Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
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Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
Mitarbeiterzeitschrift Worte zum Jahreswechsel Gemeinsam gegen Leukämie Einweihung des Ersatzneubaus St. Franziskus in Besch Interdisziplinärer Kongress in Lebach Großer Parkinson-Tag in Lebach Nikolaus von Kues – Teil V: Der Leser und Sammler Inbetriebnahme des neuen internistischen Funktionsbereiches im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Gute Noten für die Pflege in den Altenhilfeeinrichtungen Einweihung der neuen Kindertagesstätte in Aach Mitarbeiter-Forum Zu unserem Leitbild Menschen im Träger Die Seite der Seelsorge Darm-Tag in Dillingen Clemensfest in Geldern Richtfest im St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach 37. Fort- und Weiterbildungsveranstaltung in Weiskirchen Ehrenamt 3/2010 22. Jahrgang ISSN 1868-6818 Zur Titelseite Liebe Leserin, lieber Leser, ein Kollege steht etwas ratlos im Büro. „Ich weiß auch nicht, was los ist“, sagt er nachdenklich, „aber manchmal denke ich, dass vor Weihnachten irgendwie alle Menschen durchdrehen. Es ist wie der große Sturm vor der Ruhe.“ Natürlich meint er das nicht ganz so dramatisch, wie seine Worte zunächst vielleicht klingen mögen. Dennoch können wir gut verstehen, was er meint. Tatsächlich stellt sich mitunter in der vorweihnachtlichen Zeit eine ganz spezielle angespannte Atmosphäre ein. Hinter der manchmal sogar ansteckenden Nervosität scheint eine imaginäre Frist mit weitreichender Bedeutung zu stehen. Und in der Tat gilt es oft, vor dem zeitlichen Ablauf eines Jahres, kurz nach Weihnachten, schnell noch eine Vielzahl an Dingen zu erledigen, vorzubereiten und abzuschließen. Angesichts dieses wiederkehrenden Ereignisses liegt die Vermutung nahe, dass die Gewohnheit bei so manchem Mitmenschen zu mehr Gelassenheit geführt hat. Stattdessen wird so mancher Zeitgenosse durch sich selbst überrascht, wenn er sich dabei ertappt, wie das nervöse Treiben auch ihn angesteckt hat. Ja, liebe Leserin, lieber Leser, möglicherweise haben Sie sich in der Beschreibung der vorweihnachtlichen Hektik teilweise oder ganz entdeckt. Wir jedenfalls haben in diesem Jahr einmal mehr festgestellt, dass der Zeitdruck solcher vorweihnachtlichen Tage der Besinnung auf das Wesentliche von Weihnachten bisweilen wenig förderlich ist. Dabei ist Weihnachten – und die Adventszeit – etwas Besonderes. Abseits eines verklärten Idylls berührt Weihnachten Christen wie Nicht-Christen. Natürlich wird Weihnachten von individuellen Erlebnissen und sehr persönlichen Erfahrungen geprägt. Zu Weihnachten gehören schöne und weniger schöne Erinnerungen und Eindrücke, nicht selten sogar auch (unerfüllt gebliebene) Hoffnungen und Wünsche. Nicht unberücksichtigt bleiben sollte in dieser Bandbreite menschlichen Fühlens und Denkens die Neugierde auf Weihnachten, denn die Geburt Christi gibt auch Rätsel auf. Dass Gott Mensch wird, ist bis heute eine außerordentliche Botschaft von der bewegenden Nachricht der Liebe Gottes zum Menschen. Auf den Grund des weihnachtlichen Geheimnisses werden Letzte Beratungen vor der Druckfreigabe (v.l.n.r.): Benjamin Henze, Dr. Claudia Gerstenmaier, Roxanne Brusso und Gisela von Staden-Lackner. wir vermutlich kaum kommen, aber wir können uns aktiv auf den Weg machen. Für diesen Weg braucht es Zeit. Zeit, um die Botschaft Gottes aufzunehmen und auf sich wirken zu lassen. Zeit, um den eigenen Gedanken und der eigenen Wirklichkeit Raum zu geben. Es braucht Zeit für Gott und Zeit zum Ankommen bei ihm. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, dass 2011 ein für Sie gesundes und erfülltes Jahr werden wird, mit viel Zeit für Sie und die Menschen, die Ihnen am Herzen liegen. Ihre spectrum-Redaktion Impressum zur titelseite / impressum Herausgeber cusanus trägergesellschaft trier mbH Friedrich-Wilhelm-Straße 32 54290 Trier Tel.: 0651 7167-0 Fax: 0651 7167-198 E-Mail: [email protected] Redaktion Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Dr. Claudia Gerstenmaier (Chefredaktion und Leitung der Stabsstelle) Gisela von Staden-Lackner (Lektorat und Redaktionsorganisation) Benjamin Henze (Redaktion) Tel.: 0651 7167-130 Fax: 0651 7167-131 E-Mail: [email protected] Autoren Berg, Emmerich; Bermes, Jana; Dielmann, Elke; Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Henze, Benjamin; Herzog-Sauer, Margot; Hoffmann Dr., Franz-Josef; Kellner Dr., Thomas; Kriegel, Monika; Kurz, Annette; Mans Dr., Elmar; Meures, Andrea; Naton, Martin J.; Neusius, Gabriele; Philipps, Stefanie; Schirmbeck, Hannelore; Schneider, Philipp David; Schuhler, Alexander; Siffrin, Sabine; Spies, Theresa; Steinbach Dr., Klaus; Tokarski, Andrea; Zimmer, Sabine Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wiedergeben. Gestaltung Roxanne Brusso (6. Semester Kommunikationsdesign, FH Trier) Druckauflage 4.000 Exemplare Druck Druckhaus Neu GmbH, Trier Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 1. März 2011. 2 spectrum 3/2010 Fotografen Bauer, Günther; Bednorz, Achim; Berg, Emmerich; Bruxmeier, Karl Herbert; Eis, Daniela; Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Gutberlet, Erich; Heitland, Herbert; Krämer, Susanne; Kriegel, Monika; Kurz, Annette; Leuck, Günter; Mette, Veit; Müller, Eberhardt Thomas; Philipps, Stefanie; Ruppenthal, Rolf; Schillo, Isabel; Schuster, Christine; Siffrin, Sabine; Spies, Peter; Sprenger, Franziska; St. Nikolaus-Hospital; Süß, Claudia; Weber-Welsch, Claudia; Zimmer, Sabine Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge per E-Mail ([email protected]) zu. Wir freuen uns darauf! Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir in der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen den Stil des männlichen Singulars verwendet. Wir orientieren uns bei allen Ausgaben an den jeweils gültigen Rechtschreibregelungen des Dudens. Inhaltsverzeichnis Zur Titelseite Impressum 03 Inhaltsverzeichnis 04 06 31 Jugendliche vom Haus auf dem Wehrborn überbringen Geschenk Umzug von Illingen nach Lebach Segnung eines speziellen Kindergrabfeldes in Wittlich Kunstwerke der Psychiatrie werden Kalenderbilder 32 Patienten mit demenzieller Veränderung im Mittelpunkt 33 3. Wittlicher Pflegekongress im Verbundkrankenhaus Krankenhauswallfahrt zum Karmeliterkloster Springiersbach Einweihung des Ersatzneubaus St. Franziskus 10 Interdisziplinärer Kongress in Lebach 34 Parkinson-Tag für Betroffene und Interessierte Richtfest für den Erweiterungsbau des St. Franziska-Stifts 35 Nikolaus von Kues und seine Bibliothek Tagung für Personalführungskräfte im St. Franziska-Stift 36 Moderner internistischer Funktionsbereich Mit Mitmenschlichkeit, Klarheit und Toleranz 37 Was haben die Pflegenoten eigentlich mit Qualität zu tun? Neue Ansätze für besseres motorisches Lernen 38 Einweihung der neuen Kindertagesstätte in Aach WELTEN IM WEIN Ausflug der Senioren des Klosters Marienau 39 Einst Zivildienstleistender – heute Priester 40 Mendiger Vortragsreihe mit hochkarätigem Referenten gestartet 41 Gemütlicher Nachmittag für ehrenamtliche Mitarbeiter Hilfsaktion für Zagreber Altenheim 42 Bunter Nachmittag mit Wein und Musik Gebhardshainer Senioren erkunden den Rhein Hortkinder besuchen das Haus St. Martin 43 Weiterbildungslehrgang zum Schmerz-Experten Erster Schritt in den Pflegeberuf 16 17 aus den einrichtungen Worte der Geschäftsführung zum Jahreswechsel Tag der offenen Tür ermöglichte Einblicke in den Klinikalltag 08 14 trägerübergreifendes 30 Gemeinsam gegen Leukämie 12 seite der seelsorge sucher an Plätzchenverkauf und Erlös so hoch wie nie zuvor 07 11 mitarbeiterforum aus den einrichtungen 18 Wir begrüßen 20 Wir gratulieren zu Dienstjubiläen 21 3 Fragen an Doris Welter-Grimm 22 Zu unserem Leitbild 23 Menschen im Träger 24 Was volle Windeln mit Weihnachten zu tun haben 25 Nachgefragt bei Roland Schaefer 26 Dillinger Darm-Tag war ein voller Erfolg 44 Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum 27 Dillinger Sommerfest erzielt Erlöse für einen guten Zweck Monatlicher Erfahrungsaustausch hilft Betroffenen 45 Aus den Fort- und Weiterbildungsangeboten Termine der Akademie Kues 28 Tag des Kinderkrankenhauses im St.-Clemens-Hospital Neue Eindrücke und zauberhafte Illusionen ehrenamt 46 Heidi Rossbach sorgt für wechselnde Ausstellungen 29 Clemensfest lockte hunderte Be- unsere häuser 47 Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe weiterbildung spectrum 3/2010 3 inhaltsverzeichnis aktuelles 02 Worte zum Jahreswechsel Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, der diesjährige Gottesdienst vor der Weihnachtsfeier unserer Zentrale wird unter dem Thema „angekommen. in der mitte der zeit.“ stehen. Was fast schon wie ein neuer Werbeslogan anmutet, ist eine Einladung, sich von einem nachdenkenswerten Motiv in den Überlegungen zum Jahreswechsel leiten zu lassen. Anzukommen, inne zu halten, durchzuatmen, Zeit für die Familie und Freunde zu haben – all das sind vertraute Aktivitäten, denen sich viele Menschen in den Tagen des Jahreswechsels zuwenden. Anzukommen deutet auch schon an, dass ein Stück des Weges gegangen wurde. Ein Etappenziel ist erreicht. Die Zeit der Ruhe erlaubt neue Kraft zu schöpfen. Und dann, nach einer Pause, geht es gestärkt weiter. aktuelles In diesem Jahr habe ich mich ganz besonders auf diese vorweihnachtliche Zeit gefreut. So viele Dinge, die unter einem enormen zeitlichen Druck standen, waren uns in diesem Jahr auferlegt. Jetzt wird es höchste Zeit dafür, bei etwas Stille die Akkus der inneren Ruhe aufzuladen. Der Advent mit seinen Vorbereitungen auf Weihnachten läutet da eine andere, eine besondere und höchst willkommene Zeit ein. Spätestens, wenn ich an den „Worten zum Jahreswechsel“ schreibe, die inzwischen im spectrum zu einer guten Tradition geworden sind, merke ich, im Rückblick auf das ablaufende Jahr, wie schnell so ein zeitlicher Abschnitt endet und ein neuer beginnt. Auch in diesem Jahr habe ich mir in der Reflektion die Frage gestellt: Was von allen Vorhaben aus dem zurückliegenden Jahr haben wir anpacken und auf den Weg bringen können? Rückblickend kann ich feststellen, dass das Arbeitsaufkommen immens war. Aber auch ganz konkrete Dinge, die wir erfolgreich begonnen haben und in diesem Jahr auch abschließen konnten, sind zu nennen, wie z. B.: der Ausbau trägerübergreifender Zusammenarbeit in der Hochwald- 4 spectrum 3/2010 Region. Durch die Mehrfachfunktionen, die unsere Mitarbeitenden wie die der Marienhaus GmbH wahrnehmen, wachsen wir im Arbeitsalltag immer enger zusammen. die Etablierung der Klinik für Durchblutungsstörungen in Lebach. Obwohl wir erst zu Jahresbeginn begonnen haben, können wir jetzt vor Jahresende schon von einem Erfolg sprechen: Die Plandaten sind mehr als erfüllt. Im neuen Jahr werden wir den erfolgreichen Aufbau weiter fortsetzen und konsolidieren. der 20. Geburtstag unserer Gesamtmitarbeitervertretung. Für die GMAV und für uns war dies gleichermaßen ein wichtiger Meilenstein, den wir gemeinsam im Rahmen einer Feierlichkeit in Zell an der Mosel gewürdigt haben. die Umzüge der Physiotherapeuten-Schule und des Geschäftsbereiches der Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel. Unsere PT-Schule ist von Illingen an den neuen Standort nach Lebach gezogen. Für den Geschäftsbereich der Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel eröffnen sich mit den neuen Räumen weitere Möglichkeiten. die Grundsteinlegungen für die neue Kindertagesstätte im Haus auf dem Wehrborn in Aach und für den Erweiterungsbau des St. FranziskaStifts Bad Kreuznach. Im November fand die offizielle Einweihung der neuen Kindertagesstätte statt. Die Einweihungsfeierlichkeiten in Bad Kreuznach sind im nächsten Sommer vorgesehen. die Inbetriebnahme des Ersatzneubaus St. Franziskus in Besch. Nach dem Umzug aus dem alten Gebäude ins neue kann das Alten- und Pflegeheim neben modernen Zimmern und ansprechenden Räumen auch speziell für demenziell veränderte Menschen in zwei Wohngruppen eine neue Form familiären Zusammenlebens anbieten. die neuen Führungskräfte im Haus auf dem Wehrborn und im Caritas-Krankenhaus Lebach. Das Haus auf dem Wehrborn hat mit Stefan Mathy (Kaufmännischer Direktor) und Herbert Heitland eine neue Führungsspitze. Mit Annette Münster-Weber hat nicht nur das CaritasKrankenhaus in Lebach, sondern die ctt erstmals eine Krankenhausoberin. die Ausarbeitungen für die anstehenden Landeskrankenhausplanungen im Saarland und in RheinlandPfalz. Viele Dinge, die wir zu Papier gebracht haben, zeigen sich zwar heute nicht in konkreten Ergebnissen, doch auch für diese Dinge gilt, dass wir im Zusammenspiel von Geschäftsführung und Mitarbeitenden viel geleistet haben. Für diese anstehenden Prozesse haben wir nun die erforderlichen Vorarbeiten abgeschlossen und werden die Früchte im Jahr 2011 ernten können. Dabei denke ich an unsere drei schon konkret anstehenden Regionalisierungsprojekte: 1. Saarlouis-Dillingen Die Projektarbeiten sind beendet und die Kooperationsgespräche laufen. Als Geschäftsführung haben wir die Interessenlage für Standortperspektive und Arbeitsplatzsicherheit im Rahmen der Kooperationsgespräche verhandelt. Im Zusammenspiel beider katholischer Träger, der Marienhaus GmbH und der ctt, werden die Ressourcen genutzt, die benötigt werden. 2. Hochwald-Region Auch für die Hochwald-Region und die trägerweite Zusammenarbeit haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Die Projektarbeiten sind abgeschlossen. Aufgrund der aktuellen Krankenhausplanung im Saarland und der dadurch möglicherweise entstehenden weiteren Kooperationspartner werden wir das Projekt zeitversetzt im neuen Jahr wieder aufgreifen. 3. Geldern im Verbund der KKiKK Nachdem die Projektarbeiten abgeschlossen waren, konnten wir uns in den konstruktiven Dialog bezüglich der Kooperationsumsetzung mit den Katholischen Kliniken im Kreis Kleve (KKiKK) begeben. Noch im ersten Quartal 2011 werden wir die Rahmenbedingungen, unter denen die Eingliederung der Geldener Einrich- tungen in den Klinikverbund erfolgen kann, konkretisieren. Ich bin zuversichtlich, dass zeitnah ein für beide Seiten perspektivisch bereichernder Zusammenschluss realisierbar ist. Mit diesen Regionalisierungsvorhaben kommen Veränderungen in die Einrichtungen. Das mag für manche Menschen nicht immer einfach erscheinen und, mit den Worten des englischen Schriftstellers William Somerset Maugham gesprochen, wird die Zukunft etwas sein, das die Menschen oft erst dann lieben, wenn sie Vergangenheit geworden ist. Dennoch werden wir ohne Veränderung nicht optimal aufgestellt in eine dauerhaft gute Zukunft gelangen können. Für diese gilt es sich jedoch nach Kräften einzusetzen und die nötige Weichenstellung vorzunehmen. Insofern möchte ich auf die Frage: „Was mag das neue Jahr bringen?“, antworten: „viel Arbeit, viel Einsatz – aber auch viele Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, bei denen jeder gefordert und eingeladen ist, sich einzubringen.“ Für all die Dinge, die wir vorhaben und gemeinsam mit Ihnen angehen möchten, benötigen wir Ihr Engagement, Ihre Mitarbeit und Ihr Vertrauen. Letzteres ist meine ganz besondere Bitte an Sie: Lassen Sie uns vorbehaltlos, konstruktiv und offen den Weg gehen, den die Gesellschafterin mit uns einschlagen wird. Ich begrüße den Ansatz, alte Denkstrukturen aufzubrechen und die bestmögliche Synergie-Nutzung in einer neuen Zielstruktur anzustreben, weil ich davon überzeugt bin, dass sogar schon durch die Vorbereitung des Integrationsprozesses und die Zuordnung der Einrichtungen in eine veränderte Rechtsstruktur auch für die ctt ein ganz besonderer Entwicklungsschub ermöglicht wird. Mit Ihrer Unterstützung, unserem gemeinsamen Entwicklungspotenzial und der Realisierung des Planungsvorhabens der Gesellschafterin wird es uns zusammen gelingen, die Weichen für eine große Zukunftsperspektive zu stellen. spannenden Hinweis des Autors und Fotografen Jochen Mariss: „Auch wenn uns Zuversicht und Lebensfreude manchmal so klein wie Zwerge vorkommen: Sie sind schlafende Riesen, die wir wecken können.“ Mit einem aufrichtigen Dank, den ich im Namen der gesamten Geschäftsführung ausspreche, für Ihr enormes Engagement und Ihre Leistungsbereitschaft verbinde ich meinen Wunsch an Sie, diese „schlafenden Riesen“ zu wecken und mit ins neue Jahr zu nehmen. So wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest, eine ruhige Zeit zwischen den Jahren und einen guten Start in ein gelingendes Jahr 2011, bei bleibender Gesundheit und der notwendigen Zuversicht und Lebensfreude. Im Namen der Geschäftsführung Ihr Thomas Thiel Sprecher der Geschäftsführung Trier, 7. Dezember 2010 aktuelles die erfolgreiche Zertifizierung der Reha-Klinik St. Hedwig in Illingen. Damit konnte der trägerweite Zertifizierungsprozess aller Reha-Kliniken abgeschlossen werden. Schließen möchte ich meine Gedanken zum Jahreswechsel mit einem spectrum 3/2010 5 Jugendliche vom Haus auf dem Wehrborn überbringen Geschenk Eine handgefertigte Holzbank für Schwester M. Basina Kloos Waldbreitbach. Über ein nicht ganz alltägliches Geschenk freute sich die cttAufsichtsratsvorsitzende Schwester M. Basina Kloos zu ihrem 70. Geburtstag. Die Jugendlichen vom Haus auf dem Wehrborn wollten der Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen eine besondere Freude bereiten und bauten in der Ausbildungsschreinerei tagelang an einem besonderen Schmuckstück: einer aus Eichenholz gefertigten Bank. Ende August war es dann soweit. Sieben Jugendliche vom Haus auf dem Wehrborn machten sich auf den Weg, das per Hand angefertigte Unikat persönlich bei Schwester M. Basina Kloos vorbeizubringen. Zum Dank für dieses außergewöhnliche Geschenk ließ es sich Schwester M. Basina nicht nehmen, die Jugendlichen und die mitgereisten Betreuer zu Kaffee und Kuchen einzuladen. Außerdem konnte sich der Sprecherrat der Jugendlichen, der die Interessen der Jugendlichen vertritt und mit Spenden Bei herrlichem Sommerwetter freuten sich gemeinsam mit Schwester M. Basina Kloos (links) ebenfalls ctt-Geschäftsführerin Vera Bers (rechts) und der Kaufmännische Direktor vom Haus auf dem Wehrborn, Stefan Mathy. langersehnte Wünsche der Jugendlichen erfüllt, über einen Gutschein freuen. Benjamin Henze Foto: Herbert Heitland Umzug von Illingen nach Lebach Physiotherapieschule wechselt nach 22 Jahren den Standort Zukünftig erreichen Sie die Physiotherapieschule in Lebach unter: aktuelles Physiotherapieschule der cusanus trägergesellschaft trier mbH Hans-Schardt-Str. 1a 66822 Lebach Tel.: 06881 501-526 Fax: 06881 501-549 E-Mail: [email protected] Lebach. Ende September war es soweit. Nach 22 Jahren am Standort in Illingen verlagerte die Physiotherapieschule ihren Standort von der Fachklinik St. Hedwig zum Caritas-Krankenhaus nach Lebach. Im Gewerbegebiet, im gleichen Gebäude wie die Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe der Marienhaus GmbH, haben die 75 Schüler und ihre Dozenten nun eine neue Heimat gefunden. 6 spectrum 3/2010 „Die Verbundenheit zur Fachklinik St. Hedwig wird aber auch zukünftig erhalten bleiben“, stellte der Leiter der Physiotherapieschule, Bernd Conrad, fest, „da die Schüler im zweiten und dritten Ausbildungsjahr weiterhin ihre praktischen Erfahrungen im Bereich der Neurologie unter Anleitung der Lehrkräfte in der Fachklinik St. Hedwig sammeln werden.“ Mit einer kleinen Feierstunde wurden die „alten Schulräume“ an der Fachklinik St. Hedwig verabschiedet. Grund zur Trübsal gab es aber nur kurz. Bereits einen Tag später, am 1. Oktober, startete der Schulbetrieb am neuen Standort mit den alten Schülern des Kurses 22 und 23 sowie den Schülern des neuen Jahrgangskurses 24. Annette Kurz Foto: Annette Kurz Der erste Eindruck überzeugt: Die Schüler des Kurses 23 beziehen die neuen Räumlichkeiten in Lebach und bereiten sich sofort auf die ersten Übungen vor. Gemeinsam gegen Leukämie Mitarbeitende in der Altenhilfe setzen sich für ihren Kollegen ein „Bis vor ein paar Wochen war die Welt noch in Ordnung“, berichtete die Heimleiterin Margot Herzog-Sauer. Über Nacht zog es dem 39-jährigen Markus Schmitz mit der Diagnose Leukämie förmlich den Boden unter den Füßen weg. „Für uns alle war schnell klar, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Markus helfen wollten“, sagte HerzogSauer. Helfen kann dem Ochtendunger Mitarbeiter eine passende Stammzellenspende. Innerhalb weniger Tage organisierten die ctt-Mitarbeitenden deshalb gemeinsam mit der StefanMorsch-Stiftung in Birkenfeld fünf Typisierungstage an den Standorten der Altenhilfeeinrichtungen in Ochtendung, Vallendar, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Gebhardshain und Wadgassen-Hostenbach. Zum ersten Typisierungstag war sogar der Stiftungsgründer Emil Morsch gekommen. In der Informationsveranstaltung berichtete er in Ochtendung von seinem Sohn Stefan, den er an die noch immer unheilbare Krankheit Leukämie verloren hat. Eine Stammzellen- bzw. Knochenmarkspende kann bei Leukämie helfen. Bei der anschließenden Typisierung ließen sich 62 Personen Blut abnehmen. „Wir sind sehr froh über diese Bereitschaft“, sagte Elisabeth Terboven von der Stefan-Morsch-Stiftung, „es ist wichtig, dass viele Menschen aus dem Wohnumfeld dazu bereit sind, denn dieses genetische Merkmal des geografischen Umkreises spielt bei der Eignung eine immense Rolle.“ Fast 100 Mitarbeiter aus Ochtendung und Mendig, ehemalige Mitarbeiter, Kollegen, Ehrenamtliche und Bürger aus Ochtendung waren zur Informationsveranstaltung gekommen. Sogar die Fußballmannschaften, bei denen Markus Schmitz aktiv spielt, ließen es sich nicht nehmen, sich für Markus Blut abnehmen zu lassen. Wer sich selbst nicht typisieren lassen konnte, brachte einen Angehörigen mit. „Es ist gut zu wissen, dass viele an uns, vor allem an Markus denken und glauben. Es gibt uns Kraft, diese schwierige Situation zu meistern“, schrieb Nicole Schmitz, die Frau von Markus und Pflegedienstleiterin im Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig, in einem bewegenden Brief, den sie Herzog-Sauer für die Anwesenden mitgegeben hatte. Und weiter heißt es dort: „Nichts ist wertvoller als das Leben! Das habe ich in den letzten Wochen intensiv erfah- Die Hausärztin Manuela Bennewitz übernahm die Blutabnahme während des Typisierungstages in Ochtendung. Auch Mitarbeiter Frank Theisen ließ sich testen. ren. Genießt und lebt jeden einzelnen Tag! Auch wenn Markus sich derzeit nicht äußern kann, so weiß ich, dass auch er meiner Meinung ist.“ Wir alle wünschen Markus Schmitz über diesen Weg von Herzen eine gute Genesung. Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: privat In Deutschland erkranken pro Tag durchschnittlich 20 Menschen an Leukämie oder einer ähnlichen Krankheit. Eine Spende peripherer Blutstammzellen kann Leben retten. Spenden kann jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 50 Jahren. Die Blutanalyse gibt Aufschluss, wer als Spender in Frage kommt. Zur Gewinnung von Stammzellen gibt es heute zwei unterschiedliche Verfahrensweisen: die Blutstammzellspende und die Knochenmarkspende. Falls Sie sich nicht typisieren lassen möchten oder nicht als potenzieller Stammzellenspender in Frage kommen, können Sie auf einem anderen Weg helfen: Die Erstanalyse mittels Blutprobe kostet die Stefan-MorschStiftung 50 Euro pro Probe. Auch schon kleinere Beträge können dazu beitragen, Menschenleben zu retten. Spenden nimmt die Stefan-MorschStiftung unter „Hilfe für Markus“, KontoNr.: 22 22 24 bei der Kreissparkasse Birkenfeld, BLZ 562 500 300, entgegen. Claudia Grabowski ließ sich von Elisabeth Terboven von der Stefan-Morsch-Stiftung Blut abnehmen. Stiftungsgründer Emil Morsch freute sich über die vielen potenziellen Knochenmarkspender. spectrum 3/2010 7 aktuelles Ochtendung/Vallendar. „Für mich ist es eine große Selbstverständlichkeit, dass unser Handeln von Menschlichkeit, Nächstenliebe und Fürsorge gegenüber unseren Mitarbeitenden geprägt sein muss“, betonte der Kaufmännische Direktor Bernd Wienczierz anlässlich des ersten Typisierungstages in Ochtendung am 29. Oktober. „Für unseren Mitarbeiter Markus Schmitz geht es um Leben und Tod. In dieser konkreten existenziellen Notsituation ist es wichtig für ihn, dass wir alle gemeinsam in unseren Einrichtungen ein kleines Zeichen der Solidarität, der Verbundenheit und der Hoffnung geben.“ Dieses Zeichen der Hoffnung setzten die Mitarbeitenden mit Spenden- und Typisierungsbereitschaft an den Standorten Ochtendung, Vallendar, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Gebhardshain und Wadgassen-Hostenbach. Einweihung des Ersatzneubaus St. Franziskus Ein modernes Alten- und Pflegeheim mit neuen Wohnformen für 72 Senioren Besch. Strahlende Gesichter waren trotz des Regenwetters am Tag der feierlichen Einweihung des neuen Alten- und Pflegeheims St. Franziskus in Besch im September zu sehen. Und dazu gab es auch allen Grund. Der Festtag war der offizielle Abschluss eines gelungenen Bauvorhabens und gleichzeitig der offizielle Beginn für den laufenden Betrieb. Zu diesem bedeutenden Meilenstein in der Hausgeschichte von St. Franziskus waren 200 Gäste aus der direkten Nachbarschaft, der näheren Umgebung, aber auch von weit her nach Besch an der Mosel gekommen. aktuelles Ganz in der Tradition der ctt stand am Anfang der Festveranstaltung ein Gottesdienst. Zu Beginn wurde ein mobiler und zusammenklappbarer Altar gesegnet, den Pfarrer Albert Dörrenbächer gestiftet hatte. Pfarrer Uwe Janssen vom Katholischen Pfarramt Perl zelebrierte gemeinsam mit Pfarrer Herbert Cavelius und Pfarrer Stefan Andràs die heilige Messe, deren musikalischen Rahmen der Bescher Kirchenchor übernommen hatte. In seiner Ansprache lobte er die gute Atmosphäre des Hauses, die ihm so gut gefalle, dass er sogar für sich selbst schon ein Zimmer habe reservieren lassen. Große Freude bei der offiziellen Schlüsselübergabe für das neue Alten- und Pflegeheim St. Franziskus in Besch. Es freuen sich (v.l.n.r.): Kaufmännischer Direktor Alexander Schuhler, Architekt Achim Schneider, Projektleiter Erwin Marmann, Heimleiterin Elisabeth Jansen, Bürgermeister Bruno Schmitt, ctt-Geschäftsführerin Vera Bers und ctt-Aufsichtsratsvorsitzende Schwester M. Basina Kloos. Dafür, dass sich die Bewohner im neuen St. Franziskus ganz zu Hause fühlen können, setzen sich die engagierten Mitarbeitenden seit vielen Jahren ein. Dafür, dass nun auch die baulichen Wohnbedingungen stimmen, hat sich die ctt tatkräftig eingebracht. „Wir möchten unseren älteren und oft pflegebedürftigen Mitmenschen unter dem hohen Anspruch an Selbstbestim- mung und Freizügigkeit eine moderne, freundliche und angenehme Umsorgung anbieten“, betonte die Geschäftsführerin der cusanus trägergesellschaft trier mbH, Vera Bers, in ihrer Festansprache. Hierfür hatte die Trägergesellschaft in die hervorragende Bauqualität des Ersatzneubaus insgesamt 7,4 Mio. Euro investiert und zusätzlich 25 Arbeitsplätze geschaffen. Innerhalb einer Bauzeit von nur 20 Monaten entstand neben dem alten Gebäude ein ansprechendes modernes Haus. Mit 50 Einzelzimmern und 11 Doppelzimmern ausgestattet, offeriert St. Franziskus inmitten des Dreiländerecks zwischen Frankreich, Luxemburg und Deutschland für 72 ältere Menschen eine wohnlich ansprechende und heimelige Atmosphäre auf drei Etagen. Nach der heiligen Messe segneten die Priester, wie hier Pfarrer Herbert Cavelius, die Räumlichkeiten des neuen Alten- und Pflegeheims. Glückwünsche für das baulich jüngste Haus der ctt überbrachten in ihren Grußworten der Erste Kreisbeigeordete des Landkreises Merzig-Wadern Konrad Pitzius und der Bürgermeister der Gemeinde Perl, Bruno Schmitt. Sie betonten die Bedeutung des Altenund Pflegeheims St. Franziskus für den Standort Besch und die gesamte Region. Mit der qualitativ hochwertigen Pflege werde ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag erbracht. So sei es nicht verwunderlich, dass die Arbeit, die im Haus geleistet werde, einen erheblichen Anteil daran habe, dass sich St. Franziskus über die Jahre einen ausgezeichneten Ruf erworben habe. 8 spectrum 3/2010 Durch die vielfältigen Verflechtungen und Verbindungen in die Zivil- und Kirchengemeinde würde St. Franziskus zum Ort der Begegnung. Regelmäßig bringt der Mittagstisch Senioren und Kindergartenkinder ins Haus und sorgt so für einen frohen und lebendigen Alltag aller Generationen. Der Kirchenchor probt einmal in der Woche im Mehrzweckraum, die KrabbelGruppe trifft sich zum wöchentlichen Spielen und die Bescher Strickfrauen handwerken in gemütlicher Runde mit den Bewohnern. Gemeinsam mit der Kindertagesstätte St. Franziskus ist ein Konzept für „Jung und Alt“ entstanden, sodass ein gemeinschaftlicher und generationenübergreifender Alltag ermöglicht wird, von dem kleine und große Nachbarn profitieren. „Kontakte zu ehemaligen Angehörigen bestehen seit Jahren bis zum heutigen Tag“, freut sich Heimleiterin Elisabeth Jansen. „Für mich ist das ein gutes Zeichen für Zufriedenheit. Darin drückt sich die Verbundenheit mit unserem Haus aus.“ Seine Verbundenheit und seinen Dank für die gute Zusammenarbeit während des Baus drückte der Architekt Achim Schneider bei der symbolischen Schlüsselübergabe aus. St. Franziskus sei ein Ort, an dem man sich wohlfühle. Wohlfühlen werden sich demenziell veränderte Menschen, für die St. Franziskus dank der baulichen Möglichkeiten erstmals die beiden Wohngruppen „Maria“ und „Josef“, eine neue Form Blumen und Weinpräsente von ctt-Geschäftsführerin Vera Bers und dem Kaufmännischen Direktor Alexander Schuhler (Hintergrund) erhielten (v.l.n.r.) der Architekt Achim Schneider, Projektleiter Erwin Marmann, Heimleiterin Elisabeth Jansen und die Hauswirtschaftsleiterin des Geschäftsbereiches Saar-Mosel-Eifel, Elisabeth Clemens. Für die Gäste, die zum Festtag der Einweihung gekommen waren, gab es nach dem offiziellen Festakt, den das Blechbläserquartett der Stadtkapelle Saarbrücken musikalisch umrahmt hatte, ein gemeinsames Mittagessen im Festzelt. Nach anregenden Gesprächen starteten die Gäste und Bewohner gestärkt in ein kurzweiliges Nachmittagsprogramm. Kinder der Kindertagesstätte Besch tanzten. Mit der Kita ist St. Franziskus durch das gemeinsame Wohnen unter einem Dach sehr verbunden. Nach dem Neubau der Kita, der für die nächsten Jahre ansteht, wird St. Franziskus wieder eine Einheit auf der Franziskuswiese (so heißt das Gelände des Neubaus) sein. Zur Freude vieler Bewohner, die wenige Tage zuvor von Schülern der naheliegenden Grundschule besucht wurden, präsentierten sich die Schulkinder – wie zuvor die Kindergartenkinder – bei ihrem Tanz u. a. mit deutschen und französischen Liedern zweisprachig. Im Anschluss daran führten die Bewohner einen eigens für diesen Tag einstudierten Sitztanz auf. Dass der Männerchor Mettlach-Keuchingen das Programm abrundete, war für Bewohner Friedrich Hensgen als früheres Mitglied eine besondere Freude. Gefreut hat sich Heimleiterin Elisabeth Jansen auch, von den sich verabschiedenden Gästen zu hören, wie herzlich aufgenommen und rundherum wohl man sich in St. Franziskus gefühlt habe. Ganz besonders gefreut hat sie sich über die Worte eines Gastes: „Man hat gespürt, dass die Senioren sich bei Ihnen wohlfühlen.“ Alexander Schuhler/ Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Andreas Engel/ Günter Leuck Während der Segnung des Hauses nahm sich Pfarrer Uwe Janssen Zeit für einen kurzen Plausch mit Bewohnerin Amalia Thull. Die Sitztanzgruppe St. Franziskus unter der Leitung von Sabine Comtesse (Begleitender Dienst) präsentierte die eigens für den Festtag einstudierten Sitztänze. spectrum 3/2010 9 aktuelles familiären Zusammenlebens, anbieten kann. Ähnlich wie in einer größeren Familie leben Menschen mit demenziellen Veränderungen in einem gemeinsamen Haushalt zusammen. Das Zentrum einer solchen Wohngruppe (für 11 bzw. 14 Senioren), das gleichsam als Mittelpunkt und belebter Treffpunkt für Senioren, Angehörige sowie Mitarbeitende angelegt ist, bildet eine offene Wohnküche, in der gemeinsam gelacht, gekocht und gegessen wird. Mit Begeisterung präsentierten sich die Kinder der benachbarten Grundschule mit fröhlichen Tänzen und Gesängen in deutscher und französischer Sprache. Interdisziplinärer Kongress in Lebach Offizielle Einweihungsfeier der neu etablierten Klinik für Durchblutungsstörungen Lebach. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung mit hochkarätigen Referenten wurden am 11. September in der Lebacher Stadthalle wichtige Fragen zum Thema Durchblutungsstörungen erörtert. Der interdisziplinäre Kongress fand anlässlich der offiziellen Einweihungsfeier der neuen Klinik für Durchblutungsstörungen statt. aktuelles Die offizielle Einweihung Redner der offiziellen Eröffnung der Klinik für Durchblutungsstörungen im Caritas-Krankenhaus Lebach waren der Kaufmännische Direktor Christoph Schwarz, der Ärztliche Direktor des Hauses Chefarzt Dr. Winfried Holz sowie der erste Beigeordnete der Stadt Lebach Dr. Edwin Fries. Nachdem der Kaufmännische Direktor die Referenten und Besucher begrüßt und zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte, erinnerte Dr. Holz an die große Zahl von Schlaganfallpatienten, an die Patienten mit Herzinfarkt und Gehstörungen (Raucherbein, „Schaufensterkrankheit“), die nun im Caritas-Krankenhaus Lebach rund um die Uhr interdisziplinär behandelt werden können. Er wies auch darauf hin, dass dies die erste und einzige Klinik dieser Art im mittleren und nördlichen Saarland bis weit an das angrenzende Rheinland-Pfalz sei. Dr. Edwin Fries hob als Politiker die Bedeutung dieses Krankenhauses für die Stadt Lebach sowie die Bevölkerung in der Region hervor. Chefarzt Dr. Franz-Josef Hoffmann, Initiator und Moderator der interdisziplinären wissenschaftlichen Tagung, trug im Frühjahr maßgeblich mit dazu bei, dass sich die Klinik für Durchblutungsstörungen am Caritas-Krankenhaus Lebach etablieren konnte. 10 spectrum 3/2010 Zum Fachkongress kamen hochkarätige Referenten in die Stadthalle nach Lebach (v.l.n.r.): Chefarzt Dr. Eberhard Wedell, Chefarzt Privatdozent Dr. Ernst Gröchenig, Chefarzt Privatdozent Dr. Thomas Umscheid und der Ärztliche Direktor Dr. Winfried Holz (1. Reihe) sowie Chefarzt Professor Dr. Klaus Mathias (4. Reihe rechts außen). Den Festvortrag hielt der renommierte Angiologe, Kardiologe und Interventionelle Radiologe Dr. Eberhard Wedell, Leitender Arzt der Interventionell-radiologischen Abteilung der Herz- und Gefäßklinik in Bad Neustadt an der Saale. Wedell rückte in spannenden Worten die historische Bedeutung vieler medizinischer Größen, die die Gefäßmedizin in der Vergangenheit voran brachten, ins rechte Licht. Untermalt wurde dieser erste Veranstaltungsteil durch Jazz-Musik des E-Bassisten Dr. Matthias Hoffmann und des Gitarristen Guido Allgaier. Die wissenschaftliche Tagung Der wissenschaftliche Teil der Tagung wurde von Chefarzt Dr. Klaus Mathias aus Dortmund eröffnet. Er ist der weltweit erste Mediziner, der eine Carotis-PTA (perkutane transluminale Angioplastie) durchführte. Ebenso kurzweilig, für alle verständlich und dennoch wissenschaftlich hochinteressant referierten der Chefarzt und Ärztliche Direktor Privatdozent Dr. Thomas Umscheid (Bad Nauheim) über die Geschichte des Bauchaortenaneurysmas und Chefarzt Professor Dr. Gerhard Rümenapf (Speyer) über die Probleme des diabetischen Fußes. Einen schwierigen Part hatte Chefarzt Dr. Ernst Gröchenig (Aarau/Schweiz) zu bewältigen. Er sprach über die Aufgaben des klinischen Angiologen zwischen Gefäßchirurgie und Interventioneller Radiologie. In seiner unverkennbar sympathischen schweizerisch-österreichischen Art ließ er den Zuhörern keine Zeit für eine gedankliche Pause und stellte die Bedeutung des Angiologen in der interdisziplinären Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Durchblutungsstörungen dar. Dr. Franz-Josef Hoffmann moderierte auf angenehme und lockere Weise den Kongresstag, wobei ihm die guten persönlichen Beziehungen zu den Referenten diese Aufgabe sehr erleichterte. „Mein Dank geht vor allem an meinen Oberarzt Dr. Rainer Förster, meine Sekretärin Melanie Schwarz und die Assistentinnen für die umfassende Hilfe bei der Organisation dieser tollen Veranstaltung“, sagte der zufriedene Chefarzt am Ende der Veranstaltung. Dr. Franz-Josef Hoffmann/ Benjamin Henze Fotos: Andreas Engel Parkinson-Tag für Betroffene und Interessierte Überwältigende Resonanz sorgte für eine volle Lebacher Stadthalle Lebach. Mehr als 500 Betroffene, Angehörige und Interessierte waren am 20. November in die Lebacher Stadthalle gekommen, um sich über die neuesten Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten der Parkinsonerkrankung zu informieren. Gemeinsam mit der AOK des Saarlandes hatte das Caritas-Krankenhaus Lebach zu einem breitgefächerten Thementag eingeladen. Privatdozent Dr. Horst Baas zeigte in seinem Vortrag die neueste Entwicklung im Bereich von Diagnostik und Pharmakotherapie auf. Zahlreiche Beispiele aus dem beruflichen Alltag des hochkarätigen Referenten veranschaulichten den aktuellen medizinischen Behandlungsstand. Dem Vortrag schloss sich sodann eine lebhafte Fragerunde durch die zahlreichen Gäste an. Neurochirurg Dr. Frank Hertel berichtete über Möglichkeiten und Grenzen der sogenannten tiefen Hirnstimulation bei Morbus Parkinson. Aus seinen Erfahrungen heraus betonte er vor allem die Verbesserung der Lebensqualität durch die heute sehr präzisen und innerhalb einer kurzen OP-Zeit von nur 2,5 Stunden möglichen Eingriffe, die insbesondere bei Tremor-Patienten zum Einsatz kommen. Parallel zu den Vorträgen bestand die Möglichkeit, in persönlichen Beratungsgesprächen medizinische, psychologische und allgemeine Fragen mit den jeweiligen Spezialisten auf unterschiedlichen Gebieten zu klären (wie z. B. mit Ärzten, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden oder Sozialpädagogen). Bis in den Nachmittag hinein herrschte ein großer Andrang in den Beratungsräumen. Informationsmaterial boten die Sponsoren und Vertreter aus der Pharmaindustrie an. „Über die saarländische Landesgrenze hinaus kamen sogar Teilnehmer Moderator Dr. Robert Liszka vom Caritas-Krankenhaus Lebach begrüßte rund 500 Gäste in der komplett gefüllten Stadthalle Lebach, die zum kostenfreien Thementag gekommen waren. aus Luxemburg und dem benachbarten Rheinland-Pfalz“, freute sich Dr. Liszka. Sein ausdrücklicher Dank ging an Robert Walter, den saarländischen Landesbeauftragten der Deutschen Parkinson Vereinigung, an die Vertreter der AOK des Saarlandes sowie an das Schirmherrin des Thementages war die 1. Vorsitzende der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V., Magdalene Kaminski. gesamte Organisationsteam, insbesondere an Maria Wilhelm. Benjamin Henze/ Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier Von den Gästen wurde die Gelegenheit, Fragen im Anschluss an den jeweiligen Vortrag zu stellen, rege genutzt. Zum Thementag „Diagnose Parkinson“ hatten gemeinsam die AOK-Geschäftsstellenleiter (v.l.n.r.) Hermann Backes (AOK-Lebach) und Stefan Zapp (AOK-Dillingen) sowie Dr. Robert Liszka (2. v.r.) vom Caritas-Krankenhaus Lebach Betroffene und Interessierte eingeladen. Als Referenten gewonnen werden konnten (3. v.l.) Dr. Frank Hertel (Chefarzt der Neurochirurgie, Centre Hospitalier de Luxembourg) und Privatdozent Dr. Horst Baas (Direktor der Klinik für Neurologie, Klinikum Hanau). spectrum 3/2010 11 aktuelles Initiator und Moderator Dr. Robert Liszka eröffnete die Veranstaltung des Thementages „Diagnose Parkinson“. Nach den Grußworten von Arno Schmidt (Bürgermeister von Lebach) und Christoph Schwarz (Kaufmännischer Direktor des Caritas-Krankenhauses Lebach) begrüßte Schirmherrin Magdalene Kaminski (1. Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Parkinsonvereinigung e. V.) die vielen Gäste. Nikolaus von Kues und seine Bibliothek Teil V: Der Leser und Sammler Nikolaus von Kues (1401-1464) war nicht nur Kardinal und Fürstbischof, Kirchenpolitiker und Reformer, sondern zugleich einer der vielseitigsten und bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit und Autor zahlreicher Werke. Seine an den Universitäten Heidelberg, Padua und Köln erworbenen Kenntnisse erweiterte und vertiefte er lebenslang. Bücher waren dabei ein unverzichtbares Hilfsmittel. Die waren damals allerdings nicht so leicht verfügbar wie heute. Bis zur Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg (1400-1468) mussten Bücher mühevoll von Hand geschrieben und vervielfältigt werden. Da nur wenige Menschen überhaupt lesen und schreiben konnten, war die Nachfrage nach Büchern überschaubar und nur selten wurden Abschriften auf Vorrat angefertigt. Man konnte also nicht einfach in eine Buchhandlung gehen und das gewünschte Buch kaufen. Wollte man einen Text selbst besitzen, musste man zunächst einmal wissen, wer ihn schon hatte und bereit war, sein Exemplar zu verkaufen oder als Vorlage für eine Abschrift zur Verfügung zu stellen. aktuelles Nikolaus von Kues nutzte daher jede Gelegenheit, zum Beispiel bei seinen vielen Reisen, sich aufmerksam in den Bibliotheken umzuschauen und über die jeweiligen Bestände zu informieren. Außerdem stand er in Kontakt mit vielen Intellektuellen, die einander gegenseitig bei der Beschaffung von Büchern behilflich waren. Schon früh begann Nikolaus mit dem Aufbau einer eigenen Sammlung und bis ans Ende seines Lebens strebte er danach, sie zu erweitern. Als einen „hoch gelehrten Mann und Besitzer einer außergewöhnlich Initiale S mit Szene einer Priesterweihe. (Cod. Cus. 131, fol. 12 verso) 12 spectrum 3/2010 Im Lauf der Jahre trug Nikolaus so eine ungewöhnlich umfangreiche Bibliothek zusammen. Sie bestand überwiegend aus schlichten Gebrauchshandschriften, die er für seine Studien brauchte. Wie intensiv er sie gelesen hat, beweisen die zahlreichen Handschriften mit mehr oder weniger umfangreichen Randnotizen von seiner Hand. Sie geben zugleich einen Einblick in sein Denken und seine Arbeitsweise. Nikolaus schätzte Bücher aber nicht nur als Arbeitsinstrumente, sondern auch als Prestigeobjekte. Davon zeugen mehrere Handschriften mit reich illuminierten Titelseiten, die er als Kardinal eigens für sich hat anfertigen lassen, ebenso wie die repräsentative, mehrbändige Ausgabe ausgewählter eigener Werke. Werk des Ambrosius von Mailand. (Cod. Cus. 38, fol. 2 recto) großen Zahl von Büchern“ rühmte ihn bereits 1435 ein Zeitgenosse. Neben den von ihm eigens in Auftrag gegebenen Handschriften besaß er eine große Zahl Bücher, die schon einen oder mehrere Vorbesitzer hatten, darunter sehr alte, wie seine zwei griechisch-lateinischen Psalterien aus dem 9./10. Jahrhundert oder der griechische Kommentar zum Johannesevangelium aus dem 11. Jahrhundert, den er 1438 aus Konstantinopel mitgebracht hat. Als er 1444 am Reichstag in Nürnberg teilnahm, bot sich ihm eine günstige Gelegenheit, 16 astronomische Handschriften und mehrere Messinstrumente zu erstehen. Eine Notiz über den Kauf vermerkte er in einer der Handschriften. Aus dem Nachlass eines Lütticher Kanonikers erwarb er mehrere Werke des Thomas von Aquin. Seinen guten Beziehungen zur Trierer Abtei St. Eucharius/St. Matthias verdankte er eine Serie von Handschriften des 12. Jahrhunderts aus dem dortigen Skriptorium. Die von der Ausstattung her wohl kostbarste Handschrift aus dem Nachlass des Cusanus ist das „Pontificale Romanum“ mit seinen zahlreichen kunstvollen Miniaturen, ein Geschenk Papst Nikolaus V., vermutlich aus Anlass der Bischofsweihe des Nikolaus von Kues im April 1450. Inhaltlich ist die Sammlung Spiegelbild der vielseitigen Interessen des Gelehrten mit Schwerpunkten in den Themenbereichen Recht, Theologie, Philosophie, Astronomie und Medizin. Die vorherrschende Sprache ist Latein, zur Zeit des Cusanus die Sprache der Gebildeten. Auch die Werke griechischer Autoren, wie zum Beispiel Aristoteles oder Platon, oder arabischer, wie Avicenna oder Averroes, las er nicht im griechischen bzw. arabischen Original, sondern in lateinischer Übersetzung. Nikolaus legte großen Wert darauf, dass seine Bücher als geschlossene Sammlung erhalten blieben, und zwar an einem Ort, an dem auf immer sein Andenken gepflegt werden sollte. In seinem Testament vom 6. August 1464 vermachte er sie daher dem von ihm gegründeten Armenhospital in Kues. Initiale C mit Verkündigungsszene. (Cod. Cus. 26, fol. 1 recto) Die Bibliothek der St. Nikolaus-Hospital-Stiftung birgt wahre Schätze. Besucher können Exemplare mit handschriftlichen Notizen des Nikolaus von Kues sehen. Als die Bücher Ende 1464 im St. Nikolaus-Hospital ankamen, gab es dort keinen geeigneten Raum zur Unterbringung. Rechnungsfunde für die Jahre 1494/95 und bauhistorische Untersuchungen am Dachstuhl belegen, dass der heutige Bibliotheksraum erst 30 Jahre nach der Überstellung des Büchernachlasses nach Kues erbaut wurde. Der mit seiner Mittelsäule der Hospitalskapelle nachempfundene Raum beherbergt heute 314 Handschriften, 82 Inkunabeln (Drucke des 15. Jahrhunderts) und mehrere hundert Drucke des 16. und 17. Jahrhunderts. Nicht alle Handschriften der Hospitalsbibliothek stammen aus dem Nachlass des Nikolaus von Kues. Einige Exemplare sind Schenkungen von Personen aus dessen Umfeld, andere wurden von späteren Rektoren angeschafft. So kaufte Matthias Martini (1827-1842) neben anderen Handschriften und Frühdrucken für die Bibliothek eine 1210 im Skriptorium von St. Matthias in Trier hergestellte Abschrift der Visionsschrift „Scivias“ der Hildegard von Bingen. Leider haben sich nicht alle Rektoren so vorbildlich um die Bestandserhaltung und -pflege gekümmert. Im Lauf der Zeit gingen dem Hospital rund 60 Bände verloren. Zwölf gelangten in die Königliche Bibliothek von Brüssel, nahezu 50 Handschriften wurden im 18. Jahrhundert an einen privaten englischen Sammler verkauft. Aus dessen Nachlass kamen sie in die British Library. Überhaupt wurden die teilweise über 1.000 Jahre alten Bücher selten so pfleglich behandelt, wie es nötig gewesen wäre. Am meisten gelitten haben die Einbände. Um den Erhalt der Handschriften für die Zukunft zu sichern, werden seit 2006 Restaurierungs- bzw. Konservierungsmaßnahmen durchgeführt. Das kostspielige Projekt wird aus Eigenmitteln des Hospitals, Buchpatenschaften und einem Zuschuss der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur finanziert.* Lateinische Übersetzung des Koran mit Randnotizen des Cusanus. (Cod. Cus. 108, fol. 79/80) * Spenden sind willkommen. Auskünfte erteilt die Bibliothekarin unter: [email protected] oder telefonisch unter der Nummer: 06531 226-0. ** Informationen zur Besichtigung unter: www.cusanus.de oder telefonisch unter der Nummer: 06531 226-0 Heute ist die Bibliothek zugleich Forschungsstätte und Besuchermagnet.** Gabriele Neusius, Bibliothekarin am St. Nikolaus-Hospital Fotos: © St. Nikolaus-Hospital/ Erich Gutberlet/ Achim Bednorz aktuelles Offensichtlich ist seine Anordnung weitgehend treu erfüllt worden. Nur wenige Handschriften, darunter zwei Prachtbände mit den Predigten des Cusanus, die sich heute in der Vatikanischen Bibliothek befinden, gelangten in andere Bibliotheken. spectrum 3/2010 13 Moderner internistischer Funktionsbereich Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich nimmt neuen Funktionsbereich in Betrieb Endoskopie Jährlich führt die Innere Medizin am Verbundkrankenhaus etwa 5.000 endoskopische Untersuchungen durch. In dieser modernen und leistungsstarken Klinikeinheit werden Spiegelungen von Lunge, Brustkorb, Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Dickdarm und Bauchraum ausgeführt, mit allen therapeutischen Verfahren wie unter anderem: • Blutstillung, Krampfaderverödung • Entfernung von Steinen in Galle oder Bauchspeicheldrüse • Protheseneinlage in Speiseröhre, Gallengang und Bauchspeicheldrüse bei tumorbedingten Einengungen • Polypabtragungen • Anlage einer Ernährungsfistel in den Magen (PEG) • Kapsel- und Dünndarmendoskopie Äußere Gallengangsdrainagen (PTCD), Gallengangsspiegelungen, Leberpunktionen und Abszessdrainagen von außen werden ultraschallgezielt durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt zudem im endoskopischen Ultraschall von Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse, Gallenwegen und des Brustkorbes. Für alle genannten Untersuchungen werden die Patienten, soweit es keine Einschränkungen gibt, tief sediert. aktuelles Der endoskopische Funktionsbereich am Verbundkrankenhaus Bernkastel/ Wittlich ist durch den Abschluss eines umfassenden Versorgungsvertrages mit modernster Endoskopietechnik ausgestattet. Die Möglichkeiten des Einsatzes der neuesten Videogeneration mit hochauflösenden Chips und NBI garantieren eine hohe Qualität der Untersuchungen. Auch der Stand der Gerätetechnik zur Desinfektion, Trocknung und keimfreien Lagerung der hochsensiblen Untersuchungsgeräte ist zukunftsweisend und übertrifft die aktuellen hygienischen Vorschriften. In einem der neuen Untersuchungsräume beschreibt Privatdozent Dr. Thomas Zimmer, Chefarzt der Fachabteilung für Innere Medizin und Ärztlicher Direktor am Verbundkrankenhaus, die Möglichkeiten der hier durchgeführten endoskopischen Diagnostik und Behandlung. 14 spectrum 3/2010 Bernkastel/Wittlich. Hell und freundlich empfängt der neue Aufnahmebereich seine Patienten, die zu Funktionsuntersuchungen in die Abteilung für Innere Medizin kommen. Auf rund 700 Quadratmetern sind hier innerhalb einer Bauzeit von nur zehn Monaten die Räume der ehemaligen Radiologie und Nuklearmedizin im Wittlicher St. Elisabeth-Krankenhaus umgebaut worden. Das Resultat kann sich mehr als sehen lassen, denn sowohl von den räumlichen Gegebenheiten und technischen Ausstattungen her als auch nach den hier angebotenen medizinischen und pflegerischen Fachkompetenzen wurde es ein Funktionsbereich, der im bundesweiten Vergleich als zukunftsweisend anzusehen ist. Die Umsetzung dieser Baumaßnahme förderte das Land Rheinland-Pfalz mit zwei Millionen Euro im Rahmen des Konjunkturprogrammes II. Zudem wurde zur Schaffung der baulichen Voraussetzungen eine halbe Million Euro an Eigenmitteln investiert. Zur Einrichtung und Ausstattung der Räumlichkeiten wurden in diesem Jahr 450.000 Euro an Eigenmitteln investiert. Die Geräteausstattung wird in 2011 um weitere 380.000 Euro komplettiert. Mitte Juli konnten bereits das hochmoderne Herzkatheter-Labor sowie der Überwachungsbereich, in dem sechs Patienten nachbetreut werden können, als erste Teilbereiche in Betrieb genommen werden. Die bereits seit Jahren als Kardiologischer Schwerpunkt anerkannte Klinik erweiterte damit ihr Leistungsspektrum um bedeutende diagnostische und therapeutische Behandlungsmöglichkeiten bei Herzerkrankungen. Die Integration dieses Herzkatheter-Labors in den neuen Funktionsbereich wurde durch eine Kooperation des Verbundkrankenhauses mit dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier möglich. Die Trierer Klinik investierte rund 820.000 Euro in die technische Ausstattung des Herzkatheter-Labors. Die notwendigen Voruntersuchungen sowie die Untersuchungen bzw. Eingriffe im Herzkatheter-Labor selbst werden von erfahrenen interventionellen Kardiologen des Brüderkrankenhauses durchgeführt. Die ärztliche Behandlung und Betreuung erfolgt hier durch den kardiologischen Chefarzt der Inneren Medizin III Dr. Karl Eugen Hauptmann, die Oberärztin Dr. Brigitta Gestrich, leitende Ärztin im KatheterLabor, sowie Eduard Uhrich. Die stationäre Versorgung der Patienten liegt in den Händen des Teams rund um den leitenden Wittlicher Kardiologen Dr. Richard Egger. Seit Ende August stehen auch die acht weiteren Untersuchungs- und Eingriffsräume und der neue Empfangsbereich mit Wartezone zur Verfügung. Hier werden unter anderem Bronchoskopien, Gastroskopien, Koloskopien, Laparoskopien, ERCPs, endoskopische Ultraschalluntersuchungen und ein großes Spektrum an Ultraschall-, Echo- und Funktionsuntersuchungen durchgeführt. Für eine optimale Überwachung der Patienten durch die Fachpflegekräfte werden die Daten aller einzelnen Patientenmonitore auch zentral auf einen großen Monitor am Aufnahmeplatz geschaltet. Die Abteilung für Innere Medizin bietet ihren Patienten eine breite und gleichzeitig spezialisierte, qualitativ hochwertige internistische Versorgung im stati- Herzkatheter-Labor Dr. Karl Eugen Hauptmann, Chefarzt der Kardiologie in der Inneren Medizin III am Brüderkrankenhaus Trier, erläuterte u. a. ctt-Aufsichtsratsvorsitzender Schwester M. Basina Kloos den Leistungsumfang des neuen Herzkatheter-Labors in Wittlich und betonte: „Die hochmoderne Katheteranlage ermöglicht eine hervorragende Bildqualität bei geringer Strahlenbelastung.“ onären und ambulanten Bereich. Sie ist mit 140 Planbetten und 13 Betten für die internistische/neurologische Intensivmedizin die größte Hauptfachabteilung des Verbundkrankenhauses und betreut etwa 8.000 Patienten jährlich stationär an den beiden Standorten Wittlich und Bernkastel-Kues. Die Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen sind ohne die Möglichkeiten eines Herzkatheter-Labors heute kaum mehr vorstellbar. In Notfällen, besonders beim akuten Myokardinfarkt, ist hier die schnelle Versorgung der betroffenen Patienten von enormer Bedeutung, da jede Minute für die Erhaltung von Herzmuskelgewebe zählt. Die Herzkatheter-Untersuchung ist die nach wie vor genaueste Untersuchung der Herzkranzarterien, die in voller Ausdehnung, einschließlich ihrer Nebenäste, dargestellt werden. Verengungen und Verschlüsse, die zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels bzw. auch zum Herzinfarkt führen können, werden so zuverlässig erkannt. Weiterhin wird die Leistung der Herzkammer beurteilt, deren Störungen, bei Herzmuskel- oder Herzklappenerkrankungen und nach einem Herzinfarkt, wichtige Aufschlüsse geben können. Folgende Leistungen werden im Wittlicher Herzkatheter-Labor durchgeführt: • Links- und Rechtsherz-Katheteruntersuchungen bei Koronarer Herzkrankheit (KHK), Funktionsstörungen der Herzklappen, angeborenen Herzfehlern und Herzmuskelerkrankungen • Ballonaufweitung verengter Gefäße (PTCA) und Einbringen von Gefäßstützen (Stents) bei Gefäßverengung • Notfallversorgung von HerzinfarktPatienten aus der Region • Verschluss eines Defektes (ASD, PFO) in der Vorhofscheidewand Ein wesentliches Element der Abteilung für den Bereich der Magen-, Darm- und Lungenerkrankungen ist die endoskopische Funktionseinheit. Dort stellen der endoskopische Ultraschall und die interventionelle Endoskopie Schwerpunkte dar. Privatdozent Dr. Thomas Zimmer, Chefarzt der Fachabteilung für Innere Medizin und Ärztlicher Direktor am Verbundkrankenhaus, sowie die Oberärzte Iris Trompeter und Dr. Michael Krichbaum blicken bei diesem Verfahren auf eine Erfahrung von mehr als 25 Jahren zurück. Ob Ultraschalldiagnostik der Bauchorgane oder andere Methoden zur Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darmtrakts, das Team der Inneren Abteilung führt in den Endoskopie-Abteilungen der beiden Häuser pro Jahr fast 5.000 endoskopische Untersuchungen durch und freut sich mit den Patienten über die hochmodernen Räumlichkeiten und Ausstattungen. aktuelles Sabine Zimmer Fotos: Sabine Zimmer Ministerin Malu Dreyer lobte anlässlich der offiziellen Einweihung des neuen Funktionsbereiches am 5. November die moderne und höchsten Ansprüchen genügende Funktionsdiagnostik im Verbundkrankenhaus. spectrum 3/2010 15 Was haben die Pflegenoten eigentlich mit Qualität zu tun? aktuelles Oder: Dürfen wir stolz auf gute Pflegenoten sein? Lebach/Vallendar. Wer ein offenes Ohr für die Altenhilfe hat, kommt nicht umhin, die vielen kritischen Pressestimmen rund um die Pflegenoten zu hören. Dabei hatte der Gesetzgeber im Rahmen des 2008 verabschiedeten Pflegeweiterentwicklungsgesetzes eigentlich keine schlechte Idee: Auf einen Blick sollen Pflegebedürftige und deren Angehörige sehen können, ob die Heime und Pflegedienste eine gute pflegerische Arbeit leisten. So beschlossen der GKV-Spitzenverband, die Sozialhilfeträger und die maßgeblichen Vertretungen der Pflegeeinrichtungen und -dienste die Pflegetransparenzvereinbarung (PTV). Im Rahmen der regulären, stets unangemeldeten Qualitätsprüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen werden insgesamt 82 Transparenzkriterien in den Bereichen „Pflege und medizinische Versorgung“, „Umgang mit demenzkranken Bewohnern“, „Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung“, „Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene“ sowie „Befragung der Bewohner“ bewertet. Für jedes einzelne Kriterium sowie für die genannten Qualitätsbereiche werden dann die Pflegenoten berechnet. Das Haus ist dürftigkeit einer besonderen Fürsorge bedürfen und es ist rechtens, dass externe Prüfungen erfolgen. Neben den vielen externen Vorgaben und dem bundesweiten Mangel an Fachpersonen in der Altenhilfe tragen die Pflegenoten jedoch zu einer weiteren Verstärkung des Drucks in den Häusern bei, denn eine schlechte Note kann dem Image eines Hauses in der Öffentlichkeit schaden. Dabei handelt es sich bei der PTV um ein Prüfinstrument, das in der Fachwelt aufgrund seiner eingeschränkten Sichtweise auf Qualität sowie der mangelnden pflegewissenschaftlichen und messmethodischen Fundierung massiv in der Kritik steht. Denn zurzeit ist unklar, welche Faktoren tatsächlich zur Lebensqualität und zur „guten Pflege“ eines alten Menschen beitragen. Außerdem werden viele Kriterien nur dann gut bewertet, wenn die Dokumentation sehr sorgfältig geführt ist. Anhand weniger in die Prüfung einbezogener Bewohner werden Noten für das gesamte Heim abgeleitet. In den Bereichsnoten kann eine schlechte Note im Umgang mit Schmerzen durch regelmäßige ErsteHilfe-Fortbildungen ausgeglichen werden. Ob wertschätzend mit den Be- gefordert, die Pflegenoten (siehe Abbildung) an gut sichtbarer Stelle auszuhängen und unter www.pflegenoten. de gibt es vier verschiedene Anbieter, die die Pflegenoten für alle Interessierten veröffentlichen. Ich weiß, es ist unsachlich, an dieser Stelle zu fragen, ob jemand schon einmal von www.atomkraftwerknoten.de gehört hat. wohnern umgegangen wird, fließt in die Pflegenoten nicht ein. Notendruck Dass wohl kaum ein Bereich so stark von außen reglementiert wird wie die Altenhilfe, ist gut bekannt. Wir pflegen Menschen, die aufgrund ihrer Hilfebe- 16 spectrum 3/2010 Gute Noten Trotzdem war es uns wichtig, unsere Häuser gut auf die Pflegenoten vorzubereiten: Über die regelmäßig stattfindenden Qualitätszirkel der Heim- und Pflegedienstleitungen wurde schnell informiert, über das zentrale Qualitätsmanagement wurde eine Arbeitshilfe erstellt sowie interne Audits und Beratungsbesuche durchgeführt. Auch der rege Austausch über Erfahrungen aus den Qualitätsprüfungen half unseren Häusern, sich auf das neue Prüfinstrument einzustellen. Es sind zwischenzeitlich zehn von unseren 19 Häusern über die PTV geprüft. Siebenmal haben wir eine eins (zweimal sogar eine 1,0), zweimal eine zwei vor dem Komma, für ein Haus steht die Benotung noch aus. Die Frage „Dürfen wir stolz auf gute Pflegenoten sein?“ möchte ich trotz der vorgenannten Kritik an den Pflegenoten mit „Ja“ beantworten. Aber nur, wenn wir die Noten als Bestätigung der guten Arbeit sehen, die täglich von den Mitarbeitenden in den Häusern geleistet wird, und zwar insbesondere im respektvollen Umgang mit den uns anvertrauten Menschen. Wenn die Pflegenoten dauerhaft überbetont werden, besteht die Gefahr, dass unverhältnismäßig viel Zeit für die detailgenaue Verbesserung der Dokumentation eingesetzt wird. Dabei wünschen wir uns viel mehr Zeit für unsere Bewohner; denn die Untersuchungen zur Lebensqualität der Bewohner in Heimen zeigen deutlich: Zuwendung, eine gute Beziehung und eine wertschätzende Begleitung sind entscheidend für das Wohlbefinden! Um zeitliche Ressourcen zu gewinnen und Druck aus den Häusern herauszunehmen, wurden auf Initiative der Steuergruppe Altenhilfe die vorgegebenen Zeitpläne zur Bearbeitung der Selbstbewertung nach dem „Qualitätskatalog für katholische Einrichtungen der stationären Altenhilfe (QKA)“ entschleunigt. Dies war einerseits notwendig, aber andererseits waren wir nicht glücklich darüber, denn unser werteorientiertes Qualitätsmanagementsystem unterstützt uns dabei, Verbesserungspotenziale aufzudecken und systematisch zu bearbeiten. Die Frage „Was haben die Pflegenoten eigentlich mit Qualität zu tun?“ kann daher eindeutig beantwortet werden: wenig! Das Erkennungszeichen des systematischen Qualitätskatalogs für katholische Einrichtungen der stationären Altenhilfe (QKA). Qualitätsinitiativen jenseits der Noten Eines tritt für uns immer deutlicher hervor: Qualität kann nicht in die Häuser hineingeprüft werden! Daher ist es wichtig, an dieser Stelle aufzuzeigen, welche Qualitätsinitiativen in der Altenhilfe der ctt zur Unterstützung der würdevollen Begleitung der Bewohner aktuell laufen: Im Herbst wurde das Konzept „Sterben und Tod in Altenhilfeeinrichtungen“ mit einer ganzen Reihe von Arbeitshilfen für die Mitarbeiter veröffentlicht. Im Rahmen der Konzepteinführung werden Impulse für Fort- und Weiterbildung in diesem Bereich gesammelt. Hierbei war es hilfreich, dass bereits in acht Häusern Pflegepersonen als Fachkraft für Palliative Care weitergebildet sind. Darüber hinaus entstehen gerade Flyer und ein Leitfaden für ehrenamtlich Mitarbeitende. Hierdurch werden die Leitungen bei der Werbung für bürgerschaftliches Engagement unterstützt. Im Bereich Ernährung gibt es eine Qualitäts-Arbeitsgruppe, die neben der Überarbeitung vorhandener Pflegestandards die ethischen Problemfelder der Ernährung sowie die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit in den Blick nimmt. Weiterhin wird gerade der Entwurf des „Ethisch fundierten Verhaltenskodizes“, der 2009 in allen Häusern besprochen und wertvoll ergänzt wurde, durch die Arbeitsgemeinschaft der Ethik-Koordinatoren überarbeitet. Zudem arbeiten wir an Konzepten, die zum Ziel haben, eine stärkere Personalpräsenz zu ermöglichen, zum Beispiel das Wohngruppenkonzept in St. Franziskus Besch. Schließlich seien noch die Vorbereitungen zum gemeinsamen Fort- und Weiterbildungsplan 2011 und zum ersten Einführungstag für neue Mitarbeiter in der Altenhilfe zu nennen. Eine Überarbeitung der PTV ist bereits im Gange. Einerseits wünsche ich mir sehr, dass ein anderes Denken über Qualität Einzug hält. Andererseits weiß ich auch, dass sich Qualität an vielen weichen Faktoren bemisst, die eine Andrea Tokarski ist Leiterin des Qualitätsund Projektmanagements im Geschäftsbereich der Altenhilfe. externe Prüforganisation nicht messen kann. Hier sind wir gefordert zu verdeutlichen, was unsere Qualität im Sinne der uns anvertrauten Menschen ist! Andrea Tokarski Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier Einweihung der neuen Kindertagesstätte in Aach Räume für 180 Kinder aus der Region Insgesamt wurden 1,6 Millionen Euro investiert. Davon übernahm der Landkreis Trier-Saarburg 508.000 Euro, das Landesjugendamt 277.000 Euro, das Bistum Trier 204.000 Euro, die Ortsgemeinden Aach und Newel knapp 500.000 Euro und aus dem Konjunkturpaket II des Bundes kamen 162.000 Euro. Die Kinder der Kindertagesstätte des Hauses auf dem Wehrborn haben ihre Einrichtung bereits freudig angenommen. spectrum 3/2010 17 aktuelles Aach. Helle, freundliche Farben, nicht grell, eher pastell, stehen in angenehmem Gegensatz zu dem grauen Novembertag in Aach. Die neue Kindertagesstätte ist fertig und wurde jetzt im Rahmen einer Feierstunde ihrer Bestimmung übergeben. Schon am 19. Oktober sind die vier Gruppen vom früheren Domizil in den Neubau umgezogen. „Nur einen Tag haben wir gebraucht“, berichten nicht ohne Stolz die Erzieherinnen, an ihrer Spitze Leiterin Martina Schuh. Auch mit der Raumaufteilung sind die neuen Nutzer, allen voran die Kinder, sehr zufrieden. sef Gebert von der Bischöflichen Stiftung vom guten Hirten. Man habe gute Partner gefunden, was das Ergebnis bezeuge, so Gebert weiter. Das neue Haus für die Kinder sei geprägt von Helligkeit und Weite, „hier kann man sich wohlfühlen“. Die neue Kindertagesstätte entspreche dem Geist und dem Sinn der Stiftung. Von gut angelegtem Geld sprach der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Günther Schartz. Die Kindertagesstät- te im Haus auf dem Wehrborn gehöre mit ihren 180 Plätzen zu den größten im Kreis. Diese Einrichtung sei ein guter Nährboden für die Entwicklung der Kinder. Er lobte das Engagement der Kirche, die einen „riesigen Beitrag“ zum Wohle der Gesellschaft leiste. „Das ist ein schöner Tag für Aach und Newel“, freute sich auch Verbandsbürgermeister Wolfgang Reiland. Andreas Engel Fotos: Andreas Engel Mehr Platz zum Spielen und Toben: Das begeistert auch die Kindergartenkinder. Diese Einrichtung sei eine Investition in die Zukunft, unterstrich der Kaufmännische Direktor des Hauses auf dem Wehrborn, Stefan Mathy. Die Gemeinden und die Einrichtung Haus auf dem Wehrborn profitierten von dieser Investition. Mit der Renovierung des Altbaus sei bereits begonnen worden, so Mathy weiter. Im Frühjahr kommenden Jahres soll auch dieser Teil des Projektes fertig sein. „Wir alleine können solch ein Projekt nicht stemmen“, sagte Prälat Franz Jo- Landrat Günther Schartz (links) übergibt die Urkunde an die Einrichtungsleiterin Martina Schuh (Mitte) und den Kaufmännischen Direktor Stefan Mathy. Wir begrüßen in der Heimhauptschule des Hauses auf dem Wehrborn aktuelles / mitarbeiter-forum Mareike Peter Mareike Peter ist seit dem 15. August Lehrerin an der Heimhauptschule des Hauses auf dem Wehrborn in Aach. Sie ist Klassenlehrerin der Stufen 5 und 6. Die 28-jährige Triererin studierte von 2003 bis 2008 Lehramt für Grundund Hauptschulen an der Universität Koblenz-Landau in den Hauptfächern Deutsch, Wirtschafts- und Arbeitslehre und den weiteren Fächern Werken aus Bildender Kunst und Soziologie. Nach dem ersten Staatsexamen 2008 absolvierte sie vor dem zweiten Staatsexamen 2010 ihren Vorberei- 18 spectrum 3/2010 tungsdienst am Staatlichen Studienseminar für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen Trier an der Hauptschule in Saarburg. Bereits während ihres Studiums sammelte Mareike Peter erste praktische Erfahrungen an der Paul-Gillet-Schule in Edenkoben. Bereits hier unterrichtete sie u. a. die Fächer Deutsch und Sozialkunde. Neben Lesen und Kochen beschäftigt sich die frischgebackene Lehrerin in ihrer Freizeit vor allem mit Musik, Kunst und Städtereisen. Benjamin Henze Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier Mit viel Freude übt Mareike Peter seit Mitte August ihren Beruf als Lehrerin an der Heimhauptschule des Hauses auf dem Wehrborn aus. Wir begrüßen im Direktorium des Caritas-Krankenhauses Lebach den neuen Pflegedirektor Peter Joecken Peter Joecken ist neuer Pflegedirektor im Caritas-Krankenhaus Lebach. Er wird weiterhin Pflegedirektor im St. Josef-Krankenhaus in Hermeskeil bleiben. Diese trägerübergreifende Position wird er offiziell ab 1. Januar 2011 übernehmen. Nach der Schulausbildung absolvierte der 56-jährige Mönchengladbacher seine Ausbildung zum Fachkrankenpfleger mit Schwerpunkt Anästhesie und Intensiv in Bad Neuenahr. 1987 durchlief er ein spezielles Weiterbildungsprogramm für die mittlere Führungsebene im Gesundheitswesen der Marienhaus GmbH Waldbreitbach. 1989 nahm er ein Studium im Studiengang Pflegemanagement/Krankenhausbetriebsführung der Katholischen Akademie für Pflegeberufe Freiburg auf, das er 1992 erfolgreich mit dem Abschluss Pflegewirt beendete. und im St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil. Den Schwerpunkt seiner Personalführung legt er auf einen kooperativen Führungsstil, interprofessionelle Zusammenarbeit, transparente Kommunikationskultur, Umsetzung wirtschaftlicher Kennzahlen sowie eine fundierte Qualitäts- und Personalentwicklung. Peter Joecken ist verheiratet und hat eine Tochter. In seiner Freizeit betreibt Joecken Extremsport. Er ist 30-facher Ironman-Teilnehmer, vielfacher Saarlandmeister im Triathlon und im Einzelzeitfahren. 2010 hat er den 4. Platz der deutschen Meisterschaften im Langstreckentriathlon TM 55 erzielt. Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier Seit 1992 hat er die Position eines Pflegedirektors inne, u. a. in den Marienhauskliniken Wadern/Losheim, dem Marienkrankenhaus in Trier-Ehrang „Ich gehe mit Respekt, Freude und Engagement an meine neue zusätzliche Aufgabe in Lebach heran“, sagt Peter Joecken. „Respekt vor dem, was die Mitarbeiter in Lebach leisten und geleistet haben, Freude auf das, was die Begegnungen und die Gespräche mit den Menschen bringen und Engagement als jemand, der seine Aufgabe, Mitarbeiter zu führen, als sach- und menschenorientierte Dienstleistung sieht.“ im Sekretariat der ctt-Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh Verena Rothenbusch Verena Rothenbusch begann ihre berufliche Laufbahn zunächst mit einer Ausbildung bei der Saarbergwerke AG in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Dort arbeitete sie acht Jahre, um dann zur Technischen Überwachung der eigenüberwachten Anlagen zu wechseln, wo auch interessante Herausforderungen auf sie warteten. Weiterbildungen in Form der Abendfachoberschule für Wirtschaft und das Zertifikat der staatlich geprüften Sekretärin ermöglichten der 52-jährigen Verena Rothenbusch ihr berufliches Weiterkommen. In verschiedenen Ar- beitsbereichen wie Vertrieb und Kundenbetreuung fand sie ebenfalls ein interessantes Arbeitsfeld. Zuletzt war Verena Rothenbusch bei der Landesregierung des Saarlandes beschäftigt. Jetzt freut sie sich über die vielfältigen und abwechslungsreichen Aufgaben im Sekretariat der Geschäftsführung mit neuen und spannenden Eindrücken. Verena Rothenbusch ist geschieden und hat zwei Kinder. Ihre Freizeit verbringt sie gerne mit Freunden, joggt, so oft es geht und liebt Städte- und Bildungsreisen. Benjamin Henze Foto: privat mitarbeiter-forum Das Sekretariat von ctt-Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh in Saarbrücken wird seit Anfang April von Verena Rothenbusch geleitet. Seit dem 1. April leitet Verena Rothenbusch das Sekretariat der cttGeschäftsführerin Dr. Tania Masloh in Saarbrücken. spectrum 3/2010 19 Wir gratulieren zu Dienstjubiläen Zentrale in Trier Heike Kaufmann-Gigon Hochwald-Kliniken Weiskirchen 25-jährige Tätigkeit Valentin Klas 20-jährige Tätigkeit Christiane Braband (Stellvertretende Stationsleitung Intensiv) (Hygienefachpfleger) (Mitarbeiterin Finanzund Rechnungswesen) Martina Kolley Stefanie Erne Inge Kuhn Ulrich Hendricks Annette Muehlstroh Manfred Leiendecker Nikolaus Otten (Sekretärin der Geschäftsführung) (GMAV) (Mitarbeiter Informatik und Telekommunikation) 20-jährige Tätigkeit Marion Müller (Mitarbeiterin Personal) (Gesundheits- und Krankenpflegerin) (Gesundheits- und Krankenpflegerin) (Zentralheizungs- und Lüftungsbauer) Helmut Pscheidt (Energieanlageelektroniker) Michael Röhl (Leitender Gesundheits- und Fachkrankenpfleger Anästhesie) (Krankengymnastin) Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Martina Schneider 40-jährige Tätigkeit (Chefarztsekretärin) (Küchenleiter) Brigitte Heuser (Gesundheits- und Krankenpflegerin) Maria Moritz (AHB-Mitarbeiterin) Annegret Schmidt-Simon (Schreibkraft im ärztlichen Dienst) (Gesundheits- und Krankenpflegerin) Cornelia Schloeder Heinz Brühl Dr. Holger Kirsch (Arzt) Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim 30-jährige Tätigkeit Renate Schäfer (Pflegehelferin) (Gesundheits- und Krankenpflegerin) Ruth Sydow Jürgen Thönes (Assistenzarzt) Günther Zirbes (Elektriker) Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig 20-jährige Tätigkeit Ute Schildmann (Pflegehelferin) Doris Horn (Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin) Karoline Klein (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) Monika Lönard (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) Caritas-Krankenhaus Dillingen Seniorenheim St. Josef Vallendar 30-jährige Tätigkeit 20-jährige Tätigkeit Maria Schwickerath (Sozialarbeiterin) Gabriele Heuser (Altenpflegerin) Elisabeth Müllen (Leitende Gesundheits- und Fachkrankenpflegerin OP) Maria-Elisabeth Pruem (Stellvertretende Stationsleitung Gyn./Neugeb.) 25-jährige Tätigkeit Pia Bender 25-jährige Tätigkeit Stefan Gantner (Pflegedienst) Margret Loew (Ernährungsberatung) Sabzewa Mehrangis Dadressi (Pflegedienst) (Gesundheits- und Krankenpflegerin) Wilma Bieg mitarbeiter-forum (Psychologin) Dr. Rudolf Friedrich (Oberarzt) Marietta Fries-Metzen Caritas-Krankenhaus Lebach 25-jährige Tätigkeit Beate Heinz (Gesundheits- und Krankenpflegerin) (Medizinisch-technische Assistentin Labor) Silvia Geier Doris Müller Edgar Heckel Stephanie Meyer (Diätassistentin) (Stellvertretende Stationsleitung Intensiv) 20 spectrum 3/2010 (Krankenschwester Innere) (Arzthelferin Innere) Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege Koblenz-Wallersheim 20-jährige Tätigkeit Maria Kerner (Mitarbeiterin Hauswirtschaft) 3 Fragen an Deutschlehrerin Doris Welter-Grimm 1 Sprache erfährt wohl zu allen Zeiten eine Veränderung in einer Gesellschaft. Beobachten Sie aktuell solche Veränderungsprozesse? Ganz sicher finden sich heute erheblich mehr Anglizismen im Sprachgebrauch als noch vor einigen Jahren. Hierzu tragen die neue Technologien und die Medien bei. Wenn Sie heute durch die Stadt gehen, sehen Sie zu 90 Prozent solche Beispiele. Ich denke dabei an Wörter wie „sale“, „to go“, „kids“ oder „shop“. Fast schon kann man mitunter den Eindruck gewinnen, dass die Großund Kleinschreibung ebenfalls verschwindet. Ich bekomme oft E-Mails, in denen gänzlich darauf verzichtet wird. Zudem fällt mir im Stadtbild auch immer wieder die falsche Verwendung von Apostrophen ins Auge. Ein gutes Sprachgefühl kann durch häufiges Lesen geschult werden. Im Unterricht der 28-jährigen Lehrerin Mareike Peter wird deshalb auch das Vorlesen geübt. 2 Wie haben Sie die Rechtschreibreform erlebt und sich mit den neuen Regeln und den späteren vier Nachbesserungen vertraut gemacht? Anfangs waren wir alle entsetzt, weil uns schnell klar war, dass alle Schulbücher neu beschafft werden mussten. Für die didaktische Umsetzung habe ich mir dann die entsprechenden Spezialhefte mit allen neuen Regeln besorgt. In der Rechtschreibreform ist zunächst viel gestrichen worden, was dann in den Nachbesserungen zu einer Kann-Bestimmung umformuliert wurde. Die Komma-Regeln haben beispielsweise eine deutliche Liberalisierung erfahren. Vor „und“ sowie „oder“ kann jetzt auf das Komma verzichtet werden. Ich versuche, meinen Schülern beizubringen, dass der Einsatz eines Kommas zum besseren Verstehen beiträgt. Manches ist nun leichter und logischer geworden. Aber manche Dinge sind für mich immer noch unlogisch. Dazu gehört z. B. das Wort „aufwändig“, das man mit „e“ und „ä“ schreiben kann. Logisch wäre es, dass man das Wort nur mit „ä“ schreibt, da es sich von dem Wort „Aufwand“ ableitet. Dazu gehören für mich auch die Ausnahmeregelungen bei bestimmten lateinischen oder griechischen Wörtern, wie z. B. Philosophie, das Wort wird nach wie vor mit „ph“ geschrieben im Gegensatz zu dem Wort Fotografie. Schwierig finde ich auch die Neuerung bei anderen Fremdwörtern, denken Sie z. B. an Ketschup für Ketchup oder Schikoree. Es ist zwar für die Kinder einfacher zu schreiben, jedoch denke ich, dass mit einer entsprechenden Erklärung zum kulturellen Hintergrund die Originalschreibweise vermittelbar wäre. Die 58-jährige Doris Welter-Grimm ist seit über 25 Jahren Lehrerin für Deutsch, Englisch und Arbeitslehre. In der Hauptschule im Haus auf dem Wehrborn unterrichtet sie derzeit die Abschlussklasse 9. 3 Wie kommen Ihre Schüler mit der neuen Rechtschreibung klar und welche Tipps geben Sie ihnen mit, damit sie gut aufgestellt sind? Die Schüler sind in diese Zeit der Reform ja hineingewachsen und gut mit den Änderungen zurechtgekommen. Meine Erfahrung zeigt mir, dass die Schreibschwäche eines Schülers weniger mit der Rechtschreibreform zu tun hat, als vielmehr mit der Lesesozialisierung. Wenn ich da sage: „Lest mehr!“, nützt das wenig. Die Heranwachsenden brauchen einfach Vorbilder, also Eltern, die selbst lesen. Da reicht die Erfahrung im Kindergarten und in der Grundschule nicht aus. Mit speziellen Leseangeboten versuchen wir die Lust am Lesen zu wecken. Im Laufe des Schuljahres nehmen wir regelmäßig an der Aktion des Trierischen Volksfreundes „klasse Klasse“ teil. Unsere Schüler finden es prima, in der Zeit die Zeitung zu lesen. Ich freue mich immer, wenn ein Schüler ein Buch aus unserer Klassenbibliothek ausleiht. „Lesen, lesen und nochmals lesen!“, so lautet meine Empfehlung. Es hilft nicht nur gegen Rechtschreibschwäche, sondern erweitert auch den Wortschatz. Nicht alles, was positiv zu beurteilen ist, lässt sich auf den minimalen Nenner „geil“ reduzieren. Eine Situation kann viel treffender mit schön, angenehm, kreativ, innovativ, beeindruckend, faszinierend oder anderen Adjektiven beschrieben werden. Das Interview führte Dr. Claudia Gerstenmaier. Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier spectrum 3/2010 21 mitarbeiter-forum Wie schreibt man eigentlich richtig? Die meisten Menschen haben den Umgang mit Orthographie und Grammatik wahrscheinlich in der Schule gelernt. Doch dieses Wissen muss nicht zwingend eine unbegrenzte Dauer garantieren. Spätestens mit den gravierenden Änderungen durch die letzte große deutsche Rechtschreibreform im Jahr 1996 wurde eine Auffrischung des einstmals Erlernten notwendig. Mit der Überarbeitung des Regelwerks in den Jahren 2004, 2006, 2008 und 2009 galt es dann erneut, die eigenen Kenntnisse wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Wer ob dieses Sachverhaltes jedoch denkt, dass solche „Nachhilfestunden“ nur für bestimmte Generationen erforderlich sind, sieht sich getäuscht: Auch Schülerinnen und Schüler, die im Deutschunterricht mit den aktuellen Regeln vertraut gemacht werden, können bei einem Blick in die Tageszeitungen feststellen, dass beispielsweise einige Wörter in anderer, als ihnen bekannten Schreibweise ihre Anwendung finden. Welche Wörter dies konkret sind, kann einem Leitfaden für Journalisten entnommen werden, auf die sich die deutschen Nachrichtenagenturen vor einigen Jahren verständigt haben. Wie also nun? – Das möchte man angesichts dieser Gegebenheiten fast schon fragen. Grund genug, einmal Expertinnen in der deutschen Sprache zu Wort kommen zu lassen. Zu unserem Leitbild Um unser Leitbild bewusst leben zu können, ist es hilfreich, es genauer kennen zu lernen. Deshalb haben wir schon in den letzten Ausgaben begonnen, immer einen kurzen Ausschnitt aus dem Leitbild zu betrachten: Aus dem Leitbild der ctt „Unsere Einrichtungen stehen im Dienst des gesellschaftlichen Gesundheitsund Sozialwesens und nehmen diesen Auftrag auch in ihrem öffentlichen Engagement wahr. Deshalb suchen wir die vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit mit den Partnern des Gesundheits- und Sozialwesens. Durch systematische Öffentlichkeitsarbeit festigen und knüpfen wir Beziehungen zu wichtigen Zielgruppen, Ansprechpartnern und zu Multiplikatoren im Gesundheitswesen, in Politik und Verwaltung.“ Biblischer Verweis: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Mt 5,13 (4 Öffentlichkeit, Abs. 1, in: Unser Leitbild, S. 4) mitarbeiter-forum Kommentar Die Kirche und ihre Einrichtungen sind Teil des öffentlichen Lebens. Das gilt auch für die Einrichtungen der ctt. Im Alltag mag man als Mitarbeitender, Patient oder Bewohner diese Öffentlichkeit vielleicht zunächst nicht so empfin- den, dennoch ist sie da. Sie beginnt mit den offenen Türen der Einrichtungen. Jeder kann hier zu fast jeder Zeit eintreten. Einen Schlüssel braucht man nicht. Diese Offenheit bedeutet einerseits eine Einladung und eine andauernde unausgesprochene Erklärung zur Hilfsbereitschaft; andererseits machen die offenen Türen die Menschen, die hinter ihnen leben und arbeiten, auch angreifbar und schutzlos. Dass unsere Einrichtungen in der Öffentlichkeit stehen, setzt sich weiter fort in der öffentlichen Wahrnehmung der Medien. Über personelle oder strukturelle Veränderungen berichten sie ebenso wie über neue Heilverfahren oder neue Ansätze in der Alten- und Jugendhilfe. Auch Straftaten, mit denen wir in unseren Einrichtungen konfrontiert werden, finden ein öffentliches Echo, genauso wie Stellungnahmen von Führungspersonen unseres Unternehmens zu strategischen, ethischen oder sozialpolitischen Fragen. Die Einrichtungen unseres Unternehmens sind fester Bestandteil des Gesundheits- und Sozialsystems unseres Landes. Eingebunden in die Krankenhausplanung der Bundesländer, als Partner der Deutschen Rentenversi- Die Facetten der Öffentlichkeitsarbeit sind vielfältig und oft auch da anzutreffen, wo man sie zunächst vielleicht nicht vermuten würde. Hier darf die alltägliche Außenpräsenz durchaus hinzugezählt werden. Wer in diesen Tagen in die ctt-Zentrale nach Trier kommt, wird im Empfangsbereich eine völlig neue Atmosphäre erleben. Unter der Leitung von ctt-Geschäftsführerin Vera Bers sowie dem Einsatz von Marion Müller und Hildegard Haas entstand ein ansprechender Eingangsbereich. Das unscheinbare Foyer des ehemaligen Schwesternwohnheims hat nicht zuletzt durch den gezielten Einsatz von nur wenig Farbe an Lebendigkeit gewonnen. 22 spectrum 3/2010 Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle Theologie und Ethik, Bereich Theologie und Seelsorge. Eine aktuelle Version des Leitbildes findet sich im Internet unter: www.ctt-trier.de oder kann bei der spectrum-Redaktion angefordert werden. cherung Bund oder der Krankenkassen und Pflegeversicherungen gilt es, politische Entscheidungsprozesse aktiv und zuverlässig mitzugestalten und ehrlich zu sein in der Abrechnung von Leistungen oder Zuschüssen aus Steuermitteln. Unsere Partner sollen wissen: Mit der ctt kann man rechnen, sie verdient unser Vertrauen. Das Wort Jesu „Ihr seid das Salz der Erde.“ (Mt 5,13), das das Kapitel 4 „Öffentlichkeit“ aus biblischer Quelle begleitet, schließt sich im Neuen Testament unmittelbar an die Bergpredigt an. Es weist darauf hin, dass wir als Christinnen und Christen dieser Welt etwas zu geben haben. Das Bildwort vom Salz meint zum einen, dass es um den Geschmack am Leben geht, die Lebensfreude, ohne die das Leben fade und langweilig wird; zum anderen war Salz zur Zeit Jesu ein kostbares Konservierungsmittel. Salz der Erde zu sein, könnte demnach auch heißen, dass wir dazu beitragen, dass das private und öffentliche Leben erhalten bleibt und auch in Zukunft Bestand hat. Dr. Thomas Kellner Fotos: privat Menschen im Träger Hauswirtschaftsmeisterin ist für Ingrid Peters der schönste Beruf Waxweiler. Heute gibt es ein BroccoliSoufflé mit Kartoffelpüree und Salat. Wer darauf im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu in Waxweiler keinen Appetit hat, entscheidet sich für Geflügelroulade, Kartoffeln und Gemüse. Jeden Tag werden in der hauseigenen Küche zwei Menüs frisch zubereitet. Vorsuppen und Desserts gehören selbstverständlich dazu. Nur für die Schüler der örtlichen Schule nicht. Diese verzichten lieber zugunsten der Nachspeise auf die Suppe, berichtet Ingrid Peters schmunzelnd. „In unserer Küche werden dann auch viele Erinnerungen wieder gegenwär- In Früh- und Spätschichten bereitet das Team von Ingrid Peters sämtliche Mahlzeiten täglich frisch zu. Über ein Tablettsystem verteilen hier (v.l.n.r.) Tina Lücke, Petra Engel und Katharina Maiers das Mittagessen von der Küche aus. Wenn das Hauptgeschäft in der Waxweiler Küche nachlässt, nimmt sich Küchenleiterin Ingrid Peters Zeit für ihre Auszubildende. Seit Tina im 2. Lehrjahr ist, gibt es viel mehr selbstgebackene Kuchen im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu, denn auch das Backen will erlernt werden. Hier (v.l.n.r.) erklärt sie der 19-Jährigen, wie eine Béchamel-Soße zubereitet wird. tig“, erzählt Peters. Zum Beispiel an eine herzensgute Küchenschwester der Schwestern vom Heiligen Geist, in deren Obhut das Alten- und Pflegeheim Herz Jesu über 100 Jahre bis 2008 stand. In der vorweihnachtlichen Zeit sorgte Schwester Huberta immer dafür, dass ihre Mitarbeiterinnen stets eine gut gefüllte Dose mit Plätzchen zum Naschen vorfanden. Zumeist waren in der Plätzchendose die leckeren Ergebnisse neuer Rezepte, die Schwester Huberta zuvor ausprobiert hatte. „Die Dose haben wir heute noch im Einsatz“, sagt Peters, „und nach den alten Rezepten von Schwester Roberta backen wir auch, wie z. B. den Stutenkuchen.“ Rezepte zu sammeln ist überhaupt so eine Leidenschaft von Peters. Eine weitere gutes und gesundes Essen, was der 51-jährigen Peters nicht anzusehen ist. Am liebsten ist sie in der Küche, denn sie kocht für ihr Leben gern. Als unlängst ein Besucher im Eifeler Dialekt erstaunt über die Erkenntnis, dass Peters die Küchenleitung hat, fragte: „Was? – Ihr habt keinen Koch?“, konterte die charmante Waxweiler Küchenchefin verschmitzt: „Nein. Wir brauchen zum Arbeiten keine Männer.“ Tatsächlich besteht das Team von Peters für Küche und Wäscherei aus 19 Frauen. Die meisten von ihnen arbeiten in Teilzeit. Unter ihnen ist auch ihre leibliche Schwester. Als 1995 Küchenhilfen in Halbtagstätigkeiten gesucht wurden, sagte sie zu ihrer Schwester Elisabeth: „Komm, ich bewerbe uns mal.“ Beide wurden eingestellt und sind nicht die einzigen langjährigen Mitarbeiterinnen im Küchenteam. Helga Linster und Gertrud Bartel sind seit über 30 Jahren in der Waxweiler Küche tätig. Viel Erfahrung zeichnet das fröhliche Küchenteam aus. Und von den Tipps und Tricks der Küchenprofis profitiert ihr jüngstes Mitglied, die 19-jährige Tina. Dass sie sich für eine Ausbildung in der Hauswirtschaft entschieden hat, freut Peters ganz besonders. „Oft wird der Beruf völlig verkannt“, stellt Peters fest. „Das Berufsbild der Hauswirtschafterin hat sich völlig verändert. Wer heute den Beruf der Hauswirtschafterin erlernt, hat eine solide Grundausbildung. Man kann sich zur Lehrerin an einer Berufsschule oder im Hygienefachbereich weiterqualifizieren, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ich kann jedem Mädchen nur zu einer solchen Ausbildung raten.“ Dr. Claudia Gerstenmaier Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier spectrum 3/2010 23 mitarbeiter-forum Seit 2006 hat Peters die Küchenleitung mit erweiterten Aufgaben. Zu ihrem Refugium gehören Küche, Cafeteria, Eingangsbereich und die hauseigene Wäscherei. Um die vielfältigen Aufgaben mit ihrem Team meistern zu können, will vieles gut organisiert und durchdacht sein. Deshalb hat die gelernte Hauswirtschaftsmeisterin den Montag zu ihrem „Bürotag“ gemacht. Gleich neben der Küche im Keller erstellt sie so z. B. die Dienstpläne, gibt Bestellungen auf, überwacht das Haushaltsbudget und stellt den Speiseplan für die Folgewoche zusammen. Gemeinsam mit dem Betreuenden Dienst werden in der Küche die entsprechenden Vorbereitungen getroffen, wenn die Bewohner Waffeln oder Plätzchen backen, Apfelkompott selbst gemacht wird, Ostereier gefärbt werden oder Feste anstehen. Weitere Aufgaben halten die Besonderheiten des Jahresverlaufes bereit, wie etwa jetzt in der vorweihnachtlichen Zeit, wenn die Plätzchenbäckerei auf vollen Touren läuft. Was volle Windeln mit Weihnachten zu tun haben „Hat Maria im Stall Gott die Windeln gewechselt?“ Liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht ist es Ihnen beim Lesen der Überschrift ähnlich ergangen: Die Frage macht nachdenklich, wirkt sogar etwas despektierlich, in jedem Fall jedoch ist sie zumindest provozierend. Unser übliches Bild von Weihnachten ist ja eher geprägt von Symbolen wie: Stern, Tanne, Engel, Kerze und natürlich der ganzen Krippengesellschaft, also Maria, Josef, dem Jesuskind, den Hirten und all den anderen ... aber kämen Ihnen Windeln in den Sinn? Wohl eher nicht – und doch könnte uns gerade die Windel auf eine Spur bringen. seite der seelsorge Im Lukasevangelium, also dem Buch der Bibel, in dem die uns allen bekannte Weihnachtsgeschichte erzählt wird, heißt es: „Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.“ (Lk. 2,7) Und einige Zeilen weiter verkünden die Engel: „Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ (Lk. 2.12) Zweimal ist explizit die Rede davon, dass das neugeborene Jesuskind in Windeln gewickelt war, ja die Windel wird sogar ausdrücklich als ein Zeichen angegeben. Ich finde, da lohnt es sich, einen kleinen Augenblick darüber nachzudenken, was denn Windeln – und ich meine auch die richtigen, also die vollen Windeln – mit Weihnachten zu tun haben könnten. Es gibt da ganz interessante theologische Deutungen. Die Windel, so schreibt z. B. der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün, sei Symbol dafür, dass Gott in Jesus ganz und gar Mensch wurde, also bis in die menschlichsten Bedürfnisse hinein. Und darum geht es an Weihnachten ja vor 24 spectrum 3/2010 allem, dass Gott Mensch geworden ist. So sehr Mensch, dass er auch an Marias Brust gesaugt hat, dass er seine Eltern nachts wahrscheinlich durch Schreien um den Schlaf gebracht hat, bis er irgendwann dem Josef durch ein erlösendes Bäuerchen einen Teil der Muttermilch wieder über die Schulter gespuckt hat, und dass ihm eben auch immer wieder die Windeln gewechselt werden mussten. „Ihr Christen habt ja einen Gott, der in die Windeln macht!“, spottete schon im 2. Jahrhundert der heidnische Philosoph Kelsos – und brachte damit ungewollt etwas auf den Punkt: Gott – einer von uns, durch und durch, ganz Mensch! Andere wieder betonen, dass die Windel zu Jesu Zeiten eine Art Leinenwickel war, also Stoffstreifen, mit denen man auch Verstorbene beim Balsamieren umhüllte – Grabtuch und Windel sahen gleich aus. Darin sahen die Kirchenväter einen Zusammenhang: Die Windel wäre somit ein Zeichen, das schon bei der Geburt Jesu auf sein Ende später am Kreuz hinweisen würde. Ambrosius von Mailand etwa schrieb: „Er wurde in Windeln gewickelt, damit du von den Stricken des Todes befreit wirst.“ Das hilflose Kind in der Krippe und Christus, der Erlöser – das ist derselbe, ausgedrückt durch das Symbol der Windel! Mir kommen bei Windeln aber erst mal Erinnerungen an die Wickelzeiten bei meinen eigenen Kindern in den Sinn. „Windelwechsel? – Puh!“ Also, nur nass, das ging ja noch. Aber volle Windeln, das bedeutete immer wieder Überwindung. Manchmal haben meine Frau und ich gelost, wer von uns beiden an der Reihe war. Aber auch, wenn ich die Windelpakete selbst unausstehlich fand, so habe ich meine Kinder deswegen ja nicht weniger geliebt! Im Gegenteil, ihre Bedürftigkeit forderte mich stets heraus. Mit diesen persönlichen Erfahrungen bekomme ich noch eine weitere Verbindung zum Weihnachtsfest. Kann es sein, dass Gott mir durch die Windel lediglich klar machen will, dass ich auf ihn zählen kann, auch wenn ich mitten im dicksten Schlamassel stecke? Ob ich Mist gebaut habe im Leben, ob ich Dreck am Stecken habe, ob ich selbst das Gefühl habe, nichts wert zu sein – das alles ist nicht der Maßstab für göttliche Zuwendung. Martin J. Naton ist Klinikseelsorger in der Gelderland-Klinik in Geldern. Foto: Veit Mette Es gibt einen, dem das alles gar nichts ausmacht. Es gibt einen, der mir tatsächlich auch in anrüchigen Situationen immer zur Seite steht, es gibt einen, der mich im wahrsten Sinne des Wortes „aus der Scheiße“ holt. Klingt nach Gosse? Aber genau da bewährt sich ja die Treue unseres Gottes! Die provozierende Frage in der Überschrift stammt übrigens von Schmuel Golding, dem Leiter des Jerusalemer Instituts für biblische Polemik. Er erinnert uns daran, dass die christliche Botschaft tatsächlich provozierend ist. Die Vorstellung, dass der große Gott ein kleines Kind wird, dass er sich selbst bis ins Windeln hinein hilflos macht, das scheint für Außenstehende unzumutbar. Uns aber sagt es, dass unser Gott unser Leben kennt, dass es keine Trennung zwischen ihm und uns gibt, und dass keine Situation vorstellbar wäre, in die er nicht mit uns geht. Weihnachtswindeln sind für mich ein zwar untypisches, aber sehr aussagekräftiges Symbol für die Liebe Gottes zu uns Menschen. Eine Liebe, die sich durch nichts aufhalten lässt. Könnte glatt für einen Werbeslogan taugen: Mit Gott – da sind Sie niemals schief gewickelt! In diesem Sinne ein frohes Weihnachtsfest! Ihr Martin J. Naton Nachgefragt bei Roland Schaefer Herr Schaefer, seit dem 1. Oktober können junge Menschen an Ihrer Verbundschule einen neuen generalistischen Ausbildungsgang absolvieren. In diesem Ausbildungsgang werden erstmals drei Ausbildungen zusammengefasst. Wie war die bisherige Resonanz zu diesem neuen Angebot? Die Resonanz war riesig. Nachdem wir im Frühjahr die Genehmigung des Ministeriums zur Durchführung dieses Modellprojekts erhalten hatten, konnten wir damit in die Öffentlichkeit gehen. Seitdem haben wir zahlreiche Bewerbungen für diesen neuen Ausbildungsgang erhalten. Auch wenn der Kurs am 1. Oktober bereits begonnen hat, treffen täglich Anfragen und Bewerbungen für die generalistische Ausbildung in unserer Verbundschule ein, sodass wir planen, im nächsten Jahr einen weiteren Kurs generalistisch auszubilden. Wie kam es zu der Idee, drei staatlich anerkannte Ausbildungen zusammengefasst in einem Modellprojekt anzubieten? Die Idee, eine gemeinsame Ausbildung anzubieten, hatten wir schon länger: Seit der letzten Änderung des Krankenpflegegesetzes 2003 bilden wir bereits Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen gemeinsam aus. Dabei haben wir viele Gemeinsamkeiten und Schnittstellen zwischen den beiden Berufen entdeckt. Darüber hinaus ist es uns immer schon wichtig gewesen, dass ein Schüler, sei es Krankenpflege, sei es Kinderkrankenpflege, weiß, wie er Patienten jeden Alters optimal pflegen und versorgen kann. Wir erfinden also das Rad nicht neu. Um diesen Anspruch „noch besser“ zu erfüllen, möchten wir auch das spezielle Wissen aus dem Bereich der Altenpflege in die Ausbildung mit integrieren. Aus diesem Grund haben wir die Altenpflegeschule der Deutschen Angestellten-Akademie St. Ingbert ins Boot geholt. Ein weiterer Grund für die Einrichtung eines solchen Ausbildungsgangs: Die Anforderungen an Pflegekräfte sind in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Es gibt immer mehr ältere und multimorbide Patienten im Krankenhaus, gleichzeitig werden die Patienten früher nach Hause bzw. in eine Pflegeeinrichtung entlassen. Generalistisch ausgebildete Pflegekräfte werden in der Lage sein, diesen komplexen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig sind sie flexibel auf dem Arbeitsmarkt einsetzbar. Last but not least steigert eine derartige Ausbildung natürlich auch die Attraktivität des Pflegeberufs, wie das große Interesse an unserer neuartigen Ausbildung zeigt. Neben den theoretischen Lehrinhalten, die an Ihrer Schule vermittelt werden, müssen die Schüler ebenfalls praktische Erfahrungen sammeln. Bei der Komplexität dieser Ausbildung ist dies sicherlich nicht ganz einfach. Wie läuft die praktische Ausbildung ab? Die Schüler werden in den dreieinhalb Jahren in den verschiedensten Einrichtungen der Marienhaus GmbH, den Einrichtungen der Adolf von Galhau‘schen Sophienstiftung und den Einrichtungen der cusanus trägergesellschaft trier mbh eingesetzt. Generell gibt es drei größere Pflichtbereiche, die von der Stundenzahl gleich groß sind: Zum einen ist dies eine längere Praxisphase in einem Akutkrankenhaus im Bereich der Inneren Medizin und Chirurgie, ein ebenso langer Einsatz im Bereich der stationären Altenhilfe, z. B. in einem Alten- und Pflegeheim, sowie eine lange Praxisphase in der Pädiatrie. Daneben sammeln die Schüler Erfahrungen im Bereich der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie, in der ambulanten Versorgung sowie in der Gynäkologie und der Geriatrie. Im letzten Halbjahr haben die Schüler dann die Möglichkeit, einen so genannten „Vertiefungs-Einsatz“ in einem der drei oben genannten Pflichtbereiche zu machen sowie Einblicke in besondere Bereiche, wie z. B. das Hospiz, zu erlangen. Roland Schaefer ist Leiter der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe in Lebach. Bei so einer facettenreichen Ausbildung sind die Anforderungen sicherlich hoch. Welche Voraussetzungen müssen Bewerber mitbringen? Sie müssen offen sein für Neues, flexibel auf veränderte Anforderungen reagieren können und bereit sein, eine Vielzahl von verschiedenen Abteilungen und Fachrichtungen kennen zu lernen. Handlungsorientierte Lehrund Lernmethoden werden in der Verbundschule angeboten und sollten mit Eigeninitiative und Begeisterung für selbstbestimmtes Lernen angenommen werden. Jetzt, einige Wochen nach Beginn des neuen Ausbildungsjahres, können Sie schon ein erstes Fazit ziehen? Die Schüler der generalistischen Ausbildung sind hochmotiviert. Sie zeigen großes Interesse am Unterricht und bringen eine hohe Leistungsbereitschaft mit. Dabei ist der „generalistische Blickwinkel“ schon deutlich zu spüren. Für die Schüler ist es selbstverständlich, dass ein Thema immer über alle Altersstufen hinweg besprochen wird. Geht es z. B. um Hautpflege, so wird sowohl auf die speziellen Anforderungen eines Säuglings eingegangen als auch auf die Besonderheiten bei Erwachsenen und gerade auch bei älteren Menschen. Das Interview führte Benjamin Henze. Foto: Franziska Sprenger spectrum 3/2010 25 trägerübergreifendes Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege in einem Ausbildungsgang anzubieten, war das Ziel des Modellprojekts der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe (vgl. spectrum 2/2010, S. 24). Mit dieser neuartigen generalistischen Ausbildung soll dem steigenden Fachkräftemangel in der Pflege entgegengewirkt werden. Kurz nach dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres sprachen wir mit dem Leiter der Verbundschule, Roland Schaefer. Dillinger Darm-Tag war ein voller Erfolg Darmzentrum Dillingen-Lebach informierte Patienten, Angehörige und Ärzte Dillingen. „Darmkrebs ist die häufigste Krebserkrankung und die weit häufigste Todesursache mit 27.000 Todesfällen“, sagte der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler beim diesjährigen Darm-Tag in der Stadthalle Dillingen. Das Darmzentrum der Caritas-Krankenhäuser in Dillingen und Lebach hatte am 27. und 28. August Patienten, Angehörige und Interessierte zu einem zweitägigen Symposium eingeladen; Schirmherr der Veranstaltung war der saarländische Gesundheitsminister, Georg Weisweiler. Durch Früherkennung sei das Risiko minimierbar. „Der Darm-Tag des Darmzentrums ist hierbei durch gezielte Information und Aufklärung mustergültig“, so der Minister in seinem Grußwort. In diesem Zusammenhang wies er auf die Darmkrebs-Kampagne der saarländischen Landesregierung hin, die bundesweit die höchsten Teilnehmerzahlen bei Präventivmaßnahmen und Vorsorgekoloskopie (Darmspiegelung) zu verzeichnen habe. aus den einrichtungen Das Darmzentrum Dillingen-Lebach ist von der Deutschen Krebsgesellschaft seit April 2007 als Tumorzentrum für die Behandlung von Patienten mit Darmkrebs empfohlen und zertifiziert worden. Im Juli 2010 erfolgte nach Überprüfung der Leistung des Darmzentrums eine Fortschreibung der Empfehlung und des Zertifikates. Anlässlich dieser „erfreulichen“ Entwicklung der Qualität im Darmzentrum sei auch 2010 ein „Darm-Tag Dillingen“ als Fortbildungs- und Aufklärungskampag- Gemeinsam im Gespräch (v.l.n.r.): Dr. Stephan Kremers, Leiter des Onkologischen Zentrums des Caritas-Krankenhauses Lebach, ctt-Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh, Gesundheitsminister des Saarlandes, Georg Weisweiler, Leiter des Darmzentrums Dillingen-Lebach, Dr. Matthias Schelden, sowie Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie des Caritas-Krankenhauses Dillingen, Dr. Bernhard Menges. ne veranstaltet worden, sagte Dr. Matthias Schelden, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Caritas-Krankenhauses Dillingen, zum Auftakt der zweitägigen Veranstaltung. Den Höhepunkt des Tages bildete eine Podiumsdiskussion, die von der Redakteurin des Saarländischen Rundfunks, Marie-Elisabeth Denzer, moderiert wurde und etliche Fragen zur Darmkrebsvorsorge, der Darmkrebstherapie und der Nachbehandlung aufgriff. Als weitere Veranstaltung zum Darmtag Dillingen fand eine wissenschaftliche Tagung zum Die Vorsorge-, Therapie-, und Nachsorgemöglichkeiten bei Darmkrebs standen im Fokus der Expertenrunde, die Marie-Elisabeth Denzer (Mitte) vom Saarländischen Rundfunk mit (v.l.n.r.) Dr. Jutta Dick (Vorsitzende des Gesundheitsnetzes Saar), Beatrice Hertrich (Diplom-Psychologin aus Lebach), Dr. Bernhard Menges (Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie des Caritas-Krankenhauses Dillingen), Dr. Stephan Kremers (Leiter des Onkologischen Zentrums des Caritas-Krankenhauses Lebach) sowie Dr. Matthias Schelden (Leiter des Darmzentrums Dillingen-Lebach) diskutierte. 26 spectrum 3/2010 Thema „Darmkrebs“ statt. Dabei wurden einer großen interessierten Zuhörerschaft die neuesten Entwicklungen bei der Behandlung des fortgeschrittenen Darmkrebses von Privatdozent Dr. Sven Richter aus der Universitätsklinik Homburg, Privatdozent Dr. Hanno Huwer aus der Thoraxchirurgie der SHG Kliniken Völklingen und Dr. Stephan Kremers aus der onkologischen Klinik des Caritas-Krankenhauses Lebach berichtet. Neuigkeiten auf dem Gebiet der Vorsorgemöglichkeiten stellte Chefarzt Dr. Bernhard Menges aus dem Caritas-Krankenhaus Dillingen vor. Abschließend wurde von Privatdozent Dr. Volker Arndt aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg berichtet, was aus den aktuellen Studien zur Lebensqualität von Patienten mit behandeltem Darmkrebs bekannt ist. Das Darmzentrum Dillingen-Lebach bewies durch diese Veranstaltung wieder, dass es nicht nur bei der Behandlung des Darmkrebses im stationären Bereich und in der fachübergreifenden Kooperation mit ambulanten Partnern sehr gut aufgestellt ist, sondern auch seiner essenziellen Aufgabe gerecht wird, die Prävention und Vorsorge bei Tumorerkrankungen der Bevölkerung nahe zu bringen. Andreas Engel Fotos: Andreas Engel Dillinger Sommerfest erzielt Erlöse für den guten Zweck Freundes- und Förderverein veranstaltet Benefiz-Tag Dillingen. Strahlend schönes Sommerwetter empfing Ende August die Gäste beim Sommerfest des Freundes- und Fördervereins des CaritasKrankenhauses Dillingen. Der Regen legte eigens für das Fest der Dillinger eine Pause ein. Prima so, befanden die Besucher und die Veranstalter, die sich erneut viel Mühe gegeben hatten, einen schönen Rahmen für die Benefizveranstaltung zu schaffen. Alle halfen mit. Die Mitglieder des Fördervereins, an der Spitze Dr. Norbert Bannenberg und Andreas Krüger, die eifrig schwitzend am Schwenker das Fleisch brieten, wie auch das Küchenteam um Küchenchef Johannes Gal. „Ohne die Hilfe der Mitarbeiter, die sich auch in ihrer Freizeit für die Klinik einsetzen, könnte unser Sommerfest gar nicht stattfinden“, sagte Krüger. Für den musikalischen Rahmen sorgten die Werkskapelle der Dillinger Hütte und das Zupforchester Dillingen-Pachten. Viel beachtet war auch die Tombola mit Preisen im Gesamtwert von mehr Die Vorsitzenden des Freundes- und Fördervereins Dr. Norbert Bannenberg (links) und Andreas Krüger (rechts) beim Schwenken. Ohne das Küchenteam des Caritas-Krankenhauses Dillingen läuft nichts (v.l.n.r.): Claudine Scheitza, Sieglinde Weber und Johannes Gal. als 3.000 Euro. Darunter fanden sich echte Attraktionen wie zum Beispiel ein Profi-Schwenker, ein Saarlandrundflug oder das Spaßbaggern mit einem richtig großen Bagger. Daneben gab es Gutscheine für Kosmetik oder Massagen und vieles andere mehr zu gewinnen. Der Erlös der Veranstaltung wird, wie bei den vorangegangenen Sommerfesten auch, der Klinik gespendet. Im letzten Jahr kamen stolze 5.000 Euro zusammen, teilte Andreas Krüger mit. Andreas Engel Fotos: Andreas Engel Monatlicher Erfahrungsaustausch hilft Betroffenen Adipositas-Selbsthilfegruppe Saar trifft sich erstmals im Caritas-Krankenhaus Dillingen Neben dem Ziel, Informationen über die Krankheit Adipositas und konservative Möglichkeiten der Gewichtsreduktion auszutauschen, möchte die Selbsthilfegruppe Betroffene sowie deren Angehörige auch über die Möglichkeiten der sogenannten Adipositas-Chirurgie aufklären. Insbesondere bei der schwerwiegenden Adipositas hat sich gezeigt, dass eine alleinige Ernährungstherapie keine dauerhafte gesunde Gewichtsreduktion bewirkt. Oft kann erst mit zusätzlichen operativen Maßnahmen eine entscheidende Wendung in der Gewichtsentwicklung erreicht werden. Bei einer schweren Form der Adipositas können sämtliche operativen Maßnahmen im Caritas-Krankenhaus Dillingen vorgenommen werden. „Die Akzeptanz chirurgischer Verfahren als letztes Therapiemittel der schweren Adipositas setzt sich zunehmend durch“, weiß der Chefarzt und Ärztliche Direktor Dr. Matthias Schelden zu berichten, „da den Betroffenen eine beträchtliche Steigerung ihrer Lebensqualität durch Erreichen ihres Wohlfühlgewichtes ermöglicht wird.“ Im Caritas-Krankenhaus Dillingen sind folgende Therapien hierzu möglich: Weitere Informationen finden sich unter: http://www.adipositas-shg-saar.de. • Operative Einsetzung eines Magenbandes (Gastric-Banding) • Operative Verkleinerung des Magens (Gastric-Bypass) • Operative Verkleinerung des Magens auf das Volumen eines Schlauches (Sleeve-Gastrektomie) Des Weiteren bietet die Innere Abteilung des Caritas-Krankenhauses Dillingen nach der Operation auch fachärztliche Kompetenz bei ernährungsmedizinischen Fragen an. Dr. Claudia Gerstenmaier spectrum 3/2010 27 aus den einrichtungen Dillingen. Erstmals hat sich die Adipositas-Selbsthilfegruppe Saar unter der erfahrenen Leitung von Carla Barra im Dillinger Krankenhaus am 2. November getroffen. Damit wurde ein ständiges Forum eingerichtet, bei dem Adipositas-Betroffene oder am Thema Interessierte regelmäßig an jedem ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr im Caritas-Krankenhaus Dillingen eine umfassende Hilfestellung mit Rat und Tat erfahren. Tag des Kinderkrankenhauses im St.-Clemens-Hospital Mit Spaß den kleinen Patienten die Angst vor Untersuchungen nehmen Geldern. Auf eine etwas andere Sprechstunde mit speziellen Notfällen hatte sich die Gelderner Pädiatrie an einem Sonntag im September eingestellt. Es war der bundesweite Tag des Kinderkrankenhauses, an dem sich die Pädiatrie des St.-Clemens-Hospitals in Geldern beteiligte. Ebenfalls mit von der Partie war der Verein „Kind im Krankenhaus“, der einen Infotisch im Eingangsbereich aufgebaut hatte – ein „Aktivposten“ von ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern, der überall dort finanziell einspringt, wo dem Krankenhausbudget Grenzen gesetzt sind. In der Vergangenheit wurde beispielsweise in die Einrichtung eines Spielzimmers, Spielgeräte für den Außenspielplatz, kindgerechte Dekorationen der ansonsten kargen Krankenhauswände investiert. Die Ehrenamtlichen des Vereins hatten ein Kuchenbuffet aufgebaut und auch ein Glücksrad ratterte, damit die Kleinen einen Preis bekamen. „Wichtig ist es, den Kleinen die Angst vor der Untersuchung zu nehmen“, berichtet Oberarzt Andreas Kalkowski einer Mutter, die mit ihrem Nachwuchs noch vor kurzem aus anderen Gründen das Krankenhaus besuchen musste. Bekanntlich wurde zu Beginn des Jahres die Kinderabteilung renoviert, damit die Patientenzimmer geräumig sind, um die Erwachsenen ebenfalls als Gäste aufzunehmen. Spaß bereitete es großen und kleinen Besuchern, mit der Umkehrbrille Luftballons einzufangen. Auch Ruth Pütters war im Spielzimmer zu finden. Vor wenigen Wochen war die Geldernerin eingestellt worden, um eine spezielle Serviceleistung der Kinderbetreuung anzubieten. Der Verein finanziert die Arbeit der Mitarbeiterin, die dreimal wöchentlich in der Kinderabteilung für Kurzweil bei den kleinen Patienten sorgt. Ruth Pütters: „Ich bastele und spiele mit den Kindern, sofern sie gesundheitlich dazu in der Lage sind.“ Es sei auch möglich, dass sie für kurze Zeit eine Mutter entlaste, die sich als Begleitperson im Krankenhaus aufhält. „Eine Erleichterung für die Mutter, damit sie mal die Räume verlassen „Frau Doktor, mein Pferd hat sich ein Bein gebrochen.“ Mit diesen Worten hielt das Kind der Ärztin sein Kuscheltier entgegen. Kirsten Voß, Funktionsoberärztin der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin, kümmerte sich sofort um den „Patienten“. kann und andere dringende Dinge, zu Hause beispielsweise, erledigen kann.“ Zwischenzeitlich hatten Kirsten Voß und Oberarzt Andreas Kalkowski in ihren Sprechzimmern alle Hände voll zu tun, die mitgebrachten Kuscheltiere zu verarzten. Nur der braune Teddybär mit den vielen Pflastern auf dem Stuhl neben der Liege durfte am Ende des Tages bleiben. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Neue Eindrücke und zauberhafte Illusionen 4. Rentnertreffen im St.-Clemens-Hospital Geldern aus den einrichtungen Geldern. Die inzwischen große Runde der Rentner des Gelderner St.-Clemens-Hospitals war zum vierten Mal in ihre ehemalige Wirkungsstätte eingeladen. Nach einem Wortgottesdienst in der Krankenhaus-Kapelle starteten schon die ersten munteren Gespräche unter den aktiven und früheren Kollegen. Alois Thissen, Ursula Wolters und Maria Tissen schenkten reichlich Kaffee und Tee ein, während der Kaufmännische Direktor, Rainer Borsch, auf die wesentlichen Umgestaltungen seit dem Treffen vor zwei Jahren einging. „Sie sehen, dass sich innerhalb des Hauses sehr viel verändert hat“, beschrieb er die zehn verschiedenen Bauphasen bei laufendem Krankenhausbetrieb. Das Personal habe viel Geduld aufgebracht, auch wenn in einigen Fällen sich die provisorischen Umzüge nicht vermeiden ließen. Bis zum Jahresende seien die letzten Arbeiten wohl abgeschlossen und das 28 spectrum 3/2010 Krankenhaus sozusagen von innen runderneuert. Insgesamt seien dann 9,5 Millionen Euro verbaut worden, davon kamen 5,7 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen. „Unsere Chefärzte prägen das Leistungsgeschehen“, ging Borsch auf personelle Veränderungen ein. Mit den Internisten Dr. Andreas Fußhöller als Dialyse-Experte und dem Gastroenterologen Dr. Matthias Wenning habe das Krankenhaus zu den Chefärzten der anderen Disziplinen hervorragende Spezialisten gewinnen können. Hinsichtlich der Weitereinwicklung des medizinischen Standorts in der Herzogstadt seien die Weichen schon gestellt. In Kürze erfolge der erste Spatenstich zum angrenzenden Gesundheitszentrum, in das später eine doppelt so große Dialyse-Abteilung als bislang einziehen werde. Sieben Ärzte hätten die Verträge unterzeichnet sowie viele Dienstleister rund um das Wohlergehen des Menschen. Gerne kommen die im Ruhestand befindlichen Mitarbeiter alle zwei Jahre zusammen, um über alte Zeiten zu plaudern und sich über die neusten Entwicklungen des Krankenhauses zu informieren. Im Anschluss an das Kaffeetrinken überraschte der Zauberer Hajo Bier die Besucher mit einer verblüffenden Vorstellung voller Illusionen. „Es ist immer wieder schön, mit den alten Kollegen zu plaudern“, bestätigte eine ehemalige Mitarbeiterin aus der Verwaltung, die seit Mitte des Jahres ihre Altersteilzeit genießt. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Clemensfest lockte hunderte Besucher an Hausband „Emesis“ sorgte für Stimmung im Saal Groterhorst Geldern. Anlässlich des jährlichen Clemensfestes, zu dem traditionell unmittelbar um den Tag des Namenspatrones des Gelderner Krankenhauses im November eingeladen wird, hatte der Moderator des Abends Norbert van Dyk für eine kleine Überraschung gesorgt. „Einige Kollegen oder Pensionierte kennen die Damen und Herren vielleicht“, stellte van Dyk die kleine Gruppe vor. Hätten diese Gäste, die längere Zeit im Krankenhaus beschäftigt sind, ihre Augen geschlossen, sie hätten ihre Stimmen möglicherweise wiedererkannt. Das MAV-Mitglied bat ehemalige Sprecher des „Clemensfunks“ ins Rampenlicht, die das Clemensfest zur kleinen Wiedersehensfeier nutzten. Die MAV hatte für eine bunte Abendunterhaltung gesorgt. Den Auftakt der Feier bildete ein ökumenischer Gottesdienst in der Krankenhauskapelle. Danach wechselte die Festgesellschaft die Lokalität in Richtung Gelderner Innenstadt, in den Saal Groterhorst. Das Küchenteam des Krankenhauses leistete den Tag über nach dem Kochen der Mahlzeiten für die Patienten und die Cafeteria jede Menge Mehrarbeit, denn die Köche hatten ein üppiges Buffet für mehrere hundert hungrige Kollegen „gezaubert“. Der rockige Auftritt der Hausband „Emesis“ heizte den Besuchern gewaltig ein. Nach dem Essen brauchte DJ Dietmar nicht lange zu bitten, damit die Tanzfläche belegt wurde. Viele unterschiedliche Preise, gestiftet von Gelderner Geschäftsleuten, zog „Glücksfee“ Ursula Wolters aus den Anmeldungen für das Clemensfest. Zu gewinnen gab es unter anderem Reise- und Essensgutscheine, Schmuck und Weine. MAV-Mitglied Stefan Kuhl begrüßte jeden einzelnen Gast: „Herzlich willkommen. Sie erhalten heute einen Getränkegutschein im Wert von zehn Euro.“ der Hausband „Emesis“ zur vorgerückten Stunde an. Kaum hatte die Band mit Sängerin Maria Tissen und Momo Massaad, Dr. Andreas Lamers, HeinzWilli van Geelen und Silke Südhoff losgelegt, bildete sich eine Fangemeinde auf der Tanzfläche. Erst nach einigen rockigen Zugaben von „Emesis“ durfte DJ Dietmar wieder Musik aus der „Konserve“ spielen. Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel „Ich werde mir mal einen Platz in der ersten Reihe sichern“, kündigte ein Fan Plätzchenverkauf und Erlös so hoch wie nie zuvor Adventsbasar im Gelderner St.-Clemens-Hospital Über den „Großen Teich“ geht der Erlös von stolzen 1.500 Euro. Über eine kirchliche Einrichtung soll an Ort und Stelle die medizinische Betreuung unterstützt werden. Schwester Marlies berichtete vom Basar, dass am Samstag der Zulauf noch schleppend war. „Aber sonntags haben alle Stände gut verkauft, denn die Kolleginnen des Krankenhauses hatten wieder jede Menge zum bunten Angebot beigetragen: selbstgemachte Marmelade, Likör, Körnerkissen, Geschenkkartons, Strickwaren, Laubsäge- und Filzarbeiten und Krippen.“ Monika Kriegel Foto: Monika Kriegel Gut besucht war auch der Stand von Schwester Marlies Mauer CS, wo es Weihnachtsgebäck und Grußkarten zu kaufen gab. spectrum 3/2010 29 aus den einrichtungen Geldern. Ein Gradmesser für „klingende Kasse“ nach dem zweitägigen Adventsbasar im Gelderner Krankenhaus ist immer der Zeitpunkt, an dem die selbstgebackenen Plätzchen ausverkauft sind. „Um 14:30 Uhr am Sonntag hatten wir schon kein Weihnachtsgebäck mehr. Dabei hatte ich in diesem Jahr so viel wie nie zuvor. Die Frauen und meine Mitschwestern haben gebacken wie die Weltmeister“, merkte Schwester Marlies Mauer CS an, die an ihrem Stand in der Eingangshalle vor dem Aufzug außerdem Grußkarten anbot. „Vielleicht lag es auch an den Bildern von Haiti, dass die Besucher und Mitarbeiter des Hauses an den Ständen vorbeischauten.“ Tag der offenen Tür ermöglichte Einblicke in den Klinikalltag Mehrere hundert Besucher kamen ins Caritas-Krankenhaus Lebach Lebach. Das Interesse an der Arbeit der vielen Mitarbeiter im Caritas-Krankenhaus in Lebach ist anhaltend groß. Der Tag der offenen Tür Ende September stellte dies einmal mehr unter Beweis. Die Besucher kamen aus den Landkreisen Saarlouis, St. Wendel und Neunkirchen sowie aus dem Regionalverband Saarbrücken. „Der große Andrang der Besucher bestätigt die Qualität unserer Arbeit und die Bedeutung des Hauses für die Region“, so der Kaufmännische Direktor Christoph Schwarz. aus den einrichtungen Ein abwechslungsreiches Programm war vorbereitet, sodass die Gäste sich über alle medizinischen Angebote des Hauses ein umfassendes Bild verschaffen konnten. Die Ärzte standen im Rahmen von Vortragsreihen über die verschiedenen medizinischen Disziplinen Rede und Antwort. Stündliche Hausführungen unter kompetenter Leitung erleichterten den Besuchern, alle Abteilungen des Krankenhauses kennen zu lernen. Das Informationsangebot umspannte den gesamten Bereich der Inneren Medizin, die Unfallchirurgie, orthopädische Chirurgie, Interventionelle und Diagnostische Radiologie sowie Plastische- und Handchirurgie. Große Nachfrage herrschte auch bei der DRK-Rettungswache oder der Dialysepraxis Drs. Schürfeld, Moeller, Henrich. Die Verbundschule für Gesundheitsund Pflegeberufe mit Sitz in Lebach präsentierte ihr Lehrangebot. Zudem gab es eine ganze Reihe von Ausstellungen wie zum Beispiel von Implantaten. Groß war der Andrang bei der kostenlosen Blutzucker- und Cholesterinmessung sowie der Venen- und Arteriendruckmessung der Klinik für Durchblutungsstörungen. Im neuen OP-Trakt wurden anhand von DemoPuppen den Besuchern Narkosetechniken und endoskopische OP-Verfahren demonstriert. Am Vormittag wurde der neue OPTrakt feierlich im Rahmen eines Gottesdienstes durch Pastor Michael Schaefer eingeweiht. An der Feierstunde nahmen auch der Lebacher Bürgermeister Arno Schmidt, sein Stellvertreter Dr. Edwin Fries, die Landrätin des Kreises Saarlouis, Monika Bachmann, und Brigitte Schmidt-Jähn als Vertreterin des Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherschutz des Saarlandes teil. Christoph Schwarz, Kaufmännischer Direktor des Krankenhauses, bezifferte die Kosten auf rund 6 Millionen Euro. 4,7 Millionen Euro übernahm das Land, 1,3 Millionen Euro musste der Krankenhausträger, die cusanus trägergesellschaft trier mbH, übernehmen. Die Überlegungen, die bestehenden drei Operationssäle zu erweitern und umzubauen, so Schwarz weiter, reichten bereits einige Jahre zurück. Nach zweijähriger Bauzeit ist der neue OP-Trakt einsatzfähig. Viel Lob hatte auch Chefarzt Dr. Arnold Pulvermüller für die nun abgeschlossene Maßnahme. Er unterstrich die Bedeutung der Investitionen. Einrichtungen wie ein Krankenhaus gelten allgemein nach 25 Jahren als sanierungsbedürftig. Die jetzt abgeschlossene Maßnahme habe eine Reihe technischer, medizinischer und logistischer Vorteile erzielt. Dr. Claudia Gerstenmaier Foto: Andreas Engel Im neuen OP zeigt Dr. Arnold Pulvermüller (rechts) den Schwestern Isabel und Julia Betz und Landrätin Monika Bachmann, wie eine endoskopische Gallenoperation funktioniert. 30 spectrum 3/2010 Segnung eines speziellen Kindergrabfeldes in Wittlich Gedenkstein für trauernde Eltern und Angehörige Bernkastel/Wittlich. Der Tod eines Kindes hinterlässt Spuren und eine ganz eigene Form von Trauer. Eine Trauer, die besondere Fragen stellt, die wir als Menschen nicht immer beantworten können. Den dringenden Bedarf für einen speziellen Ort des Trostes erfuhren Mitarbeiter des Verbundkrankenhauses Bernkastel/Wittlich durch Gespräche mit trauernden Eltern und Angehörigen. Da es ein solches Angebot in der näheren Umgebung nicht gab, machte sich eine Arbeitsgruppe des Verbundkrankenhauses vor einem Jahr auf den Weg, um engagierte und unterstützende Kräfte zu bündeln und einen Ort des Trostes und des Friedens für die betroffenen Eltern und Angehörigen zu ermöglichen. Durch die Unterstützung der Stadtverwaltung Wittlich und der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich konnte ein passender Bereich im Wittlicher Friedhof Burgstraße gefunden und die Grünflächen- und Wegeaufarbeitung durchgeführt werden. Im Zentrum des neuen Bereiches steht ein besonderer Gedenkstein, dessen Realisierung durch Spendengelder Auf dem Wittlicher Friedhof wurde am 24. November ein Kindergrabfeld mit speziellem Gedenkstein für die würdige Beerdigung von Früh-, Fehl- und Totgeburten gesegnet. von Menschen und Institutionen aus der Region finanziert wurde. Die von allen Seiten zugängliche Skulptur lässt Raum für Fragen, Interpretationen und Antworten. Die stark reliefierten Hände symbolisieren Geborgenheit, Schutz und Annahme, jedoch auch Loslassen. „Das Leben kann als Geschenk begriffen werden und nicht als Besitz“, erläutert Stefan von Wirtz, Koordinator dieses Projektes am Verbundkrankenhaus. Ein halb bearbeiteter, unfertiger Sockel wird das „sensible Gebilde“ tragen; seine Bruchkanten weisen dabei symbolisch auf Entstehung, Entwicklung und Herkunft des Lebens hin. „Eine Gesellschaft, die sich diesem besonderen Thema des Todes stellt, wird nicht nur die Trauernden innerhalb der Friedhofsmauern bewegen, sondern darüber hinaus die Menschen über Grenzen hinweg begleiten“, betont Stefan von Wirtz und bedankt sich bei allen, die an der Planung und Realisierung dieses besonderen Projektes mitgewirkt haben. Das neue Kindergrabfeld in Wittlich will Trost spenden sowie Frieden und Begegnung für Menschen aller Religionen und Kulturen ermöglichen. Sabine Zimmer Foto: Sabine Zimmer Kunstwerke der Psychiatrie werden Kalenderbilder Bernkastel/Wittlich. „Wir haben gewonnen“, freuen sich die kunsttherapeutischen Patienten und das Team um Kunsttherapeutin Claudia Grüntgens. Gerade haben sie die Entscheidung des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung erhalten, zwei der eingereichten Patientengemälde in den kommenden Kalender 2011 aufzunehmen. der Klinik weiter und dort machten sich die Patienten der Kunst- und Ergotherapie mit viel „FUNtasie“ ans Werk. Die Gruppe nahm sich des Themas „Vom Guten umgeben“ an. Claudia Grüntgens erklärt die Ideen: „Engel werden nicht immer mit Flügeln geschickt. Manchmal wohnen sie nebenan, begegnen uns auf der Straße oder auf vier Pfoten, ihre Gestalt ist wandelbar.“ Das Mainzer Amt begeht in diesem Jahr sein dreißigjähriges Bestehen und will zu diesem Anlass einen speziellen Kalender 2011 unter dem Titel „Behinderte Menschen malen“ herausgeben. Mit diesem Ansinnen wurde Anfang des Jahres auch Dr. Michael Lammertink, Chefarzt der Wittlicher Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, angeschrieben. Er leitete diese Anfrage in die Psychiatrische Institutsambulanz Fünf Patientengemälde wurden Ende August eingereicht und jetzt kam die ersehnte Rückantwort aus Mainz – zwei Bilder sind angenommen. Groß ist die Freude auch bei den Malern selbst: „Ich hab mich so schwer getan, Engel zu malen“, sagte die Patientin, deren Bild „Tanzende Engel“ ausgewählt wurde. Das zweite Bild zeigt 30 krabbelnde Marienkäfer auf einem Blatt. Sein Maler sieht sich zwar als untalentierten Jung- Eines der ausgewählten Patientenbilder mit dem Titel: „Tanzende Engel“. künstler, seine Krabbelnden aber findet auch er „einfach Klasse“. Die Kunst- und Ergotherapie bietet einen geschützten Rahmen, um spielerisch bekannte Wege zu verlassen und neue auszuprobieren. Sabine Zimmer Foto: Sabine Zimmer spectrum 3/2010 31 aus den einrichtungen Patientengemälde für Kalendergestaltung ausgewählt Patienten mit demenzieller Veränderung im Mittelpunkt Fachkongress zum Thema: „Demenzkranke im Akutkrankenhaus“ Bernkastel/Wittlich. Auf Initiative des Verbundkrankenhauses Bernkastel/ Wittlich, der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe (GFA) mbH, der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich sowie des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e. V., Geschäftsstelle Wittlich, fand am 6. Oktober in Wittlich eine öffentliche Fachtagung zum Thema „Demenzkranke im Akutkrankenhaus“ statt. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Landrätin Beate LäschWeber. aus den einrichtungen Rund 60 Teilnehmer aus Kliniken, Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege, aus Praxen und ambulanten Pflegediensten erlebten anregende, informative und intensive Beiträge mit hoher Praxisrelevanz. Das Akutkrankenhaus gehört durch seine Komplexität und die stringente Ablauforientierung zu den eher ungünstigen Einrichtungen für Demenzkranke. So fehlen vertraute Bezugspersonen, bekannte Interaktionsformen sowie sinnstiftende Beschäftigungsmöglichkeiten. Daher stellt ein Klinikaufenthalt für Demenzkranke eine erhebliche physische und psychische Belastung dar. Die notwendigen medizinischen und pflegerischen Abläufe können zu Überforderung und Angst bei den Betroffenen führen und nicht selten in Krisensituationen münden. Die Veranstaltung zeigte Wege auf, die sowohl im gesellschaftlichen als auch im therapeutisch-pflegerischen Kontext zu einer Verbesserung der stationären Versorgung von Demenzkranken führen können. Nach der Tagungseröffnung durch Dr. Pascal Schleder von der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich skizzierte Privatdozent Dr. Andreas Hufschmidt, Chefarzt der Abteilung für Neurologie am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich, die aktuelle Situation von Demenzkranken im Akutkrankenhaus. Er beschrieb die Diagnostik sowie Basistherapie und weitere Therapieansätze. Ferner präsentierte er begleitende Erkrankungen und Faktoren, die zu akuten Verwirrtheitszuständen bei Demenzkranken führen können. Zur Thematik einer gelungenen Kommunikation mit Demenzkranken vermittelte Emmerich Berg, Lehrer für Gesundheitsfachberufe aus dem Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich, praxisnahe Kommunikationsbeispiele 32 spectrum 3/2010 Der Pantomie Ulf Heeb, alias Herr Flu, begeisterte das Publikum. aus den ganzheitlichen Konzepten der Sensobiographie, Basalen Stimulation, Kinästhetik, Aromapflege und Validation. Der Vormittag endete mit einem beeindruckendem Vortrag von Professor Dr. Dr. Reimer Gronemeyer, Buchautor und emeritierter Soziologe der Universität Gießen. Mit dem Hinterfragen „Ist Altern eine Krankheit? Wie können wir die gesellschaftlichen Herausforderungen der Demenz bewältigen?“, verwies Gronemeyer auf die Grenzen des institutionellen Umgangs mit Demenz. Er forderte einen gesellschaftlichen Konsens zu der Problematik, wobei ein neues, konsequent sozialräumlich orientiertes Hilfesystem mit bürgerschaftlicher Beteiligung ein Ausweg sein könnte. Dr. Simone Gurlit, Anästhesistin aus dem St. Franziskus Hospital, Münster in Westfalen, stellte das dortige »Leuchtturmprojekt Demenz« vor. Dessen Ziel liegt in einer Einbeziehung der Demenz in die Therapie, um so eine optimale Rehabilitation zu erreichen. Demenziell vorerkrankte Patienten der Unfallchirurgie werden durch ein systematisches Assessment (Klärung, Planung und Einleitung des Versorgungs- weges) identifiziert. Während des gesamten Klinikaufenthaltes werden diese Patienten von speziell geschulten Altenpflegekräften betreut. Für eine optimale Rehabilitation des Patienten organisiert das Krankenhaus zudem eventuell notwendige Physiotherapie, Schmerztherapie oder haushaltsnahe Dienstleistungen für das häusliche Umfeld des Patienten. Claudia Denzer, Lehrerin für Gesundheitsfachberufe aus dem Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier, präsentierte im abschließenden Beitrag des Tages Instrumente zur Schmerzerfassung bei demenziell erkrankten Patienten. Sie betonte die Wichtigkeit einer differenzierten Krankenbeobachtung und verwies auf die psychosozialen Fähigkeiten von Medizinern und Pflegenden. Die Tagungsorganisatoren zogen ein nachdenkliches Veranstaltungsfazit: Wenn Menschen mit Demenz in ein Allgemeinkrankenhaus müssen, wird daraus für die Kranken häufig eine Krisensituation, die Angst, Verwirrung und Unruhe auslösen kann. Konzepte zur fachlichen Qualifizierung des Krankenhauspersonals seien vorhanden, würden bisher aber nur in wenigen Krankenhäusern umgesetzt. In Anbetracht einer steigenden Inzidenz von Demenzkranken in unserer Gesellschaft seien die Krankenhäuser in der Pflicht, adäquate Strukturen zur Versorgung von Demenzkranken aufzubauen und zu implementieren. Bisher wird das Krankheitsbild im geltenden Vergütungssystem der Krankenhäuser kaum berücksichtigt. Emmerich Berg Fotos: Daniela Eis Gelungene Kommunikation mittels Kinästhetik erläuterte Emmerich Berg. 3. Wittlicher Pflegekongress im Verbundkrankenhaus Fachtag befasste sich mit Aromatherapie und Aromapflege Bernkastel/Wittlich. Rund 85 Teilnehmer besuchten Ende September den 3. Wittlicher Pflegekongress zu den Themen „Aromatherapie und Aromapflege“. Beide befinden sich derzeit in einem interessanten Stadium der Neuausrichtung. Einerseits gewinnt diese adjuvante Therapieform zunehmend in Kliniken, Arztpraxen und Altenpflegeheimen an Bedeutung. Andererseits regt sich massiver Widerstand gegen die, vor allem in Frankreich und Großbritannien, sehr verbreitete Therapieform. Ungeachtet dieser kontroversen Debatte untermauerten die Beiträge des 3. Wittlicher Pflegekongresses die Vielseitigkeit und die therapeutische Bandbreite der ätherischen Öle. Emmerich Berg, verantwortlich für die Innerbetriebliche Fortbildung (IBF) des Verbundkrankenhauses Bernkastel/ Wittlich, eröffnete den Kongress mit einer Präsentation neuer Erkenntnisse aus der Riechforschung sowie mit einer Exkursion in die Welt der Pflanzen. Dr. Erwin Häringer, ein Münchner Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, schilderte den Zuhörern anschließend den alltäglichen Einsatz der Phyto-Aromatherapie in einer naturheilkundlichen Arztpraxis. „Vital in den Herbst mit Aromakultur und Aromatherapie“, lautete der Beitrag von Maria M. Kettenring, einer DiplomErnährungsberaterin und Autorin aus Neu-Isenburg. Sie zählt zu den führenden Aromaexpertinnen Deutschlands und beschrieb die Pluriopotenz der ätherischen Öle für die eigene Gesundheit sowie für die Bereiche Küche, Beauty und Wellness. Gisela Blaser, Gesundheits- und Krankenschwester, Spezialistin für naturheilkundliche Pflege sowie freie Mitarbeiterin in der pädiatrischen Hämatologie/Onkologie der Bonner Universitätsklinik, beleuchtete den Einsatz von ätherischen Ölen in der Schmerztherapie. Ihr Vortrag vermittelte den Zuhörern anhand zahlreicher Praxisbeispiele die Wirksamkeit ätherischer Öle sowohl als Monotherapeutikum wie auch als Adjuvans innerhalb der Schmerztherapie. Auf großen Zuspruch trafen auch die nachmittags angebotenen Workshops zu den Themen: „Ätherische Öle für Wellness und Beauty“, „Aromaküche“ sowie „Ätherische Öle in der Krankenund Gesundheitspflege“. „Aromatherapie und Aromapflege kann man nicht trennen“, betonte Emmerich Berg und zog ein positives Veranstaltungsfazit. Die Aromapflege und -therapie gehören nicht nur zu den sogenannten Soft Skills, sie verfügen auch über ein großes Potenzial an Ganzheitlichkeit und therapeutischen Effekten. Beide werden auch zukünftig fester Bestandteil in der pflegerischen Versorgung am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich sein. Entsprechende Schulungsinhalte für die Mitarbeiter sind auch Bestandteil des Fortbildungsangebotes der Verbundklinik. Der 3. Wittlicher Pflegekongress war auch in diesem Jahr wieder ein Bestandteil der Kampagne »Weiter mit Bildung« des Deutschen Weiterbildungstages unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Christian Wulff. Emmerich Berg Foto: Emmerich Berg Aromapflege aus natürlichen Produkten, ätherischen Ölen und fetten Pflanzenölen ― Workshopteilnehmer erproben ihre selbst hergestellte Peelingcreme. Krankenhauswallfahrt zum Karmeliterkloster Springiersbach Bernkastel/Wittlich. Das Verständnis der Kirche als „pilgerndes Gottesvolk“ wird auch in unserer Region von vielen Gläubigen gelebt. Man macht sich auf den Weg, um gemeinsam oder allein „mit den Füßen zu beten“, wie das Pilgern auch mitunter zutreffend bezeichnet wird. Zur jährlichen Wallfahrt des Verbundkrankenhauses Bernkastel/ Wittlich trafen sich am 9. September 2010 rund 90 Gläubige. Unter ihnen viele aktive und ehemalige Klinikmit- arbeiter, ehrenamtliche Helfer sowie Schüler und Lehrkräfte der angeschlossenen Ausbildungseinrichtungen. Zum Auftakt begrüßte Pastoralreferentin Monika Hartmann die Wallfahrer in der Kirche der Gemeinde Hetzhof. Sie erklärte, dass der diesjährige Leitspruch „Unsere Mission – miteinander Zukunft gestalten“ auch gleichzeitig auf die seit 50 Jahren bestehende Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier Rund 90 Gläubige nahmen an der Wallfahrt des Verbundkrankenhauses teil. spectrum 3/2010 33 aus den einrichtungen Wallfahrt stand im Zeichen der 50-jährigen Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier verweise. Als Botschafterin dieser Partnerschaft nahm die Bolivianerin Veronica Angela Jura Mamani an der Klinikwallfahrt teil. Die junge Pädagogikstudentin ist eine von derzeit acht Botschaftern im Bistum und verbringt ihr freiwilliges soziales Jahr im Dekanat Wittlich. Sie berichtete den Wallfahrern von ihren Arbeitseinsätzen in boliviani- schen Krankenhäusern und erläuterte anschaulich das dortige System der Gesundheitsversorgungen. Die rund dreistündige Wallfahrt führte den singenden, betenden und manchmal auch bewusst schweigenden Pilgerzug durch das wunderschöne Alftal zum Karmeliterkloster Springiersbach. Hier fand ein abschließender Gottesdienst in der Klosterkirche statt. Sabine Zimmer Foto: Sabine Zimmer Richtfest für den Erweiterungsbau des St. Franziska-Stifts Fertigstellung des Rohbaus in Bad Kreuznach aus den einrichtungen Bad Kreuznach. Bunt flatterten die Bänder des Richtbaums im frischen Herbstwind und verkündeten weithin, dass ein weiterer Schritt in der Errichtung des Erweiterungsbaus des St. Franziska-Stifts getan ist. Bauleute und Mitarbeiter konnten am 15. Oktober endlich das Richtfest des dringend benötigten Anbaus der Klinik in Bad Kreuznach feiern. Ein harter Winter und ein unerwartet nasser Sommer hatten den Baufortschritt behindert. In seiner Ansprache wies der Kaufmännische Direktor Paul Kaiser darauf hin, dass die cusanus trägergesellschaft trier mbH für diese Maßnahme keine öffentlichen Zuschüsse erhalte und so den Bau ausschließlich mit eigenen Mitteln errichte. Um so wichtiger sei da, dass die veranschlagten Baukosten von 5,3 Millionen Euro durch gutes Baumanagement voraussichtlich um 200.000 Euro unterschritten werden könnten. Mit dem Erweiterungsbau solle ein Beitrag geleistet werden, um die Position der Klinik auf dem schwieriger werdenden Gesundheitsmarkt halten zu können. Dazu würden 44 neue Einzelzimmer geschaffen, die die nicht mehr zeitgemäßen Doppelzimmer des Altbaus entlasten sollten. Auch die Entlastung des viel zu kleinen Speisesaals durch einen zweiten Speisesaal im Neubau diene der Verbesserung der Patientenzufriedenheit. Ebenso entstehe eine moderne medizinische Trainingseinheit, um den Forderungen der Kostenträger nach intensiven körperlichen Maßnahmen auch in der psychosomatischen Rehabilitation zu entsprechen. Dank des Erweiterungsbaus erhielten die Patienten künftig eine bessere Therapie und eine zeitgemäße gehobene Hotellerie. 34 spectrum 3/2010 Gemeinsam (v.l.n.r.) mit der Architektin und Bauleiterin Marcelle Mahfoud vom Architekturbüro Gerharz freuten sich Jürgen Triem vom Ingenieurbüro Scherer, Friedrich Kautz, der zuständig für die Elektroplanung ist, Zimmermann und Baupolier Christian Wagner, Kaufmännischer Direktor Paul Kaiser, Pflegedirektorin Claudia Stangenberg sowie Architekt Heinz-Dieter Gerharz. Bauleiterin und Architektin Marcelle Mahfoud vom Architekturbüro Gerharz erläuterte die Nutzung der je 650 Quadratmeter großen vier Geschosse. Im Erdgeschoss werde das derzeit außerhalb untergebrachte Medizinische Versorgungszentrum mit psychotherapeutischen und psychiatrischen Angeboten einziehen und daneben die Einheit Medizinische Trainingstherapie mit zehn Geräten mit EDV-Vernetzung nach dem modernsten Standard sowie Räume für Bewegungstherapie untergebracht. Im ersten und zweiten Stock befinden sich die Patientenzimmer und Aufenthaltsräume sowie Räume für ärztliche, psychologische und pflegerische Mitarbeiter. Das oberste Stockwerk bietet Platz für den Speisesaal mit großzügiger Freiterrasse sowie für Gruppenräume und einen Konferenzund Vortragsraum. Durch ein Wärmedämmverbundsystem mit integriertem Blockheizkraftwerk werde trotz der zusätzlichen Versorgung des Erweiterungsbaus insgesamt eine Ersparnis für die gesamte Klinik erreicht. Mit dem Richtspruch von Baupolier Christian Wagner und dem obligatorischen kleinen Schluck Nahewein auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Bauleute und der künftigen Nutzer des Hauses begann der gesellige Teil der Richtfeier, bei der bei gutem Essen und Trinken auch auf der zugigen Baustelle eine schöne Stimmung in der Freude über das Erreichte und im Blick auf das Zukünftige aufkam. Dr. Elmar Mans Foto: Claudia Süß Tagung für Personalführungskräfte im St. Franziska-Stift Im Fokus stand der richtige Umgang mit psychischen Auffälligkeiten am Arbeitsplatz Bad Kreuznach. Die Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach veranstaltete eine Fachtagung für Kooperationsfirmen in Bad Kreuznach zum Thema: „Wenn die Psyche aus dem Rahmen fällt. Umgang mit psychischen Auffälligkeiten am Arbeitsplatz.“ Die psychosomatische Behandlung erfährt damit eine Erweiterung der berufsorientierten Diagnostik sowie eine häufigere Anwendung von arbeits- und berufsbezogenen Interventionen wie zum Beispiel die Belastungserprobung. Die Hilfestellung von Firmen in Bad Kreuznach beruht darin, einzelnen Patienten für kurze Zeit (ein bis zwei Wochen) Arbeitsmöglichkeiten zu Verfügung zu stellen, damit sie: • die berufliche Belastbarkeit testen können • nach langer Erkrankung die berufliche und soziale Kompetenz wiedergewinnen • die Hemmschwelle gegenüber den beruflichen Herausforderungen abbauen • die berufliche Eignung herausfinden. Der richtige Umgang mit psychischen Auffälligkeiten am Arbeitsplatz stand im Vordergrund der Veranstaltung. Wertvolle Hinweise erhielten die Teilnehmer u. a. von (v.l.n.r.): Praktikantin der Sozialarbeit Sabine Dohm, Diplom-Sozialarbeiterin Eleonore Anton, Professor Dr. Sebastian Murken, Diplom-Sozialarbeiterin Inge Schützeichel, Diplom-Sozialarbeiter Uli Metz, Diplom-Sozialarbeiterin Andrea Meures. Zu Beginn der Tagung gab ein Stehempfang, bereichert durch Köstlichkeiten aus der Klinikküche, Gelegenheit für informellen Austausch über die Besonderheiten der Firmen und der Belastungserprobungen. Hier werden die so wichtigen persönlichen Kontakte zwischen Mitarbeitern der Klinik und Bad Kreuznacher Firmen vertieft. Die Belastungserprobung ist in die therapeutische Behandlung eingebettet. Chefarzt Professor Dr. Heinz Rüddel begrüßte die Gäste und führte ins Tagungsthema ein. Anschließend referierte Diplom-Sozialarbeiterin Eleonore Anton über Auftrag und Hintergründe der beruflichen Belastungserprobung und stellte Ergebnisse aus der von den Sozialarbeitern im St. Franziska-Stift durchgeführten Evaluation über die Belastungserprobungen vor. Die Sozialarbeiter des St. FranziskaStifts haben inzwischen einen Firmenstamm von über 100 Firmen aufgebaut und pflegen die Kontakte unter anderem durch Angebote wie diese Tagung im regelmäßigen Abstand. Als Dankeschön für die langjährige und kontinuierliche Zusammenarbeit überreichte Andrea Meures einigen der geladenen Firmenvertreter das im letzten Jahr erschienene Buch zum 100-jährigen Bestehen des St. Franziska-Stifts. Der Fachvortrag zum Tagungsthema von Professor Dr. Sebastian Murken beschrieb die im Betriebsalltag am häufigsten auftretenden Störungen: Depressionen, Ängste, Sucht und Burn-out sowie deren Verbreitung in ständig steigender Tendenz. Er erläuterte die gegenseitigen Bedingungszusammenhänge zwischen Arbeit und Erkrankung. Die daraus resultierenden Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen Arbeitsorganisation und Führung, professionelle Kompetenz des Mitarbeiters, Arbeitsinhalt und Arbeitsumgebung sowie die individuelle Gesundheit des Mitarbeiters fanden großen Anklang bei den Tagungsteilnehmern. In einem anschließenden Workshop hatten sie die Gelegenheit, anhand eines Fallbeispiels das eigene Vorgehen im Berufsalltag kritisch zu reflektieren und neue Aspekte für ihre Gesprächsführung mit dem auffälligen Mitarbeiter einzuüben. Andrea Meures Foto: Günther Bauer spectrum 3/2010 35 aus den einrichtungen Die Tagung richtete sich an die Personalverantwortlichen dieser Firmen. Der psychisch auffällige Mitarbeiter ist bei steigenden Arbeitsunfähigkeitszeiten, die auf psychische Ursachen zurückzuführen sind, eine Herausforderung, der sich große und kleine Betriebe aller Branchen immer häufiger stellen müssen. Die fachliche Kompetenz in der Führung der Mitarbeiter auf diesem Gebiet ist immer mehr gefragt. Über 50 Führungskräfte folgten der Einladung. Die Kooperation der Firmen aus Bad Kreuznach und Umgebung besteht darin, die Klinik in der medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation zu unterstützen. Die demographische Entwicklung und Veränderungen in der Arbeitswelt bewirken in der medizinischen Rehabilitation eine zunehmende arbeits- und berufsbezogene Ausrichtung. Mit Mitmenschlichkeit, Klarheit und Toleranz Pfarrer Ulrich Laux verabschiedet sich vom St. Franziska-Stift Bad Kreuznach. Nach elf Jahren engagierter Tätigkeit verlässt Klinikpfarrer Ulrich Laux das St. Franziska-Stift, das er in seiner Aufgabe als Krankenhausseelsorger in Bad Kreuznach neben dem Krankenhaus St. Marienwörth und dem Diakoniekrankenhaus und verschiedenen anderen Einrichtungen seelsorgerisch betreute. Pfarrer Laux wechselt zum Bistum nach Trier und übernimmt dort die Fachgruppe geistliche Begleitung und leitet die Diözesanstelle für Exerzitien. aus den einrichtungen Nach der offiziellen Verabschiedungsfeier in St. Marienwörth hatte Ulrich Laux am 29. Oktober die Mitarbeiter des St. Franziska-Stifts eingeladen, um sich hier persönlich zu verabschieden. Auch wenn es eine Einladung zu einem Abschied im sehr persönlichen Rahmen war, so durften doch Ansprachen zur Würdigung der Tätigkeit von Pfarrer Laux nicht fehlen. Der Kaufmännische Direktor des St. Franziska-Stifts, Paul Kaiser, skizzierte einige Marksteine des Wirkens von Pfarrer Laux im Hause und hob sein Engagement für das spirituelle Wohlergehen der psychosomatischen Patienten der Klinik hervor. Die Mischung aus dem Bewusstsein der Eigenständigkeit der Aufgabe und der kritischen Distanz zu den therapeutischen Notwendigkeiten bei gleichzeitiger Offenheit, Dialogbereitschaft, Einfühlungsvermögen und Wärme, die Pfarrer Laux eigen sei, habe die Zusammenarbeit mit ihm immer angenehm und produktiv gemacht. Mit zeitgemäßen Innovationen des Seelsorgeangebots für Patienten und Mitarbeiter und Beiträgen zur Darstellung der christlichen Ausrichtung des Hauses nach außen im Alltag und bei besonderen Gelegenheiten habe Ulrich Laux den kirchlichen Charakter der Rehabilitationsklinik wesentlich mitgeprägt. Für diese Art der Verbindung von Seelsorge und Kundenorientierung, die eine Klinik auf dem Gesundheitsmarkt brauche, dankte Kaiser ihm sehr und wünschte ihm für seine neue Aufgabe alles Gute. Für das Seelsorgeteam der Klinik blickte in sehr persönlichen Worten Carmen Mohr auf die Jahre der Tätigkeit von Pfarrer Laux im St. Franziska-Stift und die gemeinsame Arbeit mit ihm zurück. Sie erinnerte an das Entstehen eines Seelsorgeprogramms in kontinuier- 36 spectrum 3/2010 Klinikseelsorger Ulrich Laux mit dem Seelsorge-Team der Klinik und Mitgliedern des Direktoriums des St. Franziska-Stifts: (v.l.n.r.): Kaufmännischer Direktor Paul Kaiser, Pastoralreferentin Carmen Mohr, Leitender Psychologe Dr. Gerhard Terporten, Pfarrer Ulrich Laux, Gestaltungstherapeut und Theologe Thomas Hochhaus, Pflegedirektorin Claudia Stangenberg, Leitender Psychologe Dr. Elmar Mans. licher und manchmal wechselvoller Arbeit, das neue Formen für seelsorgerliche Veranstaltungen gefunden habe und psychosomatische Patienten mit ihren Besonderheiten in einer sich verändernden Zeit habe erreichen können. Die vierzehntägigen Seelenverwöhnabende, die externen Seelenverwöhnwochenenden vier Mal im Jahr, Meditation, spirituelle Verabschiedung am Entlassungstag und regelmäßige Gottesdienste hätten bei Patienten und Mitarbeitern nicht zuletzt dank der Beiträge von Pfarrer Laux großen Anklang gefunden. Was aber für sie wie Thomas Hochhaus als Mitglieder des Seelsorgeteams des St. Franziska-Stifts von der gemeinsamen Zeit mit Ulrich Laux vor allem bleibe, sei die Erfahrung einer kollegialen Zusammenarbeit und menschlichen Begegnung, die für alle Beteiligten persönliche Veränderung und berufliche Weiterentwicklung in der seelsorgerischen Arbeit gebracht habe. Psychotherapie häufig Überschneidungen hätten. Dieses Spannungsfeld habe ihn oft gefordert, aber auch immer wieder zu Neuem inspiriert. Die Wahrung des eigenen Profils der Seelsorge wie die Anerkennung der Besonderheiten der Psychotherapie seien die Herausforderungen gewesen, die seine Arbeit in der psychosomatischen Fachklinik bestimmt hätten. Wenn auch die Zusammenarbeit gerade im therapeutischen Bereich nicht immer reibungslos gewesen sei, so habe sich doch in der Regel ein Weg aufgetan, auf dem er seinem seelsorgerlichen Auftrag und den spirituellen Bedürfnissen der Patienten habe gerecht werden können. Psychosomatische Patienten in ihrer Sinnsuche im Leben und ihrem Weg zu Gott unterstützen zu können, ihr psychisches Leid mildern zu können und ihre Lebenskraft und Lebensfreude wieder wachsen zu sehen, sei immer wieder ein schönes Erlebnis und eine Kraft gebende Bestätigung gewesen. Pfarrer Laux betonte in seinen Abschiedsworten, dass er sehr viel aus der seelsorgerlichen Arbeit in der Klinik mitnehme, aber auch einiges mit Wehmut zurücklasse. Er dankte insbesondere dem Seelsorgeteam mit der Pastoralreferentin Carmen Mohr und dem Theologen und Gestaltungstherapeuten Thomas Hochhaus für die beständige, Anteil nehmende wie kritische Kommunikation und Kooperation, die ihm auch persönliches Wachstum ermöglicht hätten. Die Interdisziplinarität, ohne die Seelsorge im Krankenhaus nicht möglich sei, habe gerade in einer psychosomatischen Klinik eine besondere Bedeutung, in der Seelsorge und Zahlreiche Mitarbeiter des St. Franziska-Stifts waren der Einladung von Ulrich Laux gefolgt und zu der kleinen Feier erschienen, um im persönlichen Gespräch mit Pfarrer Laux Abschiedsworte, Dank und gute Wünsche zu überbringen oder kleine, oft sehr individuelle Geschenke zu übergeben. In der Geselligkeit, die Ulrich Laux in seiner Tätigkeit in der Klinik ebenso schätzte wie pflegte, klang die Feier bei gutem Essen und Trinken in einzelnen Gesprächen und gemeinsamen Erinnerungen aus. Dr. Elmar Mans Foto: Claudia Süß Neue Ansätze für besseres motorisches Lernen 37. Sportmedizinische und Schmerztherapeutische Weiter- und Fortbildung Die Hörerschaft rekrutierte sich vor allem aus Ärzten und Therapeuten, die aus drei Bundesländern angereist waren. Neben Teilnehmern aus dem Saarland waren Spezialisten aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in die herrlich gelegenen Weiskircher Reha-Kliniken gereist. Viele von ihnen zählen bereits zu „Stammgästen“. So zum Beispiel der Neurologe und Psychiater Dr. Martin Reininghaus aus Karlsruhe. Der erfahrene Mediziner kommt bereits seit sieben Jahren zur Fortbildung in den Hochwald. Er betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Physiotherapeuten und Ärzten. Viel Lob hatte er für die Verantwortlichen um den Ärztlichen Direktor der Hochwald-Kliniken, Chefarzt Dr. Klaus Steinbach. „Das ist alles prima organisiert, informativ und unterhaltend.“ Vor allem stimme das Arbeitsklima. In den vielen Fachgesprächen in den Pausen könnten die Teilnehmer ihre Eindrücke und Erkenntnisse austauschen und das Gehörte vertiefen, sagte Dr. Reininghaus. Ähnlich die Meinung des Saarbrücker Physiotherapeuten Till Keller. Ihn beeindruckte die Organisation und der inter- disziplinäre Ansatz der Veranstaltung. „Im Endeffekt geht es uns allen doch um die Patienten“, so Keller. von sportmedizinischen Workshops die neuen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Einer der thematischen Höhepunkte der vielen Vorträge war der Auftritt des Cheftrainers der Saarlouiser Basketballerinnen „Royals“, René Spandauw. Seit sechs Jahren trainiert der Niederländer das Deutsche Meister- und Pokalsieger-Team 2010 aus Saarlouis. Er erläuterte an Hand von Filmausschnitten aus Spielen der Royals sein dynamisches Konzept. „Meine Spielerinnen sind immer in Bewegung, schnell und effizient, komplex und intelligent“, so Spandauw. Bei solch einer Spielweise seien aber vor allem Frauen verletzungsgefährdet. „Kreuzbandrisse bei Frauen sind häufiger als bei Männern“, berichtete Trainer Spandauw. Andreas Engel/ Dr. Klaus Steinbach Fotos: Andreas Engel Ebenfalls aufschlussreich, wenn vielleicht auch weniger unter medizinischen und vielmehr unter trainingsmethodischen sowie philosophischen Aspekten, war der Vortrag von Professor Dr. Wolfgang Schöllhorn vom Institut für Sportwissenschaft an der Universität Mainz. Sein Schwerpunkt ist die Trainings- und Bewegungswissenschaft. „Trainiere nie das Richtige, um richtig gut zu werden“, so sein vermeintliches Paradoxon. Als Erklärung zog Professor Schöllhorn ein chinesisches Sprichwort zu Rate: „Je mehr du planst, desto heftiger trifft dich der Zufall.“ Nach all der Theorie hatten die Teilnehmer auch die Gelegenheit, im Rahmen Reger Andrang herrschte bei den Info-Ständen im Foyer. Zahlreiche Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um sich über neueste Produkte der Medizintechnik und der Pharmazie zu informieren. Die 38. Veranstaltung ist bereits für den 9. bis 10. April 2011 geplant. Interessenten können sich schon jetzt unter E-Mail: [email protected] informieren und anmelden. Viele der Teilnehmer kamen nicht zum ersten Mal nach Weiskirchen. Die „Stammgäste“ wissen die guten Vorträge der renommierten Referenten und die praxisorientierten Workshops zu schätzen. Chefarzt Dr. Klaus Steinbach (erste Reihe) freute sich über die starke Resonanz. spectrum 3/2010 37 aus den einrichtungen Weiskirchen. Ein ebenso informatives wie anspruchvolles, aber auch unterhaltsames Wochenende erlebten die 70 Teilnehmer der 37. Sportmedizinischen und Schmerztherapeutischen Weiterund Fortbildungsveranstaltung in den Hochwald-Kliniken in Weiskirchen. WELTEN IM WEIN Ein Kunst- und Kulturprojekt in der Akademie Kues Kues. Im Wein liegt angeblich Wahrheit, er ist gleichermaßen Freude, Gefahr, Verlockung und Lust. Der Wein tut der Psyche und auch der Gesundheit gut. Im Überfluss genossen, kann er schaden und führt im schlimmsten Fall zu Krankheit und Wahn. Vom 27. September bis 4. Dezember zeigte die Akademie Kues die Ausstellung WELTEN IM WEIN, ein Kunst- und Kulturprojekt der Künstlerin Mana Binz, welches aus 40 malerisch gestalteten Glasstelen bestand. In den hochformatigen Bildern spiegelte die Künstlerin ausdrucksstark die förderliche wie zerstörerische Wirkung des Weins auf Bewusstsein und Phantasie. Als Sinnbild hierfür steht die durchgeschnittene Flasche. „Die Flasche ergießt sich so in die Welt und zugleich kommt die Welt in die Flasche“, erläutert Mana Binz ihre Bildidee. Der Werkstoff Glas wurde in Assoziation zur gläsernen Weinflasche gewählt. Im Glas vereinen sich die vier Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft. Das Besondere an diesem Ausstellungskonzept ist das erstmalige Zusammenwirken in dieser Konstellation: Die Akademie Kues, Weinkulturelles Zentrum/Museum und Vinothek zeigen gemeinsam die 40 Bilder aus Glas. Damit schaffen die WELTEN IM WEIN eine Verbindung ganz im Sinne von Nikolaus von Kues in dem außergewöhnlichen Gebäudeensemble rund um Cusanus in Bernkastel-Kues. So wurde die Vernissage am 26. September in der Akademie Kues zu einem besonderen Ereignis, bei dem den 130 Besuchern die Magie des Weines in den Bildern der Künstlerin dargeboten wurde. Zusätzlich verstärkt wurde dieses Erlebnis mit dem romantisch anmutenden Ambiente der Mosel und ihren traumhaften Weinlagen im Hintergrund, welches den Bildern zusätzliche Ausstrahlungskraft und innere Tiefe verleiht. Begleitet wurde die Ausstellung von zahlreichen Veranstaltungen rund um das Thema Wein. Gemeinsam mit der Künstlerin Mana Binz (Mitte) freuten sich Christine Hartge (links) vom DRK Sozialwerk, dem Betreiber des Weinkulturellen Zentrums, und Theresa Spies von der Akademie Kues über die gelungene Eröffnung der Kunstausstellung. Theresa Spies Foto: Peter Spies Ausflug der Senioren des Klosters Marienau aus den einrichtungen Sportliche Aktivitäten standen im Mittelpunkt Schwemlingen. Anfang Juli war es endlich soweit. Ein von vielen Senioren erwarteter Ausflug stand auf dem Tagesprogramm. Froh gestimmt und in Erwartung eines schönen Tages startete die kleine Reisegruppe bei schönem Sommerwetter in den Überraschungstag. Ziel des Ausfluges war das nicht weit entfernte Päppelter Wäldchen. Nach der Ankunft wurde das mit Spannung erwartete Programm vorgestellt, das wirklich einiges zu bieten hatte. Es wurde Fußball gespielt oder man konnte sich im Torwandschießen üben. Aber auch Wassertreten, eine Seilfahrt und kleine Spaziergänge wurden angeboten. Nach so vielen Aktivitäten ließ man sich zum Mittagessen nieder und genoss die angenehme Mittagssonne. Frisch gestärkt wurde dann mit den „Heini-Singers“, die jedes Jahr mit von der Partie sind, gesungen und geschunkelt, um anschließend bei Kaffee und Kuchen den schönen Ausflug ausklingen zu lassen. 38 spectrum 3/2010 Etwas müde, aber glücklich und froh über den wunderschönen Erlebnistag in lustiger Stimmung und Gemeinschaft, hatten die Ausflügler viel zu erzählen. Hannelore Schirmbeck Fotos: Christine Schuster Sportlich aktiv und mit viel Freude genossen die Senioren des Alten- und Pflegeheims Kloster Marienau den sommerlichen Ausflug. Einst Zivildienstleistender – heute Priester Marco Weber hält dem Alten- und Pflegeheim die Treue Nunkirchen. Der Primiz-Segen ist für viele etwas ganz Besonderes. Die Schuhsohlen müsse man sich notfalls durchlaufen, um an einer Primizfeier teilzunehmen, sagten die Altvorderen früher. Das liegt zum einen daran, dass diese relativ selten stattfindet und zum anderen wird dem Segen, der bei dieser Gelegenheit ausgesprochen wird, besonderer Wert beigemessen. Für die Bewohner des Alten- und Pflegeheims St. Sebastian in Nunkirchen sind Primizfeiern in den letzten Jahren schon fast eine kleine Tradition. Vier Priester feierten in den vergangenen Jahren ihre Primiz in der hauseigenen Kapelle und doch war es dieses Mal etwas Besonderes. Nach abgeschlossenem Pflichtdienst widmete sich Marco Weber ohne Umschweife dem Studium der Theologie und der Philosophie in Trier und Fribourg in der Schweiz. Von 2008 bis 2010 folgten dann Pastoralpraktikum und Diakonat in der Pfarrei St. Marien in Neunkirchen und ab September 2009 zusätzlich in der Pfarrei St. Pius X. in Neunkirchen. Schließlich wurde er am 3. Juli 2010 im Dom zu Trier zum Priester geweiht. Bei all den Stationen und trotz des offensichtlich hohen Arbeitspensums kehrte er seiner Heimat nie den Rücken und hielt auch Kontakt zu seiner Zivildienststelle. Bereits während seines Studiums betrachtete er die Besuche in St. Sebastian als „Erdung des Theologiestudiums“. Die Nähe zu den Menschen hielt ihn sozusagen am Boden, bei all der Theorie und Theologie waren Marco Weber ist noch immer ein fester Bestandteil im Alten- und Pflegeheim St. Sebastian. Der ehemalige Zivildienstleistende ist heute Priester. es die Menschen und die Senioren, die ihn daran erinnerten, worum es beim Priestersein wirklich geht: „Theologie gewinnt vor allem in speziellen Lebenssituationen, sei es im Leid oder in der Freude, an besonderer Bedeutung.“ „Die Verbundenheit zwischen der Pfarrgemeinde und dem Altenheim wurde von Dechant Ralf-Matthias Willmes ohnehin schon immer hoch eingestuft“, erklärt die Heim- und Pflegedienstleiterin Sonja Schmitz. So war es dann auch selbstverständlich, dass Marco Weber, sobald er die Möglichkeit dazu hatte, Gottesdienste im Haus feierte. „Die Mittwochsmesse“, erzählt Marco Weber dann, „hat in der Gemeinde ohne Zweifel einen hohen Stellenwert. Sie wird als Messe für die ganze Gemeinde empfunden und es sind selbstverständlich nicht nur Hausbewohner zur heiligen Messe eingeladen.“ An Feiertagen findet man Marco Weber ebenfalls in St. Sebastian, so es sein Terminkalender zulässt. Das war schon während seines Studiums so. vildienstzeit hier war. „Aufgrund ihres Krankheitsbildes lässt sie kaum jemanden an sich heran. An Marco erinnert sie sich aber offenbar. Er ist einer der wenigen, der Zugang zu ihr findet.“ In zehn Jahren mag sich vieles verändern, doch Marco Webers Art, auf die Menschen zuzugehen, bleibt wohl jedem in Erinnerung. Und so wundert es nicht, dass Marco Webers Primizfeier im Alten- und Pflegeheim St. Sebastian für alle einen besonderen Stellenwert hatte. Die Bewohner übten Lieder ein, Sonja Schmitz überbrachte die Glückwünsche des Trägers, der Mitarbeiter und der Bewohner, die Bastelgruppe gestaltete unter Leitung der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Marliese Busch eine besondere Kerze, und vielleicht lief sich der ein oder andere sogar die Schuhsohlen durch. Philipp David Schneider Foto: Isabel Schillo Nun ist seit seinem Zivildienst fast ein Jahrzehnt vergangen und Marco Weber hat sicherlich einiges erlebt. Und doch, sagt er, sei er immer wieder gerne im Haus. Sonja Schmitz erzählt dann noch von einer dementen Bewohnerin, die schon während Marco Webers Zi- spectrum 3/2010 39 aus den einrichtungen Am 7. Juli feierte Marco Weber seine Primiz in St. Sebastian, Marco, wie ihn hier alle nennen. Das besondere Verhältnis zwischen Marco Weber und dem Alten- und Pflegeheim geht zurück auf das Jahr 2001. Damals betrat Marco Weber die Einrichtung zum ersten Mal als Zivildienstleistender. Kurz zuvor hatte er sein Abitur im Hochwald-Gymnasium in Wadern abgelegt. Seinen Dienst leistete er volle zwölf Monate im Pflegebereich. Hier kam er erstmals mit den besonderen Lebenssituationen von älteren Menschen in Berührung. Er erlebte sowohl die Leiden als auch die Freuden des Heimalltags. Er sammelte Erfahrungen, die ihn, wie er sagt, stark prägten. Mendiger Vortragsreihe mit hochkarätigem Referenten gestartet Den Umgang mit depressiven Menschen thematisierte Professor Dr. Erich Grond Mendig. Margot Herzog-Sauer, Leiterin des Alten- und Pflegeheimes Marienstift, Hiltrud Kröger vom Pflegestützpunkt Mendig/Pellenz, das Deutsche Rote Kreuz und der SKM Mayen starteten die „Mendiger Vortragsreihe“ mit einem hochkarätigen Dozenten. Professor Dr. Erich Grond – Professor für Sozialmedizin – sprach am allerersten Abend in der Aula des Marienstifts vom „Umgang mit Depressionen“. aus den einrichtungen Der seit über 30 Jahren als Dozent der Aus- und Fortbildung von Fachkräften in der Alten- und Krankenpflege bekannte Psychotherapeut und Internist machte deutlich, dass Depressionen zu den häufigsten psychischen Störungen gehören: „Ein Drittel aller über 70-Jährigen hat depressive Symptome. Im Alter leiden mehr Menschen unter Depression als unter Demenz.“ Viele dieser Patienten klagen u. a. über Schlafstörungen, Verstopfung und Appetitlosigkeit. Symptome, die oft von den Hausärzten behandelt werden, während sich in Wahrheit dahinter eine Depression verbirgt. „Vielfach erkennen die Ärzte nicht die Ursache, weil Ärzte auch heute in Sachen psychische Krankheiten sehr schnell ausgebremst sind“, urteilte Professor Dr. Erich Grond über seine Kollegen. „Bin ich als alter Mensch noch jemandem wichtig?“, lautet die entscheidende Frage. Depressive Menschen können in ihrem Leben keinen Sinn erkennen. Sie fühlen sich wertlos oder schuldig. Auslöser für Depressionen können Stress, Verlust, Misserfolgserlebnisse sein. Vieles gelingt mit zunehmendem Alter nicht mehr so perfekt, der Tod des geliebten Partners erzeugt Dauerstress, ebenso schränken Krankheit, die Minderung der Sehkraft oder Inkontinenz den eigenen Wirkungskreis ein und sind vielfach Auslöser von Depressionen. Da die meisten Depressionen aber hormonell bedingt sind, ist leider nur ein Drittel der Patienten medikamentös heilbar. Im Gespräch beschuldigen Depressive andere, sie klagen an. „Nach einem langen Therapiegespräch habe ich oft den Eindruck, ich sei schuld an seiner Depression“, berichtete der Gerontopsychiater aus der Praxis und warnte: „Pflegende sind gefährdet sich ‚anzustecken’. Depression ist kein Virus, ‚die Ansteckung’ erfolgt über die Kommunikation. Bei zu großer Nähe besteht die Gefahr der Überidentifikation.“ 40 spectrum 3/2010 Den Auftakt zur Mendiger Vortragsreihe machte Professor Dr. Erich Grond, der an diesem Abend über den Umgang mit Depressionen referierte. Untauglich sei es außerdem, jemandem die Krankheit ausreden zu wollen sowie selbst nicht zu akzeptieren, dass sich der Betroffene letztlich nur selbst helfen kann. Entmündigendes Schonen oder Überfordern, falscher Trost oder der ungeduldige Appell, sich doch mal am Riemen zu reißen, sind ebenfalls falsch. Für Angehörige und Partner sei es wichtig, die schwere Krankheit zu akzeptieren und Geduld aufzubringen. Zur Selbständigkeit ermutigen, loben, Hilfe suchen, sich einfühlen, Vorwürfe des Depressiven abweisen und vor allem, täglich selbst etwas Gutes für sich tun, empfahl Professor Grond beim Umgang mit depressiven Menschen: „Wer nicht mehr genießen kann, wird ungenießbar.“ Zudem sprach der Referent ein düsteres Thema an: So liegt die Suizidrate der an Depression erkrankten 65- bis 79-Jährigen bei 15 Prozent, während sich bei den über 80-Jährigen sogar 22 Prozent das Leben nehmen. In diesem Zusammenhang riet der Gerontopsychiater, Antidepressiva nur „einschleichend“ zu verabreichen. Diese wirken zu Beginn der Therapie aktivierend, aber noch nicht aufhellend, was die Gefahr des Suizids in der ersten Phase erhöht. Und wenn jemand seine Suizidgedanken offenbart, gilt es, mit ihm zu reden: „Ich versuche zu verstehen, warum du so verzweifelt bist. Gespräche sind das Allerwichtigste, dass jemand da ist, der versteht.“ Am Ende seines Vortrags forderte Professor Grond die älteren Zuhörer seiner Generation auf: „Ich hoffe, Sie werden ehrenamtlich tätig! Wenn Sie ehrenamtlich tätig sind, werden Sie nicht depressiv.“ Denn eine sinnvolle berufliche oder ehrenamtliche Tätigkeit macht zufrieden und schützt vor Depression. Margot Herzog-Sauer Foto: Eberhardt Thomas Müller Gemütlicher Nachmittag für ehrenamtliche Mitarbeiter Alten- und Pflegeheim St. Martin dankt für Engagement Ochtendung. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter, der Vorstand des Fördervereins des Alten- und Pflegeheims St. Martin sowie Pater Nikolaus Herden waren der Einladung der Heimleiterin Margot Herzog-Sauer und der Leiterin des Sozialen Dienstes Christine Koll zu einem gemütlichen Nachmittag gefolgt. „Sie schenken unseren Bewohnern etwas sehr Kostbares – lhre Zeit – und dafür danke ich Ihnen auch im Namen aller Bewohner.“ Mit diesen Worten begrüßte Margot Herzog-Sauer die Gäste. In Vertretung aller Bewohner war auch der Heimbeirat gerne zu diesem Treffen gekommen. Das Team des Sozialen Dienstes verwöhnte alle ehrenamtlichen Mitarbeiter und als kleines Dankeschön überreichte es allen Ehrenamtlichen ein kleines Präsent. Je nach Interesse und Fähigkeiten übernehmen die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Alten- und Pflegeheim St. Martin Aufgaben wie Vorlesen, Musizieren, Begleitung und Unterstützung bei Veranstaltungen, Hol- und Bringdienste zu den Messen, die Orgelbegleitung oder auch die musikalische Unterstützung beim Tanznachmittag. Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiter engagieren sich ebenfalls im Förderverein des Hauses. Dieser erfüllt seit Jahren besondere Wünsche der Bewohner, ob Spiele, einen Sinneswagen, Musik- und Mikrofonanlage, um die Gottesdienste in die Bewohnerzimmer zu übertragen. Margot Herzog-Sauer Foto: Claudia Weber-Welsch Zusammen in gemütlicher Runde: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter wurden zum Dank für ihren Einsatz mit einem kleinen Präsent überrascht. Hilfsaktion für Zagreber Altenheim Alten- und Pflegeheim St. Franziskus spendet Möbel alten St. Franziskus. Eine Vielzahl von Einrichtungsgegenständen kommen Pater Aloysius und seinen „Schwarzen Franziskanern“ in Zagreb zugute, die sich dort um die sachgerechte Verteilung kümmern. Anfang Oktober war es dann soweit. In einem schweißtreibenden Arbeitseinsatz haben ein Dutzend freiwilliger Helfer Betten, Nachttische und weitere Einrichtungsgegenstände aus dem Altbau ausgeräumt und in einen bereitstehenden Lastwagen getragen. Initiator der Hilfsaktion war Pastor Uwe Janssen, der regelmäßig Sachspenden sammelt, um hilfsbedürftige Menschen aus der ehemaligen Krisenregion zu unterstützen. „Bereits seit Jahren engagiert man sich im Dreiländereck für alte und bedürftige Menschen im ehemaligen Jugoslawien“, weiß die Heim- und Pflegedienstleiterin Elisabeth Jansen zu berichten „da war es für uns selbstverständlich, auch zu helfen.“ Benjamin Henze Foto: Rolf Ruppenthal Viele freiwillige Helfer waren gekommen, um die gebrauchten Möbel für den Transport nach Zagreb zu verladen. aus den einrichtungen Besch. Seit rund fünf Monaten leben die Senioren des Alten- und Pflegeheims St. Franziskus bereits in ihrem neu erbauten Zuhause. Helle Räume, eine moderne Ausstattung und neue Möbel haben schnell dazu geführt, dass sich jeder in der neuen Umgebung wohlfühlen kann. Doch nicht nur die Senioren im saarländischen Besch haben allen Grund zur Freude. Auch in der rund 1.000 Kilometer entfernten kroatischen Hauptstadt Zagreb freuen sich Senioren über den Neubau. Sie erhalten die noch gut erhaltenen Möbel des spectrum 3/2010 41 Bunter Nachmittag mit Wein und Musik Jährlicher Ausflug des Cusanus-Stifts zum größten Weinfest der Mosel Bernkastel-Kues. Auf diesen Tag freuen sich die Bewohner des Alten- und Pflegeheims jedes Jahr besonders. Am Weinfest-Montag besuchen sie gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern das größte Weinfest der Mosel. Zunächst stand der Besuch der Weinstraße auf dem Programm, wobei natürlich das ein oder andere gute Tröpfchen getrunken wurde. Auch für das leibliche Wohl in Form von Reibekuchen, Waffeln und Brezeln war bestens gesorgt. Schon zur Tradition geworden ist das Konzert des Graacher Musikvereines auf dem Marktplatz, auf das sich viele Besucher freuten. Im historischen Ambiente des Marktplatzes wurde bei einem guten Glas Wein gesungen, geschunkelt und einfach nur den Musikstücken gelauscht, bevor der gemeinsame Ausflug am Nachmittag langsam ausklang. Stefanie Philipps Foto: Stefanie Philipps Nicht nur der Wein stand im Vordergrund: Auch gesungen wurde viel auf dem Weinfest in Bernkastel-Kues. Höhepunkt des Nachmittags war das Konzert des Graacher Musikvereins auf dem Marktplatz, wo sich die Senioren schon rechtzeitig die besten Plätze sicherten. Gebhardshainer Senioren erkunden den Rhein Schiffsausflug des Alten- und Pflegeheims St. Vinzenzhaus Gebhardshain. Anfang August stand für die Bewohner des Alten- und Pflegeheims St. Vinzenzhaus ein ganz besonderer Ausflug auf dem Programm. Die Senioren und einige Gäste des Hauses begannen ihren Tag mit einer gemeinsamen Busfahrt von Gebhardshain nach Vallendar. Dort angekommen „enterte“ die Reisegruppe sogleich das Ausflugsschiff „Königsbacher“, um die Sehenswürdigkeiten des Rheins vom Wasser aus zu erleben. Die Fahrt führte die Gruppe vorbei an der Festung Ehrenbreitstein und dem Deutschen Eck, aber auch zur nahegelegenen Mosel wurde ein Abstecher gemacht. Dank der detaillierten Erklärungen des Kapitäns wurden viele bekannte Sehenswürdigkeiten ganz neu wahrgenommen. Betreut und begleitet wurden die Senioren bei diesem abwechslungsreichen Ausflug von drei Angehörigen, einer ehrenamtlichen Helferin und sechs Mitarbeitern der Einrichtung. Ermöglicht wurde der Ausflug nicht nur durch die vielen helfenden Hände, sondern auch durch den Förder- und Freundeskreis St. Vinzenzhaus, der dankenswerterweise die Kosten für den Bustransport übernommen hatte. Zahlreiche Senioren und Angehörige nahmen gerne das Ausflugsangebot an und konnten einen schönen Sommertag auf dem Rhein verleben. Elke Dielmann Foto: Susanne Krämer Hortkinder besuchen das Haus St. Martin aus den einrichtungen Spiel und Spaß für Jung und Alt Schiffweiler. Nach einer Sommerpause war es wieder soweit: Die Hortkinder aus Landsweiler-Reden besuchten Anfang September die Senioren im Altenpflegezentrum St. Martin. Beim gemeinsamen Spiel fanden auch die neuen Kinder der Gruppe schnell Kontakt und hatten viel Spaß bei dem kleinen Ausflug. Jung und Alt ließen es sich beim gemeinsamen Ringewerfen und beim Mikadospiel richtig gut gehen. Die oftmals 42 spectrum 3/2010 eingeschränkte Beweglichkeit der Senioren war an diesem Tag vergessen und wurde zusätzlich durch die Wendigkeit der jungen Gäste wettgemacht. Es herrschte ein fröhliches Miteinander, bei dem jeder, ganz nach seinen Fähigkeiten, mitmachen konnte. Die nächsten Treffen wurden schon vereinbart und alle freuen sich schon auf das nächste Zusammensein. Sabine Siffrin Foto: Sabine Siffrin Neben vielen Spielen war auch für das leibliche Wohl der Hortkinder bestens gesorgt. Weiterbildungslehrgang zum Schmerz-Experten Fester Bestandteil des Angebotes des ctt-Fortbildungszentrums Aach. Immer noch ist der Schmerz das wohl häufigste Symptom in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dabei beeinträchtigt die Lebensqualität von Menschen nichts mehr als Schmerzen. So umschreibt Dr. Michael Zimmer, Oberarzt Anästhesie, ambulant und stationär arbeitender Schmerztherapeut und Palliativmediziner am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich, die aktuelle Situation. Durch ein gezieltes und ausgereiftes Schmerzmanagement könnten jedoch vielen Menschen diese Qualen erspart bleiben. Seit 2009 bietet das ctt-Fortbildungszentrum einen Weiterbildungslehrgang zum SchmerzExperten an. Die ärztliche Lehrgangsleitung liegt bei Dr. Michael Zimmer, die pflegerische Lehrgangsleitung bei Rudolf Mayer, Stellvertretender Pflegedirektor am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich. Das Dozenten-Team, das sich aus Schmerzexperten der Pflegeberufe sowie aus verschiedenen ärztlichen Fachbereichen zusammensetzt, zeigt die gesamte Bandbreite der modernen Schmerztherapie auf und vermittelt auf die praktische Umsetzung bezogene Fähigkeiten und Fertigkeiten. Mit dem Lehrgang erwerben die Teilnehmer Fachkompetenzen für das pflegerische Schmerzmanagement. Insbesondere werden sie befähigt, ihr Wissen in den Praxis-Alltag einzubringen und schwerpunktmäßig den Expertenstandard Schmerzmanagement umzusetzen. Alle Teilnehmer absolvieren eine schriftliche Abschlussprüfung. Abschließend werden von den Absolventen Hospitationen in Einrichtungen durchgeführt, die schwerpunktmäßig die Versorgung von Schmerz-Patienten praktizieren. Bisher qualifizierten sich 16 Teilnehmer zum Schmerz-Experten. Der Folgelehrgang begann am 18. November. Im Rahmen der Modellprojekte Versorgungsmanagement und Aufgabenneuverteilung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem Schmerzmanagement. Das cttFortbildungszentrum ist an der Entwicklung des Curriculums für die Ausbildung zum Schmerz-Experten beteiligt. Das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich nimmt als eines von vier Krankenhäusern an den Modellprojekten teil. Jana Bermes Erster Schritt in den Pflegeberuf 21 Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Wittlich erhielten ihr Examen des Landes ist, in denen während der kommenden drei Jahre unter anderem neue Tätigkeitsfelder für die Pflege modellhaft entwickelt und erprobt werden sollen. Die jungen Absolventen sind gut gerüstet, denn die Wittlicher Pflegeausbildung stärkt neben dem notwendigen pflegerischen und medizinischen Wissen auch die Kompetenzen der Schüler im sozialen und personellen Bereich. „Wir bereiten unsere Auszubildenden auf die ganzheitliche Versorgung von Menschen in unterschiedlichen Pflege- und Lebenssituationen vor“, sagt Die strahlende Absolventen sind: Cathérine Backes, Verena Berens, Cristobal Canellas-Waldenfels, Stefanie Faber, Karin Flesch, Regina Hilzendegin, Simone Keller, Jennifer Kiemes, Linda Kunze, Beatrice Michels, Sophie Mossal, Jennifer Muller, Janine Otto, Marion Pfalsdorf, Mona Scheid, Katharina Schmitt, Caroline Schmitz, Selina Schunk, Martin Schülter, Annica Simon und Josef Sutorius. Nähere Informationen zur Ausbildung erhalten Sie unter: Tel.: 06571 15-38 510 oder im Internet unter: www.verbund-krankenhaus.de (Stellenbörse/Ausbildung). Klaus Peter Bitzigeio. Neben den breiten Einsatzmöglichkeiten in Kliniken, Praxen sowie stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen stehen den Berufsanfängern auch weitergehende Spezialisierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten offen. Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule ist eine Einrichtung des Verbundkrankenhauses Bernkastel/ Wittlich. Die enge Klinikanbindung der Schule ist für die Auszubildenden von Vorteil, denn sie erhalten ihre gesamte Praxisausbildung vor Ort, in den medizinischen Fachbereichen des Verbundkrankenhauses an beiden Standorten. Die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege dauert drei Jahre. Sabine Zimmer Foto: Sabine Zimmer spectrum 3/2010 43 weiterbildung Wittlich. Sein heißt werden – mit diesem Sinnbild verabschiedeten Schulleiter Klaus-Peter Bitzigeio und sein Ausbildungsteam ihre diesjährigen examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger in den beruflichen Alltag. Mit der Zeugnisübergabe beginnt für die Absolventen der große Schritt in eine Arbeitswelt, die heute im Pflegebereich große Veränderungen erlebt. An der Entwicklung ihres Berufsbildes und der Arbeitsaufgaben aktiv mitzuarbeiten, wird für die Berufsanfänger somit eine wichtige Aufgabe sein. Zumal das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich eines von vier Modellkrankenhäusern Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum Wir gratulieren den Absolventen Der nächste staatlich anerkannte Weiterbildungslehrgang zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter im Gesundheitswesen und in der Altenpflege beginnt am 14. Juni 2011. – Absolventen des staatlich anerkannten Weiterbildungslehrganges zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter im Gesundheitswesen und in der Altenpflege des vergangenen Kurses sind (v.l.n.r.): Julia Nels, Thomas Merz, Sven Steffes, Laura Entinger, Yvonne Kettern, Bianca Meeth, Anika Engel, Nicole Kebig, Annette Leick, Marion Götten, Ines Koark, Mike Schneider, Nadine Ersoy, Sabrina Diederichs, Sarah Brill. Das nächste Basisseminar „Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e. V.“ beginnt am 3. Februar 2011. – Absolventen des vergangenen Basisseminars „Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e. V.“ sind (v.l.n.r.): Angelique Heinz, Karin Dorn-Böhm, Tina Jasmin Hake, Daniela Pick, Monika Herrmann-Schweers, Patrick Auer, Hanna Lellig, Eleonore Maria Terschanzki, Frank Hever, Ilona Steines, Katrin Schmitz, Brigitte Benz, Judith Kunz, Cäcilia Kaiser, Stefanie Bobka, Christa Waßweiler, Eva Annette Edrich, Michael Elsenberg. Der nächste staatlich anerkannte Weiterbildungslehrgang zur Leiterin oder zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in der Altenpflege beginnt am 30. März 2011. – Absolventen des vergangenen Kurses sind (v.l.n.r.): Jennifer Stolz, Stefania Ewelina Schumacher, Anja Roos, Claudia Becker, Nicole Mikulcak, Michael Riege, Tanja Groß, Sascha Kropp, Ralf Schillinger, Sandra Reutler-Spaniol, Peter Wachall, Anke Görres. Auf dem Foto nicht zu sehen ist: Horst Wilhelm Schabbach. (Reihe hinten v.l.n.r.): Tobias Arnoldy, Lydia Köhn, Arno Hermann, Marion Meyer, Anne Schmitz, Frauke Kühnel, Birgitt Thiel, Sabine Ehre, Ute Weidig, Dominik Schneider, Ulf Kricheldorf, Axel Mohrs, Thomas Benisch (Reihe vorne v.l.n.r.): Elke Wagner, Christiane Hermans, Peggy Weiler, Sabine Reinert, Petra Maurer. weiterbildung (Reihe hinten v.l.n.r.): Vera Lendel, Hedwig Jakobs, Birgit Reinhardt, Patricia Berwanger-Cinquemani, Sandra Gliedner, Dirk Keßler, Natascha Rinco, Marco Zender (Reihe vorne v.l.n.r.): Monika Klauck, Sonja Schooff, Silvia Breit, Ralf Oehling, Marianne Lackas, Tamara Minn, Stefan Leuk. Jana Bermes Fotos: Karl Herbert Bruxmeier 44 spectrum 3/2010 Aus den Fort- und Weiterbildungsangeboten des ctt-Fortbildungszentrums im ersten Halbjahr 2011 Februar 03. Februar: Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e.V. – Basisseminar März 30. März: staatlich anerkannter Weiterbildungslehrgang zur Leiterin oder zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen und in der Altenpflege April 06. April: Qualifizierung zur Pflegeberaterin/zum Pflegeberater nach § 45 SGB XI Juni Qualifikation zur Pflegetherapeutin/ zum Pflegetherapeuten ICW e.V. – Aufbauseminar Qualifizierung zur Pflege- und Service-Assistentin/zum Pflege- und Service-Assistenten im Klinik- und Altenhilfebereich – PsuP (Pflege und Service unterstützende Person) 14. Juni: staatlich anerkannter Weiterbildungslehrgang zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter im Gesundheitswesen und in der Altenpflege Grundsätzlich können viele der Bildungsangebote auch als Inhouse-Veranstaltung durchgeführt werden. Gerne wird hierfür ein individuelles Angebot erstellt. Nähere Informationen erhalten Sie im ctt-Fortbildungszentrum unter: [email protected]. Termine der Akademie Kues Auszüge aus dem Veranstaltungsprogramm „Wem meine Musik sich verständlich macht, der muss frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.“ Dieser Satz Beethovens zeigt den hohen Anspruch, den er an die Wirkung seiner Kompositionen stellt. Eine Melodie oder ein kurzes Motiv von nur wenigen Tönen kann zum Träger eines ganzen Musikwerkes werden. Diese musikalischen Bausteine zu (er)finden und so einzusetzen, dass ein Musikstück entsteht, das uns erfreut, berührt und in uns einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt, ist die Kunst des Komponisten. Wir wollen gedanklich einen Werkstattbesuch bei Beethoven machen und dem Bau einiger seiner Klavierstücke nachspüren. Dienstag, 25.01., 19:00 bis 20:30 Uhr Referentin: Hedwig Hunold All about English Dieser Englischkurs konzentriert sich auf effektvolles Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben, damit man in verschiedenen Umgebungen besser kommunizieren kann. Dazu erhalten Sie Hilfe zur Aussprache und Entwicklung des Wortschatzes. Der Unterricht wird auf Englisch gegeben mit Unterstützung auf Deutsch, wenn erforderlich. Alle fortgeschrittenen Schüler, egal in welchem Alter, sind willkommen, Englisch in einer entspannten Atmosphäre zu genießen. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung. Donnerstag, 27.01. (10 Termine), jeweils 10:00 bis 11:30 Uhr Kursleiterin: Anne Wesch Sicherheit im Alter Die Welt verändert sich. Mit zunehmendem Alter fällt es schwer, gewohnte Vorgehensweisen zu ändern und sich an Neuerungen anzupassen. Im Bereich des Straßenverkehrs wurden in den letzten Jahren Änderungen eingeführt und Verkehrszeichen hinzugefügt. Wir werden uns über „Altes und Neues“ im Straßenverkehr unterhalten. „Lug und Betrug“ – vor allem ältere Menschen sind das Ziel skrupelloser Betrüger, die vor allem nur ein Ziel haben: ihr Geld. Dabei finden diese Menschen immer wieder neue Methoden, wie sie überzeugend auftreten um keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Wir erfahren, wie man sich vor Schaden bewahren kann und erhalten Einblicke in die Weitere Informationen erhalten Sie im Sekretariat der Akademie Kues unter Telefon: 06531 9695-0. Trickkiste von Betrügern. Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung. Donnerstag, 27.01., 19:00 bis 20:30 Uhr Referent: Karl-Peter Günter Nikolaus von Kues Der Lektüre- und Gesprächskreis befasst sich mit den „Kleinen Werken“ der 1440er-Jahre; zunächst lesen wir die Schrift „Vom verborgenen Gott“ (De Deo abscondito) von 1445. Der kurze, aber sehr gehaltvolle Dialog zwischen einem Heiden und einem Christen spiegelt die Grundzüge des cusanischen philosophisch-theologischen Denkens wider. Ausgehend vom Paradox der Verehrung des unbekannten Gottes wird das Problem behandelt, ob man die unendliche Wahrheit und den einen Gott wissen kann. Auf diese Weise wird dem Leser der Grundgedanke der belehrten Unwissenheit nahegebracht. Freitag, 28.01., 25.02., jeweils 17:00 bis 18:30 Uhr Moderation: Dr. Matthias Vollet spectrum 3/2010 45 termine Ludwig van Beethoven – ein großer Meister der Musik Heidi Rossbach sorgt für wechselnde Ausstellungen Seit 17 Jahren engagiert sie sich im Caritas-Krankenhaus Lebach Lebach. „Was verkürzt die Zeit? Tätigkeit. Was macht sie unerträglich? Müßiggang. Was bringt in Schulden? Harren und Dulden. Was macht gewinnen? Nicht lange besinnen. Was bringt zu Ehren? Sich wehren.“ Diese Zeilen von Johann Wolfgang von Goethe sind ein kleiner Teil der aktuellen Ausstellung von Heidi Rossbach. In ihrer gegenwärtigen Ausstellung im Verbindungsbereich zwischen Krankenhaus und Kapelle beschäftigt sich die frühere Bauzeichnerin mit dem Thema Zeit. „Es gibt ein großes und doch alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken darüber nach und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit“, schrieb einmal Michael Ende. Heidi Rossbach denkt darüber nach und lässt andere daran teilhaben, bietet die Gelegenheit, auf dem Weg in die kleine Krankenhauskapelle innezuhalten, Zeit zu verwenden, über die Zeit nachzudenken. Viele hinter Glas fixierte Reflexionen, den Überlegungen mehr oder weniger prominenter Menschen entsprungen, hat sie da aufgehängt. Man kann daran vorbeischlendern, lesen und nachdenken. Die unprätentiöse Aufmachung der Ausstellung passt so ganz zum Wesen der 66-Jährigen. ehrenamt Seit 17 Jahren kümmert sie sich ehrenamtlich um wechselnde Ausstellungen in dem eher ruhigen Bereich der Klinik. Dabei zeigt sie keine Werke bildender Kunst, keine Malerei, keine Skulpturen. Sie hat sich ganz auf Sprache konzentriert. Wörter, Sätze, Gedanken, auf Papier gedruckt, sind für sie so schön und wichtig, dass sie für sich alleine stehen und somit auch ausgestellt werden können. Inzwischen hat die in Schmelz lebende Frau, die auch ambitioniert selbst schreibt, mehr als 50 Ausstellungen im Lebacher Krankenhaus zusammengestellt. Krieg und Frieden, Weg und Ziel, Tiere, Wohnen, Krankheiten oder Leben sind nur einige wenige der Themenbereiche, die sie im Laufe der nunmehr 17 Jahre als Textwerke ausgestellt hat. Angefangen hat ihre still zurückgenommene Tätigkeit im November 1993. Sie lag mit einer Erkrankung im Krankenhaus. „Mir wurde sehr gut geholfen. Ein großes Gefühl von Dankbarkeit hat sich bei mir eingestellt“, berichtet Heidi 46 spectrum 3/2010 Heidi Rossbach sorgt seit 17 Jahren regelmäßig für wechselnde Ausstellungen im Verbindungsgang zwischen dem Krankenhaus und der Krankenhauskapelle. Rossbach heute. „Ich habe die leeren Wände gesehen und da kam mir die Idee mit den Ausstellungen.“ Der Krankenhausseelsorger Michael Schaefer war ebenso angetan von dem Vorschlag wie die damalige Leiterin des Hauses, Brigitte Seiler. An die erste Ausstellung kann sich Heidi Rossbach noch gut erinnern. Thema war die Lyrikerin Rose Ausländer, die vor den Nazis in die Vereinigten Staaten fliehen musste. Die früheren Ausstellungen seien noch stark geprägt gewesen von eigenen Gedichten, die sie zum Lesen aushängte. Später aber, so Rossbach, habe sie sich selbst in den Hintergrund gestellt und anderen die Bühne der weißen Wand überlassen. Sie möchte die Menschen ansprechen und ihre Aufmerksamkeit auf gute Lyrik lenken. Denn Lyrik sei Geschenk und Glück, sagt sie zu ihrer Intention, sich immer wieder neue Themen zu überlegen. „Aber manchmal meine ich, dass mir nichts mehr einfällt.“ Doch plötzlich fliege ihr dann doch ein neues Thema zu. Der Wechsel der Ausstellungen erfolgt in ganz unregelmäßigen Abständen und wenn es passt, vermischen sich auch die Genres. Zuweilen sind kleine Bilder zu sehen oder Zeitungsausschnitte. Wer sich mit den Kleinodien aus Heidi Rossbachs Gedankenwelt beschäftigt, dem ist eine ruhige Reise in die Nachdenklichkeit gewiss. Sie sei von vielen Menschen schon angesprochen worden, warum sie das tue, und was sie leite. „Nein, als typisches Ehrenamt habe ich mein Wirken im Krankenhaus nie gesehen“, sagt die bescheidene und liebenswerte Frau. Anregen wolle sie, sonst nichts. Zu dieser Betrachtung passt ein Satz des Journalisten und Schriftstellers Walter Lippmann, der übrigens auch ausgestellt ist: „ Jeder, der denkt, weiß, dass er für eine gewisse Zeit am Tage eine Oase der Stille um sich legen muss.“ Andreas Engel Foto: Andreas Engel Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-38510 www.verbund-krankenhaus.de Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Cusanus-Krankenhaus Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 58-0 St. Elisabeth-Krankenhaus Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-0 www.verbund-krankenhaus.de Bernkastel-MVZ Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich von Saar-Mosel-Eifel Fachkliniken Krankenhäuser Caritas-Krankenhaus Lebach Heeresstraße 49, 66822 Lebach Tel.: 06881 501-0 www.caritas-krankenhaus-lebach.de Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege Koblenz-Wallersheim Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim Tel.: 0261 89907-0 www.altenheim-maria-vom-siege.de Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig Schulstraße 2a, 56743 Mendig Tel.: 02652 9346-0 www.altenheim-marienstift-mendig.de Alten- und Pflegeheim St. Barbara Mudersbach Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach Tel.: 02745 9210-0 www.altenheim-st-barbara.de Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau Merzig-Schwemlingen Zum Schotzberg 1b 66663 Merzig-Schwemlingen Tel.: 06861 9310-0 www.ah-schwemlingen.de St. Franziska-Stift Bad Kreuznach Franziska-Puricelli-Straße 3 55543 Bad Kreuznach Tel.: 0671 8820-0 www.franziska-stift.de Bad Kreuznach-MVZ, Goethestr. 1 Fachklinik St. Hedwig Illingen Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen Tel.: 06825 401-0 www.fachklinik-st-hedwig.de Alten- und Pflegeheim Marienburg Kempenich Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich Tel.: 02655 9615-0 www.altenheim-marienburg.de Alten- und Pflegeheim St. Sebastian Nunkirchen Weiskircher Straße 28 66687 Wadern-Nunkirchen Tel.: 06874 1819-0 www.ah-nunkirchen.de Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern Tel.: 06343 949-0 www.reha-bza.de Gelderland-Klinik Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 137-0 www.gelderlandklinik.de Gelderland-MVZ Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-0 www.wehrborn.de Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift Bernkastel-Kues Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 955-0 www.cusanusstift.de Physio Akademie Wittlich am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich Tel.: 06571 15-2830 www.die-physio-akademie.de Hochwald-Kliniken Weiskirchen Am Kurzentrum 1, 66709 Weiskirchen Tel.: 06876 17-0 www.hochwaldkliniken.de St.-Clemens-Hospital Geldern Clemensstraße, 47608 Geldern Tel.: 02831 390-0 www.clemens-hospital.de Radiologische Praxis, Geldern Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef Bad Neuenahr-Ahrweiler Niederhutstraße 14 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Tel.: 02641 976-0 www.altenheim-st-maria-josef.de Alten- und Pflegeheim St. Franziskus Perl-Besch Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch Tel.: 06867 91192-0 www.ah-perl-besch.de Altenhilfezentrum Haus St. Martin Schiffweiler Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler Tel.: 06821 96492-0 www.ah-schiffweiler.de Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth Heiligenwald Brunnenstraße 10 66578 Schiffweiler-Heiligenwald Tel.: 06821 9612-0 www.ah-heiligenwald.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Wadgassen-Hostenbach In den Waldwiesen 2 66787 Wadgassen-Hostenbach Tel.: 06834 90904-0 www.altenheim-hostenbach.de Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Waxweiler Trierer Straße 12-14, 54649 Waxweiler Tel.: 06554 18-0 www.herz-jesu-waxweiler.de In Geschäftsbesorgung Alten- und Pflegeheim St. Josefsheim Alf Wittlicher Straße 1, 56859 Alf Tel.: 06542 931-0 www.ctt-trier.de/alf Alten- und Pflegeheim St. Martin Ochtendung Heinrich-Heine-Straße 7-11 56299 Ochtendung Tel.: 02625 9587-0 www.altenheim-st-martin.de Seniorenheim St. Josef Vallendar Beuelsweg 8, 56179 Vallendar Tel.: 0261 6407-0 www.seniorenheim-st-josef.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Heppinger Straße 22 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim Tel.: 02641 9402-0 www.altenheim-st-vinzenz.de Alten- und Pflegeheim St. Hildegard Emmelshausen Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen Tel.: 06747 125-0 www.altenheim-st-hildegard.de Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus Gebhardshain Betzdorfer Straße 6-8 57580 Gebhardshain Tel.: 02747 9126-0 www.altenheim-st-vinzenzhaus.de spectrum 3/2010 47 unsere häuser Bildungsstätten Physiotherapieschule der cusanus trägergesellschaft trier mbH Hans-Schardt-Str. 1a, 66822 Lebach Tel.: 06881 501-526, Fax: 06881 501-549 www.pt-schule-illingen.de Caritas-Krankenhaus Dillingen Werkstraße 3, 66763 Dillingen Tel.: 06831 708-0 www.caritas-krankenhaus-dillingen.de Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich der Rheinschiene Akademie Kues Seniorenakademie & Begegnungsstätte Stiftsweg 1, 54470 Bernkastel-Kues Tel.: 06531 9695-0 www.akademie-kues.de Jugendhilfe ctt-Fortbildungszentrum Haus auf dem Wehrborn 54298 Aach bei Trier Tel.: 0651 8244-188, -288 www.ctt-fortbildungszentrum.de Krankenhäuser Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe Rubrik