Deutschland per Truck 2006

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Deutschland per Truck 2006
Bei unserem Sommerfest der Hausgemeinschaft haben Frank und
ich wieder über unsere zwei Touren im Herbst 2005 geredet. Er
hat mich erneut eingeladen, mit ihm eine Tour im Sattelzug mit zu
fahren und schlägt vor, dass ich ihn auf einer Fahrt zu den Depots
seiner Firma, FALA-Hefe, im Vogtland, in Sachsen und in
Franken mit der Kamera begleite.
Einen Termin für so eine Tour haben wir nicht
abgemacht, weil weder Frank
noch ich so weit voraus
planen
können
–
geschäftliche und private
Verbindlichkeiten haben
einfach Vorrang.
Anfang Oktober 2006 wird unsere Absprache konkreter: Mitte des
Monats bekomme ich im Geschäft frei – dank zahlreicher
Überstunden, die abgefeiert werden müssen.
Frank bekommt auf Anfrage bei seinem Disponenten eine Tour
mit den drei Stationen für den 19. und 20. Oktober zugeteilt. Ich
sage sofort zu. Rechtzeitig werden Kamera, Blitz und Zubehör
durchgeprüft, Akkus geladen, Speicherchips formatiert und sicher
verstaut. Dann kommt der Tag der Abfahrt.
Und es geht los am
19. Oktober 2006 über das Vogtland nach Sachsen und am
20. Oktober 2006 zurück über Franken nach Hause.
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Donnerstag, 19. Oktober 2006
08.15 Uhr
Frank holt mich zuhause ab. Meine Reisetasche steht bereits
gepackt neben dem Foto-Koffer. Auf unserer Tour kommt erstmals meine
CANON EOS 350 D mit Wechselobjektiven zum Einsatz.
Unsere zweitägige Tour beginnt mit einem Spaziergang über 71 Stufen von
meiner Wohnung zum Hauseingang – der Aufzug wird gerade umgebaut und
technisch auf den neusten Stand gebracht.
Frank hat seinen Privat-Pkw in einer Tiefgarage in der Nachbarschaft. Wir laden
unser Gepäck ein, Knopfdruck zum Öffnen des Garagentores und los geht die
Fahrt zum Firmengelände von FALA nach Achern-Gamshurst. Die Sonne geht
über der Hornisgrinde, dem Hausberg von Achern, auf, als wolle sie uns
begrüßen und einen schönen Tag wünschen.
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09.00 Uhr Pünktlich verlassen wir mit dem VOLVO FH16 und aufgesatteltem
Kühlkoffer den Firmenhof.
Es nieselt ganz leicht - unmerklich. Wir rollen durch das hintere Tor, fahren an
herbstlich gefärbten Bäumen vorbei und langsam in Richtung Autobahnanschluss
Achern (AS 53).
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Auf der Autobahn herrscht reger, aber überschaubarer Verkehr. Im Radio werden
keine Staus oder Behinderungen auf unserer geplanten Route auf der Autobahn
A5 in Richtung Karlsruhe gemeldet.
Erstmals haben wir in unserem Truck ein Navigationssystem im Einsatz: Meinen
Medion-Navigator, den wir einfach am Zigarettenanzünder angeschlossen und
per Saugknopf-Halterung an der Windschutzscheibe befestigt haben.
Unser 1. Tagesziel habe ich eingetippt und wenig später begleitet uns eine zarte
Frauenstimme mit ihren Anweisungen durch den Verkehr, nachdem endlich
Satellitenkontakt hergestellt werden konnte.
10.09 Uhr
Das Navigationssystem leitet uns haargenau am Walldorfer Kreuz
von der A5 auf die A6.
Es ist etwas heller geworden und draußen nahezu trocken. Bislang hatten wir
keinen der sonst üblichen Staus.
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10.23 Uhr Wir passieren bei guter Sicht das Technikmuseum in Sinsheim. Es
ist immer wieder ein grandioser Anblick, wenn man die Fluggeräte sieht.
10.45 Uhr Kreuz Weinsberg. Wir bleiben auf der A6 in Richtung Nürnberg. Das
Navigationsgerät sagt, dass wir auf der A6 noch 151 Kilometer weiterfahren
sollen. Machen wir doch gerne.
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11.45 Uhr Die Sonne schafft es jetzt doch – hellblauer Himmel – herbstliches
Farbenspiel neben der Autobahn. Wir fahren an der Raststätte „Frankenhöhe“
vorbei.
Ich genieße die Wärme der Sonne und reise mit meinen Gedanken in noch
wärmere Bereiche dieser Welt. Vielleicht ein feiner Sandstrand, ein unmerklicher
Wind lässt die Palmen hin und her schwingen. Ich träume ein paar Augenblicke
davon und was an so einem Strand alles geschehen könnte...
Die Realität ist aber etwas anders. Die Fahrbahn der A6 bei Aurach ist nicht so
bequem. Ein Lkw aus Spanien hat uns vor einiger Zeit trotz Überholverbot
überholt. Inzwischen macht er das gleiche Spiel zum fünften oder sechsten mal
bei anderen Trucks – immer noch im Überholverbot. Irgendwann werden die
Ordnungshüter in grün ihn erwischen. Ein Polizeihubschrauber mit angebauter
Kamera ist uns vorhin schon einmal vor und neben der Autobahn im Tiefflug
aufgefallen.
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12.30 Uhr
Wir nähern uns Nürnberg bei tollem Wetter. Ich habe
zusammengerechnet, welches Gewicht unsere Ladung hat, die wir im Augenblick
gut gekühlt durch Deutschland fahren: rund 23.500 kg.
12.55 Uhr Auf der A9 geht es noch 122 km weiter geradeaus. Demnächst wird
eine Zwangspause fällig, damit die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden.
Die Straße ist im Moment so gut wie leer. So wünscht man sich immer das
Vorwärtskommen.
Ich habe eben noch mit meiner Sibylle telefoniert und ihr liebe Grüße von
meinem Chauffeur, Frank, ausgerichtet.
Wir passieren die Ausfahrt „Weidensees“. Bis Dresden sind es noch 266 km,
steht auf dem Hinweisschild.
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Bis vor die Tore Dresdens führt uns die Tour heute, soweit ich es verstanden
habe. Unsere Abladestationen sind die Depots Vogtland und Sachsen.
13.10 Uhr Pause. Frank stellt unseren Sattelzug an der Rastanlage „Fränkische
Schweiz“ – Pegnitz, ab. Ich mache ein Foto von unserem Truck in der Sonne,
nachdem es beim letzten Besuch an dieser Raststätte noch so geregnet hatte.
Gleich werden wir eine Kleinigkeit essen und uns erholen.
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14.07 Uhr
Ende der Pause. Wir haben wieder einmal lecker und günstig
gegessen: Gebackenes Schollenfilet mit Gemüsereis für Frank und Überbackenes
Lachsfilet mit Bratkartoffeln und Dillsauce für mich. Dazu haben wir uns ein
kaltes Getränk gegönnt. Das macht alles Appetit auf mehr, aber jetzt geht unsere
Fahrt weiter in Richtung Norden. Sonnenschein.
14.28 Uhr
Eine super ausgebaute dreispurige Piste unter uns und einen fast
wolkenlosen Himmel über uns. Es macht Freude, so durch die Landschaft zu
fahren. Eben überfliegt uns ganz niedrig ein Polizeihubschrauber; die Jungs
werden das Wetter sicher auch, trotz Dienst, genießen. Ich wäre jetzt gerne ein
paar Minuten bei den Polizisten da oben und würde die Aussicht genießen.
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14.35 Uhr Bayreuth. Autobahnbaustelle mit Tunnel.
Hier ist alles neu, seit ich das letzte mal vor einem Jahr hier durchgefahren bin.
Frank sagt gerade „weiß-blauer Himmel“. Genau richtig – bayrische Farben für
bayrischen Himmel.
14.45 Uhr
Wir sind im „Fichtelgebirge“ unterwegs, wie uns eine große
Hinweistafel neben der Fahrbahn verrät.
15.15 Uhr
Kurz vor Rudolfstein ist die Landschaft wunderbar hügelig. Ich
mache Fotos von einer Windkraftanlage.
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15.22 Uhr Wir überqueren die Landesgrenze von Bayern nach Thüringen über
die „Brücke der Deutschen Einheit“.
Ein neues Schild weist uns darauf hin, dass wir uns im „Bereich der früheren
innerdeutschen Grenze von 1945 bis 1989“ befinden. Muss man sich wirklich an
diese „Teilung“ erinnern oder darf man ohne Vorbehalte an eine glückliche,
zufriedene Zukunft denken?
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15.35 Uhr
Wir verlassen in Schleiz die Autobahn A9. Zwei Minuten später
stehen wir schon vor dem halb offenen Hoftor zum Gelände von „FALA
Vogtland“. Die nette Stimme von unserem Navigationsgerät sagt uns, während
Frank den Truck rückwärts an die Rampe rangiert „Sie haben ihr Ziel erreicht“.
Stimmt. Hier ist das erste Tagesziel für heute.
Wir treffen den Disponenten aus dem Mutterhaus in Achern, Eugen, an der
Rampe. Er macht eine „Inspektionstour“ und freut sich, Frank und mich zu
sehen. Während Frank das Entladen beginnt, macht sich Eugen bereits auf den
Heimweg nach Achern. Ich sehe und höre einen Rettungswagen und
Notarztwagen mit lauter Sirene in der Nähe vorbei rasen und wenig später
rauscht ein Rüstwagen der Feuerwehr am Firmengelände vorbei, um kurz darauf
auf der Autobahn hinter den anderen Rettungswagen herzufahren.
16.55 Uhr
Die angelieferte Ware ist in den Kühlräumen. Die Frachtpapiere
sind abgegeben, die neuen Papiere sind samt Leergut aufgeladen. Die Sonne
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macht Anstalten, sich langsam dem Horizont zu nähern; die Schatten werden
länger.
Als wir vom Hof fahren wollen und über das Hermsdorfer Kreuz unser nächste
Ziel ansteuern möchten, hören wir über Funk, dass das Hermsdorfer Kreuz
soeben nach einem schweren Verkehrsunfall voll gesperrt ist. Ein
Fernfahrerkollege gibt durch, dass im Autobahnkreuz ein Lkw auf die
Fahrerseite gekippt sei und es sehr schlecht aussehe. Feuerwehr und viel Polizei
wären „vor Ort“. Dahin sind Notarzt und Feuerwehr gefahren.
Wir ändern unsere Routenplanung und nehmen nicht die Autobahn. Frank kennt
die Strecke über die Bundesstraße B 282 über Plauen. Mal sehen, was unsere
„Stimme aus dem Taschencomputer“ zu unserem eigenmächtigen Abweichen
von ihrer Streckenplanung meint.
17.20 Uhr Wir fahren an der früheren „Lagerhalle Sachsen“ von FALA in der
Ortschaft Mehltheuer vorbei. Ich fotografiere die inzwischen völlig
heruntergekommene Halle. Wir fahren weiter durch die bunte herbstlichen
Alleen.
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Dann geht es durch Plauen. An vielen Stellen eine schöne Stadt, an anderen
Stellen wage ich es nicht, zu fotografieren: Schandflecken in einer deutschen
Stadt, denen die Bewohner wegzulaufen scheinen. In leerstehenden
Wohnblöcken stehen „rote Laternen“, die Passanten machen den dazu passenden
Eindruck und begutachten unseren Sattelzug mit einer Mischung aus Angst
(überrollt zu werden) und Gier (das Gespann samt Ladung klauen und verkaufen
zu können) an.
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Ohne Anzuhalten setzen wir die Fahrt fort. Unser Navigationsgerät hat schon
lange eine Ersatzroute berechnet und leitet uns auf dem gleichen Weg, den Frank
auch kennt.
17.45 Uhr
Wir verlassen Plauen und fahren auf die A 72 in Richtung
Chemnitz.
Ich erinnere mich an meinen Jahrzehnte zurück liegenden HeimatkundeUnterricht, als uns beigebracht wurde, dass die Stadt Karl-Marx-Stadt heißt und
„früher“ Chemnitz geheißen hatte. Heute ist das „früher“ wieder aktuell. Zeit
schreitet voran, wir müssen ihr nur folgen.
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Neben der Autobahnauffahrt sehe ich die Brauerei „Sternenbräu“. Die Sonne
geht goldgelb unter, das muss ich fotografieren.
18.35 Uhr
Es ist dunkel geworden. Wir fahren durch Chemnitz auf der A4,
auf die wir vor wenigen Minuten von der A72 eingebogen sind. Aus dem CDPlayer läuft das neuste Album von „Queen!“ Einfach gigantisch, die Titel, die
Fahrt, alles. Ich packe die Kamera weg und träume...
19.17 Uhr
Wir verlassen die Autobahn in Richtung unseren zweiten
Tagesziels vor den Toren Dresdens. Die Nacht umgibt uns, als wir das Ortsschild
von Kesselsdorf erreichen.
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20.50 Uhr Die Ladung ist im Kühlhaus. Unseren neue Fracht für das Depot
Franken und für Achern-Gamshurst ist verladen. Das Aggregat liefert und hält
die erforderliche Temperatur. Wir machen Feierabend. Es war ein sehr schöner
Tag. Wir hatten eine freie Strecke, keine Staus, keine Gefahrensituationen.
Danke Schutzengel, du hast Deine Sache wieder gut gemacht. Gute Nacht. Bis
Morgen,
Freitag, 20. Oktober 2006
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03.15 Uhr Der Wecker piepst. Wir machen unsere Kojen sauber, schnappen
unser Waschzeug und machen eine ausgiebige „Morgentoilette“. Während
draußen schon der erste Mitarbeiter von FALA Sachsen einen Lkw belädt, wird
unser Kaffeewasser heiß. In den Tassen wartet löslicher Crema-Kaffee auf das
Wasser und wir auf den Morgen-Kaffee. Wir überprüfen unseren Lastzug und
dann geht es los.
04.15 Uhr Die vorgeschriebene Lenkzeitunterbrechung ist abgelaufen. Der
Ritt geht los in Richtung Meißen; wir fahren gleich auf die A4 in Richtung
Chemnitz auf.
04.27 Uhr Auf der A4 in Richtung Westen. Um uns herum ist noch dunkle
Nacht. Etwas Verkehr auf der Autobahn, noch nicht der Rede wert.
Im Funk kratzt es auf dem Kanal. Wir rollen einem hoffentlich wieder schönen
Tag entgegen.
04.57 Uhr Chemnitz-Ost.
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05.04 Uhr Wechsel von der A4 auf die A72. Die charmante Stimme des
Navigationsgerätes bestätigt uns, das wir die nächsten 106 km dieser Straße
folgen sollen. Machen wir gerne. Noch immer ist dunkelste Nacht.
Der Viadukt bei Chemnitz sieht auch in der Nacht toll aus: eine alte Brücke,
deren massive Pfosten auf einer nachträglich darunter gebauten modernen
Brücke ruhen. Ich kann es leider nicht während der Fahrt fotografieren, weil der
Blitz der Kamera meinen Fahrer „erblinden“ würde und anhalten auf der
Autobahn nun mal auch für das schönste Fotomotiv nicht erlaubt ist.
05.30 Uhr Zwickau rauscht in der Dunkelheit an uns vorbei. Falsch. Wir
rauschen natürlich an Zwickau vorbei. Es beginnt zu nieseln. Die 12,5 km lange
Dauerbaustelle liegt hinter uns. Noch ist kaum Verkehr auf der Straße. Am Funk
hört man zunehmend Stimmen.
Von CD läuft Musik von den „Flippers“. Sie singen von Träumen, die einem
zufliegen. Es passt zu unserem monotonen Fahren. Träumen darf erlaubt sein.
05.51 Uhr Wir passieren wieder Plauen, die Brauerei „Sternenquell“ an der
Autobahnabfahrt. Für uns geht es weiter in Richtung Hof. Noch rund 35
Kilometer bis zum nächsten Wegpunkt auf unserer Rückfahrt in „den Westen“.
06.06 Uhr Landesgrenze nach Bayern. Es nieselt nur noch. Noch 12
Kilometer bis zum Dreieck Vogtland.
06.15 Uhr Dreieck Vogtland.. Wir fahren auf die A9 in Richtung
Nürnberg/Bayreuth. Der Verkehr nimmt stetig zu.
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06.42 Uhr Wechsel auf die A70 in Richtung Bamberg, noch 53 Kilometer. Ich
habe die Kamera vorbereitet. Empfindlichkeit auf 1600 ASA eingestellt.
Irgendwann muss es ja mal wieder heller werden. Noch umgibt uns aber
dunkelste Nacht.
06.55 Uhr „Fränkische Schweiz“ Es dämmert langsam. Wir lassen noch mal
Wasser im Kocher heiß werden für eine zweite Tasse Kaffee.
07.00 Uhr Wir passieren die Ausfahrt „Stadelhofen“.
07.20 Uhr Abfahrt von der A70 zur A73.
07.23 Uhr Wir verlassen die A73 und fahren weiter auf der Bundesstraße
B505 in Richtung Bamberg. Noch 26 Kilometer bis Höchstadt-Ost. Es wird
langsam heller, aber auch neblig.
Den Rhein-Main-Donau-Kanal überqueren wir um 07.26 Uhr bei zunehmendem
Nebel. Die Regnitz ist nur zu erahnen, aber an der Brücke steht der Name des
Gewässers angeschrieben.
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07.35 Uhr Wald soweit das Auge reicht. Viel Verkehr in beiden Richtungen
und unzählige lebensmüde Autofahrer, die bei jeder unpassenden Gelegenheit
überholen wollen und es trotz erkennbaren Gegenverkehrs auch machen – mehr
als einmal haarscharf an einem Unfall vorbei. Ich denke mehrmals „Du A...“ und
habe damit auch Recht.
07.44 Uhr Wir fahren auf die A3 bei leichtem Morgenrot auf und ich
versuche, diese Stimmung mit der Kamera aufzunehmen.
07.46 Uhr Runter von der A3 auf die B470 in Richtung Höchstadt, nachdem
wir die Aisch überquert haben.
07.56 Uhr Frank hat den Zug vor dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr
gewendet und rückwärts an die Rampe von „FALA Franken“ auf dem Gelände
der Litz-Mühle rangiert.
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08.26 Uhr Ware ab- und Leergut aufgeladen. Die Fenster unserer
Zugmaschine sind wieder sauber. Die Fahrt geht weiter.
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Ab jetzt heißt das Ziel „Achern“ – nach Hause. Kurz vor der Auffahrt auf die A3
in Richtung Würzburg fahren wir am künftigen „FALA Depot Franken“ vorbei:
eine neue hellblaue Halle mit dunkelblauem Dach. Direkt an der
Autobahnanschlussstelle – wohl durchdachte Platzwahl.
08.32 Uhr Wieder auf der Autobahn A3.
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08.45 Uhr Abfahrt Geiselwind - für viele Fernfahrer DER Autohof.
Wir müssen die vorgeschriebene Lenkzeitunterbrechung machen. Also los:
Pause. Frühstück satt mit heißem Kaffee in „Toni´s Raststätte“ in Geiselwind.
10.08 Uhr Ende der Pause. Zurück auf die A3 in Richtung Würzburg. Die
Sonne kommt raus. Jetz geht es, so die Planung, ohne Unterbrechung durch bis
nach Gamshurst. Im Radio kommt passend Musik von „Truckstop“. Es läuft der
Titel „Ich möchte so gern Dave Dudley hör´n...“. Wir machen, was wir machen
müssen ... die Räder rollen lassen.
10.27 Uhr Wir überqueren zum wiederholten mal den Main, jetzt an der
Anschlussstelle Ochsenfurt. Es gibt trotz einsetzenden Regens ein paar Fotos.
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Neben der Autobahn ein früherer Steinbruch. Ein Fabrikgebäude trotzt seit
Jahren Wind und Wetter. Dem Menschen dient es wohl nicht mehr?!
10.41 Uhr Würzburg rechts von uns.
Diesig, aber am Horizont ist die Würzburg zu erahnen und die Brücke, über die
wir fahren, wird zum Fotomotiv. Quer ab links eine moderne Brücke über das
selbe Tal.
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10.47 Uhr Von der A3 wechseln wir auf die A81 in Richtung
Heilbronn/Tauberbischofsheim. Ein Foto von oben auf die A3 und bald verlassen
wir den Freistaat.
10.50 Uhr „Adieu, Bayern“ und „Guten Tag, Baden-Württemberg“.
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10.55 Uhr Eine leere Autobahn vor uns. Untertitel: Eine Autobahn ganz für
uns alleine!
11.01 Uhr Anschlussstelle Tauberbischofsheim, die Brücke über das
Taubertal mit Wolken voraus und Tauberbischofsheim rechts quer ab. Es nieselt
weiterhin.
11.16 Uhr „Indian Summer“ – Goldener Herbst. Mit Musik aus „30 Jahre
Schürzenjäger – live“ wird die Fahrt zu einer Traumreise auf dem Highway
durch das Paradies. Die Gedanken schweifen von der Autobahn und dem Truck
ab ... ich finde mich für einen Moment zu Fuß alleine auf der Wanderschaft
durch die Natur. Alleine mit Bäumen, Büschen, Tieren und meinen Gedanken.
Zurück zur Realität: Auf dem Schild steht „Karlsruhe 124 km“. Das dauert noch
ein Weilchen. Zeit für die Musik und Zeit zum Träumen.
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11.27 Uhr Jagsttalbrücke. Grandioses Bauwerk nur für den schnellen
Straßenverkehr, für die eilige Zeit von heute.
11.37 Uhr Hölzenberg-Tunnel. Es geht weiter in Richtung Heilbronn.
11.42 Uhr Von der A81 auf die A6 in Richtung Waldorfer-Kreuz/Mannheim.
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Voraus zuerst die Burg Weibertreu danach die Rauchzeichen vom Kraftwerk in
Heilbronn.
12.05 Uhr Sinsheim. Das Technik-Museum. Leider haben sie einen
Sichtschutz-Vorhang errichtet. Ist aber verständlich, wenn man als Ursache vieler
Verkehrsunfälle an dieser Stelle die abgelenkten Blicke mancher Autofahrer
annimmt.
Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel geht es weiter in Richtung
Walldorfer Kreuz. Gerade werden im Radio Unfälle auf der A5 und der A6 im
Bereich des Walldorfer Kreuzes gemeldet – unser Glück: Es ist auf der
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Gegenfahrbahn. Ein weiterer Unfall soll auf der A5 zwischen Bruchsal und
Karlsruhe-Durlach sein. Die Unfallstelle sei geräumt. Wir werden sehen.
12.20 Uhr Wir verlassen die A6 zur A5 Richtung Karlsruhe. Der Unfall auf
der Gegenfahrbahn ist zum Glück für die Beteiligten glimpflich ausgegangen: ein
Personenwagen steht quer vor einem Lastzug. Da scheint der Fahrer des
Personenwagens wohl den Lastzug etwas zu eng geschnitten und dessen
Geschwindigkeit unterschätzt zu haben. Die Insassen der beteiligten Fahrzeuge
stehen hinter der Leitplanke. Die Polizei ist noch nicht „vor Ort“. Der Verkehr ist
unmerklich beeinträchtigt.
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Wir rollen in die helle Sonne nach Süden. Die Heimat rückt näher.
12.31 Uhr Da ist er, der angeblich drei Kilometer lange Stau. Wir reihen uns
am Ende des Staus ein und sind in kürzester Zeit mitten drin. Und das
unmittelbar nach der Abfahrt Bruchsal. Ärgerlich. Geschätzt ist der Stau bisher
sechs Kilometer lang oder sogar länger und er wächst weiter.
12.48 Uhr Wir sind etwa einen Kilometer gerollt und zwischendurch
gestanden. Jetzt läuft es plötzlich wieder etwas flotter. Während ich dies
aufschreibe, nicht einmal zwei Kilometer weiter, heißt es schon wieder
„Stop&Go“. Wir schwimmen mit.
13.00 Uhr In der Dauerbaustelle vor Karlsruhe-Durlach läuft der Verkehr
wieder flüssig. Im Gegenverkehr sieht es dagegen vor der Baustelle eng aus.
Hohes Verkehrsaufkommen und „Stop&Go“ auf mehreren Kilometern Stau.
Einfädeln im Reißverschlussverfahren müsste man können. Da gibt es nur einen
Tipp für die Autofahrer: Üben, üben, üben.
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13.18 Uhr Das Dreieck Karlsruhe haben wir hinter uns und nähern uns
unaufhörlich Rastatt. Recht hohes Verkehrsaufkommen, aber es läuft gut. Die
Sonne hat Kraft. Es wird warm im Fahrerhaus. Ich mache ein paar Aufnahmen
vom Verkehrsaufkommen bei Ettlingen und auf freier Strecke in Richtung
Rastatt.
13.30 Uhr Anschlussstelle Baden-Baden. Es läuft weiterhin gut. Im
Gegenverkehr rollt ein früherer Fahrerkollege von Frank in Richtung Norden.
Beide reden kurz über Funk miteinander. Grüße und gute Fahrt.
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13.45 Uhr Abfahrt von der A5 an der Anschlussstelle 53 Achern.
13.50 Uhr Das Hoftor von FALA-Hefe ist geschlossen.
Die Fahrzeuge der „Chef-Etage“ stehen aber dort. Ein Knopfdruck auf die
Fernbedienung und das Tor rollte gemächlich nach links.
Ende der Tour. Es war erlebnisreich und schön.
Danke!