Moderne Verpackung

Transcrição

Moderne Verpackung
Moderne Verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Gut, günstig - und nachhaltig Seite
6
Zwischen Schönheit und Funktionalität Seite
9
Verpackungsmaschinen drehen wieder auf Seite
12
Duales System im Umbruch Seite
13
September 2010
2
moderne verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Verpackung – komplex
und notwendig
I n h a lt
Moderne Verpackung
Eine Publikation des Reflex Verlages am
17. September 2010 im Handelsblatt.
Der Reflex Verlag und die Verlagsgruppe
Handelsblatt sind rechtlich getrennte und
redaktionell unabhängige Unternehmen.
Die optimale Verpackung – das A und O
3
FachPack 2010: Immer gut verpackt
4
Getränkedosen: Totgesagte leben länger 5
Grün, gut und günstig
6
Trends setzen und durchstarten
7
Blechbüchse, PET und Individualflasche
8
Kopfstehender Honig und No-Label-Look 9
Rückverfolgung leicht gemacht
10
Senfgläser, Nachfüllbeutel & Co.
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Der Motor springt wieder an
12
Ohne interne Logistik läuft nichts
12
Immer rein in die Tonne
13
Optimal verpackt zum Patienten
14
Warenpräsentation am Point of Sale
15
I m p r e s s u m
Projektmanagerin
Anika Förster
[email protected]
Layout/Produktion
[email protected]
Redaktion
Mike Paßmann, Julia Borchert, Jost Burger,
Tobias Lemser, Astrid Schwamberger,
Wiebke Toebelmann
Fotos
istockfoto.com
Inhalte von Gastbeiträgen, Experten- und
Fokusinterviews sowie von Unternehmens- und Produktpräsentationen geben
jeweils die Meinung der Gastautoren bzw.
Gesprächspartner wieder. Die Redaktion
ist für die Relevanz der Beiträge nicht
verantwortlich.
A
ch ja, die Verpackung! Lustvolles Streitobjekt in der
Politik, Sinne anregendes Kaufs- und Verkaufsobjekt
im Supermarkt, Kostenfaktor in der Herstellung und
der Abfüllung, Funktionsträger in der Logistik, … diese
Aufzählung könnte noch beliebig fort geführt werden.
Klar ist: in unserer industrialisierten Welt, wo tagtäglich tausende von Tonnen Waren, Rohstoffen und
Halbfertigprodukten transportiert und verarbeitet werden
müssen, geht es nicht mehr ohne Verpackungen.
Dabei wird anhand des Lebensweges einer Verpackung
deutlich, welch hohe Komplexität sich hinter diesem
Oberbegriff verbirgt. Aus dem Packstoff, üblicherweise Papier, Karton, Vollpappe, Wellpappe, Holz, Metall,
Kunststoff, Glas oder auch aus deren Kombinationen und
Verbunden, wird das Packmittel hergestellt, also z.B. eine
Schachtel oder Kiste, eine Dose oder Folie, eine Flasche
oder ein Behälterglas. Diese Packmittel, die gemeinhin als
Verpackung bezeichnet werden, müssen so beschaffen
sein, dass sie den Grundanforderungen nach Schutz, Lagerund Transportfähigkeit und einer werblichen Komponente
gerecht werden. Und schließlich, muss die Verpackung auf
ihrer letzten Stufe des Lebensweges auch noch entsorgt
werden, am besten durch Recycling.
Dass sich entlang dieses Lebensweges eine Menge
Konfliktpotential ergibt, liegt auf der Hand. So hat die Politik
Anfang der Neunziger Jahre die Verpackung als umweltschädlich und müllverursachend erkannt und ihr den Kampf
angesagt. Damals nannte man das Umweltschutz, heute
läuft es unter dem vielbemühten Begriff der Nachhaltigkeit.
Als Ergebnis blieb die Verpackungsverordnung, die in
ihrer mittlerweile fünften Novelle vorliegt und leider das
eine oder andere Mal an der ursprünglichen Zielsetzung
vorbei ging. Exemplarisch dafür sei der Rückgang der
Mehrwegquote genannt, die eigentlich gestützt werden sollte, aber seit der Einführung des Einwegpfandes
deutlich gesunken ist. Ein positiver Nebeneffekt der
Verpackungsverordnung ist, dass die ohnehin schon
immer innovative Verpackungsbranche sie als Startschuss
für weitere Innovationen nutzte. Vor allem durch neue
Materialzusammensetzungen, durch Wanddickenreduktion
z.B. von Glasflaschen oder durch weniger Materialeinsatz
aufgrund einer geänderten Packungsgeometrie konnten
große Einsparungspotentiale realisiert werden. Aber da
nicht die Menge der Waren, die verpackt werden müssen
abgenommen hat, konnte die Verpackungsindustrie in
Deutschland 2008 einen Umsatz von 24,9 Mrd. Euro erzielen.
Doch die Verpackung ist kein reiner Selbstzweck, sie soll
vor allem das Produkt schützen, es transportieren und
natürlich soll sie helfen, es zu verkaufen. Hier kommen dann
Marketing und Design zum Tragen, denn 84% der Produkte
im Supermarkt erhalten 0% Aufmerksamkeit. Anders herum
bedeutet das: der erste Eindruck ist entscheidend. Nach welchen Kriterien entscheiden Sie, wenn Sie vor der Kühltheke
stehen und 15 verschiedene Marken Joghurt mit jeweils
20 verschiedenen Sorten vor sich haben? Welches der 300
Joghurts nehmen Sie mit? Das was Sie kennen oder das
neue, was sich durch sein Etikett und die Bechergestaltung
von den anderen abhebt? Und dabei werden jedes Jahr ca.
10.000 Produkte in einem Supermarkt neu gelistet.
Die Verpackung wird wohl auch in Zukunft immer wieder ins
Schussfeld der Umweltdiskussion geraten, dafür steht sie zu
exemplarisch für Abfall und CO2 Belastung. Aber unstrittig
ist auch, dass die Verpackungsindustrie als Arbeitgeber von
ca. 115.000 Menschen in Deutschland, über alle Materialien
und Anwendungen hinweg eine große Innovationskraft hat
und Initiator von neuen Technologien und Materialien ist.
Sonja Bähr
Geschäftsführerin bdvi -das Verpackungsnetzwerk
V.i.S.d.P.
Mike Paßmann
[email protected]
Für weitere Informationen wenden Sie sich
bitte an Laurens Müller,
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Reflex Verlag GmbH
Hackescher Markt 2 – 3
D-10178 Berlin
T +49 (0)30 2008 949 -0
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Der Reflex Verlag hat sich auf themenbezogene Sonderveröffentlichungen in deutschen, niederländischen und
schweizer Tageszeitungen spezialisiert. Diese liegen unter
anderem der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.), dem
Handelsblatt, dem Tagesspiegel, der Berliner Zeitung und der
Frankfurter Neuen Presse bei. So kombiniert der Reflex
Verlag den thematischen Fokus der Fachpublikationen mit
der Reichweite der Tagespresse. Der Verlag zeichnet sich
durch eine unabhängige Redaktion sowie die Trennung
zwischen redaktionellen Artikeln und Kundenbeiträgen aus.
Mehr Informationen finden Sie unter www.reflex-media.net.
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
moderne verpackung
3
Leitartikel
Die optimale Verpackung ist das A und O
Moderne Verpackungen schützen, versetzen den Verbraucher in Kauflaune und sind umweltfreundlich.
Von Astrid Schwamberger
K
onsumgüter und Lebensmittel legen oft weite Wege zurück, um zum
Verbraucher zu gelangen. Dabei lauern
zahlreiche Gefahren, die die Qualität
beeinträchtigen, die Ware verunreinigen, verderben oder beschädigen
können. „Man kann es nicht oft genug
wiederholen: Verpackungen schützen
hochwertige Lebensmittel und Produkte, die mit einem großen Einsatz
von Ressourcen hergestellt werden“,
betont Stefan Glimm, Vorsitzender des
Gesamtausschusses Deutscher Verpackungshersteller (GADV).
Tatsächlich kommen in der Prozesskette von der Produktion bis zum
Verkauf Verpackungen mit unterschiedlichen Funktionen zum Einsatz.
Verkaufsverpackungen portionieren
zum Beispiel Lebensmittel, Kosmetikprodukte und pharmazeutische
Erzeugnisse, machen sie somit transport- und lagerfähig und definieren die
Verkaufseinheit. Laut Bundesumweltministerium machen diese klassischen
Primärverpackungen knapp die Hälfte
(45 Prozent) aller Packmittel aus. Vielfach sind Produkte, die besonders
hochwertig wirken sollen, aufwendiger
verpackt als nötig. Eine Anti-FaltenCreme etwa wäre in einer Tube bereits
gut aufgehoben. Zusätzlich bekommt
sie dann aber oft noch eine Umverpackung aus Pappe, die wiederum mit
Zellophan umhüllt ist.
Um den Transport dieser Verkaufseinheiten zu erleichtern, sie währenddessen zu schützen und auf langen Wegen
sicher zu machen, sind Transportverpackungen notwendig. Unternehmen
müssen dabei zwischen Kosten und
Nutzen einer effektiven Verpackung,
Ladeeinheiten- und Ladungssicherung abwägen. Ein viel diskutiertes
Thema in der Logistik und im Handel
ist der Einsatz von RFID-Systemen zur
Identifizierung und Lokalisierung der
Ware. Sie sollen für mehr Effizienz bei
der Überwachung und Steuerung von
Lieferketten sorgen.
Am Point of Sale schließlich dienen
Displays und Promotionverpackungen
dazu, die Aufmerksamkeit der Kunden auf das Produkt zu lenken. Etwa
70 Prozent der Kaufentscheidungen
werden dort getroffen, wie die Gesellschaft für Konsumforschung GfK herausgefunden hat. Damit im Laden der
Funke überspringt, müssen Verkaufshilfen und Aufsteller der MarketingBotschaft entsprechend gestaltet sein.
Mit dem Shelf Ready Packaging hat
sich eine Verpackung durchgesetzt, die
außerdem die Prozesskosten im Laden minimiert. Es handelt sich dabei
um eine markengerecht
gestaltete Transportverpackung, die samt Inhalt
ins Regal gestellt wird.
Das Einsortieren der
Ware reduziert sich damit auf das Öffnen und
Platzieren des Kartons,
aus dem der Kunde dann
die Verkaufsverpackung
entnimmt.
Nach dem Kauf geht die
Verkaufsverpackung auf
ihre letzte Reise: Sie wandert in die
Papiertonne, den gelben Sack oder den
Altglascontainer, um anschließend
aufbereitet und wiederverwertet zu
werden. Für die Sammlung und Verwertung der Abfälle sind in Deutschland neun Unternehmen zugelassen.
Seit 1. April 2009 müssen sich Hersteller und Vertreiber, die mit Ware befüllte Verkaufsverpackungen für den
Endverbraucher als erste in Umlauf
bringen, an diesem flächendeckenden
Rücknahmesystem beteiligen.
Laut GADV wurden im Jahr 2009
rund 17,7 Millionen Tonnen Packmittel in Deutschland hergestellt. Knapp
die Hälfte davon aus Papier, Pappe und
Karton (gut 48 Prozent), je ein Fünftel
aus Kunststoff und Glas (je circa 21
Prozent), 9 Prozent der Verpackungen
waren aus Metall.
Die Vielzahl der Werkstoffe lässt die
Bandbreite der Verpackungsbranche
erahnen. Zu den stark spezialisierten
Packmittelherstellern kommen entsprechende Zulieferer und Dienstleister: Lieferanten für Rohstoffe, Kleb-
stoffe, Polstermittel, Verschlüsse und
Etiketten, Designer und Druckereien,
Anlagen- und Gerätebauer sowie Logistikunternehmen und Verwerter.
Größter Verband innerhalb des GADV
ist die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen. Circa 60.000 Arbeitnehmer sind in den mehr als 300
Mitgliedsunternehmen beschäftigt. Im
vergangenen Jahr erzielten sie einen
Umsatz von 12,5 Milliarden Euro und
damit knapp die Hälfte (44 Prozent)
der gesamten Verpackungsbranche in
Deutschland.
Trotz des generell leichten Rückgangs
bei Produktion und Umsatz und den
Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten sind die Verpackungshersteller optimistisch. Rückenwind und
Nachfrageimpulse erwarten sie von
der anziehenden Konjunktur, aber
auch von den Fachmessen FachPack in
Nürnberg (28. bis 30. September 2010)
und interpack in Düsseldorf (12. bis 18.
Mai 2011).
Zu den Trendthemen, die dort diskutiert werden, gehören zum Beispiel
neue Funktionen von Verpackungen
wie etwa die feuchteregulierende Eigenschaft von Lebensmittelverpackungen, der Einsatz von Nanotechnologie
oder Hologramme zum Schutz vor Fälschungen. Auch Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit stehen weiterhin auf der Agenda, beispielsweise im
Zusammenhang mit der Abbaubarkeit
von Folien mit hoher Barrierefunktion oder Verpackungsmaterialien aus
Biopolymeren wie etwa Molkeprotein
oder nachwachsenden Rohstoffen. n
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4
moderne verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Artikel FachPack
Immer gut verpackt
Über 1.300 Aussteller zeigen auf der FachPack in Nürnberg die neusten Trends in Technik, Veredelung und Logistik rund um Verpackungen.
Von Jost Burger
W
as gibt es nicht alles im Dreierpack: Batterien, Apfelsaft oder
Herrensocken. Eben immer dreimal
vom Gleichen. „Verpassen Sie nicht
den Dreierpack“ – damit wirbt auch
die FachPack. Doch hier geht es um
andere Inhalte, denn die FachPack
zählt zu den wichtigsten europäischen
Messen rund um die Verpackung. In
diesem Jahr öffnet sie ihre Tore vom
28. bis 30. September in Nürnberg.
Und sie besteht aus drei Segmenten,
die sich ideal ergänzen: der namensgebenden FachPack, der PrintPack
und der LogIntern.
Die Veranstalter rechnen mit ähnlichen Traumergebnissen wie im vergangenen Jahr. Angesichts der über
33.000 Fachbesucher und 1.338 Aussteller blieb Rolf Keller, in der Geschäftsleitung der Nürnberg Messe
verantwortlich für den „Dreierpack“,
2009 nur noch zu kommentieren: „Der
Messeverbund hat in schwierigen Zeiten wahre Größe und absolute Stabilität bewiesen. FachPack, PrintPack und
LogIntern haben damit ihre Position
als eine der bedeutendsten europäischen Fachmessen für Verpackung
eindrucksvoll untermauert.“
Auch in diesem Jahr wird der gesamten sogenannten Inhouse-Prozesskette
aus Verpackung, Veredelung und Logistik ein Forum geboten. Rund 1.300
Aussteller zeigen, was alles dazugehört, um den Karton zur Milch und die
Milch in den Karton zu bekommen,
und wie der Karton vorher hübsch bedruckt wird. Es geht um Packstoffe,
Packmittel und Packhilfsmittel. Es
geht um Verpackungsmaschinen und
Etikettenaufkleber, um Kennzeichnungs- und Markierungstechnik, um
Kontroll- und Prüfgeräte, und nicht
zuletzt um Verpackungsrecycling. Im
Messesegment PrintPack dreht sich
alles um die Verpackungsveredelung
und das Segment LogIntern zeigt, wie
Unternehmen die Verpackungslogistik – sowohl inhouse als auch beim
Transport – in den Griff bekommen.
Zahlreiche
Sonderschauen
und
Schwerpunktausstellungen widmen
sich aktuellen Themen der Branche.
präsentation LINDAL Dispenser GmbH
Die wird nach wie vor bestimmt von
den Auswirkungen der Krise im vergangenen Jahr, der Marktforderung
nach nachhaltigen Lösungen und
dem Druck, ständig mit Innovationen
aufzuwarten. So lädt die Sonderschau
„Marktplatz innovativer Logistiklösungen“ im Segment LogIntern zum
Besuch. Sie präsentiert auf rund 200
Quadratmetern aktuelle Entwicklungen zu ausgewählten Logistikthemen
sowie zu Kennzeichnungs- und Identifikationstechniken.
Andere Sonderbereiche und Veranstaltungen laufen unter Ankündigungen
wie „Nachhaltig produzieren und verpacken“, „Organische und gedruckte
Elektronik – Chancen für die Verpackungstechnik“ oder „Neue Packmaterialien – Entwicklungsstand und
Zukunft“. Zudem können die Besucher
eigens für die Messe aufgebaute, komplette Verpackungslinien bestaunen und
das Deutsche Verpackungsinstitut (dvi)
vergibt den Verpackungspreis 2010.
Mit dabei sind erneut zehn junge Unternehmen, deren Messeauftritt vom
Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie (BMWi) gefördert
wird. Innovative Unternehmen, die
noch nicht lange am Markt sind, bekommen für die ersten zwei Messebeteiligungen 80 Prozent der Messekosten erstattet, für den dritten immerhin
noch 70 Prozent.
Für Fachbesucher wie Aussteller gilt:
Den Dreierpack sollte sich niemand
entgehen lassen.
n
FachPack 2010 - die Fakten
28. bis 30. September 2010
Messezentrum Nürnberg
Dienstag und Mittwoch von 9 bis 18 Uhr
Donnerstag von 9 bis 17 Uhr
Online Ticketshop:
www.fachpack.de/besucher/ticketshop
Tageskasse:
Tageskarte: 25 EUR / Dauerkarte: 30 EUR
www.fachpack.de
präsentation prepacgroup Holding GmbH
50 Prozent Treibgas Reduzierung Verpackungshersteller
bei Aerosolen
mit Weitblick
300 ml
150 ml
TREIBGAS
LÖSUNGSMITTEL
WIRKSTOFFE
Herkömmliches
Aerosol
S
TRUSPRAY
Aerosol
eit 2007 wendet Lindal das Prinzip der Kapillarzerstäubung erfolgreich auch bei Spraydosen an.
Mit dem patentierten TRUSPRAY
Ventil System kann beispielsweise
ein herkömmliches Deo so effizient zerstäubt werden, dass bis zu 50
Prozent der Treibgase und Lösungsmittel eingespart werden. Das wirkt
sich natürlich auch auf die Produktgröße aus: Ein Truspray-Deo ist bei
gleichem Wirkstoffgehalt nur halb
so groß wie ein handelsübliches Deospray. Da bei Truspray die Zerstäubung schon innerhalb der Dose, im
Kappillarsteigrohr, stattfindet ist
das Spray wesentlich wärmer und
angenehmer auf der Haut. Weil we-
niger Treibgas freigesetzt wird, hat
das Aerosol auch eine weit kürzere
Verweildauer in der Luft, so dass
weniger Partikel eingeatmet werden
können. Die Vorteile liegen also auf
der Hand: Truspray spart Kosten bei
Verpackung und Transport, ist umweltschonend durch niedrigen VOC
(Volatile Organic Compounds) Gehalt und anwenderfreundlich durch
die kompakte Produktgröße und
Reduzierung der inhalierbaren Bestandteile. Durch einen positiven Nebeneffekt der Kapillarzerstäubung
können nun erstmalig auch hochviskose Substanzen mit einer einfachen
Aerosoldose versprüht werden. Skiund Haarwachs sind bereits erfolgreich mit Truspray auf dem Markt.
Weitere Produkteinführungen sind
geplant. Das Truspray Ventilsystem
ist kompatibel zu herkömmlichen
Abfülllinien und mit verschiedenen
Sprühkopfdesigns erhältlich.
n
Weitere Informationen
www.truspray.com
www.lindalgroup.com
Wie der Müll von morgen auch ein Stück Zukunft sein kann
S
ie ist der Müll von morgen und
wird nur produziert um weggeschmissen zu werden. Die Verpackung will keiner haben! Doch
stellen Sie sich einmal vor, wie Ihr
Einkauf aussehen würde, wenn es
sie nicht gäbe! Lebensmittel könnten
nur schwer bzw. gar nicht vor äußeren Einflüssen geschützt werden und
würden schnell verderben. Die prepacgroup produziert und veredelt
seit vielen Jahren Verpackungen aus
Kunststoff und Aluminium für die
Food- und Non-Food-Industrie. Somit trägt sie dazu bei, die Haltbarkeit
von verschiedenen Produkten zu verlängern. Im Sinne der Nachhaltigkeit
ist das Unternehmen stets darauf bedacht, die Umwelt und die benötigten Ressourcen zu schonen. Dieser
Gedanke findet sich in allen Produktionsschritten des aufwendigen Herstellungsprozesses wieder. So wird
zum Beispiel die lösemittelhaltige
Luft durch regenerative Nachverbrennung gereinigt und aus der gewonnenen Energie der Wärmebedarf
der Standorte gedeckt. Aber auch
wirtschaftliche und gesellschaftliche
Aspekte finden Berücksichtigung.
Langfristige Kunden- und Lieferantenbeziehungen sichern Marktstabilität und damit Arbeitsplätze.
Während die Unterstützung sozialer
Projekte an den einzelnen Standorten darauf abzielt, den „Kleinen“ in
unserer Gesellschaft gleiche Chancen zu ermöglichen. So steckt bei der
prepacgroup hinter der Verpackung
doch nicht nur der Müll von morgen,
sondern auch ein Stück Zukunft. n
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
moderne verpackung
5
Artikel Getränkedosen
Totgesagte leben länger
Die Getränkedose hat ihre Umweltbilanz verbessert und durch den Lifestyle-Markt wieder an Bedeutung gewonnen.
Von Wiebke Toebelmann
S
ie genoss lange Zeit keinen guten
Ruf, die Getränkedose. Doch was
sich rar macht, wird oftmals wiederentdeckt. Ob Bier, Energy-Drink oder
sogar Prosecco – als Verpackung von
Lifestyle-Getränken erlebt die Dose
derzeit eine Art Comeback. In diesem
Jahr gibt es sie seit 75 Jahren – ein Jubiläum, zu dem es sich lohnt, etwas genauer zu beleuchten, was die gute, alte
Büchse alles kann.
Im Januar 1935 brachte die Gottfried
Krueger Brewing Company aus New
Jersey erstmals eine Getränkeverpackung aus Metall auf den Markt:
„Krueger’s Beer“ wurde ein gigantischer Erfolg und verkaufte sich noch
im gleichen Jahr 200 Millionen Mal.
Viel hat sich seitdem verändert. So war
die Weißblechdose zum Beispiel vor
75 Jahren noch sehr viel schwerer. Sie
wog etwa 100 Gramm – fünfmal so viel
wie heute. Die moderne Getränkedose
besteht aus Aluminium oder Weißblech und verfügt über den sogenannten „Stay-On-Tab“, jene typische Falzöffnung, die sich durch Hebelwirkung
nach innen drückt und die Dose zum
funktionalen Trinkgefäß macht. Ein
großer Fortschritt, musste doch früher ein Loch in den Deckel geschlagen
werden, um an den Inhalt zu gelangen.
Ein Problem bei der Weißblech-Herstellung sind die hohen Vormaterialkosten, das heißt die Preise für das
Trägermaterial, meist Stahl. Und
Aluminium ist sogar noch teurer als
Weißblech. „Alu lässt sich aber über
die Sammel- und Rückweglogistik besser finanzieren“, sagt Stefan
Glimm, Geschäftsführer des Gesamtverbands der Aluminiumindustrie
e.V. (GDA). „Die Recyclingrate der
Alu-Dose lag 2008 bei 96 Prozent.“
Ein Schrottwert, der wiederum die
Rückführ-Logistik finanziere. „In
Deutschland hat sich der Marktanteil
deutlich verbessert, vor der Pfandregelung lag er bei 15 Prozent, heute bei
über 60 Prozent.“ Untersuchungen
zufolge schneiden Aluminium-Dosen,
die recycelt werden, ökologisch gleich
gut ab wie Glas-Mehrwegflaschen.
Nachdem 2006 nach der Einführung
des Dosenpfands die Getränkebüchse
schon totgesagt wurde, lebte sie eben
doch länger. Im Bierkernmarkt verzeichnete sie etwa in den vergangenen
Jahren das größte Wachstum.
An Innovationen arbeitet die Industrie ständig, denn in der Dose wird
noch immer viel Potenzial gesehen.
Insbesondere Aluminium lässt sich
etwa hervorragend bedrucken. Auch
an der Form wird getüftelt. Angesagt
sind schlanke, hohe Dosen. In ihnen
werden vor allem die sogenannten
Lifestyle-Getränke wie Energy- oder
Kaffee-Drinks verkauft. Die wiederverschließbare Büchse ist bereits auf
Wussten Sie schon ...?
• Eine 33-cl-Getränkedose aus Weißblech wiegt gerade mal 20 Gramm, aus
Aluminium sogar nur 10 Gramm.
• Die Dosenwände sind teilweise dünner
als ein menschliches Haar, nämlich
0,097 Millimeter.
• In Deutschland wurden 2009 rund
700 Millionen Dosen verkauft, die
erwartete Bilanz für 2010 wird auf eine
Milliarde geschätzt.
dem Markt, auch könnte es bald die
flexible Dose zu kaufen geben – aus einem Kunststoff-Alu-Verbund, der sich
nach Verbeulung von selbst wieder
in Form zieht. Experimentiert wird
auch mit Duftaromen und speziellen
Lacken, die bei Lagerung im Kühlschrank die optimale Trinktemperatur
anzeigen. Wenn das Gottfried Krueger
geahnt hätte …
n
Experteninterview BCME Deutschland
„Ökologisches Profil der Dose hat sich geschärft“
angeboten werden. Mehrweg punktet besonders in lokalen Märkten mit
lokaler Abfüllung und kurzen Transportdistanzen. Sobald die Distributionsentfernungen steigen und die
Umlaufzahlen aufgrund vermehrt
angebotener
Individualflaschen
sinken, holt die Dose in Sachen Klimaverträglichkeit auf, denn sie verbraucht bei weiten Strecken sehr viel
weniger CO2.
Uwe Stoffels
Welf Jung
ach 15 Jahren liegt jetzt eine aktuelle Ökobilanz von verschiedenen
Biergetränkeverpackungen
vor. Sie zeigt unter anderem, dass jede
Verpackung je nach Konsumsituation
individuelle Umweltvorteile hat. Uwe
Stoffels und Welf Jung, Sprecher vom
Verband der europäischen Getränkedosenhersteller erklären, warum die
Getränkedose inzwischen nicht nur
aus praktischen Gründen eine gute
Wahl ist.
der Umweltfreundlichkeit verschiedener Verpackungen mehr getroffen
werden können. Je nach Gebrauchssituation gibt es die dafür umweltfreundlichste Verpackung. So gibt
es auch Situationen, in denen mit
gutem Gewissen zur Dose gegriffen
werden kann. Ein Beweis, dass sich
das ökologische Profil der Getränkedose in den letzten Jahren deutlich
geschärft hat.
N
Jahrelang wurde die Getränkedose als umweltfeindlich
abgestempelt, jetzt gibt es
eine neue Studie. Welche
Erkenntnisse haben Sie
erhalten?
Welf Jung: Das für uns wichtigste
Ergebnis der Studie ist, dass keine
pauschalen Aussagen hinsichtlich
Inwiefern? Können Sie das
näher erläutern?
Uwe Stoffels: Betrachtet man das heutige Getränke-, insbesondere Bierangebot, gibt es zwei übergeordnete
Situationen, die sich unterschiedlich
auf die Umweltverträglichkeit der
Verpackungen auswirken: Das Bier
aus der Region und Biersorten, die
zentral abgefüllt, aber bundesweit
Woran liegt das?
Welf Jung: Ein voll beladener Lastwagen transportiert mit Getränkedosen im Schnitt doppelt so viel
Flüssigkeit wie ein LKW, der mit
Flaschen fährt, da die Dose kompakt
und leicht stapelbar ist. Das verringert die Zahl der notwendigen Fahrten und senkt den Energieverbrauch
sowie CO2-Ausstoß.
Welche Fortschritte gibt es
sonst noch zu verzeichnen?
Uwe Stoffels: Der Rohstoffbedarf
wie auch der Energieverbrauch sind
in den vergangenen Jahren drastisch
gesunken. Und der Anteil der tatsächlich wiederverwerteten Getränkedosen liegt in Deutschland aktuell
bei 95 Prozent. Damit ist die Getränkedose die am häufigsten recycelte
Getränkeverpackung überhaupt. Das
recycelte Metall hat eine ebenso hohe
Qualität wie das Ausgangsprodukt
und kann deshalb immer wieder für
den ursprünglichen Verwendungszweck eingesetzt werden. Zudem
spart die Verwendung von recyceltem
Material bis zu 95 Prozent der Energie, die zur Herstellung von Neumaterial benötigt wird.
Was glauben Sie, wird sich in
Zukunft durchsetzen?
Welf Jung: Ich denke nicht, dass sich
eine Verpackung durchsetzen wird.
Das wäre nicht erstrebenswert und
auch nicht realistisch. Unser Ziel ist
ein sinnvoller Verpackungs-Mix, in
dem jede Verpackung ihren Platz hat.
Uwe Stoffels: Der Verbraucher soll
wählen können, zu welcher Verpackung er wann greift. Dank der Fortschritte und aktuellen Daten kann er
das jetzt auch mit gutem Gewissen
und vor allem mit dem nötigen Wissen
tun. Wir glauben aber, dass das Thema
Recycling eine wichtige Aufgabe der
Zukunft sein wird. Vieles wurde bereits mit Erfolg umgesetzt, aber das
darf uns natürlich nicht daran hindern, weiterhin an der Umweltfreundlichkeit der Dose zu arbeiten.
n
Weitere Informationen
www.forum-getraenkedose.de
6
moderne verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Artikel Nachhaltigkeit
Grün, gut und günstig
Nachhaltige Verpackungen sind gut für die Umwelt – und fürs Budget. Die einzelnen Packstoffe glänzen dabei auf unterschiedliche Art und Weise.
Von Astrid Schwamberger
D
as Thema Nachhaltigkeit hat
mittlerweile alle Industriebereiche erobert; auch in der Verpackungsbranche ist es angekommen.
Energie- und Ressourcenschonung
nutzt der Umwelt, zieht oft aber auch
die Einsparung von Kosten nach sich.
Eine allgemeingültige Definition des
schung GfK im Auftrag der Europäischen Vereinigung der Karton- und
Faltschachtelproduzenten Pro Carton
ermittelt hat. Über 60 Prozent wünschen sich immerhin Verpackungen
aus umweltfreundlichem Material.
Verpackungen aus Papier, Pappe und
Karton erfüllen diese Anforderung naturgemäß. Sie werden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt
Gut ein Drittel der Verbraucher knüpfen ihre Kaufentscheidung an die Nachhaltigkeit der Verpackung
Begriffs Nachhaltigkeit steht allerdings noch aus. Angetrieben wird der
Trend vor allem durch Konsumenten,
die sich zunehmend für nachhaltige
Produkte interessieren. Insbesondere die sogenannten LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability)
wollen Konsum mit einem gesunden
und nachhaltigen Lebensstil verbinden. Gut ein Drittel der Verbraucher
knüpfen ihre Kaufentscheidungen an
die Nachhaltigkeit der Verpackung,
wie die Gesellschaft für Konsumfor-
und weisen eine hohe Wiederverwertungsrate auf. Immer öfter werden
dabei auch Rohstoffe aus nachhaltiger Forstwirtschaft verarbeitet. So
haben die drei größten Hersteller von
Getränkekartons den Anteil von Karton mit FSC-Zertifikat in ihren Verpackungen von 47 Prozent im Jahr 2007
auf 77 Prozent im Folgejahr erhöht.
Das international anerkannte Prüfsiegel des Forest Stewardship Council
(FSC) bestätigt, dass die Rohstoffe aus
verantwortungsvoll bewirtschafteten
Wäldern und anderen kontrollierten
Quellen stammen und die strengen
Anforderungen an den Umwelt- und
Ressourcenschutz erfüllen.
Überzeugt sind deutsche Verbraucher
auch von Verpackungen aus Glas. Bei
einer Befragung des europäischen Behälterglasverbands FEVE hielten 64
Prozent der Teilnehmer Glas
für das umweltfreundlichste
Verpackungsmaterial. Neben den natürlichen Rohstoffen Quarzsand, Kalk
und Soda werden bei der
Herstellung auch Altglasscherben verwendet. 60
bis 90 Prozent Altmaterial
stecken laut der Initiative
Aktionsforum
Glasverpackung in jeder Flasche. Da Glas keine
Wechselwirkungen mit dem Inhalt
zulässt, können die Flaschen bis zu 50
Mal befüllt werden und machen somit
im Mehrwegsystem eine gute Figur.
Auch Metallverpackungen können in
puncto Nachhaltigkeit mithalten. Der
Energieaufwand bei der Abfüllung in
Metallbehälter ist im Vergleich zum
Einfrieren laut Verband Metallverpackung deutlich geringer. Dosen benötigen außerdem keine Umverpackung,
sind stapelbar und ohne Kühlung lange
haltbar. Da sich die Ausgangsstoffe
Aluminium und Eisen, ähnlich
wie Glas, bis zu 100 Prozent
recyceln lassen, können aus
gebrauchten Verpackungen
ohne Qualitätsverlust neue
entstehen.
Die
rasanteste
Entwicklung in Richtung
Nachhaltigkeit erwarten
Fachleute jedoch bei den
Kunst stof f ver pack ungen. Biokunststoff lautet
ein Stichwort. Dabei handelt es sich um Polymere aus
nachwachsenden Rohstoffen oder
um biologisch abbaubares Material.
Viel diskutiert wird auch der Einsatz
von Nanotechnologie. Die winzigen
Nanopartikel machen Verpackungen
zum Beispiel leichter und verlängern
zum Teil sogar die Haltbarkeit von
Lebensmitteln.
n
GASTBEITRAG Tetra Pak GmbH & Co. KG
Den nachhaltigen Konsum stärken
Tetra Pak-Getränkekartons jetzt mit FSC® -Logo – ein Meilenstein für die verlässliche Kennzeichnung von Verpackungen.
Heike Schiffler, Direktorin Kommunikation und
Umwelt, Tetra Pak Deutschland-Schweiz
N
och nie war nachhaltiger Konsum
so wichtig wie heute. Rund 84 Prozent der deutschen Verbraucher wollen
bei ihrem täglichen Konsum verstärkt
auf den Umweltschutz achten. Dies ist
das Ergebnis einer aktuellen ForsaUmfrage. Bereits auf Platz zwei steht
der Wunsch, Getränke nur aus umweltfreundlichen Verpackungen zu
konsumieren. Tetra Pak unterstützt
diese Entwicklung aktiv und setzt einen Meilenstein für die verlässliche
und aussagefähige Kennzeichnung von
Verpackungen. Seit Juni 2010 bringen
wir immer mehr Getränkekartons auf
den Markt, die das Logo des Forest
Stewardship Council® (FSC) tragen –
eines der wichtigsten Umweltprüfsiegel weltweit.
Mit der FSC-Zertifzierung unseres
Rohkartons setzen wir uns für die
nachhaltige Rohstoffbeschaffung und
für mehr Transparenz gegenüber den
Konsumenten ein. Das renommierte
und international anerkannte Prüfsiegel bestätigt, dass die zertifizierten
Rohstoffe für den Getränkekarton aus
verantwortungsvoll bewirtschafteten
Wäldern und anderen kontrollierten
Quellen stammen und strengen Anforderungen an Umwelt- und Ressourcenschutz genügen. Dabei muss jedoch
nicht nur der Waldbesitzer nach den
FSC-Standards zertifiziert sein, sondern auch alle weiterverarbeitenden
Unternehmen – von der Papierfabrik
bis zum Verpackungshersteller. Durch
diese Zertifizierung der gesamten Verarbeitungs- und Holzhandelskette entsteht echte Transparenz für den Verbraucher. Das FSC-Logo auf unseren
Verpackungen ist somit ein verlässlicher Hinweis und gibt eine klare Ori-
entierung. Auf diese Weise stärken wir
gemeinsam mit unseren Kunden aus
der Lebensmittelindustrie und dem
Handel den nachhaltigen Konsum.
Umweltschutz ist unser
Kerngeschäft
Tetra Pak Deutschland ist seit Anfang
2010 zertifiziert (FSC-C014047) und
hat im Juni begonnen, Verpackungen
aus FSC-zertifiziertem Rohkarton auf
den Markt zu bringen. Innerhalb von
zwölf Monaten werden es rund 3,3 Milliarden Verpackungen sein, das entspricht mehr als 50 Prozent unserer
Jahresmarktmenge. Der gesamte Bedarf kann noch nicht gedeckt werden,
da derzeit nur rund fünf Prozent der
weltweiten Nutzwaldbestände zertifiziert sind. Solange die Verfügbarkeit
noch begrenzt ist, nutzen wir neben
zertifizierten Rohstoffen ausschließlich
Materialien aus kontrollierten Quellen.
Die FSC-Zertifizierung ist ein weiterer logischer Schritt unserer ökologischen Ausrichtung, die seit jeher
fester Bestandteil unserer Unternehmenspolitik ist. So bestehen unsere
Getränkekartons bis zu 75 Prozent aus
dem nachwachsenden Rohstoff Holz
und gehören damit per se zu den Umwelt- und Klimaschützern unter den
Lebensmittelverpackungen. Auch auf
allen anderen Stufen der Wertschöpfungskette achten wir strikt auf ÖkoEffizienz – von der Kartonherstellung
und der Transportlogistik über die
Verarbeitung in den eigenen Produktionswerken bis hin zum Recycling. Zur
weiteren Verringerung unseres eigenen CO2-Ausstoßes haben wir unsere
Produktionswerke in Berlin und Limburg sowie die Zentrale in Hochheim
in den vergangenen Jahren vollständig
auf erneuerbare Energien umgestellt.
Weltweit hat Tetra Pak die jährlichen
CO2-Emissionen bereits um 9,8 Prozent gegenüber 2005 gesenkt.
n
Weitere Informationen
Tetra Pak GmbH & Co. KG
Dr. Heike Schiffler
Direktorin Kommunikation und Umwelt
Telefon: 06146/59-274
Telefax: 06146/59-232
E-Mail: [email protected]
www.tetrapak.de
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
moderne verpackung
7
Artikel Innovative Verpackungslösungen
Trends setzen und durchstarten
Erfolgreich durch Verpackungsinnovationen. Convenience, Nachhaltigkeit und Produktschutz führen das Feld an.
Quelle: Deutsches Verpackungsinstitut
Von Tobias Lemser
M
ögliche Trends erkennen und
diese rasch in die Praxis umsetzen – kaum eine andere Branche
beobachtet den demografischen Wandel und neue Lebensgewohnheiten so
stark wie die deutsche Verpackungsindustrie. Auch Konsumenten halten
die Augen zunehmend offen und wählen Produkte am Supermarktregal oft
nach der Verpackung aus. Dabei wird
die Produkthülle unter anderem daran
gemessen, ob sie dem Preis und Füllgut gegenüber in einem adäquaten Verhältnis steht. Entwicklungen, die das
Konsumverhalten beeinflussen und
auf die der Markt mit Innovationen reagiert. Nach Auskunft von Sonja Bähr
vom Bund Deutscher Verpackungsingenieure liegt das Augenmerk auf der
Einsparung von Material bei gleichzeitiger Beachtung der Verpackungsfunktionen: „Viele Innovationen im
Verpackungssektor geschehen, wie
beispielsweise die Reduktion der Foliendicke, ohne dass es der Verbraucher
bemerkt.“ Auch führt manche Materialmodifikation dazu, dass der Produktionsprozess optimiert wird.
Im Lebensmittelverpackungsbereich
bleibt das Thema Convenience aktuell. Stand bis vor wenigen Jahren
bequemes Öffnen im Vordergrund,
gewinnen nun gleichermaßen Wiederverschließbarkeit, die Aufbewahrung
sowie die spezifische Dosier- und Anwendungshilfe an Bedeutung. Zudem
müssen Verpackungen der Zukunft
insbesondere
mikrowellentauglich
sein und eine praktische Portionierung möglich machen. Bei verpackten
Frischeprodukten gehören der Hygieneaspekt, eine verbesserte Haltbarkeit
und der Produktschutz zu den entscheidenden Anforderungen. Wichtig
ist es ebenso, Materialien ressourcenschonend einzusetzen, sie wiederzuverwerten und dann in den Kreislauf
wieder einzugliedern sowie den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren. Zunehmend werden auch Materialien im
Fokus stehen, die einen Mehrwert für
das leere Behältnis mit sich bringen.
„Im Trend liegen außerdem seit der
Aufhebung von früheren Standardmaßen individuelle Formen und Größen“, sagt Burkhard Lingenberg vom
Deutschen Verpackungsinstitut.
Trendbarometer und Ideengeber für
die Märkte von morgen ist der jährlich stattfindende „Deutsche Verpackungspreis“. Im Rahmen der Verleihung am 27. September in Nürnberg,
die den Auftakt der FachPack 2010
bilden wird, stehen Technik, Funktionalität und Design im Rampenlicht.
„Zu den Kategorien gehört auch der
Nachwuchspreis, der reale, professionell umgesetzte Innovationen reflektiert. Darunter sind verblüffend
praktische Verpackungsideen und
innovatives Design in ganz verschiedenen Stilrichtungen“, so Lingenberg. Unter den Anwärtern befinden
sich etwa eine Kunststoffverpackung
mit Peel-Verschluss für leichtes Öffnen und Schließen der transparenten
Kunststofffolie oder ein optimierter
Verschlussstopfen, um Backaromen
besser zu schützen.
Markante Preisträger vergangener
Jahre sind unter anderem die PETMehrwegflasche von Coca-Cola, die
von Livio eingeführte Weißblech-Öldose mit integriertem Ausgießer oder
der tropffreie Honigspender von Langnese. Mit Preisen geschmückt wurden
ebenso die Erfinder einer Faltverpackung für Sushi sowie einer neuartigen
Kartuschenverpackung mit seitlichen
Glättkanten für Silikonfugen.
n
Deutscher Verpackungspreis:
www.verpackungspreis.de
Deutsches Verpackungsinstitut:
www.verpackung.org
gastbeitrag Mondi AG
Intelligente Verpackungslösungen in Grün
M
oderne Verpackungen sind weit
mehr als nur simple Hüllen:
sie sind durchdacht, unterstützen
Sie beim Verkauf Ihrer Produkte und
schützen die Umwelt. Seit vielen Jahren bietet Mondi innovative Lösungen
an, die helfen, Material- und Produktionskosten zu sparen, die Lieferkette effizient zu gestalten und Produkte ohne
zusätzlichen Aufwand attraktiv zu
präsentieren. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt Mondi
die Verpackungslösungen der Zukunft, die in der Mondi Green Range –
der Produktpalette an nachhaltigen
Papier- und Verpackungslösungen –
angeboten werden.
Nachhaltige Beschichtungstechnologie auf Pflanzenbasis –
Sustainex®
Die perfekte Verpackung soll nicht
nur attraktiv am POS und einfach in der Handhabung, sondern
auch umweltfreundlich sein. Die
Sustainex® Produktfamilie bietet
nachhaltige und vielseitig einsetzbare Verpackungslösungen, die durch
die einzigartige Kombination der Materialeigenschaften von Papier bzw.
Karton mit jenen von Biopolymeren
besonders umweltschonend sind.
Die biologisch abbaubaren Beschichtungen auf Pflanzenbasis bestechen
durch ihre Umweltverträglichkeit
und Kompostierbarkeit. Ferner verfügen über eine hervorragende Siegelfähigkeit, hohe thermische Beständigkeit sowie ausgezeichnete
Barriereeigenschaften gegen Fett und
Gasdiffusion. Sustainex® stellt das
geeignete Verpackungsmaterial für
eine breite Anwendungspalette dar –
sowohl in der Lebensmittelindustrie
als auch für Einwegbecher aus Papier
oder Hygieneprodukte.
Hooded Top Slider Bag: optimierter
Verpackungskomfort
Der Hooded Top Slider Beutel bietet
Sicherheit, Schutz und hohe Funktionalität. Der „Hood“ der Verpackung
kann bequem mit einer Handbewegung entlang der Mikroperforierung
entfernt werden; der Inhalt bleibt vor
Verunreinigungen geschützt. Frische,
Aroma sowie Nährstoffe und Mineralien bleiben dank der Verbundfolien
mit ausgezeichneten Barriereeigenschaften bis zum völligen Verbrauch
des Inhalts erhalten, was zur Reduktion der Abfallmenge beiträgt. Der
Hooded Top Slider Beutel ist ideal
für Produkte, die einen Sicherheitsverschluss benötigen und die der Packung portioniert entnommen werden wie z.B. trockene Tiernahrung.
Durch die Leichtigkeit des Materials
sind auch die Transportkosten und
die damit verbundene Umweltbelastung erheblich reduziert.
Light Weight Laminated Board
Der Trend zu kürzeren Produktlebenszyklen und häufigen Designwechseln der POS-Verpackungen hat Mondi dazu
animiert, eine neuartige Verpackungslösung zu entwickeln.
„Light Weight Laminated Board“ ermöglicht
exzellente
Offset-Druckqualität,
wettbewerbsfähigere
Kostenstruktur und
mehr Spielraum für
variierende Druckdesigns. Die kaschierte
Leichtwellpappe
ist
hervorragend für eine hoch-
wertige POS-Kommunikation geeignet. Durch den geringen Materialeinsatz werden Ressourcen geschont
und Recyclingkosten gespart. Im
Vergleich zum herkömmlichen Offset-Verfahren kann bei der Herstellung beim Flächengewicht ein Einsparungspotential von mehr als 25%
erreicht werden. Dies resultiert in
erheblichen Materialeinsparungen,
einer effizienteren Produktion und
niedrigeren Entsorgungskosten. n
8
moderne verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Artikel Verpackungsmaterialien
Dose, PET und Flasche – wer kann’s am besten?
Ob Kunststoff oder Metall: Jedes Material hat seine ganz individuellen Vor- und Nachteile, sei es in der Effizienz oder der Umweltfreundlichkeit.
Von Wiebke Toebelmann
K
unststoff, Glas oder doch lieber
Metall? Welches Material sich als
Verpackung eignet, hängt individuell
vom Produkt ab. Faktoren wie Umweltverträglichkeit, Kosten und Innovationspotenzial spielen dabei eine
große Rolle.
Spitzenreiter auf dem Verpackungsmarkt ist Kunststoff, denn seine Haltbarkeit ist hervorragend. Sie sind
formbar, bruchfest und temperaturbeständig. Unterschieden werden muss
zwischen der Lebensmittelbranche –
dort ist etwa eine extrem hohe Barrierefunktion gefragt – und dem NonFood-Bereich, in dem Belastbarkeit,
Transparenz und Transportfähigkeit
entscheidend sind. Um Dehn- und
Schrumpfbarkeit oder verschiedene
Härtegrade zu erreichen, werden
meist unterschiedliche Kunststoffe
miteinander kombiniert. Es hängt
immer davon ab, welches Produkt verpackt werden soll. So ist Kunststoff
ein flexibler Alleskönner – der allerdings für viele Verbraucher immer
noch ökologisch bedenklich ist. Heute
können Kunststoffe jedoch sehr gut
recycelt werden, die PET-Flasche ist
das prominenteste Beispiel. Auch biologisch abbaubare Kunststoffe werden
vermehrt entwickelt, Recycling und
Ökobilanz werden für die Kunststoffindustrie noch lange ein Thema sein.
Metall überzeugt als Verpackung mit
der wohl höchsten Schutzwirkung. Es
ist bruchstabil und garantiert Schutz
vor Sauerstoff, Licht und Mikroorganismen. Die industrielle Verarbeitung
von Metall ist effizient, da etwa Stahl
magnetisch förderbar ist, was die Abfüllung beschleunigt. Auch sind zum
Beispiel Dosen stapelbar und sparen
Platz. Nicht zu vergessen ist die Umweltfreundlichkeit: Verpackungsstahl
hatte in Deutschland in den vergangenen Jahren eine Recyclingrate von
rund 90 Prozent. Groß in Mode ist zudem Metall als Verpackungsmaterial
edler Luxusgüter. Insbesondere Weißblech – sehr fein gewalzter, hauchdünne 0,49 Millimeter messender
Stahl mit weiß schimmernder Zinnbeschichtung – ist in Mode, weil es sich
gut bedrucken lässt. Schmuckdosen
für Spirituosen, Kekse, Pralinen oder
bestimmte Sondereditionen bestehen
oft aus dem Material, weil es für Wertigkeit und Qualität steht. Neben allen
Vorteilen gibt es den Nachteil, dass
Metallverarbeitung teuer ist, die Vormaterialkosten hoch sind. Insbesondere die Herstellung von Weißblechverpackungen musste innerhalb eines
Jahres Kostensteigerungen um bis zu
50 Prozent hinnehmen. Die Branche
erholt sich immer noch von der Wirtschaftskrise, blickt aber optimistisch
in die Zukunft.
In puncto Umweltschutz und Recycling bleiben Pappe und Papier unschlagbar. Auch ist es mit einem Anteil
von beinahe 33 Prozent nach Kunststoff auf dem Verpackungsmarkt am
stärksten vertreten und rangiert deutlich vor Metall und Glas. Pappe ist ein
Recycling-Packstoff mit diversen wertvollen Eigenschaften, verfügt sie doch
über eine gute Stabilität und Zähigkeit
sowie eine geschlossene Oberfläche
und eine hohe Materialdichte. Die Industrie arbeitet stets an Materialeinsparungen. So ist es noch nicht lange
her, dass 130 Gramm schweres Papier
verwendet wurde – dies wurde auf 80
Gramm pro Quadratmeter reduziert.
Das Prinzip der Endlos-Wellpappe
ermöglicht es Kunden, maschinell vor
Ort selbst die gewünschte Größe zuzuschneiden. Das spart Füllmaterial und
Lagerkosten ein, denn es reduziert den
Vorrat vieler verschiedener Kartonagen, Handlingkosten entfallen ganz.
Langweilig sind Papier- und PappeVerpackungen ganz und gar nicht
mehr. Oft wird Papier heute hochwertig designt und ansprechend bedruckt,
findet das Packmaterial doch in der
zunehmend umweltbewussten Gesellschaft großen Anklang.
Das uralte Verpackungsmaterial Glas
muss indes auf dem großen Markt
kämpfen. Laut Professor HorstChristian Langowski vom Lehrstuhl
für Lebensmittelverpackungstechnik in Freising geht der Einsatz von
Glas seit 20 Jahren abwärts. Die
Deutschen sind „ihrer“ Glasflasche
aber hold. Dies ergab im vergangenen Jahr eine Studie der Fédération
Européenne du Verre d’Emballage
(FEVE), dem europäischen Behälterglasverband. 6.200 Verbraucher in
zwölf europäischen Ländern wurden
befragt. 41 Prozent der Deutschen
lieben Glas, weil sie es für ästhetisch
halten. Laut Studie werden Sekt und
Bier fast ausschließlich (über 90
Prozent) in Glas verpackt gekauft,
gefolgt von Babynahrung (80 Prozent). Was auch gefällt: Glas ist inert,
das heißt, es lässt keine chemische
Reaktion mit anderen Stoffen zu.
Außerdem ist Glas zu 100 Prozent
recycelbar. Glasflaschen werden 40
bis 50 Mal wieder befüllt, bevor sie
zu neuen Flaschen eingeschmolzen werden. PET-Flaschen schaffen
selten mehr als 15 Umläufe. Bei den
Getränken geht der Trend zur Individualflasche, aus den Massenmärkten
verabschieden sich die Glasflaschenhersteller langsam.
All diese Verpackungen werden stetig
weiter entwickelt und verbessert, die
Hersteller wollen das individuelle Potenzial der Materialien bestmöglich
nutzen. Zu beobachten ist insbesondere das Streben nach Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit. n
Anzeige B[BB6XSSOB0RGB9HUSLQGG
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
moderne verpackung
9
ARTIKEL Design, Ausstattung & Veredlung
Von kopfstehendem Honig bis zum No-Label-Look
Ob Verschluss, Etikett oder Material: Verpackungsdesigner bauen eine Brücke zwischen Marketingzielen und Kundenwünschen.
Von Wiebke Toebelmann
J
edes Produkt muss die Wünsche
des Kunden abbilden. Dies zu erfüllen, ist der Job des Verpackungsdesigners. Ob Farben, Formen, Material,
Oberflächen oder Typographie – der
Designer agiert als „Dolmetscher“,
übersetzt Marketing-Ideen in Kundenvorstellungen. „Ein Verpackungsdesigner muss eine Brücke zum Konsumenten bauen“, so Thomas Reiner,
Vorstandsvorsitzender des Deutschen
Verpackungsinstituts.
Auch wie sich eine Verpackung öffnet und schließt, macht viel aus. So
werden heute deutlich mehr Dosierverschlüsse verwendet. Bei der
Kopfsteh-Flasche ist ein kleiner Silikondorn in den Verschluss eingebaut. Allein durch diese Änderung
ist der Absatz von Honig um rund
22 Prozent gewachsen. Auch Multisensorik spielt eine Rolle. So ist etwa
erwiesen, dass Biertrinker Flaschen
mit Bügelverschluss länger in der
Hand behalten.
Bei den Etiketten ist das „Sleeve“
ein Riesentrend. Dabei zieht sich ein
schlauchförmiges Etikett über den
Behälter. Der Vorteil: Sleeves passen
sich an, was mehr Freiheit in der Ausgestaltung der Produktform gewährleistet. Auch kann mit fast jedem Verfahren bedruckt werden. Ein Trend
ist der „No-Label-Look“. Das durch-
sichtige Etikett bringt durch seine
puristische Anmutung die Hochwertigkeit des Materials zur Geltung.
Ein Spagat im Design besteht darin,
den Sortimenten eine eigene Identität
zu verleihen und dabei die Zugehörigkeit zur Packungsfamilie zu erhalten.
So kann etwa ein Suppenhersteller
mit hohem Wiedererkennungswert
vor dem Problem stehen, wie er eine
Sonderserie – etwa mediterrane Suppen – etikettieren soll. Hier hilft ein
Verpackungswechsel: Statt in der
Dose könnte die mediterrane Serie im
Standbeutel verpackt werden. Die Etikettierung bleibt der Marke treu, doch
der Kunde sieht sofort, dass es sich um
ein differenziertes Produkt handelt.
Was die Form ausmacht, zeigt sich
etwa beim Kaugummi. Neben den
vertrauten Streifen sind dragierte
Kaugummis, verschieden verpackt,
in Mode. Ein Schlager ist die Dose,
die viele Büroschreibtische ziert.
Die Kunst des Verpackungsdesigns ist nicht, den Spagat zwischen
Schönheit und Funktionalität zu
schaffen, sondern ihn aufzuheben.
Der Designer weiß: Schön ist, was
in unser Vorstellungsschema passt.
Wenn wir das Produkt und seinen
Zweck verstanden haben, finden wir
es schön. Und für das Verständnis ist
der Dolmetscher – pardon – der Designer zuständig.
n
Fokusinterview V+E Consult GmbH
„Verpackungen müssen heute viel mehr leisten“
Vor 17 Jahren haben Sie Ihre
Firma gegründet. Hat sich die
Arbeit in dieser Zeit verändert?
Gerhard Hagel,
Geschäftsführer V+E Consult GmbH
Wir bieten unabhängige Beratung
rund um Verpackungsoptimierung,
-entwicklung, Rationalisierung und
Engineering. Im Prinzip arbeiten wir
seit Jahren nach denselben Grundsätzen. Aber natürlich hat sich der
Markt verändert. Stand bis vor einigen Jahren die Rationalisierung im
Vordergrund, so geht es heute um
viel mehr. Der Anspruch an die Verpackung ist gewachsen und immer
neue Produkte stellen die Branche
vor neue Herausforderungen.
Was sind die aktuellen
Trends?
Verpackungen müssen heute mehr
leisten. Es gibt Verpackungen, die
sich in der Mikrowelle selbst öffnen
oder Folien, die komplett biologisch
abbaubar sind. Zurzeit arbeiten wir
an interessanten Neuentwicklungen,
zum Beispiel neue Darreichungsformen für Medikamente, Zweikomponentensysteme aus Pulver und
Flüssigkeit, die erst kurz vor der Anwendung in der Packung vermischt
werden. Oft ist die Verpackung Teil
des Konzepts.
Auf der FachPack richten Sie
regelmäßig Seminare aus. Ist
das aus Ihrer Tätigkeit heraus
entstanden?
Ja, wir haben viele persönliche Kontakte in die Branche – daraus entstehen Ideen für unsere Seminare. Dieses Jahr werden namhafte Kollegen
aus Industrie und Wissenschaft die
neuesten Materialien und Trends
vorstellen und über intelligente Verpackungen, Nachhaltigkeit und Nanotechnologie referieren. n
www.ve-consult.de
Gastbeitrag IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.
Styroporverpackungen – nachhaltiger als man denkt
N
achhaltigkeit ist ein Thema, das
auch in der Verpackungsbranche mehr und mehr an Bedeutung
gewinnt. Zu den wichtigsten Aufgaben einer Verpackung zählt dabei
ihre Schutzfunktion. Indem Verpackungen die Produkte unseres täglichen Bedarfs vor Beschädigung,
Verunreinigung und Verderb schützen, leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Denn die
Umweltauswirkung des Inhaltes ist
um ein Vielfaches höher als die der
Verpackung.
Styropor erweist sich in diesem Zusammenhang als besonders geeignetes Verpackungsmaterial. Es hat
eine hohe Isolierfähigkeit und hält
gleichzeitig hohe Stoß- und Druckbe-
lastungen aus. So kommen wertvolle
Lebensmittel wie Fisch, Obst und Gemüse frisch und hygienisch einwandfrei zum Verbraucher. Aber auch der
Pizza-Service nutzt die StyroporBox, denn nur so bleibt die Pizza bis
zum Verzehr warm und knusprig.
Zum Transport hochwertiger Blutkonserven oder Impfstoffe, zum Beispiel bei Hilfsflügen in die Dritte Welt
wird die hohe Isolierfähigkeit der Styroporverpackung erfolgreich genutzt.
Mit Hilfe von Kühlakkus können
die Medikamente in Styroporboxen
mehrere Tage transportiert werden,
ohne dass Kälteenergie von außen zugeführt werden muss. Hochsensible
Geräte der Unterhaltungselektronik
wie Fernsehapparate oder Computer
werden durch Styropor vor mechanischen Beschädigungen wie Stößen
hervorragend geschützt. Styropor ist
also eine wahre Hochleistungsverpackung, die dazu beiträgt, unsere
wertvollen Ressourcen zu schonen.
So verursacht die Produktion von
Hifi-Geräten oder Lebensmitteln
sehr viel höhere CO2 Emissionen als
die Herstellung der Styroporverpackung. Produktschutz ist deshalb im
höchsten Maße auch Klimaschutz.
Styropor besteht zu 98 Prozent aus
Luft und nur zu 2 Prozent aus Kunststoff. Das spart Material und macht
die Styroporverpackung besonders
leicht. Auf dem Transportweg hilft
sie so Treibstoff einzusparen, denn
je leichter ein Fahrzeug ist, desto
Quelle: Storopack GmbH + Co. KG
weniger Benzin wird benötigt. Auch
nach ihrem Gebrauch lässt sich die
Verpackung noch vielfältig nutzen.
Man kann sie rohstofflich, werkstofflich oder thermisch verwerten. 1 Kilogramm Styropor ersetzt dabei 1,4
Liter Heizöl. Eine große Menge des
Materials wird zerkleinert und im
Hausbau zur Isolierung oder Dämmung eingesetzt und spart so erneut
viel Energie ein.
n
10
moderne verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Fokusinterview REDPACK Brand Design GmbH
Fokusinterview ACTEGA DS GmbH
„Marken müssen einen
Standpunkt beziehen“
„Sicher für Umwelt
und Verbraucher“
Auf welche Produkte haben
Sie sich spezialisiert?
REDPACK Brand Design kreiert
Marken und Verpackungen für Fast
Moving Consumer Goods. Design
hat die Aufgabe, jedes Angebot unterscheidbar und wiedererkennbar
zu machen. Für Arzneimittelverpackungen gelten andere Regeln als
für Produkte, wo der Lustkauf bestimmend ist. Generell gilt jedoch:
Marken müssen einen Standpunkt
beziehen und diesen durch Design
sichtbar machen. Ein Produkt kann
nur so erfolgreich sein, wie die Verpackung es zulässt.
aufs Neue fragen, was den Konsumenten begeistern könnte.
Die ganzheitliche Betrachtung
einer Marke ist Ihnen wichtig.
Wie sieht das genau aus?
Marken sind so ganzheitliche Wesen wie Menschen. Die Verpackung
ist das Kleidungsstück, das ein Produkt erst zur Marke macht, deshalb
muss die Verpackung das Wesen der
Marke zum Ausdruck bringen. Sie
sagt etwas darüber aus, mit wem
ich es zu tun habe, was seine Eigenschaften sind und für welche Werte
jemand steht. Marken müssen sich
am „Point of Sale“ durch ihre VerpaWas ist die spannendste
ckung von anderen Produkten abheStelle im Gestaltungsprozess? ben. Das gelingt am besten durch ein
Für mich ist der spannendste Mo- außergewöhnliches Merkmal wie ein
ment die Übersetzung eines Be- Grübchen in einem Gesicht.
n
dürfnisses in Gestaltgebung. Ein
Produkt wird gekauft, wenn es den
Konsumenten auf der emotionalen
Ebene anspricht und seine Leistung
Andreas Unger,
eindeutig kommuniziert. Design ist
Managing Partner von
keine Kunst, sondern ein Handwerk.
REDPACK Brand Design
Als Designer müssen wir uns stets
in Hamburg
Warum stehen PVC
und Weichmacher in
der Diskussion?
Weichmacher sind in unserer Umwelt
zwar allgegenwärtig – vom Handgriff
bis zur Lebensmittelverpackung – jedoch sorgen sie zunehmend für Unbehagen. Das trifft z.B. auf Deckel von
Schraubgläsern zu. Diese enthalten
Kunststoffdichtungen im Deckelinneren, die auch aus Weichmachern bestehen. Weichmacher sind fettlöslich.
Kommen sie also mit fetthaltigen Lebensmitteln in Kontakt, können sich
sie sich lösen und in das Lebensmittel übergehen. Das kann nicht nur zu
Beeinträchtigungen bei Geruch und
Geschmack führen, sondern kann als
Gesundheitsgefährdung gelten.
Welche Alternativen gibt es?
Der Ausweg aus dem Dilemma kommt
von Actega DS. Mit der neuen Compound-Rezeptur PROVALIN® 1241
(TPE = thermoplastisches Elastomer)
wurde eine Dichtungsmasse ohne
PVC und Weichmacher entwickelt, die
besonders für ölhaltige, pasteurisierte
Produkte eine Alternative darstellt.
Welche Ziele verfolgen
Sie mit der Entwicklung
von PROVALIN® ?
Die Qualität und Sicherheit verpackter
Lebensmittel ist uns wichtig. Wir erwarten, dass die neuartigen, umweltund verbraucherfreundlichen Verschlüsse, die PROVALIN® 1241 tragen,
dem Unternehmen einen signifikanten
Marktvorsprung sichern und dem vorbeugenden Gesundheitsschutz dienen.
Auf der Fachkonferenzreihe vom 27.9.
bis 1.10. in Frankfurt, München, Stuttgart, Bonn und Bremen „Ohne PVC und
Weichmacher“ gehen wir auf rechtliche
Hintergründe, Entwicklungsschritte
und verschiedene Lösungen ein. n
Interviewpartner Wilfried Lassek,
Managing Director (CEO) ACTEGA DS GmbH in Bremen
Weitere Informationen
www.provalin.com
Artikel Traceability / Tracking
Lückenlose Rückverfolgung leicht gemacht
Vom Supermarkt bis zum Erzeuger – moderne Technik bietet mehr Transparenz bei der Produktrückverfolgung.
Von Tobias Lemser
I
n Zeiten von stetig steigendem Verbraucherschutz und damit einhergehender Transparenz kommt der
Rückverfolgbarkeit von Produkten
eine wachsende Bedeutung zu. Während die Herkunft eines Hühnereis
EU-Verordnung vor. Sie verpflichtet
Produzenten und Lieferanten, eine
Rückverfolgbarkeit aller Güter vom
Supermarktregal bis zum Erzeuger,
also entlang der gesamten Wertschöpfungskette inklusive aller Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen, zu gewährleisten.
Mithilfe der Radio Frequenz Identifikation
(RFID) können Produkte noch schneller,
präziser und effizienter rückverfolgt werden
über die aufgedruckte Identifikationsnummer im Internet leicht ausfindig gemacht werden kann, gestaltet
sich dagegen die Recherche beispielsweise nach dem Ursprung der Eier
in Nudeln, in Backmischungen oder
in der Mayonnaise schwieriger.
Dennoch ist gerade im Lebensmittelbereich die lückenlose Rückverfolgbarkeit etwa über Produktcodes
möglich geworden. Dies schreibt eine
im Januar 2005 in Kraft getretene
Zusätzlich zu den von Herstellern
definierten Nummernkreisen und
Produktcodes gewinnen eingebaute
Chips zur Identifizierung durch elektromagnetische Wellen sukzessive
an Bedeutung. Mithilfe dieser Radio
Frequenz Identifikation (kurz: RFID)
können Produkte noch schneller,
präziser und effizienter rückverfolgt
werden, wodurch die Erfassung und
Speicherung von Daten erheblich
erleichtert wird. Einsatz findet die
RFID-Technologie derzeit etwa in
Form von Etiketten und Chips insbesondere in qualitativ hochwertigen Produkten, wie in Bauteilen von
Maschinen, Kleidungsstücken, aber
auch CDs. Ebenso ermöglicht die
RFID-Technologie zum Beispiel die
Überwachung von Kühlketten für die
Haltbarkeits- und Frischelogistik.
„Ein RFID-System besteht immer
aus einem Lesegerät (Reader), einer
Antenne, einem Transponder sowie
einer Software.“ Björn Anderseck
vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML zufolge sind
RFID-Lesegeräte in verschiedensten
Bauformen verfügbar: von sogenannten Gates für Warenein- und Ausgangstore bis zum kompakten Handlesegerät. Neben der Möglichkeit der
Rückverfolgung von Produkten können RFID-Transponder auch im Bereich des Plagiatschutzes verwendet
werden.
Grundlage für die Rückverfolgung
einzelner Produkte ist eine funktionierende Prozess- und Informations-
transparenz. Dabei müssen die notwendigen Informationen erzeugt und
Supply-Chain-übergreifend vernetzt
werden können. „Auf informatorischer Ebene muss jedes Produkt eine
eindeutige Identifikationsnummer
erhalten und die Verpackung oder
das Produkt selbst mit einem Barcode oder einem Transponder versehen werden“, erläutert Anderseck.
Bei der Rückverfolgung kompletter
Chargen ist dagegen eine Einzelrückverfolgung nahezu ausgeschlossen,
da in einem Produkt beliebig viele
Vorprodukte verarbeitet sein können,
die wiederum nur in Chargen erfasst
sind. Im Falle eines Rückrufes können Produkte dann eben nur chargenweise aus den Regalen der Supermärkte geräumt werden.
n
Weitere Informationen
openID-center im Fraunhofer-Institut für
Materialfluss und Logistik:
www.openID-center.de
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
moderne verpackung
11
Artikel Nachhaltiges Design
Senfgläser, Nachfüllbeutel und die Folgen
Es gibt viele gute Ideen zur Mehrfach-Nutzung von Verpackungen – Hersteller und Verbraucher sind gefragt, sie in die Tat umzusetzen.
Von Wiebke Toebelmann
W
er in den 80er-Jahren gerne
Senf aß, konnte sich mit etwas
Geduld ein beachtliches Sortiment
hübscher Trinkgläser aufbauen. Und
sich auch noch umweltfreundlich
fühlen, damals, als Umweltschutz in
Mode kam. Versuche, Verpackungen
mehrfach zu nutzen, hat es seit der
Nachkriegszeit immer gegeben, doch
weder das wiederverwendbare Senfglas noch der Waschmittel-Nachfüllbeutel haben sich je wirklich dauerhaft durchgesetzt. Heute steht der
Aspekt der Verwertbarkeit und Wiederbenutzung zumindest bei Verpackungsdesignern hoch im Kurs, die
Ideen werden auf Wettbewerben gern
honoriert und mit Preisen belohnt.
Doch ist Nachhaltigkeit im praktisch-
funktionalen Sinne nur noch eine
Spielerei? Hersteller sind gefordert,
denn Verbraucher wollen nicht über
eine Zweitnutzung nachdenken müssen – sie muss ihnen präsentiert und
vorgemacht werden, sonst landet die
Verpackung sofort im Müll.
Reine Wegwerfverpackungen können durch Verpackungen ersetzt werden, die etwa Sammlerwert haben
oder sich nach Verbrauch des Inhalts
als sowohl praktisches als auch dekoratives Behältnis nutzen lassen, zum
Beispiel für Schmuck, Kosmetikartikel oder in der Küche für Gewürze
und Küchenkräuter. Das könnte den
Produktlebenszyklus verlängern und
sogar konsumfördernd wirken. Aber
auch das Etikett muss dem Gedanken entsprechen, also beispielsweise
leicht ablösbar sein. Der Trend in der
Etikettierung geht jedoch eher in
die Richtung von festsitzenden, teils
mit der Packung verschmolzenen
Techniken, wie beispielsweise beim
„Sleeve“-Etikett, das über den Behälter gezogen wird und sich seiner
Form anpasst.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur
Wiederverwertbarkeit. Ein Klassiker
ist die pädagogische Zweitnutzung,
bei der aus der Verpackung ein Spiel
entsteht oder Kinder damit basteln
können. Im Bereich der Kosmetik lassen sich manche Verpackungen wiederverwenden als Ablage für Schmuck
oder ähnliches. Auch im Food-Bereich
wird seit den Senf-Trinkgläsern stets
mit Zweitnutzung experimentiert. „Es
gibt etwa Versuche, Tee-Verpackungen gleichzeitig als Filter verwendbar
zu machen. Diverse funktionelle Aspekte spielen eine Rolle, besonders
das Thema Wiederverschließbarkeit“,
sagt Christoph Häberle, Studiendekan für Packaging, Marketing und
Design an der Hochschule der Medien
in Stuttgart. „Bemühungen gibt es –
aber das ist noch kein Kaufargument.
Der Verbraucher honoriert es noch
nicht genügend“, so Häberle.
Nachhaltigkeit sei aber auch ein zwiespältiges Thema: „Zwar gibt es ein
viel stärkeres Umweltbewusstsein als
früher, aber Bequemlichkeit ist den
meisten wichtiger. Extrem reduzierte
Verpackungen sind daher gar nicht so
stark gefragt.“ Auf eines legten Konsumenten allerdings verstärkt Wert,
nämlich die Auszeichnung von CO2Neutralität auf der Verpackung. Nachhaltigkeit im Sinne von Ökobilanz und
„Carbon Footprint“ ist ein heiß diskutiertes Politikum, die Verpackungsindustrie sieht sie als Priorität an. Eine
komplexe Debatte, die sich da eröffnet.
Im Kleinen muss sich jeder selbst behelfen und so viel wie möglich Verpackungen wieder- und weiterverwenden. Und hoffen, dass die guten Ideen
der Verpackungsdesigner auch bald in
die Supermarktregale Einzug halten.n
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ViriPack bietet eine arbeits- und materialsparende Alternative zu Kabelbinder, Blisterund Skinverpackungen.
www.viripack.com
unternehmenspräsentation DieterBakicDesign GmbH und DieterBakicEnterprises GmbH
Design. Standardverpackung. Ganzheitliche Verpackungskonzepte.
Die DieterBakic Gruppe
Die DieterBakic Gruppe besteht aus
der DieterBakicDesign, einer Designagentur, und der DieterBakic
Enterprises, einem Anbieter von
Standardverpackungen. Im Verbund
entwickelt und verkauft sie über internationale Vertriebs- und Beschaffungsstandorte integrierte PrimärVerpackungslinien für die weltweite
Kosmetikindustrie.
Aktuelle Marktentwicklung und
Aufgaben der Verpackungsindustrie
dukte sowie das effiziente Steuern der
Produkt- und Variantenvielfalt, ohne
dadurch zu hohe Kosten oder eine zu
hohe Kapitalbindung in Kauf nehmen
zu müssen.
Individuelle Kundenlösungen
DieterBakicDesign entwickelt integrierte Verpackungskonzepte bei
denen Produkt- und Verpackungsgestaltung (Form, Funktion, Farbe,
Grafik und Material) aufeinander abgestimmt sind.
Wir sehen, dass sich das Konsumangebot im Kosmetikmarkt weiter fragmentiert, weil die Bedürfnisse und
Ansprüche der Kunden immer spezifischer werden. Dies führt dazu, dass
die Anzahl der Produktvarianten
(SKUs) steigt, die Lebenszyklen kürzer werden und die Komplexität und
der Wettbewerb am Verkaufsregal
weiter zunehmen.
Die Herausforderungen, die sich
daraus für unsere Kunden und uns
ableiten, sind die Schaffung sich differenzierender, in sich homogener
Marken- und Produktkonzepte, die
konstante Lancierung neuer Pro-
Dominic Bakic,
CEO, DieterBakicDesign GmbH und
DieterBakicEnterprises GmbH
Die angewandte Produktästhetik erstreckt sich dabei über alle in der Kosmetiklinie enthaltenen Artikel und
stellt gemeinsam mit dem Markennamen eine einheitliche und konsistente
Kommunikation für die Zielgruppe dar.
Damit vermeiden wir die entkoppelte
Entwicklung einzelner Markenbausteine und bewerkstelligen eine einheitliche Markenwahrnehmung.
DieterBakicEnterprises realisiert die
von DieterBakicDesign geschaffenen
kundenspezifischen und Standardverpackungskonzepte. Unsere Kunden
erfahren keine Schnittstellenprobleme zwischen den Funktionen Design
und Entwicklung. Wir begegnen der
Notwendigkeit nach fragmentierten
Absatzmengen, schnelleren Lieferzeiten und kürzeren Lebenszyklen mit
einem modularen Verpackungssortiment und der Bereitstellung flexibler
Produktionskapazität.
Unser nach dem Baukastenprinzip
entwickelter Standardverpackungskatalog ermöglicht es – im Zusammenspiel mit Farbe, Material und
Veredelung – Standards effektiv zu
individualisieren und ohne lange Entwicklungszyklen kurzfristige Trends
zu setzen und Nachfragen zu schaffen.
Darüber hinaus bieten wir unseren
Kunden die Möglichkeit der Teilindividualisierung, d.h. der Zugriff
auf Standardverpackung in investitionsintensiven Bereichen wie z.B.
bei Verschlüssen und die Entwicklung kundenspezifischer Designs
und Werkzeuge in Bereichen, die sich
leichter amortisieren lassen.
Unser Ziel ist es ganzheitliche Verpackungslinien zu entwickeln, deren
Markenästhetik im ersten Schritt
beim Konsumenten Begehrlichkeiten
wecken und zum Erstkauf führen.
Im zweiten Schritt muss der visuelle
Code die Markenwiedererkennung
sicherstellen und das Zusammenspiel
aus Verpackungsqualität und abgestimmten Funktionen den Kunden
zum Zweitkauf veranlassen.
n
Kontakt
DieterBakicEnterprises GmbH
Tel.: 089 / 490 436 0
Email: [email protected]
www.bakic.com
12
moderne verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Artikel Verpackungsmaschinen
Der Motor springt wieder an
Mit einem Anteil von mehr als 30 Prozent an der Gesamtproduktion ist Deutschland weiterhin klare Nummer 1 der Branche.
Von Tobias Lemser
D
as Gewitter ist nicht nur überstanden, es setzt sich sogar
langsam eine länger anhaltende
Schönwetterlage durch. Aussichten,
die den deutschen Verpackungsmaschinenbau optimistisch nach vorne
blicken lassen. Dennoch schaut die
Branche noch immer ungern auf den
Oktober 2008 zurück: „Im Zuge der
Finanz- und Wirtschaftskrise geriet
der Export, der Wachstumsmotor unserer Branche, ins Stottern,“ so Vera
Fritsche vom VDMA Fachverband
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen. Infolgedessen
brach der Umsatz beim Marktführer
Deutschland 2009 um 15 Prozent ein.
Besonders der Bereich der Getränkeherstellung und -abfülltechnik war
von den Finanzierungsproblemen
und der Verunsicherung der Investoren betroffen.
Der deutsche Verpackungsmaschinenbau ist besonders von der weltweiten Wirtschaftslage abhängig –
über 80 Prozent der in Deutschland
Fokusinterview hergestellten Verpackungsmaschinen und -anlagen werden exportiert.
Somit machten sich die globale Erholung und die damit einhergehenden deutlichen Nachfrageimpulse
Ende 2009 in der Branche positiv
bemerkbar. Der Auftragseingang
entwickelte sich 2010 nach Aussage
von Vera Fritsche weiter positiv,
sodass das erste Halbjahr mit einem Plus von 17 Prozent gegenüber
dem Vorjahr abgeschlossen werden
konnte: „Dabei wurde der Zuwachs
überwiegend von den Auslandsaufträgen getragen. Diese legten in den
ersten sechs Monaten dieses Jahres um 27 Prozent gegenüber dem
schwachen Vorjahr zu.“ Insbesondere profitieren die deutschen Hersteller von Verpackungsmaschinen
derzeit von der dynamischen Entwicklung in Asien mit China und
Indien, aber auch in Lateinamerika
mit Brasilien. Daher geht Vera Fritsche bei anhaltend positiver Entwicklung des Auftragseingangs für
dieses Jahr von einem Umsatzplus
im einstelligen Bereich aus.
Wolf Verpackungsmaschinen GmbH
„Wir verpacken Produkte –
in jeder erdenklichen Form“
Wie ist die Firma Wolf
im Verpackungsmarkt
aufgestellt?
Wir bieten Maschinen für die Herstellung von flexiblen Verpackungen
für fast jeden Bereich an. Unter anderem Food, Non-Food, Baustoffe,
Tiernahrung und Chemie. Ebenso
sind wir in der Lage, komplette Lösungen, von der Herstellung bis zum
Lkw, zu liefern.
Auf welchem Markt
liegt der Schwerpunkt der
Firma Wolf?
einem Füllvolumen von 25.000
Kubikzentimetern und Schneckendosierungen und Volumendosierungen zum Befüllen der Beutel. Dazu
kommen Flowpack-Maschinen zum
Verpacken von stückigen Gütern,
Sonderaggregate wie automatische
Folienrollenwechsler, Zipp-Applikatoren für wiederverschließbare
Verpackungen oder auch Kontrollwaagen, die jederzeit auch nachträglich in unsere Maschinen eingebaut
werden können. n
Unser Schwerpunkt liegt auf dem
Verpacken von Lebensmitteln jeglicher Art!
Sei es in Pulverform, flüssig oder als
Stückgüter. Die Produkte können
auf unseren Maschinen in nahezu
jede auf dem Markt bekannte Verpackungsform verpackt werden.
Was umfasst die Produktpalette von Wolf?
Zum Beispiel vertikale Form-, Füllund Verschließmaschinen bis zu
Sebastian Wolf,
Prokurist / Geschäftsleitung
Wolf Verpackungsmaschinen GmbH
„Demografische
Entwicklungen,
gesellschaftlicher Wandel und sich
verändernde
Lebensgewohnheiten
beeinflussen das Konsumverhalten
und führen zu Veränderungen in den
Handelsstrukturen“, betont Fritsche.
Die steigende Nachfrage nach Convenience-Produkten, kleinen Packungsgrößen sowie die Vielfalt von Produkten und Verpackungen bedeuten für
den Verpackungsmaschinenbau eine
extreme Flexibilität der Anlagen mit
hohen Formatbandbreiten und schnellen Formatwechseln. Ein wesentlicher
Beitrag zu einer nachhaltigen Produktion besteht in der Reduktion des
Energieverbrauchs von Verpackungsmaschinen. Zudem lassen sich durch
neue Siegelverfahren mithilfe von Ultraschall kürzere Prozesszeiten erzielen und durch schmalere Siegelnähte
Packmittel einsparen.
Nach Ansicht von Gerhard Schubert,
Verpackungsmaschinenbauer
aus
Crailsheim, geht der Trend zu technologisch noch ausgereifteren Lösungen. So wird es im Verpackungsmaschinenbau in Zukunft keinen
Schaltschrankbau mehr geben.
„Stattdessen bilden Roboter, Steuerung und Software eine Einheit.“
Das ermöglicht schnelle Fehlerdiagnosen und kurze Reparaturzeiten
durch den einfachen Austausch von
Komponenten.
Zukunftsvisionen
sieht der Fachmann, um Ausfallzeiten zu vermeiden, in der Redundanz
der Maschinen: „Jedes System in einer Verpackungsmaschine ist dann
wie im Flugzeugbau doppelt vorhanden.“ Fällt ein System aus, wird es
direkt ersetzt. n
Weitere Informationen
Fachverband Nahrungsmittelmaschinen
und Verpackungsmaschinen VDMA:
www.vdma.org
artikel Logistiklösungen
Ohne interne Logistik läuft nichts
Hülle, Barcode, Adresse, Versandkarton – hinter jeder Verpackung
steckt eine aufwendige Logistik.
Von jost burger
W
er bei Verpackungen an Logistik denkt, liegt nicht falsch.
Schließlich wollen all die Dinge, die
von Logistikfirmen tagein, tagaus
durch die Gegend geschickt werden,
vernünftig verpackt sein. Doch bevor es in die weite Welt geht, schlägt
die Stunde einer ganz anderen Logistik. Fachleute sprechen von der
Intralogistik. Der Begriff meint
nichts anderes als die logistischen
Anstrengungen, die innerhalb einer
Produktionsanlage geleistet werden – inklusive Verpackung.
Bis ein Produkt fertig verpackt vom
Band rollt, sind viele Schritte fällig.
Immer öfter werden sie von Maschinen erledigt, die dadurch wertvolle
menschliche Arbeitskraft für anspruchsvolle Arbeiten freisetzt. Meistens fängt es damit an, dass die zu verpackende Ware auf Paletten angeliefert
wird. Selbst unregelmäßig gepackte
und aus vielen Einzelteilen bestehende
Lieferungen können mittlerweile von
Maschinen fehlerfrei „vereinzelt“ und
aufs Band gelegt werden.
Autonom agierende Flurförderzeuge
transportieren Waren und Verpackungsmaterial automatisch vom
Lager zur Verpackungsstrecke – geleitet von einer Software, die nicht
nur den Verpackungsprozess im Auge
behält, sondern auch an das Warenwirtschaftssystem angeschlossen ist.
So ist stets klar, wie viel von was gerade für den Verkauf oder den Weitertransport fertig verpackt wird.
Unabkömmliche Helfer sind sogenannte Auto-ID-Lösungen. Ob klassischer Barcode oder RFID-Chip:
Systeme, die jedes Paket individuell
kennzeichnen, sorgen dafür dass
auch in komplexen, Hunderttausende
Objekte umfassenden Verpackungsanlagen jedes Produkt, jede Hülle,
jede Verkaufs- und Transportverpackung dort ist, wo sie sein soll – und
zwar automatisch. Und wo Produkte
individualisiert werden, werden sie
auch überprüfbar und gegenüber Fälschungen abgrenzbar.
n
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
moderne verpackung
13
Artikel Duales System
Immer rein in die Tonne
Die anstehende Novelle des KrWG könnte die Mülltrennung vereinfachen – und die Karten in der Abfallwirtschaft neu mischen.
Von jost burger
E
in Symbol ist auf dem Rückzug:
Seit 2009 müssen Verpackungen,
die über das Duale System entsorgt
werden, nicht mehr zwingend den
„Grünen Punkt“ tragen. Damit die
Milchtüte in den Gelben Sack oder
die Gelbe Tonne darf, müssen Händler und Hersteller ihre Verpackungen
allerdings weiterhin bei einem der
neun Dualen Systeme lizenzieren.
Diese haben mittlerweile zum Teil eigene Symbole.
Dennoch landen zu viele Dinge, die
dort nichts verloren haben, im Gelben Sack. Durchaus mit guten Absichten. Denn zum einen hat sich in
den Köpfen vieler Verbraucher die
Ansicht festgesetzt, dass in den Gelben Sack alles kommt, was nicht aus
Glas oder Papier ist oder offensichtlich Restmüll darstellt, wie etwa Essensabfälle, hochgiftige Batterien
oder Babywindeln. Und zwar schon
lange vor der Abschaffung der Kennzeichnungspflicht mit dem Grünen
Punkt: In vielen Kommunen durften
schon vorher recycelbare Kunststoffe
oder Alu ins Gelbe.
Zum anderen gibt es Firmen, die ihre
Verpackungen schlicht nicht lizenzieren. Im Gelben Sack enden diese
dennoch, Kosten für Abholung und
Verwertung entstehen auch hier.
Über die Lizenzen bezahlt werden sie
aber nicht. Trittbrettfahrer heißen
solche Unternehmen in der Branche,
die sich die Entsorgungsleistung
erschleichen. Bei Experten gilt das
Duale System deshalb mittlerweile
als chronisch unterfinanziert. „Von
vier Verpackungen wird nur bei etwa
dreien die Entsorgung bezahlt“, heißt
es beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse).
Viele Branchenkenner, Politiker und
Umweltverbände setzen in dieser Situation auf die Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, dessen Entwurf
in diesen Tagen in den zuständigen
Ausschüssen diskutiert wird. „Neben
der Umsetzung von EU-Vorgaben geht
es bei der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes letztendlich auch um
die Einführung der Wertstofftonne“,
erklärt Jörg Lacher, Sprecher des
bvse. Und diese Wertstofftonne – sozusagen eine erweiterte Gelbe Tonne –
böte für Verbraucher und Kommunen
erhebliche Vorteile: Neben Verkaufsverpackungen könnte sie ganz offiziell
weitere wiederverwertbare Stoffe aufnehmen. Vielfach existierender Usus
würde legalisiert, die Entsorgung auf
sichere finanzielle Füße gestellt.
Noch steht die Liste der erlaubten Materialien nicht. Auch, wie die Sammlung und Verwertung organisiert
werden, ist noch unklar. Allerdings
dürfte mit der Einführung der Wertstofftonne so mancher Kuchen in der
Abfallwirtschaft neu verteilt werden.
Denn durch die Erweiterung der eingesammelten Wertstoffe um nicht an
die Dualen Systeme lizenzierte Materialien werden auch andere private
Entsorgungsunternehmen
wieder
verstärkt in den Wettbewerb um die
gelben Schätze eintreten.
Fest steht, dass die Diskussion um die
Neufassung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes schon jetzt die Konflikte
anheizt, die zwischen den Trägern
der kommunalen und der privatwirtschaftlichen Abfallentsorgung herr-
schen. So fordert der bvse, dass eine
Neufassung die Stellung der Privatunternehmen gegenüber kommunalen Unternehmen verbessert. „In 60
Prozent der deutschen Kommunen
wird die Abfallentsorgung ausgeschrieben. Das ist ein Modell, das gut
funktioniert, deshalb sollte man es
für ganz Deutschland verbindlich machen“, sagt Jörg Lacher vom bvse. Die
Privatwirtschaft habe schlicht mehr
Know-how, und auch in der Abfallwirtschaft müsse schließlich ein fairer Wettbewerb herrschen.
n
Weitere Informationen
Bundesverband Sekundärrohstoffe und
Entsorgung e.V. (bvse):
www.bvse.de
Experteninterview Vfw GmbH
„Neue Wertstofftonne sichert wertvolle Rohstoffe“
Aktuell wird die Wertstofftonne in den Medien heiß diskutiert. Welchen Vorteil hat
diese Tonne?
rungen und deutliche Ersparnisse
bei der Einfuhr von Rohstoffen mit
sich bringt.
Grundsätzlich sollen über die Wertstofftonne auch Materialien erfasst
werden, die zunächst nicht in die
gelben Sammeleinrichtungen gehörten, da diese bisher ausschließlich
für Verkaufsverpackungen da sind.
Daneben gibt es jedoch andere Produkte mit gleicher stofflicher Zusammensetzung, die mit der Wertstofftonne eingesammelt und ebenfalls
dem Recycling zugeführt werden
sollen. So können weitere wertvolle
Sekundärrohstoffe gesichert werden,
was eine Schonung der natürlichen
Ressourcen, erhebliche CO2-Einspa-
Die Kommunen und die
Systemanbieter im dualen
System streiten um den Inhalt
der Wertstofftonne. Warum?
Beim Streit um die Wertstofftonne
spielen ökonomische und ökologische Argumente eine Rolle, die je
nach Interessenlage eingesetzt und
entsprechend vorgetragen werden.
Dabei steht die Frage „Wem gehören
die – zusätzlich – gesammelten Wertstoffe?“ nur stellvertretend für „Wem
fließen die Erlöse zu, wer trägt die
zusätzlichen Kosten?“ Darüber hinaus wird der Streit zusätzlich durch
Wäre es nicht besser, außer
Papier und Glas alles in eine
Tonne zu werfen?
Dr. Michael Heising,
Geschäftsführer der Vfw GmbH
Überkapazitäten der Sortier- und
Verbrennungsanlagen auf privater
beziehungsweise kommunaler Seite
und die Frage, ob die Produktverantwortung der Hersteller letztendlich
weiter erhalten bleibt, angeheizt.
Alle bisherigen Konzepte zu diesem
Verfahren scheiterten an den hohen
Kosten durch drastische Sortieraufwendungen und der hohen Kontamination der Wertstoffe durch nasse, organische Abfälle.
Aber auch bei der neuen Wertstofftonne gilt es, penibel darauf zu achten,
dass das Sammelsystem nicht durch
den unkontrollierten Zuwachs neuer
Materialien „verschlimmbessert“ wird.
Denn störende Stoffe machen am Ende
kostenintensive Sortierprozesse erforderlich – da wäre es besser, sie sofort
in die graue Tonne zu geben oder neue
Verwertungswege zu erschließen. n
14
moderne verpackung
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Artikel Pharmazeutische Verpackungen
Optimal verpackt auf dem Weg zum Patienten
Arzneimittel unterliegen strengen Verpackungsvorschriften. Von Bedeutung ist unter anderem der Schutz vor Umwelteinflüssen.
Von tobias lemser
K
aum ein Artikel bedarf bei der
Verpackung so viel Sorgfalt wie
Medikamente. Neben dem Schutz vor
Nässe, Licht und Hitze ist es notwendig, das Haltbarkeitsdatum regelmäßig zu prüfen. Des Weiteren sollten
Medikamentenverpackungen zur optimalen Lagerung stapelbar sein.
Den Löwenanteil unter Verpackungen
pharmazeutischer Produkte
machen feste Arzneiformen in verblisterten Sichtverpackungen aus. Flüssige
Arzneimittel wie Tropfen oder Sprays
werden in Glasflaschen abgefüllt und
wie Blisterverpackungen mit einer
Faltschachtel versehen.
Besondere Vorschriften gelten für
Impfstoffe. Sie gehören laut Erwin
Zattler vom Pharmahandel „Sanacorp“ zur Produktgruppe der
sogenannten
thermolabilen
und kühlpflichtigen Präparate. So
kommen beispielsweise „Impfstoffe
in eine Kühlbox, wobei das Medikament nicht direkt mit dem Akku in
Berührung kommt darf.“ Zur Aufrechterhaltung der Kühlkette befürwortet der Experte eine Isolierbox
aus Neopor sowie einen
speziellen „Freezer“, der
Kühlakkus exakt auf die
erforderliche Temperatur
zwischen zwei bis acht
Grad kühlt. Gleiches gilt
für Sera, Insulin- und Hormonpräparate.
Steril, aber auch informationsreich –
für einen optimalen Patientenschutz
hat die Europäische Union gesetzlich
vorgeschrieben, etwa den Namen
des Arzneimittels, die Stärke, die
Darreichungsform und den internationalen Freinamen aufzudrucken.
Für die Logistik von Bedeutung sind
bestimmte Pharmazentralnummern,
die für jedes Arzneimittel vergeben
werden. Damit keine Verunreinigungen entstehen, muss die Ware bei der
Auftragsbearbeitung permanent auf
Beschädigungen überprüft werden.n
Gastbeitrag Schloss Apotheke in Bergisch Gladbach
Temperatur geschickt verpackt
Markus Kerckhoff, Apotheker
V
erpackungen erfüllen viele Zwecke: Sie machen Geschenke reizvoller, schützen empfindliche Waren
und sie stellen auch die Wirkung von
Arzneimitteln sicher. Apotheker Markus Kerckhoff, Inhaber der SchloßApotheke in Bergisch Gladbach, kennt
sich aus bei der Verpackung und
Transport temperaturempfindlicher
Arzneimittel. Er beliefert rund 400
Unternehmen in Deutschland mit
kühlpflichtigen Medikamenten. Seine
Kunden sind vor allem Arbeitsmediziner, die die Gesundheit der Mitarbeiter in großen und mittelständischen
Betrieben verantworten. „Arbeitsmediziner sind auf die Wirksamkeit der
gelieferten Medikamente angewiesen. Besonders beim Transport von
Impfstoffen ist dies für die Patienten
lebenswichtig“, erklärt er. Denn Impfstoffe, auch Vakzine genannt, verlieren ihre Wirksamkeit, wenn sie beim
Transport die Temperaturspanne von
2 - 8 Grad überschreiten. Anders als
beim abgelaufenen Joghurt, bei dem
sich die Verpackung aufbläht und die
Ungenießbarkeit anzeigt, ändert sich
weder die Farbe noch die Konsistenz
des verdorbenen Impfstoffs.
Daher kommt es beim bundesweiten
Transport dieser hochempfindlichen
Ware darauf an, dass die Temperatur
vom Verlassen der Versandapotheke
bis zur Ankunft beim Arbeitsmediziner dokumentiert wird. Nur so kann
der Arzt sicher sein, dass er seine Patienten wirkungsvoll behandeln kann.
Die Methode hierfür, den so genannten HACCP-Standard (Hazard Analysis and Critical Control Points), hat
sich der Apotheker aus dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) abgeschaut
und für den Versand von Pharmaka
optimiert. Der LEH weiss seit Jahrzehnten, wie man Lebensmittel weltweit so verschickt, dass sie frisch beim
Kunden ankommen.
Dieses Know-how nutzt Kerckhoff für
sein Geschäft. „Die Kühlung ist Teil der
Wirkung des Impfstoffs. Daher arbeiten wir beim Transport und der Lagerung aller thermosensiblen Vakzine
auf der Grundlage zertifizierter Qualitätsmanagementgrundsätze“, sagt er.
Denn er hat die Erfahrung gemacht,
dass gerade Industriekunden großen
Wert auf nachgewiesene Exzellenz legen. So nimmt es nicht Wunder, dass
seine Apotheke die erste in Deutschland war, die vom TÜV Rheinland zertifiziert wurde und seither ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN
ISO 9001 eingeführt hat, was sie bis
heute aufrecht erhält. n
Weitere Informationen
[email protected]
Experteninterview Gissler & Pass GmbH
„Der Trend geht in Richtung Veredlung“
Wie nachhaltig ist Wellpappe?
Sie ist als ein Kreislaufprodukt besonders erfolgreich im Bereich Nachhaltigkeit. Wir stellen Wellpappe zu 70
Prozent aus recyceltem Altpapier her
und zu 30 Prozent aus Frischfaserpapieren, die aus zertifizierter Forstwirtschaft stammen. Dies führt zu
einer sehr guten CO2-Bilanz. Neben
den eingesetzten Farben und Lacken
entsprechen auch der gesamte Fertigungsprozess sowie das Abfall-Management höchsten Umweltstandards.
Wir halten unsere wenigen schädigenden Einflüsse so gering wie möglich.
Wie können Wellpappe-Verpackungen den Verkauf fördern?
70 Prozent der Kaufentscheidungen
werden an dem sogenannten „Point
of Sale“ getroffen. Die ansprechend
gestaltete Verkaufsverpackung bildet den Brückenschlag zu den übrigen Werbebotschaften der Marke aus
Fernsehen und Print und sorgt für
eine Wiedererkennung. Somit stellt
die Verpackung stets den entscheidenden Kontakt zwischen Produkt und
Käufer her. Der absolute Großteil der
Kaufentscheidungen sind emotionale
Entscheidungen, die sich durch Verpackungen sehr erfolgreich beeinflussen
lassen. Der Deutsche Hard Discount
hat sich dies zu Eigen gemacht und
konsequent auf hochwertig gestaltete
Verkaufs- und Transportverpackungen gesetzt. Somit haben sie nicht nur
ihre Ladenlokale aufgewertet, sondern auch das Qualitätsempfinden für
die Handelsmarken erhöht.
Welche Trends sind denn
zu beobachten?
Der Trend für Verkaufs- und Transportverpackungen geht eindeutig in
Richtung einer brillanteren Text- und
Bilddarstellung im High-Quality
Flexo oder Offsetdruck. Im Bereich
Verkaufsverpackungen werden zudem vermehrt Möglichkeiten der
Druckveredelung genutzt und somit
Aspekte der Optik und Haptik einer
Verpackung optimiert. Den Erfordernissen der Wirtschaftlichkeit wird
durch eine Steigerung der Effizienz
entlang der gesamten Supply Chain
Rechnung getragen: optimaler Einsatz von Papier- und Wellenkombinationen, intelligente Formgebung
und Gestaltung der Verpackung
sowie Berücksichtigung von Auto-
matisierungsmöglichkeiten in der
eigenen Fertigung, beim Abpackprozess des Kunden und entlang der
Logistikstrecke.
n
Thomas Gissler-Weber,
Geschäftsführer Gissler & Pass GmbH
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
moderne verpackung
artikel Warenpräsentation
Warenpräsentation am PoS
Der Erfolg einer Marke hat auch mit der Inszenierung im Verkaufsraum zu tun. Zahlreiche Instrumente stehen zur Verfügung.
Von Tobias Lemser
D
ie Warenpräsentation am Point
of Sale spielt eine große Rolle bei
der Verkaufsförderung. Denn mehr
als 70 Prozent der Kunden entscheiden sich erst genau dort, ob sie nun
die eine Schokolade oder die andere
nehmen.
Einen festen Platz in den Geschäften
haben Promotiondisplays, die zum
Beispiel in der Weihnachtszeit oder
vor großen Events aufgestellt werden. Darauf werden die Produkte
platziert; Infosysteme können integriert werden. Im Regal dient Shelf
Ready Packaging als Eyecatcher und
Ordnungshelfer. Die Transportverpackung ist entsprechend dem Markenauftritt gestaltet und steht samt
Inhalt im Regal. Noch effektiver ist
Shelf Ready Packaging mit Waren-
vorschub. Dieser verhindert, dass
zum Beispiel Tütensuppen im Karton umfallen, sobald nur noch wenige
Packungen vorhanden sind. Dazu
schiebt eine Vorrichtung die verbleibenden Einheiten nach vorne. Für
Ordnung im Regal sorgen ebenfalls
markentypisch gestaltete Trays. Auch
diese Schuber gibt es mit Vorschubmechanismus.
Eine ansprechende Warenpräsentation scheint jedoch auch Langfinger
zu animieren. Ware im Wert von 3,9
Milliarden Euro verschwindet laut
einer Studie des EHI Retail Institute
jährlich im Einzelhandel, ohne dass
die Kasse klingelt. Die Projektgruppe
„Loss Prevention“ des Bundesverbands
Deutscher
Heimwerker-,
Bau- und Gartenfachmärkte arbeitet
gemeinsam mit der Industrie daran,
Produktverpackungen vor Diebstahl
und Manipulation zu schützen. Mithilfe der Radiofrequenztechnologie
für Identifikationszwecke (RFID) sollen in Zukunft Waren auch vor Fälschung gesichert und die Bestände im
Laden schneller erfasst werden. n
15
Fokusinterview HPX Polymers GmbH
„Biopolymere sind nicht immer
die (beste) Lösung“
Was sind Biopolymere,
„sinnvolle“ Anwendungen
und ihr Nutzen?
tet oder Mehrfachverwendung und
getrenntes Sammeln Sinn machen.
Bestes Beispiel ist die PET-Flasche,
Biopolymere sind Polymerwerk- die Rücklaufquoten von über 90
stoffe, die aus nachwachsenden Prozent erreicht und weiter als Vlies
Rohstoffen bestehen und/oder bio- verwertet wird. Zusätzlich sind dalogisch abbaubar sind. Sinnvoll sind bei auch noch Kombinationen mit
sie, wo das „Alleinstellungsmerk- biobasierten Polyestern denkbar.
mal“ Abbaubarkeit von Vorteil ist.
Welche Ziele verfolgen Sie
Einsatzorte sind daher Draußenmit dem geplanten Netzwerk
Veranstaltungen mit viel Müll sowie
Materialeffizienz (NeMat)?
Verpackungen verderblicher Lebensmittel, die direkt mit der Verpa- Als Koordinator werden wir für
ckung entsorgt werden. Wir arbeiten kleine und mittelständische Kunstvor allem an der gezielten Verbesse- stoffverarbeiter das schon bestehende Netzwerk ausbauen, sie mit
rung bioabbaubarer Polymere.
Know-how unterstützen und LösunWas sind die Alternativen,
gen anderen Mitgliedern zugänglich
wenn Biopolymere nicht die
machen. Außerdem wollen wir Plattideale Lösung bieten?
formen für gemeinsame Fragen wie
Recycling und Materialeffizienz Reststoffverwertung/Recycling, Makönnen bei geeigneten Produkten terialauswahl und -effizienz sowie
einen mindestens ebenbürtigen Prozessoptimierungen aufbauen. n
Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern, Dr. Dr. Uwe Bölz, Prokurist HPX Polymers GmbH,
wenn sie gezielt eingesetzt werden, Mitkoordinator und Berater des Netzwerkes
die Abbaubarkeit keinen Vorteil bie- NeMat mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und
Materialeffizienz
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