Drehbuchautor/-in Lernheft 14

Transcrição

Drehbuchautor/-in Lernheft 14
Drehbuchautor/-in
Lernheft 14
Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Inhaltsverzeichnis
14.1
Einleitung ...............................................................................................
2
14.2
Exkurs: Arbeit mit den Träumen ............................................................
2
14.3
An Aristotels kommt keiner vorbei .........................................................
3
14.4
Zur Person Aristoteles ...........................................................................
4
14.5
Essenz der „Poetik“................................................................................
5
14.6
Aristoteles für Drehbuchautoren ............................................................
6
14.6.1
Direkte Regeln und Anweisungen .........................................................
6
14.6.2
Indirekte Aussagen ................................................................................
8
14.6.3
Zusammenfassende Deutung ................................................................
8
14.7
Platon und Aristoteles ............................................................................
11
14.8
Schlussbetrachtung – Aristoteles heute ................................................
12
14.9
Hausaufgabe ..........................................................................................
13
14.10
Lösungen zu den Selbstlernaufgaben ...................................................
14
14.11
Anhang ...................................................................................................
14
© Copyright Laudius GmbH
01-17400-01
Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
14.1
Lernheft 14
Einleitung
Ziel dieser Lerneinheit ist die ausführliche Darstellung der ersten Dramentheorie der
Geschichte überhaupt: die „Poetik“ von Aristoteles, dem großen Philosophen und
Wissenschaftler aus dem antiken Griechenland.
Die heutigen Drehbuchtheorien und dramaturgischen Modelle beziehen sich fast alle
auf Aristoteles – deshalb ist es „ein Muss“, sich eingehend mit seinen Darlegungen zu
beschäftigen.
Den Bogen dieser Lerneinheit bilden ein Abriss zum Leben und geschichtlichen Kontext von Aristoteles am Anfang des Lernheftes sowie eine moderne, medienpolitische
Betrachtung der mehr als 2000 Jahre alten Thesen am Ende des Lernheftes.
Vorab gibt es eine Schreibübung jenseits aller Theorievermittlung. Während Sie wichtige theoretische Grundlagen vermittelt bekommen, sollen Sie trotzdem immer „am
Ball bleiben“ und schreiben.
Lernziele:
Sie können nach Durcharbeitung dieses Lernhefts
–
ein Traum-Tagebuch beginnen.
–
die grundlegendste Dramentheorie bis heute, Die Poetik, in ihren wichtigsten
Aussagen darlegen.
–
Verständnis für die Bedeutung von Aristoteles damals und heute entwickeln.
Erklärung der Symbole
14.2
Selbstlernaufgaben
Hausaufgabe
Zusammenfassung
Hinweis bzw. Tipp
Lösungen zu den
Selbstlernaufgaben
Notizen
Exkurs: Arbeit mit den Träumen
Wir haben im Zusammenhang mit Carl Gustav Jungs Theorien bereits ausführlich
über Träume gesprochen. Sie erinnern sich:
Der wichtigste Punkt von Jung bezüglich des kreativen Prozesses ist der Begriff des
Unbewussten, der einen genauso realen wie wesentlichen Teil des persönlichen
Lebens ausmacht, wie die bewusste, denkende Welt des Ich, meist jedoch inhaltsreicher und reichhaltiger. Die Sprache (und die Personen) des Unbewussten sind Symbole, die mit uns über unsere Träume verbunden werden. Diese Träume wiederum
2
Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
sind Kinobilder, emotional geladen und sehr visuell. Von der klassischen, linearen
Erzählweise sind sie meist weit entfernt.
Wir alle träumen nachts, doch meistens können wir uns morgens nicht mehr daran
1
erinnern . Angeblich träumen wir alle 90 Minuten, also pro Nacht etwa fünf bis sechs
Träume!
Deshalb hier eine weitere Übung für Ihren Schreibmuskel. Machen Sie sich auf, Ihre
Traum- Schatztruhe zu öffnen. Beginnen Sie von nun an ein Traum-Tagebuch!
Selbstlernaufgabe 1 (nach Kallas):
–
Datieren Sie das Traum-Tagebuch und legen Sie es an Ihr Bett
–
Nach dem Aufwachen bleiben Sie noch ein paar Minuten liegen und versuchen,
sich an Ihren letzten Traum zu erinnern
–
Schreiben Sie alles auf, blieben sie in der „unlogischen Logik“ des Traumes
–
Mit welcher Stimmung sind Sie aufgewacht? Mit was für einem Gefühl? Angst,
Freude, Trauer oder Schmerz? Versuchen Sie, die Klarheit des Traumgefühls
aufzuschreiben
–
Versuchen Sie, jegliche Kontrolle auszuschalten und jeglichen Impuls, das Geträumte zu zensieren oder in eine andere Reihenfolge zu bringen
–
Spielen Sie mit ihren Assoziationen und Gefühlen, also den Bildern, die Ihnen bei
der Nacherzählung Ihres Traumes kommen.
Ihre Träume haben eine große kreative Kraft und liefern die unglaublichsten Bilder nutzen Sie sie!
Sie können sich vor dem Einschlafen auch noch einmal Fragen, die bei der Arbeit an
Ihrer Geschichte entstanden sind, bewusst machen. Träume liefern oft konkrete Antworten auf konkrete Fragen, die im bewussten Zustand zunächst mal nicht beantwortet werden können.
Träume selbst sind immer wieder Thema in Filmen. Einen regelrechten Traumfilm hat
der „Memento“-Regisseur Christopher Nolan mit „Inception“ geschaffen (mit Leonardo
DiCaprio in der Hauptrolle): er erzählt einen Traum in einem Traum in einem Traum...
und darüber, wie man Menschen manipulieren kann, indem man in ihre Träume eindringt, bzw. ihre Träume kreiert.
14.3
An Aristotels kommt keiner vorbei
In Seminaren mit anglo-amerikanischen Drehbuchautoren und Drehbuch-Lehrmeistern hört man immer wieder: „It all goes back to Aristotle“. Alles geht auf Aristoteles zurück - so die einhellige Meinung. Die meisten unter ihnen beziehen sich auf seine Dramentheorie und die These, dass jede Geschichte einen Anfang, eine Mitte und
eine Ende hat.
1
Vgl. Kallas: Kreatives Drehbuchschreiben, S. 120
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
Aristoteles hat als erster Theoretiker das Drama zum ausschließlichen Thema gemacht und ihm eine ganze Abhandlung gewidmet: die „Poetik“. Das Drama, und besonders die Tragödie, nimmt für ihn die wichtigste Stellung unter den restlichen Formen der Dichtkunst ein. Die Theorie der „Poetik“ ist die Grundlage für alle weiteren
Dramenmodelle, die danach hervorgegangen sind. Selbst „nicht-aristotelische“ Dramentheorien, wie z. B. die von Bertholt Brecht beziehen sich auf Aristoteles‘ Poetik.
14.4
Zur Person Aristoteles
2
Wer war Aristoteles genau und was begründet seine Wirkung ?
Der griechische Philosoph Aristoteles wurde 384 v. Chr. in Stagira geboren und starb
322 v. Chr. in Chalkis. Er zählt zusammen mit Platon zu den berühmtesten Philosophen der Antike.
Aristoteles war der Sohn eines angesehenen mazedonischen Arztes. Mit 17 Jahren
ging der junge Aristoteles nach Athen, wo er an Platons Akademie studierte und später selbst lehrte. Weil er nicht Platons Nachfolger wurde und weil in Athen eine antimazedonische Stimmung herrschte, begannen nach Platons Tod im Jahre 347 Aristoteles' Wanderjahre. Erst begab er sich auf Einladung seines Freundes Hermias nach
Assos in Kleinasien, wo er dessen Nichte Pythias heiratete.
Als Hermias zwei Jahre später von den Persern getötet wurde, zog Aristoteles zurück
in seine mazedonische Heimat, wo er am Hof von Pella den Sohn Philipps II., der
später als "Alexander der Große" bekannt wurde, unterrichtete. Nachdem dieser den
Thron bestiegen hatte und zu seinen Eroberungsfeldzügen aufbrach, kehrte Aristoteles 335 nach Athen zurück, wo er seine eigene Schule, das Lykeion gründete (heute:
Lyzeum). Sie war für ihn Unterrichts- und Forschungsstätte.
Aristoteles baute dort eine eigene Bibliothek auf: er sammelte alle damals bekannten
Staatsverfassungen, anscheinend waren dies an die 160 verschiedene. Und er legte
eine Sammlung von Pflanzen und Tieren der damals bekannten Welt an.
2
Vgl. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Aristoteles, aufgerufen am 5.9.2010
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
Zwölf Jahre dauerte Aristoteles‘ bedeutende Forscher- und Lehrtätigkeit. Dann bekam
Aristoteles politische Schwierigkeiten. Nach Alexanders Tod im Jahre 323 herrschte in
Griechenland wieder eine ausgesprochen feindliche Haltung gegenüber allem Mazedonischen. Aristoteles wurde der Gotteslästerung angeklagt. Er musste befürchten,
wie schon Sokrates, der Lehrer seines Lehrers Platon, zum Tode verurteilt zu werden.
Aristoteles zog sich auf sein Landgut in Euböa zurück, wo er ein Jahr später, mit
62 Jahren, starb.
Aristoteles‘ Schriften gehen in den meisten Fällen auf seine Aufzeichnungen aus dem
Lykeion zurück. Sie wurden in sechs Themenbereiche geordnet:
–
Organon (d. h. "Werkzeug"), Abhandlungen über die Logik
–
Physik, naturwissenschaftlichen Arbeiten über Astronomie, Meteorologie,
Pflanzen und Tiere
–
Metaphysik sind Schriften über Natur, Zweck und Eigenschaften der Dinge
(da sie in der ersten veröffentlichten Ausgabe um 60 v. Chr. unmittelbar hinter der
Physik standen)
–
Nikomachische Ethik ist eine Schrift, die Aristoteles seinem Sohn Nikomachos
widmete
–
Rhetorik (unvollständig erhalten)
–
Poetik (unvollständig erhalten).
14.5
Essenz der „Poetik“
In der „Poetik“ beschäftigt sich Aristoteles mit der Dichtkunst und ihren Gattungen. Er
gliedert die Wissenschaften in theoretische, praktische und poietische Bereiche. Die
Poetik thematisiert einen Bereich des poietischen, hervorbringenden Teil des menschlichen Wissens, das auf Herstellen ausgerichtet ist, mit ganz konkreten Anweisungen.
Man geht heute davon aus, dass die "Poetik" nur ein Fragment ist, also unvollständig
überliefert ist.
Die Kapitel der „Poetik“ lassen sich thematisch zu 3 Abschnitten ordnen:
–
Zur Dichtung allgemein (Kapitel 1 – 5)
–
Behandlung der Tragödie (Kapitel 6 – 22)
–
Behandlung des Epos (Kapitel 23 – 26)
Im zweiten Abschnitt, zur Behandlung der Tragödie, entwickelt Aristoteles sein Dramenmodell. Aristoteles unterscheidet darin sechs „Bestandteile“ der Tragödie:
–
Handlung (Mythos)
–
Charaktere
–
Sprachliche Form
–
Gedanke/Erkenntnisfähigkeit
–
Inszenierung
–
Melodik
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
Von diesen sechs Teilen nimmt die Handlung den größten Raum ein. Aristoteles
nennt sie die „Seele“ der Tragödie (er benutzt für „Handlung“ oder „Plot“ auch das
Wort „Mythos“): denn für ihn ist die Tragödie nicht Nachahmung von Menschen, sondern Darstellung von Handlung und Lebenswirklichkeit. „Der wichtigste Teil ist die
Zusammenführung der Geschehnisse“, so Aristoteles in Kapitel 6 der „Poetik“.
Damit wendet er sich gegen das episodische Erzählen und spricht sich in Kapitel 7 für
einen Handlungsaufbau aus. Dies Erzählen in drei Phasen wurde später Drei-AktModell genannt.
Selbstlernaufgabe 2:
Lesen Sie die etwa 30 Seiten des 2. Kapitels der „Poetik“. Auch die Einführung ist
sehr interessant. Sie können die „Poetik“ z. B. als Reclam-Heft günstig käuflich erwerben. Oder Sie lesen die Originaltexte im Internet nach, z. B. unter
http://aristoteles.keyword-research.de/.
14.6
Aristoteles für Drehbuchautoren
14.6.1
Direkte Regeln und Anweisungen
Folgende Regeln kann man direkt aus Aristoteles‘ Anweisungen für das Drama
3
ableiten gemäß Martin Thau, Dramaturg an der Drehbuchwerkstatt München :
1.
Handlung ist nicht Rede, sondern Tun.
2.
Die Handlung ist in sich geschlossen: sie besteht aus Komplikation
(Verknüpfung) und Auflösung; zusammen mit der Vorgeschichte hat sie Anfang,
Mitte und Ende (Drei-Akt-Struktur).
3.
Nachahmung (Drama) kopiert kein Original, sondern stellt etwas dar, und wer es
wahrnimmt, empfindet das Verdeutlichte wie etwas wirklich Wahres.
4.
Die Handlung einer Geschichte ist wichtiger als ihre einzelnen Figuren.
5.
Bessere Handlungen sind eingleisig, im Vergleich zu mehrsträngig oder
episodisch.
6.
Ihre Handlung (der Mythos) ist der Sinn und Seele einer Geschichte.
7.
Eine gute Handlung ist organisch, ihre Einzelteile fügen sich harmonisch
zusammen.
8.
Es gibt vier Arten von Handlung: die komplizierte, aus Überraschungen,
Wendungen (Peripetie) und Wiedererkennen bestehend (1), die von schwerem
Leid erfüllte (Pathos) (2), erschütternde und packende, durch spektakuläre
Effekte wirkende (3) und die Charaktertragödie (Ethos) (4).
9.
Das Epos unterscheidet sich von der Tragödie (siehe Lernheft 2)
10. Handlungsbestandteile, die nicht offensichtlich verbunden wirken, vermuten wir
heimlich verbunden.
3
Die folgenden Ausführungen sind eine Zusammenfassung des Beitrags von Thau:
Aristoteles für Drehbuchautoren
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
11. Der Schwerpunkt einer Handlung ist etwas Schreckliches, das dem Helden
zustößt oder un/mittelbar von ihm verursacht wird.
12. Das Publikum möchte Schaudern und Jammern erleben.
13. Mag der Zuschauer sich auch nicht immer in die dargestellten Verhältnisse einer
Geschichte finden – immer vertraut und mitreißend sind Machtfragen.
14. Es gibt eine richtige Länge – das Drama soll möglichst groß und dabei noch
fasslich sein (also nicht zu groß).
15. Ziel des Dramas ist Bewirkung des Gegenteils des Erwarteten und Wiedererkennung.
16. Am besten funktioniert die Handlung, wenn eine Überraschung aus
Wahrscheinlichem hervorgeht.
17. Wenn Unglaubhaftes auf die Vorgeschichte beschränkt bleibt, wird seine
Verarbeitung nicht beirren, sondern beeindrucken.
18. Die Ursachen des Höhepunktes dürfen nicht unsichtbar sein.
19. Charaktere zeigen sich in den Vorsätzen ihres Redens und Tuns.
20. Mit aufgerührten Gefühlen gehen auch andere seelische Lasten ab (Katharsis).
21. Handlungen deuten Ideen.
22. Die wirkungsvollste Beschaffenheit der Hauptfigur ist die nachvollziehbare
Schicksalswandlung vom Glück ins Unglück (also ein Held, dem etwas
Tragisches passiert).
23. Jammern, Schaudern und Reinigung entspringen nicht neuen, unerhörten
Tatsachen, sondern dem Verdeutlichen von etwas, was man bereits inne hat.
24. Der Held erlebt die Wandlung ins Unglück wegen einer menschlichen oder
geistigen Schwäche.
25. Charaktere schaffen die innere Beteiligung an einer Geschichte (Identifikation).
26. Im Geschehen enthaltene Betrachter, die die Vergangenheit erklären, die
Gegenwart bewerten oder Zukunft voraussagen, steigern das Erlebnis der
Zuschauer.
27. Was Charaktere lebendig macht, ist Tüchtigkeit, Angemessenheit, Ähnlichkeit
zum Zuschauer, Gleichmäßigkeit in der Handlung.
28. Dialog ist Teil der Handlung.
29. Wenn Exposé oder Zusammenfassung einen nicht packen, werden es weder das
spätere Drehbuch noch der Film tun (dies ist die Thau’sche Interpretation dessen,
was Aristoteles zum Drama-Exposé sagt).
30. Daher ist die Dichtkunst Sache von phantasiebegabten und leidenschaftlichen
Autoren, die lebendig schreiben.
31. Dramatik wächst nicht mit immer neuen Überraschungen, sondern „musikalisch“
durch Abwandlung desselben Themas.
32. Die undurchsichtigste Geschichte nimmt einen gefangen in dem Maße, in dem
sie einmal wirklich geschehen ist.
33. Durch Freude an der Nachahmung und am Lernen erzählen wir
(am liebsten schaurige) Geschichten.
34. Was jämmerlich-schauderhaft aussieht, aber nicht weh tut, ist komisch.
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
14.6.2
Lernheft 14
Indirekte Aussagen
Was Aristoteles nach Thau nur mittelbar anspricht ist der Konflikt:
Charaktere erscheinen dramatisch durch vorsätzliche Taten, die sich ausschließen,
bzw. deren zeitgleiche Verwirklichung sich ausschließen (meist die des Helden und
seines Widersachers). Als entgegen gesetzte Leidenschaften oder Berechtigungen
begründen sie einen Konflikt. Der eine Charakter verfolgt dabei moralische, also
menschenfreundliche Zwecke, die andere egoistische oder menschenverachtende.
Beim inneren Konflikt kämpfen diese Ziele in ein und derselben Person – jemand will
etwas Unvereinbares, etwa moralisch und genussfreudig zugleich sein, und muss
sich entscheiden. Der innere oder äußere Konflikt wird dadurch entschieden, dass
eine der Neigungen sich auf Kosten der anderen durchsetzt.
14.6.3
Zusammenfassende Deutung
Wie mit jedem Kunstwerk wird mit der Tragödie etwas Vergängliches geschaffen andererseits drücke es etwas Wesentliches, also Zeitloses, aus. Der Künstler ähnelt
damit dem Philosophen. Während Philosophen herausarbeiten, was der Sinn des
Lebens ist, veranschaulichen Künstler mit dem Kunstwerk ein Stück Welt.
Künstlich herbeigeführtes Erleben und Fühlen ist nach Aristoteles der eigentliche
Zweck von Kunst, auch von Dichtung. Erreicht wird dies, indem die Dichtung wie
Musik „Bewegung“ darstellt und diese auf das Publikum überträgt. Dichterisch wiedergegebene Bewegung aber ist nach Aristoteles nichts anderes als Handlung.
Handlung ist das Wesen einer Geschichte. Ihre Verlaufsform „Anfang-Mitte-Ende“
ist Bewegung, etwas, das sich in Zeit vollzieht. Darüber hinaus ist dieser Rhythmus
imstande, noch eine weitere Bewegung zu transportieren: in Gestalt eines Glückswechsels, der einen Helden unabsichtlich trifft.
Glück bedeutet für Aristoteles nicht gesteigertes Wohlbefinden, sondern Freiheit von
Leiden. Und zwar jenem Leiden, das einen trifft, wenn man etwas tut, was die
Menschen, denen man Gutes will, ins Unglück stürzt.
Aristoteles’ Poetik skizziert, welche Ereignisfolge den Zuschauer einer Handlung am
wirkungsvollsten ansteckt. Zunächst wird dafür romanhafte (epische) Erzählweise
unterschieden von dramatischer. Beide kommen aus derselben Quelle, dem Mythos.
Während die Epik die Handlung erzählt, wird sie im Drama von Schauspielern dargestellt.
Vergleicht man die Bestandteile einer Handlung mit Musik, ist der Mythos die Melodie, die ihren Wahrnehmer bewegt oder ansteckt. Diese Melodie erscheint nach Aristoteles in der Handlungsbewegung „Anfang-Mitte-Ende“, sowie im Glücksumschwung
ihres Helden. Nur so befriedigt die Handlung den Zuschauer maximal. Einem Betrachter Lust zu bereiten, darauf kommt es nach Aristoteles vor allem an.
Lust besteht, wenn ein Mensch sich selbst spürt, und zwar sein inneres Muskelspiel.
Die Aufgabe der dramatischen Dichtkunst, so Thau, besteht nach Aristoteles nicht in
Belehrung, sondern in der Beseitigung von Krämpfen oder Lähmung durch das Auf-
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
reizen innerer Bewegung. Letztere kommt durch das Erlebnis äußerer Bewegung,
also durch die dramatische Handlung zustande.
„Jammern und Schaudern“ sind durch Handlung erzeugbare Gemütsbewegungen,
die den Zuschauer nach Aristoteles zusätzlich aufrühren (entkrampfen). Verursacht
werden sie durch eine Wende vom Glück zum Unglück. Diese Wende besteht in einer
Bewegung: von dauerhaften guten Verhältnissen zu dauerhaften schlechten Verhältnissen.
Um zu wirken, muss diese Bewegung aus Versehen erfolgen - in einer Weise, die
zwar beabsichtigt hätte sein können, es aber nicht ist. Der Held der Geschichte handelt sich damit etwas ein, das nicht mehr in seiner Macht steht.
Das ist laut Thau aber immer noch nicht der eigentliche Witz einer dramatischen Geschichte. Dieser besteht (nach Aristoteles) im unabsichtlichen Erwirken des Unheils, das man nicht mehr wiedergutmachen kann. Entweder, weil es unmöglich ist,
oder weil es in der Gewalt eines Feindes steht.
Der eigentliche Stoff einer mitreißenden Geschichte ist also die Mechanik eines
Glückswechsels. Nicht die Wiedergabe des Umschwungs, sondern, wie Aristoteles
betont, die Darstellung der ihn herbeiführenden Ereignisse, die Handlung ist hierbei
wichtig.
Als Opfer der Auswirkungen seines Tuns ist der tragische Held immer noch ein Handelnder. Nicht die Mächte des Schicksals – die Tatsache, dass blind über einen verfügt wird – verursachen Jammern und Schaudern im Zuschauer, Es ist die Fähigkeit
des Menschen, sein Unglück selbst herbeizuführen, also selbst Ursache seines
Schicksals sein zu können.
Gesteigert wird die ergreifende Wirkung durch die „komplizierte“ Handlung. Ihre
Handlung besteht aus einer ersten Zusammenhangskette, die plötzlich in eine andere, meist entgegengesetzte, überspringt. Alle gemachten Annahmen müssen entsprechend der neuen Handlungsrichtung umgewertet werden - der Freund wird zum
Feind, Abneigung, die man zu verspüren glaubte, zu Liebe, Kühnheit entpuppt sich als
Kleinmut etc.
Neben dem Verlauf der Handlung ist der wesentliche Auslöser für Jammern und
Schaudern eine Handlung, die Vernichtung und Leid enthält. Alle anderen
Merkmale, (etwa Machtkämpfe, eine besondere Ausgestaltung) hält Aristoteles für
zweitrangig.
Durch die Handhabung der dramatischen Bestandteile (siehe 14.5) lässt sich Wirkung,
auf die es ankommt (Jammern und Schaudern) jedoch bis zum Äußersten steigern.
Immer ist die betroffene Figur zu berücksichtigen, durch deren (ungewollt verursachten) Glücksumschwung das Furchtbare an sich erfahren wird. Es ist dieses persönliche Schicksal, das den Zuschauer bewegt, indem er sich damit identifiziert.
Ein besonders edler Charakter verhindert in der Regel ein Identifizieren. Ein besonders schlechter verhindert Mitgefühl, da sein Unglück nicht unverdient erscheint.
Angst macht eher die jeden betreffende Möglichkeit, sich sein eigenes Grab zu schaufeln.
Darüber hinaus muss der Dichter die Wirklichkeit wahrnehmbarer machen als sie
es ist. Das „sittliche Niveau“ der idealen Identifikationsfigur liegt am besten leicht über
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
dem Durchschnitt, um das Unverdiente ihres Missgeschicks stärker zu betonen. Der
wirkungsvollste Umschwung geht für Aristoteles vom Glück ins Unglück (und nicht in
die entgegengesetzte Richtung).
Nicht das Ende, sondern der Ablauf des Geschehens selbst kann den Zuschauer in
der gewünschten Weise bewegen. Z. B. wenn die das Unglück herbeiführenden Taten selber so furchterregend sind, dass sich einem bereits in Erwartung des Schrecklichen die Haare sträuben. Der Autor erzielt damit das Jammern und Schaudern rein
aus der Wiedergabe des Fehlgriffs – er kann sogar auf die Darstellung des folgenden
Unglücks komplett verzichten. Das ist danach zwingend und kann deshalb auch der
Phantasie überlassen bleiben.
Die unabdingbare Tat oder Verfehlung kann mit Wissen des Helden geschehen – was
immer die schlechteste Möglichkeit ist. Besser ist es, wenn die Tat ohne Absicht
oder Wissen um die Folgen in der Vorgeschichte passiert. Jammern und Schaudern
(in der Gegenwart) werden durch einen schlagartigen Wechsel vom Unwissen zum
Wissen über die Tat erzeugt. Die geforderten Gefühlsbewegungen werden dann erzeugt, wenn die Hauptfigur aus Unwissen beinahe etwas furchtbar Schreckliches
(z. B. gegen Blutsverwandte) tut, im letzten Moment aber die wahren Verhältnisse
durchschaut. Die schreckliche Handlung wirkt hier ganz in der Phantasie des
Zuschauers.
Ein weiterer dramatischer Bestandteil, dessen richtige Handhabung Jammern und
Schaudern steigern kann, sind die Charaktere.
Um als echte Wende zu erscheinen, muss ein Glücksumschwung auf etwas bezogen
sein, das festlegt, was „gut/Glück“ oder „böse/Unglück“ ist. Träger solcher Normen
sind die Charaktere. Wofür einer steht, zeigt sich in seinen Worten und Handlungen:
in der sich darin manifestierenden Haltung. Ihr wirkungsvollster Inhalt für die Hauptfigur ist nach Aristoteles „Tüchtigkeit“, und zwar immer in einem Maße, das dem dargestellten Typ entspricht. Der Held muss tüchtig sein, sonst werden beim Zuschauer
weder Jammern noch Schaudern erregt. Er darf er aber auch nicht so tüchtig sein,
dass man es ihm nicht mehr abnimmt. Auch darf er sich nicht so weit „entwickeln“,
dass der finale Umschlag vom Glück ins Unglück ihn nicht mehr trifft, weil sich die
Maßstäbe für ihn verschoben haben.
Nicht nur inhaltlich (Geschehensabläufe, Charaktere, etc.), sondern auch was gestalterisch lässt sich die dramatische Wirkung maximieren. Der dramatische Autor muss
jedoch alles, was er darstellen will, Inneres wie Äußeres, aus den Handlungen und
Reden seiner Personen selbst hervorgehen lassen (dies entspricht etwa dem „show,
don’t tell“-Gesetz).
Deswegen rät Aristoteles dem Autor, sich zuerst immer einen Handlungsverlauf vorzustellen. Personenauftritte sollen danach einen nötigen Schritt in der Ereignisfolge
bedingen oder wahrscheinlich machen. Die Auftritte der Charaktere müssen kurz sein,
auf das Ergebnis führen - die dramatische Handlung sollte dicht sein.
Von dem Zusammenhang eines Schicksalsumschwungs fällt nur ein Teil in die gespielte Zeit. Vor allem die Lösung gehört erzählt, aber dabei nur das Wichtigste von
der Abfolge der Ereignisse.
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
Es kommt darauf an, die Lösung den Gesetzen des Dramas gemäß zu gestalten. Eine
effiziente Einheit kann dabei auf vier Arten gestaltet werden
–
indem auf die (überraschende) Wirkung gebaut wird, also, dass das, was sich
verwirklicht, ins Gegenteil dessen umschlägt, wozu es ins Werk gesetzt wurde,
und einem dadurch etwas Entscheidendes klar wird (1)
–
die Handlung stellt auf eine furchtbare Tat ab (2)
–
sie nutzt das charakterliche Element sittlichen Verhaltens als Quelle von
Jammern und Schaudern (3)
–
die Handlung entwickelt sich auf ein tatsächliches Unglück in Folge der
versehentlichen Tat zu (4).
Der ideale Autor verbindet nach Aristoteles alle Wege in einer einzigen Herangehensweise.
Da eine dramatische Geschichte anstelle von Besonderem das Allgemeine erzählt,
treten deren Linien umso deutlicher hervor, je mehr man sie „eindampft“ je konzentrierter man sie erzählt. Sollen Jammern und Schaudern den Leser eines Drehbuchs
oder Zuschauer eines Filmes erschüttern, müssen sie auch in einer Schlagzeile oder
knappen Inhaltsangabe überzeugen (also in einem Exposé oder einer Logline).
Aristoteles’ skizziert oder pitcht beispielsweise das 10 Jahre andauernde Epos
„Odyssee“ von Homer wie folgt:
„Jemand weilt viele Jahre in der Fremde, wird ständig von Poseidon überwacht und ist
ganz allein; bei ihm zu Hause steht es so, dass Freier seinen Besitz verzehren und
seinem Sohne nachstellen. Er kehrt nach schwerer Bedrängnis zurück und gibt sich
einigen Personen zu erkennen; er fällt über seine Feinde her, bleibt selbst unversehrt
und vernichtet die Feinde.“
14.7
Platon und Aristoteles
Die „Poetik“ war eine kämpferische Antwort auf Aristoteles‘ Lehrer Platon und dessen
Auffassung über die Kunst. Die Autorin Christina Kallas spricht gar von einem „geistigen“ Terrorismus, den Platon in der Antike ausübte und dem auch Aristoteles ausge4
setzt war .
Platon und Aristoteles verkörperten zu ihrer Zeit zwei unterschiedliche Pole des intellektuellen Lebens: Platon ist Utopist, bezaubert durch Ideale, und Aristoteles Realist,
offen für Feldforschung. Quasi sind Träumer und Wissenschaftler aneinandergeraten.
Während Platon tausenderlei Vermutungen prüft, zu keiner Schlussfolgerung kommt
und feste Terminologien hasst, unterwirft sich Aristoteles den Regeln der Sprache,
des Wortes und des Dramas – er will vor allem eine Methode aufzeigen.
Platons Anliegen ist es, die Kunst des richtigen Fragens zu lehren und das Spiel des
Zweifelns. Sein Ziel bleibt, die Wahrheit zu finden, die seiner Meinung nach vorexistiert (vor der Existenz des Menschen).
4
Vgl. Kalla: Kreatives Drehbuchschreiben, S. 36
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
Lernheft 14
Der Konflikt der Beiden ist vor allem eine unterschiedliche Auffassung der Empathie,
das Einfühlen in das Leiden anderer: gerade diese Einfühlung ist für Aristoteles in
seiner „Poetik“ ein wesentlicher Aspekt des Dramas.
14.8
Schlussbetrachtung – Aristoteles heute
Sie haben die Mutter aller Dramentheorien kennengelernt: die Poetik von Aristoteles.
Darüber hinaus haben Sie erfahren, wer Aristoteles war, warum seine Dramentheorie
auch für Sie als Drehbuchautor „das A und O ist“. Und schließlich, wie Aristoteles im
historischen Kontext zu sehen ist.
Der von Aristoteles postulierte Sinn und Zweck der Tragödie ist, Jammern und
Schaudern hervorzurufen und eine Katharsis zu ermöglichen.
Filmbeispiele für eine Katharsis der Hauptfigur gibt es unendlich viele. In „Good Will
Hunting“ bricht Will, dargestellt von Matt Damon, im letzten Drittel des Films zusammen als sein Therapeut im immer wieder sagt „Du kannst nichts dafür“ und Will so zu
seinem Kindheitstrauma zurückführt.
Filme, die von Kritikern und Filmfans als Beispiele für eine gelungene Katharsis beim
Zuschauer immer wieder genannt werden, sind u.a. „Leon, der Profi“ oder auch
„Departed“ von Scorsese. Überprüfen Sie bei sich selbst:
Selbstlernaufgabe 3:
Bei welchem Film haben Sie eine existentielle Erkenntnis gehabt, begleitet von
Gefühlsregungen, wie von Aristoteles mit „Jammern und Schaudern“ beschrieben?
Der Medientheoretiker Alexander Grau stellt genau diese Essenz Aristoteles‘ in den
Kontext der aktuellen Mediendiskussion. Statt einer Zusammenfassung möchte ich
Grau deshalb am Ende dieser Lerneinheit zitieren.
„Empathie war ein medienwissenschaftlicher Begriff, lange bevor er Grundlage der
Ethik wurde. Da Medien jedoch erst ‚Medien‘ heißen, seitdem sie elektronisch sind,
hießen Medienwissenschaften früher nicht Medienwissenschaften, sondern Ästhetik,
Poetik und Rhetorik. Wo jedoch Medien sind, ist der Medienkritiker nicht weit, und der
Erste unter ihnen hieß Platon.
Platon war es auch, der die Marschrichtung für alle späteren Kollegen vorgab. Sein
Argument: Medien vernebeln das Gehirn. Sie bringen Schlechtes hervor, sie wenden
sich ‚an ebensolches in der Seele‘ und verderben, so wie sie das Schlechte in der
Seele aufregen und nähren, das Vernünftige (vgl. Politeia 605 a, b).
Bleibt die Frage: Wie entfalten die Medien ihre verhängnisvolle Wirkung? Platons
Antwort: durch die Erregung von Mitleid, Zorn, Sinnenlust und Begierde. Den Medien
gelingt das, weil sie wirkliches Leid, wirkliche Lust und wirkliche Begierde nachahmen.
Mit anderen Worten: Medien sind deshalb so verwerflich, weil ihre Wirkung auf Mitgefühl beruht.
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Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
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Auf jeden Medienkritiker kommt in der Regel ein fröhlicher Medienwissenschaftler, der
einem erklärt, dass der Medienkritiker hinter dem Mond lebt, dass dieser keine Ahnung hat und dass im Gegenteil die Medien eine ausgesprochen segensreiche Wirkung hätten. Das ist heute so, das war vor 2.500 Jahren nicht anders. Der damalige
Medienwissenschaftler hieß Aristoteles und hatte bei Platon studiert. Wie jeder aufsässige Schüler übernahm er den Grundgedanken seines Lehrers, wendete ihn jedoch in sein Gegenteil.
Die Wirkung von Medien beruhe tatsächlich auf Mitfühlen, allerdings würde die dadurch verursachte Auslösung emotionaler Affekte eine Läuterung herbeiführen: die
Katharsis. So bewirke die Tragödie, wie es an prominenter Stelle heißt, ‚im Durchgang
durch Jammern und Schauder schließlich eine Reinigung von derartigen Leidenschaften‘ (Poetik 1449 b).
Medien sind jedoch nicht nur da, um Affekte zu erregen. Medien wollen mitunter auch
Stimmungen erzeugen und Meinungen. Da Aristoteles noch kein Fernsehen kannte,
hatte er dabei vor allem Redner in der Volksversammlung oder vor Gericht im Sinn.
Mitleid zu erzeugen, gehörte damals wie heute zu den beliebtesten Strategien der
Meinungsmanipulation. Mitleid ist für Aristoteles ein Teilaspekt des Mitgefühls, denn
man empfindet Mitleid, ‘wenn man sich so verhält, dass man sich daran erinnert, dass
einem selbst oder einem der Seinigen Derartiges widerfahren ist, oder so, dass man
erwartet, dass es einem selbst oder einem der Seinigen geschehen wird’
(Rhetorik 1386 a) 5.
Allerdings, so Grau, ist unsere Fähigkeit, mitzufühlen begrenzt. Denn gemäß Aristoteles bemitleidet man nur diejenigen, ‘die einem bekannt sind’, und ‘die einem ähnlich
sind’ hinsichtlich des Charakters, des Alters oder der Einstellung.
14.9
Hausaufgabe
1.
In welche Teile lässt sich die ‘Poetik’ gruppieren und welcher ist davon für den
Drehbuchautor am wichtigsten?
2.
Was ist nach Aristoteles Sinn einer Geschichte? Warum?
3.
Wie ist die Verlaufsform einer Handlung nach Aristoteles?
4.
Was war der Streit zwischen Aristoteles und Platon aus heutiger Sicht?
Beschreiben Sie dies in drei bis fünf Sätzen.
5
Grau: Empathie – die kurze Geschichte eines großen Gefühls
13
Dramaturgie-Modelle (1): Aristoteles‘ Poetik
14.10
Lernheft 14
Lösungen zu den Selbstlernaufgaben
entfällt bis auf Selbstlernaufgabe 3
1.
Die gestellte Selbstlernaufgabe 1 ist eine individuelle und sehr persönliche
Schreibübung.
Bitte beachten Sie: es gibt KEINE Musterlösungen dafür.
2.
Selbstlernaufgabe 2 ist eine Lese-Aufgabe.
3.
Für mich wäre das z. B. der Film „American Beauty“, der unabhängig von seiner
überzeichneten Darstellung (Gestaltung) inhaltlich so stringent erzählt ist, dass
die schrecklichen Ereignisse im Verlauf des Films – vor allem die Ermordung der
Hauptfigur – unausweichlich sind und – bereits bevor sie passieren – das von
Aristoteles geforderte Jammern und Schaudern hervorrufen.
14.11
Anhang
Literaturverzeichnis:
Fuhrmann, Manfred: Aristoteles: Poetik. Ditzingen 1994
Grau, Alexander:
‘Empathie – die kurze Geschichte eines großen Gefühls’, erschienen in TV
Diskurs 43. Baden-Baden 2008 unter www.alexandergrau.de/
medienwissenschaftliche_artikel.htm, aufgerufen am 5.9.2010
Kallas, Christina,
Kreatives Drehbuchschreiben. Konstanz 2007
Thau, Martin:
‘Aristoteles für Drehbuchautoren’, Fachtext für die Drehbuchwerkstatt München.
München 2000 unter http://www.drehbuchwerkstatt.de/Fachtexte/aristoteles.htm,
aufgerufen am 5.9.2010
Quelle:
http://aristoteles.keyword-research.de/, aufgerufen am 5.9.2010
http://de.wikipedia.org/wiki/Aristoteles, aufgerufen am 5.9.2010
14