Portfolio – mehr als ein Arbeits- instrument

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Portfolio – mehr als ein Arbeits- instrument
Portfolio –
mehr als ein
Arbeitsinstrument
J U N I 2 010 • A U S G A B E 6
2
Schulblatt Thurgau 6/2010
IMPRESSUM
Schulblatt des Kantons Thurgau
52. Jahrgang
Herausgeber
Departement für Erziehung und Kultur
Regierungsgebäude
8510 Frauenfeld
Redaktion/Verlag
Amt für Volksschule des Kantons Thurgau
8510 Frauenfeld
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Redaktionsschluss/Versand:
Eingang für Beiträge der
Doppelnummer Juli/August 2010:
Freitag, 2. Juli 2010
Das Schulblatt erscheint monatlich. Es
wird am15. des Monats pauschalfrankiert
der Post übergeben. Die Ausgabe der
Monate Juli und August erscheint als
Doppelnummer am 15. August.
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Adressänderungen für das Schulblatt:
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melden.
Liebe Leserin, lieber Leser
Lernen ist ein komplexer Vorgang. Haben Sie sich nicht auch
schon gefragt, wie die Lerneffekte, die Sie bei Ihren Schülerinnen und Schülern feststellen können, zustande gekommen
sind? Vielleicht waren Sie auch schon überrascht, wenn aufgrund der von Ihnen erteilten Informationen und der von Ihnen
bereitgestellten Lernangebote einzelne Schülerinnen und Schüler überraschende, nicht vorhergesehene Lernresultate erzielten. Das Lernen geschieht eben oft im Verborgenen und entzieht sich unserer Aussenwahrnehmung. Und übrigens: wissen die Lernenden denn
selbst so genau, wie Sie lernen?
Unsichtbares sichtbar machen, Spuren legen und festhalten, dies sind die Chancen, die
uns Portfolioarbeit bietet. «Ich finde das zwar einsichtig und erstrebenswert, der Aufwand
ist mir aber zu gross», werden Sie vielleicht denken. Lesen Sie im Beitrag über das lokale
Entwicklungsprojekt «Portfolioarbeit» in der Primarschule Dozwil, wie sich ein kleines
Schulteam aufgemacht hat, zusammen mit den Schülerinnen und Schülern in allen Klassen Portfolioarbeit einzuführen und laufend weiterzuentwickeln. Sie haben richtig gelesen: es handelt sich hier um einen länger dauernden Entwicklungsprozess, in dem die
Lehrerinnen und Lehrer immer wieder auch zu Lernenden werden. Ganz wichtig dabei
ist auch der Einbezug der Eltern. Da Portfolios Lernwege und Lernerfolge sichtbar machen, sind sie für alle Beteiligten von Nutzen, für die Kinder im Sinne der Selbstbeurteilung, für die Lehrpersonen für die Fremdbeurteilung und für die Eltern zur Information
über den Lernstand ihrer Kinder. Gleichzeitig bilden Portfolios eine sinn- und gehaltvolle
Grundlage für Gespräche aller Beteiligten über das Lernen der einzelnen Kinder.
Klar ist, dass die Einführung einer neuen Lernform – so darf die Portfolioarbeit zu Recht
verstanden werden – einiges an Mehraufwand mit sich bringt. Das Ausmass der Arbeit
mit Portfolio und das Tempo der Weiterentwicklung können allerdings durch die Schulleitung in Zusammenarbeit mit den beteiligten Lehrpersonen bestimmt werden, die sicher
gut daran tun, dabei auf die vorhandenen Ressourcen Rücksicht zu nehmen. Möchten
Sie in Ihrer Schule eine ähnliche Entwicklung angehen oder haben sie gar bereits Erfahrung mit Portfolioarbeit, auf welcher Stufe auch immer, melden Sie sich bei der Primarschule Dozwil, tauschen Sie Ihre Erfahrungen aus und lernen Sie gemeinsam weiter!
Falls Sie sich zuerst in die einschlägige Literatur vertiefen wollen, hilft Ihnen der Hintergrundbeitrag von Ueli Halbheer weiter. Neben einem kurzen geschichtlichen Abriss über
die Entwicklung des «Wissens vom Lernen» zeigt er auf, wie sich die Lehrerinnen- und
Lehrerrolle und auch das Verständnis von Leistungsbeurteilung mit der Portfolioarbeit
verändern. Wie geht es Ihnen beim Lesen dieser Zeilen? Möchten Sie sofort mit Portfolioarbeit beginnen oder tauchen grundlegende Fragen auf? Etwas Neues im Unterricht
zu erproben, erfordert immer auch Mut und den Willen, den Boden des Vertrauten und
Sicheren ein Stück weit zu verlassen und Neuland zu betreten. Solche Entwicklungsvorhaben gelingen oft besser, wenn man sie mit Teamkolleginnen und -kollegen oder in
kleinen Schulen gar mit dem ganzen Team angeht. So kann man sich bei Schwierigkeiten gegenseitig unterstützen, sich gemeinsam über Gelungenes freuen, sich miteinander
weiterbilden und sich zu gegebener Zeit auch mal gegenseitig entlasten.
Portfolioarbeit – ein Stück Unterrichtsentwicklung, das sich gemeinsam umsetzen lässt.
Oder ein Unterrichtsthema, mit dem auseinanderzusetzen sich lohnt, auch wenn aktuell
andere Entwicklungsvorhaben im Zentrum stehen, da es hier um grundlegende Anliegen
wie Lernen lernen, Beurteilung, Förderplanung und Elterninformation geht. Ich wünsche
Ihnen eine anregende und «bewegende» Lektüre!
Marco Rüegg
Amt für Volksschule
Leiter Schulevaluation und
Schulentwicklung, stv. Amtschef
INHALT
Schulblatt Thurgau 6/2010
I N H A LT
FOKUS
Thema
Interview
Literaturtipps
Q-konkret
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7
9
9
Portfolio – Mehr als ein Arbeitsinstrument.
ab Seite 4
BILDUNGSSZENE
Schweiz
Information zur Weiterbildung kantonale Lehrberechtigung Sek I.
Seite 17
RUND UM DIE SCHULE
Unterricht
Umwelt
Familie
Diverses
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11/13
12
14
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VOLKSSCHULE
Amtsleitung
Schulaufsicht
Schulentwicklung
Gesundheit
Sportamt
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23
24
PHTG
Rektorat
Lehre
Weiterbildung
Forschung/Medien
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26
27
30
Mittelschulen
Mittelschulen
32
Berufsbildung
Berufsfachschulen
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AKTUELL/SERVICE
Kultur und Museen
Kulturagenda
Getroffen
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38
Termine Intensivweiterbildung EDK-Ost.
Seite 19
«Getroffen»
«Ich bin nicht arrogant, aber ich finde gut, was ich
mache.» sagt Robert Böhni, Lehrer am Bildungszentrum
Bau und Mode in Kreuzlingen.
Seite 38
Redaktionsschluss
Schulblatt Doppelnummer Juli/August 2010
Freitag, 2. Juli 2010
3
4
FOKUS
Schulblatt Thurgau 6/2010
THEMA
Portfolio – Konsequenz eines veränderten Verständnisses
von Lernen und Lehren
Nicht nur die in der Schule zu erwerbenden Wissensinhalte verändern
sich. Auch die Vorstellungen darüber, wie Wissen angeeignet wird,
haben sich in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt. Das Lernen von
Wissensinhalten wird im weitesten
Sinne als Konstruktion angesehen.
Mit veränderten Lernumgebungen
kann dieser Entwicklung Rechnung
getragen werden. Insbesondere mit
Portfolios können Lernprozesse und
-produkte nicht nur gesammelt, sondern als Grundlage zur Leistungsbeurteilung genutzt werden.
Ueli Halbheer, Fachexperte
Schulentwicklung, Amt für Volksschule
Kennen Sie den Nürnberger Trichter? Mit
diesem Begriff, der auf ein Werk des
Nürnberger Dichters Georg Philipp Harsdörffer (1607–1658)1 zurückgeht, wird allgemein ein mechanistisches Verständnis
von Lehren und Lernen beschrieben:
Lehrpersonen «trichtern» den Lernenden
den Stoff ein, diese «speichern» ihn und
können ihn auf Abruf wiedergeben. Dahinter steht die Vorstellung, dass lehrerseitige Instruktionen unmittelbar bestimmte Lernprozesse auslösen. Praktikerinnen
und Praktiker – damit sind sowohl Lehrpersonen wie Lernende gemeint – wissen
aus ihrer eigenen Erfahrung nur allzu gut,
dass dies selten in gewünschter Weise
funktioniert, auch wenn wir im Alltag nur
zu oft Begrifflichkeiten verwenden, welche diesem überkommenen Ver- ständnis
entstammen. Wir reden dann von «pauken», «etwas in den Kopf reinbeigen» oder
lasten «unserer begrenzten Speicherkapazität» die Schuld an, wenn wir etwas
vergessen oder nicht begriffen haben.
Einem neuen Lernverständnis…
1
Quelle: Wikipedia: http://de.wikipedia.org/
wiki/ N%C3%BCrnberger_Trichter
Mit Portfolios kann der Prozess des Schreibenlernens dokumentiert werden.
Dagegen hat sich in den vergangenen
Jahrzehnten ein wesentlich differenzierteres Verständnis von Lernprozessen etabliert, das mit dem weit gefächerten Begriff
«Konstruktivismus» umschrieben wird.
Demgemäss konstruieren wir im weitesten Sinne unsere Wirklichkeit aufgrund
der Erfahrungen und Eindrücke, die wir
kognitiv verarbeiten. Erkennen und Lernen sind also vom Subjekt abhängig, oder
wie bereits Kant feststellte: «…die Vernunft (sieht) nur das ein (…), was sie
selbst nach ihrem Entwurfe hervorbringt»
(1787, XIII).
Beinahe 200 Jahre später fasste der berühmte Schweizer Entwicklungspsychologe Jean Piaget dieses Verständnis in
folgende Worte: «(Die) letzte Natur des
Wirklichen ist nicht eine Anhäufung fix
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Schulblatt Thurgau 6/2010
lösen erworben und an Beispielen gefestigt wird. Ferner bedarf ein solcher Wissenserwerb immer auch der Aushandlung
zwischen verschiedenen Beteiligten, um
den Anschluss ans Vorwissen sicherzustellen (Reusser, 2006). Lernen erfolgt
also idealerweise in einem Umfeld, das
ein hohes Mass an Aktivität, Eigenmotivation, Dialog und Problemlösepotenzial ermöglicht. Je bewusster und auch reflektierter Wissen erworben wird, desto besser kann es auch behalten werden.
...folgt ein verändertes
Berufsverständnis
Gedacht für schulisches Lernen ergeben
sich natürlich Veränderungen für die Arbeit von Lehrpersonen. Mehr noch als bisher besteht ihre Funktion darin, Fachpersonen fürs Lernen (und nicht bloss für
den Stoff) zu sein, indem sie entsprechende Lernumgebungen gestalten und
die Lernprozesse ihrer Schülerinnen und
Schüler als Verhaltensmodelle, Beratende
und Coachende begleiten (Reusser, 1999).
Dies bedingt aber auch ein umfassenderes Verständnis von Leistungsbeurteilung.
Will eine Zeugnisnote mehr abbilden als
die Summe einzelner Prüfungsergebnisse, müssen auch formative und prognostische Elemente möglichst kriteriengeleitet Eingang in die Beurteilung finden.
Portfolios: Schüler setzen sich selber Lern- und Arbeitsziele.
und fertiger Strukturen, sondern ein ständiges Sich-in-Konstruktion-Befinden»
(Piaget, 1973, S. 66). Damit brachte er
zum Ausdruck, was sich mit dem Begriff
der kognitiven Wende ab Mitte des 20.
Jahrhunderts durchzusetzen begann: Lernen ist nicht einfach ein Abbildungsprozess, sondern wird als Vorgang gesehen,
bei dem Menschen sich Wirklichkeit aktiv
aneignen.
Damit – und auch im Zuge neurowissenschaftlicher Forschung – hat sich ein
Lernbegriff etabliert, der dadurch charakterisiert ist, dass er u.a. den Aufbau von
Wissen als fachbereichsspezifischen Prozess sieht, welcher an ein mehr oder weniger gut aufgebautes Vorwissen anschliesst. Charakteristisch ist weiter, dass
sich Wissen dann am besten herausbildet,
wenn es durch eigenständiges Problem-
Portfolios als Arbeitsinstrument
Entsprechend tragen heutzutage auch
schulische Lernumwelten vermehrt diesem veränderten Verständnis Rechnung.
Dies wird nur schon an neuen Begriffen
ersichtlich, welche ins Vokabular der
Schul- und Unterrichtsentwicklung Eingang gefunden haben.
So wird von individualisiertem, selbstreguliertem, respektive selbstgesteuertem
Lernen gesprochen; weiter zeugen didaktisch-methodische Formen wie Gruppenpuzzles oder Lerntandems von dem beschriebenen co-konstruktivistischen Lehrund Lernverständnis.
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FOKUS
Eine weitere Form, die sich derzeit nicht
nur in den Klassenzimmern der Volksschule, sondern auch in diversen Ausund Weiterbildungsgängen der Sekundarstufe II und der beruflichen Fortbildung
etabliert hat, ist das sogenannte Portfolio.
Eine griffige Definition, was darunter zu
verstehen ist, liefern Paulson et al. in ihrem
Aufsatz: «What makes a portfolio a portfolio?» (1991, S. 60): «A portfolio is a purposeful collection of student work that
exhibits the student‘s efforts, progress,
and achievements in one or more areas.
The collection must include student participation in selecting contents, the criteria
for selection, the criteria for judging merit,
and evidence of student self-reflection.»
Kern von Portfolios bilden also die gezielte Sammlung und Sichtbarmachung
verschiedenster Arbeiten von Lernenden,
welche auch die Beurteilungsgrundlage
für die Notengebung sind. Dabei sind unterschiedliche Formen und Zwecke denkbar: Portfolios können quasi neben dem
Unterricht herlaufen und relativ wenig
Einfluss auf dessen Gestaltung nehmen.
Das Portfolio beschränkt sich in diesem
Falle auf die Sammlung von Arbeiten, welche dann als Bewertungs- oder Gesprächsgrundlage (z.B. anlässlich von
Elterngesprächen) benutzt werden. Weiterführende Ansätze berücksichtigen
stärker die Selbstbestimmungsmöglichkeiten von Schülerinnen und Schülern,
indem diese ihr Portfolio als Lerninstrument benutzen können (Breuer, 2009).
Ähnlich wie bei Lern- oder Reisetagebüchern dokumentieren sie ihre Auseinandersetzung mit einem bestimmten Lerngegenstand in eigenen Worten. Verstehensprozesse werden so nachgezeichnet;
zugleich können Fragen formuliert werden, wo Lerninhalte noch nicht begriffen
worden sind. Neben einer umfangreichen
Grundlage für summative und formative
Beurteilungsprozesse bilden Portfolios
Anlass für vielfältige Lerndialoge zwischen Lernenden und Lehrpersonen einerseits, aber auch zwischen den Lernenden untereinander. Bräuer (2000, S. 22)
vergleicht Portfolios mit Spiegeln des Lernens oder Schaufenstern, «...die bewusst
gestaltet werden und die einmal eine aufund anregende Tiefe zeigen, ein anderes
Schulblatt Thurgau 6/2010
Selbsteinschätzung als Voraussetzung für Lernkontrollen.
Mal eine ein- und ausdrucksvolle Oberfläche».
Für Lehrpersonen bedeutet dies, sich in
erster Linie für die Interessen und Talente
der Schülerinnen und Schüler zu interessieren und offen auf deren Leistungen zuzugehen (Winter, Schwarz & Volkwein,
2008). Damit geht die weiter oben beschriebene Funktionserweiterung einher,
indem Lehrpersonen neben fachlichen
und fachdidaktischen Kompetenzen vor
allem auch diagnostisches und beraterisches Geschick an den Tag legen müssen, um die Portfolioarbeit wirksam
begleiten und unterstützen zu können.
Dies bedingt insbesondere einen Übergang von einer ausschliesslich vorausschauenden zu einer rollenden Planung,
«...die den Unterricht und seine fachlichen,
sozialen und persönlichen Bedingungen
begleitend wahrnimmt, rekonstruiert und
für die anstehende Lernarbeit weiterdenkt» (a.a.O., S. 43). Neben der peridoschen Besprechung und Auswertung mit
den Schülerinnen und Schülern ist eine
teamweise Betrachtung von Portfolios
wertvoll. Zu beachten ist aber auch, dass
sich nicht alle Inhalte für einen Einstieg in
die Arbeit mit diesem Tool eignen. Ebenso
sind vor Beginn Zielsetzungen und Zeitraum der Arbeit sowie Ergebniserwartun-
FOKUS
Schulblatt Thurgau 6/2010
gen, Einführungssequenzen und Bewertungsmodalitäten zu überlegen. Für die
Leistungsbeurteilung haben Portfolios den
Vorteil, dass sowohl Lernprozesse wie
-produkte bewertet werden können.
Somit ermöglichen sie eine Rechenschaftslegung über die Arbeit einzelner
Schüler und den Unterricht über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Diese Längsschnittlichkeit macht Portfolios zur Methode der Wahl, wenn es darum geht, die
Entwicklung von Lernleistung angemessen erfassen und beurteilen zu können.
Überdies können aus den reichhaltigen
und vielfältigen Sammlungen fachlicher
Lernprozesse auch überfachliche Kriterien, wie Durchhaltevermögen, Reflexionsfähigkeit und der Umgang mit Fehlern
beobachtet werden (Winter, 2006).
Fazit: Portfolios erlauben – werden sie
sinngemäss eingesetzt – nicht nur eine
umfassende und ganzheitliche Einschätzung des Lerngeschehens, sondern dienen auch dazu, Leistungsbeurteilung wieder
in den Dienst pädagogischer Diagnostik
zu stellen, indem Lernstände und Entwicklungen von Schülerinnen und Schülern in den Blick genommen werden.
➽
Porträt
Ueli Halbheer, Fachexperte Schulentwicklung
im Amt für Volksschule,
Abteilung Schulevaluation
und Schulentwicklung, ist
zuständig für die wissenschaftliche Begleitung von
Schulentwicklungsprozessen und das Wissensmanagement. Daneben ist er als Lehrbeauftragter und wissenschaftlicher Assistent
am Pädagogischen Institut der Universität Zü-
INTERVIEW
Portfolios ermöglichen für den
Lernenden Transparenz
Seit 2008 arbeitet die Primarschule
Dozwil, eine Mehrklassenschule,
mit Portfolios. Ueli Halbheer, Fachexperte Schulentwicklung beim Amt
für Volksschule, führte mit dem Mittelstufenlehrer Fabian Traber ein
Gespräch über die Einführung dieses Arbeitsinstrumentes an der Primarschule Dozwil und die Erfahrungen damit.
Ueli Halbheer: Der Begriff «Portfolio»
feiert derzeit in Aus- und Weiterbildungskontexten Konjunktur. Welches
sind deiner Meinung nach die zentralen Elemente von Portfolios?
Fabian Traber: Unter dem Begriff «Portfolio» sind unterschiedliche Konzepte entstanden, die sich je nach Zweck, Klassenstufe und Lernbereich unterscheiden oder
ergänzen.
In der Startphase unseres Projekts ist
eine ganze Ansammlung von zentralen
Elementen entstanden, die auch nach
knapp zwei Jahren immer noch ihre Gültigkeit haben.
Wichtige Schwerpunkte sind die Stärkeorientierung und die Reflexion des eigenen Lernens anhand von Selbstbeurteilung, Prozess- und Produktbetrachtung.
Dazu gehört auch die Förderung der
Selbstkompetenz und der Eigenverantwortung. In unserer Portfolioarbeit werden
Lernprozesse und Lernstandentwicklungen für die Lernenden transparent. Schlussendlich ist weniger das Portfolio als Produkt, sondern vielmehr der dahinter stehende Prozess entscheidend.
rich tätig (Fachbereich: Pädagogische Psychologie und Didaktik, Lehrstuhl Prof. Dr. K.
Reusser).
Er promovierte 2009 mit einer Dissertation zum
Thema «Kooperation von Gymnasiallehrpersonen». Besondere Schwerpunkte: Forschung zu
Schul- und Unterrichtsqualität, Professionalisierung von Lehrpersonen, Implementation von
Schulentwicklungsprojekten, Bildungsstandards
und Kompetenzen.
An der Primarschule Dozwil habt Ihr
2007 mit der Einführung von Portfolios
begonnen. Welches waren die Überlegungen und Zielsetzungen, welche zu
diesem Schritt führten?
Erst 2008 erfolgte der eigentliche Beginn, denn 2007 begannen wir erst damit,
uns mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ausschlaggebend war die Suche
nach einem Entwicklungsthema für die
geleitete Schule. Die Unterrichtsentwicklung, welche wir damals begonnen hatten,
zielte darauf ab, Stärken insgesamt und
vor allem Selbstkompetenz und Eigenverantwortung zu fördern. Aufgrund dieser
Schwerpunkte sind wir dann darauf gekommen, Portfolios einzuführen. Ebenfalls
wichtig war der Einbezug des gesamten
Teams, also auch der Fachlehrpersonen.
Welches waren die ersten Schritte, als
Du mit Deinen Schülern auf Portfolios
umgestellt hast?
Die ersten Schritte mussten von uns
Lehrpersonen unternommen werden, in
dem wir Literatur gelesen und diskutiert
haben, um einerseits Begrifflichkeiten zu
klären und Schwerpunkte setzen zu können. Wir haben uns entschieden, dass wir
Klassenlehrpersonen ein Jahr früher mit
der Portfolioarbeit beginnen, und die
Fachlehrpersonen sich erst im zweiten
Jahr anschliessen würden. Mit den Lernenden haben wir als erste Aufgabe die
Gestaltung des Portfolio-Ordners realisiert. Wir haben ihnen am Ende des alten
Schuljahres die Aufgabe gestellt, drei Arbeiten auszuwählen, auf die sie stolz
waren. Die meisten haben Arbeiten ausgewählt, mit denen sie sehr gute Noten
erzielt hatten. Das gab für uns den Hinweis, dass wir mit den Schülerinnen und
Schülern festlegen mussten, was denn
Kriterien einer guten Arbeit seien.
Zum anderen ging es darum, dass die
Schülerinnen und Schüler lernten, vertraute Abläufe, wie zum Beispiel Gruppenarbeiten oder Selbsttests im Portfolio zu
reflektieren. Zum andern galt es, bewährte Arbeitsabläufe, wie die Reflexion
einer Gruppenarbeit für die Portfolioarbeit
fruchtbar zu machen. Wir arbeiten mit
dem Zahlenbuch. Darin gibt es Möglichkeiten mit Selbsttests Diagnosekompetenz zu trainieren. Auf diese Weise
mussten die Schülerinnen und Schüler
lernen, Verantwortung fürs eigene Lernen
zu übernehmen.
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FOKUS
Schulblatt Thurgau 6/2010
Wichtig für die Portfolioarbeit sind Selbstverantwortung, Selbständigkeit und Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler.
Wie waren die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und
auch der Kolleginnen und Kollegen?
Wir sind eine kleine Schule, welche über
vielfältige Anlässe einen guten Kontakt zu
den Eltern pflegt. Es besteht also ein
gutes Verhältnis zwischen Schule und Eltern. Entsprechend bringen uns die Erziehungsberechtigten viel Wohlwollen für
das laufende Projekt entgegen. Die Eltern
zeigen Interesse an den Portfolios. Bisweilen zeigen sie sich auch über bestimmte Arbeiten ihrer Kinder positiv
überrascht, weil sie diese von ihren Sprösslingen gar nicht erwartet hätten.
Für die Schülerinnen und Schüler war die
Einführung fliessend. Zuerst waren es
einzelne Arbeiten, die aufgenommen wurden. Ich habe meine Mittelstufenschüler
auch immer wieder befragt, ob denn die
einzelnen Elemente hilfreich für ihren
Lernprozess seien oder nicht. Das war für
mich sehr aufschlussreich für die Weiterentwicklung. Die Lernenden stehen der
Portfolioarbeit im jetzigen Stand der Einführung positiv gegenüber. Anstrengend
ist es für diejenigen, welche gerne die Erledigung schulischer Aufgaben vor sich
herschieben, da sie immer wieder mit ihrer
«Hauptbaustelle», dem Arbeits- und Lernverhalten, konfrontiert werden.
Welches waren die Hauptschwierigkeiten und -widerstände am Anfang? Wie
bist Du ihnen begegnet? Was würdest
Du heute anders machen?
Eine Hauptschwierigkeit ist das Zeitgefäss. Wenn man mit Unterrichtentwicklung beginnt, zieht das etliches mit sich.
Einen extrem hohen Stellenwert bekamen
die Eins-zu-eins-Gespräche. Das benötigt
Zeit. Ich musste entsprechend den Unterricht so umstellen, dass ich mich zeitweise
überflüssig machen konnte, um Gespräche mit den einzelnen Lernenden führen
zu können. In diesen Gesprächen werden
Lernprozesse besprochen. So erhalten
Lernende die Möglichkeit ihre Selbsteinschätzungen mit der Fremdeinschätzung
der Lehrperson zu vergleichen.
Entscheidend sind dabei auch Klassengrösse und -zusammensetzung. Wenn der
Bestand um drei Schüler zunimmt, nimmt
der Aufwand entsprechend zu.
Die Organisation einer Mehrklassenschule vereinfacht aber das Zeitmanagement und die Arbeit der Lehrperson, weil
sich im Falle einer Dreiklassenschule
nach einem Schuljahr nur ein Drittel des
Schülerbestandes erneuert. So werden
laufend grundlegende Elemente «nach
unten» weitergegeben. Ein wichtiger Punkt
für die Portfolioarbeit und die Arbeit an
einer Mehrklassenschule generell bilden
die Selbstverantwortung, die Selbstständigkeit und die Eigeninitiative der Lernenden. Entsprechend waren die Voraussetzungen gut und der Übergang klappte auch
reibungslos.
Wie steht es mit der zeitlichen Belastung? Portfolios dürften ja zu einer er-
heblichen Mehrbelastung der Lehrpersonen führen…
Dadurch, dass wir eine kleine Schule
ohne Parallelklassen sind, können wir uns
die Arbeit nicht aufteilen. Wir müssen gezielt Prioritäten setzen. Vor allem während
der Einführungsphase gibt es viel zu tun.
Was uns als Team zugutekommt, sind unsere langjährige Erfahrung und der bestehende Materialgrundstock. Wir sind jetzt
seit zwei Jahren daran, die Portfolioarbeit
auszubauen, zu verfeinern und der Lernwille, in diesem Bereich weiterzukommen,
ist stärker denn je.
Wir sind nach wie vor auf der Suche nach
Schulen, die ähnliche Schritte unternommen haben oder zu unternehmen gedenken, um auszutauschen und noch vermehrt Ressourcen zu nutzen – so hoffen
wir auf Impulse aus dem AdL-Netzwerk...
Lohnt sich denn dieser Aufwand?
Inwiefern?
Der Aufwand lohnt sich, weil Portfolios für
die Lernenden Transparenz bezüglich ihrer
Lern- und Arbeitsprozesse ermöglichen:
Jeder Schüler, jede Schülerin weiss, was
von ihm oder ihr erwartet wird und welches die Ziele sind, die er oder sie anzusteuern hat. Portfolios ergeben auch eine
differenziertere Stärkebeschreibung von
Lernenden, als das bisher möglich war.
Welche Tipps und Ratschläge würdest
du Lehrpersonen geben, die mit Portfolios zu arbeiten beginnen möchten?
FOKUS
Schulblatt Thurgau 6/2010
In erster Linie ist es ein Lernprozess, in
den ich mich selber hineinbegeben muss.
Ich muss Freude am schülerseitigen und
am eigenen Lernen haben und dies auch
zum Ausdruck bringen können in all dem,
was ich ausprobiere. Wichtig ist die Bereitschaft, mich auf den Zustand einer
Baustelle einzulassen und selber zu lernen, den eigenen Komfortbereich zu verlassen. Ziel muss ja eine Verbesserung
von etwas Bestehendem sein. Das aber
ist ein Prozess, der einige Jahre dauert
und mit viel Arbeit verbunden ist.
Der nächste Schritt ist die Teamarbeit.
Man muss eine entsprechende Teamkultur aufbauen. Das benötigt ebenfalls Zeit.
Wenn man den Prozess im Team angeht
und auf diese Weise Ressourcen nutzen
kann, führt dies auch zu Entlastungen.
Ein wichtiger Punkt ist auch, dass das individualisierende Lernen durch das gemeinschaftliche Lernen ergänzt wird. So
schaffen wir bewusst Lernsituationen,
welche Gruppenarbeiten erfordern.
➽
Fernziel wären jahrgangsunabhängige
Kompetenzbeschreibungen, um Portfolios
noch vermehrt vom Gefüge der starren
Jahrgangslogik zu befreien. Aber das ist
vorderhand noch Zukunftsmusik.
lehrperson in Dozwil an. Im Schulumfeld enga-
Porträt
Fabian Traber
ist in Horn aufgewachsen. Nach der Ausbildung zum Primarlehrer
am Lehrerseminar St. Michael in Zug trat er die
Stelle als Mehrklassen-
giert er sich unter anderem im Vorstand der
Mittelstufenkonferenz (TMK) und als Kursleiter.
Fabian Traber ist verheiratet und Vater von drei
Kindern.
Besten Dank für das Gespräch!
Literaturtipps
•
Bräuer, G. (2000). Schreiben als reflexive Praxis. Freiburg (Fillibach): 2000.
•
Piaget, J. (1968, deutsch 1973). Der
Strukturalismus. Olten: Walter.
•
Breuer, C. (2009). Das Portfolio im
Unterricht. Theorie und Praxis im Spiegel des Konstruktivismus. Münster:
Waxmann.
•
•
Kant, I. (1787). Kritik der reinen Vernunft. Werke, herausgegeben von W.
Weischedel.
Frankfurt: Suhrkamp, 1974.
Reusser, K. (2006). Konstruktivismus –
vom epistemologischen Leitbegriff zur
Erneuerung der Kultur. In M. Baer, M.
Fuchs, P. Füglister, K. Reusser & H.
Wyss (Hrsg.): Didaktik auf psychologischer Grundlage. Von Hans Aeblis kognitionspsychologischer Didatik zur
modernen Lehr- und Lernforschung.
Bern: h.e.p. (S. 151–168).
•
Paulson, F.L., Paulson, P.R. & Meyer,
C.A. (1991). What makes a Portfolio a
Portfolio?
Eight thoughtful guidelines will help
educators encourage self-directed
learning. Eduactional Leadership, February 1991, 60-63.
•
Reusser, K. (1999). «Und sie bewegt
sich doch» – Aber man behalte ihre
Richtung im Auge. Zum Wandel der
Schule und zum neu-alten pädagogischen Rollenverständnis von Lehrerinnen und Lehrern. Die neue Schulpraxis, Themenheft 1999, S. 11–15.
•
Winter, F., Schwarz, J. & Volkwein, K.
(2008). Unterricht mit Portfolio. Überlegungen zur Didaktik der Portfolioarbeit. In J. Schwarz, K. Volkwein & F.
Winter (Hrsg.): Portfolio im Unterricht.
13 Unterrichtseinheiten mit Portfolio.
Seelze-Velber: Klett-Kallmeyer (S. 21–
54).
•
Winter, F. (2006). Portfolioarbeit: Leistungsbewertung individualisieren. Die
Leistungsbewertung für die pädagogischen Aufgaben zurückgewinnen. Pädagogik 58. Jg. 01/2006 (S. 34-37).
Q-konkret
Im Rahmen der Q-konkret-Veranstaltungsreihe für
Thema «Portfolioarbeit» an der Primarschule Dozwil
2011 ist am 9. Februar 2011 ein Nachmittag zum
geplant.
Weitere Details, auch bezüglich Anmeldung, folgen.
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BILDUNGSZENE EDK/BFS
Schulblatt Thurgau 6/2010
SCHWEIZ
«Zukunft Bildung» an der WORLDDIDAC Basel 2010
Die WORLDDIDAC findet vom 27. bis
29. Oktober 2010 in der Messe Basel
statt. Sie ist die zentrale Informations- und Weiterbildungsplattform
für Lehrpersonen und Pädagogen
aller Schulstufen, Bildungspolitiker,
Schulleiter und Entscheidungsträger. Das Angebot der internationalen Bildungsmesse deckt alle Bereiche von der Frühpädagogik über
die einzelnen Schulstufen bis hin
zur beruflichen Aus- und Weiterbildung ab. Die WORLDDIDAC Basel
2010 zeigt auf, wie sich der Bildungsmarkt wandelt, sich die Bildungsangebote verändern und wie
der Berufsalltag erleichtert werden
kann.
Zukunft Bildung
Lehrpersonen von Schule und Kindergarten, Schulleiterinnen und Schulleiter sowie
Berufsschullehrerinnen und Berufsschullehrer sind stark gefordert; Ansprüche, Erwartungen und Vorgaben steigen. Um
den Lehrauftrag und die Ziele jetzt und
auch in Zukunft erfüllen zu können,
braucht es viel Engagement und Energie.
Die WORLDDIDAC Basel 2010 steht
unter dem Motto «Zukunft Bildung» und
vermittelt Lehrfachpersonen, was auf sie
und ihren Unterricht zukommt und welche
neuen Erkenntnisse die Wissenschaft für
die unterschiedlichen Stufen bereithält. Im
Zentrum stehen die Themenschwerpunkte neue Technologien und Medien,
der Wandel der Berufsbildung, «Bildung
Nachhaltige Entwicklung» sowie klassische und alternative Formen im Kindergarten und in der Frühpädagogik.
Anregungen und Impulse
An der WORLDDIDAC Basel 2010 werden zudem neue Tendenzen, Trends und
Innovationen, aber auch unterrichtspraktische Beispiele, exemplarische Ideen und
Anregungen für den übergreifenden Unterricht präsentiert. Ergänzend dazu die
gesamte Palette an Lehrmitteln, Metho-
Die WORLDDIDAC zeigt Neuigkeiten.
den, Produkten, Dienstleistungen und
Einrichtungen.
Experimentieren – Diskutieren –
Informieren
Spannende Experimente laden am Stand
des Dachverbandes Schweizer Lehrer/innen (LCH) zum Forschen und Staunen
ein. Es geht um Menschen, Fachgebiete
und Lernprozesse, aber auch um den
Austausch unter Fachleuten sowie die
Diskussion bildungspolitischer Themen.
Jugend-Medienschutz
Handy und Internet gehören fest zum Alltag. Wie können Lehrpersonen ihren Schülerinnen und Schülern den sicheren und
verantwortungsvollen Umgang mit den
neuen Medien vermitteln? Die Swisscom
als langjährige Partnerin der WORLDDIDAC Basel und Sponsorin der Arena diskutiert das Thema mit den Messebesuchern und präsentiert die Ergebnisse der
Basisstudie Mediennutzung und Medienschutz von Jugendlichen in der Schweiz.
nicht nur Bauten an die aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse angepasst, sondern innovative Entwicklungen in Schule
und Unterricht gezeigt.
Kollektive Intelligenz
Lehren und Lernen in der Aus- und Weiterbildung wird heute stark von Blogs,
Wikis, Podcasts und webbasierten sozialen Netzwerken unterstützt. Wissen wird
ausgetauscht, geteilt, strukturiert und neu
verknüpft. Durch Vernetzung und Kommunikation entwickeln Organisationen
kollektive Intelligenz, die dem Wissen der
Einzelnen überlegen ist. Das Swiss Forum
for Educational Media (SFEM) ist speziell
für diese neuen computergenerierten,
auch dreidimensionalen Lehr- und Lernmittel sowie virtuellen Umgebungen konzipiert und widmet sich den Bildungstrends.
➽
Information
WORLDDIDAC Basel 2010 in Kürze
Weiterbildung
Mit dem diesjährigen Leitsatz «Zukunft
Bauen» konzentriert sich das Forum Weiterbildung auf den intensiven Um- und
Ausbau im Bildungswesen. Dabei werden
Mittwoch, 27. bis Freitag, 29. Oktober 2010
Messe Basel
www.worlddidacbasel.com
RUND UM DIE SCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
UNTERRICHT
Geschichtslabor im Schulmuseum
Interesse wecken – Fakten verstehen – Zusammenhänge erkennen.
Bieten Sie Ihrer Klasse die Gelegenheit,
Geschichten und Geschichte selbsttätig
zu erfahren und in spielerischer Form selber zu erforschen. Das Schulmuseum hat
zum Jubiläumsjahr der Thurgauer Volksschule ein Geschichtslabor entwickelt,
welches Sie nach wie vor mit Ihrer Klasse
nutzen können. Im Angebot inbegriffen ist
eine Führung durch das Haus und die aktuelle Ausstellung. Wir richten uns zeitlich
und – wo dies möglich ist – auch inhaltlich
nach Ihren Wünschen. Der Besuch kann
ergänzt werden mit einer stufengerechten
Schreiblektion im alten Schulzimmer, wo
der Umgang mit Griffel, Schiefertafel, Federhalter und Tinte geübt und eine Einführung in die alte deutsche Kurrentschrift (Schulschrift im Thurgau bis 1927)
angeboten wird.
Es ist von Vorteil, wenn nebst der Lehrkraft eine weitere Begleitperson mit-
Geschichte selbsttätig erfahren.
kommt, da in Gruppen gearbeitet wird.
Buchen Sie unter [email protected]
oder rufen Sie uns an unter Telefon 071
410 07 01.
Das Schulmuseum befindet sich an der
Weinfelderstrasse 127 in 8580 Amriswil.
Über Lage und Anfahrtsweg gibt die
Homepage schulmuseum.ch Auskunft.
Preis inkl. museumspädagogischer Betreuung: Fr. 150.– (90 Minuten). Für Klassen aus Schulgemeinden, welche Mitglied
der Stiftung Schulmuseum sind, besteht
ein reduzierter Tarif von Fr. 100.–.
UNTERRICHT
girls@science und boys@science:
Studienwochen nur für 10–13-jährige Mädchen und Buben
Schweizer Jugend forscht bietet dieses
Jahr bereits zum zweiten Mal eine Studienwoche nur für 10–13-jährige Mädchen
und Buben an. Verschiedene Institute der
Hochschule für Technik der FHNW in
Brugg-Windisch öffnen den Mädchen und
Buben ihre Tore und geben ihnen so die
Möglichkeit, bereits in jungen Jahren auf
spielerische Art und Weise mit der faszinierenden Welt der Technik in Berührung
zu kommen.
Die Kinder sollen ganz unter sich Einblick
erhalten in die verschiedensten technischen Fachbereiche und zum ersten Mal
Forscherluft schnuppern können.
Vier Tage lang können Schüler/-innen
aus der ganzen Deutschschweiz in die verschiedensten technischen Teilbereiche eintauchen und ihre eigenen kleinen Forschungsprojekte bearbeiten.
boys@science
findet vom 12. bis 16. September 2010,
ebenfalls an der Hochschule für Technik
der FHNW statt.
Anmeldetermin ist der 25. Juni 2010.
Nachfolgend die wichtigsten
Eckdaten für die beiden
Veranstaltungen:
Weitere Infos und Anmeldeformular:
http://www.sjf.ch/index.php?id=481
girls@science
findet vom 30. August bis 3. September
2010, an der Hochschule für Technik der
FHNW statt.
Anmeldetermin ist der 25. Juni 2010.
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RUND UM DIE SCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
U M W E LT
Der Grüne Zweig für das beste Umweltprojekt
Wer sich mit speziellem Engagement für die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen einsetzt, sich für
Lebewesen oder eine nachhaltige
Entwicklung stark macht, gehört zu
den Anwärterinnen und Anwärtern
des WWF-Umweltpreises.
TG verliehen. Teilnahmeberechtigt sind
alle Privatpersonen, Teams, Familien,
Schulklassen, die in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Thurgau oder im
Fürstentum Liechtenstein zu Hause sind.
Die Preissumme beträgt Fr. 5'000.-. Die
Projekte müssen bis zum 31. August eingereicht werden. Die Preisverleihung findet jeweils im November/Dezember statt.
Im UNO-Jahr der Biodiversität, wo viele
Klassen mit eigenen Projekten einen Beitrag zum Erhalt oder zur Förderung der
biologischen Vielfalt leisten, ist die WWFPreisausschreibung besonders interessant. Die wichtigsten Bewertungskriterien
sind neben dem Engagement für Natur
und Umwelt auch die Kreativität und die
ökologische Wirkung des Projektes.
Zudem sollte das Projekt kurz vor der Umsetzung stehen oder bereits ausgeführt
sein.
➽
Information
Die Bestimmungen können unter folgender
Adresse heruntergeladen werden:
www.wwfost.ch oder bestellt werden bei:
WWF-Regiobüro, Postfach 2341
9001 St. Gallen, Telefon
Tel. 071 223 29 30
Der «Grüne Zweig» – so heisst der Ostschweizer Umweltpreis – wird jedes Jahr
von den WWF-Sektionen AR/AI, SG und
[email protected]
Der «Grüne Zweig».
VERKEHRSSICHERHEIT
Elektrovelos: Jugendliche von 14-16 mit Mofa-Führerausweis
Wie die Kantonspolizei Thurgau mitteilt, sind die Elektrovelos, bekannt
unter der Abkürzung E-Bikes, in
zwei Kategorien eingeteilt. Jugendlichen unter 14 Jahren ist der Betrieb
eines solchen Velos nicht gestattet.
Werner Lenzin
Watt und einer Steuerung via Pedale.
Diese Fahrzeuge bedürfen einer gültigen
Velovignette. Fahrerinnen und Fahrer ab
16 Jahren brauchen keinen Führerausweis, zwischen 14 und 16 Jahren ist ein
Mofa-Führerausweis erforderlich, unter
14 Jahren ist der Betrieb eines E-Bikes
nicht gestattet.
Ruedi Böckli (Kantonspolizei Thurgau)
E-Bikes sind laut Gesetz in zwei Fahrzeugkategorien eingeteilt. Unter LeichtMotorfahrräder versteht man E-Bikes mit
einer Tretunterstützung (Elektromotor, der
nur solange wirksam ist, solange getreten
wird) bis maximal 25 km/h, einem Motor
mit einer maximalen Leistung von 250
Motorfahrräder
Schnelle E-Bikes mit einer Tretunterstützung über 25km/h oder einem Motor von
mehr als 250 Watt aber nicht mehr als
500 Watt oder einer Steuerung via Hebel
an der Lenkstange bedürfen eines MofaKontrollschilds mit einer gültigen Vignette
sowie eines entsprechenden Fahrzeug-
ausweises. Zum Lenken dieser Kategorie
ist ein Mofa-Führerausweis erforderlich.
Für beide E-Bike-Kategorien wird das
Tragen eines Fahrradhelmes epmpfohlen,
jedoch nicht erforderlich.
RUND UM DIE SCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
UNTERRICHT
Kurse für Angestellte in Gemeinde- und Schulbibliotheken:
Termine Aus- und Weiterbildungen 2010
Für Angestellte in Gemeinde- und
Schulbibliotheken der Kantone St.
Gallen, Thurgau, Glarus, Appenzell
Innerhoden und Appenzell Ausserhoden sowie des Fürstentums Liechtenstein stehen auch in der zweiten
Jahreshälfte 2010 verschiedene Ausund Weiterbildungsangebote zur
Verfügung.
Mitte Oktober startet ein neuer Grundkurs, bei dem wiederum einzelne Tage
auch als Weiterbildung gebucht werden
können. Er dauert bis im Februar 2011,
weshalb die Kosten für diesen Grundkurs
auf zwei Jahre verteilt werden können.
Zudem kann der Grundkurs auch mit dem
Frühlingsgrundkurs 2011 kombiniert und
so die allfällige Ausbildungsbelastung für
Teilnehmer/-innen Bibliothek auf fast ein
Jahr verteilt werden.
Im Weiterbildungsangebot enthalten sind
neben den «Klassikern» zum neuen Buchangebot zwei Tage zu aktuellen Themen.
Im September wird das Thema Illetrismus
aufgegriffen und Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen, die das Lesen verlernt haben, diskutiert. Im Oktober
demonstriert ein Experte aus einer völlig
anderen Branche, wie sich die Bibliothek
knackig präsentieren kann. Er zeigt Ideen,
wie mit wenigen Mitteln kreative Schaufenster und Medienpräsentationen gestaltet werden können.
Übersicht Termine Aus- und
Weiterbildungen 2010
2. August 2010
Anmeldeschluss Weiterbildung
Neue Kinder- und Jugendbücher
16. August 2010
Anmeldeschluss Weiterbildung Illetrismus
6. September 2010
Weiterbildung Neue Kinderund Jugendbücher
19. September 2010
Anmeldeschluss Grundkurs B
oder Grundkurs B/C kombiniert
20. September 2010
Weiterbildung Illetrismus
20. September 2010
Anmeldeschluss Weiterbildung
«Auf dem Weg zur knackigen Bibliothek»
31. Oktober 2010
Anmeldeschluss Weiterbildung Neue Literatur
8. November 2010
Weiterbildung
Neue Kinder- und Jugendsachbücher
6. Dezember 2010
Weiterbildung Neue Literatur
31. Dezember 2010
Anmeldeschluss Grundkurs C
Ausblick 2011
Februar–September 2011
Grundkurs C
Mai–Juni 2011
Leitungskurs
➽
3. Oktober 2010
Anmeldeschluss Weiterbildung
Aktuelle Sachbücher
Information
Weitere Informationen und
Anmeldemöglichkeiten unter:
www.phsg.ch > Weiterbildung > Angebots-
18. Oktober 2010
Start Grundkurs B
übersicht > Weitere Angebote/Kurse > Schulund Gemeindebibliotheken oder bei
Michaela Linder
27. Oktober 2010
Weiterbildung
«Auf dem Weg zur knackigen Bibliothek»
[email protected]
Tel. 071 243 94 37
CAS Förderung sprachauffälliger Kinder in der Gruppe
Die Schweizer Hochschule für Logopädie Rorschach SHLR hat den Zertifikatslehrgang (CAS) «Förderung
sprachauffälliger Kinder in der Gruppe» für Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen der Eingangsstufe entwik-
kelt, die vom derzeit stattfindenden
Integrationsprozess in der Schule
besonders gefordert werden.
Der Kindergarten und die ersten Schuljahre bilden einen Schwerpunkt in den ak-
tuellen Schul- und Bildungsreformen. Unabhängig davon, ob die jahrgangsgemischte Grund- oder Basisstufe umgesetzt oder der Kindergarten und die ersten zwei Schuljahre als Eingangsstufe geführt werden, stehen Lehrpersonen vor
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RUND UM DIE SCHULE
neuen Herausforderungen. Kinder zwischen 4 und 8 Jahren brauchen Lehrpersonen, die nebst einer allgemein fundierten psychologisch-pädagogischen Ausbildung ausgewiesene Kenntnisse in den
Bereichen der emotionalen, sensorischen,
motorischen, sozialen und kognitiven Entwicklung haben. Innerhalb der gesamten
Entwicklung kommt der Sprache eine
herausragende Bedeutung zu.
Die Klassenzusammensetzung ist heutzutage heterogen. Auffälligkeiten im Sprachentwicklungsprozess sind beobachtbar
und entsprechend unterschiedlich zeigt
sich der Sprachentwicklungsstand der
Schulblatt Thurgau 6/2010
einzelnen Kinder. Gefragt sind Lehrpersonen, die die grossen Unterschiede in den
sprachlichen Lernvoraussetzungen der
Kinder erkennen und auf Defizite lösungs- und ressourcenorientiert eingehen
können. Dies erfordert Kompetenzen für
die Gestaltung eines differenzierten und
individualisierenden Unterrichts.
➽
Information
Beginn: 7. Januar 2011
Anmeldeschluss: 30. Oktober 2010
Infoveranstaltungen: Mittwoch, 9. Juni 2010,
15.30 Uhr, Feldeggstrasse 69, 8008 Zürich,
Raum SR5. Mittwoch, 1. September 2010,
17.30 Uhr, Feldeggstrasse 69, 8008 Zürich,
Raum SR5.
Dieser Lehrgang vermittelt entsprechende Kernkompetenzen. Er richtet sich an
alle Lehrpersonen des Kindergartens und
der Primareingangsstufe, die eine Spezialisierung im Bereich der Sprachentwicklung und Sprachförderung anstreben oder
ihre Kenntnisse erweitern möchten.
Dauer/Umfang: 24 Tage verteilt auf
2 Semester plus Zertifikatsarbeit.
Weitere Informationen:
www.shlr.ch/weiterbildung/cas/cas_fskg11/
FA M I LI E
Zentrum für Kind, Jugend und Familie
Seit November 2009 besteht an der
Zürcherstrasse 146 in Frauenfeld
das Zentrum für Kind, Jugend und
Familie. An zentraler Lage, direkt
beim Schlosspark-Einkaufszentrum
in Frauenfeld, bieten 5 Psychologinnen und Psychologen und ein Arzt
psychotherapeutisch-psychiatrische
Unterstützung, wenn es mit den
kleineren oder grösseren Kindern
nicht klappt.
Es können viele Sorgen und Probleme
sein, etwa Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung mit und ohne Hyperaktivität
(ADHS), autistische Störungen, kindliche
Depressionen, Ess- störungen, Ängste,
Zwänge, selbstverletzendes Verhalten,
aber auch delinquentes Verhalten, Suchtprobleme im Zusammenhang mit psychischen Störungen, psychische Probleme
bei chronischen körper- lichen Krankheiten und anderes mehr.
Wenn sich Eltern an das Zentrum wenden
wollen, können sie das per Telefon oder
E-Mail tun, über die Homepage www.
zkjf.ch können sie sich direkt anmelden.
Sie können sich aber auch über ihren
Hausarzt oder Kinderarzt anmelden las-
Familien erhalten ein niederschwelliges ortsnahes Angebot.
sen und erhalten dann umgehend einen
ersten Termin. Jugendliche können sich
auch direkt an die Therapeuten wenden,
in einem späteren Schritt müssen die Eltern dann aber hinzugezogen werden.
Das Angebot ist breit und orientiert sich
an den Bedürfnissen der Familien. Wenn
Soforthilfe notwenig ist, ist schnelle Hilfe
angesagt. Bei allen weitergehenden Angeboten erfolgt zunächst eine sorgfältige
Untersuchung und Diagnosestellung, um
dann abgestimmt und individuell über Behandlungsmöglichkeiten aufklären und
beraten zu können. Das Behandlungsangebot besteht vornehmlich aus Einzelund Gruppentherapie verschiedener Ausrichtung, sowohl als tiefenpsychologische
RUND UM DIE SCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
Psychotherapie, Spieltherapie, Verhaltenstherapie, zusammen mit Elternberatung,
aber auch Familientherapie und medikamentöse Massnahmen. Als weitere Methoden finden Entspannungsverfahren
und Neurofeedback Anwendung.
Organisatorisch ist das Zentrum Teil einer
Unternehmung, deren Gründerin und Geschäftsführerin Frau Monika Egli-Alge ist.
Als ärztlicher Leiter wirkt Herr Matthias
Schmelzle. Das Credo der beiden, die
langjährig im Thurgau tätig sind und die
Verhältnisse bestens kennen: Familien, die
Probleme mit ihren Kindern haben, brauchen ein niederschwelliges, ortsnahes Angebot, an das sie sich unkompliziert wenden können. Hohe fachliche Qualität und
eine freundliche Atmosphäre sind selbstverständlich. Als ärztliche Einrichtung werden die Kosten der Abklärungen und
Behandlungen im üblichen Rahmen von
den Krankenkassen übernommen.
Im Hintergrund steht das Forensische Institut Ostschweiz (Forio, www.forio.ch), das
seit sechs Jahren besteht und mit acht
Therapeuten über einen reichen Erfahrungsschatz verfügt, wenn es um alle
Arten von delinquentem und aggressivem
Verhalten von Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Erwachsenen geht. Gutachten und ein breites Therapieangebot,
aber auch Beratung für Schulen und
Heimeinrichtungen und Weiterbildungsangebote sind weit über die Ostschweiz
hinaus etabliert.
Sowohl das Zentrum wie auch das forio
pflegt die Zusammenarbeit mit den im
Thurgau etablierten Institutionen für Kinder und Jugendliche. Mit der Jugendwohnig Berg («Juwo») und der neu eröffneten
«Bewo» (Betreutes Wohnen Müllheim)
besteht eine enge therapeutisch-pädagogische Zusammenarbeit. Die Jugendlichen dort werden sorgfältig psychologisch abgeklärt und erhalten – wenn notwendig, gegebenenfalls auch zusammen
mit ihren Eltern und Familien – Psychotherapien.
Mit verschiedenen Sonderschuleinrichtungen im Kanton Thurgau besteht ebenfalls bereits eine etablierte, kollegiale
Zusammenarbeit. So können die verschriebenen Psychotherapien teilweise
intern stattfinden, was einerseits die Abläufe und den Transfer der Behandlungen
in den Alltag erleichtert, andererseits aber
auch das therapeutische Arbeiten sinnvoll
in den Alltag der Kinder und Jugendlichen
viel besser integrieren lässt. Stehen schulische Probleme wie etwa Leistungsschwierigkeiten, Schulverweigerung oder
Schulangast im Vordergrund, wird die
enge Zusammenarbeit mit der Abteilung
Schulpsychologie und Schulberatung angestrebt.
Auch Schulen und Vormundschaftsbehörden wenden sich an die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Zentrums für Kind,
Jugend und Familie und erhalten dort Beratung, beispielsweise im Vorfeld von geplanten oder möglicherweise notwendigen Interventionen, um die Vorgehensweisen zu optimieren.
➽
Information
Forensisches Institut Ostschweiz
Zürcherstrasse 149, 8500 Frauenfeld
Geschäftsführerin: Monika Egli-Alge, lic. phil. I
Fachpsychologin Psychotherapie FSP
Rechtspsychologin SGRP.
www.zkjf.ch
Erstes Ostschweizer Familienforum in Weinfelden
Am Samstag, 2. Oktober 2010 findet
im WEGA-Tagungszentrum eine Impulstagung für Eltern und Erziehungsverantwortliche sowie für
Betreuungs- und Fachpersonal im
Bereich Erziehung, Beratung, Bildung statt. Das Ostschweizer Familienforum versteht sich als Plattform
für Informationen, Austausch und
Weiterbildung.
Familien und Erziehungsberechtigte stehen heute mehr denn je in einem Spannungsfeld. Die gesellschaftlichen und
auch persönlichen Anforderungen sind
hoch, der hektische Alltag lässt den Eltern
manchmal kaum Freiraum. Erziehung ist
eine schöne, aber auch herausfordernde
Arbeit. Die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf, ob aus persönlichen, beruflichen
oder existenziellen Gründen sowie die gesellschaftlichen Erwartungen und Veränderungen sind alles Faktoren, welche auf
das Familienleben einwirken. Die Betreuungs- und Erziehungsarbeit hat sich auch
im Beruf verändert und muss sich immer
wieder den Gegebenheiten anpassen. Mit
dem Ostschweizer Familienforum wollen
die Veranstalter Eltern und Fachpersonen
eine Plattform bieten und sie mit Referaten, Informationen und der Möglichkeit für
Erfahrungsaustausch in der Erziehungsund Familienarbeit unterstützen.
Macht und Ohnmacht im Erziehungsalltag
Die Impulstagung startet um zehn Uhr mit
einem Grusswort von Regierungsrätin
Monika Knill. Das erste Referat von Elisabeth Häni, Dipl. Erwachsenenbildnerin
AEB, von der Fachstelle UND Familienund Erwerbsarbeit für Männer und Frauen
(www.und-online.ch) befasst sich mit der
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wie
lässt sich eine partnerschaftliche Arbeitsteilung realisieren? Und wie lässt sich ein
Unternehmen bzw. der Arbeitsplatz im
Betrieb familienfreundlich gestalten? –
Für viele Frauen und Männer ein Wunsch,
für viele eine existenzielle Frage. Im zweiten Referat zeigt Regula Flisch, Sozialpädagogische Familienbegleiterin NDK
und Geschäftsführerin der inspira GmbH
(www.in-spira.ch) auf, warum Kinder
Grenzen brauchen und wie bei der Erzie-
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RUND UM DIE SCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
hung die Selbstständigkeit gefördert werden kann. Beim dritten Referat am Nachmittag geht es um Macht und Ohnmacht
im Erziehungsalltag. Monica Kunz von der
Fachstelle PräVita (www.praevita.ch) gibt
Impulse und Gedanken weiter, wie es gelingen kann, Kinder in einer ruhigen und
gelassenen Art zu erziehen. Kinder sind
Gäste, die nach dem Weg fragen – was
so einleuchtend und einfach tönt, führt Eltern und Betreuungspersonen im Alltag
nicht selten bis an die Grenzen ihrer
Kräfte und Weisheit. Beim letzten Referat
stellt der Bündner Liederer und Geschichtenerzähler Linard Bardill seine Analysen
und Thesen zum Thema: «Gegen den Verlust der Kindheit» vor (www.bardill.ch).
Heute ist die Kindheit durch viele Brüche
gekennzeichnet. Wie sehen diese Brüche
aus, welche Brücken gibt es über die Gräben? Bardill singt, erzählt und spricht von
Gegenstrategien! Linard Bardill wird die
Impulstagung mit einem Konzert abschliessen.
Möglichkeit an den offenen Diskussionsforen teilzunehmen. Dieses Angebot findet in einem separaten Gruppenraum
statt und bietet den Interessierten Informationen, Austausch und Gespräche. Von
11.10 Uhr bis 12 Uhr zum Thema «Vereinbarkeit von Familie und Beruf» unter der
Leitung von Elisabeth Häni, Fachstelle
UND, sowie von 12.10 Uhr bis 13 Uhr zu
den Themen «Ernährung und Stillen, Entwicklung, Erziehung», unter der Leitung
von Monika Schuppli und ihrem Team von
der Mütter- und Väterberatung Thurgau.
Im Foyer werden sich verschiedene Infostände von Verbänden, Vereinen und Organisationen im Bereich Erziehung, Beratung und Bildung präsentieren und für
individuelle Auskunft und Gespräche da
sein. Ein betreuter, kostenloser Kinderhort
steht zur Verfügung, eine Anmeldung ist
zwingend erforderlich. Es werden Kinder
von 0 bis 10 Jahren betreut, sie können
am Schluss der Tagung am Konzert von
Linard Bardill teilnehmen.
Sich informieren und austauschen
Zusätzlich zu den vier Referaten im Tagungsraum haben die Teilnehmenden die
Infrastruktur
Das erste Ostschweizer Familienforum
findet im WEGA-Tagungszentrum an der
Freiestrasse 13 (katholisches Pfarreizentrum) in Weinfelden statt, wo sich auch
der Kinderhort im Obergeschoss befindet.
Über den Mittag steht ein Stehlunch bereit, Getränke wie Kaffee, Mineralwasser
und Apfelsaft stehen den Teilnehmenden
kostenlos zur Verfügung.
➽
Information
Tagungskosten
Die Tagungskosten betragen bei Anmeldung
und Einzahlung bis 31. Juli Fr. 75.– pro Person
bzw. Fr. 125.– pro Paar; bis 11. September Fr.
95.– pro Person oder CHF 145.– pro Paar.
Weitere Informationen auf www.ostschweizerfamilienforum.ch oder [email protected]. Telefonische Auskunft erteilt
Claudia Vieli Oertle, Telefon 079 544 51 41.
DIVERSES
Das Landesmuseum zeigt Möbel und Räume
Ab dem 25. Juni 2010 gibt es eine
neue Dauerausstellung auf Zeit im
Landesmuseum Zürich. Unter dem
Motto «Möbel und Räume Schweiz»
wird dort nach der letztjährigen Einrichtung des Bahnhofflügels nun
auch im Westflügel eine permanente Ausstellung gezeigt, welche
sich auch für Schulbesuche mit
Blick auf geschichtliche Elemente
ausgezeichnet eignet.
Werner Lenzin
«Möbel und Räume Schweiz» präsentiert
Innenräume und Möbel der Sammlung
des Schweizerischen Nationalmuseums.
Ausgangspunkt bilden die eingebauten
Historischen Zimmer, die das Landesmuseum einst weit über die Landesgrenzen
hinaus berühmt machten. In den Räumen
vor den Zimmern werden Schweizer
Möbel des 20. Jahrhunderts inszeniert.
Kunsthandwerkliche und
erzählerische Elemente
Die zehn historischen Zimmer im Landesmuseum Zürich wurden 1898 in der Absicht eingebaut, schweizerische Handwerkskunst und vorbildhafte Wohnkultur
zu zeigen. Historische Zimmer sind Räume,
die von ihrem originalen Standort in ein
Museum transferiert und dort eingebaut
wurden.
In der heutigen Präsentation wird der
Fokus auf die kunsthandwerklichen und
erzählerischen Elemente der Zimmer gelegt. Die neue Lichtführung erhellt bisher
Verborgenes: Amüsante Fabeln, weisse
Elefanten, kecke Nackte und manch eindrücklicher Drache können in den gotischen Zimmern entdeckt werden. In den
Renaissance- und Barockzimmern geht
es vor allem um die Thematik Reichtum
und Repräsentation. Im bürgerlichen
Wohnen des 20. Jahrhunderts wird Reichtum und Ansehen nicht mehr über die
Raumarchitektur, sondern vor allem mit
den Möbeln ausgedrückt.
Die Ausstellung «Möbel & Räume Schweiz»
macht deutlich, dass die Bedürfnisse der
Menschen dieselben scheinen – ob im
Mittelalter oder in der modernen Wohnung.
VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
AMTSLEITUNG
Weiterbildung kantonale Lehrberechtigung Sek I
Aus der Projektplanung für die Nachqualifikation sind die ersten Eckwerte bekannt. Weitere Angaben
folgen in der Juli-Ausgabe unter dem
Fokus-Thema Sekundarstufe I. Am
Mittwoch, 25. August, 19 Uhr findet
zudem eine Informationsveranstaltung zur «Weiterbildung Lehrberechtigung Sekundarstufe I im Kanton Thurgau» in Frauenfeld statt.
Zulassung
Zugelassen sind Thurgauer Lehrpersonen, die über ein Lehrdiplom für Primarschulen verfügen und bei Beginn der
Weiterbildung bereits seit mindestens drei
Jahren auf der Zielstufe tätig sind. Zulassungsinstanz ist das Amt für Volksschule.
Lehrberechtigung
Die Lehrberechtigung gilt ausschliesslich
für die Sekundarstufe I im Kanton Thurgau.
Umfang
Der Umfang entspricht 45 Punkten gemäss European Credit Transfer System
(ECTS), d.h. 1350 Arbeitsstunden.
Die Weiterbildung kann berufsbegleitend,
je nach individueller Situation innerhalb
von zwei oder drei Jahren, absolviert werden. Die Pensenreduktion beträgt dabei
20–30%.
Inhaltlicher Aufbau
Schwerpunkte bilden die lehrplanorientierte Fachvertiefung, sowie die Erweiterung der fachdidaktischen Kenntnisse und
der stufenspezifischen Kompetenzen. Dabei
werden die Erfahrungen der Teilnehmer
gezielt mit einbezogen. Verschiedene
Fach-/Wahlfachbereiche ermöglichen eine
gewisse individuelle Auswahlmöglichkeit.
Die Weiterbildung wird nach erwachsenendidaktischen Konzepten, mit obligatorischen Präsenzteilen und einem hohen
Anteil an selbstgesteuertem Lernen durchgeführt.
Die Gliederung entspricht
den drei Blöcken
A Fachliche und fachdidaktische Vertiefung
B Fachliche Vertiefung, Erweiterung erziehungswissenschaftlicher und stufenspezifischer Kompetenzen
C Praxisbezogene Abschlussarbeit
Präsenzzeiten
Die obligatorischen Präsenzveranstaltungen der Blöcke A und B finden während
zwei Jahren jeweils am Freitag an der
Pädagogischen Hochschule Thurgau
statt. Diese decken rund die Hälfte des
Gesamtaufwandes ab. Zum Präsenzteil
gehören zudem drei Blockwochen, die in
den Schulferien durchgeführt werden.
diesem Fall erfolgt die Mitfinanzierung indirekt durch einen zeitlich begrenzten Verzicht auf die Besoldungserhöhung. Die
Abwicklung wird mit einer Vereinbarung
zwischen den Teilnehmern und der Schulgemeinde geregelt.
Zertifizierung
Das Departement für Erziehung und Kultur erteilt mit dem Abschluss die kantonale Lehrberechtigung für die Sekundarstufe I. Für die Inhaber des Abschlusszertifikats gelten in der Folge die kantonalen
Rahmenbedingungen für Sekundarlehrpersonen mit Einreihung in Lohnband 6.
Die Pädagogische Hochschule Thurgau
bestätigt die erfolgreiche Absolvierung
mit einem Weiterbildungszertifikat.
Anmeldeverfahren
Das Anmeldeverfahren beginnt nach der
Informationsveranstaltung. Die Anmeldung erfolgt gemäss Vorgaben der Pädagogischen Hochschule Thurgau. Es
besteht die Möglichkeit zu einem individuellen Orientierungsgespräch beim Projektleiter.
➽
Finanzielle Unterstützung
Die Weiterbildung ist kostenlos für Lehrpersonen des Kantons Thurgau. Es besteht die Möglichkeit, nach vorheriger
Absprache mit der Schulgemeinde, die
Weiterbildung im vorgegebenen Rahmen
ohne Lohnreduktion zu absolvieren. In
Information
www.phtg.ch > Weiterbildung > Weiterbildung
Lehrberechtigung Sekundarstufe 1
Auskunft: Pascal Jahn, Projektleiter, Pädagogische Hochschule Thurgau, Tel. 071 678 57
34, [email protected]
Zeitplan (Aktuelle Angaben werden laufend auf der Website der Pädagogischen Hochschule Thurgau publiziert.)
Termin/Zeitraum
Bemerkungen/durchführende Stelle
Informationsveranstaltung
25. August 2010, 19 Uhr
Aula Neubau,
Kantonsschule Frauenfeld
Amt für Volksschule / PHTG
Orientierungsgespräche
August bis Oktober 2010
Möglichkeit für individuelle Beratungsgespräche beim Projektleiter
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VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
Termin/Zeitraum
Bemerkungen/durchführende Stelle
Beginn Anmeldeverfahren
25. August 2010
Anmeldeschluss
29. Oktober 2010
Zulassungsentscheid
bis Mitte Dezember 2010
Amt für Volksschule
Aufnahmegespräche
Dezember 2010 bis Februar 2011
Projektleiter
Vorbereitungsaufgaben
ab März 2011
Erstellen des Portfolios durch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen
Start der Weiterbildung
Ende August 2011
PHTG
Abschluss der Weiterbildung
Juni 2013
Juni 2014
bei 2 Jahresturnus
bei 3 Jahresturnus
Zertifizierung
Juni 2014
für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer
SCHULAUFSICHT
Sekundarschule Berg gewinnt «Thurgauer sChOOLhouse Company Preis»
Das erste Projekt «sChOOLhouse
Company im Kanton Thurgau» ist
mit einer grossen Schlussveranstaltung Anfang Mai 2010 in Berg zu
Ende gegangen. Den Höhepunkt bildete die Übergabe des «Thurgauer
sChOOLhouse Company Preises»,
ein Gutschein von 1000 Franken.
Walter Berger, Chef Amt für Volksschule des Kantons, konnte ihn der
Sekundarschule Neuwies, Berg
überreichen.
Esther Spinas, Schulinspektorin
Rund 180 Jugendliche der Sekundarschulen Berg, Bürglen, Eschlikon und
Steckborn hatten während des Winterhalbjahres 2009/2010 die Projektwoche
sChOOLhouse Company realisiert und
nach Energielecks im eigenen Schulhaus
gesucht. Für dieses grosse Engagement
bedankte sich Josef Gemperle, Kantonsrat und Jurymitglied, in seiner kurzen Begrüssung. Die Resultate der Schüler und
Schülerinnen sind beeindruckend: Mehr
als 80 Energiesparmassnahmen hatten
sie insgesamt erarbeitet. Ihre Vorschläge
betreffen sowohl das Verhalten, als auch
technische Massnahmen und reichen vom
Tipp für den sparsamen Wasser- und Papierverbrauch über den Hinweis, die Temperatur in Gängen und Schulzimmern zu
senken, bis hin zur Anregung, eine Sonnenkollektoranlage auf dem Schulareal zu
installieren.
An der Schlussveranstaltung vermittelten
sie mit fantasievollen Präsentationen
einen Einblick in ihre engagierte Arbeit als
Energiedetektive und informierten darüber, welche Massnahmen die entsprechenden Schulbehörden bereits umgesetzt haben oder noch realisieren werden. Für die umgesetzten Massnahmen
wird die Energieeinsparung berechnet
und ein Teil des resultierenden «Gewinns»
dank tieferer Energiekosten fliesst in die
Klassenkassen der Jugendlichen.
Für die «schwierige» Auswahl ist eine Jury
mit Fachleuten aus dem Bereichen Bildung sowie Bau und Energie verantwortlich gewesen. Sie konnte feststellen, dass
sehr viele der vorgeschlagenen Energiesparmassnahmen den Wettbewerbskriterien gerecht werden. Die Vorschläge bestechen mehrheitlich durch Einfachheit,
betreffen eine Verhaltensänderung und
lassen sich ohne Kosten im Schulhaus
und auch zu Hause umsetzen. Nach intensiver Auseinandersetzung einigte sich die
Jury darauf, jenes Schulhaus zum Sieger
zu erklären, das die umfassendste Breite
einfacher, handlungsorientierter und direkt
umsetzbarer Energiesparmassnahmen erarbeitet hatte. Jurymitglied Walter Berger,
Chef Amt für Volksschule, konnte den
«sChOOLhouse Company Preis», ein Gutschein von 1000 Franken der Sekundarschule Neuwies, Berg überreichen.
Direkt umsetzbare
Energiesparmassnahmen
Die vier Schulhäuser hatten sich gleichzeitig am Wettbewerb für den «Thurgauer
sChOOLhouse Company Preis» beteiligt.
Weiteren Schulen eine
Chance bieten
Stefan Mischler, Projektleiter der Energiefachleute Thurgau, EFT, welche die sChOOLhouse Company im Kanton Thurgau initi-
VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
iert haben, zog an der Schlussveranstaltung eine positive Bilanz aus dem Gesamtprojekt. Die beteiligten Lehrpersonen
schätzten insbesondere die fachliche Unterstützung durch die Energiefachleute
während der Woche und würden das Projekt auch weiteren Sekundarschulen zur
Durchführung empfehlen.
Dieser Erfolg ist für den Kanton der Auslöser, die Projektwoche weiter voranzutreiben, wie Andrea Paoli, Leiter der kantonalen Abteilung Energie an der Schlussveranstaltung betonte. Zusammen mit
dem Amt für Volksschule übernimmt die
Abteilung Energie auch im Winterhalbjahr
2010/11 die Finanzierung für vier Projektwochen (Grundunterstützung Bundesamt
für Energie). Damit bietet sich vier Thurgauer Sekundarschulen die Chance, die
sChOOLhouse Company kostenlos umzusetzen und auch diesmal von der kompetenten Begleitung durch Energiefachleute des Kantons zu profitieren.
Weitere Informationen sowie die Anmeldung sind zu finden unter www.energieinschulen.ch.
Walter Berger, Chef Amt für Volksschule, übergibt Schülerinnen der Sekundarschule Neuwies in Berg den
symbolischen Gutschein von 1000 Franken als «Thurgauer sChOOLhouse Company Preis».
Informationsnachmittag der Intensivweiterbildung EDK-Ost
Persönlich fit und gesund bleiben im
Beruf. Die Intensivweiterbildung der EKDOst bietet dazu ein Kursprogramm nach
Mass. Neben den Angeboten der Kursleitung und den gemeinsam festgelegten
Schwerpunkten besteht genügend Spielraum für persönliche Interessen und Zielsetzungen. Ein anregendes Lernatelier
ermöglicht es, sich individuell oder in kleinen Gruppen in Fragen rund um die Unterrichtsgestaltung zu vertiefen. Zwei
Kurswochen sind für Praktika, Sprachaufenthalt oder persönliche Projekte reserviert.
Die Wahlfachangebote werden gemeinsam festgelegt. Im Kurs, der nach den
Sommerferien beginnt, besteht die Möglichkeit Wahlfächer oder an 3 Halbtagen
einen Intensivkurs Englisch zu besuchen.
In der Vorbereitungsphase wird der Kurs
gemeinsam geplant und auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmt.
Gastreferate, kulturelle Veranstaltungen,
Bewegung und Exkursionen runden das
Angebot ab.
Lehrpersonen aller Stufen vom Kindergarten bis zur Oberstufe und Fachlehrkräfte, sowie Lehrpersonen der Sekundarstufe II, die sich über die Intensivweiterbildung persönlich orientieren möchten,
laden wir zu einer Informationsveranstaltung ein auf
Mittwoch, 8. September 2010
16.00 bis ca. 18.00 Uhr
Hochschulgebäude Stella Maris,
Müller-Friedbergstrasse 34,
Rorschach
➽
Information
Anmeldungen sind erwünscht an:
Intensivweiterbildung EDK-Ost
Müller-Friedbergstrasse 34
9400 Rorschach
Telefon 071 858 71 40
[email protected]
www.phsg.ch
Daten der nächsten Kurse
siehe Seite 20.
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VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
Inhalt
Termine
Kurs 2011A
Anmeldeschluss
Vorbereitungstag in Rorschach
Vorbereitungswoche
Vorbereitungstag in Rorschach
Vollzeitkurs in Rorschach
Unterbruch
Auf Anfrage
16. Juni 2010
11.-14. Oktober 2010
15. Dezember 2010
7. Februar – 13. April 2011
Kein Unterbruch infolge der besonderen
Lage der Frühlingsferien/Ostern. Praktika
oder Sprachaufenthalte erfolgen nach dem
Kurs.
Kurs 2011B
Anmeldeschluss
Vorbereitungstag in Rorschach
Vorbereitungswoche
Vorbereitungstag in Rorschach
Vollzeitkurs in Rorschach
Unterbruch
31. Dezember 2010
12. Januar 2011
18.–21. April 2011
22. Juni 2011
15. August–2. November 2011
3.–15. Oktober 2011
Kurs 2012A
Anmeldeschluss
Vorbereitungstag in Rorschach
Vorbereitungswoche
Vorbereitungstag in Rorschach
Vollzeitkurs in Rorschach
Unterbruch
31. Mai 2011
15. Juni 2011
10.–13. Oktober 2011
14. Dezember 2011
6. Februar–25. April 2012
2.–14. April 2012
Kurs 2012B
Anmeldeschluss
Vorbereitungstag in Rorschach
Vorbereitungswoche
Vorbereitungstag in Rorschach
Vollzeitkurs in Rorschach
Unterbruch
31. Dezember 2011
11. Januar 2012
10.–13. April 2012
20. Juni 2012
13. August–31. Oktober 2012
1.–13. Oktober 2012
Gesuche können nicht mehr berücksichtigt werden.
Beitragsregelung
Das Amt für Volksschule übernimmt bei
swch-Kursen maximal Fr. 70.-/Tag (resp.
höchstens 50% der Kurskosten). Angerechnet werden nur reine Kurskosten,
keine Spesen oder Materialgelder.
swch-Kurse 2010 in Chur
Dieses Jahr finden die swch-Kurse, Schule
und Weiterbildung Schweiz, vom 12. bis
23. Juli 2010, in Chur statt. Das Amt für
Volksschule (AV) beteiligt sich mit einem
Beitrag an den Kurskosten. Es gelten die
folgenden Bedingungen für finanzielle
Beiträge durch das Amt für Volksschule:
Unterstützungskriterien
des Amtes für Volksschule
Rückerstattungsgesuche müssen bis 31.
August des gleichen Jahres beim AV, Gesuche Weiterbildung, Spannerstr. 31, 8510
Frauenfeld, eingereicht werden. Spätere
Das Rückerstattungsgesuch muss durch
den Arbeitgeber unterstützt werden. Die
Bestätigung erfolgt durch Unterschrift der
Schulbehörde oder der Schulleitung auf
dem Gesuch.
Hinweis
Von Beiträgen grundsätzlich ausgeschlossen sind Angebote im Nachdiplombereich
sowie berufliche Weiterqualifikationen mit
Abschluss.
➽
Information
Link für die Rückvergütungsformulare
www.av.tg.ch
> Weiterbildung > Formulare für die Rückvergütung: swch-Rückerstattungsformular >
VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
SCHULENTWICKLUNG
Projekte: Stand der Arbeiten im Überblick
Basisstufe
Der Thurgauer Schulversuch Basisstufe
läuft zum Ende des Schuljahres 2009/10
aus. Zeitgleich erscheint der Schlussbericht «Erziehung und Bildung in Kindergarten und Unterstufe im Rahmen der
EDK-Ost und Partnerkantone».
Die Thurgauer Versuchsschulen dürfen
ihre Basisstufen weiterführen bis der Regierungsrat über das weitere Vorgehen
entschieden hat. Als Entscheidungsgrundlage für den Regierungsrat wird, neben
dem Schlussbericht der EDK-Ost, der Bericht der Thurgauer Arbeitsgruppe «Basisstufe nach 2010» dienen. In dieser Arbeitsgruppe waren der VTGS, Bildung
Thurgau und der VSL TG prominent vertreten.
DaZ
Einführungskurs zum Lehrmittel
HOPPLA
Hoppla ist ein umfassendes Deutschlehrmittel für Kinder mit Migrationshintergrund im Kindergarten und in der
Unterstufe. Ziel des Kurses ist, einen
Überblick über die Lehrwerkteile zu gewinnen und die Einsatzmöglichkeiten des
Lehrmittels kennenzulernen.
Daten: 3. und 17. November 2010,
Zeit: 13.30 bis 17.00 Uhr
Ort: Frauenfeld, Regierungsgebäude,
Sitzungszimmer Luftschloss
Anmeldung bei PHTG:
Kursnummer 10.21.223,
Anmeldeschluss 15. September 2010
Textilarbeit/Werken
Das Kompetenzblatt und die Checklisten
für den Unterrichtsbereich Werken und
Gestalten richten sich nach dem Lehrplan
und beinhalten Kompetenzbeschreibungen, minimale Stufenziele und eine Übersicht über die Vielfalt grundlegender
Fertigkeiten und Fähigkeiten im Bereich
Werken und Gestalten. Diese Unterlagen
wurden von einer Arbeitsgruppe erarbeitet. Erläuterungen dazu finden sich in
einer Handreichung.
Alle Schulen werden noch vor den Sommerferien mit zwei Exemplaren beliefert.
Das Dokument steht zum Download auf
www.schuletg.ch > Medienablage zur Verfügung. Es kann kostenlos bei der BLDZ
bezogen werden, Artikel Nr. 5465.14.01.
Projektleitung Schulversuch Basisstufe
Seit bald vier Jahren begleitet und
betreut Gaby Niederer mit grossem
Engagement und Sachverstand den
Thurgauer Schulversuch Basisstufe
als Projektleiterin. Mit dem Auslaufen des Versuchs endet nun auch
ihre befristete Anstellung im Bereich Schulentwicklung des Amtes
für Volksschule.
luation und Schulentwicklung
gelmässigen Besuche der Thurgauer Basisstufenversuchsschulen und die fachkundige Mitarbeit als Thurgauer Vertreterin in der Projektkommission der EDK
Ost wurde sie bald zur anerkannten Fachfrau für Fragen und Anliegen der Basisstufe. Sie sorgte versiert für die Vernetzung der Versuchsschulen und unterstützte beim Wechsel von Lehrpersonen
die neu Eintretenden, indem sie ihnen in
den Nachbarkantonen Zugang zu entsprechenden Weiterbildungen verschaffte.
Im Herbst 2006 trat
Gaby Niederer die
Nachfolge von Elisabeth
Wiget als Projektleiterin
Basisstufe an. Mit ihrem
breiten Hintergrund als
Unterstufenlehrerin und
mit ihrer Erfahrung im altersgemischten
Lernen arbeitete sie sich rasch in das
neue Tätigkeitsgebiet ein. Durch die re-
Im Rahmen der interkantonalen Evaluation beteiligte sie sich aktiv an den Leistungsmessungen, die mit den Basisstufen- und Kontrollklassenkindern periodisch durchgeführt wurden. Regelmässig berichtete sie den Verantwortlichen im
DEK über den Stand des Schulversuchs.
Im Gegenzug setzte sie sich in der Projektkommission der EDK-Ost für die
Thurgauer Belange ein. Und nicht zuletzt
Marco Rüegg, AV, Leiter Abteilung Schuleva-
war Gaby Niederer ein sehr geschätztes
Mitglied des Schulentwicklungsteams.
Hier brachte sie ihre Praxiserfahrungen
immer wieder auch in anderen Entwicklungsbereichen ein.
Im zu Ende gehenden Schuljahr verfasste
sie den Thurgauer Teil des EDK-OstSchlussberichtes und arbeitet massgeblich in der Arbeitsgruppe «Basisstufe nach
2010» mit.
Liebe Gaby, wir danken dir ganz herzlich
für deine ausgezeichnete und geschätzte Arbeit im Dienste des Basisstufenversuches. Obwohl wir von Anfang
an um deine befristete Anstellung wussten, lassen wir dich nur ungern ziehen.
Für deine berufliche Zukunft in deiner
Schulgemeinde zum Wohle deiner
Schülerinnen und Schüler wie auch für
deine persönlichen Pläne wünschen wir
dir von Herzen alles Gute.
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VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
Förderung von Lebenskompetenz in Primarschule und Elternhaus
Das Projekt «ESSKI – Eltern und
Schule stärken Kinder» fördert die
psychosoziale Gesundheit auf der
Primarstufe, indem es Kompetenzen und Ressourcen bei Lehrerinnen und Lehrern, Schulkindern und
deren Eltern stärkt. Das Projekt
gründet auf der Erkenntnis, dass
Kinder und Jugendliche am erfolgreichsten in ihren personalen und
sozialen Ressourcen gefördert werden, wenn sie von Lehrpersonen
und Eltern gemeinsam unterstützt
werden. Aus diesem Grund bilden
Schule und Elternhaus im Rahmen
von ESSKI eine Erziehungspartnerschaft.
Die Schule hat als Ort der präventiven und
gesundheitsfördernden Arbeit den Vorteil,
dass hier alle Kinder erreicht werden können. Mit der Förderung der grundlegenden
sozialen Kompetenzen und Bewältigungsfähigkeiten wird bei den Kindern Aggression, Sucht und Stress entgegengewirkt.
Mit der Stärkung von psychosozialer Gesundheit und Wohlbefinden aller Beteiligten wird das Schul- und Klassenklima
verbessert. Damit wird die Grundlage für
eine förderliche Zusammenarbeit und gelingende Lehr- und Lernprozesse geschaffen.
Lehrpersonen und Eltern gewinnen mehr
Sicherheit in Erziehungsfragen und eine
gemeinsame Ausrichtung.
ESSKI – Eltern und Schule stärken Kinder.
und Schüler» stärkt die Handlungskompetenzen und Ressourcen von
Lehrpersonen im Umgang mit Disziplinproblemen und anderen anspruchsvollen Situationen in der Schulklasse.
•
Eltern stärken ihre Erziehungskompetenzen durch die Teilnahme an einem
Angebot von «Triple P» (Positives Erziehungsprogramm). Sie können das
Programm entweder im Selbststudium
oder in speziell für die Schule organisierten Kursen kennenlernen.
Die Kosten des Projekts sind abhängig
von der Anzahl teilnehmender Klassen,
Lehrpersonen und Eltern. Wir geben
Ihnen gerne weitere Auskünfte.
Für die Umsetzung können die Erfahrungen der Projektphase, in der auch 15
Schulen aus dem Kanton Thurgau teilnahmen, genutzt werden. Momentan wird
ESSKI in den Kantonen Zug und Basel
mit Erfolg weitergeführt.
➽
Die Schule bringt für folgende drei Zielgruppen Entwicklungsprozesse ins Rollen:
• Mit dem Lehrmittel «Fit und stark fürs
Leben» werden die Lebenskompetenzen von Schülerinnen und Schülern
stufenadäquat gefördert. Dieses Lehrmittel kann von den Lehrpersonen
ohne zusätzlichen Aufwand in den normalen Unterricht eingebaut werden.
•
Die zweitägige Fortbildung «Sichere
Lehrpersonen – starke Schülerinnen
Die eingesetzten Programme sind vielfach
erprobt und wissenschaftlich evaluiert.
Information
Ihre Ansprechperson an der Fachhochschule
Nordwestschweiz ist Susanne Anliker, Kompe-
Was braucht es, um ESSKI
erfolgreich umzusetzen?
Die teilnehmende Schule stellt für das
Projektmanagement ein Pensum von 10
Stellenprozenten über ein Jahr zur Verfügung (z.B. durch eine Lehrperson, die
Schulleitung, eine Schulsozialarbeitende
oder eine Fachperson für Gesundheitsförderung).
tenzzentrum R+, Riggenbachstrasse 16, 4600
Olten, Telefon 062 311 95 40, [email protected]
Dort können Sie auch eine Kurzzusammenfassung oder einen ausführlichen Evaluationsbericht beziehen. Weitere Informationen finden
Sie auf der Website www.esski.ch
VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
GESUNDHEIT
Stehaufmännchen im Leben
Rückblick auf das diesjährige Netzwerktreffen Gesunde Schule Thurgau «Kinder stärken, Persönlichkeit
fördern, Resilienz verstehen» vom
28. April im Paul-Reinhart-Schulhaus in Weinfelden.
Sabine Brüni Wieland, Perspektive Thurgau,
Netzwerk Gesunde Schule Thurgau
Nach den einleitenden Begrüssungsworten von Jenny Wienrich, richteten drei
Gastreferenten in Form von Marionetten
das Wort an die 70 Teilnehmenden des
diesjährigen Netzwerktreffens Gesunde
Schule Thurgau. Werner Bühlmanns Tösstaler Marionetten brachten die Leute zum
Lachen und zum Nachdenken.
Ein Tipp zum Thema Resilienz von der
Gastreferentin: «Lernt fliegen».
Netzwerktreffen Gesunde Schule Thurgau.
Mit Corina Wustmann, wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Marie Meierhofer Institut
für das Kind (MMI) Zürich, konnte eine
kompetente Referentin gewonnen werden. Sie vermittelte auf frische und interessante Weise die wichtigsten Faktoren
für Resilienz und präsentierte neue Erkenntnisse aus der Forschung.
Resilienz definierte Wustmann als psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern
gegenüber biologischen, psychologischen
und psychosozialen Entwicklungsrisiken.
Anhand von zwei prominenten Beispielen
zeigte Wustmann auf, wie sich Kinder
trotz äusserst belastender Lebensumstände zu gesunden starken Menschen
entwickeln können:
Die Hauptfigur, der indische Junge Jamal,
zeigt in dem mit acht Oscars ausgezeichneten Film «Slumdog Millionaire», wie er
trotz schwieriger Kindheit unter widrigsten Umständen ein starker, selbstbewusster und glücklicher junger Mann werden
konnte.
Ein anderes berühmtes Beispiel für ein
resilientes Kind sei Pippi Langstrumpf.
Ohne Eltern, alleine in einem Haus, Analphabetin und in der heutigen Zeit sicher-
lich auch als ADHS-Kind bezeichnet,
zeige sie ein riesiges Potenzial an Stärken
auf, die diese Figur so liebenswert machen; Pippi ist zielorientiert, eigensinnig,
kreativ, wissbegierig und stark, und sie hat
Freunde, auf die sie sich verlassen kann.
Im Fachjargon der Resilienzforschung
würde man dies als selbstwirksam zusammenfassen.
Als resilient bezeichnet man also die sogenannten Stehaufmännchen, solche mit
einer hohen Bewältigungsfähigkeit von
schwierigen Situationen, solche die sich
im Sturm biegen, aber nicht brechen oder
auch solche, die in den Strudeln des Lebens schwimmen, obwohl sie eigentlich
schon längst untergehen hätten sollen.
Resilienz, so Corina Wustmann, sei kein
angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, es
sei eine Fähigkeit, die man lernen könne
bis ins hohe Alter. Aber es sei kein stabiler, immerwährender Zustand.
Die Resilienzforschung sucht danach, was
die Gründe für eine selbstwirksame Entwicklung sind. Den Fokus richtet man
dabei vor allem auf die Schutzfaktoren.
Nebst den Kohärenzgefühlen des Individuums (Gefühle der Verstehbarkeit, der
Bewältigbarkeit und der Sinnhaftigkeit)
spielen externe Schutzfaktoren, wie enge
Bezugspersonen, Rollenvorbilder für konstruktives Bewältigungsverhalten im sozialen Lebensumfeld natürlich eine grosse
Rolle.
Die Schule kann dabei als eine Nische, als
Schutzraum unterstützend wirken: Stärkende Pädagogik beobachtet und beachtet kindliche Potentiale und vermittelt dem
Kind: «Du wirst gesehen, du kannst etwas
bewegen, du bist wertvoll.»
Wustmann weist darauf hin, dass Lehrpersonen dazu ihre eigene pädagogische
Haltung immer wieder überdenken müssen. Der Ansatz dabei sollte das halbvolle,
statt das halbleere Glas sein. Dabei muss
die Lehrperson aber nicht die Elternersatzrolle einnehmen, vielmehr sollte die
Situation erkannt und nach einer Drittperson gesucht werden, welche dem gefährdeten Kind das Gefühl gibt, dass es
wichtig ist und etwas erreichen kann im
Leben.
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VOLKSSCHULE
Die Referentin warnt zum Abschluss
davor, nach Patentrezepten zu suchen,
wie sie in vielen Ratgebern oder in
Schnellbleichen in «Resilienzzentren» angeboten werden. Vielmehr sollte dem
Kind ein natürliches Umfeld geboten
werden, wo zum Beispiel bei kreativen
Bewegungsmöglichkeiten Erfolgserlebnisse vermittelt werden können.
Nach der Pause, in welcher man sich mit
dem liebevoll zubereiteten Zvieri der Kinder der Flic Flac Tages Schule verpflegen
konnte, teilten sich die Lehrpersonen
dann in die verschiedenen Workshops auf.
Eine enorme Dynamik spürte man im
Workshop «ich-du-wir Sozialkompetenz»
mit Rebecca Romano von «Task Force
Prävention, Intervention und Weiterbildung» aus Steffisburg. Eine Aufgabe der
spielerisch gebildeten Teams war es zum
Beispiel, den Begriff Resilienz als Statue
darzustellen. Zudem wurden Umsetzungsformen aus dem methodischen Ansatz des Themenzentrierten Theaters
TZT® vorgestellt.
Schulblatt Thurgau 6/2010
Im Workshop «Mind Matters», einem Programm zur Förderung der psychischen
Gesundheit, stellte Edith Lanfranconi, Koordinatorin des Schweizerischen Netzwerkes Gesundheitsfördernder Schulen,
Radix Luzern, Unterrichtsmaterialien zu
Themen wie «Stress», «Mobbing», «Verlust
und Trauer» oder «Freunde finden» vor.
«Wie Hindernisse Ressourcen zu Tage
bringen» zeigten die Erlebnispädagogen
Gregor Spiegelberg und Huldi Hug auf
und schilderten ihre Arbeitsweise wonach
innere Wertsäulen der Kinder und Jugendlichen ausgebildet und zur Selbstreflexion angeregt werden, zu Fragen wie:
«was kann ich», «wer bin ich», «was und
wohin will ich» und «wie komme ich dort
hin» sollen so helfen eine Antwort finden.
Aus der Praxis stellten der Schulleiter
Beat Goldinger und der Schulberater Stephan Hugentobler vor, wie sie Sozialtraining an der Primarschule umsetzen. Um
von Feuerwehrübungen wegzukommen
und stattdessen das Sozialverhalten der
S P O R TA M T
Schweizerischer Schulsporttag
In jedem Jahr kämpfen Schülerinnen
und Schüler aus der ganzen Schweiz
um Punkte und um den Schweizermeister-Titel.
Jedes Jahr findet der Schweizerische
Schulsporttag statt. Organisiert wird dieser Wettkampf in diesem Jahr vom Kanton Glarus. Thurgauer Schülerinnen und
Schüler haben sich an Qualifikationsturnieren für die Schweizermeisterschaft
qualifiziert und reisen am 9. Juni 2010 nach
Glarus. Wir drücken den Thurgauer Teams
die Daumen und wünschen viel Erfolg
und ein positives Erlebnis im Kanton Glarus.
Kantonales Siegerteam Volleyball Mädchen. Schule
Bischofszell, Klasse Steininger
Klassen grundlegend aufzubauen und dadurch präventiv zu handeln, arbeitet die
Schule Kurzdorf in Frauenfeld ein einheitliches kohärentes Vorgehen aus, wobei
auf die Partizipation der Kinder grossen
Wert gelegt wird.
Wie Werner Bühlmann vom Tösstaler Marionettentheater mit seinen Figuren praxisorientiert arbeitet, stellte dieser in
seinem Workshop «Weisch Was d’ Wotsch?»
vor.
Seine reizenden Figuren bildeten dann
auch den Abschluss des interessanten
und abwechslungsreichen Nachmittages:
Bühlmann erzählte und spielte die Geschichte «vom Mariechäferli, wo gern e
Bassgiige gsi wär» und am Schluss der
Geschichte aber mit einem Tüpfli mehr
auf dem Rücken doch lieber ein stolzes,
starkes, schönes und somit selbstwirksames Marienkäferli bleiben will.
www.gesunde-schule-thurgau.ch
www.perspektive-tg.ch
VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
Sportart
Schule
Lehrperson
Badminton
TBS Weinfelden
TBS Weinfelden
Roman Eisenhut
Claudio Paoletto
Basketball
Sek. Altnau
Sek. Frauenfeld/Auen
Thomas Herfoth
Mathias Müller
Handball
Sek. Weitenzelg/Romanshorn
Sek. Weitenzelg/Romanshorn
Max Iseli
Peter Müller
Volleyball
Schulzentrum Egelmoos
Schulzentrum Egelmoos
Daniel Langenegger
Daniel Langenegger
Unihockey
TBS Weinfelden
Sek. Bürglen
Roman Eisenhhut
Thomas Regenscheit
Geräteturnen
Sek. Wigoltingen
Käthi Rüegge
OL
Sek. Fischingen
Sek. Bichelsee-Balterswil
Sek. Bichelsee-Balterswil
Sek. Frauenfeld/Reutenen
Kilian Imhof
Kilian Imhof
Kilian Imhof
Kilian Imhof
Polysport. Stafette
Sek. Berg
Sek. Berg
Sek. Aadorf
Charly Lumbreras
René Messmer
David Traber
Leichtathletik
Sek. Steckborn
Sek. Märstetten/Weitsicht
Sek. Affeltrangen
Schulzentrum Egelmoos
Sek. Erlen
Sek. Dozwil
Nicole Bulmer
Beat Holzinger
Tanja Iselin
Daniel Langenegger
Carola Müller
Mario Wagner
Sporttest SEK I
Tradition wird weitergeführt! Im
Thurgau ist der Sporttest der SEK I
auch bekannt als Schulendprüfung.
In der 8. Klasse werden sportliche
Resultate ermittelt und festgehalten. Es bestehen nun für die obligatorische Schulzeit drei Tests, damit
die Entwicklung des Fitnesszustands der Schülerinnen und Schüler beobachtet werden kann.
Im neuen Test Sek I gibt es für die sport-
lichen Leistungen Noten, welche als Empfehlungen für die Bewertung dienen.
Diese Empfehlung gibt es nur beim Sporttest Sek I. Bei den anderen Tests ist es
nicht das Ziel, eine Note vorzuschlagen.
Vielmehr ist es wichtig zu wissen, welche
Grundgedanken hinter den Tests stehen:
Vorschule und Unterstufe: Test machen
(Verschiedene Bewegungsaufgaben). Mittelstufe: Test erfüllen. Sekundarschule:
Resultate messen.
Der neue Test SEK I ist für das Schuljahr
2010/11 bereit zur Umsetzung. Ein erster
Einführungskurs mit interessierten Lehrpersonen hat aufgezeigt, dass der Test
sehr gut ankommt und vieles vereinfacht.
Neu wird der Test in einem Schuljahr (8.
Klasse) durchgeführt und nicht wie in der
Vergangenheit innerhalb von zwei Schuljahren. Nach dem Motto «weniger ist
mehr» wurde der Test gekürzt, dafür in
verschiedene Disziplinen eingeteilt. Die
Unterlagen werden den verantwortlichen
25
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VOLKSSCHULE / PHTG
Schulblatt Thurgau 6/2010
Lehrerinnen und Lehrern Mitte Juni zugestellt.
Übersicht des Tests
• Leichtathletik
• Spiele
•
> Volleyball
> Handball
> Basketball
> Unihockey
> Fussball
Geräteturnen
•
•
> Rotationen
> Schaukelringe
Tanzen
> Aerobic
> Streetdance
Fitness
P H TG / R E K TO R AT
PHTG News
Grosse Nachfrage nach neuem Studiengang Sek. I der PHTG in Kooperation mit der Universität Konstanz
Nach Anmeldeschluss liegen 40 Anmeldungen (2009: 25) vor, wobei 30 Studierende den Regelstudiengang (Dauer 4 1/2
Jahre) besuchen werden. 10 Primar- bzw.
Sekundarlehrpersonen werden eine Stufen- oder Facherweiterung absolvieren.
Mit dieser erfreulichen Entwicklung der
Anmeldezahlen rückt das zentrale Ziel der
Angebotserweiterung, nämlich die Anzahl
der ausgebildeten Lehrpersonen für die
Sekundarstufe I zu erhöhen, weiter in
Reichweite.
Neue Fachergänzungen im
Schuljahr 2010/11
Gemäss bisheriger Anmeldelage können
im kommenden Schuljahr 2010/11 Primarlehrpersonen mit den Diplomabschlüssen
2006 bis 2009 folgende Fachergänzungen an der PHTG belegen: Sport, Bildnerisches Gestalten und Musik.
Erstmals können auch bereits Studierende der PHTG an den Fachergänzungsangeboten teilnehmen.
Master Schulentwicklung – ein erfolgreiches Projekt der Internationalen Bodenseehochschule (IBH).
Im Oktober 2010 startet die 3. Durchführung des internationalen Masterstudiengangs Schulentwicklung; ein Kooperationsprojekt von sechs Pädagogischen
Hochschulen im Bodenseeraum. Von den
insgesamt 29 Angemeldeten werden vier
Lehrpersonen an der «Heimhochschule»
PHTG immatrikuliert sein. Dieser Studiengang steht nach Erfüllung der Aufnahmekriterien auch Lehrpersonen mit altrechtlichem Abschluss offen.
Schulleitungs-Forum der Pädagogischen Hochschulen Thurgau, St.
Gallen und Graubünden innert weniger Wochen ausgebucht.
Zum ersten Mal findet im Oktober 2010
ein 4-tätiges Forum für Schulleiterinnen
und Schulleiter statt. 25 Schulleitungspersonen werden sich während dieser Zeit in
Klosters mit dem Thema «Professionalität»
auseinandersetzen. Interessierte können
sich bereits jetzt für die Tagung 2011 im
Kanton Thurgau melden.
Der Zertifikatslehrgang Gestaltung
und Kunst – ein Beitrag der PHTG
zur Vertiefung der Lehrkompetenzen im Bereiche Werken und Gestalten.
Der Zertifikatslehrgang «Gestaltung und
Kunst» kann nach Abschluss des Anmeldeverfahrens auch 2010/11 wieder durchgeführt werden. Er richtet sich an Primarwie auch Fachlehrpersonen für Textilarbeit und Werken. Nachmeldungen sind
noch möglich.
Gastfamilien für
Austauschstudierende gesucht
Jährlich verbringen 15 bis 20 Studierende
der PHTG ein Semester an einer Hochschule im Ausland, wobei die erbrachten
Studienleistungen vollständig angerechnet werden. Umgekehrt besuchen gegen
10 Studierende aus dem Ausland, zurzeit
aus Belgien, Grossbritannien, Israel, China
und der Mongolei regelmässig ein Semester an der PHTG. Für das kommende Studienjahr werden für zwei mongolische
Studentinnen noch Gastfamilien gesucht.
Auskunft erteilt: [email protected].
LEHRE
Studienwoche Rhythmus und Form
Am Freitag, 23. April 2010 endete die
Studienwoche Rhythmus und Form
mit einer grossen Präsentation. Über
hundert Studierende aus den Studiengängen Vorschulstufe, Primar-
stufe und Sekundarstufe I des Basisstudiums sowie einige Austauschund Gaststudierende gaben auf eindrückliche Weise Einblick in Prozesse und Ergebnisse der Woche.
In acht unterschiedlichen Wochenangeboten – darunter auch ein englischsprachiges – wurden Hosen genäht, bauchgetanzt, Metall gegossen, Steine geschichtet, Videos gedreht, Räume erkundet,
VOLKSSCHULE
Schulblatt Thurgau 6/2010
Skulpturen geschnitzt oder Gemüsekistchen bemalt.
Allen Angeboten lag dieselbe Zielsetzung
zu Grunde: Die Studierenden sollen Rhythmen und Formen als Gestaltungselemente in Raum und Zeit erfahren und in
einer eigenen künstlerischen Form zum
Ausdruck bringen. Dazu leisteten die beteiligten Fächer Bildnerische Gestaltung
und Kunst, Werken und Gestalten, Textilarbeit/Werken sowie Musik, Rhythmik
und Instrument je ihren fachspezifischen
Beitrag. An der Präsentation traten Berührungspunkte, Gemeinsamkeiten und
Überschneidungen über die Fächer hinweg zu Tage, es wurden gleichzeitig aber
auch Unterschiede, Trennlinien und Autonomien deutlich.
Die Studierenden haben in dieser Woche
mit grosser Eigenverantwortung in Einzeloder Teamarbeit ein grösseres künstlerisches Projekt realisiert.
Die Qualität der präsentierten Ergebnisse
war dann besonders hoch, wenn auch die
Prozesse sichtbar wurden, die zum vorgestellten Produkt geführt haben.
WEITERBILDUNG
Intensivweiterbildung im Rahmen der Berufseinführung
Vom 26. April bis 12. Mai 2010 wurde
an der PHTG zum fünften Mal eine
Intensivweiterbildung für Lehrpersonen im zweiten Berufsjahr durchgeführt, der sogenannte Weiterbildungsblock. Die bisherigen Evaluationen zeigen, dass diese mehrwöchige Weiterbildung von den bisher zirka 400 Teilnehmenden als inhaltlich vielfältig, intensiv und sehr
praxisbezogen beurteilt wird.
hebungen sowie Unterrichtsbeispielen
gearbeitet, die die Berufseinsteiger/-innen
vor Beginn des Weiterbildungsblocks
durchführen. Die Arbeit mit Fallbeispielen
während der Intensivweiterbildung sichert
den Praxisbezug und bildet die Grundlage
für die Erarbeitung einer Förderplanung
bzw. für die Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts. Dieses fallbezogene, praxisorientierte Vorgehen hat sich sehr
bewährt.
Marco Bachmann, Leiter Berufseinführung
Projekte: warum werden gerade
diese Projekte angeboten?
Bei der Festlegung des Projektangebots
waren Ergebnisse einer externen Evaluation der Ausbildung an der PHTG mit Berufseinsteiger/-innen sowie aktuelle Entwicklungen in der Volksschule massgeblich. Aus der einschlägigen Forschung ist
bekannt, dass sich diese Gruppe bereits
im Verlauf des ersten Berufsjahres in der
Lage fühlen, den beruflichen Alltag zu bewältigen. Zwei Berufsaufgaben gelten
aber als besonders anspruchsvoll:
Erstens handelt es sich um den Auftrag,
die einzelnen Kinder bzw. Jugendlichen
gezielt zu fördern, was eine genaue Beurteilung des Lern- bzw. Entwicklungsstands voraussetzt. Wie wichtig eine
solche Förderung ist, haben in den letzten
Jahren verschiedene Untersuchungen
über die Fähigkeiten von Kindern bzw. Jugendlichen bezüglich verschiedener Bereiche wie Lesen, Rechnen oder Problemlösen deutlich gemacht. Seither wird intensiv diskutiert, auf welche Art Kinder
Reto Schlegel, Dozent
Die Teilnehmer/-innen wählen jeweils im
Dezember nach ihren spezifischen Weiterbildungsbedürfnissen Workshops und
Projekte aus einem reichhaltigen Angebot
aus. Zusätzlich nahmen sie in diesem Jahr
an einer Tagung zum Thema «Aggressive
Kinder und Jugendliche: Was geht das die
Schule an?» teil. Im Folgenden werden die
Inhalte der Projekte sowie die Tagung
kurz vorgestellt.
Projekte: Was wird angeboten?
Es werden die Projekte Lernstandserfassung Deutsch, Treffpunkte Sprache, Bewegung Musik und Rhythmus, Lernstandserfassung Mathematik, Bewältigung
schwieriger Situationen auf allen Stufen
der Volksschule und Zukunft unterrichten
– Nachhaltigkeit als Bildungs- und Erziehungsaufgabe angeboten.
Die Teilnehmenden melden sich für zwei
Projekte an. Dabei wird mit Lernstandser-
bereits auf der Vorschulstufe in ihrer Entwicklung möglichst gezielt unterstützt und
in den folgenden Stufen, insbesondere
der Sekundarstufe I, gezielt dahingehend
gefördert werden, dass sie nach der obligatorischen Schulzeit Verantwortung
übernehmen können und sich in der Berufswelt bewähren. Mit dieser Thematik
beschäftigen sich die Teilnehmer/-innen
im Rahmen der Projekte «Lernstandserfassung Deutsch», «Lernstandserfassung
Mathematik» und «Treffpunkte Sprache,
Bewegung, Musik und Rhythmus».
Zweitens beschäftigt Lehrpersonen aller
Stufen der Erziehungsauftrag, der in der
Abgrenzung zur Erziehung im Elternhaus
immer wieder diskutiert wird. In diesem
Kontext sind immer wieder schwierige Situationen zu bewältigen. Es geht dabei
nicht nur um disziplinarische Fragen im
engeren Sinn, sondern auch um Kinder
und Jugendliche mit psychischen und sozialen Schwierigkeiten. Wer sich für diese
Thematik interessiert, wählt das Projekt
«Bewältigung schwieriger Situationen auf
allen Stufen der Volksschule».
Zusätzlich wird für die Primar- und Sekundarschule das Projekt «Zukunft unterrichten – Nachhaltigkeit als Bildungs- und
Erziehungsaufgabe» angeboten. Die UNOVollversammlung hat die Jahre 2005–
2014 als Dekade zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung deklariert und der Bund
einen entsprechenden Massnahmenplan
verabschiedet, der u.a. die Integration der
Bildung für Nachhaltige Entwicklung in
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PHTG
Schulblatt Thurgau 6/2010
Präsentation von Unterrichtseinheiten im Rahmen der Impulsverarbeitung
die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen vorsieht. Lehrer/-innen beschäftigt
in diesem Zusammenhang die Frage nach
der Umsetzung von fächerübergreifendem
Unterricht im Schulalltag. Das Konzept der
Nachhaltigen Entwicklung bietet Lehrpersonen aller Stufen hierfür entsprechende
Themen, Methoden und Lehrmittel an. Die
zentralen Anliegen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung sind Zukunftsperspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten
aufzuzeigen, welche die aktuelle Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler betreffen.
«Aggressive Kinder und Jugendliche: Was geht das die Schule an?»
Ein ganz besonderer Höhepunkt des diesjährigen Weiterbildungsblocks war die Tagung «Aggressive Kinder und Jugendliche:
Was geht das die Schule an?» Knapp dreihundert Personen hörten sich in der Aula
das Hauptreferat von Hansueli Gürber, lei-
tender Jugendanwalt der Stadt Zürich an.
Hansueli Gürber gab einen kurzen Abriss
über das Jugendstrafrecht und zeigte die
Besonderheiten auf. Das Jugendstrafrecht
ist ein Täterstrafrecht und kein Tatstrafrecht. Im Vordergrund steht die erzieherische Einwirkung auf die straffälligen
Jugendlichen, um weitere Straftaten zu
verhindern. Hansueli Gürber stellte die
Schutzmassnahmen und Strafen vor, die
dem Jugendanwalt zur Verfügung stehen.
Elf Workshops beleuchteten das Thema
anschliessend aus unterschiedlichen Perspektiven: Aus der Sicht der Medienpädagogik bezüglich des Umgangs mit
Filmen und dem Internet, Gewalt von
Mädchen und Knaben, Aggressionen bei
jungen Kindern, Autoaggression, Einfluss
von Drogen und Alkohol, Einfluss des
Freizeitverhaltens, Amokgefährdungen
von Schulen sowie die Frage der Zusammenarbeit zwischen Schule und Justiz.
An den Workshops nahmen neben Lehr-
personen auch Angehörige verschiedener
Polizeikorps der Ostschweiz teil, was zu
angeregten Diskussionen über die Professionsgrenzen hinweg führte.
Junge Lehrerinnen und Lehrer
wollen sich weiterbilden
Der Weiterbildungsblock bildet den Abschluss der zwei Jahre dauernden Berufseinführung für Lehrpersonen der Volksschule. Im ersten Jahr absolvieren gegenwärtig knapp 60 % aller bzw. sogar über
70 % der an der PHTG ausgebildeten Berufseinsteiger/-innen im Rahmen der Berufseinführung mehrtägige Weiterbildungen auf freiwilliger Basis. Dieses Interesse
an einer ständigen Entwicklung des berufsbezogenen Wissens und der beruflichen Fähigkeiten ist sehr erfreulich und
verdient Unterstützung.
www.phtg.ch > Weiterbildung
> Angebot > Berufseinführung
PHTG
Schulblatt Thurgau 6/2010
Kursangebote WBS
In den Kursen «Sprache konkret:
Sprechen alle Kinder gleich richtig?!», «Sprache konkret: Integrierte
Sprachförderung», «Wer hat die
Hosen an?» und «Fit fürs Lehren und
Lernen» sind noch Plätze frei. Melden Sie sich an!
Die Zusammenlegung der Kurse «Sprache konkret: Sprechen alle Kinder gleich
richtig?!» und «Sprache konkret: Integrierte Sprachförderung» erfolgt aufgrund
der Anmeldesituation. Anmeldungen sind
weiterhin möglich
Kursnummern/Titel: 10.21.202 / 10.21.203
Sprache konkret: Sprechen alle Kinder
gleich richtig?! Sprache konkret: Integrierte Sprachförderung
Zielgruppe: K/EK
Leitung: Wolfgang G. Braun, Balgach
Ort: Kreuzlingen, PHTG, Weiterbildung
Schule (WBS)
Dauer: 1 Tag
Daten, Zeit: Donnerstag, 21. Oktober
2010, 8.15–12.00 Uhr, 13.30–16.45 Uhr
Anmeldeschluss: 10. August 2010
Kurspreis: Fr. 80.–
Anmelden: www.phtg.ch > Weiterbildung
Schule > Kursanmeldung WBS
Der Kurs «Wer hat die Hosen an?»
hat neu am 30. Juni 2010 Anmeldeschluss. Es hat noch freie Plätze.
Textiles Werken in der Oberstufe beinhaltet auch das Nähen von Kleidern. Deshalb
schenken wir der Hose als Bekleidungsstück ein spezielles Augenmerk. Praxisnahe Tipps, Kniffe und Tricks sind ebenso
Bestandteil wie das richtige Mass nehmen, abändern von Schnittmustern oder
entwickeln neuer Ideen für den Unterricht.
Zielsetzung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlangen in der Herstellung von
Hosen Sicherheit und frischen dabei
gleichzeitig ihr Wissen auf. Sie sind in der
Lage, Hosen fachgerecht selber zu nähen
und lernen innerhalb des Themas auch
weitere mögliche Arbeiten und Objekte
kennen, die umgesetzt werden können.
Darauf aufbauend entwickeln sie weitere
eigene Ideen.
Die Praxisumsetzung erfolgt zwischen
den Kurstagen und deren Ergebnisse
fliessen ins Kursgeschehen ein.
Inhalt: Mass nehmen und ändern eines
Schnittmusters/nähen einer einfachen
Hose/Unterlagen mit theoretischen Grundlagen zum Thema/praxiserprobte Tipps
und Tricks beim Nähen/Entwickeln neuer
Ideen.
Kursnummer/Titel: 10.20.107 Fit fürs Lehren und Lernen
Zielgruppe: A
Leitung: Richard Müller-Völki, PHTG
Ort: Kreuzlingen, PHTG, Weiterbildung
Schule (WBS)
Dauer: 2 Tage und 2 Halbtage
Daten, Zeiten: Samstag, 25. September,
30. Oktober 2010, je 8.45–16.15 Uhr
Mittwoch, 24. November, 8. Dezember
2010, je 13.45–17.15 Uhr
Anmeldeschluss: 30. 06.2010
Kurspreis: CHF 240.00
Anmelden: www.phtg.ch > Weiterbildung
Schule > Kursanmeldung WBS
Kursnummer/Titel: 10.21.513 Wer hat die
Hosen an?
Zielgruppe: TW/S1
Leitung: Christa Büchel-Berweger, Weinfelden/Michaela Fröhli, Kreuzlingen
Ort: Weinfelden, Thomas-Bornhauser-Sekundarschulzentrum
Dauer: 2 Tage
Daten, Zeit: Samstag, 21. und 28. August
2010, je 9.00–16.00 Uhr
Anmeldeschluss: 30.06.2010
Kurspreis: Fr. 160.–
Materialkosten: Fr. 100.–
Anmelden: www.phtg.ch > Weiterbildung
Schule > Kursanmeldung WBS
Der Kurs «Fit fürs Lehren und Lernen» hat noch freie Plätze. Anmeldung noch bis 30. Juni 2010 möglich
Natürliches Lern-Potential nutzen
Lehrpersonen können als Entwicklungsbegleiter ihrer Schülerinnen und Schüler
gesehen werden. Sie setzen beim Lehren
auf den Einsatz beider Hirnhemisphären
und ermöglichen so den Kindern nachhaltiges Lernen. Mit stetem Trainieren im Bereich der Selbstkompetenz richtet die
Lehrperson den Unterricht auf die Ressourcen der Schülerinnen und Schüler
aus.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen und erfahren praxisbezogene NLPTools. Mit ihrem Einsatz initiieren sie Lernen
gehirngerecht, kommunizieren bewusster
und dadurch flexibler. Sie erweitern ihr
Diagnoserepertoire, um Lernprozesse vertiefter wahrzunehmen und zu begleiten.
29
30
PHTG
Schulblatt Thurgau 6/2010
FORSCHUNG/MEDIEN
FIRST LEGO League 2010 «Body Forward»
Der jährlich durchgeführte Roboterwettbewerb FIRST LEGO League
geht in eine neue Runde. Die Kantonsschule Romanshorn, die Pädagogische Hochschule Thurgau
(PHTG) und die Sekundarschule Romanshorn organisieren gemeinsam
die Regionalausscheidung Bodensee am 13. November 2010, 09.00 –
16.00 Uhr an der Kantonsschule Romanshorn.
Lars Nessensohn, Berater KICK
Dieses Jahr tauchen die FLL-Teams in die
spannende Welt der Biomedizin ein. Anhand der Wettbewerbsaufgaben «Body
Forward» werden die FLL-Teilnehmenden
den neuesten Stand der Biomedizin und
der in ihr verwendeten Technik erforschen. Sie entdecken neue Wege Verletzungen zu heilen, genetische Vorbelastungen zu überwinden und das Leistungsvermögen des Körpers zu verbessern.
Alles mit dem Ziel, das Leben wertvoller
und gesünder zu gestalten.
Die Konstruktion und Programmierung von
Robotern mit Baukästen ist eine gute Gelegenheit, Menschen an Informatik, Technik und Robotik heranzuführen. Dies gilt
für alle Altersgruppen und jeden Bildungsstand, für Mädchen und Knaben. Roboter
lassen sich nutzen, um Interesse zu wekken, Technikfeindlichkeit abzubauen, Verständnis für technische Systeme zu fördern
und entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. Schliesslich wird durch
die kreative Gestaltung der Roboter das
Selbstvertrauen gestärkt.
Was ist FIRST LEGO League?
FIRST LEGO League ist ein Wettbewerb
für Kinder und Jugendliche zwischen 10
und 16 Jahren, der Wissenschaft und
Spass verbindet. Die Veranstaltung wird
international seit 1998 unter der Schirmherrschaft des gemeinnützigen Vereins
HANDS on TECHNOLOGY (HoT e.V.)
durchgeführt. Ziel dieses Wettbewerbs ist
es, die Generation von morgen für Wissenschaft und Technologie zu begeistern.
Kinder und Jugendliche lernen, an komplexe Aufgaben heranzugehen, im Team
zu arbeiten und gemeinsam Problemlösungen kreativ umzusetzen. Sie werden in
sportlicher Atmosphäre an die realen Bedingungen der Arbeitswelt herangeführt:
sie forschen, planen, programmieren und
testen einen autonomen Roboter, um eine
vorgegebene Aufgabe zu meistern.
Eine Veranstaltung der Kantonsschule Romanshorn, der Sekundarschule Romanshorn und der PHTG
Die Kantonsschule Romanshorn führt zusammen mit der PHTG und der Sekundarschule Romanshorn die Ausscheidung
des Wettbewerbs neben sechs weiteren
Standorten in der Schweiz (Windisch,
Lausanne, Yverdon, Sion, Bern, Chur) am
Samstag, 13. November 2010, an der Kantonsschule Romanshorn durch. Die Infrastruktur bildet eine ideale Voraussetzung
für einen fairen und spannenden Wettbewerb. Zu diesem Anlass sind neben den
14 Teams, die je aus 5 bis 10 Mitgliedern
und einer erwachsenen Person (Coach)
bestehen, die Bevölkerung und interessierte Personen herzlich eingeladen.
➽
Ein Wettbewerb –
mehrere Disziplinen
Die Teams müssen neben dem RobotGame, in welchem ein Roboter verschiedene Aufgaben zu lösen hat, ihre Forschungsfrage anhand einer Präsentation
darbieten und in einem Interview Fragen zu
ihrer Arbeit beantworten können. Die Jury
und die Schiedsrichter bewerten in fünf
verschiedenen Preiskategorien und vergeben Pokale für das beste Robotdesign, die
beste Roboterleistung, die beste Forschungspräsentation, das beste Teamwork
und die beste Ausdauer. Die drei besten
Teams dürfen zwei Wochen später am
schweizerischen Qualifikationsturnier teilnehmen, wo sie sich wiederum für das europäische Finale qualifizieren können.
Information
Informationen
http://bildungsserver.phtg.ch
Kontakt
Leitung; Ansprechpartner Kantonsschule
Romanshorn: Stefan Sigrist, [email protected]
Ansprechpartner Sekundarschule Romanshorn:
Martin Leemann, [email protected]
Ansprechpartner PHTG:
Lars Nessensohn, [email protected]
Öffnungszeiten MDZ Bibliothek während den Sommerferien
Die MDZ Bibliothek hat während den mittleren drei
ferien. Vom 12.–16. Juli und vom 9.–13. August
thek Kloster ist in diesen zwei Wochen nur morgens
Ferienwochen, vom 19. Juli bis 6. August Betriebs-
ist sie geöffnet. Der Aussenstandort Studienbiblio-
von 8.00–12.00 Uhr besetzt.
M
PHTG
Schulblatt Thurgau 6/2010
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Medien
Eine Erkundungsreise in der
Forschungslandschaft.
Seit September 2009 wurde hier
jeden Monat eine Forscherin oder
ein Forscher der PHTG vorgestellt.
Heute kommt die Berichterstatterin
selbst zu Wort. Dorothea Christ ist
Prorektorin für Forschung und leitet
das Medien und Didaktikzentrum
(MDZ) an der PHTG. Sie äussert sich
zum Begriff «Wissensmanagement»
und schaut auf die Erstellung der
Forschungs Kolumnen zurück.
Frau Christ, was versteht man unter
«Wissensmanagement»?
D.C.: Es gibt sehr verschiedene Definitionen. Ich verstehe darunter die Aufgabe,
verschiedene Fachleute
und Fachgebiete zusammenzubringen, um
neue Ideen entstehen
zu lassen. Expertinnen
und Experten sprechen
oft ganz eigene Sprachen; Wissensmanagement erfordert
daher die Bereitschaft und die Kompetenz,
Übersetzungsarbeiten zu leisten. Man
muss vernetzen können. Dafür braucht es
u.a. ein gutes Gedächtnis, um sich im richtigen Moment zu erinnern, wer sich gerade
mit einem Thema beschäftigt, das an anderer Stelle fruchtbar sein könnte.
Sie sind auch Leiterin des MDZ an
der PHTG. Was haben Medien mit
Wissensmanagement zu tun?
D.C.: Die Medien bestimmen unseren Umgang mit Wissen, insbesondere die Art,
wie wir kommunizieren, dokumentieren
und lernen. Je nach Medienumgang entwickelt man andere Qualitätsvorstellungen für die Erzeugung, Darstellung und
Vermittlung von Wissen. Gerade in der
Verbindung der Expertisen im MDZ und
in der Forschungsgruppe steckt eine Her-
ausforderung für das Wissensmanagement. Hier wie dort geht es darum, die
«richtigen Fragen» zu stellen, zuzuhören
und Antworten miteinander zu verbinden.
Was bedeutete Ihnen die Arbeit an der
Kolumne «PHTG Forschung/Medien»?
D.C.: Das war für mich eine Entdeckungsreise durch verschiedene Forschungswelten. Mir wurde bewusst, mit welcher
Halbbildung ich manche Themen betracht
hatte, obwohl ich viel lese und zuhöre. In
unserer Abteilung kommen sehr verschiedene Perspektiven zusammen, aus der
Erziehungswissenschaft, der Soziologie
und der Psychologie. Das ergibt produktive Konstellationen. Durch die Interviews
und ihre Aufbereitung gelangte ich zu genauerem Wissen und tieferem Verständnis, was die Forschung aktuell bewegt.
Bestätigt wurde ich auch in meiner Überzeugung, dass nur die unvoreingenommene Neugier das eigene Lernen und
Wissen in Bewegung hält.
Erzeugen die verschiedenen Forschungsperspektiven je eigene Welten, oder ergeben sie auch etwas Gemeinsames?
D.C.: In unserer Forschungsgruppe kann
man über alle Differenzen hinweg einen
ausgeprägten Praxisbezug feststellen,
vom biographischen Werdegang oder
vom Engagement für die Schule her sei
es als Vater, als Staatsbürgerin, als Pädagoge oder als Theoretikerin. Und doch
bleiben die Forschenden der Vielfalt und
der Dynamik der wissenschaftlichen Diskurse verbunden und verpflichtet. Der berüchtigte Theorie Praxis Gegensatz wird
hier nicht geleugnet, sondern als beständige Herausforderung gesehen.
D.C.: Theoretische Ansprüche und methodische Seriosität schliessen ein Gespür
für wichtige und anschlussfähige Themen
nicht aus! Ich bin überzeugt, dass gerade
die Mischung aus Wissenschaftlichkeit
und Praxisbezug der Schule und dem
kantonalen Bildungswesen nützt. Wir
haben viele Projekte mit direkt einbezogenen Praxispartnern und gleichzeitig
eine starke Vernetzung im wissenschaftlichen Feld, z.B. mit der Universität Konstanz oder mit der PH Zürich. Das verleiht
der Forschung an der PHTG ein eigenständiges Profil.
Wie sieht es mit der Vermittlung der
Forschung in der Lehre, in der Aus- und
Weiterbildung der Lehrkräfte aus?
D.C.: Etliche Schritte sind getan, doch wir
müssen uns weiter bemühen, Forschungserkenntnisse direkter in die Lehre
einfliessen zu lassen. Wissensmanagement steht immer wieder vor neuen Aufgaben, so auch in der Verbindung von
Forschung und Lehre.
www.phtg.ch/forschung
➽
Information
Dorothea A. Christ ist habilitierte Historikerin.
Wer etwas über den Hochadel im Mittelalter
wissen möchte, wende sich vertrauensvoll an
sie. Sie lehrte und forschte an verschiedenen
Universitäten in der Schweiz, in den USA und
in Deutschland. Seit 1996 hat sie Führungsaufgaben im Hochschul Bereich inne, zunächst in
der Stabsstelle für Hochschulfragen des Kantons Basel Landschaft, danach im Rektorat der
ETH Zürich. Seit Sommer 2006 ist Dorothea
Christ Prorektorin an der PHTG. Als Sängerin
und Trompetenspielerin liegt ihr viel daran, an
Führen wissenschaftliche Diskurse nicht
weg von der Schulwirklichkeit?
möglichst vielen Orten die Töne zu treffen.
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MITTELSCHULEN
Schulblatt Thurgau 6/2010
MITTELSCHULEN
Matura- und Abschlussfeiern an den Thurgauer Mittelschulen
Die Matura- und Abschlussfeiern
gehören zu den Höhepunkten im
Schuljahr der Thurgauer Mittelschulen. Anfang Juli ist es wieder so
weit. Der nachfolgende Beitrag gibt
einen Überblick über die Feiern der
einzelnen Schulen.
Nicht nur Eltern, Angehörige und Ehemalige sind dazu eingeladen. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Kantonsschule Frauenfeld
Den Anfang macht am Freitag, 25. Juni
2010, die Abschlussfeier der Fach-, Handels- und Informatikmittelschule sowie
der Berufs- und Fachmaturität der Kantonschule Frauenfeld. Sie beginnt um
18.00 Uhr in der Aula (Neubau). Die Frauenfelderin Ursula Brunner, eine bekannte
Pionierin des Fairen Handels, wird die Ansprache halten. Die Überreichung der verschiedenen Abschlusszeugnisse wird
umrahmt von musikalischen Beiträgen
der Schülerinnen und Schüler, namentlich
des Chores «Kantiamus» und des Vokalensembles der Kantonsschule Frauenfeld.
Zudem wird der Rektor den Jimmy-BauerPreis verleihen.
Am Freitag, 2. Juli 2010, folgt dann die Maturfeier, die ebenfalls um 18.00 Uhr in der
Aula der Kantonsschule Frauenfeld beginnt. Bevor den Maturandinnen und Maturanden der insgesamt sechs 4. Klassen
der Maturitätsausweis überreicht wird,
gibt es Einlagen mit Musik (Maturaarbeit)
und Poetry Slam. Das Vokalensemble und
die Maturafeierband sowie eine Pianistin
sorgen für eine weitere musikalische Bereicherung. Und auch hier wird der Rektor
den Jimmy-Bauer-Preis verleihen.
Kantonsschule Kreuzlingen
Die Maturfeier der Kantonsschule Kreuzlingen findet am Freitag, 2. Juli 2010, um
18.45 Uhr, in der Aula der Pädagogischen
Maturitätsschule Kreuzlingen statt. Sie
wird traditionell durch die Maturandinnen
und Maturanden mit Rede- und Musikbeiträgen selbst gestaltet.
Anschliessend gibt es einen Apéro, der
vom Verein der Freunde der Kantonsschule Kreuzlingen offeriert wird.
Kantonsschule Romanshorn
Am Donnerstag, 1. Juli 2010, verabschiedet die Kanti Romanshorn ihre Fachmittelschulabsolventinnen und -absolventen,
am Freitag, 2. Juli 2010, ihre Maturandinnen und Maturanden. Vor beiden Anlässen offeriert der Verein der Ehemaligen
und Freunde der Kantonsschule ab 18.00
Uhr einen Apéro in der Eingangshalle. Ab
19 Uhr finden die öffentlichen Feiern in
der Evangelischen Kirche Romanshorn
statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.
An der Abschlussfeier der FMS wird Urs
Dörig, Delegierter der Schulleitung der
Pädagogischen Hochschule Thurgau und
Dozent im Fachbereich Pädagogik, Psychologie, Philosophie, die Feierrede halten. Die Fachmaturazeugnisse und die
Fachmittelschulausweise wird Prorektor
Dr. Gustav A. Saxer übergeben. Zur musikalischen Gestaltung singen Schülerinnen und Schüler der Klassen 3Fa, 3Fb
und 3Fc unter der Leitung von Morten
Qvenild.
An der Maturafeier spricht Prof. Dr. phil.
nat. Peter Mürner. Die Übergabe der Maturazeugnisse wird ebenfalls Prorektor Dr.
Gustav A. Saxer vornehmen. Musik gib es
nach Ansage. Gespielt wird unter der Leitung von Hansruedi Nick ein Medley mit
Coversongs aus den 70er-Jahre (Bob
Dylan, The Doors, Joe Cocker, Neil Young
und andere). Und am Schluss erklingt als
gemeinsamer Gesang die Thurgauer
Kantihymne.
Pädagogische Maturitätsschule
Kreuzlingen
Die Maturafeier der Pädagogische Maturitätsschule Kreuzlingen ist auf Donnerstag, 8. Juli 2010, 17.00 Uhr, im Kultur- und
Sportzentrum Dreispitz in Kreuzlingen
(beim Bärenplatz) angesetzt. Dabei findet
die feierliche Übergabe der Maturitätsausweise an die sechs 4. Klassen statt.
Die Ansprache hält Michael Bürgi, Schulleiter in Weinfelden. Der Anlass wird
durch musikalische Beiträge umrahmt.
Alle Schulen freuen sich auf Ihr Kommen!
Prämierungsfeier der Maturaarbeiten 2010 an der Kantonsschule Frauenfeld
Einen der Höhepunkte im Schuljahr
der Kantonsschule Frauenfeld bildet die Prämierungsfeier der Maturaarbeiten. Rund 200 Gäste konnte
Rektor Hanspeter Hitz am 20. Mai
2010 in der Aula begrüssen.
Im Zentrum des Abends standen die vier
Arbeiten, welche von einer sechsköpfigen
Jury aus allen mit dem Prädikat «ausgezeichneten» Arbeiten zur Prämierung ausgewählt wurden. Die Besucherinnen und
Besucher konnten sich freuen auf vier ge-
lungene Präsentationen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen.
Lukas Sigrist führte das Publikum ein in
das Flugverhalten eines Modellhelikopters, um anschliessend seine selbst ent-
PHTG
Schulblatt Thurgau 6/2010
wickelte und realisierte Hard- und Software zu erläutern, welche schliesslich
dazu dient, die Steuerung des Helis zu automatisieren.
Einen gedanklichen Ausflug ins alte
Ägypten ermöglichte Diana Looser, welche mit ihrer stimmigen Kurzgeschichte
«Holding My Last Breath» gekonnt aufgezeigt hatte, wie anspruchsvoll eine Textproduktion sein kann.
Wie würde eine ideale Stadt aussehen,
wenn man sie von Grund auf neu erbauen
könnte? Domenic Schmid hat sich dieser
Frage angenommen. Ausgehend von der
Analyse bestehender Städte hat er mit
Einsatz professioneller Gestaltungsmittel
seine Vision künftigen Städtebaus skizziert.
Alexandra De Silvestro erklärte dem Publikum Techniken und Herausforderungen
bei der Erstellung eines Animationsfilms,
bevor sie ihren Videoclip zum Lied «mis»
von Baze vorführte und damit einen kreativen Schlusspunkt setzte.
Im Anschluss an die Prämierungsfeier war Gelegenheit, in sämtliche Maturarbeiten des Jahrgangs Einblick
zu nehmen.
Die vier prämierten Schülerinnen und
Schüler durften eine Urkunde und einen
von der Stiftung Jugendförderung Thurgau zur Verfügung gestellten Preis entgegennehmen. Die Besucherinnen und
Besucher nahmen anlässlich des Apéros
die Gelegenheit wahr, einen Blick in die
aufgelegten weiteren Arbeiten des Maturajahrgangs 2010 zu werfen.
Beat Brüllmann
Der Campus Bildung Kreuzlingen wird zum Treffpunkt
Der Kulturdachverband Kreuzlingen
und Umgebung möchte den Campus Bildung Kreuzlingen nutzen und
ihn am Freitag/Samstag, 18./19. Juni
2010, zum Treffpunkt von ausgewiesenen Talenten machen.
Der Kulturdachverband hat sich zum Ziel
gesetzt, auf dem Campus während den
beiden Tagen eine optimale Arbeitsumgebung zu schaffen – zum Wohl der Kulturtreibenden, der Schülerinnen und Schüler,
aber auch für die Bevölkerung der Stadt
Kreuzlingen und der Umgebung, die oft
noch Berührungsängste zu dieser neuen
Struktur zeigt.
Vielseitiges Programm
Das Programm setzt sich aus Beiträgen
aller drei Bildungseinrichtungen auf dem
Campus (Pädagogische Hochschule, Pädagogische Maturitätsschule und Kantonsschule Kreuzlingen) sowie aus Beiträgen von vom Kulturdachverband engagierten Künstlern zusammen. Mit «Schtärneföifi» rockt die ganze Familie und mit
den «Noise Brothers» setzt eine der renommiertesten Cover-Bands der Ostschweiz den musikalischen Schlusspunkt
unter das Programm.
Die offizielle Eröffnung des Campusfestes findet am Freitag, 18. Juni 2010, 19.30
Uhr, im Sport- und Kulturzentrum Dreispitz statt. Am Samstag, 19. Juni 2010,
beginnen die Veranstaltungen um 13.00
Uhr. Dabei wird das gesamte CampusAreal miteinbezogen. Die Besucherinnen
und Besucher erwartet ein attraktives,
breit gefächertes Programm.
33
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BERUFSBILDUNG
Schulblatt Thurgau 6/2010
B E R U F S FAC H S C H U LE N
Die grosse Kunst, in der Bildung langfristig unternehmerisch zu denken
Christian Tröhler, Esther Ott-Debrunner und Ueli Berger mit der EFQM-Urkunde.
Das Bildungszentrum Wirtschaft
Weinfelden BZWW darf mit Stolz auf
die Qualitätsarbeit der beiden letzten Jahre blicken. Es wurde kürzlich
im Rahmen einer kleinen Feier mit
der Urkunde «Committed to Excellence» ausgezeichnet. Damit ist der
erste Teil einer längeren Arbeit abgeschlossen, respektive das Basislager auf dem Weg zum Mount Everest erreicht.
Beteiligte zu Betroffenen machen
Den Himalaja-Vergleich stellte der nationale Validator Walter Felchlin von der European Foundation für Quality Management EFQM an. Als eine der wenigen Berufsfachschulen in der Schweiz hatte das
BZWW für die Weiterführung seiner Qualitätsentwicklung dieses System des Qualitätsmanagements gewählt. Es bindet alle
in der Schule tätigen Menschen von Anfang an ein und macht Lehrpersonen,
Schülerinnen und Schüler, das Rektorat
und dessen Mitarbeitende von Beteiligten
zu Betroffenen. «Da wird kein Steuer her-
umgerissen, sondern alle sind eingebunden und tragen mit.» Das EFQM sei vielmehr eine besondere Denkweise, die sich
im ständigen Erfragen des Verbesserungspotentials äussere, erklärte Walter
Felchlin. Gerade für nicht Gewinn orientierte Unternehmen sei es eine grosse
Kunst, den Erfolg so verstehen zu lernen
und der Gelassenheit des systemischen
Reagierens in sich selbst zu vertrauen.
Drei Umsetzungsbereiche
«Ein Projekt hat ein Ziel», meinte Remo
Keller, der Qualitätsbeauftragte des BZWW
in seinen Informationen zum Vorgehen
und Umsetzen. Die Auszeichnung «Verpflichtung zur Exzellenz» erreichte das
BZWW über drei Bereiche. Die kollegiale
Hospitation fördert die Unterrichtsqualität
dank Rückmeldungen aus gegenseitigen
Unterrichtsbesuchen. Das Wissensmanagement führt das immense Wissen der
Lehrpersonen zusammen und macht dieses auf dem Intranet geordnet allen zugänglich. Die Mitverantwortung der Lernenden im sorgfältigen Umgang mit Infra-
struktur und Umwelt ist angesprochen
und wird zum Beispiel im bewussten Trennen und Entsorgen des Abfalls oder geregelten Verantwortlichkeiten in den
Klassen im Schulalltag umgesetzt. Jetzt
ist die Herausforderung für alle, die gewonnenen Erkenntnisse in diesen drei
Bereichen zum Dauerbrenner zu machen
sowie dem Wachstums- und Steigerungspotential auf den Fersen zu bleiben.
Das erreichte Ziel «Committed to Excellence» wurde von Christian Tröhler, dem
Präsidenten der Berufsschulkommission,
und von Ueli Berger, dem Chef des Amtes
für Berufsbildung, mit freudigen anerkennenden Gratulationsworten gewürdigt.
Die Freude bei den Verantwortlichen war
gross, als Rektorin Esther Ott-Debrunner
die Urkunde stellvertretend für ihre Schule
entgegennehmen durfte. Das muss ein
gehöriges Mass an Arbeit gewesen sein,
mit dem die selbst gesetzten hohen Ansprüche erreicht worden sind. Eine Arbeit,
die sich sehen lassen darf.
Esther Zumbrunn
AKTUELL
Schulblatt Thurgau 6/2010
K U LT U R U N D M U S E E N
Ausstellungsbus zum Thema «Gehirn» in Frauenfeld
In Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Thurgau kommt der «Brain
Bus» im Rahmen seiner Tour durch
die Schweiz vom 1. bis 4. September
nach Frauenfeld. Der «Brain Bus» ist
ein mobiler Ausstellungsbus mit
einer Wanderausstellung über das
menschliche Gehirn, den kompliziertesten Körperteil des Menschen.
Hannes Geisser, Naturmuseum Thurgau
Ist die Speicherkapazität des Gehirns begrenzt? Geht mit dem Alter das Gedächtnis
verloren? Welche Krankheiten hängen mit
dem Gehirn zusammen? Welche Fähigkeiten des Gehirns können wir mit welchem
Spiel trainieren? Antworten auf diese und
viele andere Fragen rund um das Gehirn
liefert der «Brain Bus» (www.brainbus.ch),
eine Wanderausstellung der Schweizerischen Institute für Neurowissenschaften.
Für das Gehirn begeistern
Das Gehirn, aus rund 100 Milliarden Nervenzellen bestehend, ist die komplizierteste Struktur des menschlichen Körpers. Die
Hirnforschung entdeckte in den letzten
zehn Jahren mehr über die Arbeitsweise
des faszinierenden Organs als im ganzen
Jahrhundert davor. Einen Teil dieser Erkenntnisse macht der «Brain Bus» auf attraktive Art und Weise zugänglich. Die
Funktionsweise und Leistungsfähigkeit
des Gehirns und das Spektrum der Neurowissenschaften werden im und um den
Ausstellungsbus mit eindrücklichen Experimenten vorgeführt und anschaulich erklärt. Multimediale und interaktive Stationen
Der «Brain Bus» mit einer Wanderausstellung über das Gehirn macht in Frauenfeld Halt.
decken die Themen Neurowissenschaften, Gehirn, Denken und Spielen, Sinne
und optische Täuschungen, Funktionsstörungen und Bewegung ab. Wenige Meter
entfernt vom Bus im benachbarten Naturmuseum ergänzt ein hörenswerter «Geräuschespaziergang» die Ausstellung.
Besuche mit Schulklassen
Der «Brain Bus» eignet sich aufgrund der
didaktischen und spielerischen Vermittlung wissenschaftlicher Inhalte für Besuche von Schulklassen ab der 6. Klasse.
Für die Vorbereitung stehen didaktisches
Material und ein Parcours für Lehrpersonen zur Verfügung. Vom 1. bis 4. September 2010 steht der Ausstellungsbus in
Frauen- feld, gegenüber dem Naturmu-
seum an der Promenade vor der Kantonsbibliothek. Schulklassen können sich am
Mittwoch, Donnerstag und Freitag für
einen Ausstellungsbesuch anmelden. Für
einen Besuch des Ausstellungsbusses
und des «Geräuschespaziergangs» im Naturmuseum stehen 11/2 Stunden zur Verfügung. Da die Anzahl Zeitfenster für
einen Besuch begrenzt ist, lohnt sich eine
frühzeitige Reservation.
Anmeldungen nimmt das Naturmuseum
Thurgau telefonisch während den Öffnungszeiten entgegen (Tel. 052 724 22
19, Di–Sa 14.00–17.00 Uhr und So
12.00– 17.00 Uhr). Der Eintritt ist frei. Auf
der Webseite www.brainbus.ch können
kostenlos didaktische Unterlagen heruntergeladen werden.
TKK- Kindergartenlehrpersonen des Kantons Thurgau
Einladung zur Jahrestagung 2010
Mittwoch, 22. September 2010,
8.30 bis 16.30 Uhr
Berg, Schulanlage
Der Vorstand
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36
Auf das Schuljahr 2010/2011 suchen wir
eine Logopädin / ein Logopäde
30% für Kiga und Primarschule
Unsere bisherige Logopädin übernimmt auf das kommende
Schuljahr ein Voll-Pensum an einer anderen Schule.
Die Primarschule Salmsach ist ländlich geprägt, idyllisch gelegen
und verfügt über eine gute Infrastruktur. Im Berglischulhaus gehen
rund 100 Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse ein und aus.
Mehr Infos finden sie unter www.salmsach.ch
Schönholzer Carreisen AG
Wilerstrasse 1, 8575 Bürglen
071 633 23 88
[email protected]
www.schoenholzerreisen.ch
Als Logopädin / Logopäde unterstützen sie ein engagiertes, gut
eingespieltes Team mit ihren therapeutischen Fachkenntnissen.
Die Zusammenarbeit ist bei uns fest verankert und die Aufgaben
im „Konzept Förderunterricht“ klar beschrieben.
Die Lektionen können innerhalb unseres Stundenplans voraussichtlich auf 2 Halbtage verteilt werden. Genaueres wird nach
Absprache vereinbart.
Für einen Besuch in Salmsach stehen ihnen die Türen offen und
wir freuen uns über eine schnelle Kontaktaufnahme über unseren
Schulleiter, Michael Stürm. Erreichbar unter Tel. 071 463 47 80
(Mo.–Do. Morgen) oder per Mail [email protected]
Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 31. Juni 2010 an:
Primarschule Salmsach
Schulleitung, Michael Stürm
Schulstrasse 23, 8599 Salmsach
Gerne empfehlen wir uns für
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AKTUELL
Schulblatt Thurgau 6/2010
K U LT U R A G E N D A
Kultur für Lehrerinnen und Lehrer – Juni bis August 2010
DATUM
MUSEUM
VERANSTALTUNG
Di, 22. Juni 2010
18.00 bis ca. 19.30 Uhr.
Bitte anmelden bis 20. Juni
unter Tel. 052 748 41 20
Kunstmuseum Thurgau
Einführung für Lehrpersonen und Interessierte in die
Ausstellung «Schritte ins Verborgene» mit Brigitt Näpflin.
Do, 24. Juni 2010
12.30 bis 13.00 Uhr
Historisches Museum Thurgau
Päpstliche Rangeleien: Geschichten um die Mitra von
Kreuzlingen (Museumshäppchen – Kurzführung über
Mittag) mit Alexander Leumann.
So, 27. Juni 2010
15.00 Uhr
Kunstmuseum Thurgau
Sonntagsführung im Kunstmuseum in den aktuellen Ausstellungen «Franz Huemer» und «Schritte ins Verborgene»
mit Brigitt Näpflin.
Di, 6. Juli 2010, 17.30 Uhr
Treffpunkt beim Schlosskino
Historisches Museum Thurgau
Schlummernde Schätze – Einblicke ins Museumsdepot
mit Dr. René Schiffmann.
So, 18. Juli 2010
15.00 Uhr
Ittinger Museum
Sonntagsführung: «Streifzug durch die Gärten der Kartause» mit Annemarie Spring.
Do, 29. Juli 2010
12.30 bis 13.00 Uhr
Historisches Museum Thurgau
Ruinös und doch sensationell: Der älteste Schusswaffenmechanismus in der Schweiz (Museumshäppchen –
Kurzführung über Mittag) mit Dr. René Schiffmann.
So, 8. Aug. 2010
15.00 Uhr
Ittinger Museum und Kunstmuseum Sonntagsführung: Geheimnisvolles in beiden Ittinger Museen. Mit Elisabeth Romer.
Do, 12. Aug. 2010
21.00 Uhr
Kunstmuseum Thurgau
Welcome to the Tears of St. Lawrence. An Appointment
to watch falling stars.
Mit Buchvernissage der Publikation «Olaf Nicolai. Mirador» in Anwesenheit des Künstlers.
Sa 14. Aug. 2010
15.30 Uhr
Historisches Museum Thurgau
Öffentliche Führung „Im Verein daheim!“ mit Alexander
Leumann.
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Schulblatt Thurgau 6/2010
Die Schule sei die spannendste Baustelle überhaupt, meint Robert Böhni,
weil nichts gleich bleibe. Richtigerweise
müsste man sagen: Böhni achtet darauf,
dass alles immer wieder anders und neu
wird. Seine Maxime lautet: Wer will, der
kann, auch wenn es nicht immer ohne
Beulen geht. Umtriebig ist er nicht nur als
Lehrer der Berufsschule, sondern auch
als Fernsehmann. Das macht ihn angreifbar.
Kathrin Zellweger
Robert, Röbi, Böhni hat etwas von einem
Seebären. Nicht weil an seinem Hals ein
Anhänger mit Schiffssteuerrad und Anker
baumelt. Es sind der Schnauz, die tiefen
Furchen im Gesicht, seine kräftige Stimme,
seine fadengraden Aussprüche, seine
holzschnittartigen Rezepte und ein Lachen, das im grossen Körper zu hallen
scheint. «Nicht lange fragen, überlegen
und planen, sondern einfach mal beginnen. Blickrichtung: geradeaus.» Ein Draufgänger? Ja, aber einer, der die andern
mehr braucht und von ihren Streicheleinheiten abhängiger ist, als es sein Temperament und sein Äusseres vermuten
lassen.
Rückblende: Lehrer werden? Um Himmelswillen nein!, sagte Röbi Böhni in den
1960er Jahren. Heute: Lehrer sein? Ja
klar, aber nicht nur! «Es ist wie eine Krankheit, dass mich 100 Dinge interessieren,
die ich ausprobieren will. Ich bin der Macher, nicht der Konsolidierer.» Wenn er
schon nicht Pilot werden konnte, wie er
es sich in jungen Jahren erträumt hatte,
so will er wenigstens mit seinen kühnen
Projekten das Gewöhnliche überfliegen.
Wenn es ihn packt, ist ihm nichts zu viel –
bis ihm die Arbeit fast über den Kopf
wächst und er alles an die Wand schmeissen könnte.
Röbi Böhni ist seit 38 Jahren Lehrer, neuerdings mit einer Altersentlastung von
drei Lektionen. «Peinlich; jetzt bin ich alt.»
Von wegen. Teamarbeit macht ihm immer
noch Spass; bei der dritten Auflage des
Schullehrplanes der Berufsschule ist er
jedenfalls auch dabei. «Noch keinen Tag
war mir mein Beruf zuwider. Die Schule ist
die spannendste Baustelle, aber bloss für
einen, der gerne schaufelt. Für die andern
ist es schlicht eine Büez.» Schaufeln
heisst für ihn etwas riskieren, sich getrauen. «Vielen Lehrern fehlt der Mut, weil
sie Angst vor Niederlage oder Rüge
haben.» Böhni war 2002 Organisator des
sechstägigen Ausflugs an die EXPO mit
600 Schülerinnen und Schülern; er ist
verantwortlich für die jährliche Schneesportwoche mit 600 Lehrlingen und für
die jährlich stattfindende vier- bis fünftägige Schulentwicklung mit der Lehrerschaft.
An der Berufsschule Bau und Mode unterrichtet er allgemeinbildende Fächer,
was viele Lehrlinge und Lehrtöchter langweilig und überflüssig finden. Eben nicht!,
widerspricht ihnen Böhni: Allgemeinbildung ist das, was man immer braucht, erst
recht, wenn man in mehr als einem Beruf
bestehen will und wenn man mit 70 auch
noch mitreden möchte. Allgemeinbildung
ist das intellektuelle Grundnahrungsmittel.
Mehr als auf das Anhäufen von Wissen
setzt er auf das Interesse am Leben. «Aufheben, was auf der Strasse liegt, ohne zu
kümmern, dass mal etwas Falsches dabei
sein könnte.» Mit Frontalunterricht gehe
das nicht; eigenverantwortliches Lernen
sei gefordert, «was weder für mich noch
für die Lehrlinge leicht auszuhalten ist».
durch Umfragen herausgefiltert. «Ich
zeichne auf, was mich interessiert. Ich bin
immer wieder erstaunt, wie spannend
Themen und Menschen sind, die ich als
langweilig oder eigenartig eingestuft
hatte.» Zu den Sternstunden des Laien
Böhni gehört, wenn das Schweizer Fernsehen ihn um sein Material bittet, weil die
Profis vom Leutschenbach zu spät herbei
hecheln und es nichts mehr aufzunehmen
gibt. Sein Film über den Tankwagenbrand
ging sogar nach Singapur und zur Rückversicherung Lloyds nach London.
Es trifft ihn, wenn man ihn einen mediengeilen Selbstinszenierer nennt. «Zugegeben, ich bin eine Mimose; mittlerweilen
kann ich mit solchen Bemerkungen jedoch besser umgehen.» Warum? «Weil ich
gut finde, was ich mache und dass ich es
mache.» Der grosse, kräftige Mann zeigt
einen Moment lang seine verletzliche und
verletzte Seite: Keiner seiner Lehrerkollegen habe mit ihm je länger als drei Minuten über seine TV-Arbeit gesprochen. Ein
Vater, der von seinem Kind erzählen
möchte.
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Steckbrief
Robert Böhni, 1951, besuchte die Schulen
in Arbon. Um der elterlichen Aufsicht zu
entfliehen und dennoch eine Mittelschule
Vor elf Jahren bobachtete Böhni jemanden mit einer Videokamera. Der Werbeslogan Kreuzlingens «Die erste Stadt der
Schweiz» kam ihm in den Sinn und er
sagte sich: Diesem Ort fehlt ein eigenes
Fernsehen. Echt Böhni liess er nicht mehr
locker, bettelte Geld und Infrastruktur zusammen, richtete ein Studio ein und begann zu filmen. Seither dreht, schneidet
und moderiert er viele der Berichte selbst.
Gratis. «Ich zahle einen Vereinsbeitrag,
dass ich das darf.» Die Themen seiner drei
bis vier Wochensendungen hat er nicht
besuchen zu können, ging er ans Seminar
in Kreuzlingen. Während seiner Anstellung
als Mittelstufenlehrer in Triboltingen liess
er sich im Hinblick auf die Spezialklasse
Mittelstufe Tägerwilen-Ermatingen zum
Sonderschullehrer ausbilden. In Bern absolvierte er danach die Ausbildung zum
Berufsschullehrer. Seit 1983 unterrichtet
er am Bildungszentrum Bau und Mode allgemeinbildende Fächer. – Röbi Böhni hat
drei erwachsene Kinder; er lebt in Kreuzlingen.
Schulblatt Thurgau 6/2010
GETROFFEN
PORTRÄT
«Ich bin nicht arrogant, aber
ich finde gut, was ich mache.»
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