AutomatenMarkt Magazin

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AutomatenMarkt
Das ungewöhnliche Hobby von Martin Wenzel
Schatztaucher und Detektiv zugleich
Martin Wenzel hat sich einen Jugendtraum erfüllt.
Der Dresdener Unternehmer taucht in seiner Freizeit
in Südostasien nach versunkenen Schiffen. Wenzel
und sein Team sind dabei mehr als Schatztaucher –
auf sie wartet archäologische Detektivarbeit.
Der erfolgreiche Immobilienunternehmer und Automatenkaufmann
ist Miteigentümer der Firma Nautik
Recovery Asia (www.nr-asia.com),
an der Seite des renommierten
Schatztauchers Klaus Keppler. Die-
Nichts für Skipper mit Höhenangst.
ser hat unter anderem das Piratenschiff von Sir Henry Morgan vor der
haitianischen Küste lokalisieren und
bergen können.
„Unsere Firma ist auf die Bergung
von historischen Schiffen mit wertvoller Ladung spezialisiert. Schwerpunkte sind die See von Java und
die Straße von Malakka.“
Aktuell hat die Nautik Recovery
Asia die Lizenz zum Bergen von drei
historischen Schiffswracks: „zwei
chinesische Handelsschiffe und ein
schwer bewaffnetes, englisches
Kaperer-Schiff“.
Eine Lizenz kostet 50 000 Dollar; die
Bergung selbst muss mit über einer
Million Dollar kalkuliert werden. Ein
Bergungsteam, das sind immerhin
rund 50 Männer: Taucher, Maschinisten, Wissenschaftler, Hilfsarbeiter,
Köche, Elektriker, Schiffsführer.
Außerdem die Regierungsgesandten
mit Kontrollfunktion und Soldaten
zum Schutz vor Piraterie.
Der Unternehmer mit Mitarbeitern.
Eine alte spanische Silbermünze.
Bergungsschiff auf Trockendock.
„Die Tauchgänge sind generalstabsmäßig organisiert, damit unsere
zwei Dutzend Taucher ihre zwei bis
Den indonesischen Berufskollegen bei der Arbeit zugesehen
Spielstätte in Jakarta – mit mehr
oder weniger einladender Fassade.
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Das Innere: Die Betreiber mit
ihren drei Playstation-Konsolen.
AutomatenMarkt Januar/IMA 2009
Kiddie Rides auf Indonesisch. Die
Kinder jedenfalls sind begeistert!
Spiegel der Branche
Martin Wenzel – startklar für den Tauchgang.
Ein Bergungsteam besteht aus rund 50 Männern.
Artefakte werden freigelegt.
Dekompression – lebenswichtig.
Keramik gibt Geschichte preis.
Reinigung diverser Fundstücke.
Keramik aus der „Fifth Dynasty“.
drei Tauchgänge am Tag schaffen“,
schildert Wenzel, selbst seit über
20 Jahren aktiver Tauchsportler.
Die Cheftaucher des Teams sind der
Ozeanograph Fred Dopperphul und
Jean Paul Blancan, der seinerzeit
bereits mit Legende Franck Goddio
bei Alexandria nach Ägyptens versunkenen Schätzen getaucht hat.
Natürlich ist die Bergungsarbeit kein
Zuckerschlecken. Zumeist ist der
Grund schlammig, die Sicht in den
Meerestiefen stark eingeengt. Ab
einer Tiefe von 45 bis 50 Metern
setzt zudem der Tiefenrausch ein.
„Man kann kaum noch klar denken
und verfügt nur noch über zehn
Prozent seiner Leistungsfähigkeit“,
berichtet der 41-jährige sächsische
Unternehmer.
„Manchmal können wir ein Schiff
auch eindeutig identifizieren, beispielsweise wenn wir Glück haben
und auf die Schiffsglocke stoßen.“
Ein großer Teil, nahezu die Hälfte,
der geborgenen Exponate wird für
Museen und Ausstellungen zur Verfügung gestellt und so einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich gemacht,
verdeutlicht Martin Wenzel den
Nutzen seriöser Schatztaucherei.
Die Nautik Recovery Asia sucht für
zwei neue Projekte Investoren, so
Wenzel. Man kann mit dem Unternehmer jederzeit über seine E-MailAdresse in Kontakt treten: martin.
[email protected].
Wissenschaftliche Arbeit
Die Krüge, Vasen, Schalen, Teller,
Münzen oder Waffen sind zumeist
mit Muscheln und Korallen stark
bewachsen, sodass nur erfahrene
Taucher den Durchblick behalten.
Natürlich geben die gefundenen
Artefakte während der wissenschaftlichen Auswertung viel Geschichte preis.
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