Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH

Transcrição

Mitarbeiterzeitschrift - cusanus trägergesellschaft trier mbH
Mitarbeiterzeitschrift
Worte zum Jahreswechsel
Gemeinsam gegen Leukämie
Einweihung des Ersatzneubaus St. Franziskus in Besch
Interdisziplinärer Kongress in Lebach
Großer Parkinson-Tag
in Lebach
Nikolaus von Kues – Teil V: Der Leser und Sammler
Inbetriebnahme des neuen
internistischen Funktionsbereiches im Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Gute Noten für
die Pflege in den Altenhilfeeinrichtungen
Einweihung der neuen Kindertagesstätte in Aach
Mitarbeiter-Forum
Zu unserem Leitbild
Menschen im Träger
Die Seite der Seelsorge
Darm-Tag in Dillingen
Clemensfest in Geldern
Richtfest im St. Franziska-Stift in Bad
Kreuznach
37. Fort- und Weiterbildungsveranstaltung in Weiskirchen
Ehrenamt
3/2010
22. Jahrgang
ISSN 1868-6818
Zur Titelseite
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Kollege steht etwas ratlos im Büro.
„Ich weiß auch nicht, was los ist“, sagt
er nachdenklich, „aber manchmal denke ich, dass vor Weihnachten irgendwie
alle Menschen durchdrehen. Es ist wie
der große Sturm vor der Ruhe.“ Natürlich
meint er das nicht ganz so dramatisch,
wie seine Worte zunächst vielleicht klingen mögen. Dennoch können wir gut verstehen, was er meint.
Tatsächlich stellt sich mitunter in der vorweihnachtlichen Zeit eine ganz spezielle
angespannte Atmosphäre ein. Hinter der
manchmal sogar ansteckenden Nervosität scheint eine imaginäre Frist mit
weitreichender Bedeutung zu stehen.
Und in der Tat gilt es oft, vor dem zeitlichen Ablauf eines Jahres, kurz nach
Weihnachten, schnell noch eine Vielzahl
an Dingen zu erledigen, vorzubereiten
und abzuschließen. Angesichts dieses
wiederkehrenden Ereignisses liegt die
Vermutung nahe, dass die Gewohnheit
bei so manchem Mitmenschen zu mehr
Gelassenheit geführt hat. Stattdessen
wird so mancher Zeitgenosse durch sich
selbst überrascht, wenn er sich dabei ertappt, wie das nervöse Treiben auch ihn
angesteckt hat.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, möglicherweise haben Sie sich in der Beschreibung
der vorweihnachtlichen Hektik teilweise
oder ganz entdeckt. Wir jedenfalls haben
in diesem Jahr einmal mehr festgestellt,
dass der Zeitdruck solcher vorweihnachtlichen Tage der Besinnung auf das Wesentliche von Weihnachten bisweilen wenig förderlich ist.
Dabei ist Weihnachten – und die Adventszeit – etwas Besonderes. Abseits
eines verklärten Idylls berührt Weihnachten Christen wie Nicht-Christen. Natürlich wird Weihnachten von individuellen Erlebnissen und sehr persönlichen
Erfahrungen geprägt. Zu Weihnachten
gehören schöne und weniger schöne Erinnerungen und Eindrücke, nicht selten
sogar auch (unerfüllt gebliebene) Hoffnungen und Wünsche. Nicht unberücksichtigt bleiben sollte in dieser Bandbreite menschlichen Fühlens und Denkens
die Neugierde auf Weihnachten, denn
die Geburt Christi gibt auch Rätsel auf.
Dass Gott Mensch wird, ist bis heute
eine außerordentliche Botschaft von der
bewegenden Nachricht der Liebe Gottes zum Menschen. Auf den Grund des
weihnachtlichen Geheimnisses werden
Letzte Beratungen vor der Druckfreigabe
(v.l.n.r.): Benjamin Henze, Dr. Claudia Gerstenmaier, Roxanne Brusso und Gisela von
Staden-Lackner.
wir vermutlich kaum kommen, aber wir
können uns aktiv auf den Weg machen.
Für diesen Weg braucht es Zeit. Zeit,
um die Botschaft Gottes aufzunehmen
und auf sich wirken zu lassen. Zeit, um
den eigenen Gedanken und der eigenen
Wirklichkeit Raum zu geben. Es braucht
Zeit für Gott und Zeit zum Ankommen bei
ihm.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen,
dass 2011 ein für Sie gesundes und erfülltes Jahr werden wird, mit viel Zeit für
Sie und die Menschen, die Ihnen am Herzen liegen.
Ihre spectrum-Redaktion
Impressum
zur titelseite / impressum
Herausgeber
cusanus trägergesellschaft trier mbH
Friedrich-Wilhelm-Straße 32
54290 Trier
Tel.: 0651 7167-0
Fax: 0651 7167-198
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Redaktion
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Claudia Gerstenmaier
(Chefredaktion und Leitung der Stabsstelle)
Gisela von Staden-Lackner
(Lektorat und Redaktionsorganisation)
Benjamin Henze
(Redaktion)
Tel.: 0651 7167-130
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E-Mail: [email protected]
Autoren
Berg, Emmerich; Bermes, Jana; Dielmann, Elke;
Engel, Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Henze,
Benjamin; Herzog-Sauer, Margot; Hoffmann Dr.,
Franz-Josef; Kellner Dr., Thomas; Kriegel, Monika;
Kurz, Annette; Mans Dr., Elmar; Meures, Andrea; Naton, Martin J.; Neusius, Gabriele; Philipps, Stefanie;
Schirmbeck, Hannelore; Schneider, Philipp David;
Schuhler, Alexander; Siffrin, Sabine; Spies, Theresa; Steinbach Dr., Klaus; Tokarski, Andrea; Zimmer,
Sabine
Die Beiträge unserer Autoren müssen nicht die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wiedergeben.
Gestaltung
Roxanne Brusso
(6. Semester Kommunikationsdesign, FH Trier)
Druckauflage
4.000 Exemplare
Druck
Druckhaus Neu GmbH, Trier
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist
am 1. März 2011.
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Fotografen
Bauer, Günther; Bednorz, Achim; Berg, Emmerich; Bruxmeier, Karl Herbert; Eis, Daniela; Engel,
Andreas; Gerstenmaier Dr., Claudia; Gutberlet,
Erich; Heitland, Herbert; Krämer, Susanne; Kriegel,
Monika; Kurz, Annette; Leuck, Günter; Mette, Veit;
Müller, Eberhardt Thomas; Philipps, Stefanie; Ruppenthal, Rolf; Schillo, Isabel; Schuster, Christine;
Siffrin, Sabine; Spies, Peter; Sprenger, Franziska;
St. Nikolaus-Hospital; Süß, Claudia; Weber-Welsch,
Claudia; Zimmer, Sabine
Bitte schicken Sie uns Ihre Anregungen und Beiträge
per E-Mail ([email protected]) zu. Wir freuen
uns darauf!
Die Kürzung von Beiträgen aus technischen Gründen
bleibt der Redaktion vorbehalten, ebenso das Verschieben von Beiträgen auf eine der nächsten Ausgaben. Der besseren Lesbarkeit wegen haben wir in
der vorliegenden Ausgabe bei den Beiträgen den Stil
des männlichen Singulars verwendet. Wir orientieren uns bei allen Ausgaben an den jeweils gültigen
Rechtschreibregelungen des Dudens.
Inhaltsverzeichnis
Zur Titelseite Impressum
03
Inhaltsverzeichnis
04
06
31
Jugendliche vom Haus auf dem
Wehrborn überbringen Geschenk
Umzug von Illingen nach Lebach
Segnung eines speziellen Kindergrabfeldes in Wittlich Kunstwerke
der Psychiatrie werden Kalenderbilder
32
Patienten mit demenzieller Veränderung im Mittelpunkt
33
3. Wittlicher Pflegekongress im Verbundkrankenhaus Krankenhauswallfahrt zum Karmeliterkloster
Springiersbach
Einweihung des Ersatzneubaus
St. Franziskus
10
Interdisziplinärer Kongress in
Lebach
34
Parkinson-Tag für Betroffene und
Interessierte
Richtfest für den Erweiterungsbau
des St. Franziska-Stifts
35
Nikolaus von Kues und seine
Bibliothek
Tagung für Personalführungskräfte
im St. Franziska-Stift
36
Moderner internistischer Funktionsbereich
Mit Mitmenschlichkeit, Klarheit und
Toleranz
37
Was haben die Pflegenoten
eigentlich mit Qualität zu tun?
Neue Ansätze für besseres motorisches Lernen
38
Einweihung der neuen Kindertagesstätte in Aach
WELTEN IM WEIN Ausflug der
Senioren des Klosters Marienau
39
Einst Zivildienstleistender – heute
Priester
40
Mendiger Vortragsreihe mit hochkarätigem Referenten gestartet
41
Gemütlicher Nachmittag für ehrenamtliche Mitarbeiter Hilfsaktion für
Zagreber Altenheim
42
Bunter Nachmittag mit Wein und
Musik Gebhardshainer Senioren
erkunden den Rhein Hortkinder
besuchen das Haus St. Martin
43
Weiterbildungslehrgang zum
Schmerz-Experten Erster Schritt
in den Pflegeberuf
16
17
aus den
einrichtungen
Worte der Geschäftsführung
zum Jahreswechsel
Tag der offenen Tür ermöglichte
Einblicke in den Klinikalltag
08
14
trägerübergreifendes
30
Gemeinsam gegen Leukämie
12
seite der
seelsorge
sucher an Plätzchenverkauf und
Erlös so hoch wie nie zuvor
07
11
mitarbeiterforum
aus den
einrichtungen
18
Wir begrüßen
20
Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
21
3 Fragen an Doris Welter-Grimm
22
Zu unserem Leitbild
23
Menschen im Träger
24
Was volle Windeln mit Weihnachten zu tun haben
25
Nachgefragt bei Roland Schaefer
26
Dillinger Darm-Tag war ein voller
Erfolg
44
Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum
27
Dillinger Sommerfest erzielt Erlöse für einen guten Zweck Monatlicher Erfahrungsaustausch
hilft Betroffenen
45
Aus den Fort- und Weiterbildungsangeboten Termine der Akademie
Kues
28
Tag des Kinderkrankenhauses im
St.-Clemens-Hospital Neue Eindrücke und zauberhafte Illusionen
ehrenamt
46
Heidi Rossbach sorgt für wechselnde
Ausstellungen
29
Clemensfest lockte hunderte Be-
unsere
häuser
47
Unsere Einrichtungen in Ihrer Nähe
weiterbildung
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3
inhaltsverzeichnis
aktuelles
02
Worte zum Jahreswechsel
Liebe Mitarbeiterinnen,
liebe Mitarbeiter,
der diesjährige Gottesdienst vor der
Weihnachtsfeier unserer Zentrale
wird unter dem Thema „angekommen. in der mitte der zeit.“ stehen.
Was fast schon wie ein neuer Werbeslogan anmutet, ist eine Einladung,
sich von einem nachdenkenswerten
Motiv in den Überlegungen zum Jahreswechsel leiten zu lassen. Anzukommen, inne zu halten, durchzuatmen, Zeit für die Familie und Freunde
zu haben – all das sind vertraute Aktivitäten, denen sich viele Menschen in
den Tagen des Jahreswechsels zuwenden. Anzukommen deutet auch
schon an, dass ein Stück des Weges
gegangen wurde. Ein Etappenziel ist
erreicht. Die Zeit der Ruhe erlaubt
neue Kraft zu schöpfen. Und dann,
nach einer Pause, geht es gestärkt
weiter.
aktuelles
In diesem Jahr habe ich mich ganz
besonders auf diese vorweihnachtliche Zeit gefreut. So viele Dinge,
die unter einem enormen zeitlichen
Druck standen, waren uns in diesem
Jahr auferlegt. Jetzt wird es höchste
Zeit dafür, bei etwas Stille die Akkus der inneren Ruhe aufzuladen.
Der Advent mit seinen Vorbereitungen auf Weihnachten läutet da eine
andere, eine besondere und höchst
willkommene Zeit ein. Spätestens,
wenn ich an den „Worten zum Jahreswechsel“ schreibe, die inzwischen
im spectrum zu einer guten Tradition
geworden sind, merke ich, im Rückblick auf das ablaufende Jahr, wie
schnell so ein zeitlicher Abschnitt endet und ein neuer beginnt.
Auch in diesem Jahr habe ich mir in
der Reflektion die Frage gestellt: Was
von allen Vorhaben aus dem zurückliegenden Jahr haben wir anpacken
und auf den Weg bringen können?
Rückblickend kann ich feststellen,
dass das Arbeitsaufkommen immens
war. Aber auch ganz konkrete Dinge,
die wir erfolgreich begonnen haben
und in diesem Jahr auch abschließen
konnten, sind zu nennen, wie z. B.:
der Ausbau trägerübergreifender
Zusammenarbeit in der Hochwald-
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Region. Durch die Mehrfachfunktionen, die unsere Mitarbeitenden wie
die der Marienhaus GmbH wahrnehmen, wachsen wir im Arbeitsalltag
immer enger zusammen.
die Etablierung der Klinik für
Durchblutungsstörungen in Lebach.
Obwohl wir erst zu Jahresbeginn begonnen haben, können wir jetzt vor
Jahresende schon von einem Erfolg
sprechen: Die Plandaten sind mehr
als erfüllt. Im neuen Jahr werden wir
den erfolgreichen Aufbau weiter fortsetzen und konsolidieren.
der 20. Geburtstag unserer Gesamtmitarbeitervertretung. Für die
GMAV und für uns war dies gleichermaßen ein wichtiger Meilenstein, den
wir gemeinsam im Rahmen einer Feierlichkeit in Zell an der Mosel gewürdigt haben.
die Umzüge der Physiotherapeuten-Schule und des Geschäftsbereiches der Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel.
Unsere PT-Schule ist von Illingen an
den neuen Standort nach Lebach gezogen. Für den Geschäftsbereich der
Altenhilfe Saar-Mosel-Eifel eröffnen
sich mit den neuen Räumen weitere
Möglichkeiten.
die Grundsteinlegungen für die
neue Kindertagesstätte im Haus auf
dem Wehrborn in Aach und für den
Erweiterungsbau des St. FranziskaStifts Bad Kreuznach. Im November
fand die offizielle Einweihung der
neuen Kindertagesstätte statt. Die
Einweihungsfeierlichkeiten in Bad
Kreuznach sind im nächsten Sommer vorgesehen.
die Inbetriebnahme des Ersatzneubaus St. Franziskus in Besch.
Nach dem Umzug aus dem alten Gebäude ins neue kann das Alten- und
Pflegeheim neben modernen Zimmern und ansprechenden Räumen
auch speziell für demenziell veränderte Menschen in zwei Wohngruppen eine neue Form familiären Zusammenlebens anbieten.
die neuen Führungskräfte im
Haus auf dem Wehrborn und im
Caritas-Krankenhaus Lebach. Das
Haus auf dem Wehrborn hat mit Stefan Mathy (Kaufmännischer Direktor) und Herbert Heitland eine neue
Führungsspitze. Mit Annette Münster-Weber hat nicht nur das CaritasKrankenhaus in Lebach, sondern die
ctt erstmals eine Krankenhausoberin.
die Ausarbeitungen für die anstehenden Landeskrankenhausplanungen im Saarland und in RheinlandPfalz.
Viele Dinge, die wir zu Papier gebracht haben, zeigen sich zwar heute
nicht in konkreten Ergebnissen, doch
auch für diese Dinge gilt, dass wir im
Zusammenspiel von Geschäftsführung und Mitarbeitenden viel geleistet
haben. Für diese anstehenden Prozesse haben wir nun die erforderlichen Vorarbeiten abgeschlossen und
werden die Früchte im Jahr 2011 ernten können. Dabei denke ich an unsere drei schon konkret anstehenden
Regionalisierungsprojekte:
1. Saarlouis-Dillingen
Die Projektarbeiten sind beendet und
die Kooperationsgespräche laufen.
Als Geschäftsführung haben wir die
Interessenlage für Standortperspektive und Arbeitsplatzsicherheit im Rahmen der Kooperationsgespräche verhandelt. Im Zusammenspiel beider
katholischer Träger, der Marienhaus
GmbH und der ctt, werden die Ressourcen genutzt, die benötigt werden.
2. Hochwald-Region
Auch für die Hochwald-Region und die
trägerweite Zusammenarbeit haben
wir unsere Hausaufgaben gemacht.
Die Projektarbeiten sind abgeschlossen. Aufgrund der aktuellen Krankenhausplanung im Saarland und der
dadurch möglicherweise entstehenden weiteren Kooperationspartner
werden wir das Projekt zeitversetzt im
neuen Jahr wieder aufgreifen.
3. Geldern im Verbund der KKiKK
Nachdem die Projektarbeiten abgeschlossen waren, konnten wir uns in
den konstruktiven Dialog bezüglich
der Kooperationsumsetzung mit den
Katholischen Kliniken im Kreis Kleve
(KKiKK) begeben. Noch im ersten
Quartal 2011 werden wir die Rahmenbedingungen, unter denen die
Eingliederung der Geldener Einrich-
tungen in den Klinikverbund erfolgen
kann, konkretisieren. Ich bin zuversichtlich, dass zeitnah ein für beide
Seiten perspektivisch bereichernder
Zusammenschluss realisierbar ist.
Mit diesen Regionalisierungsvorhaben kommen Veränderungen in die
Einrichtungen. Das mag für manche
Menschen nicht immer einfach erscheinen und, mit den Worten des
englischen Schriftstellers William
Somerset Maugham gesprochen,
wird die Zukunft etwas sein, das die
Menschen oft erst dann lieben, wenn
sie Vergangenheit geworden ist. Dennoch werden wir ohne Veränderung
nicht optimal aufgestellt in eine dauerhaft gute Zukunft gelangen können.
Für diese gilt es sich jedoch nach
Kräften einzusetzen und die nötige
Weichenstellung vorzunehmen.
Insofern möchte ich auf die Frage: „Was mag das neue Jahr bringen?“, antworten: „viel Arbeit, viel
Einsatz – aber auch viele Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten, bei denen jeder gefordert und
eingeladen ist, sich einzubringen.“
Für all die Dinge, die wir vorhaben
und gemeinsam mit Ihnen angehen
möchten, benötigen wir Ihr Engagement, Ihre Mitarbeit und Ihr Vertrauen. Letzteres ist meine ganz besondere Bitte an Sie: Lassen Sie uns
vorbehaltlos, konstruktiv und offen
den Weg gehen, den die Gesellschafterin mit uns einschlagen wird. Ich
begrüße den Ansatz, alte Denkstrukturen aufzubrechen und die bestmögliche Synergie-Nutzung in einer
neuen Zielstruktur anzustreben, weil
ich davon überzeugt bin, dass sogar
schon durch die Vorbereitung des Integrationsprozesses und die Zuordnung der Einrichtungen in eine veränderte Rechtsstruktur auch für die ctt
ein ganz besonderer Entwicklungsschub ermöglicht wird. Mit Ihrer Unterstützung, unserem gemeinsamen
Entwicklungspotenzial und der Realisierung des Planungsvorhabens der
Gesellschafterin wird es uns zusammen gelingen, die Weichen für eine
große Zukunftsperspektive zu stellen.
spannenden Hinweis des Autors und
Fotografen Jochen Mariss: „Auch
wenn uns Zuversicht und Lebensfreude manchmal so klein wie Zwerge vorkommen: Sie sind schlafende
Riesen, die wir wecken können.“
Mit einem aufrichtigen Dank, den ich
im Namen der gesamten Geschäftsführung ausspreche, für Ihr enormes
Engagement und Ihre Leistungsbereitschaft verbinde ich meinen
Wunsch an Sie, diese „schlafenden
Riesen“ zu wecken und mit ins neue
Jahr zu nehmen.
So wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes und friedvolles
Weihnachtsfest, eine ruhige Zeit zwischen den Jahren und einen guten
Start in ein gelingendes Jahr 2011,
bei bleibender Gesundheit und der
notwendigen Zuversicht und Lebensfreude.
Im Namen der Geschäftsführung
Ihr
Thomas Thiel
Sprecher der Geschäftsführung
Trier, 7. Dezember 2010
aktuelles
die erfolgreiche Zertifizierung der
Reha-Klinik St. Hedwig in Illingen.
Damit konnte der trägerweite Zertifizierungsprozess aller Reha-Kliniken
abgeschlossen werden.
Schließen möchte ich meine Gedanken zum Jahreswechsel mit einem
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Jugendliche vom Haus auf dem Wehrborn überbringen Geschenk
Eine handgefertigte Holzbank für Schwester M. Basina Kloos
Waldbreitbach. Über ein nicht ganz alltägliches Geschenk freute sich die cttAufsichtsratsvorsitzende Schwester M.
Basina Kloos zu ihrem 70. Geburtstag.
Die Jugendlichen vom Haus auf dem
Wehrborn wollten der Generaloberin
der Waldbreitbacher Franziskanerinnen eine besondere Freude bereiten
und bauten in der Ausbildungsschreinerei tagelang an einem besonderen
Schmuckstück: einer aus Eichenholz
gefertigten Bank.
Ende August war es dann soweit. Sieben Jugendliche vom Haus auf dem
Wehrborn machten sich auf den Weg,
das per Hand angefertigte Unikat persönlich bei Schwester M. Basina Kloos
vorbeizubringen.
Zum Dank für dieses außergewöhnliche Geschenk ließ es sich Schwester
M. Basina nicht nehmen, die Jugendlichen und die mitgereisten Betreuer zu
Kaffee und Kuchen einzuladen. Außerdem konnte sich der Sprecherrat der
Jugendlichen, der die Interessen der
Jugendlichen vertritt und mit Spenden
Bei herrlichem Sommerwetter freuten sich gemeinsam mit Schwester M. Basina Kloos (links)
ebenfalls ctt-Geschäftsführerin Vera Bers (rechts) und der Kaufmännische Direktor vom Haus
auf dem Wehrborn, Stefan Mathy.
langersehnte Wünsche der Jugendlichen erfüllt, über einen Gutschein freuen.
Benjamin Henze
Foto: Herbert Heitland
Umzug von Illingen nach Lebach
Physiotherapieschule wechselt nach 22 Jahren den Standort
Zukünftig erreichen Sie die
Physiotherapieschule in Lebach unter:
aktuelles
Physiotherapieschule
der cusanus trägergesellschaft trier mbH
Hans-Schardt-Str. 1a
66822 Lebach
Tel.: 06881 501-526
Fax: 06881 501-549
E-Mail: [email protected]
Lebach. Ende September war es soweit. Nach 22 Jahren am Standort in
Illingen verlagerte die Physiotherapieschule ihren Standort von der Fachklinik St. Hedwig zum Caritas-Krankenhaus nach Lebach. Im Gewerbegebiet,
im gleichen Gebäude wie die Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe der Marienhaus GmbH, haben die
75 Schüler und ihre Dozenten nun eine
neue Heimat gefunden.
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„Die Verbundenheit zur Fachklinik St.
Hedwig wird aber auch zukünftig erhalten bleiben“, stellte der Leiter der
Physiotherapieschule, Bernd Conrad,
fest, „da die Schüler im zweiten und
dritten Ausbildungsjahr weiterhin ihre
praktischen Erfahrungen im Bereich
der Neurologie unter Anleitung der
Lehrkräfte in der Fachklinik St. Hedwig
sammeln werden.“
Mit einer kleinen Feierstunde wurden
die „alten Schulräume“ an der Fachklinik St. Hedwig verabschiedet. Grund
zur Trübsal gab es aber nur kurz. Bereits einen Tag später, am 1. Oktober,
startete der Schulbetrieb am neuen
Standort mit den alten Schülern des
Kurses 22 und 23 sowie den Schülern
des neuen Jahrgangskurses 24.
Annette Kurz
Foto: Annette Kurz
Der erste Eindruck überzeugt: Die Schüler
des Kurses 23 beziehen die neuen Räumlichkeiten in Lebach und bereiten sich sofort
auf die ersten Übungen vor.
Gemeinsam gegen Leukämie
Mitarbeitende in der Altenhilfe setzen sich für ihren Kollegen ein
„Bis vor ein paar Wochen war die Welt
noch in Ordnung“, berichtete die Heimleiterin Margot Herzog-Sauer. Über
Nacht zog es dem 39-jährigen Markus
Schmitz mit der Diagnose Leukämie
förmlich den Boden unter den Füßen
weg. „Für uns alle war schnell klar, dass
wir im Rahmen unserer Möglichkeiten
Markus helfen wollten“, sagte HerzogSauer. Helfen kann dem Ochtendunger
Mitarbeiter eine passende Stammzellenspende. Innerhalb weniger Tage
organisierten die ctt-Mitarbeitenden
deshalb gemeinsam mit der StefanMorsch-Stiftung in Birkenfeld fünf Typisierungstage an den Standorten der
Altenhilfeeinrichtungen in Ochtendung,
Vallendar, Bad Neuenahr-Ahrweiler,
Gebhardshain und Wadgassen-Hostenbach.
Zum ersten Typisierungstag war sogar
der Stiftungsgründer Emil Morsch gekommen. In der Informationsveranstaltung berichtete er in Ochtendung von
seinem Sohn Stefan, den er an die noch
immer unheilbare Krankheit Leukämie
verloren hat. Eine Stammzellen- bzw.
Knochenmarkspende kann bei Leukämie helfen. Bei der anschließenden Typisierung ließen sich 62 Personen Blut
abnehmen. „Wir sind sehr froh über diese Bereitschaft“, sagte Elisabeth Terboven von der Stefan-Morsch-Stiftung,
„es ist wichtig, dass viele Menschen
aus dem Wohnumfeld dazu bereit sind,
denn dieses genetische Merkmal des
geografischen Umkreises spielt bei der
Eignung eine immense Rolle.“ Fast 100
Mitarbeiter aus Ochtendung und Mendig, ehemalige Mitarbeiter, Kollegen,
Ehrenamtliche und Bürger aus Ochtendung waren zur Informationsveranstaltung gekommen. Sogar die Fußballmannschaften, bei denen Markus
Schmitz aktiv spielt, ließen es sich nicht
nehmen, sich für Markus Blut abnehmen zu lassen. Wer sich selbst nicht
typisieren lassen konnte, brachte einen
Angehörigen mit.
„Es ist gut zu wissen, dass viele an uns,
vor allem an Markus denken und glauben. Es gibt uns Kraft, diese schwierige
Situation zu meistern“, schrieb Nicole
Schmitz, die Frau von Markus und Pflegedienstleiterin im Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig, in einem bewegenden Brief, den sie Herzog-Sauer
für die Anwesenden mitgegeben hatte.
Und weiter heißt es dort: „Nichts ist
wertvoller als das Leben! Das habe ich
in den letzten Wochen intensiv erfah-
Die Hausärztin Manuela Bennewitz übernahm die Blutabnahme während des Typisierungstages
in Ochtendung. Auch Mitarbeiter Frank Theisen ließ sich testen.
ren. Genießt und lebt jeden einzelnen
Tag! Auch wenn Markus sich derzeit
nicht äußern kann, so weiß ich, dass
auch er meiner Meinung ist.“
Wir alle wünschen Markus Schmitz
über diesen Weg von Herzen eine gute
Genesung.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: privat
In Deutschland erkranken pro Tag
durchschnittlich 20 Menschen an Leukämie oder einer ähnlichen Krankheit.
Eine Spende peripherer Blutstammzellen kann Leben retten. Spenden kann
jeder gesunde Erwachsene zwischen
18 und 50 Jahren. Die Blutanalyse gibt
Aufschluss, wer als Spender in Frage
kommt. Zur Gewinnung von Stammzellen gibt es heute zwei unterschiedliche
Verfahrensweisen: die Blutstammzellspende und die Knochenmarkspende.
Falls Sie sich nicht typisieren lassen
möchten oder nicht als potenzieller
Stammzellenspender in Frage kommen, können Sie auf einem anderen
Weg helfen: Die Erstanalyse mittels
Blutprobe kostet die Stefan-MorschStiftung 50 Euro pro Probe. Auch schon
kleinere Beträge können dazu beitragen, Menschenleben zu retten.
Spenden nimmt die Stefan-MorschStiftung unter „Hilfe für Markus“, KontoNr.: 22 22 24 bei der Kreissparkasse
Birkenfeld, BLZ 562 500 300, entgegen.
Claudia Grabowski ließ sich von Elisabeth Terboven von der Stefan-Morsch-Stiftung Blut abnehmen. Stiftungsgründer Emil Morsch freute
sich über die vielen potenziellen Knochenmarkspender.
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aktuelles
Ochtendung/Vallendar. „Für mich ist
es eine große Selbstverständlichkeit,
dass unser Handeln von Menschlichkeit, Nächstenliebe und Fürsorge
gegenüber unseren Mitarbeitenden
geprägt sein muss“, betonte der Kaufmännische Direktor Bernd Wienczierz
anlässlich des ersten Typisierungstages in Ochtendung am 29. Oktober. „Für unseren Mitarbeiter Markus
Schmitz geht es um Leben und Tod.
In dieser konkreten existenziellen Notsituation ist es wichtig für ihn, dass wir
alle gemeinsam in unseren Einrichtungen ein kleines Zeichen der Solidarität,
der Verbundenheit und der Hoffnung
geben.“ Dieses Zeichen der Hoffnung
setzten die Mitarbeitenden mit Spenden- und Typisierungsbereitschaft an
den Standorten Ochtendung, Vallendar,
Bad Neuenahr-Ahrweiler, Gebhardshain und Wadgassen-Hostenbach.
Einweihung des Ersatzneubaus St. Franziskus
Ein modernes Alten- und Pflegeheim mit neuen Wohnformen für 72 Senioren
Besch. Strahlende Gesichter waren
trotz des Regenwetters am Tag der
feierlichen Einweihung des neuen Alten- und Pflegeheims St. Franziskus
in Besch im September zu sehen. Und
dazu gab es auch allen Grund. Der
Festtag war der offizielle Abschluss
eines gelungenen Bauvorhabens und
gleichzeitig der offizielle Beginn für
den laufenden Betrieb. Zu diesem bedeutenden Meilenstein in der Hausgeschichte von St. Franziskus waren 200
Gäste aus der direkten Nachbarschaft,
der näheren Umgebung, aber auch von
weit her nach Besch an der Mosel gekommen.
aktuelles
Ganz in der Tradition der ctt stand am
Anfang der Festveranstaltung ein Gottesdienst. Zu Beginn wurde ein mobiler
und zusammenklappbarer Altar gesegnet, den Pfarrer Albert Dörrenbächer
gestiftet hatte. Pfarrer Uwe Janssen
vom Katholischen Pfarramt Perl zelebrierte gemeinsam mit Pfarrer Herbert
Cavelius und Pfarrer Stefan Andràs die
heilige Messe, deren musikalischen
Rahmen der Bescher Kirchenchor
übernommen hatte. In seiner Ansprache lobte er die gute Atmosphäre des
Hauses, die ihm so gut gefalle, dass er
sogar für sich selbst schon ein Zimmer
habe reservieren lassen.
Große Freude bei der offiziellen Schlüsselübergabe für das neue Alten- und Pflegeheim St. Franziskus in Besch. Es freuen sich (v.l.n.r.): Kaufmännischer Direktor Alexander Schuhler, Architekt
Achim Schneider, Projektleiter Erwin Marmann, Heimleiterin Elisabeth Jansen, Bürgermeister
Bruno Schmitt, ctt-Geschäftsführerin Vera Bers und ctt-Aufsichtsratsvorsitzende Schwester M.
Basina Kloos.
Dafür, dass sich die Bewohner im
neuen St. Franziskus ganz zu Hause fühlen können, setzen sich die engagierten Mitarbeitenden seit vielen
Jahren ein. Dafür, dass nun auch die
baulichen Wohnbedingungen stimmen,
hat sich die ctt tatkräftig eingebracht.
„Wir möchten unseren älteren und oft
pflegebedürftigen Mitmenschen unter
dem hohen Anspruch an Selbstbestim-
mung und Freizügigkeit eine moderne,
freundliche und angenehme Umsorgung anbieten“, betonte die Geschäftsführerin der cusanus trägergesellschaft
trier mbH, Vera Bers, in ihrer Festansprache. Hierfür hatte die Trägergesellschaft in die hervorragende Bauqualität
des Ersatzneubaus insgesamt 7,4 Mio.
Euro investiert und zusätzlich 25 Arbeitsplätze geschaffen. Innerhalb einer
Bauzeit von nur 20 Monaten entstand
neben dem alten Gebäude ein ansprechendes modernes Haus. Mit 50 Einzelzimmern und 11 Doppelzimmern
ausgestattet, offeriert St. Franziskus
inmitten des Dreiländerecks zwischen
Frankreich, Luxemburg und Deutschland für 72 ältere Menschen eine
wohnlich ansprechende und heimelige
Atmosphäre auf drei Etagen.
Nach der heiligen Messe segneten die
Priester, wie hier Pfarrer Herbert Cavelius,
die Räumlichkeiten des neuen Alten- und
Pflegeheims.
Glückwünsche für das baulich jüngste Haus der ctt überbrachten in ihren
Grußworten der Erste Kreisbeigeordete des Landkreises Merzig-Wadern
Konrad Pitzius und der Bürgermeister
der Gemeinde Perl, Bruno Schmitt.
Sie betonten die Bedeutung des Altenund Pflegeheims St. Franziskus für
den Standort Besch und die gesamte
Region. Mit der qualitativ hochwertigen Pflege werde ein wichtiger gesellschaftlicher Beitrag erbracht. So sei es
nicht verwunderlich, dass die Arbeit,
die im Haus geleistet werde, einen erheblichen Anteil daran habe, dass sich
St. Franziskus über die Jahre einen
ausgezeichneten Ruf erworben habe.
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Durch die vielfältigen Verflechtungen
und Verbindungen in die Zivil- und Kirchengemeinde würde St. Franziskus
zum Ort der Begegnung. Regelmäßig bringt der Mittagstisch Senioren
und Kindergartenkinder ins Haus und
sorgt so für einen frohen und lebendigen Alltag aller Generationen. Der
Kirchenchor probt einmal in der Woche im Mehrzweckraum, die KrabbelGruppe trifft sich zum wöchentlichen
Spielen und die Bescher Strickfrauen
handwerken in gemütlicher Runde mit
den Bewohnern. Gemeinsam mit der
Kindertagesstätte St. Franziskus ist ein
Konzept für „Jung und Alt“ entstanden,
sodass ein gemeinschaftlicher und
generationenübergreifender Alltag ermöglicht wird, von dem kleine und große Nachbarn profitieren. „Kontakte zu
ehemaligen Angehörigen bestehen seit
Jahren bis zum heutigen Tag“, freut
sich Heimleiterin Elisabeth Jansen.
„Für mich ist das ein gutes Zeichen
für Zufriedenheit. Darin drückt sich die
Verbundenheit mit unserem Haus aus.“
Seine Verbundenheit und seinen Dank
für die gute Zusammenarbeit während des Baus drückte der Architekt
Achim Schneider bei der symbolischen
Schlüsselübergabe aus. St. Franziskus
sei ein Ort, an dem man sich wohlfühle. Wohlfühlen werden sich demenziell
veränderte Menschen, für die St. Franziskus dank der baulichen Möglichkeiten erstmals die beiden Wohngruppen
„Maria“ und „Josef“, eine neue Form
Blumen und Weinpräsente von ctt-Geschäftsführerin Vera Bers und
dem Kaufmännischen Direktor Alexander Schuhler (Hintergrund) erhielten (v.l.n.r.) der Architekt Achim Schneider, Projektleiter Erwin Marmann, Heimleiterin Elisabeth Jansen und die Hauswirtschaftsleiterin
des Geschäftsbereiches Saar-Mosel-Eifel, Elisabeth Clemens.
Für die Gäste, die zum Festtag der
Einweihung gekommen waren, gab es
nach dem offiziellen Festakt, den das
Blechbläserquartett der Stadtkapelle Saarbrücken musikalisch umrahmt
hatte, ein gemeinsames Mittagessen
im Festzelt. Nach anregenden Gesprächen starteten die Gäste und Bewohner
gestärkt in ein kurzweiliges Nachmittagsprogramm.
Kinder der Kindertagesstätte Besch
tanzten. Mit der Kita ist St. Franziskus
durch das gemeinsame Wohnen unter
einem Dach sehr verbunden. Nach dem
Neubau der Kita, der für die nächsten
Jahre ansteht, wird St. Franziskus wieder eine Einheit auf der Franziskuswiese (so heißt das Gelände des Neubaus)
sein. Zur Freude vieler Bewohner, die
wenige Tage zuvor von Schülern der
naheliegenden Grundschule besucht
wurden, präsentierten sich die Schulkinder – wie zuvor die Kindergartenkinder – bei ihrem Tanz u. a. mit deutschen
und französischen Liedern zweisprachig. Im Anschluss daran führten die
Bewohner einen eigens für diesen Tag
einstudierten Sitztanz auf. Dass der
Männerchor Mettlach-Keuchingen das
Programm abrundete, war für Bewohner Friedrich Hensgen als früheres Mitglied eine besondere Freude.
Gefreut hat sich Heimleiterin Elisabeth Jansen auch, von den sich verabschiedenden Gästen zu hören, wie
herzlich aufgenommen und rundherum
wohl man sich in St. Franziskus gefühlt
habe. Ganz besonders gefreut hat sie
sich über die Worte eines Gastes: „Man
hat gespürt, dass die Senioren sich bei
Ihnen wohlfühlen.“
Alexander Schuhler/
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Andreas Engel/
Günter Leuck
Während der Segnung des Hauses nahm
sich Pfarrer Uwe Janssen Zeit für einen kurzen Plausch mit Bewohnerin Amalia Thull.
Die Sitztanzgruppe St. Franziskus unter der
Leitung von Sabine Comtesse (Begleitender
Dienst) präsentierte die eigens für den Festtag einstudierten Sitztänze.
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aktuelles
familiären Zusammenlebens, anbieten
kann. Ähnlich wie in einer größeren Familie leben Menschen mit demenziellen
Veränderungen in einem gemeinsamen
Haushalt zusammen. Das Zentrum einer solchen Wohngruppe (für 11 bzw.
14 Senioren), das gleichsam als Mittelpunkt und belebter Treffpunkt für Senioren, Angehörige sowie Mitarbeitende
angelegt ist, bildet eine offene Wohnküche, in der gemeinsam gelacht, gekocht
und gegessen wird.
Mit Begeisterung präsentierten sich die Kinder der benachbarten
Grundschule mit fröhlichen Tänzen und Gesängen in deutscher und
französischer Sprache.
Interdisziplinärer Kongress in Lebach
Offizielle Einweihungsfeier der neu etablierten Klinik für Durchblutungsstörungen
Lebach. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Tagung mit hochkarätigen
Referenten wurden am 11. September
in der Lebacher Stadthalle wichtige
Fragen zum Thema Durchblutungsstörungen erörtert. Der interdisziplinäre
Kongress fand anlässlich der offiziellen
Einweihungsfeier der neuen Klinik für
Durchblutungsstörungen statt.
aktuelles
Die offizielle Einweihung
Redner der offiziellen Eröffnung der
Klinik für Durchblutungsstörungen im
Caritas-Krankenhaus Lebach waren
der Kaufmännische Direktor Christoph
Schwarz, der Ärztliche Direktor des
Hauses Chefarzt Dr. Winfried Holz sowie der erste Beigeordnete der Stadt
Lebach Dr. Edwin Fries. Nachdem der
Kaufmännische Direktor die Referenten und Besucher begrüßt und zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte, erinnerte Dr. Holz an die große Zahl von
Schlaganfallpatienten, an die Patienten mit Herzinfarkt und Gehstörungen
(Raucherbein,
„Schaufensterkrankheit“), die nun im Caritas-Krankenhaus
Lebach rund um die Uhr interdisziplinär
behandelt werden können. Er wies
auch darauf hin, dass dies die erste
und einzige Klinik dieser Art im mittleren und nördlichen Saarland bis weit
an das angrenzende Rheinland-Pfalz
sei. Dr. Edwin Fries hob als Politiker
die Bedeutung dieses Krankenhauses
für die Stadt Lebach sowie die Bevölkerung in der Region hervor.
Chefarzt Dr. Franz-Josef Hoffmann, Initiator
und Moderator der interdisziplinären wissenschaftlichen Tagung, trug im Frühjahr maßgeblich mit dazu bei, dass sich die Klinik für
Durchblutungsstörungen am Caritas-Krankenhaus Lebach etablieren konnte.
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Zum Fachkongress kamen hochkarätige Referenten in die Stadthalle nach Lebach (v.l.n.r.):
Chefarzt Dr. Eberhard Wedell, Chefarzt Privatdozent Dr. Ernst Gröchenig, Chefarzt Privatdozent
Dr. Thomas Umscheid und der Ärztliche Direktor Dr. Winfried Holz (1. Reihe) sowie Chefarzt
Professor Dr. Klaus Mathias (4. Reihe rechts außen).
Den Festvortrag hielt der renommierte
Angiologe, Kardiologe und Interventionelle Radiologe Dr. Eberhard Wedell,
Leitender Arzt der Interventionell-radiologischen Abteilung der Herz- und
Gefäßklinik in Bad Neustadt an der
Saale. Wedell rückte in spannenden
Worten die historische Bedeutung vieler medizinischer Größen, die die Gefäßmedizin in der Vergangenheit voran
brachten, ins rechte Licht. Untermalt
wurde dieser erste Veranstaltungsteil
durch Jazz-Musik des E-Bassisten Dr.
Matthias Hoffmann und des Gitarristen
Guido Allgaier.
Die wissenschaftliche Tagung
Der wissenschaftliche Teil der Tagung wurde von Chefarzt Dr. Klaus
Mathias aus Dortmund eröffnet. Er ist
der weltweit erste Mediziner, der eine
Carotis-PTA (perkutane transluminale Angioplastie) durchführte. Ebenso
kurzweilig, für alle verständlich und
dennoch wissenschaftlich hochinteressant referierten der Chefarzt und Ärztliche Direktor Privatdozent Dr. Thomas
Umscheid (Bad Nauheim) über die Geschichte des Bauchaortenaneurysmas
und Chefarzt Professor Dr. Gerhard
Rümenapf (Speyer) über die Probleme
des diabetischen Fußes. Einen schwierigen Part hatte Chefarzt Dr. Ernst Gröchenig (Aarau/Schweiz) zu bewältigen.
Er sprach über die Aufgaben des klinischen Angiologen zwischen Gefäßchirurgie und Interventioneller Radiologie.
In seiner unverkennbar sympathischen
schweizerisch-österreichischen Art ließ
er den Zuhörern keine Zeit für eine gedankliche Pause und stellte die Bedeutung des Angiologen in der interdisziplinären Zusammenarbeit auf dem Gebiet
der Durchblutungsstörungen dar.
Dr. Franz-Josef Hoffmann moderierte
auf angenehme und lockere Weise den
Kongresstag, wobei ihm die guten persönlichen Beziehungen zu den Referenten diese Aufgabe sehr erleichterte.
„Mein Dank geht vor allem an meinen
Oberarzt Dr. Rainer Förster, meine Sekretärin Melanie Schwarz und die Assistentinnen für die umfassende Hilfe
bei der Organisation dieser tollen Veranstaltung“, sagte der zufriedene Chefarzt am Ende der Veranstaltung.
Dr. Franz-Josef Hoffmann/
Benjamin Henze
Fotos: Andreas Engel
Parkinson-Tag für Betroffene und Interessierte
Überwältigende Resonanz sorgte für eine volle Lebacher Stadthalle
Lebach. Mehr als 500 Betroffene, Angehörige und Interessierte waren am
20. November in die Lebacher Stadthalle gekommen, um sich über die neuesten Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten der Parkinsonerkrankung zu
informieren. Gemeinsam mit der AOK
des Saarlandes hatte das Caritas-Krankenhaus Lebach zu einem breitgefächerten Thementag eingeladen.
Privatdozent Dr. Horst Baas zeigte in
seinem Vortrag die neueste Entwicklung im Bereich von Diagnostik und
Pharmakotherapie auf. Zahlreiche Beispiele aus dem beruflichen Alltag des
hochkarätigen Referenten veranschaulichten den aktuellen medizinischen Behandlungsstand. Dem Vortrag schloss
sich sodann eine lebhafte Fragerunde
durch die zahlreichen Gäste an.
Neurochirurg Dr. Frank Hertel berichtete über Möglichkeiten und Grenzen der
sogenannten tiefen Hirnstimulation bei
Morbus Parkinson. Aus seinen Erfahrungen heraus betonte er vor allem die
Verbesserung der Lebensqualität durch
die heute sehr präzisen und innerhalb
einer kurzen OP-Zeit von nur 2,5 Stunden möglichen Eingriffe, die insbesondere bei Tremor-Patienten zum Einsatz
kommen.
Parallel zu den Vorträgen bestand die
Möglichkeit, in persönlichen Beratungsgesprächen medizinische, psychologische und allgemeine Fragen mit den
jeweiligen Spezialisten auf unterschiedlichen Gebieten zu klären (wie z. B.
mit Ärzten, Psychologen, Physio- und
Ergotherapeuten, Logopäden oder Sozialpädagogen). Bis in den Nachmittag
hinein herrschte ein großer Andrang in
den Beratungsräumen. Informationsmaterial boten die Sponsoren und Vertreter aus der Pharmaindustrie an.
„Über die saarländische Landesgrenze hinaus kamen sogar Teilnehmer
Moderator Dr. Robert Liszka vom Caritas-Krankenhaus Lebach begrüßte rund 500 Gäste in der
komplett gefüllten Stadthalle Lebach, die zum kostenfreien Thementag gekommen waren.
aus Luxemburg und dem benachbarten Rheinland-Pfalz“, freute sich Dr.
Liszka. Sein ausdrücklicher Dank ging
an Robert Walter, den saarländischen
Landesbeauftragten der Deutschen
Parkinson Vereinigung, an die Vertreter
der AOK des Saarlandes sowie an das
Schirmherrin des Thementages war die 1.
Vorsitzende der Deutschen Parkinson Vereinigung e. V., Magdalene Kaminski.
gesamte Organisationsteam, insbesondere an Maria Wilhelm.
Benjamin Henze/
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier
Von den Gästen wurde die Gelegenheit, Fragen im Anschluss an den jeweiligen Vortrag
zu stellen, rege genutzt.
Zum Thementag „Diagnose Parkinson“ hatten gemeinsam die AOK-Geschäftsstellenleiter
(v.l.n.r.) Hermann Backes (AOK-Lebach) und Stefan Zapp (AOK-Dillingen) sowie Dr. Robert Liszka (2. v.r.) vom Caritas-Krankenhaus Lebach Betroffene und Interessierte eingeladen. Als Referenten gewonnen werden konnten (3. v.l.) Dr. Frank Hertel (Chefarzt der Neurochirurgie, Centre
Hospitalier de Luxembourg) und Privatdozent Dr. Horst Baas (Direktor der Klinik für Neurologie,
Klinikum Hanau).
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aktuelles
Initiator und Moderator Dr. Robert Liszka eröffnete die Veranstaltung des Thementages „Diagnose Parkinson“. Nach
den Grußworten von Arno Schmidt
(Bürgermeister von Lebach) und Christoph Schwarz (Kaufmännischer Direktor
des Caritas-Krankenhauses Lebach)
begrüßte Schirmherrin Magdalene Kaminski (1. Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Parkinsonvereinigung e. V.) die vielen Gäste.
Nikolaus von Kues und seine Bibliothek
Teil V: Der Leser und Sammler
Nikolaus von Kues (1401-1464) war
nicht nur Kardinal und Fürstbischof,
Kirchenpolitiker und Reformer, sondern
zugleich einer der vielseitigsten und
bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit
und Autor zahlreicher Werke. Seine an
den Universitäten Heidelberg, Padua
und Köln erworbenen Kenntnisse erweiterte und vertiefte er lebenslang.
Bücher waren dabei ein unverzichtbares Hilfsmittel. Die waren damals allerdings nicht so leicht verfügbar wie heute. Bis zur Erfindung des Buchdrucks
mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg (1400-1468) mussten
Bücher mühevoll von Hand geschrieben und vervielfältigt werden. Da nur
wenige Menschen überhaupt lesen und
schreiben konnten, war die Nachfrage
nach Büchern überschaubar und nur
selten wurden Abschriften auf Vorrat
angefertigt. Man konnte also nicht einfach in eine Buchhandlung gehen und
das gewünschte Buch kaufen. Wollte
man einen Text selbst besitzen, musste
man zunächst einmal wissen, wer ihn
schon hatte und bereit war, sein Exemplar zu verkaufen oder als Vorlage für
eine Abschrift zur Verfügung zu stellen.
aktuelles
Nikolaus von Kues nutzte daher jede
Gelegenheit, zum Beispiel bei seinen
vielen Reisen, sich aufmerksam in den
Bibliotheken umzuschauen und über
die jeweiligen Bestände zu informieren.
Außerdem stand er in Kontakt mit vielen Intellektuellen, die einander gegenseitig bei der Beschaffung von Büchern
behilflich waren. Schon früh begann
Nikolaus mit dem Aufbau einer eigenen
Sammlung und bis ans Ende seines
Lebens strebte er danach, sie zu erweitern. Als einen „hoch gelehrten Mann
und Besitzer einer außergewöhnlich
Initiale S mit Szene einer Priesterweihe.
(Cod. Cus. 131, fol. 12 verso)
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Im Lauf der Jahre trug Nikolaus so eine
ungewöhnlich umfangreiche Bibliothek
zusammen. Sie bestand überwiegend
aus schlichten Gebrauchshandschriften, die er für seine Studien brauchte.
Wie intensiv er sie gelesen hat, beweisen die zahlreichen Handschriften
mit mehr oder weniger umfangreichen
Randnotizen von seiner Hand. Sie
geben zugleich einen Einblick in sein
Denken und seine Arbeitsweise.
Nikolaus schätzte Bücher aber nicht
nur als Arbeitsinstrumente, sondern
auch als Prestigeobjekte. Davon zeugen mehrere Handschriften mit reich
illuminierten Titelseiten, die er als Kardinal eigens für sich hat anfertigen lassen, ebenso wie die repräsentative,
mehrbändige Ausgabe ausgewählter
eigener Werke.
Werk des Ambrosius von Mailand. (Cod. Cus.
38, fol. 2 recto)
großen Zahl von Büchern“ rühmte ihn
bereits 1435 ein Zeitgenosse.
Neben den von ihm eigens in Auftrag
gegebenen Handschriften besaß er
eine große Zahl Bücher, die schon einen oder mehrere Vorbesitzer hatten,
darunter sehr alte, wie seine zwei griechisch-lateinischen Psalterien aus dem
9./10. Jahrhundert oder der griechische
Kommentar zum Johannesevangelium
aus dem 11. Jahrhundert, den er 1438
aus Konstantinopel mitgebracht hat.
Als er 1444 am Reichstag in Nürnberg
teilnahm, bot sich ihm eine günstige
Gelegenheit, 16 astronomische Handschriften und mehrere Messinstrumente zu erstehen. Eine Notiz über den
Kauf vermerkte er in einer der Handschriften. Aus dem Nachlass eines Lütticher Kanonikers erwarb er mehrere
Werke des Thomas von Aquin. Seinen
guten Beziehungen zur Trierer Abtei
St. Eucharius/St. Matthias verdankte er
eine Serie von Handschriften des 12.
Jahrhunderts aus dem dortigen Skriptorium.
Die von der Ausstattung her wohl kostbarste Handschrift aus dem Nachlass
des Cusanus ist das „Pontificale Romanum“ mit seinen zahlreichen kunstvollen Miniaturen, ein Geschenk Papst
Nikolaus V., vermutlich aus Anlass der
Bischofsweihe des Nikolaus von Kues
im April 1450.
Inhaltlich ist die Sammlung Spiegelbild der vielseitigen Interessen des
Gelehrten mit Schwerpunkten in den
Themenbereichen Recht, Theologie,
Philosophie, Astronomie und Medizin.
Die vorherrschende Sprache ist Latein,
zur Zeit des Cusanus die Sprache der
Gebildeten. Auch die Werke griechischer Autoren, wie zum Beispiel Aristoteles oder Platon, oder arabischer, wie
Avicenna oder Averroes, las er nicht im
griechischen bzw. arabischen Original,
sondern in lateinischer Übersetzung.
Nikolaus legte großen Wert darauf,
dass seine Bücher als geschlossene Sammlung erhalten blieben, und
zwar an einem Ort, an dem auf immer
sein Andenken gepflegt werden sollte.
In seinem Testament vom 6. August
1464 vermachte er sie daher dem von
ihm gegründeten Armenhospital in
Kues.
Initiale C mit Verkündigungsszene. (Cod.
Cus. 26, fol. 1 recto)
Die Bibliothek der St. Nikolaus-Hospital-Stiftung birgt wahre Schätze. Besucher können Exemplare mit handschriftlichen Notizen des Nikolaus von
Kues sehen.
Als die Bücher Ende 1464 im St. Nikolaus-Hospital ankamen, gab es dort
keinen geeigneten Raum zur Unterbringung. Rechnungsfunde für die Jahre
1494/95 und bauhistorische Untersuchungen am Dachstuhl belegen, dass
der heutige Bibliotheksraum erst 30
Jahre nach der Überstellung des Büchernachlasses nach Kues erbaut wurde. Der mit seiner Mittelsäule der Hospitalskapelle nachempfundene Raum
beherbergt heute 314 Handschriften,
82 Inkunabeln (Drucke des 15. Jahrhunderts) und mehrere hundert Drucke
des 16. und 17. Jahrhunderts.
Nicht alle Handschriften der Hospitalsbibliothek stammen aus dem Nachlass
des Nikolaus von Kues. Einige Exemplare sind Schenkungen von Personen
aus dessen Umfeld, andere wurden
von späteren Rektoren angeschafft. So
kaufte Matthias Martini (1827-1842) neben anderen Handschriften und Frühdrucken für die Bibliothek eine 1210
im Skriptorium von St. Matthias in Trier
hergestellte Abschrift der Visionsschrift
„Scivias“ der Hildegard von Bingen.
Leider haben sich nicht alle Rektoren
so vorbildlich um die Bestandserhaltung und -pflege gekümmert.
Im Lauf der Zeit gingen dem Hospital rund 60 Bände verloren. Zwölf gelangten in die Königliche Bibliothek
von Brüssel, nahezu 50 Handschriften
wurden im 18. Jahrhundert an einen
privaten englischen Sammler verkauft.
Aus dessen Nachlass kamen sie in die
British Library.
Überhaupt wurden die teilweise über
1.000 Jahre alten Bücher selten so
pfleglich behandelt, wie es nötig gewesen wäre. Am meisten gelitten haben
die Einbände. Um den Erhalt der Handschriften für die Zukunft zu sichern,
werden seit 2006 Restaurierungs- bzw.
Konservierungsmaßnahmen durchgeführt. Das kostspielige Projekt wird aus
Eigenmitteln des Hospitals, Buchpatenschaften und einem Zuschuss der
Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur finanziert.*
Lateinische Übersetzung des Koran mit
Randnotizen des Cusanus. (Cod. Cus. 108,
fol. 79/80)
* Spenden sind willkommen. Auskünfte
erteilt die Bibliothekarin unter:
[email protected] oder telefonisch
unter der Nummer: 06531 226-0.
** Informationen zur Besichtigung unter: www.cusanus.de oder telefonisch
unter der Nummer: 06531 226-0
Heute ist die Bibliothek zugleich Forschungsstätte und Besuchermagnet.**
Gabriele Neusius,
Bibliothekarin am St. Nikolaus-Hospital
Fotos: © St. Nikolaus-Hospital/
Erich Gutberlet/
Achim Bednorz
aktuelles
Offensichtlich ist seine Anordnung weitgehend treu erfüllt worden. Nur wenige
Handschriften, darunter zwei Prachtbände mit den Predigten des Cusanus,
die sich heute in der Vatikanischen Bibliothek befinden, gelangten in andere
Bibliotheken.
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Moderner internistischer Funktionsbereich
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich nimmt neuen Funktionsbereich in Betrieb
Endoskopie
Jährlich führt die Innere Medizin am
Verbundkrankenhaus etwa 5.000 endoskopische Untersuchungen durch. In
dieser modernen und leistungsstarken
Klinikeinheit werden Spiegelungen von
Lunge, Brustkorb, Speiseröhre, Magen,
Zwölffingerdarm, Dickdarm und Bauchraum ausgeführt, mit allen therapeutischen Verfahren wie unter anderem:
• Blutstillung, Krampfaderverödung
• Entfernung von Steinen in Galle
oder Bauchspeicheldrüse
• Protheseneinlage in Speiseröhre,
Gallengang und Bauchspeicheldrüse
bei tumorbedingten Einengungen
• Polypabtragungen
• Anlage einer Ernährungsfistel in
den Magen (PEG)
• Kapsel- und Dünndarmendoskopie
Äußere Gallengangsdrainagen (PTCD),
Gallengangsspiegelungen, Leberpunktionen und Abszessdrainagen von außen werden ultraschallgezielt durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt
zudem im endoskopischen Ultraschall
von Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse, Gallenwegen und des Brustkorbes. Für alle genannten Untersuchungen werden die
Patienten, soweit es keine Einschränkungen gibt, tief sediert.
aktuelles
Der endoskopische Funktionsbereich
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/
Wittlich ist durch den Abschluss eines
umfassenden Versorgungsvertrages
mit modernster Endoskopietechnik
ausgestattet. Die Möglichkeiten des
Einsatzes der neuesten Videogeneration mit hochauflösenden Chips und
NBI garantieren eine hohe Qualität der
Untersuchungen. Auch der Stand der
Gerätetechnik zur Desinfektion, Trocknung und keimfreien Lagerung der
hochsensiblen Untersuchungsgeräte ist
zukunftsweisend und übertrifft die aktuellen hygienischen Vorschriften.
In einem der neuen Untersuchungsräume
beschreibt Privatdozent Dr. Thomas Zimmer, Chefarzt der Fachabteilung für Innere
Medizin und Ärztlicher Direktor am Verbundkrankenhaus, die Möglichkeiten der hier
durchgeführten endoskopischen Diagnostik
und Behandlung.
14
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Bernkastel/Wittlich. Hell und freundlich empfängt der neue Aufnahmebereich seine Patienten, die zu Funktionsuntersuchungen in die Abteilung
für Innere Medizin kommen. Auf rund
700 Quadratmetern sind hier innerhalb
einer Bauzeit von nur zehn Monaten
die Räume der ehemaligen Radiologie und Nuklearmedizin im Wittlicher
St. Elisabeth-Krankenhaus umgebaut
worden. Das Resultat kann sich mehr
als sehen lassen, denn sowohl von den
räumlichen Gegebenheiten und technischen Ausstattungen her als auch
nach den hier angebotenen medizinischen und pflegerischen Fachkompetenzen wurde es ein Funktionsbereich,
der im bundesweiten Vergleich als zukunftsweisend anzusehen ist. Die Umsetzung dieser Baumaßnahme förderte das Land Rheinland-Pfalz mit zwei
Millionen Euro im Rahmen des Konjunkturprogrammes II. Zudem wurde
zur Schaffung der baulichen Voraussetzungen eine halbe Million Euro an
Eigenmitteln investiert. Zur Einrichtung
und Ausstattung der Räumlichkeiten
wurden in diesem Jahr 450.000 Euro
an Eigenmitteln investiert. Die Geräteausstattung wird in 2011 um weitere
380.000 Euro komplettiert.
Mitte Juli konnten bereits das hochmoderne Herzkatheter-Labor sowie der
Überwachungsbereich, in dem sechs
Patienten nachbetreut werden können,
als erste Teilbereiche in Betrieb genommen werden.
Die bereits seit Jahren als Kardiologischer Schwerpunkt anerkannte Klinik
erweiterte damit ihr Leistungsspektrum um bedeutende diagnostische und
therapeutische Behandlungsmöglichkeiten bei Herzerkrankungen. Die Integration dieses Herzkatheter-Labors
in den neuen Funktionsbereich wurde
durch eine Kooperation des Verbundkrankenhauses mit dem Krankenhaus
der Barmherzigen Brüder Trier möglich. Die Trierer Klinik investierte rund
820.000 Euro in die technische Ausstattung des Herzkatheter-Labors.
Die notwendigen Voruntersuchungen
sowie die Untersuchungen bzw. Eingriffe im Herzkatheter-Labor selbst
werden von erfahrenen interventionellen Kardiologen des Brüderkrankenhauses durchgeführt. Die ärztliche
Behandlung und Betreuung erfolgt hier
durch den kardiologischen Chefarzt
der Inneren Medizin III Dr. Karl Eugen
Hauptmann, die Oberärztin Dr. Brigitta
Gestrich, leitende Ärztin im KatheterLabor, sowie Eduard Uhrich. Die stationäre Versorgung der Patienten liegt in
den Händen des Teams rund um den
leitenden Wittlicher Kardiologen Dr. Richard Egger.
Seit Ende August stehen auch die acht
weiteren Untersuchungs- und Eingriffsräume und der neue Empfangsbereich
mit Wartezone zur Verfügung. Hier werden unter anderem Bronchoskopien,
Gastroskopien, Koloskopien, Laparoskopien, ERCPs, endoskopische Ultraschalluntersuchungen und ein großes
Spektrum an Ultraschall-, Echo- und
Funktionsuntersuchungen durchgeführt. Für eine optimale Überwachung
der Patienten durch die Fachpflegekräfte werden die Daten aller einzelnen
Patientenmonitore auch zentral auf einen großen Monitor am Aufnahmeplatz
geschaltet.
Die Abteilung für Innere Medizin bietet
ihren Patienten eine breite und gleichzeitig spezialisierte, qualitativ hochwertige internistische Versorgung im stati-
Herzkatheter-Labor
Dr. Karl Eugen Hauptmann, Chefarzt der Kardiologie in der Inneren Medizin III am Brüderkrankenhaus Trier, erläuterte u. a. ctt-Aufsichtsratsvorsitzender Schwester M. Basina Kloos den
Leistungsumfang des neuen Herzkatheter-Labors in Wittlich und betonte: „Die hochmoderne
Katheteranlage ermöglicht eine hervorragende Bildqualität bei geringer Strahlenbelastung.“
onären und ambulanten Bereich. Sie ist
mit 140 Planbetten und 13 Betten für
die internistische/neurologische Intensivmedizin die größte Hauptfachabteilung des Verbundkrankenhauses und
betreut etwa 8.000 Patienten jährlich
stationär an den beiden Standorten
Wittlich und Bernkastel-Kues.
Die Diagnostik und Therapie von Herzerkrankungen sind ohne die Möglichkeiten eines Herzkatheter-Labors heute kaum mehr vorstellbar. In Notfällen,
besonders beim akuten Myokardinfarkt,
ist hier die schnelle Versorgung der
betroffenen Patienten von enormer Bedeutung, da jede Minute für die Erhaltung von Herzmuskelgewebe zählt. Die
Herzkatheter-Untersuchung ist die nach
wie vor genaueste Untersuchung der
Herzkranzarterien, die in voller Ausdehnung, einschließlich ihrer Nebenäste,
dargestellt werden. Verengungen und
Verschlüsse, die zu einer Minderdurchblutung des Herzmuskels bzw. auch
zum Herzinfarkt führen können, werden
so zuverlässig erkannt. Weiterhin wird
die Leistung der Herzkammer beurteilt,
deren Störungen, bei Herzmuskel- oder
Herzklappenerkrankungen und nach einem Herzinfarkt, wichtige Aufschlüsse
geben können.
Folgende Leistungen werden im Wittlicher Herzkatheter-Labor durchgeführt:
• Links- und Rechtsherz-Katheteruntersuchungen bei Koronarer Herzkrankheit (KHK), Funktionsstörungen der Herzklappen, angeborenen
Herzfehlern und Herzmuskelerkrankungen
• Ballonaufweitung verengter Gefäße
(PTCA) und Einbringen von Gefäßstützen (Stents) bei Gefäßverengung
• Notfallversorgung von HerzinfarktPatienten aus der Region
• Verschluss eines Defektes (ASD,
PFO) in der Vorhofscheidewand
Ein wesentliches Element der Abteilung
für den Bereich der Magen-, Darm- und
Lungenerkrankungen ist die endoskopische Funktionseinheit. Dort stellen der
endoskopische Ultraschall und die interventionelle Endoskopie Schwerpunkte
dar. Privatdozent Dr. Thomas Zimmer,
Chefarzt der Fachabteilung für Innere
Medizin und Ärztlicher Direktor am Verbundkrankenhaus, sowie die Oberärzte
Iris Trompeter und Dr. Michael Krichbaum blicken bei diesem Verfahren auf
eine Erfahrung von mehr als 25 Jahren
zurück. Ob Ultraschalldiagnostik der
Bauchorgane oder andere Methoden
zur Diagnostik und Behandlung von
Erkrankungen des Magen-Darmtrakts,
das Team der Inneren Abteilung führt
in den Endoskopie-Abteilungen der
beiden Häuser pro Jahr fast 5.000 endoskopische Untersuchungen durch
und freut sich mit den Patienten über
die hochmodernen Räumlichkeiten und
Ausstattungen.
aktuelles
Sabine Zimmer
Fotos: Sabine Zimmer
Ministerin Malu Dreyer lobte anlässlich der
offiziellen Einweihung des neuen Funktionsbereiches am 5. November die moderne und
höchsten Ansprüchen genügende Funktionsdiagnostik im Verbundkrankenhaus.
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Was haben die Pflegenoten eigentlich mit Qualität zu tun?
aktuelles
Oder: Dürfen wir stolz auf gute Pflegenoten sein?
Lebach/Vallendar. Wer ein offenes
Ohr für die Altenhilfe hat, kommt nicht
umhin, die vielen kritischen Pressestimmen rund um die Pflegenoten zu
hören. Dabei hatte der Gesetzgeber
im Rahmen des 2008 verabschiedeten Pflegeweiterentwicklungsgesetzes
eigentlich keine schlechte Idee: Auf
einen Blick sollen Pflegebedürftige
und deren Angehörige sehen können,
ob die Heime und Pflegedienste eine
gute pflegerische Arbeit leisten. So beschlossen der GKV-Spitzenverband,
die Sozialhilfeträger und die maßgeblichen Vertretungen der Pflegeeinrichtungen und -dienste die Pflegetransparenzvereinbarung (PTV). Im Rahmen
der regulären, stets unangemeldeten
Qualitätsprüfungen des Medizinischen
Dienstes der Krankenkassen werden
insgesamt 82 Transparenzkriterien
in den Bereichen „Pflege und medizinische Versorgung“, „Umgang mit
demenzkranken Bewohnern“, „Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung“,
„Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft
und Hygiene“ sowie „Befragung der
Bewohner“ bewertet. Für jedes einzelne Kriterium sowie für die genannten
Qualitätsbereiche werden dann die
Pflegenoten berechnet. Das Haus ist
dürftigkeit einer besonderen Fürsorge
bedürfen und es ist rechtens, dass
externe Prüfungen erfolgen. Neben
den vielen externen Vorgaben und
dem bundesweiten Mangel an Fachpersonen in der Altenhilfe tragen die
Pflegenoten jedoch zu einer weiteren
Verstärkung des Drucks in den Häusern bei, denn eine schlechte Note
kann dem Image eines Hauses in der
Öffentlichkeit schaden. Dabei handelt
es sich bei der PTV um ein Prüfinstrument, das in der Fachwelt aufgrund
seiner eingeschränkten Sichtweise auf
Qualität sowie der mangelnden pflegewissenschaftlichen und messmethodischen Fundierung massiv in der Kritik
steht. Denn zurzeit ist unklar, welche
Faktoren tatsächlich zur Lebensqualität und zur „guten Pflege“ eines alten
Menschen beitragen. Außerdem werden viele Kriterien nur dann gut bewertet, wenn die Dokumentation sehr
sorgfältig geführt ist. Anhand weniger
in die Prüfung einbezogener Bewohner
werden Noten für das gesamte Heim
abgeleitet. In den Bereichsnoten kann
eine schlechte Note im Umgang mit
Schmerzen durch regelmäßige ErsteHilfe-Fortbildungen ausgeglichen werden. Ob wertschätzend mit den Be-
gefordert, die Pflegenoten (siehe Abbildung) an gut sichtbarer Stelle auszuhängen und unter www.pflegenoten.
de gibt es vier verschiedene Anbieter,
die die Pflegenoten für alle Interessierten veröffentlichen. Ich weiß, es ist unsachlich, an dieser Stelle zu fragen, ob
jemand schon einmal von www.atomkraftwerknoten.de gehört hat.
wohnern umgegangen wird, fließt in die
Pflegenoten nicht ein.
Notendruck
Dass wohl kaum ein Bereich so stark
von außen reglementiert wird wie die
Altenhilfe, ist gut bekannt. Wir pflegen
Menschen, die aufgrund ihrer Hilfebe-
16
spectrum 3/2010
Gute Noten
Trotzdem war es uns wichtig, unsere
Häuser gut auf die Pflegenoten vorzubereiten: Über die regelmäßig stattfindenden Qualitätszirkel der Heim- und
Pflegedienstleitungen wurde schnell
informiert, über das zentrale Qualitätsmanagement wurde eine Arbeitshilfe
erstellt sowie interne Audits und Beratungsbesuche durchgeführt. Auch der
rege Austausch über Erfahrungen aus
den Qualitätsprüfungen half unseren
Häusern, sich auf das neue Prüfinstrument einzustellen. Es sind zwischenzeitlich zehn von unseren 19 Häusern
über die PTV geprüft. Siebenmal haben wir eine eins (zweimal sogar eine
1,0), zweimal eine zwei vor dem Komma, für ein Haus steht die Benotung
noch aus. Die Frage „Dürfen wir stolz
auf gute Pflegenoten sein?“ möchte ich
trotz der vorgenannten Kritik an den
Pflegenoten mit „Ja“ beantworten. Aber
nur, wenn wir die Noten als Bestätigung
der guten Arbeit sehen, die täglich von
den Mitarbeitenden in den Häusern
geleistet wird, und zwar insbesondere
im respektvollen Umgang mit den uns
anvertrauten Menschen.
Wenn die Pflegenoten dauerhaft überbetont werden, besteht die Gefahr,
dass unverhältnismäßig viel Zeit für
die detailgenaue Verbesserung der
Dokumentation eingesetzt wird. Dabei wünschen wir uns viel mehr Zeit
für unsere Bewohner; denn die Untersuchungen zur Lebensqualität der
Bewohner in Heimen zeigen deutlich:
Zuwendung, eine gute Beziehung und
eine wertschätzende Begleitung sind
entscheidend für das Wohlbefinden!
Um zeitliche Ressourcen zu gewinnen
und Druck aus den Häusern herauszunehmen, wurden auf Initiative der Steuergruppe Altenhilfe die vorgegebenen
Zeitpläne zur Bearbeitung der Selbstbewertung nach dem „Qualitätskatalog
für katholische Einrichtungen der stationären Altenhilfe (QKA)“ entschleunigt.
Dies war einerseits notwendig, aber
andererseits waren wir nicht glücklich
darüber, denn unser werteorientiertes
Qualitätsmanagementsystem unterstützt uns dabei, Verbesserungspotenziale aufzudecken und systematisch zu
bearbeiten. Die Frage „Was haben die
Pflegenoten eigentlich mit Qualität zu
tun?“ kann daher eindeutig beantwortet
werden: wenig!
Das Erkennungszeichen des systematischen Qualitätskatalogs für katholische Einrichtungen der stationären Altenhilfe (QKA).
Qualitätsinitiativen jenseits der Noten
Eines tritt für uns immer deutlicher
hervor: Qualität kann nicht in die Häuser hineingeprüft werden! Daher ist es
wichtig, an dieser Stelle aufzuzeigen,
welche Qualitätsinitiativen in der Altenhilfe der ctt zur Unterstützung der
würdevollen Begleitung der Bewohner
aktuell laufen: Im Herbst wurde das
Konzept „Sterben und Tod in Altenhilfeeinrichtungen“ mit einer ganzen Reihe
von Arbeitshilfen für die Mitarbeiter veröffentlicht.
Im Rahmen der Konzepteinführung
werden Impulse für Fort- und Weiterbildung in diesem Bereich gesammelt.
Hierbei war es hilfreich, dass bereits in
acht Häusern Pflegepersonen als Fachkraft für Palliative Care weitergebildet
sind. Darüber hinaus entstehen gerade
Flyer und ein Leitfaden für ehrenamtlich
Mitarbeitende. Hierdurch werden die
Leitungen bei der Werbung für bürgerschaftliches Engagement unterstützt.
Im Bereich Ernährung gibt es eine
Qualitäts-Arbeitsgruppe, die neben der
Überarbeitung vorhandener Pflegestandards die ethischen Problemfelder
der Ernährung sowie die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit in
den Blick nimmt. Weiterhin wird gerade
der Entwurf des „Ethisch fundierten Verhaltenskodizes“, der 2009 in allen Häusern besprochen und wertvoll ergänzt
wurde, durch die Arbeitsgemeinschaft
der Ethik-Koordinatoren überarbeitet.
Zudem arbeiten wir an Konzepten, die
zum Ziel haben, eine stärkere Personalpräsenz zu ermöglichen, zum Beispiel das Wohngruppenkonzept in St.
Franziskus Besch. Schließlich seien
noch die Vorbereitungen zum gemeinsamen Fort- und Weiterbildungsplan
2011 und zum ersten Einführungstag
für neue Mitarbeiter in der Altenhilfe zu
nennen.
Eine Überarbeitung der PTV ist bereits
im Gange. Einerseits wünsche ich mir
sehr, dass ein anderes Denken über
Qualität Einzug hält. Andererseits weiß
ich auch, dass sich Qualität an vielen
weichen Faktoren bemisst, die eine
Andrea Tokarski ist Leiterin des Qualitätsund Projektmanagements im Geschäftsbereich der Altenhilfe.
externe Prüforganisation nicht messen kann. Hier sind wir gefordert zu
verdeutlichen, was unsere Qualität im
Sinne der uns anvertrauten Menschen
ist!
Andrea Tokarski
Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier
Einweihung der neuen Kindertagesstätte in Aach
Räume für 180 Kinder aus der Region
Insgesamt wurden 1,6 Millionen Euro
investiert. Davon übernahm der Landkreis Trier-Saarburg 508.000 Euro, das
Landesjugendamt 277.000 Euro, das
Bistum Trier 204.000 Euro, die Ortsgemeinden Aach und Newel knapp
500.000 Euro und aus dem Konjunkturpaket II des Bundes kamen 162.000
Euro.
Die Kinder der Kindertagesstätte des Hauses auf dem Wehrborn haben ihre Einrichtung bereits
freudig angenommen.
spectrum 3/2010
17
aktuelles
Aach. Helle, freundliche Farben, nicht
grell, eher pastell, stehen in angenehmem Gegensatz zu dem grauen Novembertag in Aach. Die neue Kindertagesstätte ist fertig und wurde jetzt
im Rahmen einer Feierstunde ihrer
Bestimmung übergeben. Schon am
19. Oktober sind die vier Gruppen vom
früheren Domizil in den Neubau umgezogen. „Nur einen Tag haben wir gebraucht“, berichten nicht ohne Stolz die
Erzieherinnen, an ihrer Spitze Leiterin
Martina Schuh. Auch mit der Raumaufteilung sind die neuen Nutzer, allen voran die Kinder, sehr zufrieden.
sef Gebert von der Bischöflichen Stiftung vom guten Hirten. Man habe gute
Partner gefunden, was das Ergebnis
bezeuge, so Gebert weiter. Das neue
Haus für die Kinder sei geprägt von
Helligkeit und Weite, „hier kann man
sich wohlfühlen“. Die neue Kindertagesstätte entspreche dem Geist und
dem Sinn der Stiftung.
Von gut angelegtem Geld sprach der
Landrat des Kreises Trier-Saarburg,
Günther Schartz. Die Kindertagesstät-
te im Haus auf dem Wehrborn gehöre
mit ihren 180 Plätzen zu den größten
im Kreis. Diese Einrichtung sei ein guter Nährboden für die Entwicklung der
Kinder. Er lobte das Engagement der
Kirche, die einen „riesigen Beitrag“ zum
Wohle der Gesellschaft leiste. „Das ist
ein schöner Tag für Aach und Newel“,
freute sich auch Verbandsbürgermeister Wolfgang Reiland.
Andreas Engel
Fotos: Andreas Engel
Mehr Platz zum Spielen und Toben: Das begeistert auch die Kindergartenkinder.
Diese Einrichtung sei eine Investition in
die Zukunft, unterstrich der Kaufmännische Direktor des Hauses auf dem
Wehrborn, Stefan Mathy. Die Gemeinden und die Einrichtung Haus auf dem
Wehrborn profitierten von dieser Investition. Mit der Renovierung des Altbaus
sei bereits begonnen worden, so Mathy
weiter. Im Frühjahr kommenden Jahres
soll auch dieser Teil des Projektes fertig sein.
„Wir alleine können solch ein Projekt
nicht stemmen“, sagte Prälat Franz Jo-
Landrat Günther Schartz (links) übergibt die Urkunde an die Einrichtungsleiterin Martina Schuh
(Mitte) und den Kaufmännischen Direktor Stefan Mathy.
Wir begrüßen
in der Heimhauptschule des Hauses auf dem Wehrborn
aktuelles / mitarbeiter-forum
Mareike Peter
Mareike Peter ist seit dem 15. August Lehrerin an der Heimhauptschule des Hauses auf dem Wehrborn in Aach. Sie ist Klassenlehrerin
der Stufen 5 und 6.
Die 28-jährige Triererin studierte von
2003 bis 2008 Lehramt für Grundund Hauptschulen an der Universität
Koblenz-Landau in den Hauptfächern
Deutsch, Wirtschafts- und Arbeitslehre und den weiteren Fächern Werken
aus Bildender Kunst und Soziologie.
Nach dem ersten Staatsexamen
2008 absolvierte sie vor dem zweiten
Staatsexamen 2010 ihren Vorberei-
18
spectrum 3/2010
tungsdienst am Staatlichen Studienseminar für das Lehramt an Grund- und
Hauptschulen Trier an der Hauptschule in Saarburg. Bereits während ihres
Studiums sammelte Mareike Peter
erste praktische Erfahrungen an der
Paul-Gillet-Schule in Edenkoben. Bereits hier unterrichtete sie u. a. die
Fächer Deutsch und Sozialkunde.
Neben Lesen und Kochen beschäftigt
sich die frischgebackene Lehrerin in ihrer Freizeit vor allem mit Musik, Kunst
und Städtereisen.
Benjamin Henze
Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier
Mit viel Freude übt Mareike Peter seit Mitte
August ihren Beruf als Lehrerin an der Heimhauptschule des Hauses auf dem Wehrborn
aus.
Wir begrüßen
im Direktorium des Caritas-Krankenhauses Lebach
den neuen Pflegedirektor Peter Joecken
Peter Joecken ist neuer Pflegedirektor im Caritas-Krankenhaus Lebach.
Er wird weiterhin Pflegedirektor im
St. Josef-Krankenhaus in Hermeskeil bleiben. Diese trägerübergreifende Position wird er offiziell ab 1.
Januar 2011 übernehmen.
Nach der Schulausbildung absolvierte
der 56-jährige Mönchengladbacher seine Ausbildung zum Fachkrankenpfleger mit Schwerpunkt Anästhesie und
Intensiv in Bad Neuenahr.
1987 durchlief er ein spezielles Weiterbildungsprogramm für die mittlere
Führungsebene im Gesundheitswesen
der Marienhaus GmbH Waldbreitbach.
1989 nahm er ein Studium im Studiengang Pflegemanagement/Krankenhausbetriebsführung der Katholischen
Akademie für Pflegeberufe Freiburg
auf, das er 1992 erfolgreich mit dem
Abschluss Pflegewirt beendete.
und im St. Josef-Krankenhaus Hermeskeil.
Den Schwerpunkt seiner Personalführung legt er auf einen kooperativen
Führungsstil, interprofessionelle Zusammenarbeit, transparente Kommunikationskultur, Umsetzung wirtschaftlicher Kennzahlen sowie eine fundierte
Qualitäts- und Personalentwicklung.
Peter Joecken ist verheiratet und hat
eine Tochter. In seiner Freizeit betreibt
Joecken Extremsport. Er ist 30-facher
Ironman-Teilnehmer, vielfacher Saarlandmeister im Triathlon und im Einzelzeitfahren. 2010 hat er den 4. Platz der
deutschen Meisterschaften im Langstreckentriathlon TM 55 erzielt.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Foto: Dr. Claudia Gerstenmaier
Seit 1992 hat er die Position eines
Pflegedirektors inne, u. a. in den Marienhauskliniken Wadern/Losheim, dem
Marienkrankenhaus in Trier-Ehrang
„Ich gehe mit Respekt, Freude und Engagement an meine neue zusätzliche Aufgabe in
Lebach heran“, sagt Peter Joecken. „Respekt vor dem, was die Mitarbeiter in Lebach
leisten und geleistet haben, Freude auf das,
was die Begegnungen und die Gespräche
mit den Menschen bringen und Engagement
als jemand, der seine Aufgabe, Mitarbeiter
zu führen, als sach- und menschenorientierte
Dienstleistung sieht.“
im Sekretariat der ctt-Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh
Verena Rothenbusch
Verena Rothenbusch begann ihre berufliche Laufbahn zunächst mit einer
Ausbildung bei der Saarbergwerke AG
in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit.
Dort arbeitete sie acht Jahre, um dann
zur Technischen Überwachung der eigenüberwachten Anlagen zu wechseln,
wo auch interessante Herausforderungen auf sie warteten.
Weiterbildungen in Form der Abendfachoberschule für Wirtschaft und das
Zertifikat der staatlich geprüften Sekretärin ermöglichten der 52-jährigen
Verena Rothenbusch ihr berufliches
Weiterkommen. In verschiedenen Ar-
beitsbereichen wie Vertrieb und Kundenbetreuung fand sie ebenfalls ein
interessantes Arbeitsfeld. Zuletzt war
Verena Rothenbusch bei der Landesregierung des Saarlandes beschäftigt.
Jetzt freut sie sich über die vielfältigen
und abwechslungsreichen Aufgaben im
Sekretariat der Geschäftsführung mit
neuen und spannenden Eindrücken.
Verena Rothenbusch ist geschieden
und hat zwei Kinder. Ihre Freizeit verbringt sie gerne mit Freunden, joggt,
so oft es geht und liebt Städte- und Bildungsreisen.
Benjamin Henze
Foto: privat
mitarbeiter-forum
Das Sekretariat von ctt-Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh in Saarbrücken wird seit Anfang April von Verena Rothenbusch geleitet.
Seit dem 1. April leitet Verena Rothenbusch das Sekretariat der cttGeschäftsführerin Dr. Tania Masloh
in Saarbrücken.
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Wir gratulieren zu Dienstjubiläen
Zentrale in Trier
Heike Kaufmann-Gigon
Hochwald-Kliniken Weiskirchen
25-jährige Tätigkeit
Valentin Klas
20-jährige Tätigkeit
Christiane Braband
(Stellvertretende Stationsleitung Intensiv)
(Hygienefachpfleger)
(Mitarbeiterin Finanzund Rechnungswesen)
Martina Kolley
Stefanie Erne
Inge Kuhn
Ulrich Hendricks
Annette Muehlstroh
Manfred Leiendecker
Nikolaus Otten
(Sekretärin der Geschäftsführung)
(GMAV)
(Mitarbeiter Informatik
und Telekommunikation)
20-jährige Tätigkeit
Marion Müller
(Mitarbeiterin Personal)
(Gesundheits- und Krankenpflegerin)
(Gesundheits- und Krankenpflegerin)
(Zentralheizungs- und Lüftungsbauer)
Helmut Pscheidt
(Energieanlageelektroniker)
Michael Röhl
(Leitender Gesundheits- und
Fachkrankenpfleger Anästhesie)
(Krankengymnastin)
Verbundkrankenhaus
Bernkastel/Wittlich
Martina Schneider
40-jährige Tätigkeit
(Chefarztsekretärin)
(Küchenleiter)
Brigitte Heuser
(Gesundheits- und
Krankenpflegerin)
Maria Moritz
(AHB-Mitarbeiterin)
Annegret Schmidt-Simon
(Schreibkraft im ärztlichen Dienst)
(Gesundheits- und Krankenpflegerin)
Cornelia Schloeder
Heinz Brühl
Dr. Holger Kirsch
(Arzt)
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
30-jährige Tätigkeit
Renate Schäfer
(Pflegehelferin)
(Gesundheits- und Krankenpflegerin)
Ruth Sydow
Jürgen Thönes
(Assistenzarzt)
Günther Zirbes
(Elektriker)
Alten- und Pflegeheim Marienstift
Mendig
20-jährige Tätigkeit
Ute Schildmann
(Pflegehelferin)
Doris Horn
(Gesundheits- und
Kinderkrankenpflegerin)
Karoline Klein
(Mitarbeiterin Hauswirtschaft)
Monika Lönard
(Mitarbeiterin Hauswirtschaft)
Caritas-Krankenhaus Dillingen
Seniorenheim St. Josef Vallendar
30-jährige Tätigkeit
20-jährige Tätigkeit
Maria Schwickerath
(Sozialarbeiterin)
Gabriele Heuser
(Altenpflegerin)
Elisabeth Müllen
(Leitende Gesundheits- und
Fachkrankenpflegerin OP)
Maria-Elisabeth Pruem
(Stellvertretende Stationsleitung
Gyn./Neugeb.)
25-jährige Tätigkeit
Pia Bender
25-jährige Tätigkeit
Stefan Gantner
(Pflegedienst)
Margret Loew
(Ernährungsberatung)
Sabzewa Mehrangis Dadressi
(Pflegedienst)
(Gesundheits- und Krankenpflegerin)
Wilma Bieg
mitarbeiter-forum
(Psychologin)
Dr. Rudolf Friedrich
(Oberarzt)
Marietta Fries-Metzen
Caritas-Krankenhaus Lebach
25-jährige Tätigkeit
Beate Heinz
(Gesundheits- und Krankenpflegerin)
(Medizinisch-technische Assistentin Labor)
Silvia Geier
Doris Müller
Edgar Heckel
Stephanie Meyer
(Diätassistentin)
(Stellvertretende Stationsleitung Intensiv)
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(Krankenschwester Innere)
(Arzthelferin Innere)
Alten- und Pflegeheim Maria vom
Siege Koblenz-Wallersheim
20-jährige Tätigkeit
Maria Kerner
(Mitarbeiterin Hauswirtschaft)
3 Fragen an
Deutschlehrerin Doris Welter-Grimm
1
Sprache erfährt wohl zu allen Zeiten eine Veränderung in einer Gesellschaft. Beobachten Sie aktuell
solche Veränderungsprozesse?
Ganz sicher finden sich heute erheblich
mehr Anglizismen im Sprachgebrauch
als noch vor einigen Jahren. Hierzu
tragen die neue Technologien und die
Medien bei. Wenn Sie heute durch die
Stadt gehen, sehen Sie zu 90 Prozent
solche Beispiele. Ich denke dabei an
Wörter wie „sale“, „to go“, „kids“ oder
„shop“. Fast schon kann man mitunter
den Eindruck gewinnen, dass die Großund Kleinschreibung ebenfalls verschwindet. Ich bekomme oft E-Mails, in
denen gänzlich darauf verzichtet wird.
Zudem fällt mir im Stadtbild auch immer
wieder die falsche Verwendung von
Apostrophen ins Auge.
Ein gutes Sprachgefühl kann durch häufiges
Lesen geschult werden. Im Unterricht der
28-jährigen Lehrerin Mareike Peter wird deshalb auch das Vorlesen geübt.
2
Wie haben Sie die Rechtschreibreform erlebt und sich mit den neuen
Regeln und den späteren vier Nachbesserungen vertraut gemacht?
Anfangs waren wir alle entsetzt, weil uns
schnell klar war, dass alle Schulbücher neu
beschafft werden mussten. Für die didaktische Umsetzung habe ich mir dann die entsprechenden Spezialhefte mit allen neuen
Regeln besorgt.
In der Rechtschreibreform ist zunächst viel
gestrichen worden, was dann in den Nachbesserungen zu einer Kann-Bestimmung
umformuliert wurde.
Die Komma-Regeln haben beispielsweise eine deutliche Liberalisierung erfahren.
Vor „und“ sowie „oder“ kann jetzt auf das
Komma verzichtet werden. Ich versuche,
meinen Schülern beizubringen, dass der
Einsatz eines Kommas zum besseren
Verstehen beiträgt. Manches ist nun leichter und logischer geworden. Aber manche
Dinge sind für mich immer noch unlogisch.
Dazu gehört z. B. das Wort „aufwändig“,
das man mit „e“ und „ä“ schreiben kann. Logisch wäre es, dass man das Wort nur mit
„ä“ schreibt, da es sich von dem Wort „Aufwand“ ableitet. Dazu gehören für mich auch
die Ausnahmeregelungen bei bestimmten
lateinischen oder griechischen Wörtern,
wie z. B. Philosophie, das Wort wird nach
wie vor mit „ph“ geschrieben im Gegensatz
zu dem Wort Fotografie. Schwierig finde
ich auch die Neuerung bei anderen Fremdwörtern, denken Sie z. B. an Ketschup für
Ketchup oder Schikoree. Es ist zwar für
die Kinder einfacher zu schreiben, jedoch
denke ich, dass mit einer entsprechenden
Erklärung zum kulturellen Hintergrund die
Originalschreibweise vermittelbar wäre.
Die 58-jährige Doris Welter-Grimm ist seit
über 25 Jahren Lehrerin für Deutsch, Englisch und Arbeitslehre. In der Hauptschule
im Haus auf dem Wehrborn unterrichtet sie
derzeit die Abschlussklasse 9.
3
Wie kommen Ihre Schüler mit der
neuen Rechtschreibung klar und
welche Tipps geben Sie ihnen mit,
damit sie gut aufgestellt sind?
Die Schüler sind in diese Zeit der Reform ja hineingewachsen und gut mit
den Änderungen zurechtgekommen.
Meine Erfahrung zeigt mir, dass die
Schreibschwäche eines Schülers weniger mit der Rechtschreibreform zu tun
hat, als vielmehr mit der Lesesozialisierung. Wenn ich da sage: „Lest mehr!“,
nützt das wenig. Die Heranwachsenden
brauchen einfach Vorbilder, also Eltern,
die selbst lesen. Da reicht die Erfahrung
im Kindergarten und in der Grundschule nicht aus. Mit speziellen Leseangeboten versuchen wir die Lust am Lesen
zu wecken. Im Laufe des Schuljahres
nehmen wir regelmäßig an der Aktion
des Trierischen Volksfreundes „klasse
Klasse“ teil. Unsere Schüler finden es
prima, in der Zeit die Zeitung zu lesen.
Ich freue mich immer, wenn ein Schüler
ein Buch aus unserer Klassenbibliothek
ausleiht.
„Lesen, lesen und nochmals lesen!“, so
lautet meine Empfehlung. Es hilft nicht
nur gegen Rechtschreibschwäche, sondern erweitert auch den Wortschatz.
Nicht alles, was positiv zu beurteilen ist,
lässt sich auf den minimalen Nenner
„geil“ reduzieren. Eine Situation kann
viel treffender mit schön, angenehm,
kreativ, innovativ, beeindruckend, faszinierend oder anderen Adjektiven beschrieben werden.
Das Interview führte
Dr. Claudia Gerstenmaier.
Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier
spectrum 3/2010
21
mitarbeiter-forum
Wie schreibt man eigentlich richtig? Die meisten Menschen haben den Umgang mit Orthographie und Grammatik wahrscheinlich in der Schule gelernt.
Doch dieses Wissen muss nicht zwingend eine unbegrenzte Dauer garantieren. Spätestens mit den gravierenden Änderungen durch die letzte große deutsche Rechtschreibreform im Jahr 1996 wurde eine Auffrischung des
einstmals Erlernten notwendig. Mit der Überarbeitung des Regelwerks in den
Jahren 2004, 2006, 2008 und 2009 galt es dann erneut, die eigenen Kenntnisse wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Wer ob dieses Sachverhaltes jedoch denkt, dass solche „Nachhilfestunden“ nur für bestimmte Generationen erforderlich sind, sieht sich getäuscht: Auch Schülerinnen und
Schüler, die im Deutschunterricht mit den aktuellen Regeln vertraut gemacht
werden, können bei einem Blick in die Tageszeitungen feststellen, dass beispielsweise einige Wörter in anderer, als ihnen bekannten Schreibweise ihre
Anwendung finden. Welche Wörter dies konkret sind, kann einem Leitfaden
für Journalisten entnommen werden, auf die sich die deutschen Nachrichtenagenturen vor einigen Jahren verständigt haben. Wie also nun? – Das möchte man angesichts dieser Gegebenheiten fast schon fragen. Grund genug,
einmal Expertinnen in der deutschen Sprache zu Wort kommen zu lassen.
Zu unserem Leitbild
Um unser Leitbild bewusst leben zu
können, ist es hilfreich, es genauer
kennen zu lernen. Deshalb haben wir
schon in den letzten Ausgaben begonnen, immer einen kurzen Ausschnitt
aus dem Leitbild zu betrachten:
Aus dem Leitbild der ctt
„Unsere Einrichtungen stehen im Dienst
des gesellschaftlichen Gesundheitsund Sozialwesens und nehmen diesen
Auftrag auch in ihrem öffentlichen Engagement wahr. Deshalb suchen wir
die vertrauensvolle und verlässliche
Zusammenarbeit mit den Partnern des
Gesundheits- und Sozialwesens. Durch
systematische
Öffentlichkeitsarbeit
festigen und knüpfen wir Beziehungen
zu wichtigen Zielgruppen, Ansprechpartnern und zu Multiplikatoren im
Gesundheitswesen, in Politik und Verwaltung.“ Biblischer Verweis: „Ihr seid
das Salz der Erde.“ Mt 5,13 (4 Öffentlichkeit, Abs. 1, in: Unser Leitbild, S. 4)
mitarbeiter-forum
Kommentar
Die Kirche und ihre Einrichtungen sind
Teil des öffentlichen Lebens. Das gilt
auch für die Einrichtungen der ctt. Im
Alltag mag man als Mitarbeitender, Patient oder Bewohner diese Öffentlichkeit vielleicht zunächst nicht so empfin-
den, dennoch ist sie da. Sie beginnt mit
den offenen Türen der Einrichtungen.
Jeder kann hier zu fast jeder Zeit eintreten. Einen Schlüssel braucht man
nicht. Diese Offenheit bedeutet einerseits eine Einladung und eine andauernde unausgesprochene Erklärung
zur Hilfsbereitschaft; andererseits machen die offenen Türen die Menschen,
die hinter ihnen leben und arbeiten,
auch angreifbar und schutzlos.
Dass unsere Einrichtungen in der Öffentlichkeit stehen, setzt sich weiter fort
in der öffentlichen Wahrnehmung der
Medien. Über personelle oder strukturelle Veränderungen berichten sie
ebenso wie über neue Heilverfahren
oder neue Ansätze in der Alten- und
Jugendhilfe. Auch Straftaten, mit denen wir in unseren Einrichtungen konfrontiert werden, finden ein öffentliches
Echo, genauso wie Stellungnahmen
von Führungspersonen unseres Unternehmens zu strategischen, ethischen
oder sozialpolitischen Fragen.
Die Einrichtungen unseres Unternehmens sind fester Bestandteil des Gesundheits- und Sozialsystems unseres
Landes. Eingebunden in die Krankenhausplanung der Bundesländer, als
Partner der Deutschen Rentenversi-
Die Facetten der Öffentlichkeitsarbeit sind vielfältig und oft auch da anzutreffen, wo man sie
zunächst vielleicht nicht vermuten würde. Hier darf die alltägliche Außenpräsenz durchaus hinzugezählt werden. Wer in diesen Tagen in die ctt-Zentrale nach Trier kommt, wird im Empfangsbereich eine völlig neue Atmosphäre erleben. Unter der Leitung von ctt-Geschäftsführerin Vera
Bers sowie dem Einsatz von Marion Müller und Hildegard Haas entstand ein ansprechender
Eingangsbereich. Das unscheinbare Foyer des ehemaligen Schwesternwohnheims hat nicht
zuletzt durch den gezielten Einsatz von nur wenig Farbe an Lebendigkeit gewonnen.
22
spectrum 3/2010
Dr. Thomas Kellner ist Leiter der Stabsstelle
Theologie und Ethik, Bereich Theologie und
Seelsorge.
Eine aktuelle Version des Leitbildes findet sich
im Internet unter: www.ctt-trier.de oder kann
bei der spectrum-Redaktion angefordert werden.
cherung Bund oder der Krankenkassen und Pflegeversicherungen gilt
es, politische Entscheidungsprozesse
aktiv und zuverlässig mitzugestalten
und ehrlich zu sein in der Abrechnung
von Leistungen oder Zuschüssen aus
Steuermitteln. Unsere Partner sollen
wissen: Mit der ctt kann man rechnen,
sie verdient unser Vertrauen.
Das Wort Jesu „Ihr seid das Salz der
Erde.“ (Mt 5,13), das das Kapitel 4
„Öffentlichkeit“ aus biblischer Quelle
begleitet, schließt sich im Neuen Testament unmittelbar an die Bergpredigt
an. Es weist darauf hin, dass wir als
Christinnen und Christen dieser Welt
etwas zu geben haben. Das Bildwort
vom Salz meint zum einen, dass es
um den Geschmack am Leben geht,
die Lebensfreude, ohne die das Leben
fade und langweilig wird; zum anderen
war Salz zur Zeit Jesu ein kostbares
Konservierungsmittel. Salz der Erde
zu sein, könnte demnach auch heißen, dass wir dazu beitragen, dass das
private und öffentliche Leben erhalten
bleibt und auch in Zukunft Bestand
hat.
Dr. Thomas Kellner
Fotos: privat
Menschen im Träger
Hauswirtschaftsmeisterin ist für Ingrid Peters der schönste Beruf
Waxweiler. Heute gibt es ein BroccoliSoufflé mit Kartoffelpüree und Salat.
Wer darauf im Alten- und Pflegeheim
Herz Jesu in Waxweiler keinen Appetit
hat, entscheidet sich für Geflügelroulade, Kartoffeln und Gemüse. Jeden Tag
werden in der hauseigenen Küche zwei
Menüs frisch zubereitet. Vorsuppen und
Desserts gehören selbstverständlich
dazu. Nur für die Schüler der örtlichen
Schule nicht. Diese verzichten lieber zugunsten der Nachspeise auf die Suppe,
berichtet Ingrid Peters schmunzelnd.
„In unserer Küche werden dann auch
viele Erinnerungen wieder gegenwär-
In Früh- und Spätschichten bereitet das
Team von Ingrid Peters sämtliche Mahlzeiten täglich frisch zu. Über ein Tablettsystem
verteilen hier (v.l.n.r.) Tina Lücke, Petra Engel
und Katharina Maiers das Mittagessen von
der Küche aus.
Wenn das Hauptgeschäft in der Waxweiler Küche nachlässt, nimmt sich Küchenleiterin Ingrid
Peters Zeit für ihre Auszubildende. Seit Tina im 2. Lehrjahr ist, gibt es viel mehr selbstgebackene
Kuchen im Alten- und Pflegeheim Herz Jesu, denn auch das Backen will erlernt werden. Hier
(v.l.n.r.) erklärt sie der 19-Jährigen, wie eine Béchamel-Soße zubereitet wird.
tig“, erzählt Peters. Zum Beispiel an
eine herzensgute Küchenschwester
der Schwestern vom Heiligen Geist, in
deren Obhut das Alten- und Pflegeheim
Herz Jesu über 100 Jahre bis 2008
stand. In der vorweihnachtlichen Zeit
sorgte Schwester Huberta immer dafür,
dass ihre Mitarbeiterinnen stets eine
gut gefüllte Dose mit Plätzchen zum
Naschen vorfanden. Zumeist waren in
der Plätzchendose die leckeren Ergebnisse neuer Rezepte, die Schwester
Huberta zuvor ausprobiert hatte. „Die
Dose haben wir heute noch im Einsatz“,
sagt Peters, „und nach den alten Rezepten von Schwester Roberta backen
wir auch, wie z. B. den Stutenkuchen.“
Rezepte zu sammeln ist überhaupt so
eine Leidenschaft von Peters. Eine weitere gutes und gesundes Essen, was
der 51-jährigen Peters nicht anzusehen
ist. Am liebsten ist sie in der Küche,
denn sie kocht für ihr Leben gern. Als
unlängst ein Besucher im Eifeler Dialekt erstaunt über die Erkenntnis, dass
Peters die Küchenleitung hat, fragte:
„Was? – Ihr habt keinen Koch?“, konterte die charmante Waxweiler Küchenchefin verschmitzt: „Nein. Wir brauchen
zum Arbeiten keine Männer.“
Tatsächlich besteht das Team von Peters für Küche und Wäscherei aus 19
Frauen. Die meisten von ihnen arbeiten
in Teilzeit. Unter ihnen ist auch ihre leibliche Schwester. Als 1995 Küchenhilfen
in Halbtagstätigkeiten gesucht wurden,
sagte sie zu ihrer Schwester Elisabeth:
„Komm, ich bewerbe uns mal.“ Beide
wurden eingestellt und sind nicht die
einzigen langjährigen Mitarbeiterinnen
im Küchenteam. Helga Linster und Gertrud Bartel sind seit über 30 Jahren in
der Waxweiler Küche tätig.
Viel Erfahrung zeichnet das fröhliche
Küchenteam aus. Und von den Tipps
und Tricks der Küchenprofis profitiert ihr
jüngstes Mitglied, die 19-jährige Tina.
Dass sie sich für eine Ausbildung in der
Hauswirtschaft entschieden hat, freut
Peters ganz besonders. „Oft wird der
Beruf völlig verkannt“, stellt Peters fest.
„Das Berufsbild der Hauswirtschafterin
hat sich völlig verändert. Wer heute den
Beruf der Hauswirtschafterin erlernt, hat
eine solide Grundausbildung. Man kann
sich zur Lehrerin an einer Berufsschule
oder im Hygienefachbereich weiterqualifizieren, um nur ein paar Beispiele zu
nennen. Ich kann jedem Mädchen nur
zu einer solchen Ausbildung raten.“
Dr. Claudia Gerstenmaier
Fotos: Dr. Claudia Gerstenmaier
spectrum 3/2010
23
mitarbeiter-forum
Seit 2006 hat Peters die Küchenleitung
mit erweiterten Aufgaben. Zu ihrem Refugium gehören Küche, Cafeteria, Eingangsbereich und die hauseigene Wäscherei. Um die vielfältigen Aufgaben
mit ihrem Team meistern zu können,
will vieles gut organisiert und durchdacht sein. Deshalb hat die gelernte
Hauswirtschaftsmeisterin den Montag
zu ihrem „Bürotag“ gemacht. Gleich neben der Küche im Keller erstellt sie so
z. B. die Dienstpläne, gibt Bestellungen
auf, überwacht das Haushaltsbudget
und stellt den Speiseplan für die Folgewoche zusammen. Gemeinsam mit
dem Betreuenden Dienst werden in der
Küche die entsprechenden Vorbereitungen getroffen, wenn die Bewohner
Waffeln oder Plätzchen backen, Apfelkompott selbst gemacht wird, Ostereier
gefärbt werden oder Feste anstehen.
Weitere Aufgaben halten die Besonderheiten des Jahresverlaufes bereit,
wie etwa jetzt in der vorweihnachtlichen
Zeit, wenn die Plätzchenbäckerei auf
vollen Touren läuft.
Was volle Windeln mit Weihnachten zu tun haben
„Hat Maria im Stall Gott die Windeln gewechselt?“
Liebe Leserin, lieber Leser,
vielleicht ist es Ihnen beim Lesen der
Überschrift ähnlich ergangen: Die Frage macht nachdenklich, wirkt sogar
etwas despektierlich, in jedem Fall jedoch ist sie zumindest provozierend.
Unser übliches Bild von Weihnachten
ist ja eher geprägt von Symbolen wie:
Stern, Tanne, Engel, Kerze und natürlich der ganzen Krippengesellschaft,
also Maria, Josef, dem Jesuskind, den
Hirten und all den anderen ... aber kämen Ihnen Windeln in den Sinn? Wohl
eher nicht – und doch könnte uns gerade die Windel auf eine Spur bringen.
seite der seelsorge
Im Lukasevangelium, also dem Buch
der Bibel, in dem die uns allen bekannte Weihnachtsgeschichte erzählt wird,
heißt es: „Und sie gebar ihren Sohn, den
Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil
in der Herberge kein Platz für sie war.“
(Lk. 2,7) Und einige Zeilen weiter verkünden die Engel: „Und das soll euch
als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind
finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ (Lk. 2.12)
Zweimal ist explizit die Rede davon,
dass das neugeborene Jesuskind in
Windeln gewickelt war, ja die Windel
wird sogar ausdrücklich als ein Zeichen angegeben. Ich finde, da lohnt es
sich, einen kleinen Augenblick darüber
nachzudenken, was denn Windeln –
und ich meine auch die richtigen, also
die vollen Windeln – mit Weihnachten
zu tun haben könnten.
Es gibt da ganz interessante theologische Deutungen. Die Windel, so
schreibt z. B. der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün, sei Symbol
dafür, dass Gott in Jesus ganz und gar
Mensch wurde, also bis in die menschlichsten Bedürfnisse hinein. Und darum geht es an Weihnachten ja vor
24
spectrum 3/2010
allem, dass Gott Mensch geworden
ist. So sehr Mensch, dass er auch an
Marias Brust gesaugt hat, dass er seine Eltern nachts wahrscheinlich durch
Schreien um den Schlaf gebracht hat,
bis er irgendwann dem Josef durch ein
erlösendes Bäuerchen einen Teil der
Muttermilch wieder über die Schulter
gespuckt hat, und dass ihm eben auch
immer wieder die Windeln gewechselt
werden mussten. „Ihr Christen habt ja
einen Gott, der in die Windeln macht!“,
spottete schon im 2. Jahrhundert der
heidnische Philosoph Kelsos – und
brachte damit ungewollt etwas auf den
Punkt: Gott – einer von uns, durch und
durch, ganz Mensch!
Andere wieder betonen, dass die Windel zu Jesu Zeiten eine Art Leinenwickel
war, also Stoffstreifen, mit denen man
auch Verstorbene beim Balsamieren
umhüllte – Grabtuch und Windel sahen
gleich aus. Darin sahen die Kirchenväter einen Zusammenhang: Die Windel
wäre somit ein Zeichen, das schon bei
der Geburt Jesu auf sein Ende später
am Kreuz hinweisen würde. Ambrosius von Mailand etwa schrieb: „Er wurde
in Windeln gewickelt, damit du von den
Stricken des Todes befreit wirst.“ Das
hilflose Kind in der Krippe und Christus, der Erlöser – das ist derselbe, ausgedrückt durch das Symbol der Windel!
Mir kommen bei Windeln aber erst
mal Erinnerungen an die Wickelzeiten
bei meinen eigenen Kindern in den
Sinn. „Windelwechsel? – Puh!“ Also,
nur nass, das ging ja noch. Aber volle
Windeln, das bedeutete immer wieder
Überwindung. Manchmal haben meine
Frau und ich gelost, wer von uns beiden an der Reihe war. Aber auch, wenn
ich die Windelpakete selbst unausstehlich fand, so habe ich meine Kinder
deswegen ja nicht weniger geliebt! Im
Gegenteil, ihre Bedürftigkeit forderte
mich stets heraus.
Mit diesen persönlichen Erfahrungen
bekomme ich noch eine weitere Verbindung zum Weihnachtsfest. Kann es
sein, dass Gott mir durch die Windel
lediglich klar machen will, dass ich auf
ihn zählen kann, auch wenn ich mitten
im dicksten Schlamassel stecke? Ob
ich Mist gebaut habe im Leben, ob ich
Dreck am Stecken habe, ob ich selbst
das Gefühl habe, nichts wert zu sein –
das alles ist nicht der Maßstab für göttliche Zuwendung.
Martin J. Naton ist Klinikseelsorger in der
Gelderland-Klinik in Geldern.
Foto: Veit Mette
Es gibt einen, dem das alles gar nichts
ausmacht. Es gibt einen, der mir tatsächlich auch in anrüchigen Situationen immer zur Seite steht, es gibt einen, der mich im wahrsten Sinne des
Wortes „aus der Scheiße“ holt. Klingt
nach Gosse? Aber genau da bewährt
sich ja die Treue unseres Gottes!
Die provozierende Frage in der Überschrift stammt übrigens von Schmuel
Golding, dem Leiter des Jerusalemer
Instituts für biblische Polemik. Er erinnert uns daran, dass die christliche
Botschaft tatsächlich provozierend ist.
Die Vorstellung, dass der große Gott
ein kleines Kind wird, dass er sich
selbst bis ins Windeln hinein hilflos
macht, das scheint für Außenstehende
unzumutbar. Uns aber sagt es, dass
unser Gott unser Leben kennt, dass es
keine Trennung zwischen ihm und uns
gibt, und dass keine Situation vorstellbar wäre, in die er nicht mit uns geht.
Weihnachtswindeln sind für mich ein
zwar untypisches, aber sehr aussagekräftiges Symbol für die Liebe Gottes
zu uns Menschen. Eine Liebe, die sich
durch nichts aufhalten lässt. Könnte
glatt für einen Werbeslogan taugen:
Mit Gott – da sind Sie niemals schief
gewickelt! In diesem Sinne ein frohes
Weihnachtsfest!
Ihr Martin J. Naton
Nachgefragt bei
Roland Schaefer
Herr Schaefer, seit dem 1. Oktober können junge Menschen an Ihrer Verbundschule einen neuen generalistischen
Ausbildungsgang absolvieren. In diesem Ausbildungsgang werden erstmals
drei Ausbildungen zusammengefasst.
Wie war die bisherige Resonanz zu diesem neuen Angebot?
Die Resonanz war riesig. Nachdem
wir im Frühjahr die Genehmigung des
Ministeriums zur Durchführung dieses
Modellprojekts erhalten hatten, konnten
wir damit in die Öffentlichkeit gehen.
Seitdem haben wir zahlreiche Bewerbungen für diesen neuen Ausbildungsgang erhalten. Auch wenn der Kurs am
1. Oktober bereits begonnen hat, treffen
täglich Anfragen und Bewerbungen für
die generalistische Ausbildung in unserer Verbundschule ein, sodass wir planen, im nächsten Jahr einen weiteren
Kurs generalistisch auszubilden.
Wie kam es zu der Idee, drei staatlich
anerkannte Ausbildungen zusammengefasst in einem Modellprojekt anzubieten?
Die Idee, eine gemeinsame Ausbildung anzubieten, hatten wir schon
länger: Seit der letzten Änderung
des
Krankenpflegegesetzes
2003
bilden wir bereits Gesundheits- und
Krankenpfleger/-innen und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen
gemeinsam aus. Dabei haben wir viele
Gemeinsamkeiten und Schnittstellen
zwischen den beiden Berufen entdeckt.
Darüber hinaus ist es uns immer schon
wichtig gewesen, dass ein Schüler, sei
es Krankenpflege, sei es Kinderkrankenpflege, weiß, wie er Patienten jeden
Alters optimal pflegen und versorgen
kann. Wir erfinden also das Rad nicht
neu. Um diesen Anspruch „noch besser“ zu erfüllen, möchten wir auch das
spezielle Wissen aus dem Bereich der
Altenpflege in die Ausbildung mit integrieren. Aus diesem Grund haben wir
die Altenpflegeschule der Deutschen
Angestellten-Akademie St. Ingbert ins
Boot geholt.
Ein weiterer Grund für die Einrichtung
eines solchen Ausbildungsgangs: Die
Anforderungen an Pflegekräfte sind
in den letzten Jahren immer mehr gestiegen. Es gibt immer mehr ältere und
multimorbide Patienten im Krankenhaus, gleichzeitig werden die Patienten
früher nach Hause bzw. in eine Pflegeeinrichtung entlassen. Generalistisch
ausgebildete Pflegekräfte werden in der
Lage sein, diesen komplexen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig
sind sie flexibel auf dem Arbeitsmarkt
einsetzbar.
Last but not least steigert eine derartige
Ausbildung natürlich auch die Attraktivität des Pflegeberufs, wie das große
Interesse an unserer neuartigen Ausbildung zeigt.
Neben den theoretischen Lehrinhalten,
die an Ihrer Schule vermittelt werden,
müssen die Schüler ebenfalls praktische Erfahrungen sammeln. Bei der
Komplexität dieser Ausbildung ist dies
sicherlich nicht ganz einfach. Wie läuft
die praktische Ausbildung ab?
Die Schüler werden in den dreieinhalb
Jahren in den verschiedensten Einrichtungen der Marienhaus GmbH, den Einrichtungen der Adolf von Galhau‘schen
Sophienstiftung und den Einrichtungen
der cusanus trägergesellschaft trier
mbh eingesetzt.
Generell gibt es drei größere Pflichtbereiche, die von der Stundenzahl gleich
groß sind: Zum einen ist dies eine längere Praxisphase in einem Akutkrankenhaus im Bereich der Inneren Medizin und Chirurgie, ein ebenso langer
Einsatz im Bereich der stationären Altenhilfe, z. B. in einem Alten- und Pflegeheim, sowie eine lange Praxisphase
in der Pädiatrie. Daneben sammeln die
Schüler Erfahrungen im Bereich der
Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie, in der ambulanten Versorgung sowie in der Gynäkologie und der
Geriatrie. Im letzten Halbjahr haben die
Schüler dann die Möglichkeit, einen so
genannten „Vertiefungs-Einsatz“ in einem der drei oben genannten Pflichtbereiche zu machen sowie Einblicke in
besondere Bereiche, wie z. B. das Hospiz, zu erlangen.
Roland Schaefer ist Leiter der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe in Lebach.
Bei so einer facettenreichen Ausbildung
sind die Anforderungen sicherlich hoch.
Welche Voraussetzungen müssen Bewerber mitbringen?
Sie müssen offen sein für Neues,
flexibel auf veränderte Anforderungen reagieren können und bereit sein,
eine Vielzahl von verschiedenen Abteilungen und Fachrichtungen kennen
zu lernen. Handlungsorientierte Lehrund Lernmethoden werden in der Verbundschule angeboten und sollten mit
Eigeninitiative und Begeisterung für
selbstbestimmtes Lernen angenommen
werden.
Jetzt, einige Wochen nach Beginn des
neuen Ausbildungsjahres, können Sie
schon ein erstes Fazit ziehen?
Die Schüler der generalistischen
Ausbildung sind hochmotiviert. Sie
zeigen großes Interesse am Unterricht
und bringen eine hohe Leistungsbereitschaft mit. Dabei ist der „generalistische Blickwinkel“ schon deutlich zu
spüren. Für die Schüler ist es selbstverständlich, dass ein Thema immer über
alle Altersstufen hinweg besprochen
wird. Geht es z. B. um Hautpflege, so
wird sowohl auf die speziellen Anforderungen eines Säuglings eingegangen
als auch auf die Besonderheiten bei
Erwachsenen und gerade auch bei älteren Menschen.
Das Interview führte
Benjamin Henze.
Foto: Franziska Sprenger
spectrum 3/2010
25
trägerübergreifendes
Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege in einem Ausbildungsgang anzubieten, war das
Ziel des Modellprojekts der Verbundschule für Gesundheits- und Pflegeberufe (vgl. spectrum 2/2010, S. 24).
Mit dieser neuartigen generalistischen Ausbildung soll dem steigenden Fachkräftemangel in der Pflege
entgegengewirkt werden. Kurz nach
dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres sprachen wir mit dem Leiter
der Verbundschule, Roland Schaefer.
Dillinger Darm-Tag war ein voller Erfolg
Darmzentrum Dillingen-Lebach informierte Patienten, Angehörige und Ärzte
Dillingen. „Darmkrebs ist die häufigste
Krebserkrankung und die weit häufigste Todesursache mit 27.000 Todesfällen“, sagte der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler beim
diesjährigen Darm-Tag in der Stadthalle Dillingen. Das Darmzentrum der Caritas-Krankenhäuser in Dillingen und
Lebach hatte am 27. und 28. August
Patienten, Angehörige und Interessierte zu einem zweitägigen Symposium
eingeladen; Schirmherr der Veranstaltung war der saarländische Gesundheitsminister, Georg Weisweiler.
Durch Früherkennung sei das Risiko minimierbar. „Der Darm-Tag des
Darmzentrums ist hierbei durch gezielte Information und Aufklärung mustergültig“, so der Minister in seinem Grußwort. In diesem Zusammenhang wies
er auf die Darmkrebs-Kampagne der
saarländischen Landesregierung hin,
die bundesweit die höchsten Teilnehmerzahlen bei Präventivmaßnahmen
und Vorsorgekoloskopie (Darmspiegelung) zu verzeichnen habe.
aus den einrichtungen
Das Darmzentrum Dillingen-Lebach ist
von der Deutschen Krebsgesellschaft
seit April 2007 als Tumorzentrum für
die Behandlung von Patienten mit
Darmkrebs empfohlen und zertifiziert
worden. Im Juli 2010 erfolgte nach
Überprüfung der Leistung des Darmzentrums eine Fortschreibung der
Empfehlung und des Zertifikates. Anlässlich dieser „erfreulichen“ Entwicklung der Qualität im Darmzentrum sei
auch 2010 ein „Darm-Tag Dillingen“ als
Fortbildungs- und Aufklärungskampag-
Gemeinsam im Gespräch (v.l.n.r.): Dr. Stephan Kremers, Leiter des Onkologischen Zentrums
des Caritas-Krankenhauses Lebach, ctt-Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh, Gesundheitsminister des Saarlandes, Georg Weisweiler, Leiter des Darmzentrums Dillingen-Lebach, Dr. Matthias
Schelden, sowie Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie des Caritas-Krankenhauses Dillingen, Dr. Bernhard Menges.
ne veranstaltet worden, sagte Dr. Matthias Schelden, Ärztlicher Direktor und
Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Caritas-Krankenhauses
Dillingen, zum Auftakt der zweitägigen
Veranstaltung. Den Höhepunkt des Tages bildete eine Podiumsdiskussion,
die von der Redakteurin des Saarländischen Rundfunks, Marie-Elisabeth
Denzer, moderiert wurde und etliche
Fragen zur Darmkrebsvorsorge, der
Darmkrebstherapie und der Nachbehandlung aufgriff. Als weitere Veranstaltung zum Darmtag Dillingen fand
eine wissenschaftliche Tagung zum
Die Vorsorge-, Therapie-, und Nachsorgemöglichkeiten bei Darmkrebs standen im Fokus der
Expertenrunde, die Marie-Elisabeth Denzer (Mitte) vom Saarländischen Rundfunk mit (v.l.n.r.)
Dr. Jutta Dick (Vorsitzende des Gesundheitsnetzes Saar), Beatrice Hertrich (Diplom-Psychologin aus Lebach), Dr. Bernhard Menges (Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie des
Caritas-Krankenhauses Dillingen), Dr. Stephan Kremers (Leiter des Onkologischen Zentrums
des Caritas-Krankenhauses Lebach) sowie Dr. Matthias Schelden (Leiter des Darmzentrums
Dillingen-Lebach) diskutierte.
26
spectrum 3/2010
Thema „Darmkrebs“ statt. Dabei wurden einer großen interessierten Zuhörerschaft die neuesten Entwicklungen
bei der Behandlung des fortgeschrittenen Darmkrebses von Privatdozent Dr.
Sven Richter aus der Universitätsklinik
Homburg, Privatdozent Dr. Hanno Huwer aus der Thoraxchirurgie der SHG
Kliniken Völklingen und Dr. Stephan
Kremers aus der onkologischen Klinik
des Caritas-Krankenhauses Lebach
berichtet. Neuigkeiten auf dem Gebiet
der Vorsorgemöglichkeiten stellte Chefarzt Dr. Bernhard Menges aus dem
Caritas-Krankenhaus Dillingen vor.
Abschließend wurde von Privatdozent
Dr. Volker Arndt aus dem Deutschen
Krebsforschungszentrum Heidelberg
berichtet, was aus den aktuellen Studien zur Lebensqualität von Patienten
mit behandeltem Darmkrebs bekannt
ist. Das Darmzentrum Dillingen-Lebach
bewies durch diese Veranstaltung wieder, dass es nicht nur bei der Behandlung des Darmkrebses im stationären
Bereich und in der fachübergreifenden
Kooperation mit ambulanten Partnern
sehr gut aufgestellt ist, sondern auch
seiner essenziellen Aufgabe gerecht
wird, die Prävention und Vorsorge bei
Tumorerkrankungen der Bevölkerung
nahe zu bringen.
Andreas Engel
Fotos: Andreas Engel
Dillinger Sommerfest erzielt Erlöse für den guten Zweck
Freundes- und Förderverein veranstaltet Benefiz-Tag
Dillingen. Strahlend schönes Sommerwetter empfing Ende August die
Gäste beim Sommerfest des Freundes- und Fördervereins des CaritasKrankenhauses Dillingen. Der Regen
legte eigens für das Fest der Dillinger
eine Pause ein. Prima so, befanden die
Besucher und die Veranstalter, die sich
erneut viel Mühe gegeben hatten, einen
schönen Rahmen für die Benefizveranstaltung zu schaffen.
Alle halfen mit. Die Mitglieder des Fördervereins, an der Spitze Dr. Norbert
Bannenberg und Andreas Krüger, die
eifrig schwitzend am Schwenker das
Fleisch brieten, wie auch das Küchenteam um Küchenchef Johannes Gal.
„Ohne die Hilfe der Mitarbeiter, die sich
auch in ihrer Freizeit für die Klinik einsetzen, könnte unser Sommerfest gar
nicht stattfinden“, sagte Krüger.
Für den musikalischen Rahmen sorgten die Werkskapelle der Dillinger Hütte
und das Zupforchester Dillingen-Pachten. Viel beachtet war auch die Tombola mit Preisen im Gesamtwert von mehr
Die Vorsitzenden des Freundes- und Fördervereins Dr. Norbert Bannenberg (links) und
Andreas Krüger (rechts) beim Schwenken.
Ohne das Küchenteam des Caritas-Krankenhauses Dillingen läuft nichts (v.l.n.r.): Claudine
Scheitza, Sieglinde Weber und Johannes Gal.
als 3.000 Euro. Darunter fanden sich
echte Attraktionen wie zum Beispiel
ein Profi-Schwenker, ein Saarlandrundflug oder das Spaßbaggern mit einem
richtig großen Bagger. Daneben gab
es Gutscheine für Kosmetik oder Massagen und vieles andere mehr zu gewinnen. Der Erlös der Veranstaltung
wird, wie bei den vorangegangenen
Sommerfesten auch, der Klinik gespendet. Im letzten Jahr kamen stolze 5.000
Euro zusammen, teilte Andreas Krüger
mit.
Andreas Engel
Fotos: Andreas Engel
Monatlicher Erfahrungsaustausch hilft Betroffenen
Adipositas-Selbsthilfegruppe Saar trifft sich erstmals im Caritas-Krankenhaus Dillingen
Neben dem Ziel, Informationen über die
Krankheit Adipositas und konservative
Möglichkeiten der Gewichtsreduktion
auszutauschen, möchte die Selbsthilfegruppe Betroffene sowie deren Angehörige auch über die Möglichkeiten der
sogenannten Adipositas-Chirurgie aufklären. Insbesondere bei der schwerwiegenden Adipositas hat sich gezeigt,
dass eine alleinige Ernährungstherapie
keine dauerhafte gesunde Gewichtsreduktion bewirkt. Oft kann erst mit
zusätzlichen operativen Maßnahmen
eine entscheidende Wendung in der
Gewichtsentwicklung erreicht werden.
Bei einer schweren Form der Adipositas
können sämtliche operativen Maßnahmen im Caritas-Krankenhaus Dillingen
vorgenommen werden. „Die Akzeptanz
chirurgischer Verfahren als letztes Therapiemittel der schweren Adipositas
setzt sich zunehmend durch“, weiß
der Chefarzt und Ärztliche Direktor
Dr. Matthias Schelden zu berichten,
„da den Betroffenen eine beträchtliche
Steigerung ihrer Lebensqualität durch
Erreichen ihres Wohlfühlgewichtes ermöglicht wird.“ Im Caritas-Krankenhaus
Dillingen sind folgende Therapien hierzu möglich:
Weitere Informationen finden sich unter:
http://www.adipositas-shg-saar.de.
• Operative Einsetzung eines Magenbandes (Gastric-Banding)
• Operative Verkleinerung des
Magens (Gastric-Bypass)
• Operative Verkleinerung des Magens auf das Volumen eines
Schlauches (Sleeve-Gastrektomie)
Des Weiteren bietet die Innere Abteilung
des Caritas-Krankenhauses Dillingen
nach der Operation auch fachärztliche
Kompetenz bei ernährungsmedizinischen Fragen an.
Dr. Claudia Gerstenmaier
spectrum 3/2010
27
aus den einrichtungen
Dillingen. Erstmals hat sich die Adipositas-Selbsthilfegruppe Saar unter der erfahrenen Leitung von Carla
Barra im Dillinger Krankenhaus am 2.
November getroffen. Damit wurde ein
ständiges Forum eingerichtet, bei dem
Adipositas-Betroffene oder am Thema Interessierte regelmäßig an jedem
ersten Dienstag im Monat um 19 Uhr
im Caritas-Krankenhaus Dillingen eine
umfassende Hilfestellung mit Rat und
Tat erfahren.
Tag des Kinderkrankenhauses im St.-Clemens-Hospital
Mit Spaß den kleinen Patienten die Angst vor Untersuchungen nehmen
Geldern. Auf eine etwas andere
Sprechstunde mit speziellen Notfällen
hatte sich die Gelderner Pädiatrie an
einem Sonntag im September eingestellt. Es war der bundesweite Tag des
Kinderkrankenhauses, an dem sich die
Pädiatrie des St.-Clemens-Hospitals
in Geldern beteiligte. Ebenfalls mit
von der Partie war der Verein „Kind im
Krankenhaus“, der einen Infotisch im
Eingangsbereich aufgebaut hatte – ein
„Aktivposten“ von ehrenamtlich tätigen
Frauen und Männern, der überall dort
finanziell einspringt, wo dem Krankenhausbudget Grenzen gesetzt sind. In
der Vergangenheit wurde beispielsweise in die Einrichtung eines Spielzimmers, Spielgeräte für den Außenspielplatz, kindgerechte Dekorationen der
ansonsten kargen Krankenhauswände
investiert. Die Ehrenamtlichen des Vereins hatten ein Kuchenbuffet aufgebaut
und auch ein Glücksrad ratterte, damit
die Kleinen einen Preis bekamen.
„Wichtig ist es, den Kleinen die Angst
vor der Untersuchung zu nehmen“,
berichtet Oberarzt Andreas Kalkowski
einer Mutter, die mit ihrem Nachwuchs
noch vor kurzem aus anderen Gründen
das Krankenhaus besuchen musste. Bekanntlich wurde zu Beginn des
Jahres die Kinderabteilung renoviert,
damit die Patientenzimmer geräumig
sind, um die Erwachsenen ebenfalls
als Gäste aufzunehmen. Spaß bereitete es großen und kleinen Besuchern,
mit der Umkehrbrille Luftballons einzufangen.
Auch Ruth Pütters war im Spielzimmer
zu finden. Vor wenigen Wochen war
die Geldernerin eingestellt worden, um
eine spezielle Serviceleistung der Kinderbetreuung anzubieten. Der Verein
finanziert die Arbeit der Mitarbeiterin,
die dreimal wöchentlich in der Kinderabteilung für Kurzweil bei den kleinen
Patienten sorgt. Ruth Pütters: „Ich bastele und spiele mit den Kindern, sofern
sie gesundheitlich dazu in der Lage
sind.“ Es sei auch möglich, dass sie
für kurze Zeit eine Mutter entlaste, die
sich als Begleitperson im Krankenhaus
aufhält. „Eine Erleichterung für die Mutter, damit sie mal die Räume verlassen
„Frau Doktor, mein Pferd hat sich ein Bein
gebrochen.“ Mit diesen Worten hielt das Kind
der Ärztin sein Kuscheltier entgegen. Kirsten
Voß, Funktionsoberärztin der Abteilung für
Kinder- und Jugendmedizin, kümmerte sich
sofort um den „Patienten“.
kann und andere dringende Dinge, zu
Hause beispielsweise, erledigen kann.“
Zwischenzeitlich hatten Kirsten Voß
und Oberarzt Andreas Kalkowski in
ihren Sprechzimmern alle Hände voll
zu tun, die mitgebrachten Kuscheltiere
zu verarzten. Nur der braune Teddybär
mit den vielen Pflastern auf dem Stuhl
neben der Liege durfte am Ende des
Tages bleiben.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Neue Eindrücke und zauberhafte Illusionen
4. Rentnertreffen im St.-Clemens-Hospital Geldern
aus den einrichtungen
Geldern. Die inzwischen große Runde
der Rentner des Gelderner St.-Clemens-Hospitals war zum vierten Mal
in ihre ehemalige Wirkungsstätte eingeladen.
Nach einem Wortgottesdienst in der
Krankenhaus-Kapelle starteten schon
die ersten munteren Gespräche unter
den aktiven und früheren Kollegen.
Alois Thissen, Ursula Wolters und
Maria Tissen schenkten reichlich Kaffee und Tee ein, während der Kaufmännische Direktor, Rainer Borsch,
auf die wesentlichen Umgestaltungen
seit dem Treffen vor zwei Jahren einging. „Sie sehen, dass sich innerhalb
des Hauses sehr viel verändert hat“,
beschrieb er die zehn verschiedenen
Bauphasen bei laufendem Krankenhausbetrieb. Das Personal habe viel
Geduld aufgebracht, auch wenn in
einigen Fällen sich die provisorischen
Umzüge nicht vermeiden ließen. Bis
zum Jahresende seien die letzten Arbeiten wohl abgeschlossen und das
28
spectrum 3/2010
Krankenhaus sozusagen von innen
runderneuert. Insgesamt seien dann
9,5 Millionen Euro verbaut worden,
davon kamen 5,7 Millionen Euro vom
Land Nordrhein-Westfalen. „Unsere
Chefärzte prägen das Leistungsgeschehen“, ging Borsch auf personelle
Veränderungen ein. Mit den Internisten
Dr. Andreas Fußhöller als Dialyse-Experte und dem Gastroenterologen Dr.
Matthias Wenning habe das Krankenhaus zu den Chefärzten der anderen
Disziplinen hervorragende Spezialisten gewinnen können.
Hinsichtlich der Weitereinwicklung
des medizinischen Standorts in der
Herzogstadt seien die Weichen schon
gestellt. In Kürze erfolge der erste
Spatenstich zum angrenzenden Gesundheitszentrum, in das später eine
doppelt so große Dialyse-Abteilung als
bislang einziehen werde. Sieben Ärzte hätten die Verträge unterzeichnet
sowie viele Dienstleister rund um das
Wohlergehen des Menschen.
Gerne kommen die im Ruhestand befindlichen Mitarbeiter alle zwei Jahre zusammen,
um über alte Zeiten zu plaudern und sich
über die neusten Entwicklungen des Krankenhauses zu informieren.
Im Anschluss an das Kaffeetrinken
überraschte der Zauberer Hajo Bier
die Besucher mit einer verblüffenden
Vorstellung voller Illusionen. „Es ist
immer wieder schön, mit den alten
Kollegen zu plaudern“, bestätigte eine
ehemalige Mitarbeiterin aus der Verwaltung, die seit Mitte des Jahres ihre
Altersteilzeit genießt.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Clemensfest lockte hunderte Besucher an
Hausband „Emesis“ sorgte für Stimmung im Saal Groterhorst
Geldern. Anlässlich des jährlichen Clemensfestes, zu dem traditionell unmittelbar um den Tag des Namenspatrones des Gelderner Krankenhauses im
November eingeladen wird, hatte der
Moderator des Abends Norbert van Dyk
für eine kleine Überraschung gesorgt.
„Einige Kollegen oder Pensionierte kennen die Damen und Herren vielleicht“,
stellte van Dyk die kleine Gruppe vor.
Hätten diese Gäste, die längere Zeit im
Krankenhaus beschäftigt sind, ihre Augen geschlossen, sie hätten ihre Stimmen möglicherweise wiedererkannt.
Das MAV-Mitglied bat ehemalige Sprecher des „Clemensfunks“ ins Rampenlicht, die das Clemensfest zur kleinen
Wiedersehensfeier nutzten.
Die MAV hatte für eine bunte Abendunterhaltung gesorgt. Den Auftakt der
Feier bildete ein ökumenischer Gottesdienst in der Krankenhauskapelle.
Danach wechselte die Festgesellschaft
die Lokalität in Richtung Gelderner Innenstadt, in den Saal Groterhorst. Das
Küchenteam des Krankenhauses leistete den Tag über nach dem Kochen
der Mahlzeiten für die Patienten und die
Cafeteria jede Menge Mehrarbeit, denn
die Köche hatten ein üppiges Buffet für
mehrere hundert hungrige Kollegen
„gezaubert“.
Der rockige Auftritt der Hausband „Emesis“ heizte den Besuchern gewaltig ein.
Nach dem Essen brauchte DJ Dietmar
nicht lange zu bitten, damit die Tanzfläche belegt wurde. Viele unterschiedliche Preise, gestiftet von Gelderner Geschäftsleuten, zog „Glücksfee“ Ursula
Wolters aus den Anmeldungen für das
Clemensfest. Zu gewinnen gab es unter
anderem Reise- und Essensgutscheine, Schmuck und Weine. MAV-Mitglied
Stefan Kuhl begrüßte jeden einzelnen
Gast: „Herzlich willkommen. Sie erhalten heute einen Getränkegutschein im
Wert von zehn Euro.“
der Hausband „Emesis“ zur vorgerückten Stunde an. Kaum hatte die Band
mit Sängerin Maria Tissen und Momo
Massaad, Dr. Andreas Lamers, HeinzWilli van Geelen und Silke Südhoff losgelegt, bildete sich eine Fangemeinde
auf der Tanzfläche. Erst nach einigen
rockigen Zugaben von „Emesis“ durfte
DJ Dietmar wieder Musik aus der „Konserve“ spielen.
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
„Ich werde mir mal einen Platz in der
ersten Reihe sichern“, kündigte ein Fan
Plätzchenverkauf und Erlös so hoch wie nie zuvor
Adventsbasar im Gelderner St.-Clemens-Hospital
Über den „Großen Teich“ geht der Erlös von stolzen 1.500 Euro. Über eine
kirchliche Einrichtung soll an Ort und
Stelle die medizinische Betreuung unterstützt werden.
Schwester Marlies berichtete vom Basar, dass am Samstag der Zulauf noch
schleppend war. „Aber sonntags haben
alle Stände gut verkauft, denn die Kolleginnen des Krankenhauses hatten wieder jede Menge zum bunten Angebot
beigetragen: selbstgemachte Marmelade, Likör, Körnerkissen, Geschenkkartons, Strickwaren, Laubsäge- und
Filzarbeiten und Krippen.“
Monika Kriegel
Foto: Monika Kriegel
Gut besucht war auch der Stand von Schwester Marlies Mauer CS, wo es Weihnachtsgebäck und Grußkarten zu kaufen gab.
spectrum 3/2010
29
aus den einrichtungen
Geldern. Ein Gradmesser für „klingende Kasse“ nach dem zweitägigen Adventsbasar im Gelderner Krankenhaus
ist immer der Zeitpunkt, an dem die
selbstgebackenen Plätzchen ausverkauft sind. „Um 14:30 Uhr am Sonntag
hatten wir schon kein Weihnachtsgebäck mehr. Dabei hatte ich in diesem
Jahr so viel wie nie zuvor. Die Frauen
und meine Mitschwestern haben gebacken wie die Weltmeister“, merkte
Schwester Marlies Mauer CS an, die an
ihrem Stand in der Eingangshalle vor
dem Aufzug außerdem Grußkarten anbot. „Vielleicht lag es auch an den Bildern von Haiti, dass die Besucher und
Mitarbeiter des Hauses an den Ständen
vorbeischauten.“
Tag der offenen Tür ermöglichte Einblicke in den Klinikalltag
Mehrere hundert Besucher kamen ins Caritas-Krankenhaus Lebach
Lebach. Das Interesse an der Arbeit
der vielen Mitarbeiter im Caritas-Krankenhaus in Lebach ist anhaltend groß.
Der Tag der offenen Tür Ende September stellte dies einmal mehr unter
Beweis. Die Besucher kamen aus den
Landkreisen Saarlouis, St. Wendel und
Neunkirchen sowie aus dem Regionalverband Saarbrücken. „Der große
Andrang der Besucher bestätigt die
Qualität unserer Arbeit und die Bedeutung des Hauses für die Region“, so
der Kaufmännische Direktor Christoph
Schwarz.
aus den einrichtungen
Ein abwechslungsreiches Programm
war vorbereitet, sodass die Gäste sich
über alle medizinischen Angebote des
Hauses ein umfassendes Bild verschaffen konnten. Die Ärzte standen
im Rahmen von Vortragsreihen über
die verschiedenen medizinischen Disziplinen Rede und Antwort. Stündliche
Hausführungen unter kompetenter Leitung erleichterten den Besuchern, alle
Abteilungen des Krankenhauses kennen zu lernen. Das Informationsangebot umspannte den gesamten Bereich
der Inneren Medizin, die Unfallchirurgie, orthopädische Chirurgie, Interventionelle und Diagnostische Radiologie
sowie Plastische- und Handchirurgie.
Große Nachfrage herrschte auch bei
der DRK-Rettungswache oder der
Dialysepraxis Drs. Schürfeld, Moeller,
Henrich.
Die Verbundschule für Gesundheitsund Pflegeberufe mit Sitz in Lebach
präsentierte ihr Lehrangebot. Zudem
gab es eine ganze Reihe von Ausstellungen wie zum Beispiel von Implantaten. Groß war der Andrang bei der
kostenlosen Blutzucker- und Cholesterinmessung sowie der Venen- und
Arteriendruckmessung der Klinik für
Durchblutungsstörungen. Im neuen
OP-Trakt wurden anhand von DemoPuppen den Besuchern Narkosetechniken und endoskopische OP-Verfahren demonstriert.
Am Vormittag wurde der neue OPTrakt feierlich im Rahmen eines Gottesdienstes durch Pastor Michael
Schaefer eingeweiht. An der Feierstunde nahmen auch der Lebacher Bürgermeister Arno Schmidt, sein Stellvertreter Dr. Edwin Fries, die Landrätin des
Kreises Saarlouis, Monika Bachmann,
und Brigitte Schmidt-Jähn als Vertreterin des Ministeriums für Gesundheit
und Verbraucherschutz des Saarlandes teil.
Christoph Schwarz, Kaufmännischer
Direktor des Krankenhauses, bezifferte
die Kosten auf rund 6 Millionen Euro.
4,7 Millionen Euro übernahm das Land,
1,3 Millionen Euro musste der Krankenhausträger, die cusanus trägergesellschaft trier mbH, übernehmen. Die
Überlegungen, die bestehenden drei
Operationssäle zu erweitern und umzubauen, so Schwarz weiter, reichten
bereits einige Jahre zurück. Nach zweijähriger Bauzeit ist der neue OP-Trakt
einsatzfähig.
Viel Lob hatte auch Chefarzt Dr. Arnold
Pulvermüller für die nun abgeschlossene Maßnahme. Er unterstrich die
Bedeutung der Investitionen. Einrichtungen wie ein Krankenhaus gelten
allgemein nach 25 Jahren als sanierungsbedürftig. Die jetzt abgeschlossene Maßnahme habe eine Reihe technischer, medizinischer und logistischer
Vorteile erzielt.
Dr. Claudia Gerstenmaier
Foto: Andreas Engel
Im neuen OP zeigt Dr. Arnold Pulvermüller (rechts) den Schwestern Isabel und Julia Betz und Landrätin Monika Bachmann, wie eine endoskopische
Gallenoperation funktioniert.
30
spectrum 3/2010
Segnung eines speziellen Kindergrabfeldes in Wittlich
Gedenkstein für trauernde Eltern und Angehörige
Bernkastel/Wittlich. Der Tod eines
Kindes hinterlässt Spuren und eine
ganz eigene Form von Trauer. Eine
Trauer, die besondere Fragen stellt, die
wir als Menschen nicht immer beantworten können.
Den dringenden Bedarf für einen speziellen Ort des Trostes erfuhren Mitarbeiter des Verbundkrankenhauses
Bernkastel/Wittlich durch Gespräche
mit trauernden Eltern und Angehörigen. Da es ein solches Angebot in der
näheren Umgebung nicht gab, machte
sich eine Arbeitsgruppe des Verbundkrankenhauses vor einem Jahr auf den
Weg, um engagierte und unterstützende Kräfte zu bündeln und einen Ort des
Trostes und des Friedens für die betroffenen Eltern und Angehörigen zu ermöglichen. Durch die Unterstützung der
Stadtverwaltung Wittlich und der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich konnte
ein passender Bereich im Wittlicher
Friedhof Burgstraße gefunden und die
Grünflächen- und Wegeaufarbeitung
durchgeführt werden.
Im Zentrum des neuen Bereiches steht
ein besonderer Gedenkstein, dessen
Realisierung durch Spendengelder
Auf dem Wittlicher Friedhof wurde am 24. November ein Kindergrabfeld mit speziellem Gedenkstein für die würdige Beerdigung von Früh-, Fehl- und Totgeburten gesegnet.
von Menschen und Institutionen aus
der Region finanziert wurde. Die von
allen Seiten zugängliche Skulptur lässt
Raum für Fragen, Interpretationen und
Antworten. Die stark reliefierten Hände
symbolisieren Geborgenheit, Schutz
und Annahme, jedoch auch Loslassen. „Das Leben kann als Geschenk
begriffen werden und nicht als Besitz“,
erläutert Stefan von Wirtz, Koordinator
dieses Projektes am Verbundkrankenhaus. Ein halb bearbeiteter, unfertiger
Sockel wird das „sensible Gebilde“
tragen; seine Bruchkanten weisen dabei symbolisch auf Entstehung, Entwicklung und Herkunft des Lebens hin.
„Eine Gesellschaft, die sich diesem
besonderen Thema des Todes stellt,
wird nicht nur die Trauernden innerhalb der Friedhofsmauern bewegen,
sondern darüber hinaus die Menschen
über Grenzen hinweg begleiten“, betont
Stefan von Wirtz und bedankt sich bei
allen, die an der Planung und Realisierung dieses besonderen Projektes mitgewirkt haben.
Das neue Kindergrabfeld in Wittlich will
Trost spenden sowie Frieden und Begegnung für Menschen aller Religionen
und Kulturen ermöglichen.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
Kunstwerke der Psychiatrie werden Kalenderbilder
Bernkastel/Wittlich. „Wir haben gewonnen“, freuen sich die kunsttherapeutischen Patienten und das Team um
Kunsttherapeutin Claudia Grüntgens.
Gerade haben sie die Entscheidung
des Landesamtes für Soziales, Jugend
und Versorgung erhalten, zwei der eingereichten Patientengemälde in den
kommenden Kalender 2011 aufzunehmen.
der Klinik weiter und dort machten sich
die Patienten der Kunst- und Ergotherapie mit viel „FUNtasie“ ans Werk. Die
Gruppe nahm sich des Themas „Vom
Guten umgeben“ an. Claudia Grüntgens erklärt die Ideen: „Engel werden
nicht immer mit Flügeln geschickt.
Manchmal wohnen sie nebenan, begegnen uns auf der Straße oder auf vier
Pfoten, ihre Gestalt ist wandelbar.“
Das Mainzer Amt begeht in diesem
Jahr sein dreißigjähriges Bestehen und
will zu diesem Anlass einen speziellen
Kalender 2011 unter dem Titel „Behinderte Menschen malen“ herausgeben.
Mit diesem Ansinnen wurde Anfang des
Jahres auch Dr. Michael Lammertink,
Chefarzt der Wittlicher Abteilung für
Psychiatrie und Psychotherapie, angeschrieben. Er leitete diese Anfrage in
die Psychiatrische Institutsambulanz
Fünf Patientengemälde wurden Ende
August eingereicht und jetzt kam die ersehnte Rückantwort aus Mainz – zwei
Bilder sind angenommen. Groß ist die
Freude auch bei den Malern selbst: „Ich
hab mich so schwer getan, Engel zu
malen“, sagte die Patientin, deren Bild
„Tanzende Engel“ ausgewählt wurde.
Das zweite Bild zeigt 30 krabbelnde
Marienkäfer auf einem Blatt. Sein Maler
sieht sich zwar als untalentierten Jung-
Eines der ausgewählten Patientenbilder mit
dem Titel: „Tanzende Engel“.
künstler, seine Krabbelnden aber findet
auch er „einfach Klasse“.
Die Kunst- und Ergotherapie bietet einen geschützten Rahmen, um spielerisch bekannte Wege zu verlassen und
neue auszuprobieren.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
spectrum 3/2010
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aus den einrichtungen
Patientengemälde für Kalendergestaltung ausgewählt
Patienten mit demenzieller Veränderung im Mittelpunkt
Fachkongress zum Thema: „Demenzkranke im Akutkrankenhaus“
Bernkastel/Wittlich. Auf Initiative des
Verbundkrankenhauses
Bernkastel/
Wittlich, der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und stationäre
Altenhilfe (GFA) mbH, der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich sowie des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück
e. V., Geschäftsstelle Wittlich, fand am
6. Oktober in Wittlich eine öffentliche
Fachtagung zum Thema „Demenzkranke im Akutkrankenhaus“ statt. Die
Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Landrätin Beate LäschWeber.
aus den einrichtungen
Rund 60 Teilnehmer aus Kliniken, Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege, aus Praxen und ambulanten
Pflegediensten erlebten anregende, informative und intensive Beiträge mit hoher Praxisrelevanz. Das Akutkrankenhaus gehört durch seine Komplexität
und die stringente Ablauforientierung
zu den eher ungünstigen Einrichtungen für Demenzkranke. So fehlen
vertraute Bezugspersonen, bekannte
Interaktionsformen sowie sinnstiftende
Beschäftigungsmöglichkeiten. Daher
stellt ein Klinikaufenthalt für Demenzkranke eine erhebliche physische und
psychische Belastung dar. Die notwendigen medizinischen und pflegerischen
Abläufe können zu Überforderung und
Angst bei den Betroffenen führen und
nicht selten in Krisensituationen münden.
Die Veranstaltung zeigte Wege auf, die
sowohl im gesellschaftlichen als auch
im therapeutisch-pflegerischen Kontext
zu einer Verbesserung der stationären
Versorgung von Demenzkranken führen können. Nach der Tagungseröffnung durch Dr. Pascal Schleder von
der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich skizzierte Privatdozent Dr. Andreas
Hufschmidt, Chefarzt der Abteilung für
Neurologie am Verbundkrankenhaus
Bernkastel/Wittlich, die aktuelle Situation von Demenzkranken im Akutkrankenhaus. Er beschrieb die Diagnostik
sowie Basistherapie und weitere Therapieansätze. Ferner präsentierte er
begleitende Erkrankungen und Faktoren, die zu akuten Verwirrtheitszuständen bei Demenzkranken führen können. Zur Thematik einer gelungenen
Kommunikation mit Demenzkranken
vermittelte Emmerich Berg, Lehrer für
Gesundheitsfachberufe aus dem Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich,
praxisnahe Kommunikationsbeispiele
32
spectrum 3/2010
Der Pantomie Ulf Heeb, alias Herr Flu, begeisterte das Publikum.
aus den ganzheitlichen Konzepten der
Sensobiographie, Basalen Stimulation,
Kinästhetik, Aromapflege und Validation. Der Vormittag endete mit einem beeindruckendem Vortrag von Professor
Dr. Dr. Reimer Gronemeyer, Buchautor
und emeritierter Soziologe der Universität Gießen. Mit dem Hinterfragen „Ist
Altern eine Krankheit? Wie können wir
die gesellschaftlichen Herausforderungen der Demenz bewältigen?“, verwies
Gronemeyer auf die Grenzen des institutionellen Umgangs mit Demenz.
Er forderte einen gesellschaftlichen
Konsens zu der Problematik, wobei
ein neues, konsequent sozialräumlich
orientiertes Hilfesystem mit bürgerschaftlicher Beteiligung ein Ausweg
sein könnte.
Dr. Simone Gurlit, Anästhesistin aus
dem St. Franziskus Hospital, Münster in Westfalen, stellte das dortige
»Leuchtturmprojekt Demenz« vor. Dessen Ziel liegt in einer Einbeziehung der
Demenz in die Therapie, um so eine
optimale Rehabilitation zu erreichen.
Demenziell vorerkrankte Patienten der
Unfallchirurgie werden durch ein systematisches Assessment (Klärung, Planung und Einleitung des Versorgungs-
weges) identifiziert. Während des
gesamten Klinikaufenthaltes werden
diese Patienten von speziell geschulten Altenpflegekräften betreut. Für eine
optimale Rehabilitation des Patienten
organisiert das Krankenhaus zudem
eventuell notwendige Physiotherapie,
Schmerztherapie oder haushaltsnahe Dienstleistungen für das häusliche
Umfeld des Patienten. Claudia Denzer, Lehrerin für Gesundheitsfachberufe aus dem Klinikum Mutterhaus der
Borromäerinnen in Trier, präsentierte
im abschließenden Beitrag des Tages
Instrumente zur Schmerzerfassung bei
demenziell erkrankten Patienten. Sie
betonte die Wichtigkeit einer differenzierten Krankenbeobachtung und verwies auf die psychosozialen Fähigkeiten von Medizinern und Pflegenden.
Die Tagungsorganisatoren zogen ein
nachdenkliches Veranstaltungsfazit:
Wenn Menschen mit Demenz in ein
Allgemeinkrankenhaus müssen, wird
daraus für die Kranken häufig eine
Krisensituation, die Angst, Verwirrung
und Unruhe auslösen kann. Konzepte zur fachlichen Qualifizierung des
Krankenhauspersonals seien vorhanden, würden bisher aber nur in wenigen Krankenhäusern umgesetzt. In
Anbetracht einer steigenden Inzidenz
von Demenzkranken in unserer Gesellschaft seien die Krankenhäuser in der
Pflicht, adäquate Strukturen zur Versorgung von Demenzkranken aufzubauen und zu implementieren. Bisher
wird das Krankheitsbild im geltenden
Vergütungssystem der Krankenhäuser
kaum berücksichtigt.
Emmerich Berg
Fotos: Daniela Eis
Gelungene Kommunikation mittels Kinästhetik erläuterte Emmerich Berg.
3. Wittlicher Pflegekongress im Verbundkrankenhaus
Fachtag befasste sich mit Aromatherapie und Aromapflege
Bernkastel/Wittlich. Rund 85 Teilnehmer besuchten Ende September den 3.
Wittlicher Pflegekongress zu den Themen „Aromatherapie und Aromapflege“. Beide befinden sich derzeit in
einem interessanten Stadium der Neuausrichtung. Einerseits gewinnt diese
adjuvante Therapieform zunehmend
in Kliniken, Arztpraxen und Altenpflegeheimen an Bedeutung. Andererseits
regt sich massiver Widerstand gegen
die, vor allem in Frankreich und Großbritannien, sehr verbreitete Therapieform. Ungeachtet dieser kontroversen
Debatte untermauerten die Beiträge
des 3. Wittlicher Pflegekongresses die
Vielseitigkeit und die therapeutische
Bandbreite der ätherischen Öle.
Emmerich Berg, verantwortlich für die
Innerbetriebliche Fortbildung (IBF) des
Verbundkrankenhauses
Bernkastel/
Wittlich, eröffnete den Kongress mit
einer Präsentation neuer Erkenntnisse aus der Riechforschung sowie mit
einer Exkursion in die Welt der Pflanzen. Dr. Erwin Häringer, ein Münchner
Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren, schilderte den Zuhörern
anschließend den alltäglichen Einsatz
der Phyto-Aromatherapie in einer naturheilkundlichen Arztpraxis. „Vital in
den Herbst mit Aromakultur und Aromatherapie“, lautete der Beitrag von
Maria M. Kettenring, einer DiplomErnährungsberaterin und Autorin aus
Neu-Isenburg. Sie zählt zu den führenden Aromaexpertinnen Deutschlands und beschrieb die Pluriopotenz
der ätherischen Öle für die eigene Gesundheit sowie für die Bereiche Küche,
Beauty und Wellness. Gisela Blaser,
Gesundheits- und Krankenschwester,
Spezialistin für naturheilkundliche Pflege sowie freie Mitarbeiterin in der pädiatrischen Hämatologie/Onkologie der
Bonner Universitätsklinik, beleuchtete
den Einsatz von ätherischen Ölen in der
Schmerztherapie. Ihr Vortrag vermittelte den Zuhörern anhand zahlreicher
Praxisbeispiele die Wirksamkeit ätherischer Öle sowohl als Monotherapeutikum wie auch als Adjuvans innerhalb
der Schmerztherapie.
Auf großen Zuspruch trafen auch die
nachmittags angebotenen Workshops
zu den Themen: „Ätherische Öle für
Wellness und Beauty“, „Aromaküche“
sowie „Ätherische Öle in der Krankenund Gesundheitspflege“.
„Aromatherapie und Aromapflege kann
man nicht trennen“, betonte Emmerich
Berg und zog ein positives Veranstaltungsfazit. Die Aromapflege und -therapie gehören nicht nur zu den sogenannten Soft Skills, sie verfügen auch über
ein großes Potenzial an Ganzheitlichkeit
und therapeutischen Effekten. Beide
werden auch zukünftig fester Bestandteil in der pflegerischen Versorgung am
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich sein. Entsprechende Schulungsinhalte für die Mitarbeiter sind auch Bestandteil des Fortbildungsangebotes der
Verbundklinik.
Der 3. Wittlicher Pflegekongress war
auch in diesem Jahr wieder ein Bestandteil der Kampagne »Weiter mit Bildung« des Deutschen Weiterbildungstages unter der Schirmherrschaft von
Bundespräsident Christian Wulff.
Emmerich Berg
Foto: Emmerich Berg
Aromapflege aus natürlichen Produkten, ätherischen Ölen und fetten Pflanzenölen ― Workshopteilnehmer erproben ihre selbst hergestellte Peelingcreme.
Krankenhauswallfahrt zum Karmeliterkloster Springiersbach
Bernkastel/Wittlich. Das Verständnis
der Kirche als „pilgerndes Gottesvolk“
wird auch in unserer Region von vielen
Gläubigen gelebt. Man macht sich auf
den Weg, um gemeinsam oder allein
„mit den Füßen zu beten“, wie das Pilgern auch mitunter zutreffend bezeichnet wird. Zur jährlichen Wallfahrt des
Verbundkrankenhauses
Bernkastel/
Wittlich trafen sich am 9. September
2010 rund 90 Gläubige. Unter ihnen
viele aktive und ehemalige Klinikmit-
arbeiter, ehrenamtliche Helfer sowie
Schüler und Lehrkräfte der angeschlossenen Ausbildungseinrichtungen.
Zum Auftakt begrüßte Pastoralreferentin Monika Hartmann die Wallfahrer
in der Kirche der Gemeinde Hetzhof.
Sie erklärte, dass der diesjährige Leitspruch „Unsere Mission – miteinander
Zukunft gestalten“ auch gleichzeitig
auf die seit 50 Jahren bestehende Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier
Rund 90 Gläubige nahmen an der Wallfahrt
des Verbundkrankenhauses teil.
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aus den einrichtungen
Wallfahrt stand im Zeichen der 50-jährigen Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier
verweise. Als Botschafterin dieser
Partnerschaft nahm die Bolivianerin
Veronica Angela Jura Mamani an der
Klinikwallfahrt teil. Die junge Pädagogikstudentin ist eine von derzeit acht
Botschaftern im Bistum und verbringt
ihr freiwilliges soziales Jahr im Dekanat
Wittlich. Sie berichtete den Wallfahrern
von ihren Arbeitseinsätzen in boliviani-
schen Krankenhäusern und erläuterte
anschaulich das dortige System der
Gesundheitsversorgungen.
Die rund dreistündige Wallfahrt führte
den singenden, betenden und manchmal auch bewusst schweigenden Pilgerzug durch das wunderschöne Alftal
zum Karmeliterkloster Springiersbach.
Hier fand ein abschließender Gottesdienst in der Klosterkirche statt.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
Richtfest für den Erweiterungsbau des St. Franziska-Stifts
Fertigstellung des Rohbaus in Bad Kreuznach
aus den einrichtungen
Bad Kreuznach. Bunt flatterten die
Bänder des Richtbaums im frischen
Herbstwind und verkündeten weithin,
dass ein weiterer Schritt in der Errichtung des Erweiterungsbaus des St.
Franziska-Stifts getan ist. Bauleute
und Mitarbeiter konnten am 15. Oktober endlich das Richtfest des dringend
benötigten Anbaus der Klinik in Bad
Kreuznach feiern. Ein harter Winter
und ein unerwartet nasser Sommer
hatten den Baufortschritt behindert.
In seiner Ansprache wies der Kaufmännische Direktor Paul Kaiser darauf hin,
dass die cusanus trägergesellschaft
trier mbH für diese Maßnahme keine
öffentlichen Zuschüsse erhalte und so
den Bau ausschließlich mit eigenen
Mitteln errichte. Um so wichtiger sei
da, dass die veranschlagten Baukosten von 5,3 Millionen Euro durch gutes
Baumanagement voraussichtlich um
200.000 Euro unterschritten werden
könnten. Mit dem Erweiterungsbau solle ein Beitrag geleistet werden, um die
Position der Klinik auf dem schwieriger
werdenden Gesundheitsmarkt halten
zu können. Dazu würden 44 neue Einzelzimmer geschaffen, die die nicht
mehr zeitgemäßen Doppelzimmer des
Altbaus entlasten sollten. Auch die
Entlastung des viel zu kleinen Speisesaals durch einen zweiten Speisesaal
im Neubau diene der Verbesserung
der Patientenzufriedenheit. Ebenso
entstehe eine moderne medizinische
Trainingseinheit, um den Forderungen der Kostenträger nach intensiven
körperlichen Maßnahmen auch in der
psychosomatischen Rehabilitation zu
entsprechen. Dank des Erweiterungsbaus erhielten die Patienten künftig
eine bessere Therapie und eine zeitgemäße gehobene Hotellerie.
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Gemeinsam (v.l.n.r.) mit der Architektin und Bauleiterin Marcelle Mahfoud vom Architekturbüro
Gerharz freuten sich Jürgen Triem vom Ingenieurbüro Scherer, Friedrich Kautz, der zuständig für
die Elektroplanung ist, Zimmermann und Baupolier Christian Wagner, Kaufmännischer Direktor
Paul Kaiser, Pflegedirektorin Claudia Stangenberg sowie Architekt Heinz-Dieter Gerharz.
Bauleiterin und Architektin Marcelle
Mahfoud vom Architekturbüro Gerharz
erläuterte die Nutzung der je 650 Quadratmeter großen vier Geschosse. Im
Erdgeschoss werde das derzeit außerhalb untergebrachte Medizinische
Versorgungszentrum mit psychotherapeutischen und psychiatrischen Angeboten einziehen und daneben die
Einheit Medizinische Trainingstherapie
mit zehn Geräten mit EDV-Vernetzung
nach dem modernsten Standard sowie
Räume für Bewegungstherapie untergebracht. Im ersten und zweiten Stock
befinden sich die Patientenzimmer und
Aufenthaltsräume sowie Räume für
ärztliche, psychologische und pflegerische Mitarbeiter. Das oberste Stockwerk bietet Platz für den Speisesaal
mit großzügiger Freiterrasse sowie für
Gruppenräume und einen Konferenzund Vortragsraum. Durch ein Wärmedämmverbundsystem mit integriertem
Blockheizkraftwerk werde trotz der
zusätzlichen Versorgung des Erweiterungsbaus insgesamt eine Ersparnis
für die gesamte Klinik erreicht.
Mit dem Richtspruch von Baupolier
Christian Wagner und dem obligatorischen kleinen Schluck Nahewein auf
die Gesundheit und das Wohlergehen
der Bauleute und der künftigen Nutzer
des Hauses begann der gesellige Teil
der Richtfeier, bei der bei gutem Essen und Trinken auch auf der zugigen
Baustelle eine schöne Stimmung in der
Freude über das Erreichte und im Blick
auf das Zukünftige aufkam.
Dr. Elmar Mans
Foto: Claudia Süß
Tagung für Personalführungskräfte im St. Franziska-Stift
Im Fokus stand der richtige Umgang mit psychischen Auffälligkeiten am Arbeitsplatz
Bad Kreuznach. Die Psychosomatische Fachklinik St. Franziska-Stift in
Bad Kreuznach veranstaltete eine
Fachtagung für Kooperationsfirmen in
Bad Kreuznach zum Thema: „Wenn die
Psyche aus dem Rahmen fällt. Umgang
mit psychischen Auffälligkeiten am Arbeitsplatz.“
Die psychosomatische Behandlung
erfährt damit eine Erweiterung der berufsorientierten Diagnostik sowie eine
häufigere Anwendung von arbeits- und
berufsbezogenen Interventionen wie
zum Beispiel die Belastungserprobung.
Die Hilfestellung von Firmen in Bad
Kreuznach beruht darin, einzelnen Patienten für kurze Zeit (ein bis zwei Wochen) Arbeitsmöglichkeiten zu Verfügung zu stellen, damit sie:
• die berufliche Belastbarkeit testen
können
• nach langer Erkrankung die berufliche und soziale Kompetenz wiedergewinnen
• die Hemmschwelle gegenüber den
beruflichen Herausforderungen abbauen
• die berufliche Eignung herausfinden.
Der richtige Umgang mit psychischen Auffälligkeiten am Arbeitsplatz stand im Vordergrund der
Veranstaltung. Wertvolle Hinweise erhielten die Teilnehmer u. a. von (v.l.n.r.): Praktikantin der
Sozialarbeit Sabine Dohm, Diplom-Sozialarbeiterin Eleonore Anton, Professor Dr. Sebastian
Murken, Diplom-Sozialarbeiterin Inge Schützeichel, Diplom-Sozialarbeiter Uli Metz, Diplom-Sozialarbeiterin Andrea Meures.
Zu Beginn der Tagung gab ein Stehempfang, bereichert durch Köstlichkeiten aus der Klinikküche, Gelegenheit
für informellen Austausch über die Besonderheiten der Firmen und der Belastungserprobungen. Hier werden die so
wichtigen persönlichen Kontakte zwischen Mitarbeitern der Klinik und Bad
Kreuznacher Firmen vertieft.
Die Belastungserprobung ist in die therapeutische Behandlung eingebettet.
Chefarzt Professor Dr. Heinz Rüddel
begrüßte die Gäste und führte ins Tagungsthema ein. Anschließend referierte Diplom-Sozialarbeiterin Eleonore
Anton über Auftrag und Hintergründe
der beruflichen Belastungserprobung
und stellte Ergebnisse aus der von den
Sozialarbeitern im St. Franziska-Stift
durchgeführten Evaluation über die Belastungserprobungen vor.
Die Sozialarbeiter des St. FranziskaStifts haben inzwischen einen Firmenstamm von über 100 Firmen aufgebaut
und pflegen die Kontakte unter anderem durch Angebote wie diese Tagung
im regelmäßigen Abstand.
Als Dankeschön für die langjährige und
kontinuierliche Zusammenarbeit überreichte Andrea Meures einigen der geladenen Firmenvertreter das im letzten
Jahr erschienene Buch zum 100-jährigen Bestehen des St. Franziska-Stifts.
Der Fachvortrag zum Tagungsthema
von Professor Dr. Sebastian Murken
beschrieb die im Betriebsalltag am
häufigsten auftretenden Störungen:
Depressionen, Ängste, Sucht und
Burn-out sowie deren Verbreitung in
ständig steigender Tendenz. Er erläuterte die gegenseitigen Bedingungszusammenhänge zwischen Arbeit und
Erkrankung. Die daraus resultierenden
Handlungsmöglichkeiten in den Bereichen Arbeitsorganisation und Führung,
professionelle Kompetenz des Mitarbeiters, Arbeitsinhalt und Arbeitsumgebung sowie die individuelle Gesundheit des Mitarbeiters fanden großen
Anklang bei den Tagungsteilnehmern.
In einem anschließenden Workshop
hatten sie die Gelegenheit, anhand eines Fallbeispiels das eigene Vorgehen
im Berufsalltag kritisch zu reflektieren
und neue Aspekte für ihre Gesprächsführung mit dem auffälligen Mitarbeiter
einzuüben.
Andrea Meures
Foto: Günther Bauer
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aus den einrichtungen
Die Tagung richtete sich an die Personalverantwortlichen dieser Firmen. Der
psychisch auffällige Mitarbeiter ist bei
steigenden Arbeitsunfähigkeitszeiten,
die auf psychische Ursachen zurückzuführen sind, eine Herausforderung,
der sich große und kleine Betriebe aller Branchen immer häufiger stellen
müssen. Die fachliche Kompetenz in
der Führung der Mitarbeiter auf diesem
Gebiet ist immer mehr gefragt. Über 50
Führungskräfte folgten der Einladung.
Die Kooperation der Firmen aus Bad
Kreuznach und Umgebung besteht darin, die Klinik in der medizinisch-beruflich
orientierten Rehabilitation zu unterstützen. Die demographische Entwicklung
und Veränderungen in der Arbeitswelt
bewirken in der medizinischen Rehabilitation eine zunehmende arbeits- und
berufsbezogene Ausrichtung.
Mit Mitmenschlichkeit, Klarheit und Toleranz
Pfarrer Ulrich Laux verabschiedet sich vom St. Franziska-Stift
Bad Kreuznach. Nach elf Jahren engagierter Tätigkeit verlässt Klinikpfarrer
Ulrich Laux das St. Franziska-Stift, das
er in seiner Aufgabe als Krankenhausseelsorger in Bad Kreuznach neben
dem Krankenhaus St. Marienwörth
und dem Diakoniekrankenhaus und
verschiedenen anderen Einrichtungen
seelsorgerisch betreute. Pfarrer Laux
wechselt zum Bistum nach Trier und
übernimmt dort die Fachgruppe geistliche Begleitung und leitet die Diözesanstelle für Exerzitien.
aus den einrichtungen
Nach der offiziellen Verabschiedungsfeier in St. Marienwörth hatte Ulrich
Laux am 29. Oktober die Mitarbeiter
des St. Franziska-Stifts eingeladen,
um sich hier persönlich zu verabschieden. Auch wenn es eine Einladung zu
einem Abschied im sehr persönlichen
Rahmen war, so durften doch Ansprachen zur Würdigung der Tätigkeit von
Pfarrer Laux nicht fehlen.
Der Kaufmännische Direktor des St.
Franziska-Stifts, Paul Kaiser, skizzierte einige Marksteine des Wirkens von
Pfarrer Laux im Hause und hob sein
Engagement für das spirituelle Wohlergehen der psychosomatischen Patienten der Klinik hervor. Die Mischung aus
dem Bewusstsein der Eigenständigkeit
der Aufgabe und der kritischen Distanz
zu den therapeutischen Notwendigkeiten bei gleichzeitiger Offenheit, Dialogbereitschaft, Einfühlungsvermögen
und Wärme, die Pfarrer Laux eigen sei,
habe die Zusammenarbeit mit ihm immer angenehm und produktiv gemacht.
Mit zeitgemäßen Innovationen des
Seelsorgeangebots für Patienten und
Mitarbeiter und Beiträgen zur Darstellung der christlichen Ausrichtung des
Hauses nach außen im Alltag und bei
besonderen Gelegenheiten habe Ulrich Laux den kirchlichen Charakter der
Rehabilitationsklinik wesentlich mitgeprägt. Für diese Art der Verbindung von
Seelsorge und Kundenorientierung, die
eine Klinik auf dem Gesundheitsmarkt
brauche, dankte Kaiser ihm sehr und
wünschte ihm für seine neue Aufgabe
alles Gute.
Für das Seelsorgeteam der Klinik blickte in sehr persönlichen Worten Carmen
Mohr auf die Jahre der Tätigkeit von
Pfarrer Laux im St. Franziska-Stift und
die gemeinsame Arbeit mit ihm zurück.
Sie erinnerte an das Entstehen eines
Seelsorgeprogramms in kontinuier-
36
spectrum 3/2010
Klinikseelsorger Ulrich Laux mit dem Seelsorge-Team der Klinik und Mitgliedern des Direktoriums des St. Franziska-Stifts: (v.l.n.r.): Kaufmännischer Direktor Paul Kaiser, Pastoralreferentin
Carmen Mohr, Leitender Psychologe Dr. Gerhard Terporten, Pfarrer Ulrich Laux, Gestaltungstherapeut und Theologe Thomas Hochhaus, Pflegedirektorin Claudia Stangenberg, Leitender
Psychologe Dr. Elmar Mans.
licher und manchmal wechselvoller
Arbeit, das neue Formen für seelsorgerliche Veranstaltungen gefunden
habe und psychosomatische Patienten
mit ihren Besonderheiten in einer sich
verändernden Zeit habe erreichen können. Die vierzehntägigen Seelenverwöhnabende, die externen Seelenverwöhnwochenenden vier Mal im Jahr,
Meditation, spirituelle Verabschiedung
am Entlassungstag und regelmäßige
Gottesdienste hätten bei Patienten und
Mitarbeitern nicht zuletzt dank der Beiträge von Pfarrer Laux großen Anklang
gefunden. Was aber für sie wie Thomas Hochhaus als Mitglieder des Seelsorgeteams des St. Franziska-Stifts
von der gemeinsamen Zeit mit Ulrich
Laux vor allem bleibe, sei die Erfahrung einer kollegialen Zusammenarbeit
und menschlichen Begegnung, die für
alle Beteiligten persönliche Veränderung und berufliche Weiterentwicklung
in der seelsorgerischen Arbeit gebracht
habe.
Psychotherapie häufig Überschneidungen hätten. Dieses Spannungsfeld
habe ihn oft gefordert, aber auch immer
wieder zu Neuem inspiriert. Die Wahrung des eigenen Profils der Seelsorge
wie die Anerkennung der Besonderheiten der Psychotherapie seien die Herausforderungen gewesen, die seine
Arbeit in der psychosomatischen Fachklinik bestimmt hätten. Wenn auch die
Zusammenarbeit gerade im therapeutischen Bereich nicht immer reibungslos
gewesen sei, so habe sich doch in der
Regel ein Weg aufgetan, auf dem er
seinem seelsorgerlichen Auftrag und
den spirituellen Bedürfnissen der Patienten habe gerecht werden können.
Psychosomatische Patienten in ihrer
Sinnsuche im Leben und ihrem Weg zu
Gott unterstützen zu können, ihr psychisches Leid mildern zu können und
ihre Lebenskraft und Lebensfreude
wieder wachsen zu sehen, sei immer
wieder ein schönes Erlebnis und eine
Kraft gebende Bestätigung gewesen.
Pfarrer Laux betonte in seinen Abschiedsworten, dass er sehr viel aus
der seelsorgerlichen Arbeit in der Klinik
mitnehme, aber auch einiges mit Wehmut zurücklasse. Er dankte insbesondere dem Seelsorgeteam mit der Pastoralreferentin Carmen Mohr und dem
Theologen und Gestaltungstherapeuten Thomas Hochhaus für die beständige, Anteil nehmende wie kritische
Kommunikation und Kooperation, die
ihm auch persönliches Wachstum ermöglicht hätten. Die Interdisziplinarität,
ohne die Seelsorge im Krankenhaus
nicht möglich sei, habe gerade in einer
psychosomatischen Klinik eine besondere Bedeutung, in der Seelsorge und
Zahlreiche Mitarbeiter des St. Franziska-Stifts waren der Einladung von
Ulrich Laux gefolgt und zu der kleinen
Feier erschienen, um im persönlichen
Gespräch mit Pfarrer Laux Abschiedsworte, Dank und gute Wünsche zu
überbringen oder kleine, oft sehr individuelle Geschenke zu übergeben.
In der Geselligkeit, die Ulrich Laux in
seiner Tätigkeit in der Klinik ebenso
schätzte wie pflegte, klang die Feier bei
gutem Essen und Trinken in einzelnen
Gesprächen und gemeinsamen Erinnerungen aus.
Dr. Elmar Mans
Foto: Claudia Süß
Neue Ansätze für besseres motorisches Lernen
37. Sportmedizinische und Schmerztherapeutische Weiter- und Fortbildung
Die Hörerschaft rekrutierte sich vor
allem aus Ärzten und Therapeuten,
die aus drei Bundesländern angereist
waren. Neben Teilnehmern aus dem
Saarland waren Spezialisten aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
in die herrlich gelegenen Weiskircher
Reha-Kliniken gereist. Viele von ihnen
zählen bereits zu „Stammgästen“.
So zum Beispiel der Neurologe und
Psychiater Dr. Martin Reininghaus aus
Karlsruhe. Der erfahrene Mediziner
kommt bereits seit sieben Jahren zur
Fortbildung in den Hochwald. Er betonte
die Notwendigkeit der Zusammenarbeit
zwischen Physiotherapeuten und Ärzten. Viel Lob hatte er für die Verantwortlichen um den Ärztlichen Direktor der
Hochwald-Kliniken, Chefarzt Dr. Klaus
Steinbach. „Das ist alles prima organisiert, informativ und unterhaltend.“ Vor
allem stimme das Arbeitsklima. In den
vielen Fachgesprächen in den Pausen
könnten die Teilnehmer ihre Eindrücke
und Erkenntnisse austauschen und das
Gehörte vertiefen, sagte Dr. Reininghaus.
Ähnlich die Meinung des Saarbrücker
Physiotherapeuten Till Keller. Ihn beeindruckte die Organisation und der inter-
disziplinäre Ansatz der Veranstaltung.
„Im Endeffekt geht es uns allen doch
um die Patienten“, so Keller.
von sportmedizinischen Workshops die
neuen Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen.
Einer der thematischen Höhepunkte
der vielen Vorträge war der Auftritt des
Cheftrainers der Saarlouiser Basketballerinnen „Royals“, René Spandauw. Seit
sechs Jahren trainiert der Niederländer
das Deutsche Meister- und Pokalsieger-Team 2010 aus Saarlouis. Er erläuterte an Hand von Filmausschnitten aus
Spielen der Royals sein dynamisches
Konzept. „Meine Spielerinnen sind immer in Bewegung, schnell und effizient,
komplex und intelligent“, so Spandauw.
Bei solch einer Spielweise seien aber
vor allem Frauen verletzungsgefährdet.
„Kreuzbandrisse bei Frauen sind häufiger als bei Männern“, berichtete Trainer
Spandauw.
Andreas Engel/
Dr. Klaus Steinbach
Fotos: Andreas Engel
Ebenfalls aufschlussreich, wenn vielleicht auch weniger unter medizinischen
und vielmehr unter trainingsmethodischen sowie philosophischen Aspekten,
war der Vortrag von Professor Dr. Wolfgang Schöllhorn vom Institut für Sportwissenschaft an der Universität Mainz.
Sein Schwerpunkt ist die Trainings- und
Bewegungswissenschaft. „Trainiere nie
das Richtige, um richtig gut zu werden“,
so sein vermeintliches Paradoxon. Als
Erklärung zog Professor Schöllhorn ein
chinesisches Sprichwort zu Rate: „Je
mehr du planst, desto heftiger trifft dich
der Zufall.“
Nach all der Theorie hatten die Teilnehmer auch die Gelegenheit, im Rahmen
Reger Andrang herrschte bei den Info-Ständen im Foyer. Zahlreiche Teilnehmer nutzten
die Gelegenheit, um sich über neueste Produkte der Medizintechnik und der Pharmazie
zu informieren.
Die 38. Veranstaltung ist bereits für den
9. bis 10. April 2011 geplant.
Interessenten können sich schon
jetzt unter E-Mail:
[email protected]
informieren und anmelden.
Viele der Teilnehmer kamen nicht zum ersten Mal nach Weiskirchen. Die „Stammgäste“ wissen die guten Vorträge der renommierten Referenten
und die praxisorientierten Workshops zu schätzen. Chefarzt Dr. Klaus Steinbach (erste Reihe) freute sich über die starke Resonanz.
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aus den einrichtungen
Weiskirchen. Ein ebenso informatives
wie anspruchvolles, aber auch unterhaltsames Wochenende erlebten die 70
Teilnehmer der 37. Sportmedizinischen
und Schmerztherapeutischen Weiterund Fortbildungsveranstaltung in den
Hochwald-Kliniken in Weiskirchen.
WELTEN IM WEIN
Ein Kunst- und Kulturprojekt in der Akademie Kues
Kues. Im Wein liegt angeblich Wahrheit, er ist gleichermaßen Freude, Gefahr, Verlockung und Lust. Der Wein tut
der Psyche und auch der Gesundheit
gut. Im Überfluss genossen, kann er
schaden und führt im schlimmsten Fall
zu Krankheit und Wahn.
Vom 27. September bis 4. Dezember
zeigte die Akademie Kues die Ausstellung WELTEN IM WEIN, ein Kunst- und
Kulturprojekt der Künstlerin Mana Binz,
welches aus 40 malerisch gestalteten
Glasstelen bestand. In den hochformatigen Bildern spiegelte die Künstlerin ausdrucksstark die förderliche wie
zerstörerische Wirkung des Weins auf
Bewusstsein und Phantasie. Als Sinnbild hierfür steht die durchgeschnittene
Flasche. „Die Flasche ergießt sich so in
die Welt und zugleich kommt die Welt in
die Flasche“, erläutert Mana Binz ihre
Bildidee. Der Werkstoff Glas wurde in
Assoziation zur gläsernen Weinflasche
gewählt. Im Glas vereinen sich die vier
Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft.
Das Besondere an diesem Ausstellungskonzept ist das erstmalige Zusammenwirken in dieser Konstellation:
Die Akademie Kues, Weinkulturelles
Zentrum/Museum und Vinothek zeigen
gemeinsam die 40 Bilder aus Glas.
Damit schaffen die WELTEN IM WEIN
eine Verbindung ganz im Sinne von Nikolaus von Kues in dem außergewöhnlichen Gebäudeensemble rund um Cusanus in Bernkastel-Kues.
So wurde die Vernissage am 26. September in der Akademie Kues zu einem
besonderen Ereignis, bei dem den 130
Besuchern die Magie des Weines in
den Bildern der Künstlerin dargeboten wurde. Zusätzlich verstärkt wurde
dieses Erlebnis mit dem romantisch
anmutenden Ambiente der Mosel und
ihren traumhaften Weinlagen im Hintergrund, welches den Bildern zusätzliche
Ausstrahlungskraft und innere Tiefe
verleiht. Begleitet wurde die Ausstellung von zahlreichen Veranstaltungen
rund um das Thema Wein.
Gemeinsam mit der Künstlerin Mana Binz
(Mitte) freuten sich Christine Hartge (links)
vom DRK Sozialwerk, dem Betreiber des
Weinkulturellen Zentrums, und Theresa
Spies von der Akademie Kues über die gelungene Eröffnung der Kunstausstellung.
Theresa Spies
Foto: Peter Spies
Ausflug der Senioren des Klosters Marienau
aus den einrichtungen
Sportliche Aktivitäten standen im Mittelpunkt
Schwemlingen. Anfang Juli war es
endlich soweit. Ein von vielen Senioren erwarteter Ausflug stand auf dem
Tagesprogramm. Froh gestimmt und in
Erwartung eines schönen Tages startete die kleine Reisegruppe bei schönem
Sommerwetter in den Überraschungstag. Ziel des Ausfluges war das nicht
weit entfernte Päppelter Wäldchen.
Nach der Ankunft wurde das mit Spannung erwartete Programm vorgestellt,
das wirklich einiges zu bieten hatte.
Es wurde Fußball gespielt oder man
konnte sich im Torwandschießen üben.
Aber auch Wassertreten, eine Seilfahrt
und kleine Spaziergänge wurden angeboten. Nach so vielen Aktivitäten ließ
man sich zum Mittagessen nieder und
genoss die angenehme Mittagssonne.
Frisch gestärkt wurde dann mit den
„Heini-Singers“, die jedes Jahr mit
von der Partie sind, gesungen und geschunkelt, um anschließend bei Kaffee
und Kuchen den schönen Ausflug ausklingen zu lassen.
38
spectrum 3/2010
Etwas müde, aber glücklich und froh
über den wunderschönen Erlebnistag in lustiger Stimmung und Gemeinschaft, hatten die Ausflügler viel zu erzählen.
Hannelore Schirmbeck
Fotos: Christine Schuster
Sportlich aktiv und mit viel Freude genossen die Senioren des Alten- und Pflegeheims Kloster
Marienau den sommerlichen Ausflug.
Einst Zivildienstleistender – heute Priester
Marco Weber hält dem Alten- und Pflegeheim die Treue
Nunkirchen. Der Primiz-Segen ist
für viele etwas ganz Besonderes. Die
Schuhsohlen müsse man sich notfalls
durchlaufen, um an einer Primizfeier
teilzunehmen, sagten die Altvorderen
früher. Das liegt zum einen daran, dass
diese relativ selten stattfindet und zum
anderen wird dem Segen, der bei dieser Gelegenheit ausgesprochen wird,
besonderer Wert beigemessen.
Für die Bewohner des Alten- und Pflegeheims St. Sebastian in Nunkirchen
sind Primizfeiern in den letzten Jahren
schon fast eine kleine Tradition. Vier
Priester feierten in den vergangenen
Jahren ihre Primiz in der hauseigenen
Kapelle und doch war es dieses Mal etwas Besonderes.
Nach abgeschlossenem Pflichtdienst
widmete sich Marco Weber ohne Umschweife dem Studium der Theologie
und der Philosophie in Trier und Fribourg in der Schweiz. Von 2008 bis
2010 folgten dann Pastoralpraktikum
und Diakonat in der Pfarrei St. Marien
in Neunkirchen und ab September 2009
zusätzlich in der Pfarrei St. Pius X. in
Neunkirchen. Schließlich wurde er am
3. Juli 2010 im Dom zu Trier zum Priester geweiht.
Bei all den Stationen und trotz des offensichtlich hohen Arbeitspensums
kehrte er seiner Heimat nie den Rücken
und hielt auch Kontakt zu seiner Zivildienststelle. Bereits während seines
Studiums betrachtete er die Besuche
in St. Sebastian als „Erdung des Theologiestudiums“. Die Nähe zu den Menschen hielt ihn sozusagen am Boden,
bei all der Theorie und Theologie waren
Marco Weber ist noch immer ein fester Bestandteil im Alten- und Pflegeheim St. Sebastian. Der
ehemalige Zivildienstleistende ist heute Priester.
es die Menschen und die Senioren, die
ihn daran erinnerten, worum es beim
Priestersein wirklich geht: „Theologie
gewinnt vor allem in speziellen Lebenssituationen, sei es im Leid oder in der
Freude, an besonderer Bedeutung.“
„Die Verbundenheit zwischen der Pfarrgemeinde und dem Altenheim wurde
von Dechant Ralf-Matthias Willmes
ohnehin schon immer hoch eingestuft“,
erklärt die Heim- und Pflegedienstleiterin Sonja Schmitz. So war es dann auch
selbstverständlich, dass Marco Weber,
sobald er die Möglichkeit dazu hatte,
Gottesdienste im Haus feierte. „Die
Mittwochsmesse“, erzählt Marco Weber
dann, „hat in der Gemeinde ohne Zweifel einen hohen Stellenwert. Sie wird als
Messe für die ganze Gemeinde empfunden und es sind selbstverständlich
nicht nur Hausbewohner zur heiligen
Messe eingeladen.“ An Feiertagen findet man Marco Weber ebenfalls in St.
Sebastian, so es sein Terminkalender
zulässt. Das war schon während seines
Studiums so.
vildienstzeit hier war. „Aufgrund ihres
Krankheitsbildes lässt sie kaum jemanden an sich heran. An Marco erinnert
sie sich aber offenbar. Er ist einer der
wenigen, der Zugang zu ihr findet.“ In
zehn Jahren mag sich vieles verändern,
doch Marco Webers Art, auf die Menschen zuzugehen, bleibt wohl jedem in
Erinnerung.
Und so wundert es nicht, dass Marco
Webers Primizfeier im Alten- und Pflegeheim St. Sebastian für alle einen
besonderen Stellenwert hatte. Die Bewohner übten Lieder ein, Sonja Schmitz
überbrachte die Glückwünsche des Trägers, der Mitarbeiter und der Bewohner,
die Bastelgruppe gestaltete unter Leitung der ehrenamtlichen Mitarbeiterin
Marliese Busch eine besondere Kerze,
und vielleicht lief sich der ein oder andere sogar die Schuhsohlen durch.
Philipp David Schneider
Foto: Isabel Schillo
Nun ist seit seinem Zivildienst fast ein
Jahrzehnt vergangen und Marco Weber
hat sicherlich einiges erlebt. Und doch,
sagt er, sei er immer wieder gerne im
Haus. Sonja Schmitz erzählt dann
noch von einer dementen Bewohnerin,
die schon während Marco Webers Zi-
spectrum 3/2010
39
aus den einrichtungen
Am 7. Juli feierte Marco Weber seine
Primiz in St. Sebastian, Marco, wie ihn
hier alle nennen. Das besondere Verhältnis zwischen Marco Weber und dem
Alten- und Pflegeheim geht zurück auf
das Jahr 2001. Damals betrat Marco
Weber die Einrichtung zum ersten Mal
als Zivildienstleistender. Kurz zuvor
hatte er sein Abitur im Hochwald-Gymnasium in Wadern abgelegt. Seinen
Dienst leistete er volle zwölf Monate
im Pflegebereich. Hier kam er erstmals
mit den besonderen Lebenssituationen
von älteren Menschen in Berührung. Er
erlebte sowohl die Leiden als auch die
Freuden des Heimalltags. Er sammelte
Erfahrungen, die ihn, wie er sagt, stark
prägten.
Mendiger Vortragsreihe mit hochkarätigem Referenten gestartet
Den Umgang mit depressiven Menschen thematisierte Professor Dr. Erich Grond
Mendig. Margot Herzog-Sauer, Leiterin
des Alten- und Pflegeheimes Marienstift, Hiltrud Kröger vom Pflegestützpunkt Mendig/Pellenz, das Deutsche
Rote Kreuz und der SKM Mayen starteten die „Mendiger Vortragsreihe“ mit
einem hochkarätigen Dozenten. Professor Dr. Erich Grond – Professor für
Sozialmedizin – sprach am allerersten
Abend in der Aula des Marienstifts vom
„Umgang mit Depressionen“.
aus den einrichtungen
Der seit über 30 Jahren als Dozent der
Aus- und Fortbildung von Fachkräften
in der Alten- und Krankenpflege bekannte Psychotherapeut und Internist
machte deutlich, dass Depressionen
zu den häufigsten psychischen Störungen gehören: „Ein Drittel aller über
70-Jährigen hat depressive Symptome.
Im Alter leiden mehr Menschen unter
Depression als unter Demenz.“ Viele dieser Patienten klagen u. a. über
Schlafstörungen, Verstopfung und Appetitlosigkeit. Symptome, die oft von
den Hausärzten behandelt werden,
während sich in Wahrheit dahinter eine
Depression verbirgt. „Vielfach erkennen die Ärzte nicht die Ursache, weil
Ärzte auch heute in Sachen psychische
Krankheiten sehr schnell ausgebremst
sind“, urteilte Professor Dr. Erich Grond
über seine Kollegen. „Bin ich als alter
Mensch noch jemandem wichtig?“,
lautet die entscheidende Frage. Depressive Menschen können in ihrem
Leben keinen Sinn erkennen. Sie fühlen sich wertlos oder schuldig. Auslöser
für Depressionen können Stress, Verlust, Misserfolgserlebnisse sein. Vieles
gelingt mit zunehmendem Alter nicht
mehr so perfekt, der Tod des geliebten
Partners erzeugt Dauerstress, ebenso
schränken Krankheit, die Minderung
der Sehkraft oder Inkontinenz den eigenen Wirkungskreis ein und sind vielfach
Auslöser von Depressionen. Da die
meisten Depressionen aber hormonell
bedingt sind, ist leider nur ein Drittel der
Patienten medikamentös heilbar.
Im Gespräch beschuldigen Depressive andere, sie klagen an. „Nach einem
langen Therapiegespräch habe ich oft
den Eindruck, ich sei schuld an seiner
Depression“, berichtete der Gerontopsychiater aus der Praxis und warnte:
„Pflegende sind gefährdet sich ‚anzustecken’. Depression ist kein Virus, ‚die
Ansteckung’ erfolgt über die Kommunikation. Bei zu großer Nähe besteht die
Gefahr der Überidentifikation.“
40
spectrum 3/2010
Den Auftakt zur Mendiger Vortragsreihe machte Professor Dr. Erich Grond, der an diesem Abend
über den Umgang mit Depressionen referierte.
Untauglich sei es außerdem, jemandem die Krankheit ausreden zu wollen
sowie selbst nicht zu akzeptieren, dass
sich der Betroffene letztlich nur selbst
helfen kann. Entmündigendes Schonen
oder Überfordern, falscher Trost oder
der ungeduldige Appell, sich doch mal
am Riemen zu reißen, sind ebenfalls
falsch. Für Angehörige und Partner sei
es wichtig, die schwere Krankheit zu
akzeptieren und Geduld aufzubringen.
Zur Selbständigkeit ermutigen, loben,
Hilfe suchen, sich einfühlen, Vorwürfe
des Depressiven abweisen und vor allem, täglich selbst etwas Gutes für sich
tun, empfahl Professor Grond beim
Umgang mit depressiven Menschen:
„Wer nicht mehr genießen kann, wird
ungenießbar.“
Zudem sprach der Referent ein düsteres Thema an: So liegt die Suizidrate
der an Depression erkrankten 65- bis
79-Jährigen bei 15 Prozent, während
sich bei den über 80-Jährigen sogar 22
Prozent das Leben nehmen. In diesem
Zusammenhang riet der Gerontopsychiater, Antidepressiva nur „einschleichend“ zu verabreichen. Diese wirken
zu Beginn der Therapie aktivierend,
aber noch nicht aufhellend, was die
Gefahr des Suizids in der ersten Phase
erhöht. Und wenn jemand seine Suizidgedanken offenbart, gilt es, mit ihm zu
reden: „Ich versuche zu verstehen, warum du so verzweifelt bist. Gespräche
sind das Allerwichtigste, dass jemand
da ist, der versteht.“
Am Ende seines Vortrags forderte Professor Grond die älteren Zuhörer seiner
Generation auf: „Ich hoffe, Sie werden
ehrenamtlich tätig! Wenn Sie ehrenamtlich tätig sind, werden Sie nicht depressiv.“ Denn eine sinnvolle berufliche
oder ehrenamtliche Tätigkeit macht zufrieden und schützt vor Depression.
Margot Herzog-Sauer
Foto: Eberhardt Thomas Müller
Gemütlicher Nachmittag für ehrenamtliche Mitarbeiter
Alten- und Pflegeheim St. Martin dankt für Engagement
Ochtendung. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter, der Vorstand des Fördervereins des Alten- und Pflegeheims St.
Martin sowie Pater Nikolaus Herden
waren der Einladung der Heimleiterin
Margot Herzog-Sauer und der Leiterin
des Sozialen Dienstes Christine Koll zu
einem gemütlichen Nachmittag gefolgt.
„Sie schenken unseren Bewohnern etwas sehr Kostbares – lhre Zeit – und
dafür danke ich Ihnen auch im Namen
aller Bewohner.“ Mit diesen Worten begrüßte Margot Herzog-Sauer die Gäste.
In Vertretung aller Bewohner war auch
der Heimbeirat gerne zu diesem Treffen
gekommen. Das Team des Sozialen
Dienstes verwöhnte alle ehrenamtlichen Mitarbeiter und als kleines Dankeschön überreichte es allen Ehrenamtlichen ein kleines Präsent.
Je nach Interesse und Fähigkeiten
übernehmen die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Alten- und Pflegeheim St.
Martin Aufgaben wie Vorlesen, Musizieren, Begleitung und Unterstützung
bei Veranstaltungen, Hol- und Bringdienste zu den Messen, die Orgelbegleitung oder auch die musikalische
Unterstützung beim Tanznachmittag.
Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiter
engagieren sich ebenfalls im Förderverein des Hauses. Dieser erfüllt seit
Jahren besondere Wünsche der Bewohner, ob Spiele, einen Sinneswagen, Musik- und Mikrofonanlage, um
die Gottesdienste in die Bewohnerzimmer zu übertragen.
Margot Herzog-Sauer
Foto: Claudia Weber-Welsch
Zusammen in gemütlicher Runde: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter wurden zum Dank
für ihren Einsatz mit einem kleinen Präsent
überrascht.
Hilfsaktion für Zagreber Altenheim
Alten- und Pflegeheim St. Franziskus spendet Möbel
alten St. Franziskus. Eine Vielzahl von
Einrichtungsgegenständen
kommen
Pater Aloysius und seinen „Schwarzen
Franziskanern“ in Zagreb zugute, die
sich dort um die sachgerechte Verteilung kümmern.
Anfang Oktober war es dann soweit.
In einem schweißtreibenden Arbeitseinsatz haben ein Dutzend freiwilliger
Helfer Betten, Nachttische und weitere
Einrichtungsgegenstände aus dem Altbau ausgeräumt und in einen bereitstehenden Lastwagen getragen.
Initiator der Hilfsaktion war Pastor Uwe
Janssen, der regelmäßig Sachspenden
sammelt, um hilfsbedürftige Menschen
aus der ehemaligen Krisenregion zu
unterstützen. „Bereits seit Jahren engagiert man sich im Dreiländereck für alte
und bedürftige Menschen im ehemaligen Jugoslawien“, weiß die Heim- und
Pflegedienstleiterin Elisabeth Jansen
zu berichten „da war es für uns selbstverständlich, auch zu helfen.“
Benjamin Henze
Foto: Rolf Ruppenthal
Viele freiwillige Helfer waren gekommen, um
die gebrauchten Möbel für den Transport
nach Zagreb zu verladen.
aus den einrichtungen
Besch. Seit rund fünf Monaten leben
die Senioren des Alten- und Pflegeheims St. Franziskus bereits in ihrem
neu erbauten Zuhause. Helle Räume,
eine moderne Ausstattung und neue
Möbel haben schnell dazu geführt,
dass sich jeder in der neuen Umgebung
wohlfühlen kann. Doch nicht nur die Senioren im saarländischen Besch haben
allen Grund zur Freude. Auch in der
rund 1.000 Kilometer entfernten kroatischen Hauptstadt Zagreb freuen sich
Senioren über den Neubau. Sie erhalten die noch gut erhaltenen Möbel des
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Bunter Nachmittag mit Wein und Musik
Jährlicher Ausflug des Cusanus-Stifts zum größten Weinfest der Mosel
Bernkastel-Kues. Auf diesen Tag freuen sich die Bewohner des Alten- und
Pflegeheims jedes Jahr besonders.
Am Weinfest-Montag besuchen sie
gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen
Helfern das größte Weinfest der Mosel.
Zunächst stand der Besuch der Weinstraße auf dem Programm, wobei natürlich das ein oder andere gute Tröpfchen getrunken wurde. Auch für das
leibliche Wohl in Form von Reibekuchen, Waffeln und Brezeln war bestens
gesorgt.
Schon zur Tradition geworden ist das
Konzert des Graacher Musikvereines
auf dem Marktplatz, auf das sich viele Besucher freuten. Im historischen
Ambiente des Marktplatzes wurde bei
einem guten Glas Wein gesungen, geschunkelt und einfach nur den Musikstücken gelauscht, bevor der gemeinsame Ausflug am Nachmittag langsam
ausklang.
Stefanie Philipps
Foto: Stefanie Philipps
Nicht nur der Wein stand im Vordergrund:
Auch gesungen wurde viel auf dem Weinfest in Bernkastel-Kues. Höhepunkt des
Nachmittags war das Konzert des Graacher
Musikvereins auf dem Marktplatz, wo sich
die Senioren schon rechtzeitig die besten
Plätze sicherten.
Gebhardshainer Senioren erkunden den Rhein
Schiffsausflug des Alten- und Pflegeheims St. Vinzenzhaus
Gebhardshain. Anfang August stand
für die Bewohner des Alten- und Pflegeheims St. Vinzenzhaus ein ganz besonderer Ausflug auf dem Programm.
Die Senioren und einige Gäste des
Hauses begannen ihren Tag mit einer
gemeinsamen Busfahrt von Gebhardshain nach Vallendar. Dort angekommen
„enterte“ die Reisegruppe sogleich das
Ausflugsschiff „Königsbacher“, um die
Sehenswürdigkeiten des Rheins vom
Wasser aus zu erleben. Die Fahrt führte
die Gruppe vorbei an der Festung Ehrenbreitstein und dem Deutschen Eck,
aber auch zur nahegelegenen Mosel
wurde ein Abstecher gemacht. Dank
der detaillierten Erklärungen des Kapitäns wurden viele bekannte Sehenswürdigkeiten ganz neu wahrgenommen. Betreut und begleitet wurden die
Senioren bei diesem abwechslungsreichen Ausflug von drei Angehörigen, einer ehrenamtlichen Helferin und sechs
Mitarbeitern der Einrichtung. Ermöglicht wurde der Ausflug nicht nur durch
die vielen helfenden Hände, sondern
auch durch den Förder- und Freundeskreis St. Vinzenzhaus, der dankenswerterweise die Kosten für den Bustransport übernommen hatte.
Zahlreiche Senioren und Angehörige nahmen gerne das Ausflugsangebot an und
konnten einen schönen Sommertag auf dem
Rhein verleben.
Elke Dielmann
Foto: Susanne Krämer
Hortkinder besuchen das Haus St. Martin
aus den einrichtungen
Spiel und Spaß für Jung und Alt
Schiffweiler. Nach einer Sommerpause war es wieder soweit: Die Hortkinder aus Landsweiler-Reden besuchten
Anfang September die Senioren im Altenpflegezentrum St. Martin. Beim gemeinsamen Spiel fanden auch die neuen Kinder der Gruppe schnell Kontakt
und hatten viel Spaß bei dem kleinen
Ausflug.
Jung und Alt ließen es sich beim gemeinsamen Ringewerfen und beim Mikadospiel richtig gut gehen. Die oftmals
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eingeschränkte Beweglichkeit der Senioren war an diesem Tag vergessen
und wurde zusätzlich durch die Wendigkeit der jungen Gäste wettgemacht.
Es herrschte ein fröhliches Miteinander, bei dem jeder, ganz nach seinen
Fähigkeiten, mitmachen konnte.
Die nächsten Treffen wurden schon
vereinbart und alle freuen sich schon
auf das nächste Zusammensein.
Sabine Siffrin
Foto: Sabine Siffrin
Neben vielen Spielen war auch für das leibliche Wohl der Hortkinder bestens gesorgt.
Weiterbildungslehrgang zum Schmerz-Experten
Fester Bestandteil des Angebotes des ctt-Fortbildungszentrums
Aach. Immer noch ist der Schmerz
das wohl häufigste Symptom in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dabei
beeinträchtigt die Lebensqualität von
Menschen nichts mehr als Schmerzen.
So umschreibt Dr. Michael Zimmer,
Oberarzt Anästhesie, ambulant und stationär arbeitender Schmerztherapeut
und Palliativmediziner am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich, die
aktuelle Situation. Durch ein gezieltes
und ausgereiftes Schmerzmanagement
könnten jedoch vielen Menschen diese
Qualen erspart bleiben. Seit 2009 bietet das ctt-Fortbildungszentrum einen
Weiterbildungslehrgang zum SchmerzExperten an. Die ärztliche Lehrgangsleitung liegt bei Dr. Michael Zimmer,
die pflegerische Lehrgangsleitung bei
Rudolf Mayer, Stellvertretender Pflegedirektor am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich.
Das Dozenten-Team, das sich aus
Schmerzexperten der Pflegeberufe sowie aus verschiedenen ärztlichen Fachbereichen zusammensetzt, zeigt die
gesamte Bandbreite der modernen
Schmerztherapie auf und vermittelt auf
die praktische Umsetzung bezogene
Fähigkeiten und Fertigkeiten. Mit dem
Lehrgang erwerben die Teilnehmer
Fachkompetenzen für das pflegerische
Schmerzmanagement. Insbesondere
werden sie befähigt, ihr Wissen in den
Praxis-Alltag einzubringen und schwerpunktmäßig den Expertenstandard
Schmerzmanagement umzusetzen.
Alle Teilnehmer absolvieren eine schriftliche Abschlussprüfung. Abschließend
werden von den Absolventen Hospitationen in Einrichtungen durchgeführt, die
schwerpunktmäßig die Versorgung von
Schmerz-Patienten praktizieren. Bisher
qualifizierten sich 16 Teilnehmer zum
Schmerz-Experten. Der Folgelehrgang
begann am 18. November.
Im Rahmen der Modellprojekte Versorgungsmanagement und Aufgabenneuverteilung des Ministeriums für Arbeit,
Soziales, Gesundheit, Familie und
Frauen des Landes Rheinland-Pfalz
liegt ein besonderer Schwerpunkt auf
dem Schmerzmanagement. Das cttFortbildungszentrum ist an der Entwicklung des Curriculums für die Ausbildung
zum Schmerz-Experten beteiligt. Das
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich nimmt als eines von vier Krankenhäusern an den Modellprojekten teil.
Jana Bermes
Erster Schritt in den Pflegeberuf
21 Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Wittlich erhielten ihr Examen
des Landes ist, in denen während der
kommenden drei Jahre unter anderem
neue Tätigkeitsfelder für die Pflege modellhaft entwickelt und erprobt werden
sollen.
Die jungen Absolventen sind gut gerüstet, denn die Wittlicher Pflegeausbildung stärkt neben dem notwendigen
pflegerischen und medizinischen Wissen auch die Kompetenzen der Schüler
im sozialen und personellen Bereich.
„Wir bereiten unsere Auszubildenden
auf die ganzheitliche Versorgung von
Menschen in unterschiedlichen Pflege- und Lebenssituationen vor“, sagt
Die strahlende Absolventen sind: Cathérine Backes, Verena Berens, Cristobal Canellas-Waldenfels, Stefanie Faber, Karin Flesch, Regina Hilzendegin, Simone Keller, Jennifer Kiemes, Linda
Kunze, Beatrice Michels, Sophie Mossal, Jennifer Muller, Janine Otto, Marion Pfalsdorf, Mona
Scheid, Katharina Schmitt, Caroline Schmitz, Selina Schunk, Martin Schülter, Annica Simon und
Josef Sutorius.
Nähere Informationen zur Ausbildung
erhalten Sie unter:
Tel.: 06571 15-38 510 oder im Internet
unter:
www.verbund-krankenhaus.de
(Stellenbörse/Ausbildung).
Klaus Peter Bitzigeio. Neben den breiten Einsatzmöglichkeiten in Kliniken,
Praxen sowie stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen stehen den
Berufsanfängern auch weitergehende
Spezialisierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten offen.
Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule ist eine Einrichtung des Verbundkrankenhauses Bernkastel/ Wittlich. Die
enge Klinikanbindung der Schule ist für
die Auszubildenden von Vorteil, denn
sie erhalten ihre gesamte Praxisausbildung vor Ort, in den medizinischen
Fachbereichen des Verbundkrankenhauses an beiden Standorten. Die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege dauert drei Jahre.
Sabine Zimmer
Foto: Sabine Zimmer
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weiterbildung
Wittlich. Sein heißt werden – mit diesem Sinnbild verabschiedeten Schulleiter Klaus-Peter Bitzigeio und sein
Ausbildungsteam ihre diesjährigen
examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger in den beruflichen Alltag. Mit
der Zeugnisübergabe beginnt für die
Absolventen der große Schritt in eine
Arbeitswelt, die heute im Pflegebereich
große Veränderungen erlebt. An der
Entwicklung ihres Berufsbildes und der
Arbeitsaufgaben aktiv mitzuarbeiten,
wird für die Berufsanfänger somit eine
wichtige Aufgabe sein. Zumal das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
eines von vier Modellkrankenhäusern
Aktuelles aus dem ctt-Fortbildungszentrum
Wir gratulieren den Absolventen
Der nächste staatlich anerkannte Weiterbildungslehrgang zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter im Gesundheitswesen und in der Altenpflege beginnt am 14. Juni 2011. – Absolventen des staatlich anerkannten Weiterbildungslehrganges
zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter im Gesundheitswesen und in der Altenpflege des vergangenen Kurses sind
(v.l.n.r.): Julia Nels, Thomas Merz, Sven
Steffes, Laura Entinger, Yvonne Kettern,
Bianca Meeth, Anika Engel, Nicole Kebig,
Annette Leick, Marion Götten, Ines Koark,
Mike Schneider, Nadine Ersoy, Sabrina Diederichs, Sarah Brill.
Das nächste Basisseminar „Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e. V.“ beginnt am 3. Februar 2011. –
Absolventen des vergangenen Basisseminars „Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW e. V.“ sind
(v.l.n.r.): Angelique Heinz, Karin Dorn-Böhm,
Tina Jasmin Hake, Daniela Pick, Monika
Herrmann-Schweers, Patrick Auer, Hanna
Lellig, Eleonore Maria Terschanzki, Frank
Hever, Ilona Steines, Katrin Schmitz, Brigitte
Benz, Judith Kunz, Cäcilia Kaiser, Stefanie
Bobka, Christa Waßweiler, Eva Annette Edrich, Michael Elsenberg.
Der nächste staatlich anerkannte Weiterbildungslehrgang zur Leiterin oder zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im
Gesundheitswesen und in der Altenpflege beginnt am 30. März 2011. – Absolventen des vergangenen Kurses sind
(v.l.n.r.): Jennifer Stolz, Stefania Ewelina
Schumacher, Anja Roos, Claudia Becker,
Nicole Mikulcak, Michael Riege, Tanja Groß,
Sascha Kropp, Ralf Schillinger, Sandra
Reutler-Spaniol, Peter Wachall, Anke Görres. Auf dem Foto nicht zu sehen ist: Horst
Wilhelm Schabbach.
(Reihe hinten v.l.n.r.): Tobias Arnoldy, Lydia
Köhn, Arno Hermann, Marion Meyer, Anne
Schmitz, Frauke Kühnel, Birgitt Thiel, Sabine Ehre, Ute Weidig, Dominik Schneider,
Ulf Kricheldorf, Axel Mohrs, Thomas Benisch
(Reihe vorne v.l.n.r.): Elke Wagner, Christiane Hermans, Peggy Weiler, Sabine Reinert,
Petra Maurer.
weiterbildung
(Reihe hinten v.l.n.r.): Vera Lendel, Hedwig
Jakobs, Birgit Reinhardt, Patricia Berwanger-Cinquemani, Sandra Gliedner, Dirk Keßler, Natascha Rinco, Marco Zender (Reihe
vorne v.l.n.r.): Monika Klauck, Sonja Schooff,
Silvia Breit, Ralf Oehling, Marianne Lackas,
Tamara Minn, Stefan Leuk.
Jana Bermes
Fotos: Karl Herbert Bruxmeier
44
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Aus den Fort- und Weiterbildungsangeboten
des ctt-Fortbildungszentrums im ersten Halbjahr 2011
Februar
03. Februar: Qualifikation zur Wundexpertin/zum Wundexperten ICW
e.V. – Basisseminar
März
30. März: staatlich anerkannter Weiterbildungslehrgang zur Leiterin oder
zum Leiter einer Pflege- oder Funktionseinheit im Gesundheitswesen
und in der Altenpflege
April
06. April: Qualifizierung zur Pflegeberaterin/zum Pflegeberater nach §
45 SGB XI
Juni
Qualifikation zur Pflegetherapeutin/
zum Pflegetherapeuten ICW e.V. –
Aufbauseminar
Qualifizierung zur Pflege- und Service-Assistentin/zum Pflege- und
Service-Assistenten im Klinik- und
Altenhilfebereich – PsuP (Pflege und
Service unterstützende Person)
14. Juni: staatlich anerkannter Weiterbildungslehrgang zur Praxisanleiterin oder zum Praxisanleiter im
Gesundheitswesen und in der Altenpflege
Grundsätzlich können viele der Bildungsangebote auch als Inhouse-Veranstaltung durchgeführt werden. Gerne
wird hierfür ein individuelles Angebot
erstellt.
Nähere Informationen erhalten Sie im
ctt-Fortbildungszentrum unter:
[email protected].
Termine der Akademie Kues
Auszüge aus dem Veranstaltungsprogramm
„Wem meine Musik sich verständlich
macht, der muss frei werden von all
dem Elend, womit sich die anderen
schleppen.“ Dieser Satz Beethovens
zeigt den hohen Anspruch, den er an
die Wirkung seiner Kompositionen
stellt. Eine Melodie oder ein kurzes Motiv von nur wenigen Tönen kann zum
Träger eines ganzen Musikwerkes werden. Diese musikalischen Bausteine zu
(er)finden und so einzusetzen, dass ein
Musikstück entsteht, das uns erfreut,
berührt und in uns einen nachhaltigen
Eindruck hinterlässt, ist die Kunst des
Komponisten. Wir wollen gedanklich
einen Werkstattbesuch bei Beethoven
machen und dem Bau einiger seiner
Klavierstücke nachspüren.
Dienstag, 25.01., 19:00 bis 20:30 Uhr
Referentin: Hedwig Hunold
All about English
Dieser Englischkurs konzentriert sich
auf effektvolles Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben, damit man in verschiedenen Umgebungen besser kommunizieren kann. Dazu erhalten Sie
Hilfe zur Aussprache und Entwicklung
des Wortschatzes. Der Unterricht wird
auf Englisch gegeben mit Unterstützung auf Deutsch, wenn erforderlich.
Alle fortgeschrittenen Schüler, egal in
welchem Alter, sind willkommen, Englisch in einer entspannten Atmosphäre
zu genießen. Wir bitten um rechtzeitige
Anmeldung.
Donnerstag, 27.01. (10 Termine),
jeweils 10:00 bis 11:30 Uhr
Kursleiterin: Anne Wesch
Sicherheit im Alter
Die Welt verändert sich. Mit zunehmendem Alter fällt es schwer, gewohnte
Vorgehensweisen zu ändern und sich
an Neuerungen anzupassen. Im Bereich des Straßenverkehrs wurden in
den letzten Jahren Änderungen eingeführt und Verkehrszeichen hinzugefügt.
Wir werden uns über „Altes und Neues“
im Straßenverkehr unterhalten. „Lug
und Betrug“ – vor allem ältere Menschen sind das Ziel skrupelloser Betrüger, die vor allem nur ein Ziel haben:
ihr Geld. Dabei finden diese Menschen
immer wieder neue Methoden, wie sie
überzeugend auftreten um keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Wir erfahren, wie man sich vor Schaden bewahren kann und erhalten Einblicke in die
Weitere Informationen erhalten Sie im
Sekretariat der Akademie Kues unter
Telefon: 06531 9695-0.
Trickkiste von Betrügern. Wir bitten um
rechtzeitige Anmeldung.
Donnerstag, 27.01., 19:00 bis 20:30 Uhr
Referent: Karl-Peter Günter
Nikolaus von Kues
Der Lektüre- und Gesprächskreis befasst sich mit den „Kleinen Werken“
der 1440er-Jahre; zunächst lesen wir
die Schrift „Vom verborgenen Gott“ (De
Deo abscondito) von 1445. Der kurze,
aber sehr gehaltvolle Dialog zwischen
einem Heiden und einem Christen spiegelt die Grundzüge des cusanischen
philosophisch-theologischen Denkens
wider. Ausgehend vom Paradox der
Verehrung des unbekannten Gottes
wird das Problem behandelt, ob man
die unendliche Wahrheit und den einen
Gott wissen kann. Auf diese Weise wird
dem Leser der Grundgedanke der belehrten Unwissenheit nahegebracht.
Freitag, 28.01., 25.02.,
jeweils 17:00 bis 18:30 Uhr
Moderation: Dr. Matthias Vollet
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termine
Ludwig van Beethoven – ein großer
Meister der Musik
Heidi Rossbach sorgt für wechselnde Ausstellungen
Seit 17 Jahren engagiert sie sich im Caritas-Krankenhaus Lebach
Lebach. „Was verkürzt die Zeit? Tätigkeit. Was macht sie unerträglich?
Müßiggang. Was bringt in Schulden?
Harren und Dulden. Was macht gewinnen? Nicht lange besinnen. Was
bringt zu Ehren? Sich wehren.“ Diese
Zeilen von Johann Wolfgang von Goethe sind ein kleiner Teil der aktuellen
Ausstellung von Heidi Rossbach. In ihrer gegenwärtigen Ausstellung im Verbindungsbereich zwischen Krankenhaus und Kapelle beschäftigt sich die
frühere Bauzeichnerin mit dem Thema
Zeit. „Es gibt ein großes und doch alltägliches Geheimnis. Alle Menschen
haben daran teil, jeder kennt es, aber
die wenigsten denken darüber nach
und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit“,
schrieb einmal Michael Ende. Heidi
Rossbach denkt darüber nach und
lässt andere daran teilhaben, bietet die
Gelegenheit, auf dem Weg in die kleine Krankenhauskapelle innezuhalten,
Zeit zu verwenden, über die Zeit nachzudenken. Viele hinter Glas fixierte
Reflexionen, den Überlegungen mehr
oder weniger prominenter Menschen
entsprungen, hat sie da aufgehängt.
Man kann daran vorbeischlendern, lesen und nachdenken. Die unprätentiöse Aufmachung der Ausstellung passt
so ganz zum Wesen der 66-Jährigen.
ehrenamt
Seit 17 Jahren kümmert sie sich ehrenamtlich um wechselnde Ausstellungen in dem eher ruhigen Bereich der
Klinik. Dabei zeigt sie keine Werke
bildender Kunst, keine Malerei, keine Skulpturen. Sie hat sich ganz auf
Sprache konzentriert. Wörter, Sätze,
Gedanken, auf Papier gedruckt, sind
für sie so schön und wichtig, dass
sie für sich alleine stehen und somit auch ausgestellt werden können.
Inzwischen hat die in Schmelz lebende Frau, die auch ambitioniert selbst
schreibt, mehr als 50 Ausstellungen
im Lebacher Krankenhaus zusammengestellt. Krieg und Frieden, Weg
und Ziel, Tiere, Wohnen, Krankheiten
oder Leben sind nur einige wenige der
Themenbereiche, die sie im Laufe der
nunmehr 17 Jahre als Textwerke ausgestellt hat.
Angefangen hat ihre still zurückgenommene Tätigkeit im November 1993. Sie
lag mit einer Erkrankung im Krankenhaus. „Mir wurde sehr gut geholfen.
Ein großes Gefühl von Dankbarkeit hat
sich bei mir eingestellt“, berichtet Heidi
46
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Heidi Rossbach sorgt seit 17 Jahren regelmäßig für wechselnde Ausstellungen im Verbindungsgang zwischen dem Krankenhaus und der Krankenhauskapelle.
Rossbach heute. „Ich habe die leeren
Wände gesehen und da kam mir die
Idee mit den Ausstellungen.“
Der Krankenhausseelsorger Michael Schaefer war ebenso angetan von
dem Vorschlag wie die damalige Leiterin des Hauses, Brigitte Seiler.
An die erste Ausstellung kann sich Heidi Rossbach noch gut erinnern. Thema war die Lyrikerin Rose Ausländer,
die vor den Nazis in die Vereinigten
Staaten fliehen musste. Die früheren
Ausstellungen seien noch stark geprägt gewesen von eigenen Gedichten, die sie zum Lesen aushängte.
Später aber, so Rossbach, habe sie
sich selbst in den Hintergrund gestellt
und anderen die Bühne der weißen
Wand überlassen. Sie möchte die
Menschen ansprechen und ihre Aufmerksamkeit auf gute Lyrik lenken.
Denn Lyrik sei Geschenk und Glück,
sagt sie zu ihrer Intention, sich immer
wieder neue Themen zu überlegen.
„Aber manchmal meine ich, dass mir
nichts mehr einfällt.“ Doch plötzlich fliege ihr dann doch ein neues Thema zu.
Der Wechsel der Ausstellungen erfolgt
in ganz unregelmäßigen Abständen und
wenn es passt, vermischen sich auch
die Genres. Zuweilen sind kleine Bilder
zu sehen oder Zeitungsausschnitte.
Wer sich mit den Kleinodien aus Heidi
Rossbachs Gedankenwelt beschäftigt,
dem ist eine ruhige Reise in die Nachdenklichkeit gewiss.
Sie sei von vielen Menschen schon
angesprochen worden, warum sie das
tue, und was sie leite. „Nein, als typisches Ehrenamt habe ich mein Wirken
im Krankenhaus nie gesehen“, sagt
die bescheidene und liebenswerte
Frau. Anregen wolle sie, sonst nichts.
Zu dieser Betrachtung passt ein Satz
des Journalisten und Schriftstellers
Walter Lippmann, der übrigens auch
ausgestellt ist: „ Jeder, der denkt, weiß,
dass er für eine gewisse Zeit am Tage
eine Oase der Stille um sich legen
muss.“
Andreas Engel
Foto: Andreas Engel
Gesundheits- und Krankenpflegeschule
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-38510
www.verbund-krankenhaus.de
Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Cusanus-Krankenhaus
Karl-Binz-Weg 12, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 58-0
St. Elisabeth-Krankenhaus
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-0
www.verbund-krankenhaus.de
Bernkastel-MVZ
Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich von Saar-Mosel-Eifel
Fachkliniken
Krankenhäuser
Caritas-Krankenhaus Lebach
Heeresstraße 49, 66822 Lebach
Tel.: 06881 501-0
www.caritas-krankenhaus-lebach.de
Alten- und Pflegeheim Maria vom Siege
Koblenz-Wallersheim
Hochstraße 207, 56070 Koblenz-Wallersheim
Tel.: 0261 89907-0
www.altenheim-maria-vom-siege.de
Alten- und Pflegeheim Marienstift Mendig
Schulstraße 2a, 56743 Mendig
Tel.: 02652 9346-0
www.altenheim-marienstift-mendig.de
Alten- und Pflegeheim St. Barbara
Mudersbach
Rosenstraße 4, 57555 Mudersbach
Tel.: 02745 9210-0
www.altenheim-st-barbara.de
Alten- und Pflegeheim Kloster Marienau
Merzig-Schwemlingen
Zum Schotzberg 1b
66663 Merzig-Schwemlingen
Tel.: 06861 9310-0
www.ah-schwemlingen.de
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
Franziska-Puricelli-Straße 3
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 8820-0
www.franziska-stift.de
Bad Kreuznach-MVZ, Goethestr. 1
Fachklinik St. Hedwig Illingen
Krankenhausstraße 1, 66557 Illingen
Tel.: 06825 401-0
www.fachklinik-st-hedwig.de
Alten- und Pflegeheim Marienburg
Kempenich
Bahnhofstraße 5, 56746 Kempenich
Tel.: 02655 9615-0
www.altenheim-marienburg.de
Alten- und Pflegeheim St. Sebastian
Nunkirchen
Weiskircher Straße 28
66687 Wadern-Nunkirchen
Tel.: 06874 1819-0
www.ah-nunkirchen.de
Edith-Stein-Fachklinik Bad Bergzabern
Am Wonneberg, 76887 Bad Bergzabern
Tel.: 06343 949-0
www.reha-bza.de
Gelderland-Klinik Geldern
Clemensstraße, 47608 Geldern
Tel.: 02831 137-0
www.gelderlandklinik.de
Gelderland-MVZ
Jugendhilfezentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach bei Trier
Tel.: 0651 8244-0
www.wehrborn.de
Alten- und Pflegeheim Cusanus-Stift
Bernkastel-Kues
Cusanusstraße 2, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 955-0
www.cusanusstift.de
Physio Akademie Wittlich
am Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich
Koblenzer Straße 91, 54516 Wittlich
Tel.: 06571 15-2830
www.die-physio-akademie.de
Hochwald-Kliniken Weiskirchen
Am Kurzentrum 1, 66709 Weiskirchen
Tel.: 06876 17-0
www.hochwaldkliniken.de
St.-Clemens-Hospital Geldern
Clemensstraße, 47608 Geldern
Tel.: 02831 390-0
www.clemens-hospital.de
Radiologische Praxis, Geldern
Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Niederhutstraße 14
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: 02641 976-0
www.altenheim-st-maria-josef.de
Alten- und Pflegeheim St. Franziskus
Perl-Besch
Franziskusstraße 1, 66706 Perl-Besch
Tel.: 06867 91192-0
www.ah-perl-besch.de
Altenhilfezentrum Haus St. Martin
Schiffweiler
Klosterstraße 48, 66578 Schiffweiler
Tel.: 06821 96492-0
www.ah-schiffweiler.de
Altenhilfezentrum Haus St. Elisabeth
Heiligenwald
Brunnenstraße 10
66578 Schiffweiler-Heiligenwald
Tel.: 06821 9612-0
www.ah-heiligenwald.de
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Wadgassen-Hostenbach
In den Waldwiesen 2
66787 Wadgassen-Hostenbach
Tel.: 06834 90904-0
www.altenheim-hostenbach.de
Alten- und Pflegeheim Herz Jesu Waxweiler
Trierer Straße 12-14, 54649 Waxweiler
Tel.: 06554 18-0
www.herz-jesu-waxweiler.de
In Geschäftsbesorgung
Alten- und Pflegeheim St. Josefsheim Alf
Wittlicher Straße 1, 56859 Alf
Tel.: 06542 931-0
www.ctt-trier.de/alf
Alten- und Pflegeheim St. Martin
Ochtendung
Heinrich-Heine-Straße 7-11
56299 Ochtendung
Tel.: 02625 9587-0
www.altenheim-st-martin.de
Seniorenheim St. Josef Vallendar
Beuelsweg 8, 56179 Vallendar
Tel.: 0261 6407-0
www.seniorenheim-st-josef.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Heppinger Straße 22
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler/Heimersheim
Tel.: 02641 9402-0
www.altenheim-st-vinzenz.de
Alten- und Pflegeheim St. Hildegard
Emmelshausen
Rathausstraße 2, 56281 Emmelshausen
Tel.: 06747 125-0
www.altenheim-st-hildegard.de
Alten- und Pflegeheim St. Vinzenzhaus
Gebhardshain
Betzdorfer Straße 6-8
57580 Gebhardshain
Tel.: 02747 9126-0
www.altenheim-st-vinzenzhaus.de
spectrum 3/2010
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unsere häuser
Bildungsstätten
Physiotherapieschule
der cusanus trägergesellschaft trier mbH
Hans-Schardt-Str. 1a, 66822 Lebach
Tel.: 06881 501-526, Fax: 06881 501-549
www.pt-schule-illingen.de
Caritas-Krankenhaus Dillingen
Werkstraße 3, 66763 Dillingen
Tel.: 06831 708-0
www.caritas-krankenhaus-dillingen.de
Altenhilfeeinrichtungen im Geschäftsbereich der Rheinschiene
Akademie Kues
Seniorenakademie & Begegnungsstätte
Stiftsweg 1, 54470 Bernkastel-Kues
Tel.: 06531 9695-0
www.akademie-kues.de
Jugendhilfe
ctt-Fortbildungszentrum
Haus auf dem Wehrborn
54298 Aach bei Trier
Tel.: 0651 8244-188, -288
www.ctt-fortbildungszentrum.de
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