75 Jahre - Wilhelmshavener Zeitung

75 Jahre
JADE
Von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft
zur Jade Immobilien Management GmbH
Sonnabend, 20. Oktober 2012
75 Jahre JADE
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WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Unter vollen Segeln – die
Jade Immobilien
Management Gesellschaft
mbH sieht sich auf dem
Wilhelmshavener
Wohnungsmarkt gut
aufgestellt. Sie prägt mit
ihren Häusern weithin das
Gesicht Wilhelmshavens.
Vor 75 begann sie als
kommunales Wohnungsbau­
unternehmen und baute
unter anderem den
Stadtteil Fedderwardergro­
den auf. Das Foto zeigt die
Hauszeile Preußenstraße 4
bis 14. FOTO: JADE
Sicher und kalkulierbar
In diesem Jahr blickt die JADE
Immobilien Management GmbH
auf ihr 75-jähriges Bestehen zurück. 1937 als gemeinnützige
Wohnungsbaugesellschaft Jade mbH durch die damaligen Jadestädte Wilhelmshaven und
Rüstringen gegründet, um die
zunehmende Wohnungsnot der
zuwandernden Werftarbeiter zu
lindern, bestand ihre Aufgabe
darin, die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichendem und
bezahlbarem Wohnraum zu gewährleisten.
In vorbildlicher Weise und
mit besonderer sozialer Verantwortung hat das Traditionsunternehmen sich dieser Herausforderung gestellt. Seit
nunmehr 75 Jahren leistet es
unverzichtbare Dienste auf dem
Wilhelmshavener Wohnungsmarkt.
Mit der Privatisierung im Jahre 2000 entwickelte sich die
JADE von einem gemeinnützigen hin zu einem ertragsorientiert arbeitenden Unternehmen.
Nach wie vor setzt es dabei auf
Mieterzufriedenheit. Mit rund
8000 Wohnungen und Gewerbeeinheiten, in denen rund
20 000 Menschen leben, ist
die JADE Immobilien Management GmbH der größte Vermieter in Wilhelmshaven
Mussten in der Anfangszeit
nach den schweren kriegsbedingten
Wohnraumverlusten
Oberbürgermeister
Andreas Wagner
FOTO: STADT WILHELMSHAVEN
schnell viele neue Wohnungen
gebaut werden, so hat sich das
Profil gerade in jüngerer Zeit
deutlich gewandelt. Moderne,
energiesparende Wohnungen
sowie ein gepflegtes, sicheres
Umfeld sind mittlerweile Standard. Daher steht die weitere
Anpassung des modernisierten
Wohnungsbestandes an die Bedürfnisse der Mieter im Mittelpunkt der Arbeit.
Heute kommt es darauf an,
jeder Zielgruppe individuelle Angebote für jede Wohnform zur
Verfügung zu stellen: vom Azubi
oder Student über Familien bis
zu maßgeschneiderten WohnPaketen für Senioren. Neben Individualität und Zweckmäßigkeit der Wohnung spielen zunehmend auch Serviceleistungen eine Rolle, die den Alltag erleichtern und das Leben in der
Gemeinschaft attraktiver gestalten.
Das Unternehmen hat mit
seinen Investitionen in Neubau,
Modernisierung und Instandsetzung in den vergangen 75
Jahren einen erheblichen, sichtbaren Beitrag zur Stadtentwicklung und Stadterneuerung geleistet, somit zum Erhalt bzw.
zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region beigetragen
und damit stabile Wohn- und Lebensbedingungen für einen großen Teil der Bevölkerung geschaffen. 75 Jahre Wohnungsbaugesellschaft JADE – das
sind 75 Jahre sicheres Wohnen, kalkulierbare Mieten und
Verantwortung für ein soziales
Miteinander. Zum Wohle der
Mieterinnen und Mieter und damit zum Nutzen unserer Stadt
wünsche ich der JADE Immobilien Management GmbH auch
weiterhin Erfolg bei ihrer zukunftsgerichteten Arbeit in
einem immer anspruchsvoller
werdenden Markt.
Andreas Wagner
Oberbürgermeister
Stadt Wilhelmshaven
„75 Jahre Jade“ – Sonderbeilage
der „Wilhelmshavener Zeitung“.
Redaktion: Hartmut Siefken.
Anzeigen: Thomas Schipper.
Verlag und Druck:
Brune-Mettcker-Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Parkstraße 8,
26382 Wilhelmshaven, Postfach
1265, 26352 Wilhelmshaven.
Die Zeitung ist in all ihren Teilen
urheberrechtlich geschützt. Ohne
vorherige Genehmigung durch den
Verlag dürfen diese Zeitung oder
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75 Jahre JADE
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WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Jade stellt sich großen Aufgaben
Liebe Leserinnen und Leser,
dieses Jahr steht für uns
unter einem besonderen Stern.
Wir feiern ein Jubiläum, auf das
wir sehr stolz sind. Seit mittlerweile 75 Jahren gibt es die JADE an der Jade. Mit einem betreuten Wohnungsbestand von
etwa 8000 Einheiten, in denen
fast 20 000 Menschen leben,
ist die Wohnungsbaugesellschaft JADE mit Abstand der bedeutendste Vermieter der
Stadt. Eine Verantwortung, der
wir uns gerne stellen. Mehr
noch, für uns ist dies Anspruch
und Ansporn zugleich.
Unser Dienstleistungsangebot umfasst die serviceorientierte Vermietung und Verwaltung von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Der Schwerpunkt liegt
dabei in der Betreuung unseres
eigenen Wohnungsbestandes.
Aber auch die Fremdverwaltung
gehört zu unseren wesentlichen
Aufgaben. Mit weit über 100
Eigentümergemeinschaften ist
die JADE seit Jahrzehnten anerkannte Anbieterin von Verwal-
tungsdienstleistungen für
Wohnimmobilien. Als erfahrene Verwalterin und Vermieterin kennt die JADE die
kaufmännischen,
technischen, rechtlichen und sozialen Besonderheiten des
Wohnungsmarktes und bietet alle Kompetenzen für die
effiziente Verwaltung von
Wohneigentum.
In den letzten 75 Jahren
wurden Wohngebäude neu
errichtet und bestehende
Einheiten in weiten Teilen
saniert. Kontinuierlich wird
in den Wohnungsbestand investiert. Hiervon profitieren
insbesondere
regionale
Handwerksfirmen, die so
die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig sichern können. Gemeinnützige Vereine
und Organisationen werden Geschäftsführer Lars
unterstützt, Mieterjubiläen Grundmann
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
und Mieterfeste gefeiert.
Heute müssen wir uns den derten Gesellschaftsstruktuneuen Gegebenheiten anpas- ren, Multikulturalität, Wertesen. Hierzu gehören die verän- wandel, Überalterung und Ver-
einsamung. Große Aufgaben,
denen sich die Wohnungsbaugesellschaft JADE auch in Zukunft mit Mut und Zuversicht
stellen wird.
Die Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten wäre nicht
möglich gewesen ohne den
Leistungswillen und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Derjenigen, die heute im Unternehmen
tätig sind aber auch jener, die
vor uns gewirkt haben. Anerkannt sei ebenso die Leistung
der Geschäftsfreunde und
Handwerksbetriebe. Ihnen allen und natürlich unseren
treuen Mieterinnen und Mietern
gilt mein herzlichster Dank.
Und nun wünsche ich Ihnen
viel Spaß beim Eintauchen in
die Historie und Gegenwart der
Wohnungsbaugesellschaft Jade.
Lars Grundmann
Geschäftsführer
JADE Immobilien Management
GmbH
75 Jahre JADE
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WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Für jeden Wohnungsbedarf
Fast ein Viertel der Einwohner von Wilhelmshaven lebt in Jade-Wohnungen. Ob Student
oder Senior – die Ansprüche wandeln sich.
VON HARTMUT SIEFKEN
WILHELMSHAVEN – Wer in Wil-
helmshaven guten Raum zum
Wohnen oder Arbeiten sucht,
wird auch auf die Jade Immobilien Management Gesellschaft
mbH stoßen. Sie ist der größte
Immobilienvermieter und -verwalter in Wilhelmshaven. Rund
8000 Wohnungen zählen zu
ihrem eigenen Bestand, in
denen fast ein Viertel der Wilhelmshavener Einwohnerschaft
wohnt. Hunderte weitere Wohnungen und zig Gewerbeobjekte
verwaltet sie im Auftrag anderer
Eigentümer.
Die Wohnungen der Jade befinden sich überwiegend in Fedderwardergroden und im Hansaviertel zwischen Peter- und Bismarckstraße, aber auch im
Europaring, im Wiesenhof, in
Heppens und in der Südstadt
vom Bontekai bis Bant. Von der
preisgünstigen Mietwohnung
im grünen Fedderwardergroden
bis zur Maisonettewohnung mit
Blick aufs Wasser können die
Interessenten aus einem vielfältigen
Wohnungsangebot
wählen.
Die Jade kümmert sich auch
Die attraktive Jade­Wohnanlage am Ölhafendamm entstand
Anfang der 90er­Jahre.
FOTO: JADE
um Mieter mit besonderem Bedarf. Ihren alten Mietern vermittelt sie bedarfsgerechte Dienstleistungen. Auf Wunsch des
Mieters wird seine Wohnung altersgerecht umgerüstet. Das
umfasst den Umbau des Bades, die Anbringung von Handläufen, die Beseitigung von
Stolperschwellen etc..
Unternehmen, die Arbeitskräfte in Wilhelmshaven unterbringen wollen, bietet die Jade
Wohnungen als Alternative zum
Hotel. Sie sind voll möbliert und
werden von Servicekräften gereinigt.
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und freuen uns auf die
weiterhin gute Zusammenarbeit!
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Auch Studenten wissen das
Angebot der eigens für sie eingerichteten Wohnungen zu
schätzen. Es gibt sie als Zweierund Vierer-Wohngemeinschaften möbliert oder teilmöbliert
sowie mit Internet-Flatrate, Kabel-TV und einem kostenlosen
Zeitungsabo. Dabei kann sich
der junge Mensch auf eine Mietpreisbindung für die Dauer seines Studiums verlassen.
Über 100 Eigentümergemeinschaften haben die Verwaltung ihrer Wohnungen und Gewerbeimmobilien der Jade übertragen. Sie kümmert sich nicht
nur um den technisch einwandfreien Zustand der Immobilien,
sondern auch um pünktliche
und korrekte Abrechnungen und
die Organisation und Protokollierung der Eigentümerversammlungen.
Auch Kaufinteressenten werden bei der Jade fündig. Ob Mieter ihre Wohnung kaufen möchten oder Investoren Wohneigentum erwerben möchten – die Jade unterstützt bei allen Kaufformalitäten und hilft auch bei der
späteren Vermietung.
Die Jade hat ihren Verwaltungssitz in der Lessingstraße.
Hier arbeiten rund 50 Mitarbeiter in der Kunden- und Mieterbetreuung, kümmern sich um die
Vermietung und Betriebskostenabrechnung, organisieren
Wohnungsbesichtigungstermine für Mietinteressenten und
Handwerker, wenn etwas repariert werden muss.
Seit 2009 ist Lars Grundmann Geschäftsführer und
steuert das Unternehmen auf
einem soliden Kurs; er misst
kontinuierlichen Investitionen
in Modernisierung und Erhaltung große Bedeutung bei.
Zu den traditionellen Aufgaben der Jade gehört die Stadtsanierung. Schon in ihrer Zeit
als städtischem Unternehmen
ließ sie sich in diesem Bereich
in die Pflicht nehmen. Heute
arbeitet sie im Auftrag der Stadt
als Sanierungsträgerin im Sanierungsgebiet Westliche Südstadt.
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75 Jahre JADE
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WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Partner bei der Stadtsanierung
Die Jade setzt sich als
Sanierungsträger für
die städtebauliche Entwicklung und den Erhalt
alter Bausubstanz ein.
WILHELMSHAVEN/SI – Die Wil-
helmshavener Südstadt ist als
Sanierungsgebiet
ausgewiesen. Hauseigentümer, die ihre
gründerzeitlichen Häuser sanieren wollen, können günstige Finanzierungen oder Zuschüsse
erhalten, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Partner
bei der Umsetzung dieser Sanierungsvorhaben ist die JADE
Immobilien
Management
GmbH. Sie erfüllt damit eine für
sie traditionelle Aufgabe. Seit
Jahrzehnten schon hat die „Jade“ Sanierungsvorhaben der
Stadt mit getragen und realisiert.
Im aktuellen Sanierungsgebiet westliche Südstadt von der
Werftstraße bis zum Valoisplatz
arbeitet die „Jade“ eng mit der
EWS, der Entwicklungsgesellschaft Wilhelmshaven Südstadt, und dem Fachbereich
Stadtplanung und Stadterneuerung zusammen. Die „Jade“ hat
die Aufgabe des Sanierungsträgers, übernimmt die Voruntersuchung vor Beginn der Bau-
maßnahmen,
überwacht sie
und rechnet sie
ab.
Der Eigentümer eines alten
Hauses, der es
sanieren lassen
will, muss dabei
Schritt
für
Schritt vorgehen und die vorgegebenen
„Spielregeln“
genau einhalten, sonst er- Sanierungsgebiet Südstadt – Blick auf die Rü­
hält er kein För- der­ bzw. Oldebrüggestraße. FOTO: BILDDIENST/LÜBBE
dergeld. Erster
Ansprechpartner ist das Stadt- zungs- und Modernisierungsteilbüro, das der Sanierungswil- maßnahmen zu beschreiben
lige am besten zusammen mit und die Pläne zu erstellen sodem Architekten seiner Wahl wie die Kosten der Maßnahme
aufsucht. Der Hauseigentümer abzuschätzen.
Auf
dieser
darf allerdings zu diesem Zeit- Grundlage wird ein Sanierungspunkt noch keine verbindlichen konzept erstellt.
Aufträge erteilt haben.
Das Stadtteilbüro hilft bei
Nach dem Besuch im Stadt- der Frage, für welche Maßnahteilbüro kommt die „Jade“ ins men Fördermittel in Betracht
Spiel. Der Eigentümer schließt kommen können, beispielsweimit ihr eine Vereinbarung über se zinsgünstige Kredite der Kredie Voruntersuchung der Maß- ditanstalt für Wiederaufbau
nahme und die Übernahme der (KfW) oder WohnbaufördermitKosten dafür ab. Dann erst wird tel. Nun werden die entspreder Architekt mit der Durchfüh- chenden Anträge bei der Stadt
rung der Voruntersuchung be- gestellt.
auftragt, um die genauen bauliAls Nächstes steht eine verchen Mängel herauszufinden, tragliche Vereinbarung zwidie notwendigen Instandset- schen Eigentümer, Stadt und
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Sanierungsträger „Jade“ über
die Durchführung der Arbeiten
und die Zahlung der Zuschüsse
an. Erst wenn die Stadt den Antragsteller benachrichtigt hat,
dass sein Antrag genehmigt
worden ist, darf er die Aufträge
für die Baumaßnahmen erteilen.
Ob KfW-Mittel, günstige Darlehen des Wohnungsbauförderungsprogramm des Landes
Niedersachsen oder Mittel aus
dem Topf der Städtebauförderung in Betracht kommen,
hängt davon ab, was konkret saniert werden soll.
Die Städtebaufördermittel
sind begrenzt und werden nachrangig vergeben. Sie gibt es in
unterschiedlicher Höhe: Für Objekte im Sanierungsgebiet I werden die Maßnahmen mit pauschal 30 Prozent der anerkennungsfähigen Kosten gefördert,
im Bereich II bis 25 Prozent und
im Bereich III mit 20 Prozent.
„Kleine“ Maßnahmen werden in
allen drei Sanierungsgebieten
mit 30 Prozent bezuschusst.
Der Einbau von Fahrstühlen
kann mit zehn Prozent der dafür
entfallenden Kosten zusätzlich
gefördert werden. Außerhalb
der definierten Sanierungsgebiete werden nur ausnahmsweise förderungswürdige Vorhaben
bezuschusst.
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SEITE 6
75 Jahre JADE
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Arkadio: Hüter der Sauberkeit
Die Arkadio, ein
Tochterunternehmen
der Jade, übernimmt
die Hausmeisterdienste, Grünpflege
und Wegereinigung für
die Jade-Immobilien.
WILHELMSHAVEN/SI – Neue Be-
sen kehren besser -- mit dieser
alten Volksweisheit begründet
die Wohnungsbaugesellschaft
Jade die Beauftragung ihres
Hausmeister-Services an die
Arkadio Facility Management
GmbH. Seit Juli dieses Jahres
ist dieser Dienstleistungsbereich in den Verantwortungsbereich der hundertprozentigen
Jade-Tochter
übergegangen.
Die Arkadio-Mitarbeiter haben
im ersten Schritt den Hausmeister- und Handwerkerservice übernommen, und werden
ab dem 1. November im zweiten
Schritt die Grünpflege, den Winterdienst und die Gehwegreinigung verantworten.
Die Arkadio hat ihr Büro in
der Marktstraße 164/Ecke
Werftstraße, von wo aus die Einsätze koordiniert werden. Hier
arbeiten der Geschäftsführer
Jürgen Benecken, der zuvor
beim Mutterunternehmen beschäftigt war und sich mit dem
Gebäudebestand der Jade bestens auskennt, sowie die Mit-
Die Arkadio sorgt für „klar Schiff“ im und am
Jade­Gebäudebestand. Zu den Mitarbeitern
zählen Sascha Ullrich, Holger Gerdes, An­
arbeiter Torsten Grotelüschen,
Sascha Ullrich und der Leiter
des Hausmeisterservices Jörg
Westerhoff.
Die Hausmeister der Arkadio
haben immer ein offenes Ohr.
„Gern dürfen die Mieter die fleißigen Männer bei der Arbeit in
den Objekten ansprechen“,
sagt Benecken. Ob eine Birne
bei der Treppenhausbeleuchtung ausgetauscht werden
dreas Rediske, Geschäftsführer Jürgen Bene­
cken, Jörg Westerhoff und Torsten Grote­
lüschen.
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
muss oder eine Tür klemmt –
die Arkadio sorgt dafür, dass
baldmöglichst alles wieder
funktioniert und sauber aussieht.
„Service, Sicherheit und
Sauberkeit sind entscheidende
Kriterien für die Zufriedenheit
der Mieter“, weiß Jürgen Benecken.
Acht Hausmeister sind für
die Arkadio im Einsatz. Hinzu
kommen sechs Regiehandwerker, die für frische Farbe in
vielen Treppenhäusern des Jade-Bestandes sorgen.
Acht Mitarbeiter wurden bereits für die Grünpflege eingestellt, weitere folgen in Kürze.
Insgesamt werden ab nächstem Jahr über 30 Mitarbeiter im
Auftrag der Arkadio Facility Management GmbH unterwegs
sein.
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75 Jahre JADE
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WILHELMSHAVENER ZEITUNG
„Gute Gemeinschaft, in der man sich hilft“
Die Jade hat viele langjährige Mieter. Manche
leben 50 Jahre und
mehr in derselben
Wohnung.
WILHELMSHAVEN/JB – Zum Le-
ben in einer Wohnung gehören
nicht nur Staubsaugen und Betten beziehen, sondern auch Familienleben und Freunde finden. Das wurde bei einer Veranstaltung der Jade Immobilien
deutlich: Das Wilhelmshavener
Immobilienunternehmen
hat
langjährige Mieter zu einer Feierstunde in die Gaststätte „Antonslust“ eingeladen. Jeder, der
50 Jahre oder länger eine JadeImmobilie bewohnt, hatte bei
Kaffee und Kuchen die Gelegenheit zum Austausch.
Zuvor hatte Stadtführerin Dr.
Sigrid Heider von der Wilhelmshaven Touristik und Freizeit
GmbH für eineinhalb Stunden
eine Bustour zu den Sehenswürdigkeiten der Jadestadt geführt.
Eine der etwa 50 langjährigen Mieter ist die 83-jährige Inge Gerstmeier, die seit 1950 in
der Graudenzer Straße wohnt.
Zum Kaffeetrinken hat sie die
74-jährige Almuth Taafel mitgebracht. Seit 40 Jahren wohnen
die zwei Frauen zusammen in
Inge Gerstmeier und Almuth Taafel aus der Graudenzer Straße
sind Nachbarinnen und Freundinnen.
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
einem Mehrfamilienhaus – und
sind dort richtig gute Freundinnen geworden. Auch die jeweils
drei Töchter der zwei Frauen
sind im selben Alter und haben
sich schnell miteinander angefreundet.
Die zwei Seniorinnen sitzen
zusammen im Garten, trinken
Kaffee und machen gemeinsame Unternehmungen. Vor kurzem waren die Freundinnen zusammen am Steinhuder Meer,
früher wurde viel in der Lüneburger Heide gecampt. Auch an Geburtstagen der einen darf die
andere nicht fehlen. Ein fester
Termin ist außerdem die Fahrt
zur Keksfabrik Bahlsen am Vareler Hafen.
Und auch wenn es ernst
wird, sind die Freundinnen füreinander da. „Wir haben ein Auge
aufeinander“, sagen sie und
helfen sich gegenseitig – wie
bei Todesfällen in der Familie.
„Die Hausgemeinschaft im ganzen Block ist generell gut“, sagt
Inge Gerstmeier. „Es ist einfach
toll, eine Freundin zur Nachbarin zu haben.“
Auch eine Jade-Mieterin ist
Lieselotte Weiß. Sie ist 77 Jahre alt und wohnt in der Pillauer
Straße – schon seit 50 Jahren.
Da erlebt man einiges, aber auf
eins konnte sie sich bisher verlassen: „Bei uns im Block gibt
es eine gute Hausgemeinschaft, in der man sich viel
gegenseitig hilft.“
Auf die können sich auch
Fritz und Luise Seddig verlassen, die seit 50 Jahren in der Albrechtstraße wohnen. „Mit den
Haus-Mitbewohnern wird alle
zwei Wochen ein Teenachmittag
abgehalten“ – dann wird geklönt, aber auch Wichtiges besprochen.
Dass bei ihrer Hochzeit vor
58 Jahren Wohnungsnot in Wilhelmshaven herrschte, kann
man sich beim heutigen Überangebot in Teilbereichen des
Mietmarktes kaum noch vorstellen.
Das Ehepaar bewohnte damals ein Zimmer zur Untermiete, in dem auch der erste Sohn
geboren wurde. Und auch die
jetzige Wohnung der Seddigs ist
mit knapp 50 Quadratmetern
nicht riesig. „Wir wollten und
wollen hier aber nicht weg“,
sagt das Ehepaar. Die zwei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, wollten das Paar zwar eine
Zeit lang überzeugen, in eine
größere Wohnung zu ziehen –
vergebens. Der Kauf einer Wohnung kam den Seddigs nie in
den Sinn. „Unsere Wohnung
verlassen wir mit den Füßen zuerst“, sind sie sich sicher.
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Jubiläum und wünschen
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75 Jahre JADE
SEITE 8
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Im Dienst der Jade­Mieter
Die Jade Immobilien
Management Gesellschaft beschäftigt rund
50 Mitarbeiter. Die
meisten arbeiten am
Sitz in der Lessingstraße 2.
– 8000
Wohnungen
zu
verwalten,
macht eine Menge Arbeit. Sie
wird von rund 50 Mitarbeitern
der Jade Immobilien Management GmbH bewältigt. Die Mitarbeiter sehen sich im Dienste
des Kunden. Sie arbeiten serviceorientiert und kompetent.
WILHELMSHAVEN/SI
Im Bereich der Kundenbetreuung arbeiten Marion Wiech­
mann, Wilfried Laue, Peter Uphoff, Fritz Wiechmann (hinten
von links), Jörg Siebels und Aletta Brunhorn (vorn v. l.)
Die Technische Leitung im Be­
reich des Mieterservices ha­
ben Fritz Wiechmann (links)
und Frank Koch inne.
Das Mahn­ und Klagewesen
betreuen Eva Falkenberg,
Petra Kunda und Martina
Kropp
Rechtes Foto: In der
Wohneigentumsverwaltung
arbeiten Heidi Brosig,
Marlies Oetken, Thomas
Hurst, Wolfgang Neemann,
Andrea Doden (hinten von
links), Christian Kayser und
Sandra Stockmeyer
(vorn v. l.).
WZ-FOTOS: GABRIEL-JÜRGENS
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der FamilienFamilienbetrieb
betrieb
75 Jahre JADE
SEITE 9
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Die Mitarbeiter der Jade Immobilien Management GmbH vor dem Eingang des Verwaltungsgebäudes in der Lessingstraße 2.
Insgesamt arbeiten hier rund 50 Verwaltungsangestellte.und Immobilienexperten
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
Die Vermietungsabteilung der Jade Immobilien Management
GmbH besteht aus den Mitarbeitern (von links) Kai Hansel,
Angela Völsch, Martin Reiners, Ulrike Senff (sitzend), Elsa
Neemann und Sven Wiesener.
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Im Rechnungswesen arbeiten Brigitte Herrmann, Sabine Wever-Friedrichs (vorn von links), Frank Sackreuter, Doris Kruse, Christiane Onken, Matthias Frucht, Thorsten Horstmann
und Heinrich Windeler (stehend v. l.).
Wir gratulieren zum 75-jährigen
Jubiläum und wünschen weiterhin viel
75 Jahre JADE
SEITE 10
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Vom Azubi zur Ausbilderin
WILHELMSHAVEN/WD – Sandra
Stockmeyer ist 35 Jahre jung
und schon Prokuristin und Abteilungsleiterin bei der „Jade
Immobilien
Management
GmbH“. Nach ihrem Abitur am
GaM und einem freiwilligen sozialen Jahr begann sie 1997
ihre Ausbildung zur Bürokauffrau bei der „Jade“. „Ich wollte
unbedingt eine kaufmännische
Ausbildung machen, aber ich
wollte auch mit Menschen zu
tun haben“, erklärt Sandra
Stockmeyer ihre Entscheidung,
sich bei der Jade zu bewerben.
Die junge Frau ließ keine
Möglichkeit aus, sich Wissen
anzueignen. „Meine Lieblingsfächer waren Recht und Kaufmännisches Rechnen.“ Sie beendete ihre Ausbildung im Jahr
2000 mit Auszeichnung und
einem Stipendium der IHK. Parallel absolvierte sie eine zweite
Ausbildung im Fernlehrgang zur
Kauffrau der Grundstücks- und
Wohnungswirtschaft (heute Immobilienkauffrau). Die Abschlussprüfung legte sie erfolgreich ebenfalls im Jahr 2000
ab.
Die nächsten beiden Jahre
nutzte die heutige Prokuristin
um Berufserfahrung zu sammeln. Zuerst im Bereich der Geschäftsführung, wo sie für Marketing zuständig war und danach im Bereich Hausbewirtschaftung. Mit Beginn der Mieterprivatisierung übernahm sie
Grundmann die Endauswahl.
Die „Jade“ bildet im Allgemeinen jedes Jahr einen Immobilienkaufmann/-frau aus und bei
entsprechender
Möglichkeit
einen Umschüler/eine Umschülerin.
Sandra Stockmeyer ist gemeinsam mit ihrer Kollegin
Heidrun Böhm für die Azubi-Projekte zuständig und bringt ihnen
in der Praxisphase die Grundlagen der Wohnungseigentumsverwaltung bei. Bisher hat
Sandra Stockmeyer 15 junge
Menschen auf dem Weg zu
ihrem Traumberuf begleitet.
Sandra Stockmeyer (v.l.), die Azubis Imke Grotelüschen und
Florian Kopitzki sowie Ausbilderin Heidrun Böhm. WZ-FOTO: GA-JÜ
immer mehr Aufgaben im Bereich Wohnungseigentumsverwaltung bis sie schließlich vollständig dorthin wechselte.
Parallel dazu widmete sie die
folgenden Jahre ihrer beruflichen Weiterbildung zum Fachwirt und erweiterte diese Qualifikation noch um die zusätzliche
Ausbildereignungsprüfung. Mit
all dem gewonnenen Wissen
war es für Sandra Stockmeyer
eine logische Konsequenz im
Mai 2007 die Abteilung Fremdverwaltung/Vertrieb zu übernehmen und zusätzlich Prokuristin der „Jade“ zu werden. Es
folgte ein berufsbegleitendes
Studium beim Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs-
und Immobilienwirtschaft (EBZ)
zur diplomierten Wohnungsund Immobilienfachwirtin, welches sie 2009 erfolgreich beendete. Auf Grund ihrer guten
Leistungen konnte sie hier sogar zwei Semester überspringen. „Die Jade hat mich sehr
unterstützt. Bei den Freistellungen für die Präsenzzeiten in
Hamburg ist man mir sehr entgegen gekommen. Teilweise
konnte ich den Firmenwagen
nutzen“, sagt Sandra Stockmeyer.
Heute trifft sie zusammen
mit einer Kollegin die Vorauswahl für die künftigen Auszubildenden und gemeinsam mit
dem Geschäftsführer Lars
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Ausbildungskooperation: Die GGS (Grundstücke und Gebäude der
Stadt) und die „Jade“ kooperieren bei der Ausbildung. Die Azubis der
GGS erkunden bei der
Jade die Ausbildungsfelder Wohnungseigentum,
Vermietung, Mahn-/Klagewesen und Technik.
Die Jade-Azubis bei der
GGS die Bereiche Energie-, Service-, Bau-, Projektmanagement und
Verwaltung von Erbbaurechten.
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auf die weitere Zusammenarbeit!
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75 Jahre JADE
SEITE 11
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Am Aufbau der Stadt mitgewirkt
Vor 75 Jahren herrschte in Wilhelmshaven
riesiger Wohnungsbedarf. Der Kriegshafen
und die Marinewerft
brauchten Unterkünfte
für ihre Soldaten,
Beamten und Arbeiter.
VON HARTMUT SIEFKEN
WILHELMSHAVEN – Die Woh-
nungsbaugesellschaft
Jade
blickt zusammen mit ihren Tochterunternehmen auf eine 75jährige Unternehmensgeschichte zurück. Stand ihre Gründung
im Zeichen der Kriegspläne der
nationalsozialistischen Machthaber, bietet die „Jade“ nichtsdestoweniger bis in die heutige
Zeit Tausenden von Wilhelmshavenern ein friedliches und geborgenes Zuhause.
Die „Jade“ hat Wilhelmshaven vor, während und nach dem
Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen aufgebaut und gestaltet.
Fedderwardergroden und Voslapp, der Wiesenhof, das Europa-Hochhaus, die Hochhäuser
an der Bremer Straße und der
Norderneystraße, die Bebauung des Bontekais, aber auch
das friesländische Cäciliengroden wurden von ihr errichtet, darüber hinaus zahlreiche Wohnungs-, Reihen- und Einfamlien-
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Jade­Häuser an der Otto­Meentz­Straße. Im Jade­ und Hansa­
Viertel baute die Jade ihre ersten Wohnungen. FOTO: WZ-BILDDIENST
häuser in verschiedenen Stadtteilen. Vielen Wilhelmshavenern verhalf das Unternehmen
zu Wohneigentum; Cäciliengroden und Voslapp wurden nach
dem Kriege ebenso an die Siedler verkauft wie etliche Reihenhäuser und Wohnungen in den
übrigen Stadtteilen an ihre Mieter.
Zur Gründung der gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Jade kam es im Januar
1937. Noch im selben Jahr wurden die ersten 1038 Wohnungen errichtet, und zwar in dem
Karree zwischen Peter- und Bremer sowie Werft- und Mitscher-
lichstraße, tausend weitere
Wohnungen entstanden im Anschluss westlich der Werftstraße.
Auch in Voslapp und Cäciliengroden begann die „Jade“
im Jahr ihrer Gründung mit dem
Bau der Kleinsiedlungen. Denn
die Pläne waren schon zuvor
ausgearbeitet worden. Für Voslapp konzipierte Stadtbaurat
Willi Lübbers in Abstimmung
mit dem Reichsarbeitsministerium, dem oldenburgischen
Staatsministerium und der örtlichen Marineverwaltung die Reihen- und Doppelhaushaussiedlung. Für Cäciliengroden zeich-
nete der Bremer Architekt
Heuer verantwortlich.
Gesellschafter des Wohnungsunternehmens waren bei
der Gründung 1937 zunächst
das Land Oldenburg mit
160 000 Reichsmark, die Städte Rüstringen und Wilhelmshaven mit je 50 000 RM und der
Amtsverband Friesland mit 40
000 RM. Noch im selben Jahr
wurden Rüstringen und Wilhelmshaven per Reichsgesetz
vereint. Das nun große Wilhelmshaven wurde jetzt zum
Hauptgesellschafter bestimmt.
Das blieb Wilhelmshaven
auch nach dem Krieg. Das Land
Oldenburg und der Landkreis
Friesland hielten zusammen ein
knappes Viertel der Gesellschafteranteile. Den Anteil des
Landkreises übernahm 1971
die Sparkasse Wilhelmshaven.
Zehn Jahre später trat im Zuge
einer Kapitalerhöhung die Bremer Landesbank als Minderheitsgesellschafter ein.
Eine Zäsur stellt das Jahr
2000 dar. Damals verkaufte die
Stadt ihre Anteile an ein privates Investment-Unternehmen,
um mit dem Erlös ihren Haushalt zu sanieren. Die Jade wechselte noch zweimal den Besitzer. Seit 2007 befindet sich das
Unternehmen mehrheitlich im
Besitz eines Pensionsfonds,
dessen Geschäftspolitik langfristig ausgelegt ist.
Fortsetzung auf Seite 12
Wir gratulieren zum
Jubiläum und wünschen
weiterhin viel Erfolg!
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75 Jahre JADE
SEITE 12
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Erste Wohnungen an Bremer Straße errichtet
Fortsetzung von Seite 11
Doch zurück zu den Anfängen: Die Pläne der nationalsozialistischen Machthaber, Wilhelmshaven als Kriegsmarinestadt riesig auszubauen, gaben
den Anstoß für die Gründung der
Wohnungsbaugesellschaft Jade. Der Hafen sollte nach Norden auf Heppenser Gebiet erweitert werden, der Heppenser Groden wurde aufgespült, Wilhelmshavens Innenstadt sollte umgestaltet und mit mächtigen Monumentalbauten
für
Marinebehörden und städtische
Einrichtungen umgestaltet, die
engere Stadt auf 140 000 Einwohner ausgebaut werden und
darum herum Satellitensiedlungen entstehen, die größten in
Sande mit 25 000 Einwohnern,
Langewerth mit 35 000 Einwohnern und die Nordstadt in Fedderwardergroden mit 25 000
Einwohnern. Insgesamt rechnete man in den Berliner Regierungsbehörden mit einer Einwohnerzahl von 300 000, zeitweise sogar von 500 000 Menschen an der Jade. Wilhelmshaven sollte zur gewaltigen Seefestung und Rüstungsschmiede
werden.
Die Umsetzung dieser Pläne
Aus der Luft betrachtet wird die Dimension des Wohnbaupro­
jekt Fedderwardergroden erst sichtbar.
FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE
blieb wegen der schnell schwierig werden Versorgungslage in
Ansätzen stecken. Gleichwohl
eröffnete die städtebauliche
Konzeption der Kriegsjahre Wilhelmshaven danach viele planerische Gestaltungsmöglichkeiten.
In der kurzen Geschichte des
preußischen Wilhelmshavens
und seiner benachbarten oldenburgischen Gemeinden Neuende, Bant und Heppens, die sich
1911 zur Stadt Rüstringen zusammenschlossen, gab es im-
Banter Weg 14
26389 Wilhelmshaven
mer wieder Zeiten großer Wohnungsnot. Die privaten Bauherren wurden der Nachfrage nicht
Herr. Lediglich in Bant versuchte
der Staat im größeren Stil, städtebauliche Initiative zu ergreifen
und beauftragte den Ziegeleibesitzer de Coussier in den 1870er-Jahren mit dem Bau der Werftarbeitersiedlung. Wie in anderen
Städten auch, gründeten sich in
Wilhelmshaven Wohnungsbaugenossenschaften zur Behebung der Wohnungsnot.
Unter genossenschaftlicher
Architekturbüro
Regie entstanden unter anderem die Stadtteile Siebethsburg
und das Inselviertel in Heppens.
Doch die Verwirklichung der
in den 30er-Jahren entwickelten
Stadterweiterungspläne schien
für die Genossenschaften eine
Nummer zu groß. Sie übertrug
man der eigens dafür neu gegründeten Wohnungsbaugesellschaft Jade. Sie gewährleistete
nicht nur schnelles Agieren, sondern auch, dass die Wohnungen
gezielt an die Marineangehörigen vergeben werden konnten.
Während die ersten 2000
Wohnungen an der Bremer Straße errichtet wurden, entwickelte
man schon die Pläne für die
Kleinsiedlungen Voslapp und
Cäciliengroden. Auf dem neuen
Baugroden bei der Häuseransammlung Voslapp entstanden
bis zum Oktober 1938 rund 900
Ein- und Zweifamilienhäuser,
denen 300 Wohnungen folgen
sollten.
600 Handwerker und Arbeiter
wurden hier eingesetzt. Sie
wohnten nahe der Baustelle in
einem Lager. Über Knüppeldämme und Schotterstraßen wurden
die Berge an Steinen, Zement
und Sand zur Großbaustelle gekarrt. Fortsetzung auf Seite 13
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75 Jahre JADE
SEITE 13
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Das einst größte
Wohnbauprojekt
Deutschlands
Fortsetzung von Seite 12
In Cäciliengroden galt es,
256 Wohnstätten als Ein- oder
Zweifamilienhäuser, dazu 104
Mietwohnungen zu errichten.
Hier wie dort waren Schulen,
Gemeinschaftshaus,
Sportplatz und Läden Bestandteil der
Planung, doch bei Bezug der
Siedlungshäuser noch längst
nicht fertig, ebenso wenig wie
die Straßen.
Ab 1937 konkretisierten
sich die ersten Pläne für einen
neuen Stadtteil Fedderwardergroden. Der endgültige Entwurf
wurde im Dezember 1938 im
Reichsarbeitsministerium gefertigt. Im Verlauf der nächsten
beiden Jahre erfolgten noch etliche Änderungen. Das Baumanagement übertrug man dem
Berliner Ingenieur Fritz Hilgenstock.
Der städtebauliche Entwurf
Fedderwardergrodens – und
auch der übrigen in dieser Zeit
entstehenden Stadtteile – war
durch militärische Zweckmäßigkeit bestimmt. Weil Wilhelmshaven Luftkriegsziel war, wurden die neuen Großsiedlungen
durch einen Grüngürtel von der
inneren Stadt getrennt. Architekturhistoriker Dr. Ingo Sommer: „Die Auflockerung der
Bauflächen und die Abgrenzung
durch Trennstreifen hatte bei
Fedderwardergroden nur ein
Herbstliches Farbenspiel in Fedderwardergroden. Der Stadt­
teil gefällt mit baumbestandenen Straßenzügen. WZ-FOTO: KNOTHE
Ziel: Brandabschnitte zu bilden
und das Ausbreiten von Feuer
zu verhindern. Deshalb bekamen die Nord-Süd- und OstWest-Achse von Fedderwardergroden Gebäudeabstände von
annähernd 40 Metern, deswegen wurden Gebäudelinien
unterteilt, deswegen waren
ausgiebige Freiflächen, aber
keine Bunker vorgesehen. Die
lockere Siedlungsstruktur von
Fedderwardergroden sollte als
Bombenziel ungeeignet sein.“
Das bis dahin wohl größte
einheitliche Wohnungsbauprojekt in Deutschland wurde generalstabsmäßig vorbereitet. Zunächst galt es, die Arbeiterunterkünfte für nahezu 4000
Menschen zu schaffen, Zufahrtsstraßen zu verbreitern,
eigene Schiffsumschlagsmöglichkeiten am Ems-Jade-Kanal
zu schaffen, einen eigenen
Fuhrpark anzuschaffen, die Gü-
terbahn an das Gelände heranzuführen und eine Feldbahnanlage mit fünf Kilometer Gleislänge zu verlegen. In der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der „Jade“ erinnerte
sich der damalige Oberbauleiter des Baubüros Hilgenstock,
der Architekt Veeser. Gewaltige
Baustoffmengen seien heranzuschaffen
gewesen:
„35 000 000 Stück Mauersteine, 100 000 cbm Kies,
800 000 Sack Zement, 8000
cbm Holz, 3000 to Eisen.
Schon vor dem eigentlichen
Bauen rollten täglich Hunderte
von Lkw und Waggons heran.
Auf dem Baugelände wuchsen
allmählich die Baustoffvorräte
zu Bergen an.“
Sommer berichtet, dass Anfang 1940 der abgeschlossene
Plan mit den vom Architekten
Gustav Bork entworfenen 70
Wohnungstypen, Gewerbebau-
ten, Sonderbauten, Trafostationen, Pumpwerke vorgelegen habe. Im Juni waren die ersten
Wohnungen an der Weichselstraße bezugsfertig. „Im Dachgeschoss zog Richard Mathias
als erster Fedderwardergrodener Jade-Mieter ein. Ende 1940
waren 369 Wohnungen fertig
gestellt.“
4000 sollten es werden,
doch im Krieg ging das Material
aus. 1942 waren 1428 Wohnungen bezogen, 900 Notwohnungen in teilfertigen Gebäuden eingerichtet. Ende des Krieges waren knapp 3000 Wohnungen bezogen. Zwei der fünf
geplanten Schulen wurden ab
1941 errichtet, ebenso das Geschäftszentrum.
Auch die „Jade“ blieb von
den Kriegszerstörungen nicht
verschont. 375 Mietwohnungen und 17 Wohnungen in Siedlungshäusern wurden total zerstört. Von den erhalten gebliebenen 5168 Mietwohnungen
und 1059 Kleinsiedlungswohnungen hatte ein großer Teil
ebenfalls Kriegsschäden erlitten, die, wenn überhaupt, nur
notdürftig wieder instand gesetzt werden konnten.
Nach Kriegsende war der
Baustoffmangel noch nicht behoben. Es gelang lediglich, 200
Wohnungen in Fedderwardergroden noch 1945 fertigzustellen. Wegen der Kriegszerstörungen einerseits und des Zuzugs
vieler Flüchtlinge andererseits
herrschte wieder einmal Wohnungsnot.
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75 Jahre JADE
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Wohnungsbau Jade errichtet ganze Stadtteile
Fortsetzung von Seite 13
Die Zeit besserte sich allmählich mit der Währungsreform 1948.
In Roffhausen siedelten sich
die Olympia-Schreibmaschinenwerke an, die Bundeswehr wurde aufgestellt, der Ölhafen gebaut, die Jade vertieft. Es lohnte sich wieder zu bauen. Die
„Jade“ füllte ihre Trümmergrundstücke wieder auf. Mit
Unterstützung der öffentlichen
Stellen und mit Wohnungsbauförderungsmitteln der Industriebetriebe bebaute sie brach liegende Grundstücke. Ende
1961 verfügte sie wieder über
6674 Wohnungen. Es war nun
auch möglich, das den Siedlern
beim Bau von Voslapp und Cäciliengroden gegebene Versprechen einzulösen, dass sie
Eigentümer ihrer Häuser werden sollten. Die Besitzübertragung vollzog sich von 1955 bis
1960.
In Fedderwardergroden galt
es, die während des Krieges
halbfertig gewordenen Häuser
zu Ende zu bauen. Gleichzeitig
wuchsen der „Jade“ neue Aufgaben zu, denn die Stadt machte sich daran, neue Wohnbauflächen auszuweisen. Für den
zunehmenden
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1965 bewältigte die Jade ein
an der Oldeoogestraße, aus der nächstes, riesiges Wohnbauheraus das Unternehmen bis projekt, dessen Investitionsdahin geleitet wurde, nicht summe sich auf rund 22 Milliomehr geeignet. Ein neues Ver- nen D-Mark belief: Der Wiesenwaltungsgebäude musste her. hof entstand, gebaut für MariBaurat Egon Forster gewann neangehörige. Insgesamt entden Ideenwettbewerb. Nach standen hier innerhalb von drei
seinen Plänen wurde es an der Jahren 1360 Wohnungen für
Ecke
Oldeoogestraße/Les- 5000 Menschen. Weitere Häusingstraße errichtet und 1953 ser entstanden an der Lautsaleingeweiht. Es ist noch heute lee: Wohnblocks, Reihenhäuser
Sitz des Unternehmens.
und Einzelhäuser, die 600 Fami1954 baute die „Jade“ an lien Wohnraum bieten.
der Bismarckstraße zwischen
Im Sinne des Wortes herausGenossenragend war der
schaftsstraße
Bau von vier
Städtebauliche
und Banter Weg
Hochhäusern:
Großprojekte:
GeschosswohZwischen BreWiesenhof,
nungsbauten
mer und Peterfür
Olympiastraße
sowie
Europahochhaus
Arbeiter. 1957
Pommerscher
und Bebauung am
bauten die in
Straße und BanBontekai
Wilhelmshaven
ter Weg entstanansässigen geden ab 1970
meinnützigen Wohnungsbau- nach den Plänen der Architekunternehmen unter Federfüh- ten Werner Marxfeld und Willi
rung der „Jade“ 500 Wohnun- Sandhorst drei achtgeschossigen in Altengroden Süd, da- ge Häuser und ein viergeschosrunter 274 Kaufeigenheime. siger Bau. Anfang der 70er-JahWeitere Bauprojekte über die re wuchs auch das EuropaStadt verteilt folgten: Wohnun- Hochhaus an der Bismarckstragen, Garagen, gewerbliche Räu- ße/Ecke Schaarreihe in die Höme, ein Ledigenheim, ein Kin- he. Hier hatte früher das legendergarten, ein Postgebäude, däre „Café Hilmers“ gestaneine 14-klassige Schule.
den. Mit seinen zwölf Geschos-
Wir gratulieren!
sen ist das Europa-Hochhaus
noch heute das höchste Wohnhaus in Wilhelmshaven, und darin übergab die „Jade“ der Familie des Bootsmanns der Marine
Durner ihre 8000. Wohnung. In
der gleichen Zeit entstanden
auch die achtgeschossigen
Wohnhäuser an der Norderneystraße.
Ende der 60er-Jahre zählte
die Stadt 102 000 Einwohner.
Der Wohnungsbedarf war im
Wesentlichen gedeckt. Die „Jade“ wandte sich jetzt stärker
der Erhaltung und Modernisierung ihres Wohnungsbestandes
zu. Fedderwardergroden wurde
farbig aufgehübscht, Fenster
wurden erneuert, das Geschäftszentrum ausgebaut.
Doch auch in den nächsten
20 Jahren sprang die „Jade“
weitere Male in die städtebauliche Bresche. So verwirklichte
sie die städtischen Pläne für die
Wohnbebauung am Bontekai,
und auch das Karree zwischen
westlicher Markt- und Bahnhofstraße an der Werftstraße wurde von ihr errichtet.
Mit weit über 8000 Wohnungen zählte die JADE seit Mitte
der 80er-Jahre zu den 50 größten gemeinnützigen Wohnungsunternehmen in Deutschland.
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75 Jahre JADE
SEITE 15
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
Studenten bei „Jade“ zu Hause
– Sina
Kieser (22) und Lea-Katharina
Kolar (21) haben es gut getroffen. Beide studieren Tourismus
im zweiten Semester an der Jade Hochschule und wohnen gemeinsam in einem „Students’
Village“ der Jade mitten in der
Stadt.
In dem soliden Klinkerhaus
wohnen nur Studenten. „Drei
Vierer-WGs und unsere ZweierWG“, sagt Sina. Die Wohnung
der beiden ist hell und freundlich, der Flur geräumig, das Bad
schön groß, die Küche ist mit
einer modernen Einbauküche
und einem kleinen Esstisch
möbliert, durch das Fenster
scheint die Sonne herein. Jede
der beiden jungen Frauen hat
ein eigenes Zimmer, die Wände
sind frisch gestrichen, der Fußboden mit hellem Laminat belegt.
Wie viel Quadratmeter ihre
Wohnung genau hat, wissen die
beiden nicht, aber sie zahlen jede etwa 200 Euro. „Warm“, betont Lea. „Inklusive Internetzugang“, ergänzt Sina. „Und MietWILHELMSHAVEN/WD
STUDENTS’ VILLAGE
Sina Kieser (links) und Lea-Katharina Kolar fühlen sich in
ihrer „Jade-WG“ sehr wohl.
WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS
preisgarantie für die Dauer
unseres Studiums.“ Auch um
die Treppenreinigung oder das
Rasenmähen brauchen sie sich
nicht zu kümmern. „Im Keller
stehen Münzwaschmaschinen
und -trockner“, zählt Sina weitere Vorteile der Wohnung auf.
Sina kommt aus Lemgo und
wollte unbedingt am Wasser
studieren. Sie hatte sich beim
Tag der offenen Tür in der Jade
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Hochschule am Infostand der
„Jade-Immobilien“ informiert
und sich auch mehrere Wohnungen angesehen. „Die hier
ist schön zentral gelegen“, begründet sie ihre Entscheidung.
Lea, die aus der Nähe von
Stuttgart kommt, zog bei Sina
ein, als die vorherige Mitbewohnerin ausgezogen war. Auch sie
lobt die zentrale Lage und die
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SEITE 16
75 Jahre JADE
WILHELMSHAVENER ZEITUNG
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niedriger gehängt und gegebenenfalls das Bad umgebaut.
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mit Service“ künftig verstärkt
mit Unterstützungsangeboten
wie Pflegediensten, Essen auf
Rädern und anderen mehr zusammen arbeiten, um ihren älter werdenden Mietern ein sicheres und zufriedenes Wohnen in ihren Häusern zu ermöglichen.
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