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Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen 14 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen Königsallee 67 44789 Bochum Fon: 0234 / 5 88 77-0 Fax: 0234 / 5 88 77-70 E-Mail: [email protected] www.agv-bochum.de Perspektive 2009 2010 2011 2012 2013 20 Eine starke Partnerschaft „Perspektiven schaffen“ 2 „Betriebsratsverseucht!“ – so lautete das Unwort des Jahres 2009. Dass dieser Begriff in der Tat ein Unwort ist, zeigt der Blick auf die Realität im Krisenjahr. Konstruktive und schnelle Hilfe von Betriebs- und Tarifparteien war gefordert – und ist nach unserer Wahrnehmung auch auf breiter Front geleistet worden. Bedurfte es also einer Krise, um den Wert von Betriebsräten zu erkennen? Ich hoffe nicht … Das Jahr 2010, voraussichtlich ebenfalls ein Krisenjahr, ist zugleich ein Jahr der Betriebsratswahlen. Den Betrieben ist – auch für die Zeit nach der Krise – zu wünschen, dass die „richtigen“ Kandidaten (wieder-)gewählt werden. Wo betriebliche Partnerschaft schon vorher bestand, war die Krise eine Bewährungsprobe. Wo nicht, bestand bzw. besteht in der Krise eine Gelegenheit, sich zusammenzuraufen und die Zusammenarbeit nachhaltig zu verbessern. Auf der Talsohle angekommen können wir in der Rückschau behaupten: Wir haben alle uns zur Verfügung stehenden Instrumente ausgeschöpft. Nur mithilfe dieser einträchtigen Zusammenarbeit der richtigen Personen in ihren jeweiligen Funktionen war eine schnelle, unkonventionelle Unterstützung der Unternehmen möglich. Insofern trifft der Begriff „betriebsratsverseucht“ nicht zu, denn in der schlimmsten Krise der Nachkriegszeit haben sich die Betriebsräte im Allgemeinen als gute Partner bewährt. „Krisenbarometer“ gab es im vergangenen Jahr viele – gespeist von amtlicher Statistik, Umfrageergebnissen oder Meinungsäußerungen sogenannter Experten. Auch das verbandliche Mitglieder-Extranet erwies sich im letzten Jahr nicht nur als schnelles und umfassendes Informations-Medium, sondern als regelrechter Gradmesser für die Krise: In der Hitliste der am häufigsten angeklickten Themengebiete befinden sich unter den ersten 50 Plätzen nicht weniger als zehn „Krisenthemen“. Der Informationsbedarf über den Einsatz der verschiedenen tariflichen und sonstigen Instrumente und rechtlichen Rahmenbedingungen war augenscheinlich recht groß. Auf dem ersten Platz der Aufrufe rangierte die Checkliste zu betriebsbedingten Kündigungen. Umso erstaunlicher ist dabei die Tatsache, dass es bisher in unserer Mitgliedschaft praktisch zu keinen Massenentlassungen gekommen ist. Trotz der großen Nachfrage nach „Krisenlektüre“ war das Bemühen um Sicherung der Beschäftigung das zentrale Anliegen der Arbeitgeber. Doch diese Beschäftigungssicherung gab es nicht zum Nulltarif: Die Unternehmen blieben bei dem stark genutzten Instrument der Kurzarbeit auf hohen Remanenzkosten sitzen, die Beschäftigten verzichteten auf Entgelt und Sonderzahlungen, wenn tarifliche Öffnungsklauseln genutzt oder kurzgearbeitet wurde. Der Staat verzichtete auf Sozialabgaben und Steuern. Und was erwartet uns in diesem Jahr? Nun, auch wenn die meisten Mitgliedsunternehmen die Talsohle der Konjunktur durchschritten haben, liegt das Vor-Krisenniveau bei Aufträgen, Produktion und Umsatz noch in weiter Ferne. Die Lohnstückkosten sind nach oben geschnellt, die Erträge und das Eigenkapital in vielen Fällen geschrumpft. Gründe genug, dass die Gewerkschaften in der Tarifrunde 2010 keine Verteilungskämpfe à la ver.di anzetteln (was gibt es in der Krise auch zu verteilen außer Mangel?), sondern Ernst machen mit Kostenentlastungen für die Unternehmen als Beitrag zur Fortführung der in dieser Form einzigartigen Beschäftigungssicherungskampagne. Vielleicht kommen wir dann zu derselben Doppeldeutigkeit wie das chinesische Schriftzeichen für „Krise“: Es bedeutet zugleich auch „Chance“. Ihnen eine anregende Lektüre der nunmehr in siebenter Auflage vorliegenden „Perspektive“! Ihr Dirk W. Erlhöfer 3 Inhalt 07 07 08 08 1. Tarifpolitik Metall- und Elektroindustrie Chemische Industrie Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie 08 TV Lebensarbeitszeit und Demografie 09 Riesterförderung für Azubis 09 Ausblick 2010 10 2. Rechtsberatung und Vertretung in 2009 10 Beratungsthemen 11 Beratungshilfen 12 3. Arbeitswirtschaft 12 5A/5S 13 AstAT 14 4. Kommunikation 14 Corporate Design und Presseresonanz 15 Twitter 16 5. Bildungsarbeit 16 Ausweitung der Arbeitskreise Schule/Wirtschaft und Gymnasium/Wirtschaft 17 Erweiterung Berufswahl-SIEGEL 17 Stipendien für MINT-Studierende Das war 2009 in Westfalen … 18 6. MINT-Stiftung Projekte der MINT-Stiftung: 18 IST.Bochum.NRW 18 Projekte in Marl und Gladbeck 18 Kleine Einsteine – der Forscherclub 19 Miniphänomenta 19 Profilklasse Naturwissenschaften 19 Facharbeitenwettbewerb-Wirtschaft-Schule 22 8. Veranstaltungen 22 Jahresmitgliederversammlung des AGV Metall Bochum/Umgebung 23 Jahresmitgliederversammlung des AGV Chemie Westfalen 23 Jahresmitgliederversammlung des AGV Ruhr-Lippe und der VPV Westfalen 23 Kommunikation in turbulenten Zeiten 23 Kompaktreihe „Persönliches Profiltraining“ 24 Sozialisationsziele von türkischen und deutschen Eltern – Bildung, Selbstkontrolle und der Stellenwert der Familie 24 Personalleiterkreise 25 Arbeitnehmerdatenschutz und Mitarbeiterkontrolle 25 Gestaltungsmittel des Personalabbaus – Betriebsbedingte Kündigungen und Interessenausgleich / Sozialplan 25 Betriebsratswahlen 2010 25 Ausblick 26 26 27 28 9. Firmenportraits Dr. Nüsken Chemie GmbH BOMAFA Armaturen GmbH AKAFÖ – Akademisches Förderungswerk, A. ö. R. 29 Konrad Reis, Kartonagenfabrik Reis Verpackungen 30 10. Die Bürogemeinschaft 32 11. Personalia 32 Vorstände 34 Gremienvertreter 39 Impressum 20 7. AGV intern 4 5 1 Tarifpolitik Im Frühjahr 2009 feierte die Tarifautonomie mit dem Grundgesetz und dem Tarifvertragsgesetz ihren 60. Geburtstag. Niemand konnte voraussehen, dass die Tarifvertragsparteien aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes gerade im Jubiläumsjahr beweisen konnten und mussten, dass sie nach wie vor die notwendige Gestaltungskraft zur tarifautonomen Regelung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen haben. Das Tarifjahr 2009 stand ganz im Zeichen der Wirtschaftskrise. Als exportorientierte Volkswirtschaft ist Deutschland besonders stark von der weltweiten Finanzmarkt- und Konjunkturkrise betroffen. Im vergangenen Jahr gab es in den von uns vertretenen Branchen Chemie, Metall/Elektro und Papier/Pappe/Kunststoffverarbeitung keine Flächentarifverhandlungen. Vielmehr ging es darum, die 2008 abgeschlossenen Tarifvereinbarungen im Zeichen der Krise umzusetzen und das Überleben der Unternehmen sowie – soweit möglich – die Sicherung von Beschäftigung gleichermaßen zu realisieren. Deshalb waren wir zusammen mit unseren regionalen Ansprechpartnern aus den Gewerkschaften im vergangenen Jahr tarifpolitisch sehr aktiv. Aufgrund des starken wirtschaftlichen Einbruchs mussten zügig betriebliche Maßnahmen zur Anpassung an die veränderte Situation verabredet werden. Neben Kurzarbeit waren die im Flächentarif zahlreich verankerten Öffnungsklauseln stark gefragt. … und zwischen Ruhr und Lippe 6 So gründlich die Gewerkschaften die wirtschaftliche Lage der Sonderregeln beanspruchenden Unternehmen prüften, so kreativ und mitgestaltend waren sie, wenn es galt, Lösungen zu finden. In unseren Mitgliedsunternehmen wurden rund 50 derartiger Sonderregelungen verhandelt, größtenteils unter unserer Mitwirkung bei Strategie und Verhandlung. In den Verhandlungen wurde klar: Die Krise schweißt zusammen. Die Zusammenarbeit mit den regionalen Tarifpartnern und den Betriebsräten harmonierte – bei allen Interessengegensätzen, die es auszutarieren galt – auffallend gut. Das ist kein Wunder, denn allen Beteiligten ging es 2009 um das Wesentliche – Kosten zu senken und gleichzeitig Beschäftigung zu sichern. Metall- und Elektroindustrie In der Metallindustrie war im Tarifpaket 2008 verabredet worden, dass die zweite Tariferhöhungsstufe (2,1 %) einschließlich der zusätzlichen Einmalzahlung auf betrieblicher Ebene um ein halbes Jahr verschoben werden konnte. Von dieser Möglichkeit haben eine Reihe von Unternehmen krisenbedingt Gebrauch gemacht. Daneben konnten zusätzliche Flexibilisierungsmöglichkeiten für die Personalarbeit tarifvertraglich geschaffen werden. So können seit April 2009 mit Zustimmung der regionalen Tarifvertragsparteien befristete Arbeitsverträge auch über die gesetzliche Höchstdauer von zwei Jahren hinaus befristet verlängert werden – ein wichtiges personalpolitisches Instrument im Zeichen unsicherer Beschäftigungslage. Es ist deshalb kein Wunder, dass dieses Instrument bereits in relativ kurzer Zeit von zehn Mitgliedsunternehmen genutzt wurde. RA Dirk W. Erlhöfer Hauptgeschäftsführer Fon: 02 34 / 5 88 77 - 11 Mail: [email protected] Mitte 2009 haben wir mit der IG Metall den Tarifvertrag zum Personalaustausch verabredet, der aufgrund einer Öffnungsklausel im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die Möglichkeit gibt, zwischen Unternehmen derselben Branche unbürokratisch zur Vermeidung von Kurzarbeit oder Entlassungen für einen befristeten Zeitraum Fachkräfte auszutauschen. Da die Unternehmen unterschiedlich von den Folgen der Wirtschaftskrise betroffen sind, ist es dadurch möglich, sich gegenseitig zu helfen. Ein Unternehmen, das bereits die konjunkturelle Talsohle durchschritten hat und Personal zur Bewältigung der Auftragseingänge benötigt, kann sich aufgrund dieser Vereinbarung Fachkräfte von einem Nachbarunternehmen ausleihen, das eventuell noch in Kurzarbeit ist. Diese Möglichkeit zum Personalaustausch wurde im Dezember 2009 dadurch erweitert, dass wir zusammen mit unseren Nachbarverbänden im Ruhrgebiet einen gemeinsamen Tarifvertrag 7 zum Personalaustausch mit der IG Metall unterschrieben haben, der in seiner Form einmalig den Personalaustausch auf die gesamte Region Ruhrgebiet, also verbandsgebietsübergreifend, ausweitet. Anfragen zur Umsetzung dieser Flexibilisierungsmöglichkeit lagen bei Redaktionsschluss bereits vor, der im Detail nicht immer einfache Matchingprozess war noch nicht abgeschlossen. Die schon seit Jahren bestehenden Öffnungsklauseln im Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und im sogenannten Pforzheimer Abkommen kamen im vergangenen Jahr krisenbedingt ebenfalls zum Einsatz. Allerdings erwies sich der Arbeitszeitkorridor (Möglichkeit zur Arbeitszeit-Absenkung von 35 auf 30 Stunden ohne Entgeltausgleich) angesichts des Ausmaßes der Krise in vielen Unternehmen als nicht ausreichend, sodass stattdessen das Instrument der Kurzarbeit vorrangig zum Einsatz kam. Chemische Industrie Die zweite Entgelterhöhungsstufe aus dem Tarifabschluss 2008 mit einer Tabellenerhöhung von immerhin 3,3 % stand bedauerlicherweise nicht unter einer Öffnungsklausel. Allerdings besitzen die Tarifverträge der chemischen Industrie nicht weniger als 17 Öffnungsklauseln, so u. a. einen Arbeitszeitkorridor, einen Entgeltkorridor und die Möglichkeit der Absenkung oder des Entfallens der Jahresleistung. Diese Instrumente wurden im vergangenen Jahr mit unserer Mitwirkung fast 30-mal in der betrieblichen Praxis genutzt. Bereits seit ein paar Jahren beinhaltet der Flächentarif überdies eine Öffnungsklausel zur Befristungsverlängerung über zwei Jahre hinaus, die der Personalpolitik das notwendige Fahren „auf Sicht“ ermöglicht. Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitende Industrie Auch in den Tarifverträgen der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie befinden sich seit 2006 Öffnungsklauseln, so u. a. der Arbeitszeitkorridor gemäß § 2 c MTV. Auch diese Branche musste die zweite Entgelterhöhungsstufe aus dem Tarifabschluss 2008 mit 2,9 % Tabellenerhöhung verkraften. Mit unserer Hilfe gelang es bei einer Mitgliedsfirma, den Zeitpunkt dieser zweiten Tabellenerhöhung mit Zustimmung der Gewerkschaft um mehrere Monate zu verschieben. TV Lebensarbeitszeit und Demografie Mit der Realisierung der im Tarifvertrag Demografie festgelegten Demografieanalyse haben die Chemieunternehmen den im Jahre 2008 abgeschlossenen Vertrag in die Tat umgesetzt. Bis zum Ende des Jahres 2009 sollte die Entscheidung fallen, wie der Demografiefonds sinnvoll in der Belegschaft eingesetzt wird. Mit dem von unseren Verbandsingenieuren entwickelten Hilfsmittel, dem Altersstruktur-Analyse-Tool 8 (kurz: AstAT), haben wir die Unternehmen auch branchenübergreifend bei der Analyse tatkräftig unterstützt und zum Verwendungszweck des Geldes beraten. Mit unserem Tool, welches rund 100-mal bei unseren Mitgliedern zum Einsatz kam (nicht nur in Chemieunternehmen) konnten wir einer Vielzahl von Unternehmen einen geordneten Überblick über ihre Personalsituation und -entwicklung aufzeigen. Denn wer eine vorausschauende Personalpolitik betreibt, tappt nicht so leicht in die Demografiefalle. Riesterförderung für Azubis Mit Gutscheinen im Wert von jeweils 50 Euro schaffte der Arbeitgeberverband Metall Anreize für Auszubildende, sich bereits in jungen Jahren mit der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Mit Beginn des neuen Lehrjahres am 1. September bis zum Ende des Jahres konnte sich jeder Auszubildende in Mitgliedsunternehmen den Extraaufschlag auf einen neuen oder bereits abgeschlossenen Riestervertrag sichern. Diese Initiative fußt auf dem Tarifabschluss 2008 für NRW. Eine Resonanz erfolgte rasch: Gleich in den ersten Wochen gab es zahlreiche Anfragen: Mehr als ein Drittel der insgesamt ca. 900 Auszubildenden aus den Mitgliedsunternehmen fragte nach einem Gutschein für den Zuschuss. Eingelöst wurden NRW-weit gut 900 Gutscheine. Von den über 300 angeforderten Gutscheinen in unserer Region werden nach unseren Schätzungen etwa 10 % eingelöst (genaue Zahlen lagen bei Red.Schluss noch nicht vor). Drei der Auszubildenden, die einen Gutschein anforderten, haben wir zum Thema Altersvorsorge befragt. Das Ergebnis: Alle drei besaßen vorher keinen Riester-Vertrag. Daniel A. (20), Azubi bei der RAG Bildung Opel GmbH, meint: „Mit privater Altersvorsorge hatte ich mich noch nie wirklich auseinandergesetzt. Die Aussicht auf 50 Euro extra war ausschlaggebend. Ohne diesen Anreiz des Arbeitgeberverbandes der Eisen- und Metallindustrie hätte ich den Riestervertrag sicherlich nicht abgeschlossen.“ Ähnliche Antworten gaben auch die anderen Befragten: Alle sind sich darin einig, dass Vorsorgen für das Alter wichtig ist, doch den Schritt zum Abschluss eines Vertrages hatten sie bisher nicht gemacht. „Die 50 Euro Anschubfinanzierung haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Wir wollten einen Anreiz zur Altersvorsorge schaffen. Und das haben wir offenbar bei zahlreichen jungen Leuten erreicht“, so AGV-Geschäftsführer Dirk W. Erlhöfer. „Aufgrund der Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und der damit einhergehenden finanziellen Lücke bei der gesetzlichen Rente ist es uns ein großes Anliegen, den jetzigen Nachwuchs an die Hand zu nehmen, damit er auch nach dem Arbeitsleben abgesichert ist und seinen Lebensstandard beibehalten kann. Deshalb hätten wir uns natürlich eine größere Resonanz der Initiative gewünscht.“ „Je früher man mit dem ,Riestern‘ anfängt, desto besser stehen die Chancen, später etwas davon zu haben“, wissen auch die drei befragten Azubis. Ausblick 2010 Im Frühjahr 2010 stehen in den von uns vertretenen Branchen die nächsten Tarifrunden an, die Entgelttarifverträge laufen Ende April aus. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe waren die in der Metall- und Elektroindustrie im Dezember 2009 begonnenen Sondierungsgespräche für ein eventuelles Vorziehen der Tarifrunde bei gleichzeitiger Schaffung zusätzlicher tarifvertraglicher Instrumente zur Beschäftigungssicherung in der Krise noch nicht abgeschlossen, allerdings auf einem guten Weg. Die Forderungsempfehlung der IG BCE für die Chemie-Tarifrunde 2010 beinhaltet insofern einen Paradigmenwechsel, als dass vorrangig Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung gefordert und auf eine bezifferte Entgeltforderung seitens der Gewerkschaft verzichtet wird. Die Gewerkschaft ver.di hat zwar für den Öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen eine 5 %ige Entgeltforderung erhoben, in den von ihr vertretenen Industriebranchen hält sie sich zum Jahresanfang mit bezifferten Forderungen auffällig zurück. All dies deutet darauf hin, dass sich auch die Gewerkschaften bewusst sind, dass das Jahr 2010 weiterhin im Zeichen der Krise steht, sodass auch die Tarifpolitik ihren Beitrag zur Konsolidierung der Unternehmen leisten muss. 9 2 RA Thomas Rosenke Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht Stv. Geschäftsführer Fon: 02 34 / 5 88 77 - 22 Mail: [email protected] RA Martin Beckschulze Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht Fon: 02 34 / 5 88 77 - 55 Mail: [email protected] Ass. jur. Lars Bergmann Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht Fon: 02 34 / 5 88 77 - 44 Mail: [email protected] 10 Rechtsberatung & Vertretung in 2009 Im vergangenen Jahr war sowohl unsere Rechtsberatung als auch die Vertretung vor den Gerichten krisenbedingt stärker als in den Vorjahren gefragt. Insgesamt sind in der Geschäftsstelle 43 % mehr Rechtsstreite im Vergleich zum Vorjahr eingegangen. Dabei variiert der prozentuale Anstieg von Verband zu Verband zwischen 7 % und 85 (!) %. In der großen Spanne spiegelt sich auch eine unterschiedlich schwere Krisenbetroffenheit der jeweiligen Unternehmen wider. Thematisch handelte es sich bei den Neueingängen zu 56 % um Kündigungsrechtsstreite. Massenentlassungen blieben 2009 – entgegen der Befürchtungen einiger Experten – weitgehend aus. Allerdings kam es aufgrund der erhöhten Streitfallzahlen bereits im letzten Jahr zu einer Überlastung der Arbeitsgerichte. Als sich Meldungen von Terminierungsproblemen zum Nachteil unserer Mitgliedsunternehmen mehrten, haben wir uns über unsere Dachverbände erfolgreich für zusätzliche Richterstellen in Nordrhein-Westfalen stark gemacht, die auch bei Arbeitsgerichten im LAG-Bezirk Hamm eingerichtet wurden, sodass eine gewisse Entlastung eintreten konnte. In unserem eigenen Haus haben wir bereits Anfang 2009 eine vorausschauende Personalpolitik betrieben und eine zusätzliche Juristenstelle geschaffen, um die zu erwartenden zahlreichen zusätzlichen Anfragen bewältigen zu können. Sie wurde mit Herrn Kemal Erarslan (s. Kasten) besetzt. Der sprunghafte Anstieg an Nachfragen (insbesondere zu den Themen Öffnungsklauseln und Kurzarbeit), besonders zu Beginn des Jahres bis etwa zur Jahresmitte, war eine Bewährungsprobe, die wir – in aller Bescheidenheit – in der Rückschau als „bestanden“ beurteilen können. Dazu kamen überdurchschnittlich viele betriebliche Verhandlungen, zu denen wir auf Wunsch unserer Mitglieder hinzugezogen wurden, um bei der Realisierung notwendiger Kostensenkungen zu helfen. Um die Folgen der schweren Wirtschaftskrise mildern zu können, war es außerdem notwendig, unsere Mitglieder vorab ausführlich über verschiedene Möglichkeiten zur Kostensenkung zu informieren. Neben zahlreichen Informationsveranstaltungen fand eine Reihe von Beratungsbesuchen in Unternehmen statt. Als Reaktion auf die Flut von Fragen wurde ein Ad-hoc-Arbeitskreis zum Thema „Kurzarbeit“ eingerichtet, in dem alle wichtigen Informationen rund um Kurzarbeit – von der Vorarbeit bis zur Durchführung – geklärt werden konnten. Der Mehraufwand an Zeit für Beratungsgespräche, Strategiesitzungen und Umsetzungsverhandlungen ist leicht zu erklären: Die entsprechenden Instrumente zur Kostensenkung bei gleichzeitiger Beschäftigungssicherung, wie z. B. die Kurzarbeit, wurden seit vielen Jahren nicht oder kaum eingesetzt. Selbst manch ein gestandener Personalverantwortlicher hat in seiner beruflichen Laufbahn keine oder doch zumindest nicht so starke Konjunktureinbrüche erlebt, sodass entweder eine Aktualisierung der Kenntnisse oder gar eine elementare Aufklärung über mögliche Handlungsfelder dringend erforderlich war. Für uns als Dienstleister der Mitgliedsunternehmen hatte die Mehrbelastung eine durchaus positive Kehrseite: Die Mitgliederbindung wurde gestärkt, neue Mitglieder fanden den Weg in den Verband. Beratungsthemen Thematisch stand das Jahr 2009 unter den Überschriften „Kurzarbeit“ und „Öffnungsklauseln“. Die Notwendigkeit, kurzfristig Personalkostensenkungen zu realisieren, war bei vielen Mitgliedsunternehmen gegeben. Aber auch mittel- und langfristige Kostensenkungsmaßnahmen spielten eine Rolle. In Kooperation mit den Verbandsingenieuren erarbeiteten die Verbandsanwälte – wie schon seit Jahren – auch im vergangenen Jahr effiziente Strategien, die gezielt auf die Voraussetzungen des einzelnen Unternehmens zugeschnitten sind. Die Einführung des neuen Entgeltrahmenabkommens in der Metall- und Elektroindustrie war im Jahr 2009 bei einigen Unternehmen noch zu begleiten. Das Zukunftsthema Demografie war sowohl in der chemischen Industrie aufgrund tarifvertraglicher Verpflichtung, aber auch branchenübergreifend zu bewältigen: Die Demografieberater unserer Verbände begleiteten die Unternehmen bei der Durchführung von Demografieanalysen (häufig wurde dabei die vom Verband entwickelte AstAT-Software eingesetzt) und berieten die Personalabteilungen zu Folgefragen. Anfang des Jahres 2009 sorgte ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für viel Wirbel. Darin hieß es, dass Langzeiterkrankten trotz Arbeitsunfähigkeit zumindest der gesetzliche Mindesturlaub zugesprochen werden muss. Aus diesem Urteil ergaben sich für unsere Mitglieder jede Menge Folgefragen, die zum Teil vom EuGH offen gelassen wurden. Auch gab es in unserer Mitgliedschaft erste Rechtsstreite über dieses Thema, wo es um die Umsetzung dieser Entscheidung in konkreten Einzelfällen ging. Beratungshilfen Auch die Beratung unserer Mitglieder in schriftlicher Form war im abgelaufenen Jahr krisenbedingt umfänglicher. Die bewährten Kurzinfos unserer Reihe „AGV Kompakt“ wurden mit den (nicht nur krisenbedingten!) Themen „Betriebsbedingte und krankheitsbedingte Kündigung“, „Betriebsübergang“ und „Mutterschutz und Elternzeit“ fortgesetzt. Handreichungen unserer Dachverbände, an deren Realisierung zum Teil unsere Verbandsanwälte mitgewirkt haben, konnten an die Mitglieder als Basisinforma- tionen verteilt werden. Die Themen waren hier „krisennah“, so z. B. zu den Themen „Tarifliche Öffnungsklauseln“ (Chemie, Metall/Elektro) oder „Konjunkturelle Instrumente“ (branchenübergreifend). Auch abseits der Krisenthemen haben wir unsere Mitglieder mit Broschüren versorgt. Musterformulare zur Arbeitsvertragsgestaltung und zur Umsetzung des Demografietarifvertrages in der chemischen Industrie erwiesen sich als praktische Handlungshilfen, die von zahlreichen Unternehmen nachgefragt wurden. Für die Mitglieder der Vereinigung der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie haben wir eine Rechtsprechungsübersicht zu den tarifvertragsrelevanten Gerichtsentscheidungen erstellt. Als wichtiges Medium der tagesaktuellen Informations- und Beratungsarbeit unserer Geschäftsstelle hat sich einmal mehr das bewährte Mitgliederextranet „agv-net.de“ erwiesen: Im Krisenjahr 2009 hatten wir mit insgesamt über 25.000 Zugriffen einen neuen Höchststand – im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um rund 6.000 Zugriffe. Die fast papierfreie Kommunikation zwischen dem Verband und seinen Mitgliedern funktionierte auch im achten Jahr seit ihrer Einführung problemlos. Ass. jur. Astrid Wimmer, Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht Fon: 02 34 / 5 88 77 - 33 Mail: [email protected] RA Kemal Erarslan Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht Fon: 0234 / 5 88 77 - 88 Mail: [email protected] Seit dem 4. Mai 2009 sorgt der Jurist Kemal Erarslan in unserer Bürogemeinschaft für Verstärkung. Er ist 29 Jahre alt und hat während seiner Referendarzeit zum Jahreswechsel 2008/2009 bereits erste arbeits- und tarifrechtliche Erfahrungen in unserem Verbandshaus sammeln können. Herr Erarslan steht Ihnen als fünfter Verbandsanwalt im Bunde bei arbeitsrechtlichen Fragen und zur Vertretung Ihrer Interessen vor Gericht zur Verfügung. 11 3 Arbeitswirtschaft Das Krisenjahr 2009 haben wir dazu genutzt, unsere Basisarbeit zu verstärken. Erfahrungen zeigen, dass viele Projekte zur Umsetzung tariflicher Themen, wie z. B. Entgelt- und Arbeitszeitgestaltung sowie die Gestaltung tarifkonformer Eingruppierungsstrukturen, häufig an der fehlenden Konflikt- und Umsetzungsbereitschaft in den Betrieben scheitern. 5A/5S Fünf Regeln für Ordnung und Sauberkeit Seit mehr als drei Jahren hegen und pflegen Dirk Zündorff und Martin Fityka unseren Erfahrungskreis GPS (ganzheitliche Produktionssysteme) mit dem Ziel, Unternehmen durch einen ständigen Erfahrungsaustausch und die Vermittlung neuer Produktivitätstrends effizienter zu gestalten. Zurzeit treffen sich in dem GPS-Erfahrungskreis ca. 15 – 20 Mitglieder, die selbst in der Hinsicht schon viele Erfahrungen gemacht haben und auf einem sehr guten Weg sind. Wie uns die Erfahrung aus der Arbeit in dem Kreis zeigt, herrschen vielerorts noch Defizite in zum Teil grundlegenden Strukturen, die als Voraussetzung für die Aufbauarbeit unerlässlich sind. Es gilt, eine bestimmte Unternehmenskultur zu schaffen und auch zu pflegen. Unternehmenskultur lebt von der Festsetzung klarer Ziele, die von der Unternehmensleitung vorgelebt und bis zum kleinsten Baustein des großen Unternehmens-Puzzles mitgetragen werden müssen. Die Etablierung gesetzter und konsequent einzuhaltender Standards ist Voraussetzung für die Erreichung von Zielen. 12 Um einen Einstieg zu finden, der zum einen Fortschritte schnell sichtbar macht und zum anderen Grundlage und Motivation für weitere Schritte liefert, bietet sich die Methode 5A/5S (Aussortieren, Aufräumen, Arbeitsplatz sauber halten, Anordnung zur Regel machen, Alle Schritte wiederholt durchlaufen) an. Die 5A-Merkhilfen sind aus den jeweiligen japanischen Originalbegriffen (Seiso [Sauberkeit], Seiri [Übersichtlichkeit], Seiton [Ordentlichkeit], Seiketsu [Standardisierung] und Shitsuze [Disziplin]) abgeleitet. Eine strikte Umsetzung erfordert ein hohes Maß an Disziplin, was im Gegenzug mit raschen Erfolgen belohnt wird. Eine normierte Ordnung und Sauberkeit führt zu übersichtlichen Arbeitsplätzen, an denen sich jeder Beschäftigte gut zurechtfindet. Lästiges und zeitraubendes Suchen von Werkzeugen, Beschädigungen und eventuelle Stolperfallen durch Herumliegendes (und damit auch Unfälle) werden vermieden. Zusätzlich bringen die kürzeren Wegstrecken und reduzierte Lagerbestände eine höhere Effizienz. Eine gezielte und koordinierte Arbeitsweise führt letztlich zu einer Verbesserung der Arbeitsqualität. 5A/5S bietet dem Arbeitgeber damit auch Kriterien, die Grundlage einer leistungsgerechten Vergütung darstellen: z. B. bei einer Leistungszulage aufgrund einer Leistungsbeurteilung, Prämienregelungen gemäß vereinbarter Kriterien und bei einer Zielvereinbarung, welche die Einhaltung eines Standards verlangt. Übersichtliche Arbeitsplätze – effizientes Arbeiten Ein aufgeräumtes Arbeitsumfeld hinterlässt zudem bei Besuchern – und vor allem bei (potenziellen) Kunden – einen positiven Eindruck. Für einen Betrieb gilt, ähnlich wie beim Vorstellungsgespräch: Der erste Eindruck zählt. In wenigen Sekunden entscheidet sich, ob die „Visitenkarte“ Arbeitsstätte ein gutes Zeugnis ausstellt und glaubhaft die Qualität ausweist, für die das Unternehmen steht. Doch nicht nur die Außenwirkung verändert sich. Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen profitieren von der Einhaltung einmal aufgestellter Standards. Das allgemeine Wohlbefinden in einer – im Sinne des Wortlauts – aufgeräumten Atmosphäre erhöht sich mit dem Durchsetzen von klaren Strukturen. Die Einzelpersonen, die zusammen das Unternehmen stützen, werden sensibilisiert für Verbesserungsmöglichkeiten und verbinden sich zu einem Team, das gemeinsam den eingeschlagenen Weg verfolgt. Unternehmen, die sich mit Blick auf Ordnung und Sauberkeit einmal auf die Probe stellen lassen wollen, können sich gerne an uns wenden. Manche Ergebnisse sind überraschend, weil man im eigenen Hause oft einfach „betriebsblind“ wird. Unsere Aufgabe ist es, die Unternehmen strukturiert und kompetent durch das Projekt von Anfang bis Ende zu begleiten. Das heißt im Einzelnen: Wir schulen die Führungskräfte, erarbeiten Pläne für die umzusetzenden Maßnahmen und prüfen in regelmäßigen Abständen per Audit, ob der gesetzte Standard beibehalten wird. Funktioniert dieses Einstiegssystem, haben wir einen Türöffner für komplexere tarifliche Themen geschaffen. Die Wirtschaftskrise zeigt deutlich, wie wichtig eine frühzeitige Weichenstellung für die Zukunft ist. Nachhaltigkeit üben sowie den kontinuierlichen Verbesserungsprozess vorantreiben, ist Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, um so Arbeitsplätze zu sichern oder gar zu schaffen. In unserem GPS-Erfahrungskreis sind Geschäftsführer, Betriebs- und Produktionsleiter aus unseren Mitgliedsunternehmen zur nachhaltigen Mitwirkung am Erfahrungsaustausch immer herzlich willkommen. Wir würden uns freuen, wenn wir noch mehr Führungskräfte sensibilisieren könnten, damit weiterführende Systeme nicht an fehlender Basisarbeit scheitern. In unserem Erfahrungskreis sind Betriebspraktiker unter sich und können sich frei austauschen. Wir möchten Sie unterstützen, damit Ihr Betrieb noch besser funktioniert. AstAT Altersstruktur-AnalyseTool Ein weiteres großes arbeitswirtschaftliches Betätigungsfeld des Jahres 2009 brachte der demografische Wandel in den Betrieben mit sich. Die chemische Industrie wurde in dieser Hinsicht tarifvertraglich in die Pflicht genommen und musste bis Ende des vergangenen Jahres eine Demografieanalyse in ihren Betrieben durchführen. Unternehmen aus anderen Branchen nahmen aufgrund der Erkenntnis, dass die zunehmend alternde Gesellschaft innerbetriebliche Probleme mit sich bringen kann, ihre Belegschaft auf freiwilliger Basis unter die Lupe. Zur Unterstützung unserer Mitgliedsunternehmen bei dieser strategischen Personalarbeit haben wir bereits im letzten Jahr ein (für Mitglieder kostenloses) Tool entwickelt: das Altersstruktur-AnalyseTool (kurz: AstAT). Mit diesem Tool ist es einer Vielzahl von Unternehmen gelungen, die Altersstruktur ihrer Belegschaft zu visualisieren und mögliche Handlungsfelder, z. B. Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge, die Einrichtung altersgerechter Arbeitsplätze und Arbeitszeiten sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Pflege Angehöriger, auszuloten. Zudem wurde visuell verdeutlicht, wann welche Mitarbeiter voraussichtlich in Rente gehen und wo in Zukunft Nachwuchs gebraucht wird. Mit vorausschauendem Handeln sollen eventuelle Produktivitätseinbußen, die aus demografischen Veränderungen resultieren können, vermieden werden. Dipl.-Ing. Dirk Zündorff Arbeitswirtschaft Fon: 02 34 / 5 88 77 - 66 Mail: [email protected] Dipl.-Inf. (FH) Martin Fityka Arbeitswirtschaft Fon: 0234 / 5 88 77 - 99 Mail: [email protected] Die Anzahl der vergebenen Lizenzen im vergangenen Jahr zeigt, dass immer mehr Unternehmen auf die Gefahren der Demografiefalle aufmerksam werden: Ca. 250 Lizenzen sind verbandsintern und an Unternehmen von Schwesterverbänden verteilt worden. In enger Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedsunternehmen versuchen wir weiter, ein Gespür für das Thema demografischer Wandel und die damit verbundenen möglichen Problemfelder zu entwickeln. Ist ein Problemfeld entdeckt, setzen wir uns gerne mit Ihnen zusammen und arbeiten gemeinsam mit dem Ziel einer demografiefesten Personalpolitik an Lösungsvorschlägen. 13 4 Was passiert eigentlich hinter den Toren der zumeist mittelständischen Unternehmen in unserer Region? Manche Stellungnahme, Meinungsäußerung und Aktivität, die ein Einzelunternehmen der Öffentlichkeit gerne mitgeteilt hätte, dringt nie nach außen oder verhallt ungehört. Wenn man im umgekehrten Fall lieber etwas leiser treten möchte, kann es passieren, dass gerade dann die Presse auf das Unternehmen einstürmt. In beiden Fällen stärken wir Ihnen den Rücken. Wenn Ihre Stimme alleine zu schwach ist, machen wir sie lauter, denn wir vereinen 370 Stimmen aus regionalen Unternehmen in vier Verbänden unter einem Dach. Veröffentlichungen im Jahr 2009 Insgesamt: 728 523 Kommunikation Politik 321 205 Corporate Design und Presseresonanz Gleich zu Beginn des Jahres 2009 wurde aufgrund unseres Zuwachses in der Bürogemeinschaft und des erweiterten Informationsangebots das Corporate Design unserer AGV-Medien auf den neuesten Stand gebracht. Mit unserer neuen, einheitlichen Struktur möchten wir einerseits jedem Verband seine eigene Identität bewahren, andererseits alle vier Verbände auch optisch unter dem Dach der Bürogemeinschaft vereinen. Als zu einem Ganzen gebündelte Stimme der durch uns vertretenen Unternehmen werden wir nicht nur in unserem Verbandsgebiet, den Regierungsbezirken Arnsberg, Münster und Detmold, sondern auch weit über diese Grenzen hinaus wahrgenommen. Mit 728 Veröffentlichungen in Printmedien, Internet, Radio und TV konnten wir uns gegenüber dem Vorjahr (2008 = 214 Veröffentlichungen) erheblich steigern. Ein besonders großes politisches Thema wurde vor dem Krisenhintergrund von den Medien bereitwillig aufgegriffen und verbreitet: Die Unterzeichnung des Tarifvertrags zum Personal-Austausch für die Metall- und Elektroindustrie des gesamten Ruhrgebiets zog zum Ende des Jahres mit 310 Veröffent- Bildung 110 81 50 45 21 11 18 17 10 8 8 7 1 0 . sb Au r. et rb de in e ss es ze tig ro ns np e i er So ie m L m de nd de ka ka -u ta ra hr bs io Le er un i-H -J nn us di ra u g Ha la un s-C ild ia rb re tth eh Ma rL Wi zu hu e ul og Sc l a ch AK Di t-S er af ch um rts ch Wi Bo itW be NR a ar k. nt ch ec e Fa m db o la än .G ph IZ ni /I Mi ng u RW l bi ild l.N ar Mo rtb fo rfo T.M In N re MI eh e / iel ch RW rä em N . sp Ch m ge hu er m EL oc G eh T.B IE rn te Un ah l-S rsa rve de m m ) ge Bo n er he sc um ch i lit po / ng lu fra en en ed m zu lit (B hi rsc ve en em Th * 14 IS s lie ge zu rla itg m ge fsw ru Be ti ns So es hr Ja ts tu nk en m ju n Ko e at St g k un ld Bi i lit Po *Azubi-Sponsoring, Fachkräftemangel, Ausbildungsrekord Metall, Lohnunterschiede Frauen und Männer, Familienfreundlichkeit, Konjunkturlage … 20 lichungen in der Medienlandschaft weite Kreise. In dem Vertrag wurde der unbürokratische befristete Austausch von Personal zwischen Unternehmen, die in Kurzarbeit sind und denen, die Personal suchen, vereinbart. Auch die Ergebnisse aus unserer halbjährlichen Konjunkturblitzumfrage fanden mit 81 Veröffentlichungen große Resonanz. Mit den lokalen Medien stehen wir kontinuierlich in Verbindung und tauschen uns über Themen und die Vorgehensweise zu ihrer Aufbereitung aus. Für jedes Medium bieten wir das Passende an: Ob Interview oder O-Ton in der Redaktion oder in unserem Haus – auf diese Art und Weise konnten zahlreiche Berichte über Aktivitäten, Meinungen und Umfrageergebnisse aus dem Verbandshaus eine breite Bevölkerung erreichen. Die Reichweite, die wir dabei erzielen konnten, ist enorm: Lokale und überregionale Themen wurden durch ihre Veröffentlichung im Internet-Auftritt der Redaktionen häufig weitergetragen. Die Plattform „derwesten.de“ brachte 2009 gleich 25 Beiträge von uns bzw. mit unserer Beteiligung. Der Tarifvertrag zum Personalaustausch wurde durch die Verbreitung im Internet (auf über 80 Seiten) und die Berichterstattung im Fernsehen (WDR Lokalzeit, ARD Nachtmagazin) z. B. auch im näheren Ausland zur Kenntnis genommen. Mit einer Kombination aus Berichten über die vielfältige und nachhaltige Bildungsarbeit, für die sich die Arbeitgeber seit jeher stark machen, und aktuellen, sozialpolitischen Aussagen können wir auf eine erfolgreiche externe Kommunikation auch im Jahr 2009 zurückblicken. Zur Kommunikation gehört jedoch mehr, als eine möglichst umfassende und weitreichende Berichterstattung zu erzielen. In regelmäßigen Abständen besuchen wir die lokalen Zeitungsund Radioredaktionen, um die Arbeitgeberverbände zu präsentieren und abseits von Pressegesprächen persönliche Kontakte direkt vor Ort zu pflegen. Ebenso bieten wir zur Stärkung der Vertrauensbasis zwischen Verband und Medien informelle Treffen zu Hintergrundgesprächen an. Aufgrund unserer guten Erfahrungen empfehlen wir unseren Mitgliedsunternehmen, ebenfalls Zeit in die Kontaktpflege zu ihren Lokalmedien zu investieren. Wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie diesen „guten Draht“ herstellen können, helfen wir gerne weiter. Einheitlicher Auftritt der Verbände unter dem Dach der Bürogemeinschaft AGV Ruhr/Westfalen. Twitter Auch innerhalb unserer Verbandsgemeinschaft stellen wir die Weichen für Einblicke in andere Unternehmen und Projekte sowie einen regen Austausch. Dazu gehört, dass wir neuen Entwicklungen von Kommunikationswegen gegenüber aufgeschlossen sind und sie für uns nutzen. Mikroblogging (das Schreiben von Tagebucheinträgen) im Internet kam mit der Einführung von Twitter verstärkt auf. Auch wir „twittern“ seit einiger Zeit in dem Online-Netzwerk mit und berichten kurz und knapp über tagesaktuelle Ereignisse. Wenn Sie uns gerne auch auf diesem Weg begleiten möchten, sind Sie herzlich dazu eingeladen, uns unter www.twitter.com/AGVBochum zu folgen. Dipl.-Soz.-Wiss. Bernd Brucker Kommunikation und Bildung Tel.: 02 34 / 5 88 77 - 77 Mail: [email protected] 15 5 Bildungsarbeit Die Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen fördern – z. T. schon seit Jahren – eine Vielzahl von Bildungsprojekten in der Region. Die Bandbreite an Projekten, die wir unterstützen oder selbst ins Leben rufen, ist groß und bedient verschiedene Zielgruppen. Jedes Projekt haben wir sorgfältig daraufhin ausgesucht, ob es unseren Mitgliedsunternehmen von Nutzen sein kann. Wir machen Kinder und junge Erwachsene jeder Bildungsstufe auf die vielfältigen Berufe in den von uns vertretenen Branchen aufmerksam. Unser Ziel ist, ihre Begeisterung zu wecken und sie ein Stück weit bei ihrer Berufsorientierung zu begleiten, damit die Unternehmen in Zukunft interessierte Auszubildende und fähige Fachkräfte beschäftigen können. Auch in wirtschaftlich schwächeren Zeiten führt kein Weg am Thema Nachwuchssicherung – gerade in den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern – vorbei. Denn die MINT-Fachkräftelücke wächst stetig: Aktuell fehlen in Deutschland bereits rund 27.000 Ingenieure, in NRW 9.000. Demografiebedingt und bei unterstelltem jährlichem Wachstum nach der Krise könnte sich diese Lücke auf rund 100.000 Fachkräfte in fünf Jahren hochschrauben. Schulen und Wirtschaft vereint – unsere Arbeitskreisleiter für das Mittlere Ruhrgebiet und den Kreis Recklinghausen: Peter Braukmann, Frank Rous, Brigitte Sparmann, Thomas Bassek, Stephan Menke und Doris Severin (v. l. n. r.) 16 Ausweitung der Arbeitskreise Schule/Wirtschaft und Gymnasium/Wirtschaft In das Schuljahr 2009/2010 startete der Arbeitskreis Schule/Wirtschaft Ruhr/Vest aufgrund der großen Nachfrage mit einer eigenständigen Betreuung auf bereits bekanntem Gebiet. Zur Ergänzung und Leitung des Teams aus Schule und Wirtschaft im Vest konnten wir den Schulleiter der Franz-Hillebrand-Hauptschule in Castrop-Rauxel, Peter Braukmann, und Thomas Bassek, zuständig für Personalentwicklung und Berufsausbildung in der Hella KGaA Hueck & Co. in Recklinghausen gewinnen. Für Schulleiter Braukmann ist eine gute Vorbereitung seiner Schützlinge auf die Arbeitswelt wichtig: „Wer nicht mal Praxisluft geschnuppert hat, könnte nach einer Schulphase mit bloßer Theorie Probleme bekommen. Durch kooperative Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen wird den Schülern und Schülerinnen der spätere Übergang ein ganzes Stück weit erleichtert.“ Anfang des Jahres hatte zudem der Arbeitskreis im Mittleren Ruhrgebiet Verstärkung bekommen: Stephan Menke von der RAG Bildung Opel GmbH ist neuer Leiter des Arbeitskreises im Mittleren Ruhrgebiet und sieht auch Vorteile auf Unternehmensseite: „Manche Schüler kommen in die Lehre und wissen gar nicht, was sie erwartet. Wer schon Berührungspunkte mit dem Unternehmen hatte, weiß, worum es in seinem Berufsfeld geht. Der Arbeitgeber kann auf ausbildungsfähigen Nachwuchs bauen. Das ist nicht selbstverständlich.“ Um Schulen und Unternehmen gezielt einander näherzubringen, unternehmen die Arbeitskreise so einiges: Bei Betriebserkundungen lernen die Teilnehmer immer neue interessante Bereiche kennen und knüpfen oder pflegen Kontakte. Aus solchen Verbindungen kann sich nicht nur ein regelmäßiger Austausch zwischen Pädagogen und Ausbildungsverantwortlichen entwickeln, sondern auch die eine oder andere Vermittlung von Praktika oder Ausbildungsstellen ergeben. Im Schuljahr 2009/10 haben wir insgesamt zehn Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen angeboten, davon waren vier Betriebserkundungen. Als Referenten konnten wir ausgewiesene Experten gewinnen und den Teilnehmern die Möglichkeit zu Diskussion und Erfahrungsaustausch geben. Erweiterung des Berufswahl-SIEGELs Auch bei unserem „Schul-TÜV“ haben wir Zuwachs bekommen: Nachdem die Auszeichnung in Bochum und im Kreis Recklinghausen gut angekommen ist, haben unsere Juroren im Schuljahr 2009/2010 in Gelsenkirchen mit der Bewertung der weiterführenden Schulen hinsichtlich ihrer Studien- und Berufsorientierung begonnen. Als regionale Projektleiter betreuen und unterstützen wir im Mittleren Ruhrgebiet und im Kreis Recklinghausen die bundesweite Exzellenzinitiative, die 1999 von der Bertelsmann-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Pro Zielregion haben wir jeweils eine qualifizierte Jury mit ca. 40 Personen aus Wirtschaft, Bildung und Medien gewinnen können. Nur besonders vorbildliche Schulen mit überdurchschnittlich guten und vielfältigen Angeboten sowie einer festen Verankerung des Themas im Schulalltag können sich die begehrte Auszeichnung verdienen. Die Schulen, die das BerufswahlSIEGEL einmal erhalten haben, können sich drei Jahre lang als Vorbilder ausweisen und das entsprechend vermarkten. Hat sich eine Schule über die drei Jahre weiterentwickelt und noch weiter verbessert, kann sie durch eine erneute Bewerbung rezertifiziert werden. Für unsere Mitgliedsunternehmen bietet das Zertifikat eine hilfreiche Orientierung: Unternehmen, die Bewerbungen von Schülern und Schülerinnen einer mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichneten Schule erhalten, können sich darauf verlassen, dass der Bewerber bzw. die Bewerberin eine vorbildliche Berufsorientierung genossen hat. Im Mittleren Ruhrgebiet wird die Auszeichnung seit 2006 verliehen. Acht Schulen haben sich in der Runde 2008/2009 mit ihren jeweiligen Besonderheiten das Berufswahl-SIEGEL verdient: Vier davon waren Bochumer Schulen, die ihr vor drei Jahren erstmals erworbenes SIEGEL bestätigen konnten. Die andere Hälfte wurde zum ersten Mal ausgezeichnet. Zwei der neu besiegelten Schulen sind ebenfalls im Mittleren Ruhrgebiet angesiedelt, die anderen beiden im Kreis Recklinghausen. Dort wurde das Zertifikat erst zum Schuljahr 2007/2008 eingeführt, sodass die Rezertifizierungsrunde erst 2011 startet. Stipendien für MINT-Studierende Ebenfalls eine Neuerung des vergangenen Jahres ist die Vergabe von StudiengebührenStipendien an besonders begabte MINT-Studierende im Verbandsgebiet. Im letzten Jahr startete der AGV Metall diese in der bundesweiten Verbändelandschaft bislang einmalige Initiative, mit der unser Bildungsangebot abgerundet wird. Im Jahre 2010 werden der AGV Chemie und die VPV Westfalen nachziehen, sodass wir dann jährlich fünf Stipendien vergeben können. Das strenge Auswahlverfahren wird von einer Experten-Jury bei der Stiftung der Deutschen Wirtschaft durchgeführt. Masi Kohistani von der Ruhr-Universität Bochum und Franziska Fleischmann von der Universität Duisburg-Essen sind die ersten vom AGV geförderten Studierenden. Als Begleiteffekt soll der Versuch einer Vermittlung in ein Mitgliedsunternehmen gemacht werden – sei es zu Praktikumszwecken, sei es zur Betreuung der Bachelor- oder Masterarbeit, oder letztlich auch als berufliche Perspektive. Was Franziska Fleischmann sich davon verspricht, beschreibt sie so: „Ich erhalte noch mehr Möglichkeiten. Das Netzwerk, in dem ich Kontakte knüpfen kann und möchte, wird noch größer.“ Auch Masi Kohistani sieht in der Extraförderung einen schönen Nebeneffekt: „Ich werde mich mehr mit den Arbeitgeberverbänden und der regionalen Wirtschaft beschäftigen. Bisher war es mir gar nicht so bewusst, dass es auch Arbeitgebervertreter gibt. Ansonsten erhoffe ich mir, noch mehr Kontakte zu knüpfen und einen potenziellen Arbeitgeber zu finden.“ Die Verbände unserer Bürogemeinschaft betreuen also künftig die Fachkräfte von morgen lückenlos auf jeder Bildungsstufe vom Kindergarten bis zur Hochschule. Mit Experimentierkästen für die ganz Kleinen, über die Miniphänomenta für die Grundschüler bis zur Weiterbildung der Chemielehrer sind wir unermüdlich dabei, Interesse an technischen Berufen hervorzurufen und zu fördern. 17 6 Weitere Infos und Projekte unter: www.mint-stiftung.de MINT-Stiftung Ruhr/Vest Vor vier Jahren gründete der Arbeitgeberverband der Eisen- und Metallindustrie für Bochum und Umgebung e. V. – zu seinem 100. Gründungsjubiläum – eine Stiftung, die sich der Förderung von Bildung in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern verschrieb: die MINT-Stiftung Ruhr/Vest. Mit einem jährlichen Etat von 100.000 Euro unterstützt sie seitdem Kindergärten, Schulen und Hochschulen im Mittleren Ruhrgebiet und im Kreis Recklinghausen, um junge Menschen mit in eine aussichtsreiche berufliche Zukunft zu nehmen. Für unsere Mitgliedsunternehmen bedeutet die Bildungsstiftung eine erhöhte Chance, später einmal neugierige und begeisterte Nachwuchsingenieure, -chemiker oder Fachkräfte einstellen zu können. Der Weg dahin kann idealerweise zum Selbstläufer werden, wenn frühzeitig das Interesse am Hantieren mit Werkzeugen und verschiedenen Materialien oder am Entwickeln und Zusammenbauen geweckt wird. Projekte in Marl und Gladbeck Im Herbst 2007 kam mit MINT.Marl.NRW ein ganz ähnliches Projekt wie IST.Bochum.NRW dazu, welches Naturwissenschaften und Technik in den weiterführenden Schulen im Kreis Recklinghausen stärkt. Mit der Unterstützung des Projekts IIZ.Gladbeck (Ingenieure + Informatiker = Zukunft) rundeten wir das Angebot in unserem Verbandsgebiet ab. Das vom Verein pro Ruhrgebiet und dem VDI 2002 gegründete Netzwerk aus Institutionen, Unternehmen und einzelnen Fachleuten richtet sein Augenmerk auf die Schüler der weiterführenden Schulen, um sie für naturwissenschaftliche Studiengänge zu begeistern. Möglichst gut ausgestattete Unterrichtsräume und vielfältige Angebote helfen dabei, den Jugendlichen einen Einblick in Berufsbilder zu geben, sie an Hochschule und Wirtschaft heranzuführen und erste Qualifikationen für den späteren Beruf zu erwerben. Projekte der MINT-Stiftung: IST.Bochum.NRW Im Mai 2006 startete die Stiftung mit ihrem „Leuchtturmprojekt“, dem Innovationszentrum Schule Technik (IST.Bochum.NRW), das von mehreren Partnern, u. a. einigen unserer Mitgliedsunternehmen, der Stadt Bochum und der Landesregierung gefördert wird. Sie alle verfolgen ein gemeinsames Ziel, nämlich einen qualitativ guten Technikunterricht in die Schulen zu bringen. Um dafür die Voraussetzungen zu schaffen, wurden zu Beginn in der Heinrichvon-Kleist-Schule Technikräume eingerichtet und ausgestattet. Was klein anfing, ist über die wenigen Jahre gewaltig gewachsen. Aufgrund der großen Nachfrage musste das Angebot stark ausgebaut werden. Anfangs waren es ca. 50 Schüler. Im Schuljahr 2009/10 nahmen bereits 600 Jugendliche der 11. – 13. Klasse in den Räumen der Heinrich-von-Kleist-Schule, der Maria-Sybilla-Merian-Schule, der MatthiasClaudius-Schule und der Hochschule Bochum an verschiedenen Angeboten rund um die Technik teil. 18 Alltags zu untersuchen. Durch Beobachten und Nachmachen lernen die Kinder dabei z. B. was passiert, wenn man eine Rosine in Mineralwasser taucht oder wie Gummibärchen selbst unter Wasser trocken bleiben. Verblüfft von dem, was vor ihren Augen passiert, erschließen sich schon den Kleinsten grundlegende Erkenntnisse der Naturwissenschaften und der Technik, und sie entdecken eine erste Faszination an naturwissenschaftlichen Themen. Miniphänomenta Praxisorientierung wird bei der MINT-Stiftung Ruhr/Vest groß geschrieben. Berühren ist bei der Miniphänomenta, der Wander-Experimentierstrecke für Grundschüler, garantiert nicht verboten, sondern ausdrücklich erwünscht. Mit Spaß am Austesten und guter Beobachtungsgabe sind die kleinen Forscher dabei, wenn es darum geht, an bis zu 52 Stationen herauszufinden, wie die Welt funktioniert. Seit 2006 unterstützen wir das Projekt der Landesvereinigung NRW, das den Kindern auf spielerische Weise Alltagsphänomene näherbringt, in der Region. Damit nach zweiwöchiger Experimentierphase das selbstständig Erlernte nicht in Vergessenheit gerät, helfen wir den Schulen mit Plänen zum Nachbau der Stationen, entsprechender Schulung der Lehrer und einer Finanzspritze von max. 3.000 Euro für die Materialkosten. Profilklasse Naturwissenschaften Kleine Einsteine – der Forscherclub Kinder sind von Natur aus neugierig. Um sie auf ihrer Suche nach Antworten auf Fragen danach, warum etwas so ist wie es ist, zu lenken und anzuleiten, brauchen sie Unterstützung. Bei dem Projekt „Kleine Einsteine“ helfen ihnen ihre Forscher-Paten, Schülerinnen und Schüler der 9. – 11. Klasse des Heinrichvon-Kleist-Gymnasiums, den richtigen Dreh zu finden. Die Großen haben sich dazu in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und kindgerechte Experimente ausgetestet, um mit den Kleinen in den Kindertagesstätten regelmäßig Phänomene des Ist das Interesse erst einmal geweckt, ist es wichtig, dass die Herausforderungen mit den Kindern mitwachsen und sie im Jugendalter im Hinblick auf die spätere Berufswahl weiter ermuntert werden. Die Goethe-Schule in Bochum bietet ihren Schülern und Schülerinnen deshalb naturwissenschaftlich-technischen Unterricht in einer darauf ausgerichteten Profilklasse an. Darin erhalten die Jungen und Mädchen einen umfangreichen Unterricht in Biologie, Physik und Chemie von der 5. bzw. 7. Klasse an bis zum Abitur, experimentieren einen Nachmittag in der Woche projektorientiert in Kleingruppen und nehmen an Wettbewerben (z. B. „Schüler experimentieren“) teil. Bei Betriebserkundungen und Praktika erhalten sie dazu umfassende Einblicke in die Praxis und lernen verschiedene Berufsbilder hautnah kennen. Weitere Infos unter: www.fa-wi-s.de FacharbeitenwettbewerbWirtschaft-Schule Seit einigen Jahren müssen Schüler und Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe eine Facharbeit verfassen. Um einen Anreiz zu schaffen, nicht bei der gewohnten, theoretischen Betrachtung stehen zu bleiben, sondern einen Bogen zur Berufswelt zu spannen, haben wir zusammen mit Partnerunternehmen den Facharbeitenwettbewerb-Wirtschaft-Schule (Fa-Wi-S) ins Leben gerufen. Die Bewerber wetteifern dabei mit ihren besonders innovativen, einfallsreichen und praxisorientierten Facharbeiten um Bildungsgutscheine und um 2.000 Euro Preisgeld für ihre Schule. Die bisherigen Gewinner haben sich z. B. intensiv mit Themen wie Gentechnologie, Recycling, Ökosysteme und chemische Reinstsubstanzen auseinandergesetzt. 19 7 AGV intern In unserem Verbandshaus – dem Herzstück der vier Arbeitgeberverbände – arbeitet ein Team aus 23 Personen zum Nutzen unserer Mitgliedsunternehmen. Als Team, in dem jeder Einzelne seinen eigenen festgelegten Aufgabenbereich hat, wird dafür gesorgt, dass das Tagesgeschäft reibungslos abläuft. Die Hauptgeschäftsführung der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen liegt bei RA Dirk W. Erlhöfer. Seit mehr als zehn Jahren ist er als AGV-Repräsentant bei Tarifverhandlungen, in Politik, Medien, verschiedenen Organisationen und Gremien sozial- und gesellschaftspolitisch aktiv. Für alle Belange rund um die arbeitswirtschaftlichen Themen stehen Ihnen unsere Ingenieure Dipl.-Ing. Dirk Zündorff (li) und Dipl.-Inf. Martin Fityka (re) mit Rat und Tat zur Seite. Die beiden erfahrenen Verbandsingenieure unterstützen Sie gerne in Fragen der Arbeitsorganisation, Arbeits- Die Assistentinnen Ingrid Bauer (li) und Jutta Korth (re) unterstützen Dirk W. Erlhöfer in der Planung, Koordination, Vorbereitung und Abwicklung des Tagesgeschäfts, z. B. bei Terminen, Gremiensitzungen, Besprechungen oder beim Schriftverkehr. Für das interne und externe Rechnungswesen und die Personalverwaltung zuständig ist Christiane Zechner (mi). 20 Um den im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegenen Beratungsbedarf unserer Mitglieder abdecken zu können, wurde unser Personalstand um zwei weitere Stellen aufgestockt: Mit Herrn Fityka wurde zu Beginn des Jahres 2009 die Stelle eines zweiten Verbandsingenieurs und mit Herrn Erarslan im Frühjahr die eines weiteren Juristen besetzt. zeitsysteme, Eingruppierung, Entgeltregelungen und Demografie in einem persönlichen Gespräch vor Ort und im gegenseitigen Austausch mit anderen Unternehmen in Erfahrungskreisen. Bei arbeitsrechtlichen Fragen und zur Vertretung Ihrer Interessen vor Gerichten und bei Behörden können Sie sich vertrauensvoll an unser mittlerweile fünfköpfiges Juristenteam wenden. RA Thomas Rosenke (mi), RA Martin Beckschulze (2. v. r.), Ass. jur. Astrid Wimmer (2. v. l.), Ass. jur. Lars Bergmann (li) und RA Kemal Erarslan (re) sind auf die Bereiche Tarif-, Arbeit- und Sozialrecht spezialisiert und vertreten Ihre Fälle über alle Instanzen. In Einigungs- und Schlichtungsstellen verhandeln sie darüber hinaus mit Gewerkschaften, Betriebsräten und Behörden und bieten in speziellen Arbeitskreisen regelmäßigen Erfahrungsaustausch an. Im Hintergrund der AGVReferenten agiert ein Pool von Assistentinnen. Wenn Sie mit uns telefonisch in Kontakt treten, meldet sich eine der Damen und hilft Ihnen, den richtigen Ansprechpartner zu finden oder vereinbart einen Rückruf. Olga Pastian, Tanja Heymann, Damit Sie als regionale Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und sich mit anderen Mitgliedern des sozialpolitischen Netzwerks, in dem Sie sich bewegen, austauschen oder an manchen Stellen Einfluss nehmen können, stehen Ihnen Dipl.-Soz.-Wiss. Bernd Brucker (li), Ina Schlüter, B. A., (re), und die Volontärin Heike Abels, M. A., (mi), zur Verfügung. Als Trio aus der Kommunikations- und Bildungs- Birgit Zywietz, Ina Schlüter, B. A., Alexandra Hausmann und Renate Klein (v. l. n. r.) halten ihren Vorgesetzten den Rücken frei, erledigen Diktate und Schriftwechsel, koordinieren Termine und sorgen bei Veranstaltungen für einen reibungslosen Ablauf. abteilung vertreten wir unternehmerische Standpunkte, zeichnen realistische Bilder des Betriebsalltags und tragen damit zur öffentlichen Meinungsbildung bei. Mithilfe verschiedener Bildungsprojekte fördern wir eine engere Verknüpfung zwischen Schulen und Wirtschaft mit dem Ziel, den Nachwuchs für die zahlreichen, interessanten Berufe in den Mitgliedsunternehmen zu begeistern und bei der Berufsorientierung zu unterstützen. Wir bilden aus! Marco Saur befindet sich bereits im dritten Lehrjahr und wird zum Bürokaufmann ausgebildet. Heike Abels, M. A., stieß im Mai 2009 als Volontärin dazu und wird innerhalb von zwei Jahren zur Redakteurin ausgebildet. Zudem nehmen wir in regelmäßigen Abständen Trainees Mike Markstein (2. v. r.) und Azubi Marco Saur (li) achten darauf, dass die Bestände an Büromaterial regelmäßig aufgefüllt werden und keine archivierungswürdigen Dokumente wie Tarifverträge, Sitzungsprotokolle u. Ä. verloren gehen. Außerdem kümmern sie sich um einen geordneten Umlauf und die Ablage der Briefpost. von Dachverbänden, Rechtsreferendare und Schülerpraktikanten bei uns auf. Seit Beginn des Jahres 2010 unterstützt RA Stefan Kunz als juristischer Trainee der BDA einige Monate unsere Abteilung Tarif und Recht. Um die richtige Bestuhlung und die Technik der Sitzungsräume, die Instandhaltung des Hauses und die Wartung des Fuhrparks kümmert sich Hausmeister Jürgen Lerch (re). Um die Bewirtung unserer zahlreichen Veranstaltungsgäste und um die Reinigung der Räumlichkeiten kümmern sich Roswitha Honekamp (2. v. l.) und eine externe Reinigungsfirma. 21 8 Wie viel Ethik braucht das Unternehmertum? Professor Gerke vom Bayrischen Finanzzentrum in München sprach in seinem Vortrag über die menschliche Gier, die im richtigen Maß Gewinne ermöglicht, in ihrer Grenzenlosigkeit jedoch verheerend sein kann. Mit großem Interesse verfolgten die Anwesenden die Ausführungen von Prof. Gerke, bevor sie in eine lebhafte Diskussion um Moralvorstellungen aus der Unternehmersicht einstiegen. Veranstaltungen „Sind Unternehmer unmoralisch, wenn sie Gewinn machen wollen?“ Dieser Frage ging Gastredner Professor Gerke vom Bayrischen Finanzzentrum in München zum Thema „Die Lehren aus der Finanzmarktkrise – Brauchen wir eine Weltfinanzordnung?“ nach. Und stieß damit eine lebendige Diskussion an, wie viel Gier moralisch vertretbar sei. Um die dem Menschen von Natur aus mitgegebene Gier zu begrenzen, sei eine intakte Soziale Marktwirtschaft notwendig, die global gleiche Spielregeln zu befolgen habe und von einer internationalen Aufsichtsbehörde überwacht werde. 2009 war ein turbulentes Jahr. Die Wirtschaftskrise mit ihren personalpolitischen und rechtlichen Auswirkungen bestimmte den Themenkanon bei Beratung und Information unserer Mitglieder. Mit insgesamt 60 Veranstaltungen haben wir im Vergleich zum Vorjahr unser Veranstaltungsangebot um rund 43 % ausgebaut. Rund 1800 Teilnehmer haben unser vielfältiges Angebot genutzt (+18 % im Vergleich zu 2008). Durch in der Krise neu entstandene Fragestellungen und Herausforderungen gab es bei unseren Mitgliedern einen erhöhten Beratungsbedarf, dem wir bestmöglich nachgekommen sind. Da nahezu alle Unternehmen in irgendeiner Art und Weise von der geschwächten Konjunktur betroffen waren, bot es sich an, zu besonders einschlägigen Kernthemen Veranstaltungen anzubieten. Mit dem Gedanken an eine alternde Gesellschaft und geringere Geburtenzahlen haben wir gleichzeitig vorausschauend den Blick auf unsere Fachkräfte von morgen gerichtet und zusammen mit unseren Mitgliedern manche neuen Erkenntnisse gewonnen. Hier eine Auswahl aus unserem letztjährigen Veranstaltungsangebot. Anschließend wurde der AGV Metall in Sachen MINT-Förderung aktiv: Der Vorsitzende Frank Becker überreichte den ersten beiden MINT-Stipendiaten des Verbandes ihre Urkunden. Die 21-jährige Franziska Fleischmann (Uni Duisburg-Essen) und der 22-jährige Masi Kohistani (RUB) erhielten je ein bis 5.000 Euro dotiertes Studiengebühren-Stipendium. Becker machte klar, dass eine alternde Gesellschaft und ein sinkendes Potenzial an qualifizierten Fachkräften Alarmsignale dafür sind, das Engagement im Bereich Ausbildung steigern zu müssen. „Das strategische Ziel der Nachwuchssicherung auf dem Altar kurzfristiger Kostenerwägungen zu opfern, würde den Fachkräftemangel noch weiter verschärfen.“ Jahresmitgliederversammlung des AGV Metall Bochum/ Umgebung Am 60. Geburtstag des Grundgesetzes und gleichzeitig der Sozialen Marktwirtschaft stand die jährliche Versammlung der Metallarbeitgeber ganz im Zeichen der Wirtschaftskrise: 22 Franziska Fleischmann (2. v. l.) und Masi Kohistani (2. v. r) sind die ersten Stipendiaten, die vom Arbeitgeberverband Metall Bochum/Umgebung mit einem Studiengebührenstipendium gefördert werden. Vom Verbandsvorsitzenden Frank Becker (1. v. l.) erhielten die beiden Studierenden ihre Urkunden und wurden vom Hauptgeschäftsführer Dirk W. Erlhöfer (Mitte) sowie Dr. Niki Sarantidou von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (1. v. r.) beglückwünscht. Jahresmitgliederversammlung des AGV Chemie Westfalen Kommunikation in turbulenten Zeiten Eine Premiere gab es Ende April beim AGV Chemie: Zum ersten Mal kamen die Arbeitgeber in einem Mitgliedsunternehmen zusammen. Der Vorsitzende und Gastgeber Hans J. Hesse (Hesse GmbH & Co. KG, Hamm) sprach sich angesichts der schwierigen Wirtschaftslage für einen vermehrten bzw. kombinierten Einsatz tarifvertraglicher Öffnungsklauseln aus, um Mitarbeiter halten zu können. Nicht überall dürften Kosten eingespart werden: In Bezug auf die Ausbildung appellierte Hesse an die Verbandsmitglieder, das Niveau nicht absinken zu lassen. Zur vorausschauenden Personalplanung und zur Erleichterung der tarifvertraglich festgelegten Demografieanalyse stellte Verbandsingenieur Dirk Zündorff das vom AGV selbst entwickelte Analysetool „AstAT“ vor. Hauptgeschäftsführer Dirk W. Erlhöfer machte den Anwesenden Mut, bei ihren Bemühungen um Beschäftigungssicherung nicht nachzulassen: „Vielleicht können wir im Sommer ein gewisses Licht am Ende des Korridors sehen – egal wie lang der Korridor oder wie hell das Licht auch sein mögen.“ Eine Krise kann Unternehmen treffen, wie ein Sturm auf hoher See: unvermittelt und plötzlich. Im AGV-Seminar zum Thema Krisen-PR erläuterte Peter Diekmann (Diekmann Public Relations GmbH, Herne), wie Unternehmen dennoch eine professionelle Vorbereitung und Kommunikation realisieren können: Vor der Krise gilt es, bereits frühzeitig Risiken zu identifizieren, einzuschätzen sowie auf dieser Basis ein Maßnahmenpaket für Kommunikationsinhalte und -abläufe zu schnüren. Ist die Krise bereits eingetreten, müssen schnellstens eindeutige Kommunikationsstrukturen und -verantwortlichkeiten festgelegt werden. Begleitet werden diese von Entscheidungen zum Umgang mit dem Thema, erläuterte Peter Diekmann: „Sie sollten immer eine klare und ehrliche Kommunikation wählen, die eindeutige Botschaften beinhaltet. Nur wer aktiv und offen kommuniziert, kann Glaubwürdigkeit erzeugen und so Vertrauen erhalten oder schaffen.“ Jahresmitgliederversammlung des AGV Ruhr-Lippe und der VPV Westfalen Ein Termin, zwei Veranstaltungen: Neue Wege beschritten die beiden kleineren Verbände der Bürogemeinschaft, als sie ihre Versammlungen direkt hintereinander abhielten. Beim gemeinsamen Mittagsimbiss zeigte der Geschäftsführer des Verbandes Lokaler Rundfunk in NRW, Frank Böhnke, auf, wie sich der Lokalfunk in seiner fast 25-jährigen Geschichte entwickelt hat und welches spezielle Modell in NRW umgesetzt wurde. Veranstaltergemeinschaft (1. Säule) und Betriebsgesellschaft (2. Säule) bilden das landestypische Zwei-Säulen-Modell. Kritisch äußerte sich Böhnke zum wachsenden Einfluss eines einzelnen Zeitungsverlags: „Eine solche einseitige Zementierung der Verhältnisse halte ich für nicht sehr glücklich.“ Kompaktreihe „Persönliches Profiltraining“ Gerade bei widrigem wirtschaftlichem Klima ist ein starkes Team gefragt, das gemeinsam an einem Strang zieht, um dem Unternehmen wieder Auftrieb zu geben. Das Team ist jedoch immer nur so stark wie jeder Einzelne darin. In der siebenteiligen Veranstaltungsreihe wurden Führungskräfte aus unseren Mitgliedsunternehmen das ganze Jahr über Schritt für Schritt in ihrer Profilentwicklung begleitet. Die Teilnehmer erarbeiteten selbstständig konkrete Lösungsmöglichkeiten zur praktischen Umsetzung der jeweiligen Themen und entwickelten so ihre persönlichen Kompetenzen stufenweise weiter. Neu erlernte Fähigkeiten, wie die Erweiterung von Kommunikationsstrategien, von Ansätzen zur Teamentwicklung oder zum Projektmanagement helfen dem Einzelnen ebenso wie dem Unternehmen, die verschiedenen Situationen des Unternehmensalltags (auch in Krisenzeiten) souverän zu meistern. Aufgrund des großen Zuspruchs wurde die Reihe bereits zum zweiten Mal durchgeführt und ist auch 2010 wieder im Angebot. Die Firma Hesse GmbH und Co. KG öffnete ihre Türen für die Jahresmitgliederversammlung des AGV Chemie Westfalen und präsentierte ihre bunte Produktvielfalt von Lacken und Beizen. 23 Sozialisationsziele von türkischen und deutschen Eltern – Bildung, Selbstkontrolle und der Stellenwert der Familie PD Dr. Birgit Leyendecker, Entwicklungspsychologin der RUB, konfrontierte die Teilnehmer der Veranstaltung mit ihren unbewussten Vorurteilen und förderte einige unerwartete Erkenntnisse zutage. Bei dieser Veranstaltung der Arbeitskreise Schule/Wirtschaft und Gymnasium/Wirtschaft richtete Privatdozentin Dr. Birgit Leyendecker, Entwicklungspsychologin der Ruhr-Universität Bochum, den Blick genauer auf diejenigen, die zukünftig in den Betrieben arbeiten werden. Einem gemischten Publikum aus Vertretern unserer Mitgliedsunternehmen, Ausbildungsverantwortlichen und Lehrern erläuterte sie die unterschiedlichen Sozialisationsziele deutscher, türkischstämmiger und türkischer Eltern: Betrachtet man den Stellenwert der Familie und den der Selbst- bzw. Fremdkontrolle, weichen die Kulturen weit voneinander ab. Entscheidend ist, so Leyendecker: „In Migrantenkindern schlummert grundsätzlich ein hohes Potenzial, weil sie in zwei verschiedenen Welten zurechtkommen (müssen).“ Diese Fähigkeit, flexibel auf Unbekanntes zu reagieren, verschafft den Zuwanderern im Arbeitsleben einen großen Vorteil. Dazu sollte der Arbeitgeber wissen, wie er das vorhandene Potenzial nutzen und fördern kann. Personalleiterkreise In den Sitzungen der Personalleiterkreise drehte es sich thematisch regelmäßig um die Auswirkungen der Krise. Ein besonderes Augenmerk richteten die Personalleiter dabei auf die schwierige Personalsituation und die zentrale Frage, wie die Arbeitgeber mit den Beschäftigten, die krisenbedingt nicht einzusetzen sind, verfahren. Die Teilnehmer waren sich ihrer sozialen Verantwortung durchaus bewusst und informierten sich, wie sie ihre Beschäftigten im Arbeitsverhältnis und auch darüber hinaus fördern könnten: Als Alternative zur Kurzarbeit stellte Jörg Poguntke vom Berufsfortbildungswerk (bfw) das Programm WeGebAU vor, welches sich an die Gruppe der Geringqualifizierten bzw. an die Beschäftigten, die länger als vier Jahre an keiner Weiterbildungsmaßnahme teilgenommen haben oder an die Fachkräfte über 45 Jahre richtet. Die ausgewählten Maßnahmen, wie 24 z. B. Kommunikations- und PC-Kurse oder Zusatzausbildungen im erlernten Beruf müssen zunächst zertifiziert werden, um die Kosten von der Agentur für Arbeit erstattet zu bekommen. Das Ziel ist klar: Die durch die schwache Auftragslage freie Zeit zum Ausbau beruflicher Lebenswege nutzen, um beim Wiederanziehen der Konjunktur mit optimal qualifizierten und hoch motivierten Fachkräften durchzustarten. „Man greift auf die hausinternen Kräfte zurück, eröffnet seinen Mitarbeitern neue Chancen und mildert gleichzeitig die Kluft zwischen Auftragstief und Personalüberhang ab, um gestärkt wieder Tritt zu fassen“, so Poguntke. Wenn ein Unternehmen bereits Kurzarbeit angemeldet hat, besteht trotzdem die Möglichkeit einer weitergehenden Qualifizierung der Mitarbeiter. Ulrich Schöller von der weitblick – personalpartner GmbH erläuterte bei der Versammlung der Personalleiter, welche Optionen sich in einem solchen Fall anbieten: „Mitarbeiter mit geringen Qualifikationen können z. B. ihren Berufsabschluss nachholen oder sich dafür weiterbilden, während Fachkräfte sich auch für andere Tätigkeiten qualifizieren können.“ Der Vorteil für den Arbeitgeber liegt klar auf der Hand: In der Zeit, in der er seinen Personalstamm nicht vollständig braucht, kann er bei einer Kostenerstattung von bis zu 100 % (von der Agentur für Arbeit) seine Mitarbeiter sinnvoll schulen und sie damit fit für den Wettbewerb machen. „Kann das Unternehmen bestimmte Arbeitnehmer aufgrund betrieblicher Veränderungen nicht mehr halten, kann der Arbeitgeber seine Mitarbeiter mittels einer Transfergesellschaft dennoch unterstützen und absichern.“ Schöller beleuchtete das sozialverträgliche Konzept, das den Betroffenen zwölf Monate Zeit gibt, sich einer beruflichen Neuorientierung zu widmen und dabei durch das Transferkurzarbeitergeld finanziell abgesichert zu sein. Die ehemaligen Beschäftigten werden in der Transfergesellschaft nach Stärken, Kompetenzen und ihrem jeweiligen Qualifizierungsbedarf beraten und in speziellen Kursen gefördert, sodass sie für den Arbeitsmarkt attraktiv bleiben und möglichst schnell wieder eingegliedert werden können. Arbeitnehmerdatenschutz und Mitarbeiterkontrolle Aufgrund einer Vielzahl von Datenschutzskandalen, die während des Jahres durch die Medien gingen, hat Verbandsanwalt Martin Beckschulze das Thema Datenschutz aufgegriffen und über Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern informiert. Von zentraler Bedeutung war dabei die Frage, wann eine Arbeitnehmerüberwachung noch zulässig ist und wann nicht. Dabei wurden die verschiedenen Themenbereiche (Telefon-, Video-, Internet- und E-Mail-Kontrolle) sowie die beabsichtigte Anpassung des Bundesdatenschutzgesetzes mit den Teilnehmern diskutiert. Wegen des großen Interesses an dem Thema wurde im weiteren Verlauf des Jahres ein „Arbeitskreis Datenschutz“ eingerichtet. Darin können Mitglieder ihre Erfahrungen mit Sonderund Neuregelungen im Datenschutz und in der Datenverarbeitung ausführlich diskutieren, um Datenpannen zu vermeiden. Gestaltungsmittel des Personalabbaus – Betriebsbedingte Kündigung und Interessenausgleich / Sozialplan Bereits zum Ende des Jahres 2008 hatten wir für verschiedene Branchen die jeweiligen tariflichen Instrumente zur Kosteneinsparung in der Krise vorgestellt. Die Veranstaltung war eine schnelle Reaktion auf die sich verschärfende Situation. Doch was kann man tun, wenn Kurzarbeit, Öffnungsklauseln und weitere Flexibilisierungsinstrumente nicht mehr greifen? Wenn es zum „worst case“, d. h. zum Personalabbau im Unternehmen kommt, dann sollte sich der Arbeitgeber darüber im Klaren sein, zu welchem Zeitpunkt und nach welchen Kriterien er betriebsbedingte Kündigungen aussprechen kann. Dass es dabei einige arbeitsrechtliche Stolperfallen zu vermeiden gilt, zeigte der Vorsitzende Richter am Landesarbeitsgericht Hamm, Bernd Pakirnus. Anhand von Fallbeispielen machte er auf die Besonderheiten bei Kündigungen während der Kurzarbeit aufmerksam und erklärte, worauf man bei der Erstellung einer Namensliste, der Betriebsratsanhörung sowie der Sozialauswahl achten muss. Ferner wurden von Herrn Galonska (PEAG) die Vorteile einer Transfergesellschaft dargestellt. Betriebsratswahlen 2010 Im November 2009 machte Professor Maschmann von der Universität Mannheim unsere Mitglieder fit für die 2010 anstehenden Betriebsratswahlen. In den vier Jahren, die jeweils zwischen den Wahlen liegen, verändern sich die zu beachtenden Regelungen, z. B. durch Änderungen in der Rechtsprechung. Um die Personalabteilungen auf den aktuellen Stand zu bringen und die Kenntnisse aufzufrischen, haben wir einen Experten aus der Praxis eingeladen. Maschmann, der in seiner früheren Tätigkeit selbst in der Personalabteilung eines globalen Unternehmens Betriebsratswahlen begleitet hat, verfügt über ein umfangreiches Wissen von der Vorarbeit, über Durchführung bis zur Auszählung bzw. Verteilung der Sitze. „Eine Betriebsratswahl ist zeitaufwendig, und Fehler können den Arbeitgeber teuer zu stehen kommen, weil dann die Wahl gegebenenfalls wiederholt werden muss. Die Kosten hierfür – in Großbetrieben nicht selten fünfstellige Beträge – trägt der Arbeitgeber“, so Maschmann. Entscheidend für den Arbeitgeber ist, zu wissen, an welchen Stellen er nur beobachten darf oder wann er eingreifen muss, damit die Wahl in geordneten Bahnen verläuft. Links: Alle vier Jahre wird ein neuer Betriebsrat gewählt. Damit die Wahl ordnungsgemäß verläuft, informieren sich unsere Mitglieder umfassend beim Experten. Eine anfechtbare Wahl bringt Unfrieden und verursacht zusätzliche Kosten. Rechts: Professor Maschmann von der Universität Mannheim hat selbst schon Betriebsratswahlen begleitet und kennt sich in allen rechtlichen Fragen aus. Ausblick Ab dem Jahr 2010 finden die Mitgliedsunternehmen unser Veranstaltungsangebot in noch ansprechenderer Form vor: Der bisherige Halbjahreskalender wurde zu einer regelrechten Veranstaltungsbroschüre aufgewertet, die künftig alle Informationen über die angebotenen Veranstaltungen enthält. Die parallele Vorstellung im agv-net bleibt selbstverständlich weiterhin bestehen. 25 9 Firmenportraits der Jahre kamen dann Reinigungs- und Desinfektionsmittel für die Lebensmittelindustrie, für Großküchen sowie Alten- und Pflegeheime hinzu. Aufgrund des stetigen Wachstums wurde bereits im Jahre 1972 ein neues Firmenareal erschlossen. Neben umfangreichen Produktionsund Lagerbereichen verfügt es über großzügige Schulungsräume. Im Jahre 1976 wurde das operative Geschäft in die Dr. Nüsken Chemie GmbH überführt. Dr. Nüsken Chemie GmbH Vor 75 Jahren, im Jahre 1934, wurde das Unternehmen in Kamen durch die Herren Josef Bittis und Dr. Fritz Nüsken, als Dr. Nüsken & Co. gegründet. Für Aufsehen sorgte das junge Unternehmen durch sein patentiertes Verfahren zum Korrosionsschutz von Förderseilen im Bergbau. Mussten diese zuvor in aufwendiger Handarbeit geschmiert und vor Rost geschützt werden, so konnten nun mittels Sprüheinrichtung und dem neu entwickelten Produkt Antirost etwa 1.000 Meter Förderseil in nur 15 Minuten gepflegt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich das Unternehmen zusätzlich den Produktfeldern Gebäudereinigung und Autopflege. Im Laufe 26 Seit Beginn der 1970er-Jahre wurde die heute wichtigste Sparte Schwimmbadhygiene sukzessive ausgebaut. So ist Dr. Nüsken heute bundesweit einer der führenden Lieferanten für Wasseraufbereitungsprodukte, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie Wellness-Artikel in Schwimmbädern und Wellness-Einrichtungen aller Art. Konsequent wird dabei nicht nur auf eine hohe Produktqualität geachtet, sondern es werden darüber hinaus vielerlei Serviceleistungen von Wasseranalysen bis zur Erarbeitung von Hygienekonzepten angeboten. Mehr als ein Dutzend Fachseminare pro Jahr mit in Summe etwa 1.000 Teilnehmern zeigen die Kundennähe und untermauern die Kompetenz des Unternehmens. So sind die Experten des Unternehmens Mitglied in entsprechenden Ausschüssen – unter anderem beim DIN und der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Seit 2003 ist Ludger Poggel alleiniger Gesellschafter der Dr. Nüsken Chemie GmbH, das operative Geschäft wird seit 2002 von dem Diplom-Chemiker Dr. Dirk P. Dygutsch geführt, der das Unternehmen seither erfolgreich ausgebaut und zukunftsorientiert ausgerichtet hat. Viele innovative und leistungsfähige Produkte gehören mittlerweile zum Portfolio und werden vom breit gestreuten Kundenkreis geschätzt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit ca. 50 Mitarbeiter. Es produziert und liefert Produkte für Schwimmbäder, Fahrzeuge, Alten- und Pflegeheime, Großküchen, Lebensmittel- und Industriebetriebe in das In- und Ausland (u. a. Österreich, Schweiz, Russland, Kolumbien). Besonders gefragt ist die ausgeprägte Fähigkeit zur Lösung von Reinigungsproblemen aller Art. So werden unter anderem auch Spezialprodukte für andere Unternehmen hergestellt. BOMAFA Armaturen GmbH Special Valve Solutions – Das ist das Aufgabengebiet, in dem BOMAFA seit Jahrzehnten als Partner des weltweiten Anlagenbaus tätig ist. Hochwertige Armaturen von BOMAFA sind derzeit in zahlreichen Kraftwerken und Produktionsanlagen im Einsatz – immer unter der Maßgabe höchster Verfügbarkeit. Bis dahin war es jedoch ein wechselvoller und spannender Weg: Die Gründung des Unternehmens erfolgte 1919 noch unter dem Namen Bochumer Maschinenfabrik durch Herrn Arthur Schneider. Anfänglich konzentrierte sich das Unternehmen als Bergbauzulieferer dabei noch auf die Reparatur von Armaturen und den Handel mit Bergwerkszubehör. Durch den rasanten Aufschwung des Ruhrbergbaus in dieser Zeit konnten aber bereits die Fundamente der heutigen Geschäftsfelder gelegt werden. So wurden die Erfahrungen in der Reparatur von Armaturen Anfang der 1950er-Jahre genutzt, um erste eigene Regelarmaturen für Kraftwerke zu konstruieren und zu fertigen. Weitere Meilensteine waren die Entwicklung von Turbinenumleitstationen mit geregelter Schnellöffnung sowie die Zertifizierung für Kernkraftwerke in den 1970er- und 1980erJahren. Kontinuierliche Produktverbesserungen und Innovationen zeichnen die BOMAFA Armaturen GmbH, die mittlerweile in vierter Generation als Familienunternehmen geleitet wird, auch weiterhin aus. Hintergrund unserer Tradition und Erfahrung nehmen wir diese Herausforderungen an. Die gezielte Erschließung internationaler Märkte seit Ende der 1990er-Jahre wie auch die Gründung eines eigenen Büros in der Volksrepublik China sind grundlegende Bausteine unserer Strategie und markieren wichtige Wendepunkte in unserer jüngeren Firmengeschichte. Unsere Rekordinvestitionen im Jahr 2009 in neue Mitarbeiter und modernste Fertigungstechnik tragen darüber hinaus konsequent zur Entwicklung der BOMAFA als weltweiter Anbieter von Spezialarmaturen Made in Germany bei. 90 Jahre Erfahrung als mittelständischer Nischenanbieter zeigen uns: Vertrauen, langfristige Kooperationen und Partnerschaften sind auch international der Schlüssel zum Erfolg. Wir sehen unsere Philosophie einer hohen Qualität in Produktion und Service dabei nicht allein als Leitlinie unseres Handelns, sondern vielmehr als Ausdruck der Verantwortung gegenüber unseren Kunden und Partnern. Der Erfolg unserer Arbeit gibt uns recht: Die neueste Generation unserer Turbinenumleitstationen wird heute von renommierten Kraftwerksbetreibern weltweit nachgefragt. Mit zunehmender Globalisierung haben sich jedoch viele Rahmenbedingungen verändert. Mehr Flexibilität, Wettbewerb und interkulturelle Kontakte sind nur einige Aspekte, die das Bild der BOMAFA gewandelt haben. Vor dem 27 AKAFÖ – Akademisches Förderungswerk, A.ö.R. Dienstleister für Studierende und Hochschulen Die Mensa der Ruhr-Universität bietet nicht nur abwechslungsreiche Mittagsverpflegung, sondern auch einen herrlichen Blick auf das Ruhrtal. Die Räume der Mensa werden auch vermietet und können für Veranstaltungen genutzt werden, hier z. B. beim Bochumer Hochschulball. Seit weit über 40 Jahren ist das Akademische Förderungswerk – kurz AKAFÖ – das Studierendenwerk für die Hochschulstandorte Bochum, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Bocholt. Als Dienstleister mit sozialem Auftrag kümmert sich das AKAFÖ mit seinen knapp 400 Mitarbeitern um die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Belange der Studierenden und ist darüber hinaus auch Dienstleister für die Hochschulen und deren Mitarbeiter. Der größte Bereich der hochschulnahen Dienstleistungen ist die Campus-Gastronomie: Neun Mensen, die täglich viele Tausend Studierende und Hochschulmitarbeiter mit ausgewählten Mahlzeiten versorgen, 15 Cafeterien und Kaffeebars mit einem vielseitigen Angebot an Speisen und Getränken für die Verpflegung zwischendurch, außerdem versorgt das AKAFÖ zahlreiche Schulen im Umkreis mit einer warmen Mittagsverpflegung. Der Bereich Gastronomie erwirtschaftet ca. 10 Mio. Euro Umsatzerlöse im Jahr. Übrigens: Die Räume der Mensa (Bistro, Kaffeebar, großer Saal) sind auch ideal für Veranstaltungen von Firmen und Verbänden, das AKAFÖ richtet dort seit einigen Jahren u. a. den Bochumer Hochschulball aus, das Bistro und die Kaffeebar bieten auch für kleinere Veranstaltungen ein modernes Ambiente im akademischen Umfeld. Im Bereich studentisches Wohnen werden 19 Wohnanlagen für alle Studierenden betreut – insgesamt stehen ca. 4.200 Plätze zur Verfügung. In diesem Bereich nimmt das AKAFÖ ca. 10 Mio. Euro Mieterlöse ein. Weiterhin ist das AKAFÖ mit der Durchführung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) beauftragt und insofern Ansprechpartner und qualifizierter Berater im wichtigsten Bereich der Studienfinanzierung. Knapp 40 Mio. Euro BAföG-Leistungen werden hier jährlich an die Studierenden ausgeschüttet. Die studentische Kultur wird vom AKAFÖKulturbüro boSKop (Bochumer Studentische Kulturoperative) betreut, die jährlich über 100 kulturelle Veranstaltungen wie Theater, Konzerte oder Workshops (Tanzen, Musik u. a.) anbietet. Im Bereich Soziales gibt es eine Sozial- und Behindertenberatung für behinderte und chronisch kranke Studierende, die ein Servicezentrum mit behindertengerechten Räumen und Arbeitsplätzen betreibt, eine Kindertagesstätte für rund 100 Kinder, die vom Säuglingsalter bis zum zwölften Lebensjahr in altersgemischten Gruppen betreut werden sowie die Beratung für internationale Studierende mit qualifizierten Ansprechpartnern und ein Tutorenbüro, durch das vor allem ausländische Mieter in den AKAFÖ-Wohnanlagen persönlich betreut werden. Mit diesem Angebot deckt das AKAFÖ das breite Spektrum der Hilfestellungen und Serviceleistungen rund um das Hochschulleben der fast 50.000 Studierenden in Bochum und Gelsenkirchen ab. Finanziert wird diese Leistungspalette vor allem aus Umsatzerlösen, aber auch aus studentischen Sozialbeiträgen und aus Zuschüssen des Landes NRW. 28 Konrad Reis, Kartonagenfabrik – Reis Verpackungen Die Firma Konrad Reis, Kartonagenfabrik, besteht seit 1949. Zunächst als Maschinenbaufirma gegründet wurde bereits 1950 mit der Herstellung von Verpackungen begonnen. Gefertigt wurden Versand- und handüberzogene Geschenkkartons sowie Einsteckhüllen und Kassetten für Bücher. Beliefert wurden Kunden aus dem Raume Gütersloh/Bielefeld. Heute kommen die Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen und sind in Deutschland und im benachbarten Ausland ansässig. 1954 erhielt der Firmengründer Konrad Reis ein Gebrauchsmusterschutz für den gleichzeitigen Versand von Schallplatten und Büchern. Mit dem Eintritt 1969 in den väterlichen Betrieb führte Udo Reis, der Diplomingenieur ist, neue Technologien ein. Firma Reis verfügt über einen modernen, an den Erfordernissen der Kunden ausgerichteten Maschinenpark. Verarbeitet wird Vollpappe, vom Graukarton bis zum hochwertigen Sulfatkarton, und Wellpappe in den unterschiedlichsten Qualitäten. Die Produktpalette deckt ein breites Spektrum ab. Neben Faltschachteln in den üblichen Ausführungen werden fertig aufgerichtete Hüllen für Broschüren, Bücher und CD/DVD mit einer Rückenbreite von 4,5 bis 65 mm gefertigt, sowie Sonderverpackungen für Telefonkarten, Flexcover-Buchdecken und u. a. Displays in verschiedensten Ausführungen runden das Programm ab. Besonders stolz ist man auf die Entwicklung eines drehbaren, dreieckigen Pyramidenstumpfes, der seit einigen Jahren für Modeschmuck eingesetzt wird. Neuestes Produkt ist eine Angebotsmappe mit variabler Füllhöhe. Der Betrieb beschäftigt ca. zehn Mitarbeiter und wird im Bedarfsfall durch Leiharbeiter ergänzt. Seit 1984 leitet Udo Reis die Firma, die, was heutzutage selten ist, als Einzelfirma geführt wird. Seit mehr als zehn Jahren ist mit Frau Nicole Reis-Mertens, die nach dem BWL-Studium in den väterlichen Betrieb eintrat, die dritte Generation in der Firma. Die Verpackungsentwicklung wird auf die speziellen Kundenwünsche abgestimmt und im eigenen Hause durchgeführt. Langjährige Mitarbeiter verfügen über das notwendige „Knowhow“. Der geleistete Einsatz der Mitarbeiter wird seit vielen Jahren am Jahresende durch ein freiwilliges Weihnachtsgeld, in Abhängigkeit von den geleisteten Stunden, honoriert. Dieses Weihnachtsgeld wird zusätzlich zu der Jahresonderzahlung gezahlt. „Dass durch diese finanzielle Anerkennung die Motivation erheblich gesteigert wird, ist ein zusätzlicher Aspekt“, so Nicole Reis-Mertens. „Man muss nicht alles selbst machen“, ist die Meinung von Udo Reis. Deshalb werden die Druckaufträge an Druckereien vergeben, die sich auf Kartondrucke spezialisiert haben. Für die Kunden besteht aber nur ein Ansprechpartner, und dies ist die Firma Reis als kompetenter, zuverlässiger Partner. Im Gegenzug werden aber auch für Druckereien Lohnarbeiten, wie Stanzen und Kleben, durchgeführt oder als Serviceleistung Lohnkonfektionierung und Einschweißen. „Solange es uns gelingt, unsere Kunden mit gutem Service, kurzen Lieferzeiten und TopQualität zu fairen Preisen zu beliefern, blicke ich optimistisch in die Zukunft“, so Udo Reis. 29 10 Die Bürogemeinschaft Die „Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen“ sind eine Bürogemeinschaft, bestehend aus fünf selbstständigen Arbeitgeberverbänden und der MINT-Stiftung Ruhr/Vest. Bereits im Jahre 1948 schlossen sich der AGV Metall, der AGV Chemie und der AGV RuhrLippe erstmals zu einer Bürogemeinschaft zusammen. Die Ziele dieser Zusammenarbeit waren klar: Bündelung der Kräfte, Steigerung der Effizienz, Kostenersparnis und verbesserte Interessenvertretung. Anfang der 1950er-Jahre wurde zum Zwecke der tarifpolitischen Koordinierung im Tarifbezirk Westfalen der Landesausschuss Chemie Westfalen gegründet, ein Verbändeverband mit den Bezirksverbänden Bochum und Bielefeld. Bis in die 1990er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts gehörte auch der AGV für das Speditions-, Lagerei- und Transportgewerbe Westfalen-Niederrhein der Bürogemeinschaft mit Sitz an der Königsallee an. Im Jahre 2006 gründete der AGV Metall anlässlich seines 100. Gründungsjubiläums die MINT-Stiftung Ruhr/Vest, die seitdem Projekte mit naturwissenschaftlich-technischem Schwerpunkt in Vor- und Grundschulen, weiterführenden Schulen und Hochschulen fördert. Zu Beginn des Jahres 2009 schließlich verlegte die VPV Westfalen ihren Verbandssitz von Bielefeld nach Bochum und trat ebenfalls in die etablierte und bewährte Bürogemeinschaft ein. Alle unter einem Dach Insgesamt vertreten die unter dem Logo „Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen“ zusammenarbeitenden Verbände die Interessen von rund 370 zumeist mittelständischen Unternehmen mit zusammen etwa 72.000 Mitarbeitern und rund 4.500 Auszubildenden. Das Verbandshaus an der Bochumer Königsallee bietet den Mitgliedern eine kompetente Anlaufstelle zu Fragen aus den Bereichen Tarifpolitik, Arbeits- und Sozialrecht, Arbeitswirtschaft, Öffentlichkeitsarbeit sowie Aus- und Fortbildung. Ausführliche Informationen zu den Verbänden und zur MINT-Stiftung Ruhr/Vest erhalten Sie im Internet auf unserer Homepage „www.agv-bochum.de“. Metall Chemie Ruhr-Lippe VPV Mitgliedsfirmen . . . . . . . . . 104 Beschäftigte . . . . . . . . . 18.388 Auszubildende . . . . . . . . . . 912 Mitgliedsfirmen . . . . . . . . . 147 Beschäftigte . . . . . . . . . 35.979 Auszubildende . . . . . . . . . 2.656 Mitgliedsfirmen . . . . . . . . . . 67 Beschäftigte . . . . . . . . . 13.735 Auszubildende . . . . . . . . . . 598 Mitgliedsfirmen . . . . . . . . . . 35 Beschäftigte . . . . . . . . . . 4.021 Auszubildende . . . . . . . . . . 127 Größenstruktur Beschäftigte % < 100 AN. . . . . . . . . . . . . 54 100 – 500 AN . . . . . . . . . . 39 501 – 1.000 AN . . . . . . . . . 4 > 1.000 AN . . . . . . . . . . . . 3 Größenstruktur Beschäftigte % < 100 AN. . . . . . . . . . . . . 49 100 – 500 AN . . . . . . . . . . 42 501 – 1.000 AN . . . . . . . . . 5 > 1.000 AN . . . . . . . . . . . . 4 Größenstruktur Beschäftigte % < 100 AN. . . . . . . . . . . . . 69 101 – 500 AN . . . . . . . . . . 22 501 – 1.000 AN . . . . . . . . . 6 > 1.000 AN . . . . . . . . . . . . 3 Größenstruktur Beschäftigte % bis 100 AN . . . . . . . . . . . 66 101 – 500 AN . . . . . . . . . . 28 501 – 1.000 AN . . . . . . . . . 3 über 1.000 AN . . . . . . . . . . 3 Regionalstruktur Region % Bochum . . . . . . . . . . . . . 39 Herne . . . . . . . . . . . . . . 15 Kreis RE . . . . . . . . . . . . . 15 Sonstige . . . . . . . . . . . . . 15 EN-Kreis . . . . . . . . . . . . . 14 Bottrop . . . . . . . . . . . . . . . 2 Regionalstruktur Region % Ruhrgebiet/Vest . . . . . . . . 56 Münsterland . . . . . . . . . . 19 Sauerland/Hellweg . . . . . . 17 Siegerland . . . . . . . . . . . . . 4 Sonstige . . . . . . . . . . . . . . 4 Regionalstruktur Region Bochum . . . . . . . . . . . . . Kreis RE . . . . . . . . . . . . . Ennepe-Ruhr . . . . . . . . . . Herne . . . . . . . . . . . . . . . Sonstige . . . . . . . . . . . . . Regionalstruktur Region % OWL . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Münsterland . . . . . . . . . . 14 Sauerland . . . . . . . . . . . . 11 Sonstige . . . . . . . . . . . . . . 6 Herne . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Siegerland . . . . . . . . . . . . . 3 30 % 43 16 13 12 16 31 11 Personalia 2009 Vorstand und Beirat Metall Vorstand 1. Frank Becker van Merksteijn Fences Germany GmbH, Werk Becker & Bläser Draht, Datteln 2. Dipl.-Ing. Friedrich Wilhelm Wengeler Wengeler & Kalthoff Hammerwerke GmbH & Co. KG, Hattingen 3. Dipl.-Kfm. Dirk Linnepe Breuer-Motoren GmbH Co. KG, Bochum 4. Uwe Fechtner ADAM OPEL GmbH, Bochum 5. Dipl.-Ing. Rüdiger Oostenryck Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH & Co. KG, Bochum Beirat 1. Dirk Böttcher Rheinzink GmbH Co. KG, Datteln 2. Dipl.-Kfm. Bodo Finger Maschinenfabrik Mönninghoff GmbH & Co. KG, Bochum 3. Detlef Geis Bosch Sicherheitssysteme GmbH, Bochum 4. Thomas Knop Rexam Beverage Can Recklinghausen GmbH, Recklinghausen 5. Wolfgang Köster Schwing GmbH, Herne 6. Dipl.-oec. Rainer Lohmann Eickhoff Gruppe GmbH, Bochum 7. Nicola Jones Eich Rollenlager GmbH, Hattingen 8. Dipl.-Kfm. Josef Maria Niegemann KONE GmbH Hattingen Works, Essen 9. Jörg Meyer Metallwerk Kleinken GmbH, Dorsten 10. Edgar Vieth ADAM OPEL GmbH, Werk Bochum, Bochum 11. Dipl.-Ing. Christian Vogelsang Vogelsang Elektromotoren GmbH, Bochum 12. Dr. Andreas Böhme VULKAN Kupplungs- und Getriebebau B. Hackforth GmbH & Co. KG, Herne 32 13. Dipl.-Ing. Werner Plagemann Maschinenfabrik Köppern GmbH & Co. KG, Hattingen 14. Hans-Jürgen Kokot Hötten Maschinenbau GmbH, Dorsten Gastmitglieder 1. Dr. Günter Schierjott Wösthoff Meßtechnik GmbH, Bochum 2. Dipl.-Kfm. Gerhard Schwing Schwing GmbH, Herne 3. Joachim Ohse Firma Benteler Stahl / Rohr GmbH, Paderborn Vorstand und Beirat Chemie Vorstand 1. Hans J. Hesse HESSE GmbH & Co. KG, Hamm 2. Willibrord Lampen Evonik Stockhausen GmbH, Krefeld 3. Ute Herminghaus-Böcking Ewald Dörken AG, Herdecke 4. Michael Schmidt Deutsche BP AG, Bochum 5. Dr. Franz-Josef Renneke Bayer Schering Pharma AG, Werk Bergkamen, Bergkamen 6. Dr. Helmut Rödder BASF Coatings AG, Münster 7. Jürgen Wagener Wagener & Co. GmbH, Lengerich Beirat 1. Dr. Helmut Anzt Perstorp Chemicals GmbH, Arnsberg 2. Johannes Bornmüller Hexion Speciality Chemicals GmbH, Iserlohn 3. Randolf Bursian Infracor GmbH, Marl 4. Rainer Haardt BP Oil Marketing GmbH, Bochum 5. Dr. Ulrich Hartge Chemtura Organometallics GmbH, Bergkamen 6. Thomas Hartmann BASF Coatings AG, Münster 7. Thomas Hauk UNIPLAST Knauer GmbH, Bad Laasphe 8. Dr. Jens Herold Bayer Schering Pharma AG, Bergkamen 9. Dr. Hans-Dieter Kahleyß KG Deutsche GasrußwerkeGmbH & Co., Dortmund 10. Ralf Kuhnert Givaudan Deutschland GmbH, Dortmund 11. Johannes Mey Evonik Degussa GmbH, Essen 12. Raymond Opszalski ADVANSA GmbH, Hamm 13. Dirk Pöppel Berleburger Schaumstoffwerk GmbH, Bad Berleburg 14. Dr. Sigurd Pütter MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn 15. Hartwig Schwab Döllken Kunststoffverarbeitung GmbH, Gladbeck 16. Volker Stauf Stauf Klebstoffwerke GmbH, Wilnsdorf 17. Johannes Wilhelm Zimmermann Isola Mineralwolle-Werke Wilhelm Zimmermann KG, Sprockhövel Kooptierte Beiratsmitglieder 1. Gerd-Volker Guth Innospec Deutschland GmbH, Herne 2. Carsten Heins Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Bielefeld 3. Johannes Heß Arbeitgeberverband für die heimische Industrie Ostwestfalen-Lippe e. V., Paderborn 4. Martin Rath VESTOLIT GmbH & Co. KG, Marl 5. Sylvia Scholz Air Products GmbH, Hattingen 6. Wolfgang Fritsch-Albert Westfalen AG, Münster Vorstand und Ausschuss Ruhr-Lippe Vorstand 1. Dipl.-Kfm. Michael Benkert Deutsche Benkert GmbH & Co. KG, Herne 2. Jürgen Gülich GÜLICH GRUPPE, Witten 3. Kai-Uwe Röhrig Druck- und Verlagshaus Schürmann + Klagges GmbH & Co. KG, Bochum 4. Dipl.-Kfm. Peter Kallien Private Universität Witten / Herdecke gGmbH, Witten Ausschuss 1. Heike Wiegand Wiegand & Sohn KG GmbH & Co., Bochum 2. Jürgen Fröhning Eugen Stratemeyer GmbH & Co. KG, Bochum 3. Henrich Kleyboldt Ifürel EMSR-Technik GmbH & Co. KG, Herne 4. Theodor Meine Heitkamp – Deilmann – Haniel GmbH, Herne 5. Niki Slawinski Steuerung B GmbH, Bochum Vorstand VPV 1. Dipl.-Kfm. Michael Benkert Deutsche Benkert GmbH & Co. KG, Herne 2. Jörg Bentz Melitta Unternehmensgruppe Bentz KG, Minden 3. Michael Beidermühle Bischoff + Klein GmbH & Co., Lengerich 4. Christoph Hold-Ferneck dy-pack Verpackungen Gustav Dyckerhoff GmbH, Wenden 5. Stephan Potthoff-Wenner Friedrich Wenner Versmolder Papier- und Pappenverarbeitung GmbH, Versmold 6. Udo Reis Reis Verpackungen Kartonagen-Fabrik, Gütersloh 7. Markus Zeyen Melitta Beratungs- und VerwaltungsGmbH & Co. KG, Minden 33 Ehrenamtliche Verbandsvertreter 2009 1. Ehrenamtliche Richter, u. a. Arbeitsgerichte Bochum und Herne sowie Landesarbeitsgericht Hamm Stark, Reiner ehem. Polymer Latex GmbH, Marl Chemie Herne Stephan, Reiner Deutsche BP AG, Bochum Ruhr-Lippe Bochum Tüshaus, Volker Dorstener Drahtwerke H.W. Brune & Co. GmbH, Dorsten Ruhr-Lippe Herne Ullrich, Klaus Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH & Co. KG, Bochum Metall Bochum Voßmöller, Andreas Hüls Service GmbH, Marl Chemie Herne Walter, Maria Theresia Philippine GmbH & Co. Dämmstoffsysteme KG, Bochum Chemie Bochum Weise, Michaela Perstorp Chemicals GmbH, Arnsberg Chemie Arnsberg Name Firma Verband Gericht Wening, Klaus Heitkamp BauHolding GmbH, Herne Ruhr-Lippe Herne Blewonska, Peter Rheinzink GmbH, Datteln Metall Herne Dr. Wessel, Eduard Oxeno Olefinchemie GmbH, Marl Chemie Herne Boese, Edgar ehem. Nokia GmbH, Bochum Metall Bochum Willers, Karlo Wyeth-Pharma GmbH, Münster Chemie LAG Hamm Bühler, Ralf Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Witten Ruhr-Lippe Bochum Zydek, Herbert-Paul Ruhr-Zink GmbH, Datteln Metall LAG Hamm Bursian, Randolf Evonik Degussa GmbH, Marl Chemie Herne Dittrich, Markus KSB Service GmbH, Bochum Metall Bochum Dudel, Burkhard Sasol Germany GmbH, Marl Chemie Herne du Pin, Rolf Bernd Deutsche Benkert GmbH & Co., Herne Ruhr-Lippe LAG Hamm Eising, Elmar Adam Opel GmbH, Bochum Metall Bochum Felka, Oliver Deutsche BP AG, Bochum Ruhr-Lippe Bochum Finkewirth, Thomas Becker Plastics GmbH, Datteln Ruhr-Lippe Herne Dr. Frohnhaus, Gabriele Ruhr-Universität Bochum Ruhr-Lippe Bochum Göppert, Tim Rainer Schwing GmbH, Herne Metall Herne Goll, Klaus-Jürgen Nokia GmbH, Bochum Metall Bochum Greving, Manfred Vesuvius GmbH Chemie Bocholt Hebecker, Stefan Deutsche BP AG Ruhr-Lippe Bochum Hinteresch, Jürgen BASF Coatings AG, Münster Chemie Münster Kohlstadt, Helga ehem. PPG Coatings Deutschland GmbH, Bochum Chemie LAG Hamm Köster, Wolfgang Schwing GmbH, Herne Metall LAG Hamm Komenda, Wolfgang Eickhoff-Gruppe, Bochum Metall Bochum Dr. Köster, Klaus ISP Marl GmbH, Marl Chemie Herne Kempken, Volker BKK vor Ort, Bochum Metall Bochum Leitner, Dirk ThyssenKrupp Automotive AG, Bochum Metall Bochum Dr. Marks, Uwe Ardex GmbH, Witten Chemie Bochum Myalski, Adrian IFÜREL EMSR-Technik GmbH & Co. KG, Herne Ruhr-Lippe Herne Name Firma Verband Gremium Niemyt, Ruth Volksbank Bochum Witten eG, Bochum Ruhr-Lippe Bochum Bursian, Randolf Evonik Degusssa GmbH, Marl Chemie Oleszak, Peter Langbein & Engelbracht GmbH, Bochum Metall Bochum Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Westfalen Reese, Gerhard Härterei Reese Bochum GmbH, Bochum Ruhr-Lippe LAG Hamm Elles, Wolfgang Evonik Degussa GmbH, Herne/Witten Chemie Regionalbeirat AOK Dortmund Schmidt, Dino Rexam Beverage Can Recklinghausen GmbH, Recklinghausen Metall Herne Farin, Gerd Hermann Hötten Maschinenbau GmbH, Dorsten Metall Rentenausschuss Metall BG Sieglitz, Thomas Faiveley Transport Witten GmbH, Witten Bochum Göppert, Tim Schwing GmbH, Herne Metall Vertreterversammlung BG 34 Metall 2. Gremienvertreter Arbeitsverwaltung Name Firma Verband Agentur für Arbeit Behrens, Stefan Evonik Degussa GmbH, Marl Chemie RE, Anzeigepflichtige Entlassungen Elles, Wolfgang Evonik Degussa GmbH, Herne/Witten Chemie BO, Anzeigepflichtige Entlassungen Feig, Heinz-Jürgen Ernst & Engbring GmbH, Oer-Erkenschwick Metall RE, Anzeigepflichtige Entlassungen Keysers, Thomas BP Gelsenkirchen GmbH Chemie Essen, Widerspruchsausschuss Lampen, Willibrord Evonik Stockhausen GmbH, Marl Chemie RE, Verwaltungsausschuss Meine, Theodor Heitkamp BauHolding GmbH, Herne Ruhr-Lippe BO, Anzeigepflichtige Entlassungen Vieth, Edgar Adam Opel GmbH, Bochum Metall BO, Verwaltungsausschuss, Anzeigepflichtige Entlassungen 3. Gremienvertreter Sozialversicherungen (LVA / AOK / BG / BfA) 35 Kuhnert, Ralf Givaudan Deutschland GmbH Chemie AOK Verwaltungsrat Dortmund Schmidt, Michael BP Refining & Petrochemicals GmbH Chemie Mitgliederrat BAVC Lochmann, Marianne Evonik Degussa GmbH, Marl Chemie Widerspruchsstelle BfA Essen Dr. Tenkhoff, Norbert Infracor GmbH, Marl Chemie Reese, Gerd Härterei Reese Bochum GmbH, Bochum Ruhr-Lippe Regionalbeirat AOK Dortmund BAVC Ausschuss für soziale Sicherheit, AK Arbeits- und Gesundheitsschutz Riegsinger, Gerd Ewald Dörken AG, Herdecke Chemie Verwaltungsrat AOK Dortmund Vieth, Edgar Adam Opel GmbH Metall Stenkamp, Ludwig Dorstener Drahtwerke H. W. Brune & Co. GmbH, Dorsten Ruhr-Lippe Regionalbeirat AOK Recklinghausen Arbeitsrechtsausschuss LV NRW Weiß, Bernd KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co., Dortmund Chemie Dr. Juszak, Klaus-Dieter Infracor GmbH, Marl Chemie Vertreterversammlung BG Chemie Arbeitskreise Ausbildung und Personalleiter LV NRW Dr. Wruck, Horst ehem. Adam Opel GmbH, Bochum Metall Vorstand Bildungswerk NRW Schlug, Dietmar INEOS Phenol GmbH, Gladbeck Chemie Regionalbeirat AOK Recklinghausen Eising, Elmar Adam Opel GmbH Metall Arbeitsrechtsausschuss LV NRW Weiß, Bernd KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co., Dortmund Chemie Regionalbeirat AOK Dortmund Wäntig, Wolfgang Melitta Haushaltsprodukte GmbH & Co. KG VPV HPV-Umweltausschuss 4. Gremienvertreter Dachverbände (LV NRW, BAVC, HPV) 5. Ehrenamtliche Richter, u. a. Sozialgerichte Dortmund und Gelsenkirchen sowie Landessozialgericht Essen Name Firma Verband Gremium Bandle, Werner ehem. BASF Coatings AG Chemie Schatzmeister LV NRW Becker, Frank van Merksteijn Fences Germany GmbH Werk Becker & Bläser Draht, Datteln Metall Vorstand METALL NRW Bremer, Jörg Du Pont de Nemours (Deutschland) GmbH Chemie BAVC – Mitglied des Vorstands Brosch, Bernhard BP Gelsenkirchen GmbH Chemie Berufsbildungsausschuss Dr. Rödder, Helmut BASF Coatings AG Chemie Tarifkommission BAVC Haardt, Rainer BP Oil Marketing GmbH, Bochum Chemie Gesprächskreis Personalführung BAVC, AK Betriebsverfassung, BAVC Name Firma Verband Sozialgericht Goll, Klaus-Jürgen Nokia GmbH, Bochum Metall Gelsenkirchen Guth, Gerd-Volker Innospec Deutschland GmbH, Herne Chemie Gelsenkirchen Heidenreich, Gerhard Uponor Anger GmbH, Marl Chemie Gelsenkirchen Klingl, Horst-Dieter ehem. Rexam Beverage Can Recklinghausen GmbH, Recklinghausen Metall Gelsenkirchen Kohlstadt, Helga ehem. PPG Coatings Deutschland GmbH, Bochum Chemie LSG Essen Knecht, Franz-Josef BP Refining & Petrochemicals GmbH, Gelsenkirchen Chemie Gelsenkirchen Heins, Carsten Dr. Kurt Wolff GmbH GmbH & Co. KG, Bielefeld Chemie Mitglieder-/KO-Rat BAVC Komenda, Wolfgang Eickhoff Gießerei GmbH, Bochum Ruhr-Lippe Dortmund Dr. Herrmann, Jürgen Deutsche BP AG, Bochum Chemie BAVC – Mitglied der Vertreterversammlung Köhler, Rainer BP Gelsenkirchen GmbH, Gelsenkirchen Chemie LSG Essen Krause, Sabine ISP Marl GmbH, Marl Chemie LSG Essen Herminghaus-Böcking, Ute Ewald Dörken AG, Herdecke Chemie KO-Rat BAVC Lampen, Willbrord Evonik Stockhausen GmbH, Marl Chemie LSG NRW Hesse, Hans Jürgen Hesse GmbH & Co. KG, Hamm Chemie Mitglieder-/KO-Rat BAVC Wening, Klaus Heitkamp BauHolding GmbH, Herne Ruhr-Lippe Gelsenkirchen Dr. Juszak, Klaus Dieter Infracor GmbH, Marl Chemie BAVC – Mitglied der Vertreterversammlung Westermann, Klaus Dieter Arsol Aromatics GmbH, Gelsenkirchen Chemie Gelsenkirchen Lampen, Willibrord Evonik Stockhausen GmbH, Marl Chemie Vorstand, Tarifkommission BAVC, Vorsitz Ausschuss für soziale Sicherheit, UCI Verwaltungsrat Graf von Westerholt, Dr. Burchard BASF Coatings AG, Münster Chemie Münster Brüning, Klaus Wyeth Pharma GmbH, Münster Chemie Münster Hellwig, Wolfgang Norres Schlauchtechnik GmbH, Gelsenkirchen Ruhr-Lippe Gelsenkirchen Guth, Gerd-Volker Innospec Deutschland GmbH, Herne Chemie Gelsenkirchen Rath, Martin VESTOLIT GmbH & Co. KG, Marl Chemie Gelsenkirchen Sauerhoff, Heinz-Günter TER HELL Plastic GmbH, Herne Chemie Gelsenkirchen Blatt, Marion Boehringer Ingelheim microParts GmbH, Dortmund Chemie Dortmund Ullrich, Klaus Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH & Co. KG Metall Dortmund Dr. Metternich, Hans Jürgen Evonik Degussa GmbH, Marl Chemie Berufsbildungsausschuss BAVC, Berufsbildungsrat BAVC Dr. Renneke, Franz-Josef Bayer Schering Pharma AG, Bergkamen Chemie BAVC – Mitglied der Vertreterversammlung Scheidtmann, Michael 36 Evonik Degussa GmbH, Marl Chemie Ausschuss für soziale Sicherheit, BAVC 37 Ueter, Michael Eternit AG, Beckum Chemie Dortmund Cüppers, Hans-Georg GEA Management Gesellschaft für Wärme- und Energietechnik mbH, Herne Metall Dortmund Zimmermann, Frank E. Stratemeyer GmbH & Co. KG, Bochum Ruhr-Lippe Dortmund Neubauer, Kai Maschinenfabrik Mönninghoff GmbH & Co. KG, Bochum Metall Dortmund Fieberg, Brigitte Dekor-Kunststoffe GmbH, Bad Berleburg Chemie Dortmund Müller, Detlef Armstrong Building Products GmbH, Münster Chemie Dortmund Rensch, Ulrich OXEA GmbH, Oberhausen Chemie Dortmund Pröpper, Udo Brühne-Gruppe, Dortmund Ruhr-Lippe Dortmund Ewen, Sandra Titan Intertractor GmbH, Gevelsberg Metall Dortmund Roth, Peter Hackforth Holding GmbH & Co. KG, Herne Metall Dortmund Kuhnert, Ralf Givaudan Deutschland GmbH, Dortmund Chemie Dortmund Papke, Klaus Klaus Union GmbH & Co. KG, Bochum Metall Dortmund Dudel, Burkhard Sasol Germany GmbH, Marl Chemie Dortmund Niemyt, Ruth Volksbank Bochum Witten eG, Bochum Ruhr-Lippe Dortmund Weiß, Bernd KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co., Dortmund Chemie Dortmund Sommerfeld, Uwe Urenco Deutschland GmbH, Gronau Chemie Dortmund Weise, Michaela Perstorp Chemicals GmbH, Arnsberg Chemie Dortmund Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen Königsallee 67 44789 Bochum Fon: 0234 / 5 88 77-0 Fax: 0234 / 5 88 77-70 Mail: [email protected] www.agv-bochum.de Verantwortlich für den Inhalt: RA Dirk W. Erlhöfer Königsallee 67 44789 Bochum 6. Sonstige Gremienvertreter Impressum Name Firma Verband Sozialgericht Finger, Bodo Maschinenfabrik Mönninghoff GmbH & Co. KG, Bochum Metall Vertrauensmanager Stiftung der Deutschen Wirtschaft Keysers, Thomas BP Gelsenkirchen GmbH Chemie ArbG Gelsenkirchen Dr. Metternich, Hans Jürgen Evonik Degussa AG, Marl Chemie Beirat Recher Seminare Grafische Gestaltung: Diekmann Public Relations GmbH, Herne Müller, Peter Rheinzink GmbH & Co. KG, Datteln Metall Staatl. Amt für Jugendarbeitsschutz Redaktion: Heike Abels, M. A. Druck: Schürmann + Klagges GmbH & Co. KG, Bochum Fotonachweis: – Harald Reusmann – Heike Abels – Dr. Nüsken Chemie GmbH – BOMAFA Armaturen GmbH – AKAFÖ Akademisches Förderungswerk, A. ö. R. – Reis Verpackungen 38 39 Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen 14 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen Königsallee 67 44789 Bochum Fon: 0234 / 5 88 77-0 Fax: 0234 / 5 88 77-70 E-Mail: [email protected] www.agv-bochum.de Perspektive 2009 2010 2011 2012 2013 20