten der Kryotechnik für die W7-X-Stromzuführungen finden sich im Abschnitte über die Magnetentwicklung für die Kernfusion. CuLTKa (Current Lead Test Facility Karlsruhe) Da die TOSKA wegen des Tests der W7-XMagnetspulen nicht verfügbar ist, muss ein neuer Teststand für die W7-X-Stromzuführungen konzipiert, konstruiert und gebaut werden. Dieser neue Versuchsstand soll wegen der erforderlichen verschiedenen Temperaturen durch die 2 kW-Tieftemperaturanlage versorgt werden. Dadurch ergibt sich die Schwierigkeit, dass diese Anlage dann TIMO, Abb. 1: Vorbereitung und Revision der TOSKA (Entkernung) 18 TOSKA und den neuen Versuchstand gleichzeitig versorgen soll. Um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, muss die kryogene Infrastruktur erweitert und angepasst werden. Dies soll durch eine der TOSKA nachgeschaltete Ventilbox und zwei Kontrollboxen geschehen, welche die jeweiligen Massenströme hinsichtlich der gewünschten Temperaturen mischt und durch elektrische Heizungen anpasst. 2007 wurden das Grundkonzept für diese drei Boxen und erste Entwürfe für die Aufstellungsplanung erstellt. Kryoinfrastruktur Neben Wartung, Instandhaltung und Instandsetzung bestanden die Arbeiten in Erweiterung, Anpassung und Betrieb vorhandener Einrichtungen sowie Planung, Erstellung und Inbetriebnahme neuer Tieftemperaturexperimentiereinrichtungen für die Forschungsvorhaben. Die Betriebsstatistik der 300 W- und 2 kWKälteanlagen ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst: Kryotechnik für KATRIN Verflüssigungsbetrieb Kalt- u. Warmfahren, Spülen Kälteleistung für Experimente Gesamt Die umfangreichen kryotechnischen Arbeiten für KATRIN sind im Abschnitt über das Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment (KATRIN) dokumentiert. 300 W (1,8 K) 190 h 43 h 1294 h 1527 h 2 kW (4,5 K) 317 h 149 h 512 h 978 h Insgesamt verflüssigten die Anlagen etwa 142.471 Liter Helium, wovon 103.468 Liter für Experimente im ITP und 39.003 Liter an Fremdinstitute ausgegeben wurden. Kryotechnik für REU Im Rahmen einer Vergleichsstudie wurde die Eignung von PT 100- und PT 500-Temperatursensoren für den kryogenen Temperaturbereich untersucht. Für flüssiges Neon wurde eine kapazitive Füllstandssonde entwickelt, die in erster Linie auch für KATRIN benötigt wird. Weitere Arbeiten, die Entwicklung von Messtechniken betreffend, waren Untersuchungen mit Faser-Bragg-Gittern. Auch Berechnungen zum Einfluss des Füllstands und der Wärmeleitung an Dampfdruckthermometern sowie die experimentelle Überprüfung durch Füllstandsmessung in derartigen Dampfdruckthermometern wurden ausführlich behandelt. Daneben wurden unter anderem die bestehenden Anlagen in vielerlei Hinsicht verbessert. So ließ sich die Ölabscheidung an der 300 WAnlage durch Einbau eines Kühlaggregats und Änderungen der Steuerung optimieren. Weiterhin wurde eine neue dreiteilige Schallhaube für die Rückverdichtungsanlage installiert. Bei der Reinigungs- und Rückverdichtungsanlage wurde die vorhandene Simatic S5 Steuerung gegen eine neue S7 ausgetauscht. Durch Verbesserungen an Druckluftnetz und Kühlwassernetz ließen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Auch wurde eine Betriebsanleitung für die neue TRENTA-He-Tieftemperaturanlage im TLK mit erstellt, die Inbetriebnahme wurde unterstützt, und die Anlage wurde zur He-Gasversorgung in die Infrastruktur des ITP eingebunden. Aufgrund des Bedarfs und der Schwierigkeiten bei der komplexen Herstellung geeigneter Potenzialtrenner ist ein Vergleich zwischen verschiedenen Herstellern angebracht. Dazu wurden Anfragen an die Industrie gerichtet und schließlich zwei Hersteller ausgewählt, bei denen Potenzialtrenner für eine Vergleichsstudie bestellt wurden. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei geeigneten Potenzialtrennern wird der Vergleich erst 2008 abgeschlossen sein. Für das IMF-II wurden spezielle Wärmeübertrager auf Heliumdichtheit getestet, um die speziellen Schweißverfahren zu qualifizieren, die Drücken bis zu über 200 bar standhalten sollen. In Zusammenarbeit mit der Firma Siemens wurden Planungen für ein neues Projekt begonnen, in dem die kryogene Kühlung eines HTSL-Generators mit Neon entwickelt und getestet werden soll. Abb. 2: Neue Schallhaube für Rückverdichtungsanlage 19 Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment KATRIN hochvakuum- und Kryotechnik sowie die Hochspannungsstabilisierungstechnik betrifft. Ziel des Karlsruhe Tritium Neutrino Experiments KATRIN ist die modellunabhängige Messung der Neutrinomasse mit einer Sensitivität von 200 meV. Die Motivation für KATRIN folgt aus der Schlüsselrolle von Neutrinos in der Astroteilchenphysik: Zum einen spielen massebehaftete Neutrinos eine spezifische Rolle als heiße dunkle Materie bei der Evolution großräumiger Strukturen im Universum. Zum anderen kommt der Neutrinomasse eine Schlüsselrolle beim offenen Problem der Entstehung von Masse zu. Im Rahmen des KATRIN Experimentes ist das ITP verantwortlich für die Tritiumprozesstechnik sowie für die Magnet- und die Kryotechnologie. Für diese Tasks stellt es die Leitung. Mehr als 95 Prozent der Mitarbeit des ITP im KATRIN Projekt ist auf das so genannte Quell- und Transportsystem bezogen, das in Abb. 1 als Blockbild dargestellt ist. Es wird wegen des Umgangs mit Tritium komplett im TLK aufgebaut. Das experimentelle Prinzip von KATRIN basiert auf der präzisen Vermessung des Spektrums von Elektronen aus dem Betazerfall molekularen Tritiums nahe dem kinematischen Endpunkt von 18,6 keV. Dazu werden Elektronen aus einer fensterlosen gasförmigen Tritiumquelle höchster Intensität durch starke Magnetfelder von supraleitenden Magneten adiabatisch durch die 70 m lange Experimentiereinrichtung geführt. Ein System aus zwei elektrostatischen Retardierungsspektrometern erlaubt die Bestimmung der Elektronenenergien mit einer Auflösung von 0,93 eV. Hauptbestandteil ist ein WGTS genanntes supraleitendes Magnetsystem von 16 m Länge, das in seinem 30 K kalten Strahlrohr die gasförmige Tritiumquelle beherbergt. Daneben befinden sich auf der Strahlachse noch das sogenannte Kalibrations- und Monitoringsystem (CMS-R) im rückwärtigen Teil und das Transportsystem im vorderen Teil (Richtung Spektrometer). Das Transportsystem hat die Aufgabe, die Tritiumzerfallselektronen ins Spektrometer zu leiten und gleichzeitig über Pumpen den Tritiumgasfluss ins Spektrometersystem um mehr als zwölf Größenordnungen zu reduzieren. Dies geschieht einerseits mithilfe einer differentiellen Pumpstrecke (DPS2-F) und andererseits – als letzte Stufe – mithilfe einer kryogenen Pumpstrecke (CPS), die bei 3,5 bis 4 K betrieben wird. Zusätzlich dargestellt sind die Tritiumkreisläufe (Inner Loop, Outer Loop), die für eine geregelte Tritiumgaseinspeisung sorgen und die Tritiumreinheit auf Werten von über 95 Prozent halten. Das gleichzeitige Einspeisen und Abpumpen des Tritiumgases ergibt im Endeffekt eine stationäre Gassäulendichte im Strahlrohr der WGTS. Ein weltweiter Verbund von mehr als 125 Wissenschaftlern und Ingenieuren unter Federführung des Forschungszentrums ist aktuell damit befasst, dieses Schlüsselexperiment der Astroteilchenphysik am und im Tritiumlabor Karlsruhe (TLK) aufzubauen. Die ersten Messungen sind für 2010 geplant. Design, Aufbau und erfolgreiche Durchführung des KATRIN Experiments stellen höchste Anforderungen an die Prozesstechnik, besonders was die Tritiumverfahrenstechnik, die Ultra- Rückwärtiges System Fensterlose gasförmige Tritiumquelle (WGTS) CMS-R DPS1-R WGTS tube 1,8 mbar l/s Laser Raman System DPS1-F Inner Loop Transportsystem DPS2-F <10 -2 mbar l/s CPS <10 -7 mbar l/s Geregelte Tritiumeinspeisung <10-14 mbar l/s Strahlmonitor Outer Loop Tritiumrückgewinnung & Isotopentrennung Zentrales TritiumRückhaltesystem Abb. 1: Blockbild der KATRIN Tritiumquelle und ihrer Schnittstellen zur Infrastruktur des Tritiumlabors Karlsruhe 20 Sowohl DPS2-F als auch CPS sind supraleitende Magnetsysteme von 7 respektive 9 m Länge. Sie werden wie die WGTS bei externen Firmen gefertigt und vom ITP betreut. Im Folgenden wird über den Status dieser Systeme und der dazu gehörenden Heliumkälteanlage berichtet. Die Tritiumkreisläufe werden in Abschnitt über das TLK diskutiert. Fensterlose Tritiumquelle (WGTS) Mit Bau und Auslegung der WGTS ist die Firma ACCEL betraut. Das ITP begleitet Konstruktion und Fertigung der WGTS, was mit großem Aufwand verbunden ist: Einerseits ist die WGTS höchst komplex aufgebaut, und die Anforderungen an die Kühlung sind extrem hoch (30 K stabilisiert auf 0.1%). Andererseits unterliegt die WGTS, die einen Tritiumdurchsatz von 1.5x1016 Bq pro Tag (40 g) haben wird, als tritiumführendes System hohen Qualitätsanforderungen. Hauptaufgaben im Jahr 2007 waren die Bearbeitung der Vorprüfunterlagen der mehr als 20 Baugruppen des Demonstrators, mit dem 2008 die Funktionalität der komplexen Strahlrohrkühlung nachgewiesen werden soll, sowie fabrikationsbegleitende QS-Tests, teilweise auch in Italien (Abb. 2). Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung eines Temperaturmesssystems für das Strahlrohr. Das Konzept sieht eine permanente Messung mit Pt-500 Sensoren vor, die in situ nach jedem Kaltfahren mithilfe von Dampfdrucksensoren kalibriert werden. Parallel zu diesen Arbeiten wurden die vom ITP als Beistellung zu liefernden Schaltschränke für die Steuerung der WGTS konzipiert. Abb. 3: DPS2-F: Montage der 5 Magnetbaugruppen klären der Schnittstellen (Abb. 3). Zusätzlich wurden die Arbeiten an den Schaltschränken (Beistellung) und an ihrer Programmierung abgeschlossen und ihr Transport für die Güteprüfung bei ASG im Frühjahr 2008 vorbereitet. Kryogene Pumpstrecke (CPS) Die CPS liegt als letzte noch herzustellende Großkomponente von KATRIN auf dem kritischen Pfad. 2007 wurde mit Beteiligung von ITP, IK, HAP und externen Kooperationspartnern die Spezifikation der CPS fertig gestellt. Dazu wurden seitens des ITP Konzepte sowohl für die Strahlrohrkühlung (3 - 4,5 K) als auch für die Magnet- und Schildkühlung erarbeitet sowie eine mögliche Spulenkonfiguration durchgerechnet. Die CPS wird im Januar 2008 ausgeschrieben. Differentielle Pumpstrecke (DPS2-F) Auch bei der DPS2-F, die von der Firma ASG in Italien gefertigt wird, ging es vor allem um das Überwachen der Fabrikation und das Ab- Kälteanlage und Kryotransferleitung Nach Behebung der Restmängel steht die Kälteanlage nun voll zur Verfügung. Die Fertigung der Kryotransferleitungen, die die Kälteanlage mit den Magnetkryostaten verbinden wird, erfolgt durch die Firma Cryotherm und wird ebenfalls vom ITP begleitet. Auch dabei bestanden die Hauptaufgaben 2007 in der Bearbeitung der Vorprüfunterlagen und in fabrikationsbegleitenden QS-Tests. Die erste Teillieferung wird Mitte Januar 2008 erfolgen. Abb. 2: WGTS: Blick in das Strahlrohr mit der Tritiuminjektionskammer (Löcher) 21 Lehre und Bildung Vorlesungen, Seminare, Workshops und Sommerschulen Vorlesungen Sommerschulen Supraleitende Systeme für Ingenieure (2 SWS) Prof. Dr.-Ing. Mathias Noe Universität Karlsruhe – Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (SS 07) KIT Summer School on Materials and Applications of Superconductivity 23. bis 27. Juli 2007 Karlsruhe Supraleitende Materialien und Systeme für Ingenieure (2 SWS) Prof. Dr.-Ing. Mathias Noe Universität Karlsruhe – Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (WS 07/08) Fusionstechnologie (2 SWS) Dr. Walter Fietz, Dr. Christian Day Universität Karlsruhe – Fakultät für Maschinenbau (SS 07 und WS 07/08) Technische Physik/Thermodynamik Dr. Holger Neumann Berufsakademie Karlsruhe – Fachbereich Maschinenbau Teilnehmer der ersten internationalen Sommerschule zu Materialien und Anwendungen der Supraleitung vom 23. bis 27. Juli 2007 in Karlsruhe. Technische Mechanik 2/Kinetik Dr. Holger Neumann Berufsakademie Karlsruhe –Fachbereich Maschinenbau 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Belgien, der Schweiz, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Finnland, England, Polen und Deutschland nahmen an dieser ersten Sommerschule zu Materialien und Anwendungen der Supraleitung am Institut für Technische Physik teil, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Supraleitung zu informieren und sich untereinander kennenzulernen. Für 2008 und 2009 sind Fortsetzungen der Sommerschule in Finnland und in Frankreich vorgesehen; 2010 wird es dann ein Wiedersehen in Karlsruhe geben. Arbeitssicherheit, Umweltschutz Kai Bauer Berufsakademie Karlsruhe – Fachbereich Maschinenbau Seminare VDI-Kurs Kryotechnik 28. Februar bis 2. März 2007 Karlsruhe International Summer School on Fusion Technologies 03.bis 14. September 2007 Karlsruhe Kryostatbau 13. bis 14. September 2007 Haus der Technik, Essen Die Kunst, sich selbst zu präsentieren 19. bis 20. Juli 2007 Karlsruhe 22 Studien-, Diplom- und Doktorarbeiten Betreute Studien- und Diplomarbeiten 2007 (* abgeschlossen) Doktorarbeiten 2007 (* abgeschlossen) André Berger Entwicklung supraleitender strombegrenzender Transformatoren Philipp Keller Elektrische und mechanische Untersuchungen an BSCCO-Band-Hochtemperatursupraleitern für Stromzuführungen Frank Eichelhardt (IK) Bestimmung des Tritiumrückhaltevermögens mit einer Argonfrostpumpe Melvin Manuel * Sensitivity characterization of fiber Bragg grating sensors for cryogenic temperature applications Aleksandra Gotsova (IK) Testmessungen mit der DPS2-F (Bestimmung des Teilchenflussreduktionsfaktors und FT-ICR Messungen) Oliver Näckel Messtechnische und rechnergestützte Untersuchung des Einflusses von Skin- und Proximityeffekt auf Spuleninduktivität im Frequenzbereich zwischen einigen Hertz und mehreren Hundert Kilohertz Bing Liu Influence of preparation and doping on superconducting properties of MgB2 conductors Robert Michling Messungen mit der Anlage Trenta zu Optimierung des WDS/ISS Systems für ITER Alexander Winkler * Untersuchung der Durchschlagfestigkeit von flüssigem Stickstoff Stefan Moldenhauer Wechselstromuntersuchungen an Kabeln aus Hochtemperatursupraleitern und Aufbau einer dazugehörigen Messeinrichtung Christian Schacherer Theoretische und experimentelle Untersuchungen zur Entwicklung supraleitender Strombegrenzer BA-Ausbildungen 2007 (*abgeschlossen) Christian Friedmann Bachelor of Engineering – BA-Mannheim Florian Josten Dipl.-Wirtschaftsingenieur – BA-Karlsruhe Michael Schwarz Thermische Leitfähigkeit von Werkstoffen zwischen 300 K und 4,2 K unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung supraleitender Magnete Inga Thein * Dipl.-Wirtschaftsingenieur – BA-Karlsruhe Christian Pulch Bachelor of Engineering – BA-Karlsruhe Mark Stemmle (U Hannover) Entwicklung und Simulation von supraleitenden Hochspannungsstrombegrenzern Anne-Kathrin Weber * Dipl.-Wirtschaftsingenieur – BA-Karlsruhe Elisabeth Weiss Bachelor of Engineering – BA-Mannheim Michael Sturm (IK) Aufbau und Test des Inner Tritium Loop von KATRIN Christin Melzer Dipl.-Ing. Elektrotechnik – BA-Karlsruhe Alexander Winkler Transient electrical behaviour of ITER pf coils 23 ITP Kolloquium 17.04.2007 16.10.2007 Die Tritium-Plant von ITER M. Glugla 08.05.2007 Supraleitende Höchstfeldmagnete – vom Entwurf bis zum Routinebetrieb Th. Schneider Die Vakuumsysteme von ITER – Ein Überblick 30.10.2007 C. Day Stromzuführungen für Fusionsanwendungen R. Heller 15.05.2007 Überblick über die Arbeiten im Bereich Fusionsmagnete 06.11.2007 W. Fietz 05.06.2007 I. Cristescu Kryotechnik im ITP 20.11.2007 Status von KATRIN Magnesiumdiborid – vom Flaschengeist zum technischen Supraleiter B. Bornschein S. Schlachter H. Neumann 19.06.2007 03.07.2007 Introduction of TRENTA facility as support for EU tritium plant procurement package Entwicklungen zu MgB2- und YBCO-Leitern 04.12.2007 W. Goldacker FBI-Testanlage. Charakterisierung von supraleitenden Drähten und Kabeln für ITER K.-P. Weiss 24 30 Jahre Institut für Technische Physik Einführung Magnetscheidung und zur Kühlung supraleitender Generatoren an, jeweils in enger Kooperation mit Industrieunternehmen. Das Forschungszentrum Karlsruhe und die Universität Karlsruhe (TH) hatten vor 1977 ein gemeinsames „Institut für Experimentelle Kernphysik“ mit drei Teilinstituten (IEKP I, II, III). Dessen ursprüngliche Aufgaben waren die kernphysikalische Forschung sowie die Entwicklung von Komponenten für supraleitende Teilchenbeschleuniger, das heißt vor allem von Dipol- und Quadrupol-Magneten (IEKP III) und von Kavitäten (IEKP II). Dieser Entwicklung entsprechend beschloss der Aufsichtsrat des Forschungszentrums 1977 die Aufteilung des Instituts aufseiten des Forschungszentrums in ein „Institut für Kernphysik“ (IK), mit den Aufgaben Kernphysik und Hochfrequenz-Supraleitung sowie ein „Institut für Technische Physik“ (ITP) mit Aufgaben in der Hochstrom-Supraleitung und Kryotechnik. Aufseiten der Universität blieb das Institut zunächst unverändert. Professor Dr. Werner Heinz leitete weiterhin das nur mit wenigen Mitarbeitern ausgestattete IEKP III in Personalunion mit dem ITP insgesamt. Der für die Supraleitungsgrundlagen an das IEKP III berufene Professor Dr. Helmut Wühl wurde zugleich Leiter der entsprechenden Abteilung des ITP. Da das Thema Beschleuniger für das Forschungszentrum schon vor 1977 seine Relevanz verlor, entwickelte sich das IEKP III in Richtung technischer Anwendungen der Hochstrom-Supraleitung. Bereits 1975/76 übernahm es eine völlig neue Aufgabe: die Entwicklung einer supraleitenden Torusfeldspule für das erste internationale Fusionsmagnet-Projekt, den „Large Coil Task“ (LCT) im Rahmen eines „Implementing Agreements“ der Internationalen Energieagentur (IEA). Neben den Fusionsmagnetentwicklungen liefen Arbeiten zur 25 Die ersten zehn Jahre zusammen mit weiteren Ausbaustufen der Anlage von großer Bedeutung für die Arbeiten des Instituts zu Fusionsmagneten. Diese Arbeiten haben sicher auch die Gründung des Projekts „Kernfusion“ 1982 im Forschungszentrum mit angestoßen. Seit damals ist das Forschungszentrum Karlsruhe auch eine eigenständige EURATOM-Assoziation im Europäischen Fusionsprogramm. Schon in den ersten Jahren konsolidierte das ITP sein Programmportfolio rasch in Bereichen, die großenteils heute noch relevant sind: • Fusionsmagnete Diese Arbeiten wurden etliche Jahre begleitet von Studien für Fusionsanlagen gemeinsam mit anderen Instituten des Forschungszentrums sowie mit Kollegen in den USA (University of Wisconsin/Madison und LLNL). • Magnete für Forschung und Technik heute „Hochfeldmagnete“ • Supraleitungsgrundlagen Die Arbeit auf diesem Gebiet endete mit der Pensionierung von Professor Wühl 2002. Dafür war bereits 1980 ein heute noch höchst wichtiger Bereich dazugekommen, nämlich die • Entwicklung von Hochstrom-Supraleitern • Entwicklung von nichtmetallischen Strukturwerkstoffen Diese floss im Rahmen der Fusionsmagnetentwicklung später in die auch heute noch wichtige Charakterisierung von metallischen Strukturwerkstoffen bei tiefen Temperaturen ein. • Kryotechnik und Kryophysik Die Kryotechnik bildete eine zentrale Aufgabe für alle Experimentierbereiche. Abb. 1: Der Leiter der EURATOM LCT-Spule, als erster zwangsgekühlter Leiter für Fusionsmagnete (Fertigungsentwicklung bei VAC, heute EAS) und das Wickeln einer Doppelscheibe der LCT-Spule bei Siemens. Die Arbeit am ITP war bereits in den ersten acht bis zehn Jahren von großen experimentellen Projekten und deren Ergebnissen geprägt. Als größte Aufgabe ist das FusionsmagnetProjekt LCT zu nennen, geleitet zunächst von Dr. Krauth, nach dessen Wechsel zur Firma VAC (heute EAS) von Dr. Ulbricht. Das ITP hatte Leiter, Spule und Spulentestanlage TOSKA in enger und fruchtbarer Kooperation mit den Fachunternehmen entwickelt (Abb. 1). Der erfolgreiche Betrieb der Spule nicht nur in der neuen TOSKA-Anlage (Abb. 2), sondern auch im Verbund mit den fünf Spulen der anderen Projektpartner in der großen Testanlage des Oak Ridge National Laboratory (ORNL) in den USA (Abb. 3) übertraf alle Erwartungen. Zahlreiche Experten des Instituts wurden bis 1987 abwechselnd für rund ein Jahr in das ORNL delegiert und arbeiteten dort mit großer Begeisterung. Zudem erwies sich die Genehmigung zum Bau der TOSKA-Anlage im ITP als eine weit über das LCT-Projekt hinausweisende wichtige Entscheidung: Bis heute ist sie Abb. 2: Der erste Test der LCT-Spule in der neuen TOSKA-Anlage 26 Abb. 3: Die Testanlage im ORNL mit allen sechs Spulen im Torusverbund Am ITP war vor dem LCT-Projekt, zunächst von Dr. Dustmann, nach dessen Ausscheiden von Dr. Jüngst, ein kleiner Torus TESPE mit einer Vorstufe des LCT-Leiters als Lernobjekt aufgebaut worden. Er wurde später bei Magnetsicherheits-Experimenten und zur Qualifizierung des W7-X Leiters eingesetzt (Abb. 4). Abb. 4: Der TESPE-Torus als Vorexperiment zum LCT und für spätere Magnetsicherheits-Experimente sowie W7-X Leiteruntersuchungen Die Fusionsmagnetentwicklungen waren in diesen ersten zehn Jahren von Studien begleitet, deren Ziel eine kompakte 14 MeVNeutronenquelle für erste Wand und Blanketentwicklung war (Dr. Maurer). Diese Studien basierten auf dem Prinzip einer TandemSpiegelmaschine, da ihre Zugängigkeit für Testobjekte besonders attraktiv erschien. Die Entwicklung der Spiegelmaschine wurde in den USA intensiv mit großen Experimenten betrieben, vor allem im LLNL. Daher wurden die Studien mit amerikanischen Partnern vom dem LLNL und von der Universität Wisconsin in Madison durchgeführt. Natürlich waren auch Reaktorinstitute des Forschungszentrums Karlsruhe beteiligt, nämlich das Institut für Reaktorsicherheit (IRS) und HIT (Abb. 5). Mit der Entscheidung des US-DOE, das Spiegeleinschlusskonzept nicht weiter zu verfolgen, wurden diese Studien beendet. Die dabei gewonnene Expertise floss in die inzwischen begonnenen internationalen Konzeptentwurfsarbeiten der IAEA zu reaktorrelevanten Tokamak-Systemen ein (INTOR, später dann ITER: „Conceptional Design Activity“). Abb. 5: Die TASKA-M Studie für eine 14 MeV Neutronenquelle auf der Basis einer Tandem-Spiegelmaschine 27 Abb. 7: Das Hochfeldmagnetsystem HOMER I in seiner ersten Ausbaustufe Auch wurde die bei CEA Grenoble entwickelte Kühltechnik eines 1,8 K He-Bades unter Atmosphärendruck weiterentwickelt und eingesetzt, um höhere Feldstärken zu ermöglichen. Abb. 6: Der supraleitende Magnetscheider ESCOS für die Firma KHD Sowohl bei diesen Arbeiten als auch bei den Fusionsmagnetentwicklungen zeigte sich zunehmend die Bedeutung einer Weiterentwicklung von Hochfeld-Hochstromleitern. Dafür gelang es 1980, Dr. Flükiger vom MIT anzuwerben. Er baute diesen Bereich mit allen erforderlichen Mess- und Fertigungseinrichtungen im erweiterten Labormaßstab auf. Dies sollte sich auch und vor allem für die 1987 einsetzende Entwicklung der neu entdeckten Hochtemperatur-Supraleiter (HTS) als bedeutungsvoll erweisen (siehe unten). Der Bereich Magnete für Forschung und Technik war zunächst auf eine industrienahe Aufgabe fokussiert: die Entwicklung eines leistungsstarken supraleitenden Magnetscheiders mit dem Industriepartner KHD (Dr. Jüngst, Abb. 6). Der Erfolg dieses Projekts führte bei KHD zu einem industriellen Nachfolgeprojekt und zu dessen Einsatz bei einem Bergbauunternehmen in der Türkei. Ein großer Marktdurchbruch blieb dem Industriepartner allerdings aus verschiedenen Gründen versagt. In der Kryotechnik (DI Lehmann), die bereits vor der Gründung des ITP eine zentrale ingenieurtechnische Bedeutung hatte, wurden neben der Ausstattung der Experimentierplätze auch neue eigenständige experimentelle Untersuchungen aufgenommen, allem voran der Aufbau der HELITEX-Anlage zur Entwicklung von Flüssig-He-Pumpen und zur Untersuchung von He-Zwangsströmungskreisen (Abb. 8/9). Diese Arbeiten erwiesen sich als höchst bedeutsam für die Fusionsmagnetentwicklung, beispielsweise schon für das Projekt LCT (zunächst Dr. Krafft, dann DI Lehmann und DI Zahn). Das ITP nahm dann ein Arbeitsgebiet auf, das bis heute eine zentrale Rolle im Institutsprogramm spielt – die Hochfeld-Magnetentwicklung (Dr. Turowski bis zu seinem Tod 1995, danach Dr. Schneider). In der ersten Zehnjahresperiode wurde das Testsolenoidsystem HOMER I in einer ersten Ausbaustufe entwickelt, wobei für eine Feldstärke > 8 T zunächst ein NbTiHf-Leiter eingesetzt wurde, später dann selbstverständlich Nb3Sn (Abb. 7). 28 Abb. 8/9: Die HELITEX-Anlage zur Entwicklung von LHe-Pumpen und zur Untersuchung von He-Zwangsströmungskreisen Die Arbeiten im Bereich Supraleitungsgrundlagen (Professor Wühl) waren stark auf das Verständnis der technischen Leiter (NbTi und Nb3Sn) wie auch auf potenzielle neue technische Leiter ausgerichtet. Diese betrafen das System Nb3Ge, den Supraleiter mit dem zum damaligen Zeitpunkt höchsten Tc von ~ 22 K (Dr. Schauer), sowie den technisch attraktiv erscheinenden Faserleiter Nb-C-N (Dr. Dietrich). Mit der Entdeckung der HochtemperaturSupraleiter wurden aber alle Grundlagenarbeiten auf das Verständnis der neuen Materialien ausgerichtet. Die Beschäftigung mit Kryophysik und Energietechnik begann mit der Kühlung von supraleitenden Turbogeneratoren. Zur Entwicklung solcher Generatoren liefen vor allem bei Siemens, aber auch bei BBC (heute ABB) große Programme. Dr. Hofmann baute am ITP ein anspruchsvolles rotierendes He-System auf, mit dem die Physik des Heliums in einem Turboläufer untersucht werden konnte (Abb. 10). Es kam zur fruchtbaren Kooperation mit den beiden genannten Industriepartnern. Am 31. Dezember 1984 verstarb der Institutsleiter Professor Heinz. Der Aufsichtsrat beschloss die Weiterführung des ITP und berief Professor Dr. Peter Komarek zum neuen Leiter. Dieser wurde zugleich als Honorarprofessor Mitglied der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Karlsruhe. Professor Wühl blieb Abteilungsleiter im ITP und als Angehöriger des IEKP Mitglied der Physikfakultät der Universität. Abb. 10: Anlage ROTAX zur Untersuchung der Kühltechnik supraleitender Turbogeneratoren 29 Entwicklung des ITP seit 1987 Noch während der Arbeiten an POLO war mit dem IPP Garching vereinbart worden, die Entwicklung der nichtplanaren supraleitenden Spulen für den Stellarator W7-X gemeinsam durchzuführen. Die wesentlichen Beiträge von Forschungszentrum Karlsruhe/ITP bestanden darin, eine Einzellänge des entwickelten Leiters in der zu STAR umgebauten TESPEAnlage zu testen und danach die in der Industrie gebaute Prototypspule in TOSKA zu erproben. Letzteres geschah 1998 (Abb. 12); der erfolgreiche Test war Bedingung für die Freigabe der Serienfertigung der W7-X-Spulen in der Industrie. Schon im Vorfeld und im Hinblick auf künftige große Experimente war kräftig in die kryotechnische Infrastruktur des ITP investiert und diese um eine leistungsstarke He-Kälteanlage (2 kW @ 4 K) erweitert worden. Fusionsmagnetentwicklung (Dr. Ulbricht bis Februar 2003, danach Dr. Fietz) Noch während der LCT-Spulentests 1986/87 im ORNL begann das zweite große Fusionsmagnetprojekt „Entwicklung und Bau einer Poloidalfeldspule, die schnell gepulst werden kann“. Auch dabei stand zuerst die Entwicklung des Leiters im Vordergrund, gefolgt von der Entwicklung der hochspannungsfesten Stromzuführungen und, für die Tests in TOSKA, dem Aufbau einer Hochleistungsschaltanlage. Die Entwicklung des komplexen Leiters stellte den Industriepartner vor große fertigungstechnische Probleme, und trotz des experimentellen Erfolgs der POLO-Spulentests in TOSKA (Abb. 11) musste das Leiterkonzept als zu teuer für weitere Fusionsmagnetprojekte eingestuft werden. Die erarbeitete Hochspannungstechnik hingegen erwies sich als zukunftsweisend für die weiteren Fusionsmagnetprojekte und Aufgaben in der Energietechnik. Der bedeutendste Schritt danach war die Erweiterung der TOSKA-Anlage (Mess- und Regeltechnik, Schaltanlage etc.) für den Test einer ITER Toroidalfeld-Modellspule (TFMC) (Abb. 13). Dieses Projekt war die bis dahin größte experimentelle Aufgabe, die das Institut bewältigte. Die Ergebnisse erfüllten die Erwartungen, auch die der Partner, voll und ganz. Abb. 12: Test der W7-X Prototypspule in TOSKA Abb. 11: Test der POLO-Spule in TOSKA 30 nere Apparatur (10 kN/3 kA) war für Einzelleiter bestimmt, die größere (100 kN/10 kA) für Leiterbündel, in den vergangenen Jahren speziell für ITER-Subkabel, bei denen ein intensives EFDA-Programm abgearbeitet wurde. LCT Spule TFMC Abb. 13: Einbau und Test der ITER TFMC in TOSKA Die hohen Ströme in den Fusionsmagneten (bei ITER bis 68 kA) veranlassten die Entwicklung von HTS-Stromzuführungen (Dr. Heller) in Abstimmung mit dem EFDA Team und in Zusammenarbeit mit CRPP/Schweiz und NIFS/Japan. Abb. 14: Entwicklung und Test einer ITER-relevanten HTSStromzuführung für 70 kA Nach dem Test von 10 kA- und 20 kAVorstufen wurde eine ITER-relevante 70 kAStromzuführung entwickelt und nach der TFMC in TOSKA erfolgreich getestet (Abb. 14). Dieses positive Ergebnis bewog das IPP Greifswald dazu, das Forschungszentrum Karlsruhe zu beauftragen, die Stromzuführungen für W7-X als HTS-System zu entwickeln, wobei nach erfolgreichem Test eines Prototyps eine industrielle Fertigung vorgesehen war. (Vergleiche die aktuellen „Ergebnisse aus den Forschungsbereichen“.) 10 kN–3 kA-13.5 T Eine Aufgabe, die zunächst im Rahmen der Supraleiterentwicklung begonnen wurde (Professor Flükiger) und dann zunehmend auf die NET- respektive ITER-Leiter konzentriert wurde (DI Specking, nach dessen Pensionierung Dr. Weiss), betraf die Untersuchung der Stromdichteabhängigkeit von Nb3Sn-Leitern von der mechanischen Belastung. Dazu wurden zwei Testmagnetsysteme aufgebaut, mit denen sich der kritische Strom im Magnetfeld unter mechanischer Dehnung beziehungsweise Querkompression messen lässt (Abb. 15). Die klei- 100 kN–10 kA-14 T Abb. 15: Die Anlage FBI zur Untersuchung von A 15-Leitern unter mechanischer Belastung 31 der Magnete mit einer Zeitkonstante von rund 108 Stunden für den Stromabfall über den gesamten elektrischen Widerstand des Magnetsystems. Das bedeutet, dass der Widerstand der einzelnen Supraleiterverbindungen im Bereich von ca. 10-14 Ω bleiben muss. Hochfeld- und NMRMagnetentwicklung Das bereits erwähnte Hochfeldmagnetsystem HOMER I erhielt besonderes Gewicht, als 1986/87 die vertragliche Zusammenarbeit des ITP mit Bruker BioSpin zur Entwicklung von Hochfeld-NMR-Magneten begann. Sie startete mit 750 MHz-Systemen (17,2 T im Nutzvolumen) und steigerte sich über die Jahre bis zu 900/950 MHz, der derzeit erreichbaren Grenze mit zulegierten Nb3Sn-Leitern (Abb. 16). Der Erfolg der heute noch fortdauernden Zusammenarbeit mit Bruker BioSpin, der dem Forschungszentrum Lizenzeinnahmen bringt, hat dieses zu wichtigen Investitionen für eine längerfristige Fortsetzung der HöchstfeldMagnetentwicklung bewogen, vor allem auch für NMR. Um in den Bereich von 1000 MHz und darüber vorzustoßen, bedarf es eines größeren Testmagnetsystems und einer größeren Magnettestanlage. Ersteres wurde von Dr. Schneider und seinem Team bis 2006 erfolgreich erstellt – HOMER II, mit 20 T in der außerordentlich großen Bohrung von 18,5 cm, was derzeit den Weltrekord darstellt (Abb. 17). Eine neue Magnettestanlage MTA II mit einem Nutzdurchmesser von rund 1,3 m ist fast fertig aufgebaut. Parallel dazu hat das ITP mit Bruker BioSpin und dem Leiterhersteller EAS/EHTS im Rahmen eines BMBF-Verbundprojekts die Entwicklung eines 1000 MHz NMR-Systems (23,5 T in der Nutzbohrung) begonnen, wobei erstmals für die Höchstfeldwicklung HTS eingesetzt werden. Dieses Projekt ist bereits weit fortgeschritten; das ITP hat seine Aufgaben im Wesentlichen abgearbeitet. Abb. 16: Chronologie der Entwicklung von NMR-Magneten HOMER I diente der Leiterqualifizierung und Spulenentwicklung in fortschreitenden Ausbaustufen bis hin zu 20 T in einer Nutzbohrung von 5 cm und einer Betriebstemperatur von 1,8 K. Für schnelle Messungen an Leitern wurde mit JUMBO ein weiteres Testmagnetsystem für 10 T in 10 cm Bohrung oder 15 T in 4,4 cm Bohrung erstellt. 15T / ø160 mm 20T / ø 50 mm Supraleitung in der Energietechnik Dieser Bereich war zunächst auf den supraleitenden magnetischen Energiespeicher (SMES) fokussiert (Dr. Jüngst). Studien haben gezeigt, dass Großspeicher keine ökonomische Perspektive besitzen, Kleinstspeicher für spezielle Anwendungen hingegen wirtschaftlich durchaus aussichtsreich sein können. Mit dem Badenwerk (heute EnBW) und dem Elektrotechnischen Institut (ETI) der Universität Karlsruhe wurde ein Flickerkompensator für die Kompensation rascher lokaler Lastschwankungen entwickelt und in einem Sägewerk im Nordschwarzwald erprobt (Abb. 18). Das ETI zeichnete für die Umrichter-Entwicklung verantwortlich, das ITP für den Supraleitungsteil. Das von der Energiestiftung BadenWürttemberg geförderte Projekt war ein voller Erfolg. 20 T / Ø 185 mm Abb. 17: Die Testmagnet-Systeme HOMER I und II Von Bruker BioSpin gefertigte Serienmagnete wurden anfangs regelmäßig, später nach Bedarf in einem eigenen Testsystem MTA I geprüft. Mit entscheidend war die Entwicklung der supraleitenden Verbindungen, die unerlässlich sind für den Persistent-Mode-Betrieb 32 Mit zunehmender Reife der HTS ging das ITP die Entwicklung elektrischer Betriebsmittel an. Als besonders attraktiv gilt der supraleitende Strombegrenzer. Energieversorgungsunternehmen bestärkten das ITP, mit dessen Entwicklung zu beginnen. Mit Industriepartnern, allen voran Nexans und ACCEL, sowie der RWE als Energieversorgungsunternehmen, wurde ein repräsentatives Projekt für die Mittelspannungsebene definiert, und zwar ein 10 kV/10 MVA Begrenzer, und als BMBF-Projekt realisiert (CURL 10, Abb. 20). Das ITP testete unter anderem sämtliche 90 Begrenzerelemente aus Bi(2212)-Rohren. Anschließend wurde das System ein Jahr lang an der Umspannstation Netphen der RWE betrieben und danach für zwei Jahre, bis Mitte 2007, Dauertests am ITP unterzogen. Abb. 18: Der SMES Flickerkompensator Aufgrund dieses Erfolgs vereinbarte das ITP mit DESY den Bau eines 25 MW Pulsleistungsmodulators auf SMES-Basis zur Versorgung der Klystrons für den geplanten TESLALinearbeschleuniger – das heutige XFELProjekt. Die besondere Herausforderung bei dieser Energieversorgung besteht darin, dass zehnmal in der Sekunde Nadelpulse von 2 ms Dauer mit hoher Leistung benötigt werden. Diese Pulsleistung lässt sich dem Netz nicht ohne Pufferung entnehmen. Eine mögliche Lösung ist ein hoch dynamischer SMES mit entsprechender Leistungselektronik. Während der Supraleitungsteil relativ rasch entwickelt wurde (Abb. 19), bereitete die Leistungselektronik mit den neuartigen Bauteilen (IGBT) Probleme, wurde aber letztlich mit einem spezialisierten Ingenieurbüro (Büro Kupermann) realisiert. Das System wurde bei DESY erfolgreich in Betrieb genommen und ging 2007 in dessen Verantwortung über. Nach der Pensionierung von Dr. Jüngst übernahm Dr. Mathias Noe den Energietechnikbereich. Abb. 20: Der supraleitende Strombegrenzer CURL10 Der Erfolg dieses Projekts führte zur Definition eine Nachfolgeprojekts für die Hochspannungsebene (110 kV) unter Federführung von Nexans und erneuter Beteiligung des ITP. (Vergleiche die aktuellen „Ergebnisse aus den Forschungsbereichen“.) TieftemperaturHochspannungstechnik Untersuchungen von Bauteilen auf ihre Hochspannungsfestigkeit bei tiefen Temperaturen begleiten sämtliche Aufgaben in der Energietechnik, aber auch in der Fusionsmagnettechnik. Dazu wurde bereits in der Phase von POLO in einer der ersten Ausbaustufen ein Tieftemperatur-Hochspannungslabor aufgebaut und kontinuierlich genutzt, zunächst für 100 kV, inzwischen erweitert auf mehr als 200 kV (DI Fink, Abb. 21). Neben Bauteiluntersuchungen für die eigenen Projekte erfüllte das ITP laufend Aufträge von Industriepartnern, beispielsweise für Energieübertragungskabelprojekte. Abb. 19: Der 25 MW Pulsleistungsmodulator für DESY 33 DCB-strand SrCO3 Abb. 22: Bi-Vielkernleiter für AC Abb. 23: YBCO-Hochstromleiter in Roebel-Technik Eine neue Herausforderung für das Leiterentwicklungsteam ergab sich 2001 mit der Entdeckung von Supraleitung in MgB2 mit einer Sprungtemperatur von 39 K. Die relativ einfache Herstellbarkeit und das interessante hohe kritische Feld machen diesen Supraleiter attraktiv für Anwendungen im Bereich von 20 K. Die Arbeiten verlaufen bis jetzt höchst erfolgreich und sichern dem Team eine internationale Spitzenposition. Die Mitwirkung im EUProjekt „Hipermag“ (Abb. 24) und erste Erfolge bei der Anwendung des Supraleiters, etwa als wärmeleitungsarme Stromzuführung in einem Satelliten (Abb. 25) und als Füllstandssonde für Flüssigwasserstofftanks, bestätigen die Kompetenz des ITP in diesem Bereich. Abb. 21: Das Tieftemperatur- Hochspannungslabor Supraleiterentwicklung Die Entdeckung der HochtemperaturSupraleiter (HTS) 1986/87 bewirkte eine intensive Ausrichtung der Leiterentwicklung auf diese Materialien und auf daraus resultierende Leiter. Professor Flükiger und, nachdem dieser 1990 als Ordinarius an die Universität Genf gegangen war, Dr. Goldacker gingen mit ihrem Team rasch die Entwicklung der als Erstes aussichtsreichen Bi(2232) Vielkernleiter an. Sie sorgten für die notwendige Laborinfrastruktur, wie temperaturgenaue Glühöfen und Pulverhandhabung, und verwirklichten mit nationalen und internationalen Partnern BMBF- und EUProjekte, beispielsweise für einen wechselfeldverlustarmen Leiter (Abb. 22). Auch der zunächst in der Herstellung noch schwierigere, langfristig aber aussichtsreichere YBCO-Leiter wurde mit anderen deutschen Institutionen im Rahmen eines virtuellen Institut der HelmholtzGemeinschaft Deutscher Forschungszentren unter Federführung des ITP untersucht. Die Bi-Leiter sind inzwischen zum Industrieprodukt geworden. Bei den YBCO-Leitern steht für das Institut die Konfektionierung von Hochstrom-Leitern im Vordergrund. Auch dabei ist der Arbeitsgruppe ein viel beachteter Schritt gelungen – die Herstellung eines Leiters für mehr als 1000 A in Roebel-Technik (Abb. 23). 34 Nur wenige Labors weltweit haben geeignete Einrichtungen zur Messung der kritischen Größen bis herab zu 4 K erstellt. Dr. Nyilas errichtete am ITP zwei Messplätze, einen für Standardproben (60 t Zugmaschine) und einen speziell für Miniaturproben (2,5 t) mit hochpräzisen Wegaufnehmern, und nahm neben den Messungen für ITER auch umfangreiche Messungen für Industrieunternehmen vor (Abb. 26). Nach der Pensionierung von Dr. Nyilas übernahm Dr. Weiss diesen Bereich. Abb. 24: Applikationsorientierte MgB2 Leiterentwicklung (EU-Projekt Hipermag) Abb. 25: Satelliten-Stromzuführung Charakterisierung von Tieftemperatur-Strukturmaterialien Die Aufgabe, TieftemperaturStrukturmaterialien zu charakterisieren, leitet sich von den Anforderungen der Fusionsmagnete ab; das gilt speziell für ITER. Die Festigkeit der Stähle bei den extrem tiefen Temperaturen stellt ein zentrales Thema dar, auch für die Genehmigungsbehörde. Abb. 26: Messplätze zur Charakterisierung von Tieftemperatur-Strukturmaterialien a) für Miniaturproben (2,5 t) b) für Standardproben (60 t) 35 Kryotechnik (Dr. Neumann) Tritium-Vakuumtechnik Bereits im Abschnitt zur Fusionsmagnetentwicklung ist erwähnt, dass die kryotechnische Infrastruktur durch die Großinvestition in eine 2 kW-He-Kälteanlage erweitert wurde. Deren Einbindung in das Kältekreislaufsystem des Instituts war eine zentrale Aufgabe der Gruppe (DI Lehmann, DI Spath) in den Jahren 1990/92 (Abb. 28). Mit der Pensionierung von Dr. Rinninsland wurde die Hauptabteilung „Ingenieurtechnik“ des Forschungszentrums Karlsruhe aufgelöst. Die darin tätige Arbeitsgruppe zur Entwicklung von tritiumfesten Vakuumpumpen für Fusionsanlagen (DI Mack) wurde 2000 in das ITP integriert. Ihr Hauptarbeitsgerät für Experimente wurde die Kryopumpen-Testanlage TIMO (Abb. 27), die aus einem Umbau der Kryoanlage HELITEX hervorgegangen war. Erste Herausforderung war die Untersuchung einer ITER-Modellpumpe im Maßstab 1:2. Zwei weitere Herausforderungen bestanden in Entwicklung und Bau einer Kryopumpe und eines Kontrollkryostaten für den NBI-Teststand MANITU im IPP Garching sowie Design und Herstellung der Kryopumpe für das aktive Gas Handling System in JET. Mit diesen Leistungen qualifizierte sich die Gruppe (seit der Pensionierung von DI Mack unter der Leitung von Dr. Day) als auf diesem Gebiet weltweit führendes Team für die Entwicklung der 1:1 Kryopumpen von ITER. (Vergleiche die aktuellen „Ergebnisse aus den Forschungsbereichen“.) Abb. 28: Die He-Kälteanlage für 2 kW äquivalent bei 4,5 K Das inzwischen immerhin schon über 15 Jahre betriebene System hat sich dank sorgfältiger Wartung durch die Betriebsmannschaft hervorragend bewährt und sorgt zusammen mit der nun schon fast 40 Jahre alten 300 W-Anlage für eine reibungslose Kälteversorgung aller Experimente am Institut. Stets hatte der Kryobereich auch eigenständige Entwicklungsaufgaben zu erfüllen. Zu erwähnen ist neben dem Kalibrierlabor für Temperatur- und Druck-Messfühler vor allem auch der Teststand THISTA zur Untersuchung optimaler thermischer Isolationen, besonders Superisolationen (Abb. 29). An ihm bearbeitete Abb. 27: ITER-Modellpumpe in TIMO 36 aktuellen „Ergebnisse aus den Forschungsbereichen“.) die Gruppe auch immer wieder Aufträge für die Fachindustrie. Abb. 30: Gesamtansicht von KATRIN Gyrotronentwicklung (1989 bis 1999 am ITP) Abb. 29: THISTA-Anlage zur Untersuchung thermischer Isolationen (Beispiel: Test der Kryohülle eines supraleitenden Energieübertragungskabels) Nach der Pensionierung von Professor Dr. Anselm Citron beschlossen die Entscheidungsgremien, das IK II aufzulösen. Die im IK II aufgebaute Arbeitsgruppe zur Entwicklung von Hochleistungs-Gyrotrons für die ECRHHeizung von Fusionsplasmen unter der Leitung von Dr. Hochschild wurde in das ITP integriert. Wegen der zunehmenden Attraktivität dieses Arbeitsgebiets vereinbarten das Institut für Höchstfrequenztechnik und Elektronik (IEH) der Universität und das Forschungszentrum, bei der weiteren Gyrotronentwicklung zusammenzuarbeiten. Das IEH stellte dafür eine frei werdende C3-Stelle bereit. Mitwirkung am internationalen Projekt KATRIN Das Forschungszentrum Karlsruhe begann 2001 in internationalem Rahmen mit der Konzeption eines Großexperiments zur Absolutbestimmung der Neutrinomasse aus dem Betazerfall des Tritiums mit einer Genauigkeit von 0,2 eV. Dieses Experiment bedarf eines großen Aufwands, was Kryotechnik, supraleitende Magnete und Vakuumtechnik betrifft. Es lag nahe, die Expertise des ITP in diesen Bereichen einzubringen. Das Institut übernahm die Verantwortung für Konzeption und Test der industriell gefertigten supraleitenden Magnete, für Konzeption und Aufbau der Kälteversorgung sowie für Design und Layout des Vakuumpumpsystems für Quelle, Transportstrecke, Vor- und Hauptspektrometer (Abb. 30). Darüber hinaus sorgte Dr. Noe zusammen mit Dr. Bonn (Universität Mainz) für die technische Koordination des Projekts in einer ersten Phase. Für die spätere Betriebsphase ist vorgesehen, dass das ITP sich auch um den Kältebetrieb kümmert. Auf diese Stelle wurde 1990 Professor Dr. Manfred Thumm berufen; dieser wurde zugleich zum Leiter der Gyrotronabteilung im ITP ernannt. Rasch gelang es der Gruppe, Gyrotrons mit Leistungen (1 MW) und Pulsdauern (> 100 ms) zu entwickeln, welche die Fachwelt wenige Jahre zuvor noch nicht für möglich gehalten hätte. Damit wurde die Entwicklung ab etwa 1995 stark auf die ITER Ziele ausgerichtet. Im Rahmen der vom BMBF gewünschten substanziellen Mitwirkung des Forschungszentrums Karlsruhe am Stellarator W7-X übernahm das ITP darüber hinaus die Erstellung des gesamten MikrowellenHeizsystems von W7-X mit bis zu zehn Gyrotrons (140 GHz). Etliche Komponenten wurden inzwischen erstellt und getestet, wie die Kälteanlage, die Vorspektrometermagnete und ganz wesentlich der Hauptspektrometertank, dessen aufwendige Dichtheitsprüfung für den UltraHochvakuumbetrieb mehrere Monate dauerte (DI Herz). Die Magnetstrecken werden derzeit in Fachunternehmen gefertigt. (Vergleiche die 1999 verließ Professor Thumm mit seinem Team das ITP. Er war zum Leiter des neuen „Instituts für Hochleistungsimpuls- und Mikrowellentechnik“ berufen worden, das nach der Pensionierung von Professor Dr. Kessler aus dem vormaligen INR entstanden war. 37 Zahlen und Daten Organigramm (ab 31.12.2007) Institut Institut für für Technische Technische Physik Physik Leitung Leitung Prof. Prof. Dr. Dr. Ing. Ing. M. M. Noe Noe Vertreter Vertreter Dr. Dr. W. W. Fietz Fietz Administration K. Bauer Administration K. Bauer HochfeldHochfeldmagnete magnete Dr. Dr. T. T. Schneider Schneider SL SL Materialien Materialien & & EnergieEnergieanwendungen anwendungen Kryotechnik Kryotechnik Dr. Dr. H. H. Neumann Neumann FusionsFusionsmagnete magnete Dr. Dr. W. W. Fietz Fietz Dr. Dr. R. R. Heller Heller Dr. Dr. W. W. Goldacker Goldacker Werkstatt Werkstatt IK, IK, IEKP, IEKP, ITP ITP A. A. Theel Theel VakuumVakuumtechnik technik Dr. Dr. C. C. Day Day Tritiumlabor Tritiumlabor Karlsruhe Karlsruhe Dr. Dr. L. L. Dörr Dörr Dr. Dr. B. B. Bornschein Bornschein Dr. Dr. H. H. Besserer Besserer Koordination Koordination KATRIN@ITP KATRIN@ITP Dr. Dr. B. B. Bornschein Bornschein Hochfeldlabor Hochfeldlabor SupraleiterSupraleitermaterialmaterialentwicklung entwicklung Kryo Kryo F&E F&E Fusion Fusion Magnet Magnet Tests Tests & & ITER ITER Magnettechnik Magnettechnik ITER ITER Kryopumpen Kryopumpen Tritium Tritium VerfahrensVerfahrenstechnik technik ITER ITER Planung Planung Design Design & & Berechnungen Berechnungen SupraleiterSupraleitermaterialcharakmaterialcharakterisierung terisierung Kryo Kryo F&E F&E Struktur Struktur der der Materie Materie StromzuStromzuführungen führungen & & Studien Studien ITER ITER Vakuum Vakuum Systeme Systeme Leittechnik Leittechnik Wasser Wasser detr., detr., Kryogene Kryogene dest. dest. MagnetMagnetkonstruktion konstruktion Mikroskopie Mikroskopie & & Strukt. Strukt. Analyse Analyse Kryo Kryo F&E F&E Rat. Rat. EnergieEnergieumwandlung umwandlung Leiter Leiter CharakCharakterisierung terisierung TIMO-2 TIMO-2 MSREMSRETechnik Technik Analytik, Analytik, Kalorimetrie Kalorimetrie Supraleitende Supraleitende Verbindungen Verbindungen Energietechn. Energietechn. Anwendungen Anwendungen KryoinfraKryoinfrastruktur struktur Kryogene Kryogene Hochspannung Hochspannung Vakuum Vakuum Physik Physik Haustechnik, Haustechnik, Dokumentation, Dokumentation, Tritiumbilanz Tritiumbilanz Blanket Blanket Technologie Technologie Vakuum Vakuum Service Service KATRIN KATRIN TLK TLK Personalstand (31.12.2007) Gesamt 154 (ohne Gastwissenschaftler und Praktikanten) Akademiker (davon 4 Trainees, 3 EU-Abgeordnete) 56 Ingenieure 47 Sonstige 38 Gastwissenschaftler 9 Doktoranden 5 Diplomanden 3 BA-Studierende 5 Praktikanten 4 38 Veröffentlichungen Experimental validation of a method for performance monitoring of the impurity processing stage in the TEP system of ITER. Fusion Engineering and Design, 82(2007) S.2133-39 DOI:10.1016/j.fusengdes.2006.12.010 Programm „Kernfusion“ (FUSION) Antipenkov, A. Gas evacuation dynamics from ITER torus and NBI cryopumps in their fast regeneration mode: task description. 51st IUVSTA Workshop on Modern Problems and Capability of Vacuum Gas Dynamics, Värmdö, S, July 9-12, 2007 Caldwell-Nichols, C.J.; Demange, D.; Bekris, N.; Glugla, M. Post service examination of a tritium permeator and a turbomolecular pump from the CAPER facility at the Tritium Laboratory Karlsruhe. 8th Internat.Conf.on Tritium Science and Technology, Rochester, N.Y., Sept. 16-21, 2007 Antipenkov, A.; Day, Chr.; Adami, H.D. Tritium test of a ferrofluidic rotary seal. 8th Internat.Conf.on Tritium Science and Technology, Rochester, N.Y., September 16-21,2007 Cristescu, I.R.; Cristescu, I.; Day, C.; Glugla, M.; Murdoch, D. 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Frühjahrstagung DPG, Fachverband Hadronen und Kerne, Gießen, 12.-16.März 2007 Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, R.6, B.42(2007) HK 33.7 Wolf, J.; KATRIN-Collaboration Status des KATRIN Neutrinoexperiments. Frühjahrstagung DPG, Fachverband Hadronen und Kerne, Gießen, 12.-16.März 2007 Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, R.6, B.42(2007) HK 33.3 49 Patente Jüngst, K.P.; Kuperman, G.; Noe, M. Strombegrenzer zur Strombegrenzung im Fehlerfall. Zusatzvorrichtung in einem Strombegrenzer zur Begrenzung des Stromes im Fall einer Störung. DE-PS 10 2004 058 633 (13.12.2005) EP-OS 1 817 828 (15.8.2007) Schlenga, K.; Kläser, M.; Arndt, T. Kryostat mit einem Magnetspulensystem, das eine LTS- und eine gekapselte HTS-Sektion umfasst. DE-PS 10 2006 012 508 (18.10.2007) WO-OS 2007/107240 (27.9.2007) Schneider, T. Kryostat mit einem Magnetspulensystem, das eine unterkühlte LTS- und eine in einem separaten Heliumtank angeordnete HTS-Sektion umfasst. DE-PS 10 2006 012 511 (22.11.2007) WO-OS 2007/107239 (27.9.2007) 50 Kontakt Institut für Technische Physik Forschungszentrum Karlsruhe Hermann-von-Helmholtz-Platz 1 76344 Eggenstein-Leopoldshafen Telefon +49 7247/82-Durchwahl E-Mail: [email protected] www.fzk.de/itp Leitung Administration Prof. Dr.-Ing. Mathias Noe (-3500) Kai Bauer (-3705) Stellvertretende Leitung Dr. Walter Fietz (-4197) Sekretariat Marion Gilliar (-3501) Professor a. D. Prof. Dr. Peter Komarek (-2652) Hochfeldmagnete Fusionsmagnete Dr. Theo Schneider (-2344) Dr. Walter Fietz (-4197) Dr. Reinhard Heller (-2701) Kryotechnik Vakuumtechnik Dr. Holger Neumann (-2625) Dr. Christian Day (-2609) Supraleitermaterialentwicklung und energietechnische Anwendungen Koordination KATRIN im ITP Dr. Beate Bornschein (-3239) Dr. Wilfried Goldacker (-4179) Abteilung Tritiumlabor Karlsruhe Leitung Dr. Lothar Dörr (-4546) 51