Elvis liebt die Düsseldorfer

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Elvis liebt die Düsseldorfer
DÜSSELDORF
NDF03 | NR.278
Samstag, 28. November 2015
Düsseldorf hat
jetzt auch zwei
Biersommeliers
Von September bis Oktober 2015
bildeten sich Karl-Heinz Gatzweiler
und Dirk Rouenhoff von der Hausbrauerei Schlüssel beim offiziellen
Biersommelier-Verband weiter und
legten erfolgreich die erforderlichen
praktischen und mündlichen Prüfungen ab. Damit können sich jetzt
beide als Diplom-Biersommeliers
bezeichnen. Dieser Ausbildungsweg
ist bisher einzigartig in Europa.
Neben der Vermittlung von Bierwissen auf hohem Niveau wird viel Wert
auf praktische Übungen zur Erlangung von Expertenwissen gelegt.
„Durch die Ausbildung zum Diplom-Biersommelier konnte ich mein
Wissen aus mehr als 30 Jahren Erfahrung verfeinern und systematisieren“, erläutert Gatzweiler seine Beweggründe für diesen besonderen
Weg. „Mich als Braumeister hat die
Fortbildung noch näher an den Konsumenten gebracht“, ergänzt Rouenhoff und führt fort: „Wir haben gelernt, die unglaubliche Geruchs- und
Geschmacksvielfalt des Bieres zu
beschreiben und zu vermitteln. Das
ist gerade in einer Hausbrauerei
durch den Kundenkontakt oft gefragt“.
Karl-Heinz Gatzweiler und Dirk Rouenhoff mit den Urkunden.
FOTO: OH
Brüll präsentiert
„Comedy-Slam“
Einen Lach-Wettbewerb um die
Gunst der Zuschauer gibt es heute in
der Bar Exit auf dem ehemaligen
Schlachthof-Gelände an der Rather
Straße. Moderator und Veranstalter
Thomas Brüll präsentiert diesen Comedy-Slam und holt junge Entertainer auf die Bühne: Dennis Grollmann, Erwin Hoffmann, Fabian
Köster, Paco Erhard, Thomas
Schmidt und Tobias Rentzsch. Sie
treten in Gruppen auf. Die Zuschauer entscheiden, wer eine Runde weiter kommt. Eintritt: neun Euro. lod
Elvis liebt die Düsseldorfer
Gregor Glanz schwingt die Hüfte im aktuellen Apollo-Programm „Viva Las Vegas“
Von Stephan Wappner
Beim „Cocktailtermin“ in der Bar
Alexander an der Düsselstraße in
Unterbilk wird wieder deutlich,
wie herzlich diese Apollo-Familie
miteinander umgeht. Die Protagonisten von „Viva Las Vegas“ sind
Lebensabschnittspartner, sie hängen drei Monate aufeinander, doch
sie genießen das auch. In der Bar
Alexander sitzen auf den Barhockern: Beatbox-Spezialist, Comedian und Publikumsliebling Robert
Wicke, dazu Pole-Akrobat Max
Loos, Vegas-Showgirl Philippa
Speight,
Lichtdesigner
Tino
Schätzler sowie Moderator Gregor
Glanz mit seiner Freundin Daniela
Hentze. Die Show ist zu Ende, es ist
spät, doch die Stimmung ist prächtig. Regisseur Glanz ist auch hier
gewissermaßen der Wortführer,
noch voller Adrenalin, er macht
Witze, über die anderen und über
sich selbst. Der Mann aus dem österreichischen Seefeld, der noch
vor einer Stunde im weißen ElvisKostüm auf der Bühne die Hüfte
schwang, bestellt sich einen Cocktail: „Long Island bitte, da ist alles
drin, was man braucht.“
Auch bei Gregor Glanz ist alles
drin, was der Entertainer so
braucht: Elvis, Tom Jones, Frank
Sinatra, Louis Armstrong und sogar Brian Johnson von AC/DC. Der
Österreicher ist ein begnadeter
Stimmenimitator, sieht dabei auch
noch aus wie die alpine Version
von Robbie Williams. „Das sagen
mir die Leute immer wieder“, betont Glanz. „Das finde ich auch
nicht schlimm, schließlich haben
Robbie und ich vieles gemeinsam.“
Selbstvertrauen hat der Mann.
Kann er auch haben. Glanz ist
gerade 36, hat aber in seinem
Künstlerleben schon ganz viel erreicht. Sein erster Auftritt als 14jähriger Sänger der Band „Ozon“
beim Open-Air im Zillertal vor
120 000 Leuten war da wohl maß-
VIEL GESANG
BEI „VIVA LAS VEGAS“
: Das aktuelle Apollo-Pro-
gramm „Viva Las Vegas“ beinhaltet mehr Gesang und weniger Artistik als sonst. Neben der
Elvis-Show von Gregor Glanz
sind die Comedy-Einlagen des
preisgekrönten Robert Wicke
und natürlich die Showgirls absolut sehenswert. „Viva Las Vegas“ läuft bis 17. Januar und
wird am 20. Januar von „Burlesque – Stars & Straps“ abgelöst.
Gregor Glanz beim Cocktailtermin mit der NRZ: „Beim Long Island ist alles drin,
was man braucht.“
FOTO: WAPPNER
gebend. Später bekam Glanz das
Angebot, bei den Schürzenjägern
zu singen, „aber das habe ich abgelehnt“. Er machte lieber allein weiter, wurde ein paar Jahre später in
Wien Europameister als Elvis-Imitator, im Publikum
saß Nancy Sinatra. Mit
Anfang 20 eroberte er
Las Vegas, das echte Las
Vegas in der Wüste Nevadas. Dort wurde er als Elvis-Imitator in Lederhosen bekannt.
Wenig später trat
er dort bei einer
großen Gala
auf. Es folgten
Auftritte im TV, bei Rudi Carrell,
bei Carmen Nebel, und, und, und.
Er nahm ein erfolgreiches Soloalbum auf, aktuell arbeitet er an
einem DJ-Projekt mit dem Titel
„Queen of Lissabon“.
Und natürlich im Apollo.
Das hat mit der Freundschaft zum Varieté-Chef
Bernhard Paul zu tun.
„Als der Bernie mich
fragte, konnte ich nicht
Nein sagen“, meint
Glanz und nuckelt
am
Long IslandStrohhalm.
Für den En-
: Mehr Informationen unter
www.apollo-variete.com. wapp
tertainer, der sonst nur bei großen
Galas auf der Bühne steht, ist es
neu, über mehrere Wochen und
Monate das gleiche Programm zu
spielen. „Aber das habe ich nicht
bereut, und das liegt an der Stadt.
Ich liebe die Düsseldorfer, sie sind
nämlich überhaupt nicht so arrogant, wie ihnen nachgesagt wird.
Und ich liebe auch das Düsseldorfer Publikum.“
Fast jeden Abend steht der Tausendsassa also auf der Apollobühne, singt Armstrongs „Wonderful
World“, Tom Jones’ „Sex Bomb“
oder Elvis Presleys „In The Ghetto“, tagsüber oder auch nach der
Show kümmert er sich dann um
einen Teil der Künstlerfamilie.
Denn Gregor glänzt auch in der
Küche. „Ich habe eine Ausbildung
als Koch, das hatte ich mal meinen
Eltern versprochen, die wollten,
dass ich was Vernünftiges lerne.“
Und wenn der Österreicher im
Apollo-Appartementhaus Wiener
Schnitzel zubereitet, dann kommen alle zum Essen.
Jetzt aber ist Cocktailtermin.
„Noch ein Long Island bitte“,
sagt Gregor Glanz, immer noch voller
Adrenalin.
Glanz in Weiß: Der Österreicher Gregor Glanz als
Elvis Presley auf der Bühne des Apollo-Varietés.
Ein absoluter Hingucker.
FOTO: OH
„Ich hoffe, wir haben erst die Halbzeit erreicht“
Der neue Bildband „Satire, Kunst und Karneval“ beleuchtet das 30-jährige Schaffen von Jacques Tilly
Von Christian Theisen
Jacques Tilly ist aus dem Düsseldorfer Karneval nicht mehr wegzudenken. Für viele ist der 52-Jährige der
beste Wagenbauer Deutschlands.
Nicht zuletzt deshalb genießt er
auch so große Freiheiten, was seine
oft provokanten und aufsehenerregenden Mottowagen auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug Jahr für
Jahr beweisen. Die 77 spektakulärsten von ihnen sind nun in dem neu
erschienenen Bildband „Satire,
Kunst und Karneval“ zu sehen. Der
Anlass ist für Fans schwer zu glauben: Tilly ist bereits 30 Jahre im Geschäft.
Bis heute nimmt der Wagenbauer
kein Blatt vor den Mund. Nicht selten hat seine bissige Politsatire tatsächlich Auswirkungen auf die Politik gehabt. So wurde zum Beispiel
2009 die Streichung der Obdachlosenhilfe wieder zurückgenommen, Jacques Tilly mit seinem neu erschienenen Buch „Satire, Kunst und Karneval“.
nachdem auf einem seiner Wagen
NRW-Ministerpräsident Rüttgers als
Das Buch „Satire, Kunst und Kar- der Lokalpolitik, jeweils 33 sind
Skinhead dargestellt wurde, der neval“ ist eine Hommage an Tillys Bundes- und Weltpolitik gewidmet.
buchstäblich auf die Obdachlosen- Schaffen; 77 Mottowagen auf 224 Zusätzlich gibt es Texte über Tillys
hilfe einschlug.
Seiten, elf davon befassen sich mit Werdegang und seine größten Pro-
FOTO: CHRISTIAN THEISEN
jekte. Die Texte sind zum Teil echte
Schlagzeilen lokaler Zeitungsartikel, zum Teil wurden sie extra für das
Buch verfasst. Ein Highlight ist aber
sicher, dass Tilly selbst jede der 77
Wagengeschichten mit eigenen
Kommentaren und Bildern von der
Entstehung versehen hat.
„Für mich ist es ein schönes Weihnachtsgeschenk. Da weiß ich, was
ich verschenken kann“, scherzt Tilly.
Obwohl das Buch nur mit seinem
Namen auf dem Deckblatt erscheint, stellt er klar: „Karnevalswagenbauen ist Mannschaftssport. Das
wird auch im Buch deutlich.“
„Satire, Kunst und Karneval“ ist
für 29,99 Euro im Handel erhältlich.
Wer seine Ausgabe signiert haben
möchte, der sollte am nächsten
Dienstag, 2. Dezember, um 19 Uhr
das Cinema in der Schneider-Wibbel-Gasse besuchen. Dort läuft der
abendfüllende Film „Die große Narrenfreiheit“, in dem es ebenfalls um
den Wagenbauer geht. Nach dem
Ende der Vorstellung gibt dieser
dann Autogramme.
Den Spaß an seiner Arbeit scheint
Jacques Tilly auch nach 30 Jahren
nicht verloren zu haben: „Ich hoffe,
wir haben erst die Halbzeit erreicht.
Ich möchte eigentlich, wenn ich 80
bin, immer noch Wagen bauen.“
Theatermuseum
geht bald auf Tour
durch die Stadt
Das Theatermuseum wird ab dem
Frühjahr 2016 mit seiner Wanderausstellung „Schauplätze – Theater
in der Stadt“ in der Landeshauptstadt auf Tour sein. Grund dafür ist,
dass die Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoss des Hauses wegen
der Sanierung des historischen Daches für etwa ein Jahr nicht zur Verfügung stehen wird. Die Ausstellung
wird mit Beginn der Bauarbeiten an
verschiedenen Orten, die für die Entwicklung der Theaterszene seit dem
16. Jahrhundert eine besondere Bedeutung haben, gezeigt.
Dazu gehören nach dem derzeitigen Stand der Planung die Deutsche
Oper am Rhein, das Rathaus und die
Techniker-Krankenkasse an der Kasernenstraße, dem ehemaligen
Standort des Düsseldorfer Schauspielhauses. Ergänzend zur Ausstellung werden theaterhistorische
Stadtrundgänge angeboten, die die
Besucher vor Ort mit der Geschichte
der einzelnen Häuser vertraut machen.
Bevor das Theatermuseum seine
Ausstellungsetage schließt, kuratiert
Winrich Meiszies in seiner Funktion
als Leiter des Hauses seine letzte
Ausstellung und greift dabei auf Bestände des Museums zurück. Der
Theaterhistoriker kombiniert die
Theatergrafiken von Honoré Daumier aus dem 19. Jahrhundert mit
Theaterfotografien aus dem 21. Jahrhundert von KM Udo Remmes.
Unter dem Titel „Vor dem Vorhang,
hinter den Kulissen – Lithografie
trifft Fotografie“ gibt er einen Einblick in die Welt des Theaters. Eröffnet wird die Ausstellung, die durch
ein Leseprogramm mit Texten zum
Theater seit dem 18. Jahrhundert begleitet wird, am 21. Januar 2016.
Über die Chancen
von Frauen bei
der Feuerwehr
Der Ausschuss für die Gleichstellung von Frauen und Männern
kommt am kommenden Dienstag, 1.
Dezember, im Rathaus, am Marktplatz 2, zu seiner nächsten Sitzung
zusammen. Ein Schwerpunktthema
sind die beruflichen Chancen von
Frauen bei der Feuerwehr Düsseldorf.
Andreas Bräutigam, Leiter der Abteilung Personalentwicklung, Ausund Fortbildung der Feuerwehr, sowie Susanne Klatt, Vorsitzende des
Netzwerkes Feuerwehrfrauen, werden dazu berichten. Sitzungsbeginn
im Sitzungssaal des 1. Obergeschosses, ist um 15 Uhr. Interessierte sind
wie immer eingeladen, die Sitzung
zu verfolgen.
Die Tagesordnung und die Unterlagen zu dieser Sitzung gibt es im
Internetangebot der Landeshauptstadt Düsseldorf unter: www.ratsinfo.duesseldorf.de/ratsinfo/duesseldorf/Meetingsearch.html.
Kunstpalast feiert
„Junge Nacht“
Mit einem abwechslungsreichen
Programm lädt das Museum Kunstpalast heute ab 20 Uhr zum Kulturevent „Junge Nacht“ ein. Zu erleben
ist ein Film aus der Julia-StoschekCollection, mehrere Live-Musik-Installationen, eine Mode-Präsentation
der Designerin Irina Bollig, Gespräche über Kunst und eine Tanz-Show
sowie Führungen durch die Ausstellungen. Die „Junge Nacht“ endet mit
einer Party ab Mitternacht. Drei DJs
legen auf und sorgen für gute Stimmung. Der Eintritt beträgt pauschal
acht Euro.
lod

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